— gebiet betreffen, keine Antwort geben. Oezugspreiſe: In mannheim u umgedung in der laufenden Woche Mt. zoo ooo ooo. die monatlichen Bezieher verpflichten — bei der Beſtellung des Abonnements die während der it notwend höhung en zu bezahlen. poſt⸗ 23*0 2* ſcheckkonto Rummer 178500 farisruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle Maunheim E6. 2.— Geſchäfts⸗nebenſtelle Neckarſtadt, wald⸗ bofſtr. 6. Lernſpr. Nr. 7931, 7032, 7038, 7048, 7035. Celegr.Ndr. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. dei 8 zeiger m Gadiſche Neuoſte Nachrichlen Zeit und Leben mit Mannheimer Frauen⸗-SZeitung und Mannheimer Muſik-Seitung ————————————————————————— Reine Antwort Belgiens Der Brüſſeler Berichterſtatter des„Temps“ meldet, die bel⸗ g0 che Regierung werde auf die deutſche Demarche hinſichtlich er Einſetzun einer deutſch⸗franzöſiſch⸗belgiſchen Kommiſſion zur Re⸗ gelung der ragen, die die Wiederaufnahme der Arbeit im Ruhr⸗ det! In dem Augenblick. in dem Miniſter Jaſpar Kenntnis von der deutſchen Verbalnote genom⸗ men habe, habe er klar die Vorbedingungen gekennzeichnet, die die deutſche Regierung zu erfüllen hätte, bevor man das Repara⸗ tionsproblem diskutiere. Dieſe Vorbedingungen betreffen die Wieder⸗ aufnahme der Arbeit durch die Eiſenbahner, die Garantien, die die deutſche Regierung den Induſtriellen geben müſſe, die ein Abkommen mit Belgien geſchloſſen hätten. und im allgemeinen die Wiederauf⸗ nahme der Sachlieferungen. Man verſichert, ſo erklärte der Korre⸗ ſpondent weiter, die Verbalnote ſei in ſolchen Wendungen gehalten eweſen, daß man darin ein Manöver zur Täuſchung der lliierten() und zur Anknüpfung von Verhandlungen erblicken könne, ohne daß die unerläßlichen Vorbedingungen, die Paris und Brüſſel geſtellt hätten, erfüllt ſeien. Unter dieſen Umſtänden glaubt man in Brüſſel der deutſchen Regierung keine weitere Antwort geben zu müſſen, und man werde die Unterhaltung dadurch fallen laſſen, daß man ſtillſchweige. Die Ablehnung Poincares, mit der deutſchen Regierung zwecks Regelung der Rhein⸗ und Ruhr⸗ frage in Verbindung zu treten, wird im Leitartikel der„Zeit“ folgendermaßen kommentiert: Es werde nötig ſein, daß man ſich in Paris von der Lei⸗ ſtungsfähigkeit der Reichsfinanzen und der Ruhrinduſtrie richtige Vorſtellungen mache. Die deutſche Regierung be⸗ trachte es mit Recht als ihre Hauptaufgabe, die Reichsfinanzen aus dem Zuſtand ihrer gegenwärtigen Zerrüttung wieder in die Höhe zu bringen. Wolle ſie dies aber ernſtlich tun, ſo ſei ſie gar nicht in der Lage, Aufwendungen für die Reparationszwecke zu machen, und die Ruhrinduſtrie ſei keineswegs im Beſitz von Deviſen, die ſie der Regierung leihweiſe zur Verfügung ſtellen könnte; ſie habe ſich vielmehr angeſichts ihres ſtarken Bedarfs an Barkredit mit Unter⸗ ſtützungsgeſuchen an die Reichsregierung gewandt. Wenn man aber in Paris etwa glauben wollte, das Reich und die Induſtrie ſeien ſofort wieder in der Lage, Reparationen zu liefern, ſo werde man ſich durch die Wirklichkeit eines beſſeren belehren laſſen müſſen. Man werde die Erfahrung machen, daß die Schwierigkeiten im Ruhrgebiet ſelbſt ohne Mitwirkung der deutſchen Re⸗ gierung ſehr ſchwer zu überwinden ſeien und die deutſche Lieferungsquelle nicht ſo leicht wieder flüſſig zu machen ſei, nachdem Frankreich ſich alle Mühe gegeben habe, ſie durch ſeine Nuhrpolitik zu verſchütten. Eine Ente Die von der„Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Zeitung“ gebrachte Mel⸗ dung, daß im Juni ein Herr von Goltz in Paris erſchienen ſei und verſucht habe, an Poincare heranzukommen mit der Behauptung, er ſei ein Vertrauensmann Streſemanns, der die Macht habe, den Reichskanzler Cund zu ſtürzen, wird in der„Zeit“ als eine Fabel bezeichnet mit der Feſtſtellung, daß v. d. Goltz, der die erwähnten Verhandlungen geführt haben ſolle, dem Reichskanzler überhaupt gar nicht bekannt ſei. vor der Entſcheidung im Keichstag Das Reichskabinett befaßte ſich geſtern abend ausführlich mit den alsbald nach Beendigung der heutigen Reichstagsſitzung zu ergreifenden Maßnahmen auf wirtſchaftlichem u. finan⸗ ziellem Gebiet. Die Verordnungen wurden vollkommen vorberei⸗ tet und durchberaten. Heute vormittag tritt vor der Reichstags⸗ ſitzung das Kabinett nochmals zuſammen, um ſich mit dem Entwurf eines Arbeitszeitgeſetzes zu beſchäftigen, der dem Reichstag vorgelegt werden ſoll, wenn er das Ermächtigungsgeſetz annimmt. Um die geſetzgeberiſche Vorbereitung des Entwurfs nach Möglichkeit zu beſchleunigen, iſt für heute nachmittag in unmittelbarem Anſchluß an die Reichstagsſitzung eine Vollſitzung des Reichsrats einberufen worden. Ueber den Verlauf der heutigen Neichskagsſitzung glaubt die„Voſſ. Ztg.“ mit Beſtimmtheit vorausſagen zu können, daß die extremen Flügelgruppen an der Obſtruktion feſt⸗ halten werden, wobei es jedoch keineswegs ſicher ſei, daß die Oppoſition in ſtarrem Feſthalten an ihrer Abſentierungspolitik ver⸗ harren werde. Eine überraſchende Aenderung ihrer Taktik ſei keines⸗ wegs ausgeſchloſſen. 2 Der Vorſtand der ſozialdemokratiſchen Reichstagsfraktion teilt durch den„Vorwärts“ mit, daß die Sitzung der Fraktion heute um 7312 Uhr beginnt, daß aber die vollzählige Anweſenheit aller Fraktionsmitglieder ſchon von 10 Uhr ab unbedingt erforderlich ſei. Unter Bezugnahme auf die im„Vorwärts“ aufgeſtellten Behaup⸗ gen über eine Beſprechung der Abgeordneten Schultz⸗Bromberg und Hergt mit dem Kommuniſten Höllein wird dem„Lokalanzeiger“ von deutſchnationaler Seite geſchrieben, daß die Beſprechung in einer Frage Hölleins an Hergt und Schultz beſtanden habe, ob die Deutſch⸗ nationalen den Saal verlaſſen würden, was Hergt mit Ja beantwor⸗ tet habe. Der Entſchluß der Reichstagsauflöſung Eine halbamtliche Erklärung weiſt gegenüber anders lautenden Preſſemeldungen noch einmal darauf hin, daß die Auffaſſung der Reichsregierung bei etwaiger Ablehnung des Ermächtigungsgeſetzes durch den Reichstag unabänderlich feſtſteht und daß der Reichspräſident dem Kanzler für dieſen Fall die Vollmacht zur Auf⸗ löſung des Reichstags gegeben hat. N N* 0 Beamtengehälter und Teuerung Der Haushaltsausſchuß des Reichstags ſtimmte der Anpaſſung der 85 a N. gehälter an die neuerliche Geldentwertung für das zweite Viertel des Monats Ottober zu. Für dieſen Zeitraum ſoll noch einmal das Dreifache des bisherigen Teuerungszuſchlages für die zweite Oktoberwoche und am 18. Oktober für die, dritte Oktoberwoche als Teuerungszuſchlag noch einmal ein Monalsgehalt ausbezahlt werden. Deutſche Neparationsleiſtungen Nach einer Meldung der Agentur Volta hat Deutſchland im erſten Halbjahr 1923 bedeutende Reparationen geleiſtet. Es erhielten in Goldmark: Frankreich 18 Milliarden, Belgien 1,7 Milliarden, England 1,230 Milliarden, Serbien 204 Millionen, Japan 60 Millionen, Rumänien 30, Tſchecho⸗ ſlowakei 20, Polen 15, Griechenland 13 und Portu⸗ gal 12 Millionen. In einſichtigen italieniſchen politiſchen Kreiſen fragt man ſich, warum es Deutſchland unterlaſſen habe, mit dieſen Ziffern wirkſame Propaganda zu machen, wäh⸗ rend Poincare jeden Sonntag behaupte, Deutſchlands Wille ſei, nicht zu zahlen. Bemerkenswert an dieſer Aufſtellung ſei, daß ein Zehntel der geſamten Summe Italien in Deviſen erhielt. Es wird zugegeben, daß die Einnahmen aus den deutſchen Zahlungen erſt in zweiter Linie zu eigentlichen Reparationen verwendet würden. England und Frankreich hätten das meiſte davon für die Beſatzung ausgegeben, ſo daß Italien velativ die größten Reparationsſummen erzielt habe. Wir geben dieſe Zahlen ausdrücklich italieniſchen Agentur Volta wieder. Engliſche Neuorientierung? Ueber die Verhandlungen der britiſchen Reichskonferenz ſchreibt die„Journee Induſtrielle“: Die Schwankungen, die man bei unſeren Alliierten bemerkt, ſcheinen uns doch auf irgendeine Aenderung der britiſchen Orientierung abzuzielen. Iſ für Frank⸗ reich nicht der Augenblick gekommen, um auf dem Gebiete der wirt⸗ ſchaftlichen Einrichtungen der Welt außerhalb der kitzlichen Reparationsfrage zu verſtehen zu geben, daß Frankreich weder eine gewiſſe Solidarität noch eine gewiſſe Zuſammenarbeit ablehne. Itt der Augenblick nicht gekommen, unſern Nachbarn daran zu erinnern, daß der franzöſiſche Erfindungsgeiſt und die franzöſi⸗ ſchen Hilfsquellen einen nicht zu vernachläfſigenden Wert für die Löſung unmittelbarer und verwickelter Probleme bilden? Das ge⸗ meinſchaftliche Suchen nach beſſeren Mitteln, um das wirtſchaftliche Gleichgewicht herzuſtellen, würde die offenen und ſchlummernden Gegenſätze in unſerem europäiſchen Weſten herabmildern. Auch„Deupre“ erblickt in der angekündigten engliſchen Neu⸗ orientierung die Anzeichen dafür, daß engliſcherſeits die Konſe⸗ guenzen aus der intranſigenten Haltung der franzöſiſchen Politik in der Reparationsfrage gezogen werden ſollen. Das Blatt ſchreibt: Die Dominions, die jung und ſtark ſind, nehmen nicht mit dem Fatalismus wie das britiſche Kabinett die Verlängerung der Krankheiten hin, an denen Europa langſam dahinſiecht. Sie wiſſen ſehr wohl, daß die Notenpreſſe und Vorzugszölle, zwar Be⸗ ruhigungsmittel, aber keine Heilmittel ſind. Für ſie wie für Frankreich bleibt das Reparationsproblem das weſentlichſte Problem. Schon kündigt man in London an, daß die britiſche Politik unter dem Antrieb dieſer neuen Kräfte endlich aktiv werden wird, und nicht ohne Geheimnis ſpricht man von einem Reparationsplan, der„revolutionär“ ſein werde. Wir glauben nicht an Wunder, beſonders nicht in der Reparationsfrage, aber es wäre doch weiſe, mit Aufmerkſamkeit zu verfolgen, was in London vorgeht. Seit Monaten führen wir das Spiel mit Deutſchland allein, von nun ab müſſen wir aufs neue mit Großbritannien rechnen. Hüten wir uns, das zu vergeſſen, ſelbſt wenn es ſich nur um die Wiederauf⸗ als Aeußerung der nahme der Arbeit im Ruhrgebiet handelt. 2 22* Die Düſſeldorfer Verhandlungen IJ Berlin, 13. Okt.(Von unſerm Berliner Büro.) Die„Voſſiſche Itg.“ glaubt einen neuen Beitrag zur Vorgeſchichte der Düſſeldorfer Verhandlungen bieten zu können. Sie läßt ſich aus Köln berichten: Am Mittwoch, den 3. Oktober tagte in Berlin der Wirtſchaftsausſchuß für die beſetzten Gebiete, der ſich mit all den Fragen beſchäftigte, die zwei Tage darauf von Stin⸗ nes und Vögler in Düſſeldorf dem General Degoutte vorgetragen wurden. Der Wirtſchaftsausſchuß, deſſen Verhandlungen ein ganz beſonders zuſtändiger Vertreter der Reichsregierung beiwohnte, be⸗ ſchloß unter Zuſtimmung dieſes Vertreters, mit der ſchleunigen Einleitung von Wirtſchaftsverhandlungen mit den Franzoſen durch eine beſtimmt bezeichnete beamtete Perſönlichkeit, die im beſetz⸗ ten Gebiet wohnte, allſeitiges Vertrauen bei der Wirtſchaft, den poli⸗ tiſchen Parteien und der Beamtenſchaft genießt und bis jetzt auch bei den Franzoſen nicht unbeliebt war, zu beginnen. Dieſer Vertreter der Reichsregierung fuhr am nächſten Tage im Auftrag des Wirt⸗ ſchaftsausſchuſſes nach Elberfeld, um mit dem rheiniſchen Vertrauens⸗ mann eine Ausſprache herbeizuführen. Dieſe Ausſprache fand noch am gleichen Tage ſtatt. Ueber all dieſe Vorgänge waren die Herren Stinnes und Vögler, die jener Sitzung des Wirtſchaftsausſchuſſes ſelbſt beigewohnt hatten genau unterrichtet. Sie hatten auch gegen die Beſchlüſſe des Ausſchuſſes keine Einwände erhoben. Als der rheiniſche Vertrauensmann am 5. Oktober zurückkehrte, hörte er zu ſeinem größten Erſtaunen, daß inzwiſchen die Herren Stinnes und Vögler nach Düſſeldorf gefahren wären, um gerade über die Dinge zu verhandeln, die der von Reichsregierung und Wirtſchaft be⸗ Vertrauensmann bei den franzöſiſchen Behörden vorbrin⸗ gen ſollte. Der Gewährsmann der„Voſſiſchen Zig.“ meint, die Stinnes⸗ gruppe hätte in erſter Linie gegenüber dem Staate das Präveniere ſpielen, und nachdem Otto Wolff Stinnes bereits ausgeſtochen hatte, noch retten wollen was zu retten möglich wäre. Ein bekanntes Kon⸗ zern, wie Krupp, ſei über den Anfang der Beſprechungen über unter⸗ geordnete Dinge nicht herausgekommen. Wie Berliner Blätter melden, trat geſtern der Ausſchuß des Reichsverbandes der deutſchen Induſtrie zu einer Tagung zuſammen, in der Geheimrat Bücher einen Be⸗ richt erſtattete, aus dem hervorzuheben iſt. daß der Ausſchuß das Vorgehen der Herren Stinnes und Glöckner als durchaus loyal anerkennt. ö Wie der„Temps“ mitteilt, iſt der Reparationskom⸗ miſſion bis jetzt kein Abkommen, das zwiſchen deutſchen Induſtriellen und der Interalliierten Kontrollkommiſſion abge⸗ ſchloſſen wurde, übermittelt worden. Dieſe Nachricht wider⸗ ſpricht den Erklärungen, die der franzöſiſchen Regierung nahe⸗ ſtehende Kreiſe in beſtimmteſter Form vor zwei Tagen abgegeben habenn. 22 „ Die Süßne für Datos Ermerdung. Radio meldet aus Madrid, daß jetzt das Urteil gegen die Mörder Datos veröffentlicht wurde. Nicolau und Matheu wurden zum To de verurteilt. ——ßß—— Verkaufspreis 25 Millionen Marle 1923— Nr. 471 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei vorauszahlung oder mik Zuſchlag für Seloentwertung: Kügemeine Anzeigen Srund⸗ zahl 300 dc Schlüſſelzahl des vereins deutſcher Jeitungs vor⸗ leger bo0 oοe 240000 000. Kür Anzelgen an beſtimmten Cagen Stellen u. Ausgaben wird keine verantwort. übern. Höh. Sewailt, Streiks, Setrlebsſtörung. uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſpr. ſur ausgefall. od. beſchränkt. Nus gaben od. f. verſp. Rufnahmev. Ninzeigen. Nuftr. d. Kernſpr. od. Gewühr. Gerichts ſt. Mannheim Die politiſche Lage in Frankralſch Ein ſenſationeller Arkikel Joſeph Caillaux (Von unſerm Mitarbeiter) § London, 10. Oktober Der aus der Pariſer Bannmeile verbannte frühere franzöſiſche Miniſterpräſident Joſeph Caillaux läßt ſich von den Königs⸗ buben der„Action Francaiſe“, die ihn in Toulouſe blutig ſchlugen, nicht das Recht nehmen, ſeine politiſche Meinung auszuſprechen. In Frankreich will er ſeine Freunde, die Linksrepublikaner. durch publiziſtiſche Kundgebungen nicht kompromittieren. Er weiß, daß auch ſeine Stunde wieder ſchlagen wird. Er bereitet in aller Stille ſeine Kandidatur im nächſten Wahlkampfe vor, der für Frank⸗ reichs innere und auswärtige Politik von weittragender Bedeutung ſein wird. Allein. die Verteidigung des Programm⸗ des Blocks der Linken überläßt er vorderhand noch den bekannten Deputierten Herriot und Painlevé. In franzöſiſchen Blättern wie„Ere Nou⸗ velle“,„Quotidien“ ergreift er nicht das Wort. Wahrſcheinlich hält er ſeine Intervention für verfrüht. Dem engliſchen Publikum wünſcht er die Kenntnis des heu⸗ tigen Frankreich zu vermitteln, damit es— wenn der Wahlſtreit beginnt— zu den Ereigniſſen Stellung nehmen, die Bedeutung der in die Schlacht geſchleuderten Loſungen erkennen kann. Die „Fortnightly Review“, deren liberale Richtlinien unter der neuen Direktion Dawſons kräftig hervortreten, hat dem in Frankreich ge⸗ ſchmähten Caillaux Gaſtfreundſchaft eingeräumt. Die Oktober⸗ nummer bringt einen Auffatz des gründlich unterrichteten Politikers über die Lage Frankreichs. Caillaur nimmt ſich davor in acht, perſönliche Stellung gegen diejenigen zu nehmen, die ihn mora⸗ liſch und phyſiſch zugrunde richten wollen. Ihm iſt es darum zu tun, ein klares Bild der heutigen Republik, die ſich in ihrem jüngſten Siegestaumel nicht— tun kann, einem Superpatrio⸗ tismus maßlos huldigt, zu entwerfen. ſlehs er im gegenwärtigen Frankreich: ſie er⸗ innern ihn an die„Weißen“(die königstreuen Konſervativen) und die„Blauen“ Ein Jahrhunderte langes Ringen zwiſchen zwej hiſtoriſchen Parteien wiederholt ſich, ſeiner Meinung nach in der dritten Republik, die den Sieg über Deutſchland an ihre ahnen heften konnte. Er ſteht unter den Führern der„Blauen“, der Volks⸗ genoſſen. Die„Weißen“, deren Ahnen in der großen Revolution die Waffen gegen das revolutionäre Frankreich erhoben haben, be⸗ ſitzen nicht das Recht, heute im Namen des Landes zu ſprechen. Sie dürfen nicht das Monopol des ſchrankenloſen Nationalismus und des Chauvinismus im Namen des franzöſiſchen Volkes, das um edlere Güter kämpfte und noch heute kämpft, geltend machen. Was wollen dieſe Advokaten des extremen Nationalismus? Auf dieſe Frage antwortet er:„Starrköpfig und unbedingt ihr Land verteidigen; ob es recht oder unrecht hat; nationale Fehler als Tugenden hinſtellen; die ſogen. nationale Größe ſichern und, um dieſes Ziel zu erreichen, andere Länder zerſtückeln, verteilen, unterjochen; Zwietracht zwiſchen den Völkern ſäen, Uneinigkeit bei anderen hervorrufen; ſeinen Lands⸗ leuten und Kindern den Haß und die Verachtung aller Nationen predigen, faſt ohne Ausnahme; das iſt die Philoſophie, ihre ſogen. echt franzöſiſche pnbiitee e Die„Blauen“ ler meint damit ſeine linksrepublikaniſche Partei ſtellt den Hypernatto⸗ nalen folgende Grundſätze gegenüber:„Wir weigern uns, in unſerem Vaterlande eine Art Gottheit zu erblicken, die blutdürſtig und wild iſt, wie ein Idol des Altertums; wir wollen Verſtändigung und An⸗ näherung an alle freien Völker Europas, um zu einer eventuellen Föderation zu gelangen.“ 235 Im elyſäiſchen Palaſte ſitzt derweilen Millerand, der Präſi⸗ dent der Republik, als Gefangener der„Weißen“. Sein Leidensgenoſſe iſt Miniſterpräſident Poincare, den Caillaux ſehr froniſch als einen„ängſtlichen Herrn“ behandelt, der ſich hinter die Erſatznationaliſten und Roypaliſten ſteckt, um ſeine Verantwortlichkeit zu decken, der ſich als„den größten Advokaten der Weltgeſchichte“ be⸗ zeichnet, am Größenwahn leidek. Was hat er an der Ruhr zuſtande⸗ gebracht? Der mächtige Anwalt mit ſeiner Folterprozedur, die dem franzöſiſchen Volke leider ſchwere moraliſche Schande ein⸗ getragen hat? Wo iſt der Sieg? Daß Deutſchland zerſchlagen. hilflos am Boden liegt? Daß der Haß wieder auffliegt? Daß die Generale Poincares wieder das gute Recht haben, Neurüſtungen zu verlangen. Gaſe auszuprobieren, Militärbündniſſe mit kleinen Oſt⸗ ſtaaten abzuſchließen? Poincare erzeugte Kriegsſtimmung in Europa. An der Ruhr wollte er dem franzöſiſchen Militaris⸗ mus in Uebertrumpfung des preußiſchen, den er— der Freund de⸗ Friedens!