leihe für den Wiederaufbau an. Montag, 8. Oktober Wanmheimor Genom! Anzoiger Badiſche Neuoſte Nachrichlen — Modezeitung— Aus Seit Sezugspreiſe. In mannheim u. umgedung in der laufenden Woche Mt. 100 oo0 oo0. die monatlichen Stzieher verpflichten ſich bei der Seſtellung des Abonnements die wädrend der Bezugszeit notwendigen preiserhöh zu bezahlen. pPoſi⸗ ſcheckkonto Rummer 17500 Karisruhe. Hauptgeſchäftsſtelle Mannheim k 6. 2.— Seſchüfts ⸗nedenſtelle Reckarſtadt, Walohofſtraße 6. Fernſprecher nummer 7031, 7042, 70ʃ3, 7044, 7els. Telegramm⸗Röreſſe: Generalanzeiger mannheim Erſcheint wöochentlich zwölfman.. Beilagen: Der Sport vom Sonntag 22529555„„„„6„ — Mittag⸗Ausgabe Frankreich wartet weiter ab Reine Schritte, weder nach Deutſchland noch nach England Zwei neue Neoͤen Poincarés Poincare hat am geſtrigen Sonntag wieder zwei ſeiner bekann⸗ ten Reden gehalten. In der erſten in Pierre Fitte beſchäftigte er ſich in der Hauptſache mit kleineren Fragen der inneren Politik. Zum Schluß ſeiner Ausführungen kam er auf das Verhältnis zu Eng⸗ land. zu ſprechen und polemiſiertegegen Lloyd George Andererſeits kündigte er eine neue große franzöſiſche An⸗ Weiter erklärte er, er hab ſich eſchworen, daß er alles, was von ihm abhänge, tun werde, daß Frankreich Gerechtigkeit werde und er werde ſich keine Ruhe gönnen, bevor dieſes Ziel nicht erreicht ſei. In ſeiner zweiten Rede gelegentlich der Einweihung eines Denk⸗ mals in Ligny ging Poincare auf die Frage des paſſiven Wider ſtandes ein und beſonders auch auf die Ereigniſſe am vergangenen Sonntag in Düſſeldorf. Er gab dabei eine Darſtellung, die den Gipfel der Verleumdung genannt werden muß. Er behauptete, in Düſſeldorf hätten 30 000 Perſonen zu Gunſten einer lokalen Autonomie eine Kundgebung deren politiſcher Gegenſtand durchaus friedlicher Natur geweſen ſei. Keiner der Manifeſtanten ſei bewaffnet Plötzlich ſei eine Abteilung deutſcher Poliziſten aus einer Kaſerne angerückt und habe ohne irgendwelche vorangehende Aufforderung das Feuer auf eine fried⸗ fertige Menge eröffnet. Dreiviertel Stunden ſpäter habe grüne Poli⸗ zei ohne Grund einen Trupp Rheinländer füſiliert. Die franzöſiſchen Truppen hätten die Ordnung wiederhergeſtellt und keinen Tropfen Blut vergoſſen. Dann leitete Poincare zur Regierungskriſe in Deutſch⸗ land über. Die geſchickten Leute in Berlin hätten für die Kriſe die franzöſiſche Politik verantwortlich gemacht. Nach den wohlwollen⸗ den Erklärungen des deutſchen Reichskanzlers, ſo glaubten die Leute in Berlin, hätte ſich Frankreich ſchneller zum Verhandeln bereit zeigen müſſen. Man hätte glauben ſollen, daß das Reich den paſ⸗ ſiven Widerſtand aufrichtig verleugnet, in dem gleichen Augenblick, in dem trotz Ueberwachung durch die alliierten Behörden die deutſchen Eiſenbahner in der Pfalz und im Ruhrgebiet nochmals drei Monate Gehalt im Voraus erhielten. Auf dieſe Weiſe müßte natürlich das deutſche Budget täglich mehr und mehr zuſammenbrechen. Dann ſchilderte Poincare den Apernin der deutſchen Finanzen und erklärte, die Anſtrengungen der Berliner Regierung für eine Reform der Finanzen wären vollkommen trügeriſch, welches auch die Männer ſein mögen, die die Geſchicke Deutſchlands lenken, wir beabſichtigen uns ſelber treu zu bleiben. ir werden fortfahren, dauernde Garantien für unſere Sicherheit und für den Be⸗ trag der Wiederherſtellung zu verlangen. Wir ſind bereit. poſitive Vorſchläge anzuhören, ſobald wir an Ort und Stelle feſtge⸗ ſtellt haben, daß der Widerſtand aufgehört hat und daß die Liefe⸗ rungen, die man uns ſchuldet, wieder ihren regelmäßigen Lauf nimmt. Dann beſchäftigte ſich Poincare mit dem Verhältnis Frankreichs mit ſeinen Alliierten. Die engliſchen Publi⸗ ziſten, die einen Umſchlag in der franzöſiſchen Auffaſſung voraus⸗ ſahen, täuſchen ſich durchaus. Warum hat denn England den Verſailler Vertrag unterzeichnet, ſo fragte Poincare, wenn man ihn als undurchführbar bezeichnet. Warum hat England ſelber die wichtigſten Teile des Vertrages abgefaßt? Heute wie geſtern, halt ſich Frankreich nicht an das, was ihm verſprochen worden wäre. An dem franzöſiſchen Programm, wie es in dem letzten Gelbbuch dar⸗ gelegt r könne nichts geändert werden, aber es bedeute ſchon ſehr viel, daß freundſchaftliche und vertrauensvolllle Unterhal⸗ tungen, wie die, die er kürzlich mit Baldwin gehabt habe, von Zeit zu Zeit erneuert werden könnten. um die Bande der Entente wieder enger zu knüpfen. So wichtig die Reparationsfrage ſei, ſo ſei ſie doch nicht die einzige, die England und Frankreich gemeinſam zu behandeln hätten. Frankreich ſei nicht entſchloſſen, ſo ſchloß Poincare, Deutſchland in alle Ewigkeit Vorſchüſſe zu leiſten. Es werde verſtehen, Deutſchland zum Zahlen zu zwingen. Frankreich müſſe ſeinen Weg weiter verfolgen. Die Pariſer Preſſe zur Streſemannrede Die Neubildung des Kabinetts Streſemanns wird von det Preſſe im allgemeinen günſtig aufgenommen. Man ver⸗ hehlte ſich aber nicht, daß die Gefahr eines nationaliſtiſchen An⸗ ſchlages noch nicht vorbei und größer als je ſei, da die Nationaliſten jetzt hinter den Kuliſſen arbeiten können. Der„Matin“ ſchreibt, der Aufſtand der Beſiegten ſei be⸗ endet. Streſemann habe dies mit einem gewiſſen Mut im Reichs⸗ tage anerkannt. Zum erſten Male ſeit der Unterzeichnung des Friedensvertrages habe in Berlin der geſunde Menſchenverſtand ge⸗ ſiegt. Es ſei klar, daß es die elementare Klugheit den Deutſchen zur Pflicht mache, ſich einer Löſung zu fügen, wie dies bereitz Deutſche Induſtrielle bei degoutte Um die Wiederaufnahme der Produktion im Ruhrgebiet Berlin, 8. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) Havas beſtätigt eine am Samstag verbreitete Nachricht der Chicago Tribune, daß General Degoutte die Induſtriellen Stinnes, Klöckner, Bögler und den Brgwerksdirektor v. Velſen empfangen hätte. Im Laufe der Unterredung ſeien die Bedingungen für die Wiederaufnahme der Arbeit und die Wiederherſtellung — proviſoriſchen Modus für die Sachlieferungen durchgeſprochen wWorden. 8 Dazu weiß der Düſſeldorfer Berichterſtatter der Chicago Trib.“ noch zu daß Stinnes vorher mit dem im Gefängnis ſitzen⸗ den Herrn Krupp v. Bohlen konferiert und ſich danach zu General Degoutte begeben habe, um ihm ein gemeinſam mit Krupp ausgearbeitetes Programm zu unterbreiten. Nach der Bemerkung, die die„Deutſche Allgemeine Zeitung“ dieſer Meldung hinzufügt, darf man annehmen, daß ſie in der Hauptſache richtig iſt und daß die Verhandlungen zwiſchen Stinnes und Degoutte der Wieder⸗ aufnahme der Produktion im Ruhrgebiet gegolten haben. Der Brüſſeler Berichterſtatter des„Temps“ meldet: Als man ſie gefragt habe, um ihre Abſichten hinſichtlich der und der Zahlung der Steuern, namentlich der Kohlenſteuer, kennen zu lernen, hätten ſie grundſätzlich die Zahlung der Steuer nicht verworfen, aber den zu hohen Steuerſatz kritiſiert. Sie hätten erklärt, ſie könnten ſich nicht verpflichten, die Lieferungen wieder eufzunehmen, ohne ſicher zu ſein, daß die deutſche Regierung ſie bezahlen werde. Nach gewiſſen Auskünften. die man in Brüſſel er⸗ halten habe, könne man zu einer Verſtändigung gelangen, indem man zuerſt die glatte Wiederaufnahme der Sach⸗ Stinnes und Krupp getan habe. ſcheine begriffen zu haben, daß er in Zukunft zwiſchen Reparationen und der Auf⸗ löfung Deutſchlands zu wählen haben werde. Dies hätten aber in Bayern von Kahr und in Preußen eine gewiſſe Anzahl von Nationaliſten nicht begriffen. In nächſter Zukunft werde es ſich zeigen, ob die Vernunft ſiegen werde. Das„Echo de Paris“ zeigt ſich über die Wendung der Dinge in Verlin ſehr enttäuſcht. Pertinax ſchreibt: Hinter den Kuliſſen bleiben die Nationaliſten mächtig und um ſo tätiger, als ſie keine Regierungsverantwortung zu tragen haben. Viele Leute in Frankreich begrüßten dieſe Wendung. Ich perſönlich bin im Zweifel. Für eine rechtsſtehende deutſche Regierung wäre es nicht übel geweſen, wenn ſie einmal die Kraft unſerer Zangen zu verſpüren bekommen hätte. Wie kann man aber dieſe Wendung erklären? Wäre es nicht am Platze, dahinter eine engliſche Inter⸗ vention zu ſuchen? Der„Gaulois“ ſagt, die Rede Streſemanns embehre weder der Geſchicklichkeit noch des Mutes; ſie ſei deshalb geſchickt, weil ſie gegenüber Frankreich eine unendlich gemäßigtere Sprache führt, als Curzon ſie angewandt habe. Unglücklicherweiſe bleibe er dabei, be⸗ weiſen zu wollen, daß die deutſchen Vorſchläge vom 7. Juni eine annehmbare Diskuſſionsbaſis ſeien. Der gute Wille Frankreichs hänge von dem guten deutſchen Willen ab. Der„Figaro“ vertritt den Standpunkt, Streſemann habe durch ſeine Rede ſich den Weg zu Verhandlungen mit Frankreich nicht verſperrt.„Oeuvre“ ſpricht von den beiden Hauptforderungen, die innerhalb 24 Stunden durch Curzon und Streſemann am die franzöſiſche Regierung ergangen ſeien. Sie mögen ihre Wünſche und ihre Anſprüche vorbringen. Es ſcheine nicht, daß der Quai d Orſay geneigt wäre, Streſemann und Curzon zu antworten. „Ere Nouvelle“ ſchreibt, am Freitag habe England brutal und öfſentlich zu Verhandlungen aufgefordert, 24 Stunden ſpäter habe der deutſche Reichskanzler erklärt, daß er keine neuen Vor⸗ ſchläge machen werde. Die Rede erſcheint dem Blatte weſentlich negativ, jedoch enthalte ſie nichts Aggreſſives gegen Frankreich. Das Blatt will auch aus der Aufnahme, die des Kanzlers Rede im Reichstag gefunden hat, ſchließen, daß die Lage der neuen Regie⸗ rung ſehr populär ſei. die engliſche Preſſe zu Curzons Rede Der„Daily Expreß“ ſchreibt: Die Quinteſſenz der Rede Curzons ſei, daß die britiſche Regierung keine beſtimmte Politik für die Behandlung des europäiſchen Problems habe. Alles, was Curzon vorſchlage, ſei, Frankreich das nächſte Wort zu laſſen. Die„Tim es“ erklärt, einige Stellen in Curzons Rede würden wahrſcheinlich Verſtimmung in Frank reich erregen, andere, insbeſondere die Schlußſätze, ſchienen ganz die Hoffnung auf ſede britiſche Initiative aufzugeben. Der britiſchen Oeffentlichkeit, wahr⸗ ſcheinlich auch den Premierminiſtern der Dominions werde es wieder⸗ ſtreben, dieſe Haltung impotenter Erwarten zuzuſtimmen. „Daily Chronicle“ ſchreibt, entweder habe die britiſche Regierung keine Ideen und daher nichts zu ſagen oder, wenn ſie welche habe, ſo habe ſie nicht den Mut ſie auszuſprechen. „Daily Mail“ befürchtet, Curzons Rede werde keinerlei Begeiſterung in Frankreich erwecken und auch nicht ganz die Erwartungen befriedigen, die in England durch das berühmte Communique vom 19. September nach der Pariſer Zuſammenkunft der beiden Premierminiſter erweckt worden ſei. Das Blatt fragt, ob Curzon verſuche, Baldwins Entente aufzulöſen. Die„Weſtminſter Gazette“ ſchreibt, wenn man zwiſchen den Zeilen der Rede Curzons leſe, ſo müſſe man Baldwin in Paris inbezug auf ſeine Politik nichts zuge⸗ ſt an den habe. Die durch das Communique das nach der Unker⸗ redung Baldwins mit Poincare veröffentlicht worden ſei, in Frank⸗ reich geweckten Hoffnungen würden durch das, was Curzon jetzt ſage, weggeblaſen werden. Die„Daily News“ ſagt, wenn nicht Curzons Worte weit mehr bedeuten, als ſie es zu bedeuten ſcheinen, oder wenn nicht weit entſcheidende Enthüllungen, als was in den veröffentlichten Berichten erſcheint, den Premiers der Dominions gemacht wurden, ſo beab⸗ ſichtige die britiſche Regierug nichts zu tun, ſondern ſie warte dar⸗ auf, daß die franzöſiſche Regierung eine Aktion unter⸗ nimmt. Wenn Curzon nicht weit beſtimmtere Garantien habe als dieſe moraliſche Verpflichtung, ſo ſei zu befürchten, daß dieſes Warten lange dauern werde. Wenn Großbritannien weiterhin ſo ſtill und unttäig verharre wi bisher, dann werde es n den Augen Europas für praktiſche Zwecke ebenſo wenig zählen, wie Ecuador oder Guatemala und zwar mit Recht. lieferungen fordere und alsdann den Induſtriellen geſtatte, einen gewiſſen Teil ihrer Produktion für eigene Rechnung zu ver⸗ kaufen, wenn etwa die Steuern bezahlt würden. Die deutſchen In⸗ duſtriellen hätten ſich nicht endgültig über ihre Abſichten, die Arbeit aufzunehmen, ausgeſprochen, aber man ſei auf gutem ge. „Murnal des Debats“ läßt ſich dazu noch melden, daß der Schritt von Stinnes eine neue Phaſe in der Lage im Ruhrgebiet dar⸗ ſtelle. Der Schritt ſei veranlaßt worden durch die vorübergehende ſchwierige Lage der deuiſchen Induſtrie. Stinnes habe ſeine Abſicht bereits kundgegeben, enen Anteil an der Ausbeutungsgeſellſchaft der Rhein⸗Eiſenbahn zu erhalten, wenn dieſe Geſellſchaft gegründet werden ſollte. Ob das zutrifft, wollen wir erſt einmal abwarten. Einverſtändnis der Reichsregierung oder nicht? Die T. U. hat zu der Angelegenheit noch berichtet, daß Hugo Stinnes als Beauftragter des Reichskanzlers zu De⸗ goutte gegangen ſei. Der„Montag Morgen“ will aber von amtlicher Seite die Mitteilung erhalten haben, daß der Kanzler mit Herrn Stinnes vor Antritt der Reiſe ins Ruhrgebiet nicht konferiert und die ganze Angelegenheit erſt nachträglich erfahren habe. Wer recht hat, vermochten wir einſtweilen nicht nachzuprüfen. Ein Dementi Die Havasagentur dementiert durch eine Depeſche aus Düſſeldorf die Nachricht, General Degoutte habe die Vertreter der Arbeitergewerkſchaften empfangen und ihnen erklärt, er wünſche die Aufhebung des Achtſtundentags und die Einführung des Zehnſtundentags in dem beſetzten Gebiet. 9 und Leben mit Mannheimer Frauen-Zeitu Vertaufspreis 10 zuunduen zudrk 1923— Nr. 461 Anzeigenpreiſe ab 6. Oktober. ei vorauszahlung Allg. Anzeig.: Grunòzahl J00 Schlůſſelzahl 100 o0. 40000 000 Fam.⸗Nnzeig.: 200 Nc d. vereins ö. 100 ooo. 20000000 Reklamen: 2 1600„ Feitungs verl. 100 o000 160 000000 Alles andere laut Tariſ. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen u. Nusgaben wird keine v twort. übern. Höh. Gewalt, Streiks, Setriebsſtörung. uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſpr. ſür aus gefall. od. beſchränkt. Nusgaben od. f. verſp. Rufnahme v. Anzeigen. Ruftr. ö. Fernſpr. oh. Gewähr. Serichtsſt. mannheim nag und Mannheimer Muſik-Zeitung Das zweite Kabinett Streſemann EJ Berlin, 8. Okt.(Von unſerm Berliner Büro.) Dr. Streſe⸗ mann, der vor ſieben Wochen eine ausgezeichnete Preſſe hatte, wird, da er als Kanzler dieſes neuen, alten Kabinetts wiederkehrt, von der Berliner Preſſe nur lau begrüßt. Das„B..“, die„Ger⸗ mania“, der„Vorwärts“— dieſer in, für ſeine Verhältniſſe, ſehr ruhigen und beſonnenen Ausführungen— ſtellen ſich freundlich. Faſt alle anderen geben dem zweiten Kabinett Streſemann nur eine kurze Lebensdauer. Die„Voſſiſche Ztg.“ haben wir in dieſer Auf⸗ zählung mit Bedacht ausgelaſſen. Daß der ſelbſt für unſere Zeit⸗ läufte allzu wandlungsfähige Herr Bernhard Dr. Streſemann mit ſeinem lauten Beifall verfolgt, iſt eine unverdiente, aber ohne Frage ſchwere Belaſtung des Kabinetts. Es liegt auch auf der Hand, daß Miniſterium und Koalition nicht ohne Erſchüt⸗ terung aus den Wirrungen der letzten Wochen hervorgegangen ſind. Die Zuſtimmung der Volkspartei zu der Kompromiß⸗ formel iſt einmütig erfolgt, aber die frondierende Trias iſt ge⸗ blieben und kann leicht zum Kern werden, um den ſich neue Wider⸗ ſtände gruppieren. Es iſt doch ſchon mehr als ein Schönheitsfehler, mehr als eine Bülowſche„Extratour“, daß die„Deutſche Allg. 3tg.“ in ihren bisherigen Polemiken gegen den Kanzler fortfährt. „Die zweite Regierung“, heißt es da am Sonntag,„wird zu beweiſen haben, daß ſie imſtande iſt, die ernſten prinzipiellen Bedenken zu ver⸗ mindern, die bei ihrer Bildung beſtanden. Der Kanzler hat neuer⸗ dings eine allerdings ſehr kurze Bewährungsfriſt.