——— Donnerskag, 4. Olckober Bezugspreiſe. In maundeim u. Umgebung in der laufenden Woche Me. oo ooo dod. die monatlichen Sezleher verpflichten lich bei der Beſtellung desanbonnements die während der BSezugszeit notwendigen preiserhöhungen zu bezahlen. poſt⸗ ſcheckkonto Rummer 17590 Karis ruhe. hHaupt geſchäfts ſtelle Mannheim E 6. 2.— Seſchäfts ⸗nebenſtelle Neckarſtadt, Waldhofſtraße 6. Lernſprecher nummer 704ʃ, 7032, 7033, 704a, 79486. Celegramm-Aòreſſe: Generalanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentlich zwölfmaalnl Badiſche Reuoſto Beilagen: Der Sport vom Sonntag— Modezeitung— Aus Seit und Leben mit Mannheimer Frauen-Seitung Verkaufspreis 6 Millionen Mark 1923— Nr. 456 Anzeigenpreiſe ab 29. Septe Aug. Anzeig.: Grundzahl loo x Schlůſſelz gLam.⸗Anzeig:: 200 d. Vvert 210000 000 Reklamen: 7 10 K deitungsverl.S0 o00.80 000 000 Alles andere laut Tarlf. Für Rnzeigen an beſtimmten Tagen Stellen u. Nusgab. wird keine verantwort. übern. Höh. Gewalt, Streiks, Setriebsſtörung. uſw. berechtig. zu keinen Erſatzanſpr. ſür ausgefall.oò. beſchräukt. Isgab. od. f. verſp. Nufnahm. v. Anzeig. Nuftr. d. Kernſpr. oh. Gewühr. Gerichtsſt. Maunhelm und Mannheimer Mufik⸗Zeitung —.ͤ ͤ—.,. ͤ ͤ— 2 Das zweite Rabinett Streſemann Kicht rückwärts, vorwärts ſchauen! Wenn in einer Kirche ein Einbruchsdiebſtahl verübt wird oder eine Prügelei entſteht, ſo wird niemand gegen ſolche Untaten an einem heiligen Ort die Religion ſelbſt verantwortlich machen. Wenn ein mechaniſches Wunderwerk unter der Hand des Stümpers un⸗ brauchbar wird oder gar zerbricht, wird es keinem vernünftigen Menſchen einfallen, der Erfindung der Maſchine daran Schuld zu eben. Wenn das parlamentariſche Syſtem in England jahrzehnte⸗ ang hindurch ununterbrochen imſtande war, Land und Volk einer politiſchen und wirtſchaftlichen Blüte nicht nur entgegenzuführen, ſondern auch den Zuſtand des glücklich Erreichten zu ſtabiliſieren, wenn umgekehrt in Deutſchland in den fünf Jahren des Beſtehen⸗ demokratiſch⸗parlamentariſcher Allüren, ohne daß der äußeren Form der entſprechende Geiſt eingehaucht worden iſt, Kriſen über Kriſen ſich häufen, die ſchon nicht mehr als Kinderkrankheiten angeſprochen werden dürfen, ſo wird der richtig abſchätzende Beobachter dem Parlamentarismus als ſolchem weder die Erfolge gutſchreiben noch die Mißerfolge zur Laſt legen. Es ſind ſtets die Männer und die von den Hirnen geleiteten Hände, die das Inſtrument un⸗ brauchbar machen. Und ſo ſteht es auch mit der großen Kooli⸗ tion, die man nach kaum 50tägigem Beſtehen als erledigt anſeher darf, d. h. wohlverſtanden dieſe große Koalition, die ſich, ehrlich ſei es geſagt, trotz ihres Führers und Vorkämpfers Streſemann als eine Gemeinſchaft der Unzulänglichkeiten herausgeſtellt hat. Zu den Perſonen traten auch noch die ſachlichen Unvollkommenheiten, die ihren Grund vor allem in der Einſtellung verſchiedener Parteikreiſe finden, die in Aben r Starre auch heute noch glauben, unter gänzlich veränderten Verhältniſſen Ziele verfolgen zu können, die ſelbſt in ruhigſten Friedenszeiten noch in weiter Ferne zu ſehen waren. Man hat in den letzten Wochen wiederholt das Kabinett Streſe⸗ mann, das man fortab als das erſte ſeines Namens bezeichnen muß, mit der Regierung des Prinzen Max von Baden im Oktober 1918 verglichen, unter dem das parlamentariſche Syſtem in Deutſchland ſeinen Einzug hielt. Der Vergleich ſtimmte zumteil, zumteil hinkte er, wie alle Vergleiche. Näher läge eigentlich die Parallele mit der ähnlichen Entwicklung ruſſiſcher Zuſtände nach der Februarrevo⸗ lution 1917, wo die ſozialiſtiſch notdürftig erzogenen, aber ſtaats⸗ politiſch noch in keiner Weiſe geſchulten Maſſen ſich dem intellek⸗ tuellen Bürgertum als dem gegebenen Führer unter gewiſſen Be⸗ dingungen zur Verfügung ſtellten. Auch Rußland hat vor dem Oktober⸗Umſturz ſeine große Koalition erlebt, wenn ſie allerdings auch noch etwas länger gedauert hat als die Regiermigszuſammen⸗ ſetzung unter derſelben Firma in Deutſchland. Das Aeußere der Vergleichsmomente darf aber nicht dazu verlocken, das Innere gleich⸗ zuſtellen. In Rußland befand ſich die Maſſe im erſten Stadium der Gärung, in Deutſchland iſt ſie über all dieſe Formen bereits hinaus, nur daß aus dem Moſt von 1918 weder ein guter Jahrgang 1921 geworden iſt, noch die Ausſichten des 23ers ſich irgendwie gehoben hätten. Im Gegenteil: Sauer⸗Eſſig, um im Bilde zu bleiben, und ungenießbar obendrein iſt das Endergebnis der fünfjährigen Ent⸗ wicklung! Die deutſche Sozialdemokratie iſt heute nicht mehr die größte Partei nach dem Zuſammenbruch, ſondern nur noch„ein kleinbürgerlicher Haufen voller Furcht und Hoffnung, der den belebenden Gedanken der Revolution verloren und damit als Lebens⸗ element aus der geiſtigen Vorſtellungswelt Deutſchlands überhaupt verſchwunden iſt.“ Der dies ſagt, iſt nicht irgend ein beliebiger „Bourgeois oder„nationaliſtiſch verſeuchter Reaktionär“, ſondern einer, der es wiſſen muß. der ehemalige Sozialdemokrat Lenſch, dem man, ſo oft man auch ſonſt in Meinungsverſchiedenheiten mit ihm ſein muß, in dieſem Fall wohl recht geben kann. An der großen Kriſis, in der ſich die Sozialdemokratie aller Richtungen z. Zt. befindet und aus der ſich letzten Endes auch die neue Kabinettskriſis entwickelt hat, iſt die Partei hauptſächlich ſelber ſchuld. Sie hat unabläſſig den anderen gepredigt, daß ſie umlernen müßten und ſich auf die neue Zeit einzuſtellen hätten. ſie ſelbſt aber rührte keinen Finger, ſondern lief weiterhin im be⸗ häbigen Trott in der Gewohnheit trägem Geleiſe und verrannte ſich immer mehr in Dinge, die ſich weitab von den Notwendigkeiten der Wirklichkeit befanden. Auch ſie erlebt an ſich die Wahrheit des Gpethewortes, daß die Maſſe im Zuſchlagen reſpektabel, im Urteil miſerabel iſt. Trotzdem die Führerariſtokratie(d. h. die nicht gar zu große Schar der Parteifunktionäre, denen die Revolution den Schwung nach oben gebracht hat) zugleich mit dem Miniſter⸗ ſeſſel allmählich auch andere Anſchauungen von der Welt der Dinge erhielt, als dieſe auf den Zahlabenden der Parteiorganiſation ſonſt dargeſtellt zu werden pflegen, wurde ſie mehr und mehr trotz beſſerer Einſicht dazu genötigt, auf die Begehrlichkeit der Maſſe und das Drängen der Gaſſe Rückſicht zu nehmen. wodurch ihre Politik den Charakter des Zwieſpältigen und Unzulänglichen bekam. Es wäre verfehlt, heute in dem Zuſtand zwiſchen den Parla⸗ mentsſchlachten die Waaſchalen der Gerechtigkeit nach Schuld und Nichtſchuld gleichermaßen füllen zu wollen. Das Ermächtigungs⸗ geſetz. um das plötzlich der Kampf der Meinungen entbrannte, ent⸗ hält in der Tat doch nichts weiter, als was Streſemann in ſeiner Stuttgarter Rede als Wehrpflicht des Beſitzes und Wehrpflicht der Arbeit bezeichnet hat. Am Caoismus des einzelnen und der In⸗ tereſſenkreiſe innerhalb der Parteien ſcheiterte das Kabinett. das wie bein anderes dazu berufen war, den Gedanken der Volksgemeinſchaft weniaſtens verſuchsweiſe in die Tat umzuſetzen. Nicht allein aus außenpolitiſchen, ſondern vor allem auch aus dieſen Gründen iſt das Scheitern des an ſich aroßen und fruchtverſprechenden Gedankens zu bedauern. Dennoch darf man ſich nicht kleingläubia an etwas klam⸗ mern, was unter anderen Umſtänden erfolaverheißender geweſen wäre. Wenn das neue Kabinett Streſemann, an deſſen Bil⸗ dung er diesmal hoffentlich nicht durch ſpezielle Perſonalwünſche der Parteien behindert wird., imſtande ſein ſollte. gerade durch ſeine außervarlamentariſche Zuſammenfetzuna dem deutſchen Volk die rechte Handhabung des Parlamentarismus zu lehren, dann wäre die Wen⸗ dung mit Freuden zu bearüßen. 8 Merkwürdigerweiſe wiederholt ſich die Verquickung innen⸗ und außenpolitiſcher Kriſen auch diesmal wieder, wie am 11. und 12. Auguſt. Als damals das politiſche Deutſchland wie hypnotiſiert auf die Regierungskriſe in Berlin ſtarrte. entqina ihm in der Haſt des Tages die bedeutſame enaliſche Erklärung über die Illegalität der franzöſiſchen Ruhraktion. Auch heute droht die Gefahr, daß man an⸗ geſichts der inneren Unklarheiten und der noch nicht durchgeführten vparteipolitiſchen Flurbereinigung die außenpvolitiſchen Ge⸗ fahren nicht ſo einſchätzt. wie ſie es verdienen. Schon haben De⸗ goutte und verſchiedene andere Befehlsſtellen an Rhein und Ruhr die Katze aus dem Sack gelaſſen. Während ſich in Berlin die Mehrheit der Sozialdemokraten vorläufig noch gegen jegliche Abänderuna des Acht⸗Stundentaas mit Händen und Füßen ſträubt und darüber das Kabinett zu Fall bringt, verordnet der franzöſiſche General die zehn⸗ ſtündige Arbeitszeit mit Akkordarbeit und droht im Weigerungsfall mit blutiger Niederwerfung und Ausweiſung. Was dort furcht⸗ barſter Sklavenzwana zu werden droht. muß ſich bei uns in freiwilliger Pflichterfüllung äußern! Vor 70 Jahren ſchon ſchrieb Hebbel das bekannte Wort:„Oben brennt das Haus, unten iſt es unterminiert und in der Mitte ſchlagen ſie ſich um den Beſitz!l“ Die Nutzanwenduna für die Deutſchen von heute verſteht ſich von ſelbſt: Nach außen gerade jetzt und erſt recht Mann neben Mann! Und nach innen? Da mögen die Worte Fichtes aus ſeiner vierzehnten Rede an die deutſche Nation in die Ohren und Herzen aller dringen:„Jeder Deutſche, der noch alaubt, Gliedeiner Nation zu ſein, der groß und edel von ihr denkt, auf ſie hofft, für ſie waat, duldet und trägt ſoll endlich herausgeriſſen werden aus der Unſicherheit ſeines Glau⸗ bens; er ſoll klar ſehen, ob er recht habe oder nur ein Tor und Schwärmer ſei. Er ſoll von nun an entweder mit ſicherem und freudigem Bewußtſein ſeinen Weg fortſetzen oder mit rüſtiger Entſchloſſenheit Verzicht tun auf ein Vaterland hieniden, und ſich allein mit dem himmliſchen tröſten!“ Kurt Fischer Die Neubilͤung des Kabinetts EBerlin, 4. