— ————— Montag, 26. Mär: Bezugspreiſe: In mannheim und Amgebung frei ins Haus und durch die poſt ohne Heſtellgeld monatlich Mark so00.— halbmonatlich Mark 8090.—. Rachforderung vorbehalten. poſtſcheckkonto Nr. 17590 Karlsruhe.— Haupt⸗ geſchäftsſtelle Mannheim, E 6. 2.— Seſchäfts⸗nebenſtelle neckarſtadt, waldhoſſtraße Ur. 6. Leruſprecher Nummer 7031, 70g2, 7043, 794, 7035. Telegramm⸗Adreſſe: Seneralanzeiger Mannheim.— Eeſcheint wöchentlich zwölfmal zadische Aeneſle n hrichlen Verkcaufspreis W. 90.— 1923— Nr. 144 * Anzeigenpreiſe: Sei vorauszabiung die kl. Zelle Mk. 600.— Stellengeſ. u. Famil.-Nnzeig. aus Mannheim ermüßigte preiſe Reklamen mMk. 2400.—. Nnnahmeſchl.: Mittagbl. vorm.8/ Uhr, Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u. Nusgab. wird keine berantwort. übern. H5h. Sewalt, Streiks, e—— 5 jür ausgefall. od. beſchrünkt. Rusgab. od. ſ. verſp. Rufnahm. v. Angeig. Nuftz. ö. ernſpr. oh. Sewühr. Gerichtsſt. Mannheim Beilagen: Der Sport vom Sonntag. Aus der Welt der Cechnik. Geletz u. Necht. Modezeitung. Aus Zeit u. Leben mit Mannheimer Srauen-Seitung n. Mannheimer Muſik⸗Jeitung Großartige Eiſenbahn⸗ Erfolge⸗ Franzöſiſche Aufſchneidereien Berlin, 26. März.(Von unſerm Berliner Büro.) Von den ranzoſen wird behauptet, ſie hätten 20 000 Kilometer der deutſchen iſenbahnſtrecken beſetzt, auf denen ſie 137 Perſonenzüge verkehren ließen. Die Beſetzung dieſer Perſonenzüge durch die deutſchen Ziviliſten nehme ſtändig zu. Auch ſeien in den letzten fünf Tagen 22 Millionen Mark Einnahmen erzielt worden. Wie dieſe Zahlen zu bewerten ſind, ergibt ſich aus einer Umrech⸗ nung: es kommen nämlich auf einen Kilometer 1,60„ an Fahr⸗ geldern undein Zehntel beförderte Perſon pro Tag. Die Dienſtkohlen für die engliſche Zone Der„Newyork Herald“ meldet aus Düſſeldorf: Die deutſche Eiſen⸗ Hahnverwaltung hat mit der Eiſenbahnunterkommiſſion in Köln eine getroffen, daß zwei Kohlenzüge mit je 40—50 Ton⸗ nenwaggons täglich für die deutſche Induſtrie in der engliſchen Zone geſtellt werden ſollen. Die erſten beiden Züge ſind geſtern in Köln an⸗ gekommen. Die Franzoſen haben ihre Abfahrt von Hengſtei nicht verhindert. Wie wir hören, handelt es ſich hierbei nicht um eine Kohlenſen⸗ dung für die deutſche Induſtrie, ſondern um die Beförderung von Eiſenbahndienſtkohle für das Gebiet der engliſchen Zone. 5 Anzufriedenheit der belgiſchen Eiſenbahner In Brüſſel fand dieſer Tage eine Verſammlung beurlaubter belgiſcher Eiſenbahner ſtatt, die, nachdem ſie dem Kriegsminiſter drin⸗ gende Beſchwerden übermittelt hatten, die Erlaubnis erhielten, für drei Tage ihre Angehörigen aufzuſuchen. Es ſcheint aber, daß die⸗ nur ein Vorwand war, um eine Kundgebung gegen die Ruhrpolitik der belgiſchen Regierung zu veranſtalten und der irregeleiteten öffent⸗ lichen Meinung begreiflich zu machen, daß die angebliche Organiſie⸗ rung des Eiſenbahnverkehrs im beſetzten Gebiete ein„Humbug“ wäre. Zwei Redner führten aus, daß alle Anſtrengungen der alliierten Generäle und Fachkommiſſionen, einen eingeſchränkten und ſicheren Verkehr einzurichten, zu nichts führten.„Wir haben das Eiſenbahnnetz geſehen und können einſtimmig die Verſicherung abgeben, daß ein derartiges Verkehrsſyſtem in Europa einzigartig iſt und nur nach vielen Jahren von uns, die mit ſolchen Apparaten niemals gearbeitet haben, in Bewegung geſetzt werden könnte. Wir werden in die Ruhrbahnen, die man als einen einzigen großen Rangierbahnhof mit zahlloſen Veräſtelungen bezeichnen müßte, niemals einen geordneten Zuſtand bringen. So erklärte ein Sprecher der Eiſenbahner, unter denen nur 40 Proz. eigentlich als Fachleute zu betrachten ſind. Es wurde näm⸗ lich in der Verſammlung bekannt, daß das Kriegsminiſterium Mobil⸗ machungen von Nichtfachleuten anordnete, die auf der Strecke von gelernten Arbeitern inſtruiert werden ſollen und nach achttägiger Tä⸗ tigkeit, bereits auf den vPfeſem hißſfand fl Poſten von Weichen⸗ ſtellern beordert werden. Dieſem Miß tand ſind auch die zahlreichen Lokomotiv⸗Karambolagen und Verſtopfungen zuzuſchreiben. Antereſſant iſt ferner, daß die belgiſchen Eiſenbahner in ganz Bel⸗ gien die Verbreitung von Maueranſchlägen betreiben, in denen die Frauen aufgefordert werden, ihre mobiliſierten Männer nicht an die R iehen zu laffen. Solche Maueranſchläge werden jetzt in Brüſſel er eee Materiell hat ſich die Lage der belgiſchen Eiſenbahner erheblich verſchlechtert, da einerſeits die Markſenkung gegenüber der Franc⸗Valuta beim Einwechſeln des Geldes eine große Rolle ſpielt, andererſeits aber der mobiliſierte Eiſenbahner, von ſei⸗ nen Angehörigen getrennt, doppelten Haushalt führen muß. Die Mit⸗ nahme der Familie wird ihm nur ſelten geſtattet. Der Lebensunter⸗ halt im beſetzten Deutſchland ſtellt ſich höher als in Belgien. Um die Leute zu beruhigen, werden jetzt Lohnerhöhungen verſprochen: außer⸗ dem ſtellt man ihnen den rheiniſchen Franken in Ausſicht, der die deutſche Mark austreiben ſoll. 5353 Zwiſchen den franzöſiſchen und belgiſchen Eiſenbahnern beſteht ein geſpanntes Verhältnis. Die belgiſche Regierung mußte ſich mit der franzöſiſchen dahin verſtändigen, daß gemiſchtes Betriebs⸗ perſonal vermieden werde, um Reibungen, wie ſie verſchiedentlich vorgekommen ſind, zu verhüten. 5 5 Bingen, 26. März. Die Eiſenbahnbeamten in Bingen und Umgebung, die noch Dienſtwohnungen bei der Bahn innehaben, müſſen dieſe nunmehr aufgrund einer neuen Verfügung der Be⸗ ſatzungsbehörde räumen. die Franzoſen in Baden Die Franzoſen haben neue Arbeitsloſe aus Straßburg nach Offenburg gebracht und verladen weiter mit Hochdruck Reichs⸗ bahndienſtkohle. Die Kohlenzüge werden dann durch das Elſaß nach der Pfalz geführt und nach einer Rundfahrt durch die Pfalz nach Frankreich geleitet. Damit ſoll allem Anſchein nach ein reger Kohlen⸗ transport aus Deutſchland nach Frankreich vorgetäuſcht werden. Die von der Stadt Offenburg nachgeſuchte Genehmigung um Hergabe von 200 Tonnen Dienſtkohlen für das Offenburger Gaswerk iſt von der franzöſiſchen Beſapungsbehörde abſchlägig beſchieden worden. Des weiteren beginnen die Franzoſen aus dem Offenburger Ausbeſſerungswerk der Reichsbahn Werkmaſchinen, Drehbänke uſw. fortzuführen. und einen neuen Dampfkran der Reichsbahn und haben ferner drei weitere Kräne aus Straßburg herbeigebracht. Außerdem haben ſie eine Anzahl Reparaturlokomotiven neueſten Typs, darunter große Schnellzugslokomotiven, nach Straßburg gebracht. dom franzöſiſchen Militärpolizeigericht verurteilt Eiſenbahnoberinſpektor Hertlein aus Offenburg wurde vom franzöſiſchen Militärpolizeigericht in Kehl zu 15 Tagen Gefängnis und 50 000% Geldſtrafe verurteilt, weil man bei einer Hausſuchung, die bei ihm nach Dienſtakten, Plären und Lohnliſten vorgenommen hatte, einen alten Revolver, von deſſen Exiſtenz dem Beamten ſelbſt nichts bekannt war, vorgefunden hatte. Der Eiſenbahnoberinſpektor Bayer aus Offenburg wurde zu 36 000% Geldſtrafe verurteilt, weil man bei einer Hausſuchung einige Patronen, aber ohne Schuß⸗ waffe, vorgefunden hatte. Frankreich will eine neue Feit einführen Frankreich will neuerdings ſtatt der Sommerzeit, bei der die Uhren bekanntlich um eine Stunde vorgeſtellt ſind und die England und Belgien bevorzugen, im kommenden Jahr die Straßburger Zeit einführen, bei der die Uhren um 35 Minuten vorzu⸗ en ſind. Deutſchland will die Winterzeit beibehalten. Benl Moncrpck⸗ weiſt mit Recht darauf hin, daß ſolche Maßnahmen im internationalen Verkehr zu Unzuträglichkeiten führen müſſen. Beſonders groß ſeien die Schwierigkeiten im beſetzten Ge⸗ P biet, wenn verſchiedene Beſetzungsmächte verſchiedene Zeit einführen wollten. Der Zugverkehr müßte unter ſolchen Maßnahmen leiden. Sie verwenden dazu einen elektriſchen Kran Die„Logik der Klauſeln“ Die Entmilitariſierung des linken Rheinufers Zur Frage der Entmilitariſierung des linken Rheinufers ſchreibt das„Echo“, es ſei wohl möglich, daß, wenn eine rheiniſche Autonomie gewährt werde, mit der Zeit ein Partikularts⸗ mus entſtehen werde. Aver eine derartige Löſung bleibe zweifelhaft, und es ſei den zentraliſierenden Kräften, die ſich in Deutſchland ſeit hunderten von Jahren regen, entgegen und mache hinſichtlich der Sicherung Frankreichs die alten Unterſchiede zwiſchen den preußiſchen und den nichtpreußiſchen linksrheiniſchen unbeſtimmter. Aber nicht auf Grund deſſen, daß ſich vielleicht die fhgſte Annahme verwirklichen laſſe, könne Frankreich Schutz finden. Das Blatt ſpricht dann von der gradweiſen Internationaliſie⸗ rung der rheiniſchen Eiſenbahnen, die zunächſt unter den Männern der franzöſiſch⸗belgiſchen Regie ſtehen müſſe, um ſpäter einem internationalen Komitee übertragen zu werden, in dem der franzöſiſche Einfluß vorherrſchend ſein