“ Dergleichen ſchreibt das Blatt eines volksparteilichen Abgeordne⸗ ten() über den Miniſterpräſidenten, der doch immer noch der Par⸗ teivorſitzende iſt. Im Leitartikel der„Zeit“ wird ausgeführt, es ſei ein Beweis für die politiſche Einſicht aller beteiligten Parteien, daß man die Große Koalition wieder aufrichtet und dadurch den einzig legalen Weg freimachte, auf dem das Kabinett mit diktatoriſchen Vollmachten ausgeſtattet werden könne. Im übrigen ſei ſich das Kabinett in allen Phaſen der Entwicklung ſtets vollkommeneinig geweſen. Gebe man ihm freie Hand, ſo werde dieſe Einheitlichkeit des Willens auch auf die Geſetzgebung übertragen werden und die⸗ jenige Führung der Reichsgeſchäfte gewährleiſtet ſein, die uns jetzt allein über unſere Schwierigkeiten hinweghelfen könne. Nicht minder ungeniert werden nun auch ſchon im Zentrum, das von allen bürgerlichen Parteien bislang am meiſten durch Ge⸗ wöhnung und Diſziplin ſich auszuzeichnen pflegte, die internen Kämpfe an die Oeffentlichkeit getragen. Mit ätzendem Hohn zieht die„Germania“ gegen den„Deutſchen“ zu Felde, von dem ſie erklärt, daß man ihn, wenn überhaupt, nur in komiſchen Zuſammenhängen nenne. Dieſer„Deutſche“ aber iſt das Organ des früheren preußi⸗ ſchen Miniſterpräſidenten Stegerwald, der in den Zentrums⸗ fraktionen von Reichstag und Landtag— er gehört beiden an— immer noch über einen gewiſſen Anhang verfügt. Rechnet man dazu, daß der linke Flügel der Sozialdemokratie nach wie vor im beſten Fall nur mit halbem Herzen hinter der Koalition ſteht, ſo hat man ein Bild der Mehrheit, das einſtweilen leider nicht den Eindruck von Macht und Stärke zu vermitteln vermag. Kein Wunder daher, daß die Deutſchnationalen den Wind in ihren Segeln ſpüren und tatendurſtig in die Welt blicken. Der Wochenſchauer der„Kreuzzeitung“, Graf Weſtarp, jubelt:„Im Sterben liegt, ſo dürfen wir hoffen, die durch die Revolution ge⸗ ſchaffene Regierungsform, das parlamentariſche Syſtem mit der großen Koalition, die Herrſchaft der Sozialdemokratie.“ Es iſt nach dieſem unverhüllten Aufſchrei des Entzückens leider kaum zu be⸗ zweifeln, daß die Deutſchnationalen aufs Ganze zu gehen wünſchen, daß es ihnen ganz und gar nicht mehr genügen würde, an der Regierung Teil zu haben, ſie vielmehr ihre ſchätzenswerte Mitarbeit von der Beſeitigung der Weimarer Verfaſſung und der gel⸗ tenden Regierungsform abhängig machen würden. Kein erfreulicher Ausblick— und doch braucht man wohl im Augenblick noch nicht zu verzweifeln. Dr. Streſemann und ſein Kabinett gehen einen ſchweren Gang, aber immer noch kann es ſein, daß ſie der Hemmniſſe Herr werden. Vorausſetzung bleibt, daß man den Reichstag möglichſt ſofort nach Hauſe ſchickt, und mit den Verordnungen für das Ermächtigungsgeſetz, die den Boden bereiten ſollen, vorerſt das innere Terrain leiniger⸗ maßen bereinigt. Den Ausſchlag werden dann am letzten Ende natürlich die äußeren Dinge geben. Gelingt es, den Faden der Verhandlungen aufzunehmen, ſo wird ſich automatiſch auch die innerpolitiſche Atmoſphäre beſſern. Kommt es aber zum Bruch, und will Dr. Streſemann dabei mit Energie und Umſicht vor⸗ anſchreiten, ſo wird— wir glauben immer noch an die beſſeren Regungen im Menſchen— die Nation ihn nicht im Stiche laſſen. Das Ermächtigungsgeſetz wird jedenfalls die erforderliche Zwei⸗ drittelmehrheit im Reichstag finden. Wie der„Montag Morgen“, der dieſen Kreiſen naheſteht, mitzuteilen weiß, wird die Oppoſition in der ſozialdemokratiſchen Reichstagsfrak⸗ tion nicht gegen das Geſetz ſtimmen, ſondern während der Abſtim⸗ mung den Saal verlaſſen. Dr. Breitſcheid, der heute als Erſter reden wird, gehört nach derſelben Quelle nicht zur oppo⸗ ſitionellen Minderheit. * 8* Volksparteiliche Kundgebungen für Streſemann Die Vertrauensleute der Deutſchen Volkspartei im Be⸗ zirk Gelſenkirchen Stadt und Land faßten einſtimmig folgende Entſchließung:„In ſchwerſter Schickſalsſtunde des Reiches bekennen ſich die Vertreter der Deutſchen Volkspartei in Gelſenkirchen Stadt und Land mit allem Nachdruck zu der Politik des Reichs⸗ kanzlers Dr. Streſemann. Vorausſetzung allen Handelns und jeder weiteren Entwicklung müſſen die Forderungen bleiben: Unver⸗ letzlichkeit der Reichsgrenzen, reſtloſe Zurückführung der Ausgewie⸗ ſenen und Gefangenen, Schadloshaltung der durch den Ruhrkampf Geſchädigten.“ Nach einer aus vielen Orten des Wahlkreiſes Heſſen⸗Naſſau ſtark beſuchten Vorſtands⸗ und Ausſchußſitzung der Deutſchen Volks⸗ partei, wurde nach eingehenden Darlegungen der Abgeordneten Kalle⸗Biebrich und Dingeldey⸗Darmſtadt über die letzten politiſchen Vorgänge im Reich und über die Frage der großen Koali⸗ tion dem Führer der Partei, Reichskanzler Streſemann, einſtimmig vollſtes Vertrauen zu ſeiner Politik ausgeſprochen,.. *+ 2. Seite. Nr. 461 dee eeeeeneeeeee e cae PT Mannzeimen Genelai-Aunzei mnmn—— get Mittag-Ausgabe) ———— zmoniag, den 8. Oriooer 1925. Die Nede Streſemanns im Keichstag konnten wir in der Samstag⸗Abendausgabe in ihrer erſten Hälfte be⸗ zeits peröffentlichen. Nachſtehend geben wir den zweiten Teil und den Wir— 5 Wv„Wir ſind durch die Verhältniſſe, die ſi ezeigt haben, in die Notwendigkeit verſetzt den den eee Ausnahmezuſtand in ſchärfſter Form zu verhängen. Auch die bayeriſche Re. zur Ver⸗ hängung des Ausnahmezuſtandes greifen müſſen. Die Rechkslage über das Nebeneinander der beiden Ausnahmezuſtände in Bayern und dem Reiche kann ſein. Die für das ge⸗ ſamte Reichsgebiet erlaſſene Verordnung des Reichspräſidenten iſt Reichsrecht, dos dem Landesrecht in jeder Form vorgeht. Wir gaben davon abgeſehen, die Aufhebung der bayeriſchen Verfügung zufordern. Wir hoffen, daß das Nebeneinander der beiden Verfügungen möglich und daß es möglich iſt, bei dieſer Ge⸗ legenheit das Reich zu ſchützen.(Kommuniſtiſche Zurufe.) Wir leben in einer Zeit, in der die verſchiedenen Länder des Reiches eine ganz verſchiedene wirtſchaftliche, ſoziale und politiſche Struktur aufweiſen. Ich würde es für falſche Staatskunſt halten, wier das Reich gegen Bayern auszuſpielen. Wir müſſen mit den Län⸗ dern zuſammenarbeiten. Nur dann wird ſich das Reich auf die Kräfte der Länder ſtützen können.(Beifall bei der Mehrheit.) Nicht geduldet werden kann aber die Zügelloſigkeit, mit der man in Bayern Inſtitutionen angreift, die aus dem politiſchen Kampf herausbleiben müſſen.(Lebhafte Zuſtimmung.) Glaubt man denn wirklich durch das Hineintragen von Ver⸗ faſſungsfragen, durch das Hineintragen non Ideen der Diktatur, laubt man wirklich durch tatſächliche Auflehnung, wie wir ſie erlebt en, die Zeit zu bändigen, in der wir heute leben? Nemals dürften dynaſtiſche Fragen, Fragen der Staatsform oder Fragen der Parteien dem Geſamtempfinden ferner ſtehen als heute, wo ſich das Reich in dieſer Lage befindet.* Gegenüber ſo manchen Zerſetzungserſcheinungen, die ſich in Bayern zeigen, ſollten wir uns ein Beiſpiel nehmen an der Art, wie im beſetzten Gebiet der Gedanke der nationalen Einheit ſich gezeigt hat. Ich bedauere, daß der Kampf gegen den Staat geführt wird, weil man die Parteien nicht mag. Welche Par⸗ tei regiert und weſche Regierung, das iſt in der Geſchichte Epiſode. Ob aber das Deutſche Reich und der deutſche Staat bleibt, das iſt das Wichtigſte(Lebhafte ſtürmiſche Zuſtimmung.) Wenn verbrecheriſche Naturen glauben, mit Aufreizung und Gewalt gegen den Staat anrennen zu dürfen, ſo lehne ich es ab, in dieſem Glauben etwa einen„nationalen Gedanken“ zu ſehen. Von dieſem Geſichtspunkt aus muß man auch dieſe Verhält⸗ niſſe betrachten. die ſich in Küſtrin gezeigt haben. Ich habe keine Veranlaſſung, der Reichswehr be⸗ ſonderen Dank zu ſagen: ſie hat einfach ihre Pflicht getan. Feſt⸗ ſtellen will ich aber, daß ſie mit ihrer Haltung die zum Schweigen gebracht hat, die das Vertrauen zur Reichswehr erſchüttern wouten. Ich möchte wünſchen, daß wir alle die Reichswehr, die ein In⸗ ſtrument des Staates iſt, aus dem politiſchen Kampf herauslaſſen, wie wir auch erwarten, daß die Reichswehr ſich ſelbſt aus ihm heraushält.(Sehr richtig.) Die Aufrührer in Küſtrin werden die Schärfe des Geſetzes fühlen. Ihren Worten wird die Regierung auch Taten folgen laſſen. Aeber unſere finanziellen Verhältniſſe brauche ich keine ausführliche Darlegung zu geben. In einem Rieſenmaß blieben die Einnahmen zurück hinter den Reichs⸗ zusgaben. Es wären tiefeingreifende Maßregeln auf dem Gebiete der Beſteuerung notwendig. Ich habe volles Verſtändnis dafür, wenn die Miniſterpräſidenten der Länder zum Ausdruck bringen, wie ſchwer einzelne Steuern ihre Landesgenoſſen treffen. Dieſe Härten der Steuern ſind aber nicht auf einzelne Länder beſchränkt. Wir haben durch einen Erlaß vom 29. September ausdrücklich die Berückſichtigung leiſtungsſchwacher Steuer⸗ zahler empfohlen. Ob wir darüber hinaus zu Erleichterungen oder zu Aufhebungen von Steuern kommen werden, wird ſich zeigen, wenn wir uns darüber klar ſind, ob wir dem Währungs⸗ verfall durch Schaffung eines wertbeſtändigen Geldes mit Erfolg entgegentreten können. Die Reichsregierung billigt den Vorſchlag des früheren Reichs⸗ finanzminiſters, wonach die einzelnen Länder finanziell wieder ſelbſtändiger geſtellt werden ſollen. Nach Auf⸗ faſſung des Kabinetts kann wirkliche Abhilfe nur durch eine grund⸗ legende Aenderung des Verhältniſſes zwiſchen Reich, Ländern und Kommunen geſchaffen werden. Das ſetzt voraus, daß die Länder wieder die volle Verantwortung für die eigenen Aus⸗ gaben übernehmen. Dann wird das Reich ſich wieder auf eigene Aufgaben beſchränken können. Bis zur Durchführung einer grund⸗ legenden Reform wird ein Ausweg in der Weiſe gefunden werden müſſen, daß die Länder wie das Reich ſich zur äußerſten Sparſam⸗ keit zwingen. Meiner Auffaſſung nach gibt es keine Möglichkeit, dem Währungsverfall nur mit techniſchen Mitteln ent⸗ gegenzutreten. Man kann ſie anwenden. Wir haben ſie auch ange⸗ wendet bis zu dem Maße, daß unſere Goldreſerve auf ein Minimum herabgeſunken iſt. Das Entſcheidende iſt, daß man das Mißtrauen beſeitigt in eine Währung, die nach außen als Zah⸗ lungskraft nicht mehr zu halten iſt und nach innen ihre Zahlungs⸗ kraft mindeſtens vermindert hat. Wir müſſen ein neues Geld ſchaffen. Das Wichtigſte aber iſt der Verſuch der Geſundung der Wirtſchaft ſelber. Die ganzen Vorſchläge, die ich für die unmittelbare Hergabe des Beſitzes an das Reich gemacht habe, ſind wohl das weit⸗ gehendſte, was jemals dem Beſitz als ſolchem zugemutet worden iſt. Wir brauchen auch einen Eingriff in die Preisbildung. die bei uns Formen angenommen hat, die wir nicht mehr ertragen können.(Allgemeine ſtürmiſche Zuſtimmung.) Wir brauchen Mittel gegen eine Monopolpreisbildung über den Weltmarkpreis hinaus. Es geht nicht an, durch Konventionen und Syndikate den Wettbewerb aus dem Wirtchaftsleben ſo aus⸗ zuſchalten, wie er jetzt ausgeſchaltet iſt.(Neue allſeitige Zuſtim⸗ mung.) Um ſo weniger iſt eine ſolche Preispolitik in einer Zeit zu ertragen, wo wir infolge der geſamten außen⸗ und innen⸗ politiſchen Lage auch an die geſamte Arbeiterſchaft und Beamtenſchaft mit der Forderung nach Mehrleiſtungen herantreten müſſen; Forderungen, die hoffentlich in freier Verein⸗ barung erledigt werden oder eventuell auf dem Weg der Ver⸗ ordnung. Wir haben eine ganze Reihe von Maßregeln in Ausſicht genom⸗ men; das geht nicht mit dem parlamentariſchen Apparat, wie er auf⸗ gezogen iſt. Das Ermächtigungsgeſetz müſſen Sie uns geben.(Stür⸗ miſche, andauernde ae der Kommuniſten.) Es iſt ganz Hlar, daß der Belagerungszuſtand ſich gegen diejenigen richtet, die für den Beſtand des Staates eine Gefahr ſind.(Andauernde Rufe der Kommuniſten: Lügel) Unter dem fortdauerndem Lärm der Lin⸗ ken ſchloß der Reichskanzler ſeine Rede mit dem Satze: Wir haben Pflichten zu erfüllen, nicht nur in der Gegenwart. ſondern zuch gegenüber der Gneration, die nach uns kommt.(Stür⸗ niſcher Beifall bei den Mehrheitsparteien; Ziſchen und Pfutrufen bei den Kommuniſten.) Nach längerer Geſchäftsordnungsausſprache entſch ed ſich das Haus unter Ablehnung kommuniſtiſcher und deulſch.volkiſcher An⸗ träbe die Ausſprache ſofort vorzunehmen, für die Vertagun auf Montag mit folgender Tagesordnung: Amräge auf Aufhebn à der Ausnahmeverordnungen: Ermächtigungsgeſetz: Wäh⸗ rungsbankgeſetz; Kleinere Vorlagen. Königsberg, 5. Okt. Bei einem Uebungsſchießen in Pillau wurden Teile eines Geſchützverſchluſſes abgeſplittert. Von den umherfliegenden Eiſenteilen wurde der Artillerieführer Oberſt Borchert und ein Mann getötet, zwei Mann ſchwer und mehrere leicht verletzt. Einige der Verletzten wurden in dg⸗ Lazarett nach Königsberg übergeführt. a E Ein„Koter Block“ in Mitteldeutſchland Die Kabinettskriſis der letzten Woche hat, wie voraus zu ſehen war, in verſchiedenen Teilen Deutſchlands zu einer weiteren Radi⸗ kaliſier ung der Sozialdemokratie und zu einer An⸗ näherung an die Kommumiſten geführt. Beſonders iſt dies der Fall in Sachſen und Thüringen, wo die Kommuniſten in die Regierungen eintreten werden. Die ſtaatspolitiſche Grundlage des gemeinſamen Wirkens der V. S. P. D. und K. P. D. in der Regie⸗ ſoll die Reichs⸗ und Landesverfaſſung bilden. Ob ſich die Kommuniſten ſehr daran halten werden, iſt allerdings nach den bisherigen Erfahrungen zweifelhaft. Das Ziel rs: in der Schaffung einer mitteldeutſchen Arbeiterſeſtung gegen Banern und der völligen Verproletariſierung der Verwaltung der Staaten. Ueber die letzten Schritte dazu wird uns gedrahtet: EBerlin, 8. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) Geſtern fand im Leipziger Volkshaus eine Konferenz des ſächſiſchen Miniſterpräſi⸗ denten Zeigner mit dem thüringiſchen Staatsminiſter Fröhlich ſtatt. Bei dieſer Konferenz, von der die Offentlichkeit nur durch einen Zufall erfuhr, ſoll es ſich um die Anbahnung zu der von den Kommuniſten geforderten Allianz der mitteldeutſchen Staatengegen Bayern gehandelt haben. Die Einigkeit zwi⸗ ſchen den ehrenwerten Herren, die im Prinzip von vornherein be⸗ ſtand, ſoll denn auch wirklich hergeſtellt worden ſein. Infolgedeſſen hat, wie das Ullſteinmorgenblatt zu berichten weiß, der Kanzler die Herren Zeigner und Fröhlich für heute zu einer Unterhaltung nach Berlin gebelen. Inzwiſchen iſt auch die Sinigung zwiſchen Kommuniſten und Sozialdemokraten über den Eintrikt in die ſächſiſche Regie⸗ rung perfekt Kmen worden: Die Kommuniſten werden Ar⸗ beits⸗ und Kultusminiſterium beſetzen. Das Ziel der gemeinſamen Arbeit iſt die Befeſtigung der Republik. Zur Erreichung dieſes Zieles fordert die V. S. P. D. die vollſtändige Republikaniſierung der Landes⸗ polizei und Beſetzung der leitenden Stellen durch unbedingt zu⸗ verläſſige republikaniſche Offiziere. Alle illegalen, antirepubli⸗ kaniſchen Verſammlungen ſind zu verbieten. Die proleta⸗ riſchen Hundertſchaften ſind als Abwehrorganiſationen gegen die Feinde der Republik auszubauen, ihre Verwendung für den Schutz der Republik iſt vorzubereiten. Der Staatsapparat iſt von allen republikfeindlichen Elementen zu befreien. Von der Reichsregierung fordert die V. S. P. D. durchgreifende Republi⸗ kaniſierung der Reichswehr. Dieſer mitteldeutſche Zuſtand beginnt nachgerade den Bogen zu überſpannen. Die radikale Strömung in der Berliner DSp. EBerlin, 8. Okt.