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) In der Umgebung des Kanzlers nimmt man an, daß noch im Laufe des heutigen Tages das neue Kabinett gebildet wird. Wir wiederholen, es ſoll ſich nach den bisherigen Dispoſitionen um ein kleines Kabi⸗ nett handeln, dem vermutlich weder Sozialdemokraten noch Deutſchnationale angehören werden. Gedacht, wird höchſtens an einen Ernährungsminiſter, der Einfluß auf die Kreiſe der Rechten hätte. Die neuen Männer ſind bereits aufgeſtellt, doch ſcheint Wert darauf gelegt zu werden, daß ihre Namen noch nicht bekannt gegeben werden. Der eine oder andere aus dem bis⸗ herigen Kabinett wird wohl auch in das neue übernommen werden. In der Beziehung wird in erſter Reihe an die Miniſter Dr. Brauns und Dr. Geßler zu denken ſein. Worauf es uns vor allem zur Entwirrung der Kriſe anzukom⸗ men ſcheint, iſt, daß Dr. Streſemann ſich nicht wieder in das Schlepptau der Fraktionen nehmen läßt. Es iſt lei⸗ der in den letzten Tagen ſchon mehr geſchehen als dem Ganzen frommt. Die Fraktionen ſind heute vom frühen Morgen an im Reichstag verſammelt. Die außerordentlichen Vollmachten des Reichs⸗ wehrminiſters werden durch die gegenwärtige Kabinettskriſe nicht berührt, da Dr. Geßler auf Grund einer Verordnung des Reichspräſidenten in ſein Amt eingeſetzt wor⸗ den iſt. Ein demokratiſcher Dermittlungsverſuch Von den Demokraten iſt noch einmal verſucht worden, die große Koalition zu halten. Heute mittag haben ſich die Abgeordneten Peterſen, Koch und Haas zum Reichspräſiden⸗ ten begeben, um ihm die dahingehenden Wünſche der Fraktion mit⸗ zuteilen. Mit ihrer Erfüllung iſt indes, wie die Dinge liegen, kaum noch vechnen, der Reſt ſind Kombinationen. In der Umgebung des Reichspräſidenten möchte man anſcheinend Herrn Sollmann ev. auch den preußiſchen Miniſterpräſidenten Braun, dieſen unter Umſtänden als Vizekanzler, in das neue Kabinett hineinnehmen. Auch 125 Name dieſes Kabinetts ſteht bereits feſt. Es ſoll wieder einma ein„Miniſterium der Röpfe“ oder„Perſönlichkeiten“ werden. Der Name iſt reichlich abgegriffen und kaum mehr zugkräftig. Die Hauptſache, wir wiederholen, bleibt, daß die Regierungsbildung ſo ſchnell als möglich voll⸗ zogen wird. Beim Zentrum und den Demokraten über⸗ wiegt, ſoviel wir ſehen, die Neigung, nach Möglichkeit das bisherige Kabinett zu rekonſtruieren, wobei man von der Anſicht ausgeht, daß zum Mittelpunkt dieſer Rekonſtruktionsbemühungen die Mitte der alten Koalition gemacht werden müßte, alſo Zentrum und Demo⸗ kraten und von ihnen aus Fühler nach rechts und links ausge⸗ ſtreckt werden ſollen. Ob ein ſolcher Weg zum Ziele führen würde, gilt uns noch nicht ſicher. Wir möchten glauben, es kommt in dieſer Stunde vor allem darauf an, ſchnell zu handeln, ſelbſt auf die Gefahr hin, daß das neue Kabinett nicht gerade ein Ideal wäre, das nicht allen Wünſchen entſpräche, die berechtigterweiſe anzuneh⸗ men wären. Es beſteht immerhin die Gefahr, daß der gegenwärtige Zuſtand der Regierungsloſigkeit von unruhigen Elementen nach dem Muſter der Küſtriner Vorgänge ausgenutzt werden möchte. Gegenüber ſolchen Gefahven muß unbedingt eine aktions⸗ fähige Regierung vorhanden ſein. Nach Andeutungen, die der Kanzler im Laufe der letzten Nacht vor einem Kreis ausdauernder Preſſevertreter gemacht hat, ſollen verſchiedene Reſſorts zuſammengelegt werden, andere nur mit Staatsſekretären beſetzt werden. U. a. denkt man daran, Finamz, Wirtſchaft und das Miniſte⸗ rium des In nern mit dem Wehrminiſterbum zuſam⸗ menzulegen. 2 2 Keparationsfrage u. Auflöſung des Keiches In der„Daily Mail“ beſchäftigt ſich der diplomatiſche Korre⸗ ſpondent mit der Lage Deutſchlands und mit der Stellung, die Frankreich gegenüber den Ereigniſſen in Deutſchland einzu⸗ nehmen gedenkt. Da die Zeitung gewöhnlich ſehr gut von franzöſi⸗ ſchen Kreiſen unterrichtet wird, iſt es bezeichnend, daß ſie die angeb⸗ liche franzöſiſche Anſicht verbreiten möchte, Deutſchland werde eine militariſtiſche reaktionäre Regierung erhalten. Warum dieſe An⸗ ſicht vertreten wird, ſchreibt der Korreſpondent, wenn er mit dem Gedanken der Auflöſung des Reiches ſpielt. Er beſtreitet zwar, daß Frankreich an den Ereigniſſen in Deutſchland irgendwie intereſſiert ſei und behauptet, Poincare habe kein Intereſſe an der Spal⸗ tung des Reiches.(?) Aber gleichzeitig werden die Möglichkeiten des Verfalls und die Einwirkungen auf die Reparationszahlungen ein⸗ gehend erörtert. Frankreich ſei überzeugt, ſagt die„Daily Mail“, daß auch nach der Aufteilung Deutſchlands die Reparationszahlungen nicht dauernd eingeſtellt würden. Ruhr und Rhein könnten, wenn ſie wollten, jährlich bis 50 Millionen Pfund Sterling Repa⸗ ratianen zahlen. Nach der franzöſiſchen Anſicht ſeien Ruhr 0 o h, wenn ſie von der preußiſchen Herrſchaft befreit würden.(! * „ Bei den Aeußerungen des Blattes, das bekanntlich auf den Standpunkt ſteht, daß nach einer Aufteilung Deutſchlands die dauernde Einſtellung der Reparationsleiſtungen zu erwarten ſei, han⸗ delt es ſich offenbar um einen franzöſiſchen Fühler in England. Man iſt in unterrichteten Kreiſen der Anſicht, Poincare wolle ſeine Ver⸗ zögerungspolitik ſol ange fortſetzen, bis ſchließlich das Reich zuſammenbrechen müſſe. Bei dieſem Plan hoffe er auf eng⸗ liſche Unterſtützung, die bisher nach dieſer Richtung verweigert wurde. Weitere Pariſer Preßſtimmen Das„Petit Journal“ glaubt, daß die Sorge um die Partei⸗ grundſätze bei den Sozialdemokraten ſtärker geweſen ſei als die Furcht vor den Folgen einer Weigerung. Die Konzeſſion, die die So⸗ zialdemokraten zu machen geneigt geweſen ſeien, hätten dadurch jede Bedeutung verloren. Zum Schluß hätten die bürgerlichen Parteien den Sozialdemokraten jede weitere Konzeſſion verweigert. deute nicht nur den Sturz eines deutſchen Miniſteriums, ſondern es handle ſich darum, daß nunmehr dem„Unbekannten“ für die deutſche Republik die Tore weit geöffnet worden ſeien. Der„Figaro“ ſagt: Es iſt ſehr ſchwierig, die Rolle des Reichs⸗ kanzlers im Laufe dieſer letzten Kriſe zu präziſieren. Wenn man die Verſchiedenheit bei der Schaffung der verſchiedenen Gruppen prüfe, erſcheine dies als eine Zuſammenfaſſung aller reaktionären Kräfte und als Verſuch, ſich der Laſten des Friedensvertrags zu entziehen⸗ Frankreich habe Grund, mit aufmerkſamer Ruhe die Ereigniſſe in Berlin zu verfolgen. Die„Victoire“ meint, man dürfe nicht verheimlichen, daß die deutſche Republik ſehr krank ſei. Das„Oeuvre“ ſchreibt, was auf alle Fälle bisher iſt, Deutſch⸗ land iſt in ein Chaos verfallen. Gewiſſe Leute in Frankreich freuen ſich darüber. Wir bedauern, nicht begreifen zu können, wie dieſe Lage unſerem Lande etwas einbringen ſoll, denn wir warten ja noch immer auf unſere Reparationszahlungen. Der Eindruck in London Der Rücktritt des Kabinetts hat in unterrichteten Kreiſen keine Ueberraſchung hervorgerufen. Die Blätter wurden bereits im Laufe des geſtrigen Abends auf den Rücktritt vorbereitet. „Times“ betont, daß die Kriſe innerpolitiſchen Charakters ſei und zwar hervorgerufen durch den un heilvollen Einfluß der Fraktionen, die im Gegenſatz zu den von ihnen ins Kabinett entſandten Miniſtern kein Bewußtſein dafür hätten, welche ge⸗ fährliche Lage geſchaffen werden würde, wenn das Kabinett infolge von Zerwürfniſſen zwiſchen den Koalitionsparteien demiſſionieren müſſe. Frankreich und England Wie Havas aus London berichtet, hat geſtern der franaöd⸗ ſiſche Botſchafter Lord Curzon einen Beſuch abgeſtattet. Dieſe Unterredung war die erſte ſeit den Verhandlungen Baldwins und Poincares und habe unter den augenblicklichen Umſtänden eine ganz befondere Bedeutung. Sie habe über eine Stunde gedauert. Keine Andeutung über den Gegenſtand der Unterredung ſei offiziell gegeben worden. Man habe Grund anzunehmen, daß die Ausſprache ſich auf das vertrauliche Expoſé bezogen habe, das Curzon am Freitag vor der Reichskonferenz abgeben werde. Lord Actor erklärte in einer Rede in Mancheſter, die Ruhr⸗ politik Frankreichs ſtelle eine unverzeihliche Extravaganz für eine Nation wie Frankreich dar, denn ſie mache Reparations⸗ zahlungen unmöglich. Es ſei nicht fair, einen Mann zu er⸗ würgen, der an Händen und Füßen gebunden ſei. Die Geſchichte des deutſchen Widerſtandes, der jetzt zu Ende gehe, werde als Beiſpiel für Ausdauer und Feſtigkeit fortbeſtehen. Der Londoner BVerichterſtatter des„Mancheſter Gyardian“ ſchreibt: Trotzdem erklärt werden könne, daß im gewiſſen Sinne die Einſtel⸗ lung des paſſiven Widerſtandes die Rechtmäßigkeit der Ruhrbeſetzung beſtätige, ſo ſei dieſe Frage trokzdem d amit nicht erledigt. Welchen Standpunkt werde die britiſche Regierung einnehmen, wenn Poincare die Rückerſtattung der Ausgaben für die Beſetzung aus den Reparationsgeldern verlange? Der Berichterſtatter der„Times“ im beſetzten Gebiet ſchreibt über ſeine Eindrücke im Ruhrgebiet, daß in der Haltung der Fran⸗ zoſen keine Aenderung eingetreten ſei. Die Ausweiſungen und Be⸗ ſchlaanahmungen nehmen ihren Fortgang. Dafür ſei auch keine Aenderung in der Geſinnung der Arbeiterſchaft eingetreten. Die⸗ jenigen, die der franzöſiſchen Großmut in der Frage der Gefangenen und Ausgewieſenen vertrauten, ſei in der Minderheit. Aber auch dieſe teilten in den anderen Punkten die allgemeine Feſtigkeit. Die allgemeine Ueberzeugung gehe dahin, daß es hoffnungslos ſei, von Frankreich Milde zu erwarten. Curzon ſpricht hinter verſchloſſenen Türen! Reuter zufolge verlautet, daß nach den augenblicklichen Anord⸗ nungen die Rede, die Lord Curzon am Freitag vor der britiſchen Reichskonferenz über die auswärtigen Angelegenheiten halten wird, nicht veröffentlicht wird. verbot des„völkiſchen Seobachters“ München, 4. Okt. Der„Völkiſche Beobachter“ iſt am Donnerstag vom Generalſtaatskommiſſariat bis zum 14. Oktober 1923 einſchließlich verboten worden, weil er und zwar trotz ausdrücklicher Verwarnung vor dem Abdruck ſolcher ſchon von ihm gebrachter Auf⸗ rufe, einen an Landesverrat grenzenden Aufruf mit der Ueberſchrift: „Artilleriſten macht feuerbereit“, veröffentlicht hat. Dieſe Aufrufe bedeuten eine ſchwere außenpolitiſche Gefährdung des deutſchen Volkes. Das Sondergericht in Kottbus Berlin, 4. Okt. Wie wir von zuſtändiger Seite hören, wurde zum Vorſitzenden des außerordentlichen Gerichts in Kottbus, dem die Aburteilung der mit den Küſtriner Unruhen zu⸗ ſammenhängenden Straftaten übertragen wurde, Landgerichtsdirektor Lampe in Kottbus und zum Leiter der Anklagebehörde bei dieſem Gericht, Landgerichtsdirektor Heucke zin Berlin berufen. Das Gericht nimmt ſeine Tätigkeit alsbald auf“ ſe! Berlin, 4. