AN reeeee eeae ee unnnne 2 Dieustag, 9. Oktober 8 Bezugspreie. In mannheim u umgebung in der laufenden woche M. 100 o00 o. Die monatlichen Bezieher verpflichten lich bei der Seſtelung des Adonnements die wäbrerd der Hezugszeit notwendigen preiserhöhungen zu bezahlen. poſt⸗ ſcheckkonto uummer 17500 Rarisruhe. Haupt zeſchäftsſtell⸗ Manabelm t. o. 2.— Seſchäfts ⸗Rebenſtelle Neckarſtadt. Waldbpofſtraße Fernſprecher nummer 7041 19032, 7003. ꝛ0a, ꝛ035. Celegramm-Ròreſſe: Seneralanzelger mannbeim Erſcheent wöchentlich zwůllma.. Beilagen: Der Sport FPP vom Sonntag — Zeit und Leben mit Mannheimer Frauen-Zeitu ——————— Verkaufspreis 10 Millionen Markk 1923— Nr. 463 Anzeigenpreiſe ab 6. Oetober. Sei vorau:zablung Aug. Anzeig.: Grundzahl zod x Schlůüſſelzah! 100 ο 40 000 000 Fam.⸗nzeig.:: 200 d. Vverelns d. 10o7%ο 20000009 Neklamen: 4 1000 K Zeitungeverl. 100 o00 160 000 000 Alles anödere laut Tarifſ. Kür Anzelgen an beſtimmten Tagen Stellen u. Rusgaben wird keine verantwort. übern. höh. Gewan Streiks, OSetriebsſtörung. uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſpr. ür ausgeſall.oò. beſchränkt. Nus gaben od. f. verſp. Aufnahme v. Nnzeigen. Ruftr. d. Fernſpr. ob. Sewöhr. Serichtsſt. Manndelen ng und Mannheimer Muſik-Zeitune ertrauen des Reichstags für die Regierung Scharfe Auseinanderſetzung zwiſchen Graf Weſta p und dem Keichskanzler Ein Nufeuf Streſemanns zur Einigkeit Die geſtrige Reichskagsſitzung Berlin, 9. Okt.(Von unſerm Berliner Bürd.) Dr. Streſe⸗ maun hat am Samstag nicht ganz den tiefen Eindruck geweckt, der ſeinen Reden, zumal in dieſem letzten Jahr, ſicher zu ſein pflegte. Das hatte ſeine ſehr natürlichen Gründe. Es war nicht nur die Ermattung und Abſpannung, die ſechs Tage und ſechs Nächte un⸗ abläſſigen Verhandelns und ſtets von neuem andrängender Sorgen notwendig hinterlaſſen mußten. Noch ein anderes kam hinzu: Der Kanzler hatte am Samstag eine mühſelig ausgetiftelte Konkordienformel zu begründen und vorzutragen, was ihm dabei vön den Kompromißparteien mit auf den Weg gegeben war. Er ſprach nicht frei. Der geborene Redner aber muß frei ſprechen können. Geſtern hat der Kanzler nachgeholt, was man am Samstag an ihm vermiſſen mochte, hat nicht nur den Wortführer der deutſchnationalen Fronde widerlegt und ins Unrecht geſetzt, hat darüber hinaus auch in zündenden und ſtarkem Ethos getragenen Sätzen der deutſchen Politik, der äußeren noch mehr als der inneren, Wege und. Ziele gezeigt. Vielleicht darf man ſogar ſagen: Der Kanzler hat erſt durch dieſe Ausführungen die zweite Koalition gekittet, hat ihr den weithin reichenden Widerhall geſichert, deſſen ſie, ſelbſt von ihren Freunden mit leiſer Skepſis begrüßt, bedarf, wenn ſie nicht ſchon beim erſten Stein auf ihrem Dornenpfade ſtraucheln ſoll. Das Stichwort für dieſe ebenſo kluge wie aufrüttelnde Rede hat dem Kanzler Graf Weſtarp geliefert. Es war nicht ſo, was der deutſchnationale Sprecher ſagte, als wie er es vortrug. All dieſe Einwände gegen die große Koalition, gegen den Parlamen⸗ taristaus, die„marxiſtiſchen Einflüſſe“ im Kabinett, gegen den faſſt⸗ nen Widerſtand und ſeine Aufhebung, waren doch allzu alte Be⸗ kanne, Graf Weſtarp hat ſie ſelber Sonntag für Sonntag ſchon in ſeinen Pochenſchaven der Kreuzzeitung zuſammengeſtellt, hatte auch dort immer wieder mit den Argumenten operiert, von der angeblich mit kontinentalpolitiſchen Traumbildern umgebenen Streſemannſchen Außenpolitik, die dem grundſätzlich hilfsbereiten England das Kon⸗ zept verrückt hätte. Es war vornehmlich die Art, in der dieſe alten Vekanpten ancinandergereiht wurden, die zum Widerſpruch reizte, nämlich die Oppoſition um jeden Preis, die parteipolitiſche Zuſpitzung, die jede Rückſicht auf die Welt draußen verbiſſen belleite ſchob, der ſchier berſerkerhafte Zorn, mit dem der erregte Graf gegen alle wütete, die anderer Meinung zu ſein ſich erlauben. Von ſolcher Erregung ſchien ſich, je länger Graf Weſtarp ſprach— und er, prach an der Hand unendlich vieler Zettel wohl an die 1½ Stunden— auch einiges dem Kanzler mitzuteilen. Er warf immer wieder ein paar haſtige Notizen auf die vor ihm liegenden weißen Blätter und als Graf Weſtarp der Landwirtſchaft den mörderiſchen Rat gab, dein Papiergeld mehr anzunehmen und das Getriebe ſo dem Chaos zu überliefern, meldete er ſich zum Wort. Dr. Streſemann iſt dann doch nicht auf die Polemik um der Polemik willen hinabgeglitten, er hat die Deutſchnationalen abgewehrt, indem er den Schlagwortcharakter ihrer Beweisführung aufzeigte, aber nach Hieb und Gegenhieb hat er die Hörer aus dem Niedergang des Par⸗ teihaders hinaufgeführt zu den Höhen nationaler Ge⸗ meinſchaftlichkeit. Der Kanzler ſieht, wie wir alle, die auswärtigen Dinge im allgemeinen und die franzöſiſchen im beſonderen, ohne Illu⸗ ſionen. Er rechnet damit, daß auch weitere Bemühungen, an den Verhandlungstiſch zu kommen, mit Unfruchtbarkeit enden könnten und der vertragsloſe Zuſtand dann doch anbrechen möchte. Für dieſen Kampf, den unſere dermalige Ohnmacht gegen die ſtärkſte Militärmacht der Welt leider nur mit geiſtigen Waffen führen kann, brauchen wir ein geeintes deutſches Volk. Zu ſolcher Einigkeit mitzuwirken, hat in ſeinen von rauſchendem Beifall beglei⸗ teten Schlußſätzen, der Kanzler aufgerufen. Ob er Erfolg haben wird? enn wir Deutſchen nicht ſchon ſo verhetzt wären, könnte man ſaſt hoffen. Manche Anklage hat Dr. Streſemann geſtern widerlegt, manche Legende zerpflückt, ſo auch die von dem England, das durch die Aufgabe des paſſiven Widerſtandes verprellt worden ſei. »reits vor Monaten, noch unter der Regierung Cuno, berichtet der Kanzler, wäre aus England der Rat gekommen, den paſſiven Wider⸗ ſtand einduſtellen:„Tun Sie es bald, ſonſt kommen Sie vielleicht in die Lage, bei der Sie dann keine Gegenleiſtung mehr erhalten.“ Anſere Leſer werden ſich erinnern, daß wir aus unſerer perſön⸗ lichen Kenntnis ähnliches ſchon mehrfach angedeutet haben. Ob die zuſagen amtliche Feſtſtellung die Gegnerſchaft nun ent⸗ kräften wird? Der Zweifel bleibt einſtweilen noch ſtärker als der Glaube. Die Koalitionsparteien— das muß bei der Verrückung der bolitiſch⸗parlamentariſchen Zuſtände in Deutſchland ſchon beſonders gehnet werden— haben dem neuen Kabinett Streſemann Gefolg⸗ olt gelobt. Dieſe Bereitwilligkeit klang bei den Redner, die nach en Kanzler ſprachen, bei Dr. Scholz(D. Vp.) und Koch(Dem.) (hafter als bei Dr. Vreitſcheid(B. S..) Herr Bell, der heiniſche Zentrumsmann, hat dann noch ein warmherziges Bekennt⸗ es des Rheinlandes zum Reich abgelegt und ſogar Dr. Leicht“ hat, dermer dem Kanzler für die diplomatiſche Behutſamkeit in der Be⸗ bendlung der bayeriſchen Frage dankte, für die geſchloſſene Einigkeit des deutſchen Volkes geworben, was nicht hindert, daß nach Herrn deichts eigener Ankündigung, die bayeriſche Volkspartei degen das Ermächtigungsgeſetz ſtimmen wird. An den Ültras von hüben und drüben, den Völkiſchen und Kom⸗ niſten, iſt der Appell des Kanzlers natürlich vorübergeglitten. Rat aus dem Vertrauensvotum, deſſen Annahme von vornherein and, erſt aus dem Schickſal des Ermächtigungsgeſetzes wird man heute oder morgen abnehmen können, ob dem Schiff des Kanzlers eine einigermaßen glückliche Fahrt beſchieden iſt. Zündende Kede Streſemanns Das Duell Weſtarp⸗Streſemann bildete den Mittelpunkt der geſtrigen Sitzung, dem gegenüber die Ausführungen der übrigen Redner verblaßten. Es erfordert daher eine eingehende Berichterſtattung, weshalb zunächſt die hauptſäch⸗ lichſten Gedankengänge der Rede Weſtarps wiedergegeben ſeien. Er führte u. a. aus: „Spott und Hohn fordern die Vorgänge der letzten Wochen heraus, aber auch Scham und Empörung. Wenn führende Männer der Wirtſchaft es unter ſolchen Umſtänden abgelehnt haben, ihren verantwortungsvollen Poſten zu verlaſſen und ſich zur Verfügung zu ſtellen, ſo haben ſie ſich damit nur dem Parteigetriebe und dem Parlamentarismus verſagen wollen. Sie haben es abgelehnt, Dr. Streſemann bei der Bildung einer Regierung mit den Sozial⸗ demokraten behilflich zu ſein.(Zuruf links:„Und Herr Cuno?“). „Ja, da waren Männer des Wirtſchaftslebens dabei.“(Schallende Heiterkeit bei der Mehrheit.) Der Glaube der letzten fünf Jahre, daß in Deutſchland gegen die Sozialdemokratie nicht regiert werden könne, iſt falſch. In Deutſchland kann nur gegen die Sozialdemokratie ernſthafte Politik getrieben werden.(Lebhafte Zuſtimmung rechts.) Diktatoriſche Befugniſſe einer Re⸗ gierung ſind nicht zu umgehen und müſſen in den Händen von Militärbehörden liegen. Soweit wären wir mit dem Be⸗ lagerungszuſtand einverſtanden. Zu Herrn v. Kahr haben wir volles Vertrauen. Finanziell hat die Regierung Streſemann vollſtändig verſagt. Die grundſätzliche Aenderung der Steuerverteilung zwiſchen Reich und Ländern, die jetzt eingeführt wird. zeigt. daß wer recht hatten mit unſeren Warnungen vor Erzbergers Steuerreſorm. Das Projekt der neuen Währung iſt von der Regierung in unverantwortlicher Weiſe verſchleppt worden. Jetzt ſtchen wir vor der Gefahr, daß das deukſche Volk aus Mangel an einem werkbeſtändigen Jahlungsmiktel bei vollen Scheunen verhungerl. (Stürmiſcher Lärm links und in der Mitte.— Abg. Ledebour ruft:„Das war das ehrlichſte Eingeſtändnis!“) Für dieſes Papier⸗ geld kann eben niemand etwas verkaufen.(Erneute ſtürmiſche Kundgebungen links und in der Mitte; der Tumult dauert minuten⸗ lang an.) Wir werden auch beim Arbeitszeitgeſetz ein Spiel mit wechſelnden Mehrheiten, das nur dazu dient, die Koa⸗ lition zuſammenzuhalten, nicht mitmachen. Außenpolitiſch hat Streſemann jede energiſche und feſte Haltung vermiſſen laſſen. Seine Politik, die auf eine Verſtändigung mit Frankreich abgezielt hat, hatte zur Folge, daß die Jäden mit England abriſſen Den Gedanken des paſſiven Widerſtandes haben wir anders gufgefaßt. Von der Sozialdemokratie iſt der Ruhrkrieg zu einem rein gewerkſchaftlichen Kampfe gemacht wor⸗ den, der allein mit der Arbeitsverweigerung geführt wurde. Dieſer paſſive Widerſtand mußte auf die Dauer verſagen. Er konnte nur zum Ziele führen, wenn er mehr und mehr in aktive Formen über⸗ ging.(Zuruf links:„Was iſt denn das, ein aktiver paſſiver Wider⸗ ſtand?“— Heiterkeit.) Ich denke an die Sabotageakte(Zu⸗ ruf: Ahal), an die berechtigten Notwehrhandlungen, die geradezu nationale Pflicht waren.(Sehr richtig! rechts.) Auch wir wollten den paſſiven Widerſtand nicht weiterführen, aber wir wollten ihn durch den Abbruch der Beziehungen zu Frankreich und Belgien übertrumpfen.(Erneute Zuſtimmung rechts.) Nur die Befreiung vom Verſailler Vertraa kann uns zur Sanierung führen. Dieſe Kapitulation iſt aber die Folge der Politik, die ohne Sozialdemokratie nicht glaubt regeren zu können!(Reichskanzler Dr. Streſemann ruft:„Sie haben doch ſelbſt erklärt, daß Sie den paſſiven Widerſtand auch nicht weiterführen wollten!“— Lebhafte Zuſtimmuna bei der Mehrheit.) Wir wollen den Abbruch der Beziehungen zu Frankreich mit allen daraus ſich ergebenden Folgen. (Bewegung.] Selbſt auf die Gefahr hin, daß Frankreich den Vor⸗ marſch weiter nach Deutſchland hinein fortſetzt oder andere kriege⸗ riſche Handlungen vornimmt, darf die Unterwerfung nicht durch eine neue Unterſchrift bekräftigt werden.(Stürmiſche Zuſtimmung rechts.)—(Abg. Ledebour:„Und was wollen Sie dagegen tun?“) Darüber kann ich mich jetzt nicht näher äußern.(Schallendes Gelächter.) Wer nicht glaubt, daß Deutſchland der Gewalt der Waffen früher oder ſpäter einmal die Gewalt der eigenen Kraft entgegenſetzen kann, der ver⸗ zichtet von vornherein auf Rhein und Ruhr, er verzichtet auf die Möglichkeit erträglicher Reparationsleiſtungen.(Lebhafter Beifall und Händeklatſchen bei den Deutſchnationalen, ſtürmiſcher Lärm auf der Linken.) die Nntwort des Reichs kanzlers: Ich kann das Bedauern nicht unterdrücken, daß in einer ſolchen Zeit außenpolitiſcher Bedrückung und innenpolitiſch ſchwer zu ertra⸗ gender Verhältniſſe eine Rede von ſo ſtarkem en ſchem Einſchlag gehalten worden iſt. Graf Weſtarp„ihn erfüllten und Empörung über die letzten Wochen. Meine Herren!(zur Rechten) Haben Sie nicht in das Feuer hineingeblaſen (große Erregung), wenn Sie Scham und Empörung darüber emp⸗ finden, daß man in dieſer Zeit über Richtlinien verhandelt, um eine Regierungskriſe tunlichſt zu vermeiden? Gerade in dieſer Zeit, wo man nicht eine lange regierungsloſe Zeit eintreten laſſen durfte, dürfte man nicht jeden Tag mit„Parteiaufrufen“ kommen. Weiter ſagte Graf Weſtarp, daß die Koalition zuſammenbreche an dem Widerſpruch in ſich, an dem Verhalten zu Frankreich. Auch dieſer Standpunkt iſt etwas ganz Unmögliches. Sie müſſen doch auch von Ihrem Standpunkt hoffen, daß ein Weg gefunden wird, um das ganze deutſche Volk zuſammenzuhalten.(Lärm rechts.) Wie kann man der Hoffnung Ausdruck geben, daß die Koalition zuſammenbricht an der Frage„Frank⸗ reich“! Graf Weſtarp hat ſich weiter über den„ſozialdemokrati⸗ ſchen Einfluß“ ausgeſprochen und wandte ſich gegen das Er mäch⸗ tigungsgeſetz, weil es bei einer beſtimmten parteipolitiſchen Konſtellation gegeben wird. Auch ich würde es viel lieber ſehen, wenn ein Ermächtigungsgeſetz nicht nötig wäre, aber Sie ſelbſt haben mich leider zu dieſem Weg gezwungen, als Sie plötzlich bei der Bildung der Koalition in Oppoſition traten gegen dieſelben Steuern, die Sie ſelbſt mitbewilligt hatten. (Große Unruhe rechts, lebhafte Zuſtimmung links.) Wenn Sie ſich auf den Standpunkt geſtellt hätten, die Steuern als ſolche ſind zu hart, ſo daß man bezüglich der Termine uſw. Erleichterungen ein⸗ treten laſſen konnte, ſo wäre das vollkommen verſtändlich. Wenn Sie jetzt aber der Koalition gegenüber alle jene Steuern be⸗ kämpfen, ſo bedauere ich das von meinem Standpunkt aus, denn wir müſſen uns daran gewöhnen, daß bei wechſelnden Regierungen — und es werden noch manche wechſeln— die Kontinuität der Verhältniſſe nicht in Frage geſtellt wird, und wir müſſen uns daran gewöhnen, den Staat als ſolchen als Cräger des Vertrauens anzuſehen und nicht die jeweilige Kegierungskombination Nun wird davon geſprochen, dieſe Regierung ſtände unter einer Vorherrſchaft der Sozialdemokratie oder marxiſtiſcher Ideen. Manchmal hat man die Empfindung, als ob das deutſche Volk wirklich von einem Schlagwort zu dem anderen gehetzt wird (Zuſtimmung.) Als ob in dem, was dieſes Kabinett an Entwürfen vorlegt und beabſichtigt, marxiſtiſcher Geiſt wäre!