(Von unſ. Berliner Büro.) Der Bezirks⸗ tag der Sozialdemokratie von Groß⸗Berlin ent⸗ wickelt ſich allmählich zu einem Dauerparlament. Er iſt ſchon vor Monaten eröffnet und bisher noch nicht abgeſchloſſen worden. Geſtern war die dritte Fortſetzung. Angeblich ſtand die Neuwahl der Vorwärtsredaktion auf der Tagesord⸗ nung. Man unterhielt ſich aber über die politiſche Lage und die Wiederbeteiligung der Sozialdemokratie an der Koalition. Dabei erwies es ſich nach Referaten von Hertz und Aufhäuſer— der frühere Leiter der unabhängigen„Freiheit“ war für die Koalition —, daß die Anträge, die die Teilnahme der Sozialdemokraten am neuen Kabinett Streſemann billillgten, nicht einmal ſoviel Dele⸗ 2 5 unterſtützt wurden, daß ſie nach der Geſchäftsordnung zur bſtimmung geſtellt werden konnten. Es ſcheint faſt, daß über kurz oder lang in der Sozialdemokratie es von neu⸗m zu Spal⸗ tungen kommen wird. Einigungsbemühungen in hamburg Der Hamburger Ortsausſchuß des Allgemeinen Deutſchen Ge⸗ werkſchaftsbundes hat Vertreter der Vorſtände der Vereinigten Sozialdemokratiſchen Partei, der Kommuniſten und der Unab⸗ hängigen zu einer Sitzung geladen, in der verſucht werden ſoll, eine Einäigung unter dieſen Parteien zuſtande zu bringen, um unter gewerkſchaftlicher Führung die geſamte politiſche Kraft der Arbeiterklaſſe für die Erhaltung der erworbenen Rechte der Ar⸗ beiter, Angeſtellten und Beamten und für die Sicherung des Be⸗ ſtandes der Republik ins Treffen führen zu können. Der Ortsaus⸗ ſchuß glaubt, wenn es ihm gelänge, die genannten Parteien auf einer von den Gewerkſchaften gegebenen politiſchen Plattform feſtzulegen, würden ſich daraus allgemein wichtige wirtſchaftliche und politiſche Folgen ergeben. Daß dieſer Einigungsverſuch gelingen wird, iſt vorläufig kaum anzunehmen, da, wenigſtens bis jetzt, in Hamburg Sozialdemokraten und Kommuniſten ſich ſpinnefeind ſind. liegt wo an beiden Die Lage in Bayern Neue Berordnungen des Generalſtaafskommiſſars Durch Verordnung des bayeriſchen Generalſtaatskommiſſars wird für das rechtsrheiniſche Bayern die Herſtellung und Verbrei⸗ tung kommuniſtiſcher Zeitungen oder Zeitſchriften verboten. Zuwiderhandlungen werden, ſoweit nicht eine ſchwerere Strafe verwirkt iſt, mit Gefängnis eventuell mit Geldſtrafe beſtraft. Auch der Verfuch iſt ſtrafbar. Weiter wurde verordnet, daß für die zur Aburteilung der von dem Generalſtaatskommiſſar mit Strafe bedrohten Handlungen oder Unterlaſſungen, mit Ausnahme der Jugendſachen, die Volks⸗ gerichte zuſtändig ſind. Die Zuſtändigkeit des Volksgerichtes Würzburgs erſtreckt ſich im Rahmen dieſer Verordnung auch auf den Oberlandesgerichtsbezirk Zweibrücken. Das Volksgericht kann auch einen Strafbefehl erlaſſen. Ueber einen Einſpruch gegen einen Strafbefehl entſcheidet das Volksgericht. Preſſeempfang bei Herrn v. Kahr Der Generalſtaatskommiſſar Kahr empfing am Samstag mittag die Vertreter der auswärtigen Preſſe, um ſie über die Grundſätze ſeiner Politik zu informieren. In ſeinen Aeußerungen bemerkte er u..: Wie für die Familie die Ehre des Einzelnen als das Höchſte gelte, ſo gelte dies auch für das Volk, denn die nationale Ehre ſei die Seele eines Volkes. Deutſchland müſſe ſich ſeine Ehre und Ach⸗ tung im Völkerrate wieder erkämpfen und ſich vor allem gegen die Lüge von der Alleinſchuld am Weltkriege und gegen den Vorwurf von Ve von Kriegsgreueln mit aller Kraft Voraus⸗ ſetzung dafür ſei, daß eine Staatsautorität und eine Staatsmacht vor⸗ handen ſeien. Staat müſſe aber auch der Treubund ſein, und alle Glieder des Staates müßten einander die Treue halten und einander ſtützen. Er ſehe es als ſeine Aufgabe an, dieſe Staatsautorität wieder herzuſtellen und aus Parteileuten wieder Staatsbürger zu machen und alle nationalen Kräfte, die ſich dem Staatsganzen unter⸗ ordnen wollen, Se e Bayern ſolle wieder ein ſtarker Staat werden. Starke Einzelſtaaten ſeien die Vorausſetzung für ein geſundes, ſtarkes Reich. Alle Maßnahmen, die zur Stärkung Bayernd ergriffen würden und die Bayern nützen, nützen ſomit auch dem oßen deutſchen Volke. Aus dieſem Wollen ergebe ſich ſchon von falbſt, daß in Bayern keine Separationspolitik getrie⸗ ben werden dürfe. Er wünſche wieder eine Verfaſſung im Bismarckſchen Sinne. Das habe aber mit Separation gar nichts zu tun. Bayern verbindet mit den anderen deutſchen Bruder⸗ ſtämmen zahlloſe wirtſchaftliche Bande, ebenſo hielten hochwichtige ethiſche und hiſtoriſche Bande Bayern mit den anderen Ländern zu⸗ n. Die Frage der Errichtung der Monarchie trete heute gegenüber dem Schickſal des deutſchen Volkes zurück. Er ſage das im vollen Bewußtſein der Tatſache, daß das bayeriſche Volk in ſeinem überwiegenden Teil monarchiſch geſinnt ſei. Man habe ihn wieder⸗ holt mit den Gerüchten von der Ausrufung der Monarchie in Bayern in Zuſammenhang gebracht. Er könne ſich aber nur darüber mwundern, daß es ſo viele Dumme gebe, die dieſe Dummheiten immer wieder glaubben. Er beabſichtige ke Herr im Lande dürfe nur der Staat und ſonſt niemand ſein. Der f auch mit dem deulſchen Volte nicht mehr viel Experimente machen, da der Marxismus ſchon genug vernichtet habe. Wenn der Staat Herr bleiben wolle, müſſe er auch die Herrſchaft beſitzen und die Diktatur einer Klaſſe rückſichtslos niederkämpfen. Dies habe mit der Stellungnahme zur Arbeiterſchaft nichts zu tun. Die Arbeiter ſeien ein wichtiges Glied im Volksganzen, und wenn ſie ſich als ſolches fühlten, müßten ſie erkennen, daß ſie gegen⸗ über der Allgemeinheit nicht nur Rechte, ſondern auch Pflichten hätten. Der Ausgang des Kampfes mit dem Marxis⸗ mus ſei von einſchneidender Bedeutung für die Zukunft des deut⸗ ſchen Volkes, aber auch von ebenſo großer Bedeutung für die an⸗ deren Völker Europas; denn auch dieſe ſollten ſich der Erkenntnis nicht verſchließen, daß ſie ohne wirtſchaftliche und politiſche Geſun⸗ dung Deutſchlands nicht leben können. So würde man ſich für alles einſetzen, was für das Vaterland notwendig ſei. ** Memmingen, 5. Okt. Die großen Fenſter der Synagoge in Memmingen wurden mit Steinen eingeworfen und zer⸗ trümmert. Die Täter ſind bisher unerkannt geblieben. Auch zwei jüdiſchen Geſchäftsleuten wurden nächtlicherweile die Fenſter⸗ ſcheiben zertrümmert. Nachklänge zum Düſſeldorfer Slutſonntag Ausweiſung der geſamten Schupo Die Beerdigung der beiden am Sonntag gefallenen Schupobeamten Herdler und Mertens findet am Montag nach⸗ mittag auf dem Nordfriedof ſtatt. Der ebenfalls gefallene Polizei⸗ beamte Eſchen wird am Dienstag auf dem Friedhof Heerdt be⸗ erdigt. Die geſamte Schupo mit Ausnahme der Offiziere und Mannſchaften, gegen die ein Verfahren eingeleitet iſt, erhielt den Ausweiſungsbefehl. Ein Teil der aus dem Rheinland ſtammenden Leute iſt bereit, in die kommunale blaue Polizei überzutreten; die Ausweiſung dieſer Leute wurde von den Be⸗ ſatzungsbehörde zurückgenommen. Die Schupobeamten wurden heute unter ſcharfer Bedeckung von Kavallerie und Panzerautos nach dem Bezirkskommando in der Roßſtraße gebracht, von wo ſie warſcheinlich geſchloſſen über die Grenze gebracht werden. Vatikan und Rheinland Wie die Agentur Volta erfährt, verſuchte der franzöſiſche General Caſtelnau beim Vatikan zu erreichen, daß die katholiſche Kirche die bisher in der Rheinlandfrage gewahrte Neutralität durch Neuordnung der Kölner Erzdiözeſe aufhebe. Dieſe Vor⸗ ſchläge wurden aber vom Vatikan abgelehnt. Einzug der Türken in Konſtantinopel * Konſtankinopel, 7. Okt. Eine aus Truppen aller Waffen⸗ gattungen der ſogenannten Eiſernen Tore zuſammengeſetzte Bri⸗ gade paſſierte geſtern Konſtantinopel, wobei es zu begeiſterten Kundgebungen ſeitens der Bevölkerung kam. Die Truppen ſtanden unter dem Befehl Nail Schukri Paſcha, der auf einem weißen Pferde ritt. ** ** London, 6. Okt. Reuter meldet aus Konſtantinopel: Hier wurde eine Proklamation veröffentlicht, wodurch die ahres⸗ klafſen 1894 bis 98 der Einwohnerſchaft Konſtantinopels unter die Fahnen berufen werden. Ihre Zahl wird auf 40 000 geſchätzt. Die Dienſtzeit beträgt 3 Jahre. Die Chriſten können ſich für 300 Pfund jährlich freikaufen. Coolidͤge zur Schuldenfrage Reuter meldet aus Waſhington: Im weißen Hauſe wurde heute erklärt, daß Coolidge unabänderlich gegen die Streichung der den Vereinigten Staatem von den europäiſchen Ländern geſchuldeten Summe ſei. Der Präſident ſei aber der Meinung, daß die Vereinigten Staaten keinen ihrer Schuldner un⸗ gebührlich dränge und daß ſie bei der Regelung ſich groß⸗ zügig zeigen. Ein Beiſpiel für dieſe liberale Geſinnung bildet nach Anſicht des Präſidenten die mit Großbritannien erzielte Rege⸗ lung, die vom rein redneriſchen Standpunkt aus geſehen der Erlaß eines Teiles der britiſchen Schuld bedeute. Die Frage der verſchie⸗ denen Schulden bleibe in den Händen der durch eine Akte des Kon⸗ greſſes errichteten Schuldenfundierungskommiſſion und die Auffaſ⸗ ſung Coolidge ſei, daß die Vereinigten Staaten nur innerhalb der Beſtimmung dieſer Akte eine Regelung treffen können. Cetzte Meldungen die Juoͤuſtriellen bei Degoutte Den franzöſiſchen Journaliſten wurde am Quai d Orſay erklärt, Stinnes eſi nicht in der Eigenſchaft als ein mehr oder weni⸗ ger offizieller Sendling der Berliner Regierung empfangen worden, ſondern als Induſtrieller, der Intereſſen im Ruhrgebiet zu vertreten habe. Der Befehlshaber der Beſatzungstruppen könne und müſſe ſogar mit den Vertretern der Arbeitgeber ebenſo wie mit den Vertretern der Arbeitnehmer die Einzelheiten der Wiederauf⸗ nahme der Arbeit beſprechen. Uebrigens ſo, außer den oben genannten vier Herren auch noch der Kölner Induſtrielle Otto Wolf auf ſein Verlangen vom fran⸗ zöſiſchen Oberkommiſſar empfangen worden ſein. Sofia, 6, Okt. Nachdem die kommuniſtiſchen Unruhen endgültig unterdrückt ſind, hat die Regierung beſchloſſen, den Belagerungszuſtand im ganzen Lande aufzuheben, mit Ausnahme über den Bezirken von Sofia, Widin, Satra Zagoua und Wratza, wo er noch einige Tage aufrecht erhalten wird. L. Wiesloch, 7. Okt. Die nunmehr voll einſetzende Kartoffel⸗ ernte übertrifft ihre Voreinſchätzung. Wohl hat die lang andauernde Trockenheit des Sommers ungünſtig eingewirkt und das Größenver⸗ hältnis der Knollen beeinflußt, doch ſind dafür die Kartoffeln reich⸗ licher im Stock und vor allen Dingen von einer ausgezeichneten Qualität. Gegenwärtig wird hier f ür den Zentner 150 Millionen Mark bezahlt. * Eimeldingen(Amt Lörrach), B. Ott. Der Landwirt Fritz Sutterlin von hier wollte mehreren Kraftwagen unweit Eimeldingen ausweichen. Er wurde dabei von einem aus der ent⸗ gegengeſetzten Richtung kommenden Auto erfaßt und ſo zu Boden geſchleudert, daß er lebensgefährliche Verletzungen davontrug. Das Auto ſelbſt fuhr an einen Baum, ſauſte die Böſchung hinunter, wobei es ſich überſchlug und die Inſaſſen unter ſich begrub. Der Führer, der Bahnhofswirt von Baſel, Link, wurde ſchwer verletzt, die andern Inſaſſen kamen mit dem Schrecken davon. Sw., Kelſterbach, 7. Okt. Seine Arbeit falſch aufgefaßt hat ein hieſiger junger Mann, der zum Feldſchutz den Ortsausgang bewachen ollte, damit keine Kartoffeln geſtohlen werden. Hierbei wurde er kontrolliert und ertappt, wie er aus einem Garten Gurken ſtahl. *Ludwigshafen, 6. Okt. Ein Bäckermeiſter von Mundenheim mußte deshalb wegen groben Unfugs zur Anzeige gebracht wer⸗ den, weil er in der Ludwigſtraße mehrere Millionen gebündeltes Kleingeld, darunter 50 und 100 Markſcheine auf den Boden warf, ſodaß ſich eine große Menſchenmenge anſammelte.— Ein Einbruchsverſuch wurde nachts in die hieſige Wechſelſtube am Ludwigshafener Hauptbahnhof verübt. Die noch nicht ermittelten Täter wurden durch einen Bahnbedienſteten verſcheucht.— Hand⸗ taſchendiebe treiben in der letzten Zeit am Ludwigshafener Hauptbahnhof ihr Unweſen. Einer Krankenſchweſter von Ludwigs⸗ hafen wurde bei ihrer Ankunft in der Ankunftshalle am Bahnhof aus ihrer am Arme hängenden Handtaſche die Brieftaſche mit 80 Millionen Mark geſtohlen. *Der Mann mit den zwei Parteſen. In der„Süddeutſchen Zeitung“ fordert ein Profeſſor Dr. Ziegter nach dem Vorgang in Bayern zum Austritt aus der Deutſchen Volks⸗ partei und zur Gründung einer beſonderen Nationalliberalen Partei in Württemberg auf, Die Leitung der Deutſchen Volkspartei ſtellt nunmehr feſt, daß Dr. Ziegler ſchon bisher gar nicht Mit⸗ glied der Deutſchen Volkspartei geweſen ſei, vielmehr bald nach ihrer Gründung aus der Partei ausgeſchloſſen wurde, weil er gleichzeitig eingeſchriebenes Mitglied einer anderen keine Abenteurerpolitik. Man dürfe Partei war.— Ein tüchtiger„Politiker“. „r„ „eeeeereess- •A 1 JC..—!1. Montag, den s. Oktober 1923. ——— Maunheimer Geueral-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Nr. 461. Seite 3 An unſere Poſtbezieher! Wie bereits bekannt ſein wird, hat das Reichspoſtamt bie Erhebung von Uachforderungen von Zeitungs- Bezugs⸗ ö Nei kie 5 1s derſol zeldern im Wege des poſtnachnahmeverfahrens auch für die ſolgenden Monate geſtattet. Jür die erſte Hälfte des Monats Gktober gelangt der Reſtbetrag mit 100 millionen Mark in dieſen Cagen zur Er⸗ hebung. Wir bitten freundlichſt, den Betrag der Uachnahme bei der erſten Vorzeigung zu bezahlen. Bei Uichteinlöſung der Uachnahme würde bedauerlicher⸗ weiſe die Einſtellung der weiteren Lieferung erfolgen müſſen. NMannheimer SGeneral⸗Anzeiger. Städtiſche Nachrichten ein Bebauungsüberſichtsplan fſür Mannheim Stabtbaudirektor Eiſenlohr eröffnete am Samstag im chsbund der Technik die angekündigten Vorträge über 7 rundlagen zu einem Bebauungsüberſichts⸗ an für Mannheim. Er führte etwa folgendes aus: Die tädte werden für lange Zeit hinaus nicht in der Lage ſein drößere Bauten auszuführen, da die Mittel fehlen. Dagegen iſt 8 vorzubereiten, um gerüſtet zu ſein, wenn einmal nach Auf⸗ * der ſeiner Anſicht nach unrichtigen Zwangsbewirtſchaftung Wohnungen das Bauen wieder möglich iſt. Es muß deshalb iin Bebauungsüberſichtsplan ausgearbeitet werden, deſſen Unter⸗ ö vom Verkehrsingenieur bearbeitet ſein müſſen, damit nicht ſut unliebſame Ueberraſchungen entſtehen, wenn bei Eintritt ünſtiger Zeiten wieder ein Aufſtieg zum Beſſern eintritt. Da iſt notwendig, die bisherige Entwicklung der Anlagen genau zu gen, um aus dem bisher Entſtandenen, Lehren für die lünſtige Entwicklung zu ziehen. 