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) In der Nähe der Villa des Schriftſtellers Maximilian Harden im Grunewald iſt, wie die„B..“ meldet, geſtern nacht ein Mann verhaftet worden, der im Verdacht ſteht, an einem gegen Harden gerichteten Verbrechen beteiligt zu ſein. Der Feſtgenommene iſt ein ehemaliger Unterſeebootsmatroſe. Er hatte in einer Geheimtaſche einen Vetrag von mehreren Milliarden in engiſchen Pfundnoten bei ſich. Der Verhaftete, der ſich nennt, gibt vor, daß er erſt vor kurzem aus Mecklenburg nach Berlin gekommen ſei. Die Unterſuchung iſt im Gange. Vorläufig wurde ermittelt, daß es ſich um eſnen ſtark vor⸗ beſtraften Menſchen handelt, Das be⸗ 2. Seile. Nr. 456 mannheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) —ññ—ñ—— Donnerstag, den 4. Oktober 1923 Städtiſche Nachrichten vom Baden und Schwimmen Die ſchöne Jahreszeit iſt nun leider wieder zu Ende und mit ihr eine der ſchönſten Sommerfreuden, die uns Mannheimern in hohem Maße beſchieden iſt, nämlich das Baden und Schwimmen im Freien. Wie herrlich war es doch, wenn Wir nach des heißen Tages erfüllter Pflicht hinauseilen konnten an die weite Waſſerfläche, um uns da flür kurze Zeit zu erholen von dem nervenaufpeitſchenden Daſeinskampf. Wenn wir an ſchönen Herbſttagen an den Ufern des Rheins und des Neckars Uls ergehen, beſchleicht es uns wie Abſchiedsweh: ſoll es doch einen ganzen langen Winter dauern, bis wir wieder zu der liebge⸗ wonnenen Flut zurückkehren und uns darin nach Herzensluſt zümmeln können. Gerade beim Schwimmen wird es uns ſo recht bewußt, welch unſchätzbarer Wert für die Volksgeſundheit die Lage unſerer Stadt an zwei großen Gewäſſern bedeutet. 5 Aber unſere Vaterſtadt hat nicht nur den Vorzug, an dem ſchönen Rheinſtrom und dem Neckar zu liegen, ſondern ſie iſt auch noch die beneidenswerke Beſitzerin eines Hallenbades, mit dem ſie überall Ehre einlegen kann. Das, liebe Vade⸗ und Schwimm⸗ ö zeunde. wollen wir bei unſerer Herbſtbetrachtung nicht vergeſſen. 8 Ein nun leider verſtorbener Volksfreund, der ſich in richtiger Er⸗ kenntnis der Dinge bewußt war, wie überaus wichtig das Baden unnd Schwimmen für die Volksgeſundheit, beſonders in einer Groß⸗ ſladt wie Mannheim, und auch die Ertüchtigung der Jugend auf Reſem Gebiete iſt, hat uns in großherziger Weiſe dieſe Stätte ſchaffen laſſen, unſer ſchönes herrliches Herſchelbad, das größte Hallenbad Deutſchlands. Der weitaus agrößte Teil der Mann⸗ leimer Bevölkerung kennt es nur vom Hörenſagen. Wenn unſer Bad für Fremde eine Sehenswürdigkeit darſtellt, ſo iſt es für einen Mannheimer faſt eine Ehrenſache, daß er es ſich auch einmal recht (kündlich anſchaut und es natürlich auch fleißig benutzt. Wenn wir die hohen Orehtüren durchſchritten und alles geſehen haben, was 8 dahinter verborgen liegt. dann werden wir uns freuen und darüber els ſein, daß wir hier in Mannheim eine ſolche Stätte beſitzen, die 5 Len anderen Sehenswürdigkeiten getroſt an die Seite geſtellt werden blann. Abgeſehen von den zahlreichen, vorzüglich eingerichteten Wan⸗ den⸗ und mediginiſchen Bädern ſowie dem Dampfbad, wo ſich viele ſchon wieder geſund baden konnten, wollen wür ein wenig bei dem verweilen, was für uns Schwimmherzen die Hauptſache iſt, den Schwimmhallen. Leider mußte die Badeverwaltung wegen zu ſchlechten Beſuchs zwei Hallen, die Familienhalle und die kleine Halle, ſchließen, ſodaß ſetzt nur noch die ſog⸗ große oder die Män⸗ 535 nerſchwimmpalle für den Badebetrieb zur Verfüaung ſteht. In Bau NAnd Ausſtattung macht ſie ſchon auf den erſten Blick einen derart vor⸗ nehmen und zugleich freundlichen Eindruck, daß man wirklich über⸗ 0 kaſcht ift. wenn man ſie zum erſtenmale ſieht. Einzeln abgeſchloſſene, 8 nette Auskleidekabinen. tadellos eingerichtete Waſchräume mit Fuß⸗ hädern ſowie Kalt⸗ und Warmwaſſerduſchen u. endlich das Schwimm⸗ baſſin ſelbſt, alles vecht anſprechend und das höchſte Entzücken für das 5 bade⸗ und ſchwimmfreudige Publikum. Große breite Fenſter verbrei⸗ ten eine angenehme Helle und bei eintretender Dunkelheit leuchten garoße wie ſchwebende Kugeln über dem Ganzen. Einen ganz beſonderen Reiz bietet die Halle. wenn man von der Galerie ſich ein Bild von ungebrochener Lebensfreude, Kraft und Geſundheit, wie man es ſich nicht ſchöner denken kann. Braungebrannte Männer⸗ geſtalten tummeln ſich im Waſſer, auf dem Sprunabrett ſich zum Sprung anſchickend, ſtehen ſie da wie gemeißelte Statuen, um dann ſchmell in kübnem Bogen hinabzuſtürzen in die fflut. Auch eine frohe Kinderſchar iſt ſtets vertreten, ebenſo das ſchöne Geſchlecht, das in ſei⸗ nen dunkeln Badeanzügen mit der roten Gummimütze einen Farben⸗ kontraſt zu der arünen Helle des Baſſins bildet, daß felbſt ein Künſt⸗ lexauge danon entzückt ſein könnte. Für den Sportliebenden iſt es eine Freude. zu ſehben. wie ſich beide Geſchlechter in jedem Alter be⸗ ühen ihre Leiſtungen im Schwimmen zu ſteigern und in dieſer eilen Volkskunſt, die unbedinat Allgemeinaut werden muß. alles der⸗ 1 nen wollen, was es da zu lernen gibt. Der Höhepunkt der ganzen Sache iſt natürlich, wenn man ſie cht nur als Zuſchauer genießt, ſondern an dem frohen Leben und Treiben teilnimmt und beſonders auch den Winter ausnützt, um die Ertüchtiaung des Körpers und die Pflege der Geſundbeit zu fördern. wie es nut in höchſtem Maße in einer ſo ſchönen und vorzüͤglich ein⸗ Hgerichteten Badeanſtalt möalich iſt. Leider iſt die Aufrechterhal⸗ tung des Badebetriebs im Herſchel bad durch die hohen Unkoſten für Kohlen und Betriebsmittel ſehr agefährdet. doch liegt es in der Hand des Mannheimer Badepublikums, dieſer Gefahr vorzubeugen, wenn es das Bad regelmäßng beſucht, damit es einiger⸗ maßen ſeine hoben Koſten beſtreiten kann. Der Eintrittspreis wird wahl manchem etwas hoch erſcheinen, doch wenn man ihn vergleicht guit Eintrittspreiſen zu den üblichen Veranügunasſtätten, mit den Preiſen für Nikotin, Alkohol und Schleckereien, ſo iſt er immer noch beſcheiden zu nennen, zumal er heute eine gute Anlage für den einzelnen bedeutet, da er dieſe Ausgabe ſa für ſeine Geſundheit und ſeine Erholung macht. Verkennen wir alſo nicht den großen Schatz, den wir in unſerem Herſchelbad beſitzen, ſondern machen wir fleißig Gebrauch davon und tragen wir durch regelmäßinen Beſuch dazu bei, daß er uns auch erhalten bleibt, denn lediali ch von der dgöhe der Beſuchsziffer hängt die Schließung des Bades ab. J. 1 5 955 282 Der heilige Berg Roman von Wilhelm Hagen 600 Copyright by Carl Duncker, Berlin 62 Nachdruck und Ueberſetzungsrecht in fremde Sprachen vorbehalten. Mit geflügeltem Schritte traten ſie näher und gewahrten etwas Seltſames: Auf einer Breite von etwa fünfzig Metern hatte lich der Almboden, von den Schneemaſſen vollſtändig unterſpült, bdoñ Felsgrunde gelöſt und ſtand, wie der Zipfel einer Schürze, Fburückgeklappt haltlos in der Luft. Und wenn man die Ränder des abgelöſten Grasteppichs genauer betrachtete, ſo konnte man deutlich erkennen, daß ſie eine gewiſſe Neigung zeigten, ſich wie ein rrieſiger Läufer allmählich aufzurollen. Beſonders gefährlich aber mußte es anmuten, daß dieſe Los⸗ löſung des Erdbodens vom Geſtein ſich nicht auf den bisherigen Umfang beſchränken zu wollen ſchien, ſondern gerade an ihren Grenzen die Neigung zeigte, ſich ſtändig zu verbreitern und ſo, ge⸗ ßfördert von der ſtarken Unterſpülung der Erdſchicht, durch das Daſſer eine langſame Abſchalung des geſamten Almbodens ein⸗ Fuleiten. 55 Die Augen des Knechtes ſtanden ſchier in ihren Höhlen; ſo elwas hatle er noch nie geſehen, aber ſein Verſtand veichte aus, um ihn erkennen zu laſſen, daß ſich hier eine Kataſtrophe von un⸗ überſehbarem Umfange vorzubereiten begann. Auch Fernleitner war ſich ſofort darüber klar, worum es ſich hier handelte, und als er in den entſetzten Augen Loiſls dieſelbe Eerkenntnis las, verlor er keine weiteren Worte über die Kataſtrophe felbſt, ſondern gebot dem Knecht, den Sachverhalt unverzüglich böͤlker zu melden, während er ſich nach der Richtung des Hotels in Manſch ſetzte, um die Gäſte zu warnen und Ruth zu retten. 1 Als er das hohe Veſtihül betrat, ſtieß er auf Vogelreuther, der ſofort in ſeinen entſetzten Mienen las, daß irgendetwas Schlimmes im Anzuge ſtand. 10 Um Aufſehen zu vermeiden, lud er den Dichter durch eine Handbewegung ein, ihm nach ſeinem Privatkontor zu folgen, wo er ſich ungeſtört durch unberufene Ohren erzählen laſſen konnte, was Fernleitner auf dem Herzen hatte. 5 „Das Hotel muß ſofort geräumt werden!“ ſtieß der Dichter erregt hervor, als ſie ſich allein gegenüberſtanden. „Was ſoll das heißen?“ ö „Der Bergſturz beginnt!“ ſchrie ihm Fernleitner an.