(Zuruf rechts: Aufhebung des Privateigentums!) Wer ſpricht von Aufhebung des Privateigentums!(Große Heiterkeit bei den Sozialdemokraten.) Ich halte die Heranziehung des Privateigentums zur Durchführung der Staatsaufgaben allerdings für notwendig au⸗ innen⸗ und außenpolitiſchen Gründen, aber die Aufhebung des Pri⸗ vateigentums will weder das Kabinett noch die Parteien. Nun iſt doch abec der Zweck unſerer Maßnahmen Sicherheit und Ordnung zu ſchaffen. Infolgedeſſen werden auch Eingriffe in das Eigentum zugelaſſen, aber in keiner Weiſe beſteht die Gefahr, daß dieſe Ein⸗ griffe der Privatwirtſchaft gefährlich werden könnten. Wenn die„Vorherrſchaft“ der Sozialdemokratie beſtände, müßte doch gerade in der Sozialdemokratie Freude herrſchen.(Sehr richtigl) Aber eine jede Koalition verlangt von jeder beteiligten Partei Opfer und deshalb brauchen Sie ſich bei einer Koalition auch gar nicht darüber zu wundern, daß in den beiden Flügelparteien, der Sozialdemokratie und der Deutſchen Volkspartei, der Kampf der Meinungen ſtark aufeinanderplatzt. Nach meiner Ueberzeugung be⸗ ginnt der Gegenſatz zwiſchen Volk und Staatskunſt da, wo man auf oinmal das Odium der Unpopularität auf ſich nimmt um des großen Ganzen willen.(Beifall bei der Mehrheit.) Sie(nach rechts) pflegen ja gewöhnlich die ganze Koalitionspolitik hinzuſtellen als eine Kompromißpolitik und deshalb als eine Polikik der Schwäche. Tatſächlich iſt die Koalitionspolitik die ein⸗ zige Realpolitik, die in Deutſchland getrieben werden kann, ſolange Sie auf verfaſ 199 äßigem Boden in Deutſch⸗ land regieren wollen.(Abg. Graf Weſtarp: Alſo immer mit⸗ tanzenl) Ich glaube, Sie würden gerne mittanzen, wenn Sie eingeladen würden!(Stürmiſche Heiterkeit und Zuſtimmung im Hauſe und Händeklatſchen auf den Tribünen.) Der Abg. Graf Weſtarp hat erklärt, daß er grundſätzlich das Ermächtigungsgeſetz für notwendig hielt. Gerade die Deutſchnationale Volkspartei, die am ſtärkſten gegen das Parlament eingeſtellt, iſt, muß ja von ihrem Standpunkt aus ein derartiges Geſetz begrüßen. Nun bitte ich Sie, Herr Abg. Graf Weſtarp, helfen Sie mir doch einmal bei meiner Ueberlegung, wie Sie die erforderliche Zweidrittelmehrheit für dieſes Geſetz überhaupt zuſammenbekommen, wenn Sie jedes Zuſammen⸗ arbeiten mit den Sozialdemokraten ablehnen?(Abg. Graf Weſtarp: Den Reichstag äauflöſenl) Selbſtverſtändlich müßte, wenn die Dinge parlamentariſch nicht mehr zu meiſtern ſind, mit der Auf⸗ löſung gerechnet werden. Aber ich glaube, daß bei allen den Be⸗ laſtungen, die wir gegenwärtig haben, nicht auch noch dieſer Kampf in die beſetzten Gebiete getragen werden kann. Glauben Sie nicht, daß in dem Augenblick überhaupt keine Möglichkeit zu außenpolitiſcher Entſpannung mehr gegeben iſt? Wir haben unſäglich darunter gelitten, daß wir die Autorität der Regierung für die beſetzten Gebiete nicht ſo aus⸗ üben konnten, wie es notwendig war. Wir haben auch nach dem Kriege den Kampf um deutſches Land geführt. Wir konnten ihn nicht führen mit Waffen, aber wir konnten ihn führen mit der Einigkeit des deutſchen Volksgeiſtes. Wir haben ihn geführt durch Abſtimmungen in Oberſchleſien, in der Oſtmark. Dort haben die Deutſchen ihre Stimmen abgegeben, um ſich zur deutſſhen Heimat, zum deutſchen Vaterland zu bekennen. Da iſt die Sozial⸗ demokratie ebenſo für das Deutſchtum eingetreten, unbeſchadet der Parteiverhältniſſe, und hat Zeugnis abgelegt:„Ich gehöre zu dieſem Lande.“(Stürmiſcher Beifall.) Ich bin nicht der Meinung, daß mit der Aufgabe des paſſiven Widerſtandes der der Kampf um das Rheinland aufhört. Der Kampf um das Rheinland iſt auf der Höhe, er wird geführt mit äußerſter Schärfel Sie werden mir zugeben, daß Sie heute Frankreich mit Worten nicht aus dem Rheinland herausbringen. Dann bleibt Ihnen aber nichts anderes übrig, al⸗ der nationale Idealismus eines geeinigten deut⸗ ſchen Volkes,(Lebhafter Beifall) und da hat auch die Sozial⸗ demokratie des Rheinlandes ihren Mann geſtanden. Was außenpolitiſch in der gegenwärtigen internationalen Einſtellung durcheigene Kraft zu wenden vermögen, iſt verhältnismäßtz gering: wir ſind in die Verteidigung gedrängt. Wir werden noch mehr verlieren, als wir ſchon verloren haben. Der Kämpf iſt nicht zu führen mit einem innerpolitiſchen Rechtsblock und Linksbleck. Sie können ihn nur führen mit der nationalen Volksgemeinſchaft, und für dieſe Opfer zu bringen iſt eine höhere nationale Pflicht. als Fraktionspolitik.(Lebhafte Zuſtimmung.) Aus dieſem Geſichtspu der Volksgemeinſchaft, die wir nie ſonötig hatten wie jetzt, glaube ich, daß man hier überhau t an der Sozialdemokratie als einer großen Bedeutendheit des deutſchen Volkes nicht vorbeigehen kann. Daß wir parlamentariſch und zmar mit Einſchluß meiner Partei ohne So⸗ zialdemokratie regiert haben, ſo im Kabinett Fehrenbach, iſt ih⸗en bekannt. Aber gerade in jener Zeit hat ſich gezeigt, daß wan an dn Strömungen der großen ſozialiſtiſchen Arbeiterſchaft nicht einfac vorübergehen kann. Eine Einheitsfront iſt nicht möglich de⸗ durch, daß lediglich von e iner Seite Konzeſſionen demacht werden. Sie müſſen von beiden Seiten gemacht werden. wir aufgab. Glauben Sie, da 2. Seife. Nr. 463 — Ü ̃7˙, ,. mannzeimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Dienskag, den 9. Oktober 1923 Ich bedauere ganz außerordentlich, daß Graf Weſtarp Worte ausgeſprochen hat, die geradezu wie eine wirken können, wenn er das Recht der Zurückweiſung des deutſchen Papiergeldes einräumt.(Stürmiſche Zuſtimmung bei der großen Mehrheit.) Wir müſſen vom deutſchen Volk verlangen, daß es ſich mit Papier⸗ geld bezahlen läßt, ſonſt haben wir morgen das Chaos.(Sehr wahrl) Wir haben volles Verſtändnis dafür, daß die Landwirtſcha fet die nur einmal im Jahre ihre Produkte umſchlägt, Wert auf ein wertbeſtändiges Zahlungsmittel legt. Wie haben Sie aber das Recht, eine ſolche Parole hinauszuſchleudern in das Land.(Lebhafte Zurufe rechts: Oho!) Wenn Worte einen Sinn haben ſollen, ſo haben Sie erklärt, daß man niemanden zumuten kann, ſich mit Papiergeld bezahlen zu laſſen. Graf Weſtarp geht von dem Gedanken aus, daß der Wunſch nach direkten Verhandlungen mit Frankreich die Regierung veranlaßt habe, keinen Proteſt gegen die Rauhpolitik Frankreichs einzulegen. Aehnliches iſt auch von anderer Seite, ich glaube von bayriſcher, zum Ausdruck gebracht worden. Es iſt durchaus unrichtig, daß wir direkte Verhandlungen mit Frankreich allein herbeiführen wollten ohne England. Ich wiederhole als meine Auffaſſung, daß ich mir eine pöllige Löſung der Reparationsfrage nicht auf dem Wege einer einſeitigen Verſtän⸗ digung vorzuſtellen vermag. Graf Weſtarp bezieht ſich auf die letzte Rede Lord Curzons Der engliſche Miniſter wendet ſich mit aller Entſchiedenheit gegen die Idee, Deutſchland Zahlun sverpflichtungen von 132 Gold⸗ milliarden aufzuerlegen. Zweitens hat er ſich mit der Pfänder⸗ politik beſchäftigt und drittens zum Ausdruck gebracht, daß er eine verlängerte militäriſche Okkupation nicht für richtig halte und weiter hat er den Einſpruch wiederholt, gegen das Recht Frankreichs, die Ruhr zu beſetzen, und erklärt, dan England in dieſer Frage neutral bleibe. Dann wandte ſich Curzon zu der Frage, was Deutſchland in Bezug auf den paſſiven Widerſtand hätte tun ſollen, und erklärte, es ſei klar geworden, daß die deutſche Regierung, ſelbſt wenn ſie wolle, nicht in der Lage ſei, die Politik des paſſiven Widerſtandes fortzuſetzen. Die Entſchließung, ihn aufzugeben, hätte vor drei Monaten gefaßt werden müſſen. Es war töricht und unweiſe, daß man ſo lange auf dem paſſiven Widerſtand verharrte.(Große Bewegung im ganden Hauſe.) Deutſchland hat immer auf dem Standpunkt geſtanden, auch die Regierung Euno und meine Regierung, daß die Aufgabe des paſ⸗ ſiwen Widerſtandes eine ſo große Leiſtung für Deutſchland ſei, daß ſie von Konzeſſionen der anderen Seite begleitet werden müſſe, wenn nicht in der Reparationsfrage, ſo doch in der Frage der Vertriebenen, der Gefangenen und der Wiederherſtellung unſerer Autorität im beſetzten Gebiet. Als es ſich darum handelte, auf dieſer Baſis von Gegenleiſtungen den paſſiven Widerſtand auf⸗ zugeben— das war auch die eaeg des Kabinetts Cuno— da kam von engliſcher Seite der Rat:„Tun Sie es bald, denn ſonſt dürften Sie bei der Lage der Verhältniſſe im beſetzten Gebiet in eine Situation gedrängt werden, bei der Ihnen nicht mehr die Möglichkeit gegeben ſein wird, irgendwelche Bedingungen für die Aufgabe des paſſiven Widerſtandes zu ſtellen.“(Erneute Bewegung.) Das iſt die Situation, wie ſie ſich vom engliſchen Standpunkt aus anſah, und das iſt nicht erſt jetzt ſo, ſondern war ſo, als das Kabinett Streſemann kam. Deshalb bitte ich ch von dieſer Illuſion zu befreien, von dleſer 5 en Vorſtellung, als wenn die Regierung ſich dadurch das eng⸗ iſche Wohlwollen verſcherzt hätte, daß ſie den paſſiven Widerſtand die engliſche Einſtellung zu dieſem Problem von Antipathie oder Sympathie gegen Deutſchland ge⸗ geben iſt? Sie iſt gegeben vom engliſchen Weltſtandpunkt aus. Sehr richtigl rechts.) Wie können Sie da davon ſprechen, daß die a hier abgeriſſen ſeien, weil wir keine Formel für die ufgabe des paſſiven Widerſtandes gefunden haben, die Gegen⸗ feiſtungen vorſah? An Rhein und Ruhr fällt die Entſcheidung und es ſo hinzuſtellen, als wenn die ſtärkſte Militärmacht der Welt, ie Frankreich jetzt iſt, durch eine andere diplomanſche Einſtellung ſich allein bewegen ließe, aus der Ruhr herauszugehen, iſt falſch. Wenn es darauf ankommt, Proteſte zu erheben, ſo ſtehen mir auch ſcharfe Worte zur Verfügung, aber ich meine, daß der, der an der Spiße eines völlig ohnmächtigen Staa⸗ 5 ſteht, am wenigſten ſtarke Worte gebrauchen ſall. Das iſt der uterſchied zwiſchen dem Führer einer Partei und dem Leiter der Derantwortlichen Stelle. Proteſte gegen Rechtsbruch und Gewalt an Rhein und Ruhr ſind in dem Aufruf zum Ausdruck gekommen, mit dem wir den paſſiven Widerſtand aufgaben. Dieſer Aufruf hat ein Echo gefunden in Frankreich. Er hat verſtanden, daß die Auf⸗ gabe des paſſiven Widerſtandes keine Anerkennung des Einbruches und des Vertragsbruches iſt, daß wir nicht anerkennen, was die franzöſiſche Regie tut, nicht die ganzen Verhältniſſe, die ſich dort entwickelt haben. Bisher hat ſich Frankreich auf den Standpunkt geſtellt, es ver⸗ handle mit Deutſchland nicht, ſolange der paſſive Widerſtand aufrecht erhalten bleibe. Wenn Sie aber nun vor der Welt, wenn Sie vor den Alliierten— ich will mich vor allen Dingen in die Gedanken⸗ gänge der Alliierten hineinverſetzen— wenn Sie bei der Einſtellung Kaeen wie ſie in der Rede Curzons vom vorigen Freitag zum usdruck kommt, den deutſchen Standpunkt verfechten wollen, dann müſſen Sie den Zeitpunkt abwarten, wo die ganze Entwicklung der ngelegenheit vor den Augen der Welt—(Zuſtimmung bei der hrheit, Widerſpruch ſen Wie wäre der Zuſammentritt der Konferenz 1 5 geweſen, ſeinen Proteſt gegen die Ruhrbeſetzung vorzubringen die Fixierung der Summe, die Anerkennung der Lovali⸗ kät der deutſchen Angebote und daraus folgernd den Wunſch zur Lö⸗ ſung des Problems zum Ausdruck zu bringen, wenn Deutſchland erklärt hätte, daß es auf alle Löſungsmöglichkeiten verzichte und den Verſailler Vertrag nicht als beſtehend anſehe? Es iſt vielleicht für die große Oeffenklichkeit ſchwer zu verſtehen, aber es iſt ſo: In gewiſſer Beziehung iſt der Verſailler Ver⸗ trag gegenüber der bisher betriebenen Gewallpolitik noch ein Schutß der deuiſchen Intkereſſen(Lachen rechts) und es iſt ein Irrtum, anzunehmen, daß das Cosreißen von dem Ver · krag eine Beſſerung der deutſchen Situation mit ſich bringen würde. Welches iſt denn die Differenz zwiſchen Baldwin und Poincare? Daß England vor der Welt erneut ſagt: Mit den Beſtimmungen des Vertrages iſt Euer Einbruch an der Ruhr und am Rhein nicht vereinbar. Wenn Sie an die Zukunft denken, vergeſſen Sie nicht, was ein ſolcher moraliſcher Proteſt, von alliierter 102 Seite ausgeſprochen, für die endgültige Löſung bedeutet. Wir haben in dem Kampf mit den Waffen, in dem Deutſchland wahrhaft Helden⸗ mütiges geleiſtet hat, ſchwer darunter leiden müſſen, daß Deutſchland geegen die geſamte Weltmeinung ankämpfen mußte: die zum Teil bheeute noch beſteht. Oft genug haben wir vor der Frage geſtanden, bb wir noch unſeren Namen unter einen Vertrag ſetzen können. der uns Unmögliches zumutet für die deutſche Souveränität, für die deutſche Ehre, für den Beſtand des Reiches. Ich bin nicht der Mei⸗ nung, daß man unter allen Umſtänden ſich darauf einſtellen ſolle, alle Forderungen erfüllen zu müſſen. Aber wenn Sie in dieſe Situa⸗ 5 kion kommen, daß es zu einem vertragsloſen Zuſtand kommt, daß wir dieſes„Neinl“ ausſprechen, dann ſchaffen Sie mit die Vorausſetzungen daß dieſer Zeitpunkt ein geeinigtes deutſches Volk findetl(Lebhafter Beifall und Hüändeklatſchen bei der Mehrheit des Hauſes und auf den Tribünen.) Inm Verlauf der weiteren Ausſprache teilt der Präſident mit, daß folgender Vertrauensantrag von den Koalitionsparteien eingegangen ſel: Der Reichstag billigt die Erklärungen der Reichs, regterung und ſpricht ihr das Vertranen aus.