eeee, . oer e,. Bezugspreije. In Mannhem u. Amgabung in der laufenden woche Mk. 100 000 g0. die monatlichen her verpflichten lich dei der Beſtellung des RAbonnements die während der Sezugszeit notwendigen preiserhöhung en zu bezahlen. poſt⸗ ſcheckkonte Nummet 178%0 Karisruhe. Bauptgeſchüftsſtelle Mannheim E 6. 2.— Seſchuͤfts⸗ nebeuſtelle Neckarſtadt, wald⸗ boſſte. 6. Fernſpr. Ur. 700%, 7062, 7048, 94, 708. Celegr,-Adr. Generalanzeiger Mannhelm. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. —— Mittag⸗Ausgabe die Schritte in Brüſſel und Paris In Brüſſel Berlin, 10. Ott.(Von unſerm Berliner Büro.) Ueber die De⸗ marche der Reichsregierung in Brüfſel wegen Wiederaufnahme der Arbeit im beſetzten Gebiet wird folgendes mitgeteilt: Der deutſche Geſchäftsträger in Brüſſel, Herr Rödiger, ſei geſtern vom belgiſchen Außenminiſter Jaſpar empfangen worden und hätte dieſem im Namen der deutſchen Regierung mitgeteilt, Deutſchland wäre gewillt, aktiv am Wiederaufbau des Wirtſchaftslebens im Ruhrgebiet mitzuarbeiten und vor ollen Dingen unverzüglich die Warenlieferungen wieder aufzuneh⸗ men. Der deutſche Geſchäftsträger hätte ferner eine Zuſammen⸗ kunft franzöſiſcher, belgiſcher und deutſcher Delegierter zur Rege⸗ lung der Einzelheiten vorgeſchlagen. Nach den bisher vorliegenden Meldungen ſcheint Jaſpar dila⸗ toriſchgeantwortet zu haben. Belgien müſſe ſich wegen der deutſchen Anregungen zunächſt mit der franzöſiſchen Regierung in Verbindung ſetzen und Deutſchland müſſe zudem ſeinen guten Willen durch Taten beweiſen, die Eiſenbahner zur Wiederaufnahme der Ar⸗ beit veranlaſſen und ſich bereit erklären, die Reparationslieferungen der deutſchen Großinduſtrie zu zahlen. In Paris ſoll der dortige deutſche Geſchäftsträger. Botſchaftsrat n. Hoeſch, bei Poincare. weil er verreiſt war, die deutſchen Vorſchläge erſt heutevormittagübergeben. Auch dort wird man vermut⸗ lich zunächſt auf denſelben Beſcheid ſtoßen. Die Havasagentur ver⸗ öffentlicht bereits folgende offenbar halbamtliche Erklä⸗ rung: Die deutſche Regierung hat ihre diplomatiſchen Vertreter in Paris und Brüſſel eine neue Demarche unternehmen laſſen. um an den Verhandlungen über die Wiederaufnahme der Arbeit im be⸗ ſetzten Gebiet teilzunehmen. Man erinnert ſich, daß ſie bereits jüngſt den Wunſch ausgeſprochen hat, die Einſtellung des paſſiven Wider⸗ ſtandes zum Gegenſtand einer Verhandlung zwiſchen dem Deutſchen Reich, vertreten durch einen Reichskommiſſar, und den alliierten Be⸗ hörden zu machen. Dieſe iſt ihr verweigert worden, ſolange der paſ⸗ ſive Widerſtand nicht aufgehört habe. Die deutſchen Behörden wollen die Wiederaufnahme der Arbeit und der Kohlenlieferungen zum Vor⸗ wande einer neuen Verhandlung machen. Aber man hat allen Grund, anzunehmen, daß ihre Hoffnung nach dieſer Richtung enttäuſcht wird und daß Miniſterpräſident Poincaxe in der Unterredung, die er am Mittwoch mit dem deutſchen Geſchäftsträger, Botſchaftsrat v. Höſch haben wird, ſich weigern wird, in dieſer Hinſicht Befriedigung zu gehen. N opie alliierten Regierungen wollen tatſächlich dieſe Frage nicht mit der deutſchen Zentralregierung diskutieren, d. h. mit den Behörden, die von Berlin aus bis jetzt den Widerſtand gegen die Beſetzung organiſtert haben. Aber ſie ſind im Gegenteil ſehr ge⸗ neigt, direkt mit den lokalen Behörden oder mit den lnkolen Unternehmern oder Arbeitergruppen alle notwendigen Arrangements über die Wiederherſtellung des normalen Wirtſchaftslebens im Ruhrgebiet zu treffen. Das Abkommen, das durch die interalliierte Kontrollkommiſſion mit der Gruppe Otto Wolf abgeſchloſſen wurde, beweiſt hinlänglich, daß ein derartiges Verfahren raſch durchführbar und praktiſch iſt. Die Einmiſchung der deutſchen Negierung würde nur die Verhandlungen über die Wiederaufnahme der Arbeit, die übrigens auf ausgezeichnetem Wege iſt und die in wenigen Tagen allgemem ſem wird, verlängern. Die Zulaſſung der Berliner Delegierten zu den Verhandlungen iſt alſo keineswegs erwünſcht, noch nützlich: der Schritt der Großinduſtriellen Berlin, 10. Okt.(Von unſrem Berl. Büro.) Der Fall der mit Frankreich verhandelnden Ruhrinduſtriellen liegt immer noch nicht ganz klar. Im Reichstag fanden geſtern mührend der Sitzung Beſprechungen zwiſchen den Führern der Induſtriellen und Mitgliedern des Kabinetts über den Fall ſtatt und über die Maßnahmer, zur Wiederaufnahme der Arbeit. Man wird alſo darauf rechnen dürfen, daß, bevor noch der Reichstag auseinandergeht, er über dieſe Dinge näheres mitteilen wird. Uebrigens gab, von Hermann Müller veranlaßt, der von Landes⸗ verrat geſprochen, und nach dem Juſtizminiſter gerufen hatte, Miniſter Sollmann bereits eine Auskunft über die Verhand⸗ lungen, freilich vorerſt ausweichend, die ſich aber im weſent⸗ —— mit dem ſich deckte, was wir über dieſe Dinge ſchon mitteilen onnten. Nach einer Darſtellung, die uns von beteiligter Seite zugeht, ſcheint der Fall übrigens verhältnismäßig harmlos zu liegen. Darnach handelt es ſich um eine Niederſchrift, die die Herren über ihre Verhandlungen mit Degoutte an amtlichen Stellen unterbreitet haben. Ddie 10 Forderungen ſeien die von Degoutte geweſen, nicht die ihren. Von dieſer Niederſchrift hat ein Exemplar über Vorwärts und Voſſiſche Zeitung den Weg in die Preſſe gefunden und iſt dabei abſichtlich oder Anabſichtlich entſtellt worden. Wir geben dieſe Darſtellung wieder, wie ſie uns wird; völlige Aufklärung der Angelegenheit wird ja nicht ausbleiben. Inzwiſchen hat die kommuniſtiſche Reichstagsfraktion den Antrag ge⸗ ſtellt gegen die„Induſtriellen Stinnes, Klöckner, Vögler, v. Velſen, Krupp, Ottomar Strauß, Otto Wolf und Louis Hagen und die hinter ihnen ſtehenden induſtriellen Organiſationen ſofort wegen Komplott gegen die innere und äußere Sicherheit des deutſchen Rechs ſowie wegen qualifizierten Landesverrats Anklage vor dem Staatsgerichtshof zu erheben““ Dieſe Drachen werden wohl nur Heiterkeit ausköſen. Aber auch von der Gegenſeite ruft man nach dem Staatsanwalt. Auch die antiſemitiſche„Deutſche Zg: wünſcht, daß die Reichs regierung einſchreite, zum mindeſten gegen den„Juden Wolf“. Otto Wolf und ſeinem Konzern entſteht freiſich ein Verteidiger im Temps. Der Reichsregierung werde es durch ein Abkommen mit einem Konzern, der keine Be⸗ dingungen an Berlin geſtellt habe, erleichtert ſein, die Anſprüche dar Stinnes und Konſorten zurückzuweiſen.“ Die Verieidigung aus ſolchem Munde macht verdächtig. Nach dem Temps hot übrigens gußer Otto Wolf auch die Harpener Bergwerksgeſelk⸗ ſchaft die Wiedergufnahme der Reparationslieferungen ange⸗ Erhaltung der Heiligkeit der Verträge im Gegenteil, ſobald lentgehen. die Einſtellung des Widerſtandes in der Praxis vollkommen ſein wird, ſteht es dem Reichskanzler Streſemann frei, ſich an die Re⸗ arationskommiſſion zu wenden, um ihr ſeine Abſichten kanntzugeben und um zu verlangen, über die zukünftigen Verhand⸗ lungen über die Reparationen gehört zu werden. In ihr und nur in ihr allein müſſe ſich die diplomatiſchen Verhandlungen zwiſchen den Alliierten und Deutſchland vollziehen. Der Reparationskommiſſion iſt übrigens bereits der Text des Abkommens Wolf übermittelt worden, damit ſie prüft, ob die ſetzungen dieſes Abkommens mit Einklang ſtehen. Mit anderen Worten alſo: teile und beſehlel Man will in Paris die Reichsregierung offenſichtlich auch aus dem Grunde ausſchalten, weil man nur noch mit dem Rheinland allein etwas zu tun haben will. 881 Eine Anfrage über Küſtrin Der Newyork Herald meldet, die Botſchafterkonfetenz habe durch Vermittlung der Interalliierten Kontrollkommiſfion von der Berliner Regierung Aufklärung über die Küſtriner Vorgänge verlangt. Ein Appell Lord Sreys an Frankreich Die„Times“ veröffentlicht ein Schreiben Lord Greys, in dem es heißt, ohne Inanſpruchnahme und Unterſtützung des Völkerbundes beſtehe keine Ausſicht auf künftigen Frieden in Europa. Die füngſten Ereigniſſe hätten mit furchtbarer Deutlich⸗ keit gezeigt, daß Europa ſicher, wenn auch langſam dem Ab⸗ grund zugleite. Grey fragt, wie es heute in Europa mit der Freiheit ſtehe. Rußland ſei ſoweit davon entfernt wie nur je, Italſen habe ſo gut wie einen Diktator, ebenſo Spanien. Deutſch⸗ land ſei entweder unter die Diktatur gekommen oder befinde ſich im Chaos. Könnten Frankreich und Großbritannien, die von den Großmächten Europas allein mit einer freiheitlichen Verfaſſung übrig blieben, denn nicht ſehen, daß dieſer Kampf und die Ereig⸗ niſſe in Europa den Idealen beider Länder nicht günſtig ſeien? Grey ſagt in ſeinem Schreiben weiter, die in England dor⸗ herrſchende Anſicht über die franzöſiſche Ruhr⸗ politik ſei, daß die Ausſicht auf Erlangung von Repa⸗ rationen für jeden einzelnen Alliierten immer mehr ſchwinden, wenn nicht gänzlich zerſtört werden würde, und daß dieſe Politik in Deutſchland Folgen zeitigen würde, die die Wiederherſtellung Europas behindern, wenn nicht gänzlich ver⸗ hindern würden. 8 22875 Frankreich ſei genau entgegengeſetzter Anſicht. Solange dem ſo ſei, könne ein Zuſammenwirken auf eine derartige Meinungsver⸗ ſchiedenheit nicht begründet werden. Es ſei wefentlich, daß ſich die Leiter des britiſchen Reiches klar darüber ſeien, ob ſie in der Politik der Unterſtützung der Völkerbundsſatzung einig ſeien. Weitere Kriſen in der Art des italieniſch⸗griechiſchen Streites könnten alles zum endgültigen Scheidewege bringen. Die zukünftigen Freiheiten in Europa ſeien abhängig von einer Regelung der Streitigkeiten unter den Nationen durch Gerechtigkeit und Geſetz ſowie von der und der dadurch bedingten Sicherung Dies ſei die Politik, durch die der Völkerbund als rkzeug geſchaffen wurde. Wenn dieſe Politik nicht die Oberhand gewinne, dann werde ein erneuter Wettbewerb in den Rüſtungen eintreten, und die Nationen würden ſich durch koſtſpielige Vorbereitungen für einen neuen Krieg vollſtändig zugrunde richten. Das Ergebnis werde ein Krieg oder weitere Revolutionen, wahrſcheinlich aber beides ſein. In nicht zu langer Zeit werde deine Nation, ſelbſt Frankreich nicht, der Kataſtrophe Feſt⸗ ihren eigenen Entſcheidungen in kündigt. Daneben ſollen ungefähr 20 große deutſche Fir⸗ men ihren Verkehr mit dem interalliierten Amt in Ems wieder aufgenommen haben. England und der Gtto⸗Wolf⸗Dertrag Die Verhandlungen zwiſchen dem rheiniſchen Induſtriellen Otto Wolf und dem franzöſtſchen Oberkommifſar Tirard erregen, wie die „Times“ aus Köln meldet, großes Intereſſe. Man befürchtet, Frank⸗ reich wolle ſich eine franzöſiſche Einflußzone nach Art der Kolonialpolitik ſchaffen.„Daily Telegraph“ erklärt, Frankreich werde keine neuen Reparationspläne vorlegen, man er⸗ warte dies von der deutſchen Regierung. Ueber die wirtſchaftlichen und militäriſchen Veränderungen im beſetzten Gebiet werde Poincare mit Vertretern der betreffenden Gebiete und mit den Allkierten ver⸗ handeln, dagegen nicht mit der Berliner Zentralregierung. Deulſche Induſtrielle in Amerika Zu der Meldung des Londoner Daily Telegraph, daß in Newyork Vertreter der deutſchen Induſtrie unter Führung von Generaldirektor Potts von den Stinneswerken und Generaldirektor Boſch von der Badiſchen Anilinfabrik Verhandlungen finanzieller Art in Newyork eingetroffen ſeien, können wir be⸗ ſtätigend mitteilen, daß Profeſſor Boſch von der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik tatſächlich vor etwa 8 Tagen nach Amerika abge⸗ reiſt iſt. Ob ſeine Reiſe den vom Daily Tetegraph behaupteten Zwetken dient, war bisher nicht in Erfahrung zu bringen. die Wirtſchaſtsnot der pfalz Abg. Raſſig von der Deutſchen Volkspartei der Pfalz hat wei kurze Anfragen an die baneriſche Regierung gerichtet, was die ierung zu tun gedenke, um die große Not der Pfälzer Winzerbe⸗ völkerung infolge der faſt beiſpielsloſen Mißernte in einem ſehr großen Teil des Weinbaugebiets der Pfalz einigermaßen zu mildern. Nur dringliche und ausgiebige Fürſorge in großzügiger Weiſe könne die betroffenen Gebietsteile vor Hunger, Froſt und Verzweiflung ſchützen, da erfahrungsgemäß die Not des Winzers auch auf andere Kreiſe Die zweite Frage wendet ſich gegen die Strom⸗ preispolitik der Pfalzwerke.⸗G. in Ludwigshafen am Rhein, der die Negierung ein Ende machen ſoll, um der ſchwerge⸗ prüften Pfalz erträgliche Strompreiſe zu ſichern. die erſte Folge des„Roten blocks“ Die durch den Eintritt der Kommuniſten in die ſächſiſche Regie⸗ rung und durch die angekündigte Schaffung eines roten mitteldeut⸗ ſchen Blocks gekennzeichnete Lage hat nach einer Meldung der„Mün⸗ chener Neueſten Nachrichten“ den ſächſiſchen Geſchäftsträ⸗ 725 in München, Diiembowski, veranlaßt, ſeine Entlaf⸗ ung beim ſächſiſchen Ninfſterpräſtdenten zu fordern. ichlen Beilagen: Der Sport vom Sonntag— Modezeitung— Aus Zeit und Leben mit Mannheimer Frauen-Seitung und Mannheimer Muſik-Seitung' auch nur gedeutet werden können. Verkaufspreis 10 Millionen Mark 1923— Nr. 465 Fmzeigenpreiſe nach Tarif, bel vereuszahlung oder wit SZuſchtag für Seldentwertung: Rügemein Anzeigen Grund⸗ Zahl zod ö Schlüſſelzahl des vereins deutſcher Feltunge ver⸗ leger 100 do00= 40000 000. Kür Anzeigen an beſuimmten CTagen Stellen u. us gaden wird keine verantwort. übern. Bõh. Sewoat Sixeiks, Setriebe ſtörung. uſw. berechtigen zu keinen Erſotzonſer⸗ ſue aus gefall.pb. beſchrünkt. Nus gaben od. f. verſp. Rufnahme. Nnzelgen. Ruftr. d. Fernſpr. oh. Gewühr. Serichtoſt. Mannheim Sayern und das Neich Von Dr. Fritz Mittelmann, M. d. R. So richtig wie es iſt, daß Bayern im Augenblick im Mittel⸗ punkt der deutſchen Politik ſteht, ſo falſſcch wäre es, zu behaupten, daß die Bayern nichts ſehnlicher wünſchen und wollen, als vom Reiche abzufallen. Die Zahl derer, die eine Trennung wollen. dürfte außerordentlich gering und auf einige ganz wenige unverantwortliche Elemente beſchränkt ſein. Ein anderes Ver⸗ hältnis zum Reich wollen die maßgebenden Stellen in Bayern allerdings. Solche Beſtrebungen aber von vornherein als veichs⸗ feindlich zu bezeichnen, iſt ebenſo unklug wie verletzend für eine Bevölkerung, die ſich in ihrer großen Maſſe von jeher als dur aus treu und zuverläſſig erwieſen hat. 8885 Je weniger man die Rückkehr zur großen Koalition im Reiche in München als angenehm empfunden hat, umſomehr wird man die vornehme und ſtaatsmänniſche Art begrüßt haben, mit der der Reichs⸗ kanzler ſich über das Verhältnis zwiſchen Reich und Bayern am Samstag ausgeſprochen hat. Es lag ein Entgegenkommen in den Ausführungen Dr. Streſemanns, das umſo wohltuender berühren wird, als es den Weg zu praktiſchen Aenderungen im Sinne der bayeriſchen Wünſche klar vorzeichnete. Wenn der Reichskanzler die Notwendigkeit betonte, den Ländern und Kommunen auf ſteuerlichent Gebiete neue Einnahmequellen zu erſchließen, ſo bedeutet diez praktiſch eine Abkehr von dem Erzbergerſchen Finanzprogramm, ſo⸗ wie von der Weimarer Verfaſſung überhaupt. Der Zentralismus, den die ganze Weimarer Verfaſſung atmet, iſt auf die Dauer unver⸗ einbar mit einer gedeihlichenEntwicklung des Reiches. Die geſchicht⸗ lich gewordene Eigenart und Beſonderheit der einzelnen Länder muß wieder zur Geltung kommen. Jeder nachdenkliche Politiker, der nicht jede„Errungenſchaft“ der Repolution als eine Segnung empfindet, mußte ſich bereits in Weimar darüber klar ſein, daß weſentliche Be⸗ ſtimmungen der dort beſchloſſenen Verfaſſung ſehr bald eine Abän⸗ derung erheiſchten. Bereits vor zwei Jahren betonte ich dies in dem offiziellen Organ der D..., der Nationalliberalen Korreſpondenz, mit aller Offenheit(Nr. 243 vom 21. 