müſſe. Aber auch das ſei nicht genügend, um den nationalen Block zu befriedigen und zwar aus ſtrategiſchen Gründen. Für den Fall, daß Deutſch⸗ land angreife, müſſe Frankreich und Velgien in die Lage verſetzt werden, den Rhein zu halten. Es ſei alſo nötig, daß die raſche Mobiliſterung der franzöſiſch⸗belgiſchen Heere durch ſtrategſche Linien auf dem linken Rheinufer ſichergeſtellt werde, und zwar in der gegenteiligen Richtung wie in der Vergangenheit, alſo durch ſtrategiſche Linien gegen Oſten. Mit anderen Worten das linke Rheinufer müſſe nicht nur zum Schaden des Reichs entmilitariſiert werden, ſondern es müſſe auch für die militäriſche Aus⸗ nützung durch Frankreich und Belgien nutzbar gemacht werden, ſobald Truppen in die rechtsrheiniſche 50 Kilometer⸗Zone eingerückt ſeien. Ein ſolcher Plan werde Einwendungen hervor⸗ rufen, denn das könne man ohne militäriſche Ueberwachung ſichern, daß die Eiſenbahnlinien nicht im Augenblicke der Gefahr außer Dienſt geſtellt werden. Aber dieſer Plan ergebe ſich aus der Logik der Klauſeln(9, deren Anwendung Frankreich unbe⸗ dingt zu fordern habe. Die Ausweiſungen Unter den fortgeſetzten weiteren Ausweiſungen iſt die des erſten katholiſchen Prieſters der Stadt Mainz Dr. Gärtner, Rektor der St. Marienſchule, bemerkenswert. Folgende neue Ausweiſungen ſind aus Worms zu melden: Der Vorſitzende der Nationalſozialiſtiſchen Partei, Schuhfabrikant Spazier nebſt Familie, weil er auf Grund anonymer Anzeige Flugblätter gegen die Beſatzung verteilt haben ſoll. Oberzoll⸗ inſpektor Stephan und Zollſekretär Mitſchka nebſt Familien, die andern Zollbeamten ſind bereits alle ausgewieſen. Der 18⸗ jährige Sohn des Kaufmanns Hartmann, weil er der Deutſch⸗ nationalen Partei angehört und der Verſailler Friedensvertrag in der elterlichen Wohnung gefunden wurde. Dem Vater wurde Aus⸗ weiſung bereits in Ausſicht geſtellt. Khein und Kuhr ſtehen unerſchüttert Sorgt dafür, daß ſie im Abwehrkampf nicht erlahmen und gebt weiter zum deutſchen volksopferl Anerhörfe Behandlung der Verurkeilten EJ Berlin, 26. März.(Von unſ. Berliner Büro.) Nach hier eingegangenen Nachrichten herrſchen im Gefängnis Zwei⸗ brücken die unwürdigſten Zuſtände. Dort iſt bekannt⸗ lich z. Zt. die Mehrzahl der zu Gefängnisſtrafen verurteilten deut⸗ ſchen Beamten untergebracht. Nach Mitteilungen eines Augen⸗ ugen, der das Gefängnis beſichtigte, werden den Gefangenen alle orteile, die den politiſchen Gefangenen gewährt werden, verwei⸗ gert. Die Behandlung iſt die gemeiner Verbrecher, mit denen die Inhaftierken auch zuſammengepfercht ſind. Die ſchlimmſten Formen der Einzelhaft werden angewandt. Die Be⸗ wachung erfolgt durch Turkos. die NAufklärung des Eſſener Zwiſchenfalls I Berlin, 26. März.(Von unſerm Berliner Büro.) Aus Düſſel⸗ dorf wird gemeldet: Bei der Unterſuchung der Ermordung des fran⸗ zöſiſchen Militärheizers hat ſich ergeben, daß der Erſchoſſene ein Lothringer mit Namen Schmidt iſt, der vor dem Krieg bei Krupp angeſtellt und in Eſſen auch verlobt war, nach dem Krieg auch in Lothringen heiratete. Auch ſeine Eſſener Braut hat ſich wieder ver⸗ lobt. Es ſcheint, daß infolge eines zufälligen Wiederzuſammentref⸗ ens etwas Eiferſucht entſtanden iſt, und man erwartet mit Be⸗ ſtimmtheit eine Aufklärung der Tat als Eiferſuchtsdrama. Auch die franzöſiſche Militärbehörde hat die Wahrſcheinlichkeit dieſer Aufklä⸗ rung bereits angenommen. Der neue kommandierende General von Eſſen, General Jaque⸗ mont, der„ein ſchärferes Regiment“ einführen ſoll, hat trotzdem der Stadt Eſſen mitgeteilt, wenn es ſich doch noch herausſtellen ſollte, daß die Ermordung des Schmidt„ein politiſches Attentat“ geweſen ſei, ſo würde die Stadt Eſſen mit einer Geldbuße von 200 Millionen franzöſiſcher Franken(260 Milliarden deutſche Markl!) belegt werden. Schweizer verſtimmung gegen Frankreich Die franzöſiſche Note an die Schweiz, in der die Durchführung des in der Schweizer Volksabſtimmung mit großer Mehrheit ver⸗ worfenen Kohlenabkommens und die Ungültigkeitserklärung der Volksabſtimmung gefordert wird, hat in der Schweiz große Er⸗ regung hervorgerufen. Selbſt die franzoſenfreundlichen Blätter erklären das franzöſiſche Verlangen für unannehmbar und be⸗ tonen, daß die Bevölkerung entſchloſſen hinter der Ablehnung des Bundesrats ſtehen wird. So ſchreibt z. B. das„Journ. de Geneve“: Wenn man den Bundesrat auffordert, die Ver faſſung zu ver⸗ letzen und die Volksabſtimmung unbeachtet zu laſſen, ſo heiße dies kurzweg, den Bundesrat zu einem Staatsſtreich aufzufordern. Es iſt betrüblich, daß die franzöſiſchen Juriſten dies ignorieren können. Es ſcheint, ſchreibt das Blatt, als ob die zöſiſche Regierung leichten Herzens die ganze Schweiz gegen ſich aufbringen will. Die„Suiſſe“ drückt ſich noch energiſcher aus; ſie nennt die franzöſiſche Rote einen Taktfehler, den man von aris nicht erwartet hätte. Es ſei eine ESinmiſchung in die innere Politik der Schweiz, die man unter keinen Umſtänden dulden könne, ſondern in krategoriſcher Form zurückweiſen müſſe. ſchen Freiheitsküämpfe fand am Sonntag in der Bedingungen verla fran⸗ „up ewig ungedeelt!“ Zum Gedenken der 75jährigen Wiederkehr der ſchleswig⸗holſtein⸗ ieler Univerſität eine Feier ſtatt, bei der Prof. Dr. Hartung die Feſtrede hielt. Darauf folgte im Rathaus ein weiterer Feſtakt, in deſſen Zer⸗ lauf der Kieler Oberbürgermeiſter Dr. Lucken darauf hinwies, wie die Atmoſphäre der heutigen Zeit der von 1848 gleiche. Auch heute erklänge der Ruf: Herr mach uns freil Auch Schleswig⸗Holſtein habe gelitten unter dem Druck und der Tyrannei, die die däniſche Herrſchaft ihm brachte, ſeitdem es ſein Recht verlangte: das Recht der freien Verfaſſung, das Recht auf Einheit für Schleswig und Holſtein und auf den Anſchluß an das größere deutſche Vaterland. Der Redner gedachte der hervorragenden Männer im Kampf um die Befreiung der Provinz und ſchloß mit dem Ausdruck der Hoffnung, daß am Ende der jetzigen Bewegung in Deutſchland das Wort wahr werden möchte, das am Anfang der ſchleswig⸗holſteiniſchen Bewegung ſtand: ewig ungedeelt, das ganze deutſche Vaterland up ewig unge⸗ eelt!“ Miniſterpräſident Braun ſchilderte die Freiheitsbewegung der Schleswig⸗Holſteiner vom Jahre 1848 an und zog den Vergleich mit dem Kampf an der Ruhr.„Der Abwehrkampf, der auf der Roben Erde ausgekämpft wird, iſt nicht nur ein Kampf um Kohle und Eiſen, um weſtfäliſches Land und Volk, nein, es iſt der Freiheits⸗ kampf um deutſche Kultur, deutſches Recht und deutſche Zukunft.“ An der Einheit und Einheitlichkeit des Reiches müſſen wir mit heißer Liebe und unbeugſamem Willen feſthalten. In Er⸗ innerung an den unbeugſamen Freiheitsgeiſt der Schleswig⸗Holſteiner in ſtolzem Gedenken an die deutſche Nordmark, die in Kampf und Unterdrückung auch nie einen Augenblick lang daran gezweifelt hat, daß allen materiellen Lockungen zum Trotz ihr Platz an der Seite Deutſchlands iſt und die dieſe und treue ſtarke Geſinnung noch unlängſt bei der aufgezwungenen Abſtimmung vor der Welt bekundet hat, erneuern wir hier auf dem Boden alter Freiheitskämpfe, auf urdeutſchem Boden, das Gelübde der Treue und Land:„Schleswig⸗Holſtein und Preußen und das ich, das ganze deutſche Vaterland frei und up ewig ungedeeltl“. Ein Celegramm des Reichspräſidenten Zur Erinnerung an die 75. Wiederkehr des ſchleswig⸗holſteini⸗ ſchen Befreiungskampfes hat der Reichspräſident an die Schleswig⸗Holſteiner einen Aufruf erlaſſen, in dem es u. a. heißt: „Im Geiſte wahrer Freiheitsliebe erhoben ſich Eure Väter zur Wahrung ihrer verfaſſungsmäßigen Rechte und entzün⸗ dete in dem noch ſchlummernden deutſchen Volksbewußtſein den unzerbrechlichen Willen zur freien Selbſtbeſtimmung Deutſchlands nach innen und außen. Das Hoffen und Harren Eurer Väter in den trüben Tagen bis zur Reichsgründung iſt Gemeingut des deutſchen Volkes geworden. Sie ſollen unſere Kraft ſein auch in dieſem Jahre des Leidens und unter unrechtmäßiger Gewalt. Ihr aber, die Ihr im um Euer Volkstum erprobt ſeid, werdet, davon iſt die Reichsregierung überzeugt, auch den fremden Umtrie⸗ ben, die in dieſen Tagen der deutſchen Not in Eurer Heimat auf⸗ treten, gegenüber in alter Treue ſtandhalten.“ Ein Gruß aus Bayern Der bayeriſche Miniſterpräſident Dr. v. Knilling hat im Auftrag der bayeriſchen Staatsregierung an den Oberbürgermeiſter von Flensburg Dr. Totſen, den Vorſitzenden des Provinzialland⸗ tags von Schleswig⸗Holſtein, in Erinnerung an die Teilnahme bagyeriſcher Truppen an den Befreiungskämpfen Schleswig⸗Holſteins folgendes Telegramm gerichtet: „Bayerns Volk und Regierung vereinigen ſich heute mit der Nordmark des durch ernſten Kampf errungenen Deutſchen Reiches in treudeutſchem Gedenken an die vor 75 Jahren erfolgte Erhebung gegen fremdherrſchaftliche Verwaltung. Wie damals, ſtehen auch heute und immerdar Süden und Norden in einträchtiger Ab⸗ wehr zuſammen, um jede Scholle deutſchen Landes und deutſcher Freiheit in treuer Hut zu halten.