rung eine wichtige Grundlage für die Ausland bezieht. Dienstag, 9. Oketober Bezugspreiſe: qu mannheim u. umgebung in der laufenden Woche Mk. 100 o00 o00. die monatlichen Bezieher verpflichten ſich bei der Beſtellung des Abonnements die während der Bezugszeit notwendigen preiserhöhungen zu bezahlen. poſt⸗ ſcheckkonto Rummer 17500 Karlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle Mannheim E6. 2.— Geſchaͤfts⸗Nebenſtelle Neckarſtadt, wald⸗ bofſtr. 6. Fernſpr. Nr. 7031, 7052, 703, 7o4, 7005. Telegr.⸗Aor. Seneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Beilagen: Der Sport vom Sonntag— Modezeitung— Aus Seit und Leben mit Mannhe —— 1923— Nr. 464 Anzeigenpreiſe nach Tariſ, bei vorauszahlung Zuſchlag für Seloentwertung: Allgemeine Anzeigen Fahl 40d* Schlüſſelzahl des vereins deatſcher Jeitungsver⸗ leger 100 o00 40000 000. Für Anzeigen an beſtimmten Uagen Stellen u. Ausgaben wird keine verantwort. übern. Hhöh. Gewalt, Streiks, Oetriebsſtörung. uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſpr. für ausgeſall. od. beſchränkt. Nusgaben od. f. verſp. Nufnahme v. „ Auzeigen. Rufte. d. Fernſpr. oh. Sewübr. Serichteſt. Mannheim imer Frauen-Zeitung und Mannheimer Muſik⸗-Seitung Schritte der Keichsregierung IBerlin, 9. Okt.(Von unſerm Berliner Büro.) Die Reichs ⸗ regierung hal Schritte in Paris und Brüſſel unker⸗ nommen, in der Kichtung, ob die belgiſche und franzöſiſche Regierung bereit ſeien, mit der deutſchen Regierung Verhandlungenüber Reparationsfragen und über die Wiederaufnahme der Arbeit im Ruhrgebiet einzuleiten. Sobald die Regierung die Antwort auf dieſe Demarche haben mird, wird ſie mit den Ruhrinduſtriellen in Verhand⸗ lungeneintretenüber die Wiederaufnahmeder Sach⸗ lieferungen. Ein Weißbuch zur Reparationsfrage EBerlin, 9. Okt.(Von unſerm Berliner Büro.) Dem Reichstag iſt ſoeben ein Weißbuch zugegangen, das Aktenſtücke zur Re⸗ parationsfrage vom 26. Dezember 1922 bis 7. Juni 1923 enthält. Offenherzigkeit herrn Tiraròds Der franzöſiſche Delegierte in Koblenz Tirard hat einem Son⸗ derberichterſtatter des„Exzelſior“ ſeine Gedanken über die Zukunft entwickelt. Er ſagte: 8 Das Ruhrgebiet und das Rheinland ſeien unter dem paſſiven Widerſtand nichtgleichmäßig beurteilt worden und würden es auch nicht angeſichts der Einſtellung des paſſiven Widerſtandes. Das Ruhrgebiet ſei ein neues Pfand, ſichergeſtellt durch die Alli⸗ jerten, die im Jahre 1920 Düſſeldorf, Duisburg und Ruhrort beſetzt hätten und dann ſichergeſtellt in der Geſamtheit durch Frankreich und Belgien. Das Rheinland wäre allein ſchon ein Pfand, das den Frie⸗ densvertrag ſichere. Dieſe Unterſcheidung habe Deutſchland nicht ge⸗ hindert, den paſſiven Widerſtand, der im Ruhrgebiet entfaltet werde, auch auf das Rheinland auszudehnen. Unter dieſen Umſtänden ver⸗ kenne man im Augenblick der Liquidierung des Widerſtandes nicht, daß im Ruhrgebiet Deutſchland eine Kampfmethode angewandt habe, im Rheinland dagegen ſich einer Verfehlung gegen den Frie⸗ densvertrag habe ſchuldig gemacht. Nach dem gebraucht offenbar Tirard dieſes Ar⸗ um eine zu raſche und allgemeine Löſung, die die deutſche Regierung wünſche, abzulehnen. Tirard ſagte ferner: Ich habe den Vertreter des Oberpräſidenten, der mit mir über die Wiederaufnahme der Arbeit vsrhandeln wollte, ebenſo wenig empfangen wie den Vertreter der deutſchen Eiſenbahner. Die Eiſen⸗ bahner müſſen einzeln kommen, denn höhere und mittlere Beamte gebe es überhaupt nicht mehr. Sie ſeien gut erſetzt und man gebrauche ſie nicht mehr. Was die Eiſenbahner an⸗ trifft, glaube er, daß die Regie auf alle Fälle Deutſchland nicht mehr übertragen werden dürfe. Die Regie werde je⸗ denfalls eines Tages in eine Geſellſchaft umgewandelt mit einer interngationalen Vertretung, deren Kapitalien im Verhält⸗ nis zu dem Reparationsrecht ſtehen würden. Man würde nicht ver⸗ geſſen. daß die rheiniſchen Eiſenbahnen die einzige Produktivität Deutſchlands ſei, alſo im Falle eines Vergehens der deutſchen Regie⸗ Reparationszah⸗ lungen bilden würden. Nach Einſtellung des paſſiven Widerſtands ſpreche man von Kontrolle. Es könne nicht einfach von Kontrolle die Rede ſein, man müſſe Leitung ſagen. Der zukünftige Betrieb erfordere keineswegs ein Abkommen mit dem Kohlenſyndikat oder mit den großen Konzernen. Der Erfolg werde vielmehr ſichergeſtellt, wenn man mit den Betrieben ſelbſt verhandele. Er habe geſagt, wenn die Franzoſen und Belgier allein in das Ruhrgebiet einmarſchierten, gebrauche man ein Jahr, um ans Ziel zu kommen. Er habe ſich getäuſcht. In neun Monaten habe man Erfolg gehabt. Ueber die rheiniſche Separatiſtenbewegung erklärte Tirard, er wolle hierauf öffentlich nicht antworten. Der Bericht⸗ erſtatter kann alſo nicht mitteilen, was er ihm über dieſe Frage kinvertraut habe. Die Frage der amerikaniſchen Kreöͤite U Berlin, 9. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) An unterrichteter Stelle erfahren wir, daß die Nachrichten, die amerikaniſche Regie⸗ rung plane einen Kredit für die deutſche Währungsbank un⸗ vichtig ſind. Richtig dagegen iſt, daß amerikaniſche Bankkreiſe ſich für dieſe Fragen intereſſieren und demnächſt eine Sachverſtän⸗ digenkonferenz zwiſchen Vertretern dieſer amerikaniſchen Bankkreiſe und deutſchen Sachverſtändigen ſtattfinden wird, die ſich bereits auf der Reiſe nach Amerika befinden. Es ſchweben auch Verhandlungen über eine internationale Hergabe won Gold an Deutſchland für Lieferungen, die Deutſchland aus dem Es iſt Grund zu der Annahme vorhanden, daß dieſe Verhandlungen zum Ziele führen werden. Cuno in Newyork Berlin, 9. Okt.(Von unſerm Berliner Bürg.) Wie die„B..“ mitteilt, hat der frühere Reichskanzler Dr. Cuno während ſeines jetzigen Aufenthalts in Newyork mit dortigen Bankgruppen VBerhandlungen wegen einer Beteiligung amerikani⸗ ſchen Kapitals an der deutſchen Währungsbank geführt, die nach den in Berlin vorliegenden Nachrichten ein befriedigendes Ergebnis gehabt zu haben ſcheinen. ANus dem Keichstag Obſtruktionsverſuche? Berlin, 9. Okt.(Von unſ. Berliner Büro.) Es hat Leute gegeben, die der Meinung waren, der Reichstag könnte heute ſchon auseinandergehen, zumal das Arbeitszeitgeſetz ja doch erſt nach der Vertagung erledigt werden foll. Von dieſem ſchönen Traum wird man Abſchied nehmen müſſen. Es iſt gar keine Ausſicht, das Ermächtigungsgeſetz heute durch die drei Leſungen zu treiben. Schon bei Beginn der Sitzung meldete ſich Herr Helfferich und beantragte Ueberweiſung des Ermäch⸗ tigungsgeſetzes an einen Ausſchuß. Das iſt geſchäftsordnungs⸗ widriger Eifer. Ueber die Verweiſung an den Ausſchuß beſchließt man erſt am Schluß der erſten Leſung. Es ſcheint, daß man auf allerhand Obſtruktions⸗ vielleicht ſogar Sabotagever⸗ ſuche gefaßt ſein muß. Der geſtrige Appell des Kanzlers iſt einſtweilen wenigſtens verhallt. In der Debatte ſpricht dann als erſter Redner der demokratiſche Abgeordnete Schiffer. Herr Schiffer hat ſich ſeit geraumer Zeit nicht mehr vernehmen laſſen können Das verleitet ihn zur Breite und ſo wird es ſchon bei diefer erſten Rede eine Ausſprache über alle Probleme der inneren Politik. Waſbington, 9. Okt. Geſtern und heute wurden in der Univerſität Georgetoun ſchwere Erdſtöße verzeichnet, die etwa 5000 Meilen entfernt ſtattgefunden haben. ————ůů——ů Die Wirtſchaſts⸗Verhandlungen Das erſte Abkommen mit Degoutte Berlin, 9. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) Der„Matin“ keilt nach einer Pariſer Drahtung der„B..“ in beſtimmteſter Form ein Abkommen mit, das die Gruppe Otto Wolf(Phönix) mit dem General Degoutte abgeſchloſſen und unterſchrieben habe. Nach dem franzöſiſchen Blatt ſoll darin folgendes vereinbart wor⸗ den ſein: 1. Die Gruppe Phönix hat an die franzöſiſche Regierung die Kohlenſteuer von den letzten drei Monaten des Jahres 1922 zu bezahlen, die noch nicht geliefert ſind. Die Gruppe Phönix bezahlt des weiteren an die franzöſiſche Beſatzungsbehörde die Kohlenſteuer für die Zeit vom 11. Januar 1923 bis zur Unterzeichnung des Ab⸗ kommens. Die für Reparationskonto gelieferten Kohlen werden keiner Abgabe unterliegen. 2. Die Gruppe Phönix wird den Franzoſen eine Menge Kohlen liefern, die in einem beſtimmten Verhältnis zu den Er⸗ trägniſſen der Gruben und Hütten ſteht, die dieſer Gruppe ge⸗ hören, im Verhältnis zu der Geſamtheit der Ruhrproduktion und im Verhältnis zu den Beträgen, die Frankreich geſchuldet werden. Die ſeit dem 10. April beſchlagnahmten Sprengſtoffe und Pro⸗ dukte gehören den Franzoſen. 3. Die Vorräte an Metaller zeugniſſen werden nach Maßgabe der durchgeführten Zahlungen freige geben, mit Kohlenſteuer zufallen. 4 Nach Erfüllung dieſer Bedingungen wird der Gruppe Phönix geſtattet, ihre Kohlen und Produkte in Deutſchland zu dem ihr gut erſcheinenden Preis zu verkaufen. Man gibt ihr ſogar die Ermächtigung(), eine gewiſſe Anzahl von Tonnen nach dem Ausland zu exportieren. 5. Alle dieſe Verkäufe und Exporte ſind der Ausſtellung von Lizenzen durch die Franzöſiſche Kohlen⸗ und Hafenkommiſ⸗ ſion unterworfen, die ſich je nach der Loge eine Ausdehnung oder Verminderung vorbehält. Der Abſchluß eines Abkommens mit der Otto Wolff⸗Phönix⸗ Gruppe wird auch von Havas beſtätigt, doch werden Einzelheiten nicht mitgeteilt. An zuſtändiger deutſcher Stelle liegt über den Ab⸗ ſchluß eines ſolchen Abkommens eine Beſtätigung nicht vor. Sollte ein ſolches Abkommen in der mitgeteilten Form zuſtande gekommen ſein, ſo unterliegt es keinem Zweifel. daß ſich daran Weiterun⸗ genknüpfen, weil hier in die Befugniſſe des Reichs hinſichtlich der Reparationsfrage eigenmächtig eingegriffen wurde. Im Beiſein der franzöſiſchen Ingenieure Wie das„Journal des Debats“ mitteilt, hatte General Degoutte zu der Beſprechung mit den Ruhrinduſtriellen Mitglieder der franzöſiſchen In genieurkommiſſion zugezogen. Die Pariſer Abendblätter betonen, daß die deutſchen Vertreter kei⸗ nerlei Mandat von Dr. Streſemann erhalten hatten, ſondern private Intereſſen vertreten. Aus Erklärungen am Quai'Orſay geht her⸗ vor, daß die Franzoſen hoffen, die Verhandlungen mit den deutſchen Großinduſtriellen fortſetzen zu können. Das Reichskabinett und die Fragen der Nuhrinduſtriellen Wie bereits gemeldet, haben die Ruhrinduſtriellen Stinnes, Klöck⸗ ner uſw., die kürzlich mit dem General Degoutte verhandelten, heute morgen in der Voſſiſchen Zeitung 10 Fragen aufgeſtellt und die Regierung gebeten, ſich zu dieſen Fragen zu äußern. Wie wir hierzu von zuſtändiger Stelle erfahren, hat die Regierung vorerſt nicht die Abſicht, dieſe Fragen zu beantworten. Sie wartet vielmehr zunächſt ab, welches Ergebnis die Demarche haben wird, die ſie geſtern in Paris und Brüſſel unternommen hat.