11. 1921):„Die durch die Ueberzentraliſierung entſtandene Reichsverdroffen⸗ heit“, ſo ſagte ich damals,„iſt in einzelnen Ländern bereits ſo ſtark geworden, daß ſie nicht länger überſehen werden darf, wenn das Ganze nicht Schaden leiden ſoll. Dieſe Reichsverdroſſenheit richtet ſich in erſter Linie gegen den Rieſenwaſſerkopf Berlin, und zwar beſchränkt ſich in der Beziehung die Bewegung keineswegs auf gen 8 ſondern an ihr nimmt mindeſtens ebenſo lebhaft der Weſten keil.“ Praktiſch iſt ſeit Weimar nichts geſchehen, um dem Miß⸗ vergnügen der ob ihrer Bevormundung aufgebrachten Länder den Nährboden zu entziehen. Im Gegenteil, manche neue Maßnahme auf ſteuerlichem Gebiete und manches Geſetz, wie z. B. das zum Schutze der Republik beſchloſſene, haben die Abneigung in Bayern nur noch vertieft. Wenn man dabei dieſem Mißvergnügen mitunter in etwas allzu deutlicher Art Ausdruck gab, ſo wolle man dargus nicht gleich Schlüſſe auf eine beabſichtigte Untreue dem Reiche gegen⸗ über ziehen. Einmal gehört die etwas derbe Art zum Charakter des Bajuvarentums, ſodann aber wolle man nicht vergeſſen, daß Bayern durch die Schreckenszeit einer Räteherrſchaft gegang iſt, wie ſie in ſolchem Maße kein anderes deutſches Land aufzuweſſer hatte. Die Revolutionsregierung Eisners und die Rätediktatur der Herren Lewine, Toller und Genoſſen, mit all den ſchaurigen Geiſel⸗ morden und ſonſtigen Schreckenstaten, haben zu tiefe Spuren in der Seele der Bevölkerung hinterlaſſen, als daß die Erinnerung dangch jemals verlöſchen könnte.* Gegen alles, was Kommunismus und Bolſchewismus heißt, iſt man in Bayern doppelt empfindlich und doppelt auf der Hut und wendet ſich daher mit Recht gegen alle politiſchen Vorgänge und Maßnahmen, die als Vorläufer einer neuen kommuniſtiſchen Epoche Daß man vom bayriſchen Standpunkte daher mit noch größerer Entrüſtung über die ſkanda⸗ löſen Zuſtände in Sachſen und Thüringen urteilt, als im übrigen Reiche, darf nicht verwundern. Hier mit aller Macht zuzupacken, iſt eine Notwendigkeit, der ſich die Reichsregierung unter keinen Umſtänden entziehen darf. Geſchieht dies aber und wird damit vor aller Welt der Beweis erbracht, daß die Regierung ernſtlich gewillt iſt, ihre Autorität gegenüber ſeden und unter allen Umſtänden durchzuſetzen, dann wird die günſtige Wirkung auf Bayern nicht einen Augenblick auf ſich warten laſſen. Man lechzt in Bayern geradezu nach einer ſolchen Tat der Reichsregierung, um ſich hernach deſto feſter zuſammenzuſchließen. Nur dann aber wird es auch möglich ſein, dieſenigen unruhigen Elemente in Bayern dauernd von Unbeſonnenheiten abzuhalten, die ſo gern von einem Marſch nach Berlin fabeln. Zum Reichskanzler Streſemann, an deſſen tiefinnerlecher nationaler Geſinnung kein Zweifel erlaubt iſt, und der in den wenigen Wochen ſeiner Amtsführung bewieſen hat, daß er nicht ein Kanzler der Worte, ſondern ein Kanzler der Tat ſein will, 55 man das Vertrauen haben, daß er dieſe Zuſammenhänge kennt die politiſche Folgerungen daraus ziehen wird. * . Reue Maßnahmen v. Kahrs Der Generalſtaatskommiſſar hat nunmehr auch in die ſtände in der Milchverſorgung Bayerns eingegriffen. hat umfaſſende Anordnungen erlaſſen, die unter andern den Land⸗ wirten jede über den dringenden Eigenbedarf hinausgehende Ver⸗ arbeitung und Verfütterung der Milch verbieten, die Wegnahme von Buttermaſchinen vorſehen und ſäumige Landwirte mit erheblichen Abgaben belegen. Der Verſand von Milcherzeugniſſen innerhalh Bayerns und außerhalb Bayerns wird von der Genehmigung der Landesfettſtelle abhängig gemacht. Zurzeit beſchäftigt ſich das Gs⸗ neralſtaatskommiſſariat mit anderen wirtſchaftspolitiſchen Maßnah⸗ men, die ſich vor allem gegen das Wucher⸗ und Schiebertum richten. Den Ländern, die auf die Verſorgung mit bayeriſchen Milcherzeug⸗ niſſen angewieſen ſind, werden ausreichende Kontingente zur Ver⸗ fügung geſtellt.. Außerdem befaßt man ſich zur Zeit im Generalkommiſſarſot lt.„Staatszeitung“ mit wirtſchaftspolitiſchen Maßnahmen. die ſich gegen das Schieber⸗ und Wuchertum richten follen. In dieſem Zuſammenhange regt die Bayer. Staatszeitung an die mit in den Bereich der Strafbeſtimmungen einzube; ziehen. 5 ) Die obigen Ausführungen dürfen beſonderer Aufmerkſam⸗ keit gewiß ſein, da die bayriſche Frage mit im Vordergrund der ganzen politiſchen Ausſprache der letzten Tage geſtanden hat. Daßu kommt, daß der Verfaſſer des Artikels, der Abg. Dr. Mittelmann, in letzter Zeit in München wiederholt in perſönlicher Ausſprache mit führenden Perſönlichkeiten Gelegenheit hatte, die Stimmung in Bayern genau kennen zu lernen. Schriftlettumg. nannt werden. „„PFPPͥ ĩWWWàXàIàỹꝗRà. 2. Seite. Nr. 465 Mannheimer General · Anzeiger Mittag ⸗Ausgabe) Mittwoch, den 10. Oktober 1923 Die Nachricht von der Ausweiſung von Oſtjuden duech zas Generalſtaatskommiſſariat iſt der„Bayeriſchen Staatszeitung“ zufolge unrichtig. Es wurde lediglich für eine Reihe von Juden aus Sowjetrußland, die teilweiſe ſchon ſeit längerer Zeit in Bayern Aufenthalt genommen haben, eine abermalige Verlängerung der Aufenthaltserlaubnis verweigert. Die Wochenſchrift„Heimatland“, das Organ des bayeriſchen Kampfbundes, das als Erſatzblatt für den ogchter“ im Straßenverkauf angeboten wird, iſt bis 14. Oktober verboten worden. 5 Die Münchener Polizei beſchlagnahmte in einem Privathauſe Rehrere Zentner kommuniſtiſches Agitationsmaterial, das von der Berliner Zentrale nach München geſandt worden war. Ein ſozialdemokraliſcher Schwindel Amtlich wird mitgeteilt: Der ſozialdemokratiſche Abgeordnete Dr. Breitſcheid hat nach einem Vericht der Boſtechen Zeitung“ in einer Rede im Reichstag am 8. Oktober behauptet, daß die in der „Münchner Poſt“ beſchlagnahmten Waffen mit Zuſtimmung des bayeriſchen Miniſters des Innern dort gelegen ſeien. An dieſer Be⸗ Hauptung iſt kein wahres Wort. Zwiſchenfälle beim Deutſchen Tag in Bamberg Am vergangenen Sonntag wurde in Bamberg ein deutſcher Tag abgehalten, bei dem es nach einem Bericht der Münchener Jeitung zu einem Zuſammenſtoß zwiſchen Teilnehmern und politiſchen Gegnern kam. Dabei wurde ein Oberleutnant durch einen Lungenſch uß und ein weiterer Teilnehmer durch einen Streifſchuß am Kopf verletzt. Der Führer der National⸗ ſozzaliſten, Adolf Hjitler, erklärte über die Stellung des Kampf⸗ bundes zu Kahr, wenn Kahr vorwärts marſchiere, ſo marſchiere man mit, marſchiere er rückwärts, ſo ſtehe man zur Seite. 2 Das Ermächtigungsgeſetz im Reichstag Annahme in erſler und zweifer Leſung Berlin, 10. Okt.(Von unſerm Berliner Büro.) Im Reichstag hat man geſtern die Erörterungen vom Montag weiter ge⸗ [ponnen. Auch in die vorgeſtrige Ausſprache hat das Ermäch⸗ tigungsgeſeß ſchon hineingeſpielt, nun war es ganz offiziell der Gegenſtand der Tagesordnung. Aber indem man in Abweiſung oder Zuſtimmung zu der aus der Initiative der Regierung hervorgegan⸗ genen und in Vereinbarungen zwiſchen Regierung und Koalition ab⸗ gewandelten Vorlage ſich äußerte, geſchah es von ſelbſt, daß man wie vorgeſtern über die dermaligen deutſchen Nöte, ihren Um⸗ fang, ihre wirklichen oder vermeintlichen Urſachen und die Mithilfe zur Abhilfe ſtritt. Genau wie vorher und doch mit einem beträchtlichen Unterſchied: Man beſchränkte ſich auf das inner⸗ deutſche Gebiet, man ſprach von der wirtſchaftlichen Verwahr⸗ lofung Deutſchlands und man dehnte die Unterhaltung auch auf aller⸗ hand Mißſtände im Beamtenweſen aus. Dabei ergab ſich, von Nuancen und indivtduellen Verſchiedenhei⸗ ten abgeſehen, unter den Parteien der Koalition im großen und all⸗ gemeinen Uebereinſtimmung über die Notwendigkeit dieſes Ermächtigungsgefetzes, das den ſchnell kehrenden Beſen bereit ſtellen ſoll um auszuräumen, was die langſam arbeitende Parla⸗ mentsmaſchine mit ihren vielerlei Hemmungen, von taktiſchen Exwä⸗ gungen abhängig und von Intereſſentenwünſchen beeinflußt, aus⸗ guräumen bisher nicht in der Lage war und vielleicht auch künftighin nicht fähig ſein wird. Es iſt die zwölfte Stunde, das Waſſer ſteht uns bis an den Hals: Das hat auch die Sozialdemokratie in die Zuſtimmung gezwungen, die mit ſich und ihrem Parteiprogramm wohl am meiſten zu ringen gehabt hat und deshalb noch im letzten Nügenblick in einem kleinen Abänderungsantrag, der die Geltung der Verordnung auf das kommende Jahr beſchränken will, einen kleinen Ausweg ins Freie ſucht. Bedenken beſtehen natürlich auch bei den bürgerlichen Koalitions⸗ rartejen, Bedenken und Wünſche, die leider einſtweilen unerfüllbar zu bleiben ſcheinen. Es iſt vielleicht mehr als ein Schönheitsfehler, daß das Arbeitszeitgeſetz als Folge der Kompromißverhandlun⸗ gen der vorigen Woche aus dem Ermächtigungsgeſetz heraus⸗ genommen werden ſoll. Kann ſein, daß, wenn der Kanzler in dieſen Stücken ſeine urſprüngliche Abſicht hätte verwirklichen können, das unerfreuliche Schauſpiel erſpart geblieben wäre, daß der Ver⸗ treter der bayeriſchen Regierung vor allem Kriegsvolk ſeinen Widerſpruch aus dem Reichsrat wiederholte, ſogar in einer Zuſpitzung, die faſt an den Kampfruf aus der ſeeligen preußiſchen Konfliktszeit erinnerte:„Dieſer Regierung kein Mann und keinen Groſchen!“ Gar ſo ſchroff klang nicht einmal die Abweiſung aus dem Hauſe, oder doch nur bei Kommuniſten, Deutſchnationalen und dem völkiſchen Wulle, nicht bei Deutſchhannoveranern und bayeriſcher Volkspartei. Immerhin, der Weg muß beſchritten werden, wenn die Taten, nach denen alle Welt ſeufzt und ſchreit, nicht vor lauter„Er⸗ regungen“ und„Erwägungen“ ungetan bleiben ſollen. Wir möchten auch glauben: Wenn die Verhandlungen, die die heute oder morgen anhebende parlamentsfreie Zeit ausfüllen ſollen, jetzt wieder ein wenig Licht in das deutſche Dunkel getragen haben, wird mancher Widerſpruch verſtummen. 5 Den Standpunkt der Deutſchen Volkspartei vertrat der Abg. Hugo, der u. a. ausführte: Das Ermächtigungs⸗ eſetz iſt ſeinem Charakter nach eine Art Diktatur, aber keine arteidiktatur. Es ſtellt an jede der vier Koalitionsparteien die Forderung erheblicher Opfer und iſt daher höchſtens als ikta⸗ tur der Verſtändigung zu bezeichnen.(Sehr richtigl in der Mitte.) Es iſt vor allem nötig für die Geſundung unſerer Währung, deren erſte Vorausſetzungen in der Verbilligung und Steigerung der Produktion liegen. Jeder Betrieb muß wieder auf die Leiſtungs⸗ fähigkeit der Vorkriegszeit kommen. Soweit Demobilmachungsvor⸗ ſchriften im Wege ſind müſſen ſie beſeitigt werden. Auch die De⸗ viſenpolitik war falſch. Wir haben Mangel an Deviſen. Wo der Deviſenverkehr wirtſchaftlich notwendig iſt, ſollte man ihn mit polizeilichen Eingriffen verſchonen. Der ungeheure Kreditmangel iſt zum guten Teil darauf zurückzuführen, daß große Deviſenmengen unproduktiv im Auslande liegen. Unſinnig ſind auch die Deviſen⸗ in Deutſchland betätigen ſollten, und erzielen nur lächerlich geringe Reſultate im Verhälknis zu dem aufgewendeten Apparat von über 400 Arbeitskräften, den der Deviſenkommiſſär zurzeit beſchäftigt. GGört! Hört! rechts.) Wir' brauchen einen Goldgiroverkehr mit Deviſen in Deutſchland. Heben Sie das Berbot auf, die Preiſe auf Deviſenbaſis aufzuſtellen und 99 Prozent derjenigen Kaufleute, die heute den Wucherbehörden Arbeit geb en, werden zu einer ehr⸗ lichen Preispolitik gezwungen ſein. Auch wir werden uns ſcharf gegen Preisſteigerungen wenden, die unnötigerweiſe durch Kartell⸗ und Syndikatspolitik verurſacht werden. Schnellſte Erle⸗ digung erfordert die Steue rm. Unſere 46 Steuerarten, die nach faſt ebenſovielen Erhebungsſyſtemen arbeiten, führen zu tech⸗ niſchen Unmöglichkeiten. Zahlreiche Verbrauchsſteuern könnten in eine einfache Warenumſatzſteuer zuſammengefaßt und durch ein einziges Amt verwaltet werden. Die Betriebsſteuer ſchießt weit über das Ziel hinaus und droht direkt und indirekt zur Arbeitsloſigkeit zu führen. Den Arbeitsloſen müſſen wir grund⸗ aleg die Arbeitspflicht auferlegen; auch die ſchablonenhafte interſtützung läßt ſich dann beſeitigen. Wenn heute die engliſche Kohle 22 Goldmark koſtet und ſo 16 Goldmark 8 iſt als die deutſche, ſo zeigt das, daß wir unmöglich auf eine Steigerung der deutſchen Kohlenproduktion verzichten können, wenn wir unſere Ar⸗ beiter weiter beſchäftigen und ernähren wollen. Die Grundzüge der Wirtſchaftsreform, die wir anſtreben, ſtehen feſt. Zweifel können nicht mehr beſtehen; ſie ſind in den Vorverhandlungen vollkommen geklärt worden. Bei der Abſlimmung die erſt in der letzten Stunde vor Mitternacht erfolgte, wurden ſämt⸗ liche deutſchnationalen und kommuniſtiſchen Abänderungsanträge gegen die Stimmen der Antragſteller abgelehnt, ebenſo der ſozial⸗ demokratiſche Antrag, der die Erwerbsloſenfürſorge aus dem Er⸗ mächtigungsgeſetz ausſchalten will. Dagegen wurde mit den Stimmen der Koalitionsparteien ein Zentrumsantrag angenom⸗ men, der die Leiſtungen aus der Erwerbsloſenfürſorge vom Er⸗ mächtigungsgeſetz ausnimmt. Der deutſchnationale Antrag auf Sperrung der Diäten während der Gültigkeit des Ermächtigungsgeſetzes wurde hen die Stimmen dieſer Fraktion und der Vayeriſchen Volkspartei abgelehnt. Eine Reſolution Schiffer für die Vereinfachung der Verwaltung wurde angenommen. Dann wurde das ganze Geſetz in zweiter Leſung gegen die Stimmen der Deutſchnationalen, der Bayeriſchen Volkspartei und der Kommuniſten angenommen. Die dritte Leſung wird in der Sitzung erfolgen, die bereits auf 11 Uhr vormittags ange⸗ iſt. ſett f** 5 In die Beratungen über das Ermächtigungsgeſetz— an die erſte Leſung ſchloß man verſtändigerweiſer gleich die zweite—, drängten ſich ein paar Zwiſchenſpiele, die von rechtswegen mit ihm nichts zu ſchaffen hatten. Aus einer Zwieſprache zwiſchen Herrn Wulle und dem Innenminiſter Sollmann erfuhr man, daß die Bewohner der Inſel Borkum gedroht hätten, ſich unter holländiſchen Schutz zu ſtellen, falls die Regierung nicht den konmnuniſtiſchen Terror wehre. Wie gleichgültig und leichtfertig die Menſchen doch heute mit den heiligſten Dingen ſpielen. Die ſozialdemokrakiſche Reichstagsfrakſion veröffentlicht heute einen ſpalbenlangen Aufruf, in dem ſie ihrer Gefolgſchaft darzutun ſich bemüht, daß die Sozialdemokratie Recht 18 5 habe, als ſie in der Koalition und in der Regierung blieb. as Ganze, das in der feſtgefrorenen Phraſe 3890„Treu zur Par⸗ tei zu ſtehen“ iſt eigentlich nach Form und Inhalt ſozuſagen ein eitgeſchichtticher Kückblick. Intereſſant an dieſem Schrift⸗ ſtün iſt eigentlich nur, daß hier gen offiziell von einer Mehrheit und Minderheit in der ſozialdemokratiſchen Reichstagsfraktion geſprochen wird. Damit wird, was die meiſten Parteien ſonſt ängſt⸗ lich zu leugnen pflegen, daß es zwei Flügel in der ſozialdemo⸗ kratiſchen Partei gibt, parteſoffiziell proklamiert. Manchertei Anzeichen ſcheinen uns darauf hinzudeuten, daß dieſe beiden Flügel über kurz oder lang ſich auch wieder als eigene Körper konſtituieren werden. Aufhebung der Nachrichtenzenſur Reichswehrminiſter Dr. Geßler hat die Verordnung vom 1. Sktober über die Verbreitung von Nachrichten aufge⸗ hoben. Gegen Zeitungen und Nachrichtenbüros, die durch Ver⸗ breitung ungeprüfter Gerüchte die öffentliche Ruhe und Ordnung gefährden, ſoll auf Grund des 8 1 der Verordnung des Reichs⸗ präſidenten vom 26. 