“ Vaon der ſozialdemokratiſchen Fraktion iſt folgender Antrag eingegangen:„Der Reichstag billigt die Rechtsauffaſſung der Reichsregierung über die bayriſche Ausnahmeverordnung und erwartet, daß die Reichsregierung baldigſt eine Klärung der Heo- herbeiführ——— —. ̃7˙—, ,— FVVVVVCVCVCVCCC Die Abſtimmung erbrachte nach Mitternacht die Annahme des Vertrauens⸗ votums gegen die Stimmen der Deutſchnationalen, der Deutſch⸗ völkiſchen, der Kommuniſten und der Bayeriſchen Volkspartei. Der Antrag der Sozialdemokratie wurde ebenfalls angenommen. Alle ſon⸗ — 5 e und kommuniſtiſchen Anträge wurden ab⸗ gelehnt. Nächſte Sitzung morgen, Dienstag, nachmittag 2 Uhr. Tages⸗ ordnung: 1. und 2. Beratung des Ermächtigungsgeſetzes, Wehr⸗ geſetz. Schluß 12.30 Uhr nachts. 5* 1. 5 Der ſtarke Eindruck der Kanzlerrede wird von der ganzen Berliner Morgenpreſſe beſtätigt. Ein paar Proben mögen genügen. Vom linken Flügel der Koalition tönt es aus dem„Vorwärts“:„Die Rede des Kanzlers würde ver⸗ dienen, angeſchlagen zu werden. Vielleicht hätte ſie doch einige Wir⸗ kung auf jene, die nicht alle werden und die immer noch in den deutſchnationalen Reichsverderbern Helfer und Retter des Vaterlan⸗ des ſehen.“ Aber auch die deutſchnationale Oppoſition ſpendet, wenn auch widerwillig, Anerkennung. Im„Lokalanzeiger“ heißt es:„Dr. Streſemann hätte aus der fabelhaften nervöſen Energie ſeiner Natur, der Summe ſeines politiſchen Ideals, einen Auftrieb herausgeholt, der ihn hoch empor trug. Mit nachtwandleriſcher, faſt extaſiſcher Sicherheit ſchreitet er auf ſchwanken Wortbrücken über die klaffenden Abgründe dahin. Selbſt faſziniert von der großen Abwechslung, an die er glaubt, daß deutſche Volksgemeinſchaft und große Koalition das Gleiche wären.“ Wozu zu ſagen iſt, daß Dr. Streſemann daran be⸗ ſtimmt nicht glaubt, ſonſt hätte er ſeinen Appell an das deutſche Volk, ſich zu einer Gemeinſchaft des Fühlens zuſammenzuſchließen, ſich ver⸗ mutlich erſpart. In der„Deutſchen Tageszeitung“ ſchließlich wird Dr. Streſemann beſcheinigt, daß er nur der Kanzler der großen Koa⸗ lition ſein wolle, und daß damit die Einſchätzung der Herrn Streſe⸗ mann noch gebotenen Möglichkeiten„ſehr ernſthaft beeinträchtigt wären.“ Hein Dizekanzler mehr Wie aus den ee des„Reichsanzeigers“ hervor⸗ geht, hat Dr. Streſemann das Portefeuille des Vizekanzlers ein⸗ gehen laſſen. Robert Schmidt, der letzte Vizekanzler, wird nur noch als Reichsminiſter für Wiederaufbau geführt. Der neue CThef der Reichskanzlei EJ Berlin, 9. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) JZum Nachfolger des Freiherrn von Rheinhaben als Chef der Reichskanzlei iſt, wie wir hören, der volksparteilſche Abgeordnene Mo ſt, früher Oberbürger⸗ meiſter von Duisburg, quserſehen worden. —2—— ˖e. Um die Arbeitszeit im Bergbau Ein merkwürdiges Durcheinander EJ Berlin, 9. Okt.(Von unſerm Berliner Büro:) In der geſtrigen Reichstagsſitzung hatte Dr. Breitſcheid(B. S..) mit lebhafter Entrüſtung von einem angeblichen„landesverräteriſchen Vorgehen“ der rheiniſch⸗weſtfäliſchen Schwerinduſtrie berichtet, die durch Anſchlag an den Gruben am geſtrigen Montag die Vorkriegsarbeit wiedereingeführt hätte. Natürlich habe ſich gleichzeitig auch die Arbeiterſchaft gerührt. Der Vorſtand und die Bezirksleitungen des Verbandes der Bergarbeiter Deutſchlands haben, wie wir im „Vorwärts“ leſen, mit einem Aufruf geantwortet, der in den Sützen gipfelt:„Niemals ſich dem verſuchten Zwang zu längerer Schichtzeit fügen. Arbeitet weiter wie bisher, aber nicht länger.“ Außerdem haben noch einen anderen Aufruf, immer nach derſelben Quelle, die Gewerkſchaftsleitungen im Ruhrgebiet an die Arbeiterſchaft gerichtet. Inzwiſchen iſt die Aktion aber ſchon rückgängig ge⸗ macht worden. Der preußiſche Handelsminiſter, der der Sozial⸗ demokratie angehört, hat nämlich die ſtaatlichen Zechen im Ruhr⸗ gebiet angewieſen, die Anordnungen des Zechenverbandes nicht zu be⸗ folgen. Darnach haben die Grubenbeſitzer ihre Anordnungen zurückggenommen. Im übrigen ſcheint es ſich dabei nur um einen vorläufigen Schritt zu handeln. Die von Stinnes geführte Gruppe der Ruhrinduſtriellen hat nämlich— auch das wird vom „Vorwärts“ berichtet— der Reichsregierung folgende Forderungen überreicht: „Erſatz der ſeit der Ruhrbeſetzung beſchlagnahmten Kohlen; Erſatz der ſeit dieſer Zeit zwangsweiſe erhobenen Kohlen⸗ ſteuer; Beſeitigung der Kohlenſteuer für das Ruhrge⸗ biet; Garantie der Vergütung für zukünftige Reparations⸗ lieferungen an Kohlen; Aufhebung des Kohlenkommiſſariats und der ſtaatlichen Verteilungsorgane im beſetzten Gebiet, Ermächtigung der Kommiſſion der Induſtriellen, die Verhandlungen mit General Degoutte weiter zu führen; Ermächtigung mit den Beſatzungsmächten laufende Fragen zu verhandeln; Ver⸗ längerung der Arbeitstzeit auf 8 Stunden unter Tag und 10 Stunden für die übrigen Arbeiter und Aufhebung fämt⸗ licher Demobilmachungsverordnungen. Dieſe Forderungen ſind von Stinnes im Auftrag der ſechs In⸗ duſtriellen die mit Degoutte verhandelt haben, der Reichsregierung übermittelt worden, die bis heute mittag um Antwort er⸗ ſucht worden iſt. Die Regierung wird ſich heute vormittag damit zu beſchäftigen haben. Die„Deutſche Allgemeine Zeitung“ hat Herr Stinnes um eine Meinungsäußerung gebeten. Stinnes leilt zunächſt den Be⸗ ſchluß mit, den in Unna die Vertreter des Ruhrkohlenbergbaus gefaßt⸗haben. Darnach erklären ſie, die 75 Proz. Lohnerhöhung nur zahlen zu können, wenn die Arbeitszeit vom 8. Oktober ab auf 8 Stunden erhöht würde, dann ſoll dafür ſofort eine Er⸗ mäßigung der Kohlenpreiſe von 6 Goldmark für die Tonne eintreten und der Kohlenpreis in kurzer Friſt auf den Weltmarktpreis geſenkt werden. Man wird in dieſem Beſchluß nicht ohne weiteres einen Be⸗ weis für Preistreiberei ſehen können. Indes begnügt ſich Herr Stinnes nicht mit der Zurückweiſung ſolcher Vorwürfe, er ſchlägt vielmehr, da er nun einmal in der D. A. Z. das Wort hat, gegen den Parteifreund und RNeichskanzler Streſemann ſcharfe Töne an. von der Arbeit des Sparkommiſſars Am 1. Oktober wurde im Bereich des Wiederaufbauminiſteriums die Reichsrücklieferungskommiſſion und der Reichs⸗ ausſchuß für Schiffbau unter Uebertragung ihrer Reſt⸗ arbeiten auf das Reichskommiſſariat für Reparationslieferungen aufgelöſt. Dies iſt das E is der planmäßigen Nachprüfungs⸗ arbeit durch den von der chsregierung eingeſetzten Sparkom⸗ miffar. Durch die jetzige Zuſammenfaſſung wurde der Abbau von insgeſamt 1301 Arbeitskräften— zur Zeit der Aufnahme der Prü⸗ fungstätigteit durch den Sparkommiſſar— auf 768, mithin um 533, am 1. Oktober erreicht. Bei dem Treuhänder für das feindliche Ver⸗ mögen, deſſen Geſchäfte ebenfalls inzwiſchen ufagepßg wurden, iſt eine Verringerung des Perſonals um 170(von 458 Arbeits⸗ kräften) eingetreten. Zand in Hand damit wurde eine weitgehende räumliche Vereinigung bisher getrennter Dienſtſtellen des Wieder⸗ aufbauminiſteriums erzielt. 54 6 Maßnahme wird den Verkehr mit dem Publikum weſentlich erleichtern, bringt aber neben ſonſtigen Vereinfachungen monatliche Milliardenerſparniſſe an Miete für bisher in Privathäuſern benutzte Räume. Die jetzt ermöglichte ſtraf⸗ ſae Zuſammenfaſſung läßt weitere Vereinfachungen und Erſpar⸗ üiſſe erwarten. *Die Reparalionslieſerungen an die Tſchechoſlowakei. Die Reparationskommiſſion hat feſtgeſtellt, daß die Tſchechoſlowakei bis⸗ her 22 Millionen Goldmark erhalten hat, wovon zwei Drit⸗ JJVVVVVVVVVVVVVV —4—*— 2 Nel Seſprechung über den Ausnahmezuſtand in Südweſtdeutſchland Am letzten Freitag fand in Stuttgart eine von Angehörigen der Stuttgarter und Württemberger Preſſe und Mitgliedern der Preſſeabteilungen von Baden, Heſſen und Thüringen beſuchten Konſerenz ſtatt, bei der der Kommandeur des 5. Wehrkreiſes, General Reinhardt Bericht erſtattete, in welcher Weiſe ſich der Ausnahmezuſtand in den ihm unterſtellten Gebieten bisher ausge⸗ wirkt habe. General Reinhardt führte aus, der im ganzen Reich verhängte Ausnahmezuſtand habe bis heute im 5. Wehrkreis ohne ernſte Reibungen durchgeführt werden können. Als Vorbeugungs⸗ maßnahme wurde die Abhaltung von Verſammlungen und Um⸗ zügen unter freiem Himmel unterſagt und in gedeckten Räumen von der Genehmigung der Polizeibehörde abhängig gemacht. Es liege nicht die Abſicht vor, die öffentliche Meinungsäußerung zu unterbinden, dagegen wäre es wünſchenswert, daß in dieſen Tagen Zurückhaltung im Parteiſtreit und in der gegenſeitigen Bekämpfung geübt werde. Unerträglich ſei, daß die Reichs⸗ wehr, auf der jetzt eine außerordentlich ſchwere Verantwortung ruhe, zum Gegenſtand gehäfſiger Angriffe gemacht werde. Was die Durchführung des Ausnahmezuſtandes anbelange, ſo laſſe die Vielgeſtaltigkeit des 5. Wehrkreiſes den Gedanken gar nicht aufkommen, etwa fortlaufend in die einzelnen Länder auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens hineinregieren zu wollen. An⸗ dererſeits müſſe es einleuchtend ſein, daß es der Reichsſache nur dienen könne, wenn auf eine gewiſſe Einheitlichkeit bei der Handhabung des öffentlichen Sicherheitsdienſtes hingewirkt werde. Das erfordere gelegentlich in einem Land Maß⸗ nahmen, die weniger durch die eigenen, als durch die Nachbarver⸗ hältniſſe bedingt ſeien. Zu ſolchen wenigen einheitlichen Maß⸗ nahmen werde der Militärbefehlshaber ſeine Mittel zuſammen⸗ halten und ihre Durchführung im Reichsintereſſe zu gewährleiſten wiſſen. Da der größte Teil der Verwaltungsaufgaben der Exeku⸗ tive der Landesbehörden überlaſſen bleibe, ſei es unvermeidlich, daß Weiſungen des Militärbefehlshabers verſchiedene Ausführungs⸗ formen annehmen, ja gelegentlich in einer von ſeinen Abſichten ab⸗ weichenden Geſtalt zutage kommen. Solche Unſtimmigkeiten müſſen beſeitigt werden, können aber bei dem bundesſtaatlichen Charakter des Reichs nicht mit einem Federſtrich verſchwinden. In ſeinen Schlußworten ermahnte General Reinhardt die einigenden Ge⸗ danken hochzuhalten und in einer Zeit der Schwäche unſeres Staates ſich willig einem gewiſſen Zwange zu fügen, der zum allgemeiwen Beſten eine ſtraffere Handhabung der öffentlichen Dienſte einleiden und damit der Reichsleitung die notwendige Grundlage zur wür⸗ digen Vertretung des Reichs nach außen geben ſoll. In der Ausſprache wurde u. a. auf die Gefahren aufmerkſam gemacht, die nach der Auffaſſung der Preſſe mit der Aufhebung der Preſſefreiheit verbunden ſind. Unzweckmäßig ſei es, die Erlaubnis zur Veröffentlichung von Berichten über Unruhen auf die amtlichen Mitteilungen zu beſchränken. Darin liege eine erhebliche Verzöge⸗ rung und die große daß die Verbreitung falſcher Gerüchte gefördert wird. Ein Vertreter der militäriſchen Behörde machte daraufhin Mitteilungen über die Art einer raſchen und zuverläſſigen b0 5 7 Reinhardt erte, aß keine Unterbindun er Berichterſtat e⸗ abſichtigt ſei. e verhaſtung eines franzöſiſchen Spions in Baden Seit geraumer Zeit iſt auf den Zügen der Kinzigtalbahn infolge der Beſetzung von Offenburg eine Paßkontrolle in den Eiſen ⸗ bahnzügen während der Fahrt eingerichtet worden, um dem Ein⸗ dringen unerwünſchter Elemente entgegenzutreten. Jetzt iſt es der Gendarmerie gelungen, auf dieſem Wege einen Spion feſtzuneh⸗ men, der einen Auftrag im Beſitz hatte, in Baden im franzöſi⸗ ſchen Auftrag alles auszukundſchaften, was für Frankreich wiſſens⸗ wert ſein könnte, und zwar über Reichswehr, Unruhen in der Be⸗ völkeru Schutzpolizei, Fabrikationsartikel in der Induſtrie uſw. Er war im Beſitz einer größeren Geldſumme, die aus franzöſiſcher Hand ſtammen ſoll. Der Feſtgenommene wurde ins Gefängnis ein⸗ geliefert. KNollet meldet ſich wieder General Nollet hat erneut eine Note an die deutſche ie⸗ rung gerichtet, in der er ſeine Abſicht bekannt gibt, die interalliierte Kontrolltommiſſionen wieder in Tätigkeit zu ſezen. Die deutſche Regierung hat ähnliche Noten des Generals Nollet wiederholt während des paſſiven Widerſtandes erhalten und ſich der Abſicht des Herrn Nollet keineswegs ablehnend gegenüber ge⸗ ſtellt. Wohl aber hat ſie es für ihre Pflicht gehalten, darauf zu ver⸗ weiſen. daß es angebracht erſcheine, ſich in den Zeiten der Erregung über die Vorgänge an der Ruhr Zurückhaltung aufzuerlegen, da das Erſcheinen beſonders franzöſiſcher oder belgiſcher Uniformen Zwi⸗ ſchenfälle hervorrufen könnke, die beſſer vermieden werden. Kleine politiſche Mitteilungen Abſtimmungsbewegung in Hanngver. Wie die„Hann ſche Zeitung“ meldet, Ne das Direktorium der Deutſchh 2 nhoverſchen Partel in ſeiner geſtrigen Sitzung einſt im migz die Vorbereitungen für die Wiedereinbringung des Abſtim⸗ mungsantragee unverzüglich in Angrifß zu nehmen. Naffonale Ehre. Der Kongreß der griechiſchen San 25 griechiſchen Entſchädigung von 50 linge in Athen hat eine Entſchlie angenomme Pine von 5 illionen Lire, 2 Millionen für die griechiſchen Flüchili wenden, zurückgewieſen wird. 0 25 17 95 880 825 Letzte Meldungen Verhaftung von Duisburger Kommuniſten Im Duisburger Bezirk wurden faſtall nktiona Kommuniſtiſchen Partei von den Belgiern v 9 5 ftet. ee Eine Jalſſchmeldung erlin, 9. Okt. Ein Berliner Morgenblatt brachte geſtern die Meldung, der Reichskanzler habe angeſichts der—— die politiſche Entwickelung in Mitteldeutſchland für das Reich ent⸗ ſtandende Gefahr den ſächſiſchen Miniſterpräſidenten Dr. Zeigner und den thüringiſchen Staatsminiſter Fröhlich für Montag zu einet Unterredung nach Berlin gebeten. Dieſe Nachricht iſt, wie von zuſtändiger Seite mitgeteilt wird, unrichtig. Die Umbildung des ſächſiſchen Kabinetts Dresden, 9. Okt. Das erweiterte ſächſiſche Kabinett ſcheint ge⸗ bildet zu ſein. Der Kommuniſt Brandler ſoll das Finanzminiſte⸗ rium, der Kommumiſt Böttcher das Kultusminiſterium überneh⸗ men. Die Verhandlungen des ſächſiſchen und thüringiſchen Miniſter⸗ präſidenten in Leipzig ſind noch nicht abgeſchloſſen. Die Eröffnung des Landtags wird vermutlich am Donnerstag erfolgen. IIBerlin, 8. Okt.