1 ———— zeren Verkehr aufnehmen kann. In ihrer Verlängerunga wurden 5 5 Zuerſt entwickelte der Vortragende kurz die Geſtaltung dee Oberfläche in der Umgebung von Mannheim. be Spalte des Rheintales iſt von Sand und Geröllen aufgefüllt, das heutige Hochgeſtade bilden und für Anlage von Straßen ind Bauten einen guten Untergrund bilden. In dieſes hat der 3 ein nach und nach die Rheinniederung ausgefreſſen, wobei eine uſel ſtehen geblieben war, die das Schloß und die Oberſtadt nheims trägt. Die Rheinniederung ſelbſt iſt bei Hochwaſſer des zdeme der Ueberflutung ausgeſetzt geweſen, bis ſie durch Hoch⸗ me nach und nach geſchützt wurde. Der abgelagerte WHeinſchlick hat eine fruchtbare Decke zurückgelaſſen. Die Unter⸗ ſind aber ſehr wechſelnd und teilweiſe ſehr Die vom Sumpf umgebene kleine Inſel gab keinen Anlaß, Hauptſtraßenzüge hier durchführten. In Mannßbeim ſelbſt üdet man deshalb keine Spuren aus der Zeit der Römer; dieſe znden ſich nur auf dem Hochgeſtade. Zur Gründung einer ſchwer ahbaren Feſtung war der Punkt aber wohl geeignet. Daher kommt 85. daß auch bei Gründung der Stadt Mannheim keine Haupt⸗ gürchgangsſtraßzen Berückſichtigung fanden. Von den von Mann⸗ ſeim ausgehenden Straßenzüden war der nach Norden am beſten edacht. durch die von der Zitadelle und ſpäter dem Schloß aus⸗ ehende Breite Straße, die mit ihren 17 Meter auch einen grö⸗ Eshalb auch zuerſt eine Schiffbrücke, dann die Kettenbrücke und 75 Friedrichsbrücke angeleat. die aber ſchon länaſt wieder über⸗ aſtet iſt. Die im Jahre 1907 eröffnete Junabuſchbrücke gewährt nur verhältnsmäßig engbegrenzten Gebieten einen Vorteil. Für den Weſtoſtverkehr fehlte es an einem Hauptſtraßenzug, die Planten nach dieſen beiden Richtungen hin in einem Eng⸗ zag ihre Fortletzung findel. Erſt ſpäter ſind durch die Beſeitiaung Ar Koſackenſtälle und die Anlage der Bismarckſtraße nach Oſten n, durch den Durchbruch zwiſchen Schloß und Jeſuitenkirche und 5 Anlage des Schloßaartendammes nach Weſten hin. aute Aus⸗ nge aus der Stadt Mannbeim geſchaffen worden. Eine weitere Hauptſtraße iſt die Jungbuſchſtraße zwiſcken den Quadraten G aud H ale Verbindung des Jenkralqüterbahnhofs mit dem Stadt. mern. Den Verkehr nach Oſten vermitteln in erſter Linie die Zchwetingerttrafe und Seckenheimerſtraße. während bei dem Kadtplaue für die öſtl. Stadterweiterung dem Verkehr nicht ge⸗ Aadrd Rechnung getragen iſt, weshal auch bis heute dieſer adtteil noch keine Straßenbahn bekommen hat. 9* den Waſſerſtraßen, Rhein und Neckar, herrſchte N. in früheſter Zeit Verkehr. Es waren deshalb die Waſſerburg Zheinhauſen und ſoäter das Schloß Eichelsheim errichtet, wo die Hüle erhoben wurden. Im Neckar waren dazu keine beſondere n nötig. am Rhein war eine kurze Kaimauer errichtet zum mulegen der Schiffe, die heute noch beſteht. Nach Gründung der Zadt 1607 murden Einrichtungen für den Umſchlagverkehr ge⸗ Aler, ein Kran wurde bei der Belagerung 1622 zerſtört. Auf 80 eren Plänen(1758) ſind wiederum zwei ſolche verzeichnet. gurch die Verlegung der Reſidenz nach München ging der Handel meug. Baden nahm ſich dann des Straßenweſens an, infolaedeſſen I Schiffahrt den Wettbewerb mit der Landſtraße nicht mehr auf⸗ 4 erhalten konnte. Die Schiffahrt oberhaſb Mannheim aing Mannheim wurde Endvunkt der Großſchiffahrt und erhielt urch feine Bedeufung. Die Gründung des Zollvereins 1832 eerkemeneeene 1 Es gibt keinen ſchöneren und auch keinen ſchicklicheren Rahmen 1 einen großen Schmerz als eine Kette von kleinen Freuden, die dan anderen bereitet. Schleiermacher. Nebeit und Lohn in Amerika Von Roda Roda(München) Nur Streiflichter zur Orientierung für Leute, die Luft haben, nach Amerika zu wandern, und andre, die daheim bleiben wollen: Im allgemeinen unierſchätzt man bei uns die Mühſeligkeit des Paertkaniſchen Lebene und überſchäßt die einkünft. man tammt in kttopa mit viel geringern Mitteln zu Genuß und Fröhlichteit als zübden. möchte den Dollar dort an Wert zwei Friedensmark 2— gleichſetzen. Gewiß, die Dollarmillionäre ſind keine Sagen⸗ zlalten. dach ſie ſind dünn geſät Wohſbabende mit Jahreseinkom⸗ gen von 20 000 Dollar an ſind ſchon ſelten genug. Der Bürgermei⸗ Aähwen Neugort zum Seiſpiel gedeeh 45000 deüar ales in alen Lein einziger Profeſſor der Columbia Univerſitn erhält mehr, die deaſten nur 105 ſo viel. 7500 Dollar beträgt auch das Jahrgehalt er hoͤchſten Polizeibeamten von Newvork. Die Einkünfte der Rich⸗ Sechhwanken zwiſchen 7500 u. 15 000 Dollar; nur der Vorſitzende des tsgerichtshofes erreicht die obere Grenze. 10 Der berühmteſte Komiker, Karikaturiſt verdient 3000 Dollar Peſel atlich. Eine gute Schauſpielerin 200 bis 300 Dollar. Die feeleülſckafterin einer ſehr reichen Dame, durch Erziehung und Sprach⸗ doll niſſe beſonders qualifiziert, bekommt freien Aufenthalt und 75 n 30 bis 70 Dollar ein Dienſtmädchen, das ein wenig kochen 5 Bonnen bis 100 Dollar, Gärtner 40 Dollar und Wohnung. Wee geee 200 Dollar. Ebenſoviel der Oberleutnant. Eine een ſche Lehrerin bringt es nach 30 Dienſtjahren auf 240 Dollar: wlür ſte aber einen Tag krank iſt, wird ihr das Gehalt entſprechend iue und es gibt keine Altersverforgung— man hätte ſich denn in eingekauft. uchhalter beginnen mit 20 Dollar Wochengehalt und ſteigen auc zehn Jahren auf das Doppelte; der Bürsvorſte er eines. 5 tes auf das Dreifache. Uleberhaupt ſind Dürokräfte am kacgſten wabebn von 15 Pollar an. lind mit Ausnahme der leitenden Be⸗ Wge and alle(ebenſe die Handerbeiter) ohne jede Kündigungsfriſt geſtellt, auf hire und lire,„Heuern und Feuern“:„Häng' deinen 1nen den Kechen und ſchufte!— Hier dein Lehn und geh!“ Dies Valtuis iſt e knapp vor den Bilanzarbeiten, am Mor⸗ (eiede de die erſte Lorreſpondentin dem Chef:„Ich komme —— nicht mehr, überweiſen Sie mir mein Salör auf die und nrentee die *2— führte zur Anlage eines Freihafens, der nach dem Gutachten der Handelskammer möglichſt nah an die Stadt gelegt wurde. 1840 ſtellte er für die damalige Zeit eine bedeutende Anlage dar. 1854 wird er mit dem Eiſenbahnnetz verbunden, aber die Offenhaltung der Einfahrt bot Schwierigkeiten. Infolge der Ausbildung des 1825 begonnenen Frieſenheimer Durchſtichs, konnte der Rhein 1868—1871 in ſeinen neuen Lauf gebracht und die Korrektion der Neckarmündung vorgenommen werden. Nun waren Vorbedingungen für einen neuen, allen An⸗ ſprüchen genügenden Hafen gegeben, der ſich in ungeahnter Weiſe entwickelte. Es folgten der Verbindungskanal, der Binnenhafen, der Rheinkai, womit die ganze Spitze zwiſchen Rhein und Neckar ausgenützt war. Die Stadtgemeinde übernahm es deshalb, den durch die Rhein⸗ und Neckarkorrektion entſtandenen Altrhein zu einem Induſtriehafen auszubauen, der eine eigene Verbindung mit dem Eiſenbahnnetz erhielt. Gleichzeitig entſtand die Rheinau ⸗ hafen, wozu ebenfalls ein durch die Rheinkorrektion entſtandener Waſſerarm Gelegenheit bot. Auch dieſes Unternehmen verlangt bald Erweiterung und heute beſtehen 4 Hafenbecken. Sämtlichen Hafenanlagen gemeinſam iſt ihre Lage in der Rheinniederung, nur auf kurze Strecken wird das Hoch⸗ geſtade berührt. Einwände, die die Neckarkorrektion als vom ſtädte⸗ baulichen Standpunkte verfehlt bezeichneten, ſind als unberechtigt zurückzuweiſen. Dagegen wird auch bedauert, daß das reizende Mühlauſchlößchen mit ſeinen Anlagen der eiſernen Notwendigkeit der Hafenerweiterung weichen mußte. Um ſo mehr ſoll bei ſpäteren —55— die Erhaltung der Naturſchönheiten im Auge behalten werden. Nus der Sitzung des gemiſchten beſchließenden Nusſchuſſes vom 6. Oktober 1923 Die Anordnung, daß der Vervielfältiger für die zur Vorauszahlung von Gas⸗, Strom⸗ und anderen Gebühren ausgegebenen Re chnungsmarken jeweils nach dem Durchſchnitt des amtlichen Berliner Dollarbriefkurſes der drei letzten Tage zu errechnen iſt, hat ſich infolge der rapiden Weiter⸗ entwertung der Mark als undurchführbar erwieſen. Es wurde deshalb, um eine allzugroße Schädigung der ſtädt. Werke zu ver⸗ hüten, vom Oberbürgermeiſter gemäߧ 44, Abf. 2 der Gemeindeord⸗ nung verfügt, daß von Donnerstag, 4. Oktober ab jeweils der amt⸗ ziche Berliner Dollarbriefkurs des Vortages zugrunde zu legen iſt. Die Anordnung wird nachträglich gutgeheißen. Außerdem wird beſtimmt, daß Rechnungsmarken nur gegen Barzahlung abge⸗ geben werden. der erſte Oktoberſonntag brachte eine mit Freuden begrüßte Pauſe in der regneriſchen Witterung, die ſich in der verfloſſenen Woche ſo überaus unange⸗ nehm fühlbar machte, weil mit den Niederſchlägen ein ſtarker Tem⸗ peraturrückgang verbunden war. Die Aufheiterung, die am Sams⸗ tag einſetzte, hielt nicht lange an. Es regnete ſchon wieder am Abend, es regnete ſtark in der Nacht zum Sonntag und es regnete auch heute Morgen. Trocken war allein der Sonntag. In den Vormit⸗ tagsſtunden vermochte die Sonne die Wolkendecke, die den Himmel völlig bedeckte, nicht zu durchdringen. Am Nachmittag aber trat eine ſo ſtarke Aufheiterung ein, daß das Tagesgeſtirn au die Sonn⸗ tagsſpaziergänger ein wenig herniederlächeln konnte. Der Aus⸗ flugsverkehr war begreiflicherweiſe weit geringer als an den ſchönen ſommerlichen Seplemberſonntagen. Die Hamſterer werden in der Mehrzahl geweſen ſein. Die Eindeckung mit Wintervorräten iſt noch nicht beendet. Kartoffeln und Obſt ſind weiter die Haupt⸗ artikel, die an Ort und Stelle eingekauft und unter großen Mühſelig⸗ keiten heimbefördert werden. Genußreicher und weniger ſtrapaziös eſtaltete ſich eine Herbſtwanderung durchsz Neckartal, an der—995 traße und im Odenwald Die Luft war köſtlich und lungenſtärkend. Das Auge durfte ſich an der zunehmenden Buntheit des aubwaldes erfreuen. Auf die Mannheimer, die daheim blieben, übte die Herbſt⸗ meſſe wieder eine große Anziehungskraft aus. In der Straße, die zur Rechten und Linken der verlängerten Auguſtaanlage von der Schaumeſſe gebildet wird, herrſchte bis tief in den Abend hinein ein ſo großes Gedran„daß nur ſchwer durchzukommen war. Uieberall hörte man nur Millionenpreiſe. Ein„Bolle“, der in Vor⸗ kriegszeiten zu 3 Pfennig zu haben war, koſtet heute 3 Millionen. Wer ſich an Alpenkräuterbrot laben will, muß für eine Düte mit 30 Stück 15 Millionen bezahlen. Das Stück koſtet alſo genau eine Million. Eine Fahrt auf dem Karuſſel kann nicht unter Millionen unternommen werden. Folgt man dem Sirenenruf „Bitte mein Herr, ſchießen ſie mal“, ſo muß man für das Loch, das man in die Luft ſchießt, 10 Millionen zahlen. Die gleiche Taxe hat die Berg⸗ und Talbahn. Den Rekord ſchlägt die Achterbahn, die infolge der großen Unkoſten des Unternehmens immer teuer war. Eine Fahrt für Erwachſene koſtet 20, für Kinder 10 Mil⸗ lionen. Auf dem fliegenden Karuſſel kann man ſich für 6 Mil⸗ lionen herumſchwenken laſſen. Die Touren ſind ſehr kurz ge⸗ worden. Auf der Verkaufsmeſſe auf dem Zeughausplatz und auf den dazu gehörigen Planken war das Gedränge nicht minder groß. Viele perlegten ſich nur aufs Schauen und Beſtaunen der Millionenpreiſe, die an den Waren ſtanden, ſo weit ſie ausgezeichnet waren. Es kauften aber auch viele. Beſonders ſtark belagert waren die Waffelbuden und Zuckerwarenſtände. Eine Waffel war nicht unter 10 Millionen zu haben. Wer gründet mit uns eine G. m. b. H. zum Ankauf eines Kinderballons? 50—60 Millionen ſind hierzu nötig. Einige Beiſpiele von Arbeiterentlohnung: Wöchentlich erhalten: 42 Dollar der Vorarbeiter einer Fa⸗ brikswerkſtatt, 50 bis 75 Dollar der Vorarbeiter einer Autofabrik, 35 Dollar ein Schuhmacherlehrling, weil dieſe unreinliche Arbeit wenig beliebt iſt— nur Italiener finden ſich dazu bereit und können es auf 95 Dollar bringen; Frauen in dieſer Sparte auf 23 Dollar. Man bietet Bäckern 25, Maſchiniſten 35, Heizern 30, Warenhausträ⸗ gern 24, Kinooperateuren 40 Dollar. Ein Reſtaurant ſucht eine Frau für allgemeine Küchenarbeit(8 bis 5 Uhr, Sonntag frei): 12 Dollar und Verpflegung. Ein Klub zahlt dem Diener 14 Dollar und freie Station. Täglich: eine Krankenwärterin(mit Verpflichtung zum Nacht⸗ dienſt) 5 bis 20 Dollar; eine Aufwartefrau 4 Dollar(hiezu 10 Cent Fahrgeld; ſie bekommt außerdem die Mahlzeiten, hat auch die Wäſche Pedn und putzt die Fenſter von innen); Kohlenlader 7 bis 8 ollar. Für die Stunde bekommt ein Neger, der Teppiche klopft, Be⸗ ſtecke und Fenſter putzt. 50 Cent: er iſt Uniperſitätsſtudent. arheitet in vielen Häuſern. iſt um ſeines Fleißes und ſeiner guten Manieren willen ſehr geſucht: Schwerarbeiter ohne beſondre Fähigkeiten 42 bis 60 Cent, ein Bauſchloſſer, Mechaniker 75 Cent. Die Autofabriken zahlen(ſeit Juni) Roharbeitern 50 Cent, gelernten 70 Cent. Der Zimmermann, Schriftſetzer, Anſtreicher, Steinmetz bezieht 112 Cent, der Maurer 125. Praktiſche Aerzte beanſpruchen 2 bis 5 Dollar für eine Behand⸗ lung in der Sprechſtunde, für den Beſuch des Kranken 1 Dollar mehr. Europäer gelehrter Berufe— Aerzte, Lehrer, Anwälte— würden durch Auswanderung nach Amerika ihr Schickſal keineswegs ver⸗ beſſern. Sie haben drüben nichts zu hoffen. Ingenieure werden an⸗ fangs nur als Monteure unterkommen Die Arbeitszeit meiſt 10 Stunden, 8 bis 6 Uhr. Die Arbeit iſt eintönig: jahraus, jahrein der gleiche Handgriff. Man erzählt von einem Mechaniker, der bei Ford in Detroit 14 Jahre den gleichen Bolzen Nr. 351 and Die Unions ſind viel radikaler als unſere Gewerkſchaften. Sie haben ducgelge daß kein Mann mit Arbeitsvertrag einwandern dürfe und ü 0 nur 3 Prozent jährlich ins Land l wer⸗ den zu jeglichem olksſtamm, der in Amerika vertreten iſt: alles, um die Löhne hochzuhalten Die Unions verbieten den Unternehmern Lehrlinge einzuſtellen. Sie verlangen(im Baufach zum Beiſpiel, das am vollkommenſten organiſiert iſt) 200 Dollars Eintrittsgeld und dulden keinen Außenſeiter auf dem Gerüſt. Andererſeits ſind die Eiſenarbeiter zum Beiſpiel mangelhaft organiſiert: in Chacago ge⸗ hören im ganzen 20 Prozent der Maſchiniſten, 2 Prozent aller Be⸗ ſchäftigten der Union an. Nur kleine Betriebe mit 8 bis 10 Arbei⸗ tern ſind von der Union kontrolliert. Große Betriebe ſind open Der Ankauf von Reichsſilbermünzen durch die Reichsbank er⸗ folgt von heute ab bis auf weiteres zum 55 millionenfachen Betrag des Nennwertes. Pie Gebäudeverſicherung. Amtlich wird uns mitgeteilt: Der Zuſchlag zu der geſetzlichen Entſchädigung iſt nunmehr für Fälle, in denen die Wiederherſtellung der Gebäude in der Zeit vom 1. bis ein⸗ ſchließlch 15. September 1923 rfolgte, auf das 2 999 999fache der unter Zugrundelegung der Baupreiſe vom 1. Auguſt 1914 zu bewilli⸗ genden Entſchädigung feſtgeſetzt worden. 20 und Jollkontrolle auf der Skrecke Bafel-Konſtanz. Wie der„Albbote“ meldet, ſoll beabſichtigt ſein, künftig auf der Bahn⸗ ſtrecke Baſel⸗Konſtanz die Paß⸗ und Zollkontrolle deutſcherſeits im in e vorzunehmen, dadurch würde das läſtige viermalge Aus⸗ und 1 der Reifenden auf der kurzen Strecke Erzingen⸗Gott⸗ madingen wegfallen. Die Berechnung der Kohlen⸗, Gas- und Strompreiſe iſt nun⸗ mehr auf dem Reichswege geregelt worden. Dem„Lokalanzeiger zufolge hat der Reichskommiſſar für Kohlenverteilung, Geheimrat Stutz, Richtlinien zur Notverordnung vom 29. Sept. erlaſſen. Demnach wird für die Berechnung der ohlenpreiſe, der Preiſe für Gas, Strom uſw. der Geldwert am Tage des Zahlungseinganges zu Grunde gelegt, der etwa nach dem an dieſem Tage geltenden Geſtehungspreis der Betriebsmittel, insbe⸗ ſondere Kohle, oder einer anderen geeigneten Index zu berechnen wäre. Preiet kann die Ableſung des Verbrauchs und da⸗ mit der Preisberechnung in kürzeren Zwiſchenruämen(etwa für 8 bis 10 Tage) vorgenommen werden. Auch können Vorſch 11 Vor⸗ auszahlungen oder häufigere Abſchlagszahlungen von den Abnehmern verlangt werden. Die Notverordnung bringt für die Mannheimer Verbraucher nichts neues, da ſich die duſſden Gas⸗ und Elektrizitätswerke bei der Preisberechnung immer auf der Höhe gezeigt haben. Wir erinnern nur an die viel angefeindeten Voraus⸗ a Her Kampf um die Feuerwehrabgabe. Der in Radolfzell abgehaltene Abgeordnetentag des Feuerwehrkrei⸗⸗ verbandes Konſtanz hat ſich in der Hauptſache mit der Ein⸗ — + einer Feuerwehrabgabe beſchäftigt. Der in dieſer rage von der Regierung vorgelegte Entwurf wuͤrde verworfen, da veraltet ſei und keine Gewähr für eine Beſſerung im Feuerwehr⸗ weſen biete. In den Ausführungen aller Redner(Kommandanten der Feuerwehrkorps aus dem ganzen Kreis Konſtanz) kam unzweideutig zum Ausdruck, daß alle maßgebenden Stellen bisher gänzlich verſagt hätten; es ſei ſehr zu bedauern, daß der Feuerwehrſache ſo wenig Intereſſe entgegengebracht werde. Die Verſammlung nahm einen von der Freiwilligen Feuerwehr Singen ausgearbeiteten Entwurf über die Feuerwehrabgabe an. In einer Entſchließung wird die Er⸗ wartung ausgeſprochen, daß innerhalb ſechs Wochen eine definitive Erklärung über die Annahme oder Ablehnung dieſes Entwurfes ſei⸗ tens der Regierung verlangt wird. Im Falle der Ablehnung ſehe ſich der Kreisverband gezwungen, die weiteren Konſequenzen zu ziehen. Gleichzeitig wird die Regierung erſucht, das Verbandsorgan der Freiwilligen Feuerwehren Badens derart zu unterſtützen, daß es wieder erſcheinen kann. Veranſtaltungen 8 Theaternachricht. Wilhelm Kolmar mußte krankheitshalber beurlaubt werden. In der heutigen Vorſtellung von Goethes „Fauſt“ iſt der„Mephiſto“ mit Hans Godeck, der„Erdgeiſt“ mit Joſef Renkert beſetzt. Im übrigen bleibt die bisherige Beſetzung. Henny Porten im Skeich. Das Entzücken aller Kinofreunde, die okönigin Henny Porten, iſt im Apollotheater der Jubel ihrer Verehrerinnen und Verehrer geweſen. Eine ſchöne, ein wenig reife Frau, eine ſehr ſchöne Frau, ein wenig von jener Schönheit, die man auf Poſtkartenſerien„Galerie ſchöner rauen! abgebildet findet. Die Verkörperung der Sehnſucht aller jungmädchenwünſchel In einem beſtrickenden Koſtüm! Das acht⸗ tägige Gaſtſpiel, das Frau Porten vor ihrer Schweizerreiſe im Apollotheater gibt, wird auch weiterhin Anlaß für begeiſterten Bei⸗ fall und reiche Blumenſpenden ſein, wie ſie der erſte Abend in Fülle brachte. Frau Porten hat mit der Darſtellung der Hauptrolle den Verſuch gemacht, ſich die Bretter zu erobern. Sie hat dazu (matürlich) eine ſtumme Rolle gewählt, die ihr die Möglichkeit gibt, die Vorzüge einer guten Filmdarſtellerin zu beweiſen: die breite, langſame, gerundete Geberde, den ſeelenvollen Augenaufſchlag in allen Abwandlungen, das Verharren in der bildgemäßen Stellung. Das alles iſt da, aber ein wenig leex, ein wenig flach, mehr Ver⸗ ſtändlichmachung als blutvolle Geſtaltung. Der Mimodrama ge⸗ nannte Skeich von Clemens Schmalſtich, der eine illuſtrative Muſik pon(bei größerem Orcheſter) wahrſcheinlich ganz aparter Klangwirkung geſchrieben hat, iſt aus ein paar dünnen, ganz ver⸗ brauchten Motiven zuſammengeſtellt und etwas länglich geraten. Die beiden Partner der Porten waren Theodor Becker leinſtmals ier als Holofernes im Nationaltheater den Eindruck eines eſtalters gebend), der den Tod ſpielte. Es gibt nicht viel zu ſpie⸗ len, aber eine ſo ſchlecht gemachte Maske, bei der die Halspartien und die Ohren weder gepudert noch geſchminkt waren, habe ich lange nicht geſehen. Schließlich darf der Tod auch nicht mit den Händen eines ſehr geſunden Menſchen agieren. Weiße Handſchuhe ätten den Domino ſehr gut ergänzt! Den Liebhaber 15 Altſchul mit Eleganz.