9. 1923 eingeſchritten werden. Razzien; ſie vertreiben gerade die Ausländer, die ſich wirtſchaftlich B Um die Arbeitszeit im Bergbau Berlin, 10. Okt.(Von unſerm Berliner Büro.) Aus Gewerk⸗ ſchaftskreiſen weiß eine hieſige Nachrichtenſtelle zu berichten: Der wirtſchaftspolitiſche Ausſchuß des Gewerkechaftsringes deut⸗ ſcher Arbeiter⸗, Angeſtellten⸗ und Beamten⸗Verbände, faßte einſtim⸗ mig den Beſchluß, den Vorſtand des Verbandes dringend zu erſuchen, aus der zentralen Arbeitsgemeihnſchaft auszutre⸗ ten. Maßgebend für dieſen Beſchluß ſei die Erwägung geweſen, daß das deutſche induſtrielle Unternehmertum durch ſeine Maßnah⸗ men der letzten Zeit die Vorausſetzung für ein erſprießliches Zuſammenarbeiten zerſtört habe. Der Vorſtand des Gewerkſchafts⸗ ringes ſoll nun den großen Ausſchuß des Ringes zur Entſcheidung einberufen wollen. Es liegt wohl in derſelben Richtung, wenn, wie dem„B..“ aus Gelſenkirchen gemeldet wird, die Werkvereine chriſtlicher ergarbeiter beim Kanzter den Antrag geſtellt haben, die Zechendirektoren im Ruhrgebiet zu verhaften, da ſie einen ſchwe⸗ ren Verſtoß gegen die Reichsverfaſſung und gegen andere geſetzliche Beſtimmungen verübt hätten. Im Laufe des geſtrigen Tages fanden faſt auf allen Zechen⸗ anlagen Belegſchaftsverſammlungen ſtatt, in denen Stellung zu den Forderungen der Zechenverwaltungen genommen. wurde. Ueberall wurde das Angebot abgelehnt; dann mach⸗ ten die Zechen neue Vorſchläge und nahmen ihre Verordnungen über die Verlängerung der Arbeitszeit zurück. Die Zurücknahme geſchah auf Eingreifen des Arbeitsminiſters Brauns. In den nächſten Tagen ſollen nun bei Dr. Brauns Verhandlungen ſtattfin⸗ den über die Regelung der Arbeitszeit im Bergbau. Vermutlich wird man ſich dahin einigen, die generelle Verlängerung der Arbeits⸗ zeit abzulehnen, aber Ueberſtunden zu fahren falls es ſich als notwendig exweiſt. Teſta bei degoutte Der päpſtliche Delegat im Ruhrgebiet, Monſignore Teſt a, hat, wie die Agence Havas berichtet, General Degoutte einen Beſuch abgeſtattet und ſich lange mit ihm unterhalten. Teſta übermittelte dem General insbeſondere das Verlangen des Papſtes, eine gewiſſe Anzahl Deutſcher, die wegen politiſcher Vergehen von den franzöſiſchen Kriegsgerichten verurteilt wurden, zu begnadigen. Degoutte verſprach, dem Delegierten ſeine Wünſche mit dem größten Wohlwollen und mit dem lebhaften Wunſch, ſeinen Forderungen ſentſprechen zu können, zu prüfen. „Ddie Ausweiſungen aus der Pfalz Ausgewieſen wurden am 7. Oktober neun ledige und 66 verhei⸗ ratete Eiſenbahner mit Frauen und 110 Kindern aus Kaiſers⸗ lautern, weil ſie die Einſtellungsbedingungen der franzöſiſch⸗ belgiſchen Eiſenbahnregie ablehnten. Letzte Meloungen Enteignung deutſcher patente durch Frankreich Berlin, 10. Okt. Nach einem Europapreß⸗Telegramm aus Parls ſind auf Grund des Verſailler Vertrags zwei deutſche Patente der Geſellſchaft für drahtloſe Telegraphie durch eine Verordnung des Kriegsminiſters enteignet worden. Die Gruben„Freivogel“ und„Glückauf“ ſind, wie Havas aus Düſſeldorf berichtet, geſtern zwecks Abtransport der Koh⸗ len von den Halden von den Franzoſen beſeßzt worden. Die Operation ſei ohne Zwiſchenfall durchgeführt worden. geine Luftgeldbeförderung mehr nach Köln „Frankfurt, 9. Okt. Wie der„Frankf. Zig.“ aus London ge⸗ meldet wird, unterbleibt auf Einſpruch der Alliierten künftig die Beförderung deutſcher Marknotenbeſtände nach der Kölner Zone durch Flugpoſt von London, wodurch bisher die Reichs⸗ bank täglich die Kölner Zone, um die Beſchlagnahme der Gelder durch die Franzoſen zu verhindern, verſorgte. Streik in den oberſchleſiſchen Gruben (Berlin, 10. Okt.(Von unſ. Berl. Bitro.) Nach kleineren Teilſtreiks in den letzten Tagen ſind, wie aus Kattowitz gemeldet wird, am geſtrigen Vormittag ſämtliche Belegſchaften der oſtoberſchleſiſchen Gruben in einen 24ſtündigen Pro⸗ teſtſtreik eingetreten, der unter Umſtänden in einen General⸗ ſtreik übergehen ſoll. 0 1 5 Berlin. 10. Okt. Zu den Gerüchten von einem geplanten Bom⸗ benanſchlag auf das hieſige Börſengebäude wird mitge⸗ teilt, daß am 2. Oktober eine Reinemachefrau am Eingang zur Börſe ein Paket fand, das eine offene Konſervenbüchſe, ein paar Nägel und ein Tütchen mit Schwarzpulver enthielt. Das Schwarznulver hätte niemals eine Exploſion der Büchſe verurſachen könner. Wahrſchein⸗ lich iſt das ganze nur grober Unfug. Berlin, 9. Okt. Laut„Börſenzeitung“ iſt vor einigen Tagen in der Berliner Produktenbörſe eine Bombe gefunden wor⸗ den, bei der die Zündſchnur abgebrannt war, ohne den im übrigen iemlich ſchwachen Exploſivſtoff zur Entladung zu bringen. Ob es ſich bei dieſer Legung der Bombe um den Verſuch eines Anſchlages auf die Börſe handelte, iſt noch nicht feſtgeſtellt. *Verlängerung des deulſch-porkugieſiſchen Handels verkrages. Die Reichsreglerung hat mit der portugieſiſchen Regierung die Ver⸗ längerung der am 11. November 1923 ablaufenden Gültigkeitsdauer des deutſch⸗portugieſiſchen Handelsübereinkommens bis 3 1. Maĩ 1924 vereinbart. 5 Erſtes Akademie⸗Ronzert Leitung: Generalmuſikdirektor Richard Lert. Soliſt: Max Ker 91 So haben denn die muſikaliſchen Akademien des National⸗ theater⸗Orcheſters einen glücklichen Anfang genommen. Glücklich die Wahl der Vorträge und ihre Folge, glücklich die Durchführung unter Richard Lert, glücklich die Einführung unſeres neuen Kon⸗ gertmeiſters Max Kergl. Es kam vieles zuſammen, um dieſe Akademie zu einer recht ſchönen zu geſtalten; Spannung und Neu⸗ gier, höhere Empfünglichkeit und die neuen„Erläuterungen!— auf der Rückſeite der Programme— mögen in dieſem Sinne ge ⸗ Genug: es war großer und reicher Beifall. Man war ſich wohl dunkel bewußt, welche Bedeutung unſerem Orcheſter und ſeinen Akademien zukommt. Ueber dieſe bedeutſame Ange⸗ legenheit wird demnächſt allerlei zu ſagen ſein, heute wollen wir uns die Freude an Schubert und Brahms nicht trüben laſſen. Schuberts Bedur⸗Symphonie(Nr. 5) und das Violinkonzert von J. Brahms bildeten den erſten Teil, dann kam der ſymphoniſche Prolog zu einer Tragödie; ein nicht recht geglückter Symphonieſatz von Max Reger, der trotz Kürzungen beinahe eine halbe Stunde währte. Die Zeitfolge dieſer drei Werde iſt nicht ohne Reiz: um 1818 ſchrieb Schubert ſeine B⸗dur⸗Symphonie, um 1878 Brahms ſeine Symphonie mit obligater Violine, um 1908 Reger den genannten Prolog. Sechzig Jahre liegen zwiſchen Schubert und Brahms, dreißſg zwiſchen Brahms und Reger, deſſen Entwicklungslinie hernac von Brahms zu Bruckner gehen ſollte. Aber auch die Linie Schubert⸗Brahms hat ihren Belang; wer die Romanzen von der ſchönen Magelone kennt— Brahms ſchrieb ſie nach Ludwig Tiecks Dichtungen 1865—1868— wird die Parallelen leicht finden. Nur müſſen wir den allbekannten Schubert zu Rate ziehen. Als Franz Schubert ſeine B⸗dur⸗Symphonie ſchrieb, war er noch von Nozart„beeindruckt“. Man darf dieſen okkulten Ausdruck anwenden, weil Schuberts Muſik den Eindruck, den damals Mozarts G⸗moll⸗Symphonie allgemein gemacht hat in der Orcheſtration verrät; keine Trompeten, nur Flöten, Oboen, Fagotte und Wald⸗ hörner. Man hört dieſe Symphonie ſehr ſelten, aber man ſpielte früher dergleichen zu vier Händen(„A quatre mains“, wie auf deutſchen Muſikalien zu leſen ſtandl) und hatte ſeine ſtille Freude. Ich vermute, die„Vierhändigen“ werden noch heute volle Freude haben, denn es gibt Freuden ſolcher Art, die keine Akademie ge⸗ währen kann] Die geſtrige Akademie gab uns einen Schubert, der im zweiten Satze zu wenig Anmut und Beweglichkeit hatte. Will äagen: der mehr ſentimental⸗gedehnt als naiv⸗volkstümlich er⸗ ſchien.“ Aber ſonſt waren Einſtudierung und Ausführung von Richard Lert mit ſauberer Ausfeil und feinem 1 ſinn be⸗ titigt. Seine ruhige Leitung, ganz„Jappelitis“, ganz ohne 1. die Ueberberedſamkeit der linken Hand, hat a emein gefallen. Dann kam Brahms, und nun entfaltete Richard Lert alle Fähig⸗ keiten des Begleiters, an die Zeiten von H. Kutzſchbach erinnernd, den Kontakt mit ſpielender Hand und den einfachſten Zeichen hal⸗ tend. Die neue Freude war N Kergl, ein deutſcher Geiger ohne alle Griffbrettmätzchen und ſti Springbogenkünſte. Wie er im erſten Satze die alten, breiten Stricharten durchführte, wie er die Kadenz meiſterte, wie er den zweiten Satz ſang, wie er im Rondo auch die leichten Handgelenk⸗Techniken beherrſchte und das Ungariſche des Grundthemas herausbrachte! Es war eine wahre Freude, und wir verſeßztten uns in jene ſieben Jahre 1877—1884 zurück, da Brahms u. a. ſeine Dedur⸗Symphonie, die dritte in F⸗dur, die Violinſonate in G, die Klavierſtücke Werk 76) und die Rapfodien ſchrieb. Dazu die vielen ſchönen Lieder. Und das ſchönſte davon 85 der Meiſter in ſeinen Sommerfriſchen: zu örtſchach(Kärten) und Iſchl. So auch das Violinkongert, für den Freund Joachim geſchrieben, von Joachim am 1. Januar 1879 in Leipzig zur Urausführung gebracht. Warum können wir alle Regers Prolog nicht mit derſelben Freude wie Brahms Violinkonzert genießen? Sind wir noch nicht genügend vorgebildet oder hat dies Werk den heimlichen Mangel künſtleriſcher Einheit? Wir kamen alle miteinander nicht in die rechte Grundſtimmung, hatten alle Achtung von dem liriſchen Teile und für den„ver⸗ klärten Ausklang“, der uns erläutert wurde. Wir hatten auch das Gefühl, nur eine geniale Kraft könne ſolch einen Prolog hervor⸗ bringen, freuten uns aber mehr des Dur⸗Endes als der„monumen⸗ talen“ Ausdehnung. Der Beifall war unentſchieden, man entſchied ſich indeſſen für den neuen Leiter der Akademien und ſeine vor⸗ nehme Haltung, man dem Orcheſter, das eine ſchwere Aufgabe ſo glänzend löſte, herzlichen Beifall und verließ den Mufenſaal in glücklicher Empfindung. Arthur Blass. Kollmorgen⸗Ausſtellungen in Karlsruhe Von Dr. Joſef Auguſt Beringer(Mannheim) Die Ausſtellungen im Kunſthaus Sebald ſind bisher faſt immer Qualitätsleiſtungen von bemerkenswerter Höhe geweſen. Die Ausſtellungen des in Heidelberg lebenden Prof. Fr. Kallmorgen beſtätigt den Rang dieſer Veranſtaltungen aufs beſte. Gemälde, Zeichnungen, farbige Steindrucke und ea zeigen klar den Kallmorgenſchen Schaffens. Die O verdeut⸗ lichen de chauer den hochſtehenden deutſchen Impreſſionismus der Sber und 90er Jahre, wie er ſich durch Schönkeber und Baiſch und deren Schule in Karlsruhe ausgewirkt und die Karlsruher Land⸗ . VVCT aab ie e ee 1 2 8 1 0 92 dieſer Künſtweſfe. 38 25 2 eee In dem farbenreichen„Edam“, in dem feingeſtimmten„Regen⸗ tag in Holland“, wie in den tonigen und friſchen Bildern„Nach dem Gewitter“ und„Nuch dem Regen“ hat Kallmorgen das Atmoſphä⸗ riſche und das Koloriſtiſche des Vorwurfs zu einer vollendeten Ein⸗ heitlichteit im Bild zuſammengeſchmolzen und damit eine Seite der impreſſioniſtiſchen Kunſtweiſe erſchöpfend ausgewertet. Eine andere Seite iſt in der„Flachsſcheuer“, in der„Fiſcherhütte“, in dem„Dre⸗ ſcherbild“ als Darſtellung von Binnenlicht und Freiluft mit derſelben Meiſterſchaft in der Tonſprache dehandelt. Dieſe Werke ſind wegen ihrer Verwandtſchaft mit Liebermannſchen Motiven höchſt beachtens⸗ wert; denn ſie zeigen, wie viel harmoniſcher und ruhiger ein ſolches Problem geſtaltet werden kann, als es bei Liebermann geſchehen iſt, alſo um wieviel wärmer und anmutender eine ſachlich behandelte Bildform wirkt gegenüber dem jähen Herauskehren des Problem⸗ ſtandpunktes. it einem wahren Entzücken wird man die ſtattliche olge von Handzeichnungen genießen, die formklar, geiſtvoll und be⸗ timmt in Auffaſſung und Ausdruck an die beſten Leiſtungen deut⸗ ſcher Zeichenkunſt heranreichen. Blätter, wie die Hamdurger Fleet, ürſtenwerder, ickersheim und Braunſchtoeig, aber auch die Mümlingbrücke, Nördlingen und Sasbacher Tal uſw. gehören zu einem im Ausſterben begriffenen höchſtwertigen Kunſtgut. Sie ver⸗ deutlichen mit tragiſcher Eindringlichkeit, was der deutſchen Kunſt durch„dig Moderne Nverlieren zu gehen droht. Die meiſt farbigen Steindrucke Kallmorgens gehören dem Geiſte aus der Gründungszeit des Karlsruher Künſtlerbundes an, als noch die Feintonigkeit der . Harmonien Geltung hatte. Klar und rein in der Zeichnung, fein in den Farbenſetzungen werden dieſe Blätter immer ihren vor⸗ nehmen Rang in der ruckgraphik einnehmen⸗ Die zahlreichen Nadierungen Kallmorgens m. W. erſtmalig in dieſer Reichhaltigkeit und Fülle ausgeſtellt, offenbart aufs ſchönſte die friſch zupackende Art der Geſtaltungsweiſe dieſes Künſtlers. Land⸗ ſchaftliches und Figurales, Genreartiges und Humor, Zuſtandsſchil⸗ derungen und Bewegtes notiert Kallmorgen mit ſicherem Griffel. bald ſtenogrammatiſch ſkizzenhaft, bald bis ins Kleinſte ausgeführt und immer intereſſant und anmutend. Man geht durch dieſe Aus⸗ ſtellung mit der Befriedigung, einer wahren und reinen Kunſt gegen⸗ überzuſtehen, einer die den Betrachter durch die Klarheit der Formſprache, durch die Lauterkeit der Geſinnung und durch die Rein⸗ heit der Leiſtung immer erfreut und begütet. In der dem Kunſthaus Sebald benachbarten Galerie Hirſch gibt Prof. Kallmorgen durch ſeine Werke Einblicke weiterer Art, Die noch in die Berliner Schaffenszeit fallenden„Galiziſchen Holz⸗ fäller“ und das„Ruſſiſche Dorf“— nach Studien für den Auftrag eines Berliner Holzhändlers entſtanden— laſſen das Großräumige und Landſchaftstopographiſche gegenüber dem Impreſſioniſtiſchen hervortreten. Kallmorgen führt damit in eine neue Geſtaltungswelt ein: in die der Vandſchaftscharakteriſtik an typiſchen Beſſpielen. Ex N —— mittwoch. den 10. Oktober 1923 Die VBiehhaltung der landwirtſchaftlichen Großbetriebe in Baden der im Reichswirtſchaftsminiſterium ausgearbeitete Referentenent⸗ 8 Theater und Muſik Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗-Ausgabe) Nr. 465. 