“ 71525 Anſinnige Alarmgerüchte aus Bayern EBerlin, 26. März.(Von unſ. Berl. Bürd.) Am Samstag iſt eine denge Reihe Nachrichten aus Bayern verbreitet worden, die den Eindruck erweckten, als ſtände dort ein Putſch unmittelbar bevor. Von glaubwürdiger Seite wird uns verſichert, daß die An⸗ nahme, als ob von irgend einer Seite eine Gefahr drohe, nicht be⸗ ründet iſt. Bei den geſtrigen„Felddienſtübungen“ bei München 0 es ſich um turneriſche Veranſtaltungen, bei denen kein Teil⸗ nehmer eine 18 nicht einmal einen Stock bei ſich getragen hat. 115 Auflöſung erfolgte am Bahnhof ohne irgend welche Zwiſchen⸗ Letzte Meldungen Zuſammenkunft zwiſchen Muſſolini und Jaſpae Havas berichtet, Muſſolini ſei nach Mailand abgereiſt. Zu gleicher Zeit wird aus Brüſſel berichtet, daß auch der belgiſche Außenminiſter Jaſpar heute abend nach Mailand abreiſen werde. Jaſpar reiſe aus privaten Gründen nach Italien. Aber er werde in Mailand eine Beſprechung mit Muſſolini haben. Auch der pol⸗ niſche Außenminiſter Skraynski werde in Mailand mit Muſſo⸗ lini verhandeln. Sie betteln um Brok! Berlin, 26. März. Von unſerem Berl. Büro.) In Koblenz und Umgegend herrſcht unte den franzöſiſchen Truppen große Lebensmittelnot. Farbige Soldaten betteln das Pubki⸗ kum um Brot und verlaſſen zu dieſem Zweck ihren Poſten. Auch der hieſige Poſtverkehr iſt für die Beſetzungstruppen geſperrt. Paris, 26. März. Nach einer Havasmeldung aus Schanghat iſt in einer großen Verſammlung von Geſchäftsleuten und Stu⸗ denten ein Boykott japaniſcher Waxren beſchloſſen worden, um Japan zu zwingen, Port Arthur und Dalny an China zurück⸗ zugeben. Auch öffentliche Kundgebungen haben in Schanghai ſtatt⸗ gefunden. Mehrere Kundgeber trugen große Plakate, auf denen die Aufhebung der 5 eee Vertrag feſtgelegten ſt wird. Karlsruhe, 26. März. Reichsverkehrsminiſter Groener ſſt Erledigung dienſtlicher Angelegenheiten in Karlsruhe ein⸗ getroffen. Kom, 26. März. In der römiſchen Hauptpoſt San Siveſtro brach ein Brand aus. Der Telegraphenapparateſaal wurde zerſtört. Der Verkehr wird durch eine Neuleitung und die Radio⸗Telegraphie aufrecht erhalten. —— —— 2. Seite. Nr. 144 Mannheimer General ⸗Anzeiger(Abend · Ausgabe) Monkag, den 26. März 1923 Städtiſche Nachrichten Die Bluttat im Jungbuſch Uueber die bereits im Mittagsblatt gemeldete Meſſerſtecherei, bel der der Wirt Ebling ſein Leben einbüßte, meldet der heutige 8 m letzten Samstag nachmittag.30 Uhr wurde der 33 Jahre alte verheiratete Wirt„Zum Müller⸗Stübl“, Werfſtraße 35, Peter kurzem Wortſtreit von dem 21 aſte alten Fabrik⸗ arbeiter Valentin Roos von Viernheim, wohnhaft K 3, 6, baß einen Dolchſtich in die rechte Bruſtſeite ſo ſchwer verletzt, da der Tod ſofort eintrat. Der Täter wurde kurz nach Ausführung der Tat feſtgenommen und in das Amtsgerichtsgefängnis Schloß eingeliefert. Bei der Flucht und Feſtnahme des Täters wie auf dem Transport nach dem Amtsgefängnis kam es am Luiſenring zu einer Menſchenanſammlung, die in die Tauſende zählte. Es wurde verſucht, den Täter der Holtzei zu entreißen und zu lynchen. Durch herbeigerufene Verſtärkung ſeitens des 5. Polizei⸗ reviers gelang es, die angeſammelte s⸗ zu zerſtreuen und den Täter ins Amtsgefängnis einzuliefern. Was die Tat anbelangt, ſo erfahren wir hierüber noch folgende Einzelheiten: Am Samstag nachmittag 4 Uhr kamen drei fremde Gäſte, unter ihnen der Roos, in die Wirtſchaft„zum Müllerſtübl“. Wie die Witwe des Erſtochenen mitteilte, waren dieſe drei überhaupt noch niemals im Lokal anweſend. Die drei tranken zuſammen drei Stein Bier Ein Klavierſpieler ſpielte. Dann ſang der Roos ein Lied, nach deſſen Beendigung er in der Wirtſchaft Geld einſammeln wollte. Einer der zahlreichen Gäſte verbat ſich dieſes mit em Be⸗ merken, daß der bis jetzt auch noch nichts einge⸗ ſammelt habe. Auf dieſe Bemerkung hin packte Roos den Gaſt, der ihn jedoch abſchüttelte. In dem Augenblick, als Roos mit ochgehal⸗ tenem Stuhl auf den Gaſt zuging, kam der Wirt aus der Küche und trat hinter das Büfett. Dieſen Moment benützte Roos, dem an der ganzen Sache ganz unbeteiligten Wirt einen Dolchſtoß in die rechte Bruſtſeite de verſetzen. Der Vorgang ſpielte ſich innerhalb 2 Minuten ſo raſch ab, daß er von der Mehrzahl der Gäſte erſt dann wahrgenommen wurde, als der Täter die Flucht ergriff. Roos flüchtete nach der Beilſtraße, wo er ſich in dem Keller eines Gebäudes verſteckte, wo er auch von zwei Kriminalbeamten feſtgenommen wurde. Da Roos bei ſeiner Feſtnahme keine Waffen bei ſich trug, wurde in dem Keller nochmals nachgeſehen. Dabei fand man einen Dolch, einen gela⸗ denen Revolver und ein ſcharfgeſchliffenes großes Meſſer. Der Wirt konnte nur noch die Worte ſprechen:„Ich bin geſtochen“ als er umfiel. Als dann ſeine junge Frau von der Verfolgung des Täters heimkehrte, war ihr Maun verſchieden. Der Frau Ebling, die ihren Mann auf ſo tragiſche Weiſe ver⸗ lor, wendet ſich allgemeine Teilnahme zu. on den Angehörigen der wird allgemein angenommen, daß es ſich um einen Racheakt irgend einer Kellnerin handelt, da der Wirt auf Zucht und Ordnung in ſeinem Lokale hielt. Die Mitteilung, daß der Tat ein Wortwechſel mit dem Wirt vorausging, iſt irrig, da Ebling mit dem Roos keine Silbe geſprochen Die gerichtliche Unter⸗ ſuchung iſt bereits eingeleitet. Ebling hat als geachteter Menſch ſich großer Sympathien erfreut. ch. Fleiſchpreisaufſchlag Was wir in unſerm Wochenende⸗Artikel im Samstag⸗Abend⸗ blatt ſchon andeuteten, iſt heute eingetreten: die Preisfeſtſetzungs⸗ kommiſſion der Fleiſcher⸗Innung mußte ſich zu einem Auf⸗ ſchlag entſchließen, der bei allen Fleiſchſorten—600 Mark auf das Pfund beträgt. Es koſten demnach in der laufenden Woche: Rindfleiſch 1. Qualität bei einem Lebendgewichtpreis von 2800 bis 3000 M. 4000 M.(gegen 3600 M. in der Vorwoche), 2. Qualität 3400 M.(2800.), 3. Qualität 2600 M.(2000.), Kalb⸗ und Schweinefleiſch bei einem durchſchnittlichen Lebendgewichtpreis von 3000 M. 4200 M.(3600.). Der Gefrierfleiſchpreis behält ſeine bisherige Höhe von 3000 M. Wir möchten infolge⸗ deſſen erneut 7555 hinweiſen, daß das erſtklaſſige argentiniſche Maſtochſenfleiſch, das in einer Anzahl Meßgerläden ſchon feit einiger Zeit zum Verkauf gelangt, in der Qualität dem erſtklaſſigen Friſchfleiſch in keiner Weiſe nachſteht. Der Hausfrau wird infolge⸗ deſſen die Entſcheidung nicht ſchwer fallen, wenn ſie nicht im der Bage iſt, 4000 M. für erſtklaſſiges Friſchfleiſch auszugeben. Bei mittelmäßiger Zufuhr war die Nachfrage auf dem eutigen Biehmarkt ſehr rege. Dänemark hatte elwa 40 Ochſen und Kühe geſchickt, die ebenſo ſtark begehrt waren, wie erſtklaſſiges Hol⸗ einer Weidevieh. Die Nähe der Feiertage dürfte die Kaufluſt in Ler Hauptſache beeinflußt und die Neigung beſtärkt haben, für erſt⸗ Fuſſige Ware etwas mehr als an den vorhergegangenen Markt⸗ gen anzulegen In Metzgerkreiſen wurde ſchon bei der vor⸗ Wöchigen Preisfeſtſetzung die Auffaſſung vertreten, daß die Spanne deilgken den Vieh⸗ und Kleinverkaufspreiſen zu knapp ſei. Die Un⸗ oſten, die auf jedem Pfund Fleiſch ruhen, ſind in den letzten Wochen ganz unverhältnismäßig geſtiegen. So beträgt die Schlacht⸗ gebühr allein 80 M. Ein hieſiger Metzger überzeugte uns heute dapon, daß er für eine Woche allein über 500 000 M. Schlachthof⸗ gebühren bezahlt hat. Es beſteht die Hoffnung, daß nach den 3— die Fleiſchpreiſe wieder nachgeben werden, zumal die aufluſt noch wie vor ſehr gering iſt. Andran herrſcht lediglich 10— Läden der Außenſeiter, die unter den Richtprelſen 1 05 aufen. Sch. Nn den Pranger! Der Gaſtwirt Fr. Trautwein aus Durlach in Baden, nſtraße 29/31, wurde überführt, gegen die Verordnung auf Grund des Notgeſetzes(zum Schutze der Finanzen und der ung) vom 16. März dieſes Jahres verſtoßen zu haben. Trautwein hat trotz des deutſchen Verbots ſich bei der fran⸗ zöſiſchen Bewilligungsſtelle in Ludwigshafen eine Ablauf⸗ genehmigung für Wein verſchafft und dem Feinde eine Ab⸗ gabe von mehr als 100 000„ bezahlt. Trautwein wird ſich wegen ſeiner das vaterländiſche Intereſſe ſchwer ſchädigenden Handlungs⸗ weiſe vor der Staatsanwaltſchaft zu verantworken haben. ——— Ueber 3½ Jentner palmkätzchen beſchlagnahmt Wir haben ſchon wiederholt vor dem Plündern der Anlagen und Wälder gewarnt. Auch im Waldpark ſteht eine Tafel, auf der die ſchöne Anlage dem Schutze des Publikums empfohlen und das Abveißen von Pflanzen verboten wird. Aber was machen die Spa⸗ ziergänger? Wenn nur ein beſcheidenes Sträußchen gepflückt wird, ſo hat niemand etwas