ihre Einwilligung zu geben, daß ine Note, in der es heißt —————————— Samstag, 13. Okctober gezugspreiſe: an mannheim u. umgebung in der laufend Doche Mk. 300 o00 o00. die monatlichen Sczieher verpflichten Ach bei der Beſtellung des Abonnements die während der Bezugszeit notwendigen preiserhohungen zu bezahlen. poſt⸗ ſcheckkonto nummer 17890 Karisruhe.— Hauptgeſchüftsſtelle Mannheim E G. 2.— Seſchüfts⸗Nebenſtelle Neckarſtadt, wald⸗ dofſtr. ö. Fernſpr. Ur. 741, 7032, 7033, 7034, 7035. Celegr.-Adr. Oeneralanzeiger Manndeim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Verkaufspreis 25 Millionen Mark 1923— Nr. 472 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei vorauszahlung oder mit zuſchlag für Seloentwertung: Aügemeine Anzeigen Srund⸗ JZahl 300* Schlüſſetzahl des vereins deutſcher Zetungever⸗ leger boo o 240 000 000. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen u. Ausgaben wird keine verantwort. üdern. Höh. Gewalt, Streiks, Setriebsſtbrung. uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſpr. für ausgeſall.oò. beſchrünkt. Nusgaben od. f. verſp. Nufſnahme v. Anzeigen. Ruftr. öd. Lernſpr. oh. Gewähr. Gerichtsſt. Mannheſm Beilagen: Der Sport vom Sonntag— Modezeitung— Aus Seit und Leben mit Mannheimer Frauen-Zeitung und Mannheimer Ruſik-Zeitung ——— ͤ——.. ̃ ꝛ̃ 7ß˖,j57ꝛ,¶?]]]§jf—— ̃———.—.———!tñ ͤ(.——̃— lñ7j˖r7i— ic——]7ßꝙ⅛tĩß—:ttt—— ͤ̃—ä— Annahme des Ermächtigungsgeſetzes Mit 310 zu 24 Stimmen Berlin, 15. Okt.(Eig. Ber.) Der Reichstag hat das Ermächtigungsgeſetz mit 316 gegen 24 Stimmen bei 7 Stimm⸗ enthaltungen in dritter Ceſung angenommen. Somit iſt das Geſetz mit der verfaſſungsmäßig vorgeſchriebenen Zwei⸗ drittelmehrheit angenommen. Die heutige Reichstagsſitzung nahm, wie uns unſer Berliner Büro berichtet, Verlauf: Im Reichstag herrſchte heute ſeit dem frühen Vormittag reges Leben. Die Sozialdemokraten haben eine Art Appell ver⸗ anſtaltet, die Bayriſche Volkspartei berät noch, als die Stunde für den Beginn der Vollverſammlung ſchlägt, und in der Wandelhalle die üblichen wimmelnden Haufen. Man glaubt des Ausgangs ſicher zu ſein, aber man bleibt doch etwas nervös. Ein Gerücht, daß die Bayriſche Volkspartei auf ein Münchener Geheiß hin umfallen könnte, hat, ſo unlogiſch an ſich(wäre Herr Leicht dann nicht ein Mann ohne alle Autorität?), doch einige Un⸗ ruhe bewirkt. So läuft man dann von Gruppe zu Gruppe und fragt und rechnet. Vom Zentrum hörte man, es wäre bis auf zwei Tot⸗ kranke vollzählig zur Stelle; bei der Deutſchen Volks⸗ partei ſind Hugo Stinnes und Vögler zur Stelle ſie ſind alſo doch abkömmlich geweſen; und aus der ſozialdemokratiſchen Frak⸗ tion wird glaubwürdig verſichert: ſie hätte Fraktionszwang beſchloſſen, auch die Diſſentierenden werden im Saal bleiben, werden ſogar für das Geſetz ſtimmen. Pünktlich um die Zeit des akademiſchen Viertels gellt das Glocken⸗ zeichen durch Haus und Gänge, die Völker ſtrömen in den Saal. Auch die Tribünen ſind mit Einſchluß der Diplomatenloge überfüllt. Man fiebert der Entſcheidung entgegen, die, da die Debatte über das Er⸗ mächtigungsgeſetz geſchloſſen iſt, von rechtswegen in wenigen Minuten erfolgen könnte. Aber die kommuniſtiſche Obſtruktion ſie⸗ bert nicht, ſie will ſtören, verhindern, krakeelen, wenn nicht anders, folgenden Material für ihre Demagogie ſammeln. Der Präſident baut vor. Er Die franzöſiſche vergewaltigung der Schweiz in der Jollzonenfrage Profeſt des Bundesrates Das einſeitige Vorgehen Frankreichs in der Zoll⸗ grenzfrage hat das Bundeshaus peinlich berührt. Der Vundesrat hat ſich in ſeiner heutigen Sitzung mit der neugeſchaf⸗ fenen Lage befaßt. Der Bundesrat hat beſchloſſen, gegen das ein⸗ ſeitige Vorgehen Frankreichs in der Frage der Freizonen Proteſt zu erheben und gleichzeitig die Rarlage Regierung zu erſuchen, ie Streitfrage dem Internationalen Gerichtshof im Haag unterbreitet wird. Franzöſiſche Bemäntelungen Hinſichtlich der Initiative der franzöſiſchen Regierung in der Freizonenangelegenheit, die einen ſcharfen Proteſt ſeitens der ſchwe⸗⸗ zeriſchen Regierung ausgelöſt hat, verbreitet der Quai'orſay : Die vom Bundesrat gegebenen Interpretationen über das Freizonenabkommen, ſeien nicht rich⸗ dig und ſtehen im Widerſpruch zu der Mitteilung der franzöſiſchen Regierung an die Schweizer Regierung. Die franzöſiſche Regierung hibe keineswegs beabſichtigt, die mit der Bundesregierung gepflo⸗ genen eee abzubrechen. Die Maßnahmen, die ſie getroffen habe, hatten keinen anderen Zweck, als den intereſſierten Völkern zu geſtatten, ohne jeden Scha⸗ den das Ergebnis der Verhandlungen abzuwarten deren befriedigen⸗ den Ausgang für beide Parteien die franzöſiſche Regierung erwarte. Unter dieſen Umſtänden will der Quay'Orſay nach dem Communi⸗ que nicht einſehen, warum die Angelegenheit dem Internationalen Gerichtshof im Haag unterbreitet werden müſſe. Die diplomatiſche Diskuſſion ſei ja nicht beendet und in Paris habe man die beſte Gelegenheit, ſie bis zu einer völligen Einvernahme fortzuſetzen, das die Jahrhunderte alten freundſchaftlichen Veziehungen zwiſchen Jrankreich und der Schweiz nur noch verſtärken könne. Rommuniſtiſche Reichswehr⸗pfychoſe Berlin, 13. Okt.(Von unſ. Berliner Büro.) Der kommu⸗ niſtiſche Abgeordnete Seipelt hat im ſächſiſchen Landtag von einer„Tauſend Mann ſtarken ſchwarzen Reichswehr⸗ ſoldateska“ gefaſelt, die zuſammen mit Mitgliedern vom Stahlhelm und Wehrwolf eingekleidet und bewaffnet worden ſeien. Das zuſtändige Wehrkreiskommando teilt mit, daß es ſich hier ledig⸗ lich um Aufſtellung der im Wehrkreiskommando ſtehenden Reichs⸗ wehrtruppen zu dem Zweck handelt, zur Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung ſtark genug zu ſein. Für dieſe Verſtärkung kämen Angehörige aller Bepölkerungskreiſe in Betracht. Das Reichswehrkommando hätte in einer zum 14. Oktober nach Chemnitz einberufenen Konferenz die proletariſchen Abwehr⸗ organiſationen verboten. 5 Die ſächſiſche Regierungserklärung im Landtag iſt ein Meiſterwerk einſeitigſter Deutungskunſt. Nachdem ſie einleitend im üpelſten„Roten Fahnen ⸗Jargon gegen das Großkapital, Ausbeutungs⸗ und Herrſchaſtsgelüſte uſw. zu Feld zieht, ſtellt ſie dann die Behauptung auf, daß die neugebildete „Regierung der republikaniſchen und proletariſchen Verteidigung“(!) ſich jederzeit als die Regierung der geſamten(2) werktätigen Bevölke⸗ rung fühlen und betätigen werde. Ihre beſondere Sorge ſoll den Aermſten gelten, alſo den proletariſchen Schichten, die ohne ſtaatlichen Schutz überhaupt zugrunde gehen müſſen Geſtützt auf die Arbeiter und Angeſtellten, die Angehörigen der freien Berufe, die Kleinbauern und die ſinkenden Mittelſchichten will ſie die Gefahr einer großkapitaliſtiſchen Militärdiktatur bannen, die greifbar vor uns ſteht. Sie wird dobei alles verſuchen, um eine ſolche Diktatur zu ver⸗ hindern und den Bürgerkrieg zu vermeiden Um ihren Abwehr⸗ kampf führen zu können, wird die ſächſiſche Regierung den Staats⸗ mann hat ſeinen erſten großen Erfolg errungen. erinnert bedeutſam mahnend an ſeine letzten Machtvollmachten bei Wortmeldungen zur Geſchäftsordnung und er läßt es nicht bei der Mahnung, er packt auch zu. Stöcker wünſcht die Arbeitsloſenfrage zur Erörterung geſtellt zu ſehen, Koenen von derſelben Couleur das Verbot der„Roten Fahne“: Ein Widerſpruch des Hauſes erſtickt die keinen Augenblick ernſt gemeinten Anträge. Damit ſchließt Prä⸗ ſident Löbe trotz des kommuniſtiſchen Geheuls die Geſchäftsordnungs⸗ debatte, erlaubt nur noch Ledebour, den Kanzler zu fragen, ob er ſich nicht zu der Räubergeſchichte von der Verſchwörung zwiſchen Großinduſtrie und Monarchiſten äußern wolle. Der Kanzler will nicht; neues kommuniſtiſches Geheul. Aber, die Obſtruktion iſt nie⸗ dergeſchlagen die Abſtimmung kann beginnen. Da ein neues Moment der Spannung: Dr. Leicht betritt die Tribüne. Wird er nun doch ſich ſelber desavouieren und den Weg deutſchnationaler Radaupolitik gehen? Nach ſeinen erſten Sätzen möchte es faſt ſcheinen: Die bayeriſche Volkspartei hätte neu⸗ lich ihre Erklärung abgegeben, in der Erwartung, daß Parteien und Regierung im Reich ſich bemühen würden, Bayern gerecht zu werden. Die Erwartung hätte ſich leider bisher nicht erfüllt, trotzdem werde die bayeriſche Volkspartei bei ihrem Worte bleiben, zwar dagegen ſtimmen, doch nicht aus dem Saal gehen. Sie möchte aber dieſe loyale Haltung als einen letzten Appell verſtanden ſehen. Ein paar Steine fallen von den Herzen. Die innerliche Befriedigung macht ſich in lauten Bravorufen Luft. Dann endlich hebt das Abſtimmungsgeſchäft an. Wieder haben die Deutſchnationalen den Saal verlaſſen, aber nicht mehr ſo triumphierend wie neulich. Es iſt ſchon mehr ein verlegenes Sich⸗drücken. Dr. Helfferich und Dr. Nöſicke ſind, angewidert von dem wüſten Treiben, äberhaupt nicht erſchienen. Das Reſultat der Abſtimmung gibt ihnen recht: Es war eine zweckloſe Demon⸗ ſtration! 347 Stimmen werden abgegeben, alſo mehr als zwei Drittel aller Abgeordneten ſind anweſend. Von dieſen 347 ſtimmten nur 24 mit Rein, 316, mehr als zwei Drittel, mit Ja, ſieben haben ſich enthalten. Das Ermächtigungsgeſetz iſt angenommen. Das Kabinett Streſe⸗ apparat weiter energiſch fäubern von allen, die für die verſaſſungswidrige Diktatur de⸗ oßkapitals offen oder verſteckt tätig ſind. Sie rechnet bei ihrem Kampf gegen die Feinde der Republik nicht nur mit den ſtaatlichen Machtmitteln, ſondern er⸗ wartet opferbereite Mitarbeit aller proletariſchen Schichten und ihrer Organiſationen. Dieſe Organiſationen mit allen Kräften zu fördern, wird eine der wichtigſten Aufgaben der Re⸗ gierung ſein. m Reiche wird die fächſiſche Regierung ſich mit aller Energie dafür einſezen, daß wirtſchaftliche und finanzielle Maß⸗ regeln getroffen werden, die ignet ſind, den Verfall der Mark, unſerer Staatsfinanzen, der geſamten wirtſchaftlichen und kulturellen Kräfte zu bannen. Mit aller Energie wird ſie für die Erſaſſung der Sachwerte, für die Produktionskontrolle, für die Erhaltung des Acht⸗ ſtundentages und für die Erfaſſung der Deviſen eintreien. Sie wird ſich dafür einſetzen, daß die Rechte der Arbeiter, vor allem der Betriebsräte und Gewerkſchaften, geſchützt und er⸗ weitert werden. Sie erwartet hierbei die Unterſtüßung der geſam⸗ ten ſchaffenden Bevölkerung. Innerhalb ihres Machtbereiches wird ſie mit allen ihr zur Verfügung ſtehenden Mitteln gegen unberechtiate Betriebsſtillegungen einſchreiten und Maßnahmen eifen, die die Widereröffnung ſtillgelegter Betriebe ermöglichen. i der Reichs⸗ regierung wird ſie nachdrücklich wie bisher auf ausreichende Unter⸗ ſtützung der Arbeitsloſen und Kurzarbeiter ſowie zeitgemäße Er⸗ höhung der Renten der Kriegsverletzten, Hinterbliebenen, Sozial⸗ rentner und Kleinrentner hinwirken. Es wird weiter verſucht wer⸗ den, die Lebensmittelverſorgung durch Beſchaffung von Brotgetreide und Kartoffeln aus anderen Ländern ſicherzuſtellen. Mit banger Sorge gedenken wir des kommenden Winters. Durch die rückſichtslofe Intereſſenpolitik der großkapitaliſtiſchen Kreiſe Deutſchlands und durch das dreiſte Auftreten der fasciſtiſchen Organiſationen iſt die Einheit des Deutſchen Reiches auf das ſchwerſte bedroht, und in Bayern und im beſetzten Gebiet erhebt der Separa⸗ tismus ſein Haupt. Monarchiſten und Schwerimduftrielle verbinden ſich mit dem Landesfeind, um ihre Profit weiterhin aufrecht erhalten zu können. Demgegenüber erklärt die ſächſiſche Regierung: Wir ſtehen zum Reich und werden für die Einheit Deutſch⸗ lands bis zum Aeußerſten kämpfen. Wir ſind überzeugt, daß unſer Ruf zur Sammlung und zur Ad im geſamten Volk Widerhall finden wird. Wir erwarten von der Diſziplin und dem Opfermut des Volkes, daß es gelingen wird, über alle Volksfeinde zu ſiegen und das Volk einer beſſeren Zukunft entgegenzuführen.“ Die Regierungserklärung wurde verhältnismäßig ruhig aufge⸗ nommen. Für die Deutſchnattonalen ſtellte der Abg. Hofmann einen Mißtrauensantrag gegen die Regierung. Dieſer Antrag wird in der nächſten Sitzung in der die Ausſprache über die Regie⸗ rungserklärung beginnt, zur Abſtimmung kommen. Franzoſiſche Räubergeſchichten aus Mannheim Berlin. 13. Okt. Franzöſiſche Blätter melden, daß bei der Be⸗ ſetzung des Mannheimer Schloſſes bezw. Amtsge⸗ fängnis durch die Franzoſen zwei von den Deutſchen unrechtmäßig zurückgehaltene Perſonen, ein franzöſäſcher Kriegsgefan⸗ gener und eine Belgierin befreit wurden. Zu dieſer Be⸗ hauptung liegt folgender Sachverhalt zu Grunde: Ein franzöſiſcher Kriegsgefangener befand ſich nicht im Mannheimer Schloß. Gemeintſk iſt vielmehr ein Deutſcher namens Wilhelm Vogel, der ſeit Septem⸗ ber 1923 ſich wegen Arbeit für die Franzoſen in Schutzhaft befand. Die Belgierin faß wegen Unterſchlagung und Körperverletzung in Haft und wurde von den Franzoſen mit dem Bemerken wieder ein⸗ geliefert, daß ſie zu Recht perhaftet worden ſei. Vor ihrer Feſtnahme hielt ſie ſich freiwillig in Deutſchland auf. Von einer unrechtmäßigen Zurückhaltung eines franzöfiſchen Kriegsgefangenen und der Bel⸗ gierin im Mannheimer Schloß kann keime Nede fein. Kückblick und vorſchau Die Abdankung des deutſchen Souveräns—§ 48.D. und § 1568 8SB.