(Von unſerm Berliner Büro.) Der frühere liberale Abgeordnete des engliſchen Unterhauſes, E. D. Morel, kommt am Donnerstag nach Berlin. Er wird hier Unterredungen mit den führenden Staatsmännern, in erſter Linie mit dem Reichs⸗ kanzler Streſemann haben. Paris, 9. Okt. Aus Dakar wird gemeldet, daß die Aufſtändi⸗ ſeau im Norden von Timbuktu ſechzig ee 22 8 ſtündigem Kampf getötet haben. * Mainz, 7. Okt. In einem Geſchäfte an der Großen Blei wollte ein hieſiger Bewohner einen Lichtanzünder Aerg 55 der⸗ käufer forderte als Kaufpreis 50 Millionen Mark. Dem Kauf⸗ luſtigen erſchien der Betrag auffallend hoch. Er ging zuerſt noch einmal nach Hauſe, um zu fragen, ob er den Gegenſtand doch kaufen ollte. Nach einer halben Stunde erſchien er zum zweiten Male in em Laden, um den Gegenſtand zu kaufen. Nun wurden ihm für den gleichen Lichtanzünder 8 0 Millionen gefordert. Als hier⸗ gegen Einſpruch erhoben wurde, fertigte der Ladeninhaber den Käufer Nroiſe in die Höbe Kazeſchnet worden; kurzerhand damit ab, daß er erklärte, in der Zwiſchenzeit ſeien die 92— „Straßenbahngleiſe enthalten. „daß er gründlich geprobt war. Be 55 —— Dienstag, den 9. Okkober 1923 Man! ee et —— Genersi-Gi: diciger(Mittag⸗Ausgabe) Nr. 463. 3, Seile Wirtſchaſtliches und Soziales Die Tage des Arbeitsmarktes in Baden Die Verſchlechterung der Arbeitsmarktlage ſetzt ſi noch immer weiter fort. Eine ſtändig wachſende Anzahl von Vetrieben, die bisher noch mit Einſchränkungen gearbeitet hatte, iſt zu vollſtändiger Schließung gezwungen. In der Pforzheimer Schmuckwareninduſtrie iſt ein rapider Rückgang feſtzuſtellen. Die erwarteten Entlaſſungen in der Bekleidungsinduſtrie ſind in ſtarkem Umfang eingetreten. Die Weinheimer Lederinduſtrie iſt noch voll beſchäftigt. Ganz beſonders verſchlechtert hat ſich die Lege im Baugewerbez eine große Zahl von Kräften wurde arbeitslos. Betriebseinſchränkungen erfolgten bei 140 Betrieben, wovon insgeſamt zirka 700 männliche und 600 weibliche Arbeitskräfte betroffen ſind. In der Pforzheimer Schmuckwarenindu⸗ ſirte arbeiteten 514 Firmen mit 30 277 Arbeitskräften verkürzt. Petriebsſtillegungen wurden in 13 Fällen vorgenommen; es kamen insgeſamt 1150 männliche und 600 weibliche Arbeitskräfte zur Entlaſſung. Die Not der Straßenbahnen Mit der ſehr aktuellen Frage, wie den Straßenbahnen zu hel⸗ ſen ſei, beſchäftigt ſich H. K. Sierks⸗Dresden in der„Gemeinde⸗ politik“. Er ſteht auf dem Standpunkt, daß jede Stadtverwaltung in Straßenbahnfragen einen Verkehrswiſſenſchaftler hin zuziehen müſſe, um den Nachweis zu erhalten, daß ihre Straßen⸗ bahn in der Unlage überhaupt fehlerfrei iſt, d. h. ob die höͤchſte Leiſtung mit dem geringſten Kräſte⸗ und Koſtenaufwand überhaupt möglich iſt bzw. wie die Anlage ausſehen müßte, wenn ſie einwandfrei wäre uſw. Dann bedarf es guch keines auswärtigen Betriebsſpezialiſten, ſondern die einheimiſchen leitenden Perſonen der Straßenbahnen werden ſelber wiſſen, wie der Betrieb aufge⸗ zogen werden muß, um die höchſte Leiſtung mit dem kleinſten Auf⸗ wand zu erzielen. Leider iſt der Grundton in faſt allen Stadtverwal⸗ tungen der:„Wir wiſſen ſelber am beſten, wie die Verbindungen unſerer Straßenbahnen ausſehen müſſen; das Geld für ein ver⸗ kehrswiſſenſchaftliches Gutachten können wir ſparen!“ Aber nichts weiß der Laje! Wie ungünſtig eine ſehlerhafte Anlage die Finan⸗ zen der Straßenbahnen beeinflußt, mögen einige Zahlen aus der Unterfuchung des Straßenbahnliniennetzes einer Stadt von über einer halben Million Einwohner zeigen. Die ſyſtematiſch vorgenom⸗ mene Unterſuchung ergab, daß das Gleisnetz um etwa 22 Kilometer verringert werden könnte, ohne daß die Verkehrsverhältniſſe eine nennenswerte oder unberechtigte Verſchlechterung erfahren würden. Rechnet man nun 200 000 für die Herſtellung von einem laufen⸗ den Meter Gleis und nimmt als deſſen Lebensdauer 30 Jahre an, ſo ſtellen dieſe 22 Kilometer heute einen Kapitalwert von 44 Mil⸗ liarden dar, die jährliche Rücklagen in Höhe von 4 400 000 000 30 150 Millionen erfordern. Die Gleis⸗ und Leitungsunterhaltung wird zurzeit etwa 2 Millionen 1 für den laufenden Kilometer loſten, ſo daß die 22 Kilometer bei ordnungsgemäßer Unterhal⸗ tung 44 Millionen jährlich verſchlingen. Die Verzinſung des Kapttalwerts der überflüſſigen 22 Kilometer erfordern bei 507 Zinſen jährlich 4 400 000 000: 20 220 Millionen A. Nun ſind allerdings die Verwaltungen immer leicht geneigt, nicht den heutigen Wert einzuſetzen, ſondern nur die Summe, die die An⸗ lage ſeinerzeit gekoſtet hat; mit anderen Worten: ſie vermengen Gold⸗ wert mit Papierwert, beziehen ſich einmal auf die eine und dann wie⸗ der auf die andere Währung, um das finanzielle Bild nicht gar ſo troſtlos zu geſtalten. Das iſt aber falſch und führt zu irrigen Ergeb⸗ niſſen. Entweder das eine oder das andere muß konſequent durch⸗ geführt werden. Da aber die Goldwährung nur noch ein Phantom und die Papierwährung das wirkliche iſt, muß alles auf Papiermark umgerechnet werden, wenn man eine ungeſchminkte Bilanz erhalten und die Dinge ſo ſehen will, wie ſie tatſächlich ſind. Zu den oben⸗ genannten Summen kommen dann noch die gewaltigen unnö⸗ tigen Betriebsausgaben, die ich noch höher einſchätze. Daß ſolchen Laſten gegenüber alle kleinen Verbeſſerungen in betrieb⸗ licher Hinſicht nicht weiter ins Gewicht fallen, dürfte auch dem Laien klar ſein. Nachſtehend führe ich einige der wichtigſten Grundſätze an, nach denen eine verkehrswiſſenſchaftliche Unterſuchung vor ſich zu gehen hat: 1. Jeder Einwohner ausreichend beſiedelter Flächen kann verlan⸗ gen, daß er in der Einflußzone eine⸗ Eiſenbahnſchienenſtranges— mithin mindeſtens einer Straßenbahnlinie— wohnt. Es kann kein Einwohner verlangen, in den Zonen von zwei oder mehr Gleiſen zu wohnen. 2. Nicht möglichſt viel, ſondern möglichſt wenig Straßen dürfen Das Straßenbahnnet darf nicht aus möglichſt vielen und infolgedeſſen ſchwach befahrenen Gleisſtrecken, ſanem muß aus möglichſt wenig, aber ſtark benützten Strecken be⸗ ehen. 3. Ein ſo bequem geſtaltetes Liniennetz, daß jedes Umſteigen überhaupt in Wegfall kommt, iſt aus wirtſchaftlichen Gründen nicht denkbar. Es iſt aber ſehr gut durchführbar, das Liniennetz ſo zu ge⸗ ſtalten, daß mit einmaligem Umſteigen von jeder Halteſtelle aus jede andere Halteſtelle erreicht werden kann. 4. Ein Straßenbahnnetz ſoll keine Halbmeſſerlinien enthalten, denn Halbmeſſerlinien haben immer ſchlechtere Ergebniſſe als Durch⸗ meſſerlinien. 5. Straßenbahnlinien müſſen, ganz beſonders in den Außenbezir⸗ ken, ſtrikt vadial geführt werden. Für Quer⸗ und Diagonalverbindun⸗ Alles Große und Gute, worauf unſere gegenwärtige Exiſtenz ſich ſtützt und davon ausgeht, iſt lediglich dadurch wirklich geworden, daß edle und kräftige Menſchen allen Lebensgenuß für Ideen auf⸗ geopfert haben. Schleiermacher. * Theater und Muſik Nationaltheater Mannheim. Die ernſtliche Erkrankung, die Wilhem Kolmar auf Wochen hinaus dem Theater fernhalten wird— man bedenke, was das für einen Spielplan bedeutet, der dieſen Künſtler ſo ſtark in Anſpruch nimmt!— war Urſache, in einigen Stichproben die„Fauſt“⸗Aufführung zu beſuchen. Man ſollte öfter ſolche Stichproben machen, um die Durchſchnittshöhe der Vorſtellungen feſtzuſtellen.(Das Bild wäre nicht immer erfreulich: I. B. die letzte Orpheusaufführung war ſehr wenig gut und die 300. Freiſchützaufführung ließ jeden„feſtlichen Auſſchwung vermiſſen). Der Fauſt hatte ſein Geſicht weni verändert; ein Beweis dafür, ſſer iſt die Aufführung natürlich nicht geworden und die Bilder wie die Muſik auch nicht. Doch war das Haus wohl ausverkauft, worüber man ſich freuen kann. Die Erkrankung Kolmars hatte einige meiſt kleine Umbeſetzungen zur Folge. Von Bedeutung war nur, daß den Mephiſto Hans Godeck wieder ſpielte, der ſeiner Zeit bei der ſchönen Hage⸗ Selm ce udierung(19087) ſchon in vorderſter Linie ſtand. Sein Mephiſto iſt weniger die Verkörperung de⸗ Prinzipe des Böſen, weniger etwas wie eine Geiſtesmacht oder Geiſteskraft, als ein Elementarweſen;„keiner von den Großen unter den Teufeln, mehr ein ſubalterner Teufel von ſpitzbübiſcher Art, den nur die eigene Teufelei zuweilen ins Große aufreißt, wo ſich dämoniſche Züge offenbaren. Sonſt zuckt Ironie um ſeine Lippen, die zu chenden Hohn, Cynismus, der zu Haß wird. Godeck gibt dem Mephiſto viel aggreſſive Beweglichleit— ſchon im Vorſpiel— eine Freude am Animaliſchen doch ohne Koketterie mit dem Unſauberen, Eine hochachtbare Leiſtung, reich an feſſelnden Einzelzügen, mit denen das ganze Bild bunt betupft iſt. Godeck hatte manchen Strich gufgemacht, nicht zum Schaden. Die Hörer nahmen die ſchöne Leiſtung dankbar entgegen. us. 4% Wiesbadener Theatler. Zwei Werke grundverſchiedener Art und Geſtaltung umfaßte ein Klaſſikerobend, der auf Leſſings Jugend⸗ drama„Philotas“ des jungen Goethe„Laune des Ver⸗ liebten“ folgen ließ. Wenn frotz Wollmanns tüchtiger Leiſtung in der Titelrolle der rhetoriſche Schwung des„Philotas“ ein wenig fremd und kühl wirkte, nicht überzeugend genug in der Begründung gen iſt in der Regel der kleine der Autobuſſe ausrei⸗ chend und deshalb das wirtſchaftlich Gegebene.“ Der genannte Vorſchlag iſt gewiß ſehr beachtenswert. Erfolge wird man aber nur da beobachten können, wo man die Erfahrungen eines Verkehrswiſſenſchaftlers rechtzeitig äusgenutzt hat. Bei den meiſten ſtädtiſchen Straßenbahnen aber wird eine Weiterführung nur in der Form möglich ſein, daß man das ganze Unternehmen nach kaufmänniſchen Grundſätzen leitet. Kl. Städtiſche Nachrichten die im Oktober fälligen Steuerlaſten Vom Hanſa⸗Bund wird uns geſchrieben: Durch die Feſt⸗ ſetzung des Multiplikators 30 000 für die Sinkommenſteuer⸗ vorauszahlung und 45 000 für die nach dem 30. September 1923 fällig werdenden Körperſchaftsſteuervoraus⸗ zahlungen iſt für einzelne Betriebe eine ſo harte Belaſtung eingetreten, daß es notwendig iſt, ſich rechtzeitig um die Möglich⸗ keit der Milderung ſteuerlicher Härten zu bemühen. Das Steuerrecht kennt entweder die Stundung nach 8 105 Abſ. 2 oder den Erlaß nach§ 108 Reichsabgabsnordnung. In beiden Fällen iſt Vorausſetzung, daß die Erhebung der Steuer eine außer⸗ ordentliche Härte bedeuten würde. Nach 8 1, Abſ. 6 und§ 2, Abſ. 4 des Geſetzes über die Erhöhung der Vorauszahlungen auf die Einkommen⸗ und Körperſchaftsſteuer kann eine teilweiſe Stundung dieſer Vorauszahlungen verlangt werden, 1 vor⸗ ausſichtlich das Einkommen im Jahre 1923 nicht 75des Ein⸗ kommens von 1922, multipliziert mit dem ſeweils für die Voraus⸗ zahlung maßgebenden Vielfachen(30 000 bezw. 45 000), betragen wird. Stundungsanträge ſind daher wie folgt zu begründen: Da gegenüber den Vorauszahlungen im Auguſt die fetzt im Oktober geforderten Steuerzahlungen das 75fache betragen, ſo würde der Nachweis, daß der Umſatz im September 1923 gegenüber Auguſt 1923 nicht das 60fache(75 von 75) erreichte, einen Antrag auf teilweiſe Stundung begründen können. Andernfalls kann auch ein ſolcher Antrag auf einen Vergleich der Umſatzziffern von Auguſt und September 1923 mit den gleichen Monaten von 1922 geſtützt werden. Ergibt der Vergleich, daß 1923 nicht das 24 000⸗ fache(76 von 30 000) umgeſetzt iſt wie im gleichen Zeitabſchnitt von 1922, ſo wäre ebenfalls Vorausſetzung für eine Stundung gegeben. Auf das Rhein⸗Ruhr⸗Opfer findet dieſe Stundung zunächſt keine Anwendung. Hier muß in einem beſonderen An⸗ trage die infolge Mangel an liquidierbaren Werten aus der Ab⸗ gabe ſich ergebende Härte dargelegt werden und bis zur Ge⸗ währung des Erlaſſes nach 8 108 A. O. Stundung. nach§ 105, Abf. 2 A. O. verlangt werden. Bei der Betriebsſteuer (Arbeitgeberabgabe) iſt es leider nicht gelungen, die vom Hanſa⸗ Bund vorgeſchlagene Milderung der Steuer durch Geſetzes⸗ änderung zu erreichen. Der Hanſa⸗Bund empfiehlt da, wo bei der derzeitigen Geſchäftslage die Aufwendung für die Lohn⸗ und Ge⸗ haltszahlungen weſentliche Teile des geſamten Umſatzes, alſo der Geſamtbruttoeinnahmen in Anſpruch nehmen, Anträge auf teil⸗ weiſen Erlaß bezw. zunächſt auf Stundung zu ſtellen. Die An⸗ träge ſind mit genauen überprüfbaren Zahlenangaben zu belegen. Eine zwangsweiſe Beitreibung der am 3. Oktober fällig geweſenen Steuern ſoll bis zum 31. Oktober nicht ſtattfinden, dagegen iſt nach dem 5. Oktober ein Zuſchlag nach der Geld⸗ entwertung zu zahlen, der nach dem Goldmarkmuttiplikator der landwirtſchaftl. Betriebsſteuer(Landabgabe) zu entrichten iſt. der landwirtſchaſtliche Oeſitz und Betrieb der größeren badiſchen Städte Der landwirtſchaftliche Grundbeſitz der 10 größten Städte des Landes beträgt nach einer Sondererhebung des Statiſt. Landesamts insgeſamt 5500 Hektar. Davon entfallen 1161 Hektar auf Freiburg, 1117 auf Heidelberg, 702 auf Karlsruhe, 694 auf Konſtanz, 564 auf Mannh eim. Offenburg beſitzt 464 Hektar landwirtſchaftlich ge⸗ nützte Grundſtücke, Raſtatt 416 Hektar, Lörrach nur die kleine Fläche von 35 Hektar. Ungefähr zwei Drittel der geſamten landwirtſchaft⸗ lichen Fläche wird als Ackerland benützt, ein Drittel als Wiesland. Die Stadt Freiburg verfügt weiterhin über eine Rebfläche von 30 Hektar, die Stadt Karlsruhe als Eigentümerin des Rebgutes Iſtein über 