— Vorher hatte Bahling, der ſich eben ſehr eifrig außerhalb des Theaters hören läßt, ein paar Lieder geſungen und den Anfang machte Prang in einer Burleske. Man lacht Tränen über dieſen ausgezeichneten Mimiker, über dieſen ſaf⸗ tigen Vertreter eines derben rheiniſchen Groteskhumors.— Aber der Schlager, die Senſation war die Henny Porten, die ſich erneut in vieler Herzen geſpielt: weil ſie ſo ſchön iſt, ſo elegant, ſo zärtlich, ſo ſüß, ſo himmliſch. Weiß Gott, ſie iſt ſchon eindrucksvoll, immer als Frau,— zuweilen als Darſtellerin! hs. shops(denen die Zugehörigkeit der Arbeiter zur Union gleichgül⸗ tig Iiö oder closed non 8 shops, die Aten fl 23 Organiſterte ausſchließen. Eine eigene„FJarmer⸗ und Arbeiter⸗ h iſt erſt im Entſtehen. Samuel Gompers, Arbeiterführer von rs, Präſident der American Federation of Labour, paktier: bald mit den Demokraten, bald mit den Republikanern und ſchiebt in den Wahlen ſeine Stimmen jener Partei zu, die ihm die größten Vorteile für die Arbeiter verfpricht Ford(der nach dem Amt des Präſidenten ſtrebt) zahlt ſeine Leute eee nimmt Menſchen, die aus dem Zucht⸗ haus kommen, mit 5 Dollar Taglohn in Dienſte; nach einem Monct 6 Dollar Lohn oder Entlaſſung. Detroit, das ſo hoch nördlich liegt, hat einen harten Winter: Fords Schneeſchaufler ſogar ſind nach dem Taylorſyſtem geſchult, um mit möglichſt 0 Mühe möglichſt Kun Schneemaſſen zu bewältigen. Bei Ford läuft ein endloſes Band durch die Fabrik; der erſte Arbeiter legt die Hinterachſe des Autos auf, der zweite die Vorderachſe, der dritte ſchiebt das rechte Rad an, der vierze das linke, der fünfte ſetzt die Schraubenmutter auf, der ſechſte zieht ſie feſt uſw. uſw.„ bis der fertige Wagen vom Band abläuft. Kein Mann kann auch nur eine Sekunde feiern. Selbſt die Arbeit mit glühenden Metallen geht am endloſen Band. Die meiſten Arbeiter ſind Neger. Im Krieg, als es galt, 6000 Wagen täglich zuſammenzuſtellen, ſetzte eines Tages der Fabrikherr eine Prämit aus für beſonders emſiges Schaffen und ließ das Band etwas raſcher laufen... Am Abend ſprach er:„So. nun ſeh ich erſt, 55 10 könnt.“ Und fortan lief das Band raſcher— ohne rämie. Krankenkaſſe: keine. Invalidenrente: keine. Allerdinas iſt für unentgeltliche Pflege in Hoſpitälern durch private Seiftune zn 5 lich 25 Als einer der Staaten in ſeinem Gebiet die Beſchäftigung Min⸗ derjähriger regeln wollte hob das Vunbe aeric Waſhing on die Sehen de e eeee. auf. n die ndentungen können eine Vorſtellung geben von der Grauſamkeit des Daſeinskampfes in Amerika. Ei . 1822 f—55 ſchärfen: n eeee m · nd in den Vereini Staaten 63 Menſchen auf gewaltſame Weiſe ums e— 9988 Unfall, Verbrechen, Selbſtmord: 5870 auf die Einwohnermillion. In Deutſchland des Friedens betrug die Ziffer auf die Einwohner⸗ million 375, in Württemberg nur 223. In Amerika rechnet der Unternehmer eben nur das Exempel durch:„Was kommt mir teurer zu ſtehen: die Vorrichtungen üt a oder die Unfallrente?“ e ee eeee Das iſt die Sozialpolitik des Hankees. 4 Seite. Nr. 401 88 Maunheimer General⸗Anzeiger(mittag⸗Ausgabeß Monkag. den 8. Oktober 192. 2— Nach dem Vortrag des ſtimmungsreichen Chores„Das iſt del Goldenes ubildum 5 55 1809—— Herrn“, alle übrigen Liedergaben kraftvoll un d er anger E tief beſeelt erklang, ſprach Hauptlehrer Hechler namens de ̃; 4 Badiſchen Sängerbundes in Vertretung des am e 9 den Mannheimer Geſangvereinen, die ſich der Pflege des] wurde bei einem Sängerfeſt in Heidelberg⸗Neuenheim zum erſtenmale ſcheinen verhinderten Bundesobmannes Dr. Krieg. Er entledigte ſih kale ſchen diedes mit vorbüldlicher Hingebung und anerkanntem Er⸗ ein erſter Preis erſtritten. der ihm übertragenen Aufgabe umſo lieber, weil er in mehr folg widmen, gehört die„Sängerhalle“, die am Samstag und Sonn⸗ Im Jahre 1898 beging der Verein in feſtlicher Weiſe das 25jäh⸗ 40jähriger Sängertätigkeit öfters Gelegenheit gehabt habe, die tag ihr 50jähriges Beſte 1 hen beging. Von der geſangli 5 fähigkeit zeugte das ging. Von der geſanglichen Leiſtungs am Samstag abend im Muſenſaale abgehaltene Feſt-Konzert über das uns folgende Kritik vorliegt: Mit dem rauſchenden Akkord des Männerchores„Tröſterin Muſik“ von Anton Bruckner nahm das 50jährige Jubiläumskonzert ſeinen Anfang. Im Rahmen weißgekleideter Ehrendamen ſtanden die Sänger da, und mancher Graukopf, der den Verein ins Leben gerufen hat, war noch dabei und freute ſich, daß es die Sängerhalle in den 50 Jahren zu einer achtunggebietenden Leiſtungsfähigkeit in der Pflege des a cappella⸗Geſanges gebracht hat. Das im allgemeinen gut gewählte Programm legte auch gleichzeitig Zeugnis ab für das viel⸗ ſeitige, ernſthafte Streben dieſer Sängerſchar, die unter ihrem Diri⸗ genten Franz Beierle fleißig weiter arbeitet. Die Tonfeſtigkeit kann, wie ja ſonſt bei den beſten Chören, auch einmal ſchwanken, aber die friſche und geſchickte Tönung des Vortrags, die warme, innerliche Lebendigkeit des Ausdrucks zeigte, daß man der weiteren Entwick⸗ lung mit Freude und Vertrauen entgegenſehen darf. Das Wertvollſte, zugleich gelungenſte, war das Schumannſche Ritornell„Die Roſe ſtand im Tau“ uſw. und„Die Nacht“ von Franz Schubert. Hier ließ der Chor bedeutende Fortſchritte erkennen, was bei den Tenören be⸗ ſonders vorteilhaft in die Erſcheinung tritt.(Den Bäſſen hätte man eine dunklere Färbung gewünſcht). Soliſten des Abends waren Kir⸗ chenmuſikdirektor Arno Landmann der uns eine glänzende Dar⸗ bietung von Liſzts„Fantaſie und Fuge über Bach“ beſcherte, die in nicht zu überbietender Weiſe von ihm geſpielt wurde. Die Lieder von Schubert, vorgetragen von Frau Aenne Geier, waren künſtleriſch ausdrucksvolle Leiſtungen, wenn auch die Wahl nicht gerade gut zu heißen war, denn man müchte doch an einem ſolchen Feſttag nichts von Schmerzen, nichts von Weinen, nichts von einer Hoffnungsloſig⸗ keit hören, ſondern von„unverzagtem Ausharren“, vom„fröhlichen Wandern und Singen“, von einem„treuen Gottglauben“ wie es aus Herrn Kammerſänger Fentens Singen klang. Die Begleitung der Sologeſänge wurde von dem hier anſäſſigen und als Lehrer täti⸗ gen Pianiſten Adolf Schmitt feinfühlig ausgeführt. Eine empfangs⸗ freudige und dankbar geſtimmte Zuhörerſchaft bereitete dem Dirigen⸗ ten herzliche und verdiente Ehrungen und überreichte ihm einen Lor⸗ beerkranz. Am Sonntag vormittag gege Friedrichsparkes ein ſtarkbeſuchte Jeſtbankett das von der Aktivität mit dem Chor„Tröſterin Muſik“ eröffnet wurde, der auch das Konzert einleitete. Herr Schäfer, der 2. Vor⸗ ſitzende des feſtgebenden Vereins, hieß alsdann die Erſchienenen herz⸗ lich willkommen, insbeſondere den Vertreter der Stadtverwaltung, Stadtrat Boettger, das Vorſtandsmitglied des Badiſchen Sänger⸗ bundes, Hauptlehrer Hechler, und den Vorſitzenden der Mannhei⸗ mer Sängervereinigung, Bankprokuriſt Georg Müller die Vertre⸗ ter der auswärtigen und Mannheimer Brudervereine und die Preſſe. Schriftführer Kirſch, dem die Aufgabe übertragen war, die wechſelvolle Geſchichte des Jubelvereins zu ſchildern, ſtellte einleitend feſt, daß nicht Vergnügungsſucht, ſondern die idealen Gefühle der Ehrfurcht und Dankbarkeit die Veranlaſſung dazu waren, das 50jäh⸗ kige Beſtehen der„Sängerhalle“ in beſcheidenem Rahmen zu begehen. Zunächſt ſtattete der Redner den noch unter den Lebenden weilenben Gründungsmitgliedern Konſtantin Schmitt, Jean Kaub„Lorenz Nrapp, Karl Fuchs und Chriſtian Hermann heißen Dank da⸗ 75 ab, daß ſie in der„Sängerhalle“ eine Stätte geſchaffen haben, ie unter Ausſchaltung aller politiſchen Anſchauungen einzig und allein der Pflege des deutſchen Liedes dient. Der Gründungstag der „Sängerhalle“ iſt der 18. Januar 1873. Es waren 50 ehemalige Mit⸗ ieder der Sängergeſellſchaft„Sängereinheit“, die den Entſchluß ſaßten, einen neuen Verein ins Leben zu rufen. Da ſie über den amen ſich nicht einig wurden, legten ſie ſich bis zur Konſtituierung bie Bezeichnung„50er“ bei. Erle, der Wirt der„goldenen Gerſte“⸗ lberließ ſein Nebenzimmer als Vereinslokal. Am 23. Januar 1873 wurde in der konſtituierenden Verſammlung der Beſchluß gefaßt, der Beſellſchaft den Namen„Sängerhalle“ zu geben. Zum erſten Vor⸗ ißenden wurde J. Kallenberger gewählt. Bereits im Jahre 1876 bernahm der nunmehrige Ehrenpräſident Konſtantin S chmitt 9 erſtenmale den Vorſit. Muſikaliſcher Leiter wurde Muſikdirek⸗ or Strubel. Am 3. Februar 1879 erfolgte die Verſchmelzung der Sängerhalle mit dem Sängerchor des Turnvereins. Von den Mit⸗ gliedern des Sängerchors gehören heute noch die Herren Anton Rück und Julius Faiſt der„Sängerhalle“ an. Die Glanzzeit des Jubel⸗ dereines begann mit der Uebernahme der Dirigentenſtelle durch Mu⸗ ſikdirektor Operbeck im Jahre 1883. Im Oktober 1884 wurde die Fahne geweiht, die, mit Siegeszeichen reich geſchmückt, die Bühne des riedrichsparkſaales zierte. Bis dahin hatte man ſich mit einer Standarte begnügt. Den erſten geſanglichen Erfolg erzielte die„Sän⸗ n halb 12 Uhr begann im Saale des 8 ie ſich mit 27 Sängern einen zweiten Preis holte. Im Jahre 1896 rige Beſtehen. Bei dem Geſangswettſtreit, den die Heidelberger Lie⸗ derhalle veranſtaltete, holte ſich die„Sängerhalle“ den 1a⸗Preis und den Ehrenpreis der Stadt Heidelberg. Der größte geſangliche Erfolg wurde unter Overbecks Führung gelegentlich des internationalen Ge⸗ ſangswettſtreites errungen, den der Kölner Männergeſangverein „Polyhymnia“ anläßlich ſeines 50jährigen Beſtehens im Auguſt 1901 veranſtaltete. Der„Sängerhalle“, die alle deutſchen Konkurrenten aus dem Felde ſchlug, wurde mit dem Sechswochenchor„Benedictus“, der bei dem ſamstägigen Feſtkonzert zur Erinnerung an die denkwür⸗ dige Tat geſungen wurde, der zweite Preis zuerkannt. Nur ein bel⸗ giſcher Verein hatte vor den Mannheimern den Vorrang. Am 1. Ok⸗ tober 1903 legte zum ſchmerzlichen Bedauern aller Mitglieder Muſik⸗ direktor Overbeck nach erfolgreichſter 25jähriger Tätigkeit den Di⸗ rigentenſtab nieder, weil er ſeinen Wohnſitz nach Wiesbaden verlegte. In Anerkennung ſeiner großen Verdienſte wurde er zum Ehrendiri⸗ genten ernannt. Muſikdirektor Richard Bärtich, ſein Nachfolger, wurde bereits im Jahre 1906 durch Muſikdirektor Bartoſch ab⸗ gelöſt. Als im Jahre 1910 Präſident Adolf Mayer ſtarb, übernahm Herr Konſtantin Schmitt wieder die Führung. 1912 wurde der Dirigentenſtab Chordirektor Erdmann übergeben der bis zum 1. April 1920 die muſikaliſche Leitung innehatte. Im September 1913 wurde das 40jährige Beſtehen feſtlich begangen. Im Weltkrieg wur⸗ den 91 Mitglieder zum Heere eingezogen, von denen 14 den Heldentod ſtarben. Am 30. November 1919 wurde Herr Konſtantin Schmitt zum Ehrenpräſidenten ernannt. Sein Nachfolger wurde der küzrlich verſtorbene Wäſchereibeſitzer Georg Gebhardt. An Erdmanns Stelle trat Chordirektor Franz Beierle. In Dankbarkeit und Ehr⸗ furcht gedachte der Redner aller nicht mehr unter den Lebenden wei⸗ lenden Mitglieder, die ſich um den Verein beſondere Verdienſte er⸗ worben haben. Herr Kirſch ſchloß ſeine Ausführungen, aus denen wir nur die bemerkenswerteſten Daten herausgreifen konnten, mit dem Ausdruck der felſenfeſten Ueberzeugung, daß es Herrn Beierle gelingen wird, getreu dem großen Vorbilde Overbecks die„Sänger⸗ halle“ weiter zu entwickeln und in ihren Leiſtungen zu vervollkomm⸗ nen. Möge die„Sängerhalle“ weiter wachſen, blühen und gedeihen und mit ihr das deutſche Lied. Der Vortrag des Chores„O Schutzgeiſt“ leitete die Ehrung verdienter Mitglieder ein. Herr Schäfer würdigte zu⸗ nächſt die Verdienſte des Ehrenpräſidenten Konſtantin Schmitt, der heute noch in vorbildlicher Weiſe zu den aktiven Mitgliedern zählt. Als äußeres Zeichen der Dankbarkeit wurde Herrn Schmitt ein Delikateſſenkorb überreicht. Das Gründungsmitglied Jean Kaub erhielt ein Ehrendiplom. In gleicher Weiſe wurden die folgenden ſieben Herren geehrt, die ſeit 25 Jahren der„Sängerhalle“ angehören, davon fünf faſt ununterbrochen der Aktivität: Jean Baumgart, Heinrich Gräff J, Jakob Mayer, Heinrich Moninger, Richard Stumpp, Joſef Thomas und Heinrich Ziegler. Die Herren Hermann Hörner, Wilhelm Gotter. und Wilhelm Schächter erhielten die goldene Sängernadel für 15jährige Aktivität. Auch Chordirektor Beierle, der gegenwärtig in ſo vielverſprechender Weiſe den Jubelverein leitet, wurde durch ein Geſchenk erfreut. Viel Freude erregte folgender telegraphiſcher Glückwunſch, der von einem alten Freunde der„Sängerhalle“, Schauſpieler Alex Kökert, ein⸗ gelaufen war, der gegen Schluß des Banketts noch perſönlich erſchien: Wer ſo wie ihr in 50 Jahren Dem deutſchen Lied die Treue konnt bewahren, Dem iſt die Zukunft nicht verloren, Er iſt zu höherem auserkoren. Im Geiſte Weinreichs reichet Euch die Hand Und ſchützt mit deutſchem Lied das deutſche Vaterland! Eine Ehrendame überreichte mit fein gewählten ee Worten als Jubiläumsſpende für die Fahne einen goldenen Lorbeer⸗ kranz und eine prächtige Fahnenſchleife. Als einer der Jubilare im Namen der Ausgezeichneten gedankt hatte, gratulierte Stadtrat Boettger im Damen der Stadtgemeinde, die ihn zwar mit leeren Händen delegieren mußte, dafür auber umſo herzlicheren Dank ſagen laſſe einem Verein, der auf eine 50jährige glorreiche Geſchichte zurückblicken könne, dem es wie kaum einem anderen beſchieden war, Sieg um Sieg an ſeine Fahne zu heften. Was man am Samstag und vorhin gehört habe, laſſe nicht den Gedanken auf⸗ kommen, daß man es mit einer Vereinigung zu tun habe, die in ihrer Sangesfreudigkeit erlahmen wolle. Im Gegenterl. Die Sängerhalle ſei von einer vorbildlichen Elaſtizität und Schaffens⸗ freudigkeit beſeelt. Der Verein feiere ſein goldenes Jubiläum in einer Zeit, in der Wirtſchaft und Politik unter den Nullpunkt ge⸗ ſunken ſeien. Keiner von uns wiſſe, ſelbſt der geſcheiteſte Staats⸗ mann nicht. was die Zukunft bringen wird. Aber das eine wiſſen wir, daß in unſerm Volk Kräfte ſchlummern, die unſer ſhwer⸗ geprüftes Vaterland wieder emporführen werden. Dieſe Kräfte ſind nicht zuletzt das deutſche Lied, der gute Geiſt, der immer in der Sängerhalle gelebt hat. Daß dieſe ethiſchen Kräfte dazu bei⸗ tragen mögen, daß unſer Volk wieder zum Lichte emporgeführt werde, das ſei der Glückwunſch der Stadtverwaltung. 