— verabſcheut, ein Monument errichten. Jackum eſt.“ Caillauz iſt vorſichtig genug, die Ruhraktion als wirtſchaftliche Maß⸗ nahme zu verurteilen. Seine Auffaſſung deckt ſich aber ſtark mit der engliſchen; ſie geht nämlich dahin, daß anſtatt der Pfandergreifung auf militäriſchem Wege eine internationale Abſchätzung des deutſchen Zahlungsvermögens und der deutſchen Produktionsmärkte hätte ſtatt⸗ finden müſſen. Durch ein Syſtem internationaler Anleihen und wechſelſeitiger Schuldenſtundungen wäre ein weitaus beſſeres Reſul⸗ tat und eine viel leichtere Löſung der fiskaliſchen Schwierigkeiten in Frankreich erreicht worden. Zudem würde ein kluger franzöſi⸗ ſcher Staatsmann den Modus gewählt haben, deutſche Arbeiter nach Frankreich kommen zu laſſen, damit die Verwüſtungen beſeitigt wür⸗ den. Iſt es nicht bemerkenswert, daß Caillaux die in England ſtark verbreitete Mutmaßung vertritt, die franzöſiſchen Nationaliſten wären darauf bedacht, die Wunden Frankreichs im Norden offen zu laſſen, damit ſie für ihre Haßpolitik ſtets„Beweiſe“ hätten. Den finanziellen Sanierungsplänen, die Caillaux vorſchlägt, läßt ſich entnehmen, daß zwiſchen franzöſiſchen und engliſchen Bank⸗ gruppen Verhandlungen ſtattfanden, um eine Beteiligung der„alliier⸗ ten Finanz“ an der Ruhr zuſtande zu bringen. Bekanntlich trat während der Ruhrkriſe dieſe finanzpolitiſche Richtlinie einer anglo⸗ franzöſiſchen Verſtändigung zweimal in den Vordergrund, freilich ohne Erfolg. Es ſcheint nun, daß die Poincariſten einem ſolchen Kompromiß Hinderniſſe entgegenſtellten. Sie wollten den„Endſieg“, die Kapitulation, in der Hoffnung, daß England ſeine Anſprüche gegenüber einem triumphierenden Frankreich reduzieren werde. Darin haben ſie ſich aber gründlich getäuſcht. Zur Rheinlandfrage nimmt Caillaux in einer Art und Weiſe Stellung, daß die Frage berechtigt erſcheint, ob Poincares Erklärungen, Frankreich erſtrebe keine Annexion, auf Wahrheit be⸗ ruhen. Unſere Nationaliſten, die von Poincare geführ: werden, wollen das linke Rheinufer. Unſere Royaliſten werfen ſich in die Schlacht um die natürliche Grenze, obwohl ſie wiſſen, daß es eine ſolche heute nicht mehr geben kann, obwohl ſie die Freiheit der Völker gefährden. Es hat ſich etwas in der Republik des blac national geändert. Man ſpricht vom Rhein, als ob er zum franzöſi⸗ ſchen Territorium gehöre. Affinitäten ſind entdeckt worden. De⸗ Rheinländer iſt kein Deutſcher mehr, ſondern ein Lateiner, er haß den Preußen, wie es der Franzoſe tut. Alſo iſt er dem Franzo e⸗ ſtammperwandt. Die Separatiſten ſind für unſere Nationalf n Sturmtruppen... Caillaux gibt zu, daß die„Weißen“ Deutſch⸗ lands Jerfall erſehnen, um einen Zuſtand wiederhergeſtellt zu ſehen, wie etwa nach dem weſtfäliſchen Frieden. Dias Hereſkop, das der frühere Miniſterpräſident den„Weißen“ ſtellt, die mit Gewalt den Wahlſieg an ſich reißen wollen, iſt ſeh⸗ graphen gefaßt habe. 2. Seite. Nr. 471 Mannheimer General⸗Anzeiger(Mittag-Ausgabe) bedenklich.„Wenn die Nationaliſten und die mit ihnen verbün⸗ deten Ronaliſten es wirklich darauf ankommen 0 mit Gewalt gegen die breiten arbeitenden Maſſen vorzugehen, wenn ſie nach faſziſtiſchem Muſter die Herrſchaft an ſich reißen wollen— wie es ja der Plan der„Aetion Francaiſe“ iſt!— dann werden ſie ſich des Sieges nur ganz kurzer Zeit freuen. Sie werden eine furcht⸗ bare Repreſſion erleben. Die Arbeiter werden die Republik aus den Händen der Vergewaltiger befreien. Ein ſchweres Unge⸗ witter zieht über Frankreich herauf. Die Mitläufer der Royallſten werden dafür büßen, daß ſie ſich zu einer Politik des Haſſes gegenüber dem reparationspflichtigen eutſchland hin⸗ reißen ließen, daß ſie dem Toben der Chauviniſten, deutſches Land zu beſetzen, nachgaben. Sie ſind nicht das franzöſiſche Volk. Sie ſind die Feinde des wahren demokratiſchen Frankreich. Ich wünſche ihnen, daß ſie heiler Haut aus der Wahlſchlacht kommen, denn Ge⸗ walt gehört nicht zum Rüſtzeug des Politikers.“ Es wäre zu dem Artikel Caillaux' zu bemerken, daß ſich im Laufe der letzten Wochen verſchiedene in Paris tätige Korreſpon⸗ denten engliſcher Zeitungen veranlaßt fühlten, die zunehmende Verſchärfung der politiſchen Gegenſätze— wie ſie oben geſchildert werden— aufzuzeigen. Poincare fühlte ſich ſogar veranlaßt, in ſeiner Sonntagsrede vom 7. gegen die„unrichtigen gewiſſer engliſcher Korreſpondenten“ Stellung zu nehmen. vor einer Entſpannung in der Währungsfrage! Das Präſidium und der Ausſchuß des Reichsverbandes der deut⸗ ſchen Induſtrie waren geſtern zu einer Tagung zuſammengetreten, die ſich u. a. auch mit der Währungsfrage befaßte. Geheimrat Bücher erklärte in ſeinem Referat, der Reichsverband ſtimme, da die Wiederherſtellung einer Goldwährung zur Zeit nicht zu erreichen ſei, für das Helfferichſche Projekt einer Zwiſchen⸗ löſung Es ſei wohl zu erwarten, daß auf dieſem Gebiete ſchon in den nächſten Tagen durch wichtige Entſcheidungen eine gewiſſe Ent⸗ ſpannung eintreten werde. Wie der„Lok.⸗Anz.“ wiſſen will, hat die Reichsregierung in der Währungsfrage jetzt das Projekt der Neumark vollkommen fallen laſſen. Die Vorſchläge des Reichsverbandes der deutſchen Induſtrie für die Schaffung einer Goldnotenbank ſeien neuer⸗ dings ſtark in den Vordergrund getreten, zumal ſich auch die deutſchen Banken dafür einſetzen und der Direktor der Nationalbank Dr. Schacht die urſprünglichen Vorſchläge des Reichsverbandes in Para⸗ Es ſtehe nun feſt, daß die Regierung die ernſte Abſicht habe, eine Goldnotenbank zu ſchaffen. Nach den In⸗ formationen einer Berliner Korreſpondenz ſoll ſich jedoch die Regie⸗ rung bis zur Durchführung dieſes Planes mit der Helfferichſchen Zwiſchenlöſung abfinden. Eine Nachprüfung dieſer Meldung war in der Nacht nicht möglich. —. .* Die Steueraufwertung Der Reichspräſident hat eine neue Verordnung über Steueraufwertung und Vereinfachungen im Beſteuerungsver⸗ fahren erlaſſen, die ſich im weſentlichen auf den dem Reichsrat vor⸗ liegenden Geſetzentwurf über diefelbe Materie gründet. Die Verord⸗ nung geht davon aus, daß ſich die deutſche Pripatwirtſchaft bereits in größtem Umfange auf die wertbeſtän digen Zah⸗ lungen eingeſtellt hat. Die öffentliche Wirtſchaft könne auf Wert⸗ beſtändigkeit der dem Stagt geſchuldeten Steuerleiſtungen nicht mehr verzichten, wie es in der Begründung heißt. Auf der anderen Seite müſſe ſich der Staat auch bereit finden, zu viel bezahlte Steuern wertheſtändig zurückzugewähren. Die Umſtellung der Steuerleiſtung auf Wertbeſtändigkeit ſoll die Arbeit des Behördenapparates wieder fruchtbringend machen. Um dieſe Arbeit leiſten zu können, mũſſen die Behörden von der unproduktiven Weiterarbeit an den durch die überholten Steuern nach Möglichkeit freigeſtellt werden. Der Durchführung dieſer Grundſätze dient die neue Verordnung, die in mehrere Abſchnitte zerfällt, die die Steueraufwertung, Steuer⸗ geldſtrafen, die Abwicklung der Vermögensſteuer und Zwangsanleihe und die Vereinfachung des Beſteuerungsverfahrens behandelt. Steuerſchulden, die bis zum 31. Dezember 1922 entſtanden ſind, werden grundſätzlich nicht aufgewertet. Sie bleiben daher mit Rückſicht auf die Geringfügigkeit der Papiermarkbeträge in der NMegel unerhoben. Dagegen werden die im Jahre 1923 bis zum 31. Auguſt entſtandenen Steuerſchulden mit vielen Vielfachem des ur⸗ ſprünglichen Betrages aufgewertet. Eine volle Umſtellung auf ihren Geldwert erfahren die nach dem 31. Auguſt entſtandenen Steuer⸗ ſchulden und die ſonſtigen Zahlungen auf dem Gebiet der Reichs⸗ ſteuern. 1*** Dieſe Verordnung des Reichspräſidenten über die Aufwertung der Steuern wird, wie wir hören, durch Durchführungs⸗ beſtimmungen ergänzt werden, deren Veröffentlichung be⸗ vorſteht und die die Grundlage für die praktiſche Handhabung der Beſtimmungen bieten ſollen. Um den reibungsloſen Uebergang zu der Neuregelung ſicherzuſtellen, iſt beſtimmt worden, daß Steuer⸗ zahlungen bis zum Inkrafttreten der Durchführungsbeſtimmungen noch in Papiermark und nach den bisherigen Vorſchriften und mit den in ihnen vorgeſehenen Nachteilen im Falle verſpäteter Liefe⸗ rung zu entrichten ſind. Berliner Ur⸗ und Erſt⸗Aufführungen Von Hermann Kienzl(Berlin) Die Kunſt, ſagt man, ſei das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können. Ach, alles iſt relativ! Abgeſehen von der nicht ganz nebenſächlichen Anlage von Geiſt und üt, iſt vor allem wichtig, daß man in dieſes Paradies überhaupt ein⸗ gelaſſen werde. Wer heute die Eintrittspreiſe der Berliner Theater betrachtet.. Die Volksbühne am Bülowplatz hat einen Inder gefunden. Da hier die Verteilung der Plätze an die Mit⸗ glieder des großen kunſtſozialen Vereins nach demokratiſchem Los⸗ zufall erfolgt, ergab ſich die Einheitsformel: jedes Billett koſtet ſo viel, als am betreffenden Tage eine Fabriks⸗Arbeitsſtunde Min⸗ deſtlohn abwirft. Die organiſierten Arbeiter, die Beamten, kurz die Feſtbeſoldeten erlegen das Achtel ihres Tageseinkommens. Der freie geiſtige Arbeiter jedoch, immerhin nicht der übelſte Kunſt⸗ konſument, erfährt beſchämt, daß jenes Achtel ſeinen ganzen Tageslohn bei weitem überſteigt. 2155 Zur Verſicherung des Paradieſes gehört ferner, ſoweit das Theater in Frage ſteht, daß man nicht von der Bühne her aus —— Himmeln geriſſen werde. Aber reine Freuden ſind verdammt Eltden. * Vier Erſtaufführungen in den erſten Oktobertagen. Der neue Leiter der Volksbühne, Fritz Holl, führte ſich als Regiſſeur mit Karl Hauptmanns Legendenſpiel„Der abtrünnige Zar“ ein. Nicht der legendäre Nimbus des Dichterbruders könnte ein bitteres Wort über den Nebeldichter erſticken; doch über das zu ſprechen, was allein den Abend denkwürdig machte: die Darſtel⸗ lung. hindert mich ein Vorhängſchloß am Munde. Kritiker ſollen zeine Kinder kriegen! Es könnte eines von ihnen zum Theater aufen. 5 5** Und ſo wandere ich in die Köniagrätzerſtraße.— Nicht zum erſten Nal geſchiehts, daß ſich auf der Bühne ein Meiſter der zarteſten Halbtöne wie ein mittelalterlicher Goliarde gebärdet. Nahm das ver⸗ drängte andere Ich von ihr Beſitz? Oder zog er einfach über ſeine dünne Haut eine derbe Ochſenhaut? Des Lyrfkers Franz Werfel Schauſpielͥ„Schweiger“ iſt ein lauter Reißer. Damit könnte man ſich ja abfinden. wärs ein ehrlicher Reißer. Doch trotz der unholden Einfalt kraſſer Spannungen und der Zuſammenrottung von Perſo⸗ nen und Motinen, die keiner pfychologiſchen Prüfung ſtandhalten, nerzichtete der Verfaſſer nicht auf die Allüren des Pſychoanalytikers. Die Mehrzahl der Zuſchauer im Theater in der Königgrätzerſtraße gab ſich den rohen Nervenwirkungen mit dankbarem Beifall hin. An⸗ dere denen Werfel teuer iſt, ſchwiegen beſchämt. Richt die Brutali⸗ tät des Stoffes, doch die der Mache disqualifiziert. Es gilt für den Dramatiker das Wort des Rouſſeau:„Alles iſt gut, wie es aus den Händen der Natur hervorging“. Dagegen ſehe man ſich den perſön⸗ Bergſtraße wurden hierbei zertrümmert, ebenſo ein Fenſter Eine neue Anruhenwelle ſcheint über Deutſchland zu ziehen. Die bekannten wirtſchaftlichen und ſozialen Zuſtände führen an vielen Orten zu Demonſtrationen, die dann meiſt infolge des Zutuns kommuniſtiſcher Hetze in Aus⸗ [chreitungen ausarten. Leider geht es dann bei der berechtigten Notwehr der ſtaatlichen Organe nicht immer ohne Blutvergießen ab. In Hoöchſt war geſtern die Lage beſonders kritiſch. Die Menge drang in ver⸗ ſchiedene Lebensmittel⸗ und Konfektionsgeſchäfte ein und warf die Waren auf die Straße, um ſie fortzuſchleppen. Auf Be⸗ fehl des Kreisdelegierten begannen Patrouillen durch die Stadt zu ziehen. Die deutſche Polizei iſt zurückgezogen worden. Die Grenze zwiſchen Frankfurt a. M. und Höchſt iſt jetzt verſchärft geſperrt.— In Wiechbaden werden bereits ſeit zwei Tagen Plünderungsverſuche unter⸗ nommen, ſodaß de Polizei wiederholt mit blanker Waffe einſchrei⸗ ten mußte. Die franzöſiſche Gendarmerie, die ebenfalls die Straßen durchzieht, brauchte bisher noch nicht einzuſchreiten. Die übergroße Mehrzahl der Geſchäfte iſt auch heute nachmittag noch geſchloſſen. Von der deutſchen Polizei wurden neue Verhaftungen vorgenommen. Im Frankfurter Stadtteil Bornheim kam es geſtern nachmittag zu Anſammlungen und Ausſchreitungen. Mehrere Jenſter eines Lebensmittelgeſchäftes in der einer Filiale der Deutſchen Bank. Sofort herbeigerückte Schutz⸗ polizei zerſtreute die Demonſtranten und ſtellte die Ordnung wieder her, ohne daß es zu weiteren Ausſchreitungen kam. Die Ausſchreitungen in Köln wurden auch geſtern fortgeſetzt. Beim Plündern eines mit Brot be⸗ ladenen Wagens wurden 5 Plünderer feſtgenommen. Nachmitlags fanden größere Anſammlungen vor der Börſe und dem Volkshauſe ſtatt. Gegen 6 Uhr abends demonſtrierte vor dem Direktionsgebäude der Firma Felten u. Guflleaume in Mülheim eine große Anzahl Arbeiter. Um die Menge zu zerſtreuen, mußten die Beamten von der Hieb⸗ und Schußwaffe Gebrauch machen, wobei ein Junge durch einen Oberſchenkelſchuß verletzt wurde. Zahlreiche Per⸗ ſonen wurden feſtgenommen. Aus den Häuſern wurden wiederholt die Beamten mit glühenden Kohlen beworfen, ſo daß ſie gezwungen waren, von den Hieb⸗ und Schußwaffen Gebrauch zu machen. Iwiſchenfälſe in Solingen Am Donnerstag kam es in Solingen zu Zuſammenrottungen, worauf zwei Geſchäfte geplündert wurden. Die Polizei verhinderte weitere Ausſchreitungen. Abends ſammelten ſich größere Menſchen⸗ maſſen vor dem Rathaus. Im Laufe der Ausſchreitungen am geſtrigen Vormittag wuürde die Polizei mit Steinen beworfen, worauf ſie die Waffe gebrauchte. Hierbei ſind leichte Verletzungen vorgekommen. Die Demonſtranten nerſuchten die ſich anſammelnde Menge wegen Heraufſetzung der Verkaufspreiſe und ihrer Anpaſſung an den neueſten Dollarſtand gegen die Geſchäftsleute aufzuhetzen. Eine Gruppe der Aufwiegler drang in das Poſtamt ein und trieb das Publikum aus dem Schalterraum, wobei ſie die in der Haſt liegen gelaſſene Veträge mitgenommen haben. Auch zur gewalt⸗ ſamen Geldwegnahme ſoll es gekommen ſein. Der ſechzigjährige Kriminaloberkommiſſar Henſchel erlitt bei den Vorfällen einen Schlaganfall an deſſen Folgen er im Krankenhauſe ge⸗ ſtorben iſt. Die Ernährung des deutſchen volkes Berſin. 13. Oft.(Von unſerm Berliner Büro.) Der preu⸗ ßiſche Landtag beſchäftigte ſich geſtern mit einer ſtattlichen Reihe von Anträgen und Anfragen, die ſich faſt alle auf die ſchwere Ernäh⸗ rungslage des Volkes bezogen, zumteil Maßnahmen gegen den Wu⸗ cher forderten und die Beſchaffung von Arbeitsgelegenheit für die Erwerbskoſen. Ein Teil der Anträge verlangte auch Unter⸗ ſrützung des gewerblichen Mittelſtandes und Maßnahmen gegen die Notlage der kinderreichen Familien. An den Anträgen waren ſämt⸗ liche Fraktionen des Hauſes beteiligt. Den breiteſten Rahmen der Ausſprache nahm der Antrag der Deutſchnationalen ein, der ſofortige Maßnahmen gegen den drohenden Zuſammenbruch der deutſchen Währung fordert, um die durch das Valutaelend aufs ſchwerſte ge⸗ fährdete Volksernährung ſicher zu ſtellen. Der deutſchnationale Ab⸗ geordnete Schlange zerrte dieſe rein wirtſchaftliche Angelegenheit auf das politiſche Gebiet hinüber und meinte, der Regierungs⸗ plan der Deutſchnationalen ſei 0 man ſolle ſie nur ans Ruder kommen laſſen. Landwirtſchaftsminiſter Dr. Wendorf vermißte in der hochtragenden Rede des Deutſchnationalen genauere Angahen darüber, was die Arbeitsloſen bekümen, wenn die Deutſchnationalen die Macht in Händen hätten. Auch Dr. Wendorf iſt der Meinung, daß der Landwirt auf die Dauer ſein Getreide nicht gegen das entwertete Geld abgeben ſoll. Für ſehr bedenklich hält der Miniſter, daß die Landwirtſchaft nicht mehr in der Lage iſt, ge⸗ nügend Stickſtoffdünger und Phosphorſäure zu verbrauchen. Daran ſeien unſere Währungsverhältniſſe ſchuld. Gegen eine Roggenwäh⸗ rung hat der preußiſche Landwirtſchaftsminiſter ſchwere Bedenken. Zum Schluß ermahnte er ernſt und nachdrücklich die Landwirtſchaft, zu den vom Reich für nötig erachteten Getreidereſerven beizutragen, denn es ſei unerträglich, wenn ein Volk ſich nichtſatteſſen könne, obſchon draußen die Ernte gewachſen ſei. Lebensmiktel gegen Skickſtoffdünger Da die Landwirte Kartoffeln nicht mehr gegen Papiermarkhergeben wollen, iſt die Verſorgung der Städte mit dem wichtigſten Volksnahrungsmittel gefährdet. Eine Reihe von Stadtverwaltungen iſt deshalb an das Stickſtoffſyndikat herangetreten mit der Bitte, ihnen zum Zweck des Austauſches gegen Lebensmittel Stickſtoffdünger zu verkaufen. Wie verlautet, iſt das Stickſtoffſyndikat dieſem Wunſche nachgekommen und hat dem Vor⸗ ſißenden des Deutſchen Städtetages, Oberbürgermeiſter Boes ⸗Ber⸗ lin, anheimgeſtellt, die deutſchen Stadtverwaltungen von der Bereit⸗ willigkeit des Stickſtoffſyndikats in Kenntnis zu ſetzen. Kartoffelausfuhrverbot für Oſtpreußen Königsberg i. Pr., 13. Okt. Der Militärbefehlshaber im Wehr⸗ kreis Jhat die Kartoffelausfuhr aus der Provinz Oſtpreußen bis auf weiteres ver boten. Aus Sowjet⸗Sachſen Die neuen kommuniſtiſchen ſächſiſchen Miniſter Böttcher und Heckert ſowie der neue kommuniſtiſche Chef der Staatskanzlei Brandler haben geſtern den Eid(2) auf die Reichs⸗ und Landesverfaſſung() geleiſtet.