3. Seile Landwirtſchaſt auf Ende 1922 Anläßlich der Viehzählung am 1. Dezember 1922 wurde in den landwirtſchaftlichen Großbetrieben des Landes ein Viehbeſtand von 10900 Stück ermittelt. Im einzelnen wurden gezählt: 1000 Pferde, 3576 Stück Rindvieh— darunter 2020 Stück Nutzvieh und 1441 Milchkühe— 2090 Schweine und 4150 Schafe. Der Pferde⸗ beſtand der Gro W macht rund 1% Proz. des Pferdebeſtandes des Landes aus. In ähnlichem Verhältnis ſteht die Fläche der Großbetriebe zur geſamten landwirtſchaftlichen Fläche des Landes. Im einzelnen ſchwankt die Pferde zahl zwiſchen 4 und 49 Stück. Einen Rindviehbeſtand von über 100 Stück weiſen 3 Höfe auf; bei 25 Betrieben ſchwankt die Zahl zwiſchen 50 und 259, 44 weiſen einen Beſtand von 25—50 auf und 14 von 25—9 Stück. Viehloſe Vetriebe, wie manchmal behauptet, gibt es unter den großen Höfen icht. Allerdings beträgt der Rindviehbeſtand der großen Höfe zuſammen nur Proz. des Viehſtandes des Landes. Auch der Schweinebeſtand bleibt hinter dem Landesdurchſchnitt zurück. Die Zahl der Schweine beträgt bei den einzelnen Betrieben zwiſchen 4 und 129. Wir gehen wohl nicht Font wenn wir in dem Mangel an billigen Kraftfuttermitteln eine Haupturſache des Rückgangs der Vieh⸗ und Schweizehaltung erblicken. Ueberraſchend groß ͤ Landes aus. Man wird aber aus dieſer, wohl z. T. vorüber⸗ gehenden Zunahme der Schafzucht, nicht ohne weiteres den Schluß ziehen dürfen, daß die i bergegangen wären. beſitzen heute einen außerordentlich großen Wert. Grunde heraus halten auch manche ſtädtiſchen größerer Zahl. Dder Badiſche handͤwerkstag Güter Schafe nung auswirkt, hat das Handwerk ſchwerer getroffen, als es die neuen Abbau der unproduktiven Ausgaben des Staates und eine vernünftige Löſung des Ruhrproblems. blicklich so, daß Für das Handwerk kann es ſich zum Schutz gegen die Nachteile des kahrtsgesellschaften und den Währungsverfalls nicht darum handeln, neue Kalkulationsmethoden, b die doch nur ein unvollkommenes Mittel ſind, zu finden, ſondern die Wertbeſtändigkeit der Rechnungen und der Zah⸗ lungen zu erreichen. Dringend nötig iſt der Schutz des Handwerks gegen die Handhabung der Wuchergeſetzgebung, die gerade beim Handwerk, dem letzten Gliede des Güterumſatzes, einſetzt. Es beſtand Uebereinſtimmung darüber, daß das Handwerk gründlich über die Maßnahmen aufgeklärt werden muß, die gegen die Geldentwertung Schutz gewähren. Der im Reichswirtſchaftsminiſterium ausgearbeitete Referenten⸗ entwurf eines Reichsrahmengeſetzes über die Berufs⸗ vertretung des Handwerks und Gewerbes, der be⸗ ſprochen wurde, wurde bezüglich der Beſtimmungen über das bei den Kammern zu entrichtende Gemeinſchaftsorgan als unannehmbar be⸗ zeichnet. Die Notwendigkeit der Zuſammenarbeit mit den Arbeitneh⸗ daß wurde zwar grundſätzlich anerkannt, es wurde jedoch gefordert, daß die Selbſtändigkeit der Organiſationen des Handwerks, der In⸗ nungen und der Handwerkskammern gewahrt wird. Dagegen wurde wurf eines„Geſetzes über die berufliche Ausbildung Ju⸗ gendkicher“ als brauchbare Grundlage für die weiteren Verhand⸗ lungen bezeichnet. Bei der Beſprechung des Lehrlingsweſens wurde ferner beſchloſſen, zur raſcheren Aypaſſung der Lehrlingsver⸗ gütungsſätze an die Geldentwertung Grundzahlen feſtzuſetzen, die mit der jeweiligen Lebenshaltungsinderziffer für Baden vervielfältigt werden. Nach einem Bericht über die Tätigkeit des Steuerausſchuſſes des Badiſchen Handwerkstags wurde folgende Entſchließung angenommen: Der Badiſche Handwerkstag zur Betriebsſteuer Die Betriebsſteuer trifft dieſenigen Berufe am meiſten, deren Hauptausgaben in Arbeitslöhnen beſtehen, insbeſondere · das Baugewerbe, wie überhaupt ſämtliche Handwerksberufe, während Handelspetriebe mit hohen Umſätzen und geringem Perſonal von der Betriebsſteuer am allerwenigſten erfaßt werden. Erforderlich iſt deshalb eine unverzügliche Prüfung dahingehend, ob die neuen Steuern für alle Teile der Wirtſchaft gleichmäßig tragbar ſind. So⸗ weit eine Gefährdung einzelner Berufskreiſe nachweisbar gegeben iſt, muß eine entſprechende Aenderung und Abminderung dieſer Steuer herbeigeführt werden. iſt in Gan gaden haltnl ir liche Großbetriebe mit ltung wurden insgeſamt Kohle von der Ruhr, die normalerweis 5 22 ſeſtgeſtellt, darunter 4 Betriebe mit 200 und mehr Schafen. Der der gesamten Trans ortmenge 2eble Ple 2u. Schafbeſtand der großen Güter macht 6,3 Proz. des Geſamtbeſtandes kuhr von den Seeh e des jetzigen Devisenstandes eine nennens werte in Betriebe einer extenſiveren Wirtſchaft erlaubnis, von st i Fleiſch und Wolle, aber auch der Schafdung Kohle zur Wohl aus dieſem und englischer Hän in in der Es erfolgten zwar in der letzten mehr, wohl aber zahl Kähne und Dampfer„requiriert“, d. h. in diesem Falle, we die in den Handwerkskammern und Landesfachverbänden geeinte Aukträge in den letzten Monaten mit 5 Spitzenorganiſation des badiſchen Handwerks, hatte dieſer Tage zu teilweisen Ueberschreitung der Weltmarktpreise an und für einer Ausſchußſitzung nach Karlsruhe eingeladen, in der die sich immer mehr abgenommen haben, wagen es unter diesen wirtſchaftliche Lage und verſchiedene Tagesfragen des Handwerks Umständen vorläufig nicht, ihre Güter Schiffen anzuver- heſprochen wurden. Der Währungsverfall, der ſich wie eine Enteig⸗ trauen, mit deren ertl Da mit dem 8. d. M. auch die Zahlungen aus der Steuern vermögen. Eine Beſſerung kann nur durch Schaffung einer Ruhrhilfe auf ehört haben, sehen sich die Reede- neuen Währung erzielt werden. Vorausſetzung hierfür iſt aber der eN 1 n Teil der Industrie, gezwungen, ihrem zu en. Klarh.it müfß vor allem auch über die Einfuhr- und Ausfuhr- bedingungen, schaffen werden, über die vollständige Ungewiß da Sie nirgends bei persò keine endgültisgen Angaben gemacht Werden Ein Rechtsanſpruch des Steuerpflichtigen auf Abwälzung der Steuer beſteht nicht. Bei Warenlieferungen kann der Lieferer ohne weiteres die Steuer in die Preiſe einkalkulieren, zumal er unter dem Syſtem der freibleibenden Preiſe hierzu leicht in der Lage iſt. Das iſt dagegen bei laufenden Werkverträgen nicht der Fall, wes⸗ halb die Betriebsſteuer von den Handwerkern zum großen Teil nicht abgewälzt werden kann. Sie muß alſo entweder von der Ver⸗ mögensſubſtanz entnommen, oder aber ſie muß zwangsläufig in einer Verringerung der Löhne ihren Ausdruck finden: beides iſt unhaltbar. Gegen die Entſcheidung des Reichsminiſters, wonach die Betriebsſteuer als Beſitzſteuer überhaupt nicht abgewälzt wer⸗ den darf, iſt eine gerichtliche Entſcheidung herbeizuführen. Die gewaltigen Betriebseinſchränkungen und Betriebsſtillegungen hat⸗ ten eine Vermehrung der Erwerbsloſen zur Folge, wodurch die aufkommenden Steuerbeträge unfruchtbare Verwendung finden. So bringt ſich immer mehr der Staat ſelbſt um ſeine Beſteuerungs⸗ objekte. Die Finanzämter ſind unbedingt anzuweiſen, nach einheitlichen Geſichtspunkten bei der Erhebung der Betriebsſteuer zu verfahren und dabei die Zahlungsfähigkeit des ſteuerpflichtigen Handwerkers weitgehend zu berückſichtigen. 0 2* Söeſidtiſche Nachrichten gebracht Werden Kann. Vorlaulig ſiegen uie vei- noch sehr ungünstig. Das Haupftransportgut, die 8 Die Zu- üfen ist gleichfalls sehr knapp, da von Massengütern, selbst nach eingeholter Einfuhr- as an englischer elangt wird für Rechnung holländischer er gefahren. Im Umschlagverkehr und ahrt zu Tal besteht eine große Unsicherheit. eit keine Beschlagnahmen „Requisitionenz; es sind eine An- enommen worden. Die deutschen Ausfuhrfirmen, deren der Annäherung und Wegnahme gerechnet werden muß. Die Dinge liegen demnach augen- erhandlungen zwischen den Schiff Besatzungs- ehörden erfolgen müssen, in denen Frankreich und gien sagen, was erlaubt und was verboten ist. die Zulauf- und Ablaufgenehmi gen, 45 eit besteht, 575 5 kestgelegt sind. an kann sie nur cher Erkundigung erfahren, wobei aber auch reitung der Gehaltsgrenze aus der Verſicherungspflicht ausge⸗ ſceden aber noch beitragspflichtig ſind. Auch die Marken der Gehaltsklaſſen 45—50 werden noch zum alten Nennwert gedruckt. Sie können erſt nach dem 15. Oktober in Verkehr gebracht werden. Die Verſicherungspflichtgrenze für September iſt unverändert ge⸗ blieben, für Oktober ſteht ihre Feſtſetzung noch aus. die Getränkeſteuer In Nr. 457 wurde von einem Juriſten die Auffaſſung vertreten, daß die Getränkeſteuer nicht auf Getränke Anwendung finden kann, die am 1. Juli im Beſitz des Selbſtverbrauchers waren. Unter Bezugnahme hierauf erhalten wir vom Städt. Nachrichtenamt fol⸗ gende Zuſchrift: Die am 1. Juli 1923 in Kraft getretene Ge⸗ tränkeſteuerordnung wurde mit dem 16. Auguſt 1923 in Vollzug geſetzt. Es handelt ſich bei der Getränkeſteuer um eine Ver⸗ brauchsſteuer, die nur die Fortſetzung der früher ſchon he⸗ ſtandenen Mannheimer Verbrauchsſteuer auf Wein und Bier iſt. Die Verſteuer ung der am Tage des Vollzugs vor⸗ handenen Beſtände ergibt, ſich notwendigerweiſe aus dem Begriff der Verbrauchsſteuer, da die noch vorhandenen Beſtände nur dem Verbrauch dienen. Wären die am 16. Auguſt 1923 vor⸗ handen geweſenen ſteuerpflichtigen Getränke nicht zur Verſteuerung herangezogen worden, ſo hätten die Beſitzer dieſer den Vorzug, He worden verzehnfachung der Beiträge zur Angeſtellten⸗ verſicherung Der Reichsarbeitsminiſter hat durch die ſechſte Verordnung über Gehaltsklaſſen in der Angeſtelltenverſiche⸗ rung und Lohnklaſſen in der Invalidenverſiche⸗ rung vom 29. September mit Wirkung vom 1. Oktober an die Jahresarbeitsverdienſte, die Veiträge und den Geldwert der Vei⸗ tragsmarken verzehnfacht. Es gelten vom 1. Oktober an fol⸗ gende Gehalts⸗ und Beitragsklaſſen: Gehaltstlaſſe Monatsentgelt Monatsbeitrag 36 1200 Millionen 12 280 000 Mk. 40 1200— 1500„ 50 Millionen 41 1500— 2000 65* 42 2000— 3000 93 5 43 3000— 4000 5 130 44 4000— 5 000* 168 0 45 5000— 7000„ 46 7000—10 000„ 47 10000—15000„ 466 8 48 15 000—20 000 4 652 8 49 20000—25 000 4 838„ 5⁰0 von mehr als 25 000 1024 Es iſt im Artikel 3 ausdrücklich beſtimmt, daß auch für Bei⸗ tragszeiten vor dem 1. Oktober nur Beitragsmarken nach Maß⸗ gabe der neuen Verordnung zu verkaufen ſind. Die Poſt hat in⸗ folgedeſſen für September und die zurückliegende Zeit nur die Marken der Gehaltsklaſſen 36 und 40 bis 44 zum zehnfachen Nennwert zu verkaufen. Der Arbeitgeber, der vor dem 1. Oktober dieſe Marken kaufte, iſt nicht zur Nachzahlung verpflichtet. Da für September die Gehaltsgrenze im unbeſetzten Gebiet 4 Milli⸗ arden beträgt, kommt in dieſem Gebiete die Gehaltsklaſſe 44 für September nur für ſolche Angeſtellte in Frage, die infolge Ueber⸗ gibt dieſer Kunſtweiſe auch Ausdruck in den unſerer engern Heimat entnommenen Motiven: Im„Murgtal“,„Waſſerfall“,„Vom Turm⸗ berg“ und„FJeldweg“ geigt er uns die Schönheit der Berg⸗ und zaldgründe, ihre⸗ Grüns, das vom Licht übergoldet und vom blauen Duft der Luft umfloſſen wird. Er breitet über dieſe Heimat⸗ werke den Zauber ſeiner Poeſie und lehrt uns das Alltägliche der im Glanz der Schönheit ſchauen, ebenſo wie er der melancholiſchen Steppenpoeſie der flawiſchen Dichter: die frohen aldhornklänge Eichendorfſſcher Naturdichtung beigeſellt. ***. Die„Große Deutſche Kunſtausſtellung Karls⸗ duhe 1923“ wurde am Dienstag nachmittag durch einen ſchlichten Akt⸗ geſchloſſen. Der Vorſitzende des Prof. Bitling, dankte in einer kurzen Anſprache ſtaatlichen und iſchen Behörden und den verſchiedenen Korporationen für ihre mterſtützung und ſbellte ſeſt, daß die Ausſtellung auch in materieller Hſicht ihre habe. Der Beſuch der Ausſtellung von Mai bis r ds. Is. ſei gut geweſen; eine Frößere Anzahl von Werken ſei verkauft worden. An Hand eines hlenmaterials ſtellte Prof. Billing feſt, daß 50 Prozent der Aus⸗ ler. außerkarlsruher Künſtler waren. Der Schlußakt wurde rſchönt durch Liedervorträge der Opernſängerin Frau Zilken, ch ein Violinſolo des Konzertmeiſters Voigt und durch Vorträge s Landestheaterorcheſters. Karlsruher Chorkonzerte. Einen künſtleriſchen Höhepunkt der Herbſtwoche verhieß die Erſtaufführung der Pfitznerkentate„Von Neutſcher Seele“. Wars zu hochgeſpanntes Erwarten, das zehr forderte als das Werk vermag, wars die Nüchternheit der faſt lesren Feſthalle, oder lag es tatſächlich am muftkaliſchen Ooſett— denfalls kam trotz ehrlicher Hingabe von Theaterorcheſter, Chor und Soliſten keine gute mitgeheriſche Stimmung für dieſe jung⸗ mantiſche Eichendo auf. Das Begeiſternde, der hin⸗ Aabende Sg—55 lehlie, die Neſlericn ſchwamm oben u. ſiegte auch in den geſchleppten Tempi. Schade drum; die Vorfreude war wieder ... Dagegen der Heidelberger Bach⸗ derein als Gaſt in Kartsruhe das Exeignis dieſer Mufikwochen. Da hätte ſich aufmachen—7 was Ohren hat zu hören. Trotz Ae Schlüſſelzahl. r der Saal wies gähnende Leeren auf; dicht geſtopft die Galerien. Zeichen unſerer Mißzeit. Die Heidelberger ließen ſichs nicht verbrießen: ſie erſangen den Vollbe⸗ Peis, daß Philinp Wolfrums Erbe in guten Händen ſei. Hermann Döppen dirigierte: nach kurzem Befangenſein nahm er den mächti⸗ n Chor und das Orcheſter des Landestheaters in feſte Hand und hrte ſie ohne Wanken durchs überwäftigende Gewoge der Jugen Whann Sebaſtian⸗ unß Regers.