einzuwenden. Trägt man Anemonen aber — büſchelweiſe aus dem Waldpark, ſo iſt das ſtreng zu ver⸗ xteilen. An der Bergſtraße, an der die Palmkätzchen gleich zentnerweiſe aus den Wäldern entwendet werden, wird dieſem Unfug ſeit einiger Zeit min mit allem Nachdruck begegnet. So ſchreibt uns unſer Weinheimer(J⸗Berichterſtalter: An den geſchützten Stellen der Bergſtraße, die Sonntag von einem Strom von Touriſten überflutet wurde, ſtehen die Aprikoſenbäume bereits in voller Blüte, und die Frühbirnen zeigen das Bild der aufbrechenden Blüte. Die Mandelbäume haben gut abblühen können. Bald wird auch die roſa Pfirſichblüte und die ſchneeweiße Blüte der Frühkirſchen zu ſehen ſein, ſo daß— ſonniges Wetter vorausgeſetzt— zu Oſtern die Bergſtraße im Hoch⸗ flor der voll entfalteten Obſtbaumblüte ſtehen wird. Die„Bergwacht Odenwald“ hat an den Bahnhöſen über 3 Zentner Palm⸗ kätzchen und junge Triebe der Weiß⸗ und Douglastanne beſchlag⸗ nahmt, und zwar zum Teil bei Perſonen, die damit auf den Mann heimer Wochenmärkten gewerbsmäßigen Handel treiben. Die Bergwacht hat an das Bezirksamt und die Staats⸗ anwaltſchaft in Mannheim das Erſuchen gerichtet, dieſen Handel mit ſtrafbar erworbenen Zweigen ganz zu verbieten. —— am geſtrigen Landesverſammlung des Evangeliſchen Bundes in Baden. Der Badiſche Landesverein des Evangeliſchen Bundes wird ſeine Aeeere Hauptverſammlung am 22. und 23. April in Mos bach abhalten. * Anveränderter Goldankaufspreis. Der Ankauf von Gold für das Reich durch die Reichsbank und Poſt erfolgt bis auf weiteres unverändert zum Preiſe von M. 85 000 für ein Zwanzigmarkſtück, M. 42 500 für ein Zehnmarkſtück. Für ausländiſche Goldmünzen werden entſprechende Preiſe gezahlt. Der Ankauf von Reichsſilber⸗ münzen durch die Reichsbank und Poſt erfolgt bis auf weiteres un⸗ verändert zum 1500fachen Betrage des Nennwertes. Schülermonatskarten auch für Lehrlinge. Der Deutſche In⸗ duſtrie⸗ und Handelstag teilt mit, daß nunmehr die Schülermonats⸗ karten allen Lehrlingen unter den gleichen Vorausſetzungen wie den Handwerkslehrlingen zugänglich gemacht werden. Neben einer Beſcheinigung des Lehrherrn darüber, welchen Beruf der Lehrling erlernt und daß ein ſchriftlicher Lehrvertrag geſchloſſen iſt, muß noch eine Beſcheinigung der Handels⸗, Handwerks⸗ oder Landwirtſchafts⸗ kammer oder der in den einzelnen Ländern ihre Obliegenheiten ver⸗ ſehenden Berufsvertretung darüber vorgelegt werden, daß die An⸗ gaben richtig ſind und daß ihr der Lehrvertrag vorgelegen hat. Von ſolchen Lehrlingen, deren Lehrherren Berufsvertretungen nicht an⸗ gehören, ſind die Beſcheinigungen der unteren Verwaltungsbehörden einzuholen. Das übliche Sonnkagsvergnügen. Der bericht meldet: 11 Körperverletzungen, ſchiedenen Stadtgegenden, gelangten zur Anzeige.— Ruheſtörung mußten 48 Perſonen polizeilich und angezeigt werden.— Verhaftet wurden 49 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter 2 Packer von hier wegen Raubs, ein Kaufmann von Mannheim wegen Sittlichkeits⸗ verbrechens, ein Dienſtmädchen von Handſchuhsheim und eine Händlerin von Feudenheim, ferner 11 Perſonen wegen Diebſtahls, Betrugs u. a. m. Die Ausſtellung im Fröbelſeminar war am Samstag und Sonntag ſehr gut beſucht. Die angefertigten Arbeiten der jungen Damen des Seminars überraſchten durch die Vielſeitigkeit, durch gediegene Ausführung wie durch ihre Verwendbarkeit. Für Leitung wie Schülerinnen bedeuteten die ausgeſtellten Arbeiten einen ſchönen Erfolg. Alle ausgeſtellten Waren, ſei es in Handfertigkeit, Model⸗ lieren, Zeichnen oder in Baſt gefertigte Gegenſtände, zeichneten ſich durch liebevolle Hingabe aus. Dabei wurde von dem Grundſatz aus⸗ gegangen, von einfachem, leicht wandelbaren Material auszugehen, und ſo dem kindlichen Seelenleben entſprechend, frei zu geſtalten Altmaterial in jeder Form bildet das Grundmaterial, Papier, Kartenreſte, Zigarrenkiſten. Altholz, Stoffreſte werden durch ſorg⸗ ſame, verſtändnisvolle Behandlung zu den wertvollſten praktiſchen Gebrauchsgegenſtänden umgewandelt, dabei Geſchmacksbildung und Materialechtheit berückſichtigt, Spielzeug in allen Formen und Arten für jedes Kindesalter wurde von den Damen hergeſtellt. Die Schülerinnen erlernen die Arbeiten und werden ſo ausgebildet, daß ihr eigenes Lehrgeſchick ſie befähigt, jüngere und ältere Kinder in der Werkarbeit anzuleiten. Gerade jezt muß verſucht werden, aus allem etwas Nützliches und Schönes herzuſtellen. Die Arbeiten wer⸗ den in Familien, Kindergärten und Anſtalten gelehrt. Dabei darf aber nicht überſehen werden, daß nicht nur allein in der Berufs⸗ arbeit ſtehende Kindergärtinnnen ſie auszuüben haben, ſondern vor allem, daß jedes junge Mädchen als zukünftige Frau und Mutter ſie für ihr eigenes Haus, für die Erziehung ihrer eigenen Kinder eine Mutterſchulung erwirbt. CCC Ilebungs Anzeigen finden im Mannheimer General- Anzeiger Helleste lerbretung Bestellungen für die Osternummer bitten wir uns frühzeitig übermitteln zu wollen. Schlußfeier des Realgumnaſiums J. Der in Geiſt und Form gleich ausgezeichneten Feier, die erfreulicherweiſe auch von den Eltern ſehr ſtark beſucht war, hätte man folgende Worte als Leitmotiv zu Grunde legen können:„Nimmer wird das Reich zerſtöret, wenn ihr einig ſeid und frei!“ Von der Egmontouvertüre, durch das treffliche Orcheſter unter Muſikinſpektor Macks erfahrener Leitung ſehr ſchön geſpielt, bis zu Wagners herrlichem Mahnlied Hans Sachſens„Wa⸗ chet auf, es naht ſich gen den Tag“,(eine glänzende Leiſtung des ge⸗ miſchten Chors) durchwehte alle muſikaliſchen Darbietungen dieſer Geiſt vaterländiſchen Neuwerdens in ſittlich gegründeter Freiheit. Er durchzog die dichteriſchen Gaben, die gipfelten in Liliencrons Frei⸗ heitsſang von Pidder Lüng, den der Abiturient Alfons Schäfer mit überraſchender, nicht alltäglicher Beherrſchung aller Mittel der Vortragskunſt lebendig geſtaltete. Er klang mit Frühlingshoffnung aus Schuberts herrlichen Liedern, von dem Abiturienten Karl Kar⸗ rer ſchönem Bariton in tiefer Empfindung und guter Geſangskultur geſpendet. Er drang hell, klar, aber energiſch aus des Sprechers der Abiturienten Egon Kaufmanns Worten. Das Deutſchlandlied war der ſpontane Ausdruck dieſes Ergriffenſeins. Endlich offenbarte ſich dieſer vaterländiſche Freiheitsgeiſt in des Direktors Kanzler feinen, ſcharfgeprägten und bei aller Schlichtheit durch die Energie felſenſtarker Ueberzeugung erhebenden und anfeuernden Ausführun⸗ gen. Ganz beſonders ſoll hervorgehoben werden, weil es weit über den Kreis der Hörer hinausdringen muß als programmatiſches Be⸗ kenntnis für den Geiſt dieſer Schule, ſeine mit befonderer Dringlich⸗ keit betonte Verſicherung, daß die„höhere“ Schule ſo gut wie die „Volksſchule“ Schule des ganzen Volkes ohne jeden Unterſchied ſein will und ſein muß, daß nicht Wille und Vermögen der Eltern, ſon⸗ dern Begabung, Tüchtigkeit und Fleiß die Schüler ſchaffen, wie wir ſie haben müſſen und haben wollen! Ebenſo ſoll in weiten Kreiſen die ernſte Mahnung des Anſtaltsleiters vernommen werden, den Auf⸗ baugeiſt in der ſittlichen Erneuerung, der Zucht und Selbſtloſigkeit im Sinne Fichtes zu pflegen. Dr. H. H. E. Schwerer Raub. Der heutige Polizeibericht meldet: In der Nacht vom 22. zum 23. März wurde aus den Verkaufsräumen der Süddeutſchen Beamtenwarenverſorgung.m. b. H. N 7, 8, nachdem eine Türfüllung herausgeſchnitten worden war, folgende Gegenſtände entwendet: 2 weiße Tiſchdecken, rot durchwebt, 3 Paar graue Socken, 2 Einſatzhemden, 5 graue Windjacken, fünf Zephierhemden, 1 ſchwarze Herrenhoſe, 4 Paar ſchwarze Damen⸗ ſchnürſtiefel(Boxcalf), 4 Paar ſchwarze Damenhalbſchuhe, 1 Paar ſchwarze Touriſtenſtiefel mit Nickelöſen, 16 Paar ſchwarze Herren⸗ ſchnürſtiefel, 3,20 Meter Anzugſtoff, 4 Meter hellen Wollſtoff für Koſtüme, 10 Kiſten à 10 Stück Zigarren, Marke Fidelitas, 1 Paket, graues Packpapier, enthaltend graue Herren⸗ und Damenſtrümpfe, ferner ein Briefumſchlag mit 1200—1400, Der Geſamtſchaden beziffert ſich auf über 2 Millionen Die entwendeten Waren wurden vermutlich in gelbes Packpapier verpackt, das die Adreſſe trug;„Vertriebſtelle Maunheim, Leo Pohlen“. Marktbericht Wie am vergangenen Samstag ſo war der Markt auch am heu⸗ tigen Montag mit allen Marktwaren ſo gut beſchickt, daß das An⸗ gebot die Nachfrage übertrtf. Die Pfälzer Gemüſebauern machen zwar allerlei Einwände, nach denen ſich der Marktbeſuch nicht mehr rentiere. Vielleicht gelingt es aber, die beſtehenden Schwierigkeiten zu beſeitigen. Eier und Butter fanden trotz der nahen Oſter⸗ feiertage nur ſchleppenden Abſatz. Die hohen Preiſe kann eben niemand anlegen. Aehnlich verhält es ſich mit Kartoffeln, die zu 60 Mark das Pfund nur wenig Liebhaber finden Geſchlachtetes wie lebendes Wge war ſchon kurz nach 10 Uhr ausverkauft. Ebenſo ſtarke Nachfrage machte ſich auch für Flußfiſche be⸗ merkbar, von denen es von 11 Uhr ab keine mehr zu kaufen gab. In den Preiſen ſind gegenüber dem Samstag keinerlei Verände⸗ rungen eingetreten. Der Marktverkehr war gut; doch 3 die Be⸗ ſucher mit ihren Einkäufen noch ſtark zurück. Ein ombengeſchäft heutige Polizei⸗ verübt in ver⸗ Wegen Dᷓ machte lediglich die Frau mit den Efſiggurken, die zu 60 Mk. per Stück wie friſche Semmeln zu Priedenszelten abgiügen. ch. behandelt⸗ Kommunale Chronik Kleine Mitteilungen Der Zuſchuß, den die Stadt Heidelberg zu dem Betrieb des Akademiſchen Krankenhaufſes leſſtet, wurde ſ. Zt. vertraglich auf ein Drittel des ungedeckten Betriebsaufwandes, jedoch höchſtens eine Million Mark, feſtgeſetzt. In Anbetracht der weſentlich höheren Aufwendungen erklärte ſich der Stadtrat nach längeren Verhandlungen mit dem zuſtändigen Miniſterium bereit, den ſtädtiſchen Betriebszuſchuß ab 1. April 1923 auf 25 Millionen Mark jährlich zu erhöhen.