(Siehe dort.) Auskritt des Generaldirektors Minoux aus dem Stinneskonzern Wie der Berliner Vertreter der Frankfurter Zeitung erfährt, iſt Herr Friedrich Minoux, der meiſt hervortretende Ab⸗ teilungschef der Stinnesſchen Verwaltung, der bekannte Verfaſſer des Planes Friedrich Pilot, aus Stinnes Dienſten ausgeſchieden. Ob es ſich für Herrn Minoux nur darum handelt, für ſeine künf⸗ tige Tätigkeit in jeder Weiſe frei zu werden von Beziehungen zu Herrn Stinnes oder ob nicht auch tiefgehendere Anſichtsverſchieden⸗ heiten hervorgetreten waren, die ihm bei der ſelbſtändigen Natur des Herrn Stinnes die Trennung nahelegten, wird ſich bald zeigen. Friedrich Minoux war Generaldirektor im Konzern und nament⸗ lich Leiter der Hugo Stinnes G. m. b. H. in Berlin und ſolcher Abteilungen, in denen der mitteldeutſche Kohlenhandel, das Holz⸗, Zellſtoff⸗, Papier⸗ und Zeitungsweſen konzentriert waren. Die Arbeitszeit im Bergbau Der Verband der Bergarbeiter Deutſchlands, Bezirk Eſſen, erläßt einen Aufruf an die Arbeiter und Angeſtellten des Bergbaues, in dem er gegen die von den Grubenbeſitzern des rhei⸗ niſch⸗weſtfäliſchen Bergbaues geforderte Verlängerung der Arbeits⸗ zeit ſcharf Stellung nimmt. Die Arbeitnehmer hätten die Pflicht, weiter zu arbeiten wie bisher, ſich ruhig, aber entſchloſſen gegen die einſeitige Aenderung det Arbeitsbedingungen zu wehren. Der Auf⸗ ruf ſchließt: Die an dem Tarifvertrag für den Bergban beteiligren Organiſationen übernehmen die Führung in dieſem Kampfe und erſuchen alle Arbeitnehmer, für Ruhe und Ordnung beſorgt zu ſein und ſich ſtreng an die Weiſungen der Organiſation zu halten. Nur ſo kann dieſer Kampf zu einem guten Ende geführk werden. Mmannheims Lebenshaltungsindex 133 973 357 Steigerung um 189,1 Prozent Wie das Städt. Nachrichtenamt mitteilt, iſt die vom Preiprü⸗ fungsamt nach der Methode des Statiſtiſchen Reichsamtes berechnete Mannheimer Peuerungszahl(Ernährung, Wohnung, Hei⸗ zung, Beleuchtung und Bekleidung) nach den Preiſen vom 8. Oktober auf 15,352,006,989 Mark geſtiegen. Setzt man die entſprechende Ver⸗ gleichszahl(114,59 in 1913/⁰14) gleich 1, ſo erhält man die Inder⸗ ziffer 133,973,357. Da am 1. Oktober die Mannheimer Index⸗ ziffer 46,333,716 betrug, iſt vom 1. bis 8. Oktober eine Erhöhung um 189,1 Prozent eingetreten. 5- und 10⸗Milliardenſcheine J Berlin, 9. Okt.(Von unſerm Berliner Büro.) Wie die„B..“ von der Reichsbank erfährt, befinden ſich neue Reichsbank⸗ noten zu 5 und 10 Milliarden in Vorbereitung. Sie werden z. Zt. ſchon gedruckt. Die neuen Scheine werden mit kleinen Abweichungen in der Art der 100 Millionenſcheine auf gefaſertem Rand und groß aufgedruückter Wertziffer erſcheinen. Zwangsgarantien für die Summe, die Frankreich auf Rechnung der Kein verfrühter Friede! „Wir ſind im November 1918“ (Von unſerm Mitarbeiter) O Paris, 7. Oktober. Poincare ſcheint ſich von Stanley Baldwin ausbedungen zu haben, die Verhandlungen mit Deutſchland erſt dann aufzunehmen, wenn er es für nötig hält. Obwohl die Regierungs⸗ ordonnanzen des Kabinetts Cuno aufgehoben worden ſind, von deut⸗ ſcher Seite das Anſuchen um Einleitung der Reparationsbeſprechungen geſtellt wurde, verharrt Poincare auf dem unverſöhnlichen Stand⸗ punkt: Frankreich hat Zeit; wir wollen die Deutſchen erſt an der Arbeit ſehen.. Und aus England kommt nicht eine einzige war⸗ nende Stimme. In den ee die dem Miniſterpräſt⸗ denten einen großen Triumph verſchafften, wiederholte ſich der Ruff: „Frankreich hat dieſen Sieg über Deutſchland allein errungen, hat es auch das Recht, nach eigenem Ermeſſen zu handeln! Das bedeutet, daß die herrſchenden Blockparteien von einem ſogen. ver⸗ frühten Friedensſchluß, wie er nach dem Zuſammenbruch der deutſchen Kampffront zuſtandekam, nichts wiſſen wollen. Da⸗ mals wollte Poincare(Präſident der Republik) die Verfolgung des⸗ Feindes auf deutſchem Boden, ſelbſt auf die Gefahr hin, das Werk der Verwüſtung im Rheinland verrichten zu laſſen. Clemencegu, der Lloyd George und Wilſon geegnüber allzu willfährig war, einigte ſich mit den tierten. Der Waffenſtillſtandsvertrag verhütete die Fortführung des Feldzuges in Deutſchland. Der Ruhrſieg Poincares, der in Millerand einen durch⸗ aus gleichgeſinnten Mitarbeiter hat, führte zum finanziellen und wirtſchaftlichen Niederbruch des deutſchen Reiches und weiterhin Zur verſchärften Sonderbündlerbewegung, deren Kampfmittel von der in⸗ teralliierten Kommiſſion ſtillſchweigend geduldet werden, weil Frankreich und Belgien ſeit der Ruhraktion die Initiative zur Lhs⸗ machung des linken Rheinufers vom Reiche ergriffen haben und nicht mehr preisgeben wollen. Es winkt die Verwirklichung zweier großer Ziele: Gründung eines franzöſiſierten Pufferſtaates am Rhein, von Mainz bis Duisburg und Zerfall der Reichseinheit. Man mag dagegen ins Treffen führen, daß der Verſailler Friedens⸗ vertrag ausdrücklich die Einheit des Reiches anerkennt, Einmengung in die innerpolitiſchen Vorgänge unterſagt. Clemenceau und Lloyd George hatten vor Allem die Repara⸗ tionen im Auge; ſie ſagten ſich, daß ein auseinandergefallenes Deut land, verſchiedene Regierungsformen wählend, nicht in dem Mäße reparationsfähig ſein werde, wie ein Staat, deſſen Zentralregierung als juriſtiſche Perſon den Gläubigern gegenüberſteht. Wir haben im Verlaufe des Reparationsſtreites geſehen, wie ſich innerhalb des zbloc national“ Stimmen für und gegen dieſe Beſtimmung, dieſes Fundament des Verſailler Paktes erhoben. Ariſtide Briand erkannte, welchen Weg man ihm aufdrängen wollte; er ſah, was hinter der Ruhraktion ſteckte. Lloyd George ſagte es ihm offen auf der Kon⸗ ferenz von Cannes Der„bloc national“, empört über die„unfran⸗ zöſiſche Europapolitik“ Briands, ſetzte Poincare ans Steuer, feſt da⸗ von überzeugt, daß nun der Mann gefunden ſei. der den zirbeiten Feldzug nicht verfrüht zum Abſchluß bringen werde. Es kam zum Einmarſch ins Ruhrgebiet; eine Tat, die von den beſten franzöſiſchen Wirtſchaftlern als ein„Attentat auf die deutſche Reparia⸗ tionsfähigkeit“ bezeichnet wurde. Heute wird dies, auch von den Regierungsmännern zugegeben, doch mit dem Zuſatze, Poincgre verfolge an der Ruhr und am Rhein eine Sicherungspolitik großen Stils, deutlicher geſprochen, den Aufbau der franzöſiſchen Macht⸗ Neeiches am linken Rheinufer unter gleichzeitiger Vernichtung de⸗ eiches. Die Hoffnungen der um Poincare geſcharten Politiker, die Ab⸗ trennung der Rheinprovinzen in allerkürzeſter Zeit zu erreichen, ſind bereits ſo ſtark geworden, daß man wie von einem fait accompli ſpricht. Maurice Barres, der Sendbote franzöſiſcher Kultur im Rheinland, kehrt ſiegesgewiß aus dem„neuen Staate“ zurück und meldet im„Echo de Paris“, die Frucht werde innerhalb 3 Wochen reif vom Baum fallen. Er engagiert Herrn Poincare etwas zu ſtark. „Unſer Miniſterpräſident befindet ſich auf dem guten Wege. Er darf den Deutſchen vorläufig keinen Frieden geben“, ſo ſchreibt er,„denn ein übereilter Schritt würde das Wirken der Separatiſten beein⸗ trächtigen, einen Zuſtand der Ruhe ſchaffen, der das Abflauen der Begeiſterung für die Rheinrepublik zur verderblichen Folge hätte Barres vergißt hier, daß Poincare mit Nachdruck erklärte, er küm⸗ mere ſich nicht um die Separatiſten, er wünſche nichts anderes als baldige Wiederherſtellung eines geordneten Zuſtandes am Rhein und an der Ruhr, wie im unbeſetzten Deutſchland, denn das wäre die beſte Garantie für Aufbringung der Reparationen. Er ſagte auch daß Frankreich nichts unternehmen werde, was eine Verlängerung der zerrütteten Verhältniſſe förderlich ſein könnte. Die Schuld an der chaotiſchen Lage ſchrieb er den Deutſchen ſelbſt zu.. Maurice Barres, ein Vertrauensmann des Miniſterpräſidenten, erklärt das Gegenteil: Hüten wir uns vor einem verfrühten Frieden! Leben wir Herrn Poincare, der den richtigen Weg gewählt hat, um das Rheinland vom Reiche loszumachen. Hinter Barres ſtehen die er⸗ gebenſten Freunde des Regierungschefs. Es kann alſo gar kein Zweifel darüber beſtehen, daß Barres die wahren Abſichten Poin⸗ cares ausſpricht, ja, für dieſe Taktik leidenſchaftlich Stimmung macht. Dem zur Realität gewordenen Rheinlandſtaate ſoll der Zer⸗ fall des Reiches folgen. Was dann aus den Reparationen wird, ſcheint dem Chefredakteur des„Temps“ plötzlich eine quantité négligeable geworden zu ſein. Winkt doch das Ziel: „Auflöſung der deutſchen Staatseinheit in friedensgeſinnte Staaten und Abtrennung aller Gebiete vom kriegsſüchtigen Preußen, um dieſes gefährliche Zentrum der Revanche, dieſen mitteleuropäiſchen Kriegzbazillus, unſchädlich zu machen.“ So ſchreibt Jean Herbette. Friede im jetzigen Augenblick, etwa deshalb, um eine verfaffungs⸗ mäßige deutſche Regierung nach Außen hin zu kräftigen, ihr Lin Preſtige zu verſchaffen? Nein— das wäre juſt das Gegenteil von dem, was Frankreich förderlich wäre. Herbette ſchwelgt in Hoffnun⸗ gen auf den„Triumph“ des Selbſtbeſtimmungsrechtes der deutſchen Stämme. Schon ſieht er kleine Staaten, die ſich aus der preußiſchen Feſſel losgemacht haben, um ruhig und friedfertig zu leben, die ſich zuſammentun, um Preußen zu bewachen.(Mit Hilfe Frankreichs) Zu ſolchen herrlichen Reſultaten kann die Ruhraktion führen, wenn ſich das franzöſiſche Volk geduldet, wenn es Poincare, der es ſo vor⸗ trefflich verſteht, mit Deutſchland umzugehen, nach gewähren läßt. Der,„Temps“, Repräſentant des franzöſiſchen Hochbürgertums, ergreift die Fahne Napoleons. Was werden die ge⸗ mäßigten Sozialiſten dazu ſagen? Ihr galliger Spott allein bringt das„nationale“ Frankreich nicht aus der Ruhe. Herbette ſchrieb geſtern:„Wir befinden uns am Kreuzweg. Rheingrenze, Reichszer⸗ fall— dieſen beiden Zielen ſtreben wir zu. Nutzen wir die Gelegen⸗ heit aus, denn der andere Weg führt einem neuen Krieg entgegen. Napoleons Geiſt ſteht über uns, die wir geläutert ſind durch hundertjährige Geſchichte..