„Nun iſt das Heil und die Kraft“ dud Regers 100. Pfalm— auf den zwei Granitblöcken ruhte er Abend. Dieſe Machtwerke ſchufen die bleibende Stimmung. Sigantiſch waren ihre Steigerungen aufgebaut— die Stimmittel des inpafanten Maſſenchors kawen zu reſtlafer Geltung. Mehr als in den, die es der Intendanz ermöglichen, trotz der u delendam, wobei das C nicht Carchage bedeutel. D den diffizilen Pianopartien, die mitunter Vox angelica vermiſſen ließen. Die Geſamtwirkung: Feſtigung des Glaubens an die Unver⸗ zllegkeit der beiden Werke; Gefühl von unbedingter Sicherheit bei Dirigent und Chor. Dazwiſchen ein Moderniſt, Hermann Grabner, mit ernſter Schöpfung: Variationen über ein Bachthema. Acht Sätze von überzeugender Schönheit in Melos u. Inſtrumentation. Aber auch fruchtloſes Spintiſieren, über dem die harmloſe Melodie aus Anna Magdalenas Notenbüchlein ſchließlich nur noch Vorwand zu dieſem pompöſen Muſizieren wurde. Der einheitliche Zug ſehlt, die Geſchloſſenheit, trotz gegebenem Moliv. Wenn man dabei an Regers Variationen über Mozarts A⸗dur⸗ Sonate denkt.. Aber ſo viel Wärme, Verinnerlichung und wirk⸗ liches Erlebnis entſtrömt dem Werk, daß es ſich Teilnahme bis zum Ende erzwingt. Das Orcheſter nahm die verſchiedenen Schwierig⸗ keiten in Technik und Harmoniſierung ſpielend, die Soliſten— vor allem Ottomar Voigt mit virtuos gemeiſterten— legten ſich mit aller Liebe ins Zeug und n holte jede intime Klangſchönheit mit perſönlicher Hingabe aus Partitur und Inſtru⸗ ment. Der Komponiſt konnte den Beifall für ſeine grandioſe Schluß⸗ fuge perſönlich dankend entgegennehmen. Faſt oſtentativ beſcheiden klang daraufhin Brahms Rhapfodie für Altſtimme und Männerchor (op. 53): aber die fiel nicht ab, ſondern überdauerte mit ihrer abge⸗ klärten Innigkeit den Eindruck des noch kämpfenden Neumodernen. Anna Baumeiſter Darmſtadt) ſang die Goetheworte der Harz⸗ reiſe in anſprechender Einfachkeit, der r hielt beſonders rein. Der Abend war ein muſtkaliſches Feſt erleſenſter Art, für das die Hörerſchaft mit wahrem Jubel dankte. Dr. K. Preisendanz. Dem Lübecker Skadttheater ſind von Gönnern, die ungenannt bleiben wollen, in großherziger Weiſe Geſchenke überwieſen wor⸗ 3 ngeheuren Geld⸗ entwertungan der Durchführung ihrer künſtleriſchen Pläne weiter zu arbeiten. Die Gaben beſtehen in einer beträchtlichen Menge von Materialien, die zur Ausgeſtaltung des Malerſaales dienen ſollen — bekanntlich hat die Intendanz Johannes Schröder und Alfred Mahlau für den Entwurf von Bühnenbildern verpflichtet—, und in größeren Mengen von Holz, die den neuen Dekorationen zugute kommen. Dieſe Mithilfe des Bürgertums iſt ebenſo ungewöhnlich als durch die Not der Zeit geboten. Jedenfalls beweiſen die Lübecker durch ſolche Spenden, daß die großen Ueberlieferungen eines kunſt⸗ liebenden Mäzenatentums noch nicht geſchwunden ſind und daß das deutſche Bürgertum gewillt iſt, auch in ſchwerſten Zeiten die Pflege der deutſchen Kunſt nicht aufzugeben.— Auch in der Stadt Mann⸗ heim wußte man früher zu wiederholten Malen von großen Stif⸗ tungen künſtleriſch intereſſterter Bürger zu melden. Wir glauben auch, daß trotz allen ſchweren Zeiten dieſer Opferſinn nicht erloſchen iſt und wieder betätigt würde, wenn— ja wenn am Theater man⸗ ches anders wäre, als es durch die verfehlten Maßnahmen der ver⸗ antwortlichen Stellen ſeit einigen Johren geworden iſt. Es könnte wieder anders werden, wenn enydlich die verſchleppe Liſung dor Intendantenfrage geſucht würde. Ceterum censza: C. csse und die Stadt haben ſchon längſt das Wort! ie Commißſt 1 und übernahm im Juni 1918 die daß ſie im Gegenſatze zu jenen, die nach dem 16. Auguſt 1923 Ge⸗ tränke beziehen, ihre Beſtände ſteuerfrei verbrauchen dürften. Von einer unzuläſſigen Vermögensbeſteuerung kann daher nicht die Rede ſein. Die neue Tariferhöhung der Straßenbahn die heute in Kraft getreten iſt, dürfte in der nächſten Sitzung des gemiſchten beſchließenden Ausſchuſſes nicht ſo ohne weiteres wider⸗ ſpruchslos gutgeheißen werden, weil nicht alle Mitglieder mit dem Sprung von 12 auf 20 Millionen 4 für die kürzeſte Strecke ein⸗ verſtanden ſein dürften. Wozu iſt denn eigentlich der gemiſchte be⸗ ſchileßende Ausſchuß da? Genügt es, daß er nachträglich mit dem Kopfe nickt? Darüber wird wohl in der nächſten Sitzung am kom⸗ menden Freitag einiges von der Oppoſition geſagt werden. In den Kreiſen, die ſich ein Urteil erlauben dürfen, wird die Auffaſſt vertreten, daß der Sprung von 12 auf 20 Millionen A, der ſebſt in der mit Milliarden jonglierenden Gegenwart als exorbitant zu bezeichnen iſt, nicht gebilligt werden kann, weil man befürchtet,— die ohnehin ſchon ſehr ſchwach beſetzten Straßenbahnwagen no⸗ mehr veröden. Wenn wir recht unterrichtet ſind, iſt ſelbſt das Straßenbahnperſonal mit der Tariferhöhung nicht einver⸗ iſtanden, weil es die nicht unbegründete Befürchtung hegt, daß die lleine Beſſerung, die ſich in den letzten Tagen in der Frequenz bemerkbar machte, durch die neue Tariferhöhung zumichte gemacht wird. Es iſt ein offenes Geheimnis, daß ſich unſere Straßenbahn ſchon lange in einem ſchweren Kriſenzuſtand befindet. Glaubt man, daß durch die fetzige Tarifpolitik eine Beſſerung eintreten kannd Die Frage ſtellen, heißt ſie verneinen. Mit derartigen Dr. Eiſenbart⸗ Kuren hilft man dem totkranken Patienten nicht wieder auf die Beine. *Neue Erhöhung der Telegramm- und Fernſprechgebühren. Die Reichspoſt⸗ und Telegraphenverwaltung erhöht vom 12. Oktober ab die Telegraphen und Fernſprechgebühren erneut. Gewöhnliche Telegramme im Fernverkehr koſten 16 Millionen Grund⸗ gebühr und 8 Millionen Wortgebühr. Für Ortsgeſpräche werden 10 Millionen berechnet. Die anderen Gebührenſätze erhöhen ſich ent⸗ ſprechend. *Neue Einkommenſteuer⸗ und Briefmarken. Die Reichsdruckerei gibt jetzt Einkommenſteuermarken zu 5 und 10 Millionen Mark aus. An weiteren Ueberdruckmarken für den Poſtverkehr werden von der Reichsdruckerei jetzt auch ſolche zu 800 000 Mark auf den kleinen Ziffernmarken zu 100 Mark lila, 20 Mark lila⸗rot und 400 Mark braun, ſowie zu 2 Millionen Mark auf 300 Mark grün und 500 Mark ziegelrot ausgegeben. Die mitteleuropäiſche ZJeit im beſetzten Gebiet. In der Nacht zum 7. Oktober wurde in Frankreich nach der Sommerzeit wieder die weſteuropäiſche Zeit eingeführt. In von den Franzoſen beſetzten deutſchen Gebieten gilt noch, wie vorher, die mitteleuropäiſche Jeit, ausgenommen auf der Eiſenbahn. *Ein Erfaß toter Ankoſten findet nur für die bis zum 3. Oktober 1923 einſchließlich entſtandenen Unkoſten ſtatt. Die Anträge auf Er⸗ ſtattung müſſen bis zum 20. Oktober einſchließlich bei den für die An⸗ tragſtellung zuſtändigen Stellen eingegangen ſein. * Bewerkung des Eigenverbrauchs der Landwirte für die Am⸗ ſatzſteuer. Für die Umſatzſteuer wird der Eigenverbrauch der Land⸗ wirte im abgelaufenen Vierteljahr für eine erwachſene männliche Per⸗ ſon nach folgenden Richtzahlen berechnet: im Monat Juli 700 000 Mark, im Monat Auguſt 11 000 000 Mk., im Monat ber 200 000 000 Mk., im ganzen 3. Kalendervierteljahr 1923 212 Mil⸗ lionen Mark. Dieſe Richtzahlen ſind bei den monatlichen oder vier⸗ teljährlichen Voranmeldungen und Abſchlagszahlungen auf die Um⸗ ſatzſteuer nach der Verordnung des Reichsminiſters der Finanzen vom 4. Auguſt 1923 zu berückſichtigen. dDer mdpreis iſt von der Zuckerwirtſchaft mit Ein⸗ verſtändnis der rliner amtlichen Stellen zunächſt von 1,5 auf 2,856 und weiterhin ſogar auf 3 Milliarden Baſis Melis Magdeburg erhöht worden. Da ſich ſeit der letzten Berechnung auch ſämtliche Fabrikationszuſchläge, Steuern uſw. auf das—5fache erhöht haben, ſah ſich der Großhandel und Kleinhandel zwingend genstigt, auch ſeinerſeits eine neuerliche Erhöhung des Zuckerpreiſes vorzunehmen und zwar koſtet das Pfund Kriſtallzucker in den Einzel⸗ 38 elsgeſchäften für die laufende Woche 68 Millionen, das Pfund ucker aller übrigen Sorten 69 Millionen. Zur Ausgabe gelangt in dieſer Woche ½% Pfund auf den Kopf. „ Jur Regelung der Bezüge der mannheimer Vucgeeten 8 berichten. daß nach dem in Kerloruhe 15 S 5 pt ſchon für Oktober bezahlte Vorſchuß in e des 20fachen Auguſt⸗ gehaltes für einen Bruchteil von 8 für ember wicn tend. geſehen wird, während die Gehaltszahlung für 1* 08 als erl gilt. Weiter beſtimmt der daß für K.Stich⸗ mann das Gehalt für die erſte Oktoberwoche auf 2 450 000 000 feſt⸗ geſetzt wird,—— ein noch verbleibender Reſtbetrag in Höhe von 637 000 000 Mark nach dem Stande vom 9. Oktober valo aus⸗ bezahlt wird. Die Zahlungen erfolgen ſeweils Dienstags und Frei⸗ dtags, am Dienstag ſeweils der Endbetrag des am W Freitag ausbezahlten Gehaltes. Das Abkommen iſt vorläufig bis 21 Oktober abgeſchloſſen. * Iſt man verpflichtet eine Jeitung zu leſen? Im da ⸗ rüber nichts geſagt, wohl aber beſagt der hier in aragraph 26 des B. G..:„Fahrläſſig handelt, wer die im Ver⸗ kehr erforderliche Sorgfalt außer Acht läßt.“ Das bezieht ſich zu⸗ nächſt auf den Schaden, den man einem anderen zufügt, aber auch —ſich ſelbſt. Da nun alle obrigkeitlichen Verordnungen im unſerer it nicht mehr ausgeklingelt, ſondern durch die Zeitungen veröffent⸗ licht werden, ſogar nach mehrfachen Gerichtsentſcheidungen in den Amtsblättern veröffentlicht werden müſſen, wenn ſie der Allgemein⸗ 2 bekannt werden ſollen, ſo iſt jeder, der ſich nicht in Strafe und chaden bringen will, eben auch verpflichtet, eine Zeitung zu leſen. Tut ers nicht, ſo erlangt er auch nicht die Kenntuis von den wie Pilze aus der Erde ſchießenden neuen geſetzlichen und behördlichn beſ Nichterul und hat kein Recht, h zim Betretungsfalle oder bei Nichterfüllung einer Zahlungs⸗ oder Lieferungsauflage damit zu entſchuldigen,„er habe das nicht gewußt, er leſe keine Zeitung, die Zeitung ſei 17 zu teuer“ uſw. Die Zeitung iſt eben heute ein Or⸗ gan des Verkehrs. Deshalb gehört das Leſen einer ſolchen nicht bloß zur Anwendung der„üblichen“, ſondern der im Geſetz vor, geſehenen zerforderlichen Sorgfalt jedes Menſchen. Wer alſo keine Zeitung hält, handelt„fahrläſſig“ nach dem Geſetz und hat dieſe ſeine Fahrläſſigkeit voll zu vertreten. *Todesfall. Am Samstag iſt hier der frühere Oberſtleutnant Geora von Livonius, der eine lange Reihe von Jahren dem Offizierkorps des Karlsruher Leibgrenadierregiments 109 angehörte, geſtorben. Der Dahingeſchiedene rückte bei Kriegsbeginn als Kompagniechef mit dem aktiven badiſchen Leibgrenadierregiment als Führer der 8. Kompagnie ins Feld. Nach mehrmaliger ſchmerer Verwundung kem er als Adjudant zum Eeneralkommando des 14. Führung des Land⸗ wehrregiments 40, die er bis Kriegsende behielt. Nach 4. Seite. Nr. 465 Maunheimer General-Anzeiger(Miitag-Ausgabe) —— 7˙——. Mittwoch, den 10. Oktober 1923 dem Waffenſtillſtand ſchied von Livonius aus dem Heeresdienſt aus und ſiedelte ſpäter nach Mannhem über, um hier in das Rheiniſche Braunkohlen⸗Syndikat einzutreten. Der Verſtorbene war als Kommandeur des Landwehr⸗Regiments 40 in weiten Kreiſen des Landes bekannt. „Fahrraddiebſtähle. Der Polizeibericht führt wieder eine ganze Anzahl Fahrräder auf, die m letzter Zeit entwendet wurden, u. a. vor dem Poſtamt 2 ein Herrenrad, Marke Preſto, Fabrik⸗Nr. un⸗ bekannt, aus dem Fahrradſchuppen der Papyrusfabrik ein Herren⸗ rad, Marke Germania,.⸗Nr. unbekannt, in der Eilgutabfertigung des Hauptbahnhofs ein Herrenfahrrad, Marke Wanderer,.⸗Nr. un⸗ bekannt, gus dem Hausgang Prinz⸗Wilhelmſtraße 23 ein Herren⸗ fohrrad, Marke Ideal,.⸗Nr. 727 506, ein Herrenrad aus dem Hauſe L I, 2, Marke Kaiſer, Modell 100, Nr. 136 776, aus dem Hausgang E 7. 22 ein Herrenrad, Marke Dürrkopp,.⸗Nr. 766 319, im Hausflur F 4, 19 ein Herrenrad, Marke Gritzner,.⸗Nr. 324 042, aus dem verſchloſſenen Dienerzimmer im Schloß, linker Flügel, ein Herrenfahrrad, Marke Wanderer, Nr. 226 341, aus einer Scheune in Seckenheim zwei Fahrräder, Marke Preſto, Nr. 184 947 und Marke Kaiſer, Nr. unbekannt, vor dem Hauſe L 10. 10 ein Fahrrad, aus dem Treppenhauſe des Kaufhauſes ein Herrenrad, Marke Pan⸗ ler, vor dem Hauſe E 4, 17 eein Herrenrad, Marke Peter Weil, aus dem Hauſe N 2, 3 ein Damenrad, abgeändertes Herrenrad, Marke Ideal, aus dem Hauſe bzw B 3, 1 ein Damen⸗ Gerichts zeitung Eine Geldſtrafe von 250 Goldmark erhielt durch Strafbefehl der Viehhändler Friedrich Doſch von Eubigheim wegen Preistreiberei auf dem hieſigen Schlacht⸗ und Viehhof. Er hat einen Farren mit 80 Prozent Gewinn verkauft. Die verwirkte Gefüngnisſtrafe wurde in eine Geldſtrafe von 250 Goldmark umgewandelt. Der Uebererlös von 25,8 Milliarden wird eingezogen. Mannheimer Schwurgericht Zum Vorſitzenden in der am 22. Okt. beginnenden Tagung iſt Landgerichtsdirektor Dr. Bodenheimer ernannt, zum ſtellvertr. Vorſitzenden Landgerichksrat Dr. Wol fhard. Die Spruchliſte der Geſchworenen lautet: 1. Ziegeleibeſitzer Joſeph Merkel in Brühl. 2. Fabrikantenwitwe Frau Hedwig Freudenberg in Weinheim. 3. Kaufmann Rudolf Kunkel in Mannheim. 4. Gemeinderat Hel⸗ mut Zwintſcher in Edingen. 5. Buchdruckereibeſitzer Karl Keßler in Sandhofen. 6. Werkmeiſter Georg Lipponer in Neckarau. 7. Kaufmann Philipp Bühler in Avesheim. 8. Chemi⸗ ker Dr. Bruno Albert in Rheinau. 9. Bahnarbeiter Joh. W. Schäfer in Ketſch. 10. Fabrikarbeiter Ludwig Hahn in Ofters⸗ heim. 11. Schloſſer Heinrich Gordt in Mannheim. 12. Dipl.⸗Ing. Hofraum im Hofe fahrrad, abgeändertes Herrenrad, Marke Brennabor, vor D fahrrad, Marke Heß, Nr. 771 422, P 4,%½ ein Damen⸗ in faſt neues Damenfahrrad, Marke Heß,.⸗Nr. 713 934. im Hauftartell⸗ und Syndikatspolitit verurſacht werden. Velnz, Wihelnftr 18. ein Herrenfahrred. Marke Prennaßor, F. Raangefeleßeaſe dele Fehehunge abgeändertes Herremach fa mlopisle fehrrad. F. Nr. und Marte unbekannt, in N 7. 3 ein Herrenfahriſchen, Unmöggcheeiten. 739 850, im Hofe P 4, 5 ein Damenfahrrad, rad, im Hauſe P 2, 10/13 ein Damenfahrrad. Veranſtaltungen 4 Theaternachricht. Hebbels„Herodes und Mariamne“ Rolle des Sameas ſpielt— für den erkrankten Wilhelm Karl Neumann⸗Hodiz.— Am Freitag gelangen„Oie im Nibelungenſaal zur Wiederholung. Die Rolle ſpielt Hanns Herbert Michels für den erkrankten Zu der Vorſtellung ſind vom Bühnenvolksbund folgende zur Aufführung. 7501—7900. 4 Künſtlertheater„Apollo“. Henny Porten, die berühmt Filmdiva gaſtiert nur noch bis einſchließlich Samstag. 4 Jreier Bund. muß der erſte Vortrag über„Francisco ausfallen. Das Winterhalbjahr der„Akademie für Jedermann“ ginnt demzufolge am Montag, 15. Okt mit dem Vortrag des Bu desleiters Dr. Hartlaub über kunſt und Bildnerei“. 