„Morgen aus dem bunten Leben und Treiben im Baſſin zuſchaut. Hier bietet Ta Der Sternenhimmel im Oktober Der Sternenhimmel zeigt ein weſentlich verſchiedenes Geſicht, je nach dem, ob man ihn zu Beginn der Dunkelheit oder erſt am ſpäten Abend betrachtet. Richtet man den Blick frühzeitig auf das Firma⸗ ment, ſo det man weſtlich vom Meridian noch eine Reihe von ſommerlichen Sternbildern, die uns der frühe Eintritt der Dunkel⸗ heit über dem Weſt⸗ und Nordweſthorizont noch ſichtbar macht. Hier ſtehen abends noch der Bootes mit dem rötlich⸗gelben Arkturus, die Schlange und die leicht erkennbare Nördliche Krone mit Gemma. Oſtwärts an die drei Konſtellationen ſchließen ſich die ſchwachen Ob⸗ jekte des Herkules und Schlangenträgers an, während darüber die Leier mit der Wega eine kleine Gruppe für ſich bildet. Nach Sonnen⸗ untergang ſteht Wega noch in der Nähe des Zenits und fällt mit ihrem hellen, weißen Licht ſofort auf. Dicht über der Leier, in der Milchſtraße, breitet ſich der Schwan mit den Denep aus, etwas ſüd⸗ licher findet man den Adlar mit dem weißen Atair und öſtlich von ihm die kleine Gruppe des Delphin. In der Gegend des Himmels⸗ poles befinden ſich Zepheus, Drache und Kleiner Bär, rechts oben Kaſſiopeſa und links am Horizont der Große Bär. Südlich von Kaſſiopeja iſt das ausgedehnte Gebiet des Pagaſus und der Andro⸗ meda, ſüdöſtlich die Region des Perſeus mit dem veränderlichen Al⸗ gol und des Fuhrmanns mit der hellen Kapella. Im Nordoſten, nahe dem Horizont ſteigt bereits die kleine dichte Sternwolke der Plejaden empor, die die Vorhut der in den ſpäten Nachtſtunden ſchon empor⸗ ſteigenden Winterſternbilder darſtellt, den Plejaden folgen mit den Hyäden die Hauptſterne des Stieres, darunter der rötlichhelle Alde⸗ baran; zwei Stunden ſpäter ſtehen bereits die Zwillinge an der gleichen Stelle, und füdlich davon ſteigt der Orion, das ſchönſte Stern⸗ bild des ganzen Himmels, im Oſten wieder empor. Nimmt dergeſtalt in dieſem Monat die öſtliche Hälfte des Him⸗ mels die Aufmerkſamkeit am meiſten in Anſpruch, ſo lohnt es ſich doch auch, das Südfirmament zu betrachten, wenngleich dort nur ver⸗ hältnismäßig ſchwache Objekte in weniger auffälligen Sternbildern tehen. Man findet dort unterhalb der Andromeda die Bilder der iſche, des Widders und des während unterhalb der Ver⸗ bindungslinie vom Pegaſus zum Adler, Waſſermann und Steinbock ihren Tagebogen beſchreiben. Der Schütze, das ſüdlichſte der Tier⸗ kreisbilder, ſteht abends bereits tief im Südweſten. Dagegen wird im Oktober zwiſchen neun und zehn Uhr abends hart am Südhori⸗ 75 noch ein heller Stern erſter Größe für kurze Zeit bei uns ſicht⸗ r. Es iſt Fomalhaut, der Hauptſtern im Bilde der ſüdlichen Fiſche, ein Obſekt der ſüdlichen Halbkugel, das ſich bei uns nur eim paar Grad über dem Horizont erhebt. Um des Geſtirns anſich⸗ tig zu werden, iſt natürlich nach Süden hin ein völlig freier Horizont erforderlich. Von den Planeten wird Merkur zum erſtenmal ſeit dem wieder ſichtbar. Er ſteht frühmorgens vor Tagesan⸗ bruch im Oſten, tritt allmählich vor Anbruch der Dämmerung her⸗ vor und kann um die Mitte des Monats bis zu drewiertel Stunden beohachtet werden. Das kleine, blitende Geſtirnchen hebt ſich bei völlig klarem Himmel merklich von der ſchon lichten Umgebung ab; im allgemeinen pflegen aber wegen der kurzen Zeit ſeiner Sichtbar⸗ keit die Bobachtungsmöglichkeiten für Merkur ungünſtig zu ſeim. Man muß ſchon Glüͤck haben, um ihn zu erwiſchen. Venus, die am 10. September in oberer Konjunktion mit der Sonne war, bleibt im Oktober noch ſichtbar und wird erſt im No⸗ vember, dann als Abendſtern, wieder am Südweſthimmel auftauchen. Mars iſt in der zweiten Septemberhälfte Sonnenſtrahlen herausgekommen; die Dauer ſeiner Sichtbarkeit vor gesanbruch iſt aber noch gering und beträgt zunächſt nur eine halbe Stunde. Ende Oktober wird der Mars ſchon 18%4 Stunden im Oſten verfolgt werden können. Jupiter iſt abends gerade noch eine halbe Stunde tief im Südweſten ſichtbar, verſchwindet aber in der zweiten Monatshälfte und geht ſeiner Konjunktion entgegen, die am 22. November ſein wird. kommt ſchon am 17. Oktober in Konjunktion mit der Sonne und iſt infolgedeſſen den ganzen Monat hindurch unſichtbar. Uranus kann mit eringen optiſchen Hilfsmitteln vom Eintritt der Dunkelheit an im Bilde des Waſſer⸗ manns beobachtet werden; für Neptun, der im Krebs ſteht, kommen erſt die N Nachtſtunden 11 Beobachtung in Betracht. Das Ge⸗ de d e. er e Beob zu der ein ſtarkeg gehört, lohnen würde. * Die Maßnahmen über die Deviſenerfuſſung veranlaßten viel⸗ 25 die Befürchtung, daß die aus dem Ausland in ausländiſcher luta an deutſche Hilfsbedürftige eingehenden Unter⸗ ei der Beſchlagnahme verfallen würden. Die Be⸗ rchtungen ſind, wie von zuftändiger Stelle mitgeteilt wird, völlig unbegründet. Gemäß 7 Abſ. 4 der Durchführungsbeſtim⸗ mungen zur Verordnung über die Deviſenerfaſſung kann die Abliefe⸗ rung von Unterhaltsbeiträgen oder Beiträgen in ausländiſcher Valuta, die in Erfüllung der ſittlichen Pflicht oder aus einer auf den Anſtand zu nehmenden Rückſicht überwiegend ſind, von dem Kom⸗ miſſar für die iſenerfaſſung nicht gefordert werden. Verkehrsnachricht. In verſchiedenen Zeitungsnachrichten wurde die Dflecheune laut, daß die Nachmittagsverbin⸗ dung Karlsruhe—Pforzheim—FreudenſtadtSchwarzwald künftig Samskags und Sonntags wegfallen werde. Wie aus der Neuausgabe des Kursbuches für Baden vom 1. Oktober hervorgeht, wird der um .04—45 nachmittägs in Pforzheim abfahrende Perſonenzug 923 ährend der Dauer der Verkehrsunterbrechung bei Of enburg täg⸗ lich geführt, ſodaß die bisherige Nachmittagsverbindung von Karls⸗ ruhe ab.50 Uhr nachmittags über Pforzheim—Freudenſtadt nach dem Schwarzwald weiterhin an allen Tagen beſtehen bleibt. e Zeit ſteht kein Stein mehr auf dem anderen von deinem obel.“ Es lag etwas in dem Weſen Fernleitners, das Vogelreuther die Erkenntnis der furchtbaren Gefahr nahelegte, und einige Minuten ſchwankte er, ob er nicht auf die Warnung hören und den Rat des einſtigen Freundes befolgen ſollte. Dann aber mußte er wieder daran denken, daß mit ſeinem Hotel auch ſeine Exiſtenz zugrunde gerichtet war, und ein wilder Trotz erwachte in ihm, die Warnung Fernleitners zu verlachen und allen Ereigniſſen die Stirn zu bieten. „Kommſt du von deiner fixen Idee denn gar nicht los?“ be⸗ gann er zyniſch zu höhnen und ſtieß den Dichter unverſehens vor die Bruſt, daß er taumelte, ihn ſo von der Tür wegdrängend, durch die er dann raſch entſchlüpfte, während er ſie von außen zweimal verſchloß. Fernleitner packte eine furchtbare Wut. Wie ein Raſender durchſuchte er das Zimmer nach einem Ausgang, und als er er⸗ kannte, daß einzig die verſchloſſene Tür die Möglichkeit bot, begann er mit den eiſenbeſchlagenen Abſätzen ſeiner ſchweren Bergſchuhe da⸗ gegen zu ſtoßen, bis das ſchwächere Holz der Füllung ſplitternd in Stucke brach und ſeinem Körper Raum zum Durchſchlüpfen bot. Unterdeſſen hatte Vogelreuther die ganze Meute der Kellner zu⸗ ſammengerufen und ihnen erzählt, Fernleitner wäre plötzlich wahn⸗ ſinnig geworden und verſuchte, ſeine Gäſte aufzuwiegeln; ſie möch⸗ ten ihn daher, wenn es ihm gelänge, ſich zu befreien, mit allen Mit⸗ teln mundtot und unſchädlich machen Auch Vobraſchek und ſeine Zechkumpane wurden von dieſem Märchen in Kenntnis geſetzt, und ſo glaubte Vogelreuther die nötigen Vorkehrungen gegen den zu erwartenden Vorſtoß Fern⸗ leitners beſtens getroffen zu haben. Aber Fernleitner war nicht der Mann, ſich durch Widerſtände hemmen zu laſſen. Als er ſich am Ende eines ſchmalen Ganges abermals vor einer verſchloſſenen Türe ſah, erlitt dieſe dasſelbe Schickſal wie die erſte, und ſo ſtand Fernleitner plötzlich im Veſtt⸗ bül, ob ſeines ſtürmiſchen Auftritts von einigen Gäſten neugierig begafft. Er bekümmerte ſich nicht um ſie, ſondern ging ruhig nach dem Spielſaale, um ſeine Warnung endlich an den Mann zu bringen. Aber hier wirkte ſchon Vogelreuthers Vorarbeit: kaum hatte Fernleitner den Saal betreten, da empfing ihn auch ſchon das ſchal⸗ lende Gelächter Vobraſcheks und ſeiner Tafelrunde, und der Dichter hatte Mühe, ſich verſtändlich zu machen. gleichfalls wieder aus den(2,5—8) den erſten, was es gäbe, das Treppenhaus füllte die Ernſt Klein getreulich aufgezeichnet hat. Tempo in dieſer an Spannungen und Ueberraſchungen reichen Ge⸗ * Die Gültigkeitsdauer der Brückenpäſſe mit roten Str e i⸗ fen iſt laut W. T. B. bis 15. Oktober einſchließlich verlängert worden. Ver n verſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter ein vom Amts⸗ —85 Sachbeſchädigung und Widerſtands geſuchter Taglöhner wurden in den letzten beiden Tagen 46 Perſonen aus Obergimpern und zwei aus der Erziehungsanſtalt Flehingen entwichene Zwangszöglinge. 01 27 ökungsverſuch. eſtern Nachmittag verfuchte ſich ein 26 55 Bendboertaße wohnhafter, verheirateter Schloſſer in ſeiner Wohnung durch Einnehmen von Lyſol zu vergif⸗ ten. Der Lebensmüde wurde, da Lebensgefahr beſteht, in das Allg. Krankenhaus eingeliefert. Marktbericht Die Zufuhren in Gemüſe und Obſt waren heute wieder recht In der elften Stunde konnte der Bedarf noch be⸗ quem gedeckt werden. Endivienſalat, Weiß⸗ und Rotkraut, Wirſing, Zwiebeln, Blumenkohl, Gurken, Bohnen und Tomaten wurden am ſtäörksten angeboten. Die Preiſe zogen leider wieder ſehr erheblich an, vor allem bei Butter und Eier. Das Viertel Tafelbutter koſtete 40—43 Millionen, Landbutter 35—36 Mill. Das Butter⸗ angebot war weit ſtärker als die Eierzufuhr. Für ein Ei wurden im Durchſchnitt 10—12 Mill. verlangt. Auf dem Obſtmarkt waren Zwetſchen, Pfirſiche, Birnen und Aepfel am häufigſten an⸗ zutreffen; die Zwetſchenzufuhr läßt auffallend nach. Die Liebhaber von Pilzen konnten ebenfalls ihren Bedarf zur Genüge decken. Das Pfund Grünlinge koſtete 8, Butterpilze 10 Mill. I. An einer Stelle wurden Kartoffeln zu 1,5 Mill. ausgewogen. Die Nach⸗ frage war gering, da die ſtark mit Erde behafteten Kartoffeln kei⸗ nen vorteilhaften Eindruck machten. Es iſt ein Unfug, daß bei einem Preis von 1,5 Mill.„ für das Pfund der Verbraucher ſich auch noch eine Menge Erde einwiegen laſſen muß. Auf dem Fiſch⸗ markt waren 12 Mill., Goldbarſch zu 12 Mill., Seezungen zu 15 Mill., eljau zu 20 Mill. und Schellfiſche zu 15—20 Mill. das Pfund zu haben. In den Bottichen tummeſten ſich ſtattliche Hechbe, die im Pfund 60 Mill. koſteten. Auf einem Stand, an dem tote Flußfiſche verkauft wurden, erregte ein Rhein⸗ hecht, ein Prachteremplar, in Gewicht von 10 Pfund, allgemeines Aufſehen, weil Flußfiſche in dieſer Größe nicht oft auf den Markt kommen, ſondern direkt in die Hotels geliefert werden. An den Geflügelſtänden hingen die erſten Haſen. Das Pfund C Hahn und Huhn waren 60 Mill. im Pfund zu k Das Angebot in geſchlachbetem Ge⸗ flügel war ebenfalls zufriedenſtellend. Nachſtehend die amtlich er⸗ mittelten Preiſe in Pfund und in Millionen Mark: Kartoffeln 15—.1,8(gegen.