— Unſer parteielend— politik und Wirtſchaft — Der neue Zweifrontenkampf— Die Bedrohung des Rhein⸗ landes— haltet das Reich! Wie auch immer die heutige Reichstagsſitzung aus⸗ gegangen wäre, ob mit der Annahme des Ermächtigungsgeſetzes, wie geſchehen iſt, oder gar mit der Auflöſung, wie angedroht war, auf jeden Fall ſetzt ſie den Schlußpunkt unter das Urteil, das be⸗ zeichnenderweiſe ein engliſches Blatt, die„Times“, über den Reichs⸗ tag bereits gefällt hat, daß er ſich nämlich nunmehr ſein eigenes Begräbnis atteſtiere. Daß in der nächſten Woche noch einmal eine kurze Tagung ſtattfinden wird, in der das viel befehdete Arbeits⸗ zeitgeſetz erledigt werden ſoll, iſt nur der Ausfluß der Kompromiß⸗ verhandlungen über das Ermächtigungsgeſetz und daher nur noch als formales Lebenszeichen zu bewerten. In Wirklichkeſt ſtirbit der deutſche Parlamentarismus, wie er bis jetzt beſtand, und zwar nicht einmal in Schönheit und auch nicht, trotz des Herb⸗ 65 um mit Ibſens Hedda Gabler zu reden,„mit Weinbaub im aar“. Sonderbarerweiſe ſtehen an ſeiner Bahre nicht wie es ſonſt bei derartig traurigen Ereigniſſen der Fall zu ſein pflegt, Weinende und Leidtragende umher, ſondern man kann wohl ohne Uebertreibung ſagen, daß es heute kaum noch einen Menſchen in Deutſchland gibt, der nicht mit einem gewiſſen Behagen, wenn nicht gar aufrichtiger Freude das Verſchwinden dieſer Gemeinſchaft der Unzulänglichen und der Konklaves der Parteihuberei begrüßt. Das Intereſſanteſte an der Entwicklung des parlamentariſchen Syſtems in Deutſchland iſt zweifellos die Tatſache, daß das deutſche Volk, der deutſche„Soupe⸗ rän“ mittelbar ſeine eigene Abdankung ausſpricht, wobei die Doktorfrage in den ſtaatsrechtlichen Seminarien der Uniperſitäten praktiſch gelöſt wird, ob der verfaſſungsmäßige Herrſcher. d. b. das Volk, ſich ſelbſt ſeiner Souveränität entkleiden kann oder nicht. Zu⸗ gegeben, daß hierbei noch mancherlei juriſtiſche Fineſſen das Für und Wider der Frage verwirren können, um den Tatbeſtand kommt doch keine Erörterung herum, daß mit der durch den Reichstag geneh⸗ migten Verfaſſungsänderung und durch den Uebergang zur legalen Diktatur die Aufhebung der Weimarer Verfaſſung er⸗ folgt iſt. Und das alles, nachdem man ſich drei Jahre lang auf ge⸗ wiſſer Seite geradezu abgequält hat, den 11. Auguſt nach allen Regeln der Kunſt populär zu machen und ihn durch Reden und Muſik zu feiern. Das Ende vom Lied iſt alſo jetzt die Abkehr von den feſtlich geprieſenen Regeln und die Rückkehr zu jenen Formen der Regie⸗ rungsweisheit, die als angeblich„tyranniſch“,„unfreiheitlich“, über⸗ lebt und eines mündigen Volkes unwürdig fahrzehntelang aufs hef⸗ tigſte bekämpf wurden. Ob nun wohl ein anderer, neuer Reichstgg eine fröhlichere Urſtänd erleben wird? Man kennt in der politiſchen Algebra gewiſſe Ziffern, die in der Geſchichte ſolcher Staaten immer wiederkehren, in denen es nach all⸗ So hatten wir im olſen k. u. k. Oeſterreich den bekannten Paragraphen 14, der der polikiſchen gemeiner Anſicht etwas unordentlich zugeht. Weisheit letzten Schluß ſeit Taafes und Badenis Zeiten bedeutete. In Deutſchland fängt der Artikel 48 der Verfaſſung eine ähnliche Nolle zu ſpielen an. Wenn die Dinge ſich ſo weitergeſtalten wie bisher, wird der berühmte Eheſcheidungsparagraph des B. G. B. 1568 ſeinen Vorrang an Beliebtheit an ihn abtreten müſſen, denn gleich jenem kann er für alles angewandt werden und hat ſogar begründete Aus⸗ ſicht, die ſtatiſtiſch feſtgeſtellte Eheſcheidungsziffer hinſichtlich der Häu⸗ figkeit zu übertreffen. Wer Symbolik liebt, mag das Bild der Ghe auch auf parlamentariſche Regierung und Reichstag anwenden. Auch dieſe Ehe wird jetzt, wenn auch noch nicht gerade geſchieden, ſo doch aber vorläufig einmal auf einige Zeit getrennt. Wo liegen nun die „Eheirrungen“? In den erſten Jahren des jungen Glücks offenſicht⸗ lich und wiederholt auf der Regierungsſeite, aber neuerdings zuneh⸗ mend bei dem andern Partner, dem Reichstag. Der letzte Grund iſt ja nur in dem Parteielend zu ſuchen. So vieles auch der Krieg und die Revolution umgeſtürzt oder umgebildet haben, an einem haben ſie doch nicht rütteln können: die alten Parteimaſchinen knarren und arbeiten mißtönig weiter und weiter im altgewohnten Gang und der Zuſtand wird umſo ſchlimmer, je mehr es ihnen an dem ſo über⸗ aus nötigen Schmieröl der Erkenntnis mangelt. Da das Wahlgeſet den Parteien ſelbſt die Entſcheidungen in die Hand gelegt hat und allen demokratiſchen Grundſätzen zum Trotz, der Partei und dem Partej⸗ programm ein Uebergewicht zuerteilt, das ſich von Tag zu Tag ſchwe⸗ rer fühlbar macht, kann man ſich ſchließlich nicht mehr wundern, wenn das Nationallied„Deutſchland über alles“ abgelöſt wird von der Deviſe(die leider kein Reichskommiſſar erfaſſen kann):„Die Par⸗ tei und das Dogma über alles!“ Die immer noch nicht überwundene Angewohnheit, alle politi⸗ ſchen Dinge bei uns zunächſt nur vom innenpolitiſchen Standpunkt aus zu betrachten, führt notwendigerweiſe zu Kleinlichkeiten und Albernheiten, die ſich im ewigen Kriſenſpielen fühlbar zeigen. Der Eiertanz um Perſonenfragen, Beeinfluſſungsmöglichkeiten und In⸗ tereſſenvertretung führt die Parteien je länger je mehr von der gera⸗ den Linie ab, auf der ſich angeſichts der äußeren Lage alle Parteſen von ſelbſt einigen müßten. Zu allem Unglück iſt nun auch neuerdings wieder ein heftiger Streit darüber entbrannt, wem von beiden, der Politik oder der Wirtſchaft der Ausſchlag bei den Entſcheidungen über die letzten Dinge Deutſchlands zukommt. Wollte man in dem Meinungskampf dg⸗ rüber ein Urteil fällen, ob die Nur⸗Politiker mehr der Wirtſchaft oder die Nur⸗Wirtſchaftler mehr der Politik ſchadeten, weil die einen von den Belangen der anderen ebenſo wenig verſtänden wie dieſe von jenen, könnte ſie füglich dahin lauten, daß beide Recht haben. Politik un d Wirtſchaft gehören heute ſo eng zuſammen wie nie zu⸗ vor in der Weltgeſchichte. Zweifellos haben die Politiker aus der Verkennung der wirtſchaftlichen Tatſachen heraus unendlich viel ge⸗ ündigt.(Man denke 3. B. an die Auslieferung der Handelsflokte urch Erzberger). Aber wenn die Wirtſchaftler anfingen, auf eigene Fauſt Politik zu treiben, dann würde es meiſt erſt recht ſchlimm, weil ſie letzten Endes gegen einander agierten. Das erleben wir ſo auch neuerdings wieder bei den Düſſeldorfer Verhand⸗ lungen und ihren Folgen. Nachdem die erſte Hitze verflogen iſt, lautet das Urteil über das Vorgehen der Induſtriellen bereits erhebl ruhiger, da man ſelbſtverſtändlich um die nackte Tatſache nicht herum ommt, die Induſtrie des beſetzten Gebietes auf irgend eine Weiſe gezwungen iſt, ihre Werke wieder in Schwung zu bringen, nachdem die bisherigen Unterſtützungen durch das Reich eingeſtellt worden ſind. Da jetzt Reichskanzler und Reichsregierung wieder⸗ holt erklärt haben. daß die betreffenden Herren ſich durchaus lopal verhalten hätten, kann man bis zu dem Beweis des Gegen⸗ teils mit der weiteren Beurteilung zurückhalten. Aber das eine muß dach noch geſagt werden, daß die Induſtrie eine merkwürdige„Ge⸗ ſchicklichkeit“ darin aufbringt, taktiſch ſo ungeſchickt wie mög⸗ lich zu verfahren, wodurch ſie trotz befter Abſichten und guter Grunde Jeinen Teil der öffentlichen Meinung gegen ſich aufbringt. So war — ͤ—— ——— — —5—— 8———————————— 2 22— 22T—TTTTTT— 8————————————————————————————————....————— 2. Seite. Nr. 472 Mannheimer General⸗Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Samstag, den 13. Oktober 1923 es auch diesmal wieder der Fall bei dem Verſuch der einſeitigen Derlängerung der Arbeitszeit im Bergbau, ein Verfahren, das untſo unzweckmäßiger war, als die ganze Frage ja doch in weni⸗ gen Tagen durch das Arbeitszeitgeſetz geregelt wird. Der einzige Praktiſche— 5 beſteht nun wiederum in einer neuen Verhetzung der Maſſen durch Schlagworte und in der politiſchen Zuſammenführung von Strömungen und Gruppierungen, die auf dem beſten Wege Waren, ſich anders zu orientieren. Verſchließt man denn abſichtlich die Augen, daß ein neuer Kampf zwiſchen Kapital und Ar⸗ beit angeht der jetzt ausgefochten werden muß, weil von ſeinem Ausgang das Weiterbeſtehen oder das Ende der ſozialen Kriſis 3 nächt nur Deutſchlands, ſondern Mitteleur opas abhãngt? Gebrauch unſerer Deutſchland führt zur Zeit abermals einen Zweifronten⸗ krieg. Günſtigere Ausſichten ſcheinen ihm trotz mancher noch in erwartenden ſchweren Erſchütterungen im Innern beſchieden zu ſein. Dagegen hängen tiefer und ſchwärzer als zuvor die Wolken am äußeren Horizont. Das Schickſal der deutſchen Demarche in Brüſſel und Paris zeigt abermals— eine Zuſam⸗ menſtellung derartiger Entſcheidungen füllt heute ſchon Bände!—, wie das Ziel Frankreichs ſtarr und unverrückbar dasſelbe bleibt: die politiſche und wirtſchaftliche Hegemonie über den Kontinentl Demgegenüber wird die engliſche Politik von Dag zu Tag immer mehr dem Bilde ähnlich, das man ſich von der progreſſiven Paralyſe zu machen pflegt. Die britiſche Reichskon⸗ ſerenz, von der öffentlichen Meinung Englands begrüßt, weil ſie dem engliſchen Politik⸗Willen neuen Ausdruck zu geben beſtimmt ſein ſollte, verſandet in Nebenſächlichkeiten und tagt, wenn die Behandlung der auswärtigen Fragen peinlich zu werden beginnt, hinter verſchloſſenen Türen. Man berauſcht ſich an den Nomen⸗ claturen neuer Ausdrucksformen des britiſchen Imperiums, man redet von Umſtellung und Aktivierung und— tun dennoch nichts. Umſo unangenehmer empfindet jener Teil der politikgewohnten eng⸗ liſchen Intelligenz dieſe nun wirklich nicht mehr„wohlwollend“ zu nennende, ſondern durch Poincares Willen England aufgezwungene Impotenz, und man kann in der Tat, wenn man die engliſche Preſſe aufmerkſam verfolgt, feftſtellen, wie ſo etwas wie ein Ge⸗ fühl der Verachtung ſtändig zu⸗ für die Politik Baldwins J. A „Himmt. Einer der ehrlichſten engliſchen Publiziſten, Hobſen, der im„Mancheſter Guardian“ wiederholt unerſchrocken die Wahrheit geſagt hat, wobei er auch Deutſchland nicht immer er⸗ freuliche Spiegelbilder vorhält, hat in dieſen Tagen der oben ge⸗ „nnzeichneten Stimmung Ausdruck gegeben, indem er folgendes ſchrieb:„Und wie ſteht es mit der Politik von Frankreichs großem Verbündeten? Von Anfang an unterrichtet über die Illegalität Der franzöſiſchen Aktion und über die wirtſchaftlichen Schäden und politiſchen Gefahren, die ſie mit ſich brachte, gaben wir ihm den Segen unſrer„wohlwollenden Neutralität“ und den kontrollierten Bahnen als Ermutigung für die Moeichsverletzer, während wir mit einer andern Stimme Deutſch⸗ kands Widerſtand zuflüſterten. Während wir Herzlich⸗ keit beteuern und unſerem Verbündeten ſogar„Erfolg wünſchen“, geben wir unſerm Antagonismus gegen die Ruhrpolitik ſo ernſten Ausdruck, daß wir Deutſchland nicht unberechtigt verleiten, unſre Einmiſchung zu erwarten. Dieſe Erwartung bringen wir Anfang Nuguft befliſſen zur Reife genau in dem Augenblick, wo Deutſch⸗ kand zur Verzweiflung getrieben die Notwendigkeit einer Kapitu⸗ lation zu begreifen anfing. hielt dieſe Kapitulation auf und gab dem gequälten Deutſch⸗ land einen neuen Hoffnungsſtrahl. Dieſe Note, ſo zeigt ſich nun, fußerte Worte leeren Proteſtes ohne den Schatten einer Politik hinter ihnen. Sie wird nun in der Geſchichte daſtehen als ein klares Eingeſtändmis, daß wir die Natur des Ver⸗ brechens verſtanden, deſſen wohlwollender Mitſchul⸗ diger wir waren. Unſer„Ja und Nein“ iſt offenſichtlich verant⸗ wortlich für den neuen Tag des Schreckens, der für Deutſchland und Europa heraufdämmert.“ Der„neue Tag des Schreckens“ zeigt ſein erſtes fahles Licht vor allem über dem in ſeinem Leben bedrohten Rheinland. Sehe ſeder, der politiſches Blickvermögen hat, doch genau hin, wie gdaſche an Maſche fügt, um urdeutſches Land loszureißen aus deig Verband des großen gemeinſamen Volerlandes. Mit der Ab⸗ trennung des Rheinlandes ſoll das Signal ertönen für alf die Hyänen im Norden und Oſten Deutſchlands, die heute ſchon Daraufs lauern, ſich auf den nach ihrer Meinung widerſtands⸗ unfähigen Kadaver zu ſtürzen. Das Ziel Frankreichs iſt ja nur zuy bekannt: Anſtelle des deutſchen Reiches eine Fülle von kleinen Staaten zu ſchaffen, die ſich in gegenſeitiger Eifer⸗ es Zeit, ſich dagegen wehren zu können, bich als ein Ganzes fühlt. Fückteler und Intereſſenbekämpfung die Wage halten und dadurch Anfühig werden, ſich wieder zu einem Ganzen zu verbinden. Der Balkan ſoll fortab am Rhein beginnen! Noch iſt aber nur dann, wenn wenigſtens in dieſem einen Punkte angeſichts der wichtigſten Enk⸗ ſcheidung, die uns bevorſteht, das deutſche Volk ſich wirk⸗ Abermals weiſt uns Fichte in ſeiner vierzehnten Rede an die deutſche Nation den Weg: „Ihr habt doch noch die Deutſchen als Eins nennen hören, Ihr habt ein ſichtbares Zeichen ihrer Einheit, ein Reich und einen Reichsverband geſehen. Soll, was nach Euch kommt, ſich an andere Vorſtellungen gewöhnen, fremde Formen und einen anderen Geſchäfts⸗ und Lebensgang annehmen? Und wie lange 7 ſtullliche Karoſſe um wird es noch dauern, daß keiner mehr lebe, der Deutſche geſehen oder von ihnen gehört habe?