3 Marcelle Bächtold. monieſaal einen eigenen Schumann veranſtalten wird, Hochſchule für Muſik, ſondern ſchule Deutſchlands und der Schweiz. Drei Meiſter⸗Klavierabende werden auch in dieſem Winter ini⸗ Harmonieſaal ſtattfinden. Dr. Viktor Ernſt Wolff⸗Berlin, Frida Kwaſt⸗Hodap und Profeſſor Joſef Pembaur konnten uginen tet werden. Der erſte Abend wird am Mittwoch, den 17. Oktober ſtattfinden, bei denen der auch in Mannheim hochgeſchätzte Pianiſt Dr. Wolf, Werke von Bach, Mozart und Schubert zum Vortrag bringen wird. Der Verband ehem. Abiturienten des Realgymnaſiums I in Mannheim beging am Samstag ſein 25jähriges Stiftungs⸗ eſt. Die Feier wurde nachmittags durch einen Feſtakt in der ula des Realgymnaſiums I eingeleitet, der unter der muſikaliſchen Leitung des Mufikinſpektors Ma ck einen für alle Teilnehmer unver⸗ eßlichen Eindruck hinterließ. Nach einleitenden Worten des erſten i den 5—5 vorzüglich wiedergegebene Vorträge des Schüler⸗ orcheſters des Realgymnaſiums I, eines Quartetts ehem. Schüler, ein für dieſen Tag von einem ehem. Abiturienten verfaßten Prolog in bunter Reihe. Im Mittelpunkte der Feier ſtand die Anzfprache des älteſten Mitgliedes des Verbandes, Dr. Stein, die in packenden Worten Zweck und Ziele des Verbandes darlegte und in einem Treugelöbnis für Schule und Vaterland ausklang. Abends ver⸗ ſammelten ſich die Teilnehmer in den in liebenswürdiger Weiſe zur Verfügung geſtellten Räumen der Loge„Wilhelm zur Dankbarkeit“ zu einem gemütlichen Umtrunk. der Mannheimer Zitherklub beging am vergangenen Sams⸗ tag abend ſein 50. Stiftungsfeſt mit einem wohlgelungenen Feſtbankett mit Damen im kleinen Saale des Ballhauſes. Aus nah und fern eilten Zitherfreunde und Abordnungen pon Zither⸗ vereinen herbei, um mit dem Zitherklub das goldene Jubiläum zu ſeiern. An der Durchführung des Progranmns beteiligte ſich der Zitherverein Käfertal und der Lanzſche Zitherverein. Es kann 250 geſtellt werden, daß nur Vorzügliche⸗ geleiſtet wurde. Ganz beſon⸗ ders gefiel das des Eßlinger Zither⸗ vereins mit ſeinem ſchwäbiſchen Volksliedchen. Die ſchwäbiſchen Gäſde mußten ſich auf die geradezu ſtitrmiſchen Hervorrufe zu im⸗ zuͤhligen verſtehen. Als Soliſt ließ ſich Herr Külgaß, Zitherverein Käfertal die am Freitag, den 12. Oktober im Har iſt aus der Meiſterklaſſe der Hoch und der Langſche Zitherverein. Es kann feſt ⸗ men. Dem Konzert folgte ein ebenfalls ſehr gut beſuchter Feſt⸗ ball. Ddem Bankett ſolgte am Sonntag nachmittag im großen Saale des Ballhauſes das Jubiläumsfeſtkonzert unter der bewährten Leitung des Zithervirtuoſen J. H. Korter. das in allen Teilen wirklich glänzend verlief. Der Saal war bis auf den letzten Platz beſetzt. Das dankbare Publikum zollte allen Dar· bietungen die wohlverdiente ſtürmiſche Anerkennung. Eine ſchöne Abwechflung im Programm boten das Doppelquartet des Geſang⸗ vbereins Liederhalle. Nach Verleſen der Vereingchronit wurde der anweſende Gründer und Ehrenpräſident de⸗ Vereins, Albert Kuhn, ganz beſonders geſeiert. In Anerkennung ihrer lang⸗ jährigen Tätigkeit und in Würdigung ihrer beſonderen Verdienſte würden zu Ehrenmitgliedern ernannt: Joſ. Laſchinger, Karl Koßmann, Guſtav Marx, Hauns Zawitz und Karl Wil⸗ helm. Dem Zitherklub gratulieren wir zu ſeinem Erfolge und wünſchen ihm ferneres Wachſen, Blüben und Gedeihen. Aus dem Lande R— 7 5 Okt. Der Fremdenbeſuch hat im vergangenen Sommer in ben meiſten ſonſt bevorzugten Gegenden Deutſchland⸗ zum Teil erhebliche Einbußen zu verzeichnen gehabt, denen behen. über einzelne, zeitweiſe überfüllte Gebiete keinen Ausgleich bedeu⸗ ten. 2 den Gebirgen, die infolge mehrfacher Ungunſt der Zeiten gegen früher weſentliche Lücken aufzuweiſen haben, gehört der bad Schwarzwald, deſſen mittlere Teile mit der Schwarzwaldbahn und deſſen Süden durch die Verkehrsabſchneidung in Offenburg ganz außerordentlich ſchwer betroffen wurden, da dieſe Gebiete danach nur unter Benützung der zeitraubenden und nicht ſo gut bedienbaren Umgangslinien zu erreichen waren. Dazu kam weiter ein ſehr un⸗ gün und Frühſommerwetter, das noch am 15. Juni auf den warzwaldhõ Schneefälle brachte. Ungünſtig wirkten die terminlich für die Fremden und die Hotelinduſtrie höchſt un⸗ glücklich eingetretenen der Reichsbahn, die nachher um die Mitte Auguſt in Verbindung mit dem Markſturz zu einer förmlichen Fluchk der Gäſte aus den Kurorten führte. Insbeſon⸗ dere war der ganze September, ſonſt noch voll zu zählen, dieſes Jahr troß des günſtigen Wetters durchaus ein Ausfall. So konnte es nicht ausbleiben, daß die J0 der Fremden, wie die der Ueber⸗ nachtungen gegen das Vorſahr ſtark rückläufig iſt. Triberg hatte vom 15. Mai bis 30. September 1923 6 920 Fremde mit 27679 Uebernachtungen zu verzeichnen gegen 12 390 und 48 895 Ueber⸗ nachtungen. Es ſind ſomit in dieſem Sommer nur 58 Prozent des Verkehrs vom Vorfahr erreicht worden. Bemerkenswert iſt, daß in den beiden Jahren die Zahl der Fremden zu der der Ueber⸗ nachtungen das gleiche Verhältnis aufweiſt. *Aus der Baar, 8. Okt. Nicht nur auf dem Hochſchwarzwald, ſondern auch auf der Baar hat es Ende der vergangenen Woche ſchon luſtig geſchneit. Der Landwirt in der Baar hat dieſem 3, igegen Preisſteigerungen wenden, die unnötigerweiſe durch Schnellſte Erle⸗ 0 or m. Unſere 46 Steuerarten, die 4 ch faſt ebenſovielen Erhebungsſyſtemen arbeiten, führen zu tech⸗ 8. Zahlreiche Verbrauchsſteuern könnten in„ eine einfache Warenumſatzſteuer zuſammengefaßt und durch ein einziges Amt verwaltet werden. Die Betriebsſteuer ſchießt veit über das Ziel hinaus und droht direkt und indirekt zur Arbeitsloſigkeit zu führen. Den Arbeitsloſen müſſen wir grund⸗ Am Donnerstag, den 11. Oktober gelangtätzlich die Arbeitspflicht auferlegen; auch die ſchablonenhafte Dilinterſtützung läßt ſi olmar Kohle 22 Goldmark koſtet und ſo 16 Goldmark 9 iſt als die äu berdeutſche, ſo zeigt das, daß wir unmöglich auf eine des Fren peutſchen Kohlenproduktion verzichten können, wenn wir unſere Ar⸗ Wilh. Kolmar.beiter weiter beſchäftigen und ernähren wollen. Die Grundzüge der Numirtſchaftsreform, die wir anſtreben, ſtehen feſt. mern aufgerufen: 3926—4025 und 5201—5850 und 6101—6500 75 ſie ſind in den Vorverhandlungen vollkommen ze worden. 1 erſt in der letzten Stunde vor Mitternacht erfolgte, wurden ſämt⸗ 5. Wegen Nn 0 u uung1 unnd 12. Pieen die Stimmen der Antragſteller abgelehnt, ebenſo der ſozial⸗ beemokratiſche Antrag, ech dganechle ee will. Dagegen wurde mit den Stimmen er Koalitionsparteien „Ein Jahrtaufend deutſcher Bame n, der die Leiſtungen aus der Erwerbsloſenfürſorge vom Er⸗ nächtigungsgeſez ausnimmt. Klavierabend mit Werken von Roberd zten während der Güttigkei 5 gkeit des Ermächtigungsgeſetzes wurde iſt nicht Lehrerin an der hieſigehegen die Stimmen dieſer Fraktion und der Bageriſchen Volkspartei ervorgegangen und konzertierte bereits in vielen Städteherallung—— angenommen. Adolf Max.E, Gf er ig. Man-nulh Wſk Werhen uns ſchärf ch dann beſeitigen. Wenn heute die engliſche teigerung der Zweifel können Bei der Abſtimmung deutſchnationalen und kommuniſtiſchen Abänderungsanträge * der die Erwerbsloſenfürſorge aus dem Er⸗ — — ein Zentrumsantrag angenom⸗ Der deutſchnationale Antrag auf Sperrung der Eine Reſolution Schiffer für die Vereinfachung der Dann wurde das ganze Geſetz in eiter Leſun en Simmen. der. Jottichnati 1 hon N Lebung gegen verkauft. die Arbeiter Gottlieb Grabenauer⸗ Wilhelm Emma Senn, ſämtliche von Mohr⸗Mannheim⸗Käfertal. Die Vorunterſuchung und auch in der geſtrigen Verhandlung hartnäckig leugneten, konnten überführt werden. Zur Verhandlung waren gegen 15 Zeugen aus Seckenheim aufgeboten, wovon jedoch nur ein Teil zu Ausſagen veranlaßt wurde. Die ganze Diebſtahlsaffäre hatte ſeinerzeit in Seckenheim ziemlich viel ſchmutzigen Slaub aufgewirbelt und bildete wochenlang das gesgeſpräch. Kiſte Aluminium ſtahlen Jakob Eſchelbach und Gott⸗ lieb Grabenauer. Beim Diebſtahl der zweiten Kiſte iſt Eſchelbach ins Schwanken geraten, da er anſcheinend Gewiſſensbiſſe bekam. Er ging aber mit Wilhelm Sbeinmann in der Nacht dom 13. auf 1 Auguſt nach dem Gelände des Gitterbahnhofs, um die zweite Kiſte zu holen. Steinmann iſt erſt 19 Jahre alt und hat bereits ſieben Vorſtrafen auf dem Kerbholz. Senn hat das geſtohlene Alumi⸗ nium an den Fahrradhändler Mohr verkauft. Die Ehefrau des Senn, Emma Senn, hat geſtanden, 60 Pfund Ammoniak verkauſt zu haben, die ſie nicht auf legalem Wege erworben hatte. Auch um den Karkoffeldiebſtahl hat ſie gewußt. 5 Die Vernehmung der Angeklagten geſtalbete ſich des öfteren ſchwierig, da unter ihnen geriſſene waren. die kein Wäſſer⸗ chen getrübt haben wollten. Von den Eheleuten Senn ſucht die Frau den Mann hineinzureißen. Es ſcheint eine vecht unglückliche Ehe zu ſein. Die Frau iſt 28 Jahre alt, 6 Jahre iſt ſie verheiratet. E der beſte, Her, Vertreter der aun, klage entwirft ein ſehr düſtere⸗ ild der übrigen Angeklagten bricht ſie wiederholt in Tränen aus. ſpielt dem Gericht dann eine Komödie vor, ſpringt unter Weinen auf und rennt zur Türe, wo ſie mit einem Aufſchrei men· ſtürzt. Der ganze Auſtritt bleibt aber wirkungslos. Das Gericht war auf dieſen—02 ließ die Senn inaustragen, wo ich* wi erholte. Gerichtsarzt Dr. Götzmann ſprach ſich über Mohr gutacht⸗ lich dahin aus, daß dieſer krotz ſeiner hochfahrenden gelehrten Worte von beſchränktem reſp. geſchwächtem Eſchelbach, Steinmann, Georg Senn, Seckenheim und Fahrradhändler Angeklagten, die während der Intellekt 2—— un⸗ empfindlich ſei. Er weiß alle Geſchäftskniffe und ſie aus, weil ihm die moraliſche Ehre abgeht und weil er kein Gewiſſen hat. Der Vertreter der Staatsanwaltſchaft geißelte die bodenloſe Verlogenheit„ dieſe Verlogenheit habe es faſt unm ge„ vorwärts zu kommen. Es ſei kein Vergnügen geweſen, Frau Senn im Gefängnis zu vernehmen, da man immer es komme eine neue Straftal. Sie hat eine große Phantaſie und lebde mit ihrem Manne nicht gut. Er beantragte gegen Eſchel⸗ bach eine Gefängnisſtrafe von 5 Monaten, gegen Grabenquer 3 Monate, gegen Steinmann 1 Jahr Zuchthaus, gegen Georg Senn 6 Wochen, gegen Mohr 5 Monate und gegen Emma Senn 3 Monate Gefängnis. 8 1 Gericht verkündigte kurz vor 7 Uhr abends folgenden Spruch: Verürteilt wird Eſchelbach zu einer Gefängnisſtrafe von 5 Monaten, Grabenauer zu 2 Monat. Steinmann zu 1 Jahr 3 Monate, Georg Senn zu 10 Wochen, Jakob Mohr zu 5 Monat und Emma Senn zu 2 Monat. Die haben die Koſten zu tragen. Verteidiger von Jakob Mohr und Gg. Senn iſt Rechtsanwalt Dr. Lintz, der übrägen Angeklagten Dr. Pfeiffenberger. 0 ch. Ein„liebevoller“ Vater. Vor dem Karlsru gericht ſtand kürzli i er Schöffen⸗ ein gewiſſer Johann Knopf,; aufmann von Beruf, und deſſen 22jähriger Sohn. Letzterer ſollte ein ſtohlen haben und dazu vom Vater verleitet 7 U5 ſein, der ihm die günſtige Gelegenheit verraten hätte. Während der junge Mann über einen Monat in der ſaß, ließ man den Senior ſchon nach 3 Tagen wieder laufen. In der Verhandlung ſtellte ſich heraus, daß Johann Knopf ſenior ſelbſt Sohn für 50 000 Mark verkauft hatte. Knopf ſenior glaubte, den eigenen Sohn des Diebſtahls bezichtigen zu müſſen, um ihm„eins auszuwiſchen“. Beide waren nämli gut aufeinander zu ſprechen. Die Schuld an dem Zerwürfnis trägt der„alte Herr“, der heute nicht nur den mitangeklagten jungen Menſchen, ſondern auch ſeinen als Zeuge erſchienenen I4jährigen Jungen nach Möglichkeit ſchlecht zu ſuchte, um ſich in ein um ſo ſchöneres Licht zu ſetzen. Ein vergebliches Unterfangen: Das Gericht verurteilte den Vater, der ſchon wiederholt mit dem Strafgeſetz in Konflikt geraten iſt, zu 4 Monaten Gefängnis und drei Jahren Ehrverluſt und ſprach den Sohn von der Anklage des Fahrraddiebſtahls frei.. Ein Nachſpiel zu der Straſzenſchlacht in Cörrach. Eine ſchwere Schlägerei zwiſchen Hamburger Zimmerleuten und Lörracher Ein⸗ wohnern, die in der Nacht zum 25. Juni in Lörrach ſich abſpielte, wurde in einer Verufungsverhandlung nochmals beleuchtet. Es war dieſer Schlägerei eine wahre Schlacht bei den Neubauten in Leo⸗ Treiben mit böſer Miene zugeſehen. Faſt die geſamte Kartoffelernte iſt noch auf dem Jelde. — poldshöhe vorangegangen, worauf die damals verprügelten Hambur⸗ Bohrer, .]Haushaltungsgegenſtände, deren Geſamtwert im Juli auf 10 Mill. gebracht werden konnten. SSS Wegen Diebſtahl und Hehlerei ſind angeklagt: Gipſer Jakob 4. böhmiſchen Kraftſa befürchten mußte, das Rad geſtohlen und dem B ger ein Telegramm, das zur kollegen nach verſchiedenen Der ſtrengen 8 00 nachkommend, die ſchreibt, reiſten ſofort eine größere Zahl Hamburger nach Lörrach, ohne eigentlich zu wiſſen, wozu ſie gebraucht würden. Das vermehrte Erſcheinen der Hamburger mag auf die Stimmung Hluben in aufforderte, an ihre Zunſt⸗ die Bruderſchaft vor⸗ pelungen kam es in genannter Nacht zum Zuſammenſtoß der feind⸗ lichen rteien, bei dem Meſſer Seitengewehre, Holzprügel und mehr oder weniger primitive Waffen eine unheilvolle Rolle ſpielten. Die Straßenſchlacht wurde nur durch das Eingreifen der Polize! beendet. Mehrere der Schöſeng mußten nach dem Krankenhaus ver⸗ Sache werden. Das Schöffengericht Lörrach kam bei Prüfung der Sachlage zu der Anſicht, daß die Angreifer nicht die Hamburger, ſon⸗ dern die kampfesluſtigen Lörracher geweſen ſeien. Demgemäß 5 das Urteil aus; die angeklagten Hamburger Zimmerleute wurden reigeſprochen, die meiſten der Angeſchuldigten aus Lörrach verur⸗ teilt. Unter ihnen hatten wegen erſchwerter Körperverletzung u. a. ein Schreiner und ein Schriftſetzer je 6 Monate, ein weiterer Schrei⸗ ner 8 Monate, ein Seidenfärber und ein Hilfsarbeiter je 5 Monate Gefängnis erhalten. ausgeſprochenen Strafen als viel zu hoch anſahen. Die Oberinſtanz kam zu der Verwerfung ſämtlicher Berufungen, da die wohler⸗ rung der Urteile geben. Von dem weiteren Verhalten der Angeklag⸗ ten wird es abhängen, ob Strafaufſchub gewährt wird. Ein haltoſer ſunger Mann. Der unehelich geborene, Als Lageriſt entwendete er in den Jahren 1922 und 23 nach und nach ſeinem Arbeitgeber Nieten, Kupfer, Zinn, Aluminium⸗Küchengeſchirr und ſonſtige Mark geſchätzt wurde. Das Diebesgut wurde hauptſächlich an Ver⸗ wandte losgeſchlagen. Um den rechtmäßigen Erwerb eines Teils machen, figurierte der Angeklagte mit einer gefälſchten Urkunde, in der beſcheinigt wurde, daß er laufend bei einem Metallhändler Ware kaufe. Auch ſeiner Hausfrau gegenüber machte ſich F. eines groben Vertrauensbruchs ſchuldig, indem er ihr zwei goldene Ehe⸗ ringe, eine Granatbroſche und zwei Halskettchen ſtahl. Mit deeſen entwendeten Schmuckgegenſtänden beſchenkte F. großmütig ſeine Braut. Der durchaus geſtändige Angeklagte machte zu ſeiner Ver⸗ teidigung finanzielle Notlage geltend, deren Vorliegen aber vom Gerichte nicht anerkannt wurde. Strafmildernd kam in Betracht, daß die geſtohlenen in der kautete auf eine Geſamtgefängnisſtrafe von 4 14 Tage Unterfuchungshaft abgehen. Sportliche Rundſchau Pferderennen Grunewald Jungfern⸗Rennen. 