— Um den Betrieb der Luiſenheilanſtalt auf eine feſtere Grundlage zu ſtellen, er⸗ klärte ſich der Stadtrat mit einem vom Miniſterium des Kultus und Unterrichts entworfenen Vertrag einverſtanden, wonach die Stadt die Hälfte des ungedeckten Betriebsaufwands als Zuſchuß zur Luiſenheilanſtalt übernimmt.— Um den in der letzten Zeit immer häufiger werdenden Fällen des unberechtigten Bezugs von Wohnungen zu ſteuern, werden die ſtädtiſchen Werke er⸗ mächtigt, auf Anruf des Wohnungsamts für die unberechtigt be⸗ zogenen Wohnungen Gas und Strom zu ſperren.— Von einem Deutſchamerikaner, der nicht genannt ſein will, wurden dem Oberbürgermeiſter eine Million Mark für Zwecke der Nächſtenliebe überwieſen. Der Freiburger Stadtrat bewilligte für die Vor⸗ arbeiten zur Gewinnung eines Projektes für ein Elzkraftwerk einen weiteren Nachtraͤgskredit in Höhe von 2 Millionen Mark vorbehaltlich der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes.— An Dar⸗ lehensvorſchüſſen für Wohnungsbauzwecke wurden ſeit der endgültigen Beſchlußfaſſung über die Weiterführung eines einge⸗ ſchränkten Bauprogramms am 24. Januar 1923 insgeſamt 165 562 250 M. neu bewilligt, davon in der jüngſten Stadtrats⸗ ſitzung 54 462 350 M. Der für die in Betracht kommenden Obſekte bisher entſtandene bezw. zur Abdeckung fällige Geſaintaufwand beziffert ſich auf 482 478 650 M. Hiervon entfallen nach den der⸗ zeitigen Beſtimmungen 358 491170 M. auf die Skadtgemeinde, 37 621660 M. auf das Land bezw. Reich und 83 365 820 M. auf Arbeitgeber und andere Zuſchüſſe von dritter Seite.— Zur Be⸗ ſtreitung des auf das Reich und Land entfallenden Aufwandes für Erwelrbsloſenfürſorge hat der Stadtrat beim Arbeits⸗ miniſterium einen Stammvorſchuß von 40 Millionen Mark erbeten und gleichzeitig die ſofortige Erſtattung der für die Stadt von Reich und Land bis anfangs März ds. Is. vorſchüßlich verauslagten rund 30 Millionen Mark beantragt. Trotz wiederholter Vorſtellungen iſt auf den Stammvorſchuß bis jetzt nur ein Betrag von 16 500 000 Mark zur Ueberweiſung gelangt und die Erſtattung der Auslagen der Stadt unterblieben. Da es der Stadt bei ihrer auch dem Ar⸗ beitsminiſterium wohlbekannten finanziellen Notlage nicht zuge⸗ mutet werden kann, als Kreditgeber für Reich und Land aufzu⸗ treten, wobei ihr überdies noch die Sorge und die Koſten der Geld⸗ beſchaffung überlaſſen werden, war der Stadtrat genötigt, den Be⸗ ſchluß zu faſſen, mit Ablauf der kommenden Woche die Zahlung der auf das Reich und das Land entfallenden Unterſtützungsanteile einzuſtellen, falls nicht die beantragte Erſtattung und die Zahlung des zum angeforderten Stammvorſchuß von 40 Millionen Mark noch fehlenden Betrages erfolgt. Die Verantworltung für die ſich aus dieſer äußerſten Maßnahme ergebenden Unzuträglichkeiten muß dem Reich und dem Land überlaſſen werden. Neues aus aller Welt — Hilfswerk der Proleſtanten Nordamerikas. Das Luthe⸗ riſ e Nationalkonzil in Nordamerika hat über 40 Mill. Mark für die Liebeswerke der lutheriſchen Kirchen in Deutſchland bewilligt. Die Verteilung erfolgte nach den Vorſchlägen des Leip⸗ ziger Hilfsausſchuſſes. Das Ende des Münchner Kindlkellers. Am 20. März iſt der Münchener Kindlkeller für alle Zeiten geſchloſſen worden. Der Münchener Kindlkellerſaal, nach ſeiner Erbauung in den Z8ber Jahren der aoße Saal Deutſchlands, der in guten und böſen der Schauplatz ſo vieler denkwürdiger Ereigniſſe war, wird für Lager⸗ und Geſchäftsräume einer ſich mächtig vergrößernden Nähr⸗ mittelfabrit verwendet. Auch das gemütliche Bräuftüberl und der Edelweißſaal, das Heim zahlreicher Vereine, ſchließen ihre Pfortett, um den genannten Zwecken dienſtbar gemacht zu werden. —, Auch eine Arme. Die Memminger Zeitung teilt folgendes unglaublichen Sachverhalt mit: Der Viehtreiber Mallhlas Göppel von hier hat anläßlich eines Streites in der Wirtſchaft vier Tau⸗ lendmarkſcheine mutwillig zerriſſen. Als ein Polizei⸗ beamter Göppel Vorhalt wollte, äußerte deſſen Mutter, ihr Sohn könne Geld zerreißen, ſo viel er wolle. Man ſolle lieber da⸗ für ſorgen, daß das Armenholz bald komme, das geſcheiter. Die Frau wurde darauf von allen—— aus Wohlfahrksmitteln, wie Milchverbilligung, Armenholz und eihnachtsſpende auf Grund eines Beſchluſſes des Armenrates geſtrichen. — Wolfsbeute in Außland. Wie das Moskauer Blatt Pravda meldet, ſind im letzten Jahre in 50 ruſſiſchen Provinzen im ganzen 40 000 Stück Vieh von Wölſen getötet und aufgefreſſen worden. Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(726 morgens) ,Lün⸗ Tem⸗ Wind[z 0öbe 1100 pera⸗ Wing E N Be⸗ — 5 957 Micht. Stürte 8 er Wertheiim— 5 19 4J— ſtill beer/ 0 Königſtuhl.5637690 11 17 180 leicht berr! 0 Karlsruhe...1277699 7 21 7 NNw leicht fü. bel./ 0 Baden⸗Baden 213768.7 8] 20 5 NO leicht fü. bel.“ 0 e Feldberg. Hof 1231657.770 4 11 3NoO leicht woltl. 0 Badenweiler————————1— St. Blaſien———0 15—1 N/ leicht woll./ 0 Im Bereich des ausgedehnten Hochdruckgebiets über Nord⸗ und Mitteleuropa dauert das meiſt heitere, ziemlich warme Wetter in Süddentſchland fort. Die Temperaturen gehen in der Rheinebene ſchon über 20 Grad auf dem Hochſchwarzwald über 10 Grad. Da das atlantiſche Tiefdruckgebiet vorläufig keinen Einfluß auf das Jeſtland gewinnen wird, dürfte das für die Jahreszeit ziemlich warme Wetter andauern. Borausſichtliche Witterung für Dienstag, 27. märz, 12 uhr nachls: Meiſt heiter und trocken, am Tage ziemlich warm, öſtliche Winde. Regelmässige Verbindung von Bremen über Southampton, Cheibourg nach New Vork durch die prachtvollen amerikanischen Regierungsdampfer NACRHSTE ABTARHRTEN: Pec Washingtoeonn 28. März 2. Mai Presſdent Roosevelt.. 4. April 9. Mai Ptesident Arthur II. April 16. Mai President Eillmore 8. Aprif 21. Mai President Harding 25. April 26. Mai Abfahrt von Southampton und Cherbourg 1 Tag später Verlangen Sie Prospehte und Segellisten Vr. 142 UNHleb SfarEs LINEs BERLIN WS MANNRHREIM Unter den Linden 1 Hansahaus, D 1. 7/8 General-Vertretung: Norddeutscher Lloyd, Bremen + * Montiag, den 26. März 1923 N 3. Seite. Nr. 144 Börsenherichie Frankfurter Wertpapierbörse *Frankfurt, 26. März.(Drahtb.) Während in der ver- gangenen Woche die Tendenz der Effektenmärkte nur eine mäbige Befestigung erfahren hatte, kam heute bei Beginn des Verkehrs eine stärkere Aufwärtsbewegung zum Durch- bruch. Das lebhaftere Geschäft würde infolge stärkerer Nachfrage von der Börsenspekulation bestritten, da sich aus Kreisen des Privatpublikums noch keine gröhere Gefolg- schaft eingefunden hat. Der eigentliche Grundton für die freundlichere Stimmung scheint darin zu liegen, daß am Geldmarkt die Erleichterung anhält. In der Tat konnte sich heute auch eine Belebung der Umsätze durchsetzen und die kestere Tendenz übertrug sich auf Industriepapiere. Der Markt der zu Einheitskursen notierten Werte verzeichnete wieder Kurserhöhungen, die zumteil größeren Umfang an- nahmen. Auf dem Gebiet der amtlich nicht notierten Werte konnten sich die meisten Werte weiter befestigen. Man nannte Benz 16 000, Ufa 11 000, Inag 15 500, Brown BOverI 9250, Hansa Lloyd 8500, Krügershall 17 000, Union Elektrowerke 3600. Am Markt der Montanaktien war die Haltung eine vorwiegend sehr feste. Lebhafteren Ver- kehr hatten Deutsch-Luxemburg, Mannesmann, Gelsen- kirchen, Buderus, Harpener und oberschlesische Werte. Von den Werten der Maschinen- und Metallindustrie, die festere Tendenz zeigten, eröffneten Daimler, Kleyer, Neckarsulmer, Bing anschaulich höher. Größere Käufe be- merkte man in Edlinger Maschinen und Badische Durlach. Lebhafter gefragt waren chemische Werte, insbeson- dere Earbwerte. Bei erhöhten Preisen setzten Badische Anilin, Griesheim, Elberfelder Farben ein. Scheideanstalt + 600026, Rütgerswerke + 7000%%...G. und Schuckert an- ziehend. Felten u. Guilleaume stiegen 10 0009%. Zu lebhaf- teren Umsätzen kam es zeitweise in Norddeutscher Lloyd und Hapag. Am Bankenmarkt setzten die führenden Werte ihre Aufwärtsbewegung fort. Lebhaft wurden Oester- reichische Creditanstalt gehandelt. Berliner Handelsgesell- schaft. Metallbank und Deutsche Bank lebhaft. Auslands- anleihen fest. Anglo Guano gewannen 17 00096. Die feste Stimmung hielt während des Verlaufes an. Einzelne Speziali- läten, wie Otavi Shares, Weiterhin anziehend. Waggonfabrik Fuchs verzeichneten gröheres Geschäft. Zellstoff Wald⸗- hof und Aschaffenburg verbesserten ihren Kursstand. Von den Zuckeraktien blieben Badische Waghäusel und Heilbronner fest. Weiter sind anzuführen Bau-Aktien, welche sich erholten. Wayss u. Freytag, Badische Uhren- fabrik, Gebr. Junghanns, Deutscher Eisenhandel konnten sich erheblich befestigen. Dollarnoten 20930. Berliner Wertpapierbörse * Berlin, 26. März.