Dienskag, 27. März 2* Sezugspreiſe: In mannheim uns umgedung frel ins gaus und duerch die poſt ohne Seſtellgeld monatlich Mark 6000.— halbmonatlich mark 7000.—. Aachforderung vorbetzalten. poſtſcheckkonto Nr. 17890 Rarisruhe. hHaupt · geſchäftsſtele Maunheim, E 6. 2.— Seſchäfts⸗Nebenſtellt Aeckarſtadt, waldhofſtraße Ur. 6. Lernſprecher Nnummer 7031, 70%, 793, 7034, 7945. Celegramm-Roreſſe: Generalanzeiger Mannheim.— Eeſcheint wöchentlich zwölfmal„„ Mittag⸗Ausgabe Badiſche Neueſte Nachrichlen Beilagen: Der Sport vom Sonntag. Aus der Welt der Cechnik. Geſetz u. Necht. Modezeitung. Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Frauen⸗Jeitung u. Mannheimer Muſik-Zeitung Falſcher franzöſiſcher Optimismus Kurze Aeberſicht Trotz der Erkrankung des Reichskanzlers an RNippen⸗ fellentzündung iſt die für heute anberaumte Sitzung des auswär⸗ kigen Ausſchuſſes nicht abgeſagt worden. Anſtelle des Reichskanzlers wird der Reichsminiſter des Aeußern eine Erklärung über die Polifik der Reichsregierung abgeben. A Hugo Stinnes iſt am Sonnkag in Rom eingetroffen, wo er mit den amerikaniſchen Vertretern der Handelskammerkonferenz Be⸗ ſprechungen hakke. Auf dem Kongreß der internakionalen Handelskammern in Rom wurde ein Ausſchuß gebildet, der die Beſchlüſſe und die Enſſcheidungen der Allierten in eine Jormel bringen wird. ** Nach einer Meldung des„Echo du Nhin“ aus Koblenz hat die Inkerallierke Rheinlandkommiſſion während des 21. und 22. März 4 neue Ausweiſungen, meiſt JZollbeamke, verfügt. 5 Nachdem die Weindomänen an der Moſel bereits vor 10 Tagen beſchlagnahmt worden ſind, hal jetzt die Rheinlandkommiſſion die Beſchlagnahme der Weindomänen des Rheingaus angeordnet. N Der franzöſiſche Kriegsminiſter hal eine neue Armeeordre er⸗ laſſen, um das Freiwilligenkontingent für die Nuhr⸗ beſetzung zu vergrößern, wegen der ſtarken in der Aammer be⸗ ſtehenden Oppoſition gegen die weilere Berwendung des Jahrganges 1921. —— die Ausſichtsloſigkeit des Ruhr⸗ unternehmens Der„Matin“ kann die Tatſache des außerordentlichen Kohlen⸗ mangels in Frankreich nicht länger verſchweigen. Es habe ſich ge⸗ zeigt, ſo betont er, daß Deutſchland ohne lothrinaiſche Erze auskom⸗ men könne, Frankreich jedoch nicht ohne Nuhrkoks. In Frankreich frage man, wie lange noch die deutſche Induſtrie durchhalten könne. Die„D. A..“ bemerkt mit Recht, daß für die Induſtrie noch immer die Möglichkeit der produktiven Arbeit gegeben ſei. Die Ab⸗ wehrmöglichkeiten der Induſtrie ſeien keineswegs erſchöpft, ſondern noch weiter ausbaufähig. Sie beſäße außerdem durch die Jahre 1914 bis 1918 eine gewiſſe Erfahrung in der Organiſation der Umſtellung. Ein holländiſches Urteil Der Berichterſtatter des ſozialiſtiſchen Amſterdamer Blattes „Het Volk“— 5 5 der Zentrale des Bergarbeiterverbandes in Brüſſel eine Unterredung mit mehreren leitenden Perſönlichkeiten. Hierbei wurde u. a. erklärt: Der franzöſiſche Optimismus iſt unbegründet für diejenigen, die die Tatſache kennen. Wir begreifen, daß die Re⸗ gierung Poincares nach zwei Monaten nutzloſer Beſetzung das Bedürfnis hat, dem franzöſiſchen Volk mit optimiſtiſchen Mit⸗ teilungen neuen Mut zu machen. Wir, die wir täglich mit dieſen Tatſachen zu tun haben, wiſſen den Wert dieſer Mitteilungen ab⸗ zuſchähen. Wir können uns nicht vorſtbellen, daß franzßſiſche Sach⸗ verſtändige den Optimismus ihrer Regierung teilen. Es iſt keine Rede davon, daß die deutſchen Arbeiter in einigermaßen nennenswerter Zahl auch nur einen Augenblick die Neigung hegen, für die beſetenden Mächte Handlangerdienſte 15 leiſten. enn bei den Arbeikern eine Veränderung bemerkbar iſt, dann iſt ſie in entgegengeſetzter Richtung erfolgt. Die Raſtbelele, belgiſchen Maßnahmen der letzten Zeit, die Roheit des Auftretens, das Niederſchießen von Kameraden und die Quälereien gegen die Bevölkerung haben den Geiſt deß Winentange eher ge⸗ ſtärkt als geſchwächt. Vor einer imperialiſtiſchen Macht, die uns mit dem Bajonett zur Arbeit zwingen will, werden wir uns nicht beugen. Die Tochter Aſquiths über ihre Ruhrreiſe Die Tochter Asquiths, die das Ruhrgebiet bereiſt, betont 45 einem Brief an die„Dailg News“ das gegenſeitige Vertrauen der Engländer und Deutſchen. Anders ſeien die Eindrücke im 577 75 gebiet. Die Deutſchen könnten den Knampf no ch monate⸗ lang aushalten. Die Nerven der Franzoſen in ihrer gänzlichen Vereinſamung inmitten der Bevölkerung ſeien bis zum Zerreißen angeſpannt. Anders ließen ſich die Kriegsgerichtsurteile nicht erklären. „Rechtmäßige! Beſetzung! Man hört, wenn von den Einbruchsgebieten die Rede iſt, viel⸗ fach vom widerrechtlich beſetzten Gebiet“ ſprechen und im Gegen⸗ 27 dazu für das linksrheiniſche Gebiet den Ausdruck 1 1 Gebiet“. Dieſe Unterſcheidung erweckt den Anſchein, als Beſatzungstruppen auf dem linken Ufer des Rheins nur 1155 ver⸗ traglichen Rechte ausübten. Das Gegenteil iſt der Fall. Auch die Beſetzung des linksrheiniſchen Gebietes kann nur als widerrecht⸗ lich bezeichnet werden, und zwar nach Art und Umfang. Die neue Denkſchrift des Reichsſchatzminiſteriums über die Koſten der Rhein⸗ ſandbeſetzung weiſt dies einwandfrei nad. Bei Abſchluß des Ver⸗ failler Friedensvertrages herrſchte Einmütigkeit darüber, daß die Beſetzung des Rheinlandes mit keinem größeren Truppenkontin⸗ gent ausgeführt werden dürfe, als im Frieden dort deutſches Mili⸗ tär in Garniſon ſtand. Statt 28 Orte mit 70000 Mann haben die Alllierten aber 230 Orte mit 145 000 Mann belegt. Weiter ſollten nach den vertraglichen Abmachungen zu den vier Mitgliedern der Rheinlandkommiſſion nur noch einige Beamten zur Aufrechterhal⸗ tung der Verbindungen hinzutreten. Das Geſamtperſonal der, Rhein⸗ landeommiſſion beläuft ſich aber heute auf 1300 Perſonen! Nur dieſe beiden Beiſpiele ſeien aus der umfangreichen Denk⸗ ſchrift herausgehoben, ſchon ſie zeigen, daß das ganze beſetzte Ge⸗ biet„rechtswidrig“ beſetzt iſt und daß die eingangs erwähnte Un⸗ terſcheidung zwiſchen„altbeſetztem“ und„widerrechtlich beſetztem . Gebiet irreführt. Stinnes in Rom Die Anweſenheit von Hugo Stinnes in Rom gibt den franzöſiſchen Nachrichtenagenturen Veranlaſſung, man könnte bei⸗ nahe ſagen, ſtündlich Bulletins zu veröffentlichen. So wird geſtern mittag um 1 Uhr von Havas folgende Meldung verbreitet: Stinnes habe die Fühlung mit dem amerikaniſchen de⸗ legierten beim Kongreß der internationalen Handelskammern, Barnes, und mit dem in Rom anweſenden„Stahlkönig“ Gray aufgenommen. Desgleichen habe er um eine Unterredung mit dem neugewählten Vorſitzenden der internationalen Handelskammer, Booth, gebeten, die aber bis ſetzt noch nicht ſtattgefunden habe. Stin⸗ nes gedenke am Abend nach Mailand zurückzureiſen. Um 2 Uhr wird weiter von Havas gemeldet, daß Stinnes ſich außer Booth, einem der Hauptdelegierten und größten Finanz⸗ mann der Vereinigten Staaten, Kent, zugewandt habe, der den Vorſitz des Wiederaufbau⸗Ausſchuſſes der Internationalen Handels⸗ kammer führe. Am Sonntag nachmittag und Montag vormittag hätte je eine lange Unterredung ſtattgefunden, über die von den Be⸗ teiligten größtes Stillſchweigen bewahrt werde, daß man jedoch aus Mitteilungen anderer Delegierten entnehmen dürfe, daß Stinnes ge⸗ kommen ſei, um bei dem amerikaniſchen Delegierten zu ſondie⸗ ren und in Erfahrung zubringen, ob ſie zu etwaigen Ver⸗ handlungen in der Ruhrfrage bereit wären. Die meiſten amerikani⸗ ſchen Delegierten, die der Berichterſtatter befragt habe, haben erklärt, daß jedes ungeſtüme Einſchreiten und ſedes iſolierte Vorgehen der amerikaniſchen Delegierten den Erfolg der Propaganda, die ſämtliche amerikaniſchen Delegierten in den VPereinigten Staaten einleiten wollen, um die öffentliche Meinung für die interalliierten Schulden und die Reparationsfrage zu intereſſieren, von vornherein gefährden würden. Man halte es alſo für ſehr wahrſcheinlich, ſo behauptet ſchließlich der Bericht, daß die amerikaniſche Delegation keinen Verhandlungen oder Verſuchen Folge leiſten würde, wenn dieſe auch nur im geringſten der franzöſiſchen Reglerung im Augenblick unbequem wären oder irgend welche Schwierigkeiten machen wollten. Sehr bezeichnend iſt übrigens, daß das Journal des Debats die Havasdepeſchen aus Rom mit der Ueberſchrift verſieht:„Die Ma nöpver des Herrn Stinnes in Rom.“ Bemerkenswert iſt, daß mehrere Amerikaner vom internatio⸗ nalen Handelskammerkongreß, darunter Booth, der Vorſitzende der amerikaniſchen Abordnung, nunmehr Deutſchland beſuchen, um die Informationen von Stinnes zu prüfen und zu erweitern. Die Sitzung des auswärtigen Ausſchuſſes Berlin, 27. März.(Von unſ. Berl. Büro). Die mehrfa vertagte Sitzung des Auswärtigen Ausſchuſſes a wir hören, nunmehr beſtimmt heute um 2 Uhr ſtattfinden. Hin⸗ gegen anders lautenden Meldungen wird der Reichskanzler an der Sitzung nicht teilnehmen. An ſeiner Stelle wird Reichs⸗ außenminiſter Dr. von Roſenberg ſprechen. Einen großen 55 4 i ich geben. Es handelt ſich um eine 5 er die politiſche Lage, wie ſie ſich vermutlich in den Ausruhetagen bewegen dürſte. 5 5 „In einem Teil der Preſſe war es ſo dargeſtellt worden, als hätte die Sozialdemokratie den Reichskanzler wegen ſeiner Mün ner Rede gleichſam in den Anklagezuſtand verſetzt. Das iſt durch⸗ aus unzutreffend. Die Einwände der Sozialdemokratie beziehen ſich 52 ſo ſehr auf den Inhalt der Münchener Rede, ſondern vielmehr auf die Interpretationen, die ſie in nationaliſtiſchen Kreiſen erfahren hat. Aus der Luft gegriffen iſt auch, wie wir von vornherein vermuteten, die maliziöſe der„Welt am Montag“, die e ee hätte die Abhaltung der Sitzung perlangt, weil ſie den Reichskanzler zwingen wollte, vor dem Aus⸗ ſchuß zu erſcheinen. Gerade das Umgekehrte iſt der Fall. Dr. Cund hat wiederholt um Verlegung der Sitzung gebeten, weil er den Wunſch hatte, in den Ausſchu zu kommen. Sein Befinden iſt in⸗ deſſen, wie wir erfahren, noch ſo, daß er einige Tage das Bett hüten muß. Auch das zeitliche Zuſammentreffen mit dem Schreiben des Fraktionsvorſitzenden Hermann Müller an Streſemann in der Interpellationsdebatte im preußiſchen Landtag fällt hiermit zuſammen und hat zu der Schlußfolgerung geführt, als hätte die Sozialdemokratie eine Art Eungen keiſchen Angriffes auf das Kabinett Eund geplant. Na 5 Kenntnis der Dinge iſt daran gleichfalls nichts Wahres. Das ſozialdemokratiſche Schrei⸗ ben trug keinen ultimativen Charakter, noch war von den Soziar⸗ demokraten ein beſtimmter Termin für die Tagung gefordert worden. Die Berliner Sozialiſtentagung Berlin, 27. März.(Von unſ. Berl. Büro.) Geſtern abend ſind die Verhandlungen zwiſchen den Entente⸗Sozialiſten und den Vertretern der deutſchen Sozialdemokratie in Berlin zum Abſchluß gelangt. Mit dem Ergebnis wird ſich nun eine am 29. März in Paris ſuſammmentretende Konferenz der ſozialiſtiſchen Par⸗ lamentarier befaſſen. Zu den Beſchlüfſen dieſer Konferenz wird ſodann der deulſche Pärteivorſtand wiederum Stellung nehmen. Das Ergebnis der Berlimer Erörterung faßt der ſozialdemokratiſche Par⸗ lomentsdienſt in folgendem Bericht zuſammen: „Die Ausſprache ergab vollſte Uebereinſtimmung. Die ſoziali⸗ ſtiſchen Parteien ſind entſchloſſen, ihr Intereſſe darauf zu konzen⸗ trieren, dem Ruh euer ein möglichſt ſchnelles Ende zu bereiten und eine endgültige Löſung der Reparationsfrage herbeizuführen, die zur Wiedergutmachung der Kriegszerſtörungen führt, der Wahrung des europäiſchen Friedens dient und auch der Leiſtungsfähigkeit Deutſchlands Rechnung trägt.“ Das alles klingt freilich ſchön, iſt aber doch recht unbeſtimmt und riecht nach Geheimdiplomatie. Wie das„Berliner Tageblatt“ ergänzend meldet, beabſichtigt die Sozialdemokratie, an die Auf⸗ ſtellung eines Reparationsplans zu gehen, der zunächſt zur Erörte⸗ rung der eigenen Partei dient, dann aber auch der Reichsregierung vorgelegt werden ſoll. Die Knebelung der Preſſe Der kürzlich verhaftete Direktor des„Mainzer Anzeigers“, Will, iſt mit Familie ausgewieſen worden. Der Verleger und der Schriftleiter der„Langendreerer Zeitung“, die Gebrüder Pöp⸗ pinghaus, ſind von den Franzoſen aus unbekannten Gründen verhaftet worden.— Der Druckereibeſitze-r und Herausgeber einer Maternkorreſpondenz Hermann Berger in Mainz wurde morgen in ſeiner Wohnung verhaftet und ausge⸗ wieſen. Verkaufspreis M. 130.— 1923— Nr. 145 8 Anzeigenpreiſe: gei vorauszahlung die kl. Jeite mk. 600.— Stellengeſ. u. Samil.⸗Anzeig. aus Maunheim ermüßigte preiſe Reklamen Me. 2400.—. Annahmeſchl.: Mittagbl. vorm. 8¼ Uhr, Rbenddl. nachm. 2½¼ Uhr. Kür Rnzeigen an deſtimmten Tagen, Stellen u. Rusgab. wird keine Verantwort. übern. 5öh. Sewalt, deer eeeee,—— ausgefall.od. beſchr 1 gab. od. ſ. verſp⸗ v. Rgeig. Rufte. ö. Kernſpr. od. Sewühr. Serlchtsſt. Maunheim Ein deutſches Weltprogramm Gleichberechtigung der ſchwachen Nationen! Von Dr. Karl Mehrmann⸗Coblenz“) Das deutſche Volk ich oftmals von ſeinen Feinden bluffen laſſen. Aber der Bluffei ein Kind des Augenblicke. Er 1555 keine Ewigkeitsdauer, und er in der Wiederholung. ndem die Gegner des Jahres 1918 die Deutſchen mit dem Selbſt⸗ beſtimmungsrecht lockten, blendeten ſie—— Maſſen; denn das Verlangen nach Selbſtverwaltung iſt der Blutſtrom gerade des ger⸗ maniſchen Seelenlebens. Heute nach vier Jahren des Friedens von Verſailles weiß auch im deutſchen Volke hoch und nieder, daß Selbſt⸗ beſtimmung nicht von Außen kommen kann. Man muß den Willen in ſich haben. Und dieſer Wille iſt nun vorhanden, vom Reichs⸗ präfidenten bis zum Berg⸗ und Eiſenbahnarbeiter. Den Gegnern aber ſteht noch immer das Deutſchland des Nie⸗ derbruchs vor Augen. Das iſt die gröbliche Beleidigung, die ſie dem deutſchen Volkstum zufügen, daß ſie die deutſche Begriffskraft, die deutſche Intelligenz ſo niedrig einſchätzen. In aller Welt lehrt Not Beten, Selbſteinkehr und Deiſſtzerfleiſche Das Ausland ober meint, daß heute noch der Sel in unſerem Volke ſtärker 15 als ſein Einheitswille und ſein Lebensdrang. Es gibt einen Weg, der aus dem Wirrwar er Tage führt: Wenn Intelligenz und Wille des deutſchen Volkes bet unſeren Gegnern von der falſchen Einſchätzung befreit, wenn ſie aus der Geringbewertung herausgehoben werden zur Gleichberech⸗ tigung. Das iſt eine Forderung nicht bloß der politiſchen Vernunft; es iſt ein ſittliches Verlangen. Wir Deutſche kennen als ein entwaffnetes Volk die Begren⸗ zung unſerer politiſchen Wirkungsmöglichkeit. Aber es 15 mehr als Erkenntnis unſerer militäriſchen Ohnmacht, es war der Ausfluß unſeres wahrhaften Friedensbedürfniſſes, wenn der Kanzler Cund Frankreich durch einen Sicherungsvertrag, eine treugadei für 30 Jahre und mehr Bürgſchaften geben wollte, die mit der Reichs⸗ hoheit vereinbar ſind. Wenn wir jetzt das Verlangen nach Gleich⸗ berechtigung ausſprechen, ſo fühlen wir dazu das Recht in dieſer unſerer ſittlichen Bereitſchaft, die das Daſein und die Lebensbeding⸗ ungen der Nachbarn achten will. Und nun fangen wir den 1 Gottes, der immer wieder, auch wo es hart auf hart