4,02 Hektar Reben und die Stadt Konſtanz beſitzt Rebgelände in der Größe von 7 Hektar. Weitaus der größte Teil des Ackerlan⸗ des iſt in Parzellen verpachtet. Die größeren Wieſenflächen und die den Städten gehörigen Gutshöfe befinden ſich in Eigenwirtſchaft. Von dieſen Gutshöfen überſchreiten 3 einen Flächenumfang von 100 Hektar; davon gehört je 1 den Städten Mannheim, Heidelberg und Freiburg. Die Stadt Karlsruhe hat ein ihr gehöriges Hofgut in Pacht gegeben. Zu den Gutshöfen, die den Städten eigentümlich gehören, treten noch eine Reihe von Gütern, die die Städte während des Krieges zur Sicherſtellung ihres Milchbedarfs gepachtet haben. So ſtehen im Betrieb der Stadt Karlsruhe 5 Pachthöfe auf der Baar, der Stan⸗ desherrſchaft Fürſtenberg gehörig. Die Städte Mannhſeim und Heidelberg haben je 2 Höſe im Bauland hinzugepachtet. Auch hier handelt es ſich um ſtandes⸗ oder grundherrliche Höfe. Auch die Stadt Konſtanz hat einen folchen Hof gepachtet, während die übrigen größeren Städte Badens von einer Pachtung landwirtſchaftlicher Gutshöfe Abſtand genommen haben.. Abtönung der Charaktere umſo ſtärker, zumal die anmutige, graziöſe Leichtigkeit der Darſtellung in dem farbſchönen und geſchmackvollen Bühnenbild einen vorzüglichen Rahmen fand. Unter perſönlicher Leitung des Intendanten Dr. Hagemann ging Oskar Wildes Komödie„Lady Windermeres Fächer“ erſtmalig in Szene. Das Werk, das in ſeiner prachtvoll geſchliffenen Kunſt des Aphoris⸗ mus den geiſtreichen Spöfter bewundern läßt, den. ſchauer des Lebens, den Verächter der Schwächen geſ ſchaftlicher Kultur(die ihm ſelber doch Lebensbedürfnis iſt), kann die mangelnde Geſtaltungskraft des Bühnentechnikers nicht ganz vergeſſen machen. Wo Wilde den Menſchen nicht nur als Sprachrohr ſeiner Meinungen nimmt, ſondern ihn in ſeinem Handeln und Ringen darſtellen will, ſtreift er zuweilen nahe an Rührſeligkeit oder greift zu groben, allzu⸗ deutlichen Effekten. Ueber dieſe Zwieſpältigkeit vermochte auch die gut und verſtändnisvoll geleitete Aufführung nicht hinwegzutäuſchen, zumal die Darſtellung trotz lebensvoll geſtalteter Eit elleiſtungen den Stil des Werkes nicht reſtlos erfüllte; im ſtrengſten Sinne waren nur Th. Hummels Mrs. Erlonne und Sellnicks Lord Dar⸗ lington ganz Vertreter Wildeſcher Weſenheit. Sehr reizvoll wirkten die nach Entwürfen Lothar Schencks geſchaffenen Bühnenbilder. Heinrich Leis.“ Kunſt und Wiſſenſchaſt Ein Bildnis der Karlsruher Galerie auf dem Milliarden⸗ ſchein. Es iſt Brauch gewordeg, die größeren Papiergeldſcheine der Reichsbank mit Bildern zu ſchmücken, die deutſche Kunſtwerke des Mittelalters wiedergeben. Es iſt das ein gangbarer Weg, die Verbindung des Volksganzen mit Perſönlichkeiten und Kunſt:derken der Vergangenheit zu fördern. Nicht alles iſt dabei geglückt und auch die Wiedergabe auf dem aeeee läßt zu 8 übrig. Leider, denn dieſes Bildnis des Nürnberger Bürgers Jörg Herz. in Nürnberg entſtanden, 4 0 und datiert von der Hand des Georg Pencz, iſt vorzüglich. Auf dem Original ſitzt in einem hellen, weiträumigen Zimmer vor dem Tiſch, der eine grüne ge⸗ würſelte Decke trägt, auf dem roten Polſter einer Sitzbank, breit⸗ behäbig, nach rechts ſchauend, im pelzgefütterten Rock, mit dem Kurzſchwert gegürtet, ein wohlbeleibter, Härtiger Mann. Die Gold⸗ wage auf dem Tiſch und die Kornzange in ſeiner Hand verraten den Beruf dieſes wohlhabenden, ringgeſchmückten Bürgers, der ſich dies Bildnis leiſten konnte. Er iſt Münzkürner, oder, wie wir heute ſagen. Münzmeiſter. Ein Zettelchen, das über der Goldwage an der Wand feſtgenagelt iſt, gibt das Jahr, das Alter des Dargeſtellten und das Monogramm des Malers:„Va man 1545 ja zalt, was ich 53 jar alt. G..“ Das verſchlungene Monogramm G. P. iſt Falſche Reichsbahn⸗Gutſcheine. Von den im September von der Reichsbahndirektion Frankfurt a. M. ausgegebenen 5 Millionen⸗ Gutſcheinen ſind Falſchſtücke im Verkehr, die als plumpe Nach⸗ ahmungen ſofort erkennbar ſind. Das Papier der Falſchſtücke iſt einfaches weißes Schreibpapier ohne jegliches Waſſerzeichen. „Die Reichsrichlzahl, die der Berechnung von Unterſtützungen für Sozial⸗ und Kleinrentner auf Grund der Verordnung vom 14 Auguſt 1923 zugrunde zu legen iſt, beträgt nach dem Stand vom 1. Oktober 40,4 Millionen. * Erhaltung der Nachmitiagsverbindung Frankſuri⸗Mannheim · Heidelberg · Karlsruhe · Pforzheim · Jreudenſtadt · Sſchwarzwald. Infolge einer Fahrplanänderung auf der Strecke Pforzheim⸗Calw⸗Hochdorf⸗ Eutingen, die zu den Umleitungsſtrecken wegen der Beſetzung Offen⸗ burgs gehört, war, wie berichtet, zum 1. Oktober nach den bisherigen Fahrplänen die Gefahr, daß die Nachmittagsverbindung Frankfurt⸗ Mannheim⸗Heidelberg⸗Karlsruhe⸗Pforzheim⸗Freudenſchadt ⸗ Schwarz⸗ wald an Samstagen und Sonntagen nicht mehr beſtehen würde, weil der vom 1. Okt. ab von Pforzheim ab.04 nachm. verkehrende Zug 923 nur an Werktagen außer Samstags zu befördern ſein wäre. Da die Beſetzung Offenburgs noch andauert, ſo lag die Erhaltung dieſer wichtigen und einzigen Nachmittagsverbindung, die ermöglicht, vom Schwarzwald nach den genannten Gebieten an einem Tag hin und zurück zu kommen, im weiteſten Intereſſe. Unter dieſem Geſichts⸗ punkt haben die Eiſenbahndirektionen Karlsruhe und Stuttgart ver⸗ anlaßt, daß der Zug 923 für dentäglichen Verkehr vorgeſehen iſt, ſolange die Verkehrsſperre über Offenburg andauert. Es bleibt damit die Verbindung D 156 Frankfurt ab 12.12 nachm, Heidelberg ab.00, E 270 Mannheim ab.10, 1227 Karlsruhe ab.50, 923 Pforzheim ab.04, 269 Hochdorf ab.36, 1438 Hauſach ab(ohne Wagenwechſel).44, Triberg an 10.35, Villingen an 11.35 nachm. für alle Wochentage erhalten. In Villingen iſt weiter durch den Nacht⸗ ſchnellzug Baſel⸗Holland D 41 um 11.42 nachm. Anſchluß ins Neckar⸗ tal nach Schwenningen und Rottweil. * Ein gutes Geſchäft für die Poſt. Die fortgeſetzte Neuaus⸗ gabe der verſchiedenſten Briefmarken infolge der Gebühren⸗ erhöhungen bedeutet für die deutſche Poſt inſofern ein gutes Ge⸗ ſchäft, als nach einem Beſcheide des Reichspoſtminiſters ganze Auf⸗ lagen der neuen Marken in die Hände der Händler und Sammler im In⸗ und Ausland übergehen. Wie bei den Banknoten ſind außer der Reichsdruckerei zahlreiche Privatdruckereien mit dem Ueber⸗ druck von Poſtwertzeichen beauftragt. Daher mag es wohl auch rühren, daß die Durchlochung zurzeit eine ſehr mangelhafte iſt. Dann ſind zehn Oberpoſtdirektionen ermächtigt worden, in ihrem Bezirk den Ueberdruck von Marken ſelbſtändig vornehmen zu laſſen. Die Auflagen der Poſtwertzeichen werden dauernd ver⸗ größert. Man hofft, ſo die Schwierigkeiten der Ausgabe der neuen Wertzeichen bei der Gebührenerhöhung einſchränken zu können. *RNeue Erhöhung des Straßenbahnkarifs. Infolge Steigerung der Betriebsausgaben um 1009 hat ſich die ſofortige Einführung eines Uebergangstarifs als unumgänglich notwendig her⸗ ausgeſtellt. Von morgen ab koſten auf der Straßenbahn—5 Teil⸗ ſtrecken 20 Millionen,—7 Teilſtrecken 25 Mill., 8 und mehr Teil ⸗ ſtrecken 30 Milltonen A. In der Zeit von halb 9 bis halb 12 Uhr vormittags ermäßigt ſich der Preis auf 15, 20 und 25 Mill.. (Weiteres Anzeige in dieſer Nummer.) * Wöchenkliche Feſtſetzung der Gas⸗, Waſſer- und Elektriziläls⸗ preiſe. Der Techniſche Ausſchuß des Deutſchen Städtetages hat ſich! mit der bedeutſamen Frage der Feſtſetzung der Gas⸗, Waſſer⸗ und Stromgelder beſchäftigt und iſt zu dem Beſchluſſe gekommen, daß, nachdem der Reichskohlenverband dazu übergegangen iſt, wöchent⸗ lich die Kohlenpreiſe feſtzuſetzen, auch die Gas⸗, Waſſer⸗ und zu wöchentlichen Preisfeſtſetzungen übergehen müſſen. „Die neue Einlaßgebühr des Noſengartens. Die Geſchäftsſtelle des Bühnenvolksbundes bittet uns um Aufnahme folgen⸗ der Erklärung: Die letzte plötzliche Erhöhung der Gebühr für den Einlaß in den Roſengarten führte zu allerlei Unannehmlichkeiten, wie aus ſchriftlichen und telephoniſchen Mitteilungen hervorgeht, weshalb ſich die Geſchäftsſtelle des Bühnenvolksbundes veranſaßt ſieht, folgenden Tatbeſtand zu veröffentlichen: Die Abgabe der Em⸗ trittskarten für die Vorſtellung„Mohrenwäſche am Freitag, 5. ds. erfolgte ſchon ſeit Mittwoch, 3. Oktober. Die erforderlichen ſtäd. Einlaßkarten wurden mit gleichem Tage bei dem ſtädt. Materialamt angefordert. Am Donnerstag, 4. Okt. wurde unter den öffentlichen Bekanntmachungen mitgeteilt, daß die ſtädtiſche Einlaßgebühr vom 5. Oktober ab erhöht wurde. Eine große Anzahl unſerer Mitglieder hatte ſchon die Theater⸗ und Einlaßkarten im Beſitz, weshalb die Geſchäftsſtelle die Roſengartenverwaltung dringend bat, von einem Umtauſch der Einlaßkarten unter allen Umſtänden ab z u⸗ ſehen. Die Roſengartenverwaltung glaubte von dem Umtauſch nicht Abſtand nehmen zu können, worauf ſich die Geſchäftsſtelle beveit erklärte, an der Abendkaſſe Perſonal zur raſcheren Erledi⸗ gung zur Verfügung zu ſtellen. Wir erklären hierdurch, daß die Er⸗ hebung der ſtädtiſchen Einlaßgebühr eine Angelegenheit der Stadt⸗ verwaltung iſt und daß der Bühnenvolksbund lediglich im Intereſſe ſeiner Mitglieder bei dem Verkauf der Einlaßkarten behilflich ge⸗ weſen iſt. Bei dieſer Gelegenheit möchten wir doch der zuſtändigen Stelle die Erwägung unterbreiten, daß man auch bei der Erhöhung der Einlaß⸗ und Garderobegebühren des Guten zu viel tun kann. * Diebſtahlschronik. Der Polizeibericht enthält wieder eine lange Liſte von Gegenſtänden, die in letzter Zeit entwendet wurden, ſo aus der Eilguthalle des hieſigen Hauptbahnhofes eine etwa 4 Meter lange und 4 Meter bkeite, aus braunem Segeltuch gefertigte Wagendecke; einem religionspolitiſchen Prozeß 1524 mit den Künſtlerbrüdern Beham wegen Unglaubens aus Nürnberg ausgewieſen wurde, dann, 1532 zurückgekehrt, ſogar Ratsmaler wurde und 1550 geſtorben iſt. Als Stecher bekannter wie als Maler, zählt er zu der Gruppe der ſogenannten Kleinmeiſter, deren Blätter und Blättchen geſchätzt und geſucht, zum Beſten gehören, was deutſche Stichkunſt geſchaffen hat. Das Karlsruher Bild gehört in die Spätzeit des Nürnberger Meiſters und verrät deutlich, daß der Maler in Italien war und den Geiſt der Renaiſſance empfunden hatte. 4% Ausſtellung Kraichgauer Künſtler in Bruchſal. Bruchſal ver⸗ anſtalket als Mittelpunkt des landwirtſchaftlich ſo fruchtbaren Kraich⸗ gaus in dieſen Tagen eine Landwirtſchaftsausſtellung. Die Künſtler Bruchſals und ſeiner Umgebung benützen dieſe Gelegenheit, um dur eine Sonderausſtellung die Aufmerkſamkeit der Oeffentlichkeit 11 ihre Arbeiten zu lenken. Dieſe Verbindung des Nützlichen mit dem Schönen kann nur den allzu Prüden befremden; denn gerade heute dürfen wir keine Möglichkeit ungenützt laſfen, um eines durch das andere zum Blühen und Gedeihen zu bringen. Auf kulturelle und ideelle Errungenſchaften muß ſich ja auch unſer wirtſchaftlicher Wie⸗ deraufbau gründen; deutſche Kunſt hat in unſern allerſchwerſten Zeiten bis heute unſer geiſtiges und wirtſchaftliches Leben veredell und verklärt und möge es auch künftig tun, und darum war es ange⸗ bracht, in der Ausſtellung landwirtſchaftlicher Erzeugniſſe unſeres Gaues auch ſeiner Kunſtbetätigung einen Raum anzuweiſen. Der überwiegende Teil der ausgeſtellten Arbeiten iſt von ſtarkem künſt⸗ leriſchen Willen getragen. Karlsruher Einflüſſe, beſonders von Bühler und Thoma ausgehend, wirken vielerorts beſtimmend mit: noch entſchiedener aber und allgemeiner klingt die heimatliche Note an: die barocke Pracht des Bruchſaler Schloſſes mit ſeiner reizvollen Gartenanlage, die zahlloſen maleriſchen Winkel der alten Biſchofs⸗ ſtadt und das eigenartige Gepräge der Kraichgauer Hügellandſchaft. Reinhold Hermann, Theodor Ebner, Fritz Schneider, Alb. Dehler, Karl Geitz arbeiten in dieſem Sinne mit ſehr beachtens⸗ wertem Können auf dem Gebiete des Oelbildes. Karl Schu⸗ macher und Joſeph Lehmann zeigen farbenfeine Aquarelle. Aus Ludwig Barths graphiſchen Blättern ſpricht viel Innigkeit und Heimatliebe. In Joſephine Schaller ſcheint ſich eine ſtarke, nach eigenem Landſchaftsſtil mutig ringende Begabung anzukündi⸗ gen. Ueber ihren Graphiken, idylliſchen Blättern voll Wahrheit und Stille, liegt ein entzückender Stimmungszauber. Helene Ballo zeigt Keramik in einer ganz eigenen Art der Gefälligkeit und Grazie bei großem handwerklichem Können. Karl Höfler. Bon der Handels-Hochſchule Mannheim. Der aro. Profeſſor an der Univerſität Bonmn, Dr. Otto Selz, hat einen Ruf auf den Lehrſtuhl für Philoſophie, Pfychologie und Pädagogik an der Han⸗ das des bekannten Nürnberger Malers und Kupferſtechers Georg des Opferlodes, ſo war der Eindruck von Goethes reidendem Schäfer⸗ ſpiefein der geniglen Einfachheit des Vorwurfs, in der meiſterlichen Pencz, der um 1500 geboren, der Dürerſchule angehörte, nach delshochſchule Mannheim als Nachfolger des Profeſſors Dr. W. Peters erhalten. 7410 —— —— 4. Seife. Nr. 463 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag ⸗Ausgabe) —]§—XX——.... ˙ m Dienstag, den 9. Oktober 1923 in der Fabrik von Heinrich Lanz ein Ledertreibriemen, neu, 7 Meter kang, 10 Zentimeter breit, 5 Zentimeter ſtark(in der Mitte iſt der Name der Firma Heinrich Langz eingepreßt); aus dem Hofe der Wirt⸗ ſchaft P 2, 4½, eine Kiſte mit Limburger Stangenkäſe, gez. H 2206; im Bahnhof Neckarau eine Kiſte, gez. A. S. Nr. 3, mit 30 Kilogr. Speiſefett; aus dem Hofraum Rheinhäufſerſtr. 55 ein faſt neuer vier⸗ räderiger Handwagen mit feldgrau geſtrichenen Kaſten, 1 Meter lang, der Handgriff an der Deichfel beſteht aus einem Gasrohr; im Natio⸗ naltheater ein ſchwarzer rock⸗Paletot, ſchwarzer Sammtkragen und ſchwarz gefüttert; ferner ein graugelber Herrenüberzieher, ſehr klein, große Hornknöpfe, innen der Name der Firma Engelhorn u. Sturm und ein weicher grauer Filzhut mit den Buchſtaben S..; nachts aus einem Lager in den Spelzengärten 400 Tafeln Speiſe⸗ ſchokolade(die Verpackung trägt die Aufſchrift Stühle u. Vogel.