—2 am Montag), Weißkraut 3,5 bis 4,5(—), Rotkraut—6(—, ausländ.—7, Wir ſing—5 (—.), Karotben—5, gelbe Rüben 4,5—5(3,5—), Zwiebeln 3 bis 3,5(2,5—), Endivienſalat—7(—), Kopffalat—10(—4, Blumenkohl—50(—60), Mangold—4(1,5—), Kohlrabi Stück 1,5—6(—), Bohnen—14(—11), Rettiche das Stück 1 bis 10(—), Tomaten—8(—), Schlangengurken—20(4 bis 20), Salatgurken—25(—12), Einmachgurken 04—0,8(0,4—08) das Stück, Spingt—7(—7) Cier 10—12(8,2—8,5), Tafelbutter 100—172(90—100), Landbutter 120—140(88—902), Zweiſchgen—5 „Birnen—15(.—12), Aepfel—14(-10), Pfirſiche —14(—10), Schellfiſche 14—15(14—15), Kabeljau 20(18—20), Seelachs 18(18), Goldbarſch 12—17(10), grüne Heringe 12(12), Seezungen 15, Aale lebend und tot 60(60), Hechte lebend und tot 60(60), Karpfen tot 50, Schleie lebend und tot 50—.60(80), Barben 50, Breſem 30(40—45), Barſche 50(50.—.60), Backfiſche 20—25(20 bis 30), altes lebendes Geflügel im Stück: Hahn 130—150(100 bis 150), Huhn 90—150, Tauben(Paar) 40—70(50), Junggeflügel (nahezu erwachſen) im Stück: Hahn 50—90(70—90), Huhn 120 bis 150(50—55), Enten 180—250(180), geſchlachtetes Geflügel im Pfund: Hahn und Huhn 50—60(60—70), Gänſe 65, Wild: Reb⸗ hühner das Stück 60, Reh 40—60, Haſen 40—60. Rommunale Chronik Hleine Mitteilungen Im Münchener Stadtrat wies der Fiskalreferent darauf hin, daß jene Gebührenſchuldner, die mit der Einzahlung von gemeindlichen Gebühren im Rückſtande bleiben, infolge der fortſchrei⸗ tenden Geldentwertung die Gemeinde erheblich ſchädigen. Um di Schädigungen auszugleichen, beſchloß der Stadtrat nach dem Vorbild des Steuerzin 6, um eine rechtzeitige a ee e zu er⸗ reichen, einen Zuſchlag von 100 Proz. zu den as⸗, Strom⸗, Waſſer⸗, Kanaliſations⸗, ßenveinigungs⸗ und Hausunratabfuhr⸗ Rechnungen zu erheben, wenn nicht innerhalb einer Woche nach Ju⸗ ſtellung der Rechnung um Stundung nachgeſucht wurde. Nach Ab⸗ lauf von je 14 Tagen erhöht ſich der Zuſchlag um weitere 100 Prozent. In der Ausſprache wurde dieſes Verfahren als Notbehelf beze 72 deende 12 zur Durchführung anderer Maßnahmen in Kraft ſetzt we Die Kölner Stadtverwaltung hat die Prämien für Woh⸗ nungsräumung auf 300 Mill. Mark je Zimmer feſtgeſetzt. Die Prämie für nach auswärts Verziehende beträgt jetzt pro Zimmer 600 Millionen Mark. Mieten das 2510 000fache zuzugeſtehen. alſo etwa das Sofache des Vormonats. Dieſer Beſchluß muß aber noch vom Oberpräſidenten ge⸗ nehmigt werden. „Ehe der Morgen graut, wird ein gewaltiger Bergrutſch das vom Erdboden fortgefegt habenl“ entgegnete Fernleitner ruhig. Aber wieder klang ihm wieherndes Gebrüll entgegen, das ſinn⸗ lofe Geſchrei einer vom Alkohol halb beſinnungslos gewordenen Horde. Spottrufe wurden laut, einige Betrunkene drängten ſich an Fernleitner heran, um ihn zu verhöhnen, und ein ſtier ins Leere glotzender, halbwüchſiger Jüngling warf in ſeinem Rauſche ein Wein⸗ glas nach ihm. Da wandte ſich Fernleitner angewidert ab. Dieſe zuchtloſe Rotte war nicht wert, gerettet zu werden, und es kam ihm plötzlich vor, als hätte er aus dem ganzen Hotel lediglich einen Menſchen mitzu⸗ nehmen: Ruth. Er ſchritt aus dem Saal und begann die Treppen emporzu⸗ ſteigen. Da trat ihm im erſten Stock ein Schwarm Kellner ent⸗ gegen, die Vogelreuther inzwiſchen durch die Lüge, Fernleitner werde ſie um Brot und Stellung bringen, gegen ihn aufgeſtachelt hatte. Sie waren teilweiſe mit Stöcken bewaffnet und verſperrten ihm den Weg zu den oberen Stockwerken. „Platz gemacht!“ donnerte Fernleitner ſie an und ſchleuderte der ihm entgegenzutreten wagte, mit einem ſo furcht⸗ baren Ruck an die Wand, daß er dort taumelnd zuſammenbrach. Aber die Maſſe der übrigen ſchloß die entſtandene Lücke wieder, und finſter drohend verwehrte ihm ein halbes Dutzend handfeſter Männer den Weg nach der Höhe. Da rief er laut und ſchallend wieder und wieder Ruths Namen und brachte dadurch das ganze Hotel in Bewegung. Aus allen Zimmern ſtürzten Gäſte, zu fragen, ſich mit Menſchen, der Auf⸗ tritt wurde zum Skandal. Vogelreuther, der die Entwicklung der Dinge aus ſicherer Entfernung verfolgte, war ſehr ungehalten über die Wendung. (Fortſetzung folgt) 22 ne wirkliche wildromantiſche Räuber⸗ Schluchten des Balkan ſpielt. Im Mittel⸗ vitus Thavons Abenteuer Es iſt ein wirblige⸗ Unſer neuer Roman iſt ei geſchichte, die in den punkt ſtehen „Na, großer Dichter, was iſt mit eurem Bergſturz?“ johlte abraſett. V ſchichte, in der Ernſt und Scherz in wirkungsvollem Wechſel ſich folgen, bis glücklich⸗unglücklich Liebende endlich vereint ſind. 5 330 Der Berliner Magiſtrat beſchloß für den Oktober an 4 Nr —— Donnerstag. den 4. Oktober 1923 Gerichtszeitung Karl v. Kähne vor den Geſchworenen Im weiteren Verlauf des Kaehne⸗Prozeſſes vor dem Potsdamer Schwurgericht tritt ein Milchſchweizer als Zeuge auf, der auf dem Kaehneſchen Gute beſchäftigt iſt. Dieſer Zeuge hat dem An⸗ geklagten v. Kaehne die erſte Mitteilung von dem Auffinden der Leiche überbracht. Kaehne war, wie der Zeuge angibt, an dieſem Tage beſonders ſchlechter Laune, da er Aerger mit den Leuten auf dem Felde gehabt habe. Als der Zeuge ihm die Meldung über⸗ brachte. ſagte der Angeklagte nach der Darſtellung des Zeugen im VBorüberreiten:„Laßt den Körper liegen, vielleicht freſſen ihn die Wildſchweine.“ Ein anderer Zeuge, der Mechaniker Paul Merz, war Mitglied eines Wandervogelvereins und berich⸗ tete über ſeine Erlebniſſe mit Herrn v. Kaehne. Die Schilderung, die der Zeuge von dem Angeklagten gibt, iſt günſtig für den An⸗ geklagten. Hierauf machte der frühere Förſter des Kaehneſchen Gutes, Lachert, der jetzt in der Lauſitz in Stellung iſt, ſeine Angaben. Er wird zunächſt unter Ausſetzung der Vereidigung vernommen und bekundet u.., daß er von dem Angeklagten von Kaehne die An⸗ weiſung erhalten hatte, Ausflügler, die ſich im Wald läſtig machten, zu verſcheuchen. Beſonders ſollte er auch auf Kartoffeldiebe achten. Der Zeuge hat auch wiederholt Schreckſchüſſe abgegeben, wenn er verdächtige Perſonen im Wald oder auf den Feldern bemerkte. Dramatiſch bewegt geſtaltete ſich die Vernehmung des Vaters des jungen Laaſe. Dieſer Zeuge ſprach heftig und im Tone des Vorwurfes gegen den Angeklagten, von deſſen Schuld er anſcheinend feſt überzeugt iſt. Mit allen Einzelheiten ſchilderte er, wie er zuerſt Kunde von der Auffindung der Leiche ſeines vermißten Sohnes er⸗ halten hat und von Kähne an den Fundort geführt wurde. Der Angeklagte habe dabei immer wieder betont, daß offenbar ein Selbſt⸗ mord vorliege. Als der Zeuge dann die Anſicht ausſprach, daß im Gegenteil ein Verbrechen vorzuliegen ſcheine, ſei Herr von Kähne furchtbar erregt geworden und habe ihn, den Zeugen, zu Unrecht des Holzdiebſtahls beſchuldigt und ihn als unglaubwürdig hinzuſtellen geſucht. Der Revolper, der neben der Leiche des jungen Laaſe lag, war geſichert, ſo daß ein Selbſtmord mit dieſer Waffe unwahrſchein⸗ lich erſchien. Der Zeuge behauptet ferner, daß ſeine Frau an der Leiche Spuren wahrgenommen habe, die darauf ſchließen ließen, daß dem jungen Laaſe ein Schuß in den Fuß worden war. Ein anderes Geſchoß hat der Zeuge im Erdreich gefunden. Schließ⸗ lich hat der Zeuge Anzeige bei der Staatsanwaltſchaft erſtattet und gebeten, eine Belohnung auszuſetzen. Die Ermittelungen, die darauf⸗ hin von der Staatsanwaltſchaft eingeleitet wurden, verliefen ſeboch negativ, und der Zeuge erhielt ſchließlich einen Beſcheid, in dem ihm mitgeteilt wurde, daß ſeine Annahme, von Kähne komme als Täter in Betracht, der Unterlage entbehre. Das Verfahren wurde dann auch eingeſtellt, ſpäter jedoch auf Beſchluß des Kammergerichtes wie⸗ der eröffnet. Den Revolver, der neben der Leiche lag, erkennt der Zeuge als ſein Eigentum wieder. Zwiſchen dem nächſten Zeugen, Landjägermeiſter Liedtke und dem Erſten Staatsanwalt Gerlach kommt es dann zu einer zuge⸗ ſpitzten Kontroverſe. Der Staatsanwalt bezeichnet es als einiger⸗ maßen merkwürdig, daß der Zeuge ſozuſagen umgefallen iſt, nämlich, daß er zuerſt an ein Verbrechen und nachher an einen Selbſt⸗ mord geglaubt habe. Der Zeuge erwidert darauf, daß er auf Grund ſeiner Ermittlungen zu einer Aenderung ſeiner urſprünglichen Anſicht gekommen ſel, und daß ihm auf keinen Fall von dritter Seite etwas Derartiges ſuggeriert worden wäre. Weiter beſchwert ſich der Staats⸗ anwalt darüber, daß die erſte Meldung von dem Leichen⸗ fund an die Staatsanwaltſchaft erſt 20 Tage nach Auffindung der Leiche erfolgt ſei. Der Zeuge Liedtke begründet das damit, daß er ſeine Meldung vorſchriftsmäßig an den Amtsbezirk Werder gemacht habe. Als weiterer Zeuge tritt der Amtsgerichtsrat Eichelkraut auf, der Vorſitzende im Prozeß gegen den jungen Kaehne in Werder. der Kaehne jun. zu 9 Monaten Gefängnis verurteilt hat. Amtsge⸗ richtsrat Eichelkraut hat auch die erſten Ermittlungen nach Auffin⸗ dung der Leiche am Fundort angeſtellt und bezeichnet die ganze Lage der Leiche als ver dächtig. Beſonders auffällig iſt ihm die La der Füße erſchienen. Dder 5 hält es für wahrſcheinlich, daß die Leiche geſchleift worden ſei. Nachdem dann die Sachverſtändigen zu Worte gekommen ſind, deren Ausführungen nichts weſentlich Meues bringen, wird die Verhandlung vertagt. ** Okt. im Prozeß Kaehne ſtellt das Gericht die Berlin, 4. vorſätliche Tötung ohne Ueberlegung, Körperver⸗ Schuldfrage auf ketzung mit Todeserfolg und nach mildernden Umſtänden. * eeWenn man käne Sdaung lieſt. Eine intereſſante Ge⸗ richtsverhandlung beſchiftigte das Amtsgericht Obermoſchel. Ein ſehr wohlhabender, aber aich ſehr geiziger kinderloſer Landwirt aus einem nahen Dorfe bet ein fettes Schwein von 27 Zen'nern ſeil. Bald ſtellte ſich auch der erwünſchte Käufer ein. Der Bauersmann verlangte, um nach ſeiner Meinung nicht zu kurz zu kommen, 2000 0 M. pro Pfundl Lachend Ichun der Metzger ſofort ein. Das war Mitte Augiſt. Aber, o Schreck! Stutzig gemacht durch den ungewohnt raſchen Zuſchlag. erkundigte ſich unſer Mann und erfuhr, daß der Preis des Schweinefleiſches ein viel höherer ſei und verweigerte nun die Abgabe des Borſtentieres. Das angeruiene Gericht entſchied jedoch wie vorauszuſehen war, zugunſten des Ober⸗ moſcheler Metzgers. der erzielte Erlös für das Schwein reicht bei weitem nicht zur Beſreitung der entſtandenen Gerichtskoſten. Der kagende Metzger hatt einen Rechtsanwalt, der Beklagte einen Ge⸗ ſchäßtsmann als Verteter. Da können wohl leicht an Unkoſten das Vielſache von Millimen an dem Bauersmann hängen gebiieben ſein.