— Verfaſſungstreue Kommuniſten, wie reimt ſich das zuſammen! Wie verlautet, beabſichtigt die ſächſiſche Regierung, den gegen⸗ wärtigen ſächſiſchen Geſandten in Berlin, Dr. Gradnauer, ab⸗ zuberufen. Die Bayern⸗Pſychoſe in Thüringen Die verkannten Meßinſtrumente Ein Berliner Blatt hatte über einen beabſichtigten Ein fall Hitlers in Thüringen berichtet, wo ſich„bewaffnete National⸗ ſozialiſten“ geſammelt hätten, um ihre in Hirſchberg in Thüringen verhafteten Parteimitglieder zu rächen. Ein Kommando der thürin⸗ giſchen Landespolizei ſei herangeruſen u. auch die Gemeindewehr in Hirſchberg alarmiert worden. Im Laufe der Nacht ſeien die Natio⸗ nalſozialiſten durch bayeriſche Schutzpolizei abgelöſt worden. Hierzu hören wir von unterrichteter Seite, daß es ſich bei dieſem Grenz⸗ offenbar um einen Ausfluß übergroßer Nervpoſität in hüringen handele. Der Sachverhalt war vielmehr folgender: Eine Waſſerſchaukommiſſion unter dem Vorſitz des Bezirksamtmannes von Hof in Bayern hatte ſich an das Saale⸗ ufer begeben, das die Grenze bildet, um dort einen örtlichen Termin wahrzunehmen. Da die Kommiſſion auch Vermeſ⸗ ſungsinſtrumente mit ſich führte, fürchtete man offenbar einen Einfall bayeriſcher Nationalſozialiſten in Thüringen alamierte die Landespolizei und die proletariſchen Hundertſchaften. Die Kommiſſion wollte am Abend in Hirſchberg übernachten und fand dort die Eingänge zum Ort mit ſtarken Wachen gzt. Na der Bezirksamtmann von Hof die Angelegenheit aufgeklärt hatte; rückten die proletariſchen Hundertſchaften und die Landespolizei wie⸗ der ab. Ueber den Zwiſchenfall wird in Münchener politiſchen Kreiſen viel gelacht, und das mit Rechtl 9 Die Franzoſen in Baden Fortdauer der Ausweiſungen Zu den letzten Ausweiſungen im Offenburger Gebiet wird der „Bad. Preſſe“ geſchrieben, daß ſich die Kenner der Verhältniſſe dar⸗ über ziemlich klar ſind, daß den Ausweiſungsopfern nur die De⸗ nunziation zum Verhängnis geworden ſein konnte. Ueble, ge⸗ wiſſenloſe Elemente finden ſich wie anderwärts, ſo auch dort. Gegenſatz dazu glaubt man annehmen zu können, daß der Brücken⸗ kopflommandant ſelbſt, der gelegentlich Beiſpiele einer gerechten und offenen Geſinnungsart gegeben hat, derartigen Methoden wemiger zuneigt. Die beiden Lehrer Georg Heitz und Emil Wölfle ſind aus Kehl ausgewieſen worden, nachdem ſie eine vom franzöſiſchen Militärpolizeigericht wegen unbefugter Ausreiſe ausgeſprochene Ge⸗ fängnisſtrafe von 8 Tagen verbüßt hatten. Die Familien der beiden Ausgewieſenen haben in 4 Tagen zu folgen. J 5 4***. verbot der proletariſchen hundertſchaſten Der Miniſter des Innern hat die ſog. proletariſchen Hundertſchaften der kommuniſtiſchen Partei auf Grund des 8 14 Abſ. 2 des Geſetzes zum Schutze der Republik für Baden ve ve⸗ boten und aufgelöſt. 7. Ausdehnung des Generalſtreiks in Oſt⸗Oberſchleſien Königshülte. 13. Oktt. Dem Generalſtreik in Oſt⸗Ober. ſchleſien haben ſich nunmehr auch die unteren Juſtizbeamten und die Straßenbahner angeſchloſſen. Die Reichshahndirektion Breslau weiſt auf die durch den Generalſtreik in Oſt⸗Oberſchleſten eingetre⸗ tenen Verkehrsbeſchränkungen hin, durch die die Reiſen⸗ den mit längerem Aufenthalt an der Grenze zu rechnen haben. Paris, 12. Okt. In einer Tempsmeldung aus Düſſeldorf⸗ deren Urſprung nicht erſichtlich iſt, und für die man dem Blatte die Verantwortung überlaſſen muß, wird erklärt. daß am Donners⸗ tag Abend gegen 6 Uhr auf ein Automobil des Train⸗Regiments 121 Schüſſe abgegeben wordn ſeien. Sanktionen ſeien in Vor⸗ bereitung. 0 lichen Drehpunkt des Werfelſchen Dramas an! Ein Irrenarzt. der ſein Berufsgeheimnis zu einer ſkandalöſen Erpreſſung ausnützt. Der den vor acht Jahren geheilt entlaſſenen Patienten aufſucht, um ihn mit der Enthüllung ſeiner Vergangenheit zu bedrohen für den Fall, daß der Unglückliche ſeine— Wahlkandidatur nicht zurückzieht. Denn der Profeſſor iſt deutſchnational, ſein Opfer Sozialdemokrat. Gewiß, Parteileidenſchaft beſeitigt gerne die Hemmungen des Gewiſſens. Doch das Verbrechen des berühmten Arztes müßte uns aus ſeeliſcher Entwicklung, die ſtärker wäre als Bildung. Menſchlichkeit, Pflicht, Vernunft und Vorſicht, beglaubigt werden. Hier iſt nur ein ſatiriſch aufgezogener Popanz. Der famoſe Arzt begnügt ſich nicht, in Franz Schweiger die ausgeſchalteten Vorſtellungen zu wecken und ihn in Verzweiflung zu ſtürzen: er erzählt überdies der jungen Gattin, daß ihr Mann einmal im Wahnſinn ein Kind getötet hat. Damit zerſtört er Eheglück und Mutterhoffnung. Die Frau beſeitigt ihre Leibesfrucht und verläßt den Geliebten Der wird wieder wahnſinnig und bringt ſich um. Und die tiefere Bedeutung? Eine alte Spiritiſtin und ein junger Kaplan tauchen auf den Pfiff des Dichter⸗Hexerichs immer wieder auf. Sie werden gebraucht. um nach moderner Lehre feſt⸗ zuſtellen: hier ginge es nicht um Wahnſinn ſchlechtweg, vielmehr um das mehrfache Ich.... Ernſt Deutſch gab dem kliniſchen Bild Seele. Drang auch zu unſeren Seelen. Peter Altenberg liebte Knut Hamſun und beſang des Norwegers Auge, Ohr, Herz und Gehirn. Mit den Werten dieſer Körperteile hat es ſeine Richtigkeit— ein Dramatiker aber iſt der Norweger nicht. Faſt ſcheut man ſich, das Dramatiſche in erſten Betracht zu ziehen, wenn man Vom Teufel geholt“ geſehen hat, dieſes Schauſpiel, das kein Schauſpiel, ſondern eine breite Lage⸗ rung von Charakterſtudien gibt.„wir genoſſen, was wir mit Peter Altenberg lieben: Knut Hamſuns Auge, Ohr, Herz, Gehirn. Einige Juſchauer verleugneten beſſere Einſicht und ziſchten. Eine kleine Minderheit, wie mit Genugtuung feſtgeſtellt ſel. Gedenkend, daß vor ungefähr zehn Jahren Hamſuns Lebensbild und Philoſophie im Deutſchen Theater von der Mehrheit abgelehnt wurde, möchte man faſt einmal an die Entwicklung(des Publikums!) zu glauben wagen. Fällt dabei ins Gewicht, daß heute noch viel weniger als vor zehn Jahren der Fieberpuls der Zeit einer Jean Paulſchen Breite zu⸗ träglich— und daß die Darſtellung bei Reinhardt, mit einer einzigen Ausnahme weit vollkommener geweſen iſt. Dem Bund der Frei⸗ ſchärler,„Die Truppe“ genannt,(ihr Nachtquartier iſt das Luſtſpiel⸗ us), muß die Wiederaufführung als Verdienſt angekreidet werden. icht weiter unterſucht ſei, ob man dabei, was nur zu ſchwachem Lächeln kitzeln könnte, an Fahne und Tendenz dachte,— weil doch Hamſuns grauſame Tragikomödie darſtellt, wie das abſterbende Alter mit Machtbeſitz und Eiferſucht die Keime der Jugend erdrückt Das„Programmatiſche“ ſchlug, nebenbei bemerkt, der Aufführung nicht güt an. Berthold Viertel hat, mit„Ekſtaſe“ unterhei⸗ zend, den Stil Hamſuns durch ſeinen eigenen verdängt. Die„Truppe“ ein leidiges Startheater zu ſein, hat aufgehört, — verlaſen Was übrig blieb, hat wenig Leuchtkraft. um galten mehr geſchüttelte Köpfe, als Beifall end ein Beiſpiel herauszugreifen: der alte Gihle war in Martin Wolf⸗ angs Verkörperung fähl und nichtig; in der Erinnerung glänzt das rbild des Victor Arnold. Nur in einer Rolle, freilich der wich⸗ tigſten, war der— Gewinn: die Julianne Gihle, die alternde. verzweifelt um letzte Liebe kämpfende Frau, war Mea Steuer⸗ mann, eine Künſtlerin mit Verve und Nerven, die das Brüchige ſchwindender Jugend ſelbſt im Stimmklang getroffen hat. *** Amerika, du haſt es nicht beſſer! Möge dieſe literariſche Feſtſtellung uns arme Deutſche tröſten, die wir für einen Dollar zwei Milliarden Mark bezahlen. Was übrigens Eugene 'Neill, den Matador des amerikaniſchen Dramas der wart, betrifft, ſo verſichern Leute, die ſeine Stücke dennen,„Anna Ehriſtie“ ſei ein Erſtlingswerk, nach dem man ihn nicht beurteilen dürfe. Schuld unſeres Deutſchen Theaters, daß wir ihn gerade nach dieſem Schmarren beurteilen müſſen. Erkläret mir.—— Gatt, die Rolle! Der Star! Die Käthe Dorſch!— Anna, eines Newyorker Kahnſchiffers Tochter war von ihrem verwitwetem Vater in früher Kindheit bei hartherzigen Verwandten— ee eh, alte Trunkenbold e e 52 ni ee um die leine. Kaum erwachſen, entſprang Anna ihren Peinigern und— riet in ein öffentliches Haus. Nun hat ſie im Krankenhaus—4 legen und benutzt Erholungsferien, ihren Vater zu beſuchen. Decz freut ſich ſehr, er weiß ja nicht.. Wir wüßten auch nicht. würde es nicht uns gleich erzählt werden; denn die junge Dame benimmd ſich comme il faut und iſt feinnervig trotz einer höheren Tochter. Auf einer Schiffsreiſe verliebt ſich Anna, und dieſe erſte Liebe macht ſie keuſch. Der Matroſe will ſte heiraten, ſie aber, tapfer, bedennt ihr Vorleben. Worauf der unanſtändige Brave ſie beſchimpft und 9— läßt. Im Buch ſollen ſich die beiden doch noch kriegen. Ein hr ſchlechtes Ende— mit Rückſicht auf den unanſtändigen Tugend⸗ boldl In der Ueberſetzung(von Melchior Lengyel) geht ein Schuß aus der Selbſtmörder⸗Theaterpiſtole los. Das Thema iſt älter als die „Kameljendame“. Zur Zeit des deutſchen Naturalismus wurde die Seelentettung der Proſtituierten proſeſſionell betrieben. Nun tauen in der amerikaniſchen Münchhaufen⸗Trompete die alten Anklagen gegen die Schuld der Männer und die einſeitige Geſchlechtsmoral auf. Das dialogiſterte Eſſay dreht ſich drei Akte lang, ohne vor⸗ wärts zu kommen. Für das id der Puritaner mochte die Dirne auf der Bühne neu geweſen ſein. Daher der große Erfolg— drüben. Hüben iſt an der Figur nichts merkwürdig. als ihre Ver⸗ logenheit. Eine Dirne mit Schl! Eine Dirne mit Garien laube! Käthe Dorſch gab zum Zucker noch Saccharin. Aber Momente hatte ſie, in denen ihre blonde Natur durchſchlug und er⸗ grifl. Max Gülſtorff ſtattete den biederen Säufergreis realiſtiſch aus. Walter Brandt(ein Neuer!) hatte für den Matroſen die rechte Büffelkraft. Das Beſte denn alle Sterne[ Margarete Kupfers diskreter war ein verquollen und verſchmiertes altes Frau 5 — Samsfag den 13. Oktober 122 nde Hande. mn„ereen Samstag. den 13. Oftober 1023 Mannheimer General⸗Anzeiger(Miltlag ⸗Ausgabe) ———— Nr. 471. 3. Seite Die Keform des Städterechts Im Hinblick auf die in Thüringen, Sachſen und Preußen begonnene Reform des Städterechts regen die nachſtehenden Ausführungen zu einem Vergleiche mit den Verhältniſſen in Baden an. Schriftl. Die fünf preußiſchen und drei ſächſiſchen Entwürfe für die Reform des kommunalen Verwaltungsrechts wie auch der jetzt vor⸗ liegende Referentenentwurf für die neue braunſchweigiſche Städte⸗ ordnung zeigen wenig von dem Geiſte, von dem die größte Steinſche Verwaltungsreform vor mehr als hundert Jahren getragen war. Die Steinſche Reform war ein Teil jenes bedeutenden Geſetz⸗ gebungswerkes mit dem Ziel, den zermürbten Staat mit für ſich und für die Verwaltung verantwortlichen Perſönlichkeiten neu auf⸗ zubauen. Dem freien Bauern und Gewerbetreibenden trat der freie Bürger zur Seite. Unter der Geltung der Steinſchen Verwaltungs⸗ geſetze konnten die Städte hervorragende Leiſtungen vollbringen. Heute geht das Ziel der kommunalen Verwaltungsreform dahin, ie parteipolitiſchen Errungenſchaften auf die emeinden zu übertragen, ohne dabei zu berückſichtigen, daß damit die Grundlagen aller Staaklichkeit untergraben werden. Die neue Reform des Städterechts wird in erſter Linie be⸗ ſtimmt von der Parteidoktrin, denn die Sozialdemokraten haben ſich ſchon offen dahin ausgeſprochen, daß ſie mit der Reform des kommunalen Verfaſſungsrechts neue Eckpfeiler für ihre Partei und ihre marxiſtiſchen Ideen erobern wollen. Das beweiſt auch der braunſchweigiſche Referentenentwurf, in dem der Gemeinde zur Pflicht gemacht wird, die für eine geordnete Durch⸗ führung der Verwaltung erforderlichen Beamten, Angeſtellten und Arbeiter einzuſtellen. Nötigenfalls kann die Aufſichtsbehörde die Einſtellung verfügen. Andere Beſtimmungen, die ſich an das braun⸗ ſchweigiſche Staatsbeamtengeſetz anlehnen, zeigen, daß der Staat zur Durchführung der den ſtädtiſchen Beamten übertragenen Auf⸗ gaben nicht zurückſchreckt. Auch die Stadträte werden ſich nach An⸗ nahme des Entwurfs im braunſchweigiſchen Landtage auf die Par⸗ teidoktrin einſtellen müſſen. Preußen fordert in ſeinem Entwurf des neuen Städterechts eine abgeſchloſſene juriſtiſche Vorbildung für wenigſtens ein Mitglied des Stadtrates bzw. des Magiſtrates. Der braunſchweigiſche Referentenentwurf bringt hier als Vorausſetzung nur die Vollendung des 25. Lebensjahres, bindet die Wahl auch nicht an den Wohnſitz im Stadtgebiet, um den Zugang auswärtiger Kräfte freizuhalten. Die ſtädtiſche Beſtimmung, wonach für einen Teil der beſoldeten Ratsmitglieder die Fähigkeit für den höheren Verwaltungsdienſt Vorbedingung iſt, wurde im braunſchweigiſchen Referentenentwurf nicht übernommen. Die Stadtverordneten ſind nicht an Verpflichtungen gebunden, durch die die Freiheit der Ab⸗ mmung beſchränkt wird. Keim Stadtverordneter iſt als Vertreter ſeiner Standes⸗ und Erwerbsgenoſſen zu betrachten. Dieſe Beſtim⸗ mung wurde aus der braunſchweigiſchen Städteordnung vom Jahre 1893 übernommen, wird aber im Landtag auf den Widerſpruch der Sozjaldemokraten ſtoßen. Beſchlüſſe ſind gültig, wenn mehr als die Hälfte der Stadtverordneten anweſend ſind, bisher 54. Die Ver⸗ ſammlung gilt ſolange als beſchlußfähig, bis die Beſchlußfähigkeit aus der Mitte der Verſammlung angezweifelt und daraufhin die Beſchlußunfähigkeit feſtgeſtellt wird. Wird die Beſchlußunfähigkeit ſeſtaeſtellt, kann der Vorſitzende eine neue Sitzung(auch für den (leiccen Tag) mit den zur Beratung geſtandenen Anträgen ein⸗ bezufen, die dann ohne Rückſicht auf die Zahl der erſchienenen Sicdtverordneten mit einfacher Stimmenmehrheit Beſchlußkraft hat. Eine neue Beſtimmung wird der Gemeindeentſcheid über die Auflöſung der Stadtverordnetenverſammlung bringen, eine Beſtim⸗ mung, die nach der neuen braunſchweigiſchen Staatsperfaſſung auch für den Landtag eingeführt wurde. Ueber dieſe Beſtimmung hinaus bat das Staatsminiſterium als Aufſichtsbehörde der Städte das Recht, die Stadtverordnetenverſammlung aufzulöſen, ſofern ſich die Notwen⸗ digkeit hierzu„zur Wahrung öffentlicher Intereſſen“ ergibt. Da ſich der Begriff„öffentliche Intereſſen“ unter der heutigen Parteiherr⸗ ſchaft ſehr verſchaben hat, läßt ſich im Sinne der Sozialdemokraten unter„Wahrung öffentlicher Intereſſen“ auch das Parteiziel erblicken, das anders(vielleicht durch eine Wahl) nicht vollſtändig erreicht wurde. Eine einſchränkende Beſtimmung für die Auflöſung der Stadtverordnetenverſammlungen beſteht in der Zuſtimmung der Nommunalkammern, der verſchiedene kommunale Aufſichts⸗ u Spruchrechte übertragen werden ſollen. Es handelt ſich hierbei um eine dem neuen thüringiſchen Städterecht entnommene, in Braun⸗ ſchweig und Preußen noch fremdartige Einrichtung. Die Zuſammen⸗ ezung der Kommunalkammer und das Verfahren vor ihr ſoll durch tin beſonderes Geſetz geregelt werden. Zwei Beigeordnete werden dom Landtage, je einer von den Kreis⸗ und Stadträten gewählt. Die Art der Zuſammenſetzung birgt die Gefahr einer politiſchen Partei⸗ lichkeit, wodurch ſich auch von vornherein die Einſtellung der Kom⸗ munalkammer zu wichtigen Verwaltungsfragen ergibt. Daß in Braunſchweig die bisherige Beſtimmung der Städteord⸗ zung beſeitigt werden ſoll, die die Verleihung des Ehrenbürgercecht⸗ für diejenigen Perſonen vorſchreibt, die ſich für die Entwicklung der Jemeinde hervorragende Verdienſte erworben haben, wird verſtänd⸗ lich, wenn man bedenkt, daß die Sozialdemokraten nach den marxiſti⸗ ſchen Grundſätzen die Hilfe allein vom Staate bezw. von der Ge⸗ Reinde erhoffen und daß ſie deshalb ihr Beſtreben darauf richten, die caritative Tätigkeit zu verſtaatlichen, zu bürokratiſieren und zu ſchematiſteren. Wenn der braunſchweigiſche Referentenentwurf die neue Städteordnung auf das Magiſtrats⸗ bezw. Ratsſyſtem alio auf das Zweikammerſyſtem) aufhauen will. ſo iſt da⸗ Theater und Muſik 55 Maunheimer Nationaltheafer. Die geſtrige Wiedergabe der an. gewiß nicht unverdienſtlichen Räu be reinſtudierung im Nibelungenſaal enthüllte die Schwächen der Aufführung deutlicher äls der erſte Abend, an dem die allgemeine Spannung und Anſpan⸗ kung die Energien beflügelt und Leidenſchaft aus der Aufführung vorgetäuſcht hatte, wo faſt nur Leidenſchaft aus der Dichtung auf⸗ ſeflammt war. Geſtern mußte man feſtſtellen, daß die Aufführung 10 ins Breite verl iert und ihren(an ſich ſchwachen) Rhythmus chon verloren hat. Auch Wittgens ſchöner Karl zeigte Spuren der Ermüdung, Köhler fiel wieder in Konvention zurück, Gaugl, deſſen Spiegelberg übrigens auch bei zweiter Ueberprüfung gewiſſe Quali⸗ zten nicht abzuſprechen ſind, muß ſich hüten, die Figur des piegelberg durch Komik zu verkleinern. Erſchütternd war wieder r alte Moor Hans Godecks, der am wenigſten die Laft wieder⸗ holter Aufführungen in dieſem mörderiſchen Spielraum zu ſpüren ſchien. Denn ſeien wir uns klar: Schuld an der Ermüdung und Energieentſpannung(der Abſpannung) iſt nur der Ort, an dem beſpielt wird. Der Nibelungenſaal iſt kein Raum für Repertoire⸗ Kufführungen und die Räuber ſind kein Stück für dieſen Raum. Selbſt die Maſſenſzenen, für die hier weitere Entfaltungsmöglich⸗ iten geboten ſind, gewinnen nur ſcheinbar. Auch ein geübterer Chor als der allein verfügbare, kann auf dieſem Treppengewirr kaum je in erregtem Rhythmus bewegt werden. Gruppierung iſt möglich— Aktion iſt behindert. Den Franz Moor hatte Hans Herbert Michels übernommen. Es war eine Uebernahme, der ſudes der fatale Beigeſchmack eines„Nur⸗Erfatzes“ nicht anhaftete ichels iſt ein begabter Schauſpieler. Aber ſeine Begabung liegt n einer anderen Richtung.