⸗G., Alpiersbach, Württemberg); im der Nacht zum 25. Sept. ließ eine Frau auf dem Bahnſteig 3 des Hauptbahnhofs einen Lederkoffer, Größe 75, 35 40 Zentimeter ſtehen. In dem Koffer befanden ſich 10 Meter neues Bettleinen, eine goldene Damenuhr mit Kette(ein Brillant iſt auf dem Deckel der Uhr eingelaſſen), ein goldenes Arm⸗ band, eine geſtrickte blaue Wolljacke und eine ſolche Jacke aus kupfer⸗ farbener Wolle mit blauen Streifen. Um ſachdienliche Mitteilung er⸗ ſucht die Kriminalpolizei. Veranſtaltungen 1. Akademiekonzerk. Heute, Dienstag, abend wird im Muſenſaal des Roſengartens das erſte Konzert der Muſikaliſchen Akademie des Nationaltheater⸗Orcheſters E. V. Mannheim ſtatt⸗ finden. Das größte Intereſſe wird ſich diesmal nehen dem Soliſten des Abends, dem neuen Konzertmeiſter Max Kergl, der das Violinkonzert von Brahms mit Orcheſter zum Vortrag bringen wird, auf den Dirigenten, Generalmuſikdirektor Richard Lert, konzentrieren. Die ausgezeichnete Vortragsfolge Schubert⸗Sym⸗ phonie.dur. Brahms Violinkonzert und Max Reger, ſymph. Prolog zu einer Tragödie, op. 108 laſſen einen verheißungsvollen Anfana erwarten. Die regelmäßigen Sonntagsveranſtaltungen im Nibelungen⸗ ſaal. Mit einem Abend, der den Titel führt„Schnurren und Schwänke“, beginnen am kommenden Sonntag abend die regel⸗ mäßigen Sonntagsveranſtaltungen im Nibelungenſaal. Sie werden auch in dieſem Winter auf den Charakter volkstümlicher Unterhal⸗ tungsabende eingeſtellt ſein, wobei— bei genügender Beteiligung durch das Publikum— auch an die Einſtreuung populärer Kunſt⸗ abende gedacht iſt. So ſollen Einzelgebieten der Inſtrumentalmufik — die„Duvertüre“, das„Konzert“, die„Suite“ u. a.— in einzelnen Vorträgen behandelt und die Vorträge durch die entſprechenden Orcheſterdarbietungen ergänzt werden. An Aufführungen beſonderer Art werden die„Bauernkantate“ von J. S. Bach in einer Neubearbeitung von Karl Eberts und von Hanns Glückſtein ein als„Herbſttraum“ bezeichnetes Stück mit größerem Perſonalauf⸗ gebot„Lindenwirtin du junge“(Muſik von Karl Fiſcher) vorbereitet. Im Mittelpunkt der erſten Veranſtaltung am kom⸗ menden Sonntag, für die das Orcheſter der Sonntagskonzerte auf die Stärke eines großen Konzertorcheſters gebracht werden ſoll, ſtehen zwei der unverwüſtlichen Faſtnachtsſchwänke von Hans Sachs, die von entſprechenden Weiſen und Liedern umrahmt werden. Aus dem Cande 8. Okt. Am Samstag nachmittag wurde ein ver⸗ heirateter Mechaniker in ſeinem Badezimmer in einem Hauſe der Zähringerſtraße nach gewaltſamer Oeffnung des Zimmers tot in der Badewanne legend aufgefunden. Ein Herzſchlag hatte dem Leben des Mannes ein Ende geſetzt.— Ein 77ſähriger Lokomotivführer a. D. erlitt am geſtrigen Vormittag.15 Uhr auf dem Wege nach dem Hauptbahnhof in der Bahnhofſtraße einen Schlaganfall. Im Krankenhauſe, wohin der Mann von zwei Eiſen⸗ bahnarbeitern mit einer Tragbahre gebracht wurde, wurde der Tod infolge Herzſchlags feſtgeſtellt.— Die am Sonnkag in Wieb⸗ lingen vorgenommene Hausſammlung zu Gunſten der evang. Gemeinde ergab 14 Milliarden. Da nur vier Milliarden für die Reparatur in der Kirche benötigt werden, wäre es ſehr angebracht, die übrigen 10 Milliarden Mark ſofort dem kranken Stadtpfarrer im Stadtteil Wieblingen zur Verfügung zu ſtellen. 7 Aus dem Odenwald, 7. Okt. Obſt gibt es in unſeren Tälern 9 die Vorjahre verhältnismäßig wenig. Im Weſchnitztale und den —— Seitentälern trifft man ſtellenweiſe mehr oder minder gut behangene Aepfel⸗ und Birnbäume. Das Obſt wird zur Zeit abge⸗ und beilweiſe zu gutem Preiſe auf den Markt gebracht. Die Landwirte der be en Rheinebene machen ſich die Kaufgelegen⸗ heit für Moſtobſt und Brechobſt ebenfalls zunutze und handeln es Körnerfrüchte, die im Gebirge rarer ſind, um. Wie man er⸗ ſahrt, bekommt der Landwirt gegen einen Sack Gerſte—4 Zentner —.— oder—2 Jentner Brechobſt. So werden auch andere örnerſorten entſprechend umgewechſelt. Ein gen Moſtobſt koſtete bisher 220—250 Millionen Mark, das Brechobſt etwa eine halbe Milliarde. Brechobſt iſt auch an der Bergſtraße zu kaufen. 3 Zentner Obſt geben 1 Hektoliter Obſtwein, der Preis des letzteren läßt ſich daraus leicht errechnen. N )0 Oberacker bei Bretten, 8. Okt. Zu einem wüſten Auftritt kam es in der Nähe des Heidelsheimer Waldes. Der Schuhmacher Mayer beobachtete dort drei Burſchen, wie ſie pon einem Baume Aepfel ſtahlen. Er machte ſie auf ihre ſtrafbare Handlung aufmerk⸗ ſam. Sofort ſprang einer der Burſchen auf Mayer zu und bear⸗ beitete ihn mit einem Farrenſchwanz, während die Frau von den beiden anderen zu Boden geworfen und mißhandelt wurde. Mehrere andere Perſonen, die dem Schuhmacher und ſeiner Frau zu Hilfe eilten, konnten gegen die rabiaten Burſchen nichts ausrichten, die erſt, nachdem noch andere Leute hinzugekommen waren, überwältigt werden konnten. T CCCCCCCCCCccccc Kleine Chronik. Das ſchöne Ettal im oberbayeriſchen Am⸗ mergau hat jetzt den Karlsruher Bildhauer Profeſſor Georg Schreyögg von der Landeskunſtſchule zum Ehrenbürger ernannt. Schreyögg, der aus Ettal ſtammt hat nämlich für ſeine Heimat ein Kriegerdentmal geſchaffen, das fern aller Schablone das berühmte Gnadenbild des Benediktinerkloſters eines der grandioſeſten Eindrücke deutſcher Spätbarockkunſt, in ſeine Form einbezieht.— Carl Fleſch, der bekannte Geigenkünſtler, kann am Dienstag ſeinen 50. Geubrtstga n. Der aus Ungarn ſtammende Meiſter vornehmer Geigen⸗ kunſt, der Sohn eines Arztes aus Wieſelburg, iſt Schüler des Wiener ud Pariſer Konſervatoriums. Seit 1908 wohnt er in Berlin. Er iſt Beſitzer einer der ſchönſten Stradivarius⸗Geigen.— Zum Direktor der deutſchen Akademie für Muſik und darſtellende Kunſt in Prag iſt Konrad Anſorge ernannt worden. Anſorge iſt als Rektor Nachfolger von Alexander Zemlinſky.— Geheimer wirklicher Ober⸗ regierungsrat Dr. Karl Reinhardt, der bekannte 5 des erſten preußiſchen Reformgymnaſiums in Frankfurt a.., iſt in Sa ſe m am Bodenſee im Alter von 74 Jahren plötzlich geſtorben. Reinhardt verfocht drei Gedanken: die Einheitsſchule, die gründlichſte Vorbildung der Lehrer, die Arbeitsſchule, ihnen widmete er ſein praktiſches und theoretiſches Schaffen. 1904 wurde er ins preußiſche er verließ es im 1919 e r Geheimer rregierungsrat, um die Erzi t in ee ziehungsanſ Die Mannheimer Geſchichtsblätter ſind ſoben in ihrem Sep⸗ tember⸗Oktoberheft erſchienen. Wie die früheren Hefte ſo zeichnet ſich En auch dieſes Heft wieder durch ſeinen reichen, vielſeitigen Inhalt aus, ſo daß man erneut feſtſtellen muß: für jſeden Freund der Hei⸗ matgeſchichte ſind die Geſchichtsblötter unent⸗ behrlichl Das neue Heft u. a. den Jahresbericht 1922 und einen feſſelnden literarhiſtoriſchen Auſſatz üder Schiller und Schwetzingen, und über„Sechs Grabdenkmäler aus der eher Nonnenkirche in Mannheim“. Auch in den kleinen f Beiträgen fi ſbe manches hübſche. Es iſt dringend zu wünſchen, daß die Tätigteit s Altertumsvereins als ein liches und unentbehrliches Glied der Pflege der Heimatkultur und des heimatlichen Geiſteslebens immer mehr gewürdigt und unterſtützt wird. Sie aufrecht zu erhalten, iſt dopelt notwendig in dieſer ſchweren Zeit. Opferwilligkeit und Gemeinſchaftsgeiſt müſſen die Fortſetzung der Vereinstätigkeit und das Weitererſcheinen der Geſchichtsblätter ermöglichen. Der freiwillige Notbeitrag von mindeſtens 10 Goldpfennigen, kann, wenn er raſch und von allen Freunden der Heimat geleiſtet wird, für die nächſte Zeit fördernd und erhaltend wirken. 3 eee eee. aee Nachbargebiete „ Ludwigshafen, 8. Okt. Ein frecher Ueberfall wurde geſtern abends auf einen ledigen Uhrmacher von Ludwigshafen ver⸗ übt. Die Täter beſtellten ihn in die Hohenzollernſtraße, um ihre Uhren zur Reparatur übergeben zu können. In der Nähe des Krankenhauſes auf freiem Feld wurde der Uhrmacher plötzlich von einem der Burſchen am Halſe gepackt und zur Herausgabe ſeiner Barſchaft herausgefordert, während ihn der andere mit Totſchießen bedrohte. Die beiden noch nicht ermittelten Täter nahmen ihrem Opfer die Taſchenuhr im Werte von 5 Milliarden, außerdem ſein Notizbuch mit Perſonalausweis und—500 Millionen Bargeld ab und entflohen. * Edenkoben, 8. Olt. Ein ſchweres Unglück ereignete ſich abends am Bahnübergang Edenkoben⸗Venningen. Als der Landwirt Michael Rohr aus Venningen mit ſeinem Wagen auf dem ſich der Fabrikarbeiter Franz Sefſar befand, den Bahnübergang bei ge⸗ öffneter Schranke paſſierte, brauſte ein Zug heran, der das Fuhrwert ſchleifte und dann die Böſchung herabſchleuderte. Der Landwirt Rohr wurde auf der Stelle etötet, während dem Arbeiter Seſſar ein Arm und ein Bein abgefahren wurde. Gerichtszeitung Einen J0-Milliarden⸗Strafbefehl wegen Preistreiberei erhielt der Viehhändler Artur La⸗ denburger aus Ittlingen bei Eppingen. Ladenburger hatte am 10 Sepiember von einem Landwirt einen Bullen für eine Mil⸗ liarde& gekauft und dieſen Bullen am 17. September auf dem hieſigen Viehhof um ſieben Milliarden verkauft. Der ange⸗ meſſene Preis wäre fünf Milliaden geweſen. An Stelle eimer an ſich verwirkten Gefängnisſtrafe von 6 Wochen erhielt Ladenburger eine Geldſtrafe von 30 Milliarden A. Der Hebererlös von 2 Milliarden wird eingezogen. Außerdem wurde auf Publi⸗ kation des Urteils im„General⸗Anzeiger“ und in der„Volks⸗ ſtimme“ erkannt. Der Einbruch in das Palais Kaiſer Wilhelm I. Die aufſehenerregenden Einbrüche in das Palais Wilhelm l. unterlagen letzter Tage der Aburteilung durch das Schöffengericht Berlin⸗Mitte. Wie von uns gemeldet, war am 22. Juni d. Js. ein Einbruch in das Palais erfolgt, dem wenige Wochen ſpäter ein zwei⸗ ter folgte. Bei den Einbrüchen wurde eine Reihe von wertvollen Erinnerungen an den verſtorbenen Kaiſer entwendet. Als Täter wurde bald darauf der 20jährige Hausdiener Paul Weſthuſe er⸗ mittelt, der ſich nunmehr mit einer Reihe Perſonen, die wegen Hehlerei und Begünſtigung mitangeklagt ſind, zu verantworten hatte. Weſthuſe war geſtändig. Er behauptete, daß er durch die Not u dem Diebſtahl veranlaßt worden iſt. Bei der Beſichtigung des Palais ſei er zu der Idee gekommen, dort einen Diebſtahl zu be⸗ gehen. Als er die Beute, die er in einem Ruckſack verpackt hatte, in ein Hehlerneſt in der Schönhauſerſtraße bringen wollte, kehrte er zu⸗ nächſt in einer Konditorei in der Zorndorferſtraße ein, wo er be⸗ kannt war. Der dort anweſende Uhrmacher Merklin nahm die Bronzefigur in Kommiſſion und zahlte ihm 100 000 Mark. Der An⸗ geklagte dann von dem Weiterverkauf Abſtand genommen und will die ihm einige Zeit ſpäter wertvoll erſcheinenden Gegen⸗ ſtände aus dem erſten Einbruch in die Altardecke gehüllt und in die Spree geworfen haben. Inzwiſchen war die Kriminalpolizei dem Täter auf die Spur gekommen und unternahm u. a. auch in der Wirtſchaft von Körner eine Razzia. Bei der Durchſuchung im Poli⸗ wurde in der Weſtentaſche von Weſthuſe eine Bronze⸗ rone, die von einem Briefbeſchwerer aus dem Sterbezimmer des alten Kaiſers abgebrochen war, gefunden. Die Folge davon war, daß neben Weſthuſe auch der Konditoreibeſitzer Lunow, der Uhr⸗ macher Hermann Merklin wegen Hehlerei und die Wirtſchafterin Luiſe Manthey wegen Begünſtigung angeklagt wurden. Das Gericht erkannte gegen Weſthuſe auf 2 Jahre Zucht⸗ haus wegen ſchweren Diebſtahls, drei Jahre Ehrverluſt und Stellung unter Polizeiaufſicht. Bei den Angeklagten Lunow und Manthey hielt das Gericht keine Schuld für erwieſen und erkannte auf Frei⸗ ſprechung, dagegen erhielt Merklin wegen Hehlerei eine Woche die durch die Unterſuchungshaft als verbüßt erachtet wurde. * Karlsruher Schwurgerichl. In der geſtrigen Sitzung de⸗ Schwurgerichts ſaß der 25jährige ledige Taglöhner Albert Morlock, wohnhaft in Karlsruhe, auf der Anklagebank unter der Beſchuldigung in einem Eheſcheidungsprozeß einen Meineid geſchworen zu haben. Der Angeklagte war bei einer Familie Hagen beſchäftigt und im Lauf en ee fand Frau Hagen an dem um 14 Jahre jüngeren allen, worauf der Ehemann, Althändler Hagen gegen ſeine Frau einen Eheſcheidungsprozeß einleitete. Im Verlauf des Prozeſſes wurde der heutige Angeklagte als Zeuge ver⸗ nommen, wobei er jegliche Beziehungen zu Frau Hagen beſtritt. Spater teilte letztere dem Gericht ſelbſt mit, daß Morlock die Unwahr⸗ heit geſagt habe, worauf gegen ihn ein Meineidsverfahren anhängig gemacht wurde. Im Laufe der Schwurgerichtsſitzung gab Morlock ehenfalls zu, ſeinerzeit die Unwahrheit geſagt zu haben, doch ſei ihm nicht bekannt geweſen, daß ſeine damaligen Ausſagen in dem Ehe⸗ ſcheidungsprozeß unter Eid geſtanden hätten. Da die Geſchworenen die Frage auf fahrläſſigen Meineid bejahten, wurde Morlock zu 10 Monaten Gefängnis abzüglich einem Monat Unterſuchungs⸗ haft verurteilt. Rommunale Chronik Amwandlung der Berliner ſtädkiſchen Werke in eine Akkiengeſellſchaft Der Berliner Stadtverordnetenausſchuß für die Umwandlung der ſtädtiſchen Werke in eine Aktiengeſellſchaft hat die Beratungen über den Gründungsvertrag, die Satzung und den Pachtvertrag mit der „Berliner Städtiſche Werke⸗Aktiengeſellſchaft“ beendet und wird, wenn irgendmöglich, in der nächſten Stadtverordnetenſitzung durch ſeinen Vorſitzenden Bericht erſtatten. Eine knappe Mehrheit des Ausſchuſſes und Zentrum) hat ſich für die Ueber⸗ führung der rke auf eine einzige Akliengeſellſchaft ausge⸗ ſprochen, während eine erhebliche Minderheit für die Gründung von drei Aktiengeſellſchaften für die Gas⸗, Waſſer⸗ und Elektrizitätz⸗ 8 1 beide Entſchlüſ 85 t im Plenum des Er⸗ e en i cheidung ausſieht, iſt ganz ungewiß; das Er⸗ ebnis in der— wird von wenigen Stimmen ab⸗ Nach dem je den Satzungsentwurf für die Berliner Städtiſche Wertz⸗Att iengeſellſchaft ahr die Dauer der Geſellſchaft 50 Jahre betragen, welche Zeit ihr die ſtädtiſchen Werke, die Eis⸗ fabriken und die Iſolierzentrale verpachtet werden. Zur Erreichung ihres Zweckes iſt die Geſellſchaft berechtigt, ſich an gleichartigen oder ähnlichen anderen Unternehmungen zu beteiligen oder ſolche zu über⸗ nehmen. Das Grundkapital beträgt 100 Millionen. Der Vorſtand beſteht aus ſieben, der Aufſichtsrat aus fünfzehn Mitgliedern, von denen nach einem beſonderen Beſchluß des Ausſchuſſes vier Magiſt⸗ rats- oder ſieben Stadtverordnete und vier ewerbliche und kaufmänniſche Sachperſtändige ſein ſollen. Nach Pachtvertrag übernimmt die Geſellſchaft die Verpflichtung, die ſtädtiſchen Werke in dem Leiſtungsumfang fortzuführen, wie der Verbrauch der Bevölkerung es erfordert. Sie hat alle Werke, Ein⸗ richtungen und Anlagen zu erneuern. wie ſie für einen modernen Betrieb nötig ſind und kann unwirtſchaftliche Werke zu⸗ —.