geht, als Menſchengüte in die Welt Im Gefühle unſerer äche empfinden wir Deut⸗ 5 2 als die Vorkämpfer, als Vertreter der wachen. Die Gleichberechtigung, die wir fordern für die ſchwächten Nationen, iſt aufge en auf dem Boden der ch neuzeitlichen Kultur, auf dem Jeſu⸗Gebot: Liebe Deinen Nä wie Dich ſelbſt! und auf dem kategoriſchen Imperatiy Kants: Handle ſo, als ob der Grundſatz Deines Handelns das baberlen Wir Nd hatten einen Fehler, als wir im Weltkrieg den. Wir wiederholten ſtets, daß wir für die Freihelt k nt· das erſchien den Neutralen als er Selbſehoſtge. ſin einde aber erſchienen in der Gloriole der Se Ceilb der 05 die Menſchheit; denn ſie behaupteten, für die Selbſtbeſtimmun* Staaten zu kämpfen. Wie 58 Selbſtbeſtimmung unſerer Gegner edacht iſt als Piktat und Ultimatum der Sieger, das weiß 52250 die ganze Welt. Und weil wir Deutſche am ſchlimmſten von Diktaten und Ultimaten, Sanktions⸗ und Gewaltpolitik betroffen ſind, da wir am Rhein und Ruhr, waffenlos und ohnmächtig, um unſer Recht ringen, nun haben wir Programm als die Ver⸗ treter der Schwachen, das in der Welt zünden muß. Man in den Jahren nach der Revolution in Deutſchland bis zum Ueberdruß an das Weltgewiſſen ee Aber das Welt⸗ gewiſſen hat bei den Neutralen niemals Neigung 1—— vor den Schranken des Weltgerichts zu erſcheinen. Es blieb dabei, daß man ſich ſelber helfen muß und ſo zwar, daß dabei die Neutralen profi⸗ tieren, wenn man bei dieſen um Beiſtand anklopft. In der Stun der Not hat Deutſchland ein Weltprogramm gefunden, das den anderen etwas bietet. Die Forderung der Gleichberechtigung der ſchwachen Nationen, wäre immerhin auch dann noch ein Teſta⸗ ment, das Deutſchland der Welt vermachte, wenn es an Rhein und Ruhr unterläge. Aber Deutſchland, darauf vertraue ich, wird ſelbſt der e eines Teſtamentes ſein. Als ſich die Niederlande Freiheit rten, entſprang Boden im Kopfe 4 0 rotius der Völkerrechts⸗Gedanke. Als die amerikaniſchen 8 nien 1776 ihre Selbſtändigkeit proklamierten, ndeten ſie in ihrer be, ee(zugleich mit dem Programm der i enſchenrechte) das Selbſtbeſtimmungsrecht. Wenn heute das deutſche Volk am Rhein und an der Ruhr um ſeine eins⸗ möglichkeit ringt, ſo ſchenkt es der Welt den Glauben an die Gleich⸗ berechtigung der ſchwachen Nationen. Und in diefem Glatz ben wird es ſiegen! 18 „) Der Artikel kann ein beſonderes Intereſſe deshalb beun⸗ ſpruchen, weil ſein Verfaſſer ſeit einigen Tagen von den in Haft gehalten wird, als n für die Werhe 155 eines franzöſiſchen Journaliſten wegen Spionage in Oberſchleſien. Schriftfettung⸗ Anerfreuliches aus polniſch⸗Oberſchleſten Königshütte, 25. März. Anläßlich der Feier der ae Oſtgrenze kam es in e 1 5 chleſien zu Ausſchreitungen gegen die Deut ie Teilnehmer eines Fackeszuges wurde eine deutſche Wecſanmn die ſich mit rein kulturellen Aufgaben befaßte, geſprengt. In der Nacht wurden faſt alle deutſchen Firmenſchilber mit Teer beſchmiert. Das Verlagsgebäude des„Oberſchleſiſchen Kuriers“ 118 mit beworfen. rſt jetzt wird bekannt, daß die überſtürzte Einführung der polniſchen Mark bei der Lobneusgoß ung am 05 Na auf, unmittelbaren Befehl von Warſchau zurückzuführen iſt. Als die Verhandlungen über die Einführung ſtattfanden, hatte 15 olniſche Mark ſteigende Tendenz, die alsbald wieder ſich ins Gegenteil ver⸗ änderte, ſodaß nun die Induſtrie und die A eiterſchaft der Mei⸗ Mark Pietben es merde uri in ndAuszahlung in deuſcher ark bleiben. Bei den darauf geführten Verhandlungen zwiſchen Arbeitnehmern und Arbeitgebern tellten die polniſchen Gewerkſchaf⸗ ten das nationale Moment in den Pordergrund und begnügten ſich mit dem Schlüſſel::1,75, obgleich damals die deutſche Mark Pber zwei polniſche Mark Wert doar. Der Kattowitzer Lebensmittel⸗ diktator machte ſich anheiſchig, die Preiſe der Lebensmittel uſw. innerhalb weniger Tage im gleichen Berhältnis umzeichnen zu laſſen, womit er natürlich kläglich hereinfiel. „ Intereſſant iſt, daß die Führer der polniſchen Gewerkſchaften die Frage, weshalb ſie höhere Löhne forderten als die Arbeiter des benachbarten Kongreßpolniſchen Kohlengebietes erhalten, mit dem die„höhere Kultur“ der oberſchleſiſchen Arbeiter be⸗ Der ſüddeulſche Senal des Skaatsgerichtsheſes wird am 11. Apyll gegen den Pfarrer Traub wegen Beleidigung des Reichs⸗ präſidenten verhandeern. 9 — 2. Seſle. Ar. 145 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag ⸗Ausgabe) 2 2 Die Lage im Kuhrgebiet Am Sonntag beſetzte ein Bataillon Belgier die ſämtlichen Anlagen der ſtaatlichen Zeche„Rheinbaben“ einſchließlich der Schachteingänge Der Betriebsrat erklärte ſofort, daß die Arbeiter⸗ ſchaft die Arbeit niederlege und ſie erſt wieder aufnehmen werde, wenn die Truppen das Zechengebiet verlaſſen hätten. Die Arbeit ruht ſeit geſtern morgen vollſtändig. Von den auf der Zeche be⸗ ſchäftigten 6000 Arbeitern gehören 60 Proz. der kommuni⸗ ſtiſchen Partei an; auch der Obmann des Vetriebsrates iſt Kom⸗ muniſt. Die Belgier treffen Vorbereitungen für den Abtransport des auf der Zeche gelagerten Kokſes. Da aber die Verladeapparate der Zeche von den Belgiern nicht gehandhabt werden können, ſind ſie gezwungen worden, neue Anlägen unter großen Koſten zu ſchaffen. Die Zivilarbeiter, die die Belgier mitgebracht haben, be⸗ ſtehen zu einem großen Teil aus Italienern. Franzöſiſcher Propagandaſchwindel Der franzöſiſche Preſſedienſt meldet, daß auf der Grube„Kon⸗ kordia“ die Belegſchaft mit den Franzoſen einen Vertrag ab⸗ geſchloſſen habe, wonach ſie bereit ſei, für die Franzoſen zu arbeiten. Der Eſſener Berichterſtatter der„V..“ ſtellt dazu feſt, daß eine Vereinbarung mit dem ſtellvertretenden Direktor der Zeche, die einer lothringiſchen Intereſſentengruppe angehört, und mit dem Betriebsrat zuſtande kam, wonach die Franzoſen von der Zeche verſchwinden ſollten. Die Franzoſen ſtellten die Förderung zur Ver⸗ fügung des Unternehmens. Sie ſelbſt wollte nur eine abſeits ge⸗ legene Halde abtragen. Die Belegſchaft hat ſich daraufhin ein⸗ ſtimig gegen den Betriebsratsvorſchlag entſchieden unmd die Vereinbarungen abgelehnt. Der Direktor der Zeche hat nun einen Anſchlag veröffentlicht, wonach jeder nicht zur Schicht an⸗ tretende Bergmann keinen Lohn erhalten würde. Die Vertreter der Belegſchaft haben ſich an die zuſtändigen deutſchen Stellen gewandt und die Zuſicherung erhaften, die es der Belegſchaft ermöglicht, den Streik weiterzuführen. Keine beſſeren Abfuhrergebniſſe Die Abfuhr von Kohlen nach dem linksrheiniſchen Gebiet hält ſich trog der großen Anſtrengungen der Franzoſen in beſcheidenen Grenzen. Bisher wurde eine Erhöhung der Abfuhrmengen nicht feſtgeſtellt. Am Samstag iſt aus dem Einbruchsgebiet über den Verſchiebebahnhof Trier—Ehrang nach Luxemburg ein Zug mit 29 Waggons Koks und 31 Waggons Briketts, über Aachen nach Belgien ein Zug mit 25 Waggons Kohlen, übder Duisburg ein Zug mit 2 Waggons Koks und 9 Waggons Kohle abtransportiert worden. Skrußen⸗ und Briefkontrollen In Leandertal und in Erkrath bei Elberfeld haben die Franzo ⸗ ſenm Straßenkontrollſtellen eingerichtet. Bei den Kon⸗ trollſtellen in Scharnhorſt und in Adlerbeck wurde eine Brief⸗ kontrolle eingerichtet. Der Iwiſchenfall in Buer Einer Meldung des„L..“ aus Buer zufolge iſt geſtern endlich der Hauptzeuge in der Ermordung der beiden Offiziere, der Bergmann Winking freigelaſſen worden, nachdem 11 Tage lang von franzöſiſcher Seite ein Druck auf ihn ausgeübt worden war, 17. Erklärung zu unterzeichnen, in der ſeine Ausſagen wider⸗ rufen ſollte. 7 6— Hausſuchungen und verhaſtungen In Landau wurden Hausſuchungen von der franzoſi⸗ ſchen Beſatzungsbehörde vorgenouimen dem General a. D. Welſch, bei Rechtsanwalt Munzinger, bei Oberleutnant a. D. Müller, bei Major a. D. Bomhardt und bei dem Vorſitzen⸗ den der Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei Vrechbühl. Die Hausſuchungen ſind, wie verlautet ergebnislos verlaufen. Ver⸗ haftungen häben nicht—— Von der franzöſiſchen Beſatzungsbehörde in Wiesbaden wurde General von Mudra und der Generaloberarzt Schu⸗ mann verhaftet. General von Mudra war vor dem Krieg u. a. Pionierinſpektor in Mainz und Generalinſpektor des Pionier⸗ und Ingenieurkorps in Berlin. Im Weltkrieg befehligte er als Kom⸗ mandeur des 16. Armeekorps die Argonnentruppen. Der bekannte U⸗Bootkommandant Otto Steinbrink, der Ehrenbürger der Stadt Lippſtadt, iſt vor 14 Tagen auf einer Ge⸗ ſchäftsreiſe in Düfſeldorf von den Franzoſen verhaftet worden. Er war bisher daran gehindert worden, ſeiner Familie von ſeinem Mißgeſchick Mitteilung zu machen. Die fällige Entgleiſung Ein von franzöſiſchem Perſonal geleiteter Perſonenzug iſt auf der Strecke Oberhauſen—Weſt—Duisburg kurz vor der Einfahrt mit ſämtlichen Achſen entgleiſt. Zwei Wagen fuhren ineinander, während die Maſchine umſtürzte. Wer bei dieſem Eiſenbahnunglück zu Schaden gekommen iſt, konnte nicht feſtgeſtellt werden, weil die Unfallſtelle von der Beſatzungsbehörde abge⸗ ſperrt worden war. Es konnte jedoch beobachtet werden, daß verſchiedene Perſonen, die den Zug benutzt haben, davongetragen wurden. Euglanos Beörohung durch Frankreich Profeſſor Oswald Spengler, der Verfaſſer des bekannten Buches „Der Untergang des Abendlandes“, hat ſich zu einem Vertreter des Mirbachſchen Telegraphenbüros in Köln über die Ruhraktion ge⸗ äußert. Er geht dabei von der Verarmung des deutſchen Volkes aus und berechnet, daß etwa 8 Millionen in dauerndem Hungerzuſtand leben und zwar vor allem die Kreiſe der geiſtigen Arbeiter. Spengler übt dann Kritik an der Hal⸗ tung Englands, das heute einen ſchweren Fehler nach dem andern begehe. Wenn die franzöſiſche Luftflotte heute die mächtigſte ſei, ſo ſei zu bedenken, daß dieſe Luftflotte mit Hilfe der deutſchen Repara⸗ tionen geſchaffen ſei, die England aus Deutſchland herauszuholen mitgeholſen habe. Frankreichs Endziel ſei die Nordküſte als Ope⸗ rationsbaſis herzuſtellen, was einer Bedrohung England⸗ von zwei Meerſeiten gleichkomme. Bei einem engliſch⸗ franzöſiſchen Zuſammentreffen würde auch Holland ſtark in Mit⸗ leidenſchaft gezogen. Poincaré kauſt eine Stahlnethweſte Der Journaliſt Viterbo erzählt im„Excelſior“, er ſei in der glücklichen Lage geweſen, bei dem Fabrikanten„undurchdring⸗ licher Stahlneß⸗Weſten“ verſchiedene Exemplare zu ſehen, die für eminente franzöſiſche Perſönlichkeiten beſtimmt ſeien. Der Fabri⸗ kant zeigte ihm eines dieſer Kleidungsſtücke, das genau nach dem Vorbild der Poinccre gelieferten Leibweſte angefertigt und für einen amerikaniſchen Truſtkönig beſtimmt ſei. Beſteller dieſes prak⸗ liſchen Schutzmittels ſind noch der Pariſer Polizeipräfekt und drei in der Pariſer Finanzwelt bekannte Herren, deren Namen nicht mitgeteilt werden dürfen.„Die Weſte kommt jetzt ſtark in Mode“, bemerkte der Fabrikant. Die Preiſe variieren, je nach Qualität, zwiſchen 16 000 und 80 000 Francs. Nanſen über Rußland ̃ In der„Voſſiſchen Heen“beginnt eine Artikelreihe aus de Feder 1 5 ber Rußland. Nanſen, der ſich in Batum um die Rote Kreuzhilfe in Rußland große Verdienſte erworben hat, verbindet damit den Zweck, die wirtſchaftlichen Intereſſen Rußlands wieder auf eine geſunde Grundlage zu ſtellen, nämlich auf Grund einer unparteiiſchen Erkenntnis der wirklichen Zuſtände im Lande. Nanſens erſten Artikel behandelt mehr reproduktiv die wechſelnde Stimmung der übrigen Länder gegen⸗ über dem ruſſiſchen Problem bei dem Frieden von Verſailles.„Ich glaube nicht“, ſo ſchreibt Nanſen u..,„daß das ruſſiſche Volk irgend ein innerſtes Intereſſe an den politiſchen Streitfragen hat, die Europa zerſplittert. Mein Eindruck iſt, daß es für Rußland in der jetzt gebotenen Möglichkeit der Wiederau enger Bezie⸗ dungen mit der Außenwelt nur ein Mittel gibt, die Mitwirkung des Auslandes in der großen Aufgabe des Wieedraufbaues zu erhalten.“ Jum verbot der Deutſch⸗völkiſchen Freiheitspartei — Berlin, 27. März.(Von unſ. Verl. Büro.) Die Diſſonanzen, unter denen die Parlamente in Perlin die Oſterpauſe angetreten haben, ſind bereits im Abklingen. Aber ganz verflüchtigt ſind ſie noch nicht und es wird noch mancherlei Auseinanderſetzungen mit den Kreiſen der Regierenden geben, ehe von einer gründlichen Reini⸗ ung der politiſchen Atmoſphäre geſprochen werden kann. Eine olche Klärung iſt allerdings dringend von Nöten, damit der for⸗ male Verlauf unſeres Abwehrkampfes am Rhein und an der Ruhr wird. Ein Blick auf die franzöſiſchen Blätter der letzten Tage lehre, wie Recht wir hätten, als wir die politiſche Ak⸗ tion des Innenminiſters Severing im preußiſchen Landtag als un⸗ ter außenpolitiſchem Geſichtswinkel geſehen, als ein höchſt merk⸗ würdiges Unternehmen kennzeichneten. Es iſt mit Recht aufgefallen, daß ein Schritt von ſolcher Tragweite, wie Herrn Severings Verbot der deutſch⸗völkiſchen Freiheitsparteien, zu einem Zeitpunkt unter⸗ nommen wurde, als der Kanzler und ein Teil ſeines Kabinetts von Berlin abweſend waren. Es ſcheint, als ob die preußiſche Regie⸗ rung überhaupt keinen Verſuch gemacht hat, vor der Interpellatione⸗ debatte im Landtage mit dem Reichskabinett Fühlung zu nehmen, obwohl es ſich um eine Angelegenheit handelte, die zum mindeſten das Intereſſe des Reiches ebenſo ſtark berührte als Preußen. Noch ſeltſamer mutete es an, daß der preußiſche Innenminiſter ſich in den Kampf gegen die Deutſch⸗Völkiſchen be⸗ geben hat, ohne ſich innerhalb des preußiſchen Kabinetts ſelbſt der Sn der einzelnen Kabinettsmitglieder zu verſichern. Herr Severing hat keine kleine Verantwortung auf ſich gelaben, als er aus eigener Machtvollkommenheit heraus die Aufhebung der Partei verfügte. Eine Regierung kann die Preſſe einer Partei, deren Wirken ſie für ſchädlich erachtet, unterdrücken; ſie kann die Aufhebung der Im⸗ munität einzelner Abgeordneter, denen ſie hochverräteriſche Abſichten zuſchreibt, beim Parlament beantragen. Wenn ſie aber ohne Anhören der Beſchuldigten, ohne das Ergebnis der gerichtlichen Unterſuchung abzuwarten, eine ganze Partei auflöſt, ſo entfernt ſie ſich vom Boden der konſtitutionellen Demokratie. Es erwächſt uns noch die Aufgabe, zu prüfen, ob das von der preußi⸗ ſchen Regierung beigebrachte Belaſtungsmaterial ausreichend war, um das Verbot der deutſch⸗völkiſchen Freiheitspartei zu recht⸗ fertigen. Im übrigen wird der preußiſchen Regierung nicht mit Unrecht vorgeworfen, daß ſie dem Treiben der Kommuni⸗ ſten nicht mit der gleichen Energie Einhalt gebietet, wie ſie es den Deutſch⸗Völkiſchen gegenüber gezeigt hat. Ganz offen wird in der kommuniſtiſchen Preſſe zum Widerſtand gegen die Reglerung aufgefordert. In verſchiedenen deutſchen Teilen werde von den Kom⸗ muniſten ein hochverräteriſches Treiben mit dem Feinde propagiert. In Sachſen und Thüringen haben die Kommuniſten politiſche Ab⸗ wehrorganiſationen geſchaffen. Man mag ſich zu den Deutſch⸗Völ⸗ kiſchen ſtellen wie man will, aber es geht nicht an, daß eine Partei kurzerhand verboten wird, was einer andern Partei erlaubt