2 bei dem 4. badiſchen Sängerbundesfeſt in Freiburg, auf dem National⸗Theater Mannheim 5 Das Koſengärtlein „Die neueſte Oper des hervorragenden öſterreichiſchen Dichter⸗ lomponiſten Julius Bittner iſt mit ſtürmiſchem Beifall bei der zor kurzem ſtattgefundenen Uraufführung an der Mannheimer Oper gufgenommen worden.“ So die Verlegerin, die„U..“ Univerſal⸗Edition, Wien). In Wahrheit galt der Beifall teils der Perſon des anweſenden Julius Bittner, bdeils der Aufführung. Es war ein äußerer Erfolg. Und die Ehre der Uraufführung wurde uns zuteil, nachdem Wien wie Dresden abgelehnt hatten Einen„nachhaltigen Erfolg an allen führenden deutſchen Bühnen“ —5 die Verlegerin für geſichert. Natürlich! Uns andern hat das bwarten und„abwartende Teetrinken“ nicht weiter geholfen. Die ablühende, reiche, farbige und melodiöſe Muſik“ erſcheint uns immer zoch ſo arm an Melodie wie am 12. März. Von Nachwirkung — wie jüngſt nach Regers Hölderlin⸗Ode„an die Hoffnung — läßt ſich kaum reden. Nun findet man neuerdings, die Hand⸗ luug Pedens der Muſik nicht den rechten Auftrieb. Um ſich der Sach⸗ —5 wußt zu werden, denke man ſich einmal: Julius Bittner mit ine zu„Carmen an natürlich quellender Erfindung habe die Muſik 45 ſchreiben gehabt! m uptſache zu ſagen: ein gutgeſinntes Sonntagspublikum hrachte nach dem Ende des zweiten Aufzugs kaum ſo viel Beifall berarde daß der Vorhang ſich zweimal teilen konnte. Wobei die ekannte„Vorhangstechnik“ noch in Rechnung zu ſtellen wäre. Es Dar kaum der ſchuldige Zoll gerechter Anerkennung für Aenne sier, Irene Eden und Hans Bahling; aber recht war es, zaß dies Trio auch den epiſodiſch⸗vorzüglichen Pfaffen Philipp Naſſalsky zan ſeinem Beifall teilnehmen ließ. Den Hauptfaktor s Erfolges überhörte man: unſer glänzendes Orcheſter! Paul reiſach leitete das Ganze— als liebernahme betrachtet— ge⸗ vandt und gewiſſenhaft. Den dritten Akt durſte ich mir wohl dies⸗ 555 erlaſſen; die„menſchologiſchen Merkwürdigkeiten“ dieſer über⸗ üſſigen Handlung haben ja keine Bedeutung für die Muſik. Und euf dieſe kommt es doch an! A. Bl. Theater und Muſik Orgelkonzert Landmann. Wenn auf irgend einem Gebiet der Muſik, ſo hat auf dem der Orgelmuſik durch Max Reger eine Be⸗ beicherung der Literatur ſtattgefunden. Auch Arno Landmann widmete im ſeinem geſtrigen Orgelkonzert in der Ehriſtuskirche den erſten Teil des Programms dem Abgott aller Organiſten und führte egers Sonate Fis⸗moll op. 33 auf, das hier zum erſtenmal geſpielt wurde. Es iſt ein Werk von erſtaunlicher Kraft und Fülle der Ge⸗ nken, das Reger wahrſcheinlich bereits im Alter von 22 Jahren ge⸗ ffen hat Nach drei Choralvorſpielen von Brahms folgte als uß des Konzertes die große Prophetenfantaſie und Fuge C⸗moll gus Meyerbeers Oper„Der Programms bewies Arno Landmann prebten Muſikers. Prophet“. Bei der Ausführung des die künſtleriſche Reife eines er⸗ 8 2 1JDietzenſ Thealerrundſchau. Der Kammerſänger an der Münchner Oper, Sebaſtian Hofmüller, früher in Darmſtadt, Dresden und Schwerin, iſt Unter ſeinen Tennorpartien war der David in den„Meiſterſingern“ ſeine Glanzrolle, in der er auch an den Bay⸗ reuther Feſtſpielen mitwirkte.— Das Lübecker Stadtheater (Intendant Dr. Georg Hartmann) hat als Dramaturgen den Münchner Publiziſten Dr. Fritz Endres, ſowie als erſten Kapell⸗ meiſter(neben Karl Mannſtaedt) Paul Pella vom Stadttheater Prag verpflichtet. Der Spielplan verſpricht manches, ſo im Schauſpiel den „Propheten“ von Hanns Johſt,„Hölle, Weg, Erde“ von Georg Kaiſer, Der tote Tag“ von Ernſt Barlach,„St. Jakobsfahrt“ von idt,„Syrill am Wrack“ von Max Mohr und„Klariſſas halbes Herz“ von Max Brod, in der Oper„Mörder“,„Hoffnung der Frauen“ von Kokoſchka⸗Hindemith,„Arlecchino“ von Feruccio Bu⸗ ſoni,„Mann im Mond“ von Brandts⸗Buys. Geplant iſt ein mehr⸗ tägiges Pfitznerfeſt. Eine Reihe von Tanzgaſtſpielen hat mit der ⸗Joſefslegende“ von Richard Strauß und der„Todestarantella“ von Julius Bittner eingeſetzt. Das Bautzner Stadttheater ſcheint auch ein Opfer der Zeit geworden zu ſein. Während es andere Jahre am 1. September die Spielzeit eröffnete, iſt es dieſes Jahr bis jetzt geſchloſſen geblieben. Man iſt ſich offenbar auch an amtlicher Stelle noch im unklaren darüber, ob man es eröffnen ſoll oder nicht. Man hat die Stelle des Theaterdirektors zwar ausgeſchrieben, über das Ergebnis der Ausſchreibung verlautet indeſſen nichts.— In der kommenden Spielzeit werden im Theater der Stadt Jena alle vier Thüringer Landestheater ſpielen. Vorgeſehen ſind 38 Schauſpielvorſtellungen durch das National⸗Theater Weimar und 16 Aufführungen von den Landesbühnen in Altenburg, Meiningen und Gotha. Außerdem werden 12 Opernvorſtellungen durch das Natio⸗ naltheater gegeben. Das finanzielle Riſiko trägt die Stadt Jena. Kunſt und Wißſenſchaſt Die Görres-Geſellſchaft zur Not der deutſchen Wiſſenſchaft. Die in Münſter vom 24. bis 27. September unter dem Vorſitz ihres Präſidenten tagende Görres⸗Geſellſchaft hat nach einer eingehenden Begründung durch den Münſteriſchen Reichstagsabge⸗ ordneten Univerſitätsprofeſſor Dr. Schreiber folgender Entſchlie⸗ ßung timmt:„Die Görres⸗Geſellſchaft hat in ihrer Tagung zur deutſchen Wiſſenſchaftskriſis erneut Stellung genommen. Sie lenkt die Aufmerkſamkeit der Reichsregierung auf die ſteigende Not der Forſchungsinſtitute, Wiſſenſchaftsunternehmungen, Büchereien, vor allem auch auf die Verkümmerung des wifſenſchaft⸗ lichen Nachwuchſes. Ebenſo erlahmen die wiſſenſchaftlichen Auslandsbeziehungen zum Nachteil der deutſchen Geſamtkultur. Sie bittet die Reichsregierung, der Notgemeinſchaft der deutſchen Wiſſen⸗ ſchaft eine tatkräftige Unterſtützung und eine erhöhte Etatſumme zu⸗ zubilligen, die ſie befähigt, ihre Rettungsarbeit fortzuführen. Die zurzeit bewilligten Mittel reichen für dieſe Aufgabe nicht aus. Gleich⸗ zeitig macht die Görres⸗Geſellſchaft die ihr naheſtehenden Kreiſe des Auslandes darauf aufmerkſam, daß zum Beſten der geſamten Menſch⸗ heitskultur vermieden werden muß, daß die deutſche Wiſſenſchaft weitere Abſchwächu Schungen erfährt.“ 42 b 4 44. ſtrebungen und Erfolge des Jubelvereins aus eigener zu verfolgen. Das künſtleriſch vollendete Programm und die nit minder künſtleriſch vollendete Durchführung hätten den Be weis erbracht, daß die„Sängerhalle“ auf der Höhe Gerade jetzt gelte es, das deutſche Heimats⸗ und Vaterlandslied i Treue und Gewiſſenhaftigkeit zu pflegen. DieGeſangvereine hätte die Aufgabe, die Ideale zu pflegen, die einem großen Teil unſere Jugend verloren gegangen ſind: vor allem Heimatsgefühl und Lieh zum Vaterland. Die warmempfundenen Ausführungen des geiſterten Sängerveteranen klangen d Ehrenbriefes des Deutſchen Sängerbundes au in der Ueberreichung de Bankprokuriſt Georg Müller gratulierte nicht minder herzli 8 namens der Mannheimer Sängervereinigund. Zum drittenma habe man innerhalb kurzer Zeit Gelegenheit, einen Verein, der de Mannheimer Sängervereinigung angehöre, das goldene Jubiläun feiern zu ſehen. Alle drei Vereine ſeien in einer Zeit entſtanden in der die nationale Begeiſterung hohe Wogen ſchlug. Es ſei„ freulich, daß es gelungen ſei, dieſe Begeiſterung hochzuhalten. Die „Sängerhalle“, die es verſtanden habe, eine Tradition zu ſchafſen — er erinnere nur an die Aera Overbeck— habe jederzeit untel den Mannheimer Geſangvereinen eine achtunggebietende Stellung eingenommen. Mit beſonderer Dankbarkeit gedachte der Redner de Wirkſamkeit des Präſidenten Gebhardt im Vorſtand de Mannheimer Sängervereinigung. Das ſamstägige Konzert ſei ein künſtleriſche Tat geweſen. Herr Müller ſchloß mit dem herzlichel Wunſche, daß das Jubiläum ein Markſtein ſein möge in der Ge ſchichte des Vereins und daß neue Begeiſterung und neue Erfolg davon ausgehen mögen. Als Feſtgeſchenk überreichte er eine Kunſtdruck unter Glas und Rahmen, eine Gruppe in Andacht vet, Konzertbeſucher darſtellend. Herr Schäfer unterſtrich n reichen Beifall, der allen Rednern zuteil wurde, mit der Ver ſicherung, daß die„Sängerhalle“ weiterhin ein Schirmer de⸗ deutſchen Liedes ſein werde. Der klangſchöne Chor„Deutſchel Sang“ beſchloß die eindrucksvolle Ehrung der Jubilare. Zwei pracht volle Vorträge eines Quartetts des Frankfurter Sänger kranzes— ein Mitglied ſprach die Glückwünſche der Frankfurtet aus— gaben dem Bankett nach zweiſtündiger Dauer einen ſtim⸗ mungsvollen Ausklang. Ein Teil der Feſtteilnehmer vereinigte ſich im Anſchluß daran in der Veranda zum Mittagsmahl, bei dem die rühmlichſt bekann Leiſtungsfähigkeit der Küche und des Kellers des Herrn Lipp⸗ randt in gebührender Weiſe gewürdigt wurde. Die gehoben Stimmung, die während des Mahles herrſchte, übertrug ſich auch auf den Feſtball, mit dem abends die im einfachſten Rahmen gehaltenen Jubiläumsveranſtaltungen harmoniſch beſchloſſen—9 Sportliche Runoͤſchau Die ſonntägigen Fußballwettkämpfe In der Mannheimer Gruppe der Bezirksliga blieb die von vielen erwartete Senſation aus.. f. R. konnte die Klipp Feudenheim umſchiffen und ſiegte ziemlich ſicher 31. In Lud⸗ wigshafen gab es zwiſchen Pfalz und Phönix ein 0 näckiges Ringen. Mit dem knappſten aller Siege:0 konnte der Meiſter ſchließlich die beiden Punkte holen. Erfk nach der Pauſe konnte Phönix durch Weber II, der mit Kopfſtoß das Leder ein⸗ lenkte, den Sieg und punktebringenden Treffens erzielen. Daz Treffen F. C. Pirmaſens—1903 Ludwigshafen wieder den Verkehrsverhältniſſen zum Opfer. Hoffentlich das leßz Mal. Wie wir ſoeben erfahren, ſoll ab Sonntag den 21. Oktober der geregelte Spielbetrieb zwiſchen den rechts⸗ und linksrheiniſchen Vereinen aufgenommen werden. Der neueſte Stand der Tabelle: Vereine Spiele Gemw. Unent. Verl. Punkte Tott Waldhof 2 2—— 4:1 B fuß Ludwigshafen 2 2— 8 4 5˙0 V. f. R. Mannheim— 1 1— 75 4˙2 Pfalz Ludwigshafen 2 1— 1 2:1 Phönix Mannheim 2— 1 1 1 11 Feudenheim 2 9—— 2—:5 1903 Ludwigshafen 2—— 2—:7 Pirmaſens—————— In der Kreisliga des Odenwaldkreiſes ließ ſich V. f. Neckarau die Führung nicht entreißen. Diesmal holte er ſich in Schwetzingen beim Fv. 1910 mit:1 die Punkte. Abet er mußte geſtern das 1. Verluſttor hinnehmen. Auch die beiden anderen Favoriten O8 und Hertha blieben weiter ſiegreich und erzielten ſchöne Reſultate. Hoch:0 ſchlug 0 8 die Plankſtädtet und Hertha holte auf ſchwierigem Boden in Friedrichsfeld beim vorjährigen Kreismeiſter Germania mit einem:1⸗Siege ein ſehr beachtenswertes Reſultat heraus. Auch V. f. B. Heiden berg drängt mächtig nach. Er ſchlug 98 Schwetzingen 30 und teilt ſich mit 08 und Hertha in die Ehren des 2. Platzes der Tabelle. 07 Mannheim erkämpfte ſich den erſten Sieg. Käfer tal mußte mit:0 dran e Die einſt ſo gefürchteten Vor⸗ ſtädter liegen ſchlecht im Rennen und nehmen immer noch punkt⸗ los den letzten Tabellenplatz ein. Nachſtehend der neueſte Tabellenſtand: Tore Vereine Spiele Gew. Unentſch. Verl. Punkte V. f. L. Neckarau 4 4—— 8 321 Hertha Mannheim 4 3— 1 6 14:8 08 Mannheim 4 3— 1 6 10:2 V. f. B Heidelberg 4 3— 1 6 11:3 Plankſtadt 4 2— 2 4 8·11 Germ Friedrichsfeld 4 1 2 1 3 57 07 Mannheim 4 1 1 2 3 324 98 Schwetzingen 4— 2 2 227 1910 Schwetzingen—5— 1— 1:10 Sp. Cl. Käfertal 4—— 4—:9 Verein für Turn- u. Raſenſport Mannheim⸗Feudenheim— B. f. X Mannheim:3(:1) Ecken:6. Sicherer als erwartet holte ſich V. f. R. in Feudenheim die ſo notwendigen 2 Punkte. Zirka 5000 Zuſchauer umrahmten das Spiel feld als Müller(Beiertheim) das Zeichen zum Beginn des Tref fens gab. Feudenheim hatte ſeine erprobte Elf zur Stelle und Riel eine Umſtellung vorgenommen. Ueberrhein verteidigte und Pfeil ſtürmte Linksinnen. Das war ſehr vorteilhaft, Ueberrhein bot al⸗ Verteidiger eine ausgezeichnete Leiſtung und war im Verein mit Dör⸗ terbach ein ſtarkes Hindernis für den Raſenſpielerſturm. Naturge⸗ mäß wurde durch dieſe Umſtellung der Sturm geſchwächt, noch fühl, 0 K. U * rrie 6 ²— éK]»•uud.. Üu-IN... barer wurde das Stürmerſpiel auf die bekannte Ueberrennungstakliß eingeſtellt. Um Lipponer drehte ſich alles, dieſer wurde aber ſcharl ö bewacht und kam nur ſelten zu ſeinen gefürchteten Durchbrüchen. Trotzdem hätte er die Partie mindeſtens gleichſtellen können, wenn er bei ſeinen Stürmen etwas mehr Gelück gehabt hätte. Auch Oden wälder im V. f. R. Tor erwies ſich mehrfach als Retter in höchſten Not. Selten unternahmen die anderen Feudenheimer Stürmer einen Angriff auf eigene Fauſt, ſo war mit der Bewachung Lipponer⸗ der ganze Sturm in ſeinen Aktionen gehemmt. V. f. R. war ohne Schmitt angetreten, für ihn ſtürmte Förſchner in der Mitte, was ſich gut bewährte. Es wurde zeitweiſe ganz nett kombiniert und auch geſchoſſen. Die Hintermannſchaft der Raſenſpieler bot die gewohnten Leiſtungen, hier hat ſich Engelhard als Mittelläufer jetzt ganz zuſammengefunden. Trotzdem machte die Elf noch einen unfertigen Eindruck und wird erſt gegen eine ſtarke gegneriſche gäuferreſhe die Feuerprobe ablegen müſſen, ehe man die Leiſtungen der Mann⸗ ſchaft als beſtändig beurteilen kann. Feudenheim hatte ſchon kurz nach Beginn eine ſichere Chance, die ſedoch von Lipponer verſchoſſen wurde. Im Felde war V. f. R. ziemlich im Vorteil und die 20. Minute brachte im Anſchluß an die 4. Ecke den Raſenſpielern durch Breitenbacher den erſten Erfolg. Feudenheim machte vergeblich⸗ Anſtrengungen, um den Ausgleich, doch bei einer ſolch ſtarken geg⸗ neriſchen Hintermannſchaft kann man mit Durchbrüchen nur etwas ausrichten, wenn Fortuna einem gut geſinnt iſt. So entſchieden die erſten 45 Minuten und mit:0 für die Gäſte wurden die Seiten gewechſelt. 5 1* SS — SSA * ö eie 2 3s 822 1 . det Ipourde überlegener Sieger. In den Pauſen fand eine Propaganda⸗ ue jahrt verſchiedener Motorradfahrer ſtatt. Die Kapelle Schönig 828 eeeeen 02 ——— 2 ASASAAS8 D SAAAD FFTTTTTVfVVVV)!!!!!!!.!.!.!!;!.!... d „Montag, den 8. Oktober 1923. Manuheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Nr. 461. Seite 5 Bei wechſelndem Kampfe hatte V. f. R. das Spiel doch meiſtens — Nach 27 Minuten hatten Breitenbacher und Herberger 5 Reſultat auf:0 geſtellt und ſomit die Niederlage der Feuden⸗ gamer beſigelt. Dieſe machten verzweifelte Anſtrengungen um den Ahrentreffer und waren auch 9. Minuten vor Schluß erfolgreich. im Stande:1 beendete der Schiedsrichter das Treffen, das im finden gut geleitet wurde. Die Zuſchauer werden enttäuſcht geweſen ſof⸗ das Spiel zeigte bei weitem nicht die Glanzleiſtungen die Wald⸗ hof am vorigen Sonntag auf dem Phönixplatze geboten hatte. 