(Man hüte ſich aber, dieſe etwa auf der Linie des Prinzen von Arkadien zu ſuchen, weil ihm Rollen don Umfang ſonſt ſelten zuteil werden). Er wird ein Stück nur in usnahmefällen tragen können; ich erinnere mich ſeines vorzüglichen Woyzeck, den er— in Heidelberg ſpielen ſeines Schippel, den er hier ſpielte. Sein Darſtellungsſtil erwächſt ganz auf dem Boden des Realismus und führt ihn zur wirkungsvollen Darſtellung ab⸗ ſonderlicher, ſturriler, ſelbſt phantaſtiſcher Figuren. Um zu ſchablo⸗ niſteren: er iſt ein Chargenſpieler, dem die Grenzen ſeines Kön⸗ hens allerdings ziemlich weit geſteckt ſind, ſo daß er an u. über dieſen Grenzen eine ſehr verwendbare Kraft bleibt. Das klaſſiſche Drama liegt ſeiner Art ſern, auch die klaſſiſche Charakterrolle wie der Franz. Wenn er zudem in der kurzen Zeit den mit kleinen Mitteln arbeibenden realiſtiſchen Darſtellungsſtil für die großen Maße des Rihelungenſgals nicht vereinfachen konnte, wenn ſein Organ und ſeire Sprechtechnik den großen Raum nicht bewältigten— im Affek iſt ſein Ton kehlig, das Wort wird nicht genug vorn in der Mundhöhte gebildet— ſo iſt dieſe Feſtſtellung keine Herabſetzung zner tichtigen und fleißigen Leiſtung. die dieſe eee er⸗ 5 8 ungerung nnd tritt durch die kein Beweis dafür, daß dieſer Aufbau die Zuſtimmung der Sozialiſten im Landtage finden wird, deren Ziel ſich konſequent darauf richtet, in der Führung der Verwaltung ein parteiautokratiſches Regime auf⸗ zurichten und das jetzt nach der alten Städteordnung beſtehende Zwei⸗ kammerſyſtem endgültig zu beſeitigen. Mancherlei Anklänge an die Kommunaliſierungsbeſtrebungen laſſen ſich aus dem Entwurf herausholen, indem den ſtädtiſchen Betriebsverwaltun⸗ gen zur Pflicht gemacht wird, Betriebe, die ſie infolge eines öffent⸗ lichen Intereſſes aus der Hand der Privatwirtſchaft entnehmen, ſo zu führen, daß das öffentliche Bedürfnis befriedigt wird. Neuwahlen ſind ein Viertelſahr nach Inkrafttreten des neuen Geſetzes vorgeſchrie⸗ ben. Es iſt nicht unwahrſcheinlich, daß der Entwurf ſchon zum 1. Ja⸗ nuar 1924 Geſetz wird und daß ſich im April/ Mai nächſten Jahres die Gemeinde⸗ und Stadtratswahlen im Lande Braunſchweig vollziehen werden, die für dieſen Zeitpunkt ohnehin durch ein Nachtragsgeſetz vorgeſehen ſind. Alarmierende Gerüchte von einer Ausdehnung der Beſatzungszone durch⸗ ſchwirrten in den geſtrigen Abendſtunden die Stadt. Alle Ge⸗ rüchte beruhten auf Erfinduna. Wer wiſſentlich unwahre Nachrichten verbreitet, wird ſtreng beſtraft. Städtiſche Nachrichten Aus der Stadtratsſitzung vom 12. Oktober 1923 Neuregelung der Koſten der Jeuerbeſtattung Die hohen Kokspreiſe verteuern die Feuerbeſtattung derart, daß die bisherige ſatzungsgemäße Gleichſtellung der Gebühr für Feuer⸗ und Erdbeſtattung ohne zu ſtarke Belaſtung der letzteren nicht mehr möglich iſt. Vielmehr müſſen von jetzt ab die zu erſetzenden Baraus⸗ lagen für jede der beiden Beſtattungsarten getrennt berechnet und vom Pflichtigen getragen werden. Die Genehmigung des Bürger⸗ ausſchuſſes zu dieſer Satzungsänderung wird nachträglich eingeholt. Gebührenerhöhung Die Gebühren für die Jnanſpruchnahme von Straßen⸗ gelände zur Verlegung von Leitungen, Gleiſen u. dergl. werden entſprechend der ſeit der letzten Feſtſetzung erfolgten Lohnſteigerungen mit Wirkung vom 1. November 1923 erhöht. Verminderung der Beiſitzer des Gewerbe ⸗ und Kaufmanns⸗ gerichts Zur Verminderung der für die Stadt aus der Unterhaltung des Gewerbe⸗ und Kaufmannsgerichts exwachſenden Koſten iſt eine Aenderung der ſtatutariſchen Beſtimmungen dahin in Ausſicht genommen, daß die Zahl der Beiſitzer von 4 auf 2 herabgeſetzt und daß, um unter den jetzigen Zeitverhält⸗ niſſen eine mit großen Koſten verbundene Neuwahl zu vermeiden, die Amtsdauer der Beiſitzer von bisher 3 auf 6 Jahre feſtgeſetzt wird. Reue Eiſenbahnfahrpreiſe Am heutigen Samstag iſt die Schlüfſelzahl der Reichs⸗ bahn für den Perſonen⸗ und Gepäckverkehr auf 120 Millionen erhöht worden. Ddie auf den Stationen ausgehängten Umrechnungstafeln für eine Schlüſſelzahl von 60 Millionen werden unter Verdoppelung der Erhebungsbeträge weiter benuͤtzt. Mo⸗ natskarten für den Monat Oktober werden von heute ab nur zum neuen erhöhben Preis ausgegeben. Bis dahin gelöſte Monats⸗ karten behalten ihre Gültigkeit. Mit Fahrkarten, die in der Zeit vom 10.—12. Oktober gelöſt ſind, kann die Fahrt an einem belie⸗ bigen Tag innerhalb der viertägigen Geltungsdauer, alſo gegebenen⸗ fulls auch noch nach dem 13. Oktober angetreten werden. Das gleiche gilt für Doppelkarten und Fahrkarten zur Fahrt in umgekehrter Richtung, auch für Beförderungsſcheine für Schulfahrten uſw. Eine Verlä der viertägigen Geltungsdauer dieſer Fahrtausweiſe rd Maßnahme nicht ein. Für Fahrſcheinhefte des Mit⸗ teleuropäiſchen Reiſebureaus, die vor dem 13. Oktober gelöſt ſind, iſt vom 15. Oktober ab der Fahrpreisunterſchied nachzuzahlen. Der ſtarke Andrang, der ſtets in den letzten Tagen vor einer Tariferhöhung an den Fahrkartenausgaben und in den Reiſebureaus einſetzt und die Ausgabeſtellen ſtoßweiſe ungeheuer belaſtet, führte zu der Anregung, die Gültigkeitsdauer der gewöhnlichen Fahrkarten zu beſchränken; in der Uebergangszeit zu neuen Tariferhöhungen am letzten Tage vor der Tariferhöhung angetreten werden. verkehrsminiſter Oeſer hat die Anregung erwogen, aber von einer Einſchränkung der tarifmäßigen Gültigkeit der weſentliche und erfolgreiche Entlaſtung der Ausgabeſtellen nicht ver⸗ ſpricht und es auch den Reiſenden gegenüber eine Härte bedeuten würde, den ganzen Andrang auf einen einzigen Tag zuſammen⸗ zudrängen; die von der Not der Geldentwertung diktierten Tarif⸗ erhöhungen belaſten ohnehin das reiſende Publikum ſchwer, und der Reichsverkehrsminiſter iſt beſtrebt, ſie wenigſtens ſo ſchonend wie möglich durchzuführen. Außerdem würde— ſo heißt es in dem Erlaß des Reichsverkehrsminiſters—, wenn die Fahrt am Löfungs⸗ en Klcvier⸗Abend Marcelle Bächtold. Die junge Pianiſtin hatte ſuc für einen Konzertadend Robert Schumann überantwortet. Für hn ſcheint ſie eine tiefe, durchaus begreifliche Liebe zu beſitzen; denn Marcelle Bächtold beſitzt eine ſtarke Einfühlung für die blühende romantiſche Eigenart Schumanns. Für ſein jung⸗friſches Drauflos⸗ gehen, für das abſichtlich Herausfordernde einer von Natur durchaus nicht angriffsſtarken Beſeeltheit, das allzu ſenſible Heldentum, deſſen Satire Deckung ſucht oder im Schwärmen ſtecken bleibt. Dafür beſitzt ſie erſchöpfenden Vortrag. Die dargebotenen Werke(Roveletten, Kinderſzenen und Carneval), Werke voll blühender Romantik und urdeutſcher Schwärmerei, die aus tiefſten Tiefen der Seele kommen und mit ihrer verklärt poetiſchen Menſchlichkeit des Empfindens jedes Herz rühren muß, verlangen eine Künſtlerperſönlichkeit, die in ihnen aufgeht. Als ſolche erwies ſich Marcelle Bächtold. Die von ihr repräſentierte Rehberg⸗Paur⸗Schule hewährte wieder einmal alle ihre unvergänglichen Vorzüge. Im Techniſchen erfreuten der wohl⸗ tuende, weiche Legatoanſchlag, der in uns etwas wie romantiſche Be⸗ ſeeltheit erweckte, die ſaubere Flüſſigkeit der Paſſagen und die Elaſtizität der Oktaven und Doppelgriffe. Ein echt muſikaliſcher Impuls erhöhte die Wirkung der ausgezeichneten Spielfähigkeit weit über das oft gewohnte. Trotz einer erſichtlichen fangenheit am Anfang wußte die Vortragende mit den Nopeletten ſtark zu. 57 und die ſchön geſteigerten Allegroſätze entbehrten nicht der vergeiſtig⸗ ten Hochſpannung. Auch in den Kinderſzenen verſenkte ſie ſich mit enthuſiaſtiſcher Inbrunſt in den poetiſchen Stimmungsgehalt und in der techniſch gewandten Wiedergabe des Carneval, dem Schlußteil des Programms, ſpürte man den Schumännſchen Geiſt ebenſo wie die Schumannſche Romantik. Kurz und gut: Alles, was uns an Schumann wert iſt. brachte die begabte Pianiſtin als Erlebnis und wenn nicht alle Vorausſetzun⸗ gen trügen, veift in ihr eine wirkliche Künſtlerin heran. Der ſchlechte Beſuch war nur ein Beweis dafür, wie ſchwer es ſelbſt für eine ein⸗ heimiſche Künſtlerin iſt, ſich eine Gemeinde zu gründen. Z. Kunſt und wiſenſchaſt dOeſterreichiſche Hilfe für die deutſchen Künſiler und Schrift⸗ ſteller. Der Bundesminiſter Dr. Hans Schürff hat eine große Aktion eingeleitet zur Unterſtützung der Schriftſteller und Künſtler des Deutſchen Reiches. Er wendet ſich in einem Aufruf an die Schriftſteller und Künſtler Oeſterreichs, an alle Kunſtfreunde, an die Lehrer und die Jugend der Kunſtſchulen, an die Leiter und Ange⸗ hörigen der Theater, an all Männer und Frauen des geſamten wirt⸗ ſchaftlichen Lebens.„Wir alle“, heißt es in dem Aufruf,„ſind den deutſchen Schriftſtellern und Künſtlern verpflichtet. Oeſterreich nicht nur durch Gefühle der Dankbarkeit, ſondern auch durch ſolche der Verwandtſchaft des Stammes und gemeinſamer Arbeit. Auch das ſollte die Reiſe am Löſungstage der Fahrkarten oder wenigſtens Fahrkarten abgeſehen, weil eine ſolche Aenderung eine ſuche tage der Fahrkarten oder am letzten Tag vor der Fahrpreiserhöhung angetreten werden müßte, der Andrang bei den Ausgabeſtellen, beſonders in den Morgenſtunden des letzten Geltungstages, kaum nachlaſſen, und mit einer vollkommenen Abſtellung der Unzuträg⸗ lichkeiten wäre auch bei dieſer Regelung nicht zu rechnen. Es liege im Intereſſe der Reiſenden wie auch der Reichsbahnverwaltung, den plötzlich einſetzenden ſtarken Verkehr auf mehrere Tage zu ver⸗ teilen. Aus dieſem Grunde werden bereits drei Tage vor dem In⸗ krafttreten einer Fahrpreiserhöhung Fahrkarten mit dem Stempel des letzten Tages ausgegeben, die dann noch drei Tage nach der Fahrpreiserhöhung ohne Nachzahlung gelten. Sonntagsverkehr Mannheim Weinheim Der Verkehrsverein Mannheim, der auch der Ver⸗ beſſerung des Nahverkehrs ſeine Aufmerkſamkeit widmec, hat an die zuſtändige Eiſenbahndirektion folgende Eingabe gerichtet: „Im neuen Fahrplan iſt leider vorgeſehen, daß die beiden viel⸗ benützten Sonntagsvorzüge: Vorzug 923 nach Weinheim, Mann⸗ heim ab.45 Uhr morgens und Vorzug 946, Weinheim ab.48 Uhr abends für die Zeit vom 31. Oktober bis 1. April in Wegfall kommen ſollen. Wenn dies vielleicht auch für die Morgenverbindung Mann⸗ heim—Weinheim wegen der in den Wintermonaten etwas frühen Abfahrtszeit verſchmerzt werden könnte, ſo muß jedenfalls mit aller Entſchiedenheit dafür eingetreten werden, daß die Abendverbindung mit Vorzug 946 auch in den Wintermonaten beibehalten wird. Dieſer Zug iſt nicht nur für die Erholung ſuchenden Ausflügler, ſondern auch für die vielen kleinen Leute, die ihre in der Weinheimer Gegend gekauften Nahrungsmittelvorräte nach Hauſe ſchaffen, eine außeror⸗ dentlich wichtige Rückfahrtgelegenheit. Der genannte Zug nimmt den Anſchluß an die beiden von Fürth und Wahlen—Waldmichelbach ein⸗ treffenden Züge auf und hat gerade aus dieſen beiden Zügen, wie man ſich jeden Sonntag überzeugen kann, einen großen An⸗ drang von Fahrgäſten zu verzeichnen, die bei Wegfall des Vorzuges auf den meiſtens überfüllten Kurszug 946 angewieſen wären. Die Verſorgung der Stadtbevölkerung mit direkt eingekauf⸗ ten Lebensmitteln aus den erwähnten Zufuhrgebieten iſt für Mann⸗ heim um ſo wichtiger, als unſere Stadt durch die franzöſiſche Be⸗ ſetzung von ihrem wichtigen pfälziſchen Zufuhrgebiet ſozufagen voll ⸗ ſtändig abgeſchnitten iſt. Da der Fahrplan bezüglich des Nahver⸗ kehrs mit der Bergſtraße keineswegs ſo ausgeſtaltet iſt, daß er den berechtigten Anſprüchen Mannheims genügt. ſo bitten wir dringend, von den beiden genannten Vorzügen zum mindeſten Vorzug 946 auch in den Wintermonaten verkehren zu laſſen.“ Es wäre dringend zu wünſchen, daß dieſe Eingabe des Verbehrs⸗ vereins von Erfolg begleitet iſt. Der neue Milchpreis Der vom morgigen Sonntag ab geltende Milchpreis bedeutet gegenüber dem für dieſe Woche geltenden eineganz bedeutende Erhöhung. Der Erzeugerpreis iſt auf 44 Millionen für das Liter geſtiegen, aber zu dieſem badiſchen Landesgrundpreis geſellt ſich noch ein Aufſchlag für die Abmelkwirtſchaften und die Grenzlieferungs⸗ gebiete hinzu, der ein Heraufſchnellen des Durchſchnitts⸗ Stallpreiſes auf 56 Millionen Mark für das Liter bewirkt. Wie bekannt iſt, erhöht ſich mit dem heutigen Tage die Fracht um ein be⸗ trächtliches. Sie belaſtet das Liter Milch im Durchſchnitt gerechnet um 14 Millionen Mark, woraus erſichtlich iſt, daß ſich die geographiſch ungünſtige Lage Mannheims immer fühlbarer auswirkt. Auch der Händlerverdienſt mußte zeitgemäß geſteigert werden. Die Händler⸗ ſpanne beträgt von morgen ab für das Liter 11 Millionen Mark. Der Verbraucherpreis für Mannheim wird ſich auf 112 Millionen für das Liter ſtellen. Man wird einen Schrecken bekommen, wenn man das lieſt, aber die Verhältniſſe ſind eben ſtärker als der beſte Wille aller Sozialgeſinnten. Der Milchpreis iſt trotz dieſes hohen Preiſes von 112 Millionen noch nicht in dem Maße geſtiegen, wie andere Lebensmittel. Man ſtelle nur einmal ein paar Vergleiche an: im Frieden bekam man für den Preis von einem Liter Milch drei Eier, für 112 Millionen bekommt man heute kaum zwei Eier, im Frieden ſtanden 6 Liter Milch gleich einem Pfund Butter, heute kann man für den Betrag von einem Pfund Butter das doppelte Quantum. alſo 12 Liter Milch, kaufen. Es gibt kein Produkt mehr, das nicht in den Zahlenwahnſinn hineingeriſſen wird, auch das Brot und die Milch müſſen dieſen Taumel mitmachen, ſollen wir nicht ganz von dieſen beiden lebenswichtigen Nahrungsmitteln abgeſchnitten werden. —— pp. hagebutte, Mehlbeere und Schlehe In den Roſenmonaten Juni und Juli merkte man ſich an Wald⸗ rändern, in Gebüſchen, an Wegen und Stellen, auf denen die Hundsroſe(wilde Roſe, Heckenroſe) auf bogig überhängenden Stämmchen maſſenhaft wohlriechende Blüten trägt. Im Oktober man dieſe wieder auf, um die glatten, glänzenden, ſcharloch ⸗ roten Früchte, Hagebutten(Hiefen, Hüften) zu ſammeln. Der Blütenboden jeder Wildroſe iſt dann zu einem fleiſchigen, wohl⸗ ſchmeckenden„Krug“(Butte) orden, der zahlreiche, ſteifhaarige Früchte(kleine, hartſchalige Nüßchen) eng gedrängt einſchließt. So⸗ bald einzelne der Hagebutten, der„“, anfangen, weich zu werden, iſt es Zeit zur Ernte. Soll das Fleiſch der Butten genoſſen werden, ſo müſſen die haarigen Nüßchen entfernt werden. Das Herausnehmen iſt ein zeitraubendes Geſchäft. Auf dem Mann⸗ öſterreichiſche Schrifttum, Oeſterreichs künſtleriſches Streben würden verarmen, wenn unter der Laſt der Sorgen Deutſchlands geiſtige Kraft zuſammenbräche. Jeder, der dem deutſchen Schriftſteller und Künſtler Dank ſchuldet— und wer wäre dies nicht?— muß jetzt ſeinen Beitrag leiſten, um dieſen wertpollen geiſtigen Arbeitern aus unſerem Blute zu helfen. Es handelt ſich nicht um Almoſen. Es handelt ſich darum, Dankbarkeit zu bezeigen!“ Von der Handelshochſchule Mannheim. Profeſſor. Dr. Otto Selz(Bonn) hat den an ihn ergangenen Ruf als ordentlicher Profeſſor für Philoſophie, Pſychologie und Pädagogik an der Han⸗ delshochſchule Mannheim zum kommenden Winterſemeſter ange ⸗ nommen. Der ordentliche Profeſſor der Betriebswirtſchaftslehre Dr. Walter Coutre(Handels⸗Hochſchule Königsberg) hat einen Ruf an die Handelshochſchule Mannheim als Nachfolger von Prof. Dr. Mahlberg erhalten. Einverleibung der Tierärzllichen Hochſchule in die Leipziger Univerfikät. Die von Dresden nach Leipzig übergeführte Tierärztliche Hochſchule wurde durch den Rektor in Gegenwart der Dedane der Fakultät und des Geheimen Medizinalrates Prof. Dr. Baum an der Tierärztlichen Hochſchule in Dresden eröffnet und in den Bereich der Leipziger Univerſität aufgenommen. Die Inſtitute der Veterinär⸗ mediziniſchen Fakultät gehen ihrer Vollendung entgegen. Zum erſten Dekan der neuen Fakultät iſt Geheimer Medizinalrat Prof. Dr. Baum gewählt worden. Ateratue *Arnold Höllriegel:„Bimini“, Roman. Rudolf Moſſe, Buchverlag, Berlin.— Bimini, Heinrich Heines Wunderland der Phantaſie— es iſt auch in dieſem gut geſchriebenen luſtigen Roman ein Land voll phantaſtiſcher Wunder. Aber wo liegt dieſes „Bimini“? Olaf Jaſperſen, der Welt⸗ und Allerweltsfournaliſt, fragt nicht viel, ſondern macht ſich auf den Weg. Doch kaum war er an der Grenze, da überfielen ihn Einwohner von Bimini und ſchleppten ihn tief in das Innere des Landes, zu dem der Eintritt ein für allemal verboten war. Zwar ließ man ihn dann unter vielen Entſchuldigungen frei und gab ihm auch ſeine Sachen zurück. Aber was er dann erlebte, das ſchildert Arnold Höllriegel, der be⸗ kannte Wiener Humoriſt. Man kommt aus der Verwunderung nicht heraus und gerät ſchließlich in ein Gelächter, das ſich nicht beruhigen will. In Städten von ungewöhnlicher Vollkommenheit ſpielen ſich„angeſagte“ Revolutionen, Ueberfälle und Plünderungen ab, und dicht vor den Toren ſchwankt eine heiße Schlacht drei Stunden lang hin und her. Selbſt Liebesdramen voll erſchreckender Lebendigkeit vollziehen ſich, ſo daß der große Reporter gewiſſer⸗ maßen von einem Entſetzen in das andere fällt. Bis er merkt, was der immer intereſſierte Leſer ſchon vorher fühlte: daß Bimini eine Filmſtadt war und er ſelber ein unfreiwilliger Mitſpieler in einem ſehr heiteren Spiel! 