5800„. 1200 Mtr. onaten, wovon imattreuer, Mitterwurzer, Domina, Fegefeuer, Leander. aſtanien⸗Jagdrennen. 5000. 3200 Mtr. 1. G ſchmidts Paulus(Dyhr) ging allein über die Bahn.— Ber ge⸗ Preis. 11000&. 2000 Mtr. 1. Freeſes Kammerfänget Ceres, Fillipop, Liktor, Roderich, Fateider, Jagdrennen. 16 600 4. 3500 Mtr. 1. Stlareks Geldulf (Bismark); 2. Halma; 3. Fuchsmajor. 33:10; 18, 13:10. Ferner: Entſchluß.— Burchard von Oettiengen⸗Rennen. 30 000 A. 1600 Mtr. 1. Geſt. Pünſtofers Hampelmann(Kaſpar). 2. Anfang; 3. Eitelkeit. 18:10; 12, 12:10. Ferner: Döberitz.— Ge⸗ ranium Hürdenrenne n. 6000. 3000 Mtr. König Midas(Oertel); 2. Orkan; 3. Major. 12:10; 11, 13:10. Jerner: Eva II.— Preis von Schildhorn. 11000 4. 140⁰⁰0 Mtr. 1. v. Oppenheims Monfalcone(Tarras): 2. Da Capo. Motorradſport Deutſche im Schöberberg⸗Rennen. Bei dem vom Nord⸗ rerbund auf dem Schöberberg veranſtalteten Motorrad⸗ und Automobilrennen über 4 Km. ſchnitten die anweſenden Deutſchen her⸗ liwy(D. K..) in:05,4 gegen zwei andere D. K..⸗Fahrer, Hu ck e⸗ (Bekamo) belegte in der 250 cem⸗Klaſſe den zweiten Platz. A. Urban (Wanderer) holte ſich das Rennen für Räder bis 750 com überlegen in .24,5. Die Konkurrenz der Tourenwagen bis 2,75 Liter ſah Stegmayer (Mercedes) in Front vor Ing. Wagner(Preſto). Die beſte Zeit(:53,9) N Junek⸗Prag mit einem 2 Liter Bugattiwagen. In der Klaſſe über —5 180 11 Sghöderh 55 ſeinem Mercedes in:55,9 und amit endgültig den öberberg⸗Wanderpreis. Den zweiten Platz belegte M. Hovol-Prag ebenfalls auf Mercedes. 1. Waſſerſport *Kauuſegelregatta in Mannheim. Die für den 30. Septembet feſtgeſetzte, aber infolge Windſtille ausgefallene 1. interne Segel⸗ regatta der Mannheimer Kanugeſellſchaft fand am Sonntag vor⸗ mittag auf dem Altrhein ſtatt. Als Regattabahn war die Strecke des Altrheines von der Diffenebrücke bis zur Zellſtoffabrik gewählt worden, wo von der Straße längft des Hochufers das geſamle Rennen genau verfolgt werden konnte. Auch diesmal wehte nut bis 4,5 qm Segelfläche. Es waren am Start erſchienen:„Sturm⸗ wogenen Gründe des Schöffengerichts keinen Anlaß zu einer Aende⸗ der Lörracher aufreizend gewirkt haben. Nach gegenſeitigen Anrem⸗ 1 22 Jahre alte Kaufmann K. F. aus W. hatte keine richtige Erziehung genoſſen. Als F. vom Land in eine größere Stadt kam, geriet er, moraliſch haltlos, auf Abwege. der geſtohlenen Metallteile dem Käufer, einem Onkel, glaubhaft zu „ der Jauptſache wieder bei⸗ Urteil der Stuttgart vorragend ab. In der Klaſſe der Motorräder bis 175 cem ſiegte W. Ko ſt⸗ lätzen in Oberbayern abgehen ließen. Zimmerleute Dieſe hatten Berufung eingelegt, weil ſie die %VF 1. b. Oppen⸗ heims Sans Atout(Tarras); 2. Diſtel.; 3. Calderon. Ferner: — 50 ig): 2. Notung; 3. Tuan ſang. 311:10; 48, 31, 17:10. Ferner: Grazie.— Achill⸗ 1. Oswalds eine leichte Briſe, dazu noch ſehr unregelmäßig durchſtehend aus Weſt⸗Süd⸗Weſt. Die Ausſchreibung galt für Boote der M. K. G. vogel“(Eigner und Steuermann: Blum),„Schatzgräber“(Eigner: Freymüller, Steuermann: Becht) und„Butzel“(Eigner u. Steuer⸗ mann: Buſch). Nach etwas ſchleppendem Start hatte ſich zuerſt „Sturmvogel“ freigekreuzt, dem dann„Schatzgräber“ und ſpäter„Butzel“ folgte. Als die Wendemarke an der Zellſtoffſtraße erſtmalig erreicht wurde, ſchob ſich das Feld wieder dicht zu⸗ ſammen und es ſchien, als ob„Schatzgräber“ die Führung über nehmen würde. Aber es kam anders. Infolge eines Mißlingens eines Wendemanövers lief ihm„Sturmvogel“ wieder davon, der nicht mehr eingeholt werden konnte.„Butzel“, dem der ſchwache Wind gar nicht zuſagte, fiel ganz zurück und gab nach der erſten Runde auf. Nach einer Stunde und 2 Minuten ging„Sturm⸗ vogel“ als erſter durchs Ziel, gefolgt von„Schatzgräber“ in etwa 500 Meter Abſtand. 6,4 Kilometer theoretiſche Bahnlänge waren im ganzen zu verſegeln. Handball Handballmeiſterſchaft. Die Handballmeiſterſchaft der Deut⸗ ſchen Turnerſchaft wurde im Kölner Stadion entſchieden und von Union⸗Düſſeldorf gegen Turngem'einde Stuttgart:1 gewonnen. Leichtathletik einer 50 Kilometer langen Strecke mit Start und Ziel auf des Leipziger Radrennbahn wurde am Sonntag als letzte Leicht athletikmeiſterſchaft des Jahres die im 50 Kilometer Gehen zur Entſcheidung gebracht. Von 22 Gemeldeten ſtellten ſich 14 dem Starter. Es fehlten u. a. Schötz⸗Berlin, Piüiſchel⸗Magdeburg und die vier Geher aus Flensburg. Altmeiſter Hermann Mükler legte ſofort ein ſehr ſcharfes Tempo vor, mußte aber, nachdem er einen orſprung von 8 Minuten herausgeholt hatte, im letzten Viertel der Strecke aufgeben. Zudem wurden durch einen Gewitterregen die Wege ſtark aufgeweicht und machten das Gehen ſehr beſchwer lich. Der Berliner Meiſter Köhler behauptete ſich nach dem Ausſcheiden von Müller ſtets in Front und konnte einen ſicheren Sieg davontragen. Um den zweiten Platz gab es einen ſchönen Kampf zwiſchen Haupt⸗Berlin und Groiß⸗Landshut, den Erſtere“ zu ſeinen Gunſten entſchied. Dos genaue Ergebnis: Berlin:20:14,8; 2. Haupt⸗Berlin:20:57,2; 3. Groiß⸗Landshul :21:20;: 4. Peitſch⸗Chemnitz: 5. Froße⸗Lichtenberg. Boxen „ Guiſeppe Spalla ſchlägt Teixidor. Der bekannte italieniſche Schwer gewichtsboxer Guiſeppe Spalla traf in Gennua auf den gute. inter⸗ nationale Klaſſe repräſentierenden ſpaniſchen Teixidor, den er nach vier ſchweren Runden durch Niederſchlag al, fertigen konnte.— In Boſton unterlaz Fred Fulton gegen Ja Renault, Schwergewichtsmeiſter von Canada, in der 10, Runde durch k. 9. erſt „ ötler-Berlin gewinnt die Deutſche Gehermeiſterſchaſt. Auf 1. Köhler Schwergewichtsmeiſteß 4 K 0 8 1 1 er N äß en ir⸗ ei⸗ ite 0 * 8 bie n5 e 11 22 1g r, n⸗ 1 t, ne.„ Kernee ee ree 8 Mittwoch, den 10. Oktober 1923 —— Rommunale Chronik Kleine Mitteilungen In Karlsruhe gelten für die Gas⸗ und Stroment⸗ nahmen, die durch aih dagelel vom 5. Oktober ab(mit dem 3. Einzugsbezirk feſtgeſtellt werden, bis auf weiteres fol⸗ hende Preiſe. 1 Kubikmeter Gas für Leucht., Koch⸗ und Heizzwecke 18 000 000 Me., 1 Kubikmeter Gas für Kraftzwecke 16 000 000 Mk., 1 Kilowattſtunde Strom für Licht bis zu 3000 Kilowattſtunden 50 Millionen Mk., 1 Kilowattſtunde Strom für Kraft bis zu 3000 Kilowattſtunden 35 Millionen Mk., Treppenhausbeleuchtung, Schalt⸗ uhrmiete monatlich 35 Millionen Mk., die 16kerzige Glühlampe monatlich 35 Millionen Mk., Pauſchalglühlampen in Kellern und Dachkammern 2 200 000 Mk. für die Glühlampe und Ker enſtärke; leintransformatoren für Läutewerke und Türöffner 21 Millionen rk für 1 Watt Eigenverbrauch. In Ludwigshafen wurde die Reklame⸗ und Schilderſteuer, weil ſie nichts einbri ö e ngt, vorläufig außer Wirkſamkeit geſetzt. Ein ntrag auf völlige Aufhebung konnte im Stadtrat nicht durch⸗ dringen. Die Verbrauchsſteuer auf Eſſig und Eſſigſprit, wurde der Unergiebigkeit wegen aufgehoben.— Geändert wurde die Luſtbarkeitsſteuer, deren Sä ge der fortſchreitenden Geldent⸗ wertung angepaßt wurden. Veranſtaltungen, die der Jugendpflege dienen, mit denen keine Tanzbeluſtigungen verbunden werden, ſind ſteuerfrei. Eine Befreiung von der Steuer tritt nicht ein bei Ver⸗ anſtaltungen, die gewerbsmäßig betrieben werden, ſowie bei ſolchen, 15 mit Totaliſator, Wettbewerb oder Tanzbeluſtigung ausgeſtattet ind— Die Hundeſteuer wurde wertbeſtändig gemacht. Des⸗ buurchen die Verpflegungsgebühr für das ſtädt. Kranken⸗ 8. In Berlin beträgt der Gas denen in der Zeſt vom.—13. Oktober der Gasverbrauch feſtgeſtellt daud für das ſeit der letzten Standaufnahme im Se ber ver⸗ rauchte Gas 30 Millionen Mark für das Kubikmeter. Mit Mück⸗ ſi auf die weiterſchreitende Geldentwertung 2 es nicht mehr mög⸗ lich, Zahlungen im Ueberweifungsverkehr— ſei es über Poſtſcheck⸗ iro⸗ oder Bankkonto— entgegenzunehmen, da über dieſe h⸗ lungen erſt mit mehrtägiger Verſpätung verfügt werden kann. Soll⸗ ten trotzdem derartige Zahlungen erfolgen, ſo können ſie nur zu dem spreis verrechnet werden, der bei Eingang des Geldes gultig iſt. le diejenigen Abnehmer, bei denen eine andaufna in der Zeit vom.—13. Oktober vorgenommen wird, haben für den ſeit der letzten Rechnungslegung feſtgeſtellten Stromper rauch 60 illionen Mark für die Kilowattſtunde zu zahlen. Voraus hlungen werden nicht angenommen. Der Preis für das in der vom .—13. Oktober 1923 gebrauchte Waſſer wurde auf 3 0 Millionen Mark für den Kubikmeter feſtgeſetzt. Neues aus aller Welt Sares r in Heri orf ermo n bisher unbekannten Gründen ſeine Frau und 425 vier ind im Alter von in der im Alter von 3 bis 14 Jahren. Ein K Jahr ließ er am Leben. Fiſcher ſtellte ſich dann ſelbſt der einem Poligei. — die Leiſtungen von Polizeihunden. In einer der letzten Nächte wurden dem Gutsbeſiher Paul Zender in Damme, Kreis Weſthavelland, ein Zentner Weizen uͤnd Rotkohl aus einer heune geſtohlen. Der Beſtohlene wandte ſich an die Berliner Kriminalpoligei, die den Poli eioberwachtmeiſter Warmer mit ſeinem Dienſthund Held“ an Tatort entſandte. Das Tier nahm en einer Fußſpur Witterung und führte ſeinen Herrn aus der eune nach dem Gutshofe. Hier verbellte es den Unterſchweizer Feorg Müller. Dann verfolgte„Held“ den Weg nach den Schnitter⸗ ſern und verlangte Einlaß in die Stube der Schnitterin Frau Anna Werner. Bei der vorgenommenen Durchſuchung durch den dortigen Landſäger wurden in dem Schweimeſtall friſche Rotkohlblätter den. Nach längerem Leugnen gaben Mülker und Frau — r ee 0 aus 15 Scheune zu Den eizens ſtritten ab. Ein a ereignete ſch bei der Witwe Ida Catron in Karow. Dieſer waren aus zner Scheune auf ihrem Grundſtück, Dorſſtraße 16, etwo 3 Zentner Lang dan entwendet worden. Hier trat i ſter Tallik mit ſeinem Dienſthund Arn o 309 in Attion, Das Tier durch⸗ qwerte den hinter der Scheune belegenn Garten, lief einen Feldweg zuwa 150 Meter entlang und bog dann in einen Fußweg ein, der zum Dorf führt. Vor der Kellerwohnung der Witwe Förſter machte zr— laut bellend— Halt. Bei der Durchſuchung des Hauſes wur⸗ mn außer mehreren kleinen Säcken, die im Vorratsraum ſtanden u. mit Roggen Kine waren, etwa 2½ Zentner Roggen, auf dem Boden einer Tür verſteckt, vorgefunden. Einen der Säcke erkannke die 5 ſchädigte als ihr Eigentum wieder. Frau Förſter gab an, daß der dggen ihrem Schwiegerſohn, dem Rieſelfeldwächter Johann König re. Der Roggen ſowie ein Sack mit Leder, der ebenfalls vorge⸗ den wurde und nach Angabe des bei der Durchfuchung anwefen⸗ Landpoſtens ebenfalls aus Diebſtählen herrührt, wurden beſchlag⸗ ———— in 12 1— de der Maſchiniſten hervorgerufen worden gangen Wmert. Es hat ſich bei dieſer Gelegenheit gezeigt, daß in Amer gle Zeitungen ſich die Unterbindung. Mein dußerung nicht vermögen. Die Newyorker Preſſe aine gemeinſchaftliche Zeitung herausgegeben, ränktem Arbunge galtander es zl. ann dene e benen det, A neen ahrmnen verſtanden es die einzelnen Blätter, ihre beſonders Eigenart goch recht weitgehend aufrecht ſien mußten ihre Sache ſchlſeßlich verloren geben. Vorſäufig halten die Newyorker Zeitungen die gemeinſame Erſcheinungsform noch auf⸗ bis alles wieder völlig im Gange iſt. Auch die Beſchränkung 1 16 Seiten wird noch gewahrt. Für die meiſten Blätter bedeuten 9 Seiten etwa ein Drittel der üblichen Erſcheinungsform, bei andern u0t ae Glückliche amerikaniſche Preſſe, die offenbar keine Raum⸗ r kennt 5 dutlere Eine journaliſtiſche Glanzleiſtung. Luigi Barzini, ein Auteniſcher Journaliſt, hat in Newyork für die in Amerika lebenden draiener eine italieniſche Zeitung, den„Corriere d America“, ge⸗ ndet, den er als Herausgeber leitet. Wie bekannt, traten kürzlch Maſchiniſten der Newyorker Zeſtungen in den Streik, weil der legerverband, die Publiſhers Aſſociation, ihre Lohnforderungen lehnt hatte, ſo daß Newyork ein paar Tage ohne Zeitungen Der Streik gab Barzini, deſſen Blatt der Verlegervereinigung ört und deshalb von dem Ausſtande nicht betroffen würde. it zu einer Kraftleiſtun die im ſen ohne⸗ en ſein dürfte. Sobald ihm die Streikerklärung bekannt wurde, elte er ſofort ſeine Redakteure und Mitarbeiter um ſich, um ötigen Anordnungen für die Umſtellung des„Corriere“ in eine lifche Zeitung zu treffen. Telephoniſch wurden Setzer, eure und das übrige techniſche Perſonal herbeibeordert, und um r war die Arbeit, die darauf abzielte, ein neues Blatt in engli⸗ er Sprache mit allen eingegangenen Nachrichten für das ameri⸗ iſche Leſepublikum zu ſchaffen, ſchon in vollem Gange, 6 Stunden ker ging dieſe„Special America Edition“, die in amerikaniſcher ung 8 Seiten umfaßte und alle neueſten Meldungen über die Moebniſſe des Baſe Ball und der Wettrennen enthielt, in uſchinen. Sie war alſo das einzige Blatt, das in Newyork heraus⸗ wurde, und man riß es den Austrägern direkt aus der Hand. dean mußte Auflage auf Auflage neu drucken und die Geſamtziffer er derkauften Exemplare überſtieg weit die halbe Million. Die blitz⸗ elle Erzeugung eines neuen Blattes in einer anderen Sprache und Lendeng anders gehaltenem Charakter im Laufe von wenigen Stun⸗ 90 bedeutet einen journaliſtiſchen Rekord in der Ausnutzung einer micktigen Konjunkkur. Als ſpäter einige Blätter, deren Verleger ſich dat dem Maſchiniſtenverdand geeinigt hatten, wieder erſchtenen. feilte dewernelehe„Corriere“, um auch den Schein des unlauteren Wett⸗ Awerbes zu vermeiden, ſein Erſcheinen ein. fa— In den Händen eines Irrſinnigen. Aus New⸗Orleans E du reis für alle Abnehmer, bei 412 1 90. 