iſt. Verbot auch in Thüringen Durch Verordnung des Staatsminiſtertums iſt die Deutſch⸗ hölkiſche Freiheitspartei geſtern auch für Thüringen ver⸗ boten worden, da dieſe nach den Ermittlungen der Staatsregie⸗ rung nichts anderes darſtelle als die Fortſetzung der verbotenen nabionalſozialiſtiſchen Arbeiterpartei. Jahlreiche Angehörige der Organiſation ſind verhaftet worden. Wie das Jenaer„Volk“ meldet, hat die Polizei den dortigen Ge⸗ ſchäftsführer der deutſchvölkiſchen Freiheitspartei, Wün ſche, und den Vorſitzenden der Ortsgruppe, Korvettenkapitän a. D. Göttung, feſtgenommen. Jentralſtelle ſür die Rhein⸗Kuhrangelegenheiten Bei der Reichskanzlei iſt zur zuſammenfaſſenden Bear⸗ beitung der Rhein⸗Ruhr⸗Angelegenheiten eine Zentralſtelle Rhein⸗ Ruhr errichtet, der mit Genehmigung des Reichspräſidenten durch Verordnung der Reichsregierung beſondere Befugniſſe beigelegt worden ſind. Die Zentralſtelle hat für die einheitlich und raſche Erledigung der aus dem franzöſiſch⸗belgiſchen Einbruch ins Ruhrgebier ſich ergebenden Aufgaben in den neu⸗ und altbeſetzten Gebieten zu ſorgen. Die einzelnen ſachlichen Aufgaben werden nach wie vor in den Fachminiſterten bearbeitet. Der Zentralſtelle Wir wollen ſein ein einig volk von Brüdern In keiner Not uns trennen und Sefahr! Denkt daran unò gebt weiter zum Deutſchen volksopferl wird zwecks Erteilung von Auskünften über einzelne Maßnahmen und über Zuſtändigkeitsfragen ein Auskunftsbüro angeglie⸗ dert. Zum Vorſitzenden der Zentralſtelle Rhein⸗Ruhr iſt der dis⸗ herige Leiter der Abteilung 4 der Reichskanzlei Bürgermeiſter Schmid aus Düſſeldorf berufen worden. Die Anſchrißt der Zen⸗ tralſtelle iſt„Reichskanzlei Zentralſtelle Rhein⸗Ruhr in Berlin W. 8, Wilhelmplatz“. Auskunftserſuchen ſind an das Auskunfts⸗ büro der Zentralſtelle ebendort zu richten. Beſprechung des Keichsarbeitsminiſters Dr. Orauns mit badiſchen Wirtſchaſtskreiſen Verſtärkte Inangriffnahme des Wohnungsbaues Im Staatsminiſterium in Karlsruhe fand am Montag nachmit⸗ tag eine Beſprechung des Reichsarbeitsminiſters Dr. Brauns in einem größeren Kreiſe ſtatt, in dem unter anderem anweſend waren Arbeitsminiſter Dr. Engler, zahlreiche Miniſterialbeamte, mehrere Landeskommiſſäre und Amtsvorſtände, Landtagsabgeordnete der verſchiedenen Porteien, Vertreter von Handel, Induſtrie und Hand⸗ werk, Vertreter der Städte, der Gewerkſchaften und der Preſſe. Nach Begrüßungsworten des Arbeitsminiſters Dr. Engler nahm Reichsminiſter Dr. Brauns das Wort zu längeren Ausführun⸗ gen, wobei er u. a. darlegte: Wir ſind heute wieder in einen„Krieg“ hineingeraten. Unſer Abwehrkampf iſt ein Kampf der Notwehr. Es iſt ein Wirtſchaftskrieg in einem neuen Sinne, etwas ganz anderes wie früher etwa die Zollkriege. Alle Volkskreiſe ſind davon betroffen. Wir haben die Zuverſicht, daß wir dieſen Kampf mit Er⸗ folg führen können, aber wir müſſen uns auch darauf einſtellen, daß der Kampf noch Monale dauern kann. Die Reichsregierung rechnet damit. Wir ſind in der Reichsregierung davon überzeugt, daß man auch im Süden den glei⸗ chen Geiſt der Abwehrbereitſchaft vorfinden wird, wie an der Ruhr. Der Höhepunkt des Kampfes iſt noch nicht erreicht, viel weniger überſchritten. Der Reichsminiſter betonte dann, daß Deutſchland finanziell in der Lage iſt, dieſen Kampf ruhig weiter zu führen. Er machte dann bedeutſame Ausführungen zur produktiven Erwerbs⸗ loſenfrage und zur Wohnungsbaufrage und bemerkte dazu, daß auch die Reichsregierung auf dem Standpunkt ſtehe: lieber Arbeit als Arbeitsloſenunterſtützung. Aus dieſem Gedanken heraus wird die Regierung in der Wohnungsfrage erweiterte Methoden er⸗ greifen. Die Reichsregierung hat ſich entſchloſſen, die halbfer⸗ tigen Bauten umgehend durch beſondere Mittel zur Fertigſtellung zu bringen. Die Wohnabgabe ſoll für dieſe Bauten nicht in Frage kommen, ſie wird vielmehr allein für Neu⸗ bauten vorbehalten ſein. Ferner ſollen beſonders erhebliche Mittel für die Belebung des Baumarkts zur Verfügung geſtellt werden. Auch wird dafür Sorge getragen, daß die heutige Situation nicht zu Preisſtelgerungen benützt wird. Im Anſchluß an die Ausführungen des Reichsarbeitsminiſters fand eine Ausſprache ſtatt, an der ſich die Vertreter verſchiedener Bevölkerungskreiſe beteiligten. Die Frage des Wohnungsbaues und der damit betätigten Erwerbsloſenfürſorge ſpielt eine beſondere f Pachtwert Rolle in der Ausſprache und wurde vor allen von den Vertretern der Städte Mannheim und Karlsruhe aufgegriffen. Sämtliche Redner gaben nachdrücklich dem Willen der von ihnen vertretenen Volks⸗ kreiſe Ausdruck, die Reichsregierung in ihrem Kampf unterſtützen zu wollen. Die Auflöſung des Neichsſchatzminiſteriums Wie amtlich bekannt gegeben wird, wird das Reichsſchatzmini⸗ ſterium am 31. März aufgelöſt. Von ſeinen Aufgaben über⸗ nehmen am 1. April: a) das Reichsminiſterium des Inn ern: die Angelegenheiten der Abteilung für die beſetzten Gebiete; b) das Reichsminiſterium der Finanzen: 1. das Reicheliegenſchafts⸗ weſen, 2. das Reichsbauweſen, 3. die Verwertungs⸗ und Friedens⸗ angelegenheiten, 4. die Wahrnehmung der Rechte des Reiches als Aktionär der vereinigten Induſtrie⸗Unternehmungen.⸗G.: c) da⸗ Reichswirtſchaftsminiſterium: die elektrowirtſchaftliche Geſetzgebung und ſonſtige wirtſchaftliche Aufgaben, inſoweit ſie nicht unter b fallen. Die Verteilung und Ueberleitung der Geſchäfte im einzelnen regeln die beteiligten Miniſter. Badiſche politik Aus dem Landtag Aus den Beratungen des Haushaltausſchuſſes des Landtags über die Poſitionen für das Miniſterium des Kultus und Unter⸗ richts im 3. Nachtrag zum Staatsvoranſchlag ſind noch einige die Oeffentlichkeit intereſſierende Einzelheiten nachzutragen. Bei der Erörterung der Anforderungen für das Miniſterium wurde der er⸗ hebliche Rückgang in der Zahl der Studierenden auf den Hochſchulen und der Schüler auf den Mittelſchulen beklagt und von ſozialdemokratiſcher Seite wurde eine Vermeh⸗ rung freireligiöſer Lehrkräfte an den Mannheimer Schulen ge⸗ wünſcht. Die Notlage der Privatdozenten will die Regierung dadurch mildern, daß ſie ihnen vorläufig auf zwei Jahre 70 Proz. der Bezüge von Gruppe X gibt. Lebhafte Kritik wurde ſodann von Abgeordneten des Zentrums und der Sozialdemo⸗ kraten an der Verleihung der Ehrendokterwürde an den Bergwerksdirekior Fritz Thyſſen durch die Freiburger Unwer⸗ ſität geübt und dieſer Schritt ſcharf getadelt. Es wurde darauf hingewieſen, daß die vielen ausgewieſenen Beamten und die ſchwer⸗ kämpfenden Ruhrbergarbeiter das gleiche Recht für eine ſolche Ehrung hätten. Die Regierung möge den Senaten der Hochſchulen dieſe Auffaſſung bekanntgeben. Geklagt wurde dann des ferneren über die geringe Beteiligung der Arbeiterſchaft an den Volkshochſchulkurſen. Ein ſozialdemokratiſcher Red⸗ ner ſchrieb die Schuld daran der Auswahl der Themen und der Vortragenden zu. Der Kultusminiſter erklürte, in Freiburg hätten ſich die Volkshochſchulkurſe bewährt, aber in Karlsruhe nicht. Eine Jagdſteuer Der Finanzminiſter hat dem Landtag den Entwurf eines Jagdſteuer⸗Geſetzes unterbreitet, deſſen grundlegender§ 1 beſagt: „Wer zur Ausübung der Jagd auf eigenem oder fremdem Grund innerhalb des Landes Baden berechtigt iſt, unterliegt einer jfähr⸗ lichen Abgabe(Jagdſteuer) in Höhe von 15 v. H. des Jahres⸗ wertes der Berechtigung“. Im 8 2 wird beſtimmt:„Steu er⸗ pfichtig iſt, ſofern die Jagd durch Verpachtung ausgeübt wird, der Pächter, bei Unterverpachtung der Unterpächter. Uebt der Eigentümer die Jagd ſelbſt aus oder läßt er ſie durch Jäger aus⸗ üben, ſo iſt er ſelbſt ſteuerpflichtig. Bei rückſtändigen Ste ern wird für jeden auf den Zeitpunkt der Fälligkeit folgenden angefangenen Monat ein 10prozentiger Dalders erhoben, die der Jagdſteuer wird mit einer Geldſtrafe bis zum 20fachen Betrage des hinterzogenen Steuerbetrages beſtraft. Die Gemeinden und Kreiſe ſind nicht berechtigt, Zuſchläge zur Jagdſteuer zu erheben. Das Geſetz ſoll mit dm 1 Februar 1923 in Kraft treten. In der Begründung wird darauf hingewieſen, daß ſich an den Jagdpachtungen in zunehmendem Maße ſolche Kreiſe beteiligen, die aus den ungewöhnlichen Wirtſchaftsverhältniſſen beſon⸗ dere Vorteile gezogen haben und das raſch erworbene Geld wieder in Luxusausgaben umſetzen. Auch Ausländer treten in zunehmendem Maße als Jagdpächter auf. Die dringende Not⸗ wendigkeit, der ſchweren finanziellen Notlage des Landes jede mögliche Steuerquelle reſtlos auszuſchöpfen, legte den Gedanken nahe, auch den durch Jagdpachtung und Jagdausübung getriebenen Aufwand durch eine beſondere Steuer zu belaſten. Daß davon auch Kreiſe betroffen werden, die in der Jagdausübung keinen Luxusſport Jſeben, iſt vielleicht zu bedauern; es iſt aber nach der Regierungs⸗ JBegründung praktiſch nicht möglich, hier Unterſchiede zu machen. 8 Auch die porausſichtlich mit der Einführung der Steuer verbundene weitere Erhöhung der Wildpret⸗Preiſe müſſe man als unvermeidlichen Nachteil hinnehmen. Nach dem Stand vom 1. Februar 1920 war der Geſamtjahres⸗ der Gemeindejagden etwa 2 850 000, der verpachteten Staatsjagden rund 330 000 Mark. ee hat die gewaltige Geldentwertung für die freigewordenen Jagben eine außerordentliche Steigerung der Pachterlöſe gebracht, durchſchnittlich auf das 30fache, ſodaß zunächſt mit einem Mindeſtſteuerertrag von etwa 15 Mikl. Mark zu rechnen ſein dürfte. Dabei ſind die Eigenjagden noch nicht berückſichtigt. JZJur Gelreideumlage hat die Zetrumsfraktion des Landtags einen Antrag ein · gebracht, wonach die Regierung bei der Reichsregierung dahin wir⸗ ken ſoll,„daß entſprechend der in der Note des Reichskanzlers Dr. Wirth vom 13. November 1922 gegebenen Zuſicherung das Geſetz über die Getreideumlage nicht wieder eingeführt wird und dafür andere Maßnahmen zur rechtzeitigen Sicherſtellung einer für die Ernährung der Bevölkerung ausreichenden Brotgetreidemenge und zwar unter Mitwirkung der landwirtſchaftlichen Organiſationen, der Verbrauchervertretungen und des legitimen Handels getroffen würden, und daß eine Verbilligung des Brotes für Minderbemittelte aus Mitteln der Allgemeinheit erfalgt.“ 2*—* Aus dem badiſchen Jeitungsweſen. Die der Zentrumspartei naheſtehenden Bodenſeeblätter:„Konſtanzer Nachrichten“,„Singe⸗ ner Zeitung“,„Stockacher Zeitung“ und„Linzgaubote“(Ueber⸗ lingen) werden am 31. März ihr Erſcheinen einſtellen und ab 1. April unter dem Titel„Deutſche Bodenſeezeitung“ als gemeinſame Zeitung erſcheinen. Dieſe wird von der Ober⸗ badiſchen Verlagsanſtalt, dem Verlag der„Konſtanzer Nachrichten“ in Konſtonz, hergeſtellt werden.— Der bisherige Chefredakteur des „Neuen Mannheimer Volksblattes“ Drechsler wurde zum Bür⸗ germeiſter von Elz(Naſſau) gewählt. Letzte Meldungen Iwei ruſſiſche Geiſtliche zum Tode verurteilt Berlin, 27. März. Nach einer EK⸗Meldung aus Moskau wurde der katholiſche Geiſtliche Erzbiſchof Zieplak und der Prälat der Petersburger Parochie, Feen zum Tode verurteilt. Die übrigen Geiſtlichen erhielten Strafen bis zu 10 Jahren Zuchthaus. Der Vatikan wurde von dem Urteil t ele⸗ graphiſch in Kenntnis geſetzt. Die Anklage der Sowjetregierung ſtützt ſich darauf, daß der katholiſche Klerus in Rußland unterlaſſen habe, das kanoniſche Recht mit dem neuen ruſſiſchen Staatsrecht in Einklang zu bringen. Zwickau, 27. März. In dem Prozeß gegen den früheren Huſaren⸗ leutnant Köhn, der unter Anklage ſtand, ſeine Geliebte 1— 5 zu haben, ſprachen ihn die Geſchworenen des Totſchlags ſchuldi unter Zubilligung mildernder Umſtände. Das Urteil lautete a 6 Jahre und 6 Monate Gefängnis. Patis, 27. März. Sarah Bernhard iſt geſtern ahend 8 Uhr geſtorben. Dresden, 27. März. Das ſächſiſche Miniſterium des Innern hat die nationalſozialiſtiſchen Ortsgruppen im Freiſtaat Sachſen aufgelöſt und verboten. Berlin, 27. März. In der Hochverratsaffäre Roß ⸗ bach wurden drei weitere Perſonen verhaftet, Major a. D. von Stefan, Oberleutnant a. D. von Bülow und der früßere Sekretär Roßbachs, namens Pelz. 17% 5 1 0 55 Dienstag, den 27. märz 1923 — Dlenstag, den 7. März 1923 mauuheimer Geueral-Anzeiger(Mittag · Ausgabe) 3. Selte. Nr. 148 Stäotiſche Nachrichten Die Kohlenverſorgung des ſtädt. Eiektrizitätswerkes Von der Erklärung des Direktors in Nummer 139 des General⸗ Anzeigers nahm ich, ſo wird uns in Erwiderung auf die Angriffe der Direktion des ſtädt. Elektrizitätswerkes von dem zu Worte gekomme⸗ nen——Sachverſtändigen geſchrieben, Kenntnis und dande zu⸗ nächſt für die Veröffentlichung der Analyſen über die gelieferten „ſchleſiſchen Staubkohlen“ und die mir dadurch erleichterte Arbeit. Da ich weder Kohlenhändler bin, der dem ſtädt. Elektrizitätswerk Kohlen verkaufen will, noch eine Anwartſchaft auf den von mir nicht begehr⸗ ten Poſten des Direktors geltend machen möchte, die ganze Sache für mich überhaupt nur inſoweit Intereſſe hat, als ich als alter Mann⸗ heimer ſteuerzahlender Bürger am Geldbeutel da⸗ von betroffen werde, zudem im Umgang nicht Komplimente von ſo großer Liebenswürdigkeit gewohnt bin, wie ſie der Direktor des ſtäd⸗ tiſchen Elektrizitätswerkes im Verkehr mit mir anzuwenden für gut befindet, darf ich von einer Erwiderung der verſchiedenen„Liebens⸗ würdigkeiten“ wohl abſehen und mich wie ſeither, auf dem rein ſachlichen Gebiete halten. Zur Qualitätsfrage ſtelle ich feſt, daß die gelieferte ober⸗ ſchleſiſche Kohle nach den vorliegenden Zahlen des ſtädtiſchen Elektri⸗ zitätswerkes und den mir inzwiſchen zu Geſicht gekommenen Prohen keine Staubkohle darſtellt, auf die ſich meine Analyſe bezogen hat, ſondern nur wegen ihrer feinkörnigen Beſchaffenheit im Volksmunde mit dem Ausdruck Staubkohle bezeichnet wird, wobei es ſich aber um folgende Sorten handelt: Neuroder Feinkohle— eine ungewaſchene Fettflammkohle 0/8 mm, Wellheim Nuß V— eine gewaſchene Gas ⸗ nuß 2/8 mm, Flammgrieß— wahrſcheinlich ein Fördergrieß 0/10 mm. Die beiden anderen Sorten ſind halbfette Kohlen. Der Ausdruck Staubkohlen iſt für dieſe Sorten nicht angebracht, denn dieſe haben eine Körnung von 0/2 mm und ſind in ihren Analyſenzahlen regel⸗ mäßig weit geringer, als die vom Direktor des ſtädtiſchen Elektrizi⸗ tätswerkes angegebenen Zahlen beſagen. Die gelieferten Kohlen ſind alſo in der Tat weit beſſer, als nach meinen„normalen“ Zahlen für andere Sorten angenommen. Bei Vorzeigen eines Muſters an mich nach Druck meines erſten Artikels, habe ich ſofort erklärt, daß bei den Kohlen Nuß V ſeien und es ſich nicht um Staubkohlen handele, ferner daß die Kohlen nicht magere oder Sinterkohlen, ſondern nach dem Ausſehen Flamm⸗ oder Sand⸗ kohlen— nach den in unſeren techniſchen Kreiſen gebrauchten Aus⸗ drücken— ſeien, genaueres über den wirklichen Wert aber erſt nach Unterſuchung durch den Chemiker geſagt werden könne. Da der Di⸗ rektor des ſtädtiſchen Elektrizitätswerkes meine Analyſe über engliſche Kohlen als zu gut bezweifelt, ſei ihm verra⸗ ten, daß ſolche aus den Verſuchen eines nordweſtdeutſchen Dampf⸗ keſſelreviſtonsvereins