— Wenn das deimal geſcheite Bäuerlein die ge · leſen hätte, ſo häte es ſich Schaden und Spott erſparen nen. Die Schrift. Max Klante wieder verhaftet. Max Klante, der als haft⸗ unfähig aus dem Efängnis freigelaſſen würde und ſeitdem ſich wieder auf der Re 1 nbahn öfters betätigt hatte, zuletzt auch ſo⸗ dem, was heüte düßerpärkamentariſch gärtft— Frage zu erheblichen Anteilen die Reaktien, um die gegen ihn ſtandes, der, da ihm das Waſſer an den perhängte Reſtſtrafe ſich zu wehren. Dennoch bleibt es uns zweer haben erneut Foaf⸗ zu ſolchem Ende, in dem Augenblick der Zeugnis des Gefäng⸗ außenpolitiſcher Entſcheidungen die Kriſe ihaftunfähig bezeichnet Nach wie vor meinen wir, wenn man Dr. laſſen hätte, wenn man ihm auch nur zen, guten Fang 9 75 hätte, wären wir auch ohne die Wirrnis 12 de ſich Acheron zu bewegen, ohne die Sozialdemolmersheim wegen lion zu treiben, vermutlich zu dem gl eiruchdiehftühten zu ver⸗ Der Kanzler iſt, wie ſich aus einemfällen, ſo daß zu ſeiner ergibt, der mehr oder weniger von Dr. Strigen erforderlich war. dürfte, ſolcher Meinung:„Das Kabinett Streluſt. den ernſthaften Verſuch, den geforder undeswetterwarte und die Bahn für diejenigen Kräfte frei zuzn morgens) beklagten, daß ſie vom Marxismus in Feſſe Regterung wollte durch das Ermächtiguns 8 Be⸗ haben, um die viel beklagten Hemmungen ſere 8 merkungen zu beſeitigen. Daß es dazu nicht kam, iſt.⸗ Schuld; denn nicht das Kabinett iſt bſach ae 5 Abſicht geſcheitert, ſondern die Koaljccht 5 Regierungsparteien zuſammenſetzt.“ Aber 1 win 14 ſchlagen und alle zentrifugalen Kräfte ſind— ſie entſpannten, ruht die Beweislaſt, daß der!?“—— übel nun gehen müſſen, der beſſere iſt. kill 10 „Nach den uns geſtern abend noch zugee iter ver chlechtert, da dürfte die gebiet gelübe hat, in Kabinellsbildung im weſentliche fortdauert. Ein Ein⸗ 5 5 e Abkühlung, auf dem ein. Die Namen der neuen Männer ſoll den Gefrierpunkt ge⸗ tags bekannt gegeben werden. Die Verſu 5 den Demokraten geſtern noch aeee Koalition zu retten, ſind an dqhle 12 Uhr nachls: Volksparteigeſcheittert. Das nechwarzwald Schneefall, binett Streſemann ſein, das ſich in der Haſe Winde. us H des Südbahnübereinkommens Der österreichische Nationalrat hat den Akkord mit Südbahn genehmigt, und wenn in den nächsten Tagen die Unterzeichnung durch den Bundespräsidenten erfolgt, ist damit die unter so schwierigen Verhältnissen zustande ge- kommene Vereinbarung als perfekt anzusehen. Die nächste Folge ist, daß der einseitige Akt, welchen Jugoslawien kürzlich durch die Besitzergreifung der auf seinem Gebiete liegenden Südbahnstrecken vollzogen hat, dadurch nach- träglich genehmigt wird. In Ungarn wurde die Erklärung abgegeben, daß ein Staatsbetrieb vorerst nicht beabsichtigt sei und die Südbahn den Betrieb weiterführen soll. Bezüg- lich Oesterreichs steht eine ähnliche Erklärung noch aus, und es gilt als möglich, daß der Bund den Betrieb der Süd- bahn übernimmt. In Südbahnkreisen wird der Neuen Fr. Presse zufolge allerdings angenommen, daß der Betrieb vor- läufig ein privater bleiben werde, weil die Bundesbahnen in der Sanierung begriffen sind und dieses Werk durch die Angliederung eines schwierigen Körpers wesentlich kompli- ziert werden könnte. Man glaubt deshalb, daß die Südbahn den Betrieb der österreichischen und ungarischen Strecken noch für eine längere Zeit führen werde. Nach dem jetzt unter Dach gebrachten Akkord wird das Ergebnis des Be- triebes von nun an auf Rechnung des Staates gehen. Der Staat übernimmt das gesamte Defizit und hat überdies die vereinbarten Zahlungen zu leisten. Das Defizit der öster- reichischen Strecken der Südbahn wird für das laufende Jahr auf mindestens 200 Milliarden Kronen geschätzt. Allerdings hat bei der Südbahn der Beamtenabbau und die ganze Ersparnisaktion noch nicht begonnen. Diese Maßregeln werden jetzt in Angriff genommen und bis Ende 1924 be- endigt sein. Es ist deshalb die Hoffnung berechtigt, deß sich das Ergebnis des Betriebes im nächsten Jahre wesent⸗ lich bessern wird. Op das Defizit ganz verschwinden wird, das wird von dem Geschäftsgange der Industrie und von der Gestaltung der Tarife abhängen. Die Südbahn hat kürz- lich erklärt, daß eine Belebung des Verkehrs um 10 Prozent und eine Erhöhung der Gütertarife um 15 Prozent genügen würden, um das Defizit zu beseitigen und auch jene Beträge dereinzubringen, welche Oesterreich aufgrund des Akkords zu leisten hat. Die Südbahn durchfläuft nämlich die großen steirischen Industriegebiete, sie vermittelt den Verkehr mit den Seehäfen und eine Tariferhöhung müßte deshalb wesent⸗ lich günstigere Effekte als bei den anderen Babnen liefern. Selbstverständlich dürfte die Tariferhöhung nicht linear, sondern in Anpassung an die Bedürfnisse des Verkehrs er- kolgen. Die Generaldirektion wird bestehen bleiben, der größte Teil ihrer Angestellten wird aber, soweit er nicht abgebaut wird, der Betriebsdirektion für die österreichi- schen und ungar ischen Strecken zugewiesen werden. Die Generaldirektion wird nur ein paar Dutzend Beamte haben und lediglich jenen Apparat vermitteln, der die administra- tiven und finanziellen Agenden sowie den kommerziellen Dienst, insbesondere die Tarife, betrifft. Die Petriebs- direktionen Wien und Budapest werden den gesamten Ver- kehrsdienst führen; die Zentralleitung der Südbahn Wird die Tarife festsetzen und ihre Erkahrungen dem kommerziellen Dienste zur Verfügung stellen. Der Akkord mit den Priori- täten wird nunmehr sofort in Kraft gesetzt werden. Zu diesem Zwecke wird sich der Präsident der Generaldirektion Dr. Fall in der nächsten Zeit sofoôrt nach der Ratifikation der ge des Akkords nach Paris begeben, um mit den Prioritäten die Verhandlungen zu pflegen. Der Druck der neuen Obligationentitres, die gegen die alten Prioritäten umge- tauscht werden sollen, muß unverzüglich in Angriff ge- nommen werden. Es wird ein Dekret veröffentlicht werden, in welchem die Obligationenbesitzer aufgefordert werden, jhre Titres zum Umtausch einzureichen. Der erste Coupon der neuen Titres soll vom 1. März 1924 sein und die Zinsen des Jahres 1923 gewähren. Beim Umtausch sind die alten Obligationen mit den künftigen Coupons einzuliefern; da- gegen nicht die Coupons der früheren Zeit, namentlich auch nicht der Halbjahrscoupon vom 1. Januar 1923, da diese aus dem Rückstandsfonds im Wege der Verlosung allmählich eingelöst werden sollen. Am 24. Oktober soll einer Ver- waltungsratssitzung der Südbahn stattfinden, in der die Mit- teilung über die Verhandlungen gemacht und alle näheren Fragen geregelt werden sollen. Starke Erhöhung des Goldzollaufgeldes. Vom 6. bis 9. Oktober einschl. beträgt das Goldzollaufgeld 6 C39 999 000 Prozent. Eine Goldzollmark ist gleich 66 900 000 Papiermark. Der Umrechnungssatz für die A b- gabe der landwirtschaftlichen, forstwirtschaftlichen und gärtnerischen Betriebe(Landabgabe) beträgt vom 6. bis 9. Oktober 66 900 000 für je eine Goldmark. * Zeichnungs Ergebnis der Reichs- Goldanleihe. Das Zeichnungs-Ergebnis steht, vorbehaltlich Sieinet 4224 5 jänzungen, fesk. Es wurden insgesamt gezeichnet ee gegen bar 120 788 194.., gegen Devisen 30 852 809.., gegen Dollar-Schatzanweisungen 2596 553.., gegen Goldmarkquittungen 986 630 G. M. Norddeutsche Automobilfabrik.-., Hamburg. Die a0..-V. beschloß die Erhöhung des Grundkapitals um einen Betrag bis zu 130 Mill.& auf bis zu 208 MIII. durch Ausgabe von 125 Mill. Stamm- und 5 Mill. mit 20fachem, Stimmrecht und einer Vorzugsdividende von 10 Proz. ausgestatteten Vorzugsaktien. Die für das Geschäfts- jahr 1923 gewinnberechtigten Aktien werden von einem Konsortium unter 1 der Bankfirma Fr. W. Schütt übernommen mit der Verpflichtung, 37 Mill. 4 Stammaktien den bisherigen Aktionären im Verhältnis von:1 zum Kurse von 1 000 Proz. anzubieten. Der Rest soll im Interesse der Gesellschaft verwendet werden. XInteressengemeinschaft in der Leinenindustrie. Die Firma Carl Weber u. Co. G. m. b.., Oerlinghausen-Berlin, hat ihren Konzern durch Herstellung bzw. Festigung von Interessengemeinschaften mit den Firmen Julius Leinenindustrie.-G. in Waltersdorf und C. E. Burghardt, Taschentuchfabrik in Lauban er- Weitert. Chemische Werke Brockhues.-G. in Nieder-Walluf. Die Verwaltung beantragt die Kapitalerhöhung von 23 Mill. um einen noch ungenannten Betrag.(A0..-V. 22. Oktober.) Börsenberichte Frankfurter Wertpapierbörse * Frankfurt, 4. Okt.