“ Die Witterung in der erſten Septemberhälfte krocken, warm und ſonnig. In der dritten Septemberwoche ſetzten Niederſchläge ein, die jedoch in mehreren Bezirken, insbeſondere in der ſüdlichen Lan⸗ deshälfte, nicht immer genügten, um den Kulturen aufzuhelfen. Wie das Statiſtiſche Landesamt mitteilt, wurde die im Gang befindliche Kartoffelernte in manchen Gegenden wieder einge⸗ ſtellt, weil gehofft wird, daß der Regen das Wachstum wieder anregt und eine Erhöhung des Ertrages en Fület Die bis jetzt geernteten Frühkartoffeln waxen in den meiſten Fällen ziemlich klein, während bei den Spätkartoffeln die Erträge jetzt ſchon da und dort⸗beſſer ausfallen als man erwartet hatte Unter den vorliegenden Berichten über die Kartoffelernte⸗Ausſichten hinſichtlich der Menge lauten nur auf etwa 30 v. H. auf gering oder unter Durchſchnitt, während 70 vom Hundert eine mittlere oder ziemlich gute Ernte annehmen. Im allgemeinen wird jedoch der Geſamtertrag hinter dem des Vorjahres weſentlich zurückbleiben. Die ſonſtigen Hack⸗ früchte, Runkel⸗ und Stoppelrüben ſowie Zuckerrüben, kommen vor⸗ —— 95 9 über eine Mittelernte nicht erheblich hinaus. Die Herbſtbeſtellung hatte ſich da u. dort verzögert, wird meiſt nur gering, auch die FPieſweſde auf die Wieſen iſt vielfach giemlich ſpärlich. Die Ernte des Tabaks, der ſich in letzter Zeit noch günſtig entwickeln konnte, hat begonnen und liefert etwas über mittlere Erträge. Die Herbſtbeſtellung hatte ſich dt und dort perzögert, wird jedoch jetzt allgemein in Angriff genommen. Zum Teil ſind die Win⸗ terſaaten bei günſtigem Wetter ſchon in den Boden gebracht und werden bei Fortdauer der feuchtwarmen Witterung bald auflaufen. Ueber weitere Zunahme der Mäuſeplage kommen Be⸗ richte aus einer Anzahl von Bezirken, insbeſondere aus dem mitt⸗ leren, nördlichen und nordöſtlichen Baden. Auch die Klagen über Engerlingfras wollen nicht verſtummen. dDie Weinleſe hat teilweiſe ſchon begonnen. Am Bodenſee lefern die klein gebliebenen Beeren wenig aber guten Moſt. Am Kaiſerſtuhl iſt das Erträgnis faſt Nul! 00 von Spätfröſten, Heuwurm, Hagel und Sauerwurm. In der Markgräfler Gegend ſind die Ausſichten mittel bis unter mittel, in der Ortenau(Ober⸗ kirch, Offenburg, Achern) ſehr gering, in der Bühler Gegend mancher⸗ orts recht befriedigend. In den übrigen Weinbaugebieten verſprechen die Reben bei zumeiſt ſpärlichem Behang da und dort einen guten Tropfen, namentlich von den Edelſorten, während die Amerikaner heuer faſt völlig verſagen. Städtiſche Nachrichten Preisaufſchläge Am morgigen Mittwoch treten mehrere einſchneidende Preis⸗ erhöhungen in Kraft. Poſt und Eiſenbahn arbeiten morgen nach neuen Tarifen. Richtig frankierenl Dieſer Warnungsruf darf morgen nicht außer acht gelaſſen werden, wenn Strafporto ver⸗ mieden werden ſoll. Das neue Porto beträgt für eine Poſtkarte im Ortsverkehr 1 Mill. im Fernverkehr 2 Mill. für einen Brief 20 Gramm im Ortsverkehr 2 Mill., im Fernverkehr 5 Mill., für ruckſachen bis zu 25 Gramm 1 Mill, für Poſtanwei⸗ fungen bis 50 Mill. 1 Mill., anſteigend bis zu 20 Mill. für Ein⸗ ihlungen bis, zu 10 Milliarden, für eingezahlte Zahl⸗ 5 karten bis 50 Millionen einſchl. 250 000 l, anſteigend bis zu 6 Millionen für Einzahlungen über 1 Milliarde. in Variation eines bekannten Ausſpruches geſagt werden, wenn in Darifation eines bekannten Ausſpruches geſagt werden, wenn man ſich vergegenwärtigt, was von morgen ab allein ſchon eine Reiſe nach Heidelberg koſtet: 30 Mill. in., 42 in 3. und 114 Millionen in 2. Klaſſe. Nach Karlsruhe gelangt man in 4. Klaſſe für 84, in 3. Kl. für 126 Millionen, nach Stuttgart für 240 bzw. 264 Millionen, nach München für 498 bzw. 744 Mill., nach Frank⸗ fürt für 120 bzw. 150 Mill., nach Köln für 414 bzw. 624 Mill., nach Berlin füür 828 bzw. 1248 Mill. Eine Sonntagsfahr⸗ karte nach Heidelberg ſtellt ſich in 4. Kl. auf 36, in 3. Kl. auf 54 Mill. A. 4 Die neuen Fahrpreiſe der Straßenbahn ſind ſchon im Mittagsblatt mitgeteilt worden. Die billigſte Fahrt koſtet 20 Mill. pſgß,beute noch 12 Mill.). Eine neue Brotbreiserhöhung ktritt, wie aus der Anzeige der Bäckerinnung im Mittagsblatt her⸗ vorgeht, ebenfalls am morgigen Mittwoch in Kraft. Die jetzigen Preiſe des markenfreien Gebäcks gelten erſt ſeit Samstag. Ein 500 wcßbramm⸗Brot koſtet von morgen ab 45 Mill.(bisher 33 Mill.), ein 1000 Gramm⸗Roggen⸗Brot 64 Mill. 40 Mill.), ein Weißbrötchen „„„„1 Mil.(8 Mill.). 13 Der Umrechnungsſatz für die Abgabe der landwirlkſchaftlichen, ſorſtwirtſchaftlichen und gärtneriſchen Betriebe(Landabgabe) beträgt, wie wir in Berichtigung unſerer Mitteilung im geſtrigen Abendblatt feſiſtellen, vom 10.—12. Oktober einſchließlich 137 Millionen für je eine Goſdmark. RNeuregelung für die Voraus zahlungen zur Einkommen⸗ und 8 ſteuer. Von zuſtändiger Stelle wird mitgeteilt: Bei un⸗ eeee Entrichtung der Vorauszahlungen zur Einfkommen⸗ und örperſchaftsſteuer oder der auf dieſe aufbauenden Rhein⸗Ruhr⸗Ab⸗ abe betrug bisher der Zuſchlag das Vierfache des Rückſtandes ſür jeden angefangenen halben Monat. Bei Zahlung innerhalb der L vitus Thavons Abenteuer Roman von Eruſt Klein. Machdruck verboten) (Fortſetzung) 1„Die Hauptſchwierigkeit kommt jetzt aber erſt.“ ſetzte er ſeinen BVericht fort.„Was werden die Vanditen wollen? Ein Löſegeld! Wer ſoll das bezahlen? Unſere Regierung? Profeſſor Martius iſt nicht in offiziellem Auftrag gegangen ſondern beinahe gegen den Willen des Unterrichtsminiſters. Alſo! Dazu kommt daß er nicht Untertan unſeres Staates, ſondern des Deutſchen Reiches iſt. Die Herren in Berlin werden ſagen: Was geht das uns an? Nun und die Türken? Die haben ihren Schein in der Hand——. Vuio muß etwas geſchehen. Zum Beſten des armen Martius——“ „Und zum Beſten unſerer Zeitung. Nicht war? Vitus ſtand aauf.„Ich ſoll hinunter und dieſes alte Hornvieh ſuchen.“ „Stimmt,“ ſagte der Chef.„Wir haben eine große Chance Ueuis ſetzt wiſſen höchſtens zwei, drei Menſchen bei uns um die Scache, der Miniſter des Aeußeren, der Unterrichtsminiſter und der Rektor der Univerſität. Heute morgen iſt das Telegramm unſeres Peneralkonſuls in Saloniki hier eingetroffen, und weil— eh— weil der Unterrichtsminiſter das neue Schulgeſetz durchhaben — hot er mir ſofort telephoniert. Er wird die Sache bis rgen mittag zurückhalten. Das iſt ein Vorſprung, der Ihnen dentuch genügen müßte, Thavon? Nicht wahr, denke ich doch ghHerr Fuchs wird alſo für das Morgenblatt die Sache auf⸗ . Groß, wiſſen Sie? Meinetwegen ein bißchen amerikaniſch, Sie, Thavon, wann können Sie fahren?“ „Sobald ich den nötigen Vorſchuß in der Taſche habe. Dieſes herr Doktor, ziehe ich Ihrem Großmut die allerweiteſter 3 7 3 7 1* 2 5 * 7 * 2 M 7 er Chef konnte großzügig ſein, wenns darauf ankam. Vitus ſich an der Kaſſe mit Gold, ſoviel er tragen konnte, und um halb drei desſelben Nachmittages in den Orientexpreß, der ihn über Budapeſt, Belgrad und Niſch nach Saloniki bringen . 7 25 Der alte Fuch⸗ begleiteie ihn zur Bahn und hielt lange, lange miueue Hond feſt, ehe er ihn freigob. muus ich weiß nicht recht, brummte er,„ober ich habe ine Ahfung, als ob nicht alles ſo glalt gehen wird wie Zahlung zu. entrichtende Papiermarkbetrag nach Maßgabe de⸗ für die Landabgabe geltenden Geldumrechnungsſatzes ermittelt. Durch dieſe neue Verordnung iſt die bisher zugelaſſene Zahlungsfriſt von einer Woche weggefallen. Dies rechtfertigt ſich des⸗ halb, weil es ſich nicht mehr darum handelt, die baldige Zahlung der Vorauszahlungen und der Rhein⸗Ruhr⸗Abgabe zu erzwingen, ſondern dieſe Zahlung im ganzen Monat Oktober freigeſtellt iſt und nur einer Benachteiligung des Reiches durch die Entwertung der Papiermarkbeträge entgegenge⸗ wirkt werden ſoll. Dieſe Neuregelung gilt zunächſt nur für die Vor⸗ auszahlungen zur Einkommenſteuer und Körperſchaftsſteuer, ſowie der Rhein⸗Ruhr⸗Abgabe. Im übrigen, insbeſondere für die Umſatz⸗ ſteuer, auf die bis zum 10. Oktober eine Vorauszahlung zu entrichten iſt, bleibt es bei der bisherigen Regelung; es tritt alſo nach Ablauf von einer Woche nach Fälligkeit die Vervierfachung ein. * Das Telephon wird nicht keurer! Endlich einmal eine erfreu⸗ liche Mitteilung: die Poſt hat ihren Plan, die Telephongebühren mit dem neuen Brief⸗Tarif am morgigen Mittwoch zu erhöhen, wieder aufgegeben. Eine Verteuerung des Fernſprechers iſt nicht vor Ende dieſes Monats zu befürchten. * Die Einreiſe ins engliſch-beſetzte Gebiet. Seit der Aufhebung der allgemeinen Verkehrsſperre zwiſchen dem unbeſetzten und dem beſetzten Gebiet gelten für Reiſen zwiſchen dem engliſch⸗beſetzten Gebiet(Brückenkopf Köln) und dem übrigen Deutſchland folgende Beſtimmungen: Für Reiſen der Bewohner der britiſchen Zone in das unbeſeßte Deutſchland genügt der grüne„Zirkulationsſtempel“ auf dem Perſonalausweis; Bewohner des unbeſetzten Gebiets müſſen bei der Paßſtelle in Köln, Domhof 28, einen Geleit⸗ ſchein beantragen und dem Antrag Perſonalausweis ſowie nähere Angaben über Ziel, Zweck, Dauer und Weg der Reiſe, ſowie die Poſtgebühr für die Antwort beifügen. Alle Geleitſcheine mit dem roten Strich ſind ſeit dem 30. September ungültig. dDie Verweigerung der Annahme des Pfälzer Notgeldes im Kechtsrheiniſchen. Die neue„Pfälz. Landeszeitung“ erklärt, daß es der Pfälzer Bevölkerung nicht verſtändlich ſei, daß das Notgeld der Kreisgemeinde der Pfalz, das in der ganzen Pfalz gültig ſei, von den Mannheimer Geſchäftsleuten nicht angenommen wird oder aber nur gegen Abzug von 2,5 Prozent, weil die Banken beim Umtauſch den⸗ ſelben Betrag als Proviſion verlangen. Die pfälziſche⸗ Bevölkerung ſehe darin mit Recht eine Zurückſetzung und eine Intereſſe⸗ loſigkeit gegenüber den Verhältniſſen in der beſetzten Pfalz, denn der Pfälzer Bevölkerung iſt es kaum möglich, ſich mit Reichsgeld zu verſorgen. Das Blatt erklärt es als Pflicht der maßgebenden Stel⸗ len der Pfalz, darauf hinzuwirken, daß wenigſtens das Notgeld der Kreisgemeinde der Pfalz in Mannheim ohne die übliche Proviſion angenommen wird. Die Mannheimer Banken, die größtenteils auch in Ludwigshafen und anderen pflälz. Städten Niederlaſſungen haben, könnten auf dem einfachen Austauſchverkehr das Pfälzer Notgeld wieder abgeben. Zum Schluß wird der Hoffnung Ausdruck ge⸗ geben, daß auch die maßgebenden Mannheimer Stellen, beſonders die Handelskammer, auf die Geſchäftswelt und die Banken einwirkt, da bei einigermaßen gutem Willen und entſprechender Würdigung — Verhältniſſe in der Pfalz leicht ein Ausgleich gefunden werden önne. * Ueberfluß und Mangel an Karkoffeln. Alle Großhändler haben volle Läger. Auf den Bahnhöfen werden täglich ganze Wag⸗ gonladungen meiſtbietend verſteigert, weil ſie der Handel nicht mehr übernehmen kann. Sehr oft ſind ganze Waggonladungen, die vom Ausland, von Italien, Holland uſw., eintreffen, ſchon verdorben und müſſen in großen Mengen zu Futterzwecken verkauft werden. Dieſer Ueberfluß an Kartoffeln iſt, ſo leſen wir in einer Münchener Zeitung, nicht etwa in München und, ſo ergänzen wir, erſt recht nicht in Mannheim zu verzeichnen, ſondern im Saar⸗ gebiet. Die Frage, warum ſich dort die Kartoffeln ſtauen, wäh⸗ rend die Frauen anſtehen, um ein paar Pfund anderwärts zu er⸗ halten, kann man wohl nur mit dem Hinweis auf jene unerforſch⸗ lichen Vorgänge des heutigen Wirtſchaftslebens beantworten, die uns jeden Tag in irgend einer neuen Form überraſchen. * Jur Regelung der Bezüge der Angeſtellten, ſoweit ſie unter den Mannheimer Generaltarif fallen, iſt mitzuteilen, daß geſtern nachmittag im Arbeitsminiſterium in Karlsruhe Verhand⸗ lungen begonnen haben, die ſich bis heute früh hinzogen und in der Annahme eines Schiedsſpruches gipfelten. Der genaue In⸗ halt des Schiedsſpruches, der für die Angeſtellten befriedigend aus⸗ gefallen ſein ſoll, wird heute abend in einer Vertrauensmänner⸗ verſammlung bekannt gegeben. An den Verhandlungen haben je ein Vertreter des Reichsarbeitsminiſteriums in Berlin und des Arbeitsminiſteriums in Karlsruhe als unparteiiſche Schiedsrichter teilgenommen. * Der Schoppen Aepfelwein 12 Millionen Mark! Was für den Pfälzer das Vertele Rebenſaft, das iſt für den Frankfurter ſein Schöppchen Hohenaſtheimer. Es dürfte auch die Mannheimer, die einen guten Aepfelwein nicht verachten, intereſſieren, daß ſich in Frankfurt der Preis für den Schoppen nunmehr auf 12 Mill. Mk. erhöht hat. Hierzu kommt nun noch ein Trinkgeld von 10 Proz., ſo daß der Schoppen Aepfelwein auf 13,2 Mill. Mk. kommt. Die fortwährende Verteuerung des Hohenaſtheimers war natürlich den Gäſten ſehr unangenehm und. ſie ſchränkten den Konſum erheblich ein. Infolgedeſſen haben eine große Anzahl, beſonders Sachſen⸗ häuſer Heckenwirte, die Bedienung durch Kellner abgeſchafft. früher. hm——— dmeinetwegen!