entnommen iſt und für eine normale ſchot⸗ tiſche ungewaſchene Gasflammkohle gilt. Ich habe aber auch Analyſen über engliſche Durhamkohlen ungeſiebt von 7540 WE., 1,8 Proz. Waſſer, 6,8 Proz. Aſche und 91,4 Proz. Rein⸗ kohle vorliegen. Das iſt allerdings erſtklaſſiges Material. Da ich aber meine Polemik in einer anſtändigen Weiſe führen und zum Vergleich nur ſolche Sorten annehmen wollte, die das Elektrizitäts⸗ werk wohl gekauft haben würde, ſo habe ich die geringere Sorte an⸗ genommen und noch geſagt, daß Abweichungen vorkommen können. Der Direktor des ſtädtiſchen Elektrizitätswerkes bezeichnet eine ſolche Handlungsweiſe mit dem liebenswürdigen Kompliment„unglaub⸗ licher Schwindel“. Ich ſtelle weiter feſt, daß in der ſtadträtlichen Erklärung geſagt iſt, die Kohlen ſeien zum Teil mager, während es ſich bei den letzten beiden Sorten um halbfette Kohlen, alſo nicht um ausgeſprochene Magerkohlen handelt, die anſcheinend zur Beimiſchung mitgeliefert ſind. Ich habe für die Verbrauchszahlen der von mir in der Anglyſe angegebenen oberſchleſiſchen Staubkohle gegenüber der engliſchen Kohle theoretiſch das Doppelte angenommen, zugegeben iſt vom Elek⸗ trizitätswerk 2 Kg. der(beſſeren) ſchleſiſchen gegen 1,25 Kg. der eng⸗ liſchen Kohle. Wenn andere Werke nur mit 1,15 Kg. engliſcher Kohle rechnen, ſo habe ich wohl mit meinem Vergleich wieder einmal ge⸗ ſchwindelt. Dabei mache ich nochmals darauf aufmerkſam, daß die verwendeten ſchleſiſchen Kohlen keine Staubkohlen, ſondern teilweiſe den beſſeren Ruhrflammnußkohlen gleiche gute Sorten ſind, ſodaß in der Praxis meine für den Verbrauch von Staubkohlen angegebene Zahl bei Verfeuerung dieſer Elektrizitätswerk noch übertroffen ſein würde. Der Direktor des ſtädtiſchen Clektrizitätswerkes iſt weiter ſo ſie⸗ benswürdig, zuzugeben, daß er& der beſſeren(3 erſten) und 74 der geringeren(2 letzten) Sorten durch den Reichskohlenkommiſſar zu⸗ geteilt erhalten hat. Demnach hätten die gelieferten Kohlen einen Durchſchnittsgehalt von 24 Proz. und müſſen ſich im angegebenen Verhältnis vermiſcht mit gutem Erfolg verfeuern laſſen. Die von mir angegebenen Zahlen für oberſchleſiſche Staubkohlen weiſen auf als Aſche 20 Proz., Waſſer 20 Proz., Gasgehalt 10—15 Proz., Reinkohle 60 Proz., das Elektrizitätswerk weiſt ſelbſt bei der Gottesbergkohle nach: Aſche 19,76 Proz., Waſſer 2,86 Proz., Gasgehalt 14.48 Progz., Reinkohle 79,7 Prozent. Da ich die hier angegebene Waſſer⸗ gehaltszahl für unbedingt zu günſtig undunrichtig halte, was wohl auf die Probeentnahme zurückzuführen iſt, die kein rechtez Durchſchnittsmuſter darſtellte, ich auch die Waſſergehaltszahlen der anderen Sorten auf Grund der normalen Zahlen für dieſe Kohlenſor⸗ ten aus dem gleichen Grunde für zu niedrig anſehe, ſo ſind auch die Zahlen für die Heizwerte und Reinkohle je nach der Richtig⸗ keit der Waſſergehaltszahl verſchieden. Meine ohne nähere Kenntnis der dem ſtädtiſchen Elektrizitätswerk gelieferten Kohlen veröffentlich⸗ ten allgemeinen Zahlen für oberſchleſiſche Staubkohlen ſind ſedenfalls Richard Wagners„Liebesverbot“ Uraufführung in München Am 24. März wurde im Münchener Nationaltheater Richard Wagners Jugendwerk„das Liebesverbot“(Klavierauszug im Verlag von Breitkopf und Haertel, Leipzig) uraufgeführt. Und es erwies ſich, daß dieſe ſpäte Aufführung mehr war als eine Ehrung des Meiſters oder die Aufzeigung des Kurioſums. Im Jahre 1834 begann Wagner auf der Schlackenburg bei Teplitz, angeregt durch die franzöſiſche und ſtalieniſche Oper, die Niederſchrift des Librettos. deſ⸗ ſen Stoff er Shakeſpeares Luſtſpiel„Maß für Maß“ entnommen hatte. Denn es reigste den einundzwanzigfährigen Jüngling, den die Gedanken des„Jungen Deutſchland“ begeiſterten, den Sieg freier, naturgebotener Sinnlichkeit über frömmelnde Unnatur und purita⸗ niſche Heuchelei zu zeigen, und ſo ſchuf er, in willkürlicher Schaltung mit dem überkommenen Stoffe, unter Verzicht auf alle Verſchnör⸗ kelungen und Nebenhandlungen einen gradlinigen Text, deſſen Hand⸗ lung ſpannend aufgebaut und deſſen Gedanken und Zlel menſchlich packend ſind Es handelt ſich um die immer erfreuliche Entlarvung von Heuchelei und um den Sieg der Natur. Shakeſpeare hat als Ort der Handlung„Wien“ angegeben, aber dieſes Wien iſt ebenſo wenig ein geographiſcher Begriff wie etwa das bei Shakeſpeare neben Si⸗ zilien gelegene Vöhmen. So hat Waaner denn dieſes phantaſtiſche Wien dem realen Süditalien geopfert, deſſen heißere Sonne die Men⸗ ſchen leidenſchaftlicher macht. Hier muß das„Liebesverbot“ des Statt⸗ halters Friedrich, der den Karneval plötzlich verbietet und Liebende mit dem Tode bedroht, umſo kraſſer und zur Gegenwehr ſtärker auf⸗ reizen. Die ſetzt denn auch ein, und ſchlaue Liſt ſtellt dem Schein⸗ heiligen eine Falle, in die er tappt: Er, der allzu Sittenſtrenge,„per⸗ klangt Ungebührliches“ von der Kloſterſchweſter, die für einen am Oie⸗ besverbot ſchuldig Gewordenen petitioniert. Iſabella geht. ſcheinbar darauf ein, aber nicht ſie iſt es, die der Wüſtling beim Stelldichein findet, ſondern Marianne, die eigene, von ihm verlaſſene Frau. Das Polk erkennt den Tartüff, rebellſert gegen ihn und befreit das Opfer ſeiner Sittenheuchelei.— Dieſes Werk, das im Januar 34 begonnen worden war, wurde erſt im Jahre 36 in Maadeburg vollendet. Hier wo Richard Wagner den Poſten des Muſikdirektors am Stadttheatet hekleidete, fand die einzige Aufführung der Oper ſtatt. Sie wurde totgeſchwiegen, und nur Waaner ſelbſt war es, der anonym über ſein eigenes Werk in einem Fachblatte berichtete. Er ſchrieb:„Es klingt alles in dieſer Oper. Es iſt Melodie und Muſik darin, was wir bei unſern deutſchen Opern heut ſo ziemlich ſuchen müſſen Später ſind mehrfach Verſuche gemacht worden, das Stück auf die Bühne zu bringen. Vor allem in München, wo Generalmuſikdirektor Levy warm dafür eintrat. Aber ſtets traten Widerſtände ein, und Wag⸗ ners Erbin, Frau Coſima, konnte ſich für den Gedanken nicht recht in gewiſſen und bedeutungsvollen Grundzahlen denen der angeliefer⸗ ten und nach meiner Auffaſſung und den vom Elektrizitätswerk angegebenen Analyſenzahlen beſſeren Produkte auffallend nah. Nun zum Nußeffekt der Kohlen. Nach der Angabe des Direktors des ſtädtiſchen Elektrizitätswerkes iſt das Endergebnis eine Verbilligung der Stromkoſtenherſtellung mit oberſchleſiſcher Kohle von 2 Proz:(40 bei ca. 2000% Stromkoſten) gegenüber engliſcher Kohle, wobei es natürlich von größter Wichtigkeit wäre, die genauen Unterlagen des Elektrizitäts⸗ werkes auf ihre Richtigkeit und beſonders Vollſtändigkeit hin nach⸗ prüfen zu können. Sind die oberſchleſiſchen Kohlen tatſächlich in einer Qualität, wie angegeben, geliefert, dann will ich dem Direktor des ſtädtiſchen Elektrizitätswerkes auch eine Konzeſſion machen und ihm gerne glauben, daß er mit einer geringeren engliſchen Kohle, als von mir beſchrieben, für ſeine KWSt. nur 1,25 Kg. gebraucht hat. In die⸗ ſem Falle fällt mir allerdings folgendes auf: Wenn ich die geringeren engliſchen Kohlen, deren Analyſenzahlen vom Elektrizitätswerk nicht angegeben ſind, für den Vergleich nach der Analyſe annehme, komme ich auf die Durchſchnittszahlen der oberſchleſiſchen Kohle, nur daß der Aſchengehalt der Letzteren noch etwas höher ſein wird. Da Kohlen mit gleichen theoretiſchen Zahlen auch faſt die gleichen Effekte in der Ausbeutung ergeben, iſt es immerhin merkwürdig, daß das Elektri⸗ zitätswerk für die Erzeugung einer KWSt. mit der engliſchen Kohle 1,25 Kg. rechnet, von der oberſchleſiſchen ungefähr gerade ſo guten Kohle aber 2 Kg. verbraucht ſtatt ungefähr der gleichen Menge, alſo 8 Teile ſchleſiſcher gegen 5 Teile engliſcher Kohlen. In meinem erſten Artikel hatte ich theoretiſch die doppelte Menge Staubkohlen ange⸗ nommen, und wenn ein anderes Werk mit 1,15 Kg. engliſcher Kohlen rechnet, dürfte ich ſa angeſichts der beſſeren ſchleſiſchen Kohle auch dann noch das Richtige ungefähr getroffen haben. Alſo muß die Rechnung hier irgendwo einen Haken haben. Entweder hat das Elektrizltätswerk die Zahlen infolge unrichtiger Probeentnahme zu hoch angegeben oder mit der für die Strom⸗ dier nn angegebenen Menge che es nicht oder das Geheimnis liegt in der unverbrannten„Aſche in Neuoſtheim und weiſt auf eine der gelieferten Kohle nicht entſprechende Verfeuerung hin. Mit anderen Worten: wenn ich von den mehrverbrauchten 36 ober⸗ ſchleſiſcher Kohlen auch des feinen Kornes und der gegenüber der engliſchen Kohle des Elektrizitätswerkes von mir angenommenen noch etwas geringeren Qualität dem Elektrizitätswerk tolerkere, ſo dürften, wenn die Behauptungen des Direktors zutreffend ſind, die weiteren ½¼ der ſchleſiſchen Kohlen nicht verbrannt werden müſſen, ſondern müßten einen Ueberſchuß zugunſten der ſchleſiſchen Kohle gegenüber dem heutigen Verbrauch ergeben. Dem Geldwert nach würde jetzt die Kilowattſtunde mit oberſchleſiſcher Kohle 98 Proz. gegenüber 100 Proz. der engliſchen Kohle koſten, während ſich nach dem Sinne der Ausführungen des Elektrizitätswerdes über die Qualitätsfrage ein größerer Preisvorteil zugunſden der Kohlen ergeben müßte, da ſolche bei gleichem halt wie die engliſchen Kohlen auch faſt die che Leiſtung ergeben müßten und ungeſähr 78 billiger ſind. Dieſer Preisvortell er⸗ ſcheint aber nicht.* Bis jetzt nehme ich immer nur an, daß dies auf die nicht richtige Ausnutzung der Kohle zurück⸗ zuführen iſt. und da ich nicht feſtſtellen kann, wie weit die früher im Elektrizitätswerk zeitweiſe ſehr verbeſſerungsbedürftigen Anlagen auch wirklich verbeſſert worden ſind, ſo vermag ich nicht endgültig zu entſcheiden, ob die Verfeuer ung richtig und ſach⸗ gemäß erfolgt oder nicht. Ich halte es aber nach dem von mir aus den Analyſenzahlen und der beſichtigten Aſche mit einem außerordentlich hohem Prozentſatz an unverbranntem Matertal— eine Krankheit, an der das Elektrizitätswerk auch vor Jahren ſtark gelttten hat— gewonnenen Eindruck für wahrſchein⸗ lich. Jedenfalls holen die Einwohner von Seckenheim und Um⸗ gegend ſich die„Aſche“ in Neuoſtheim in großen Mengen und heigen luſtig damit. Wenn die vom Direktor des ſtädtiſchen Elektrizitäts⸗ werkes angegebenen Zahlen für oberſchleſiſche Kohlen ſtimmen, ſtehe ich nicht an, zu erklären, daß er gut getan hat, dieſe Kohſen zu nehmen, denn beſſere inkündiſche Produkte wird er bei der der⸗ zeitigen Lage der Kohlenverſorgung in abſehbarer Zeid wohl nicht erhalten, wenn er aber die Liebenswürdigkeit haben und noch einen Rat von mir annehmen will, ſo möge er ſich mit in Verbindung ſetzen, die ihm derüber urteſlen ſollen, ob Kohlen auch richtig verfeuert werden. Ich bezweifele es nach meinen vor⸗ ſtehenden Ausführungen ſehr. Urteile des Betriebsrates wären mir in dieſer Beziehung nicht von Belang. Ich geſtatte mir aber noch einen Vorſchlaig und zwar, neben der zu bildenden Kohlen⸗ kommiſſion für die ſtädtiſchen Werke den Heizern im Elek⸗ trizitätswerk eine Kohlenprämie infolge des Mehraufwands an Arbeit zur beſſeren Verfeuerung der oberſchleſiſchen Kohle und damit zu erſparenden Kohlenmengen eine Prämie von einigen Prozent des Wertes zu geben und ſie auf dieſe Weiſe an einem ſparſamen und voll ausgenutzten Verbrauch beſonders zu inter⸗ eſſteren, die Stadt wird beſtimmt keinen Nachtell davon haben. Vom Elektrizitätswerk Rheinauer ich, daß es auch in früheren Jahren ein beſſeres Ergebnis im Ver⸗ brauch als das ſtädtiſche Werk hatte, trotzdem es ungefüähr zur Hälfte ungewaſchene melierte Kohlen verwendete und dieſe zur Beſchickung der automatiſchen Feuerungseinrichtung erſt deilweiſe brechen mußte, während das ſtädtiſche Werk nichts anderes als gewaſchene Ruhrnuß 4(das allerbeſte) verwenden konnte bei gleichen Anlagen und daß im übrigen das ſtädtiſche Elektrizitätswerk lang wegen Fehlens jeder Kraftreſerve und infolgedeſſen Ueber⸗ anſtrengung der vorhandenen Einrichtungen ziemlich ungünſtiger arbeitete, was es ja auch ſelbſt zugibt. Wenn das nicht auch heute erwärmen. Und doch iſt„das Liebesverbot“ mufikaliſch von hohem Intereſſe. Unſer muſikaliſcher Oewährsmann nennt es eine Aus⸗ einanderſetzung Wagners mit der italleniſchen Oper Bellinis und Donizettis. An dieſe beiden Meiſter hat der junge Komponiſt melodiſch ſich häufig ſogar angelehnt. In ſeinen erſten Werken iſt Wagner ſa vielfach den Einflüſſen anderer Komponiſten erlegen. So verraten die„Feen“ deutlich die Spuren Webers, und Meyerbeers Einfluß auf„Rienzi“ iſt bekannt. Hleraus iſt wohl auch die Abneigung zu erklären, die Wagner gegen ſeine Werke vor dem„Holländer“ hatte. Immerhin iſt der rein muſika⸗ liſche Wert des„Liebesverbotes“ nicht gering. Dieſe Muſik iſt reich an Melodik und tonaler Kraft und ſtark in ihrer dramatiſchen Stei⸗ gerung. Im Bau hat ſich die Oper vom Alten noch nicht ganz frei⸗ gemacht. Man erkennt die Caeſuren, die Wagner auf dem von der Oper zum„Muſikdrama“ ſpäter bekämpfte und vermied. Von beſon⸗ derer Schönheit iſt eine Buffoſzene im zweiten und ein Terzett im dritten Akt. Die Einführung von Leitmotiven iſt auch in dieſem Werke ſchon verſucht, auch finden ſich Themen, die wir aus ſpäteren Wer⸗ ken Wagners kennen, ſo vor allem Partieen, die im„Tannhäuſer“ verwertet worden ſind. Die Aufführung, unter Robert Hegers temperamentvoller und ſchmiſſiger Leitung,. war hohen Lobes wert. Nur erſchien die In⸗ ſtrumentation zu maſſiv. Hier ſollte gemildert werden. Sehr zu rüh⸗ men ſind die Chöre und Maſſenſzenen, von deren Entwicklung und Bewegung mancher Schauſpielregiſſeur lernen könnte. Die Haupt⸗ rollen wurden von Broderſen, Krauß und den Damen Boſetti, Mer und Leander meiſterlich geſungen. Der Beifall war ſtark. R. R. Kunſt und Wiſſenſchaſt Das Parlament der Schauſpieler, die Deutſche Bühnen⸗ genoſſenſchaft, trat zu ihrer diesfährigen Delegiertenverſammlung in Leipzig zuſammen. Die Tagung iſt von etwa 200 Dele⸗ gierten beſucht Dder Präſident der Genoſſenſchaft, Guſtav Rickelt verwies auf den Brand des Wiesbadener Staatstheaters, der nicht nur eine ſchöne deutſche Kunſtſtätte zum Teil vernichtet, ſondern auch die dortſgen Kollegen hart betroſſen habe. Es ſei Pflicht der Genoſſenſchaft, dafür zu ſorgen, daß das Wiesbadener Staatstheater wieder aufgebaut werde. Er habe deshalb Eingaben an den Reichspräſiden en, den Reichskanzler und die preußiſche Regierung gerichtet. Herzliche Anteilnahme ſprach er auch den bedrängten Kollegen im Ruhrgebiet aus. Auch allen denen, die dort in Not geraten ſollten, worde geholfen werden. Nach der Bildung des Büros wurde beſchloſſen, daß die Verhand⸗ lungen der Tagung geheim und nur Mitglieder der Genoſſen⸗ ſchaft ſowie die Verkreter der Preſſe zugelaſſen ſein ſollten. Sodann noch ſo wäre, müßte es ſeine Reſerveanlage in Betrieb nehmen und durch langſamere Verfeuerung der oberſchleſiſchen Kohlen eine beſſere Ausnutzung erreichen können. Ich weiß auch, daß ſchon früher die Herren vom ſtädtiſchen Elektrizitätswerk und K. 7 einen unbeugſamen Sinn hatten