“ Soll es wirklich dahin kommen? Haltet das Reich! Kurt Fischer Unſere Note vom 11. Auguſt Nachklänge zu den oberbadiſchen Unruhen Der Freiburger Bürgerausſchuß beſchäftigte ſich in ſeiner letzten Sitzung auf Grund eines von den ſozialdemokratiſchen und kommuniſtiſchen nd der geſtellten Antrages mit den Unruhen während der Tage vom 18. bis 20. September d. Js. Der Stadtrat hatte eine Ueberſicht über die durch die Ausſchrei⸗ tungen verurſachten Schäden vorgelegt, aus der hervorging, daß der Schaden am Rathaus 5,370 Millionen I, an Reben(dieſe wurden von einer Rotte junger Burſchen geplündert) 720 Milliarden beträgt und daß für Wiederinſtandſetzungsarbeiten 60 Milliarden K notwendig werden. Infolge des Generalſtreiks hatte das Theater einen Ausfall von 6 Milliarden, die Straßenbahn einen ſolchen von 3910 Millionen„ und das Elektrizitätswerk in⸗ folge des Ausfalls von Stromverſorgung einen Verluſt von 86 310 Millionen%, während der Betriebskaſſenkursverluſt 6 Milliarden ausmacht. In der nun folgenden Ausſprache wurde das Verhalten dez Oberbürgermeiſters Dr. Bender von der Linken ſcharf kritiſiert und von kommuniſtiſcher Seite wurde der Rücktritt des Oberbügermeiſters gefordert. Von ſozialdemokratiſcher Seite wurde dem Oberbürger⸗ meiſter der Vorwurf gemacht, daß er den ſozialdemokratiſchen Stadt⸗ rat Geiler, der an der Stillegung ſtädtiſcher Betriebe mitgewirkt hat, aus dem Rathaus hinausgewieſen hätte. Von den bürgerlichen Par teien wurde demgegenüber die Tätigkeit des Oberbürgermeiſters in jenen Septembertagen anerkannt und hierauf gegen die Stimmen der Kommuniſten und Sozialdemokraten eine vom geſchäftsleitenden Vorſtand eingebrachte Entſchließung angenommen, in der das Be⸗ dauern des Bürgerausſchuſſes und ſeiner Entrüſtung Ausdruck ge⸗ geben wird, über die während jener Tage in Freiburg vorgefallenen Unruhe und Ausſchreitungen. Der Regierung wird gedankt, daß ſie mit feſter Hand zur Wiederherſtellung der Ordnung eingegriffen hat und dem Oberbürgermeiſter wurde für ſein energiſches Eingreifen für die Aufrechterhaltung der Ordnung und Wahrung der ſtädtiſchen Selbſtverwaltung gegen ungeſetzliche Eingriffe Dank und Anerken⸗ nung ausgeſprochen. 1** gein Jivilkommiſſär für Sachſen J Berlin, 13. Okt.(Von unſ. Verl. Büro.) Entgegen anders lautenden und immer erneut verbreiteten Gerüchten ſtellt die National⸗ liberale Korreſpondenz feſt, daß die Reichsregierung keinen Zivilkommiſſar für Sachſen ernannt hat. Ein merkwürdiger„Sporkklub“ Berlin, 13. Okt.(Von unſerm Berliner Büro.) Geſtern früh ſind hier von der Polizei in den Klubräumen des deutſchen Vereins für Leibesübungen„Olympia“ mehrere Hausſuchungen bei den Mit⸗ gliedern des Vereins vorgenommen worden. Der Vorſitzende und mehrere Gruppenführer dieſes„Sportklubs“. im ganzen 6 Perſonen, ſind verhaftet worden. Man nimmt an, daß die Verhaftungen mit den letzten Ereigniſſen in Küſtrin und an anderen Stel⸗ len der Berliner Umgebung in Verbindung zu bringen ſeien. Der „Sportklub“ ſetzt ſich nach den Mitteilungen einer hieſigen Lokal⸗ korreſpondenz aus den Mitaliedern des nach dem Kapp⸗Putſch auf⸗ gelöſten Regiments Groß⸗Berlin zuſammen. Dieſes Regiment beſtand aus den Offizieren der alten Armee und hatte ſich im Frühſahr 1919 zuſammen mit dem Regiment Rheinhardt ſehr weſentlich an der Un⸗ terdrückung des Aufſtandes beteiligt. Später wurde das Regiment aufgelöſt, weil ein Teil der Führer an dem Kapp⸗Putſchunternehmen aktiv teilgenommen hatte. Der„Sportklub Olympia“ bewohnte im Norden Berlins eine ganze erſte Etage, die als Kubraum ausgebaut war. 8 Berlin, 13. Okt.(Von unſ. Berl. Büro..30 Uhr nachm.) Die Verhaftungen, die im Laufe des geſtrigen Tages im Sportklub „Olympia“ vorgenommen wurden, ſind zum größten Teil wieder aufgehoben worden. Auch der Vorſitzende, ein Oberſt a. D. v. Luck iſt nach ſeiner Vernehmung wieder auf freien Fuß geſetzt worden. Es iſt gegenwärtig die Unterſuchung darüber im Gange, ob das beſchlagnahmte Material tatſächlich Belaſtendes enthält. Letzte Meloͤungen Ueberfälle auf Eiſenbahnzüge London, 12. Okt. Reuter meldet aus Moskau: Der Expreß⸗ zug Warſchau⸗Moskau wurde etwa 100 Meilen von der ruſſiſchen Ein britiſcher, ein italieniſcher und ein 7 lniſcher Kurier wurden be⸗ raubt. Das diplomatiſche Gepück blieb unverſehrt. London, 13. Okt. Reuter meldet aus Redding(Californien): Ein Eiſenbahnzug, der einen Tunnel in den Siskiyoubergen verlaſſen hatte, wurde von Räubern überfallen. Sie töteten drei Be⸗ amte, ſprengten den Poſtwagen mit Duynamit und entkamen mit einer größeren Summe Geldes. Ein Poſtbeamter wurde durch die Explofſon getötet. Die Fahrgäſte blieben unbehelligt. Es heißt, daß nür zwei Mann den Handſtreich ausführten. Kreuznach, 13. Okt. Geſtern nachmittag kam es hier zu größeren Ausſchreitungen Arbeitsloſer, die in der Mannheimer Straße und in der Kreuzſtraße an ſechs großen 0 die Fenſterſchei⸗ ben einſchlugen und plünderten. Die franzöſiſche Beſatzungsbehörde hat den Belagerungszuſtand verhängt. *Die geſtrigen Anruhen in Köln haben, wie von dort gemeldet wird, das erſte Todesopfer gefordert. Ein Frau erlitt beim Einſchreiten der Polizei ſchwere Verletzungen, an denen ſie im Kran⸗ kenhaus nach der Einbringung ſtarb. Grenze entfernt, von Räubernüberfallen und ausgeplündert. Städtiſche Nachrichten Eſüoro⸗Herbſtmeſſe 1923 Drogiſten⸗Jach⸗Ausſtellung Die Eſüdro, Einkaufsgenoſſenſchaft ſüddeutſcher Drogiſten e. G. m. b.., Mannheim, veranſtaltet bis einſchließlich Montag im Fried⸗ richspark ihre Herbſtmeſſe, zum erſtenmal in bedeutend erwei⸗ tertem Umfange. Die im Jahre 1907 gegründete Genoſſenſchaft zählt etwa 400 Fachdrogerien aus Baden, Württemberg, der Pfalz, Heſſen und Frankfurt a. M. zu ihren Mitgliedern. Seit 1919 iſt Mann⸗ heim Sitz der Zentrale. Eröffnung der Meſſe In der elften Vormittagsſtunde verſammelten ſich die Auſſichts⸗ ratsmitglieder der Eſüdro mit den Ehrengäſten und den Ausſtellern im Seitenſälchen zu einem ſchlichten Eröffnungsakt, den Stv. Röhnert im Namen des Aufſichtsrats der Efüdro mit herzlichen Begrüßungsworten einleitete. Er hieß insbeſondere den Vizepräſi⸗ denten der Handelskammer, Herrn Rothſchild, Handelskammer⸗ ſyndikus Dr. Blau ſtein, Domänenrat Honecker, Handels⸗ ſchuldirekltor Dr. Weber und Herrn Hauk, den Lehrer der Dro⸗ giſtenfachſchule, die Ausſteller und die Vertreter der Preſſe will⸗ kommen und gab ſeiner Freude über das rege Intereſſe Ausdruck, das der Meſſe durch Behörden und Ausſteller entgegengebracht wor⸗ den iſt. Das vollbrachte Werk ſtellte eine gewaltige Arbeitsleiſtung dar, die in der gegenwärtigen Zeit nicht hoch genug eingeſchätzt wer⸗ den könne, die zugleich aber Zeugnis ablege von der Leiſtungsfähig⸗ keit der Fachorganiſation. Direktor Bächle ſchloß ſich namens des Vorſtandes der„Eſüdro“ dem Willkomm des Vertreters des Auf⸗ ſichtsrats an. Als man vor einigen Wochen, durch den Erfolg der im eigenen Heim in der Kirchenſtraße abgehaltenen Frühjahrsmeſſe angeſpornt, an die Vorbereitungen der Herbſtmeſſe herangegangen ſei, habe man infolge der immer ſchwieriger werdenden wirtſchaftlichen Verhältniſſe von allen Seiten teils erſtaunte, teils ironiſch gehaltene Zuſchriften bekommen, in denen das Unternehmen mit einem großen Fragezeichen verſehen wurde. Trotzdem habe man ſich nicht irre machen laſſen. In den letzten Wochen ſeien zwar große Schwierig⸗ keiten zu überwinden geweſen, aber alle Hinderniſſe wurden in der Erkenntnis überwunden, daß ſelbſt in ſchlimmſten Zeiten im Handel kein Peſſimismus ſich breitmachen darf getreu dem Dichterwort: Allen Gewalten zum Trotz ſich erhalten! Herr Bächle ſtreifte kurz die Aufgabe der„Eſüdro“: Die ſüddeutſchen Drogiſten auf genoſſen⸗ ſchaftlicher Baſis zuſammenzufaſſen zu einer Organiſation, die allen wirtſchaftlichen Erſchütterungen gewachſen iſt. Dieſe Idee des ge⸗ noſſenſchaftlichen Zuſammenſchluſſes habe in den Kreiſen der Fach⸗ genoſſen nach und nach ſo ſeſte Wurzeln geſchlagen, daß die Mehr⸗ 9505 der ſüddeutſchen Drogiſten Mitglieder geworden ſind. Die ogiſtenbranche, mit dem Wirtſchaftsleben aufs engſte verknüpft, bringe ihren Angehörigen keine großen Reichtümer ein. Um ſo mehr ſei die Wirkſamkeit der„Eſüdro“ zu ſchätzen, die ihren Mit⸗ gliedern den mühſeligen Exiſtenzkampf erleichtern und ihnen die Warenbeſchaffung zu möglichſt billigen Preiſen gewährleiſte. Redner ſprach ſeine Freude darüber aus, daß es gelungen iſt, eine ſo ſchöne Ausſtellung zuſtande zu bringen. Hoffentlich würden die Ausſteller für die Opfer, die ſie an Zeit, Geld und Mühe gebracht, durch recht gute Erfolge belohnt. Herr Rothſchild brachte die beſten Wünſche der Handels⸗ kammer zum Ausdruck. Schon im habe es ihm auf der„Eſüdro“ ſo gut gefallen, daß er der Delegation zur Herbſt⸗ meſſe mit Freude Folge geleiſtet habe. Es gehöre wirklich viel Mut dazu, in der jetzigen Zeit eine derartige Meſſe zu veranſtalten, die er als eine Tat bezeichnen müſſe. Die Eſüdro⸗Meſſe ſei zweifelloz die Meſſe der Zukunft, weil in ihr ein ſpezialiſierter Kunden⸗ kreis zuſammenſtröme. Redner ſchloß mit dem herzlichen Wunſche, daß allen Beteiligten ein guter Erfolg beſchieden ſein möge. Sip. Röhnert verwies in ſeiner als Vertreter des ſüd⸗ deutſchen Drogiſtenverbandes, der n, Heſſen, Württemberg und Frankfurt umfaßt, die e e durch das zielbewußte Zu⸗ ſammenarbeiten der mit Bezirksvereinen erzielt wurde. Wärmſte Aner der Leitung und den Angeſtellten der Efüdro, die in aufopfernder Tätigkeit die Meſſe vorbereitet haben. Nur immer vorwärts, niemals rückwärts! müſſe die Loſung ſein. Als Herr Hauſel⸗Stutt die Grüße der ſchwäbiſchen Kollegen überbracht Gaßeung Bree Gruhle, der ſich als Ausſtellungsleiter in unermüdlicher Arbeit um das Zuſtandekommen und Arrangement der Meſſe hervor⸗ ragende Verdienſte erworben hat, der Rundgang angetreten, über den wir im Einzelnen noch berichten werden. Das Arrangement zeigt Noutine und Geſchmack. Im großen Saale haben die langjährigen Lieferanten der Eſüdro ihre Stände in ebenſo gefälliger wie überſichtlicher Weiſe aufgebaut. Im der Glasveranda iſt die Ausſtellung der„Eſüdro“, eine Sehenswürdig⸗ keit für ſich, untergebracht. Man gewinnt hier einen umfaſſenden Ueberblick über die hunderterlei Artikel, die die„Eſüdro“ führt. Die Meſſe iſt nicht nur für den Fachmann, ſondern auch für das allgemeine Publikum, für das die Stunden von—6 Uhr nach⸗ mittags reſerviert ſind, ſo ſehenswert, daß ihr Befuch angelegentlich empfohlen werden kann. Sch. Thavons Abenteuer vitus Roman von Eruſt Klein. Nachdruck verboten) (Fortſetzang) Als er vor das Bahnhofsgebäude trat, ſah er gerade noch eine die nächſte Ecke biegen. Auf dem Bock glünzte die Uniform des goldbetreßten Kawaſſen. Vitus kletterte in eine der vorſintflutlichen Droſchken und fuhr in ſein altgewohntes Hotel„Olympia Palace.“ Dort wartete dem telegraphiſch übermittelten Befehl gemäß Salomon auf ihn. Sglomon war ein ſpaniſcher Jude, der ſeine abwechſlungsreiche Laufbahn als Hamal am Hafen begonnen hatte. Er war ſechs und einen halben Fuß hoch, dementſprechend breit und hatte als Hände ein paar Pranken, für die man in Ländern fortgeſchrittener Kultur unbedingt einen Waffenpaß gebraucht hätte. Des weiteren deichnete ſich Salomon durch ſeine Gemütsart aus, die als alles, 5 Skola, an deren Fuß der Türke und an deren Ende der Armenier nur nicht als friedfertig bezeichnet werden kann. Er war wohl einer der größten Gauner, die ungehangen auf dem Balkan herum⸗ laufen. Und das will etwas beſagen! Man hat da ein ſehr hübſches Sprichwort: Zehn Türken gehen auf einen Albaneſen (cas Schlauheit und Geriſſenheit anlangt), zehn Albaneſen auf enen Spanfolen, zehn Spaniolen auf einen Griechen, und zehn Erlechen aef einen Armenier. Salomon aber ſtrafte dieſe ganze ſteht, Lügen; denn er war ſchlauer, geriſſener, hinterliſtiger und niederträchtiger als je zehn Spaniolen, Griechen und Armenier zuſammen. Vom Hamal hatte er ſich dem Berufe des Komitadſchis zuzewendet und war, da er, aus Gott weiß was für Grund, die Eriechen nicht leiden konnte, in die berühmte Bulgarenbande des Sgraſoff eingetreten. Nach ein, zwei Jahren fühlte er den Drang zur Selbſtändigkeit in ſich und eröffnete ein gut florierendes ſt auf eigene Fauſt. Die paar Meſſerſtiche und ſſe, die er dabei ſtets zum bleibenden Nachteil der ger austeilte, drückten ſein Gewiſſen ebenſowenig wie nen Rücken die Zentnerlaſten, die er einſt als Hamal zu ſchleppen gewohnt geweſen Man muß leben, nicht wahr? Ddas Wort Oiben und loben laſſen“ ſtand allerdings nicht in dieſes Salomon der Weisheit. Bis ihn eines Tages ſein Schickſal ereilte in der Geſtalt Sa⸗ rahs, der zierlichen Tochter des alten Benjamm Ephruſſi, des Fleiſchhändlers. Sie ſchlug den Starken und zwang ihn in ihre Feſſeln. Salomon begründete einen eigenen Herd, vertiefte ſich in die Freuden enes innigen Familienlebens und etablierte ſich als Dragoman, wobei ſich noch immer Gelegenheit genug bot, andere Menſchen zu begaunern und zu betrügen. Aber zwei gute Eigen⸗ ſchaften hatte er doch, der Salomon: erſtens eine fanatiſche Liebe zu ſeinem Weibe und ſeinen zwei Kinderchen, zweitens eine hün⸗ diſche Anhänglichkeit an Vitus Thavon, den Journaliſten. Sie kannten einander ſchon eine Reihe von Jahren, der wag⸗ halſige Zeitungsmenſch vom Okzident und der wilde Balkanier von den weißen Geſtaden Salonikis. Hatten manche Gottes⸗ und Teufelsfahrt miteinander gemacht, manche Gefahr miteinander aus⸗ gefochten, hatten miteinander gefroren, gehungert, gedarbt. Und nie als Herr und Diener, ſondern als Kamerad mit dem Kame⸗ vaden. Deshalb war Salomon auch allezeit bereit, jede Gurgel durchzuſchneiden, die Vitus Thavon durchgeſchnitten haben wollte — pardon, durchgeſchnitten hätte haben wollen. Zuerſt kam in Salomons Herzen Sarah, ſein Weib, dann ſeine Kinder, gleich dicht dahinter Vitus——— und dann kam überhaupt nichts mehr als ein bodenloſer Abgrund, angefüllt mit den ſchwärzeſten alle ſchwarzen Sünden. 