4. Heile. Nr. 471 Maunheimer General · Anzeiger(Mittag-Ausgabe) Samslkag. den 13. Oktober 1823 4 heimer Wochenmarkt werden ganze Kübel voll des zu Brei gewor⸗ denen Fruchtfleiſches als„Hegemark“ verkauft. Die Händler⸗ innen vereinfachen das Geſchäft des Bereitens. Sie ſchneiden nur die Butzen und Stiele der Hagebutten ab, werfen das übrige in einen Topf, übergießen es mit Waſſer und laſſen es im Keller ſtehen, bis die Maſſe breiweich iſt. Das„Hegemark“ wird dann mit Hilfe eines Seihers entfernt und unter Beigabe von Zucker zu Mus, Brei und Konſerve verwendet. Es ſind das angenehm ſchmeclende, kühlende und durſtlöſchende Speiſen, die auch bei Ent⸗ zündungskrankheiten genoſſen werden können. Die gebrannten Nüßchen kann man als Kaffeerſatz benützen. Die getrock⸗ neten Nüßchen kann man als„Körnlestee“ lange aufheben. Kocht man einen Eßlöffel voll davon mit zwei Taſſen Waſſer bis auf eine Taſſe der Flüſſigkeit ein, ſo erhält man einen ſehr angenehm wie Vanille ſchmeckenden Tee, der von Aerzten auch Nierenleiden⸗ den empfohlen wird. Das Hegemark kann man auch als Brotauf⸗ ſtrich, ſowie zu Suppen und Brühen benützen. Roſeneſſig und Roſenkonſerve werden aus den Blumenblättern der Eſſigroſe, Roſenwaſſer, Roſenhonig und Roſenſalbe aus den der Gartenroſe bereitet. Das teure Roſenöl, das faſt zu allen Parfümerien ſowie zu Schnupftabak benützt wird, erhalten wir aus dem Orient. Auch der Schlehenſtrauch(Schwarzdorn) iſt, wie die Wildroſe, in Hecken zu finden. Er gehört zu den Mandelgewäch⸗ ſen und erfreut uns mit ſeinen ſchönen, ſchneeweißen, angenehm duftenden Blütchen ſchon um die Oſterzeit, während ſeine kleinen, kugeligen, ſchwarzen, bläulich bereiften, ſehr herb und zuſammen⸗ ziehend ſchmeckenden Steinfrüchte erſt nach einem Froſt roh oder ge⸗ kocht gegeſſen oder mit Zucker eingemacht werden können. Die Früchte der zahmen Schlehe(Baum), die Hafer⸗Schlehen, ſind größer als die Schlehen. Der eingedickte Saft der Früchte, das Schlehen⸗ mus, ſoll gegen Durchfälle, Schleim⸗ und Blutflüſſe aller Art wirk⸗ ſam ſein. Die Schlehenblätter werden oft zur Verfälſchung des ſchwarzen Tees oder auch als Surrogat desſelben gebraucht. Auch den Mehlbeerbaum(gemeiner Weißdorn, Hagedorn) ſieht man ſehr häufig in buſchigen Laubwäldern, an Wegen, in Hecken, beſon⸗ ders an Bergabhängen als Strauch und Baum. Weißdorn heißt er ſeiner heller gefärbten Rinde wegen im Gegenſatz zum Schwarzdorn. Er blüht erſt um die Pfingſtzeit. Die ſchneeweißen Blüten ſtehen in Dolden, haben rote Staubbeutel wie die Birnenblüten und riechen unangenehm. Die erbſengroßen, zinnoberroten Steinfrüchte ſind eßbar. Ihr gelbliches, mehlartiges Fleiſch kann auch zu Mus und dergt. nerwendet werden. Die Früchte des zahmen Mehlbeerbaumes ſind größer und ausgiebiger als die des wilden und können jetzt auch geſammelt werden. A. Göller. * Aenderung von Amtksbezeichnungen. Nach einer Verordnung des Staatsminiſteriums führen die Anwärter für den höheren öffent⸗ lichen Dienſt im Hochbau⸗, Maſchinenbau⸗ und Ingenieurbaufach während des Vorbereitungsdienſtes ſtatt der Bezeichnung Bauprak⸗ tikant oder Ingenieurpraktikant die Bezeichnung Regierungsbau⸗ führer und die Anwärter für den gehobenen mittleren Finanzverwal⸗ tungsdienſt nach beſtandener Oberſekretärprüfung ſtatt der Bezeich⸗ nung Finanzaſſiſtent die Bezeichnung Finanzpraktikant. * deulſche Gegenwerl des Goldfranken bei der—— erhebung im Auslands-Pakęt-, Jeitungs-, Telegramm- und Fern⸗ jprechverkehr iſt mit Wirkung vom 2. Oktober an auf 690 Millionen Mark feſtgeſetzt worden. Dieſes Umrechnungsverhältnis iſt auch bei der Wertangabe auf Paketen und Briefen ſowie auf Käſtchen mit Wertangabe nach dem Auslande anzuwenden. Nähere Auskunft erteilen die Poſt und Telegraphenanſtalten. Willkürliche Abänderung der Freigrenze bei der Arbeitgeber⸗ abgabe. Vom Hanſabund wird uns geſchrieben: Durch Erlaß vom 14. September 1923 hat der Reichsminiſter der Finanzen an⸗ Zeordnet, daß nicht mehr wie bisher das Briefporto vom Tage der Fälligkeit der Betriebsſteuer, ſondern das Briefporto, welches 10 Tage vor dem Faälligkeitstermin galt, für die Befreiung von der Betriebsſteuer(Arbeitgeberabgabe) maßgebend ſein ſoll. Danach ſind am 5. Oktober 1923 nur diejenigen Betriebe befreit geweſen, bei denen die Abgabe nicht 50 Millionen(200 250 000) über⸗ ſtieg(ſtatt 400 Millionen= 200 X 2 000 000). Der Hanſabund hat gegen dieſe willkürliche Feſtſetzung Einſpruch erhoben, da hiermit infolge der in der zweiten Hälfte September eingetretenen Geldentwertung die Befreiung der Kleinbetriebe von der Arbeitgeber⸗ abgabe faſt illuſoriſch wird. Zu der Frage der Strom-Borauszahlung wurde in der General⸗ verſammlung der Hamburgiſchen Elektrizitätswerke Stellung genommen. Die Verwaltung der Werke führte hierzu u. a. folgendes aus:„Das zur Zeit für die Stromberechnung an Klein⸗ obnehmer angewandte Verfahren, den in einer etwa vierwöchigen Verbrauchsperiode abgegebene Strom zu dem bei Ausſtellung der Rechnung gültigen Strompreis zu berechnen, wird zur Zeit außer in Hamburg von den meiſten deutſchen Elektrizitätswerken größerer Städte angewandt. Es iſt nach eingehender Ueberlegung und nach ſorgfältiger Prüfung aller Abänderungsvorſchläge das einzige Ver⸗ fahren, das die Werke wenigſtens einigermaßen vor Verluſt bewahrt. edes andere Verfahren, namentlich auch das der Vorauszah⸗ lung, iſt in Zeiten ſchnellen Währungsverfalls, wie wir ſie in dieſen Wochen erleben, für die Werke unbedingtverluſtbringend, da es vielleicht in der Theorie, jedenfalls aber nicht praktiſch müglich iſt, die vorausbezahlten Gelder ſofort wertbeſtändig anzu⸗ legen. Abgeſehen hiervon iſt eine Vorauszahlung nur durchführ⸗ bar bei Barzahlungen. Sie bedingt alſo eine Aufgabe des gerade in Hamhurg allgemein üblichen und volkswirtſchaftlich un⸗ bedingt zu unterſtützenden bargeldloſen Zahlungsver⸗ kehrs. Auch macht die Annahme derartiger Vorauszahlungen ganz beträchtliche Erweiterungen der Annahmeſtellen und des hierfür vor⸗ handenen Perſonals erforderlich, deren wirtſchaftliche Verwendung wiederum dadurch erſchwert wird, daß von den Vorauszahlungen aller Vorausſicht nach entſprechend der Deviſenentwicklung ſtoßweiſe und völlig ungleichmäßig Gebrauch gemacht werden würde. Es würde ſehr gewagt ſein, eine völlige Umſtellung einer durch jahrelanges In⸗ einanderarbeiten ausgeprobten Organiſation aus Gründen vorzuneh⸗ men, die nur aus der augenblicklichen Notlage herrühren, und deren Ueberwindung doch hoffentlich über kurz oder lang gelingen wird. Aluch muß man ſich bei Kritik des zur Zeit üblichen Abrechnungsver⸗ fahrens vor Augen halten, daß dasſelbe wirtſchaftlich nichts anderes darſtellt, als einen zinsloſen wertbeſtändigen Kredit, den die Werke ihren Abnehmern einräumen.“ *Beſtimmungen über die Karkoffelbeförderung. Nach einer Ver⸗ rdnung des Miniſteriums des Innern dürfen Kartoffeln auf der Bahn in Wagenladungen ſowie mit Schiff nur mit Beförde⸗ rungspapieren, einen beſonderen Stempel tragen, verſandt werden. Die Stempelung der Beförderungspapiere erfolgt durch die JLandesverſorgungsſtelle in Karlsruhe Dieſe Anordnung iſt zunächſt nur für den Verſand nach Orten außerhalb Badens in Kraft geſetzt. Berſchärfte Brückenkontrolle. Die Kontrolle an der Rhein⸗ zrücke Mannheim⸗Ludwigshafen iſt ſeit geſtern von der franzöſiſchen Jeſatzungsbehörde verſchärft worden. Während bisher Kinder un⸗ eer 16 Jahren, die nach den franzöſiſchen Paßvorſchriften im beſetzten SGebiet keinen Paß benötigen, unbeanſtandet die Brücke paſſieren bdunten, werden ſeit geſtern alle Kinder über 10 Jahre von den konzöſiſchen Poſten zurückgewieſen, wenn ſie nicht im Beſitze eines Paßviſums ſind. eEine Straßenbahnfahrt 30 Mitlionen. Der gemiſchte beſchlie⸗ dende Ausſchuß hat in ſeiner geſtrigen Sitzung die Erhöhung der Fahrpreiſe der Straßenbahn auf 30 Millionen Mark für—5 Teil⸗ ſtrecken gutgeheißen. 6 und 7 Teilſtrecken koſten 40 Mill., 8 und mehr 50 Millionen. Die weiteren Erhöhungen ſind aus der Anzeige in die⸗ er Nummer erſichtlich. Der Verband Mannheim-⸗Ludwigshafener Muſiklehrkräfte E. VB. Jat durch eine Anzeige im geſtrigen Abendblalt eine neue Berech⸗ kungsweiſe der Unterrichtshonorare angekündigt. In⸗ ſolge der ſprunghaften Entwicklung der Geldentwertung läßt ſich das Ichlüſſelza gaippiel nicht mehr durchführen. Der Verband folgt des⸗ halb dem Beiſpiel der Aerzte und Rechtsanwälte und führt die Be⸗ rechnung nach Goldmark ein. Es ſollen für die nächſte Jeit ztwa ½ der Friedenshonorare berechnet werden. Der Vorſtand iſt ſich klar, daß dieſe Umſtellung eine Kriſe bedeutet, da ſelbſt die Verechnung von bloß einem Fünftel der Friedenshonorare in Gold die ſich daraus ergebenden Honcrare im Moment eine große Differenz zu den in der letzten Zeit berechneten Preiſen ergeben. Man darf aber wohl von der Einſicht des Publikums erwarten, daß es einem Bruchteil des Friedenseinkommens, den wohl jeder noch im Verufs⸗ leben Stehende heute mindeſtens verdient, auch dom Stande der Muſtklehrer zubilligt. Soto, Frau Holle Melinit, Fairytale, Houng Star, Iſer, Becherklang, Verhinderung des Drucks der„Arbeiterzeitung“. Das gteſige kommuniſtiſche Organ, das ſeit einigen Tagen verboten iſt, ſollte in der Nacht von Mittwoch zum Donnerstag heimlich gedruckt werden. Die Polizei bekam Wind von der Verbotsübertretung und beſchlag⸗ nahmte die ſchon fertiggeſtellten Exemplare. Ein Kaminbrand entſtand geſtern abend in F 7, 27 infolge Glanzrußbildung. Die Verufsfeuerwehr beſeitigte raſch die Gefahr. *Das Jeſt der ſilbernen Hochzeit begeht am morgigen Sonntag Herr Eugen Kolb mit ſeiner Ehefrau Maria geb. Schork, I 5, 7 wohnhaft.— Das gleiche Feſt begeht heute Herr Wilhelm Fro⸗ böße mit ſeiner Ehefrau Maria geb. Schwander. Dem Jubelpaar, das ſeit 25 Jahren unſer Blatt bezieht, die beſten Glückwünſche! veranſtaltungen 3 Theaternachricht. In der morgigen Sonntag⸗Vormittagsauf⸗ führung„Die Freiheit“ von Herbert Kranz ſpielt Eugen Fel⸗ ber die Rolle des„Anarchiſten“.— Am Mittwoch, 17. Okt., wird die Uraufführung der Komödie„Sirill am Wrack“ von Max Mohr in der Inſzenierung von Eugen Felber gegeben. c Künſtlertheater„Apollo“. Das Gaſtſpiel Henny Porten geht heute zu Ende. Am Sonntag erfolgt die Erſtaufführung des muſi⸗ kaliſchen Schwankes„Die Flimmerkatze“ von Schätzler⸗Pera⸗ ſini, Muſik von dem einheimiſchen Komponiſten Carl Fiſcher⸗ Bernauer. Die Hauptrolle ſpielt Heinrich Prang. Bei dem Nibelungenſaal⸗Abend„Schnurren und Schwänke“ am morgigen Sonntag leitet die Orcheſtervorträge Kapellmeiſter Ludwig Becker. Soliſten ſind Marga Mayer(Sopran), Karl⸗ heinz Kögele(Laute) und Anton Gaugl(Proſavorträge). In der Sachs⸗Truppe ſind außerdem noch Ria Fiſcher und Karl Hans Schaeffler beſchäftigt, beide Mitglieder des Vereins für Volks⸗ bühnenſpiele. . Die Peter Seibſche Alavierakademie wird am Montag, den 15. Oktober im Harmonieſaal vor die Oeffentlichkeit treten. ANus dem Cande 2 Von der Bergſtraße, 11. Okt. Auch bei uns iſt ein gewaltige⸗ Emporſchnellen der Preiſe für alle Bedarfsartikel eingetreten: Kartoffeln koſten 500 Millionen per Zentner und darüber. Bei Körnerfrüchten gehen die Preiſe ſchon in die Milliarden: Gerſte koſtet—3; Weizen noch viel höher. Milch koſtet dieſe Woche 16 Millionen per Liter. Vielleicht bringt eine wertbeſtändige Wäh⸗ rung Beruhigung.— Das Regenwetter hat die herbſtlichen Feld⸗ arbeiten, beſonders das Kartoffelausmachen, Obſtabnehmen. Trau⸗ benherbſt etc., viel gehemmt. Die Herbſtausſaat iſt noch deilweiſe nachzuholen, während Roggen ſchon allenthalben aufgrünt.— Die Maſernkrankheit iſt in mehreren Ortſchaften ausgebrochen; glücklicherweiſe ſind die Fälle meiſt leichter Art und vorübergehend. Münchweier(A. Ettenheim), 11. Okt. Hier ſtürzte beim Zwet⸗ ſchenpflücken der in den 40er Jahren ſtehende Landwirt Wilhelm Rehm vom Baum und erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß er ſtarb. Er hinterläßt Frau und 6 Kinder, von denen das jüngſte erſt ein halbes Jahr alt iſt. * Freiburg, 12. Okt. Im Verein mit der Basler Polizei wur⸗ den hier zwei Männer verhaftet, die„ſchwarz“ über die Grenze nach der Schweiz gegangen waren und in Baſel an mehreren Stellen Einbrüche verübt hatten. Ein großer Teil der Diebes⸗ beute, beſtehend in Silbergeſchirr, Wäſche, Schmuckſachen uſw., konnte den Dieben abgenommen werden. *Stockach, 12. Okt. In ſeiner letzten Sitzung lehnte der Be⸗ zirksrat es ab, die Milliardenſchulden der Ortskrankenkaſſe den Gemeinden zu übertragen. Das Bezirksamt will nun Beſchwerde gegen den geſetzwidrigen Beſchluß des Bezirksrates erheben. Nachbargebiete * Frankenthal, 12. Okt. Der Fuhrunternehmer Hans Hoff⸗ mann von Kirchheimbolanden verunglückte in vorletzter Nacht da⸗ durch. daß er zwiſchen hier und Roxheim von ſeinem Möbelwagen fiel und die Räder ihm über die Bruſt und beide Beine gingen. Vom Arbeiterſamariterbund wurde Hoffmann in das Eliſabethenheim verbracht. Außerdem hat er innere Verletzungen davongetragen. Lebensgefahr beſteht vorerſt nicht. Von dem Fuhrwerk, das weiterfuhr, weiß man bis jetzt noch nichts. * Aus der Kuſeler Gegend, 11. Okt. Der ſeit kurzem in dritter Ehe lebende Handelsmann Emanuel Mayer in Ulmet, Vater von 5 Kindern, entfernte ſich unter Hinterlaſſung von Ring, Brief⸗ taſche, Schlüſſeln u. dergl. aus ſeiner Wohnung. Als er nachmit⸗ taas noch nicht zu Hauſe war, ging eines ſeiner Kinder auf die Suche und fand die Mütze des Verſchwundenen. Eine am Glan mittelſt Floß unternommene Streiſe blieb erfolglos. Mayer war in letzter Zeit infolge ſchlechten Geſchäftsgangs ſchwermütig und hat er ſich jedenfalls ein Leid angetan. 5 * Worms, 13. Okt. Einer Rieſenſchiebung iſt man im Wormſer Hafen auf die Spur gekommen. Eine Zweibrückener Firma hatte dort 30 000 Tonnen Stahl lagern. Als die Ware abgeholt werden ſollte, war ſie verſchwunden. Die Poligei ſtellte feſt, daß der Stahl bereits mehrfach verkauft worden war und daß etwa 20 Perſonen an dem Diebſtahl und der ing be⸗ teiligt ſind. Gerichts zeitung 1 Den Schwiegervater im Streit erſtochen. In der geſtrigen —— des Schwurgerichts eee der 401ä„in Wilferdingen bei Pforzheim wohnende Bahnarbeiter Emil Zoll, der, wie im geſtrigen Mittagsblatt gemeldet, ſeinen Schwieger⸗ vater im Streit erſtochen hatte, zu 3 Jahren Gefäng⸗ nis verurteilt. Der Angeklagte war geſtändig und erklärte, er habe die Tat in der A g begangen. Die Zeugen ſtellten ihm einen günſtigen Leumund aus. Der Staatsanwalt hatte zwei Jahre Gefängnis beantragt. Die Geſchworenen bejahten die Frage nach vorſätzlicher Körperverletzung und billigten mildernde Umſtände zu. Das Gericht ging über den Antrag des Staatsanwalts hinaus und ſprach eine Gefängnisſtrafe von 3 n aus. der falſche Ariminalbeamte. Die Eſſener Strafkammer ver⸗ urteilte den 20 Jahre alten Zechenarbeiter Edmund Urbanczyk aus Horſt⸗Emſcher wegen fortgeſetzter Nötigung und Erpreſſung zu neun Monaten Gefängnis. Er hatte in den Monaten Mai und Juni abends Fußgänger auf den Straßen in Eſſen angehalten und ſie unter der Angabe, er ſei belgiſcher Kriminalbeamter, aufgefordert, ihre Päſſe vorzuzeigen. Dabei hielt er ein Meſſer in der Hand. Zeigten die Fußgänger ihre Päſſe vor, ſo ſagte der Angeklagte:„Nix Paß, 20 000 Mark.“ Manchmal öffneten Nachbarn die Fenſter, um die Vorgänge zu beobachten. Dann rief ihnen der Angeklagte zu: Fenſter ſchließen oder ich ſchieße. Als er verhaftet worden war, entwich er auf die bel⸗ giſche Polizeiwache. Sportliche Rundſchau Pferòerennen 5 Baron Biel⸗Rennen. 4300 4. 1800 Mtr. 1. v. Oppenheims Eitelkeit(M. Schmidt), 2. Paloma, 3. Liaze. 45:10; 24, 21:10. Ferner: Vale, Irmſch.— Baron Maltzan⸗Rennen. A. 1000 Mtr. 1. v. Oppenheims Waffe(Tarras), 2. Sinir, 3. Carl Heinz. 36:10: 14, 13, 22:10. Ferner: General Höfer, Tatkraft, Armadilla, Schirmherr, Ilſen⸗ burg, Favilla.— Graf Pleſſen⸗Jpenack⸗Rennen. 11 000 4. 1400 Mtr. 1. Graf Seidlitz⸗Sandreczkis Orchis(O. Müller), 2. Lapis Elektrix, 3. Aralinda. 781110; 71, 20, 19:10. Ferner: Landung, Pali, Frivora, Morgane, Ausleſe, Ferrava.— Ulri 5 Ortzen⸗Rennen. 45 000. 2000 Mtr. 1. Hauptgeſt. Altefelds Aberglaube(Zimmer⸗ mann), 2. Staffelſtab, 3. Träumer. 32:10; 15, 23, 10:10. Ferner: Hampel⸗ mann, Pelide, Kairos, Tauſend⸗Marknote.— Sun flower⸗Rennen. 6800. 1200 Mtr. 1. Sulzbergers Peru(H. Schmidt), 2. Aſtra, 3. Fichte. 32710 13, 16, 19:10. Ferner: Süßes Mädel, Primavera, Baſtionetta, Morgengabe, Zauberflöte.— Graf Hahn⸗Baſedow⸗Rennen. 2¹ A. 3000 Meter. 1. Rauths Fillipow(Ludwig), 2. Williger, 3. Notung. Pogge⸗ 49:10; 21, 19:10. Ferner: Ilſenſtein, Liktor.— Bartelshagen⸗Rennen. 4300. 1200 Mtr. 1. Geſt. Harzburgs Sainte Helena(Grabſch), 2. Puppenfee, 3. Leander. 110:10; 40, 22, 65.10. Ferner: Anuſchka, Lorette, Ahnenprobe, Habakuk, Eichkatze, Maura, Nonius, Eiſenkrone, Flieder, Lebenslauf.— Graf Bernſtorff⸗ Gyldenſteen⸗Ausgleich. 5800„. 1600 Mtr. 1. Stübers Sankt Thomas(Kalff), 2. Herbſtſturm, 3. Stigmaria. 128.10, 34, 44, 41:10. Ferner: Goldammer, Alamund, Saloppe, Jungfernrede, Verbene, Noſperga, Simona, Rekord, Dagobert. 8 1225 ſchiffes und die Ku haken herab während auf Autoſport *Großer Preis von Spanien. Der für die Eröffnung des neuen Auto⸗ droms in Spanien am 21. Oktober vorgeſehene Große Preis von Spanien für 1⸗, 5⸗ und 2⸗Liter⸗Wagen verſpricht ein voller Erfolg zu werden. In der Klaſſe der 2⸗Liter⸗Wagen haben die Benzwerke drei Wagen genannt, für die die Fahrer jedoch noch nicht feſtſtehen. Aller Vorausſicht nach dürften wieder Hörner, Ing. Walb und Minoia am Volant zu finden ſein. Die drei amerikaniſchen Millerwagen werden wie im Großen Preis von Europa von Murphy, de Alzaga und Graf Zborowsky geſteuert werden. Die engliſche Induſtrie iſt durch zwei Sunbeamwagen ver⸗ treten, die Dario Reſta und Lee Guineß anvertraut werden ſollen. Die Meldungen der Fiatwerke werden beſtimmt erwartet. Lawutennis ks. Froitzheim und Fran Friedleben geſchlagen. Daß internationale Tennisturnier in Meran, deſſen Abwicklunngg durch Regen verzögert wurde, erreichte am Dienstag mit der Entſcheidung der Herrenmeiſterſchaft von Meran und dem Damen⸗Einzelſpiel ſeinen Höhepunkt. Froitzheim ſtand im Endkampf, nachdem er in der Vorſchußrunde Dr. Schomburgk mit 621,:7 das Nachſehen gegeben hatte, dem Ungarn v. Kehrling gegenüber, war aber hier nicht wiederzuerkennen. Er ſpielte reichlich nervös und mußte dem Ungarn mit 11:9,:6,:0 zum zweiten Male den Titel als Meiſter von Meran überlaſſen. Eine weitere Senſation war die Niederlage von Frau Friedleben durch die Spanierin Frl. dAlvarez, die mit 61, 6˙0 einen ganz leichten Sieg über die deutſche Meiſterin davontragen konnte, Im Herren⸗Doppelſpiel ſtehen ſich Froitzheim⸗Kreuzer und Gebr. Kleinſchroth im Endſpiel gegenüber, während im ge⸗ miſchten Doppelſpiel Fr. v. Diergardt⸗Froitzbeim, Fr. Neppach⸗ H. Schomburgk, Fr. Elliſſen⸗ v. Kehrling und Fr. Friedleben⸗Kreuzer für die Entſcheidung in Frage kommen. Kommunale Chronik Kleine Mitteilungen Für die Gas⸗ und Stromentnahmen, welche durch Stand⸗ ableſung vom 10. Okt. ab feſtgeſtellt werden, gelten in Karlsruhe bis auf weiteres folgende Preiſe: 1 Kbm. Gas zu Leucht⸗, Koch⸗ und Heizzwecken 50 000 000 Mk., 1 Kubikmeter Gas zu Kraftzwecken 45 000 000 Mk., 1 Kilowattſtunde Strom für Licht bis zu 3000 Kilo⸗ wattſtunden 120 000 000 Mk., 1 Kilowattſtunde Strom für Kraft bis zu 3000 Kilowattſtunden 80 000 000 Mk., Treppenhausbeleuchtung: Schaltuhrmiete monatl. die 16kerzige Glühlampe monatl. 