— moderniſterter Betriebe ſtillegen. Die Geſe— hat die rke im Sinne der Gemeinwirtſchaft zu führen und eine Tarif⸗ politik betreiben, die den Bedürfniſſen der Allge⸗ meinheit Rechnung trägt. Die Tarife ſind ſo zu bemeſſen, daß der katſächliche Aufwand für Verzinſung und Tilgung des Anlage⸗ und Betriebskapitals geſichert und die Geſtehungskoſten gedeckt ſind. Als Pachtzins ſollen für die Waſſerwerke drei, die Gaswerke fünf und die Elektrizitätswerke 7 Prozent der Verkaufseinnahmen an die Stadt in Raten abgeführt werden. Als beſondere Rechte der Stadt ſind in dem Pachtvertrag vorgeſehen: Aenderung des Geſellſchaftsver⸗ trages, Abberufung des Aufſichtsrates, NDdtwill⸗⸗Av, Blfntsſſſiſtſſs ſellſchaft, ferner die Abtretung und Verpfändung von Anteilen, Aktien vorſiegen i oder ähnlichen Werten bedürfen der vorherigen Genehmigung der ſtädtiſchen Körperſchaften. **. eeeeeeeeeeee ee eeeee, Kleine Mitteilungen Der Ludwigshafener Stadtrat— abgaben in folgender Höhe feſtgeſetzt: 10 Goldmark für den erſten Hund, 15 Goldmark für den zweiten Hund, 5 Goldmark für den erſten abgabebegünſtigten Hund(in Einöder und Weilern), 0 Goldmark für die Erſatzzeichen und Zweitſchriften der Abgabe⸗ quittungen. Die Zahlung erfolgt in Papiermark. Der Frankfurter Magiſtrat hat beſchloſſen, die mit Wirkung vom 1. Juli 1923 in Kraft getretene Getränkeſteuet für die Monate Juli, Auguſt und September nicht zu veranlagen, weil die Zuſtimmung des Oberpräſidentem erſt kürzlich eingegangen iſt. Die Steuer wird vom 1. Oktober ab erhoben und berrägt bei bei umwein, des Kleinhandelspreiſes, Scha tränke an einen Verbraucher offen oder verſchloſſen abgibt oder im eigenen Haushalt oder Betrieb zum Selbſtverbrauch verwendet oder herſtellt oder von auswärts zum Selbſtverbrauch bezieht. 20 Millionen erhöht. Für Futter⸗ und Pflegekoſten dürfen t 3,5 und 7 Millionen Mark je nach Größe des Hundes werden. N 5 1 1*— entfielen auf r. Meiſer⸗Wein q ürgermeiſter Becherer⸗Friedrichs feld und 10 auf Stadſkaurut Dr. Donner⸗Karlsruhe. Sportliche Rundſchau Sommerabturnen des Turnvereins 1846 Der Turnverein Mannheim v. 1846 hatte am Sonn nachmittag ſeine aktiven Mannſchaften und Damen⸗Abteilungen turnen verſammelt. Unter der Leitung der Turnwarte Schwei⸗ Geräteturnen und Spiele vorgeführt, die von der Tüchtigkeit der Lehrer und der Ausübenden wieder ein beredtes Zeugnis ablegten. Wettkämpfe der Volks⸗Wetturner ſtatt, zeitigten: die folgendes Ergepnis Müller, 2. Ludw. Müller, 3. Hans Witecke, 4. Külck. Stufe: 858 1. H. Finkbeiner, 2. Karl Burkhardt, 3. Höhl, Eiſenhauer, 10. Guſt. Schreiweiß und Herm. Lehmann, 11. Willi Stappert und Walter Panier, 12. Auguſt Scholl, 15 Robert Rödel. 4. Stufe: 1. Willi Keppler, 2. Adolf Finkbeiner, 3. Franz Vor⸗ Leichtathletiſche Wettkämpfe. 1. Dr für Jugend 05/06: 1. Boſecker, 2. Fr. Greuſich, 3. Fr.„ 4. Fritzel, 5. Moſer und Rauſcher, 6. Striehl. 100 Meter⸗Lauf; 1. Boſecker. 800 Meter⸗Lauf: 1. Schneider. Dreikampf für 07/08: 1. Kaufmann, 2. Schwander, 3. G. 4. Herbold. 100 Meter⸗Lauf: 1. Kaufmann. Dreikampf für aktive Turner: 1. Mehltretter, 2. Fr. Klingler. Ver⸗ einsmeiſterſchaff für kurze Strecken: 1. K. Heuſer. Für lange Strecken: Franz Kreis. Fünfkampf: 1. Karl Heuſer, 2. Odenwald, 3. Schweizer. Neues aus aller Welt — Der Hut und der Dollar. Wir leſen in der„B. Z. am Mit⸗ tog-: Vor einigen Tagen, Dollar: 180, ſuche ich mir—— Hut aus. Koſtenpunkt 900 Milltonen. Ich zahle, da ich das Geld nicht bei mir habe, 100 an, will morgen wiederkommen, die Ware zahlen. Am nächſten Tag, Dollar: 120, hole ich den Hut ab. koſtet er“, frage ich,„heute?“„Heute: ein Drittel weniger laut Dollarſtand— alſo 600 Millionen; Sie müſſen aber, da Sie die ee e die 800 nachzahle nl“ ich ihn vergebli⸗ s Widerſinnige dieſer Forderung ˙ merkſam mache, ſchenke ich ihm die Anzahlung großzü de en, 2edde den ſprnede e die Pabe geſtern ausgeſu le dem ſpr ſen Händler die heute. den 600 Millionen und ziehe— um 200 Millionen reicher— heim. Im Streit erſchlagen. Aus Augsburg wird gemeldet: Der hier wohnende Weber Falger geriet mit ſeiner Eheſcan in einen Streit. Als ſeine Schwiegermutter, Frau Hauber, vermittelnd eingreifen wollte, ſchlug Falger ſolange auf die alte Frau ein, bis ſie ſtarb.— Der Molkereipächter Kämpfle erſchoß nach Wortwechfel den Molkereiverwaſter Steinental. As der Werr verhaftet werden ſollte, beging er Selbſtmord. eikaompf berichtet, daß dort die weit und breit we i kannte Pieracher Bäuerin— ſtanden, am 9. September ihren Mann Ferdinand Schwang⸗ ler getötet zu haben. Der Mittäter, der Taglöhner Sebaſtian Horner in Tettenhauſen, wurde ebenfalls verhaftet. Zur Tat —5————„ Der Bauer wurde am Sonn a dember abends beim Nachhauſe ermordert und ſeine Leiche in den Wegingerſee geworfen. Dee ihren Mann zu beſeitigen, der aber ablehnte. Die Frau hat Wald führte, wurden ihm drei Kugeln durch den Ko Et war nicht ſofort tot und erhielt noch mehrere Hiebe auf Als auch dann noch nicht der Tod eintrat, nahm die Beſtie ihn auf ihr Rad und fuhr den Halbtoten an den Wegingerſee und ſtieß ihn ſamt dem Rad in den See, wo er hilflos ertrinken mußte. Die Polizei die wütende Bevölkerung vor der Lynchjfuſtiz zurück⸗ zuhalten. — Markhandel auf den Boulevards. Seit einigen Tagen auf den Pariſer Boulevards und in den Volksvierteln ein— hafter Handel in Papiermark begonnen. Camelots bieten Em⸗ taufendmarkſcheine für zehn Centimes an und finden ſreiche Lieb⸗ e del Jand——.— Zuerſt verſuchte ei den Handel zu verbieten, aber nichts ausrichten. Auch Notgeld findet guten Abſatz. 1 merlkantsche flegierungsdampfe Nacit NEW Vonk von Southampton— Oherbourg LEMATTHIAN 90. Oktober, 20. November„ Dezes Jen SsNlENl uer Bonthanpren und Gierböührg höch kEW 70iK ES¹ SkoOoRGE WASHINGTON 24. Oktober, 29. Dezember President Arthunn 19. Okktober 22. Dezbr. Amerleaeee 31. Oktober 1. Dezbr. FAden 32323 11 Novbr. 12. Dezbr. JJ..(àdJd ĩ Abfahrt von Southampton und Cherbourg 1 T. Alles Nähere durch untenstehende I 68 Vortellhafte Gelegenheit für Guterbeförderung UNITEB STATES TINES SERLIN 82 MANNHEIM Unter den Linden 1 Hansahaus, D 1, 6/7. Postfach 301 General-Vertretung: Norddentscher Lloyd. Bremen die Hunde 4 mit Ausnahme der Fruchtweine, bei ſchaumweinähnlichen Getränken und bei Trink⸗ branntwein 15 vom Hundert des Kleinhandelspreiſes. Zur Entrich ere tung der Getränkeſteuern iſt verpflichtet, wer ſteuerpflichtige Ge⸗ un. n. In Berlin wurden die Gebühren des Hundefängerz au beanſpruch (Weinheim, 8. Okt. Auch der zweite Wahlgang der Bürger⸗ 1. Stufe: 1. Max Nill, 2. Artur Adler. 2. Stufe: 1. 4. Heinr. Lindemann, 5. Georg Vogel, 6. Albert Anſen&. en 7. Willi Metzger, 8. Theod. Wittmer, 8. Willi Wenzel, 9. Karl reiter, 4. Karl Betſch, 5. Kurt Gund, 6. Eugen Förſter, 7. Robert Meune abholen, nach⸗ „Was 1 Eir Ve bel I k Wein, weinähnlichen und weinhaltigen Getränken 5 vom Hundert 1 55 Cxc Aus bol ne in hie (e. 10 dem Turnplatze im oberen Luiſenpark zu einem Sommer⸗Ab⸗ zer, Adelmann, Leutz und Grelle wurden Freiübungen, Vormittags und auch in den Pauſen am Nachmittag fand noch ein Gerätewetturnen in mehreren Stufen und gleichzeitig leichtathletiſche —— — ͤ ve rla e meinen — Ein beſtialiſches Weib. Aus Tittmonning(Bayern) wird Sie hat einge⸗ Schwangler hatte bereits voriges Jahr einen Wilderer veranlaßt, Mann gebeten, ſie nach Hauſe zu begleiten. Als der Weg durch den nit er n. en e. ert ik⸗ h⸗ e⸗ m DSd. A T— rn ee dDes A. GN A RXANan aneeeenne 2r i⸗ asAA Dienskag, den 9. Oktober 1923 Nr. 463. 5. Seite ——ĩr——.K— Kv—— laff de Bankbedingungen und Einzelhandel Ei Die Hauptgeschäftsstelle der Landeszentrale des Bad. Einzelhandels in Karlsruhe schreibt uns: VereDie Banken haben bekanntlich seit kurzem Weitere berschärkungen in ihren Bedingungen eintreten lassen, die zel Industrie, Handel und Gewerbe zu lebhaften Protest- ei. kundgebungen geführt haben. Wie unerhört schwer die orbitanten Bedingungen der Banken sich in der Praxis baß wirken und wie gerechtfertigt deshalb die Proteste der siroffkenen Kreise sind, mag aus nachstehendem Beispiel ersehen werden, das sich in ähnlicher Form täglich Wohl unzählige Mal wWiederholt: „Ein Geschäftsmann in Durlach hatte zur Bezahlung einer „Hoechnung seines Lieferwerkes über 2 141 503 000„ Sckecks n der vollen Höhe des Rechnungsbetrages verwendet, er- hielt aber von seinem Lieferwerk anstelle der Bestätigung bes der Rechnung unterm 3. Oktober wörklich lolgende Zuschrift: Wir erhielten in einem vom 24. ds. datierten Schreiben der Darmstädter und Nationalbank die Nachricht über den Mnens Ihrer diversen Schecks in Höhe von 2 141 503 000 Mark. Dieser Betrag wird uns efst für den 5. Oktober gutgeschrieben. Wir sehen uns daher zu unserem Be- dauern gezwungen, Sie für die Zeit vom 24. 9. bis 4. 10. mit den Zinsen zu belasten, und zwar müssen wir Ihnen die Zinsen zur Anrechnung bringen, die wir selbst bei der Bank zahlen müssen, namfich 8 Prozent pro Tag, dies er- gäbe den Betrag von 1 613 200 000 4. Zu gleicher Zeit kommen wir auf Ihr Schreiben vom 18. ds. zurück und teilen Ihnen heute mit, daf wir Sie für den Zinsverlust, der uns durch die direkte Uebersendung der Schecks entstand, verantwortlich machen müssen. Nähere Berechnung geht Ihnen sofort zu, sobald wir von der Bank die Nachricht haben, an welchem Tage uns die betr. Betrage gutgeschrieben Worden eind. Jedenfaflis möchten wir Sie bitten, uns obengenannten Betrag von 1 613 200 000 sofort einzusenden. Trotzdem der Bank die Schecks also bereits am 24. Sep- tember übergeben wurden, zögerte sich die Gutschrift dieser Sehecks um volle 11 Tage hinaus, so daß von dem Wert der Schecks 80 Prozent an Zinsen verschlungen wurden und somit von 2141 503 000& nur noch 528 308 000„ zur Be- gleichung der Rechnung übrigblieben. Daß derartige Zu- stände unhaltbar sind und entweder zum vollständigen Ruin des Handels oder aber— da der Geschäftsmann doch schlieglich auf die Dauer derartige Verluste nicht allein ragen kann— zu einer außerordentlichen Verteuerung der Ware führen müssen, ist selbstverständlich. Es hat somit nicht nur Handel, Industrie und Gewerbe, dondern auch die Konsumentenschaft das denkbar größte nteresse daran, daß die neuen Bankbedingungen 80 werd Wie möglich auf ein erträgliches Maß heräbgemildert erden.“ %%(Tach unsern Informationen ist seit ein paar Tagen in (ien Bankbedingungen insofern eine Aenderung ge- trotfen wor als Wertstellung bei Entfernungen inner- balb 100 km in fünf T und bei Entfernungen über 100 km in 10 Tagen erfolgt. Wenh der Scheck disk on- Hert wird, dann wird der Gegenwert am Tage der c boret rgen ß gutgeschrieben abzüglich Diskont, der sich zurzeit auf 1 Prozent pro Tag beläuft. Diese Neuerung dedeutet wenigstens für den Bankkunden, der Schecks dereinzunchmen hat, eine gewisse Erleichterung gegenüber dem disberigen Zustand. Schriftleitung-) Zentralausschußsitzung der Reichsbank estrige Zentralausschußsitzung sich ALeingehend mit den Einrichtungen der kommenden Währun, bank, die Wahrscheinlich als besondere Gesellschaft errichtet werden wird. Ferner nahm der Zentralausschuß Milteilungen über die Abänderung des Bankgesetzes entgegen, durch das es der Reichsbank ermöglicht wird, 107 1 Lombardzinssätze festusetzen, einen solchen ür wertbeständige Lombards, der mit 10 Prozent unver- andert belassen wurde und einen solchen für Lombards desen Papiermark, der von 90 auf 108 Prozent erhöht wurde. n Zukunkt sollen auch kurze und lange Wechsel zu gesonderten Diskontsätzen hereingenommen Werden.— hen Banken wWurde in der Sitzung nahegelegt. von ihren ohen Debetzinssätzen gegenüber Handel und Industrie Ab- Paud zu nehmen. er Reichsbankdiskont für upiermarkwechsel blieb mit 90 t pro anno unver- dert, obwohl er zu den Verhältnissen àam Geldmarkt in einem Verhältnis mehr steht. 4 Die Banken an ihre Kundschaft. Im Anzeigentell dieser 1V usgabe werden neue Abän en der——— Crökfentlicht, auf die wir hiermit verweisen. Seh. Badische Film-.-G. Beiaf Heidelberg. Die Gesell- Achakt beruft eine ao.-V. auf den 25. d.., auf deren ußSesordn die Erhöhung des Aktienkapitals ulnn 180 Milionen durch Ausgabe von 1000 Vorzugsaktien 1521 141 000 Inhaberstammaktien steht. Ferner sollen Zu- ohlen zum Aufsichtsrat vorgenommen werden. Kotorenfabrik Darmstadt.-G. in Darmstadt. Der .-V. am 29. Oktober wird eine Kapitalerhöhung noch ungenanntem Ausmaß vorgeschlagen. Jetziges Die ane U 30. von 0 —————— 2.. Nannhelmer —— * Deutsche Eisenbahnsignalwerke.