5 Salomon war kein Mann von vielen Worten. Er gab zur Begrüßung Vitus einen herzinnigen Druck ſeiner behaarten Tatze, ſchulterte die zwei Koffer und marſchierte poran in das Zimmer, wo die blonde Theres, des Hotels ſchwäbiſche Wirtin, ein kräftiges kaltes Mahl bereitgeſtellt hatte. Ehe ſich Vius darüber machte, packte er die für Salomon und die Seinen mitgebrachten Geſchenke aus— für Sarah ſchönes blaues Tuch zu einem Sabbatkleid, für dis Kinder ein paar Puppen, die mit den Augen rollen konnten, und für den Pater Familias ſelbſt einen prochtvollen Steyr⸗ Browning. 5 Salomons Begeiſterung kannte keine Grenzen. Vorſichtig, als hantierte er mit Meißener Porzellan, tat er die Präſente für Weib und Kinder beiſeite. der Browning dagegen war etwas, was man anfaſſen konnte. Seine kleinen Augen begannen zu funkeln, und er ließ ſich ſofort zeigen, wie das Magazin zu laden, wie es einzuſchieben war. Famoſe Sache das! Gleich acht Schuß hinter⸗ einander! Und Salomon ſprach die zarte Hoffnung aus, bald Gelegenheit zu haben, an was Lebendigem zu probieren, ob ſo ein Browning beſſer ſei als ein Revolver. Damit war man gleich bei der Angelegenheit, die Vitus nach Saloniki gebracht hatte. „Weiß du, warum ich hier bin?“ fragte er den Spaniolen. Der grinſte und zeigte freigebig ſeine ſchwarzen Zahnſtummel. „Nicht werd ich wiſſen. Wegen dem Profeſſor, den die Antar⸗ tes weggeſchleppt haben. Vitus ſchluckte das Stück Kalbsbraten hinunter, an dem et gerade kaute, und richtete an Salomon eine feierliche Frage. „Salomon, wie ſtehts? Biſt du dabei beteiligt oder nichte Sonſt hat es gar keinen Zweck, daß ich mich mit dir unterhalte.“ Salomon geriet außer ſich. Salomon fühlte ſich bis in die Tiefe ſeines Herzens gekränkt. Er und mit griechiſchen Räubern! Mit ſolchen Banditen!—— Mit ſolchen Roſchen! Und er ſah ſich im Zimmer nach einem Platz um, wohin er ſeine Wut und Ver⸗ achtung ſpucken konnte. Da das aber nicht ging, erleichterte et ſich durch einen vier Meter langen Fluch, der ſich aus ſämtlichen Sprachen der Levante zuſammenſetzte. Als Schlußpunkt kam ein Schwur beim Leben ſeiner Frau, ſeiner Kinder, ſeinem Leben, dem Leben des Herrn Vitus——— „Gut,“ ſagte der.„Schließlich kann ja auch einmal eine Gau⸗ nerei ohne deine werte Mithilfe durchgeführt werden. Alſo weiter! Was iſt mit Hamid Bey?“ „Hamid Bey iſt geſtern abend nach Katherini hinüber, um did ein Bataillon zur Verfolgung der Banditen aufbieten.“ „Da können ſie zehn Bataillone loslaſſen,— ich wette, die Grenze.“—— „Auch meins Meinung. Uebrigens ſoll ich Ihnen dieſen Brief von Hamid Bey geben.“ Hamid Bey war Zivilkommiſſar des Wilaſets Sglonit, ſo eind Art ziviler Gendarmeriekommandant, ein fanatiſcher Moſlem, deſſen Hauptaufgabe darin beſtand, ſich mit den mazedoniſchen Banden herumzuſchlagen. Hoch oben in den Vergen von Monaſtir hatte Vitus ſeine Bekanntſchaft vor drei Jahren gemacht. Juſt zur rechten Zeit; denn als Vitus und ſein getreuer Salomon ſich ihm näherten, war er gerade damit beſchäftigt, ſich von fünf ſerbiſchen Komitadſchis lebend eingraben zu laſſen. Er war, von nur drei Zaptiehs(Gendarmen) begleitet,— wie das eben auf dem Balkar paſſieren kann— überfallen worden an der Unterhaltung zu beteiligen begannen. — Truppen in Elaſſona zu ſammeln. Die Türken wollen mindeſtens Geſellſchaft iſt mit dem Herrn Profeſſor längſt über die griechiſche Die drei Zaptiehs lager ſchon als tote Männer da, als Vitus und Salomon ſich ihrerſeitz — — braucher, der ganz geſchäftstũ ——— Samstag, den 13. Oktober 1923 ——— Nr. 472. 3. Seile Mannheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Mannheim am Wochenende die Milliardenrechnungen der ſtädtiſchen Waſſer⸗, Gas⸗ und Elekteizitätswerke: die ſofortige vollſtändige Bezahlung eine Unmöglichkeit für viele verbraucher— Die Gasmarken: Aufklärung über die Unſtimmigkeiten zwiſchen Kaufpreis und Anrechnung bei Jahlung der Rechnung Die Rechnungen der ſtädt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke, zie in den letzten Tagen den Verbrauchern präſentiert wurden, haben nicht geringe Aufregung hervorgerufen, weil ſelbſt dem„kleinen Mann“ Milliarden abverlangt werden. Die Erheber ſind nicht zu beneiden. Ueberall ruft ihr Erſcheinen Erſtaunen, Entſetzen und Entrüſtung hervor. Es muß als ſelbſtverſtändlich angenommen werden. daß die Beamten, die mit dem Einzug der Waſſer⸗, Gas⸗ uſw.⸗ Gelder betraut ſind, recht hoch gegen Unfall ver⸗ ſichert wurden, weil keiner ſicher iſt, daß er mit intakten Gliedern von ſeinem Dienſtgang zur Zentrale in K7 zurückkehrt. In vielen Fällen iſt nicht der böſe Wille für das ablehnende Verhalten vieler Verbraucher verantwortlich zu machen. Sie möchten gern zahlen, aber ſie können nicht. Gar mancher ſagt heute in ſeinem ſugend⸗ lichen Leichtſinn: Was iſt denn eine Milliarde— eine Goldmark bei einem Dollarſtand von 4 Milliarden! Aber wenn ihm dann 3, 4, 5 und mehr Milliarden auf einmal für Gas, Strom uſw. abverlangt werden, dann muß er ſeine Zahlungsunfähigkeit feſtſtellen. Glück⸗ licherweiſe iſt der Gasmann nicht ſo unbarmherzig wie der Gerichts⸗ vollzieher, der, wenn nicht geblecht wird, die ominöſen runden Mar⸗ ken aus der umfangreichen Mappe nimmt und damit die Wohnungs⸗ einrichtung„ſchmückt“. Der Gasmann hat vorläufig noch nicht das Recht der Exekutive. Aber was nicht iſt, kann noch werden. Bis dahin wird für ihn auch ein kugelſicherer Panzer erfunden ſein, der ihn gegen jede Verletzung ſchützt. Da er nur die Befugnis beſitzt, Millionen- und Milliardenſcheine in Empfang zu nehmen, ſo ſteckt er die Rechnung wieder in die umfangreiche Mappe. wenn ſeine Be⸗ mühungen erfolglos ſind. Wo nichts iſt, hat ſelbſt Ebert das Recht verloren. Wenn wir recht unterrichtet ſind, werden in den Bezirken, in denen die Papiermilliardäre, alſo die Minderbemittelten wohnen. höchſtens ein Viertel bis ein Drittel der Rech⸗ nungen bezahlt. Wie gerüchtweiſe verlautet, ſollen ſich die ſtreikenden Kunden der Waſſer⸗ etc.⸗ Werke, die unter keinen Um⸗ ſtänden gewillt ſind, die Goldmar krechnungen zu bezahlen, in ver⸗ ſchiedenen Stadtgegenden zu 8 zuſammenggſchloſſen aben. Wir befürchten, es wird wie bei der Kampagne gegen die orauszahlungen ein Kampf gegen Windmühlen ſein.„Wird die geſtellte Zahlungsfriſt überſchritten, ſo erfolgt Abſtellung der Gas⸗ und Stromleitungen ſowie gerichtliche Betreibung; auch iſt der auf der Rechnung eingeſetzte Goldpfennigbetrag nach dem am Tage der Zahlung geltenden Vervielfältiger, im Mindeſten jedoch ſtets der auf der Rechnung eingeſetzte Geſamt⸗Betrag in Papiermark zu be⸗ zahlen. Weiter iſt ein Zuſchlag von 3 Prozent Zinſen pro Verſäum⸗ nistag zu entrichten.“ So heißt es in den ſchwarzumränderten„Er⸗ läuterungen“ der Rechnungen. Gewiß, man kanns wie bei dem Kampf gegen die Vorauszahlungen auf das Abſtellen des Gaſes und Stromes ankommen laſſen. Man kann auch Rechtsanwalt und Ge⸗ richt in Anſpruch nehmen. Aber wer wird ſchließlich den Kürzeren ziehen? Die Antwort iſt leicht zu finden, wenn man ſich vergegen⸗ wärtigt, was die Großfirma ausgerichtet hat, die in der Frage der Vorauszahlungen die gerichtliche Entſcheidung in mehreren In⸗ ſtanzen herbeiführte. Es wird nichts anderes übrig bleiben, als zu blechen, ſo ſchwer es auch fällt. Wer nicht auf einmal den von ihm geforderten Mil⸗ liardenbetrag zahlen kann. wird um Gewährung von Teilzahlungen nachſuchen müſſen. Es iſt anzunehmen, daß die Direktion der Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke einſichtsvoll genug iſt und in all den Fällen, in denen das Unvermögen der ſofortigen einmaligen Zahlung glaubwürdig nachgewieſen wird, Entgegenkommen zeigt. Mitk Steif⸗ nackigkeit und Unnachgiebigkeit richtet der Verbraucher garnichts aus. Es ſei denn, daß er auf den ferneren Bezug von Gas und Strom perzichtet. Wieyiel ſind dazu in der Lage? Ddie Gaszufuhr iſt zwar ſo reparaturbedürftig, daß ſie immer dann ausſetzt, wenn man ſie am nötigſten braucht. Aber wenn man bedenkt, was heute das Heiz⸗ material koſtet, dann wird man zugeſtehen, daß das Gaswerk— man anbehe n den Betrieb berechtigterweiſe noch ſo geladen ſein—, nicht entbehrt werden kann. Mit dem Strom iſts nicht anders. Man kann ſich ſchließlich auch um die Petrolumlampe ſetzen. Aber wenn man nun keine mehr hat? Ich weiß nicht, was heute eine koſtet. Sicher viele Millionen. Das Petroleum iſt auch ſündhaft teuer. Und ſchließlich: man hat ſich an die Bequemlichkeit ſo ſehr gewöhnt, daß die Rückkehr zur Petroleum⸗Beleuchtung wohl nur ſehr wenige vor⸗ nehmen werden. Wir ſtellen uns mit dieſen Darlegungen nicht auf die Seite der Direktion der ſtädtiſchen Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitäts⸗ werke. Gegen dieſen Verdacht ſchützt uns die prinzipielle Gegner⸗ ſchaft, die wir gegen die Betriebsführung der Werke mehr als ein⸗ mal an den Tag gelegt haben. Aber dieſe Oppoſttion darf uns nicht hindern, den Verbraucher auf die Schwächen ſeiner Poſition aufmerk⸗ ſam zu machen, die ſich in der Frage der Zahlungsablehnung zeigen. Ein wenig anders verhäln es ſich mit den ſogen. Gas⸗ marken. In dieſer Frage kann der Verbraucher Obſtruktion treiben, ohne mit Gas⸗ und Stromabſtellung und Klage bedroht zu werden. Man kaufteinfach keine Wertſcheine und die Sache iſt in Ordnung. Die Unſtimmigkeiten, von denen wir im Freitag⸗Mittagblatt Notiz nahmen, haben uns veranlaßt, an zu⸗ ſtändiger Stelle Erkundigungen einzuziehen. Die Unterredung, die man uns im k in zuvorkommender Weiſe gewährte, hat manche intereſſante Einzelheit zutage gefördert. Zunächſt wurde uns daß die Gasmarke nicht ge worden iſt, um den Verbrauchern zu einem unverdienten un zu verhelfen. Man iſt vor allem nicht damit einverſtanden, daß, um ein Beiſpiel an⸗ beanf zuführen, der Verbraucher mit den Wertſcheinen, die er gekauft am gleichen Tage die Rechnung bezahlt. Die We ine ſſohen vielmehr eine Reſerve bilden, mit der er ſich die ZJahlung der Rechnung erleichtert. Deshalb die Differenz zwiſchen dem Kaufpreis des Werkſcheines und dem Vervotelfät⸗ tiger, der auf der Rechnung AN Wenn geſtern z. B. ein Ver⸗ ig ſein wollte, den Wertſchein zum Nus der Sitzung des gemiſchten beſchließenden Nusſchuſſes vom 12. Oktober 1923 Die neuen ̃ Die zu Beginn der laufenden Woche bekannt gewordene weitere Belaſtung der Straßenbahnen durch Erhöhung der Ge⸗ hälter und Löhne ſowie der Stromkoſten und Materialpreiſe mach⸗ ten die ſofortige Einführung eines Zwiſchentarifs von 20, 25 und 30 Millionen Mark erforderlich; die vom Oberbürgermeiſter ge⸗ mäß 8§ 44 Ziffer 2 der Gemeindeordnung verfügte Einführung dieſes Tarifs wird nachträglich genehmigt. Durch die unausgeſetzt fortſchrei⸗ tende Geldentwertung entſtehen der Straßenbahn weitere hohe Mehr⸗ ausgaben, teilweiſe ſchon vom 8. Oktober ab. Es ſind daher weitere Tariferhöhungen nicht zu umgehen. Vom morgigen Sonntag ab be⸗ trägt der Fahrpreis 30, 40 und 50 Millionen Mark, vom Mittwoch, 17. Oktober ab 50, 75 und 100 Millionen Mark. Die übrigen Preiſe werden im Anzeigenteil bekannt gegeben. Ein Nufruf zur Rartoffel ⸗Lieferung Der Verband badiſcher landwirtſchaftlicher Ge⸗ noſſenſchaften Karlsruhe ſchreibt im„Badiſchen landwirt⸗ ſchaftlichen Genoſſenſchaftsblatt“: 8 „Landwirte, liefert Kartoffeln in die Städte! Gegen die Geld⸗ entwertung könnt Ihr Euch ſchützen durch ſofortigen Bezug von Be⸗ darfsſtoffen, die Euch jedes Lagerhaus und jfede Zweigſtelle gerne im Tauſchwege gibt. Vor allen Dingen muß vermieden werden, daß jetzt kleine, mitten in landwirtſchaftlichen Gebieten liegende ſtädtiſche Gemeinweſen, deren Bevorratung auch im Froſt noch leichter möglich ſein wird, ſich bis zum nächſten Auguſt eindecken, während die gro⸗ ßen Mägen des Landes nicht einmal die Kartoffeln für die nächſten Tage haben. Hier in Karlsruhe werden die Kartoffeln pfund⸗ weiſe verteilt.(In anderen großen Städten wie Mannheim, Hei⸗ delberg uſw. iſt es genau ſo. Schr.) Wir bitten ſämtliche Lagerhaus⸗ Kurſe von 1 207 800 000 M. gekauft hat, ſo iſt er der Herein⸗ gefallene, wenn er damir ſofort die Rechnung bezahlte, denn der Vervielfältiger iſt für die Tage vom 12.—14. Oktober 398.85 Mill. Man kann ſich ſelbſt ausrechnen, was man in dieſem Falle bei einer einzigen Marle einbüßt. Nun wird man ſagen: Das iſt ja das unglaubliche, daß da⸗ hochwohllöbliche Waſſer⸗ etc.⸗Werk in dieſer Weiſe die Verbraucher ſchröpft. Wenn der Wertſchein wertbeſtändig ſein ſoll, dann muß mir doch der Betrag angerechnet werden, den ich für den Schein bezahlt habe. Man höre nun, was die zuſtändige Stelle der Werke darauf erwidert: Der Vervielfältiger, mit dem zur Errechnung der Papiermarkforderung die Goldmarkſchuldigkeit multipliziert wird, bedeutet ein großes Entgegenkommen, weil er aus dem Durchſchnitt dreier Tage errechnet wird. Wir addieren den Dollarkurs vom Montag, Dienstag und Mittwoch und teilen ihn durch drei. Das Ergebnis iſt der Vervielfältiger für die drei Tage. Beim Donnerstag, Freitag und Samstag wirds genau o gemacht. Nun dauert es aber noch ein oder zwei Tage, bis die echnung ausgeſchrieben und dem Verbraucher fräſentiert iſt. Außerdem iſt ein weiterer Zahlungsaufſchub dadurch gewährt, daß die Rechnung innerhalb zweier Tage beglichen werden muß. Wenn ſte alſo am Donnerstag zugeſtellt wurde, muß ſie am Samstag be⸗ zahlt werden. Durch dieſe Ver zöger ung iſt der Vervielfäl⸗ tiger von 139,25 Mill., der auf der am 11. Oktober zugeſtellten Rechnung ſteht, überholt, weil der Vervielfältiger für den 12. Oktober ſchon auf 398.85 Mill. lautet. Sie werden zugeben müſſen, daß wir auf dieſe Weiſe weit mehr Entgegenkommen zeigen, als der private Lieferant, der ſich ſeine Ware bei Eingang der Zah⸗ lung nach dem Dollarbriefkurs des Vortages bezahlen läßt. Etwas anderes iſt es mit dem Wertſchein. Hier haben wir uns die Berechnungsmethode der Schlüſſelzahl des Mannheimer Einzel⸗ handels zu eigen gemacht, allerdings nicht in den erſten Tagen des Verkaufs der Wertſcheine, aber doch ſchon des erſtemal am 5. Okt., als wir ſahen, daß infolge des kataſtrophalen Markſturzes die ur⸗ ſprünglich beabſichtigte dreitägige Gültigkeit des Vervielfültigers nicht eingehalten werden konnte. Mit dem Wertſchein iſt die Werr⸗ beſtändigkeit erreicht, allerdings in erſter Linie für uns, aber auch für den Verbraucher, wenn er in der Lage iſt, den Wertſchein in dem Zeitpunkt in Zahlung zu geben, der für ihn günſtig iſt: wenn der Vervielfältiger unter dem Wert des Scheines ſteht. Der Leſer erſieht aus dieſen Darlegungen, wie es ſich mit der Differenz zwiſchen Wertſchein und Vervielfältiger verhält. Zur weiteren Aufklärung ſtellen wir die beiden Gegner einander gegenüber Kaufpreis des Wertſcheines BVervielfältiger .