84 Mill. Mark., Pauſchalglühlampen in Kellern und Dachkammern 5 200 000 Mk. für die Glühlampe und Kerzenſtärke, Kleintransformatoren für — und Türöffner 48 000 000 Mk. für ein Watt Eigenver⸗ rauch. Infolge Verdoppelung, der Löhne u. weiterer Steigerung der Betriebsmaterialien mußten die Fahrpreiſe bei den Stuktgarter Straßenbahnen wie folgt feſtgeſetzt werden: Fahrſcheine bis zu zwei Teilſtrecken 20 Millionen, bis zu 4 Teilſtrecken 30 Millionen, mehr als vier Teilſtrecken 40 Millionen Mark. Fahrſcheinhefte bis zu 6 Fahrten 102 Millionen. Nachtzuſchlag, Kinder und taxpflichtiges Handgepäck 10 Millionen. Für die zweite Hälfte des Monats Oktober gelten für die Abonnementskarten folgende Tarife: bis 2 Teilſtrecken 650 Millionen, bis zu 3 800 Millionen, bis zu 5 1 Milliarde, bis zu 7 1 150 000 000., bis zu 9 1 400 000 000 Mark, mehr als 9 1600 000 000 Mark. Sämtliche Linien des Stutt⸗ garter Innennetzes 1800 000 000, Stuttgarter Innerorts⸗ und Cann⸗ ſtatter Netz 2 Milliarden Mark. Neues aus aller Welt — Großer Einbruch in Berlin. Ein großer Einbruch iſt in der Nacht zum Montag in der Friedrichſtraße 16 in Berlin in dem Anti⸗ quitätengeſchäft von Lierſch u. Co. verübt worden. In einer nebenan liegenden Druckerei hatten ſich die Einbrecher ein⸗ ſchließen laſſen und waren dann durch die Mauer vorgedrun⸗ gen. Die im Kontor ſtehenden Geldſchränke widerſtanden den Ver⸗ ſuchen, ſie aufzubrechen. Mit Taſchenlampen ſuchten die Eindring⸗ Unge jetzt die übrigen Räume ab und ſtahlen mehrere vierarmige, 50 Zentimeter hohe, antike Silberleuchter, drei 25 Zentimeter hohe Leuchter, einen ebenſo hohen Silberpokal mit Griff und Blumen⸗ ornamenten, zwei 60 Zentimeter hohe Goldbronzeleuchter, zwei 20 Zentimeter hohe antike Zuckerſtreuer, eine große Menge Zigaretten der Marken„Reitſchule“, Dubec“ und„Orplid“ und Zigarren. Im ganzen machten ſie für 500 Milliarden Beute. Die Ver⸗ brecher haben wahrſcheinlich erſt morgens um 7 Uhr mit großen Pa⸗ keten das Haus nach der Friedrichſtraße verlaſſen und die Beute mit einem Wagen weggeſchafft. Auf ihre Ergreifung und die Wieder⸗ beſchaffung des geſtohlenen Gutes iſt eine Belohnung von 60 Milliarden Mark ausgeſetzt. Ein Skraßzenbahnſchaffner von Fahrgäſten erſchlagen. Ein Schaffner einer Straßenbahnlinie in Hamm geriet mit Fahrgäſten wegen des Fahrpreiſes in Streit und wurde von einigen Perſonen angegriffen. Er erhielt einige Schläge auf den Kopf, ſtürzte bewußt⸗ los und ſtarb bald darauf. — er Aukomobilunfall. Nachts ſtürzte auf der Wunſt⸗ dorfer Chauſſee bei Seelze unweit Hannover der Kraft⸗ wagen des Kaufmanns Oehlrich eine ſteile Böſchung hinab. Drei Perſonen waren ſofort tot, darunter zwei Frauen. Der Beſitzer des Autos erlitt eine ſo ſchwere Gehirnerſchütterung, daß man gleichfalls um ſein Leben fürchtet. Zwei andere Perſonen trugen Arm⸗ 1 5 7———.— — Der Dom von Pola niedergebrannk. Der aus dem 15. r⸗ hundert ſtammende Dom von Pola, des Hauptkriegshafens maligen öſterreichiſch⸗ungariſchen Monarchie, iſt in der Nacht zum Dienstag in Brand geraten. der größte Teil des Mittel⸗ ch ppel wurden zerſtört. Dem Brande fielen einige Kunſtwerke des 16. Jahrhunderts zum Opfer. Verkauf der Villa Malta. Wie die Zeitung„Nuovo Panſe“ meldet, hat der ehemalige deutſche Reichskanzler Fürſt Bülo w die Villa Malta in Rom zum Verkauf ausgeſchrieben. Die Ver⸗ ſchlechterung ſeiner Vermögenslage ſoll die Urſache dieſes Schrittes ſein, Fürſt Bülow hatte die Villa Malta. die Goethe in ſeiner„Ita⸗ lieniſchen Reiſe“ begeiſtert ſchildert, vor dem Kriege um vier Millio⸗ nen Lire gekauft. Als Eigentümerin iſt in das Grundbuch der Stadt Rom ſeine Gemahlin eingetragen, eine Italienerin aus dem Hauſe des ſizilianiſchen Fürſten di Camporeale. ſeine Gemahlin im 76. Lebensſahre. — Kombinalion von Flugzeug und Luftſchiff. Wie aus New Port Ne ws im amerikaniſchen Staate Virginia gemeldet wird, iſt dort kürzlich ein kühner Verſuch gemacht worden, der auf en gemeinſchaftliches Operieren von Luftſchiff und Flugzeug hinaus⸗ läuft. Das Experiment ſollte die Probe darauf ſein, ob es möglich ſei, leichte Flugzeuge von einem fahrenden Luftſchiff aus aufzu⸗ nehmen und abzulaſſen. Man würde, wenn dieſe Kombination möglich wäre, z. B. für den Kriegsfall die Möglichkeit gewinnen, leichte Flugzeuge von einer beweglichen Operationsbaſis aus an⸗ zuſetzen. Der erſte Verſuch iſt ſo ziemlich geglückt. Das Flugzeug, mit dem anis angeſtellt wurde, war in den Händen eines bekannten amerikaniſchen Fliegers Stover. Es hatte eine Ge⸗ ſchwindigkeit von 75 Meilen in der Stunde, das Heeresluftſchiff C 3. das als Partner in Frage kam, eine ſolche von 60 Meilen in der Stunde. Von demLuftſchift hing ein Seil mit einem Holz⸗ dem Rücken des Flugzeuges ein Ring befeſtigt war. Dem Flugzeugführer gelang es während der Fahrt, ſeine Maſchine mittels eines Ringes an dem Luftſchiff feſtzuhaken. Er ſetzte ſeine Fahrt weiter fort. Die Verbindung blieb eine Zeit lang beſtehen, bis ein plötzlicher Windſtoß den Holzhaken abriß. Trotz dieſes unvermuteten Ausganges betrachtete man in 65 0 ſchifferkreiſen den Verſuch als geglückt. Es ſollen weitere Verfu⸗ angeſtellt werden, bei denen man die Probe darauf machen will, ob es dem Flugzeug gelingt, ſeine Bewegung abzuſtoppen und dann von dem Flugzeug wieder mit eigener Kraft abzukommen. erner ſoll verſucht werden, das Flugzeug gewiſſermaßen im chlepptau des Luftſchiffes zur Erde herabzubringen. Der Holz⸗ haken ſoll durch einen ſolchen von Stahl erfeßt werden. Man iſt überzeugt, daß die techniſche Möglichkeit für alle dieſe Verſuche gegeben iſt. — Prieſtermord während des Goktesdienſtes. In der griechiſchen Kirche in Chicago wurde der Pater Sletſuk während des Got⸗ tesdienſtes und im Beiſein der 300 Köpfe betragenden Gemeinde von einer Frau Strutymsky erſchoſſen, deren Gemahl von Sletſuk ange⸗ ſchuldigt worden war, ſich an Kirchengütern vergriffen zu haben. Die Mörderin wurde verhaftet. Fürſt Bülow ſteht im 75., —— ue Jnssuubzc Bungedac aneu de hnr qum ded ueſeen e ſeeeee eun e e e ece zaang enbaeg sſseee ad sno Mou Jeee eeee eheee e ½ie nee deeecee een ene eeeee eneheen enee nvaoq e; neihe ne een eeſene een enig neeen ne en a0 eee eeeeneen ee ene en e eee baene ee eee en udchz us sd0 Sog jeickhiagz une g̃ ien ee eneen en ⸗uuhm uie wang eeen een ſeene een eee 2d usaag1 9. dun 1% Burjepi eien eihe euuput pmusbio eſg ad u(ppoacsno se agieach æpau eim)„osuvufg“ aun davuonrg uda o poctsnag egoab aueg„aun ei svm wang uezaen“ ence u ie ,uenot uees“ nee u ebee ecuebupe% uu— Abobvapch 1% uf inu Jſu— Apngugee sig nece cgeheg der deaeen ee eeinn ueeg, Uisusef m Luvß zde ueg de eeeeeeee ee ehee henee zszauf di ni jeiet sephbobvepa sesſchgg sjo uvun zuueg Anech nabnat uscog 48 uunz usanv of uegog ueuuomoß usgeg aeageg meg u zꝙr gnu mmnz e an ne ene diunnben eöſolne inv inu se bupzeb uos zddesach ueg Pang usqazm jeuvſſceb quz sva ul hol segjog seulel anznz egoab t eeee eee e en ehe eeen einen he ee snb aeiqed usgeg uſeg bumpiauuc zeuzef ne sgeſog 880 105 usg pnv uiequof zeimnzg 100 oaclang egusgenliea 5d inu Jpiu zwuse pnvag qug soa z1% z0 Luenbeluog zenlaennp ne!g Bungeseach openm uzen eibeſlcss 18990v 0 c uda sig usgel 21 uehof ne ualbiieqn Acqhet i du eeg ueceg Lub ungeseac ad u eeene ee enee enee een eheeeeehe ee ee ⸗uglnech eig dcheoc Ppu„„uusge ded pnic eicgg“ og gun ueeegn binga eeee-ueen enee een 08 d1%agg uoa genn Gou InIaIovausdgs ½ uoa FF nvas nacpe ainpucpfeis ge sufehusze u 240 Saehendae sed dleec(oabquaelasun) did ꝙno utehd ada unsquo! 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M eeehe i nee e eee bee wͤee eee ⸗Aunp usgoa se ee be een eee Aleg eeeee ee eil sſen Aunzszzoq aued ueuiceu Bunzgbze aa ei nef süpzeg sagiog se0 enmeßc ueg enz uupbeg uenue ne aauzepg unelun%f eg Uenen zue neeee ee e ee ene ee pand Inzpae Tee iee eeee ee een eng e C eene becheen een e bit e; amνοανõ’ι a⁰ un ungzegανονj o dunmofyiſnga aαοLůbfhhuu,ʒjg — — . — Mannheimer Seneral⸗Anzeiger(Nus Zaeit und Leben) Die Jsolierung der Jugend Von Oskar A. 9. Schmitz Es gibt keine große Epoche, in der nicht die Beziehungen zwiſchen den Generationen fruchtbar geweſen wären. Die vergangene Epoche offenbarte gerade hier Unfruchtbarkeit, und warum? Weil es ſtatt reifer Männer und Frauen vorwiegend„moderne Menſchen“ gab, d. h. in Denken und Fühlen infantil⸗materialiſtſſch gebliebene, in Ge⸗ winn und Sinnlichkeit Befriedigungſuchende, aber innere Oede und Leere findende Typen. Statt Erkenntnis verlangten ſie Wiſſen, ſtatt des Eros Vergnügen. Solche Menſchen waren in ihrer Jugend un⸗ fähig, Führern zu folgen, in der Reife ebenſo unfähig, Gefolgſchaften zu führen. Gegen ihre Welt ſchließt ſich die heutige Jugend ab, aber in dieſer Abſonderung hat ſie überſehen, daß ſie auf der anderen Seite einen Bundesgenoſſen hat, mit deſſen Hilfe der Feind eingeſchloſſen werden könnte. Unter den Altersgenoſſen jener„modernen Menſchen hat es ſtets eine beträchtliche Minderheit gegeben, die im heftigſten Proteſt gegen ſie lebte, ohne darum in die Gegenirrtümer der ebenſo ungeiſtigen ſeelenloſen Revolutionäre zu verfallen. Es iſt jene Gruppe, deren Jugend unter den Sternen Nietzſches, des in den neun⸗ ziger Jahren geradezu wieder entdeckten Goethe und des jungen Stefan George ſtand. Dieſe Menſchen ſind ihren Idealen nicht untreu geworden. Zwar ſtehen ſie alle mehr oder weniger abſeits, aber ihre Stimme ertönt doch vernehmlich genug durch das heutige Chaos, daß die Jugend ſie hören konnte. Sehr bemerkenswerte Bücher von ihnen liegen vor, und der Gegenſatz, der darin etwa feſtgeſtellt werden kann zu den Idealen der heutigen Jugend, liegt keineswegs im Sinn, ſon⸗ dern nur in der Altersſtufe. Gerade dieſer Gegenſatz aber iſt vor allen anderen Gegenſätzen fruchtbar, nicht zu verleugnen und zu ver⸗ wiſchen, ſondern zu erkennen und zu überbrücken. Was ſtand dem bisher im Weg? Die heutige Jugend tritt meiſt rudelweiſe auf. Auf ältere, Stille liebende Menſchen wirkt das nur als Verkehrshemmnis, für die Ju⸗ gend ſelbſt aber iſt es ein tieferer Schaden. Sie wird zu kollektiv. Sie mag wandern, ſo weit ſie will, in dieſen Rudeln geſchieht täglich dasſelbe. Welt und Menſchen bleiben Kuliſſe. Nur wer allein, viel⸗ leicht mit einem, höchſtens zwei Freunden wandert, hat Begegnungen, erfährt die Welt. So kommt es, daß die Jugend zu ſehr in der Feſtung lebt, wo es nach dem alten Lied„gar zu ſchön“ iſt, weil man da den Feind durch die Gucklöcher ſehen kann. Ich möchte der Jugend nun etwas verraten: Der Feind, von dem ſie fürchtet, in ihrem echten, aber noch nicht hinreichend erſtarkten Lebensgefühl geſtört zu werden, liegt im Sterben. Sie kann nür ruhig herauskommen.„Wie?“ wird man antworten.„Sieht man nicht täglich das ſtarre, ungeiſtige Bür⸗ gertum mit ſeinen Irrlehren neu erſtarken?“ Ich antworte: äußer⸗ lich ja, aber geiſtig werden die Schlachten wo anders geſchlagen. Es iſt bekannt, daß die Pflanzen erſt dann ins Kraut ſchießen, wenn Blüte und Frucht vorbei ſind. Ebenſo iſt es mit geiſtigen Bewegun⸗ gen. Die ſogenannte materialiſtiſche Naturwiſſenſchaft zum Beiſpiel iſt ſeit den neunziger Jahren geiſtig erledigt, trozdem vermehrt ſich ihre Anhängerſchaft in der Maſſe noch heute. Ebenſo ſehen wir unter einer anderen„reaktionären“ Jugendgruppe ſcheinbar wieder alte ſtudentiſche Formen Kraft gewinnen. Das alles iſt belanglos. We⸗ ſentliche Menſchen, d. h. ſolche, in denen die Entwicklung ſich vollzieht, ſind höchſtens aus vorübergehendem Irrtum dabei. Nur mit ſolchen aber lohnt es, ſich grundſätzlich auseinanderzuſetzen. Maſſe gibt es immer. Wie der einzelne mit ihr oder mit den kollektiven Vorurtei⸗ len ſeiner Familie fertig wird, ſei mehr eine Sache der Lebenskunſt, ſo wie das Auskommen mit Geld, mit Vorgeſetzten, mit Untergebe⸗ nen. Im Kampf mit ſolchen Hemmniſſen entſteht erſt Charakter. Daraus mache man keine grundſätzlichen Angelegenheiten, wenn man ſchöpferiſch wirken will. Was für Erwachſene kennt nun diele ſich abſchließende Ju⸗ gend? Jene, die zu ihr kommen, und das ſind vorwiegend die Wan⸗ dervögel mit ergrauendem Gefieder. Was ihr aber fehlt, iſt die Be⸗ rührung mit reifen Menſchen, die mit der Jugend, ſoweit ſie Bewe⸗ gung iſt, unmittelbar gar nichts zu tun haben, dieſe vielmehr als ihnen gleichgültige Angelegenheit der Jugend ſelber betrachten, ihr Beſtes überhaupt nicht im Hinblick auf die Jugend, ad uſum Delphini, ausſprechen, aber eine ſelbſtverſtändliche, nicht programmatiſche Liebe zu allem Jungen haben und ſich ihm darum gerne mitteilen, ohne deshalb gleich„Jugendführer“ werden zu wollen. Erſt wenn eine ſolche Verbindung zwiſchen den Generationen ſtattgefunden hat, wie in großen Zeiten, kann die Jugend wieder unbefangen wollen, was ſie heute noch durch Tendenz, Programm, Proteſt zu entſtellen gezwungen iſt. Warum? Es iſt das von den heutigen Eltern meiſt verkannte Recht der Jugend, zunächſt einmal zweckfrei, ſa richtungs⸗ und formlos zu leben, ſelbſt auf die Gefaͤhr hin, daß dies dem Na⸗ tionaliſten ſinnlos erſcheint. Nun aber bedarf doch das Leben jeder menſchlichen Gemeinſchaft der Richtung, der Form, des Sinnes. Die Vorbedingung dafür, daß die füngeren Generationen von der Sorge darum befreit bleiben können, daß die älteren Generationen dieſe Sorgen verantwortlich übernehmen. Nur muß dies in einer Weiſe geſchehen, welche den Anſpruch der Jugend auf zweckfreies Leben un⸗ umwunden anerkennt, und zwar nicht nur um der Jugend, ſondern um des Ganzen willen. Nichts in der Welt iſt nur um ſeiner ſelbſt willen da. Was nicht gerade in ſeiner höchſten Selbſtentfaltung dem Du der Gemeinſchaft zum Segen wird, iſt unfruchtbar, exzentriſch, und ſo iſt auch die Berufung der Jugend gerade das, wozu ſie ſich heute am heißeſten gedrängt fühlt: nämlich Leben ſchlechthin. Sie iſt es, die der Gemeinſchaft immer neues Blut zuführt, und je wärmer, röter und bewegter dieſes Blut kreiſt, deſto beſſer; aber das Leben an ſich iſt Chaos, Rohſtoff, und darum ſteht es der Jugend an, chaotiſch, ja in einem gewiſſen Sinne noch roh zu ſein, vorausgeſetzt, daß ſie die notwendige Ergänzungen durch ihren Gegenpol, die Reife, anerkennt, deren Beruf es wiederum iſt, dem Leben Sinn und Richtung zu geben. Darum kann und ſoll die Jugend nicht aktiv verantwortlich, wenn auch in hohem Maße intereſſiert, teilnehmen. Hat ſie ſich voll und frei bis zur Reife erlebt, ſo ſtrömt ſie wohltätig ein in das Man⸗ nesalter und hilft nun immer wieder Sinn und Richtung zu erneuern, und zwar nicht durch mitgebrachte Programme, ſondern durch ihr ungebrochenes Lebensgefühl, das von ſelber immer mehr⸗ aus dem Chaos in eine Form drängt. Deren Umriſſe werden ihr allerdings zunächſt von der vorangegangenen Generation gezeigt, an ihr iſt es aber, ſo bald ſie ſelber in Zweckfreiheit gereift iſt, dieſe For⸗ men neu zu durchbluten, zu erweitern, in kritiſchen Zeiten ſogar um⸗ zuſchaffen. Daß das materialiſtiſch⸗mechaniſche 19. Jahrhundert ſich ſelbſt gerichtet hat, wiſſen wir alle. Was ſich aber als revolutionär empfin⸗ det, iſt vorwiegend reaktionär, greift es doch zu der rationaliſtiſchen Doktrin des 18. Jahrhunderts zurück, welche in die Mannigfaltigkeit polarer Gegenſätze der Welt, die durch erkennende Liebe fruchtbar werden können, den aus Haß und Reſſentiment geborenen, ſtarren, unüberbrückbaren, weil rein intellektuellen Gegenſatz von politiſch Rechts und Links hineingezwungen hat. Erſt wenn dieſe Konſtruk⸗ tion gefallen iſt, können die echten Lebenspole Mann und Weib, Reife und Jugend, geiſtiges Schaffen und ſtoffliche Arbeit, Reichtum und Armut, Hoch und Niedrig wieder Würde, Kraft und Tugend ge⸗ winnen. Eine Jugend, die, tendenzlos, nichts als lebendig wäre, würde eben dadurch alle jene künſtlichen Trennungen überrennen und jenſeits der Trümmer die Reifen treffen, die dasſelbe wollen. Erinnerung an Max Dauthendey In Hans von Webers Zeitſchrift„Der Zwiebelfiſch“! ver⸗ öffentlicht der bekannte Graphiker Alfred Kubin folgende Ek⸗ innerung an den Dichter Max Dauthendey: Ich ſah Dauthendey zum erſtenmal auf einem intimen Atelierfeſt im Winter 1901. Als„Römer der Verfallzeit“ verkleidet, lagerten toir, uns etwas abſeits von dem wogenden Trubel auf einem breiten Ruhebett. Der warme, einſchmeichelnde Klang ſeiner ſchönen Stimme bezauberte mich und ich grübelte über ihre Wirkung nach. Zwei Tage nach dem Feſt beſuchte mich um 9 Uhr morgens der Dichter, neugierig gemacht durch meinen damals in Kollegenkreiſen beſtehen⸗ den Ruf. Ich galt als ein halb komiſcher, halb tragiſcher Narr. Er wollte Arbeiten ſehen. Von dieſem Tag zählte unſere Freundſchaft. Dauthendey hatte vorgehabt mich nur im Vorübergehen aufzuſuchen, aber die Art mei⸗ ner Schöpfungen, worin die zigeunerhaft⸗bürgerliche Miſchung meiner Anſichten und Gewohnheiten ſich zeigte, reizte ihn zum Verweilen, ſo daß wir uns erſt ſpät nachts trennten. Bald ſtellte er mich auch ſeiner Frau vor, ja, ihm als erſtem verdankte ich die Einführung in weitere Kreiſe, die mir endlich— und wie nötig war das damals— auch materielle Vorteile brachte. Weit mehr ſedoch danke ich dieſem welt⸗ erfahrenen, glücklich geſtimmten Freunde Ermunterung und Anre⸗ gung. Wie brauchte ich von kriſenhaftem Vernichtungswahn umwallt jene, und wie vieles ſchöpfte ich aus dieſer. Ich blickte in die harmo⸗ niſchſte Menſchennatur, die mir ſe unterkam. Wie ſpielend glitt er über Hemmniſſe des Alltags hinweg, die ſich als dämoniſche Wälle darſtellten. Dieſe feiertägliche, wunderbar kirchliche Anlage eines Faben Dichters war ſo ausgereift und weltbürgerlich ſicher, daß meine eiden in ſeiner Nähe dahinſchmolzen. Lange Geſpräche, wechſelſez⸗ tige Beobachtungen auf Spaziergängen brachten mir felbſt mehr Klarheit über mein Weſen. Und immer wieder, wenn auch erſt nach Jahren, traf ich Dau'⸗ thenden, ich beſuchte ihn mehrmals in ſeiner Vaterſtadt Würzburg, und wenn ich ſah, wie er meine Blätter betrachtete, als Dichter meine Viſionen bewundernd, dann empfand ich erſt, wie wichtig für den Künſtler„der andere“, der Empfangende, das Echo, iſt. Daß meine verworrene, dämmerige Weiſe von der klaren Har⸗ monie eines ſonnigen Herzens ſo gewürdigt wurde, hat mich in der Tat glücklich gemacht. Und wenn er auch im fernen Indien oder Ja⸗ pan weilte, ich wußte, mein Freund Dauthendey war da, atmete in derſelben Sekunde. Jeder Menſch von irgend ausgeſprochenem Charakter findet ein dazu paſſendes Sterben. Dauthendey endete ſein Leben nach einer Operation an der Leber in einem Sanatorium in Melang auf der Inſel Java. In ſeiner Agonie ſprach er franzöſiſch:„Seht die vielen ſchönen Frauen“ waren ſeine letzten Worte. Wenn geliebte Weſen verſchwinden, zerfällt ein Teil unſerer lebendigen Beziehung zur Welt; dieſe verarmt, zugleich aber kriſtalli⸗ ſiert ſich etwas wie ein Reich der ſehnſüchtigen Erinnerung bei über⸗ ſchrittener Akme. Je älter man wird, um ſo drängender ruft es aus uns, rufen die vielen Toten, und ich ſtelle es mir für den alternden Menſchen natürlich und gut vor, einen wüſten, leeren Garten zu ver⸗ laſſen. Maunheimer Frauen-· Jeilung Eine Haustochter des 16. Jahrhunderts Don Dr. L. Stettenheim(Ceipzig) Lady Eliſabeth Woodwille, nachherige