8. Kadrennen im Luiſenpark Oeſtern nachmittag fanden auf der Radrennbahn im Luiſen⸗ Nadrennen um die Meiſterſchaft von Mannheim att. Die Veranſtaltung lag in Händen der Ortsgruppe der Deut⸗ chen Radfahrer⸗Union Mannheim. Die Hberleitung hatte Herr C. lic⸗ Heß, der noch jedem alten Mannheimer durch ſeine radſport⸗ ſchen Leiſtungen bekannt iſt. Wie groß das Intereſſe in Mannheim den Radſport iſt, konnte man geſtern feſtſtellen. Ungefähr 10 000 uſchauer umſäumten die ideale Bahn im Luiſenpark. Wohl keine andere Stelle in Mannheim iſt geeigneter zur Austragung von Rad⸗ rennen wie dle Bahn im Luiſenpark. Hier kann ſich die Stadt eine neue Einnahmequelle erſchließen, dürften doch geſtern an Steuern zverſchiedene“ Milliarden eingegangen ſein. Mit ganz geringen itteln kann hier eine Stätte für den Sport und die Leibesübungen rgerichtet werden, wie ſie in wenig Städten zu finden ſein wird. Nir denken hier nur an Maſſenaufführungen der Schu⸗ en auf dem Innenraum der Bahn. Der Park erleidet dadurch keine Einbuße, im Gegenteil, der Beſuch wird noch ſtärker werden. Daß Mannheim tatſächlich eine Radrennbahn braucht, zeigte die geſtrige Veranſtaltung deutlich. Der Verlauf der einzelnen Rennen entſprach vollauf unſeren Dorausſagen. Es gab durchweg harte Kämpfe und intereſſante Ren⸗ nen. Die Preiſe für die einzelnen Kämpfe waren den Verhältniſſen Ingepaßt. Sämtliche Rennfahrer fuhren um 2 Uhr eine Runde. Anſchlie ßend fuhr die B⸗Klaſſe 15 Runden(6000 Meter). Die „10. und 15. Runde wurde gewertet, ſür den Sieger mit 3 Punk⸗ n, dann 2 und 1 Punkt. Hier enle ſich ſofort, daß es harte Kämpfe geben würde. In ſehr guter Manier konnte ſich Klippel u 11.15 Minuten vor Weigold, Verier und Kaufmann den erſten Preis ſichern. Die zwelte Abteilung der B⸗Klaſſe ſuhr ein bedeutend ſchnelleres Rennen. Menü konnte hier in 10.4 Min. Sieger werden vor v. Well, Delbach und Faßnacht. Einen harten Kampf lieſerten ſich die Altersfahrer. Guring gewann das nnen in 11.2 Minuten überlegen gegen Moos, Schulz und Fries. as intereſſanteſte Rennen des Tages war das Mannſchafts⸗ ahren über eine halbe Stunde. Es war ein Kampf Fuleen der Mannſchaft Spreng—Quiring, die am Anfang ührte und Rappold—Haberkorn, die durch prächtiges Fah⸗ ken das Rennen mit einer Rund Vorſprung gewann. Es folgten Spreng—Duiring, Helmling—-Kirſch und Menü--Kaufmann. Die Jugendklaſſe fuhr die Bahnmeiſter ſchaft über 10 Kilometer aus. Hier war W. Heß Favorit. Er fuhr auch ein unen für ſich in 20.4 Mimuten nach Hauſe. Trotz verſchiedener türze, die ausſichtsreiche Fahrer erlitten, wäre er unangefochten ieger geworden. W. St. Ange, der durch Sturz ausſchied, wäre icher als Zweiter durchs Ziel. Die Reihenfolge war hier: Heß, Selb, Kiß und Gleißner. Die A⸗Klaſſe fuhr die Bahnmeiſterſchaft ber 25 Kilometer aus. Hier konnte Spreng ſeine Niederlage im Nannſchaftsfahren wettmachen. Er wurde ſicherer Sieger in 46.36 Minuten vor ſeinen gefürchteten Gegnern Haberkorn, Kaufmann und Klippel. Das Troſtfahren ſah 11 Fahrer am Start. Weber rug mit zur Unterhaltung bei. Sanitätsmannſchaften ſtanden für Unfälle bereit. Den Zuſchauern kann für die Zukunft nur empfohlen werden, die Hunde zu Hauſe zu laſſen, da es ſonſt leicht zu Unfällen guf der Bahn kommen kann. Die Ergebniſſe der einzelnen Rennen ſind: B⸗KlLaſſe(6000 Meter, 15 Runden): 1. Klippel 11.15 Min., 2. Weigold, 3. Verier, 4. Kaufmann.— 2. Lauf: 1. Menü 10.4 Minuten, 2. v. Well, 3. Oelbach, 4. Faßnacht. Altersklaſſe(6000 Meter, 15 Runden): 11.20 Min., 2. Moos, 3. Schulz, 4. Fries. Mannſchaftsfahren über Stunde: 1. Rappold THaberkorn 47 Runden, 2. Spreng—Duiring 46 Runden, 3. Helmling—Kirſch 46 Runden, 4. Menü—Kaufmann 46 Runden. Jugend⸗Klaſſe GBahnmeiſterſchaft über 10 Kilometer): 1. W. Heß 20.4 Min., 2. Selb, 3. Kiß. 4. Gleißner. -Klaſſe(Bahnmeiſterſchaft über 25 Kilometer): 1. Spreng 40.36 Min., 2. Haberkorn, 3. Kaufmann, 4. Klippel. Troſtfahren(4000 Kilometer, 10 Runden): 1. Weber, 2. Krämer, 3. Rettig, 4. Seitz, 5. Dambach, 6. Klingler, 7. Zöller, 1. Quiring amer, 8. Volk, 9. Mader, 10. Menz. 11. Wegerle. Die ſonntägigen pferde⸗Rennen Grunewald Preis vom Ausſichtsturm. 6800 4. 1400 Mtr. 1. Pali Nopak), 2. Priorin KErggeig, 3. Gerda(Grohmann). Unplaziert: Land⸗ richter, Morolda. Tot.: 53:10; Platz: 20, 12:10.— Preis von Wil delmsruh. 11 000 4. 1200 Mtr. 1. Hornbori(Kaſper), 2. Patrizier (Huguenin), 3. Taprivi(Olejnik). Unplaziert: Mädchenjäger, Idomeſeus. Tot.: 18:10; Platz: 12, 15:10.— Preis von Ruhleben. 6800&. 1500 Mir. 1. Granate(M. Schmidt), 2. Becherklanz(Balcke), 3. Liaze (FTaſper). Unplaziert: Per Dark, Fateider, Gildenmeiſter, Amor. Tot:: 88.10; Platz: 17, 20, 22:10.— Gladiatoren⸗Rennen. 105 000.K. 1 Meter. 1. Famulus(Raſtenberger), 3. Ganelon(O. Schmidt), Pelide(Baſch). Unplaziert: Kardinal, Träumer, Bajuware, Staffelſtab, Perifles, Ausleſe. Tot.: 80: 10; Platz: 17, 12, 36: 10.— Alvéole⸗ ennen. 11000 M. 1200 Mtr. 1. Hanſa(H. Schmidt), 2. Mar⸗ quiſe(Tarras), 3. Alhambra(Zimmermann). Unplaziert: Laufeya. Tot.: brelo; Platz: 22, 23:10.— Namouna⸗Rennen. 21 000 4. 1400 Mir. 1. Schwarze Kutte(Tarras), 2. Pan Robert(Bleuler), 3. Oberfeld⸗ derr(Huguenin). Unplaziert: Traudi, Mainberg, Pelagonie, Landung, Anitra II, Floree. Tot.: 43:10; Platz: 16, 15, 17.10.— Preis von öberitz. 6800 4. 1000 Mtr. 1. Rahel(Ludwig), 2. Abendwolle (H. Schmidt), 3. Sternſchnuppe(Raſtenberger). Unplaziert: Saint Helena, ndina, Armadilla, Pennemätzchen, Herzeleide. Tot.: 41:10; Platz: 16, 8, 16:10. Hannover Maiden⸗Rennen. 4800 4. 1000 Mtr. 1. Immerweiß (Schwiktowski), 2. Grund(A. Reinicke), 3. Brizant(E. Reinicke). Unplaziert: „Strohfeuer, Lachſalve. Tot.: 98:10; Platz: 31, 28:10.— Cyrano⸗ Nennen.. 1200 Mtr. 1. Hexenmeiſter(Hutter), 2. Renata . Reinicke), 8. Träumerin(E. Reinicke). Unplaziert: Delta, Candia, Oper. dat 18:10; Platz: 19. 29:10.— Belladonna⸗Jagdrennen. 8809 4. 3200 Ntr. 1. Machenſchaft Edler, 2, Atielle Schwikorsle, »Hort(Weinknecht). Unplaziert: Blücher. Tot: 12.10; Platz 11, 16.10. Kardinal⸗Ausgkeich. 6800. 1800 Mtr. 1. Fliegerin Staudinger), 2. Galante(Reinicke), 3. Jungfernrede(Ebert). Unplaziert: Samadan. Tot.: 238:10; Platz: 11, 11:10.— Ar cis von Bella Viſta. 15000 4. 1800 Mir. 1. Humbofdt(Staudinger) 2. Manuelg(Schwi⸗ kowski), 3. Sabah(A. Reinicke). Unplaziert: Maraſuino, Turmlied. Tot.: 210; Platz: 12, 11:10.— Gakante⸗Ausgleich 11000 1409 Mtr. 1. Ender(Rürnberg), 2. Maha(E. Reinicke), 3. Angelus(Staudinger). Unplaziert:—2 Verbene. Tot.: 26:10; Platz: 19 21:10.— Neu⸗ lings⸗Hürdenrennen. 4800 4. 3000 Mtr. 1. Alſterrofe (Weinknecht), 2. Akelei(Kukulis), 3. Iduna(gefallen) Fretzr hh n Kirchrödertürz. 3800 4. 2000 Mir. dedner(Staudinger). 2. Haßcar(Hutter), 3 Marchabout(F. Reinicke). nplazfert: Träumerin, Parcelle. Tot.: 16:10; Platz: 11, 14:10. —— Waßſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober „en-Dee 2. 35 68 Neckar/ Pegelſ 2. 3. 4. 8. 8. 8. 4 Holrw leme der Stad 05 Schueroeſf Ja.f 7015 fl 250 8 20 Mennbeln 8225 288 5(had. Schwarzwäld) gen::: e Durch die Badische Girozentrale Mannheim, Aaunbein.24288 8 24285 Karlsruhe und Freiburg und die Spar- und Nein.06 Waisenkasse Vöhrenbach wird vom 9. d. M. ab eine 6proz. wertbeständige Holzanleihe der Stadigemeinde Mannheimer wetterbericht v. 8. Okt. morgens 7 Uhr e Temperatur Tot.: 23:10.— 1. Lob⸗ Am Mittwoch, den 3. Oktober ds. Js. fand im Schloß- hotel“ zu Karlsruhe unter dem Praàsidium des 1. Verbands- vorsitzenden Kommerzienrat Stoess-Ziegelhausen b. Hei- delberg die 50. ordentliche Plenarversamm- lung des Direktoriums des Verbaudes Süd- westdeutscher Industrieller statt. Zzu Mitgliedern des Direktoriums wurden neu gewählt: Generaldirektor Robert Batschari, in Firma Zigarettenfabrik A. Batschari, G. m. b.., Baden-Baden und Fabrikant Franz Schiele vom Industrie Konzern Schiele- Bruchsaler. Hierauf erfolgten nach einem Referate des Verbands- syndikus Dr. Mieck-Mannheim und auf Grund zahlreicher Anträge aus Miigliederkreisen eingehende Beratungen über das Betriebssteuergesetz und dessen nachteilige Wirkungen namentlich auf die Betriebe der verarbeitenden Industrie. Das Ergebnis der Verhandlungen wurde in folgendem Beschlußantrag zusammengefaßt: „Das Direktorium des Verbandes Südwestdeulscher Industrieller hat in seiner 50. ordentlichen Plenarversamm- lung eingehend die Wirkungen des Betriebssteuergesetzes auf die badische und südwestdeutsche Industrie geprüft und ist zu folgendem Ergebnis gelangt: Die Betriebssteuer kann in ihrer jetzigen Form von der badischen und südwestdeut- schen Industrie auf die Dauer nicht getragen werden, zumal die an der Südwestecke des Reiches gelegene badische In- dustrie und die der angrenzenden Bezirke gegenüber den Industrien Mittel- und Norddeutschlands bekanntlich schon dadurch erheblich vorbelastet ist, daſl sie bei den weiten Entfernungen von den Rohstoffzentren und Seehäfen ihre Rohstoffe und Halbfabrikale auf dem Schienenwege fast durch ganz Deutschland hindurch zu ungeheueren Frachten beziehen und ihre Fertigfabrikate bei Sperrung der Rhein⸗ Wasserstraße auf dem gleichen Wege ausführen muß. Die derzeitige Form der Betriebssteuer, insbesoadere die Bestimmung des 58 3 des Betriebssteuergesetzes, nach welchem die Betriebssteuer weder von der Einkommen-, noch von der Körperschaftssteuer in Abzug gebracht wer⸗ den darf, bewirkt sozusagen kurzerhand eine teilweise Beschlagnahme des Betriebskapitals. Die Belriebssteuer stellt eine ganz rohe Form der Be- stleuerungsart dar, da sie in keiner Weise unterscheidet zwischen der Art und dem Können der einzelnen Betiriebe, ob es z. B. Industrie- oder Handelsbetriebe mit großen Um- sätzen, aber einer kleinen Zahl von Arbeitnehmern sind, oder Unternehmen mit einer großen Zahl von Arbeitern und Angestellten, bei denen der Umsatz und die Erträge nicht im gleichen Verhältnis stehen wie bei den Betrieben der erstgenannten Art. Für Betriebe der verarbeitenden Indu- strie, der Fertig- und Verfeinerungsindustrie, welche Fabri- kate herstellen, in denen ein hoher Arbeitswert und viel Arbeitslohn steckt, gelten nach dem Betriebssteuergesetz die gleichen Bestimmungen, wie für Betriebe anderer Arl, Handelsunternehmungen und dergleichen. Die badische und südwestdeutsche verarbeitende und Fertigindustrie wird von der Betriebssteuer derart hart und schwer getroffen, daß Betriebseinschränkungen und Still⸗ legungen unvermeidlich sein dürften, und daß den schlimm- sten Bekürchtungen für die Zukunft der Industrie Ausdruck gegeben werden muß. Bei größtenteils überschrittenen Weltmarktpreisen und Stockendem Inlandsabsatz ist eine zu der bisherigen weit⸗ gehenden steuerlichen Belastung hinzukommende Betriebs- steuer in der jetzt bestehenden Form von zahlreichen Indu- striebetrieben nicht zu tragen; denn bei überschrittenen Weltmarktpreisen ist eine Einkalkulation der Steuer in den Preis unmöglich. 5 Das Direktorium des strieller ist einmütig der Ansicht, daß in der Not des Vater- landes jeder Erwerbszweig und jeder Betrieb nach Können und Vermögen steuerliche Lasten weitgehendst auf' sich nehmen und tragen muß. Das Direktorium hält es jedoch kür seine Pflicht, dringend davor zu warnen, durch„brutale und auch nicht dem Grundsatz der Gergchligkeit sprechende Steuern Unternehmungen existenzunfähig zu machen. Aufhebung des Betriebssteuergesetzes eine Abänderung und Milderung seiner Bestimmungen, um zu verhindern, Export-, Fertig- herstellt, in denen ein hoher Arbeitswert der Arbeitnehmer, zum Erliegen komme““ ungünstig gele zu beantragen. Einen breiten Raum nahm Sitzung die Stellungnahme zu den Pre sich überaus hohen Gestehungskosten der verarbeitenden Exportfähigkeit der verarbeitenden Industrie unterbunden wird. Das Direktorium in der Angelegenheit in Verbindung treten goll. tungen über eine Reihe wichtiger h und Exportfragen statt. Ausfuhrgenehmigung für ausfuhrverbotene Halbfabrikate Außenhandelsstelle der Metallwirtscha Bedingungen binnen 14 Ta verpflichtet. Firmen der* Bezug solcher Halbfabrikate gelegen iet, können Auhenhandelestelle der Berlin W35, Potsdamerstrale 122 aſb Ausk Nachnahme der entstehenden Kosten erhalten. Aus Handel und Indus Webend che— Austrienle Se hat nach der Zeichnungseinladung an Verbandes Südwestdeutscher Indu- ent- Es fordert daher auf das Dringendste die s0ofort age er daß die Industrie und namentlich die und Verfeinerungsindustrie welche Waren und sehr viel Arbeitslohn stecken, durch die jetzige Besteuerungsform zum Nachteil der ganzen Volkswirtschaft, Insonderheit auch Einen weiteren Beratungsgegenstand bildete der Fracht- zuschlag von 10 Prozent bei unfrankierten Sendungen. Es wurde beschlossen, im Interesse der verkehrsgeographisch enen Gegenden und Betriebe eine Aufhebung des Frachtzuschlages oder seine Herabsetzung auf 5 Prozent im weiteren Verlauf der isen und Liefer- bedingungen der Rohstoffsyndikate ein, da durch die enorm gestiegenen Materialpreise die schon an Industrie derartig gesteigert Werden, daß die Existenz- und geradezu beschloß, daß der Verband Südwest- deutscher Industrieller nicht nur selbst im Interesse der durch die geschilderten Verhältnisse getroffenen Verbands- kirmen weitere Schritte unternehmen, sondern auch mit den anderen in Betracht kommenden landschaftlichen Industrie- verbänden zwecks eines gemeinsamen Vorgehens In der Nachmittagssitrung fanden mehrstündige Bera- andelspolitischer Die Genehmigung zur Ausfuhr von zurzeit ausfuhrver- potenen Halbfabrikaten unter Inlandspreis wird von der erteilt, wenn die betr. ausführende Firma das gleiche Quantum zu lenselben en im Inland zu verkaufen sich renindustrie, denen am der Metallwirtechaft, unkt unter Vöhrenbach bis zu einem Höôchstbetrage von 5000 fm Nadel- rutzholz 3. Kl. zur Zeichnung aufgelegt. Der Zeich⸗ f 4„ anderer Stelle unseres Blattes schon in Friedenszeiten infolge der beson- deren Qualität ihrer Hölzer für Nutzholz 3. Kl. etwa 28 4 erzielt, weshalb der Zeichnungspreis als sehr günstig zu be⸗ zeichnen sei. Der Gegenwert ist zahlbar in Papiermark nach dem Mittelkurs des amerikanischen Dollars an der Berliner Börse vom Vortag des Eingangs der Zeichnung bei den Zeichnungsstellen. Die Anleihe soll in Stücke. von A, 22, 1, 2 und 5 Festmeter eingeteilt werden. * Mannheimer Freiverkehr. Die Einführung der in unserm Samstag-Abendblatt erwähnten Woernerwerke in den Mannheimer Freiverkehr ist durch die Dresdner Bank, Filiale Mannheim, erfolgt. * Heidelberger Straſflen- und Bergbahn.-G. In der letzten ao..-V. wurden neu in den Aufsichtsrat hinzu- ewählt: Dir. Böhme(Fuchs Waggonfabr..