und die Stadt nachher den infolge der Aufſpeicherung mehrerer Tauſend Tonnen Kohlenſchlacken vor⸗ gekommenen Einſturz des Fuchſes⸗ amgroßen Kamin mit erheblichen finanziellen Mitteln und großen Schwierigkeiten in der Stromerzeugung be⸗ zahlen mußte. Anſcheinend waren damals die betr. Herren der Anſicht, das Wegſchaffen der Schlacken gehö icht einer ordentlichen Betriebsführung. Auf die übrigen führungen wegen des Rückganges der Verbrauchsmenge pro Kilowattſtunde in den Jahren 1906—1 4 will ich nicht weiter eingehen, denn ich habe in meinem erſten Artikel ausdrücklich erklärt, daß die Stromerzeugungskoſten die Hauptſache bilden. Im übrigen darf ja wohl auch angenommen werden, daß das ſtädtiſche Elektrizitätswerk nicht nur zuſteht. wie andere Betriebe ſich die Verbeſſerungen in der Feuerungstechnik zunutze machen und ſelbſt mit den alten Anlagen weiterarbeitet, ſondern auch praktiſch die Nutzanwendung daraus ziehr. Zum Schluß ſtelle ich es unvoreingenommenen Fachleuten an⸗ heim, meine Zahlen und vorſtehenden Ausführungen nachzuprüfen. Dem Direktor des ſtädtiſchen Elektrizitätswerkes— aber eine Lehre für die richtige und für den zu erreichenden Nutzeffekt vorteilhaf⸗ teſte Verfeuerung der ihm gelieferten oberſchleſiſchen Kohle zu geben, halte ich mich auch angeſichts der bei ihm beſtehenden Gewitter⸗ ſtimmung nicht für klug und weiſe und ſackwerſtändig genug, und ſo mögen— wie es im Original ſeines eigenen Artikels heißt— „die betreffenden Herren des ſtädtiſchen Elektrizitätswerkes oder von K. 7 mit ihrer Selbſtherrlichkeit und ihrem unbeugſamen Sinn“ zu Nutz und Frommen der ganzen Gemeinde die Kohlen wefter als Aſche nach Neuoſtheim fahren laſſen, anſtatt, wenn für ſie ſelhſt nicht gut verwendbar, ſie in anderen ſtädtiſchen Betrieben und in geeigneter Miſchung verfeuern zu laſſen. Dazu rechne ich auch den Hausbrand und beſonders die Armen. Jede m ze Art der beſſeren Ausnutzung iſt ein Gewinn und dem Weowerfe Kohlen vorzuziehen und um dieſes und die richtige Information der Einwohnerſchaft auch bei vorgekommenen Fehlern habe ich geſtritten. m⸗ Scheinbare Kleinigkeiten Sparen, ſparenl rufen Regierungen, weitſchauende Vaterlands⸗ freunde und die Preſſe immer und immer wieder uns zu. Wer aber nicht wie jene, die Papiergeld wie Laub haben, noch aus dem vollen Mehlkaſten ſchöpfen kann, wird durch die ungeheuer hohen Lebens⸗ mittelpreiſe gezwungen, den Sparhans zunächſt Küchenmeiſter ſein zu laſſen und auf gewohnte Leckerbiſſen zu verzichten. Die Not hat die meiſten ſchon dazu gebracht, im Großen zu ſparen Aber das Sparen im Kleinen, das Zuſammenhalten auch des Kleinſten, das ſich Bücken nach dem„Geld, das auf der Straße liegt“, das halten manche leider noch für eine Torheit oder gar für eine Schande.„Am Zündhölzchen muß man ſparen“, ſagten die Alten, und ſie lie en dem Mahnwort auch die Tat folgen. Aber wie ungeheuer viele Zündhölzchen werden jetzt, wo das Stück ſchon auf zwei Mark zu ſtehen kommt, durch die Zigarettler verſchwendet! Wie viele Ziga⸗ retten werden durch den leichtſinnigen Uebermut in die Luft geblaſen! Im Herd flammt das Holzfeuer. Ein Handwerkerlehrling hat bei kleinen Arbeiten in der Küche und im Gang öfters für Sekunden Licht nötia und will auch jedesmal Streichhölzer verſchwenden. Die ſpar⸗ ſame Hausfrau ſagt ihm aber, wozu die gedörrten Holzſplitter auf dem Herd bereitliegen, und reicht ihm eine kleine Fackel. Er benützt ſie, lächelt aber ſpöttiſch über den„Geizkragen“. 5 Ein Vater ſagt zu ſeiner Tochter, die über ſcheinbare Kleinig⸗ keiten auch ſo gern lächelt, er habe auf der Straße Mark gefunden. Sie ſchaut ihn ungläubig an. Da zieht er einen Perlmutterknopf aus der Taſche und ſie ſagt ihm, gerade ein ſolcher an ihrer Jacke feyle. Aufgehoben aus dem S der Straße hätte ſie ihn aber abſolut nicht. Bei dieſer Gelegenheit erfährt ihr Bruder, daß jetzt ein Ab⸗ ſatznagel beim Schuſter zehn Mark koſtet. daß er oft auf der Straße ſolche aufheben und mit Hilfe des Dreifußes ſelbſt ein⸗ chlagen könne. Auch halbe Abſatzeiſen zum Geraderichten ſeiner Stieſelabſätze könne er unentgeltlich erhalten, und Knöpfe für ſeine Hoſen könne er auf Fußwegen hie und da aufheben. Im Oden⸗ wald habe er zehn⸗ bis zwölffährige Mädchen wohlhabender Bauern geſehen, die ihre Schuhſohlen ganz geſchickt ſelbſt benagelten. Kurz vor Weihnachten habe er auf einem Fußweg eine mehrere Meter lange, ſtarke Schnur gefunden. a damit einen armen Jungen aus ſeiner Verlegenheit befreien können, der einen ziemlich ſchweren Chriſtbaum und mehrere Tannenäſte zu ſchleppen hatte. Er habe ihm geholfen mit dem Fund alles gut zuſammenzuſchnüren, und dankbaren Blickes ſei der Junge weiter⸗ gezogen. 5 Durch ſolche Beiſpiele ſollten in der Zeit der ſchweren Not die Eltern ihre Kinder ans Sparen im Kleinen gewöhnen.— Man klagt immerfort über Futtermangel und Mangel an Düngemitteln. Warum läßt man nicht in allen Häuſern der Stadt ſämtliche Küchenabfälle, die werwolle Futtermittel ſind, ſammeln und den Viehbeſitzern übermitten? Warum wird nicht aller Ruß und alle Aſche, die Gärten und Aecker vorzüglich düngen würden, ge⸗ ſammelt und benützt? G. 2 trat man in die ſachlichen Beratungen ein. Nachdem die Verhandlun⸗ gen zwei Tage ruhig verlaufen waren, ſollte es am dritten Tage zu außerordentlich erregten Szenen kommen. Immer wleder wurde verſucht, das Thema vom genoſſenſchaftsfeindlichen Schutzver ⸗ band in den Vordergrund zu drängen. Da griffen Präſidium und Verwaltungsrat zu dem letzten Mittel, das ihnen die Satzung geſtat⸗ tet. Die Präſidenten Rickelt und Wallauer und der Berwal⸗ tungsrat dankten ab. Nach ſechsſtündiger geheimer Beratung ſchritt man zu den Neuwahlen. Sie ergaben eine überwäl⸗ tigende Majorittät für Guſtav Rickelt und Carl Wallauer, die bisherigen Präſidenten und für die alten Verwal⸗ tungsratsmitglieder. Die große Bedeutung der gegenwärtigen Ta⸗ gung der Deutſchen Bühnengenoſſenſchaft beſteht darin, feſtzuſtellen, ob die Genoſſenſchaft als ſolche Exiſtenzfähigkeit hat. Das Hauptziel der neuen Verfaſſung geht dahin, das rein organiſatoriſche Arbeitnehmerprinzip zu ſtraffen. Demgemäß ſind auch alle organiſa⸗ toriſchen Mittel bis zum Streik als ſtatutariſche Pflicht feſtgelegt wor⸗ den. Dieſes Statut ſoll für das künftig zu ſchaffende Reichstheater⸗ geſetz als Fundament dienen. Der Verwaltungsrat der Genoſſen⸗ ſchaft wird nach den neuen Satzungen aus zwei beſoldeten Prüſiden⸗ ten und ſieben weiteren Verbandsmitgliedern beſtehen, von denen eines als Delegierter dem Präſidium beigegeben iſt. Der neue Satzungsentwurf für die Bühnengenoſſenſchaft wurde einſtim⸗ mig angenommen. Von weittragender Bedeutung iſt ein von der Verſammlung einſtimmig beſchloſſener Dringlichkeitsantrag. Der Ver⸗ waltungsrat wird danach einen Ausſchuß einrichten, der die beſon⸗ dere Aufgabe hat, die Erfüllung der künſtleriſchen und kul⸗ turellen Jwecke des Theaters, insbeſondere bei den aus öffentlichen Mitteln ſubventionierten Theatern zu überwachen und gegebenenfalls geeignete Maßnahmen durch den Verwaltungsrat ein⸗ zuleiten. Darauf wurde durch einſtimmigen Zuruf das Präfidium ermächtigt, ſich— falls der Bühnenverein das beſtehende Tarifver⸗ hältnis mit der Bühnengenoſſenſchaft kündigt und weiter das Tarff⸗ weſen abbauen will— mit einer Klage an das Reſchsgericht zu wen⸗ 25 die zwei im Brennpunkte n wie künſtleri Theaterlebens ſtehend erogen zur Spvache gekonuen ſtleriſchen Theaterlebens ſtehenden Helene von Heldburg, die Gemahlim des bekannten Theater⸗ herzogs Georg kl. von Sachſen⸗Meiningen, iſt in Meiningen im Alter von 80 Jahren geſtorben. Ellen Franz, wie ſie vor ihrer Verehelichung hieß, war Schauſpielerin und ſeimer Zeit auch Mitglied des Mannheimer Hofthegters. Dem Meininger Enſemble, das unter Förderung und Leitung des Her⸗ 15 weit über Deutſchlands Grenzen hinaus berühmt geworden ſt und für die Pflege und das Verſtändnis der Klaſſtter Unab⸗ ſchätzbares geleiſtet hat, gehörte ſie als Heroine an. 2 N Wenige Minuten darnach habe er 4. Seite. Nr. 145 6 Mannheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 27. mürz 1923 Anter der Fremoͤherrſchaſt Durch die Beſetzung des Mannheimer Hafengebiets iſt der Konſumverein aufs ſchwerſte getroffen. Da das Zentral⸗ lager und die Bäckerei im neubeſetzten Gebiet liegen, kann eſne Be⸗ keferung der 52 Verkaufsſtellen nicht mehr erfolgen. Die Verſor⸗ daß 18 der 30 000 Kunden iſt unmöglich„da die Bäckerei tilliegt. Der Konſumverein iſt das ureigenſte Werk der Mann⸗ heimer Arbeiterſchaft. Mit ihren oſchen har ſie ihn zur Höhe gebracht, und nun iſt alles vernichtet. So äußert ſich die freundſchaftliche Geſinnung der Franzoſen für die deutſchen Ar⸗ beiter, die ſie nicht genug betonen können! Zehntauſende von Ar⸗ beiter werden kaltblütig von ihrer Brotbegugsſtelle abgeſchnitten. Das Nachtverbehrsverbot zwiſchen dem beſetzten und unbeſetzten Deutſchland iſt von den Franzoſen nunmehr auch auf das Rhein⸗ auer Hafengebiet ausgedehnt worden. Durch dieſe Maßnahme iſt die Hauptverkehrsſtraße zwiſchen Mannheim und Schwetzingen beim Bahnof Rheinau von abends 8 Uhr bis morgens 5 Uhr geſperrt. In der Nähe des alten Ludwigshafener Nangierbahnhofs haben franzöſiſche Soldaten mehrere Perſonen überfallen und ihnen die eingekauften Waren und größere Geldſummen abgenom⸗ —— die Ueberfallenen zur Wehr ſetzten, wurden ſie ſchwer mißha * Verſetzt wurden die Staatsanwälte Dr. Heinrich Bammes⸗ berger und Hugo Marx in Mannheim nach Heidelberg, Dr. Alfred Luppold in Waldshut und Dr. Heinrich Morr in Mos⸗ bach nach Mannheim. Schlechte Ausſichten für die Lehramtspraktifanten. Wie die „Bad. Preſſe“ erfährt, können von den 36 Lehramtspraktikanten, die an Oſtern das Probejahr himter ſich haben, etwa 24 nicht in den badiſchen Staatsdienſt aufgenommen werden. Herrenloſes Gul. Am 28. Februar wurde von einem un⸗ bekannten Fuhrmann 1 Sack Miſchfrucht, 1 Zentner Kohlen und 1 Zentner Holz in den Hausgang Gontardſtraße 7 geſtellt. Die Sachen ſind zweifellos geſtohlen. Der rechtmäßige Eigentümer wolle ſie auf der Polizeiwache Lindenhof beſichtigen. Beſchlagnahmt wurden bei einem in Haft befindlichen Al t⸗ händler 31 Kilo Blei, beſtehend aus 8 neuen Bleitrichtern, ge⸗ zeichnet S. K. W. 8/8, deren Eigentümer noch nicht ermittelt werden konnte. Die Bleitrichter können auf dem Burpeau der Kriminalpolizei angeſehen werden. Großer Wäſchediebſtahl. Nach dem Polizeibericht wurden am 20. März aus einer Manſarde in O0 7, 29 drei Damenunterleib⸗ chen, 17 weiße Damenhemden, 17 weiße Untertaillen, 4 Bettjacken, 6 Stickereiunterröcke, 3 Ueberhandtücher, 3 Paar braune Damen⸗ ſtrümpfe, 1 Paar weiße Damenſtrümpfe, 3 Paar blaue Damenhoſen und 4 Paar weiße Damenhoſen, ferner 1 Deckbett mit Bezug, zwei Kopfbiſſen mit Bezügen und ein Leintuch geſtohlen. * Ein großzes Jiſchſterben macht ſich zur Zeit, wie in Heidelberg beobachtet wurde, im Neckar bemerkbar. Maſſenhaft treiben die oten Fiſche den Fluß herunter. Die Urſache des Fiſchſterben konnte noch nicht feſtgeſtellt werden. 4Realſchule Schwarz Mannheim. Durch Erlaß des B Kultusminiſteriums wurde der Reallehranſtalt Schwarz die rung einer ſechsklaſſigen Realſchule endgültig genehmigt. Die Ab⸗ der 6. Realſchulklaſſe findet fährlich einmal vor Oſtern an der Anſtalt ſtatt. Die Prüfungsordnungen 1— den ſtaatlichen; daher iſt der Lehrgang der 6 Klaſſen dem ſtaatlichen Realſchullehrplan angepaßt.(Näheres ſiehe Anzeige.) 86. Geburtstag. Stadtbekannt iſt ſte nicht, die Großmutter Heid, die heute ihren 86. Geburtstag feiert; aber wer ſie einmal kennen gelernt hat, der vergißt ſie ſo ſchnell nicht wieder. Viel und gern hat ſie gearbeitet ihr Lebenlang, ohne ſich ein großes Ver⸗ mögen aufzuſpeichern. Was ſie hatte, das hat ihr die Markentwer ⸗ tung genommen. Aber etwas hat ſie ſich erworben und erhalten, was ſo viele nicht n und nie e ſchläge und Leiden iſt ſde zufriede Arbeit beſchämt viele Jungere. Frau e Heid aus Bom⸗ mental im Odenwald, Mutter von 5 Kindern, von denen ſie ſchon dreien ins Grab ſchauen mußte, iſt ſchon jahrzehnte als Witwe Näherin und Flickerin und arbeitet für Tag mit bewunderns⸗ werter Ausdauer und Geſchicklichkeit in einem Kreis von Mann⸗ T Arbeit willen mie miſſen mögen. In ſo manchem Haus begleitete ſie die Kinder von der Wiege zinn Hochzeitstage und wiederum zur Wiege der Kindeskinder als ein immer wiederkehrender Ruhepunkt iütig⸗freundlicher Arbeitſambeit, umd ein ſchmerzlicher Mangel wird ſich bemerkbar machen, wenn ſie einmal nicht mehr da ſein ſoll. Sie iſt ebenſo bereit, heute zu ſterben als alch noch zehm Jahre zu leben, ganz wie es Gott gefällt. So denkt und ſpricht ſie ſelbſt, doch wer ſie kennt, der ruft:„Sie lebe!“ Ausgabe von Reichsbanknoten zu 100 000 Mark mit dem Da⸗ zum vom 1. Februat 1923. Wie aus dem Anzeigenteil vorliegenderff Ausgabe erſichtlich, werden in den nüchſten Tagen Reichsbank⸗ noten zu 100 000 Mark in den VPerkehr gebracht werden. Die Noten ſind 115 190 mm groß und auf weißem Papier gedruckt, das rechtsſeitig eine violette Stoffauflage mit grünen und orangeroten Faſern trägt. Der etwa 40 mm breite, nur mit einem grauen Linien⸗ muſter belegte Schaurand läßt bei der Durchſicht ein fortlaufendes Waſſerzeichen— Eichenlaub mit Kreuzdorn— erkennen. Das Druck⸗ bild der Vorderſeite wird von einem breiten, grau⸗violett ge⸗ haltenen Zierrahmen eingefaßt, der unten auf grauem Untergrund die Wertbezeichnung„100 000 Mark“ enthält. In der linken unteren Ecke befindet ſich das von einem violetten Linienmuſter kreisförmig umrandete Kopfbildnis des Kaufmanns Georg Gisze von Hans Hol⸗ bein d. J. Der zweifarbige grau⸗violette Neßdruck zeigt rechts von dem Kopfbildnis den Reichsadler. Oben rechts und unten links iſt die Reihenbezeichnung nebſt Nummer in grüner Farbe angebracht. Auf der Rückfeite links iſt der etwa 40 mm breite Streifen mit dem Waſſerzeichen unbedruckt geblieben. Das in grau⸗violett, braun⸗ grünem Irisdruck perlaufende Druckbild wird von einem wellenför⸗ migen Zierrand eingefaßt. Ein neßartiger umſchließ! eld. das aus reichem Linienwerk beſtehende Mittelf TCCCCT P 95 Künſtlerſublläum. Hugo Voiſin, der am 1. April 1898 in den Ver des Nationaltheaters eingetreten iſt, wird am Oſter⸗ montag als„Beckmeſſer“, einer ſeiner in Michard Wagners„Meiſterſinger von Nürnberg“ das Häum ſeiner 25⸗ jährigen ununterbrochenen Wirkſamkeit am Natlonaltheater begehen können. die in Köln Ueber Eruſt Toch's„ U e Abendroth e eſhbu— t das Kölner 7 n Tageblatt: eiſterſchaft de⸗ handlung und ſtellenwelſe eine Bizarrerie der Erfindu man von einem Die ſind er⸗ modernen Berlioz möchte. ſtaumlich, die Phantaſie im höchſten Grad bewundernswert.— Nach der Aufführung des Stückes in Newyork rühmt der Newyork Herald die K und Kühnheit(bold an fearless lines) der 3 Kleine erN Bel einem in Rom abgehaltenen Theater⸗ kongreß erhoh Mascagni gegen Walter Mocchi die Beſchul⸗ digun dieſer die MWagner⸗Vereinigung in Amerita unterſtütze und ſchuld ſei am Niedergang der italienſſchen Oper in Amerika. Zwiſchen beiden entſtand ein Wortwechſel, in deſſen Verlauf Mascagni von Moechi geohrfeigt wu Mascagni 885 au Ede das elng Ole 15.