—3. Oktober 36,1 Mill. Mark 2 Oktober 36,1 Mill. Mark 4. 7. 1 5, 5* 7 17„** 5. 5.11.„ 139.25„ .—8 143,2„ 5 12.—14.„ 398 85„ 5 9 200,0„ 1 10. 5 286.4„ 1 5 5 710,1. 0 5— 4„ 1 Als ich nun fragte, wie ſich das Gaswerk denn eigentlich die Auseinanderſetzung mit den Verbrauchern denkt, die in dem guten Glauben, daß der volle Kaufbetrag angerechnet wird, den Wertſchein erworben und in Zahlung gegeben haben, wurde mir erwidert: So unkulant ſind wir nicht, daß wir den Verbraucher den Verluſt tragen laſſen. Wir ſind gern bereit, die Differenz zurückzuzahlen, wenn ſich herausſtellt, daß die Wertſcheine nicht im letzten Augenblick in gewinnſüchtiger Abſicht gekauft worden ſind. Als ich mich als Leidtragender vorſtellte und bemerkte, daß meine Ehehälfte nach dem Abflauen des Haupt⸗ anſturmes am 6. Oktober fünf Wertſcheine zum Kurſe von 143.2 Mill. gekauft habe, daß der Vervielfältiger der am 11. Oktober zugeſtellten Rechnung aber auf 139,25 Mill. M. laute, da wurde mir erwidert, meine Frau habe durchaus richtig gehandelt, wenn ſie die fünf Scheine nicht in Zahlung gegeben habe. Da muß man denn doch ſagen: es iſt wirklich das beſte, man bereitet dem ganzen Werbſcheinverkauf ein Begräbnis erſter Klafſe, wie es ſchon Karlsruhe vorgenommen hat. Dort ſcheint man nämlich genau ſo wie hier ein langes Haar in der Suppe gefunden zu haben. Es wird vielen Verbrauchern, die Wertſcheine in der mag gekauft haben, die nächſte Rechnung zu begleichen, garnicht m lich ſein, die Scheine aufzuheben, bis der Vervielfältiger für die Aufrechnung günſtig ſtehl. Und es bleibt ein ſchwacher Troſt, daß der Wertſchein an der Kaſſe des Gaswerks am 1. Dezember zu dem Kurſe vom 1. November in Zah⸗ 5 genommen wird und infolgedeſſen ſeine Wertbeſtändigkeit be⸗ Entſchieden in Abrede geſtellt wurde auf meine frage, daß die Beamten des Gaswerks Wertſcheine zum rſe von 36,1 Mill. gehamſter t haben. Da die Scheine mit fortlaufen⸗ den Nummern verſehen ſind, laſſe ſich genau nachweiſen, daß die ae Wertſcheine die ein Beamten erhalten hat, 20 be⸗ trug. der Ausgabe ſei eine genaue Staffelung nach dem Eigenverbrauch erfolgt. Selbſt leitende Beamte, die 50 Stück ſprüchen durften, ſeien in den erſten Tagen leer ausgegangen. Dagegen ſtehe zweifellos feſt, daß das Publikum trotz der Rakionierung gehamſtert habe. Aber das ſei nicht ver⸗ meiden geweſen. Als Ergebnis unſerer Erkundigungen müſſen wir feſtſtellen: Die Einführung der Wertzeichen iſt und bleibt ein verfehltes Experiment, das man ſo ſchnell als möglich aufgeben ſollte. Richard Schönfelder. An die einheimiſche Bevölkerung richten wir die Mahnung, doch beſo nn en zu Hleiben und zu berückſichtigen, daß die Kartoffel⸗ ernte erſt einſetzen kann. Weite Flüchen ſtehen noch völlig grün. Es wäre ein Schaden für die Menge und Güte der Kartoffeln, wenn ſie letzt herausgeriſſen würden. Die Nachrichten aus Norddeutſchland über den Ernteausfall lauten beruhigend und auch bei uns zeigt ſich jetzt, daß die Ergebniſſe beſſere ſind, wie befürchtet 5 volkslieder ⸗ und Elternabend der Realſchule Mannheim⸗Feudenheim Am Donnerstag veranſtaltete die Realſchule Mannheim⸗ Feudenheim einen Volksliederabend, der trotz der großen Entfernung der Schule von Mannheim ſehr gut beſucht war. Nach einem einleitenden Orcheſtervortrag ergriff Dr. Ries das Wort zu einer kurzen Würdigung des Volksliedes. Durch den Kunſt⸗ geſang faſt ganz verdrängt, durfte es in den letzten Jahrzehn⸗ ten wieder aufleben, nicht zuletzt ein Verdienſt der Jugendbewegung. Die Jugend hat mit natürli Empfinden den Gehalt des Volks⸗ liedes wieder erkannt; ſie iſt daher auch an erſter Stelle berufen, das Volkslied zu pflegen. Den warmen Worten des Vortragendn folgten nun in buntem Wechſel Lieder aus alter und neuer Zeit. Dabei zeigte der Chor unter Leitung von Herrn Braxmaier ausge⸗ zeichnete Schulung und Tonbildung, ohne irgendwie die Natürlich⸗ keit des Volksliedes zu beeinträchtigen. Wie erfriſchend wirkte die alte Volksweiſe des 14. Jahrhunderts:„Bunte Blumen“ und das luſtige:„Ein Männlein ſteht im Walde“, von den kleinſten Sängern aus Quinta und Quarta voll Begeiſterung wiedergegeben. Mit ihnen wetteiferten die Soloſtimmen, die, von Herrn Keikel auf der Laute begleitet, das düſtere„In ſtiller Nacht“ ebenſo eindrucksvoll zum Vortrag brachten, wie das jubelnde„Der Winter iſt vergangen“. Doch raſch brach auch hier die heitere Stimmung durch, und die ſcherzhaften Zunftlieder der Schneider und Leineweber fanden beſon⸗ ders bei den jüngeren Zuhörern großen Beifall. Nicht vergeſſen möchten wir die Darbietungen des Schülerorcheſters, deſſen genofſenſchaſen und machen es allen Zweigſtellen zur Pflicht, bei den Lieſerungen zuerſt an die großen Pläße des heranzugehen. Leiſtungen bei z. T. ſehr jugendlicher Beſetzung ſeinem Dirigenten alle Ehre machte. 5 u dem anſchließenden Elternabend leitete dann ein Vor⸗ Prof. e, rle über, der über„Die Aufgaben des N Unterrichts an einer Realſchule mit beſonderer„ der Notlage der Feudenheimer Schule“ ſprach. Die Notlage der Feudenheimer Schule kam in den Worten des Redners wie auch in der einleitenden Anſprache von Direktor Zamponi deutlich zum Ausdruck. Der naturwiſſenſchaftliche Unterricht iſt in erſter Linie Anſchaungsunterricht und kann daher ohne eine umfangreiche Lehrmittelſammlung knicht auskommen, in dieſer Hinſicht kann aber die Feudenheimer Schule den Anforderungen in keiner Weiſe genügen. Trotz andauernder Bemühungen der Schulleitung und des Redners iſt es nicht gelungen, auch nur das notwendigſte Material zu beſchaffen. Die anſchließende Ausſprache ergab, daß die daraus folgende Benachteiligung der Feudenheim⸗Schüler uner⸗ träglich iſt und daß die Eltern bereit ſind, jedes Mittel zu verſuchen, die notwendigen Gegenſtände zu beſchaffen. Es wurde aber betont, daß die Stadtverwaltung in erſter Linie die Pflicht habe, die Schule entſprechend auszuſtatten, wenn auch die Notlage der Stadt anzuer⸗ kennen ſei. Nach längerer ſehr reger Ausſprache, die das lebhafte Intereſſe der Elternſchaft zeigte, in der auch die Intereſſen der Stadt zum Ausdruck kamen, wurde einſtimmig der Beſchluß gefaßt, eine Sammlung von Geld und Material im Eltern⸗ und Freundeskreis zu veranſtalten und an die Stadtverwaltung folgende Entſchließung zu richten: Die am 11. Oktober 1923 in der Feudenheimſchule tagende Elternverſammlung von etwa 400 Perſonen faßte folgende Ent⸗ ſchließung: Die Elternſchaft verkennt die augenblickliche Notlage der Stadt⸗ verwaltung nicht, die es ihr faſt unmöglich macht, allen Anforde⸗ rungen nachzukommen, die die Leitung der Realſchule Feudenheim ſtellen müßte, um einen lehrplanmäßigen Unterricht zu ermög⸗ lichen. Sie kann ſich aber der Anſicht nicht verſchließen, daß manche Anſchaffungen bei raſcherem Zugreifen bereits früher hätten gemacht werden können. Da die Schüler der Realſchule Feuden⸗ heim aber unter keinen Umſtänden von den übrigen Schülern der höheren Lehranſtalten benachteiligt werden dürfen, ſo iſt die Eltern⸗ ſchaft bereit, durch weitgehende Mitarbeit und wenn nöt'g durch perſönliche Opfer der Stadt die Anſchaffung der unbedingt not⸗ wendigen Lehrmittel für den natur wiſſenſchaftlichen, insbeſondere phyſikaliſch⸗chemiſchen Unterricht zu erleichtern unter der Bedin⸗ gung, daß auch die Stadtverwaltung mehr als es bisher geſchehen iſt, die Realſchule Feudenheim mit Mitteln für dieſen Unterrichts⸗ zweig bedenkt. Nicht vergeſſen ſei das Entgegenkommen einiger hieſiger Firmen wie Chemiſche Fabrik Wohlgelegen, Stotz u. Cie. und Spiegelfabrik von Lehmann u. Cie., die die Schule bei den erſten Anſchaffungen in dankenswerter Weiſe unterſtützten. W. *In den Ruheſtand verſetzt wurde Oberamtsrichter Friedrich Elbs in Mannheim bis zur Wiederherſtellung ſeiner Geſundheit. Handel mit Reichsbanknoten und Darlehenskaſſenſcheinen ſtraf⸗ bar. Das Reichsbankdirektorium teilt mit: Die Wahrnehmung, daß in letzter Zeit die Fälle ſich häufen, in denen Reichsbanknoten zu einem den Nennwert überſteigenden Preiſe gehan⸗ d elt werden, gibt uns Veranlaſſung darauf hinzuweiſen, daß die Höherbewertung der vor dem Kriege ausgegebenen Reſchs⸗ banknoten— insbeſondere der rot geſtempelten Reichsbanknoten zu 1000 und 100 Mark— völlig unbegründet iſt. Die im Publikum verbreiteten Gerüchte über eine höhere Bewertung entbehren ſeder Grundlage, da die Reichsbank durch Geſetz vom 4. 8. 14(R. G. Bl. S. 347) der Verpflichtung zur Einlöſung ihrer No⸗ ten in Gold enthoben iſt. Infolgedeſſen ſind die vor dem 4. 8. 14 in den Verkehr gegebenen Noten den ſpäter ausgegebenen Noten völlig gleichgeſtellt. Es wird beſonders darauf hingewieſen, daß der Handel mit Reichsbanknoten und Darlehenskaſſenſcheinen zu einem den Nennwert überſteigenden Preiſe durch das Geſetz betref⸗ fend Verbot des Agiohandels mit deutſchen Banknoten und Dar⸗ lehnskaſſenſcheinen vom 1. März 1919(R. G. Bl. S. 263) verbo⸗ ten und mit hoher Strafe bedroht iſt. Abhſtellung von Gas und Strom bei Nichtzahlen der Rechnung nicht zuläſſig. Das Landgericht Berlin hat zur Frage der A b ſper⸗ runavon Gas oder elektriſchem Licht durch die Stadt Berlin eine einſtweilige Verfügung erlaſſen, nach der der Stadt⸗ gemeinde Berlin bei Vermeidung einer vom Gericht noch feſtzufetzen⸗ den Geldſtrafe verboten wird, das von den ſtädtiſchen Elektrizitäts⸗ werken Berlin bezogene elektriſche Licht auszuſchalten oder abzuſper⸗ ren. Bei dieſer Entſcheidung handelt es ſich um den Fall, daß der Verhraucher nach der Zeit des Verbrauchs etwa 90 Millionen Mark für Licht zu zahlen hatte, während die Elektrizitätswerke jetzt über eine Milliarde von ihm forderten. Das Landgericht führte hierzu aus:„Daß die Abſperrung des elektriſchen Lichtes für den Antrag⸗ ſteller von erheblichen Nachteilen wäre, bedarf keiner Erörterung. Andererſeits wäre, wenigſtens ſolange die Streitfrage nicht geklärt iſt, ob die Antragsgegnerin berechtigt iſt, die nachträglichen Tarif⸗ erhöhungen in Rechnung zu ſtellen, bei der monopolartigen Stellung der Stadt eine Abſperrung des Lichtes mit den Grundſätzen von Treu und Glauben nicht vereinbarlich, zumal der Antragſteller bereits 90 Millionen Mark gezahlt bat.“ Wenn dieſe einſtweflige Verfügung, die auch für die Mannheimer Verbraucher von Gas und Strom von großer prinzipieller Bedeutung iſt, rechtsbeſtändig bleibt, ſind die ſtädtiſchen Werke und die Gasbetriebsgeſellſchaften nicht be⸗ rechtigt, die Zuleitungen abzuſperren, wenn die Verbraucher die Zah⸗ lung nicht in der vollen geforderten Höhe zahlen wollen. Das Feſt der ſilbernen Hochzeil begeht am Mo 1— 45— 5 rner mit ſeiner Ehefrau Regina 9en. 2 ert, Marktbericht Butter 1,4 Milliarden, Eier 100 Millionen Die. Preiſe ſind heute mit dem Dollar in die Höhe geklettert und zwar gleich derart, daß mancher Verbraucher wieder t und heim gegangen iſt. Wie auf andern Märkten, ſo richten ſich auch 15 8 te die Erzeuger nach dem Dollarkurs des vorhergegangenen Folge davon iſt, daß die Preiſe ſtark anſchwellen. Vor find es Butter und Eier, die durch den Sturz der Mark ins Boden⸗ loſe, nahezu unerſchwinglich geworden ſind. Es ſind Rekord⸗ ziffern, die heute wurden. Für Tafelbutter mußte das letzte Mal noch 600 Mill. angelegt werden, heute aber 1,4 Millior⸗ den. Eier koſteten 100 Millionen. Beide Artikel kommen für die menſchliche Ernährung bald nicht mehr in Betracht. Es ſſt begreiflich, wenn ſich der Konſumenten angeſichte dieſer eine gelinde Verzweifl bemächtigt. angeboten und Nüſſe zu 90—120 Mill. Stark begehrt wurde Weißkraut, fodann Seefiſche und Wild. Die Jufuhr war heute nur mittelmäßig, Genügend angeboten waren in Gemüſe: Weißkraut, Wirſing, Zwiebeln, Blumenkohl, Sellerie, Endivien⸗ ſalat, Tomaten und Bohnen. Die Gemüſepreiſe erfuhren heute ebenfalls eine Erhöhung. Die Erzeuger machen geltend, daß ſie beĩ dem täglich ſinkenden Geldwert kaum noch auf ihre Geſtehungskoſten kommen. Von Obſt waren Aepfel, Birnen und Zwetſchgen nügend vorhanden. Reichlich zugeführt waren Pilze und Nuſſe, ebenſo Feldhaſen, die heute eine bevorzugte Ware ſtark gekauft wurden. Kartoffeln waren wiederum in gänzlich ungenügender Weiſe zum Verkauf angeboten, obwohl die Nachfraga Pfund ung nd die amtli e ten Preiſe in Millionen Mark: Kartoffeln 12, Weißkraut 18.0(—-12),— 15—25(10—1, Wirſing 10—20(—12), rote Rüben 12—14, Karot⸗ den im Büschel—15(—1, in Pfund 12—30(10—12), gelbe Rüben 20(10—12), Zwiebeln 11—15(—), Endivien—25—15), Rhabarber 15, Kopfſalat—20(—15), Blumenkohl Stück 10—150 (15—18), Spinat 15—28(—15), Mangold—12(—10), Bohnen 25—45(15—)), Rettiche—15(—12), Kohlrabi das—12 (—12), das Pfund 16(—10), Tomaten 15—30(—16), Schlangen⸗ urken—.100(—40), Salatgurken—60—50), Eier 60—100, 20—38), Tafelbutter 1,2—1,5 Milliarden(400—600), Landbutter 800—.2 Milliarden(350—480), Pfirſiche 40—60(30—40), Zwetſch⸗ gen 20—30(12—20), Trauben 120—150, Aepfel 30—80(20—50), Nüſſe 90—120, Birnen 30—80(20—60), Quitten 60—80(30), Schell⸗ fiſche 90, Kabeljau 100, leb. Aale 300(200), Hechte 280(130—180), Wild, Feldhühner 60—120 das Stück, und Nehe 250—300 (150—180) das Pfund. ek. —————— —— —— Trauben waren zu 120—150 bildeten und ———— 8————— ——————— — 4. Seite. Nr. 472 Mannheimer General⸗Anzeiger(Abend ⸗Ausgabe) Veranſtaltungen Wochenſpielplan des Nationaltheaters vom 14. bis 22. Oktober 1923.