Gemahlin König Eduards VI. von England, Sohn Heinrich VIII. und ſeiner dritlten Gemahlin Johanna Seymour, ſtammte aus einer der vornehmſten Familien Englands und war mit Grafen und Herzögen verwandt. Nachdem Eliſabeth ihren teuren John Gray in der Schlacht bei St. Alans verloren hatte, zog ſie ſich auf ihre Güter in Northampton⸗Shire zurück, wo der König ſie ſah, ſich in ſie ver⸗ liebte und ſie heiratete. Eliſabeth führte in ihrer Mädchenzeit ein Tagebuch. Die nachfolgenden Bruchſtücke ſollen zeigen, wie da⸗ mals Töchter aus erſten Häuſern ihr Privatleben führten. Eliſabeth ſchreibt: Montag früh. Ich ſtand um 4 Uhr auf und half Katharinen, die Kühe melken. Bachel, die andere Hausmagd, hat ſich vergangene Nacht die Hand ſchrecklich verbrannt, und ich habe ihr ein Pflaſter geſchmiert. Sechs Uhr. Ich fand, daß das Stück Rindfleiſch zu ſehr ausgekocht war, und das Bier den Geſchmack verloren hatte. Dem Koch muß ich doch auch einen Verweis wegen ſeiner Nach⸗ läſſigkeit geben; was das Bier betrifft, ſo laſſe ich eine neue Tonne anſtechen. Sieben Uhr. Ich begleitete Milady, meine Mutter in den Hof. Wir gaben Eſſen heraus für 25 Perſonen. Acht Uhr. Ich ging mit meiner Magd Dorothee nach dem Gehöft hinter dem Schloß, lief hinter Thumb, unſeren jungen Klepper her, er⸗ haſchte ihn und ſetzte mich darauf. Ich bin wohl fünf bis ſechs Meilen ohne Sattel und Zaum umhergeritten. Zehn Uhr. Es wurde zu Mittag gedeckt. John Gray iſt ein hübſcher junger Menſch. Aber was hilft das? Eine tugendhafte Tochter darf nur, was ihre Eltern für gut finden. John hat wenig gegeſſen. Auch ſagte er, das ſchönſte Mädchen würde ihm nicht gefallen, wenn es nicht ſanft und beſcheiden wäre. Je nun, ich denke, mein Charakter iſt ſo unleidlich nicht. Es hat doch noch keiner daran auszuſetzen gefunden, als vielleicht Roger; aber von allen unſeren Leuten iſt der gerade der nachläſſigſte im Dienſt. John Gray liebt weiße Zähne: die meinigen ſind ziemlich ſchön, und mein Haar iſt ſchwarz wie Ebenholz. Ich ſage nur ſo: denn irre ich nicht, ſo denkt John in dieſer Sache ebenſo wie ich. Elf Uhr. Wir ſtanden von der Tafel auf. Die Geſellſchaft ſpazierte ins Feld. John half mir über jede Hecke und zweimal drückte er mir heftig die Hand. Ich kann nicht ſagen, daß ich etwas gegen ihn hätte; in Leibesübungen iſt er wohl ebenſo geſchickt als irgendeiner von den Edelleuten unſerer Gegend. Sein Reſpekt gegen Milord und Milady, ſeinen Vater und ſeine Mutter, iſt wirklich merkwürdig und niemals verſäumt er Sonntags die Meſſe. Drei Uhr nachmittags. Das Haus des armen Pächters Robinſon iſt in Brand geraten. John Gray hat ſo⸗ gleich eine Unterſtützung des Unglücklichen eröffnet. Er ſelbſt hat nicht weniger als 4 Pfund für dieſen guten Zweck geſpendet. Noch niemals war ſein Blick ſo ſanft als bei dieſer Gelegenheit. Um vier Uhr ging ich zum Gebet. Um ſechs Uhr ließ ich den Schweinen und dem Federvieh Futter geben. Uum 7 Uhr ſetzten wir uns zum Abendbrot; wegen des Brandes wurde es diesmal ſpäter. Die Gänſepaſtete war zu ſtark gekocht, und der Schweine⸗ braten faſt wie Kohle. Neun Uhr. Die Geſellſchaft liegt im tief⸗ ſten Schlaf. In dieſen letzten Tagesſtunden hatte ich ein wenig Langeweile. Ich fing mein Gebet wieder an; denn vorher hatten mich die Gedanken an John Gvay zerſtreut. Ich bin eingeſchlafen und habe von John Gray geträumnt * Aus dem TZexikon der Liebe Der bekannte Germaniſt Prof. Dr. Oskar Weiſe gibt in einem Werk„Die deutſche Sprache als Spiegel deutſcher Kultur“ hr wertvolle ſprach⸗ und kulturgeſchichtliche Aufſchlüſſe. Ueber den urſprünglichen Sinn und die 555 unft der volkstümlichen Aus⸗ drücke und Redensarten, die auch das beliebte Gebiet von rlobung und Hochzeit illuſtrieren, erſährt man hiebei folgendes: Wenn ſich ſemand„verplempert“, das heißt eigentlich die Plempe, den Degen zieht, alſo ſich auf gefährliche Händel einläßt, wenn er ſich in ein Mädchen„verſchießt“ oder„verguckt“, ſo„ſpinnt ſich etwas an“. Es entſteht dann ein„Techtelmechtel“, eine laut⸗ malende Sprachbildung, die wohl auf das italieniſche„Teco meco“, das heißt:„ich mit dir, du mit mir“ zurückgeht und ein geheimes Einverſtändnis bedeutet. Der Verliebte macht Fenſterpromenaden oder„fenſterlt“ gar, indem er durchs Fenſter ins Zimmer der Aus⸗ erkorenen ſteigt. Iſt er dann der Sache ſicher, ſo„wirbt“ er, das dabt eigentlich. er dreht ſich um ſie, es dreht ſich bei ihm alles um „äund auch da kann es ihm noch paſſieren, daß er„einen Korb bekommt“. Im Mittelalter, wo freundliche Frauen die Liebhaber manchmal in Körben zu ſich heraufzogen, war es ein ebenſo derber wie beliebter Spaß dem in Ungnade gefallenen Freier einen Korb mit ſo ſchwachem Boden herabzulaſſen, daß er beim Hinaufziehen durchfallen mußte. Dieſer Korb wurde dann ſpäter Symbol für eine Ablehnung und wurde dem Liebhaber ins Haus geſchickt. Heute iſt er nur noch in der Redensart erhalten, und auch die Bezeichnung, daß man bei einer Werbung„durchfällt“, geht noch auf dieſen Spaß mittelalterlicher Damen zurück Macht der Ver⸗ ehrer bei den Eltern ſeinen Antrag, ſo 8 er„Brautſchau“ halten; in Weſtfalen braucht man dafür den Ausdruck„auf den Sterkehandel gehen“, wobei Sterke eine junge Kuh iſt, Das kommt daher, daß junge Leuté früher, wenn ſie ſich auf einem Bauernhof die Zukünftige ausſuchen wollten, als Vorwand angaben, ſie wollten eine Kuh kaufen. Iſt man verlobt, dann„gehen“ die jungen Leute miteinander und werden dabei von einem„Elefanten“ begleitet: ſo nennt man die Anſtandsperſon, die urſprünglich die Aufmerk⸗ ſamkeit von dem Brautpaar auf ſich ablenken ſollte, wie es das große Rüſſeltier im Zoo tut. Dann naht die Zeit der„Hochzeit“, der„hohen Zeit“, die zu⸗ nächſt nur ein ſchönes Feſt bedeutete. Vorher iſt der„Polterabend“, an dem von der Jugend zahlreiche Töpfe vor die Tür der Braut geworfen werden, um durch den Lärm die böſen Geiſter zu bannen; bisweilen ſagt man auch„Hühnerhochzeit“, weil bei dieſem Vorfeſt die Braut die Flügel als Geſchenk erhielt. Die Heirat be⸗ deutet eigentlich Hausverſorgung. Die Mitgift oder Morgengabe iſt urſprünglich das Geſchenk, das die Frau am Morgen nach der Hochzeit von ihrem Mann erhielt, ſpäter aber dann gerade das ge⸗ worden, was die Braut mitbekommt. Das äußere Zeichen der Heirat war, daß die Frau, die das Haar is dahin offen setragen hatte, es nunmehr unter einer Haube verbarg; ſie war alſo at⸗ ſächlich„unter die Haube gekommen“. Nun beginnen die„Flitter⸗ wochen“, die nach dem mittelhochdeutſchen„viltern“, das heißt flüſtern, kichern ſo genannt werden. Der Mann muß ſich davor⸗ hüten, daß er nicht„unter den Pantoffel kommt“, wobei der Pan⸗ toffel als Sinnbild für den Fuß ſteht. Deshalb trat bei der alt⸗ germaniſchen Vermählung der Bräutigam der Braut auf den Fuß, um damit auch rechtlich anzudeuten, daß er nunmehr die Vormund⸗ ſchaft, die bisher der Vater über das Mädchen ausübte, angetreten habe. Zeigt er nicht von Anfang an, daß er der Herr im Hauſe iſt, dann muß er ſich endloſe„Gardinenpredigten“ gefallen laſſen, die die Frau hinter dem früher üblichen Bettvorhang hielt. Ja. es kann vorkommen, daß ſelbſt die Nachbarn dem Schwächling, der ſich von ſeiner Frau alles gefallen läßt,„aufs Dach ſteigen“, das heißt, einen Teil des Daches abdecken, ſo daß es ihm auf den Kopf regnet. * Die Ehe in Japan Obgleich in Japan die alte Jungfer. und der alte Hageſtolz im europäiſchen Sinne undenkbar iſt, alſo jedes Mädchen einen Mann, jeder Mann eine Frau findet oder beſſer geſagt, erhält. wird doch von den Eltern ſehr früh ſchon für die Verheiratung ihrer Kinder Sorge getragen. Dieſes wird ihnen dieſe leichter gemacht, als ſich beide Ehekandidaten gewöhnlich gegen dieſes Vorhaben ihrer Eltern keineswegs auflehnen. Die Japanerin wird von ſrüheſter Jugend an zu größter Beſcheidenheit und Unterordnung unter den Willen der Eltern erzogen; der Japaner weiß, daß die Familie nur Beſtes will und er ſich ihrer Einſicht nach verſchließen kann und rf. Die eigentliche Werbung unternimmt ein gewerbsmäßiger oder privater Heiratsvermittler, der zunächſt bei den beiderſeitigen Eltern vorſichtige Erkundigungen über Körperbeſchaffenheit und Ver⸗ mögen anſtellt, um in jeder Hinſicht möglichſt paſſende Paare mit⸗ einander zu vereinigen. Nach— Präliminarien werden die bei⸗ den ſes eun Leute bei irgend einer feſtlichen Gelegenheit außerhalb des Hauſes zuſammengeführt, um einander kennen zu lernen. Nur ſel⸗ ten kritt der Fall ein, daß ſie gegen die ohne ihre Befragung einge⸗ leitete Wahl des oder der Zukünftigen Proteſt erheben. Davor ſchützt ſie ſchon der angeborene Gehorſam gegenüber ihrer Familie. Jene glückliche—57 die der Verlobung und Verheiratung der Europäer voranzugehen pflegt, iſt in Japan gänzlich unbekannt. Auch das Hei⸗ ratszeremoniell iſt. nüchtern und poeſielos. Ohne jede Erwar⸗ tung eines innigeren Verſchmelzens mit dem Erwählten tritt die unge Frau in den Familienkreis ihres Mannes oder er in den ihren. merkenswert iſt dabei, daß der in die Familie der Frau einhel⸗ ratende Mann ſeines eigenen Namens verluſtig geht und ihren Familiennamen annehmen muß. Wo jedach die Frau in die Fa⸗ milie ihres Mannes aufgenommen wird, iſt ſie vollſtändig rechtlos. Beſtimmen doch ſeine Eltern die Lebensführung des jungen Paares, teilen der jungen Frau die täglichen 52 zu, die meiſt ein iemlich großes Ausmaß haben, und maßen ſich auch das Recht an, bel eniſte nden Streitigkeiten zwiſchen ihr und ihrem Mann Richter zu ſein. Nur in ganz geringem Maße ändert ſich das wenig be⸗ neidenswerte Los der Frau, wenn ſie Mutter wird. Bleibt ihr dieſer „Segen“ aber verſagt, dann muß ſie auch gewärtigen, bald zur Eheſcheidung gezwungen zu werden, oder eine„Freundin“ neben ſich dulden zu mllſen, te der Familie das von allen erſehnte Kind Nach den Familiengeſetzen der Japaner iſt die Sicherung er Nachkommenſchaft Pflicht der Ehegatten, damit dieſe einerſeits Geſchäft wie Jamilie des Vaters fortführt, wenn ſeine eigenen Kräfte nachlaſſen, andererſeits aber den Ahnenkult pietätvoll pflegt, wenn er aus dem Leben ſcheidet. —— Zamsltag, den 13. Oktober 1923 Mannheimer General⸗Anzeiger(Mittag ⸗Ausgabe) Nr. 471. 7. Seite Hendelsblaff d Geldentwertung und Warenmärkte Mannheim, 12. Oktober. Die Hoffnung, daß das Ermächtigungsges-iz rasch auch in dritter Lesung angenommen werden und davon eine be- ruhigende Wirkung auf die Devisenmärkte ausgehen würde (weil man nach seiner Annahme mit einer raschen Aende- rung in den Währungsverhältnissen rechnet), hat sich nicht erfülll. Zudem verlautete von neuer bedeutender Vergröße- rung der schwebenden Schuld und gewaltiger Banknoten- Vermehrung. Dazu kam das Hin und Her über das Schuld- konto der Kabinettskrise und der industriellen Verhand- lungen mit Frankreich und das Ergebnis war, daß der ollar zeitweise bis auf 8 Milliarden hinaufschnellte. Die Folge davon ist, daß sich in den Kreisen der Besitzer von Ware immer mehr Abneigung zeigt, sie gegen Papiergeld Zu verkaufen, da das eingenommene Verkaufsergebnis schon am nächsten Tage nicht mehr ausreicht, auch nur einen N derselben Ware oder gleichwertiger Ware zu aufen. Die Getreidepreise erfuhren gegenüber der Vor- Noche eine volle Verzehnfachung. Was unter diesen Um- ständen für enorme Geldbeträge aufzuwenden sind, kann man sich gut ausmalen. Immer deutlicher zeigt sich, namentlich im Getreidegeschäft, die Notwendigkeit, wert- eständiges Geld unter allen Umständen zu schaffen. Einmal wegen der Bewältigung der Ernte überhaupt, dann aber auch um dem Landwirt die Möglich- eit zu geben, das vereinnahmte Geld auch liegen lassen zu önnen und nicht wie bisher genötigt zu sein, es sofort Wieder gegen Ware umzutauschen, um sich vor Verlust zu Schützen. Verlangt wurden für die 100 kg, bahnfrei annheim, in Millionen, für Weizen 17 000—18 000 (Vorwoche 1700—1900); Roggen 13 000—14 000(1400 bis 1450); Gerste 13 000—16 000(1300—1600); neuer Hafer 14000—16 0(1300—1500). Für Roggen fehlte das An- Sebot zuletzt fast gänzlich. Neuerdings werden die Forde- rungen vielfach in Goldmark gestellt. Für Futtermittel bestand große Nachfrage bei eringem Angebot und steigenden Preisen. So war Raps- uchen zu haben, gegen Wochenende mußten bereits—5 NMilliarden dafür angelegt werden. In der gleichen Zeit stiegen Trocken- Schnitzel von 900—950 Millionen auf 4 Milliarden A. Die orderungen der Zuckerfabriken lauten auf etwa 7 Gold- mark; Geschäfte auf dieser Grundlage sind jedoch noch nicht erfolgt; vollwertige Zuckerschnitzel wurden nicht an- geboten. Melassefutter, Biertreber und Malzkeime hatten nur minimales Geschäft. Die Forderungen stiegen im Wochenverlauf von 850 auf 2000—2500 Millionen%, ohne Sack, ab Station. Angebote aus Bayern begegnen einer gewissen Reserve infolge der bayerischen Verordnung, die sich mit der Handelserlaubnis für Firmen von Behörden außerhalb Ba s beschäftigt und die unter Umständen dazu führen Kann, Bayerns gekauft Wurde, der Beschlagnahme unterliegt. Für Kleie wurden bis 5 Milliarden(Vorwoche 700—900 NMill.) K4 verlangt, für den Doppelzentner Wiesenheu 1200—1300 (— Millionen, für Preßstroh 1200—1300(—) Millionen. Am Mehlmarkt herrschte naturgemäß große Zurück- haltung vonseiten der Käufer wie Verkäufer. Die Mühlen können nur verkaufen, wenn sie sich Zug um Zug mit Weiren oder Roggen dagegen eindecken können. Für eizenmehl, Basis Spezial 0, wurde ein Richtpreis von 28—30 Milliarden(Vorwoche—3,8 Milliarden)& genannt, kür Roggenmehl 18—2(28—3,2) Milliarden 4. Der Tabakmarkt erlebte eine in die Milliarden gebhende Aufwärtsbewegung der Preise. So wurden Sand- grumpen, die in der Vorwoche noch mit—3 Milliarden ge- bandelt wurden, in dieser Woche mit—7 Milliarden& ein- gewogen. Für 19 22er Bauerntabak haben die Händler bis zu 7 Milliarden& pro Zentner bezahlt. Die Forderungen der Häandler für ihre Bestände bewegen sich zwischen 30 dis 45 holl. Gulden. Rippen weiter gesucht. Bei den Fabrikanten ist der Absatz schleppend geworden. Der Hlopfenmarkt verkehrte in wilder Hausse, die alle Dämme niederriß. Platzhändler und Kommissionäre estürmten die Lager, so daß die Besitzer ihre Preise diktieren können. Gegenüber der Vorwoche sind die Preise je Zentner von—12 Milliarden auf 37% Milliarden gestie- gen! Für gute Qualitätshopfen lauten die Forderungen — noch höher ohne daß sich irgendwie Abgabeneigung bekundet. Für Malz bestand starke Nachfrage. Der Preis war dauernd nach oben gerichtet. Während an der Montags- börse noch verhältnfsmäßig gut anzukommen war, ver- suchte man gegen Wochenende zu Verkäufen gegen Gol d- mark überzugehen. Die sich daraus ergebenden Preise Furden von den Brauereien jedoch noch nicht bewilligt. — ———————— ochenbeginn hoch mit 900 Millionen zu] ba daß Ware, die von Firmen außerhalb Häute und Leder entbehrten jetzt einige Zeit bis zur gestrigen Einigung des Wertmessers, wie ihn sonst die Häulteauktionen boten. So handelte man nach Dollars und Cents, wobei für das Pfund Kalbshäute 25—30 Cents(Ende September 50—55 Millionen Papiermark), für Rinds- und Ochsenhäute etwa 18—20 Cents(35—40 Millionen..), für den Quadratfuß Oberleder 30—40 Dollars, für das kg Boden- leder 1,60 Dollar verlangt werden. Der Holzmarkt hatte von der Einstellung des passiven Widerstandes eine starke Anregung erwartet, die jedoch bis jetzt ausgeblieben ist. Das mag zum Teil mit den Schwierigkeiten zusammenhängen, die sich der Wieder- aufnahme der Arbeit entgegenstellen. Einige alte Firmen, die über frühere Beziehungen zum Grubengebiet verfügen, stehen zwar in Unterhandlungen, doch sind größere Ab- schlüsse oder gar Verschiffungen noch nicht bekannt ge- worden. Trotzdem hat sich am Rundholz- wie am Brettermarkt eine feste Tendenz durchge- setzt. Zum Teil hängt dies mit der Rechnung nach Goldmark zusammen, zu der am 1. ds. Mts. auch die Württembergischen Forstverwaltungen übergegangen sind, Während man in Baden diesem Beispiel noch nicht überall gefolgt ist, zum Teil liegt es an der Zurückhaltung der Sägewerksbesitzer, die nur abgeben, wenn sie Geldbedarf für Steuerzwecke oder für Rundholzeinkäufe haben. Bei den Rundholzeinkäufen wurden zuletzt 110 Prozent der Taxe geboten. Die Sägewerke verlangen kür sägefallende Bretter 45—60 Goldmark, für Jauholz 45—50.., für gute Bretter 70(vorher 50,50).., für Ausschußbreiter Werden ab Mannheim 65(42).., ür Eichen 150(110).., für Möbelkiefer 90—92.M.(65.M) pro cbm, für Fußbodenbretter 2,27(1,57).M. verlangt. Georg Haller Die-Mark Nunmehr wird nach einer Berliner Drahtmeldung der Frankfurter Zeitung offiziell mitgeteilt, daß mit Wirkung vom 15. Oktober 1923 das gesamte deutsche Bank⸗ gewerbe, und zwar sowohl die Privatfirmen als auch die Staatlichen Geldinstitute, insbesondere also auch die Reichs- nk zur Rechnung in-Mark übergehen. Diese neue Markart habe noch nichts mit einer neuen Währung zu tun; sie sei lediglich der tausendfache Betrag der alten Valuta, nämlich die Tausend-Mark, abge- kürzt TM. Die letzten drei Ziffern einer Marksumme, die wegen der bereits durchgeführten Abrundung auf volle tausend Mark stets drei Nullen sind, werden nicht mehr ge- schrieben und gebucht. Anstelle der fortgelassenen drei Nullen tritt die Bezeichnung TM. Es handelt sich also um eine technische Maßnahme, die durch die Notwendig- keit, die zahlenmäßige Darstellung der Markbeträge zu ver- einfachen erzwungen ist, insbesondere weil die Kolonnen in den Büchern und Formularen und nicht zuletzt die vorhan- denen Stellenzahlen der in Großbetrieben verwendeten Buchungsmaschinen zur Bewältigung der immer weiter an⸗ schwellenden Zahlen nicht mehr ausreichen. Durch diese Verkürzung der Zahlen werde eine wesentliche Arbeits- ersparnis und Vereinfachung, sowie eine leichtere Lesbar- keit der heutigen Zahlenungeheuer erzielt. Betont wird, daß die Postscheckämter die-Mark bereits seit dem 1. Oktober 1923 anwenden und man bedauert, daß es(infolge welcher Widerstände?) nicht zu erreichen gewesen ist, statt der -Mark gleich die-Mark(Millionen-Mark) einzuführen. Vor dem Kriege, so wird ausgeführt, hätte man niemandem zugemutet, mit 1000 Teilen von Pfennigen zu rechnen und solche Beträge zu buchen. Mit der Abrundung und Fort- Iassung der 1, 10 und würde niemandem ein Schaden entstehen. Die Frage der Einführung der -Mark werde daher nur eine Frage von Wochen sein. Sie tritt voraussichtlich am 15. November d. J. in Wirksamkeit. Das Publikum wird gebeten, sich dem neuen Verfahren anzuschließen. Nachteile, welche aus der Nicht- anwendung der-Mark sich ergeben, soflen zu Lasten des Kunden gehen. 