-G. vorm. Schna- Bruchsal(Baden). Die Gesellschaft beantragt Erhöhung des Grundkapitals um bis nom. 40 Mill. 4 Stamm- aktien und Erhöhung des Stimmrechts der Vorzugsaktien. Die gleiche Transaktion nimmt die verbündete Eis en- bahfsignal-Bauanstalt Max Jüdel u. Co..- Iin Braunschweig vor. Süddeutsche Federstahlindustrie.-., Könstanz. Die Gesellschaft verlegt ihren Sitz nach Villingen und er- höht das Kapital um 5 700000 4. * Oberrhein. Tonwerk- und Baubedarf-.-G. in Heppen- heim. Die Einführung der Aktien des Unternehmens an der Frankfurter und Kölner Börse steht unmittelbar bevor. Das Werk sei zurzeit voll beschäftigt und mit Roh- stokfken reichlich versehen. Das Kapital setzt sich aus 14%½ Mill. Stamm- und 500 000„ Vorzugsaktien zusammen. *Neue.-G. in der süddeutschen Nähmaschinenindustrie. Unter Mitwirkung der Süddeutschen Treuhand-Gesellschaft .-G. in Nürnberg, Wurde die Noris G. m. b. H. Näh- maschinen-Fabrik in Nürnberg in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Die Firma lauteét: Bayerische Naähmaschinen- fabrik Aktiengesellschaft. Der Sitz ist Nürnberg. Das Grundkapital beträgt 31 000 000„. Der erste Aufsichtsrat setzt 500 zusammen aus: Jakob Metzger, Fabrikbesitzer in Nürnberg, Max Späth, Bankier in Nürnberg, Josef Berlin, Fabrikdirektor in Fürth, Dr. Otto Rosenberg, Gesellschafts- direktor in Nürnberg, Dr. Leopold Landenberger, Rechts- anwalt in Nürnberg. Zum Vorstand wurde Julius Löwen⸗ stein, Fabrikbesitzer in Nürnberg, bestellt. Börsenberichte Mannheimer Effektenbörse .„ Mannheim, 8. Oktbr. àAn der heutigen Börse war wieder feste und lebhafte Tendenz vorherrschend. Bevorzugt waren wieder Industrie-Aktien und erstreckten Westeregeln zu 4500, Benz zu 550, Dampfkesselfabrik Rod- zu Gebr. Fahr zu 730 und zu 775, Waggonfabrik Fuchs zu(nachbörslich 300), Karlsruher Maschinenbau zu 650, Knorr zu 500, Mannheimer Gummi zu 175, Maschinen- gestern weit überschritten. Es wurden Umsätze bis zu 11 000 000& je Dollar genannt. Ausschlaggebend war dabei die Zurückhaltung des Auslandes gegenüber Dei fortdauernder deutschen Markofferten, imländischer S8. Nachfrage nach fremden Tahiungsmittein für wichtige Ein- fuhrzwecke und fast völligem Fernbleiben der amtlichen Stellen von einer Kursregulierung. Gerüchte ũber eine Bereitwilligkeit amerikanischer Banken, sich an der neuen deutschen Währungsbank zu be- teiligen, blieben ziemlich einflußlos, da dem Vernehmen nach das Rheinland wieder große Markbeträge in Fremdwechsel tauschte, wobei allerdings die Frage offen bleibt, wiewreit diese Markbeträge aus„beschlagnahmtem“ deutschen Gelde bestehen und etwa von den im Rheinlande ansässigen fremden Banken auf den Markt geworfen werden. 0 Im heutigen Vormittagsverkehr hat eine neue Hoch- bewegung eingesetzt, beigler das sogenannte„Ultimatum“ der Ruhrindustrie nicht ohne Binflus gewesen sein dürfte. Die reinen Geldkurse lauteten für Dollar 1,2 Milliarden, Pfunde 5, Müharden, Holland 465 Millioren Schwelz 210, Paris 70, Brüssel 60, Italien 54 und Prag 35 Millionen bei weiter fester Tendenz. New Tork, 6. Oktbr,(WE) Bevisen. eracsree 354 30] Sebper 1177 100 Spanlen Belglen.02.08[ England.38.55 ſtallen * New Vork, 8. Okt, Kurs der Reichsmark bei Börsen- schluß 0,000,00012 Cents Geld, 0,000,00013 Cents Brlef. Dies entspricht einem Kurs von 833 338 383 bzw. 769 280 760 4 Zundkapital 4 Mill. K. für den Dollar 909,000 Mill. bzw. 883,333 Mill. 0. bel u. Henning, C. Stahmer, Zimmermann u. Buchloh zu sich die Umsatze auf Anilin zu 3725, Rhenania zu 2800, A. Verantwortlich für den 5 5 Dr. Frf Mannheimer Produktenbörse m. Mannheim, 8. Oktbr.(Eig. Ber.) Der Geschäftsver- kehr ist vollständig von den Devisenmärkten abhängig und da die Schwankungen für fremde Zahlungsmittel groß sind, so sind Käufer wie Verkäufer unschlüssig in ihren Unter- nehmungen. Man verlangt für Weizen 2,6—28, für Roggen 1,8—2, Gerste—2½1, Hafer 1,8—.9, Raps 5,2, Alles in Milliarden 4, per 100 kg, bahnfrei Minnheim. Für Futtermittel und zwar für Rleie gehen die Preise je nach Qualität, stark auseinander und bewegen sich zwischen 0,85—1 Milliarde 4 per 100 kg, bahnfrei Mannheim. Malzkeime und Biertreber sind zu ungefähr gleichen Preisen am Markte. Für Weizenmehl, Basis 0, Wwurden 4,8—5 Milliarden, die 100 kg bahnfrei Mannheim, bezahlt. Die Tendenz der Kolonialwarenbörse War sehr fest. Kaffee Santos—3,4, gewaschen 3,7—4, Tee, mittel 7,9—8,9, gut—9,9, fein 10—11, Kakao, inländischer—3,5, amerika- Hischer und holländischer 3,4—3,8, Reis Burma 0,44, Weizen⸗- grießg 0,45, Hartgrieß 0,58, alles per kg in Goldmark, Dollar- basis.* * Der Zuckerrübenpreis. In einer kürzlich ahgehaltenen Sitzung des Vorstandes des Zuckerrübenpflanzer- veorbandes und des Vertreters der Zuckerfabriken wurde für die Rübenpreisfrage eine neue Grundlage geschaffen. Nach langen Verhandlungen einigte man sſch auf folgende Bestimmungen: für 1 Zentner Zuckerrüben werden gezahlt: 57 Pfund Raffinadezucker(Gebrauchs- zucker) ohne Schnitzellieferung, oder 4% Pfund Raffinade- zucker und 4 Pfund Trockenschnitzel ohne Berechnung. Der im Vertrag vorgesehene Hausbrandzucker wurde vorab geliefert. Ueber Art, Zeitpunkt und Verrechnung des Ver- Kkaufs des den Rübenpflanzern gehörigen übrigen Zuckers erfolgt eine Verständigung zwischen den Landwirten, den Zuckerfabriken und den Ernährungsministerien. Nach den neuen Bestimmungen würden die Rübenpflanzer für einen Zentner abgelieferte Rüben einen Erlös von 137,5 Millionen Mark, sowie 4 Pfund Trockenschnitzel gratis erhalten. Berliner Metallbörse vom 8. Okrhr. Prelse in 1000 Rark für 1 Kg. — kabrik Badenia zu 200, Neckarsulmer zu 450, Pfalz. Nüblen-5, e e Nr werke zu 160, Pfälz. Näbmaschinen zu 700, Rhein-Elektra Hafffnadeküpfer 10 220000 zing, austünd 600-Cleg 880-550000 zu 500, Freiburger Ziegelwerke zu 200, rat., Waxss u. Frey-] foehn.-br,) e cee le Ne tag zu 650, Zellstofffabrik Waldhof 950 und 1200, Zucker- do, cr.Verk.) 98J0%%n 130000 Antimon 75-77000 105.110000 kabrik Frankenthal zu 936, rat., und für Zuckerfabrik Wag- gamaak 78.700n N häusel zu 875. Von Banken standen im Verkehr: Bad. Bank Wuminium 11415* zu 1100, Nhein. Greditbank zu den Rursen von 270 300, 8 deen(e Fre und Südd. Disconto zu 600. Ferner in Brauereien: Sinner bapterlaee.45 Cl 88 Moke! 133.— 135.— lel 22.28 32.25 zu 600. Versicherungs-Aktien sind durchweg höher. 40. Aee— 85 50 10. 8 en 22—— Aerete der—.— 9. o. Eloktro— 655. b. 3 Nona egulus—— Devisenmarkt Amerikanischer Funkdienst New Tork, 6. Ortbr.(Wa) Funkmtenet.(Wachüruok verbotem. utamarkt Aa 8 8. Zuf. zus. 41000 43000 stand wt 1250 12.50 Die am Samstag bekanntgegebenen Ziffern der Reicks- lur 938 1* 17 1255 17 e 7 7 tinanzen und des Relchsbankaus weises haben, ze?! 4 33 gef„% 885 n 101.— 100.— im Zusammenhang mit dem durch die politischen Verhält- fn 8— een 1— 22—+. nisse verschärften Mißtrauen, eine geradezu verheerende Sadee e 1348• 140 Weeer es 1282 Wirkung am Valutamarkt ausgeübt. Der amtlich ene 776 7750 820 1— 7 22 80 1„ 45 11 75 2 o 29. 8 Wan 750—. mit 53 905 000 4 Br. festgesetzte b erener 5 70 9225 gaege 1948 7 9 22 1 pdtnachmi 5„bases 15. 4 aetratr..—— an eee e ee I lenvar 220 288 dante 80 580 eudhem 17— 12— Schükfahrt Hamdurg-Südamerikanische Dampfschifffahrts-Gesellschalt Nächste Abfahrten nach Südamerika Schnelldampfer nach Rio de Janeiro, Santos, Montevideo und Buenos Alres über Hoeck van Holland, La Coruna, Vigo und Lissabon: 2B. Okt. PD. Cap Norte“; 15. Nov. PB. Polonio“(Ladung nur nach Buenos Aires. Mite“ Brasilien: direkt, ohne Zwischenhäfen nach Pernam- buco, Bahia, Rio de Janeiro und Santos, Passagier- und Frachtdampfer:. Okt. PD. Santa Tlieresa“; 3. Nov. PD. „Santa Fe&.. e Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober Wbein-Begel à I568. 5 Nedar-Pegel K. I S Maägen„ 462363.69.81.94.92 Manndeim„.39.38.4.52.69 ,70 Kaub Köln„ 7.00 ͤ Mannheimer Wetterberſcht v. 9. Okt. morgens 7 Ahr Barometer: 783,0 mm. Thermometer: 11,4 C. Niedrigſte Temperatur nachts: 10,50 C. Temperatur geſtern: 11,70 C. Nlederſchlag; 64 Liler auf den gm. Süd 3, Regen. rausgeder, Drucker und Verlegert Druckeret Or. Haas, Mannhelmer General⸗Anzeiger, G. 2 b. 8. 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— fredakteur: Kurt Fi er. 0 und volkswirtſchaftlichen 5 Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: z Hammes; für Kommunalpolitik und Lolales: N N. ichard Schönfelderz für Sport und Neues aus aller Welt: Wiſly Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande, bargebiete Gericht den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher; für ngelten: Karl ade DeleUcHfH,νe Auntterstiitzt e urd Hepd 6. Seite. Nr. 403 1 ̃¶ ˙ril1l.. ̃⅛˙]L,ͤ. ˙‚.——%———————. 62. ———— Mn-Ineuaier lannheng Dienstag. den 9. Oktober 1923 Miete A. Reihe ens, 2 vorstehung .--B Nr 5081—5320 Die Erwachsenen Lustspiei in 3 Akten von Sling. in Zzene gesectzt von Eugen Felber Aman; 7 Oh End! gegen 1½ Uh. Hodert Mohr, Eabrikan H. Herbeit-Michels seine Frau Lene Blankenſeld rude) Lise! Gerlach Etitz) delder Kinder Gustl Römei-Hahn Eveline Mohr, Roberts Nichte und Mündel Prolessor Philipp Parker, Arzi Alia, seine Frau homas Parker, sein Nefle und Mündel Elvira Erdmann Pritz Linn Grete Bäck Richard Hggartei Hiert Gtün, Prokurist.Neumann-Hoduz Eäulein Bing. Angestelne Julie Sanden Siegfried Saloschin, Lehiling Ernst Sladeck Anna, Hausmädchen bei Mohrs ChristineRes emeie! Fr Aul. Jäckel, Haushälterin in Evelines elierlicher Wohnung Elise de Lank 45 1 Dienstag, abend 7 Uhr eEeu e, Musensaal,. Rosengarten 2— J. Akademiekonzert Leitung: Generalmusikdirektor Richard Lert, Solist: KHonzertmeister Max Kergel, Werke von Schudect. Brahms. Regei. Karten zu M..—, 3— und.— zuzügl. Steuer mal Schlüsselzahl (60090000) bei Heckel, im Mannheimet Musik- haus und an der Abendkasse. Abonnements und Tellabonnements für 4 Konzerte im Blumenhau- 1 Tattersall. Schwetzingeistr. 16. Annele Picard Karl Hölderich Verlobte 6844 J *4029 Konstanz Mannheim 85 Nach 3½ jähriger gründlicher F bildung, zuletzt als I. Assistenzarzt der Unf- versitätsklinik für Ohren-, Nasen- u. Kehl kopfkranlcheiten, Heidelberg habe ich mich als fachariff. Ohrzn-Aasen-f. MehMazfAramheiten hier niedergelassen und übe die Praxis ge- meinsam mit Herrn Dr. Hasselbeck aus. Mannheim P 5,%/2 Dr. med. Erich Haass Sprechstunden: Werktags 1211—0 1 vorm ½—1½5 nachm Samstags nur ½10—12. Tur Versteigerung werden Gegenſtände aller Art frei abgeholt und Anmeldungen in unſer. Büro entgegengenommen. Auktions⸗ u. Immobilien G. m. b. H. *4011 Tel. 877. Jungbuſchſir. 15. Tel. 877. 4023 errNNN AKreditbedingungen: Die Gebühr für die Hergabe von Krediten beträgt. ſoweit nicht bereits höhere Beträge belaſtet oder vereinbart ſindt für die Zeit vom 15.—30. Sepibr. 1923 Sendgültig 6 9% pro Tag „„„—15. Oktober 1923 vorläufig mindeſtens 6% pro Tag Für reine Effekten⸗Debitoren betragen die Sätze: für die Zeit vom 15.—30. Septbr. 1923 endgültig 9% pro Tag „„„„.—15. Oktober 1923 vorläufig mindeſtens 9% pro Tag Amſaß: roviſion auf den Scheckkonken: 75 Falls die in dem Halbjahresauszuge gut⸗ geſchriebenen Zinſen nicht einen Beirag ergeben, der ¼% von dem Geſamtumſatz der größeren Seite entſpricht, werden wir ab Oktober 1923 die Differenz als Unkoſten⸗ ausgleich belaſten. aloriſierung von Konko-Aeberzieh⸗ Ungen: Verfügungen können nur in Höhe des ieweiligen Euthabens getroffen werden. wobei Zahlungen und Aoltberwelfagm erſt am Tage nach dem Eingangstag. der Gegenwert von Effektenverkäufen erſt per Tag der Gutſchrift als Guthaben angeſehen werden. Falls Konto⸗Ueberziehungen ohne Beſtand eines entſprechenden Guthabens und ohne Mannheim, Ladtwigs haſen a. Ny⸗ den 8. Oktoder 1923. 8 2 falddg Jackendhdnmgen der fet eee ** f 1 Apöffentdlugen ber Sacgemen Infolge bexeits eingetretener Steigerung der Betriebsausgaben um 100% iſt die ſofortige Eiu⸗ führung eines Uebergangstarifs unumgänglich. Die Tarifſätze betragen ab Mittwoch, den 10. Ok⸗ tober(in Millionen Mark):—5 Teilſtrecken ⸗ 20,—7 Teilſtrecken 25, 8 und mehr= 30. (In der Zeit von vorm..30 bis 11.30 in Mann⸗ heim: 15 bezw. 20 bezw. 25).“ Kinder 10. Fahr⸗ ſcheinhefte 180, 220, 270. üler⸗ u. Invaliden⸗ hefte je 135. Perſonalſpätwagen 45. Die in der Zeit vom 26. September bis einſchließlich 9. Ok⸗ tober gekauften Fahrſcheinhefte gelten bis ein⸗ ſchließlich 16. Oktober. 9 Linie 16 verkehrt vom Mittwoch. den 10. ONober ab während des ganzen Tages nur noch zwijchen Feudenheim und Friedrichſtraße in Neckarau. Die Telkſtrecke F iſt ſomit auber Betrieb. 93 bein. achernung, de Ab Mittwoch. den 10. Oktober 1923 koſten: Weißbrötchen, ca. 40 Gr. Mk..000.000.— Weißbrot, 500 Gramm„ 45.000.000.— Roggenbrot 1000 Gramm„ 64.009.000.— Backgeld—15 Millionen je nach Größe. Ueuungeimer Genergl-Anzeiger.(Miſtag⸗Busge An unsere Rundschakt: Veteinigung Mannheimer und Lucwigsbafener Banken und Bankiers, — 9 8 1. Cello m. Kaſt Der Vorstand. 22 95 8 ffene Stellen Ein flichfiger 82³⁴ Buchdruck- Techniker in Oualitats- u. Bantdruck lang- jũdhrig erfahren, zur Aufsicht u. Hontrolle im Maschinensaal sofort gesucit. Nur ersie Krdfle Ekonnen berücksiditigt werden. DRUck NRE DR. NAAS. Meldungen 10 bis 12 Unr vormittags. ehle Jenshpist für kleineres, ruhiges Privatbüro zu ſofortigem Eintritt gesucht. Nut zuverläſſige vertrauensw. Bewerberinnen aus guter Familie, mit beſten N.. wollen ſich melden. Angebote unter N. H. 157 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. 6812 Urstklassige Stenotypistin (keine Anfängerin) gezen zeitgemäßes geſucht. 26 Angebote unter M. I. 160 an die Geſchäftsſtelle. Lehrline mögl. ſofort bon hieſigem erſten Privatbankhaus gesucht. 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