(Eig. Drahtb.) Die freundlichere Auffassung, die sich schon am Ende der vorigen Woche ge⸗ zeigt hatte, trat heute deutlich in die Erscheinung Die Börse nimmt an, daß die Effektenliquidation durch den Waren- handel beendet sein dürfte. Das Angebot aus diesen Kreisen hat heute jedenfalls aufgehört. Das Publikum nahm etwas gröbere Käufe vor und die Börse selbst„kaufte vor“, weil sie mit einer Geschäftsbelebung nach den Feiertagen rechnet auch hofft sie, daf ein großer Teil der Geldrückflüsse un Geldeingänge zum Apriltermin zur Börse fließen oder in Effekten angelegt werden dürfte, Das Kursniveau hob sich durchweg erwähnenswert. Der Dollar wWar kursgemaß zwar unverändert, doch war die Stimmung auf Gerüchfe von einem wenig günstigen Erfolg der Dollaranleihe entschieden Amtlloh 6. A. 3. 1. 28. 28. Amtllos 6. 24. g. 24. 6... 5 Holland 8270 38227 9268 Aorwegen 3770 2789 3753 3791 Belglen.. 1127 1182 1157 1162Sohweden 3838 3853 5841 3356 kondon.. 97755 68215 97755 98245[Hslsingfors——— 8 63 1 Parls... 134% 1382 1829 1335[New-Vork 20835 2093 20847 208 Sohwelr.. 3852 3972 3845 395 Wien, abg. 29.03 29.J7 20.93 29.07 Spanſen„ 3210 329 3211 3220 Sudaposf.24.26.76.81 Itallen.. 10: 1022 1017 1022 Frag 619 62² 619 6²⁰ Dänemark, 4017 4032 4030[Agram..ꝗ„ Berliner Devisen Amtlioh A. 3. A. b, 28. d. 28. Amtlion 6 A, 3. 2u 6. 28. 8 28. Holland.. 3229 8270 3229 38270 Farls. 1358 1383 1338 13ʃ4 Buen.-Aires 2685 778 75986 77335 Schwelz„ 3833 887/ 3951 3670 Brussel. 1162 1167 1162 1167] Spanien f dis 3251 3215 Christlanla 3775 37901 3775 3791 lapan 9975 10028 9375 10025 Kopenhagen 404T7 40786 4014 4035 fio de jan. 2299 2310 2289 23ſ0 Stookholim, 5848 5573 85511 5566 Wien ang. 27.15 2904 20 20 en. 3 5 47 kenden.: 27788 g8445 87788 88248 Sofſa 44.83 145.37 142.64 143.26 New-Vork. 20962 20967 20582 20967 Jugeslavien 211.96 273.04 213.98 215.04 mannheimer General-Anzeiger(Abend · Ausgabe) Handelsblaft des Nannheimer nach oben gerichtet. Pollarnoten 20975. Am Montan- aktienmarkt stiegen Riebeckmontan, Bochumer, Buderus und IIse um—8000%, die übrigen um—5000% K ali- werte waren still aber festf. Westeregeln/ 700096, Aschersleben + 5000, Hallesche Kali nanntée man mit 27 000, Heldburg mit 45 000, Krügershall mit 17 500. Von chemischen Werten stiegen Guano um 800027, Gold- schmidt um 5000% Die Anilinwerte besserten ihren Kursstand um—4000 Bei den Elektropapieren setzten..G. 2000% höher ein, Felten u. Guilleaume + 5000%, Licht und Kraft, Siemens u. Halske + 4000%% Bei den Schiffahrtswerten waren Hamburg-Südamerika- Linie + 17 000%, Deutsch-Austral. + 90009%, Hansa + 600026, Paketfahrt und Lloyd + 3500%. Am Bankaktienmarkf Handelsanteile 5000, Deutsche Bank 200025. nter den Spezialwerten waren Augsburg-Nürnberger Maschinen, Deutsche Waffen, Gebrüder Böbler, R. Wolk, Stettiner Vulkan, Hammersen, Bord, Deutsche Wolle um etwa 500026 gebessert. Kursbesserungen von etwa—30009% er- kuhren Gothaer Waggon, Löbe, Orenstein u. Koppel, Deut- sche Maschinen, Bing, Hackethal. Feldmühle und Basalt. Bei den Valutawerkfen stieg Canada um 13 000%, öster- reichisch-ungarische Staatsbahn um 20 00026, Bagdad- anleihe II um 10009%, ungarische Goldrente unverändert. Am Petroleummarkte hob sich das Kursniveau durch- schnittlich um 2000, auf den günstigen Abschluß der deut- schen Petroleumwerke. Im Verlauf hielt die Befestigung an, Oberbedarf und Caro gingen weiter nach oben. Auch der Kassaindustriemarkt zeigte ein zuversichtliches Ge- räge. Die Mark kommt aus Amsterdam mit 1,21½. Zürich 60, Kopenhagen 2,50, Stockholm.81, Oesterreichische Noten 2875, polnische Noten 49, rumänische Noten 98, unga⸗ rische Noten 4. Devisenmarkt Mannhelmer Devisenmarkt, 26. März. Es notierten am hiesigen Platze(alles Mittelkurse): New Vork 20900(20900, Holland 8250(8250), London 98000 98000), Schweiz 3870(8870), Paris—(—), Brüssel—(—), Italien 1025(025), Prag 625(625 Tendenz: Unverändert, Franketurter Devi sen Frankfurt, 26. März.(Drahtb) Der- Devisenmarkt zeigte ein unveränderliches Aussehen, Die Kurse sind be- hauptet. Im freien Frühverkehr wurden folgende Kurse genannt: London 98 000(98 000), Paris 1350(1332), Brüssel 1140(1160), Newy Vork 20 900(20 900), Holland 8225(8248), Schweiz 3860(3855), Italien 1005(1020). setzten Gebietes, verlangt wird. ——„ ̃——————n'— ral-Anzeiger Waren und Härkte Mannheimer Produktenbörse m. Mannheim, 26. März.(Eigener Bericht.) Die bevor- stehenden Osterfeiertage machten sich an der heutigen Pro- duktenbörse bereits bemerkbar und war der Verkehr fast geschäftslos. Man nannte Weizen mit 98—100 000, Roggen mit 87—89 000„, Gerste mit 78—83 000, in- ländischer Hafer mit 50—70 000, Mais mit 95—105 000 4 die 100 kg bahnfrei Mannheim. Von Futtermitteln war Kleie zu 36—40 000„, Malzkeime zu 44 000, Trocken- schnitzel zu 23—24 000 ½ und vollwertige zu 56 000 die 100 kg angeboten. Für Weizenmehl, Basis 0, verlangen die Mühlen 170 000, während aus zweiter Hand 140 000 für versandtbereite Ware und 130 000 für ab Lager be- Zum öffentlichen Verkauf gelangten gegen 12 Uhr 150 Sack Weizenmehl, Basis 0, aus Lager im besetzten Gebiet(Industriehafen) und erfolgte der Zuschlag zu 127 000; ferner wurden 10 000 kg Gerstestroh verkauft und erfolgte der Zuschlag zu 20 000 die 100 kg, ab Landau. e Offizielle Preise der Mannheimer Produktenborse per 100 kg waggonfrei Mannhelm, ohne Sack netto Kasse Preisnotietungen vom 26. Mürz 1923 Welren 19000—— Wͤiesenheu, lose 42³⁰—— 1 ausländlecher——— Rotkleeheu—— Roggen B0—— urerne-Kleehen 46000. 50000 Brau gerste Press-Stroh 36000—38000 Hater finiändischer) 50000—20000 Gebundenes Stroh 25000—36000 „(ausländlsoher) 90000—95000 Blertreber 45000—— Hals, gelbes(mit Sabk) 95000—105000 Welzenmehl Sper.0 Münhlenpr 170500— Erbsen Cnländische)——— Welzenklele mit Sack 40000—— Mannheimer Kolonlalwarenbörse Tendenz der Mannheimer Kolonialwarenbörse still. Kaffee Santos Superior 14 200—15 920, gewaschen 18 520—20 000, heutiger Zoll 6818,50, Tee mittel 29500 bis 32 000 4, gut 33 000—35 000„ und fein 36 000—39 000, Kakao, holländisch. 6300—6700, inländisch. 60006300, Reis, Burma 1800 und Auslandszucker 2800, alles per 1 kg. „Mannheimer Viehmarkt Zum Viehmarkt am 26. März wurden aufgetrieben: 606 Stück Großvieh, davon 119 Ochsen, 89 Farren, 398 Kühe und Rinder, ferner 279 Kälber, 98 Schafe, 1198 Schweine. Preise für 50 kg Lebendgewicht: Oehsen 130 000—265 000; Farren: 160 000—220 000; K ühe und Rinder: 120 000 bis 270 00 ½% Kälber: 250 000—280000%/; Schafe: 80 000—120 00; Schweine: 250 000—300 000„. Markt⸗ verlauf: mit Großvieh lebhaft, geräumt; mit Kälbern lebhaft, geräumt; mit Schweinen mittelmäßig, kleiner Ueberstand. Die Preise sind Märktpreise für nüchtern gewogene Tiere und schließen sämtliche Spesen des Handels ab Stall für Frachten, Markt- und Verkaufskosten, Umsatzsteuer, so- wie den natürlichen Gewichtsverlust ein, müssen sich also wesentlich über die Stallpreise erheben. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haag. Mannheimer General⸗Anzeiger, G. m b., Mannheim, E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurk Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik: Richard Schönfelder; für Gericht und Sport: Willy Müller: für Handels⸗ nachrichten, Lokales und den ſbrigen redaktionellen Inhalt: Franz Kircher; für Anzeigen: Karl Hügel. Kurszettel des Mannheimer General-Anzeigers Frankfurter Dividenden-Werte. Bank-Aktien. 28. 28. 23. 28. 4500 Berliner Dividenden-Werte. Transport-Aktlen. Berliner Freiverktehrs-Kurse. Acller Kall. 22000 38000] Hansa Lloyd, 6750 0500 Ronnenberg—— Api, Alig. Pte.-I. 17800 15200 Ee 46500 53000 Stochel& CG.. 10500 12000 Becker- Kohie 11000 13500 5 0 K1. 