(Drahtb.) Am Devisenmarkt zeigte die Preisbewegung eine weitere Steigerung. Der Dollar eröffnete den Vormittagsverkehr 540—550, später 575—600; die getätigten Umsätze ſedoch waren bescheiden. Der freie Effektenverkehr war heute ruhig und nahm guf den Rücktritt des Kabinetts Stresemann eine abwartende Hal- tung ein. Die Tendenz ist im allgemeinen fest. Es wur- den nur wenige Kurse genannt, wobei es sich aber mehr um Schätzungen handelt, als um Grundlagen für tatsächlich Umsätze. Man nannte Verein Deutscher Oel- abriken 800, Adler u. Oppenheimer 2500, Kammgarn- spinnerei Kaiserslautern 800, Zuckerfabrik Rheingau 700 bis 750, Metallatzwerke 3000, Ludwigshafener Walzmühle 2000, Niederrheinische Lederfabriken 1000, Union Peter lieben weiter stark gesucht. Von Montanpapieren sind Gelsenkirchen sehr fest. Laurahütte 2300—2500, genannt. Dresdner Bank 455—480, Barmer Bankverein Mitteldeutsche Credithank 200. Valutapapiere leb- hafter gesucht, Anatolier I und Türkenwerte bevorzugt. Berliner Wertpapierbörse * Berlin, 4. Oktbr. Orahtb.) Bei unvermindert starker Nachfrage wurden die Devisenkurse beträchtlich in die Hôhe getrieben. Umsätze kamen im Freiverkehr wegen des fehlenden Angebots nur vereinzelt zustande Der Dollar stieg bis auf 600 Millionen. Die amtliche Notierung brachte bei knapper Zuteilung nur eine verhältnismäßig eringe Ermäßigung. Gleich nach der amtlichen Festsetzung wur⸗ den für Devisen wieder höhere Preise geboten. * *Tägliche Notierung von Dollar-Schatzanweisungen und Goldanleihe. Der Berliner Börsenvorstand be⸗ schloß, dem Antrag der Reichsbank entsprechend, Gold- anleihe und Dollarschatzanweisungen auch an börsenfreien Tagen mit Ausnahme des Samstags zu notieren. Am Diens- tag und Donnerstag werden daher die Säle der Effekten- börse von 441 bis 22 Uhr geoffnet werden. Es soll nur ein Einheitskurs festgesetzt werden. Frankfurter Notenmarkt 4 Okt. dela rlef geld Irtef Amerlkanlsche 577,000000 583,000000 Norweglschẽ—— Belgische 27.350000 27.650000 Rumänlache 73,600000 74,400000 Dänische 94,500000 35,500000 Spanische 101.500000 102.500000 Egolische.660000000 2,686000000 Sohwelzer 146,300000 147700000 Französis ohe 34,800000 35,200000 Sohwedisohe 16,00000 16,00000 Holtändlsohe. 236,700000 228,00000 Tschecho-5l—— Iallenlsche 25,670000 26,130000 Ungarisohe—— Oesterrelch abg 76⁵⁰⁰⁰ 775⁰⁰⁰ Frankfurter Devisen Amtiloh 6. 1. 8. l. 6. l. B. l. Renn 10,453750 18,546250 28.428750 2 25⁰0 Hoffangc 156,625900 158,8 76000 234.912 250 London.4962500.0 1,303750000 2,143375000 25000 Haris„„„„„ 23,808850 22,809350 33,915000 34,885000 Sohwelz„„„„ 80,847500 61,152500 105,4 000 102,205000 Spanſen 4882500 4717500 77.505000 78,85000 Hallenn 15.560000 16,04001.0 25,835000 Dänemark 62,642500 63,157500 99,750000 100,250000 Normegenn 55,860000 8,140000 99.773000 91,287500 Sohwedeen 84,787500 85,212500 149,625000 151,375000 Helsingtors 9,4/ 125⁰.525750 14.463750 14.5862⁴0 NewW-Vork. 344,37508 245,852500 578,550000 581, 50000 Wien, abgn. 4763 4787 8054 Budapetetet 16458 61541 319200 320800 FENR 10,272750 10,9272⁵⁰ 169570.704250 „——— Berliner Devisen *Berlin, 4. Okt.(Eig. Ber.) Am Devisenmarkte herrschte in Anbetracht der völligen Unübersichtlichkeit der innerpolitischen Lage völlige Geschäftsstille. Nachfrage nach ausländischen Zahlungsmitteln besteht zwar weiterhin, doch ist der Bedarf im Freiverkehr anscheinend auf das allernotwendigste Maß beschränkt. Der Nachfrage steht allerdings wieder kaum Angebot gegenüber, so daß sich die vollzogenen Umsätze auf ganz geringfügige Maße be⸗ schränken. Die Tendenz ist unverändert fest. Englische Pfunde bewegten sich um 2,5—2,6 Milliarden, entsprechend einem Dollarkurs von 550—570 Millionen. Amtlioh 0. 3 6. 3 0. 4. 11 o 172.56750⁰ 173,132500 5, 460000 2¹6,540000 Buon.-Alres 145,6 35000 146,365000 181,545000 182,485000 Drüssei 22,144500 22.255500 932500 271675⁰00 Ohristlania„„ 69,625500 69,974500 86,383800 18500 Kopenhagen 77.8050U⁰„195000 858000 97.412000 Stookhom 116,09000 117.092000 145,835000 1 Helsingftors 2 11.770⁵⁰⁴ 829500 14,763000 14.1 00 Hallen.„„„„60 19,750500 19,819500.438750 25.581250 Tenes.93500 000 2,005000000 2,9375000 New-Vork 439.900000 241,00000 525000 551.375000 FEEHF 28, 34500 26,265500 31,920000 32,000000 enheee 78,403300 75,955⁰⁰0 97 98,445500 C 50,952 E9,175500 77214000 74.888000 Epan, 216,495750 217.514250 271,320000 72.680000 Rlo de Janelro.895000 42,105000 52,368750 52,631250 Wien abg. 6˙84 621⁵ 27³⁰ 772 13,117125 13,162678 18,358000 16.441000 jugoslavlenn 5,2867 5,313250 6,583.615500 Sudapest 23641 27759 27930 200⁰ Sofſe.3392.360875 5,366500 5,413500 Waren und Härkte Offizielle Preise der Mannheimer Produktenborse Die Kurse verstehen sick per 100 Kilo in Milliarden Mark vraggonirei 4 ohne Sack netto Kasse Prelsnotlerungen vom 4. Oktober 1923 Welzen, Inlündlscher.700—1,900] Roggenmehl—3200 auslündisoher——=IWelzenklele mit Sack—.,80⁰0 Rohgen,(alter).400—1,450.——.— 15 nguer.———Robmelasse 0,400—0,4⁰ Aneh.300—1,500 Wiesenheu, Jose—— 7(neus)——.—IRotkleebeu——— nater(äeuer).300—1,500 Luzerne-Klesben—— „ lalter)— FPress-Stroh— Male, geilbes(mit Saok)———Igebundenes Streh——— Welzenmehl Basis 5h U(Richtyreis 3,000—3,00] Raps——— Fest. ee Berliner Produktenmarkt * Berlin, 4. Okt.(Drahtb.) Der unaufhaltsame Sturz unserer Valuta hatte notwendigerweise eine weitere starke Heraufsetzung der Getreidepreise zur Folge. Trotz der starken Erhöhungen wird der Abstand gegen die Weltmarkt- parität täglich größer. Umsätze finden am Produktenmarkt nur wenig statt, da wegen der Unsicherheit der politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse große Unlust herrschte. Auf der andern Seite waren aber die Provinzhändler mehr zur Abgabe geneigt, da sie wegen der zu zahlenden Steuern sehr bedeutenden Geldbedarf haben. * X Karleruher Börse vom 3. Oktober 1923. Getreide und Mehl: Die sprunghafte weitere Entwertung der Mark läßt die Forderungen gleichermaßen mitgehen. Geschäfte sind fast nicht zustande gekommen, weil in den msisten Fällen die Mittel zur Einhaltung der durch die Verhältnisse bedingten strengen Zahlungskonditionen und der sehr hohen Geschäftsunkosten fehlen. Nominell konnten folgende Preise enannt werden: Weizen 1,6 Milliarden, Gerste.3 bis 4 Milliarden, Roggen 1,25 bis 1,35 Milliarden, Hafer 1,2 Milliarden, Wefzenmehl—3, 4 Milliarden, Roggen- mehl 2,8—3 Milliarden und Kleie Millionen. Spezialfabrikate entsprechend teurer. Biertreber, Malzkeime 4 50 Millionen, Alles per 100 kg, Frachtparitat Karls- ruhe, Getreide- und Futtermittel, ohne Mehl und Kleie, mit Sack.— Wein und Spirituosen: die kleinen Angebote können in Anbetracht der Geldverhältnisse mit wenig Aus⸗ nahmen keine Aufnahme finden.— Kolonialwaren: Kaffee, roh 3,20—4 Goldmarkꝭ gebrannt 45—5,5 Goldmark, Kakao—3,6 Goldmark, Tee, mittel 7,8—8,4 Goldmark, Tee, gut 8,6—9,8 Goldmark, Tee fein 9,9—12,6 Goldmark per kg verzollt. Burmareis 0,45 Goldmark, Trauben 0,45 FJoldmark Erbsen 0,45 Goldmark, Schweineschmalz 1 oldmark Tendenz: Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger, G. m. b. 125 Mannheim. E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt iſcher: für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und kales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande, Nachbargebiete Gericht u. den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher; für Anzeigen: Karl Hügel. — V. M. 1846 folgte am vergangenen Sonntag einer Einladung des den Amerikaner Dundee 4. Seite. Nr. 456 Mannheimer Geueral-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Dounerstag, den 4. Oktober 1923 Sportliche Rundſchau Die Hockey⸗Abteilung des Turnvereins Mannheim 1846 in „ Hannvoer. P. F. B. B. 1878 1.— T. V. M. 1946 L. 321. D. F. B. V. 1878 II.— T. V. M. 1846 II. 0r0. Die erſte und zweite Mannſchaft der Hockey⸗Abteilung des T. Deutſchen Fußballvereins 1878 Hannover. Die erſte Hockey⸗Elf der 78er 55 zu den führenden norddeutſchen Hockey⸗Mannſchaften, ſie iſt in dieſer Spielzeit in beſonders guter Form. Am vorausge⸗ angenen Sonntag ſpielte ſie gegen den bekannten Club zur Vahr, remen,:2. Die junge Turnermannſchaft wußte beim Antritt der Reiſe, daß es alle Kräfte aufzubieten gilt, um den Mannheimer Hockey⸗Sport würdig zu vertreten. Es iſt dies den beiden Mannſchaften gelungen, ſie haben für die Norddeutſchen unerwartete Reſultate erkämpft. Die Spiele zeigten eine vorbildliche Auffaſſung des ſportlichen Kampfgeiſtes bei beiden —— 5 und die erſte Mannſchaft der 46er dürfte wohl ihr beſtes piel geliefert haben. In der erſten Halbzeit iſt ſie dem ſpielerfah⸗ renen Gegner nicht nur ebenbürtig, es gelingt den 78ern nur ſchwer, den Kampf in das Turnerfeld zu tragen. Nach der Pauſe machen ſich die Strapazen der langen Reiſe bemerkbar und die Einheimiſchen haben mehr vom Spiel. Die durchdachten Angriffe der Hannoveraner werden von den ausgezeichneten Innenſtürmern im Schußkreis aus jeder Lage zum Schuß aufs Tor verwandelt. Durch äußerſte Kraft⸗ entfaltung gelingt es den Turnern bis zum Schluß das Spiel offen halten und des Gegners Heiligtum immer wieder in Gefahr zu ringen. Beide Torwächter treten oft in Tätigkeit, ſie zeigen in ruhiger Arbeit gutes Können.— Die Hannoveraner Sportpreſſe hebt bei der Turnermannſchaft beſonders den großen Eifer und das flinke, energiſch⸗faire Spiel hervor. Im Schlußkreis fehle den Stürmern aber oft der raſche Entſchluß,— ein weſentliches Plus der 78er. Die zweiten lieferten ſich einen ebenſo ſpannenden und energiſchen Kampf. Das Spiel war vollkommen ausgeglichen. 911 zählbare Erfolge ausblieben, verdanken beide Mannſchaften nicht zuletzt den fabelhaft arbeitenden Torwächtern. Die Aufnahme der Mannheimer in Hannover war denkbar herzlich. Eine groß⸗ zügige Stadtverwaltung hat dort Sport⸗ und Spielplatzanlagen ge⸗ ſchaffen und zur Verfügung geſtellt, wie ſie keine zweite deutſche Stadt aufzuweiſen hat. Bsch. Leichtathletik KS. Neuer Start von Peltzer in Schweden. Die internationalen Wettkämpfe in Malmö gingen unter Beteiligung des Stettiner Läufers Peltzer vor ſich. Ueber 800 Meter ſiegte Lundgreen in der glänzenden Jeit von:55.4 gegen Peltzer, der:56.8 benötigte. Auch im 400 Meter⸗Lauf wurde ltzer von Engdahl(49,4) geſchlagen. Im 1500 Meter⸗Lauf gab Peltzer auf, ſodaß Lundgreen unangefoch⸗ ten in:16 gewinnen konnte. Im 100 Meter⸗Lauf gab es eine Senſation, da der Schwede Engdahl dieſe Strecke in 10,5(lallerdings mit Rückenwind) bewältigte. 85 Boxen ks. Beckelt in 20 Sekunden geſchlagen. Das Preſtige des fran⸗ iben Boxſportes, das durch die Meiſterſchafts⸗Niederlagen von arpentier gegen Dempſey und Battling Siki ſowie von Criqui durch ſtark erſchüttert war, iſt durch einen Rekord⸗ ieg Carpentiers über den Engländer Joe Beckett wieder etwas ge⸗ ba n worden. In der Londoner Olympia kam vor überfülltem Hauſe s mit Spannung erwartete neuerliche Zuſammentreffen von Car⸗ pentier mit Beckett zum Austrag. 