2 8 * Hansa-Bund— Tagung 1923. Angesichts der gegen- wärtigen Lage hat das Präsidium des Hansa- Bundes für Gewerbe, Handel und Industrie beschlossen, die zum 14. Oktober in Aussicht genommene Tagung in Berlin bis auf weiteres zu verschteben. * Amerikanische Baumwollernte. Das Ackerbaubureau in Washington schätzt den Ertrag der diesjährigen Baum- Wollernte àuf 11 015 000 Ballen gegen 10 788 000 Ballen im Vormonat, 10 135 000 Ballen vor einem Jahre und die end- Ernteergebnisse von 7 954 000 Ballen im Jahre 1921, 13 440 000 Ballen in 1920 und 11 421 000 Ballen in 1919. Die Schätzung stützt sich in ihren Berechnungen auf den Durch- schnittsstand am 25. September und die diesjährige Anbau- fläche. Der Durchschnittsstand wird von 49,5/ v. H. an- NMarmheimer General- nzeiger egeben gegen 54,1 v. H. im Vormonat, 50,0 v. H. im letzten ee 42 5. H. in 1921 und 59,1 v. H. in 1920. Der Durch- schnittsstand während der letzten zehn Jahre bezifferte sich auf 57,5 v. H.— Das Censusbüro schätzt die bis zum 24. Septbr. entkörnte Baumwollmenge auf 3 213 000 Ballen, wobei runde als halbe gerechnet werden gegen 1 141 000 Ballen, die bis zum 1. September entkörnt Waren, 3883 000 Ballen im letzten Jahre, 2920 000 Ballen in 1921 und 2 249 000 Ballen in 1920. Börsenberichie Mannhbheimer Effektenbörse * Mannheim, 12. Oktbr. Auch leute bekundete die Börse recht feste Tendenz. Ven Bankaktien sind: Badische Bank 1500., Rhein. Creditbank 780 bez. u.., Rhein. Hypo- thekenbank 190 G. und Südd. Disconto 3500 G. In Anilin- Aktien fanden Umsätze statt zu 16 500, in Rhenania zu 8500, in Seilindustrie zu 700, in Benz zu 1500, Dampfkesselfabrik Rodberg zu 550, Fahr zu 1900, Waggonfabrik Fuchs zu 675, Heddernheimer zu 2000, Karlsruher Maschinenbau zu 2200, Knorr zu 2500, Braun Konserven zu 1000, Mannh. Gummi zu 360, rat., Badenia zu 500, Neckarsulmer zu. 1650, Pfalz. Mühlenwerke zu 600, Pfälz. Nähmaschinen zu 1900, Porlland Cementwerke Heidelberg zu 3500, Rhein-Elektra zu 1900, Freiburger Ziegelwerke zu 450, Wayss u. Freytag zu 2200, rat., und zu 2300, Zellstofffabrik Waldhof zu 5000 und zu 6000. Zuckerfabrik Frankenthal zu 5000, rat., und Zucher- fahrik Waghäusel zu 2700. Ebenso Brauerei Sinner-Aktien zu 1000.(Alles in Millionen Prozenten.) Deulsenmarkl Mannheimer Frühverkehr 7. New Lork hatte gestern Feiertag, so daß von dort heute paritätische Marknotierungen nicht vorliegen. Der deutsche Devisenmarkt war somit, soweit Amerika in Frage kam, auf sich selbst gestellt. Nachdem gestern in- folge des abermaligen Eingreifens der Reichsbank eine Ab- schwächung der Fremdwechselkurse erzielt worden wWar, die den Dollar bis auf 4 Milliarden zurückgebracht hatte, stieg er infolge vermehrter Nachfrage in den Abendstunden wieder bis auf—5½ Milliarden. Im heutigen Früh- verkehr begann das Geschäft auf etwa gleicher Basis und man nannte den Dollar, bei fester Tendenz, um 9% Uhr mit 54 Milliarden, Pfunde mit 26 Milliarden, Gulden mit 2,1 Milliarden, chweizer Franken mit 1 Nilliarde, ferner Paris 330, Brüssel 280, Italien 250 und Prag 160 Millionen. Waren und Härkie Beträchtliche Senkung der Kohlenpreise Berlin 13. Oktbr. Die Vertreter der Kohlenwirtschaft befaßten sich gestern, nachdem das Reichskabinett die Be- seitigung der Kohlensteuer beschlossen hatte, erneut mit der Kohlenpreisfrage und kamen zu dem Beschluß, den Kohlen- preis über den Betrag der Kohlensteuer hinaus noch um 10—15 Prozent herabzusetzen, so daß sich die Verkaufs- reise vom 15. d. M. ab um etwa 30—35 Prozent ermäßigen. ei diesem Beschluß war die Erwartung maßgebend, daß jetzt unbedingt wertbeständige Zahlungsmittel geschaffen werden müssen und daß die Regierung ihren preissenkenden Einfluß auf alle übrigen Wirtschaftsgebiete ausdehnen müsse, damit die durch die Beseitigung der Kohlensteuer vom Reichsfiskus sowie die in dem Sbigen vom Bergbau gebrachten Opfer nicht wirkungslos eiben. — — Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober Ngein⸗Pegel.] 9. 10..1..12 f13.] Neckar-Pegelf 8. 5. ĩd.[u. 12. Schuſterinſel“).30.27.60.65—.52 Mannheim.60.642.68 298ʃ8. „.37.5.64.72.71.88 Heilbronn.— „Maxgau. 4943.824(4.44.424.87 Maunnbeim„.69.70.76.033.278.88 Ranbd 3 föln 2 1 Mannheimer Wetterbericht v. 13. Okt. morgens 7: Uhr Barometer: 741,7 mm. Thermometer: 14.4 C. Niedri ſeaar⸗ Ne nachts: 12,10C. Höchſte Temperatur geſtern: 17,70 C. Niederſchlag:.0 auf den qm. Regneriſch. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei General⸗Anzeiger, G. mu. b. Heyme.— * Dr. Haas Mannheim, fredakteur: Kurt 8. 2. Fiſcher. Verantwortlich den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: iſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und les: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller t: Willzz Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande, Nach bargebiete t u. den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher; für Anzeigen: Karl 2 Kurt Gottesdienſt⸗Ordnung. CEvangeliſche Gemeinde. Sonntag, den 14. Oktober 1923. Trinitatiskirche:.30 Predigt, Vikar Hahn; 10 Predigt, Pfr. Schenkel; 11 Kindergottesdienſt Pfr. Schenkel; 11.15 Chriſtenlehre, Pfr. Roſt. Aangp ege 2 Chriſtenlehre, Pfr. Schenkel. arſpitze: 10 Predigt, Vikar Hahn; 11 Kindergottesdienſt, Vikar Hahn. Diatoniſſenhaus: 10.30 Predigt, Kirchenrat v. Schoepffer. Konkordienkirche: 10 Predigt, Pfr. Lutz; 11 Kindergottesdienſt, Vikar Barck; 2 Chriſtenlehre, Pfr. ler; 6 Predigt, Vikar Roſewich. Wochen⸗ gottesdienſt: Donnerstag abend 8 Predigt, Pfr. Maler. 1 82 Predigt, Pfr. Dr. Hoff; 11.15 Chriſtenlehre, Pfr. Dr. Hoff und D. Klein. 8 Friedenskirche: 10 Predigt, Pfr. Gebhard; 11 Kindergottesd., Vik. Roſewich. Johanniskirche: 10 Predial, Pfr. Sauerbrunn; 11 Chriſtenlehre, Pfr. Sauer⸗ brunn; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Sittig. Lutherkirche: 10 Predigt, Pfr. 75 11 Kindergottesdienſt, Dr. Weber; 11 Chriſtemehre für Kwaben, Pfr. Huß;.15 Chriſtenlehre für Mäd⸗ chen, 5 8 Melatehbonpfarel 10 Predigt, Vikar Baſtine; 11 Kindergottesdienſt, Vikar Baſtine. 5 Neues ſtädt. Kranfenhaus: 10 Predigt, Pfarrverwalter Rößger. Heinrich⸗ kenhaus: 10.30 Predigt, Pfr. Mayer. Cvangl. Kirche Feudenheim:.50 Predigt. Cvangl. Gemeinde Neckarau:.30 Predigt, Pfr. Lamb: 10.30 Kindergottes enſt fr. Lamb; nachm. 1 Chriſtenlehre der Süd⸗ pfarrei, Pfr. Lamb. Verein für innere Miſſion: Stamitzſtr 15, K 2. 10, Schwetzingerſtr. N5 90,—— 91 Meckarau) Sonntag nachm. 3 und Donnerstag abend 8 elſtunde. Meerwieſenſtr 2 e abend 8½ und Dienstag abend 8 Bibeiſtunde. Sandhoferſtraße 22(Luzenberg): Sonntag abend 8 u. Mittwoch abend 8 Bibelſtunde. Neuboferſtraße 25. (Rheinau) Mittwoch abend Bibelſtunde Kleinkinderſchule Neckarſpitze: Freitag abend 8 Bibelſtunde Cbriſti. Verein junger Männer. Vereinsbibeiſtunde Stamitzſtr. 15 und Schwetzingerſtr. 90 Dienstag abend 8: K 2. 10 Mittwoch abend 8; Meerwieſenſtr. 2 Donnerstag abend 8: Fiſcherſtr. 31 Samstag abend 8 und Sandhoferſtr. 32 Montiag und Freitag abend 8. Verein füt Jugendpflege Haus Salem“, K 4, 10: Sonntag 4 Bibeiſtunde, Jugendverein abends& Wortverkündigung. Dienstag 8 Gebetſtunde. Evangl. Wemeinſchaft, I 3. 23. Sonutag, 14. Olt. vorm. 9 u. nachm..30: Predigt m. Abendmahlfeier: 11 Sonntagsſchule. Mittwoch Bibelſtunde. Donterstag 4 Frauenmiſſionsſtunde; 8 Jungfrauenverein. Freitaz abend Männer⸗ u. Jünglingsverein. Chriſtl. Vereln aen derganh u kaber à. 28. Montag 8 Biben ſtunde. Schiffermiſſionar Hoffmann. Süͤddeutſche Vereinigung: Evangeliſationsvorträge von Herrn Pfarrer H. Waldſchmidt aus Liebenzell im Miſſionsſaal Mannheim, Lindenhofſt. 34 Gah von Sonntag, 14. Okt. bis Sonntag, 21. Okt. jemeils abds. 8 U ortragsfolge: 14..: Eine e an Himmel und Erde. 15..: Die Jeadg 16..: Der Bankerott eines Volkes. 17..: Hoffnungslos? 18..: Die Religion von Gomorra. 10..: Die neun Punkte Gottes. 20..: Ein eigenartiger Rechtsſtreit. 21..: Beſſere Zeiten.— Nachm. jeweils Bibelſtunde und zwar Werk⸗ tags 4½ u. an den beiden Sonntagen 3½. Jedermann iſt herzlich eingeladen. Methodiſten⸗Kirche. Jugendheim EF 4. 8. Sonntag morg..30 u. abends 8 Predigt; 11 Sonn⸗ 8—.— abend 8 2 n e 18 ugartenſtr. 26. untag morg. 11 Sonntagsſchule; mi gt. ten irg abend Bibel⸗ u. Gebetſtunde. Katholiſche Gemeinde. Jeſuitenkirche. Samstag.—7 u. v..30 an Beicht; 6 Salve. Sonn⸗ Von 6 an Beicht; 6 7 hl. Meſſe;.45 Sinzmeſſe m. Pred.;.30 ene m. Pred.;.30 Predigt u. Amt; 11 hl. Meſſe m. Pred.; 2 Chriſtenlehre(.45 für 3. u. 4. Jahrg. Mädchen im Saale des Pfarrhauſes);.30 Herz Mariä⸗Bruderſ der Tiere. n ft m. Segen;.15 Predigt u. Müttervereinsandacht m. Segen; 7 Roſenkranzandacht mit Prozeſſion u. Segen. St. Sebaſtianuskirche— Untere Pfarrei. Samstag. Von.30 an Beicht; 6 Roſenkranzand. Sonntag(Kommunionſonnt. f. Männer u. Jüngl.) Von 6 an Beicht; 6 u. 7 hl. Meſſe; 7 monatl. Kommun. der Männer⸗ kongreg; 8 + m. Pred. u. hl. Kommun. d. Jüngl.;.90 Predigt, nachher Amt; 11 Kindergottesdienſt m. Pred.; 2 Chriſtenlehre f. Jüngl.; .90 Roſenkranzandacht mit l. Geiſttirche. Sams ta g.—7 Beicht; 6 Noſenkranzandacht m. Segen; 8 Beicht. Sonntag. 6 hl. Meſſe u. Beicht; 7 Frühmeſſe;*— meſſe m. Pred.;.30 Predigt u. Amt; 11 hl. Meſſe m. Pred.; 2 Chriſten. lehre für Jünglinge;.30 Herz Jeſu⸗Andacht m. Segen;.90 Roſen⸗ kranzandacht mit Segen. Liebfrauenkirche. Samstag.—7 früh,—7 und 2 Beicht; 6 Salve. Sonnt 00(Gommunionſonntag fär die weibliche Jugend). Von 6 an Beicht;.30 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe m. Pred., gem. Komm. der chriſtenlehrpfl. u. der Jungfrauenkongreg.;.90 Amt u. Pred.; 11 hl. Meſſe m. Pred.; 2 Chriſtenlehre für Jüngl.;.30 Roſen⸗ kranz mit Segen. Herz Jmache Neckarſtadt⸗Weſt. Samstag. Beicht von nachm. 4 an; .30 Roſenkranzandacht. Sonntag. 6 Frühmeſſe u. Beicht; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe m. Pred. u. Bundeskommun. d. Jüngl.;.30 Pred. u. Amt vor ausgeſ. Allerheiligſten u. Beginn des angeordneten Gebets⸗ Triduums; 11 Kindergottesdienſt m. Pred.; 2 Chriſtenlehre für Jüngl.; .380 Herz Jeſu⸗Andacht; von 12—7 Betſtunden vor ausgeſ. Allerheiligſt. Montag u. Dienstag. 7 Amt u. Ausſetzung des Allerheiligſten, anſchließend Betſtunden bis abends 7. .Bonifatiuskirche Neckarſtadt⸗Oſt. Samstag.—7 u.—9 Beicht; .30 Roſenkranzandacht. Sonntag. Von 6 ab Beicht; 7 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe m. Pred.(Generalkommun. d. Jungfrauenkongreg. u. des Mädchenvereins);.30 Hochamt m. Pred.; 11 Singmeſſe m. Pred.; 2 Chriſtenlehre für Jüngl.;.30 Herz Jeſu⸗Bruderſchaft;—7 Gebets⸗ triduum vor ausgeſ. Allerheiligſten;.30 Roſenkranzandacht. Montag u. Dienstag, jeweils—7 Uhr abends Gebetstriduum vor ausgeſ. Allerheiligſten. Jeden Abend.30 Roſenkranzandacht. St. Joſephskirche Mannheim⸗Lindenhof. Samstag.—7 u. nach 8 Beicht. Sonntag. 6 Beicht u. Frühmeſſe m. Generalkommun. des Dienſt⸗ botenvereins; 7 Kommunionmeſſe m. Generalkommun. der ſchulpflicht. Kommunikanten; 8 Singmeſſe m. Pred..30 Amt m. Pred.; 11 hl. Meſſe m. Pred.;.30 Chriſtenlehre für Mädchen; 2 Herz Jeſu⸗Andacht mit— 8 5 dree in Waldhof. 8 2 Beicht;.90 Salve, hernach icht. onntag. 6 Beicht; 7 Kommunionmeſſe m. Frühpredigt (Generalkommun. der Erſtkommunik.);.15 Singmeſſe m. Homilie in der Kapelle der Spiegelfabrik;.30 Amt u. Pred.; 11 Kindergottesdienſt m. Singmeſſe u. Pred.;.30 Chriſtenlehre für Jünglinge u. Corporis iſti⸗Bruderſchaft; 7 Sonntagsabendandacht m. Segen. Kirche in Käfertal. Samstag.—7 Beicht;.30 Roſen⸗ kranz. Sonntag..90 Beicht; 7 hl. Meſſe m. Kommun.(Monats⸗ kommun. für Schüler);.30 Schülergottesdienſt m. Pred.; 10 Predigt mit Amt;.30 Chriſtenlehre für Jünglinge, dann Corporis Chriſti⸗ Bruderſchaft mit Segen. St. Jakobskirche in Neckarau. Samstag. 2, 5 u. 7 Beicht. Sonn⸗ ta g. 6 Austeilung der hl. Kommun.;.45 Kommunionmeſſe m. Gene⸗ ralkommun. der Jungfrauenkongreg. 8 u. 11 Singmeſſe m. Predigtz .30 Hochamt m. Pred.;.30 Chriſtenlehre; 2 Veſper. Katholiſche Pfarrkirche Sandhoſen. Samstag. 3 u..30 Beicht, beſond⸗ für Jungfrauen. Sonntag..30 Beicht; 7 Frühmeſſe m. General⸗ kommun. des Jungfrauenpereins;.30 Schülergottesdienſt m. Pred.; 10 Predigt u. Amt;.30 Chriſtenlehre u. Herz Jeſu⸗Andacht;.80 Roſen⸗ kranzandacht mit aac Faken Peter⸗ und Panlskirche Feudenheim Samstag..— u. von 8 ab: Beicht 1170 alle). Sonntag Von 6 ab Veſcht; 7 Ausſetzung des Allerheiligſten u. Frühmeſſe(bl. Kommun.);.15 Schülergottesdienſt; 10 Hauptgottesdienſt; 1 Chriſtenlehre für Jünglinze;.90 Corports Chrifti⸗Bruderſchaft. Sühnetridunm. Sonntag—11 u..30—6 Betſtunden, Montag u. Dienstag—9 u.—6 Betſtunden(—6 jeweils Roſenkranzandacht. Freitag..30 Roſenkranzandacht. St. Autoninskirche in Rheinau. Samstag. 2 u. 5 Beicht. Sonn⸗ tag..90 Beicht;.30 Frühmeſſe m. Monatskommunion der Kinder; .30 Hauptgottesdienſt, danach Chriſtenlehre; 2 Roſenkranzand. m. Seg. Katholiſche Kirche in Seckenheim. Samstag.—4,—.30 und.80: Beicht: 6 Roſenkranz. Sonntag..30 Beicht;.15 hl. Kommun.; .30 Frühmeſſe m. Homilie(Monatskommun. der Schulkinder);.30 Hauptgottesdienſt;.30 Chriſtenlehre f. Jüngl. u. Roſenkranzandacht. Altkatholiſche Gemeinde. Schloßkirche. Sonntag, 14. Okt., vorm. 10 Deutſches K St. Amt mit Predigt. 33 8. Seite. Nt. 471 Samskag, den 13. Oktober 1923 Nailonal-Iheater NMannheim. Samstag, den 13. Oktober 1923 7. Vorstellung außer Miete .-.-B. Nr. 4051—4180 u. 4501— 4860 .-.-B. Nr. 5951—6100 oOrpheus in der Unterwelt Burleske Oper in 2 Akten(4 Bildern) von Hector Sremieux. Musik von J. Offenbach. Musik. Leit.: Werner von Bülow. Spielleitung: Karl Marx. Antang 7 Ohr. Ende 9% Uhr. Erstes Bild: Der Tod der Eurydice Die öffentliche Meinung Ida Schäffer Orpheus, Direktor des Kon- servatoriums von Theben FEritz Bartling Eurydice Gertrud Runge a. G. Arisleus(Pluto), arkadischer Schafhirt u. Honighäündler Hugo Voisin Bild: Der p Jupiter— Gaugl Juno Elise de Lank Vnus Minny Ruske-· Leopold Cupido Gussa Heiken Diana Margarete Ziehl Hebe Elisabeth Trautmann Minerva Emmy Pabst Cybele Therese Weidmann Mars Karl Marx Merkur Ernst Sladeck 45 Bachus Alexander Kòkert Morpheus Josef Renkert Herkules Hermann Trembich Aesculap Alois Reitenberger Pluto Hugo Voisin— Die öffentliche Meinung Ida Schäffer Orpheus Fritz Bartling Drittes Bild: Der Prinz von Arkadien Jupiter Anton Gaugl Pluto Hugo Voisin Eurydice Gerlrud Runge a. G. Hans Styx H. Herbert Michels Viertes Bild: Die Hölle Jupiter Anton Gaugl Juno Elise de Lank Pluto Hugo Voisin Venus Minny Ruske-Leopold Cupido Gussa Heiken Diana Margarete Ziehl Hebe Elisabeth Trautmann Minerva Emmy Pabst Cybele Therese Weidmann Mars Karl Marx Merkur Ernst Sladeck Bacchus Alexander Kökert Morpheus Josel Renkert Hereules Hermann Trembich Aesculap Alois Reifenberger Orpheus Exitz Bartling Eurydice Gertrud Runge a. G. Hans Styx H. Herbst Michels Die öflentliche Meinung lIda Schäffer Kuünstflerheafer„äApaollo.“ Sonntag 3½ und 7½ Uhr Erstauſführung Die FHlimmerk!kaizze Schwank von Schützler-Parasini Musik v. Carl Fischer-Bernauer. 8178 15. Okt., Montag, abds, 7½ Uhr, Harmonie, D 2, 6 er Seib'schen 6878 LAVIER-AKADEUIE Karten bei Heckel, O 3, 10, j. Mhm. Musikhaus, P 7, 14a, Eugen Pfeiffer, O 2, 9 u. a. d. Abendkasse. 2. Oktober, Montag, abds. 7 Uhr, Nibelungensaal Einziges Konzert des Sixtinischen Chors(Rom) Lig. Monsignore Raffaele C. Casimiri. Funstirsunde, die gewillt sind, Miigliedern des Chors während des Tages ihres Aufenthaltes hier Unterkunft zu gewüähren, werden um Angabe ihrer Adresse an die Vereinigten Konzertleitungen G. m. b.., Schwetzingerstrasse 16, gebeien. Kartenverkauf ab heute bei Heckel, O 3, 10, im Mh. 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Nov. aus Koger gargitr HAABURG-SUDANAENNCANIScCIE- DApfscHIffFAHRIS-GESEIISMAFTN Naigunge- Hain⁰αex 5/ delt MpffMHMUNNr TT gaeiseburo n. Burger, Mannheim, 8 1, 5. Tel. 6390. ſulſdz Frtiiatüarmbem dür geneutt Brotverſorgung. Die öffentliche Brotverſorgung bleibt in Mann⸗ 8. 7 vorerſt in der bisherigen Weiſe beſtehen. . Zt. wird beim Lebensmittelamt die Ausgabe neuer Brotkarten vorbereitet. Verſorgungsberech⸗ tigte, die in den letzten Monaten nach Mannheim zugezogen, oder hier umgezogen ſind, oder bei denen ſich die Zahl der Haushaltsangehörigen ge⸗ ändert hat, ohne daß dies beim Lebensmittelcmt meldet wurde, haben dieſe Meldung umgehend m Lebensmittelamt nachzuholen. Sonſt können . Brotkarten an ſie nicht zugeſtellt werden. Der Stammabſchnitt der Brotkarte iſt ſorg⸗ fältig aufzubewahren, da auf ihn noch Brot ver⸗ abreicht wird. 6² Brotverſorgung. Von Montag, den 15. bis Sonntag, den 21. Ok⸗ tober wird auf die Marke„.“ 1500 Gramm Brot verabfolgt. Für das Brot, das auf dieſe Marke bezogen wird, iſt der neue Preis zu bezahlen, der noch bekannt gegeben wird. 62 Die Fahrpreiſe der Straßenbahn betragen ab Sonntag, den 14. Oktober 1923(in Millionen Mark): —5 Teilſtrecken= 30; 6 u. 7= 40; 8 und mehr 50;(In der Zeit von vorm. 8,30—11,30 h in Mannheim= 20, 30, 40), Kinder 15. ahrſchein⸗ hefte 270, 350, 450, Schüler⸗ u. Invalldenhefte je 200; Wochennetz karten: Mannheim u. Ludwigs⸗ hafen 1200; Mannheim 1000; Ludwigshafen 750; Invalidenkarten 250. Wochenſtrecke nkarten 600; Zuſa karten für Rhein⸗Haardibahnkarten 225; Per⸗ ſonalſpätwagen 80. Die in der Zeit vom 10. bis einſchl. 13. Oktober gekauften Fahrſcheinhefte gelten bis einſchließlich 20. Oktober. 9³ buch or tHees Nenahelg ES. 2 — 22 2 8 = Schönheitspflege Schmerz- und narbenlose Entfernung von klaaren, Warzen u. Leberflecken, sowie Be- 1 seitigung all. Schönheitsfehler. 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