5 Ke 2 SüdseePhosph 90500 12500 . D. Oredit. 4050 4500 BadlisoheBank 20000 21000 — 4800 4900 ayr..-Or, W. 8 N Hyp. u. Wb. 4900 5400 Barm, Bankv. 3500 3850 Berl. Handges. 43000 30000 Lom.-.Priwbk. 6000 6900 Darms. u. Mt.-B. 7200 68200 Deutsoh. Bank 20500 22500 .-Aslat. Ban— D. Hypothekb. 2250 „ Uebers.-3.— Vereinsbk. 3200 Plso.⸗Geselle. 9400 Dresdn. Bank 7000 Erkf, kiyp.-BkK. 3200 MetallIb.u..-B. 35250 1 rnbg. V. 0 e 2. Hyp. 70 65²³⁵ b. Etfekt.-u. W. 4500 4600 Boch. Bh. u. G. 25959—. Buder. EIsenw. 27000 31200 D. Tuxem. Sgw. 59750 66500 Eschw. Bergw. 44000 55000 Frledrioheh.„. Gelsenk. Bgw. 59000 64000 delsenk,ausst 18200 220⁰⁰ Sohantungbhn. 6650 7000 .-Amk. Faktf. 42000 44000 Mfbr. Adt gebr. 7300 8000 Asoh..u. Fapf. 32000 88000 grün& Bilfing. 9900 13900 ———5— 4 10 70 28100 25000 0 annh.—. Kempt. 10100 9500 Malnz. Brauer.—— FParkbrauerel.— 2 Sohöfkn. Sgbr. 8500 2700 Sohw. Storoh. 6000 7950 Brau. Werger—— Otw. Heldeſbg. 14700 15000 do. Karistadt 15200 17400 do. Lothring.— Cham. Annaw.— Relohsbank Bergwerk-Aktien. Harp. Bergbau 137000 143500 Laſſe, Aschral. 32000 35900 Kallw.Salzdetf 2 Fer 34750 36000 othr.H...V.„ N Hannesmannr. 43500 50500 Transport-Aktien. Mordd. Lloyd. 22500 25100 Dest.-U. St.-58. 226000— Industrie-Aktien. Anglo-.-guan 709000 89009 Badisob. Aniſin 23300 27800 do. Braubagh 10000⁰ Brookh. Ohem. 19000 18900 D. G. u. Sb. S. A. 28000 3000 Obem. Goldenb. 48009 48500 Th. Gofdsohm. 25900 Shem. Grsß. El. 20000 23000 Farbw. Höohst 19500 23509 Farbenf, Bayer 21400 25000 Ohm. F. Rünth. 37500 37900 Fbr..-ter-M. 21000 26000 Holzykhl.Konst 21200 22900 Oh. Rhenanla 14600 17000 Rütgerswerk. 27000 34000 Sohramm Lfbr. 12500 14500 Ultram. Fabrik 20000 25000 Heddh. Kupfw. 12 1260⁰ Hirsch Kupfer 36000 40000 junghanstlebr. 14930 16650 kemp& Co. 8800 —— 6100 7400 dler& Opph. Lederfk. Spler 16000 Lederw. Rothe 7400—. do. Sudd. ingb. 25000 do. Spioharz 12000 debrüder Fahr 9000 1 Lokomt. Kraub 14500 Walzm. Ludwh. 30100 Maschf,Kleyer 7700 do. Hiperft.— do. Badenſa 13500 13000 do. Bad. Durl. 17900 21000 Bahnbedarf. dgd 55 Dalmlermotor. 7800 9500 Dingl. Zwelbr. 24000 28000 do. Kalsersl. 13000 13400 Dürrkopp. Masch. Ebling. 11500 Frkf. Pok. u. W. 6000 dasmot. Deutz 24000 Arltzner, Durl. 33000 37000 Hald& Meu, Nh. 16000 16000 Karlsr. Nasoh. 13000 16200 Tuxsche Ind. 13000 Masoh. u. Ar.Kl. 9800 11900 Moenus... 8200 11200 Pfülz. Nähm. K. 10000 12000 Dpfk. Rodberg 10000 13000 Sohnellpr. Frk. 12000 13500 14700 7200 Rhein. Oredith. Rhein, 3010 3200 Sudd..-Er.-B.—— Sudd.Dlsoontg. 7000 7950 Mener BankV. 6200 6300 Banka.—— „ Notenbank— 20800 „Vereinsbk. 500) 5000 Hannd..-des.—— Frankf. Alig. v. 80000 75000 Oberrh..-des.—250 Frkcf. R. u. Mitv. 4550 380— Obsohl. Eb.-Ad. 38000 45250 do. E. Ind.(.) 35000 40000 Pbönix Zergb. 48500 55000 Hh, Braunkofle 47000 30500 Salzw. Hellbr. 807⁰⁰ Tellus Bergb. 10500 12000 V. K. u. Laurah. 35000 34000 Baltim.& Ohio— 190000 ——5——— 15500 17750 Slldd. Dr.-Ind.— N Aſig. Elktr. Ge. 14000 18750 Befgmann W. 30 1 5 ahmeyer&g0. 9— Lioht 1 Kraft. 14000 17500 f. Geph. u. Sah. 18600 15800 fh. Elekt.-.M. 9090 14000 Sohuck.Nurnb. 44000 38000 Siem.& 54000—— Volgt& Haeff. Emalli. 4 Stew. 22000 28000 Gummiw. Peter 8859 10200 Hanfw. Fllssen 27⁰⁰⁰ Vogtl. Masch. 7 57 Zechgoke,'n 9900 9500 Bingw. NMürnbg. 9800 Netf. Dannhorn— 1 Neokars. 565 Br.-Bes. Oelf. Ver,b. Oelfabr. 20000 Porz. Wesse!n“ Pf. 11 5 ing.— Sohlinock— Sohneid. Han. 11000 14900 Sohrg.Stempel 10000 13000 Sohußf. B. u. W. 12250— Sohuhfbr. Herz 7000 7900 Sellind. Wolff 900⁰0 Sſohels,00. ul. 11000 12200 Splegel.Spgl. 28500— Els. Sad. Wolff. 328500 38450 Spinn, Ettiing. 36500 36500 .-Spinn. Kals. 14500 18000 Trikw. Besſgh.— Uhrenf. Furtw. 6500 10000 Bad.-Elek.-Aes 6500 Dyokh. AWIdm. 12100 Felnm. Jotter. 33000 Gan, Ludwig 7700 * Benz. 13750 16750 Elberf. Kupfer 9000 9750 Entreprises. 105900 95000 6900 1400⁰ 20000 8990 Verigsanst. D. 15ον Voltôhm. S. u.., 20000 23000 Wagyfb. Fuohs 12900 15500 Zelfst.Waldhof 16800 24000 Zellst. Dresd. 10000 12500 Ergünzungs-Kurse. Holtzmann, Ph. 8300 Krumm, Utto 66900 7700 Lutz, Masohin.—— Miag, Muhlb. 3950 10000 Frelverkehrs-Kurse. Kreſohgauer, 2400 2500 260⁰⁰ Mansfelder ner Söhne 7700 9000 Zubkerf., Bad. TId0d 1000 do. Frankthl. 11800 13200 do. Helfbronn 11259 13300 do. Offsteln. 12000 18500 do. Rheingau— 25 do. Stuttgart 11750 12800 Rlebeok Mont. 20 000 133009 Hh. M. Led.Leud. 11000 14405 ..on Id.Malnz 28900 2 Vogtl.Maschin. 7500 8750 700— 8750 11000 Hastatterwag. 2 Oh. werke Alb. 89000 87500 ö 12000 18000 Hürnbg. Honf. Nürn Elekt. Stoewerkähm. Wden B. 28. 283. 28. 23. 28. chantungbhn. 6850 7000 Argo Dmpfech.—ordd. LIoyg 22400 238409 Alig.Lok..Str. 31000 32000 D. Austr. 20 87000 93000 Beland.linle 9946. 55 120⁰0 e, Staatsels. 25 45000 Baltim.& Ohio i8ö0ö0 10000 Bankkf. el. Wert. 21750 26250 BarmerBanky. 3400 3875 Berl. Hd. Ges. 38000 35000 Oom. u. Priybk. 6500 7300 Aooumul.Fabr. 41000 42400 Adler& Oppen. 38000 42000 Adlerwerke. 8000 500 .-G. An. Trept. 20000 2400 Aiexanderuk. 10700 1200⁰0 Alig Elekt.ges. 14000 16200 Als. Forti. Zem. 65000 am. Gles.& Co. 13500 14000 Anglo-.-Guan 78000 89300 Asohffb. Zellst. 29600 370⁰⁰ Agb.-Mb. Msch. 24 200⁰0¹ Badlsoh. Anilin 27800 .-Amk. 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Teloberäber, 3500 7 8600 J 7 2 Geld Brlef Geld Brlef Amerikanische Noten 20826.— 21075.— Oesterr.-Ungar. alte“ Zelgische 1134.— 1146.— Forweglsche 386.— Dünſsole 390.— 010.— fumänfsohe„„„„ 32.— 9— Englisoche 97400..— Spanlschhe.. 3140.— 320.— Französische. 1314.— 1328.— Sohwelzer 3820.— 3890.— Hoflängisgcge.. 9175.— 8295.— Sohwedlsche„ 525.— 3325.— ſtaiſenſseche.. 1006.— 1018.— Techeche-Swak.. 608,.— 628— besterrsſoh abgest.. 28.50 29.— Ungarlsohbo.15.3 Frankfurter Festverzinsliche Werte. d) Inlanélsche. 25. 26. 23. 28. 4½0% Hannk. von—2——.—%ſ% Preud. Konsots 2* 0* 1 2— 0 112„.— %5 1804/5 67.—— 4 135.— , Biech. Belchsanl..75 359 75 2 gd. ul. 12— 4% de, un 5. 1925 1170.— 1128.½% do. voß%s——— % e5ge egn, 8 400— 3 bert. 8% 4 14.— 1 o. do. 1400.—— do. 145.—— 75 1J.„„ + 782 00. 1 270 V. J0.—— 40-Ffils.— 4½%%%.n. d0. 250%-rlor 755 18.— 5 197 1280— 13ʃ60.— 95 essen v. 89 U. 6 121— 123. Shacpengsetent d8 ab. 220.—%%„ 0. J— 198— 5% Preud.Schatsanwr..——.—%skohe,St,-AnlvIoi— 4%„do. do. 99.— 2% do. Rente 185.— 188.— P 1 17 200.— 4% württemb. k. 1918 109— 105.— 14 70⁰0 5 b) Auslündische. 7 1955 28. 28. 23. ¼% Ar..———1. 5 + ede e e be e e ede 280.— 2 85 do, Sohatzanw. 570090.— 50000.—%ů Ungar. dölarente 88000.— 88800— 4½% d0. Aliberrens—.— 4000.— 40% d0o. 8t. Rte. ,910 13000.— 3000— 4% dg. Goigrente—.— ½% d0.St. Rte. v. 1897—.— 5% d0. elah. Neste. 3300.— 5, Hexikan. am. Inn. 150 Uolĩ-— ee eee e 71., Gold. am.— 9——8. Irrig.Anleih. 1 08 ]% o. aim. Bl.-Vorw. 4580.——18⁰⁹ Tepdantegeb 185 008 20800.— Baoerkiner Festverzinsliche werte. 2 Staatspapiere.* 23. 265 55% f. Schatza. Ser.l—.—% 44.90 ö 95505 do, Ser. IV- V F. 92.— 705 2 28— 292— %% de. ine ee% gadisobe Anlelbe 128.— 111.— 4½% 0. 9 ler. 94.80 85.75%% Bayer. Anleihe 199.— 176.— 55% Stsob. Relohsanl. 99.50 89.50 30% essiche Anielhe 125.— 123.— 4% d0. o0. 11278— 1178.— 40% Frankf. Stadtanl 288.— 250.— %%%Q 9b 4480— 4% Wunehn Stadtanl. 178.— 170.— % dd. dio,— 4400.—4% Franzft. 4% preub, Konsots 28— 20 eeieneen 70 ee; 2— dank-Pf. lefe—.— 92.— b) Ausliindische Rentenwerte. 1 4eb osetg Zoetes. 80f.— 8l c0 4% Destr. Sohatza.—3— + 7.—— 40 40. Goldrente 41800.— 83000.— 8 W* 5100.— 4% ce, ogneens 300.— 3600.— 3.-U. Staatsbalts 58000- 57000.— 4½%% fo. Snerrent. n— 4000.— 3% d0. I. Serle—— 681000.— 44%% fotßaplerrent.— 8800— 7 do. Erg.-Aulzen—.— 5ʃ000.— 1% Wot Aee A, 18 48000.— 4 60. Sclgrlorſegn 2800.— 2899.— 4% 0. Jaga.-Slab.] 49900.— 16000.— 280% Suddöst,Set a. P. 42000.— 48800— 4% J0 aaſge 7— 959 2660% da, neue Frſor—.— 41300.— 4% da. unſt. Anlee.— 1gbn. 3% Go. Obligationen 42000.— 26000, 4% d0. Z0lleb. v. 1911 30000.— 325 0 4¼% Anat., Fer. 35100.— 1. e 11*—*„ Aern.— 7— 7½% do. d0. V. 4914 14000.— 13050::- le— 2³⁰⁰.— 1 34 14 14 14 7 4 15 4 2 bTdTbTb0T0TGTGTGTGTPTTbTbbbTT e VVTTTT 5—— e eueen e * — 4J. Seite. Nr. 144 Manu geimer Generali · Angeĩger. ¶Abend · Ausgabe.) Monkag, den 26. März 1923 Georg Freiberg Roman von Igna Maria 45 Machdruck verboten) Fortſetzung) Georg ſtand regungslos auf einem Fleck und hielt den Brief in der Hand. Truta abgereiſt—— vielleicht hatte ſie es ſelbſt nicht gewußt, vielleicht eine Depeſche erhalten, welche ſie ſofort abberief, aber ſein Verſtand wollte die Gründe, die das Herz vorbrachte, nicht gelten laſſen. Er riß den Umſchlag los. „Mein lieber, lieber Georg. Nun iſt das Morgen da, wovor 1 wir immer gebangt haben. Du haſt mir einen ſchönen Sommer geſchenkt, der Herbſt fordert Trennung. Dank Dir, mein lieber, großer Junge, für alle die köſtlichen Stunden. Wir mußten ſo auseinandergehen, ein Abſchiednehmen nach dem letzten unvergeßlichen Abend war unmöglich. 