“ Vitus lachte ſein ſorgloſes Lachen. „Na, alter Mann, ich kenne die Brüder da unten zur Genüge. Ein Maſſaikrieger trieft von Edelmut und Güte im Vergleich zu balkaniſchen Komitadſchis. Ich kenne alle ihre kleinen Ver⸗ gnügungen wie Naſenabſchneiden, Augenausſtechen, Bis⸗an⸗ den⸗ Hals⸗Eingraben——. Ich habe nicht die geringſte Luſt, al⸗ paſſives Objekt daran teilzunehmen. Kopf hoch, altes Füchſel! In zwei Wochen bin ich wieder da mit dem Martius in der Hand⸗ taſche. Servus— Alter!“ Und dann gab er Fuchs einen Kuß, daß es knallte, und ſprang in das Coupee. Der Schaffner warf die Türe zu, ein Ruck— ein Riß—— die Lokomotive zog an, und der Orientexpreß ſchnaufte aus der Halle. Der alte Fuchs ſtand und winkte und winkte. Und merkte gar nicht, daß ihm die dicken Tränen in den zerfranſten Schnurr⸗ bart rollten. Werden Sie endlich einmal vorſichtig, Junge——— Das Abenteuer beginnt. Der Orientexpreß, deſſen Beſtimmungsort Konſtantinopel war, führte nur einen direkten Wagen nach Saloniki: der wurde in Niſch ab⸗ und an den Zug angehängt, der durch das ſchöne Maze⸗ donien über Uesküb nach Saloniki hinunterkroch. Das war noch lange vor dem großen Kriege. Auch noch vor den Balkankriegen, in deren erſtem die Balkanſtaaten in chriſt⸗ licher Gemeinſchaft zuſammen über die heidniſche Türkei herfielen und ſie bis aufs Hemd ausraubten, und in deren zweitem ſie ſich in chriſtlicher Nächſtenliebe gegenſeitig die Hälſe durchſchntten, wen ihre ſchöne Gemeinſchaft bei der Verteilung der Beute in die Brüche gegangen war. mächte erließen noch allmonatlich eine Note, in der ſie feierlich den Beſtand des ottomaniſchen Reiches den Türken und vor allem ſich ſelber garantierten. So lange garantierten ſie, bis ihnen die Kleinen in die Suppe ſpuckten und einfach zulangten. Die Jungtürken herrſchten in Konſtantinopel. Dden Blut⸗ ſultan“ Hamid hatten ſie abgeſetzt und in der Villa Allatini in Saloniki eingeſperrt. Statt ſeiner hatten ſie den dicken guten Mehmed zum Kalifen gemacht. Der trank Champagner, ſoviel in ihm Platz batte, wer ein ke ſtitutioneller Monarch und wurde Aber das lag alles noch in der Zukunft Schoß, und die Groß⸗ von ſeinen Jungtürken als ein Beweis für den ungeheuren Fort⸗ 1 6 2. Seite. Nt.%%ů·ͥ‛7D;?];Vſ manuheimer Geueral-Anzeiger(Abend-Ausgabe) Dienskag, den 9. Oktober 1923 15 5 7 erſten Woche nach Fälligkeit wurde der Zuſchlag nicht erhoben. Mit Landwirtſchaft Wirkung vom 1. Oktober wird nicht mehr der feſte Zuschlag in Höhe Rommunale Chronik 8 0 des Vierfachen erhoben, ſondern der Rückſtand wird auf ſeinen Gold⸗ Kleine Mitteilungen 5 Der Stand der Feldgewächſe in Baden Anfang Gktober 1925 wert zurückgeführt und hiernach, der am Tage der tatſächlichen Bei der Verſteigerung der Doſſenheimer Gemeinde⸗ jagd(ungefähr 1100 Hektar) erhielt der bisherige Pächter Dr. Volz⸗Heidelberg mit ſeinem Höchſtgebot von einer Billion und einigen hundert Milliarden Mark den Zuſchlag. In Durlach konnte bei Beginn der Stadtratsſitzung der Ober⸗ bürgermeiſter die erfreuliche Mitteilung machen, daß dem Fürſorge⸗ amt von ungenannter Seite eine Spende in Höhe von 1 Milliarde Mark übergeden war.— Als Vorauszahlung auf die Gemeinde⸗ ſteuer(Grund⸗ und Gewerbeſteuer) wird für die erſte Hälfte des Monats Oktober von 100 Mark Gebäudeſteuerwert 100 000 Mk. und von 100 000 Mark Steuerwert der Betriebsvermögen. der klaſſifizier⸗ ten und der einzeln geſchätzten Grundſtücke 250 000 Mark erhoben. Die Steuer iſt bis ſpäteſtens am 15. Oktober zu bezahlen. In Karlsruhe wurde der Straßenbahntarif wie folgt erhöht: Fahrſcheine: bis 5 Teilſtrecken 15, über 5 Teilſtrecken 22, Kinder⸗ und Gepäckſcheine 5. Scheine 90, 6 Scheine 45; bis 5 Teilſtrecken 12 Scheine 150, 6 Scheine 75; über 5 Teilſtrecken 8 Scheine 150. Lichtbildwochenkarten: bis 3 Teilſtrecken 180, bis 6 Teilſtrecken 255, bis 9 Teilſtrecken 300, ganzes Netz 375. Schülerwochenkarten: für 2 Fahrten täglich: bis 5 Teil⸗ ſtrecken 30, über 5 Teilſtrecken 42; für 4 Fahrten täglich: bis 5 Teilſtrecken 42, über 5 Teilſtrecken 60. Zwickkarten für Kriegsbe⸗ ſchädigte; 200.(Hiervon trägt die Stadt die Hälfte.) Da es zurzeit nicht möglich erſcheint, mit den Einnahmen der Stadt Freiburg der ſich überſtürzenden Geldentwertung und folgen, ſind, um die Zahlungsfähigkeit der Stadt zu erhalten, ſcharfe Maßnahmen zur Einſchränkung der Aus⸗ gabem unvermeidlich. Es ſollen daher nach einem Beſchluſſe des Stadtrats alsbald alle mit den Lebensnotwendigkeiten der Stadt zu vereinbarenden Einſchränkungen des ſachlichen und per⸗ fönlichen Aufwands in die Wege geleitet werden. Soweit nötig, ſollen auch Betriebseinſchränkumgen unter Verringe⸗ rung der Zahl der Angeſtellten und Arbeiter oder durch Einführen von Kurgarbeit erfolgen. Auch die im Gang befindlichen Notſtandsarbeiten können von dieſen Maß⸗ nahmen nicht ausgeſchloſſen werden. Die bezüglich der Betriebe erforderlichen Maßnahmen ſollen im Benehmen mit den Betriebs⸗ räten durchgeführt werden. In Berlin koſtet vom Mittwoch ab eine Einzelfahrt auf der Straßenbahn 10 Millionen Mk. Von dieſem Tage ab werden nur noch Einzelfahrſcheine ausgegeben, die zum einmaligen Umſteigen berechtigen. Für den bei Ableſung der Gaszählerſtände nach dem 6. Okt. feſtgeſtellten Gasverbrauch beträgt in Hamburg de. Preis 30 Millionen Mark für ein Kubikmeter des ſeit der letzten Ableſung verbrauchten Gaſes. Für den durch Zählerableſung vom 8. Okt. ab feſtgeſtellten Stromverbrauch werden bis auf weite berechnel: für Lichtſtrom 30 Millionen, für Kraftſtrom 20 Millionen Mark für eine Kilowattſtunde. Aus dem Cande )( Villingen, 7. Okt. Welche Blüten der wilde Zwiſchenhandel zu treiben vermag, erweiſt ein Vorgang in der württembergiſchen Nachbarſtadt. Pfläſterermeiſter und Textilhändler ent⸗ pupten ſich dort als Eier⸗ und Gurkenhändler. Es handelt ſich um den Pfläſterermeiſter Ad. Spreng aus Rottweil und den Textilwarenhändler Emil Käſer aus Schwenningen, die in einem Kaffee in Oberndorf dabei gefaßt wurden, wie ſie unerlaubt beim Eierhandel unterwegs waren und Eier zu ſieben Millionen feil⸗ boten. Die beiden wurden feſtgeſetzt und die Ware, außer den Eiern noch eine größere Partie Gurken, die in einer Wirtſchaft untergeſtellt waren, beſchlagnahmt. Beide„Händler“ beſaßen keine Handels⸗ erlaubnis. )( Vöhrenbach bei Villingen, 8. Okt. Infolge der ungünſtigen Finanzverhältniſſe ſind die Bauten des hieſigen Kraftwerkes bis auf die Notſtandsarbeiten eingeſtellt worden. )(Böhrenbach, 7. Okt. Der neue 100 000 Markſchein der Stadt⸗ gemeinde bringt eine Anſicht des neuen Kraftwerkes und der Linacher Talſperre. Die Anſicht dieſes ſehr bedeutenden Werkes iſt mit folgendem Spruche umrahmt:„Einſt knauſerten wir mit Pfennigen und waren reich im Haus, jetzt werfen wir mit Millionen rum und ſind ſo arm wie eine Kirchenmaus.“ * Konſtanz, 7. Okt. Man ſchreibt der„Konſt. Ztg.“: Die fol⸗ 15 zeitgemäße Geſchichte liefert ein deutliches Bild, wie das leiſch verteuert wird. Gegen einen Konſtanzer Viehhändler erſtattete ein Konſtanzer Metzgermeiſter Anzeige bei der Staatsan⸗ waltſchaft, weil ſich der Händler des Preiswuchers ſchuldig gemacht habe, dadurch, daß er dem Metzger ein Stück Vieh, das er in Böh⸗ ringen anfangs September für 1,401 Milliarden gekauft, acht Ta ch heraus, daß der um die Verhütung der Preistreiberei ſo ſehr beſorgte Metzgermeiſter bei dem Verkauf des Fleiſches von dem ſo erworbenen Stück Vieh folgende hübſche Profitchen gemacht hatte. Die Einnahmen für das Fleiſch betrugen 3,840 Milliarden, für das Fett 0,144 Milliarden, für die Haut 4,400 Milliarden; Summa ſumarum 8,384 Milliarden, ür den menſchenfreundlichen Metzger⸗ meiſter verblieb ſomit ein Vekdienſt von 4,784 Milliarben. Der Viehhändler, der das Vieh von Böhringen nach Konſtanz trans⸗ portierte, es acht Tage fütterte, 2,2 Milliarden verdient, der Metzgermeiſter aber hat in viel kürzerer Zeit bei weniger Unkoſten 2,584 Milliarden mehr verdient als der Viehhändler. Und dabei beſaß der kühne Schlächtermeiſter das Bedürfnis, gegen den Händler Strafanzeige zu erſtatten. markt der Weltgeſchichte einem verehrten europäiſchen Publico gezeigt und vorgeführt. Anſonſten ging es in der neuen Türkei gerad ſo drunter und drüber wie in der alten. Alle führten Krieg gegen alle. In Mazedonien maſſakrierten Griechen, Serben und Bulgaren einander oder alle zuſammen die Türken. Was dieſe damit vergalten, daß ſie niederbrannten, was niederzu⸗ brennen war. In Albanien gab es nach väterlicher Landesſitte alle halbe Jahre ſo einen kleinen niedlichen Aufſtand. Bis irgend⸗ ein türkiſcher Paſcha mit ein paar Diviſionen erſchien und—— niederbrannte, was niederzubrennen war. Das Ganze nannte man Kulturarbeit auf dem Balkan; die Kulturmächte lieferten dazu die Gewehre und die Patronen, und ihre Zeitungen ſchrieben darüber von Moral überquellende Artikel— bald für die Türken und gegen die anderen, bald umgekehrt— je nachdem die jeweilige Politik es erforderte. In Zibeftſche war noch die ſelige türkiſche Grenze gegen Ser⸗ bien, und war man erſt darüber hinaus, ſorgten Allah und die Komitadſchis ſchon für das Weitere. Bis Budapeſt beſaß Vitus das Abteil für ſich. Der akte Kaſten von Wagen hatte nur zwei Räume erſter Klaſſe, einen für für Raucher, in dem ſich bereits auf dem Wiener Oſtbanhof lieb⸗ liche balkaniſche Gentlemen häuslich eingerichtet hatten, zwei Spaniolen, ein Bulgare und ein Armenier, alle mit goldenen Uhrketten wie Ankertaue, ſchmutzigen Fingernägeln, mörderlichem Geſchrei und lebensgefährlichen Geſtikulationen. Wer ihre Unter⸗ haltung vom Gange aus ſah, mußte fürchten, daß in der nächſten Minute die Revolver losgingen. Gott bewahre— ſie debattierten nur über den Tabakpreis im kommenden Sommer. Das Nichtraucherabteil blieb Vitus allein. Er ſtrelkte ſich ouf die verſchliſſenen Samtpolſter und ſchlief auf Vorrat. Um ſechs war er in Budapeſt und ſtieg aus, um einen Kaffee zu trinken. Als er zurückkam und in ſein Coupee trat, wurde ihm ſchwarz yor den Augen. Da ſaßen auf der freien Seite zwei Damen, und das Gepäcknetz bog ſich unter der Laſt von Hutkoffern, Handtaſchen, großen, kleinen und mittleren Schachteln. ängſtlich ſaßen die beiden Eindringlinge nebeneinander in der feiner Duft von „1—— 17—— 4 f 5 ee 99 5 5 5 Fahrſcheinhefte: bis 2 Teilſtrecken 12 dem dadurch verurſachten raſchen Anſchwellen der Ausgaben zu 19 5 um 3,6 Milliarden verkauft hatte. In der Unterſuchung ſtelle ſchritt, den die Türkei unter ihnen gemacht hatte, auf dem Jahr⸗ Nichtraucher und dergleichen unmännliche Paſſagiere, den andern Steif und ſtumm und Ecke, dicht verhüllt in ihre dunkelgrauen Reiſeſchleier. Ein ganz „Chevalier d' Orſay“ wehte von ihnen her. Seg SSnSene Soo ˙—:rx:r. —— ſieger Wirtſchaften, wo es von n —— Dlenstag. den 9. Oktober 1923 —— Mannheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Nr. 464. 