——.— cagni w ott des ein res Mase no 010 iſt, der„Tavalleria“, Fuviel wiülrde———.— adtver· plan dämit e nicht verlieren.— Die Er furler ung hat ſich in geheimer Sitzung mit der Frage des Stadttheaters beſchäftigt. Wle die„Ahteldeuſſche Zel⸗ tung! erfährt, wurde beſchleſſen, das Theater in ſtädtiſche Verwaltung zm übernehmen.— Die bayeriſchen Staatstheater in München werden von den Einnahmen auz den Aufführungen Richard Magnerſcher Werke trotz des Ablaufs der Schützfriſt einen Anteil an Frau Coſima 0 überweiſen, um in einer Form, wie ſie die Zeitumſtände nölig machen, das 305 + in +2— 5 Es iſt zu en. e orgehen der bayeriſchen Staatsthegter 1 noch andere Bühnen anſchlſehen werden. 9755 gauench Fr veranſtaltungen Thealernachrichl. Richard Wagners„Meiſterſinger“ werden am zweiten Oſterfeiertag in der des vorigen res in den Spielplan aufgenommen. Die muſikaliſche Leitung hat Erich Kleiber.— Im Neuen Theater wird am Oſtermontag der Schwamk„Der beuſche Lebemann“ von Arnold von Vach gegeben. Aus dem Lande * Heidelberg, 26. März. Ueberfallen und beraubt worden ſein will ein hieſiger Kaufmann, als er in der Nacht zum 25. März früh nach 1 Uhr auf der Landſtraße von Doſſenheim nach Handſchuhsheim ging. Er will von vier ihm unbekannten Männern angehalten worden ſein, wobei er von einem der Männer einen Schlag auf den Kopf erhielt, der ihn für einige Minuten be⸗ wußtlos machte. Während dieſer Zeit ſei ihm ſeine Varſchaft von 90 000 M. geraubt worden. Es ſo vier Männer im Alter von 80 Jahren, von denen zwei Ueberzieher an hatten, in Betracht ommen. rr. Baden⸗Baden, 25. März. Ein Doppelſelbſtmord iſt von der etwa 18 Jahre alten Tochter eines hieſigen Stadtrats und einem Hotelangeſtellten begangen worden. Beide mieteten ſich in einem Hotel ein Zimmer und als in demſelben in der Frühe alles ſtill blieb, auch auf wiederholtes Klopfen keine Antwort erfolgte, wurde die Tür von einem Schloſſer geöffnet. Das junge Mädchen war tot und der junge Mann ſtarb geſtern abend im Krankenhauſe. Beide hatten ſich mit Morphium vergiftet. Der Grund zu dem Selbſtmord liegt in dem Umſtand, daß ſich dem Liebesverhältnis der jungen Leute unüberwindliche Hinderniſſe entgegenſtellten. FJreiburg, 24. März. Geſtern nachmittag entgleiſten unmittel⸗ bar vor der Eiſenbahnhochbrücke bei Epfenhofen an der Strecke Im⸗ mendingen— Waldshut(eine der wenigen Eiſenbahnverbindungen, die Oberbaden nach der Unterbrechung der Hauptlinie noch hat) vier Gü⸗ durch; die Wagenuntergeſtelle ſtürzten von der Brücke ab. Die Brücke iſt ſtark beſchädigt, Perſonen ſedoch nicht verletzt. Die Strecke iſt für den Durchgangszugverkehr für einige Tage geſperrt. Der Perſonen⸗ verkehr wird auf der eingleiſigen Linie durch Umſteigen aufrecht er⸗ halten. Die Urſache konnte bisher noch nicht feſtgeſtellt werden. Serichtszeitung Der Gattenmord in Marienburg In Elbing findet der Prozeß gegen den Schriftleiter der Ma; rienburger Zeitung, Reiß, ſtatt, der angeklagt iſt, ſeine Frau er⸗ mordet zu haben. Reiß ſtammt aus Ludwigshafen. Nachdem er ſich auf verſchiedenen Gebieten verſucht hatte, landete er in Ma⸗ rienburg als Schriftleiter. Hier heiratete er auch. Er ſchwindelte ſeinen Schwiegereltern vor, er habe den Doktor gemacht, auch ſei er Oberleutnant geworden. Er will dieſe Angaben nur aus wirtſchaft⸗ — A5 Not gemacht haben, um Geld von ſeinen Schwiegereltern zu ommen. In der Mordnacht vom 10. zum 11. Juli 1922 iſt Reiß mit ſeiner Frau gegen 12 Uhr in ſeiner Wohnung angekommen. Kurz nachdem die Eheleute zu Bett gegangen waren, ſoll es vor ihren Wohnungs⸗ blieb, ſoll die Frau aufgeſtanden ſein, um den Ruheſtörern durch das Fenſter eine Karaffe Waſſer über den Kopf zu gießen. Kurz darauf ſei ein Schuß gefallen. Beim Hinzueilen ſand er ſeine Frauleb⸗ los an der Erde in der Nähe des Fenſters vor. Der Angeklagte will eine auf dem Nachttiſch liegende Piſtole ergriffen und durch das ge⸗ öffnete fenſter dem fliehenden Täter nachgeſchoſſen haben. Er be⸗ hauptet, daß der Schuß, durch den ſeine Frau getötet wurde, ihm ge⸗ golten habe, weill man ihn beiſeite ſchaffen wollte. Auf die Frage des Vorſitzenden, ob der Angeklagte ſeine Frau nicht etwa durch Zu⸗ fall erſchoſſen haben könne, antwortet Reiß:„Nein, es lag dazu nicht die geringſte Veranlaſſung por, Keiner Frau konnte ich mehr trauen als 2— ich habe nie Eiferſucht gehabt, ich bin am Tode meiner au ſchuldlos. Als erſte Zeugi 1 die Mutter des Angeklagten aufgerufen. Sie gibt ein ausſtiß Kiches Bud von der Jugendgeſchichte ihres Soh⸗ nes. Sie hat den Eindruck gewonnen, daß ihre Schwiegertochter in der Ehe glücklich und zufrieden gelebt hat.— Die nüchſte Zeugin, die 21jährige Schweſter des Angeklagten, Anna Reiß, ſchildert die Ermordete ebenfalls als temperamentvoll, die den B aus xeiner Liebe geheiratet hat. Der Vater der ermordeten Frau Reiß, Guſtav Metzler aus Herford in Weſtfalen gibt eine ausführliche Schilde⸗ rung ſeiner Tochter bis zu dem Zeitpunkt, da ſie den Angeklagten kennen lernte und dieſen den Eltern als Offizier vorſtellte, der ſchließ⸗ lich um ihre Hand anhielt, Der Zeuge erklärt, daß ihm nie der Ge⸗ danke gekommen ſei, daß die Angaben ſeines Schwiegerſahnes Schwindel ſeien, zumal die Ernennung durch den Angeklagten in der von ihm redigierten Marienburger Zeitung veröffentlicht worden war. Auf die telegraphiſche Benachrichtigung von dem Tode ſeiner Tochter iſt der Zeuge ſofort nach Marienburg gefahren. Der Ange⸗ agte hat ſeinen Schwiegervater von der ſchlleßlich erklärt:„Die Kommuniſten haben deine Tochter erſchoſſen.“ Dem Zeugen kam die ganze Sache, ſo wie ſie der Angeklagte ſchil⸗ derte, zweifelhaft vor und er ſchöpfte Verdacht. Der Angeklagte tritt in längeren 5 den Ausſagen ſeines Schwiegervaters ent⸗ gegen und ſtellt das hältnis ſeiner ermordeten zu ihren Schmiegermutler des Reiß, Fgaommunale Chronik Troſtloſe Cage der Verbrauchsſleuer ⸗Geſetzgebung Der Oberhürgermeiſter der Stadt Freiburg 15 im letzten Sommer den badiſchen Städteverband darauf aufnierkſam gemacht daß eine Aenderung der Verbrauchsſteuerſäge au Wein und Bier im Hinblick guf die Geldverhältniſſe eine dringende Notwendigkeit ſei, Der Städteverband hatte dieſen An⸗ trag zunächſt zurückgeſtellt, da der neue Entwurf zur Nopelle des etzes„demnächſt“ erſcheinen werde. Da dieſe Aen⸗ derung des Landesſteuergeſees bis heute nicht eingetreten iſt, wird es in Anbetracht der größen Erhebungs⸗ und Kon⸗ trollkoſten der Steuern aüf Wein und Bler, welche der Gemeinden um vieles üÜberſteigen, von Freiburg neuerdings als dringende Notwendigkeit bezeichnet, ernſtlich wegen Erhebung dieſer Verbrauchsſteuer beſm Miniſterium des Innern vorſtellig wer⸗ den. In welch troſtloſem euererhebung äuf dieſem Gebiete ſich zeigt der Antrag einer Frelburger Weingroß⸗ andlung, worin Zahlung einer Pauſchſumme für Weinver⸗ rauchsſteuer von monatlich Mark der Stadt vorgeſchlagen wird, nit dem Hinweis baräuf, daß auch für den Steuerß die dofen für Ausrechnung und Anfertigung der Aufſtellungen um ein vielfaches höher ſeien als der Steuerbetkag ſelbſt. Dieſes Bei⸗ ſpiel zeigt in draſtiſcher Weſſe, wie dringend reformbebürftig die Ge⸗ ſetgebung auf dieſem Geblete iſt. Der Städteverband wird daher erſücht, einen entſprechenden Antrag durch Vermittlung des Mini⸗ ſteriums des Innern und des Deulſche reglerung alsbald ſtellen zu wollen. KAleine Mitteilungen 8 ee 2 a. D. Na üdt. Bau ufern, 1 auften zu dem 5 ten Termin, oder daß ſie— 250440 n. Die Konventlonalſtrafe wurde vom Gemeinderat von 50 auf 50 000 M. erhöht.— in ähnlichem Sinne wie ihr Ehemann übernommen.— Die Fremdenverkehrsſteuer über dem letzten Beſchluß bedeutend ermüßigt und bewe unter den vom Miniſterium herausgegebenen en.— Der Ge⸗ meinderat beſchloß ferner die Einführung der dreiſührigen Handels⸗ chule für weibliche Perſonen im Alter don 15—18 Jahren. Dieſe Die Arbeltgeber ndelskammer und der Han⸗ ie Sozialdemokraten und die meiſten Arheitnehmernertreter aus den anderen Parteien fraten; ge erregte auf dem Rathaus die Gemütter. haften ſchwere Bedenken, auch die delsverein ſprach ſich dagegen aus. ür die Einführung ein.— Der Gemeinderat gab grundſätzlich die 1 Milliarde koſten. terwagen. Die entgleiſten Wagen brachen zum Teil auf der Brücke fenſtern laut hergegangen ſein. Während er zunächſt im Bette liegen und hhn abgeholt und ihm 6 Eltern als nicht beſonders—12 hin.— Die nächſte Zeugin, die 15 tigen che u Stadtetages beſ der Reichs- von allen rbauen bis Bauplatz an die Stadt ſreie Volksbibliothek, die ſich! durch die Verhültniſſe nicht mehr kann, 1 Stadt otels wir 4 1 ch 8 nehmigung e Erſtellung von 30 Wohnungen, die etwa ̃ ſe Aüsgaben werden durch einen Vorſchuß durch 10 Wohnungen ſichert, teils von Lieferung von Holz und Zement 12 des Staats und ſchließlich durch Ueberſchüſſe aus ſtädt. Betrieben per 1923 gedeckt.— Für Beſtattung von Armen wird eine Armenkaſſe eingeführt. Dort koſtet diee Beerdigung 45 000., ſonſt 1. Kl. 300 000., 2. Klaſſe 200 000 M. und 3. Kl. 114000 M. Für Unbemittelte gibt es eine Freibeſtattungsklaſſe. Neues aus aller Welt — Ein Zehntauſend-Markſtück wird jetzt von der Landesbank der Propinz Weſtfalen herausgegeben, Es trägt auf der Rückſeite den prächtig modellierten Kopf des Freiherrn vom Stein. Das Stück, weſentlich größer als ein früheres Fünfmarkſtück, iſt aus einer Legierung von 2 und Zinn hergeſtellt und echt ver⸗ oldet. Der Reinerlös aus dem Verkäuf dieſer ſchönen Münze iſt ür die Rhein⸗ und Ruhrſpende beſtimmt. — Alemanne und Franzoſe. Am Sonntag zwiſchen Appen⸗ weier und Windſchläg. Eine franzöſiſche Kavallerie⸗ patrouille hält ein Gefährt an, in dem ſich ein derber Schwarz⸗ wälder Bauer mit ſeinem Ehegeſponſt und zwei Kindern befindet. „Paß!“ Etwas umſtändlich kramt der Bauer ſeinen Ausweis her⸗ vor und überreicht ihn dem Führer der Patrouille mit den Worten: „Do hääſcht en!“ Monſieur Poilu ſtudiert und buchſtabiert endlich. „————————-——i71 Nix verſteh!“—„Ho, Finkenbeiner heiß ich!“ Monſieur Poilu zuckt mit den Achſeln. „Nix verſteh'!“ Der Bauer:„Wenn'r nit dütſch leſe könnt', dann mühent er ebe'r heim bliebe Monſieur Potlu zuckt abermals mit den Achſeln. Es iſt ja ſchließ⸗ lich von ihm auch nicht zu verlongen, daß er auch noch alemanniſch verſtehen ſoll, iſt doch ohnehin die deutſche Sprak eine ſchwere Sprak. Das Bäuerlein erhält ſeinen Paß, knallt mit der Peitſche und ſpricht für ſich ein volkstümliches Wort aus, das auf die Pforzheimer als Spitzname angewendet ſie ſehr erzürnt. — Berlobung der Tochter des Präfidenten Ebert. Die einzige Tochter des Reichspräſidenten, Amalie Ebert, hat ſich mit dem im Auswärtigen Amt, Dr. Wilhelm Jaenecke, verlobt. —— ee iſt ein Sohn des Inhabers der Berliner Schuhfirma reitſprecher. — Das verräteriſche Geheimtagebuch. Der 22 Jahre alte ehe⸗ malige Leutnant Herbert Biltz, der vor kurzem wegen Metall⸗ hehlerei feſtgenommen wurde, iſt jetzt als einer der größten Gauner der letzten Zeit entlarvt worden. Seine zahlreichen Schwindeleien kamen durch ein Geheimtagebuch ans Licht, das der Leiter des Er⸗ kenmungsdienſtes im Berliner Polizeipräſidium entzifferte. Der Verhaftete hat jetzt ein Geſtändnis abgelegt. Während der Demobil⸗ machung e Biltz einen Eiſenbahnzug mit Heeresgut nach Frank⸗ furt a. M. zu führen. Er leitete den Zug aber nach Hanau und verkauſte das Gut auf Grund gefälſchter Papiere nach Baden. Er wurde bald darauf feſtgenommen und nach der Irrenanſtalt Rei⸗ chenau bei Konſtanz gebracht, aus der er aber nach kurzer t entwich. Jetzt gelang es ihm, in den Beſitz eines Automobils des früheren Großherzogs von Baden zu kommen, das er verkaufte. Bei weiteren Schwindeleien wurde er wiederholt ergriffen, aber immer wieder glückte ihm eine Flucht, einmal aus einer pfychiatri⸗ ſchen Klinik, ein anderes Mal aus dem Gefängnis in Stuttgart. In München fälſchte er auf die Namen von Offizieren Pfandſcheine verkaufte ſie an Juweliere. In Nürnberg prellte er unter dem Namen eines Leutnants von Champigon mehrere Hotels und Pri⸗ vatpenſionen. Nach Berlin überſiedelt, legte ſich Biltz auf die Nep⸗ —2 die ihm in vielen Fällen auch gelang. Später betrieb Biltz en An⸗ und Verkauf von Edelmetallen. Dieſe erwarb er auf dem Anhalter und Potsdamer Bahnhof, um ſie an verſchiedene Ab⸗ nehmer mit großem Gewinn wieder abzuſetzen. Er war ſich nicht darüber im imklaren, daß das Gold und Silber, das er kaufte, durchweg von Einbrechern ſtammte. Zületzt ſank der ehemalige Offi⸗ zier zum allergewöhnlichſten Metallhehler herab. — Eine Meiſterfälſchung ſeltener Briefmarken. Die Marſeiller Palizei iſt auf die Spur einer mit beiſpelloſem Raffinement durch⸗ geführten Fälſchung ſeltener Briefmarken gekommen, die in N a, wo die Marken bei Amerikanern und Engländern den ſtärkſten Ab⸗ ſatz fanden, zur Verhaftung zweier Frauen geführt hat. Bei deren Berwandten in Toulons wurde der Banze Apparat konfisziert. Der Haupttäter iſt der Graveur Albert Paul, der eine ganze Reihe von echtem Marken kaum zu unterſcheidender Falſifikate hergeſtellt hat. Unter anderem gelangen ihm die von Sammlern begehrten Brief⸗ marken Napoleons III. mit umgekehrtem Kopf(téte beche) und Brieſmarken, die im Jahre 1914 bei der Flucht der Re⸗ gierung nach Vordeaux ausgegeben wurden und äußerſt ſelten ge⸗ — Unter— facl ſee erregen— l⸗ ſungen große Senſation, weil ſie ſo geſchickt ausgeführt ſind, daß philateliſtiſche Sachverſtändige, die um ihr Gutachten angegangen worden ſind, ſie als völlig echt bezeichnet hatten. 0 — der frokodilmagen als Zchatzgrube. Eine merkwürdige Menge von Gegenſtänden häufte in der Londoner Zoologiſchen Ge⸗ ſellſchaft ein Zoologe aus dem Tanganjika⸗Gebiet, C. F. Swynner⸗ don, auf einen Tiſch auf. Er berichtete von einem Krokodil, das ein ingeborener erlegte und in deſſen Magen ſich eine Vörſe mit 60 goldenen Sovereigns befand. Es war dies augenſcheimlich der Beſitz eines Vieh rs, der nach dem Verkauf ſeiner Niere auf einem Boot zurückruderte und mit ſeinem Schatz dem gefräßigen Tier zum 2—45 Als— murden von yune vorgelegt: ſchwere meſſingene Armringe, 2 breſte nahtarmbänder, eine Halskette aus Glasperlen, Stücke ſchmerer Taue, 18 Steine von verſchiedener Größe, einige Schwänge vom weinen, außerdem Arm⸗ und Beinknochen verſchie⸗ dener Tiere. Alle dieſe Gegenſtände waren in den Mägen der Kro⸗ kodile worden, die ſich mit dieſem unverdaulichen Inhalt ſich recht wohl gefühlt hatten, bis ſie eine Kugel ertegte. Briefkaſten Wir bitten für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Mündliche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantworfung jurſſtiſcher und uanlder ragen 0 aus · geſchloſſen. Jeder auſte iſt die letzte Bezugsquittung beizufügen. An⸗ 4 fragen ohne Namensnennung werden nicht beantwortet ag. Zunächſt müſſen Sie Vorox in heißem Waſſer auflöſen und zwiſchen die Eiac tun. Wenn dann die Wache öügelt iſt, enten Sie mit Lappen darüber und legen die Kragen auf einen Glanz⸗ treichen mit einem abgerundeten Bügeleiſen darüber, dann Glanz. Mi. Die reifen Himbeeren werden, wenn ſie verleſen find, in eine Schüſſel getan und an einem kühlen Ort etwa 12 Tage ſtehen laſſen. Dann ſchüttet man das Ganze in ein Flanelltuch; der Saft wird in einem untergeſtellten Geſäß aufgefangen. 