45 — 67 2 28 4 ..) wird gemeldet: Auf ſchreckliche Weiſe kam der aus Ilſen⸗ in Deutſchland ſtammende Ernſt Grönemeyer ums Leben. geriet hier mit einem italieniſchen Matroſen in Streit, wurde oden geworfen und von dem Matroſen zu Tode getreten; Grbarb an Schädelbruch. Der Matroſe namens Fiſella iſt irrſinnig. Aintemever e hier eine kümmerliche Exiſtenz ols Wächter und ſerkzoß nur ein pgar Dollars. Er zu erhalten. Die ſtreikenden Maſchini. Vor der Wiederaufnahme der Rheinschiffahrt In der Rheinschiffahrt war es, nachdem die Beschlag- nahmungen und Requisitionen deutscher Schiffe, und die Versuche, die Schiffsbesatzungen zur Dienstleistung unter fremder Flagge zu veranlassen, sich gehäuft hatten, seit Ende März vollständig still geworden. lon sah Hauptsache nur noch Boote unter holländischer oder schwei- zerischer Flagge und die Schiffe der französischen Schiff- tahrtsgesellschaften fahren, während mit Ausnahme der Güter- und Passagierboote die deutschen Schiffe fast sämt- lich außer Betrieb waren. Später kam auch der Güter- und Passagierhootverkehr fast völlig zum Erliegen. Mit der Aufgabe des passiven Widerstandes erhebt sich jetzt die Frage, wie der Rheinschiffahrtsverkehr wieder in Gang gebracht werden kann. Vorläufig liegen die Ver- hältnisze noch sehr ungünstig. Das Haupftransportgut, die Kohle von der Ruàr, die normalerweise etwa 60 Proz. der gesamten ausmacht, fehlt. Die Zu- fuhr von den Seehäfen jist gleichfalls sehr knapp, da angesichts des jetzigen Devisenstandes eine nennens werte Einfuhr von Massengütern, selbst nach eingeholter Einfuhr- Srlaubnis, von selbst in Fortfall kommt. as an englischer Kohle zur Einfuhr gengt Wird für Rechnung holländischer und f Händler gefahren. Im Umschlagverkehr und in der Fahrt zu Tal besteht eine Unsicherheit. Es erfolgten zwar in der letzten Zeit keine Beschlagnahmen mehr, Wohl aber„Requisitionen“; es sind eine An- zahl Kähne und Dampfer„requiriert“, d. h. in diesem Falle, Worden. Die deutschen Ausfuhrfirmen, deren Aufträge in den letzten Monaten mit der Annäherung und teilweisen Ueberschreitung der Weltmarktpreise an und für sich immer mehr abgenommen haben, wagen es unter diesen Umständen vorläufig nicht, ihre Güter Schiffen anzuver- trauen, mit deren eytl. Wegnahme gerechnet werden muß. Da mit dem 8. d. M. auch die Zahlungen aus der Ruhrhilfe haben, sehen sich die Reede- reien, ebenso wie ein Teil der Industrie, gezwungen, ihrem Fersonal zu kündigen. Die Dinge liegen demnach augen- blicklich so, daß Verhandlungen zwischen den Schiff. kahrtsgesellschaften und den Besatzungs- behörden erfolgen müssen, in denen Frankreich und Belgien sagen, was erlaubt und was verboten ist. Klarh.it müfß vor allem auch über die Einfuhr- und Ausfuhr- bedingungen, die Zulauf- und ünn A. schaffen werden, über die vollständige Ungewiöpheit best t, da Sie nirgends 185 75 kestgelegt sind. an kann sie nur dei persönlicher Erkundigung erfahren, wobei aber auch keine N Angaben gemacht werden. Es werden jetzt Z61le nach einem Tarif erhoben, der dem deutschen entsprechen soll, in Wirklichkeit aber bei einer Reihe von Artikeln abweicht. Daneben besteht eine Freiliste, deren Umfang auch nicht genau bekannt ist. Auch über die zu erfüllenden Formalitäten fehlen feststehende An- gaben. Alle diese Punkte, über die namentlich bei den Ver- frachtern Unklarheit besteht, bedürfen der Bereinigung zwischen den Parteien, da erst aufgrund feststehender An- aben, die schriftlich festzulegen sind, die Arbeit in der einschiffahrt wieder aufgenommen werden kapn und die Schifte unbehindert fahren Können. Erst dann wird es mög- Uich sein, der Rheinwasserstraße wieder jenen Anteil am e zuzuführen, der ihr aus den natürlichen Ver- hältnissen heraus zukommt. Solange solche Richtliuien auf Gegenseitigkeit nicht festliegen, werden die Verlader ihre Güter dem unsicheren Transportweg nicht anvertrauen, da für sie die größten Verluste entstehen können, wenn(zwar nicht inhre Güter, aber) etwa das Schiff, 1 dem sie verladen sind), requiriert wird. Diese Richt- inien oder Abmachungen müssen sich auch auf die Eisen- bahn erstrecken, da naturgemäß ohne deren Einbeziehung ein Umschlagverkehr sich nicht ermöglichen ließe. Auch müßten die Abmachungen sich auf die Passier- scheine ausdehnen. Wenn jetzt ein einheitlicher Satz von 1 Franken erhoben wird, so schließt er bei dem heutigen Kursstand der Papiermark namentlich für kleine Pakete, die einzeln zur Aufgabe kommen, einen regelmäbigen Ver- kehr aus, da sich Versendung mit der Bahn selbst auf Umwegen, erheblich billiger stellt. Die nötigen Be- sprechungen müssen naturgemäß mit Billigung der Reglerungen stattfinden, damit die Abmachungen auch bindenden Charakter erhalten können. Sobald sie zu einem Ergebnis geführt haben, so daß die Reedereien die Ver- frachter und das Publikum davon unterrichten können, dürfte sich auch die Rheinschiffahrt, die über günstigen Wasserstand verfügt, Wieder beleben. Die Frachtberechnung findet angesichts des ständig wechselnden Wertes der Mark in holländischen Gulden statt. Die Fracht beträgt zurzeit je Tonne von Rotterdam nach Mannheim etwa 3 fl., von der Ruhr nach Mannheim etwa 27 fl., für Güterboote von Mannheim nach mittelrheinischen Stationen etwa 2 fl., nach Rotterdam, ſe nach Güterart, ctwa 225 fl., für kleiner Güter weniger. Georg Haller. Reichsbank In der gestrigen ao..-., zu der die, Presse keinen Zutritt hatte, legte nach dem darüber ausgegebenen Com- muniqué der Reſchsbankpräsident Dr. Havenstein einen im Reichsbankdirektorium aufgestellten Entwurf zur Ab. änderung des Bankgesetzes vor. Die Abände- rungen, die im Zusammenhang mit der Gründung der Währungsbank eingetreten sind, fanden die einmütige Zustimmung der.-V. Zugleich wurde das Direktorium er- mächtigt, des Gesetzentwurfes, die sich bei der Weiterbehandlung durch die gesetzgebenden Faktoren er- geben sollten, ohne nochmalige Einberufung der.-V. ledig- lich im Benehmen mit dem Zentralausschuß zu regeln. Die Einzelheiten werden der Oeffentlichkeit zugänglich gemacht werden, sobald der Entwurf aus dem Stadium der Vor- bereitungen herausgekommen ist und dem Reichstag vor- gelegt wird. 10 67 Badische Handelebank.-., Baden-Baden. Die Bank- EKommanditgesellschaft Waldschütz u. Cie., Niederlassung Baden-Baden, ist mit einem Grundkapital von 500 Millionen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt worden. Bank für. Handel.-., Berlin. Anläß- lich der bevorstehenden Kapitalerhöhung dieser Bank, die vor einem Jahre unter hervorragender Beteiligung der Amstelbank, Amsterdam, der Böbmischen Escompte-Bank und Credit-Anstalt, Prag, und der Oesterreichischen Credit- anstalt für Handel und Gewerbe in Wien, gegründet wurde, hat nunmehr auch das mit diesem Konzern befreundete Bankhaus Jakob S. H. Stern, Frankfurt a. M. durch Uebernahme eines ansehnlichen Aktienbetrages Ein- luß auf die Bank für auswärtigen Handel gewonnen und wird zu dessen Ausübung zwei seiner Teilhaber in den Vorstand und einen seiner Teilhaber in den Aufsichtsrat dieser Bank entsenden. * Süddeutsche Carossericwerke Sebebera.-., Heil- Maunheimer General⸗Anzeiger(Mittag ⸗Ausgabe) in der Nr. 465. 5. Seite Personalien, In das Bankgeschäft Wilhelm Ru b, Kommanditgesellschaft, Mannheim, ist Edmund JSa a k, früher Direktor bei der Süddeutschen Disconto-Gesellschaft .-., Mannheim, als persöônlich haftender Gesellschafter eingetreten. Ferner sind Werner Scheringer, Wilhelm Damian und Jacob Hilsinger zu Gesamtprokuristen bestellt und Theo Sigmann zum Handlungsbevollmäch- tigten ernannt worden. Deuisenmarkt Mark-Panik Während der Dollar gestern amtlich noch mit 1200 Millionen festgestellt Wurde, setzte sich in den Nachmittags- und Abendstunden die Aufwärtsbewegung in schärfskfer Weise fort. Die Folge ist, daß die Mark bereits unter den Sowietrubel gesunken ist. Beschleunigt wird diese Entwicklung durch die Ausführungen im Reichstag, die die innere wie äußere Lage im ungünstigten Lichte er-⸗ scheinen lassen, durch scharfe Devisennachfrage aus dem Rheinland und durch die Fenmeh Zuteilung, Wodurch not- Wendigerweise eine Aufhäufung der entsteht. Abgabe zeigt sich unter den erhältnissen von keiner Seite, so daß die Bedarfsdeckung lediglich auf die Abgaben der bei den Reichsstellen verfügbaren Export- devisen angewiesen ist. Immer wieder wird auf den Westen hingewiesen, von wo aus ungehgare A forde- rungen an den Devisenmarkt herantreten. Man sollte glauben, daß es eine lohnende Aufgabe für den Devisen- kommissar wäre, nun einmal ohne Zögern dem Ursprung dieser Nachfrage aus dem Westen nachzugehen, was ihm durch die Devisenverordnungs- vorschriften und seine eigenen Vollmachten ja leicht genug emacht ist. Sollte diese Nachfrage etwa, wie man an⸗ eutungsweise immer wieder durchblicken läßt, unbe- rechtigt im Sinne der Devisenverordnung sein, dann muß das schärfste Zufassen verlangt werden, aber ohne jeden Zeitverlust. Daß das Vorgehen der rheinischen Groß- industriellen gleichzeitig die Befürchtung vor inneren Un⸗ ruhen verschärft hat, kam als weiteres kurssteigerndes Moment hinzu. Im heutigen Frühverkehr wurden folgende Kurse, alles rein Geld, genannt: New Vork 24, London 11, Holland 0,95, Schwelz 6,435, Italien 0,11, Brüssel.125, Paris 0,15, Prag 0,075 Milliarden. New Tork, 9. Oktbr.(ya) bewsen 2 9. 8. 9. 8. Frankreioh.89 25 Sohwelz 17.80 17.92] Spanlen 1281 13.E5 Bolgſen.08.17[ England.88.53 ſtalſen.82.84 New Tork, 9. Okt. Kurs der Reichsmark bei Börsen- schluß 0,000 00012 Cents Geld, 0,000 00013 Cents Brief. Dies entspricht einem Kurs von 1 428 571 428 bzw. 1 250 000 000% kfür den Dollar(883 333 333 bzw. 769 230 769). Waren und Märkie Stand der Hackfrüchte und Wiesen in Preußen. Der Stand der Hackfrüchte und Wiesen in Preußen hat sich im September trotz durchschnittlich leidüchen Wetters etwas verschlechtert, wie die Statistische Korrespondenz 40fle infolge der ungünsti Jitterung ſles Frühjahrs. Kartoffeln 3,2(Vormonat 3,1), Zuckerrüben 3 (2,9), Klee 2,7(2,5). Immerhin könne nach den Vor⸗ schätzungsangaben im ganzen mit einer leidlichen Mittelernte gerechnet werden. Die Ei räge des letzten Schnittes(Krummet) ziemlich und die Weiden sowie abgeerntete Wiesen, eefelder usw. hieten dem Wiesenvieh reichliche Nahrung. Berliner Metallbörse vom 9 Okthr. Prelee in uHHonen Hark fur Kß. 8. 9. Aluminlum 8. 9. Sataediner 2 4% 0 f0 80.65 120 nadekupfer un, 890.50 1400-1500 Biel 105 160-190 Hutteneinn 910-880 1300.1400 Rohzink.)—.——.— Mlakel 470-490 850.-970 uo. Verk.] 18⁰ 20.250 Antimon 105-1ʃ0 180-180 Pla K 1⁰ 168.190 Sider fur 1 ar. 1625.18750 35-35 Alumiafum 470.0 830-880 J Piatn 5. Gr. 200⁰0 3900 London, 8. Oxtbr.(us) Netallmarkt.(In Let. 7 d. engl. 1„ 1013 Kg.) 8. 9. bestseleot, 64.75 68 30 J Siel 25.79 25.65 Kupferkats 61.85 60.50 Mlokel 135.— 135.— Zlax 82.28 92.15 d0. 3 Honat 42 8125] Tinn Kaseas 208.85 206.15 Gueokellber.25.28 d0. Elektrol 80 64.50 de. 3 Honat 208.85 208.5 J Regulde—— Amerikanischer Funkdienst Nemu Tork, 8. Oktbr. CwS) Funkalenst.(Machdruck verboten). 4. 9. Euf. zus. 910⁰⁰ stand wt 12.50 12.50 Karfe looo 11.— 11.— 13.15 13.— Ored. Bal. 275.75 Deremb..50.80 inn loko 4225 12.50 Zucker Centr..606.66 Rürz.22.28 Slel.92.92 Terpentin 100.— 100.— 287.05.97.27 Savannah 84.50 88.50 Iull.0 2. Elsen.25 23.25 N. Orl Zaum 27.50 27.5d Septtbr..25.00] Weldbleoh.82.62 Weſlzen rot 123.50 121.75 Bauniw. 1000 28. 20 28.8 Sohmaizwi 13 40 13.20 fart oko 128.50 124.75 Jeptemb.—.——.— Taig.—.— Mals ſode 119.— 117.75 Oktober 27.70.86 Baumweatöt.75 11.— Mehl nledr, fr.28 5258 November 27.86 27.52 Dezember 10.05 10.0a höchst Pr,.75.75 Dezember 27.34 27.0 Petrol. oõases 15.41 15.40 gatrdfr. Engi 2— 2786 lanuar 28.75 28 81 tanke.80 8. Kontinent 12.— 12— Chiengo, 9. Oktir(WS) Funkdlenst.(Machdruak verhotenm) 8. 9. Welzen Dez. 110,— 107.75 Sobgen Mal 76 66 74.0 Sohwelne Mal 118.85 112.25 Sohmalz Okt. 12.20 12.— leloht nledr..20.20 nals ber. 28.25 78.25 der, 11.80.27 nöchel. 350.5 0 al 75.— 74.— kork—. 2 obw, niedr. 788.80 gater Dez. 46.68 43.18 Rippen Okt..62.80 höohst..20.— „ Hai 48.— 46.15 Spsok niedr..25.50 Zut. Ohioago 66000 27000 Roßgen dez, 72.85 71.— böchet..75.75 Westen 152000 121000 Schiffahrt Hamburg-Südamerikanische Dampfschifffahrts-Gesellschaft Nächste Abfahrten nach Südamerika Süd-Brasilien: direkt nach Paranagua, Sao Fran- cisco do Sul, Florianopolis, Rio Grande,(in Durchfracht nach Pelotas und Porto Alegre) Passagier- und Fracht- dampfer: 19. Okt. PD. ‚Bilbac; 16. Nov. PD. ‚Argentina“; 14. Dez. PD. Tucuman'.— La plata: direkt nach Monte- video und Buenos Aires, in Durchfracht nach Rosario u. a, Plätzen: 11. Okt. PD.„Vigo; 25. Okt. SD. Cap Norte“; 31. Oktbr. PD.„Villagarcia; 15. Novbr. SD. ‚Cap Polonio 17. Nov. PD. Espana.(Aenderungen vorbehalten.) Waſſerſtandoͤsbeobachtungen im Monat Oktober Abein⸗Pegel[.IIe Netar-Begei.III 5 A id 181.22.20 l. 20.27.0 89.36.48.60.64 2 69 Fene eee Maxau„.63.68.81.848.9204%4 Manndeim..88.43.52.89.70.76 Kaub Köln.08 Mannheimer Wetterbericht v. 10. Okt. morgens 7 Uhr Barometer 758,2 mm. Thermometer: 15,0 C. Niedrigſte Temperatur nachts: 12,5 C. Höchſte Temperatur geſtern 17.0 C Niederſchlag:.3 Olter auf den qm. Süd 4, bewölkt. —————äĩjĩj—j— Drucker und Verleger: General-Anzeiger, G.. b.., Mannbeim. 8 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Chefkedakteur: Kuri Jiſcher. Verantwortlich für den volftiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitit und Jokales: Richard Schönfelder: für Sport und Neues aus aller Welt: Will Müſler; für Handelsnachrichten. Aus dem Lande, uderel Dr. Haas. M bronn. Die Giesellschaft beantragt e * Kapitalerhöhung 75 eeeee 1* * Nachbargebiete Gericht u. den Eöriden kebalftenedlen Tell. Srang ircher kir Argeitent 2 d. ——. 455 Manngeimer enerai· Anzeiger.— Mittwoch, den 10. Oktober September 1923 aeeee. 29. Eifendreh Kaniſch 25 Tagl. Ferd. Filliau e. S. Ferdina Sland ſli 1 27. Laborant Konrad Baro u. Barbarg 29. Kfm. Na fuen.s icrd a. u. Sbe Bers 28. Oberſteuerſerr Oskar Hübner e. E. eh Oet. Llandesamlliche achrichlen. 2 Denee dee 5 S 11 e 2 Se K 25 Sheneiler dae Geg Selbee 1 8 rationsmaler Heinri⸗ 8 Lolde ick 28. Kfm. Georg Meyerſon e. T. 1 7 Ade Shene a eriae FEFFF 1. Sbeie Fern, Eree u Lee durkenerte: f. Sed, Seee reeenſee* Af. E, J Arbeiter Joh. Hartard u. Maria 27. Kfm. Heinrich Mahler u. 3— Altſta 1. Arbeiter d ee Frieda Frank 28. Kfm. Karl Ficks e. S. 54 55 25 Sokomotivführer idte Held u. Joſefine Hotz 27. Arbeiter Eugen Mundo— 1. Dek.⸗Maler Paul u. Maria Mehler 29. Lok.⸗Führer Peter Mand e..edennee— 25. Fabrikarbeiter Ju—— Türk u. Wilhelmine Muck 27. Ingenieur Wilh. Nings 5 Spereſte 1.—— Hch. Hör u. Joh. Roſenderger 30. Lichtpaufer Ludwig Nebeaenet e. 1 r Sa u. Eliſ. Tubach 27. Arb. Karl 1 u. Marie Klenert 2i ee 1. Revolperdreher Hch. Hübner u. Emilie Rudel Arbeiter Wilhelm Heck e. T. Efriede—— u. Maria Natterer 27. Kfm. Rakob Röder u. Roſa Heck 1. Kfm. Nichard Sinn u. 2 30. Schloſſer Friedrich Braun e. S. Dudolf Wilh. Nahm u. Marg. Klos 27. 1 Paul Rothſchild u. alen. dedlernlh 1. Arb. Jakobß Vaner geb. Maier 1023 b 28. ͤ wig Seber u. Roſa Stemmer 4——— Sſenrge Gerad 1. Kfm. Heinrich Nöch g u. Jſ Seres 1. Fahrtant Kur Renninger e. S. Roland 28. Cokomoti Karl Neudeck u. 22. Otto weſthenſe⸗ u. Eug. Neſſeler geb. Lambert 1928 Geborene. September 1928 Geſtorbene. 28. Steuerſekretär 34— Irtedrich u. Ilſe Schmitt 29. Bauarbeiter—38 Adolph u1. ene Zott 2l. Egendreber Karl Emil Wue e E. Walker Kurt a 7 15 28. Maſchinenf. Otto S geb. Obermaier 21. Metalldr. Haus Feodor S 5525 e. S. Walter Otte 3———— 1 A 2. Fereeer Fei 4. 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