1919 unterlag letzterer gegen den Franzoſen in 71 Sekunden und man glaubte, daß dieſer ſchnelle Sieg Zufall war. Diesmal unterlag Beckett in noch kürzerer Zeit, und zwar traf ſchon nach 20 Sekunden die Rechte Carpentiers ſein Kinn. Beckett wankte bedenklich und erhielt dabei einen zweiten und beim Niedergehen den dritten Schlag, immer auf die gleiche Stelle, fiel ſchwer auf den Rücken und war rettungslos geſchlagen. In noch nicht 50 Sekunden war das ganze Schauſpiel vorbei. Carpentier war nach dem Kampf Gegenſtand beiſpielloſer Ovationen. CCͤ ³˙Üwü]⅛ ů Neues aus aller Welt — In der Verbannung geſtorben. Am Sonntag ſtarb infolge eines Schlaganfalls in Auerbach, wo er ſich in der letzten Zeit auf⸗ hielt, der Verleger⸗Redakteur der„Wormſer Nachrichten“, Klein⸗ ſtreuer, im 59. Lebensjahr. Infolge ſeines mutigen Eintretens für die deutſche Sache im beſetzten Gebiet wurde Kleinſtreuer vor einiger Zeit von der franzöſiſchen Beſatzungsbehörde zu einer zwei⸗ monatigen Freiheitsſtrafe verurteilt, nach deren büßung er aus dem beſetzten Gebiet ausgewiefen wurde. Die mit der Ausweiſung verbundenen ſeeliſchen Erregungen hatten die Lebenskraft des Man⸗ nes vorzeitig gebrochen. — Die Schänder der Weimarer Fürſtengruft verhaftet. Der Kriminalpolizei iſt es nach langwieriger Ermittlungsarbeit gelungen, eine gefährliche Verbrecherbande dingfeſt zu machen, auf deren Konto eine Reihe von Einbrüchen, beſonders in Fürſtengrüfte kommt. Den Grabſchändern wurden bereits der Einbruch in die Gruft des Generalfeldmarſchalls v. Moltke auf dem Gut Kreisau in Schleſien nachgewieſen und die Beraubung der Fürſtengruft zu Weimar im Mai d. Is. Die Weimarer Fürſtengruft iſt ſeit Kriegs⸗ ende nicht weniger als dreimal von Einbrechern heimgeſucht worden. Die Gruft im alten Friedhof, im Jahre 1824 von Karl Auguſt er⸗ baut, liegt in einem ſich auf erhöhtem Platz erhebenden tempelähn⸗ lichen Kuppelbau. In der Mitte des Friedhofs befindet ſich eine um⸗ gitterte Oeffnung, durch die die Särge in das Gruftgewölbe hinabge⸗ laſſen werden. Hier ruhen der Stammvater des Weimarer Regenten⸗ hauſes Herzog Wilhelm IV. mit den meiſten ſeiner Nachkommen. Außerdem birgt die Gruft neben dem Sarge des Fürſten Karl Auguſt die eichenen Sarkophage Schillers und Goethes. An die Fürſtengruft ſchließt ſich die ruſſiſch⸗griechiſche Kapelle an; ſenkrecht unter deren Altar liegt die Ruheſtätte der Zroßherzogin Maria Pawlowna, Groß⸗ fürſtin von Rußland. Die Stille der Gruft wurde bereits im Juli 1920 und im Auguſt 1921 geſtört. Der Verbrecher wurde gefaßt und erhielt ſchwere Zuchthausſtrafe. Der dritte Einbruch im Mai d. Is., den die jetzt verhaftete Bande auf dem Kerbholz hat, ſtellt jedoch den Gipfel der Gefühlsroheit dar. Nicht einmal vor der Ruhe der Toten ſchreckten die Grabſchänder zurück. Sie nahmen ihren Weg durch ein herausgebrochenes Fenſter. Von der Kapelle gelangten ſie durch einen Lichtſchacht in die Gruft, deren Decke, eine ſtarke Glasplatte, ſie herausbrachen. Ein darunter befindliches Eiſenkreuz durchfägten ſie mit einer Stahlſäge. Dann ließen ſie ſich mit einem Seil in das eigentliche Grabgewölbe hinab, dort erbrachen ſie gewaltſam den Sarg der Großfürſtin Pawlowna ſowie den der Großherzogin Karoline von Sachſen und riſſen die Schmuckſachen von den Leichen. Die Kriminalpolizei konnte jetzt die ganze Ver⸗ berecherbande in ihrer Zentrale, die ſich in der Wohnung des einen Mitglieds, des Glaſers Otto Heckert in der Köpenicker⸗ ſtraße 44 in Berl in befindet, feſtnehmen. Die Kriminalpoli⸗ 170 jetzt bemüht, das ganze Treiben der gefährlichen Bande auf⸗ zuklären. — Jalſche Krimſnalbeamte. Bei einer in der Heilwigſtraße in Hamburg wohnhaften Frau erſchienen zwei Männer, die ſich als Kriminalbeamte ausgaben und eine Beſcheinigung verlegten, nach der ſie eine Hausſuchung vornehmen ſollten, um Deviſen zu beſchlag⸗ nahmen. Die alte Dame hatte den Ausweis nur ſehr oberflächlich ſich angeſehen, paßte aber doch bei der nun erfolgenden Durchſuchung ſehr auf. Trotzdem mußte ſie nach dem Weggange der„Beamten“ feſt⸗ ſtellen, daß eine goldene Damenuhr und 6 Brillantringe„beſchlag⸗ nahmt“ und mitgenommen waren. Es handelt ſich ſelbſtverſtändlich nicht um Kriminalbeamte. — Bolksjuſtiz. In Oberputzkau bei Biſchofswerda i. S. hatte ſich die 30 Jahre alte Tochter des Zimmermanns Fröde aus Schwermut ertränkt, weil ſie von der Stiefmutter fortgeſetzt un⸗ menſchlich behandelt worden war. Nachdem ſich die Stief⸗ mutter geweigert hatte, die Tote nach dem väterlichen Hauſe bringen zu laſſen, zwang man ſie, die Leiche auf einem Karren ſelbſt ins Haus zu fahren. Als ſie auch dem Begräbnis fern blieb, zogen die erregten Dorfbewohner vor das Haus, in dem ſie ſich verſchloſſen hielt, holten ſie gewaltſam heraus und fuhren ſie durchs Dorf. — Die Not der Schulen. Die Auswirkungen der franzö Politik gegenüber Deutſchland machen ſich immer mehr auf—— biete des deutſchen Schulweſens fühlbar. So iſt der Magiſtrot von Berlin nicht mehr in der La ge, für die Gemeindeſchulen die allerdringlichſten Lehrmittel zu beſchaffen. In⸗ folgedeſſen mangelt es ſelbſt an Kreide und Tinte. In manchen Klaſſen können bis 60 Prozent der Schüler die nötigen Bücher nicht mehr anſchaffen. Von der Stadt aus können Schulbücher und Hefte nicht mehr abgegeben werden. Die Stadt Bertin iſt ſogar nicht ein⸗ mal in der Lage, zerſprungene Fenſterſcheiben in Schulen zu erſetzen. Da bisher nur ein Drittel der notwendigen Winterkohlen beſchafſt werden konnte, iſt trotz des Proteſtes aller Schulfreunde mit eirer —8wöchigen Notſchließung aller Schulen zu rechnen.— An den höheren Schulen der Stadt Berlin betrug das Schulgeld von Jult bis September 45 000 Mark. Alle Verſuche, dieſen Betrag der Geldent⸗ wertung entſprechend zu erhöhen, ſind am Widerſpruch des Kultus⸗ miniſteriums geſcheitert Für Oktober iſt nun vom Miniſter für Kunſt und Wiſſenſchaft das Schulgeld auf 8 Millionen feſtgefetzt worden, d. h. nach dem heutigen Geldwert umgerechnet auf 25 Pfg. Der Magiſtrat Berlin hat dieſe Erhöhung abgelehnt und beſchloffen, das Schulgeld in dieſer Höhe überhaupt nicht zu erheben, weil die Er⸗ hebungskoſten heute größer ſind als die Erträge. — Rekordfahrt des früheren Jeppelinkreuzers„Bodenſee“. Nach einer Meldung der„Agenzia Stefani“ hat das italieniſche Lenkluſt⸗ ſchiff Eſperia, das im Sommer 1921 an Italien ausgelie⸗ ferte Zeppelin⸗Luftſchiff Bodenſee in der Nacht vom 26. zum 27. September eine ununterbrochene 13ſtündige Nachtfahrt zurückgelegt, während der die Eſperia von dem nahen Rom gelegenen Luftſchiffhafen Ciampino aus über Neapel nach Palermo, Meſſina und zurück nach Ciampino geflogen iſt. Die faſt ausſchließlich über dem Meer gefahrene Strecke mißt 1250 Kilometer. Wie die„Agenzia Stefani“ hinzufügt, hat damit die Eſperia die beſte Leiſtung vollbracht die die italieniſche Luftſchiffahrt bis jetzt zu verzechnen hat. — Rekordpreiſe für alte Geigen. Eine alte Stradivari⸗Geige und mehrere andere Meiſterinſtrumente älterer Zeit ſind dieſer Tage für den Rekordpreis von 56 900 Pfund letwa 2 Millionen Goldmark) in amerikaniſchen Beſitz übergegangen. Sie befanden ſich bis jetzt in dem Beſitz des millionenreichen Engländers Waddell in Glasgow. Der Käufer iſt der amerikaniſche Geigenhändler Free⸗ mann. Das Glanzſtück der Sammlung iſt die erwähnte Stradivari, die vor hundert Jahren in den Beſitz einer engliſchen Familſe Beets überging und zwar zunm Preiſe von einem Pfund(20 Goldmark). Die Geige hat wiederholt den Beſitzer gewechſelt. Der letzte Beſitzer Waddell kaufte ſie für 2000 Pfund(40 000 Goldmark) von einem Pariſer Händler. Das Inſtrument hat jetzt zum Preiſe von 30 000 Pfund(600 000 Goldmark) den Beſitzer gewechſelt. — Ein neues Maſchinengewehr ſoll in der Schweizer Armee eingeführt werden. Es iſt eine Erfindung der Schweizer Techniker und iſt in der ſtaatlichen Waffenfabrik der Schweiz hergeſtellt worden. Das Maſchinengewehr zeichnet ſich durch außerordentlich große Fähig⸗ keit und Handlichkeit aus. Es iſt nur vier bis fünf Pfund ſchwerer als das gewöhnliche Infanteriegewehr, dem es auch dem nach ſehr ähnlich ſieht. Das Magazin des Maſchinengewehrs enthält 30 Runden und iſt imſtande, in der Minute 450 Runden zu ver⸗ feuern. Jedes Infanterie⸗BVataillon der Schweizer Armee ſoll 16—24 ſolcher Maſchinengewehre mitführen. Wie man ſieht, macht die„Ad⸗ rüſtung“ immer weitere Fortſchritte. — Jägerlatein oder Wahrheik! Aus dem fiſch⸗ und wildreichen Teil des nördlichen Newyork wird eine merkwürdige Geſchichte berich⸗ tet. Auf dem Saranac Lake angelte ein Fiſcher nach Barſchen. welch ſchmackhaſter Fiſch dort häufig vorkommt, und zwar in Größen bis zu vfer oder fünf Pfund. Als ein beſonders großer VBarſch angebiſſen hatte, und der Angler einen langwierigen Kampf mit feinem kräf⸗ tigen Opfer, das an der ſtraffen Angelſchnur zappelte, auszufechten hatte, ſtieß plötzlich aus der Luft ein Seeadler nach dem Fiſch. in den er ſich verkrallte. Als er ſich mit feiner Beute in die Luſt erbeben wollte, ſchlang ſich die Angelſchnur um den Hals des Ablers, und ſo dauerte es nicht lange. bis der glückliche Angler nicht nur einen ge⸗ waltigen Barſch, ſondern auch einen ſtolzen Seeadler als Trophade nach Hauſe nehmen konnte. Amtliche Bekänntmachungen Die Straßenpolizeiordnung für die Stadt Manyheim betr. 70 Mit Zuſtimmung des Stadtrats Mannheim und Vollziehbarkeitserklärung des Herrn Landes⸗ kommiſſärs vom 14. September 1923, Nr. 14 368, wird 8 67 der Straßenpolizeiordnung für die Stadt Mannheim wie folgt ergänzt: In Abſatz 2 wird hinter dem Wort Neckarau „ferner der Meerfeldſtraße zwiſchen Emil⸗ Heckel⸗ und Landteilſtraße und der Land⸗ teilſtraße zwiſchen Meerfeld⸗ und Linden⸗ hofſtraße“. 76 (Hiernach iſt das Befahren dieſer Straßenſtrecken miit Kraftwagen und Krafträdern verboten.) Mannheim, den 27. September 1923. Bezirksamt— Polizeidirektion Abt. C. 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