100 1 Pfund Saft nimmt man daun + nd Zucker. uf den Zucker gießt man Waſſer und läßt unter Abſchöpfen Schaumes ſo ſpeit eink„daß ſich, boenn— Stah · n hineintunkt, Jäden ziehen laſſen. Nun gießt man den Saft dazu, ſchäumt recht gut äb, rührt tüchtig um, damit ſich beides miſcht und läßt das Ganze nur einmal aufkochen. Der Saft wird in Fl t, gut verkorkt und verſtegelt an einem kühlen Orte— 9 25 Familien-Anzeigen eeeeee ee deeeeeeeeee wle Lerlobungs, Vermählungs⸗, Geburts-. Todes⸗Anzeigen finden durch den Mannheimer dteneral. Anzeiger weiteste Lerbreitungt Ermäßsigte Preise auf Mannheimer Anzeigen von 300 Millzzzen Mork elner Heimſtatten⸗Kolonſe, die ſich da⸗ fun ———— e — —————— 0 . Arünauer Vennſteece zur Enſcheidung gebracht. Dienstag den 27. März 1923 Sportliche Rundſchau Die ſonntägigen Fußballwettkämpfe .-B. 46 Mannheim—.-B. 1886 Handſchuhsheim 322 Die Gäſte aus Handſchuhsheim brachten eine eifrige und ſehr ſchnelle Mannſchaft mit, deren flotte Spielweiſe gut gefallen konnte. Die Einheimiſchen boten trotz Verſtärkung am linken Flügel keine beſondere Leiſtung, namentlich erlaubte ſich die Hintermannſchaft manchen Schnitzer. Sie hat von ihrer viel gerühmten Stabilität manches eingebüßt. Eine Viertelſtunde vor Schluß führten die Hei⸗ delberger Turner noch mit:1 Toren und unterlagen erſt im End⸗ 8 gefecht dem mächtig ſpurtenden Sturm des Platzeigners. Das Spiel wies in Anbetracht des herrlichen Wetters einen un⸗ —— guten Beſuch auf, es wurde von dem Schiedsrichter Groth einwandfrei geleitet. 1846 A. 9.— Germania Friedrichsfeld A. 5.:0(:0) Zum fälligen Verbandsſpiel trafen ſich obige Mannſchaften auf dem idealen Turnerplatz. Das Spiel iſt in der erſten Hälfte ziemlich verteilt und die Turner legen durch vorbildliches Stürmerſpiel bis zum Wechſel 3 Tore vor, während Fr. an der ſtabilen Hinter⸗ mannſchaft der 46er nicht vorbeikommen kann. Nach dem Wechſel iſt zunächſt 46 weiterhin tonangebend und erzielt in regelmäßigen Abſtönden 3 weitere Tore. Die letzten 15 Minuten gehören Fr., ohne daß es ihnen gelingt, das Ehrentor zu erzielen, ſelbſt ein Händeelfer kann nicht verwandelt werden. Das fair durchgeführte Spiel wurde von dem Schiedsrichter, ein Herr von Herta, einwand⸗ frei geleitet. hockey Aubwettkampf B. f. K. Mannheim— T. B. 46 Mannheim. B. J..-Schüler— T..-Schüler:1(:1) Das Spiel war ſchnell und fair, V. f. R. hatte mehr davon, durch ſeinen überlegenen Sturm, in dem der Linksaußen, der Mittel⸗ ſtürmer und Rechtsaußen ausgezeichnet waren. Die Verbindungs⸗ ſtürmer paßten ſich gut ein. Die Verteidigung konnte die meiſten Angriffe abfangen, wenn auch der Turnvereinsſturm verſchiedene Chancen unausgenützt ließ. Tormann rettete 2 Bälle gut.— Beim Turnverein waren die Verteidigung und Läufer befriedigend, der linke Verteidiger muß noch weniger maſſiv ſpielen. In der Stürmer⸗ reihe waren nur Mitte und Halbrechts genügend. Im ganzen zeig⸗ ten die Schüler erfreulicherweiſe, daß beide Vereine guten Nach⸗ wuchs haben. B. f. R. Damen I— T. B. Damen I:2(322). Dos Spiel wurde von V. f. N. durch ſeinen energiſchen Sturm 8 Linksaußen ſpielte vecht gut. Den ſonſt gut ſpielenden erei konnte die Verteidigung des V. f. R. halten. hatir Schülertorwart im Tor. B. ſ. R. 1— T. B. I:1(:). Das ſchönſte Spiel lieferten die erſten Herrenmannſchaſten bei großer Zuſchauermenge. n Anfang an beiderſeits äußerſt ſchnell —— ch, gab es für die Mannheimer Hintermannſchaft harte kt, derer ſie aber prompt entledigte. Während der erſten Spielzeit hatte T. B. mehr vom Spiel, konnte ſich aber trotz größter Energie nicht durch die heute wieder hervorragende V. f..⸗Ver⸗ teidigung durchſetzen: zweimal mußte T. V. durch ſchöne Flanke des (Eigentor) und verblüffenden Rückhandſchuß des Mittelläufers den Ball paſſieren laſſen. Halbzeit 20. Wenn man zu Beginn des Spieles bei der energiſchen und ſchmellen Arbeit der Weißen ſich noch gar nicht über den Ausgang »Hor war, ſo zeigte es ſich in der zweiten Halbzeit, V. f. R. in Ausdauer mit ſeinem ſehr guten Sturm die Oberhand ge⸗ Nicht zuletzt hat der B. f..⸗Torhüter ſo manchen tod⸗ mit der ihm eigenen Ruhe geſchickt gerettet. Die Tore V. f. R. fielen in regelmäßigen Abſtänden, während T. V. in der erſten Halbzeit das Ehrentor erzielen konnte. V. f. R. II— T. B. II:1(:). Ausgeglichenes Spiel; V. f. R. in der zweiten Halbzeit über⸗ * v. l. R. r— 2. B. TI:8(:). n +B.Srm gqut.— GefamtErgeb⸗ e l. bn 21 Lo, FK 11 l. N W. Leichtathletik Inlernaflonale Leichkarhlelikkämpfe in Berlin. Zu dem Ereig⸗ der Sommerſaiſon ſollten ſich die internationalen leichtathletiſchen ämpfe geſtalten, die der Deutſche Sport⸗Club für Sonntag, den 15. Juli im Deutſchen Stadion ausgeſchrieben hat. Der Ter⸗ min llegt äußerſt günſtig, da acht Tage vorher die Gotenburger Feſt⸗ ſpiele, die eine Beſetzung aus allen Ländern aufweiſen wird, beendet ſind. So dürfte Geiegenheit geboten werden, viele auf der Rückreiſe in ihre Heimat befindlichen Leichtathleten zu ſehen, die ſonſt kaum einmal nach der deutſchen Reichshauptſtadt gekommen wären. Schwimmen „Der Weltrekordſchwimmer Weißmüller(Amertka) ſchißft am 22. Mai F̃ͤ natlonalen en in Liverpool teilnümmt. Donn be⸗ ſtreitet er mehrere Meiſte und begibt ſich von nach Schwe de n, f ſchwediſchen England um nom 5. bis 8. Juli bie Tämpfe dei den Kampfſpielen in Göteborg zu be⸗ „ geue Rekords auf dem Hellas⸗Schwimmſeſt im magdeburg. ende imunſportliche Leiſtungen hat der bisherige Ver. 0 des internatlonalen Schwimmfeſtes von Hel⸗ las⸗Magdeburg gebracht, das heute beendet wird. er⸗ 8 nrich über 400 Meter hinter Arne Borg die neue Rekordzeit von:26,6 und Skamper verpzeſſerte den Weltrekord im 200⸗Meter⸗Rücken⸗ ſchwimmen, den er um 1,6 Sekunden(neue Jeit:50,4) unterdot. Nutoſport erfolge in der Schweiz. Anläßlich der Eröffnun Nateme t bn Automobilklubs der Schweiz eine Sternfahrt im chluß daran ein Killometerrennen ſltegendem Start. An der Sternfahrt 12 Reihe it chen Wagen, f bhſchniben. oie beſte l. h 50. e be auf Benz erzlelte 49, Aga 48 1e 8 Wettlet auf 2 orrion auf Benz 21 ind Hoch⸗ 8 Punkte. Im Kilometerrennem erzielte Tho Jeſchwindigkeiten von 166 und 171 Kilometer. Kaòͤſport 5 Schweizer Heinrich Suler rin der Jern „ARund— Sianbern 85 Radfernfahrt„Rund um Flandern“, am um 7. Male mit Start in Gent und Ziel in Brlge über 253— zum Nustrag kam, endete, einem t⸗ ee e Sut ſaſſe der 5 npabver, bie ſich in einer G. von 120 Mann gemeldet Straßen hatten. Flugſport — Unter dem Eindruck der großen, von deutſchen 9125 dem Rhön⸗Segel⸗Flugwettbewerb errungenen 4N. — Deutſchen Chiles eine Sammlung veranſtaltet Die in Verbindung mit dem Verein Deutſcher Ingenſeure tagende Sach⸗ verſtändigenkommiſſion hat aus dieſer Sammſung dem Kyffhäuſer⸗ technitum Frankenhauſen den Betrag von 200 000„. in Anerken⸗ ming ſeiner Verdienſte um dle Flugtechnit überwſeſen. Kuderſport „Die deut Rudermeiſterſchaften in Verlin. Die Meiſter⸗ eeeeee wurde vom Ausſchuß des Deutſchen Ruder⸗ rerbandes dem Berliner Regattavevein zur Durchführung üßber⸗ tragen. Die Rennen werden am 12, Auauſt auf der Naffſſchen — Mannheimer General⸗An zeiger(Minlag⸗Ausgabe) Aus Hande Neue Anleihen Preußens Wie der amtliche preußische Pressedienst mitteilt beab- sichtigt die preußische Regierung jetzt, nach Beendigung der Zeichnungen auf die Reichsgoldschatzanweisungen, die Aus- abe der inzwiischen zurückgestellten Anleihen, Beabsichtigt Ist die Verbindung einer mit varlablem Zinsfuf ausgestatte- ten Reichsmarkanleihe nach dem Walchensee-T mit einer festverzinslichen wertbeständigen Kai! Anleihe. Zuerst wird gegen Ostern die Rejehsmark⸗ anleihe aufgelegt, dagegen soll die Kalianleihe„wegen einer möglicherweise drohenden, wenn auch nur vorüber- gehenden Kalipreisermäßigung(in Form von Sondervergü- tungen)“ noch zurückgestellk werden. Der aufzulegende 11 9 der Reichsmarkanleihe soll zunächst noch eiben. RKeine Lokogeschäfte im besetzten Gebiete Die Ausfuhrfirmen in den besetzten Gebieten werden darauf aufmerksam gemacht, daß sogenannte e d. h. Warenverkäufe an ausländische Kunden ab Fabrik oder Lager, bei denen es dem ausländischen Abnehmer überlassen wird, sich mit den Besatzungsbehörden aus- einanderzusetzen, verboten sind. der neuesten Notverordnung der Regierung hervor. Der- artige Geschäfte würden den deutschen Abwehrkampf und die Interessen der Bevölkerung der besetzten Gebiete erheb- lich gefährden und zur Folge haben, daß die ausländischen Abnehmer sich ihrerseits, um die Waren aus dem besetzten Gebiete auszuführen, an die feindlichen Bewilligungsstellen wenden und die Ausfuhrabgabe sowie die geforderten Devi- sen an feindliche Kassen abführen. Ferner würden sich sofort eine Menge ausländiseher Exportfirmen in den besetzten Gebieten auftun, die den deutschen Händ- lern später eine gefährliche Konkurrenz bereiten würden. * Pforzheimer Hypotheken · Versicherungs-.-G. Die t u. a, kolgende Punkte: Beschlußfassung über Um- Wandlung der amensaktien in Stammaktien, Erweiterung des Geschäftszweckes, Kapitalerhöhung von 1 auf 10 Mill.& sowie über die Verlegung des Sitzes der Gesellschaft von Pforzheim nach Berlin. „Bankenschluß am Oster-Samstag. Wie aus der Bekannt- machung in vorliegender Nummer hervorgeht, bleiben die Büros, Kassen und Schalter der Mannheim-Ludwigshafener Banken und Bankiers, sowie der Reichsbankhauptstelle Mannheim und der Relchsbankstelle Ludwigshafen a/Rh. am Ostersamstag, den 31. Marz, geschlossen. Neues Bankgeschäft in Mannheim. Herr Thomas Fasshold eröffnet am Dienstag, den 3. Kpril ds. Is. im 192 en Hause B 2, No, 1 ein Bankgeschäft unter dem Namen Th. Fasshold& Co, an dem sich Dr. jur. Philipp Freiherr v. Berekheim in Weinheim als Kom⸗ manditist beteiligt. Zu Prokuristen wurden ernannt: Wilhelm Lochert ünd Albert Sehwabe, zum Handlungs- bevollmächtigten Arthur Seel. Pie Vorbesitzerin des Bank⸗ ebäudes, die Mannheimer Darleihkasse, ist nach 77 jährigem estehen in getreten. * Württembergische Notenbank Stuttgart. Der würt⸗ tembergische Staat übernimmt jetzt, nachdem er im vorigen Jahre schon erhebliche Bestände an Aktien der Bank aul- gekauft hat, die neu auszugebenden Aktien im Betrage von 155 Mill.&4. Die.-V. erklärt sich mit der Betelligung des Württembergischen Staates einverstanden. Nach der Ex- klärung des Wörttembergischen Finanzministers PDr. Schall soll die Notenbank als Vertrauensbank des Württembergi- schen Staates zu dessen Gold- und Finanzgeschäften vorzugs- Welse herangero Werden. Groffherzogliche Majolika-Manufaktur Karlsruhe A,G. in Karlsruhe. Die Groffherzogliche Majolika-Manufaktur Karlsruhe.-G. vollendete am 31. Dezember 1922 ihr erstes Geschäftsfahr. Das in weiten Kunstkreisen geschätzte Unter- nehmen, das seine Entstehung Gropherzog Friedrich I. von Baden umfaßt drei Werke. Das Arbeitsgebiet des im Schlohbezirk gelegenen Hauptwerkes erstreckt sich auf die Herstellung kunstkeramischer Erzeug- nisse aller Art, In dem am Westbahnhof in Karlsruhe ge- legenen Werk II und in dem Ettlinger Werk werden prak- tische hergestellt. Das Ettlinger Werk, mit Wasserkraft betrieben, würde im Berichtsjahr zu einer Fabrik für elektroetechnischeg porzellan ausgebaut. Außerdem v. gesellschaft über zehntausend Quadratmeter Waldgelände in Unmittelbarem Anschluß an das Hauptwerk und über siebzig- tausend Quadratmeter aufgeschlossenes Industriegelände am Karlsruher Rheinhafen. In allen Abteilungen des Unter- nehmens war im verflossenen Geschäftsſahr die Nachfrage außerst rege. Am Ende des Jahres lagen so viele Au!. vor, um die Werke bis Frühjahr hinein zu be⸗ ist als gut zu bezeichnen. Es wird beantragt, den Rein- ewinn von 3086 348,03„ wie folgt zu verwenden: 526 auf 1800 Stück Vorzugsaktien für ½ Jahr 87 500, 576 DPfvidende auf 3000 Stück Stammaktien 150 000, 596 Dividende auf 5000 Stück Stammaktlen für Jahr 125 000„. Von dem verbleibenden Rest von 2723 848,03 an die Mitglieder des Aufsichtsrats 10 Tantieme 272 400, einem Wohffahrtstfonds fär Angestellte und Arbeiter zu fber⸗ Welsen 800 000 4, 8% Teberdividende auf die Stammaktien mit 1375 000 auszuzahlen und auf neue BRechnung 270 448,05 A, vorzutragen 27ů5 84808. Trikotlabriken Hermann Moes.-., Buchau a. P. Der Aufsichtsrat beschlon, der.-V. 1 veie feef. den Gewinn für das erste Geschäftsfahr 1922 wie folgt zu ver⸗ wenden: Gesetzliche Reserve 1 500 000.4, Unterstd konds 800 000, Gratiflkationen 1 800 00„ Dividende 7076, Was bei dem gegenwärtigen Dollarstand einer Gold- dividende von ungefahr 0,1576 entspricht. * Cosag Continentale Stiekstoffwerke.-G. in Müänchen. Die Verwaltung dieser Gesellschaft, deren Aktien im Mannheimer Freiverkehr gehandelt werden, beantragt e 00* 1 Au 8 2* zu 820 Mill. Stammaktien und von 9 050 000 Vorzugs- aktien zu 3000„ und 10 000% Nennbetrag. Huta Hoch- und Tiefbau-.-G. in Breslau,. Bel einem Aktienkapital von 30(8) Mill. 4 erzielte das Unternehmen im Geschäftsjahr 1922 nach Abschreibungen von 27 900 554 (10 082)„ und Rückstellung für Erneuerungsfonds von 20(0,5) Min. 4 einen Relgge ſe von 24 772 770 155. Hieraus sollen 60% Dividende p. r. t. 1696) auf die Stammaktfen und 7% p. x. L auf die Vorzugs- aktien verteilt und 727 277(202 852) auf neue Rechnung vorgetragen werden. Eine Central-Füroplische Interessengemeinschaft auf dem Gebjete der Schwimm Aufbereitung von Kohlen und Eraen. Wie wir hören, ist unter der Firma Central. Europäisehe Schwimm Aufbereſtungs-.-., Berlin, eine Interessengemeinschaft der führenden Firmen auf dem Gebiete der Schwimm-Aufbereitung von Kohlen und Erzen zustande gekommen. Die Gemeinschaft umfaßt qie Elektro-Osmose-g.(Graf Schwerin Gesellschaft), Berlin, die Gelsenkirchener Bergwerks-Ar.G,, Gelsen- und Indusfrie 2 Mill. 4 10 6timmi Aussichten als günsti Das geht auch aus in ein für eine am 10. stattfindende ao..V. ent 1815 schäftigen. Das Ergebnis des abgelaufenen Geschäftsjahres Frentralen Kkirchen, die Maschinenbauanstalt Humboldt, Köln-Kalk, die Friedr..-., Grusonwerk, Magdeburg-B. und die Minerals Separation Limited, London. Aus der Automobilindustrie. In der.