— Im National⸗-Theater: 14. Sonntag. Vorm.⸗Aufführung: Freiheit. 11¼ Uhr. „.-B. Nr. 1001—2070. 14. Sonntag, B Reihe IIl, I. Vorſt., Fauſt 1. Teil. 5½ Uhr. 15. Montag, E Reihe l,.. Vorſtell, Die Meiſterſinger von 6 Uhr. 16. Dienstag, A Reihe l. l. Vorſtell., Herodes und Marlamne. 7 Uhr FJ..⸗B. Nr. 6381—6600. .⸗V.⸗B. Nr. 7326—7500 u. 8151—8250 u. 8401—8500. 17. Miitwoch, D Reihe II, I. Vorſt., Uraufführung: Sirill am Wrack. 7 Uhr. .⸗V⸗B. Nr. 6601—6810. F 82 Landgerichtsrat Dr. Strauß: Bei ſtadt und ſollten bei der hieſt — 1 weitere große der„Wanderpreis des Mo 78. Donnerstag, B Reihe lll, II. Vorſtell., Ottello. 7 Uhr. „.⸗B. Nr. 3991—4050 u. 6031—6140 .⸗V.⸗B. Nr. 8251—8400. 19. Freitag, außer Miete, Orpheus in der Unterwelt. 7½ Uhr. .⸗V.⸗B. Nr. 6141—6380,.⸗V.⸗B. Nr. 701—-850. 20. Samstag. E Reihe 1, III. Vorſt. Die Exwachſenen. 7 Uhr. „VB„B. Nr. 6811—6950 u. 11021—11370. 21. Sonntag, Vorm.⸗Aufführung im öffentl. Verkauf: Freiheit. 11½ Uhr. enen Nr.—600 u. 6951—7280 u. 8001 dis 21. Sonntag. CRNeihe IV. III. Vorſt., Fidelo. 7 Uhr. 22. Montag, F Reihe II, II. Vorſtell. Sirill am Wrack. 7 Uhr. .⸗V.⸗B. Nr. 13101—13320,.⸗V.⸗B. Nr. 1801—2000. Im Neuen Theater(Roſengarien): 14. Sountag Der Zigeunerbaron 7½ Uhr. .„.⸗B. Nr. 6501—6750 u. 7901—8150. V. Mittwoch,(Für die Theatergemeinden, ohne öffentl. Kartenverkauf) Martha. 7 Uhr. .⸗V.⸗B. Nr. 5321—5550 u. 8251—8550 u. 8921—9290 .⸗V.⸗B. a* 7 u. 2551—2950 18. Donnerst im Nibelungenſaal: Die er. r. —..—5 Nr. 4831—5080 u. 7551—8000 u. 8551—8920 und 9621—10920 u. 12301—12700. .⸗V.⸗B.—300 u. 901—1800. Martha. 7 Uhr. 7 49 Nr. 9291—9620, 10921—11020. 10 19 75 u. 4001—4200. 21. Sonuta ohre 75 r. 8.8. Nr. 3251—3350 u. 3451—3600. Eine reN findet morgen auf der Renn⸗ wieſe ſtatt. Vormittags wird eine Spurenſuche vorgenommen, nach⸗ mittags folgen Geborſamteitsübungen und Mannarpeit. Serichts zeitung In Haft genommen wurde geſtern ein LZandwirt aus Ladenburg, weill er den Zentner Kartoffeln nach dem Dollarſtand vom 10. Oktober zu 4 Goldmark— 4 Milliarden Mark zum Verkauf anbot. Wie uns aus Ladenburg noch mitgeteilt wird, herrſcht unter den dortigen Verbraucherkreiſen ſtarker Unwille über die hohen Kar⸗ toffel⸗ und Milchpreiſe. Mannheimer Strafkammer Mann 12. Okt. ammer II.) Vorſitzender 2 8 ſihende⸗ die Landgerichtsräte Merklinger, Dr. Ullrich, Glattes und Schörlin. Der Schuhmachermeiſter Eduard Müller von Leimen hat m ein Urteil des Schöf richts Weinheim, das ihn wegen Hehlerei mit Lederdieben zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt hatte, Berufung eingelegt. üller hat das Leder von einer Seite aufgekauft, die ihn hätte doch 1— machen— Das Leder rührte von den großen Lederdiebſtählen bei der Firma Freudenberg in Weinheim her. Müller hat dann die Ware weiter veräußert. Vor dem Gerichtstiſch liegen zwei große Rollen von entwendetem Leder, das heute ein rieſiges Vermögen repräſentiert. Die Be⸗ rufung hatte den Erfolg, daß die Strafe von 6 2 Monat Gefängnis eee jun. und—— dt, die wegen der vom Schöffenge nheim 8 500 d00 M. verurteilt wurden, werden freigefprochen. Mannheimer Schöffengerichhht + Okt.(Schöffengericht St. G.). Vorſichender Oberamtsrichter Dr. Kley. 8 Auf tölpelhaft⸗ſchlaue Weiſe hatte ſich der Viehhändler Sieg⸗ fried 99 5 1 Balfeder zu 8 au Der Verſuch miß⸗ lang jedoch klöglich. Herz muß deshalb auf 4 Wochen ins Ge⸗ fängnis wandern und zahlt noch 50 Millionen beſonders, was er ſich hätte erſparen können. Er hatte im e 1921 von dem hieſigen Viehhändler Sämmler 30 Stück Vieh zu 243 000 M. kauft. Da er kein bei ſich hatte, bezahlte er mit Scheck. 5 großzügiger Weiſe ſtellte er gleich zwei Schecks aus und zwar einen Verkaufsſumme, den andern für die denen Un⸗ koſten. Beide Schecks lauteten auf die Darmſtädter Bank in Darm⸗ Niederlaſſung der Bank eingelöſt t ging die Sache ausgezeichnet. Als aber Sümmler die Schecks einlöſen wollte, ſtellte ſich der indel heraus, indem eckkonto beſaß. weid. 6 zelſe Her fort nach Düſſeldorf de. n 15 ſaem Vie 8 konntde. Der an⸗ nach, wo er einen Teil von ſei De dere Teil war bereits von Herz verkauft. Wie ſich bei der Ver⸗ nehmung herausſtellte, wurden z die S mufare von einem Bekannten überlaſſen. Das Gericht hatte kein Verſtändnis für ſolch unſaubere Manipulationen und verknaxte Herz, ie ermöhnt. wegen Betrugs zu einer Gefängnisſtra e von 2 Wochen und 50 Millionen Mark Geldſtrafe. Dazu kommen noch die Sportliche Rundſchau 5 20. Samstag, werden motorraòſport 3. Motorradprüfun des er. Club M im. Zu der am Sonntag, 14. Oktober in Käfertal ſtattfindenden 3. Motorrad⸗ brüfungsfahrt ſind außer den beiden großen Wanderpreiſen, dem „Gebrüder Manes⸗Wahiderpokal“ und dem„Oekonom⸗Wander⸗Ehrenpreis enpreiſe zur Verfügung geſtellt worden, und zwar Gechtpelge, Per erſ tor 11——92 e 2. erſtere, det vorm Herrn Franz Re o⸗He — fällt, zweimal nachei oder dreimal außer der Nahe errungen, m beſten Fahrer einer Maſchine zwiſchen 500 und 750 cem 12 Er ſoll den Anlaß n zur Bildung einer e für Maſchinen zwiſchen 500 und 750 com, wie ſte—— allen internationalen und auch bei größeren deutſchen Veranſtaltungen eingelegt wurde. Der Ikolin⸗Ehrenpreis fällt dem Beſten zu, der auf dem Rennen ſeine Maſchine mit Ikolin⸗Betriebs⸗ ffantrieb und ſich unter den Siezern ſeiner Klaſſe befand. Zu erwähnen ſt 0 daß dem Motorfahrer⸗Club unheim der für die Rennen und Geſchicklichkeitsſpiele erforderliche Betriebsſtoff von den Firmen Mettler u. aufer, Mannheim, und Roth u. Paſchkis, Filiale Mannheim, in aner⸗ ſe umſonſt zur Verfügung geſtellt wurde. Auch von an⸗ deren großzügigen— des Sportes wurden viele wertvolle Ehren ⸗ preiſe geſtiftet. Dieſelben ſind in einem Schaufenſter der Firma Gebr. Manes am Strohmarkt ausgeſtellt. Neues aus aller Welt — durch Hundebiß getötet wurde in Wernburg(Bayern) die Tochter des Krämers Doßler. Sie war vor etwa zwei Monaten von einem tollwutverdächtigen Hund gebiſſen worden und hat ſofort ärztliche Hilfe in Anſpruch genommen. Die Wunde wurde ſorgfältig ausgeſaugt und es war anzunehmen, daß die Gefahr beſeitigt war. Nun erkrankte das Mädchen überraſchend ſchnell und ſede Hilfe kam zu ſpät. — Zwei Arbeiter durch eine Granate gelöiel. Der Weltkrieg fordert immer noch ſeine Opfer. Eine Partie Waldarbeiter zündeten ſich in der Nähe des allen Vogeſenbeſuchern bekannten Forſthau ⸗ ſes Aſpach im Erſchlachtal während der Frühſtückspauſe ein Feuer mit Reiſig an und ſaß gemütlich plaudernd um das Feuer. Da er⸗ folgte plötzlich ein furchtbarer Knall und mehrere Leute lagen ver⸗ ſtümmelt am Boden. Unter dem brennenden Reiſighaufen war noch eine Granate von der Kriegszeit her in der Erde verborgen, die durch das Feuer zur Exvloſſon gebracht wurde Zwei Ar⸗ beiter fanden den Tod, einer erlitt ſchwere, zwei andere enswerter keichtere Verletzungen. Unkluge Steuern Ein Geſetzeskundiger hat das Widerſprechende in der ſtädti⸗ ſchen Getränkeſteuer eingehend dargelegt, beſonders, ſoweit es ſich um die vor dem 16. Auguſt vorhandenen Getränke der Privatleute handelt. Mit Recht hob er hervor, daß nach der eigenen Verordnung der Stadtrat beim Selbſtverbraucher nur von Getränken ſpricht, die von auswärts eingeführt wer⸗ den und daß dieſe innerhalb dreier Tage nach dem Eingang anzumelden ſeien. Wenn alſo die Verfügung einen Sinn haben ſoll, ſo haben ſich ſtreng genommen alle Selbſtverbraucher von Vorräten, die ſie vor dem 16. Aug. bzw. 1. Juli eingeführt haben, zu melden, denn dieſe alle haben die dreitägige Meldefriſt nicht eingehalten. Nun wird jeder logiſch Denkende freilich ſagen: Unſinn! Ich kann doch keine geſetzlichen Beſtimmungen„die erſt nach meinem Kauf erlaſſen wurden. Aber Spaß beiſeite. Entweder hat der Ver⸗ faſſer der Getränkeſteuer an dieſe Folgerungen nicht gedacht und keinem unſerer Stadtväter iſt der Widerſpruch beim Vollzug der Verordnung aufgefallen, ſonſt wäre ſie anders ausgefallen; man will eben Geld haben, wo noch zu holen iſt. Und das ſind eben jetzt mehr als je die dummen Sparer. ſeinen ganzen Verdienſt ſofort verbraucht hat, wer vielleicht einen erheblichen Teil in die Weinlokale trug, hat keine Getränkeſteuer zu zahlen. Wer dagegen für Tage der Erkrankung oder um alle halbe Jahre vielleicht auch mal ein Gläschen als„alte Erinnerung an verſchwundene glücklichere Zeiten“ einlegte, der ſoll durch Steuer geſtraft wer⸗ den. Iſt das klug gehandelt, daß man Sparen und Dummheit gleichſetzt? Man lache nicht über dieſen Vergleich. Er ſtimmt heute. Es wurde wahrſcheinlich manche Flaſche jetzt unnütz geleert, die ſpäter bitter nötig geweſen wäre. Da wundert man ſich, wenn nie⸗ mand mehr Vorräte anlegt oder ſtreikt, ſolange es gehtl? Nächſtens verfällt ſo ein Steuerquellenſucher gar auf Beſteuerung von einigen Pfund Mehl oder Schmalz oder Eiern u. dgl. Gewiß, die Stadt braucht Geld: dann ſoll ſie aber durch ſolche Eingriffe in die Privat⸗ wirtſchaft den Sinn fürs Sparen nicht vollends totſchlagen. Min⸗ deſtens dürfte die Freigrenze nicht ſo eng ſein wie es bei der Getränkeſteuer geſchehen iſt. Zwiſchen ſtern und Sparen müßte ein Unterſchied gemacht werden. —— Eine intkereſſante Bankabrechnung Als Antwort an Herrn X. X. auf ſeine Einſendung in Nr. 460 vom 6. Oktober wird uns unterm 8. Oktober geſchrieben: Ohne zu wiſſen, um junge Aktien welcher Geſellſchaft es ſich handelt, erkläre ich mich ſofort bereit, ſeine Bankabrechnung über Mk. 33 395 000.— zu bezahlen und ihm noch obendrein ein perſönliches Geſchenk von 100 Millionen Mk. zu machen, wenn er mir die ſieben jungen Aktien dafür ausliefert, die er angeblich der hohen Verkaufsſpeſen wegen in abſehbarer Zeit nicht verkaufen kann. Ich bin überzeugt, alsdann kein ſchlechtes Geſchäft gemacht zu haben. Ein Fachmann, deſſen Adreſſe Herr X. I. bei der Redaklion da. Bl. erſahren kann. Allerlei Unverſtändlichheiten Was iſt heute Ironiel 1. Amtliche Geldvergeudung; 2. amt⸗ liche Zeitvergeudung in heutiger Zeit. Zum Beiſpiel: Warum kann ich meine Einkommenſteuer und meine Nu nicht in Deviſen bezahlen? Warum muß ich zu einer Privatbank mein Gold, alſo die Deviſen bringen und das dafür Papier dem Vater⸗ lande geben? Wieviel Steuerzahler haben in den letzten Tagen ihre ſceu opfern müſſen für Steuern und wer hat die Deviſen ge⸗ 1 wohin es gelangen muß, iſt es vollkommen entwertet. Ein Be⸗ kannter mußte bis 5. Oktober 1 Einkommenſteuer und Ruhr⸗ abgabe bezahlen und hierfür 160 holl. Gulden opfernl Heute, am 10. Oktober, hätte er nur 32 Gulden denſelben Zweck nötig gehabt. Alſo 128 Gulden glatt verloren, ſollte man da nicht verrückt werden über dieſes Syſtem? Jedes große Unternehmen ſchützt ſich gegen Entwertung, nur nicht der Staat. Die Steuer⸗ zahler ſchöpfen in ein bodenloſes Faß! Zeit iſt Geld, aber nicht bei der Eiſenbahn. Kann mir m— 1 Mannhei Frankfurt, ab Mannheim.32 morgens, in Darmſtadt einen Auf⸗ enthalt von 50 Minuten hat und danm endlich 10.23 Uhr in Frankfurt Verbindungen Frank ankommt? Ich ſollte meinen, die nach wären zurzeit infolge der B gerade zeitraubend Vielleicht klärt mich jemand auf, warum dieſer Aufenthalt in. ſtadt 50 Minuten dauern muß. Wenn man in früheren Jahren von der Bahn etwas„Selbſtverſtändliches“ wollte, ſo mußten Handelskammern, Vereine uſw. in werden, denn bekanntlich war das Pubbikum der Bahn wegen da: aber heute EF 85 r. Darum man Geſchaftsmann el t und Jiel. 30 Mimttzen heute keiner vergeuden. A. W. FFFFCFTTFFFVTFTTTCC ren mehr ausgegeben iſt.Da die Abonnementspreiſe für die Konzerte, die recht im Vergleich zu anderen Städten ſind, viele— leider— der Mögſi beraubte, ihre Sitze beizubehalten, oziale und in der heutigen Zeit doppelt ck auf das Publikum ausgeübt werden. Bedenkt die—— der wen ſie—4— namentlich*—. zweimal anhörten— wa ni⸗ Schaden om⸗ — und der Ausübenden;—— welche die Fülle des Konzeriſaales nicht mehr ee und denen nun der der Konzerte entzogen iſt. Und dann ſchlie ßlich noch eine Nee von der 11 Feu dc matgzaftg ben 0 Grund, in der ſchroffen dies doch Weiſe, wie ge⸗ eſen, vorzugehen. Wenn die Leitung der Akademiekonzerte des rorcheſters großzügig und denkt— und ſoßiol und zwar nicht nur in bezug auf ihre eigenen Wünſche—, ſo wird ſie nicht zögern, die Hauptproben wieder ch zu machen, um ſo mehr. als das erſte Konzert bewieſen hat, daß die Lücken in den Reihen der Abonnenten und ſonſtigen Beſucher ſich wieder faſt 1 ſchloſſen haben. die Wir können dem 5 0 Hauptproben derartiger Konzerte öffentlich(gegen r mäßiges Eintrittsgeld) g garter Konzerte unter Fritz Buſch immer Sonntag vormittags vor ausverkauftem großem Feſthalleſaal ſtatt. Und die Af waren ebenfalls ausverkauft. Die g. Eine Schulfrage Die Feiertage Allerheiligen und Allerſeelen fall⸗ dieſes Jahr auf einen Donnerskag und einen Freitag. Se l e ien noch einige kurze fr r. 5 unſeren badiſchen Städten dieſe zwei Tage die einzigen Ferien in der nebligen Spätjahrszeit. Es zauf ſte der Samstag als Schultag, dann wieder Sonntag. eicht iſt es ſchon aus kech⸗ niſchen Gründen nötig, dieſen Tag freizugeben, damit man nicht die Zentralheizungen, die, wie man hört, wieder aufgenommen werden, im erkalteten in 8 Tages.