3. Seite Gerichtszeitung Mannheimer Schöffengericht Maunheim, g. Okt.(Schöffengericht.) Vorſitzender: Amtsrichter Strübel, Schöffen: Paula Rhenee und Maſchinenſchloſſer Neeb. Vertreter der Anklage iſt Staatsanwalt Winder. Der am 6. Mai 1897 in Heidelberg geborene Techniker Karl K. hat ein Rad emtliehen, um in Avesheim zu hamſtern. Er erhielt auch einen Ruckſack voll Kartoffeln mit 20 Pfund und 3 Pfund Butter. Mit dieſer Hamſterware fuhr er zu einem Freunde nach Ludwigshafen, um Geld zu holen. Dann wollte er wieder nach Mannheim zurück. Die Franzoſen, ſo erzählte er weiter, hielten ihn jedoch an und nahmen ihm Rad und Ware ab. Die ſchöne Geſchichte, die der we Hehlerei und Betrug ſchon mehrfach vorbeſtrafte An⸗ geklagte mit großer erzählte, hatte nur den einen Nachteil, daß ſie in Widerſpruch mit ſeinen früheren Ausſagen ſtand und daß ihm niemand glaubte. Das Verhalten des Angeklagten nach der Beſchlagnahme der Ware wie des Rades war auch ſehr merkwürdig. Er ging dem Radinhaber aus dem Weg und nahm vor ihm ſogar ißaus. Der Staatsanwalt zerbrach das Lügen⸗ gewebe des., der gelogen und das Rad verkümmelt habe und deshalb eine empfindliche Strafe verdiene. Das Urteil lautete auf 6 Monate Gefängnis abzüglich 1 Mongt Unterſuchungshaft. Der wegen Diebſtahls eklagte Schiffsmann Paul Fiſcher aus Laupheim hat ebenfalls ſchon verſchiedene Vorſtrafen. Heute will er jedoch unſchuldig ſein. Auf einem hier verankerten Schiff wurden Kohlen geſtohlen und dieſe auf einem Nachen fortgeführt. Der Verdacht richtet ſich nun gegen Fiſcher. daß er bei dem Diebſtahl ſtiller Teilhaber war, was aber Fiſcher, der Eigen⸗ tümer des Nachens iſt und dieſen auch hergeliehen hat, weit von ſich weiſt. Für das Verleihen des Nachens will er ein kleines Trink⸗ ſeld erhalten haben. Der Staatsanwalt beantragt, Fiſcher wegen ittäterſchaft an dem Diebſtahl zu beſtrafen. Die Strafe ſtelle er dem Ermeſſen des Gerichts anheim, er bitte aber zu berückſichtigen, daß der Angek ganz erheblich vorbeſtraft iſt. In den letzten—3 Jahren ſei Fiſcher wiederholt vor den Schranken des Gerichts ge⸗ ſtanden. Jedesmal habe er einen halbſtündigen Roman erzählt und bieder und ehrlich klingende Ausſagen gemacht, die dann jeweils zu⸗ ſammenbrachen. Das Urteil lautete auf 5Monate Gefängnis abzüglich 1 Monat Unterſuchungshaft. Das Althändlerehepaar Kakharina und Wilhelm Heckmann von Mannheim⸗Waldhof hat in bezug auf ſeine Vorſtrafen ein ſchlechtes Gedächtnis. Oberamtsrichter Säger hilft dem nach, wobei bekannt wird, daß beide ſchon vorbeſtraft find; der Ehemanm hat allein über 20 Vorſtrafen. Heute ſtehen ſie wegen Hehlerei vor dem Gericht. Sie haben Altmaterial, vor allem Bleiröhren, gekauft, über deſſen Herkunſt ſie nicht im Zweiſel ſein konnten. Das Material ſtammte aus Fabriken und aus Kloſetts verſchiedener hie⸗ v n Burſchen geſtohlen wurde. Wilhelm Heckmann will ſolches Material nicht gekauft oder verkauft haben. Er glaubt, daß die Klage auf eine Rache der jungen Bur⸗ ſchen zurückzuführen iſt, weil er dieſen das Material nicht abgenom⸗ men hat. Die Ehefrau heult fortgeſetzt in ſich hinein und kann ſich bei allen Fragen„auf nichts mehr entſinnen“. Aus den Zeugen⸗ ausſagen dreier Burſchen im Alter von 15—17 Jahren, die von Juni bis Oktober 1922 die Diebſtähle ausführten, ging aber hervor, daß das Ehepaar das zerſtückelte Altmaterial gekauft und geſagt hat, ſie ſollen ſich nicht erwiſchen laſſen. Auch haben die Angek ſich weder nach den Namen noch nach der Herkunft des Materials erkundigt. Die Burſchen ſind jeweils nach ihren Raub⸗ zügen zu dem Ehepaar gekommen. Der Staatsanwalt beantragte eine empfindliche Strafe, und zwar gegen den Ehemann Heckmann, der zurzeit im Landesgefängnis eine Strafe verbüßt, nicht unter 8 Monaten Die Beſtrafung der Ehefrau überläßt er dem Ermeſſen des Gerichts. Urteil: Der Ehemann Heckmann wird zu ſechs Monaten, die Ehefrau zu 3 Wochen Gefängnis und beide en 1 ee 5 70 85 enen die ee wird aufgehoben ihr nahegelegt, zwecks Umwandlung der ängnis⸗ ſtrafe in eine Geldſtrafe ein Geſuch einzureichen ch. 80 KRuſſiſche Juſtände. Ein neller Prozeß iſt in Peters⸗ b 118 zu Ende gegangen. Dort ſind 384 Steuerbeamte wegen Be⸗ ſte und 7 ſung angeklagt geweſen, von denen zwei Haupt⸗ 0 ugte zum To 4 verurteilt worden ſind. — Die Rekordfahrt eines Jeppelinluflſchiffes. Das Zeppelin⸗ Luftſchiff L. 72 iſt neben einem anderen Schiff derſelben Bauart als Kriegsbeute an die Franzoſen ausgeliefert worden. Dieſes Schiff hat kürzlich eine Fahrt unternommen, die von der Leiſtungs⸗ fähigkeit des Zeppelins erneut glänzendes Zeugnis ablegt. Die ausländiſche Preſſe veröffentlicht über die Fahrt jetzt nähere Einzelheiten. Danach iſt L. 72, den die Fran⸗ zoſen Dixmuiden getauft haben, am Dienstag, den 25. September vom Flugplatz in der Nähe von Toulon aufgeſtiegen. Nach einer ununterbrochenen Fahrt von über 118 Stunden iſt er Sonntag in aller Frühe dort wieder gelandet. Er hat damit einen Welt⸗ rekord aufgeſtellt, an den keine Leiſtung annähernd heranreicht. it hat er zweimal das Mittelländiſche Meer gekreuzt. Die Fahrt aing von Toulon nach Marſeille und dann über das Mittel⸗ meer hinweg nach Algier und Viſerta. Dieſe Strecke wurde in 24 Stunden zurückgelegt. Am Mittwoch und Donnerstag fuhr der Zeppelin die afrikaniſche Küſte entlang, um dann nach dem Innern von Tunis abzubiegen. Von dort kehrte er am Donnerstag wieder zurück und trat ſeine zweite Fahrt über das Mittelmeer an. Ueber Sardinien begegnete er einem außerordentlich heftigen Sturm, dem er nachgab. Das Luftſchiff kehrte nach Biſerta zurück und verſuchte dann am Freitag von neuem die Mittelmeefahrt mit größerem Erfolg. Am Freitag wurde Sicilien und Korſika überquert und Marſeille erreicht. Von dort ging es nach Bordeaux und Paris, wo der Zeppelin am 29. bei Tagesanbruch eintraf. Infolge der frühen Stunde wurde er nur von wenigen bemerkt. Da bei der Bekämpfung des Sturmwindes über Sardinien ſehr viel Benzin verbraucht worden war, ſo wurde der Fahrplan abgeändert. Das Luftſchiff trat nicht, wie beabſichtigt war, eine Rundfahrt über Frankreich an, ſondern kehrte von Paris unmittelbar nach ſeinem Luftſchiffhafen zurück, wo es am 29. abends eintraf. Der Führer landete aber nicht, weil er die Abſicht hatte, den Benzinvorrat voll⸗ ſtändia zu verbrauchen. Deshalb wurde das Schiff während der Nacht noch einmal füdwärts geſteuert und traf gegen Mitternacht in Nizza ein. Von dort kehrte es dann zurück und landete am 30. in aller Frühe wieder bei Toulon, wohlbehalten und völlig unbe⸗ ſchädigt. Die Fahrt hatte im ganzen 118 Stunden und 41 Minuten dedauert. Wenn der Zeppelin ſich auch in franzöſiſcher Hand be⸗ findet, ſo können wir doch auf ſeine Leiſtung ſtolz ſein. Vetternachrichten der Rarlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(72“ morgens) uft⸗ Temeſe Wind See⸗ druck pera⸗ 3 5 Be⸗ 1 E •8 dum er 8 8 Sſmichſstürte 80 merkzuugen Wertheim—— 9 12 6— fſtill 6 Tönigſtuhl 563760.34 9 10 7 8 ſſchw. Regen 16 Larlsruhe 127761.4 12] 12] 11 SW leicht Neben 2 gaden⸗Baden 213 761 4 12 12 9 Swi leicht wan 4 Villingen7807641] 8] 10 68 lleicht kemm 4 getdberg. Hof1281 652.4 6 5 2 SW leicht em 33 Vadenweilert.————————4—— Blaſien—— 9 8 7— ſtiſl agen 17 Das trübe, regneriſche Wetter dauert fort, da in raſcher Folge zom Ozean ſtarke Luftdruckwellen vordringen. Ein neuer, ſehr köftiger Sturmwirbel iſt öſtlich von Island erſchienen, deſſen Einfluß von Grönland bis zu den Alpen ſich erſtreckt. Ein Aus⸗ äufer auf ſeiner Südſeite dringt von Frankreich vor und bringt heute in Süddeutſchland erneut Regenfälle und ſtarke bis ſtür⸗ miſche Weſtwinde. Süddeutſchland bleibt im Bereich des tiefen rucks und es iſt anzunehmen, daß neue Druckſtörungen folgen. ie gegenwärtige Witterung wird daher noch andauern. Vorausſichtliche Witterung für Mittwoch bis 12 Uhr nachts: Teif trüb, Regenfälle, ſtarke, teilweiſe ſtürmiſche weſtliche Winde. emperaturen wenig verändert. 5 S N Aer Banken in Baden Während um die Mitte des vorigen Jahrhundert die Kreditorganisation in unserm Lande noch schwach ent⸗ wickelt War, setzte um das Jahr 1870 und in der Folgezeit, durch die zunehmende Industrialisierung bedingt, eine rege Gründertätigkeit ein. Die größte Zahl von Neugründungen kleinerer Banken fällt jedoch in die Zeit nach dem Welt- kriege(rund 85), offenbar durch die Spekulationswut weiter Kreise der Bevölkerung begünstigt. Nach einer Umfrage des Statistischen Landesamts be- trug die Zahl sämtlicher Bankunternehmen(selbständige Banken, Zweigniederlassungen, Filialen, Depositenkassen, Wechselstuben usw.) am 1.. d. J. insgesamt 259. Selbständige Banken bzw. Bankfirmen, die ihren Hauptsitz in Baden haben, waren 68 vorhanden. Als größte und Wichtigste wären die Rheinische Creditbank mit 38, die Süddeutsche Disconto-Gesellschaf mit dem ausgebreitetsten Filialnetz(60 Niederlassungen), die Landwirtschaftsbank mit 33, die Badische Bauernbank mit 19 Niederlassungen zu erwähnen. IiIi außerbadische Banken mit dem Hauptsitz in Berlin, Hamburg, Frankfurt, Stuttgart und Heilbronn besitzen in unserm Lande zusammen 27 Niederlassungen, wovon 4 den Charakter einer Großbank tragen. Diese 259 Bankunternehmen verteilen sich auf insgesamt 80 Gemeinden. Die größte Zahl entfällt auf Mannheim (25). Es folgen dann die Stàdte Karlsruhe mit 16, Freiburg mit 9, Pforzheim mit 8, Konstanz und Baden mit je 7 und Heidelberg mit 5 Banken. Nicht unerwähnt soll bleiben, daßß in den übrigen Gemeinden des Landes, in denen sich keine Bankunternehmen befinden, das Kreditbedürfnis durch Jandwirtschaftliche Kreditgenossenschaften, Vorschuß- und Darlehnskassen teilweise auch durch die Sparkassen befrie- digt wird. Der Rechtsform nach zerfallen unsere badischen Banken in je 13 Aktien- und Kommanditgesellschaften 5 E. G. m. b. H. und 3 G. m. b..; die übrigen sind ent- weder offene Handelsgesellschaften oder Einzelfirmen. Von den 11 außerbadischen Bankinstituten tragen 7 die Rechts- korm einer.-., 2 die einer offenen Handelsgesellschaft und je 1 die einer Kommanditgesellschaft und Kommandit- gesellschaft auf Aktien. N5 Wessel.-G. für Porzellan und Steingut- fabrikation, Bonn. Die Gesellschaft beantragt Kapital- erhöhung um einen nichtgenannten Betrag und Erhöhung des Stimmrechts der 500 000 Vorzugsaktien. Stamm- kapital zurzeit 6,70 Millionen 4. Börsenkurs seit lIanger Zeit gestrichen. Börsenberichie Frankfurter Wertpapierbörse *Frankfurt, 9. Okt.