-V. der Nor d- deutschen Automobilfabrik in Hamburg wurde die Dividende mit 5096 und die e. des Kapitals um 52 auf 78 Mill. 4 durch 50 Mill. 4 Stammaktien und Vorzugsaktien mit 20 fachem Stimm- recht beschlossen. Die neuen, vom 1. Januar 1923 ab divi- dendenberechtigten Aktien werden von einem Konsortium unter Führung der Bankfirma Wilhelm Friedrich Schütt in Hamburg übernommen, das hiervon Mill. 4 Stammaktien zu 20096 von:1 anbletet. Die VerWaltung bezeichnete die — Der Aufsichtsrat der Nationa- len Automobil-Gesellschaft in Berlin-Ober- schöneweide beschloß für das am 31. Dezember be⸗ endete Geschäftsjahr eine Dividende von 500 4 je Aktie 0,0196 in Gold, oder 50% in Papier auf das Aktien- dapltal von 45 000 000 in Vorschlag zu bringen(i. V. 1526). Roth& Paschkis.-G. in Stuttgart mit Zweignieder- lassung in Mannheim. Die Firma Roth& Paschkis, Inhaber Hans Paschkis in Stuttgart(Motoren-Betriebsstoffe, Oele, Fette, Teererzeugnisse) Wurde mit 40 Mill. 4 Grundkapital e.-G. mit Zweigniederlassungen in Mannheim und München umgewandelt. Bei der Zweigniederlassung Mannheim wurde Karl Holfelder zum Prokuristen, Adolf Blicker zum Handelsbevollmächtigten bestellt.** X Jutespinnerei und Weberei Bremen.-., Bremen. Von der.-V. wurde die Tagesordnung glatt genehmigt. Es kommen auf die Stammaklien 3002 6 70) sowie auf jede Stammaktie je zwei Genußischeine von je 1000„ und auf die Vorzugsaktien 6% Dividende zur Verteilung, Im Jahre 1922 stellte sich der Reingewinn auf 40144544 (2088 804). Im Geschäftsberſcht vird u. a,. erwähnt, daß die Juteernte 1922/ auf nur%½ Millionen Ballen ge- schätzt wird gegen eine Normalernte von 8 Millionen Ballen, so daß mit einem Mangel an Rohjute gerechnet werden muß. Börsenberichte Mannheimer Uffektenbörse Mannheim, 26. Marz. Die heutige Börse verlief in kester Tendenz und sind auf allen Gebieten wesentliche Kursbesserungen zu verzeichnen. Zur Notierung ge- langten Umsätze in Anilin zu 27 50096, in Rhenanis zu 170006, in Benz zu 16 25096, in Fahr zu 10500%, Braun Konserven zu 7850%, Mapnheimer Gummi zu 19 0002%, Maschinenfabr. Badenia zu 15 00026, Neckarsulmer Fahrzeug- wWerke zu 14 500, Pfalzische Nähmaschinen zu 12 5002e, Rhein-Elektra zu 13 25026, Unjonwerke zu 15 000%, junge Wayss u. Freytag zu 11 7009%. Zellstofffahrik Waldhof Zu 26000% und Zuckerfabrik Waghäusel zu 14 25026. Von Ver- sicherungsaktien wurden gehandelt: Assekuranz zu 15 000, Oberrheinische Versicherungs-Aktien zu 12 000 und Würt⸗ tembergische Transport-Versicherungs-Aktien zu 7500, alles per Stück. * Von der Mannheimer Zulassungsstelle. Bei der Zu- lassungsstelle für Wertpapiere an der Mannheimer Börse hat die Rheinischs Creditbank beantragt, nom. 3000 000 K neue Aktien der Brauerei Schwartz⸗ Storchen.-., Speyer a/Rh.(No. 3001—8000) zuzu⸗ lassen,* Nachlese zur gestrigen Börse, Wie schon aus unseren 4 Börsenberichten hervorging, hat sich die Börse ber die durch die veründerten Valutaverhältnisse geschaf⸗ ſene schwere wirtschaftliche Lage der Industrie N und ist zu Käufen geschritten. Bei Junghaus⸗ ktien wurde als Grund für die Besserung eine Umwand-⸗ lungs- bezw, Geldentschädigungschance angeführt, bei Sie- mens Elektrische Betrlebe für den Rückgang der bevorstehende Zwangsvergleich wegen der schweizerischen Valutaschulden. Api würden höher getrieben durch den Hinweis auf ihre Eigenschaft als Petroleumwert. Gekauft hat das Publikum, nachdem es sleh wochenlang zurück⸗ ehalten hatte, wogegen die Spekulatlon weégen der vorstehenden Feiertage abgab.* Devisenmarkt eimer Devisenmarkt, 27. März. Es natierten aàm hiesigen Platze(alles Mittelkurse): New Tork 20900(20900, Holland 6200(8250), London 98000(980000, Schweis 8850(3870), Paris=(—), Brüssel——, Italien 1030(1025, Prag 620(625 Die Reichmark kam nachbörslich mit 0,0048% 20 675 kür den Dollar etwas fester, wodurch sich bei unentwickeltem Geschäft die Tendenz eine Kieinigkeit abgeschwächte. Die nachstehenden Kurse sind als Briei-Kurse anzusehen. New Fork, 2 Arr(WS) Devisen. 22³ inweg⸗ 2 28. 2. 28. 28 .88..65 Schwels 18 49 16.46 Spanlen 15 40 16.26 Belelen.70.75 England.80 469 leallen 480 4,94 New Lork, 26. März, Kurs der Reichsmark bei Börsen- schluß 0,0048(0,0048) Cents. Dies entspricht einem Rurs von 20619(20 883) für den Dollar. Waren und Närkte Metalle,(Bericht der Deutschen Metallhandel=6. Berlin-Oberschöneweide, 28. März. Das Geschäft am deut-⸗ szchen Metallhandel verlſef auch in der heute zu Eude gehen- den Berichtswoche Wieder auberordentlich ruhig und lustlos. Die Stagnation am Devisenmarkt hat weiter angehalten, 80 daß dle Weltmetallpreise wieder bestimmend auf die Preſs⸗ entwieklung in Deutschland einwirken konnten. Die Süm⸗ mung an der Londoner und New Vorker Metaflbörse ist im Laufe dieser Woche wesentlich ruhiger geworden und die höchsten Preise, die im Iaufe der Woche zu verzelchnen ge⸗ Wesen sind, konnten nicht ganz aufrecht erhalten werden. Der metallverbrauchende Konsum in Deutschland hält mit Käuken nach wie vor sehr zurück. Die meisten metallver⸗ arbeitenden Werke sind zurzeit nicht mehr so stark mit Auf⸗ trägen versehen wie es noch vor wenigen Wochen der Fal gewesen ist. Da der Verlauf der Ruhr-Aktion noch nicht zu übersehen ist, wird von allen Seiten stärkste Zurück- haltung beobachtet. Trotz alledem ist die Tendenz des deut- schen Metallmarktes nach wie vor fest. Auch am Altmekall- Markt ist das Geschäft sehr ruhig. Nachfrage und Angebot halten sich in geringen Grenzen, so daß die Umsätze wesent- lieh zurückgegangen sind. Für Altmetalle kommen für den Konsum ungefähr folgende Preise für handelsfbliche tiegel- 5 te*+— Betracht: Schwerkupfer 7200—-7400 1 neſtd Schwermessin. T kg,. Maschinenro 5700-5800 per kg. * Baumwolle, Bremen, 16. Marz. Die Märkte waren ⸗ nüächst sehr stetig mit anziehenden Preigen und schiossen nach einer starken Abschwächung am 18. ds. ruhig. Bremen, kullymiddling g. e. u. st. Ioko 18 952% nom, per kg. mid. 5 Mai Julli Oktober Derbr. Uivorpool—. 16.20 d. 15 90 d. 1464 d. 14.20 d. New⸗VTork 3105 es. 3100 es, 30.30 e8. 26.74 e8. 26.18 e. New-Orleans 31.28 es 30.57 sl. 8022 es. 28.83 et. 25 85 es. im Gegensatz zu der steigenden Teudenz der Lermin- märkte wWar die„Basis“ jm ganzen Verlauf der Woche außerordentlich schwach und einem scharien Rückgange eeeeee⸗ 6. seite. Nr. 145 Maunheimer General ·Anzeiger.(Mittag ⸗ Ausgabe.) Dienskag, den 27. März 1923* unterworfen. Zurückzuführen ist diese Entwicklung auf die Verkaufsaktion der Cooporative Associations im Süden, die, nachdem ihr Preisziel von 30 cents erreicht ist, nun gerne ihre Vorräte aus der Hand geben. Ob diese Bewegung lange anhalten wird, erscheint mehr als fraglich. Im übrigen folgt Liverpool nur unwillig der Aufwärtsbewegung New Torks und beugt sich mit unverhohlenem Mißbehagen dem Diktat des Weltbeherrschers. In Amerika weist man darauf hin, daß die ganze starke Aufwärtsbewegung eine gesunde, durch die Verhältnisse durchaus gerechtfertigte sei; denn sie sei hervorgerufen und dauernd gefördert worden durch das Kaufbedürfnis und Kaufinteresse des legitimen Handels, während die Spekulation nur wenig damit zu tun habe. Sei dem wie ihm wolle, für die außeramerika- nische Textilindustrie ist die Lage höchst un- erquicklich und wird noch auf Monate hinaus unerquicklich bleiben. Im übrigen ist das Geschäft àußerst ruhig geworden, ja man kann geradezu von einem gewissen Stillstande sprechen. Das im Vergleich zur alten Ernte niedrige Preis- niveau der neuen Ernte— zwischen Juli und Oktober beträgt der Unterschled über 1296— hemmt naturgemäß auch die Unternehmungslust. Die Meinungen über die spätere Preis- entwicklung der neuen Ernte sind außerordentlich geteilt; auf mancher Seite werden die ſetzigen Preise als viel zu hoch bezeichnet, während die gegenteilige Ansicht mit gleicher Sicherheit unter Hinweis auf die absolute Ungewißheit, ob die so dringend benötigte große Ernte der Welt beschert werden wird, auch hierfür an höhere Preise glaubt. Alex a n- dria nach geringen Schwankungen 5 Punkte niedriger für Sakellaridis, 60 Punkte niedriger für Ashmouni. Bombay stetig aber abschwächend ca, 20 Punkte niedriger. 23. 26. KupferKaes 75.50 73 75 do. 3 Honat 78.25 74.50 do. Elektrol 83.— 82.— Berliner Metallbörse vom 26. Müärz Prelse in Hark für 1 Kg. 24. 23. Aluminium 23. 28. 6177.— 6190— in Barren 9317.— 9339.— Raffinadekupfer 7250-7300 7200-73200 Ziun, ausländ. 22200.22900 22200.22500 Blel 2750-2800 2700-2750 Huttenzinn 21700.22000 21700.22000 Rohzink(Vb.-Pr.) 3622.78 3585.94 Miokel 11000-11500 11000-11500 do.(fr.Verk.) 3475-3525 3500.3600 Antimon 2600-270⁰ 2600-270⁰ Plattenzink 2750-2900 2750-2900 Simer für 1 dr. 392-391 407-408 Aluminlum 9297.— 9288.— Platin p. Ar. 6300⁰ 63000 London, 26 Mürz.(WS) Metallmarkt.(in Lst. für d. engi. t. v. 1018 Kg.) bestseleot. 77.— 78.50 J Blel 29.50 27.75 Mlokel 120.— 130.— inx 88 50 35.85 Einn Kassa 224.15 216.85 Qusokellber 12.— 12.— da. 8 Honat 224.85 217.65] Regulus 38/ 38/% Amerlikanischer Funkdienst ab New Vork. D.„President Harding“ am 21. 3. ab Bremer- haven. D.„President Arthur“ am 19. 3. an New Tork. D.„Hannover am 20. 3. an New Lork.— Bremen— Bra- sillen: D.„Minden“ am 19. 3. an Buenos Aires. D.„Nien- burg am 19. 3. Ushant passiert. D.„Horncap“ am 20. 3. an Pernambuco. D.„Hornfels“ am 19. 3. an Buenos Aires. D.„Hornsund“ am 21. 3. an Hamburg.— Bremen—L a Plata: D.„Gotha“ am 19. 3. Dover passiert. D.„Köln“ am 21. 3. an Bremerhaven.— Bremen— Australien: D. „Holstein“, ausgehend, am 17. 3. ab Brisbane. D.„West- kalen“,. am 20. 3. an Hamburg.— Bremen—0Ost- asien:„„Pfalz“, ausgehend, am 18. 3. ab Tokohama. D.„Werra“, ausgehend, am 19. 3. ab Colombo.— Ver- schiedene Reisen: D.„Göttingen“ am 19. 3. Dover passiert. New Tork, 28. AArz.(WS) Funkdlenst.(Maohdruck verboten). Verantwortlich Schiffahrt Fiſcher; Schiftsnachrichten des Norddeutschen Lloyd, Bremen Bremen—-New Lork: D.„George Washington“ am 20. 3. an Bremerhaven. D.„President Roosevelt“ am 17. 3. Direktion: Ferdinand Heyme.— für den und volkswirtſchaftlichen für das Feuilleton: Dr. Fri Richard Schönfelder; für Gericht und Sport: Willy Müller; für Handels⸗ nachrichten, Lokalez und den übrigen redaktionellen Inhalt; 8 für Anzeigen: Karl Hügel. katfe l 1275 1272 ſektrer 178 148 Fres. el 22—9 25 000. Elekt t 15 red. Bal.. 17 112 35 0——8 4 dene Waſſerſtanoͤsbeobachtungen im Monat März — 1 5 5 + 155.— 2 5. Leptdr..18.16 Tlak.— 7 Serannag 12272 75— Nea-5.] II2.I2.IZ.Ide-eneA.2 2 derene, ba5 588 ee 70 28.10 been n Sehk eJe8 e eidrenn eeee Baumm. ooo 28 55 28.75 Sodmafe ut 13.42 12 52 Hart toe 138.— 189.80 fehl..923.35 5 5— 11 4— Heilbronn 1f1. Härz.——— aig 925 825 Hais ioko 50 25 87.80 maran.30983.98 408.96322.24 427 22—5 Baumwsatäl 115 1165 44 ner per 2 8275„.0. . ohst Pr... lunt 20 0 26.— retrol. oasee 1640 18.50 Getröfr. Enli. 2/ 2 Köln. 2682.84 J2.44%85.282.2 Jull 23.50 27.82 tanks—.— Kontlnent 12.— 12.— Cnieago, 28. Hürz(w) Funkdlonst.(Maohdruok verboton). Mannheimer Wetterbericht v. 27. März morgens 7 Uhr 3— 18 VBar: 761.5 ter: 7,4 C. Niedrigſte Temperatur 1120.— ometer: 761,5 mm. Thermometer: uen Jaf 172 c8 114.7J Sesgeal, Arg 14 42 fl50 belent neer. e.00 nachts: 6,9 C, Höchſte Temperatur geſtern: 20.0 C. Niederſchlaa: 00 Siter nale Mal 73.50 75.„ Hal 11.47 11.42 ndohst..80 3 50 auf den qm. Windſtill, heiter. „ jull 76 18 75.75 Pork= ehw. niedr.— 30s. ae d 442, Spect f. 10. 19— 20t Gegs 22000 259 e FFTVVVTVVCVCCC 90] Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckeret Dr. Haas, Rohßgen Mal 82.50 61.50 höchat. 11.— 11.— Mesten 68000 1600⁰00 General⸗Anzeiger, G. m. b§., Manndeim. E 6. 2. fredakteur: Kurt F eil:— Hammes; für Kommunalpolitik: rangz Kircherz + Todes-Anzeige. 55 Freunden und Bekannten die schmerrlicke Mitteilung, dass mein lieder Mann und herzensguter Vater Herr uanig Hartmeier nach kurzem, schwerem Leiden am 25. ds. Mts. verschieden ist. 3091 Die trauernden Hinterbliebenen: Babette Hartmeier Wwe. Luise Hartmeier 8 Wilhelm Siegler. 4 Einãscherung Mittwoch nachm.2 Uhr. Todes-Anzeige. 1 Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß meine liebe, gute Frau, unsete herzensgute Mutter, Grobmutter, Schwiegermutter, Schwester und Tante krau Susanna Stierle geb. Adelsberger nach kurzem, aber schwerem Leiden im Atter von 48% Jahren unsetem einzigen Sohn und Bruder nach kaum 5 Monaten ins Grab geſolgt ist. Mannheim(H 6, 12 den 26. Marz 1923. Die tleftrauernden Hinterbliebenen: berger, Kölnisch Pfd..3700. Die größte Osterfreude bereitet eine Flascke 2 8.—02 diama 5 lana ahrte ——— eeeee 2100 Brirlschend und nervenstirkend. Hübsche Ge- schenk-Packungen. Zu haben in allen einschl. Qeschäft. Hersteller: Joh. Ohr. Fochten- Sehimelzbulter: ſaus reiner Butter, Pfd. H. 3300.- Schweineschmalz, Kokosfott Margarine 2300.- u. 2700.- Wollen 8ſe Kohlen sparen, dann kaufon 8ie elnen Sparherd NMeizger& Oppenheimer 2, 13 Eisenhandlung E 2, 13 br., Heilbronn schnell, stabil und elegant. Seit Jahren bei den größten Wett· bewerben mit an erster Stelle empfletk: DIAMANT. vERTRETUNG Hermann Pister 11. 7 BREITRHSTRASSR J1. 7 Pfd. M. 2800. Die Beerdigung findet Dienstag, den 27. März, nachmitiags 3 Unt, von der eee ee ee Deier Nnommeisb. 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Der etwa 40 mm breite, nur mit einem grauen Linienmuſter belegte Schaurand läßt bei der Durchſicht ein fortlaufendes Waſſerzeichen— Eichen⸗ laub mit Kreuzdorn— erkennen. Das Druckbild der Vorderſeite wird von einem breiten, grau⸗violett gehaltenen Zierrahmen eingefaßt, der unten auf grauem Untergrund die Wertbezeichnung „100000 Mark“ enthält. In der linken unteren Ecke befindet ſich das von einem vivletten Linienmuſter kreisförmig umrandete Kopfbildnis des Kaufmanns Georg Gisze von Hans Holbein d. J. Der zweif arbige grau⸗violette Netzdruck zeigt rechts von dem Kopfbildnis den Reichsadler. Oben rechts und unten links iſt die Reihen⸗ bezeichnung nebſt Nummer in grüner Beſchriftung lautet: Farbe angebracht. Reichsbanknote Hunderttauſend Mark Die ſchwarzbraune zahlt die Reichsbankhaupt⸗ kaſſe in Berlin gegen dieſe Banknote dem Einlieferer. Berlin, den J. Jebruar 1923 Reichsbankdirektorium. Zwiſchen den in gleicher Farbe gedruckten Kontrollſtempeln mit der Jnſchrift „Reichsbankdirektorium X 100 000 N“ ſtehen die Unterſchriften 1 Crimm auſfmann Bernhard Seiſgert . Clasenamp Schneide- Vocte Friedrich Fuchs Z. Schneider. Auf der Rückſeite links iſt der etwa 40 mm breite Streifen mit dem Waſſerzeichen unbedruckt geblieben. Das in grau⸗violett, braun⸗grünem Irisdruck verlaufende Druckbild wird von einem wellenförmigen Zierrand eingefaßt. Ein netzartiger Untergrund umſchließt das aus reichem Linienwerk beſtehende Mittelfeld. Oben iſt in brauner Farbe das Wort„Reichsbanknote“ und unten die Wertbe⸗ zeichnung„Hunderttauſend Mark“ angebracht. In der Mitte befindet ſich Budcries die vom Strafſatz in wellenförmig veränderter eirunder Form umrandete große Wertzahl „100000“%, darüber ſtehen die Buchſtaben R. B. D. und darunter das Wort„Mark“. 9 Berlin, den 23. März 1923. Neichsbank⸗Direktorium. v. Glaſenapp. Havenſtein. EA⁰ Iielen, Loll- U. Vberpappn Trauringe nit und ohne ücldrugabe. 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