— vielleicht ſcheut man dieſe Koſten auch nicht. könnten die Lehrer oder Direktoren um der Kinder willen es ver⸗ anlaſſen, daß der gedachte halbe Tag freigegeben wird. Es beſtehen auch— wenn Schreiber dieſes recht weiß— Elternräte, die hierdurch Anregung nehmen könnten, für Freilaſſung jenes Sams⸗ tags einzutreten. Sehr viele Eltern wären froh, in ſolchen Ferien⸗ tagen das Sicheindecken bei Freunden auf dem Lande mit Hilfe der Kinder zu bewerkſtelligen und täte dieſen ſelbſt die kurze Ferien⸗ zeit ſehr guk. Freilich wäre baldige Entſchließung der maßgebenden Behörden von großem Wert, damit die nötigen recht · zeitig getroffen werden können. in Vater. och nur die Banken. Bis das Geld mal dahin kommt, ha gehalten werden. So fanden die Stutt. A HBriefe an den„General⸗Anzeiger“ Steuermarken Unter Hinweis auf den Brief in Nr. 460 vom 6. Oktober betr. Steuermarken erhalten wir unterm 8. Oktober vom Poſtamt 2 folgende Gegenerklärung: Das Poſtamt 2 trifft an der Nichtlieferung der Steuermarken hoher Werte keine Schuld. Es iſt ſeit Anfang September be⸗ müht geweſen, die für Mannheimer Verhältniſſe nötigen Marken durch die zuſtändigen Lieferſtellen zu beziehen. Die Bemühungen waren jedoch bisher erfolglos. Die Haupturſache an dem beklagens⸗ werten Zuſtand iſt die raſende Geldentwertung, wodurch ſtändig nicht nur Steuermarken, ſondern auch andere Wertzeichen in hohen Werten und in ſolcher Zahl gleichzeitig gedruckt werden müſſen, daß die Reichsdruckerei die Belieferung der einzelnen Be⸗ zirke nur nach und nach vornehmen kann. Hierüber hätte ſich der Einſender A. T. bei der zuſtändigen Stelle des Poſtamts 2 jeder⸗ zeit verläſſigen können, ohne die Preſſe zu bemühen und deren koſt⸗ baren Raum in Anſpruch zu nehmen. Luft⸗ und Sonnenbad „Aus der vor einigen Tagen veröffentlichten Notiz konnte man mit Befriedigung entnehmen, daß der vorbereitende Aus⸗ ſchuß die Angelegenheit der Errichtung eines neuen Luft⸗ und Sonnenbades trotz der Not der gegenwärtigen Verhält⸗ niſſe— weil es ſich eben um eine ſozialhygieniſch höchſt notwendige Einrichtung handelt— mit Energie bef der Stadtverwaltung weiter verfolgen will und daß der Eigentümer des bisherigen, leider dem Untergang geweihten Bades an der Auguſta⸗Anlage, der Natur⸗ heilverein, die Durchführung des Vorhabens nach beſten Kräf⸗ ten unterſtützen will. Wie reimt es ſich aber damit zuſammen, daß, dem Vernehmen nach, in den Kreiſen des Naturheilvereins, insbeſon⸗ dere bei den am Luftbadebetrieb nicht intereſſierten Kleingarten⸗ beſitern, die Abſicht zu beſtehen ſcheint, die Einfriedigung des jetzigen Bades zu Gunſten der notleidenden Vereinskaſſe auf Ab⸗ bruch zu veräußern anſtatt ſie zum Nutzen der Neuanlage der Stadt oder einer neu zu gründenden Organiſation anzubieten. Wie wir hören, ſoll dieſe Angelegenheit in einer am Donnerstag, den 18. Oktober ſtattfindenden Generalverſammlung des Natur⸗ heilvereins beraten und entſchieden werden. Allen Freunden des Bades geben wir den dringenden Rat, an dieſem Abend vollzählig zur Stelle zu ſein und ihre Intereſſen gegen etwaige kurzſichtige Be⸗ ſchlüſſe wahrzunehmen. Der Holzzaun mit den eingebauten Schrän⸗ ken. Kabinen und das ſonſtige Inventar des jetzigen Bades ſtellt für eine Neuanlage unerſetzliche Werte dar, die nicht durch den Verkauf als Altholz den gemeinnützigen Zwecken entzogen werden dürfen! X. Mißſtände im Gaſtwirtsgewerbe Man ſchreibt uns: Herr von Kahr hat mit ſeinem Erlaß, der die Bierpreiſe in München auf ein erträgliches Maß hera b⸗ ſetzt und Zuwiderhandlungen gegen ſeine Anordnung mit ſchweren Strafen bedroht, ſicherlich den letzten Reſt„bierpolitiſcher“ bis⸗ heriger Opponenten in ſein Lager übergeführt. Ueber die Zweck⸗ mäßig einer ſolchen diktatoriſchen Maßnahme läßt ſich ſtreiten (ſie iſt auch inzwiſchen wieder zurückgenommen worden. Schriftl.). Ueber eine Beſtimmung aber kann ſich nur jeder Rechtlichdenkende — gleichviel, in welchem Lager er ſteht— freuen, räumt ſie doch endlich einmal mit einem alteingewurzelten Mißſtand auf, der längſt — zum Platzen war. Dieſe Beſtimmung in dem Kahrſchen Erlaß „Die Verabreichumg von Speiſen darf nicht von der Beſtellung von Getränken abhängig gemacht werden. Für die Abgabe von Speiſen ohne Getrünke darf ein höherer Preis, ein Preiszuſchlag oder eine geſonderte Vergütung nicht gefordert werden. Zuwider⸗ mit Geldſtrafe, deren Höchſtmaß unbeſchränkt Damit ſoll eine Ungehörigkeit getroffen werden, die auch vor dem Kriege ſchon einmal von einem Gerichte als„Erpreſſung“ gewertet wurde. Bekanntlich hatten auch früher ſchon(und haben auch heute noch) Hotels in ihren Zimmern Anſchläge, wonach bei Nichteinnahme von Mahlzeiten im Hotel der Zimmerpreis ſich er⸗ höht. Gerade dies wurde im angezogenen Falle als Erpreſſung gerichtlicherſeits gewertet. Noch viel ſchlimmer aber iſt es, wenn heute, wo Hunderttauſende, die nicht ſich leichten Ver⸗ dienſtes erfreuen und trotzdem genötigt ſind, ihre Mahlzeiten in Gaſtwirtſchaften einzunehmen, auf der Speiſekarte den ominöſen Ver erblicken müſſen:„Speiſen ohne Getränke ſo und ſo viele furt Mark extral“ Abgeſehen davon, daß doch wohl nicht jedermann zu allen Zeiten ein Bedürfnis hat, zum Eſſen auch etwas zu trinken, gibt es doch auch viele, die überha keine alkoholiſchen Getränke zu ſich nehmen. Vor allem gibt es Hunderttauſfnde, die es ſich eben nicht leiſten können, zu den an und für ſich exorbitant hohen Preiſen der Speiſen auch noch viele Millionen für ein Glas Bier od. Wein hinzulegen, zu dem ſie überdies weder Luſt noch Bedürfnis verſpüren! Solche Leute zu zwingen, etwas gegen ihren Willern zu tun, oder aber für das Unterlaſſen eine hohe Ordnungsſtrafe“ „Jzu bezahlen, ſtreift wirklich den Artbegriff der„Nötigung“ be⸗ denklich nahe mit dem Aermel! Es iſt dem Einſender erſt vor einigen Tagen paſſiert, daß er in einem Mannheimer Lokal auf das in bezug auf Preis reichlich bemeſſene Mittageſſen eine„Kon⸗ ventionalſtrafe“ von drei Millionen zahlen mußte, weil er gerade einmal keine Luſt hatte, etwas zu trinken!l Und was noch das Bedenklichſte iſt: Wie kann der Wirt kontrollieren, ob jemand ſeine Mahlzeit mit oder ohne Getränke verzehrt hat? Es iſt völlig dem Belieben der Bedienung überlaſſen, ob dieſer Obolus einkaſſiert wird oder nicht, d. h. in die Wirklichkeit überſetzt: ob der bedienende Geiſt das in ſeine oder des Wirts Taſche abführt. Alſo mit anderen Worten: Zwangsbeſteuerung des zum Sparen Gezwungenen zugunſten eines Dritten! Und damit in Zuſammenhang ſteht ein anderer Unfug, um nicht zu ſagen eine andere Ungeſetzlichkeit: Gerade hier in Mann⸗ heim macht man in faſt allen Lokalen die ſchmerzliche Erfahrung, daß wenn man einmal keine Luſt hat, ein„Großes“ zu trinken (oder vielleicht in vielen Fällen auch nicht das Geld dazu hat), einem zur Antwort wird:„Ein Kleines gibt es nicht, oder es koſtet eben dasſelbe/ wie ein Großes!“ Dieſes iſt num ſicherlich ein ganz ſchweres Vergehen gegen die Preistreibereiverordnungen, denn mit demſelben Rechte könnte ein Kaufmann ſagen, wenn ich ein halbes Pfund Salz oder Aepfel gder Kaffee oder ſonſt etwas kaufen wollte:„Ja, das koſtet aber genau dasſelbe wie ein Pfund!“ Da kämen wir ſa ſchlie ßlich zu ſchönen Zuſtänden und alle Mah⸗ nungen zum„ und zu„rationeller Lebensführung“ würden zuſchanden, wenn ich mich guantitativ einſchränken und dafür doch ſ01 1 18N Preis bezahlen ſollte, wie wenn ich Material ver⸗ chwende. Alſo: Dem Bezirksamt erwächſt die ſchöne und dankbare ufgabe, nach dem Rechten zu ſehen und ſolche ſchreiende Miß⸗ ſtände wie die gerügten unverzüglich unmöglich zu machen, wofür es ſich ſicherlich den Dank der vielzitierten„Kleinrentner“, die doch ſchließlich auch„eſſen“ müſſen, verdienen würde! 9- Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7ꝛo morgens) * ſi⸗ ine A* 2 2 5 1—— 885 % 8 NichrſStcrte 88 erkuugen Wertheim—— 13 16[SW leicht n 3 Zenigſht 868 748.1 11] 15] 1 SW mäß d 0 Karlsruhe. 127 748 3] 17] 19 11 SwW ſſchw. bedaantt— Baden⸗Baden213 7478] 17] 18 10 80 ſſtart bedankt“— Villingen. 7807513 12] 20 11 W mäß. Neen 1 eldberg. Hof 1281648.11 8 14] 6 SW ſtark gen 6 adenweilertn———- 24(.—-— St. Blaſien—— 1 u 10 W². beicht dn 8 Die vorübergehende Ausbreitung des Hochdruckrückens über Mitteleuropa hat geſtern im Lauf des Tages Nachlaſſen der Nieder⸗ ſchläge und Aufheiterung gebracht. Ueber nacht iſt aber unter dem Einfluß der neuen Druckſtörung und ihrer ſüdlichen Ausläufer wieder Trübung eingetreten und es fällt neuerdings Regen. BVoxausſichtliche Witterung für Sonniag bis 12 Uhr nachts: Zeitweiſe jedoch noch vielfach Regen, lags kühler, böfge, Mde. nordweſtliche Samstag. den 13. Oktober 1923 — — kallen, den sie noch eine amslag,. den 13. Oktober 1923 ———— Mannheimer General-Anzeiger(Abend-Ausgabe) Nr. 472. 5. Seile andelsble H It des Na —B ͤ—————————————— Witschawoditg Von Georg Haller, Mannheim „Die politische und wirtschaftliche Not Deutschlands ist auk einem Höhepunkt angelangt, der kaum noch überboten werden kann; Wir befinden uns in einer Lage, die so ernst ist, daß alle früheren Erscheinungen ähnlicher Art weit +rN übertroffen werden. In einer einzigen Woche ist die Mark auf den zehnten Teil ihres Wertes ge- 8 Woche vorher besaß, denn am — der letzten Woche bewegte sich der PDollar bei Millionen, in der Zwischenzeit ist er bis auf Milliarden gestiegen und heute, am 13. Oktober, bewegt sein Kurs zwischen 5,75 und 5,9 Milliarden. Diese Zahlen kfür sich selbst und zeigen die ganze Tiefe Zuseres Elendes. Nach Gründen brauchen wir nicht zu Zschen; es ist immer dieselbe Ursache, die sich auf diesem 8 auswirkt: das Anwachsen der schwebenden Schuld, e rasende Arbeit der täglich 777 Billionen Papiergeld aus- Speienden Notenpresse, der Rückgang der Außenhandels- Ziffern und die darin sich aussprechende Verschlechterung —— Beschäftigungsgrades unserer Industrie. Von der poli- ischen Seite kam, nachdem die alte Koalition wieder her- Zestellt war, der ungünstige Eindruck hinzu, mit dem die erhandlungen der Ruhrindustriellen mit Frankreich auf- genommen wurden und die abermalige Absage des französi- schen Ministerpräsidenten, der deutschen Regierung gegen- über irgend ein Entgegenkommen bei der Wiederaufnahme er Arbeit an der Ruhr zu zeigen. Auch ist die inner- Politische Lage gegenwärtig so, daß man beim Nieder- schreiben dieser Zeilen nicht weiß, ob bis zu ihrer Druck⸗ egung der Reichstag das Ermächtigungsgesetz ange- nommen hat oder ob er aufgelöst worden ist. Von den Schritten der Regierung zur Einstellung des assiven Widerstandes an der Ruhr erwartete man eine ntlastung des Devisenmarktes. Statt dessen ist eher Line verstärkte Nachfrage eingetreten, namentlich aus dem esetzten Gebiet, die erst in den allerletzten Tagen nach- felassen hat. Man hat darin wohl eine Folge der durch die ranzösische Haltung bedingten wirtschaftlichen Verhält- nisse im besetzten Gebiet zu erblicken. Die enormen Devisensteigerungen müssen binnen kurzer Zeit auch zu einer Versteifung am Geldmarkte führen, 4 für die Fortführung jedes einzelnen Betriebes im bis- erigen Umfange das Zehnfache an flüssigen Mitteln auf- zubringen ist, die in voriger Woche erforderlich waren. Dabei hat dié Entwicklung schon dahin geführt, daß in Deutschland fast sämiliche Warenpreise weit über den orkriegspreisen und somit auch über den Weltmarkt- reisen stehen. Bei den Lohnverhandlungen im Kohlen- ergbau war festgestellt worden, daß bei einer Förderung von nur noch 400 kg(gegen 900 kg in Vorkriegszeit) pro Nenn und Schicht an einer Tonne Kohle zurzeit 4% Dollars Lohn haften gegen 6„ Tagelohn vor dem Krieg. Von der Urerzeugung aber überträgt sich die Teuerung auf die Weiterverarbeitende Industrie, auf sämtliche Erzeugnisse und auf den Konsumenten, ebenso wie auf unsere Wett⸗ bewerbsfähigkeit am Weltmarkt. So tritt die schwere Wirtschaftskrise namentlich in der rheinisch-westfälischen Industrie mit aller Schärfe in Er- scheinung, da jetzt die Finanzierung durch die Ruhrhilfe aufgekört hat. In der Eisen- und Metallindustrie ist dort aufgrund einer Vereinbarung mit dem Reichsarhbeits- ministerium in der beendeten Woche eine starke Verkürzung er Arbeitszeit eingeführt worden. Auch im Mannheim- Ludwigshafen Frankenthaler Industriege- biet zeigen sich immer deutlichere Spuren der fortschrei- tenden Verschlechterung im Beschäftigungsgrad. Bei der ſetzigen Papierzettelwirtschaft können die erforderlichen Lohnsummen kaum noch aufgebracht werden. Man kann 2s auch dem Landmann und dem Gewerbetreibenden kaum ver- argen, zum mindesten aber nachfühlen, wenn er seine Ware nicht abgeben will gegen ein Zahlungsmittel, dessen Wert über Nacht sinkt, soweit, daß er dafür am nächsten Tag nur noch ein Drittel der gleichen Ware kaufen kann. Wenn nun tresemann— mit