(Drahtb.) Im Vormittagsverkehr war die Umsatztätigkeit in Devisen bescheiden. Die Stim- mung blieb jedoch sehr fest. Dollarnoten bewegten sich zwischen 1,2—1,25—4,5 Milliarden. Der Stand des gestrigen Abendkurses von 1,2 Milliarden wurde somit er- heblich überschritten. Effekten hatten ein ruhiges Ge- schäft. Zu regeren Umsätzen kam es in Metallbank, für die ein Kurs von 3500—4000 genannt wurde. Scheideanstalt sehr fest, 4000; Holzverkohlung 2800. Anilinwerte eben⸗- falls anziehend. Süddeutsche Drahtindustrie 200, Verein Deutscher Oelfabriken 1000, Haid u. Neu 1500, Chamotte Annawerk 900, Licht u. Kraft auf die Einführung an der Züricher Börse 2000—2225. Besondere Beachtung fanden Pokkorny u. Wittekind, Braun Konservenfabrik. Unfer den ausländischen Renten, welche sehr feste Tendenz aufwiesen, sind 4proz. rumänische Anleihen erheblich höher. Gefragter sind besonders die Jahrgänge von 1890 und 1891. Im Freiverkehr hörte man Dollarschatzanweisungen mit 1225—1300, Goldanleihe mit 1000—1100 Millionen 1. An börsenfreien Tagen, Dienstag und Donnerstag, findet von heute ab gegen 1,30 Uhr eine Einheitsnotierung amtlich statt. Berliner Wertpapierbörse *HBerlin, 9. Okt.(Eig. Ber.) Im heutigen Vormittags- freiverkehr war das Effektengeschäft wWeiter sehr still. Orders gingen nur in sehr geringem Umfang ein, jedoch überwogen bei den einzelnen die Kaufaufträge, soff daß die heute Vormittag ahgegebenen Kursschätzungen über den gestrigen Schlußkursen liegen. Das Interesse erstreckte sich auf alle Marktgebiete unter Bevorzugung der gghweren Montanwerte. Kaliwerte.(Wochenbericht von Rodrigo de Castro, Gebr. Dammann u. Co.) Hambur g, 6. Okt. Die Aufwärts- bewegung brach sich in der verflossenen Woche an den Wertpapierbörsen wieder Bahn. An dem Maßstabe der Devisenkurse berechnet, sind trotzdem die Preise fast sämt- licher Wertpapiere noch erheblich unter Parität, es ist mithin trügerisch, wenn won„festen Börsen“ nach dem Vorbilde früherer Jahre gesprochen wird, denn in Wirklich- keit hat überhaupt keine Hausse stattgefunden, sondern nur eine notdürftige Umwertung auf dem Boden realer Grundlagen. Im Anschluß hieran wurden auf dem Markte für Kaliwerte ebenfalls erheblich höhere Kurse gezahlt und wieder zeigte sich, vielleicht noch in verstärkterem Maße als bisher, eine den regulären Handel empfindlich störende Materialknappheit in allen Kuxwerten. Eine Neue- rung vollzog sich in der Festsetzung der Kalipreise, welche durch die Sechser- Kommission des Reichskalirats zum ersten Mal auf Goldbasis vorgenommen wurde, wobei eine Erhöhung von 21,67 Prozent gegenüber den letzten Notierungen hineingerechnet wurde. Für die Folge soll der jeweilige nach Maßgabe der veränder- ten Produktionskosten abgeändert werden. Großes Inter- esse brachte man einer Reihe neu gegründeter Aktien- Gesellschaften entgegen, welche die Leitung des deutschen Kalisyndikats zwecks Erleichterung in der Abwicklung rer Geschäfte ins Leben gerufen hat. Es sind dies u. a. die Deutsche Verkehrskreditbank, die Danziger Kali-Han- delsgesellschaft, die Chemikalien-Handelsgesellschaft Sakali und schließlich die Großhandel für Deutsche und Polnische Landesprodukte.-., welch letztere, wie schon der Name besagt, Geschäfte in polnischen Landesprodukten im Aus- gleich gegen zu liefernde Kalisalze betreiben goll. Bei säamtlichen Gesellschaften ist der Generaldirektor des Deut- schen Kalisyndikats sowohl als Leiter, wie auch als persön- lich Beteiligter besonders interessiert. Erwähnenswert ist auch die soeben durchgeführte erhebliche Kapitalerhöhung der Kaliwerke Benthe von 4 auf 400 Millionen A, wonach diese Gesellschaft als Mantel für den Ronnenberg- Konzern nunmehr zu dienen hat. Die Benthe-Gesellschaft besitzt jetzt 17,6 Millionen Ronnenberg-Aktien und über % Mehrheit sämtlicher Riedel, Anhalt und Iberstedt Kuxe. Obwohl die Preise allgemein aufwärts strebten, sind von Kuxen besonders hervorzuheben: Asse, Bergmannssegen, Burbach, Desdemona, Einigkeit, Glückauf, Gebra, Hansa- Silberberg, Heringen, Hindenburg, Hohenfels, Hope, Johannas- hall, Kaiseroda, Königshall, Neustassfurt, Ransbach, Rös- sing-Barnten. Sachsen- Weimar, Salzmünde, Schwarzburg, Siegfried I, Siegfried Giesen, Volkenroda, Walbek und Wil- helmshall, welche ohne belangreiche Umsätze zwischen 5 andel und Indusfri und 50 Milllarden höher gesprochen wurden. Wintershall waren überhaupt nicht im Angebot, so daß ein Preis hier- kür nicht zu bestimmen ist. Anders verhielt sich der K a li- Aktien-Markt, wenngleich auch auf diesem Gebiet von mangelndem Angebot die Rede sein muß. Auch hier voll- zieht sich der gleiche Prozeß wie auf dem Kuxenmarkte, indem das flottante Material bei den meisten Werten immer Spärlicher wird. Besonders gilt dies von Friedrichshall, Ronnenberg, Siegmundshall, Steinförde und im gewissen Abstand hiervon bei Hannoversche Kali und Hallesche Kali. Diese Werte blieben dauernd gefragt, so daß Kurserhöhun- gen bis zu einer Milliarde Prozent erzielt wurden. Größere Umsätze, da Ware genügend vorhanden war, fanden in Krügershall, Niedersachsen und Ummendorf Eisleben bei entsprechenden Preisbesserungen statt. Verhältnismäßig zurückgeblieben, obwohl sie einen ausgesprochenen Valuta-⸗ charakter haben, sind Mansfelder, sie folgten in dieser Woche in keiner Weise den Devisenkursen. Deuisenmarkt Frankfurter Notenmarkt 9 Okt. Anertkenldesbe 1688.840900 100 O0000h 257 809000 281 e merlkanlse 8 Norw. ha Beigiscbo 22,500000 78,500000 Ramdateshe 5090000 29J0000 Düntsohe 272500000 276 800000 Spanische 193.590000 201 0 Englisohe.380000000.4a00⁰ονονο Sobwelrer 288.500000 289, 090009 Französische 99.500000 100.,500000 Sohwedlschs 421.500000 125,000000 liallentteh. 600950 68890000 Fraeee 78000 488505 allenisohe 69, ngarische besterrsieh abn 155000 201000 050 Frankfurter Devisen amtlloh 6. 8..6.9.9. 9 43.837500 44.611250 84,787500 86,215800 Holfand„. 3880ſ6000 388880000 643,.367500 648,812800 Londenn 084812500 4,085187500.1 7218000505 Ferſe„„„„ 2 100.747500 1091,280500 154.812800 155.387500 208,2/5000 5000 Spanlen„„„ 115, 70000⁰0 120, 300000 189 00000 40.648125 40,851875 68.8 178008 Düänsmark 158.,116280 154,883750 274,12600 275,807800 Norwegen 135,968000 25.,38 500 254.537500 Sohwedden 221,437500 228,587800 123.557500 428/052500 Helsingfors 42.342300 8 44,125000 New-Nork. 387,750000 902,250000 4 Wien, abg. 12716 12781 21945 22055 Zudapeee 41885 421⁰⁵ 95.80— Praaag 20. 40.877500 40.122500 Soflaa„ Berliner Devisen *Berlin, 9. Oktbr.(Eig. Ber.) Am Devis enmarki schrumpft das Geschäft von Tag zu Tag immer mehr zu- sammen. Es fehlt nahezu völlig an Angehoten, ebenso wird die Nachfrage geringer, einmal angesichts der enormen Mittel, die bei dem heutigen Kursstand für Devisen anzu- legen sind, dann aber auch, weil man vielfach annimmt, daß di Jeaktion auf die Steigerung der Devisen endlich einmal ein Rückschlag folgen werde. Die Preis- bewegung am Devisenmarkt ist daher keineswegs durch das Verhältnis von Angebot und Nachfrage bedingt, die Kurse werden vielmehr geradezu in die Höhe ge- sSprochen. Auch im heutigen Vormittagsfreiverkehr blieb die Umsatztätigkeit auf kaum nennenswerte Beträge be⸗ schränkt. Englische Pfunde stellten sich vormittags zunächst auf 5,2—5,4 Milliarden, d. h. 1,15—1,20 Milliarden für den Dollar und blieben später auf dieser Basis gesucht. In Dollarschatzanweisungen war das Geschäft eher ruhiger als gestern, sie hielten sich im Gegensatz zum Vor- tag unter der Parität von Kabel New Lork bei einem Kurs von 1,1—1,25 Milliarden, für Goldanleihe ist ein Kurs von einer Milliarde genannt. Aus New Lork wire nach- börslich ein Kurs von 869,56 Millionen für den Dollar gemeldet. Amtiteh f g. 1. 8 8. 9. B. 9. Hollane.. 329,75000 330,828000 478.1875009 478,187800 Buen.-Alres.„„275,310000 278,690000 394,012300 394.997800 Drüssei„„ 41.88501 0 42.05000 53.840000 64.180000 Ohristlania„ 153,870009 380000 1569,525000 490.475005 Koponhagen 118.627500 149,372500 211,497000 2¹2,803000 Stookhoiſm„ 221,4185000 222.555000 319,200000 00000 Helsingfores 22.543500 22.858500 32,718000 32.883000 R e, 96000 60 54.483500 54,788800 Londen 3790500000 5,485280000.818750000 New-Vorx 838.905000 840.095000 1,187000000 U Faris 49,875000 50,125000 72817500 73.182500 Sohweln„„„ 149,625500 150,27500⁰ 215,460000 6,54000 Spanlen 112717509 113.282500 162,582500 163,07505 Japan 41362500 418.037500 209,278000 16,290000 Rlo de Janeiro 80,787500 87,202500 115,710000 39,14500 Wen abg.. 10¹0 11830 16157 1 Ebg 24.28900⁰ 882000 35.109500 38. lugoslavlen 99,750000 100.250000 14,463780 14.888289 Budapet 44388 44912 64827 85183 S0offſaa„.98000⁰0.020000, ꝛ0ον 11.82980.5 Waren ungd NMärkte *Viehmarkt in Karlsruhe vom 8. Oktober. Die Preise sind für den Zentner Lebendgewicht, alles in Millionen gerechnet.) Zufuhr: 191 Stück, darunter 24 Ochsen, 14 Kühe und 40 Färsen, 41 Kälber und 41 Schweine. Ochsen, voll- fleischige, ausgemästete, höchsten Schlachtwerts, die noch nicht gezogen haben(ungejocht) 4050—4200, vollfleischige, ausgemästete, im Alter von—7 Jahren 3800—4100, junge, 1 78095 nicht ausgemästete und ältere ausgemästete 3600 bis 3800, mähig genährte junge und gut genährte, Altere 3500—3850, vollfleischige, ausgewachsene, höchsten Schlacht- werts 3700—3800, vollfleischige, jüngere 3600—3750. mäßig genährte junge und gut genährte ältere 3500—3600, voll- kleischige, ausgemästete Färsen höchsten Schlachtwerts 4000 bis 4200, mäßig genährte Färsen 3500—3750, gering genährte Kühe 2700—3200. Mittlere Mast- und beste Saugkälber 3400—3550, geringere Mast- und gute Saugkälber 3250—3400 geringere Saugkälber 3100—3250,. Vollfleischige Schweine von 100—120 kg(200—240 Pfund) Lebendgewicht 9300—9400, vollfleischige Schweine von 80—100 kg(160—200 Pfund) Lebendgewicht 9150—9300, vollfleischige Schweine unter 80 kg(160 Pfund) Lebendgewicht 90009150. Bemerkungen: Beste Qualität über Notiz bezahlt. Tendenz des Marktes: lebhaft. Der Markt wurde geräumt. Metalle.(Bericht der Deutschen Metallhandel-)) Berlin-Oberschöneweide, 6. Okt. In der heute schließenden Berichtswoche machte die Entwertung des deutschen Geldes weiter derartige Fortschritte, daß der Stand der Mark nur noch des Wertes am Ende der Vor- Woche beträgt. Infolgedessen sind naturgemäß wieder sämt- liche Preise, vor allem die Metallpreise um das ent⸗ sprechende heraufgegangen, so daß die heutigen Notierungen um ein Vielfaches höher sind als vor 8 Tagen. Da de Währungsreform einstweilen durch die allgemeinen olitischen Verhältnisse in Deutschland wieder um einige eit herausgerückt zu sein scheint, so kann zunächst mit einer durchgreifenden Tendenzänderung kaum gerechnet werden. Die Umsätze am deutschen Metallmarkt sind nach wie vor ziemlich klein, weil die Industrie auch weiter⸗ hin nur ungenügend beschäftigt ist. Am Londoner Metallmarkt war Kupfer im Gegensatz zur Vorwoche rückgängig, dagegen konnte Zinn im Preise etwas an⸗ zieben, während die übrigen Preise für Metalle ziemlich unverändert geblieben sind. Die Londoner Metall-Notie- rungen vom 4. Oktober d. J. betrugen: Kupfer, prompi 6150 Lstrl., 3 Monate 626 Lstrl.; Zinn, prompt 20%.stri., 3, Monate 20276 Lstrl.; Blei, nahe Sichten 265 Lstrl., entk⸗ kernte Sichten 25 LStrl.; Zink, nahe Sichten 32% Lstri. entiernte Sichten 32 Lstrl. nächſten Quartalserſten ausziehen. ſchon gleich heute bei der Verkündigung des Urteils von dem Amt zu zählte, ließ Frau Carla ihn ruhig 4. Seile. Nr. 464 Mannheimer General-Anzeiger.