-.), Dir. Levi eidelberger Privatbank), Dir. Bernkopf(Südd. Disconto- Ges.), Dir. Dr. Nöbel(Rhein. Creditbank), Dir. Bundschuh (Dresdner Bank), Dire Schweitzer(Herrenmühle), Dir. Ull: mann(Heidelberger Volksbank). Deuisenmarkt Die Mark fällt Obwohl es Stresemann gelungen ist, eine neue Regie⸗ rung auf der bisherigen Koalitionsbasis zu bilden, hat sich das Mißtrauen des Auslandes bisher in keiner Weise gegen⸗ über den deutschen Verhältnissen verringert. New Lork meldete am Samstag einen Schluß-Kurs für die Reichsmark von.000 000 11 909 090 000 für den Dollar. Etwa auf dieser Grundlage wurden auch im hiesigen Frühverkehr die Kurse genannt! NewWw VOork 900; London 4100; Paris 54; Schweiz 1627; Holland 357; Brüssel 463 Italien 41 und Prag 27(alles in 100000 für die fremde Währungseinheit). Man glaubt indes, daß die Kanzlerrede auch im Auslande einen günstigen Eindruck machen wird, so daß im Tagesverlaut mit einer A b- schwächung zu rechnen Wäre. Waren und Märkte * Süddeutsche Kachelofenpreise. Der Verein Süddeut- scher Kachelofenfabrikanten hat sich zu folgender Verrech- nungsweise entschlossen, die mit Wirkung ab 19. September 1923 in Kraft tritt: Als Preisbasis gelten die-Grundpreise der bisherigen Listen(Preisblatt vom 12. September 1921). Bie Grundpreise werden bis auf weiteres durch einen Divisor 38 geteilt, woraus sich der Preis in Dollar ergibt. Der Divisor 38 ist errechnet bei einem Dollarstand von 150375 000 vom 18. September 1923, welcher bei allen Umrechnungen in Papiermark nicht unterschritten werden darf. Als Umrech- nungskurs gilt in allen Fällen der amtliche Briefkurs an der Berliner Börse. Die Zahlung hat in Papiermark zu er- folgen, und zwar zum amtlichen Berliner Dollar-Briefkurs vom Vortage der Zahlung. Als Mindeskkurs gilt jedoch der Kurs vom Vortage der Lieferung, unbeschadet der Bestim- mung betr. Preisbasis. Die Rechnungen sind spätestens in fünf Tagen nach Rechnungsdatum in bar ohne jeden Abzug zahlbar. Die Zahlung muß in verlustfreier Kasse(bar oder bestätigter Reichsbankscheck) erfolgen. Andere Schecks können mit Rücksicht auf die neuen einschneidenden Bank- bedingungen nur gegen Diskontvergütung gutgeschrieben werden. Bei verspäteter Zahlung gilt der Kurs des Fällig- keitstages als Mindestkurs, unbeschadet der Bestimmung betr. Preisbasis. Bei Zielüberschreitung werden unter Vor⸗ behalt der Geltendmachung eines weiteren Verzugsschadens als Verzugszinsen mindestens die bankmäßigen Zinsen zu- züglich Provision in Anrechnung gebracht. Die Zahlung hal unabhängig vom Eingang der Ware zu erfolgen. Das Recht der Mängelrüge wWird durch diese Bestimmüng nicht berührt.„ ⏑ R⁰R Amerikanischer Funkdienst New Lork, 6. Oktbr.(WS) Funkdlenst.(Nachdruck verboten). f 5. 6. Zuf. zus. 35000 41000 stand wt 12.50 12.50 Kafto loes.95 10.55 Elektrolyt 13.15 13.15 Ored. Bal..785.75 Dezemhb..92.78] Zinn loko 42 75 42.25 Zuoker Centrt.686.68 Aurz.35.20 Blel.92.92 Terpentin 99.— 101.— Mal.15.97[ Zink.27.27 Savannah 93.25 95.50 Jul!.92.77] Elsen 20.25 23.25 M. Orl Zaum 28.25 28.— Septthr..90.24 Weidbleoh.62.62 Welzen rot 129.50 122.95 Baunw. z00 28.75 28.58 Sochmalz w1 1347 13.45 Hart loko 123.— 125.25 Soptemb.—.——.— Taig 9—.—.] Male foke 140.— 114.50 Oxtoder 2 20 28.13 Baumwsatö! 12.10 12.— Mehl nledr. Pr.25.25 November 27.94 27.73 bezember 10.12 10.15 nüchst Pr..75.75 Dezember 27.85 27.70[ Petrol. oases 15.41 15.40 Getrdir. Engl. 2/— 2/— lanuar.84 27 20 tanks 5..50 Kontinent 11.— 11.— Chiengo, 6 Oktbr(8) Funkdiens,(Nachdruok verboten) 5. 8. Wwelren ber. 107.65 09.88] Roggen Mal 75 75 76.65Schwelne „ Mal 111.45 113.15 Sofmalz Okt. 12.37 12.25 leloht niedr..35.20 Hals Der. 74.18 76 2 ex. 11.55 11.52 nöohst..35.25 2 nal 73.65 75.25 Pork 2.——.— schw,. niedr.80.75 Rater Dez. 43 15 43.55 Rippen Okt..20.45 höohst..55 8 40 „ Be.15 46.— Speok niedr..50.25 Zuf, Chloago 25000 8000 Rongen Dez, 72.— 73.— höchst..50.75 MWesten 95000 47000 Die G. m. b. H. u. Co., Kommanditgesellschaft. Ihr An- wendungsgebiet und ihre Errichtung. Gemeinverständlich dar- von Dr. jur. O. Heintzeler. Muthsche Verlags- uchhandlung, Stuttgart. Die bisherigen Gesellschaftsformen wurden durch die Praxis um die G. m. b. H. u. Co., Komman- ditgesellschaft, vermehrt. In leichtverständlicher und an- schaulicher Weise gibt das soeben erschienene Büchlein von Dr. Heintzeler eine treffliche Unterrichtung über das Anwen⸗ dungsgebiet und die rechtlichen Verhältnisse wie eine sehr braüchbare Anleitung für die Maßnahmen, die bei der Um- Wandlung oder der Errichtung eines Unternehmens in dieser Gesellschaftsform zu treffen sind. Schikfahr Dampferbewegungen des Norddeutschen Lloyd, Bremen Bremen-New Vork: D. ‚Leviathan“ am 29. 9. ab New Vork; D. ‚George Washington“ am 1. 10. an New Vork; D.„Pres. Roosevelt am 3. 10. ab Bremerhaven; D.„Pres. Harding' am 1. 10. an Bremerhaven; D. München' am 1. 10. Bishop Rock passiert; D. ‚Sierra Ventana“ voraussichtlich am 5. 10. an Bremerhaven;., Bremen' am 30. 9. an Bremer⸗ haven; D. Derfflinger“ am 1. 10. Portland'(Maine); D. Han- nover am 2. 9. ab New Vork.— Bremen Zaltimore: D. Westtalen am 29. 9. an Baltimore; D. Porta am 30. 9. Dover passiert.— Bremen-Brasilien: D. Nienburg' am 30. 9. an Rlo; D.„Horncap' am 29. 9. ab Hamburg.— Bremen- La Plata: D.„Köln“ am 3. 10. an Bremerhaven.— Bremen- Ostasien: D. Schleslen“ am 90. 9. an Bremen; D. Weser“ (heimkehrend) am 3. 10. ab Kobe; P. Göttingen“(heim- Kehrend) am 1. 10. ab Barcelona; P. ‚Eudwigshafen(beim- kehrend) am 1. 10. ab Singapore; D. Holstein'(ausgehend) am 1. 10. VIissingen passiert. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckeret Dr. Haas. Mannbeimer General⸗Anzeiger, G. m. b.., Mannheim, E 6. 2.* Direktion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Neer für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes: für Kommunalpolitik und okales: Richard önſelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willv 758,4 Thermometer:.8 C. t. 0818 dc“ e geſtern; 14,56 C. Niedenſchleg: 4,0 Liter auf den qm. Sild nungspreis beträgt für 1 fm 28 Goldmark 67% Dollar. Der unbelastete Waldbesitz der Stadtgemeinde umfaßt 1300 ha; Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande, Nachbargebiete Gericht u. den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher für Anzeigen: Karl Hügel. 6. Seite. Nr. 461 —— 77CCCCCCCCC Mauutzeimer Geueral-Anzeiger.(Miiiag-Ausgabe.) en SETTEHAULSs LIEBSHOCD ANM NMARKT H! Montag, den 8. Oktober 1923. ational-Incaier Hannheim. Momrag, den 8. Oktober 1923 Miete D, Reihe dres, I. Vorstellung, .-.-B. Nr. 601—830,.-.-B. 3750— 3850 FAUST Eine Tragödie von Goethe, Prolog im Himmel u. der Tragödie 1. Teil. Inszeniert von Artur Holz. Bühnenbilder von Heinz Grete Anfang 6½ Uhr. Ende 10 Uhr. Raphael Richard Eggarter Gabriel Kurt Reiß Nichael Ado von Achenbach Die Stimme des Herrn Oeorg Köhler Mephistopheles 3 Wilhelm Kolmar Faust Robert Vogel 45 Der Erdgeist Hans Godeck Wagner Karl Neumann-Hoditz Schüler Richard Eggarter Margarete Olga Ollerich Nariha julie Sanden Lieschen Helene Leydenſus Valentin Rudolf Wittgen Böser Geist Maria Andor ee eeee Amtliche Bekanfitmachungen Dem Buchmacher Friedrich Boſſert in Mann⸗ heim wurde geſtattet, den Simon Pfiſterer in ſeinem Hauptgeſchäft in Mannheim, P 1. 2, bis 31, Dezember 1923 als Buchmachergehilfen zu be⸗ ſchäftigen. 7 MRannheim, den 2. Oktober 1923. Badiſches Bezirlsamt— Polizeidirektion D. Die Erhöhung dit Kaminſegergezühren petr. Die Kaminfeger ſind berechtigt, ab 30. Septbr. 1923 die Grundgebühren im 19 545 000 fachen Be⸗ trag zu erheben. Hiernach beträgt die Reinizungs⸗ gebühr für ein einſtöckiges Kamin beiſpielsweiſe 19 545 000 60 Pfg. Grundgebühr= 11 727000 Mark, für jedes weitere Stockwerk mehr 19 545 000 20 Pfg. Grundgebühr= 3 909 000 4. Dieſe auf Grund des§ 23 Ahſatz 1 und 2.⸗Str.⸗G.⸗B. erfolgende Regelung gilt für die Dauer von drei Monaten, vorbehaltlich früherer anderweitiger Feſtſetzung. eannheim, den 1. Oktober 1923. Badiſches Bezirksamt— Abteilung V. Handelsregisfer. Entrichtung von Steuern betr. Vom 7. Oktober ab ſind die Ermäßigungen beim Steuerabzug mit dem achtfachen der in der zweiten September⸗Hälfte geltenden Beträge zu be rückſichtigen. 70 Mannheim, den 6. Oktober 1923. Finanzamt Maunheim⸗Stadt und Neckarſtadt. „Zum Handelsregiſter B Band XI.⸗3. 7, Firma„Oſtſtadthaus⸗Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim, wurde heute eingetragen: Durch Beſchluß der Geſellſchafterverſammlung vom 28. September 1923 iſt der Geſellſchaftsver⸗ trag in den§§ 1(Sitz), 2(Gegenſtand des Unter⸗ nehmens) und durch einen neuen§ 6(ufſichts⸗ rat) geändert. Der Sitz der Geſellſchaft iſt jetzt Baden⸗Baden. Gegenſtand des Unternehmens iſt jetzt die Fortſetzung der Bewirtſchaftung und Ver⸗ wertung der Grundſtücke der Oſtſtadthaus zeſell⸗ ſchaft mit beſchränkter Haftung in Mannheim mit den darin befindlichen gewerblichen Betrieben der Erwerb, Betrieb und die Verwertung von Gaſt⸗ ſtätten aller Art und Beteiligung an ſolchen oder ähnlichen Unternehmungen. Jakob Laßmann iſt als Geſchäftsführer ausgeſchieden. aufmann Hermann Günther, Baden⸗Baden, iſt als:⸗ ſchäftsführer beſtellt. 159 Mannheim, den 3. Oktober 1923. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter 8 Band XXV.⸗Z. 43, Firma„Teſſereaux& Stoffels Aktiengeſellſchaft“ in Mannheim, wurde heute eingetragen: Durch den Beſchluß der Generalperſammlung vom 13. September 1923 erhielt§ 7 des Geſellſchaftsver⸗ trages folgenden Zuſatz: Der Aufſichtsrat iſt be⸗ 27 rechtizt, einem Mitgliede des Vorſtandes das Recht zur alleinigen z der Firma zu geben. Peter Stoffels iſt als B orſtandsmitglied ausgeſchieden. 159 Mannheim, den 3. Oktober 1923. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter B Band XXVII.⸗ wurde heute die Firma„Verſteigerungs⸗ und mittelungsbüro mit beſchränkter Haftung“ in Männheim, D 2. 8, eingetragen. Der Geſell⸗ ſchaftsvertrag der Geſellſchaft mit beſchränkter Haf⸗ tung iſt am 11. September 192g feſtgeſtellt. Gegen⸗ ſtand des Unternehmens iſt die Uebernahme von Verſteizjerungen und freihändigen Verkäufen von Gegenſtänden aller Art, die Vertretung kauf⸗ männiſcher Intereſſen, Beratungen, Vermitt⸗ lungen, Verwertung von Grundſtücken und Hypo⸗ theken ſowie Vermittlungen in Geſchäften dieſer Art, Schätzungen und Verwaltungen. Das Stamm⸗ kapital beträgt 500 000. Julius Scheuber, Mannheim, und Leopold Herzberger, Mannheim, ſind Geſchäftsführer. Jeder Geſchäftsführer iſt⸗ ſelbſtändig zur Vertretung der Geſellſchaft berech⸗ tigt. Die geſetzlich vorgeſchriebenen Bekannt⸗ machungen der Geſellſchaft werden nur im Deut⸗ ſchen Reichsanzei zer veröffentlicht. 159 Manunheim, den 3. Oktober 1923. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter 8 Band IV.⸗3. 15, Firma„Mannheimer Gummi⸗, Guttapercha⸗& Asbeſt⸗Fabrik Aktiengeſellſchaft“ in Mannheim, wurde heute eingetragen: Die Prokura des Karl Keſſelheim iſt erloſchen. 159 Mannheim, den 4. Oktober 1923. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter B Band XXV.⸗Z. 50, Firma„Weimar& Cie mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim, wurde heute eingetragen: Die Pro⸗ kurg des Artur Keller iſt erloſchen. 159 Mannheim, den 4. Oktober 1923. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. Herbet-Anzeige. 5 Die diesjährige Weinleſe in hieſiger Gemarkung beginnt: a) auf der Seite gegen Doſſenheim am Mittwoch, den 10. Oktober 1923, b) auf der Seite gegen Leutershauſen am Donnerstaz, den 11. Oktober 1923, wozu Kaufliebhaber höflichſt eingeladen werden. Schriesheim, den 6. Oktober 1923. Der Bürgermeitter: ⸗ Rufer. 8 68²² Fasel-Uersieigeruns. Die hieſige Gemeinde verſteigert am Dienz⸗ tag, den 9. dſs. Nts., nachmittags 3 Uhr, im Faſelhof daher 682⁴ 2wei fette junge Farren ia Bewicht von 12 und 16 Zentner. Hohenſachſen, den 6. Oktober Bürgermeiſteramt: Lohr. .13 Ver⸗ 1928. 3 Jakren eine ausserordentlicke Nutzung von Verninsung und Tiigangz sind Anker unbedingt sichergestellt. Der Zeichnungspreis für 1 fm Nadelnufzkolz 3. Klasse ist auf 1 wertbeständig bis zu einem Höchstbetrage von erhallen. Die Anleihe dient zur Ferſigstellung degeben. Die Verzinsung betiägt 6% der Basls des dufchschnittlichen der Stadtgemeinde Vahrenbach zu volle Tausend Mark für Zins und Tilgung. Der jährliche ordenſficke Holzeinschlag 28 Goldmark festgeselzt. Mit Rüeksicht darauf, daß die Stacdt kolge der besonderen OQualität ihrer Hölzer füir ist der festgesetzte Zeichnun Die Anleihe soll je nach Bedarf in Stüeke eingerechnet. Badische Girozentrale Mannheim, Freiburg, Karisruhe Der Zelchnungspreis ist sofort bei erfolgter Zutellung zu enirtehten. Auf Grund vorstehender Besingungen wird der Beginn der Zeichnung auf 9. Oktober 1923 festgesetzt. Die Stadtgemeinde behält sieh ſederzeitigen Sehluß der Zeichnung vor. Zeſchnungs Einladung zuf ö7oige Holzwertanleihe der Stadtgemeinde Vohrenbach (bad. Schwarzwald). Die Stadigemeinde Vöhrenbach hat die staatliehe Genehmigung zur Ausgabe einer en Holzanleihe 5000 fm Nadelnutzholz 3. Klasse eines Wasserkraflwerkes und wird nach Bedarf d. h. für 100 ſm Ameſhewert wird der Geldwelt von 6 im obiger Hoflzsorte vergütet und zwar jeweils auf 1. 11., erstmals am l. 11. 1924. Die Anleihe wird getilgt in 5 gleichen Jahtesraten am 1. 11. jeden Jahres, erstmals im Jahre 1928, letzimals im Jahre 1929. Außetrdem behält sich die Stadtgemeinde das Recht vor, vom 1. November 1926 ab verstärkt zu tilgen. Die Tilgung eriolgt entweder durch Rückkauf oder dutch Auslosung. Der an Zins- und ee zur Auszahlung kommende Geldbetra rundpteises, wie er von der zuständigen des dem ee ee Jahtes für Nadelnufzholz 3. Klasse für die Waldungen Grund der Holzverkäufe festgestellt wird, mit Abrundung auf ſorstbehörde wählrend Der undelastete Waldbesſtz der Stadigemeinde umfaßt etwa 1 300 ha. bettägt 6500 fm. Hferzu(ritt in den nächsten 1 tliek 1090 fm. + 6¼ Dollar meinde Vöhrenbach schon in Ftiedenszeiten in- adelnutzholz 3. Klasse etwa 28 Mark erzielt hat, prels als sehr güinsſig zu hezeichnen. Der Gegenwert ist zahlbar in Papiermark nach dem Mitteikurs des amerſfkänischen Dollars an der Berliner Börse vom Vor- tag des Eingangs der Zeilehnung bei von auswürts sind daher stets drahtlich oder telephonisch aufzugeben. den Zeichnungsstellen. Zeichnungen zu ½, ½, 1, 2 und 5 Festmeter eingeteilt werden. Die erforderliche Anzahl jährlieher Zinsscheine wird den Stlicken beigegeben. Die Velzinsung be⸗ ginnt am 1. November ds. Js. Bis zu diesem Tage ist die Verzinsung in den Zeichnungspreis 6808 Spar- und Waisenkasse Vöhrenbach. spesenfrei in umzutauschen. 5 Die Einreichung der Gutscheine latz 19, Erdgeschoß, Eeke Au macht wird, berechmet. unseren Gutscheinen einzureichen. Kudcheie der! Wir erklären uns hierdurch bis auf weiteres bereit, die in Umlauf befindlichen Gutscheine unserer Firma Schatzanweisungen des beutschen fteiches von 1923(Goldanleihe?) kann täglich in deér Zeit von—12 Uht vormittags (Samstags von—11 Uht) im Gebäude Friedrichs- sta-Anſage,(früherer den von Ludwig& Schüfthelm) unter Verwendun der daselbst erhälffichen Fermufare erfolgen. Die Gold- anleihe wird zum letzten amilſichen Berliner Rurs, der in oben genanntem Hüre durch Ausehlag bekannt ge- Die kleinsten Stücke der Goldanieihe laulen auf einen Dollar; es ist also ſeweils mindes tens der Gegen- wert dieses Betrages oder eifles mehrfachen davon in mittel als unsere Qutscheine werden nieht angenommen. Mannheim, den 5. Oktober 1923. 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Js. zählte er zu den Unsern. od dieses hervorragenden Mannes, der, Fleißes, sich während seiner mehrjährigen Tätigkeit in unserem Syndikat die Verehrung seiner sämtlichen Mitarbeiter erwarb, versetzt uns alle in tiefe Trauer. Sein Andenken wird dauernd in uns fortleben. Geschäftsführung und Angestellte 6832 D. Der und seltenen Rheinischen Braunkohlen- Syndikats. Groſes Industrieunternehmen sucht zum baldigen Eintritt einige jüngere zankbeamte Es wollen ſich nur ſolche Herren mit beſten Empfehlungen melden, die das Bankfach gründlich erlernt haben und mit allen Zweigen desſelben genaueſt vertraut ſind Angebote mit Lebenslauf und Zeugnisabſchriften ſind zu richten unter F. Lu 4090 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. E75⁵ 33 Ein füichfiger 823⁴ Buchdruck- Techniker in Qualitâts- u. Buntdrucł lang- jahrig erfahren, zur Aufsiclit u. Kontrolle im Maschinensaal sofort gesudit. Nur erste Kräfie können berücksichtigt werden. DRUEKEREI DR. NHAAS. Meldungen 10 bis 12 Uhr vormittags. 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