2 Behalte lieb Deine Truta—“ Georg las den Brief, ohne den Sinn zu erfaſſen, es zuckte in ſeinen Fingern, den Brief zu zerreißen. Seine roten Roſen lagen auf dem Tiſch. Er ſchleuderte ſie zu Boden und trat ſie mit Füßen. Narr, der ich war! Wieder überflogen ſeine Augen den Brief, irrten im Zimmer umher, ſahen die Gladiolen und Dahlien in den Vaſen, die Uhr zeigte noch dieſelbe Stunde, wie Truta ſie an⸗ gehalten. Feiner Duft ihres Parfüms erfüllte das Zimmer, es war, als müſſe ſich jeden Augenblick die Türe öffnen:„Du dummer Georg, ich bin doch hier!“ Aber die Türe blieb verſchloſſen, im Hauſe regte ſich kein Laut. Als der Chaiſelongue lag ihr weißſeidener Spitzenſchal; hier hatte er mit ihr an jenem Abend geſeſſen, ſie hatte ihn ihren lieben Jungen genannt und war von ihm gegangen, ohne Abſchied, ohne zu ſagen wohin— Georgs Zorn wandelte ſich in tiefe Traurigkeit. Plötzlich lag er, das Geſicht in Trutas Schal gepreßt und weinte heiße Tränen. **.* „Es hat geholfe, daß ich Freiberg ins Gewiſſen geredet hab',“ kriumphierte Heydebrand,„er fehlt auf keiner Kneipe und vergnügt t der!“ 1„Er hat ſich gründlich geändert,“ lobie Fritz Baret,„er iſt 580 der letzten. Kinder, ſaufen kann der wie'n Schlauchl“ g hatte gewartet, eine Woche, zwei Wochen— Truta mußte 9 Gewiß würde eines Tages ein Gruß von ihr eintreffen, der Brief konnte nicht das letzte ſein. War er ihr wirk⸗ lich nur Zeitvertreib geweſen—?“ Weshalb hatte ſie ihn an ſich gezogen, ihn eingeladen, ihn die Liebe gelehrt, nur aus Spielerei—? Nur um ihn elend zu machen? War ſie ſo ſehr Egoiſt, daß ſie nicht den Schmerz empfand, den ſie ihm zufügte? Und er wartete weiter, vom Morgen zum Nachmittag. Am Abend legte er ſich ſchlafen in dem Gedanken: morgen hat ſie ge⸗ ſchrieben. Dieſes hoffnungsloſe Warten zermürbte ihn, er wurde unluſtig zur Arbeit, alles erinnerte ihn an ſie. Er las die Zeitungen, deren er habhaft werden konnte, vielleicht fand er eine Notiz, eine Be⸗ ſprechung über ſie. Er war noch einmal nach Goatshanſen gefahren, um von der alten Dore näheres zu hören, aber die Villa war feſt verſchloſſen mit vorgeſchobenen Fenſterläden. Der erſte Froſt hatte die letzten Herbſtblumen, die Aſtern und Georginen, geſtreift, ſie hingen leblos vom Strauch hernieder. Im Wirtshaus war er eingekehrt, darinnen er mit Truta und Fritz im Hinterzimmer geſeſſen und verſuchte diplomatiſch, den Wirt auszufragen. Der wußte nur, daß das Fräulein in Holland tanze, die alte Dore ſei ihr nach einigen Tagen nachgefahren.„Vor nächſten Sommer wird ſie nicht wiederkommen. Ein liebes Fräu⸗ lein,“ er habe ſie gekannt? Georg nickte, ja er habe ſie gekannt, zahlte und ging zurück. An dieſem Abend blieb Georg auf der Kneipe, bis Babett reſolut das Licht ausdrehte und ihn nach Hauſe ſchickte. Er ſtand auf, ſah ſie vorwurfsvoll an.„Weshalb vertreiben Sie michd Laſſen Sie mich ſitzen und geben Sie mir ein Glas Federweißen.“ Seine Zunge ſprach ſchwer. Wie er nach Hauſe und ins Bett gekommen, wußte er nicht. Am anderen Morgen erwachte er mit wahnſinnigem Schädelbrum⸗ men. Jedes Haar auf dem Kopfe tat ihm weh. Er beſchloß, den Teufel mit Beelzebub auszutreiben und trank weiter. Die Bücher lagen im Schrank, er arbeitete nur das Notwendigſte, ſonſt ſaß er im Wirtshaus und war der luſtigſten einer. Er, der früher die Einſamkeit geſucht, mochte nicht mehr ohne Geſellſchaft ſein. Liſettchen konnte ſich nicht genug wundern, wie er mit den Bürgern die er früher gemieden, ſcherzte— und trank. Er war immer luſtig und voller Einfälle, aber dieſe Luſtigkeit fiel von ihm ab, ſobald er allein war. Dann konnte er ſtundenlang vor einem Batiſttaſchen⸗ tuch und einer vertrockneten roten Roſe ſitzen und ins Leere ſtarren. War es eine Strafe für die Enttäuſchung, die er Kathrine Gleitz bereitet. Rentloff wußte längſt Beſcheid, ſein Herzenstakt ſtellte keine Frage, rührte nicht an die Wunde; den armen Kerl hatte es mächtig gepackt. Hoffentlich zerbrach er nicht daran. Der war feine Mädercher kennen lernen!“ ja ganz verwandelt, innerlich vollkommen verzweifelt. Vor allem wollte er Nietzſche und Schopenhauer ſich wieder nehmen, das war nichts bei der augenblicklichen Gemütsverfaſſung des Jungen. ***** „Ich muß die Bücher zurückfordern, Freiberg, ich brauche ſie dringend.“ „Schade, jetzt erſt verſtehe ich ſie.“ „Jetzt erſt mißverſtehen Sie ſie,“ ſagte Rentloff ruhig. ſind die Bücher Gift für Sie. verbeißen Sie ſich nicht.“ „Bin ich denn krank—2“ lächeln. „Lieber Freiberg, ich fühle, was Sie bedrückt, weil ich ſelbſt einmal faſt darüber verzweifelt bin. Glauben Sie einem guten Freund. Die Sache iſt nicht wert, daß Sie darüber zu Grunde gehen.“ „Was wiſſen Sie,“ wehrte er müde,„ich bin ja ſo vergnügt,“ aber das Schluchzen ſaß ihm in der Kehle. „Sie ſind zum Weinen vergnügt.— Kopf hochl Auch für Sie ſcheint die Sonne wieder, auch Sie werden wieder eine Frau finden, die—“ „Schweigen Sie!“ ſchrie Georg.„Nie wieder. Einmal ins Herz getreten, gelüſtet es mich nicht wieder, Vexſuchsobjekt für Weiberlaunen zu ſein. Es iſt ekelhaft und beſchämend, den Hof⸗ narren geſpielt zu haben, wo man ſein ganzes volles Herz ver⸗ ſchenkte. Wenn Sie mein Freund ſind, ſprechen Sie nie wieder darüber. Ich kann es nicht ertragen— noch nicht.“ Rentloff ſchaute 875 ee an; ſo tief ſitzt es—? * Jetzt Leſen Sie ſich wieder geſund, aber Georg machte den Verſuch, zu Die ganze luſtige Baet war nach Mainz gefahren, dies⸗ mal fehlte Georg nicht. Baret übernahm die Führung.„Sollſt mak Am liebſten wäre Georg umge⸗ kehrt, er dachte daran, daß damals in Mainz Truta ihn zum erſtenmal geküßt, und nun war er hier und wollte ſich amüſieren. Aber das war gut, dabei konnte man vergeſſen, wenn auch auf kurze Zeit. um die Wette. trug und graublaue Augen hatte. Nelly hieß ſie und fand ſogleich Gefallen an dem großen Blonden. (Fortletzung ſolgt.) Er hatte geglaubt, ſie liebte ihn, und war lediglich Zeitver⸗ treib, Sommerliebe, Erholungsflirt geweſen Man zog durch die Straßen, kehrte in verſchiedene Lokale ein und hatte auch den erſehnten weiblichen Anſchluß. In der kleinen Weinkneipe gings luſtig zu, die Mädel ſangen und lachten mit ihnen Eine Blonde war dabei, die den Kopf voller Locken Sie erinnerte Georg an Truta, „Los, Baret!“ 2. Nachtrag zur Bekanntmachung vom 17. Januar 1923 betreffend die Ausgabe von Reichsbankenoten zu dem Datum vom 2. Dezember 1922. Es werden Reichs banknoten zu 5000 Mark mit dem Datum vom 2. Dezember 1922 ausgegeben, bei denen für das Waſſerzeichen des Papiers folgende weiteren Muſter verwendet ſind: 1) Ein aus dunklen eneeeeeen Linien in Form eines ſtiliſierten C gebildetes Muſter, 2) Helle nebeneinander laufende mit gegenüberſtehenden Windungeen. Berlin, den 6. märz 1925 Neichsbank⸗Direkctorium. v. Glaſenapp. Havenſtein. 5000 Mark mit nach kurzem schweren Leiden zu sich Jenseits abzuruſen. pacrweiſe 2 Ee05 Todes-Anzeige. Gott dem Allmächtigen hat es geiallen, unseren ge- liebten Sohn, Bruder, Schwager und Onkel Willischmidt Beamter der städt. Sparkasse Die tieftrauernden Eſtern. Die Beerdigung findet morgen Diensiag nachm. 1 Unr statt. 3027 in 225 besseres Stadt. Konzerte im Rosengarten Ile belerabende Im Aibelungenaal Sonntag, den 1. April und Montag, den 2. April, jeweils 8 Uhr Zum erſten Male: „Doroſhea. i DHlanenbraut im Hauſe 54% Ich ſordere denſenigen, der mir Mein Herrenrad, Göricke“ halb 24 Stunden an untenſtehende Adreſſe ab⸗ zuliefern, andernfalls Anzeige erfolgt. F. Schröder, Lenauſtraße 3. 5. 3043 erauf: „Die Insei Iulipatan Groteske Parodie in 1 Akt von J. Offenbach. nemeee 1 Akt von J. Offenbach D. In den Hauptrollen: Elſe Flohr, Gerda Hofer, Marga Maler, Gertrud Runge, Lieſe Vogel⸗Mack, Ludwig Puſchacher, Eduard Stolzing, Otto Vogel. 84 f0 en zu Mk. 800.— bis 2000.— ab Donners · im Roſengarten, Verkehrsverein, Muſikhaus Nezen Heckel.— Tageskaſſe bei erh. Preiſen im Halbe ſalte Nreiſe l beickeraentern e au p r beide Theaterge⸗ meinden, Rummern 3001—5000 bei Abholung 0 im Roſengarten, 11—4 Uhr, 908 Vorzeigung der Mitgliedskarte. Jaͤſe gcoges Ld 3 1 ⸗ 7e Filzs Seyſried · Shmi gengbriete Mannnei E24 Wir betrauern in Ehren halten. Heri er 8 eiben Am. ds. Mts. verschied nach langerem schweren Leiden unser Betriebstechniker Herr Darl Sehwarz im Alter von nahezu 26 Jahren. in dem so früh Ent- schlafenen einen pflichttreuen, fleißigen Mit- arbeiter und werden sein Andenken stets Die Direktion und Beamten der Isolation.-G. 2198 Offene Stellen. Kauf-Gesuche. Faſt neuer Aehrocganng für mittl. Figur, 57 verkaufen. 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