(Abend-Ausgabe.) — ppppppppppp˖‚——,ß*—? ¶ é'Kssn22 2 Dienstag, den 9. Oktober 1923. Was kein Ohr vernahm, was die Augen nicht ſah'n, Es iſt dennoch das Schöne, das Wahre! Es iſt nicht draußen, da ſucht es der Tor; Es iſt in dir, du bringſt es ewig hervor. 8** FPrau Carlas Umzug Eine Geſchichie, die einmal wahr werden kann 97 Von Freiherr von Schlicht —. 8 Das Mietseinigungsamt hatte dem Antrag des Hauswirtes auf Kündigung ſtattgegeben und der ſeit mehr als fünf Jahren mit ſeiner jungen, blonden, immer luſtigen Frau Carla in glücklichſter Ehe lebende Maler Kleinmichel ſollte und mußte auf höheren Befehl zum Die Gründe, die das Mieteini⸗ gungsamt veranlaßt hatten, allen zum Schutz der Mieter beſtehenden Beſtimmungen entgegen die Kündigung auszuſprechen, waren nach Meinung des Malers nicht eine Sekunde haltbar, aber in Wirklichkeit mußte die Sache doch wohl anders liegen. Warum man gekündigt worden war, blieb ſich ſchließlich ja gleich, darüber jetzt 1 viel nach⸗ zudenken, hatte keinen Zweck. Viel wichtiger war die Frage nach einer neuen Wohnung, und als ihr Hans mitteilte, eine folche ſei ihm Schiller. ihrem Umzugstermin angegeben worden, da atmete Frau Carla, die die ausgeſprochene Kündigung im ſtillen doch viel ſchwerer genom⸗ men hatte, als ſie es ihrem Hans, der ohnehin ſo nervös und erregt war, gezeigt, erleichtert auf und meinte lachend und übermütig:„Na, Hans, dann iſt die Sache nicht halb ſo ſchlimm, wie ſie im erſten Augenblick für dich ausſah. Warte es nur ab, ich werde die neue Wohnung mit unſeren hübſchen Sachen ſchon wieder behaglich ein⸗ richten, und du wirſt dort ebenſo gut arbeiten und ſchaffen können wie hier, vielleicht, nein ſicher ſogar noch beſſer als hier, denn in Zukunft fällt der heſtändige Aerger über unſeren Hauswirt fort, der immer glaubte, verhungern zu müſſen, wenn du die Miete nicht pünktlich auf die Minute zahlteſt, und der nichts, aber auch gar nichts mehr in unſerer Wohnung machen ließ.“ und wovon ſollen wir den Umzug bezahlen?“ knurrte ihr Mann, der ſich als freier Künſtler in dieſer ſchweren Zeit recht und ſchlecht durch das Leben ſchlug.„Haſt du eine Ahnung, was das koſten wird? Das geht in die Millionen, wenn nicht gar in die Bill⸗ und Trillionen. Das habe ich den Leuten auf dem Mieteinigungsamt auch klarzu⸗ machen verſucht und ſie gefragt, woher ich das Geld nehmen ſoll, denn ich bin doch keine Notenpreſſe, und wenn ich eine wäre, dürfte ich nicht einmal und Nacht darauflosdrucken, ſondern erhielte als Belohnung für meinen Fleiß, den ich da entwickeln würde, ein paar Monate Zuchthaus.“ Obhne allzu genau auf das hinzuhören, was ihr Mann da alles er⸗ Ende ſprechen, denn das Wort „Umzugskoſten“ war ihr, ohne daß ſie es allerdings nach. außen hin irgendwie verriet, doch nicht ſchlecht in die ſchlanken Glieder gefahren. Was ihr Hans von Bill⸗ und Triklionen ſprach, war ſelbſtverſtändlich ein Unfinn, aber Millionen würde der Umzug ſicher koſten, und wo⸗ her follten ſie die nehmen? Ja, wenn ihr Hans berühmt wäre und für ſeine Bilder und Stiche dementſprechend bezahlt würde, läge die Sache anders. Und es gab ja noch ein anderes Mittel, um fabelhafte Henorare zu erzielen. Da hatte ſie letzthin in der Kunſthandlung ein Bild ausgeſtellt geſehen, das dreihundertundfünfzig Millionen koſtete, duch, warum der für ſeine Arbeiten ſolche Preiſe erzielte, einzig und allein, weil er ſchon ſeit ein paar Jahren tot war. Nein, da ſollte ihr Hans lieber weiter ſo ſchlecht bezahlt werden wie bisher, nur leben ſollte er, leben, leben, und in der plötzlichen Angſt, ſie könne ihn, den ſie über alles liebte, eines Tages verlieren, fiel ſie ihm jetzt um den Hals und küßte ihn, daß ihm der Atem verging. 8 „Aber Carla, Liebling, was haſt du denn nur?“ fragte er erfreut und verwundert zugleich, als ſie ihn nun atemlos, wie auch ſie ſich ge⸗ küßt hatte, wieder freiließ. „Was ich habe, Hans?“ gab ſie zur Antwort,„ich—“ aber nein, die Wahrheit, daß ſie eben an die Möglichkeit ſeines ſpäteren Todes gedacht hatte, durfte und wollte ſie nicht geſtehen, und ſo meinte ſie, ohne dabei allzuviel zu flunkern, denn das war ihr eben wirklich ein⸗ gefallen:„Du, Hans, ich bin ja ſo froh und glücklich, ich weiß, woher wir das Geld für den teuren Umzug bekommen. Der Ausweg iſt ſo furchtbar einfach, daß ich mich wundere, daß nicht auch du ſchon auf den verfallen biſt.“ „Und der würe?“ erkundigte ihr Hans ſich. Frau Carla lachte hell und übermütig auf:„Wir werden ganz einfach etwas von unſeren Sachen verkaufen“, und als ihr Mann ſie erregt unterbrechen wollte, fuhr ſie raſch fort:„Das verſtehſt du nicht, Schatz, und mir wäre es eine große Erleichterung, wenn wir einen Teil unſeres, beinahe hätte i chgeſagt Krams los würden. Ein Mäd⸗ chen oder auch nur eine Aufwartung können wir uns ja nicht mehr halten, ich muß alles allein beſorgen. Du weißt, wie peinlich ſauber und ordentlich ich bin, da nimmt ſchon das viele Reinemachen eine endloſe Zeit in Anſpruch, zwiſchendurch muß ich auch noch die Wirt⸗ ſchaft beſorgen, Einkäufe machen, Wäſche flicken, ja, jetzt kann ich es dir geſtehen, daß ich oft nicht weiß, wie ich alles ſchaffen ſoll, und deshalb bitte ich dich, ſei damit einverſtanden. daß wir etwas ver⸗ kaufen. Dafür, daß für die neue Wohnung, die ich mir gleich mor⸗ gen anſehen will, noch mehr als genug Sachen übrig bleiben, werde ich natürlich ſchon ſorgen.“ 8 Frau Carlas Worte erreichten ihren Zweck, die Sorgenfalten ſchwanden von der Stirn ihres Hans'. Er wurde wieder luſtig und! guter Dinge und machte ſich frohen Mutes an ſeine Arbeit. während er beſtändig dachte: Nur ein Glück, daß du unpraktiſcher Menſch eine ſo kluge Frau haſt: was ſollte wohl aus dir werden, wenn du deine Carla nicht hätteſt? Frau Carla aber begann als praktiſche Frau gleich mit dem Ver⸗ kauf, ſie verkaufte alles, was ſie nur irgendwie entbehren konnte, und da die Preiſe, die ſie erzielte, nicht annähernd ihren Erwartungen und Hoffnungen entſprachen, weil ſie von allen Seiten betrogen, be⸗ gaunert und übers Ohr gehauen wurde, verkaufte ſie ſogar noch mehr, als ſie ſich urſprünglich zu verkaufen vorgenommen hatte. Und wenn ſie endlich glaubte, das Geld für den Umzug zuſammen zu haben, erfuhr ſie auf Befragen bei dem Spediteur, daß die Umzugs⸗ koſten ſchon mwieder geſtiegen wären, und da blieb kein anderer Aus⸗ weg, ſie mußte weiter verkaufen. Und das mußte ſie auch noch aus einem anderen Grunde. Ihrem Hans lag der bevorſtehende Auszug aus der Wohnung derartig in den Gliedern, daß ihm jede Ruhe und jede Sammſung zu ſeiner Arbeit fehlte und daß er immer wieder er⸗ klärte:„Sei nicht böſe, Liebling, ich kann wirklich nichts dafür, ich kann erſt wieder verdienen. wenn ich in der neuen Wohnung ſitze, und wenn das ewige Gerenne der vielen Leute aufhört, die da alle angeb⸗ lich kommen, um zu kaufen, die ſich alles anſehen, und die ſchließlich doch fortgehen, ohne auch nur das geringſte gekauft zu haben.“ aber als ſie den Namen des Malers entziffert hatte, da wußte ſie Aber in Wirklichkeit kauften alle etwas. nur merkte ibhr Hans nichts davon, da Frau Carla, praktiſch und fü end wie ſie war, mit allen Käufern ausmachte, daß dieſe die erſtandenen Sachen erſt ſeine Behaglichkeit und Bequemlichkeit nicht entbehre. Und die Käu⸗ fer gingen ſchon deshalb darauf ein, weil ſie Frau Carlas natürlich benutzten, um die Preiſe noch mehr zu drücken, denn wer konnte wiſſen, in 1 55 1 ſich die gekauften Möbel noch nach einigen Wochen befinden würden. Die Prele für den Umzug ſtiegen von Woche zu Woche, und Frau Carla verkaufte und verkaufte, bis der Tag des Umzuges ange⸗ brochen war. Morgens um ſechs Uhr ſollte der Packer kommen, wie Frau Carla ihrem Mann e und am Nachmittag würde der Möbelwagen die Sachen abholen. Aber um zwölf war der Packer auch noch nicht da, und Frau Carla ließ ihren Hans, ſoviel er nur wollte, er wollte viel, über die Bummelei, über die Unzuverläſſigkeit und über alle, anderen ſchlechten Eigenſchaften der Leute von heute ſchelten und fluchen. Nur einmal wollte ſie in Tränen ausbrechen, als er in ſeinem In⸗ grimm eine Vaſe, die ſie für fünftauſend Mark verkauft hatte und die ſie nun aus eigener Taſche würde erſetzen müſſen, an die Wand warf, mütig auf, denn ſie mußte daran denken, was ihr Hans wohl für ein entſetzlich dummes Geſicht machen würde, wenn ſie ihm nun endlich, endlich geſtand, daß überhaupt kein Packer und kein Möbelwagen, die ſie beide längſt abbeſtellt hatte, kommen würde, weil ſie nichts mehr zum Umziehen beſaß, da ſie alles, aber auch alles, was ſie ihr eigen nannte, hatte verkaufen müſſen, um das Umzugs⸗ geld zuſammenzubringen. Eiteratue * Das Infanterie-Regiment„Kaiſer Friedrich, 18 von Preußen“(7. Württ.) Nr. 125 im Weltkrieg 1914—1918. Von eneral Stühmke. Chr. Belſer.⸗G., Verlagsbuchhandlung, Stuttgart.— Als Band 31 der Württbg. Regimentsgeſchichten iſt die Kriegsge⸗ ſchichte der in Württemberg ſo beliebten Stuttgarter Siebener er⸗ ſchienen. Sie hat den General Stühmke zum Verfaſſer, denjenigen Kommandeur, der die Geſchicke der 125er vorm Feinde über%½ Jahre lang gelenkt hat. Fließender Stil, kurze und klare Einführun⸗ gen in den großen Rahmen jeder neuen Gefechtshandlung auf den verſchiedenſten Kriegsſchauplätzen, treffliche, lebensvolle, überaus packende Schilderungen von Schlachten, Kämpfen und Gefechten zeichnen das Buch vorteilhaft aus. Beſonders feſſelnd ſind die Ab⸗ ſchnitte, in denen Selbſterſchautes und Selbſtdurchlebte⸗ wiederge⸗ geben wird. Angenehm berührt es ferner, überall zwiſchen den Zeilen heraus zu leſen, wie eng der Kommandeur mit ſeinem Offizierkorp⸗ und ſeiner Truppe verwachſen war. Das Werk iſt äußerlich durch den Profeſſor Hans von Heider künſtleriſch hervorragend ausgeſtattet worden. Von ſeiner Künſtlerhand rühren das Einbandbild ſowie die allegoriſchen Zeichnungen am Kopf der einzelnen Hauptkapitel her. Der Verlag hat Muſtergültiges geleiſtet, was Papier, Drucklegung, Wiedergabe von Bildern und Skizzen anbetrifft. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger. G. eu. b.., Mannheim. B 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy einen Tag nach dem Umzug abholen ließen, damit ihr Hans bis dahin Bitten + daß ſie in Scherben ging. Aber dann kachte ſie plötzlich hell und über⸗ Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande, Nachbargebiete Gericht u. den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher: für Anzeigen: Karl Hügel. Amtlibhe Bekanntmachungen Handelsregister. Zum Handeksregiſter B Band XXVII.⸗Z. 12 wurde heute die Firma„Goldkreuz Schuhfabrik Aktiengeſellſchaft“ in Ilvesheim eingetragen. Der Geſellſchaftsvertrag der Aktiengeſellſchaft iſt am löſcht wird. Die auf von ¼ 28 000 übernommen. Als reiner wird ſonach der Betrag ſtellt. Auguſt Depper ſtehen als Geſamtſchuldner dafür ein, daß der eingetragene Enteignungsvermerk ge⸗ Hypothek der Städt. Sparkaſſe Mannheim in Höhe — wird von der Aktiengeſellſchaft den Grundſtück laſtend eeeeee em Grundſtück laſtende 90 0 Hrawagenidhrer j der auch ein Wert dieſes Einbringens von 4 972 000.— feſtge⸗ Wonnnngs-Tausdi! Geboten: 8 ſchöne Zimmer, 1 Manſarde, Küche, Badezimmer u. Zubeh. in ſchön. Lage Oſtſtadt. Geſucht:—7 Zimmer mit Küche u. Zubehör in ſchöner Lage. Evtl. wird Zuſchuß zu den Umzugskoſten geleiſtet. 3976 Gefl. Angebote unt. V. L. 59 an die Geſchäftsſtelle, Motorrad N. S. U. 4 PS. zu verk. Anzuſehen—11 Uhr. B9729 R 4. 2, Hinterh. 33 17. Mai und 5. Juni 1923 feſtgeſtellt. Gegenſtand des Unternehmens iſt die Jabrikation von Schuh⸗ waxeß, ſowie der Handel mit ſolchen, namentlich die Fabrikation und der Handel mit Schuhwaren mit der Marke„Goldkreuz“. Die Geſellſchaft kann ſich an anderen Geſellſchaften beteiligen oder ſolche trwerben ſowie Zweigniederlaſſungen unter der gleichen oder einer anderen Firma im In⸗ und Auslande errichten und Intereſſengemeinſchaften mit anderen Unzernehmungen eingehen. Das Glundkapital beträgt 6 050 000 und iſt in 6050 auf den Inhaber lautenden Aktien über je 1000% die zum Nennbetrage ausgegeben wer⸗ Der Vorftand beſteht nach der Beſtienmung des Aufſichtsrotes aus einer Perſon oder aus mehreren Mitgliedern. Die Vorſtandsmitglieder verden vom Aufſichtsrat beſtellt. Den erſten Vor⸗ Jand beſtellten die Gründer. Alois Depper, Mann⸗ zeim, iſt Vorſtandsmitglied. Wilhelm Käſer, Ilves⸗ zeim, iſt als Einzelprokuriſt beſtellt. Zur Ver⸗ Tetung der Geſellſchaft und zur Zeichnung ihrer F ruc bedarf es, falls mehrere Vorſtandsmit⸗ zlieder vorhanden ſind, des Zuſammenwirkens weier Vorſtandsmitglieder oder eines Vorſtands⸗ Kitglieds oder Vorſtandsſtellvertreters mit einen Brokuri ſten. Der Aufſichtsrat iſt ermächtigt, ein⸗ zelnen Mitgliedern des Vorſtandes die vorüber⸗ gehende Befugnis zu erteilen, die Geſellſchaft allein zu vertreten. Alois Depper iſt als Mitglied des Vorſtandes zur ſelbſtändigen Vertretung der Ge⸗ ſellſchaft berechtigt, auch wenn mehrere Vorſtands⸗ mitglieder beſtellt ſind. Alle von der Geſellſchaft Atsgehenden Bekanntmachungen, insbeſondere die Berufung der Generalverſammlung, erfolgen durch den, Deutſchen Reichsanzeiger. Sofern nicht durch 5 mehrmalige Veröffentlichung vorge⸗ ichrleben iſt, bedarf es nur der einmaligen Be⸗ Luntmachung. Die Gründer ſind. Schuhfabrikant Alois Depper, Maunbeim, Schuhfabrikant Franz Depper, Heltersberg. Schuhfabrikant Auguſt Dep⸗ der, Heltersberg, Bürgermeiſter Joſef Depper, Jeltersberg, Buchhalter Wilhelm Käfer, Ilves⸗ zezm, und Rechtsanwalt Ozear Mayer, Mann⸗ m. Dieſe haben ſämtliche Aktien übernommen. Der Gründer Alois Depper iſt als Eigentümer des Alvesheim belegenen, im Grundbuche des Stundbuchamts Ilvesheim Band 23 Heft 9 ver⸗ eichneten Grundſtücks(Hokraite mit Gebäulich⸗ eiten) Lagerbuch Nr. 2422 eingetragen. Auf diefem Grundſtück iſt in der II. Abteilung ein Vermerk äber Einleitung des Enteignungsverfahrens und in der 1II. Abteilung eine Hypothek in Höhe von 28 009.— zu Gunſten der Städtiſchen Sparkaſſe unbeim eingetragen. Alois Depper hat dieſes Hrundſtück auf gemeinſchaftſiche Rechnung und Meichzeitig als Beauftragter der Gründer Franz Ind Auguſt Depper erworben. Er bat mit demn Reichsfiskus(Neckarbaudirektion) eine Verein⸗ Erung dabin getroffen. wonach er von dent Arundſtück Lagerbuch Nr. 2422 an den Reichsfiskus Ine Teilfläche im ungefähren Ausmaß von 3 ar 0 am gegen Teilflächen der im Eigentum des Meichsfiskus ſtehenden Grundſtücke Lagerbuch Nr. 2418 von etwa 20 am und Lagerbuch Nr. 2419 zan etwa 8 axr 75 am vertauſcht. Die genauen Maße der beiderſeits auszutauſchenden Flächen ehen z Zt. noch nicht feſt. ſodaß ein Meßbrief zach nicht gefertigt werden kann Die Auflaſſung vird erfolgen, ſobald der Meßbrief gefertiat iſt. Alois Depper hat ferner auf gemeinſchaftliche Rechnung und gleichzeitig als Beauftragter der Gründer Fran; und Auguſt Depper die in dem dem Geſellſchaftsvertrag anliegenden Verzeichnis Anzeln aufgeführten Maſchinen und Einrichtungs⸗ gegenſtände angeſchafft, die ſich auf der obenge⸗ Lannten Liegenſchaft befinden. Die Gründer Alois, Tranz und Auguſt Depper bringen die penannten Merte zu folgenden Beträgen und mit folgender Maßaabe in die Aktiengeſellſchaft ein: 1. Das wrundſtück Logerbuch Nr. 242 ſamt Gebäulich⸗ ten in dem Flächenmaß. das ſich nach dem Voll⸗ des mit dern Reichsfiskus(Neckarbaudirektion) In. Gangc“ befindlichen Tauſchgeſchäftes erzbt, um Bevage ban, 1 000.000.—. Die Aktien⸗ jeſellſchaft übernimmt die Verpflichtungen und er⸗ Kiibt die Rechte, die ſich aus dem Tauſchgeſchäfte Rit dem Reichsfistus ergeben. Alois, Franz und Maſchinen zu 8 295 290 /, die Einrichtungsgegen⸗ ſtände zu 2 560 591 4. Dieſelben bringen weiter die ſämtlichen Schutzrechte für die Marke Gold⸗ kreuz, die Alois Depper als Treuhänder auf ſeinen Namen, jedoch für die Firma J. Depper Söhne erworben hat, in die Aktiengeſellſchaft zu 100 000%4 ein. Die Aktiengeſellſchaft gewährt jedem der Ein⸗ f 2. Die in dem Verzeichnis aufgeführten leioßteres Pford fahren kKann sofort gesucht. J. Kratzert's Möbelspedition, Mannheim. FFEFE ²˙vlnu... 4045⁵ bringer Aktien im Nennbetrage von 2 000 000&&, alſo zuſammen von 6 000 000 4. Die Aktien⸗ geſellſchaft anerkennt den Mehrwert der Sach⸗ einlagen mit 5 927881„ den Einbringern Alois, Frquz und Auguſt Depper zu je einem Drittel jederzeit auſtündbar zu ſchulden. Der erſte Auf⸗ ſichtsrat beſteht aus folgenden Mitgliedern: Franz Depper, Fabt en Heltersberg(Pfalz), Auguſt Depper, Fabrikant, Heltersberg(Pfalz), Joſef Depper, Bürgermeiſter, Heltersberg(Pfalz), Oskar Mayer, Rechtsanwalt, Mannheim. Von den mit der Anmeldung eingereichten Schriftſtücken. ins⸗ beſondere von den Prüfungsberichten des Vor⸗ ſtandes, des Aufſichtsrates und der Reviſoren kann bei dem Gericht, von dem Prüfungsbericht der Rebiſoren auch bei der Handelskammer Mannheim Einſicht genommen werden. 160 Mannheim, den 2. Oktober 1923. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter 4 wurde heute ein⸗ Betriehen tätig, & Lehmann in Liquidation“ in Mannheim. Die Firma iſt 5 2. Band XV.⸗3. 89, Firma„Alfred Plöttner“ in Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. 3. Band XVII.Z. 43, Firma„Eugen gesucht. Ang. u. Tüchtige 5 2 0 0 Stenotypistin an sorgfältiges und flottes Hrbeiten gewöhnt, mit guter Handschrift, mit hinreichenden und langjährigen Erfahrungen, bisher nur in grossen tritt gesucht. Hngehote unt. M. F. 155 an die Geschäftsstelle ds. Bl. Ein in allen Zweigen der Haushaltung prak- getragen: 159 tisch erfahrenes gebildetes Fräulein, an gründ- 1. Band IX.⸗3Z. 92, Firma„Leop. Simon] liche Ordnung und Sauberkeit gewöhnt, zur(6850 Silitze der Hausirau Beste Empfehlungen erforderlich. Zeitgemäße Vergütung eventl. Familienanschluss. M. R. 166 an die Geschäftsstelle ds. Bl. zum baldigen Ein- 8234 Kentner“ in Mannheim, Zweigniederlaſſung, Sitz: Stuttgart. Die Zweigniederlaſſung Mannhein iſt 7 4. Band XVIII.⸗Z. 53, Firma„Adolf Lud⸗ wig“ in Mannheim. Kaufmann Adolf Ludwig wohnt jetzt in Mannheim. 5. Band XX.⸗Z. 40, irma„Ingenieur⸗ Büro Becker& Schäfer“ in Mannheim. Die Ge⸗ Ehlers“ in Mannheim Philippine Eſperſtedt ge, Welcker, Mannheim, iſt als Einzelprokuriſt eſtellt. 7. Band XXIII.⸗Z. 143 Firma„Eco Keks⸗, Confitüren⸗ u. Zuckerwaren⸗Fabrik Eiermann u. Huber“ in Mannheim. Die Geſellſchaft iſt auf⸗ gelöſt und die Firma erloſchen. 8. Band XXIII.⸗Z. 205, Firma„Bank⸗ ſchäft Wilhelnt Rub Kommanditgeſellſchaft“ in Nannheim. Bankier Edmund Iſaak, Mannheim, iſt als perſönlich haftender Geſellſchafter in die Wir ſuchen per ſofort für unſer in Mannheim neuerdings eingerichtetes Mantellager 1 Ffraulein im Alter von 20—22 Jahren als U i 1⁵ ie Fi 10 7 5 e g c deene aene Stenotypistin und für leichtere Buchhaltungsarbeiten. Kenntniſſe der Bekleidungsbranche erwünſcht, aber nicht unbedingt erforderlich. Angebote mit Lebenslauf und Zeugnisab⸗ ſchriften an Continentak-Caoufchoue- u. Cuftapercha-Co. Niederlassung Mannheim, 0 7, 21. 4031/32 Geſellſchaft eingetreten. Werner Scheringer, Willi Damian und Jakob Hilſinger, alle in Mannheim irrrrrrrrrrrr. ſind als Geſamtprokuriſten beſtellt derart, daß je zwei derſelben zeichnungsberechtigt ſind 9. Band XXIII.⸗Z. 206, Firma„Gebr. Röch⸗ ling“ in Mannheim. m Edmund Beyer, Mann⸗ heim, iſt Geſamtprokura derart erteilt, daß er ge⸗ meinſam mit einem anderen Prokuriſten zur Zeich⸗ nung der Firma berechtigt iſt. Die Prokurg des Moritz Reis iſt erloſchen. 10. Band XXIV.⸗Z. 94, Firma„Joſef Abb“ in Mannheim. Inhaber iſt Joſef Abb, Kaufmann, Mannheim. 11. Band XXIV.⸗3, 95, Firma„Johann Kopp, Filiale Mannheim“ in Mannheim als Zweigniederlaſſung der Firma Johann Kopp in Schwenningen. Inhaber iſt JohannKopp, Kaufmann. Schwenningen. Dem Heinrich Rominger, Kauf⸗ mann, Schwenningen, und dem Julius Fecht, Mannhbeim iſt Prokura erteilt. Die Prokura des Julius Fecht iſt auf den Betrieb der Niederlaſſung annbeim beſchränkt. 12. Band XXIV.⸗Z. 96. Firma„Adolf Schenkel“ in Mannbeim. Inhaber iſt Adolf Schenkel. Kaufmann, Mannheim. 13. Band XXIV.⸗Z. 97. Firma„Sprech⸗ maſchinen⸗Spezialhaus Otto Grötzle“ in Mann⸗ heim. Inhaber iſt Otto Größle, Kaufmann, Mannheim. 5 Mannbeim den 6. Oktober 1923. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. Möbelgeschäft ſucht ſelbſtändigen felnn Od. Ffaclein für Büro und Verkauf. Bedingung perf. Maſchi⸗ nenſchreiben. Eintritt direkt oder baldigſt. Ausführl. Angeb. mit Bild unter Z2. Q. 89 an die Geſchäftsſtelle. 4038 Perfektes ält. 4033 NHäddien mit nur guten Zeugniſſen, in kleinen Haushalt(zwei Perſonen) möglichſt ſofort oder 15. Oktober geſucht. Dinkler, Kleine Merzel⸗ ſtr. 1, Ecke Heinr. Lanzſtr. In Geſchäftshaushaltg. wird für vormittags zum Kochen u. etwas Haus⸗ arbeit ält. Mädchen oder Frau geſ. I. 14,.4040 Möcſchen ſofort geſucht. 4050 Lameyſtraße 22, part. Steſſen Gesucſe Ordentlicher Junge, vier Klaſſen Oberrealſchule, Handelsſchule beſ., ſucht Lehrlingsſtelle in Bank od größ kaufm. Geſchäfte. Angeb. unter Z. P. 88 an die Geſchäftsſtelle. 4034 Beſſ. 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