Recht— die Verweigerung der Papier- Seldannahme in einer Zeit, in der wir ein anderes Zahlungs- mittel noch nicht besitzen, als ein Verbrechen an unserer Nolkswirtschaft und unserem Volk bezeichnete, so ergibt sich daraus für die Regierung die zwingende Ver- 5 nunmehr ohne jeden weiteren Zeitverlust den orten die Taten folgen zu lassen und ein neues Wertbeständiges Zahlungsmittel zu schaffen. Die Ankündigungen aus Berlin in den letzten Tagen eröffnen 1 die Hoffnüng, daß wir schon in den allernächsten agen ein solches Zahlungsmittel erhalten werden. Die Börse hielt sich allen wirtschaftlichen und politischen Vorgängen an den Verfall der Papiermark, die mit ihrem türz ins Bodenlose die Kurse der meisten Aktienwerte sprunghaft in die Höhe treiben mußte. Dem Verfall der ark entsprechend müßten heute alle Aktienkurse zehnfach so hoch laùten als am Ende der letzten Woche. Das ist aber, mit wenigen Ausnahmen, nicht der Fall, so daß auch die dieswöchentlichen Kurserhöhungen bei einer Umrech- 1 7 in Goldprozent auf der Dollarbasis (1,05 Dollar 1 Goldmark) kein Plus, sondern ein Minus an Substanz bedeuten. Man stelle nur seinen Aktien- besitz zusammen nach dem Kurs der beiden letzten Freitags- börsen und dividiere mit dem Dollarkurs von 600 Millionen und von 5½ Milliarden. Das Ergebnis wird für manchen, der sich seines Milliardengewinnes erfreute, recht lehrreich sein. Meines Erachtens ist garnichts gegen das Bestreben einzuwenden, die Papiermarkkurse soweit wie irgend möglich der Devisenhausse anzupassen, zumal auch der Staat durch die Börsensteuer Nutznießer bleibt. Wenn ich sage, soweit wie irgend möglich, so soll damit auch gleichzeitig die Grenze gezogen und gesagt sein, daß die in die Milliarden gehenden Papiermarkkurse vieler Unterneh- mungen in dem Augenblick ihrer Umrechnung in Auslands- Währung als gering angesprochen werden müssen, es goll aber auch damit gesagt sein, daß es viele Aktien, namentlich solche von Gründungen des laufenden Jahres und des Vor- jahres gibt, die nicht einmal den in Papiermark ausgedrückten Kurs verdient haben. Nicht alle Aktien sind unterwertet. Namentlich auf dem großen Markte der unnotierten Aktien ist das Gefahrenmoment sehr groß, insbesondere wenn es sich um Aktien handelt, hinter deren Ausgabe nicht der Emissionskredit eines ange- sehenen Bankinstituts steht, sondern die man unter der Hand an den Mann zu bringen sucht, wie das neuerdings unter dem Vorwand, man wolle dem Gegenkontrahenten die Bankspesen und Stempelgebühren sparen, immer mehr gang und gäbe wird. Man sche sich also genau an, Was man kauft und von wem man kauft. Gegenüber Aktien, die durch Zeitungsannoncen angeboten werden, ist ganz beson- dere Vorsicht am Platze. Bei der Hausse der verflossenen Woche haben auch wieder die Käufe des Auslandes in starkem Maße mitgewirkt. Man hat umfangreiche Kaufaufträge für hollän- dische, belgische und französische Rechnung festgestellt. Bevorzugt waren schwere Montanpapiere auf Kombinationen wegen des Zusammenarbeitens der französi- schen und deutschen Industrie, wobei Stinneswerte und Phönixaktien den Vorrang hatten. Daß Valutawerte aber noch vor Montanpapferen rangierten versteht sich am Rande. Scharf nach oben gingen aüch russische Werte und alle Papiere mit halbem Valutacharakter, sowie sogenannte Aufbauwerte. Was von der offiziellen Börse gesagt wurde galt auch kür den Im Mannheimer Freiverkehr in dem Vervielfachungen der Kurse der Vorwoche keine Seltenheit waren. Die in der Vorwoche von der Rheinischen Creditbank eingeführten Interbohr-Aktien konnten ihren Kurs auf 350 Mill.(Vorwoecle 70 Millionen) Prozent erhöhen, zumal sich gezeigt hat, daß sich finanzkräftige Kreise im besetzten Gebiet dafür interessieren. Auch die von der Dresdner Bank in den Freiverkehr gebrachten Aktien der Deutschen Wörner-Werke schließen die Woche mit einem bedeutenden Kursgewinn bei 300 Mill. Prozent. Für Ufa-Aktien Wirkte der Abschluß und Halbvalutacharakter nach, so daß der Kurs von 1 800 000 000 500 000 000) Prozent erreicht wurde. Auch der ntreprises nahm man sich kräftig an; sie schließen die Woche mit 45 000 000—55 000 000 gegen 4 250 000. Schiffs- und Maschinenbau-Akt.-Ges. in Mannheim Die unter Vorsitz von Geheimrat Franz von Wagner, landelskammerpräsident in Ludwigshafen, in den Ràumen der Rheinischen Creditbank abgehaltene o..-., in der Aktionàre 51 Vorzugs- und 251 Stammaktien vertraten, enehmigte einstimmig sämtliche Anträge der Verwaltung. Ver als Punkt 6 auf der Tagesordnung stehende Antrag auf latutenanderung und ein Antrag auf Umwandlung der Vor- zugsaktien in Stammaktien wurde von der Tagesord- nung abgesetzt, weil die satzungsgemäße Anzahl von Aktien nicht vertreten war. Er wird erst in der nächsten Generalversammlung erledigt werden. Bei der Gesellschaft haben sich die ungünstigen wirtschaftlichen Verhältnisse, de bereits im Jahre 1921 ihre störenden Wirkungen aus- übten, während des Berichtsjahres 1922 noch weiter ver. schärft. Die Unkosten stiegen in so ungeheurem Maße, daß eine sichere Kalkulation kaum möglich War und damit natur- Semäß der Verdienst beeinflußt Wwerden mußte. Hierzu trat duch Beendigung des Eisenbahnerausstandes der fast zehn Wochen andauernde Arbeiterstreik in der gesamten süddeut- schen Metallindustrie, der ebenfalls seine schädigenden Fol- Sen mit sich brachte. Unter diesen Verhältnissen hat sich das Jahresergebnis um so ungünstiger gestaltet, als sich die nohstoffbeschaffung aller Art durch die schleppende Be- lieferung seitens der Lieferanten nur in erschwertem Maße ermöglichen ließ. Die im Betriebsjahre abgelieferten Neu- auken haben die Auftraggeber der Gesellschaft in vollem Maße befriedigt ebenso die Während dieses Zeitraums ausgeführten Schiffs- und Dampferrepa- daturen. Die allgemeine Geldknappheit übte ihre Wirküng auch auf den weiteren Ausbau der Werft- und Fabrikanlage Asofern hindernd aus, als diese nicht 1 zogen werden konnte. Immerhin dürfe schon jete. mit Sicherheit gesagt werden, daß durch die Vervollständigung er Werkstäattenanlagen und Werfteinrichtungen die m⸗ den Arbeiten in der Zukunft hinsichtlich Schnelligkeit Fau, dlig beeinflußt werden. Der Fabrikationsgewinn betrug 4 99,40(i. V. 4 4,61) Millionen. Nach Bestreitung der Un- kosten und Zinsen und nach 0,9(0½21) Millionen Ab- Vhreibungen ergibt sich einschließplich 9,13(003) ionen ortrag ein Reingewinn von 3 546 363(i. V. 127 888). Avon dienen 0,79 Millionen für vertragliche und statuten- mägige Vergütung an Vorstand und Aufsichtsrat. restliche 4 2½5 Millionen werden mit Rüclsicht auf die unsieheren wrirtschaftlichen Verhältnisse vorgetragen(i. V. wurde der esamtgewinn auf neue Rechnung vorgetragen. Minn der BIIa nz bahen sich die Kreditoren von 11.86 Mihlionen aut 876.94 Millionen erhöht. die Debitoren stie- rogrammäßig voll- v Millionen, auf Materialienkonto 72.42 Millionen(—) aus- gewiesen. Grundstücke, Gebäude, Werft- und Geleisanlagen, Betriebs- und Werkzeugmaschinen, Modelle und Zeichnungen, Werkzeuge- und SGießereieinrichtung stehen mit.31(C67 Millionen zu Buch.* Frostschutz für Handel und Industrie Die Wirtschaftsverhältnisse haben Handel und Industrie schon in dem letztjährigen Winter veranlaßt, sich in steigendem Maße gegen Frostschaden zu schützen. Die Bedrohung durch Frostschaden ist eine sehr vielseitige. Sie betrifft das Baugewerbe, die Wasserwirtschaft, viele Zweige der chemischen Industrie und namentlich auch den Grobhandel mit Lebensmittel. Die Wetterdienstabtei⸗- lung des Meteorologisch- Geo Instituts an der Universität Frankfurt a. M. hat schon seit Jahren in besonders umfangreichem Maße den Schutz dieser Zweige der Wirtschaft gegen Frostschaden und in vielen Fällen nachweislich beachtenswerte Erfolge erzielt. Durch ee vor plötzlich hereinbrechender Kälte konnten elweise mehrfach Weintransporte, die nach Ostdeutschland oder nach dem Auslande gehen sollten, zurückgehalten und o vor dem Verderben geschützt werden. Anderseits konnten sie auch durch Hinweis auf eine läagere Periode milden Wetters ungefährdet durchgeführt werden. Zahlreiche FF aus allen Teilen des Reiches machen sich schon seit Jahren den Frost- warnungsdienst der Wetterdienststelle Frankfurt a. M. zu nutze. Im vergangenen Winter haben namentlich auch zahl- reiche Bauunternehmungen, besonders für Betonausfüh- rungen, die Beratungen über Frostaussichten in Anspruch genommen. Ebenso wurden Schiffahrtsunteraeh- mungen I ufend über die zu erwartenden Störungen durch der Flüsse unterrichtet. Der Umstand, daſß sich der Frostwarnungsdienst der Wetterdienststelle Frankfurt a, M. schon seit Jahren zu einer ständigen Einrichtung ein- geführt hat, um dlen die verschiedenen Interessenten im Winter unaufgefordert nachsuchen, beweist wie sehr er sich seither schon im Wirtschaftsleben bewährt hat. Auch in dlesem Winter wird die Frostberatung wieder von Ende Oxtober ab von der Wetterdienststelle Frankfurt a. M. in der seitherigen Weise durchgeführt werden. * Verband süddeutscher Getreidebörsen- und Märkte. Mit ab 15. Oktober hat dieser Verband Abände- rungen seiner Handelsgebräuche beschlossen. Die wichtig- sten Aenderungen kommen in der folgenden Neufassung zum Ausdruck:„§ 11 Absatz 2: Falls Barzahlung gegen Duplikat- krachtbrief, Lagerschein, Ueberweisungsschein eic. vereinbart Wu ist der Käufer verpflichtet, bei Vorzeigung don von 77 Millionen auf 202,69 Millionen. Auf Fabri. ont Werden Bestände von„ 392,22(i. V. 5,49) derselben den Kaufpreis in bar zu bezahlen. Die Ueber- mhelmner General — ——— e zu getreuc. Händen ist der Vorzeigung gleich zu erachten. Erfolgt die Zahlung nicht innerhalh der nach Vor- zeigung oder Eintreffen der betreffenden Dokumente folgen- den 24 Stunden, so ist der Käufer in Zahlungsverzug. Der Verkäufer ist alsdann berechtigt, Schadenersatz zu ver- langen und nach fruchtlosem Ablauf einer Nachfrist von 24 Stunden vom Vertrag zurückzutreten. Die gesetzlichen Rechte des Käufers werden daduech nicht be- einträchtigt. Bezüglich der Frist gelten in diesem Falle die Bestimmungen des 8 43 Ziff. 1 nicht. Die Frist läuft viel- mehr vom Eintreffen der Nachfristerklärung an. 8 13 Abs. 2: Der Vermittler hat mangels besonderer Vereinbarung Anspruch auf die bedungene oder die übliche Provision, sobald das Geschäft zum Abschluß gelangt is t. 3 Tage nach auntenß der Rechnung gerät der Schuld- ner in Zahlungsverzug. ie Bestimmungen der 88 88 und 396..B. finden sinngemäß Anwendung. 5 15 Absatz 1: Tritt Zahlungsverzug ein, so ist der Gläubiger berechtigt, Verzugszlnsenſund Spesen nach den jeweiligen Banksätzen unbeschadet seiner sonstigen Ansprüche zu fordern. 5 42 letzter Absatz: Die handelsübliche Sack- leihmiete beträgt 4 Goldpfennig pro Stück und Tag, umgerechnet zum amtlichen Berliner Briefkurs des Dollars am Tage, der der Zahlung vorausgeht, wobei eine Goldmark als Dollar zu rechnen ist.“ * Roggenrentenbank.-G. zu Berlin. Das unter Führung der Preußischen Staatsbank(Seehandlung) stehende Banken- konsortium, welches den erkauf der 5proz. Roggenrenten- briefe Reihe-IV der Roggenrentenbank.-G. zu Berlin durchgeführt hat, bringt jetzt auch die neuerdings aus- gegebenen jungen Aktien der Roggenrentenbank zum frei- händigen Verkauf. AIs Verkaufspreis gilt der Gegenwert von 135 Dollar, amerikanischer Wäh⸗ rung, berechnet zum amtlichen Berliner Briefkurse für Kabelauszahlung Newy Lork. Die jungen Aktien ad für das vom 1. Juli d. J. ab laufende zweite Geschäftsjahr voll dividendenberechtigt. Die Roggenrentenbank hat sich die Förderung der ländlichen Siedelung, Bodenverbesserung und Produktion durch Gewährung von Darlehen gegen Eintragung von Roggenreallasten auf Wirt- schaftlich genutzten Grundstücken zur Aufgabe gemacht. Die Reallasten müssen an erster Stelle des Grundbuches zur Eintragung gelangen; sie sind auf den Gegenwert von Roggen-Zentnern abgestellt, also ebenso wie die hiergegen ausgegebenen auf Roggenwert lautenden Roggenrentenbriefe der Geldentwertung entzogen. Am Schlusse des nur stwa 9 Monate umfassenden ersten Geschäftsjahres am 30. Juni 1923, betrug der—mkauf an Roggenrentenbriefen 1500 000 Ztr., denen im Grundbuch eingetragene Roggen- wertrenten über ebenfalls 1 500 000 Zentner gegenüber- standen. Aus dem Gewinn des Geschäftsjahres War ein eigener Bestand von Roggenrentenbriefen in Höhe von 29 333 Zentnern erübrigt worden. Die Gewinn- und Verlust- rechnung weist einen Brutto-Gewinn von 4 278 000 000 auf. Nach Absetzung der Handlungsunkosten ergibt sich ein Reingewinn von 2033 000 000 bei einem Aktienkapital von damals 100 000 000 4. Inzwischen ist das Aktien- kapital auf 1,1 Milliarden Aerhöht worden. Seit Ende Juni 1923 sind Darlehns-Urkunden über insgesamt 750 000 Zentner Roggen eingegangen. Weitere Beleihungs- anträge über 700 000 Zentner befinden sich in Bearbeitung. Dem Verkaufskonsortium gehören neben der Preu- Bischen Staatsbank(Seehandlung) sämtliche Berliner Groß- banken an. Wenngleich sich das Konsortium den Schluß des Verkaufs und etwaige Repartierung vorbehalte- muß, werden die Zeichner, sofern sie ihre Anmeldungen um- gehend einreichen, im allgemeinen doch mit voller Zu- keilung rechnen können. Konkurse im dritten Vierteljahr 1923. Die Zahl der neueröffneten Konkurse sinkt von Monat zu Monat. Im dritten Vierteljahr 1923 sind nach einer Zusammenstellung der Bank nur 32 Konkurse eröffnet worden gegen 110 im zweiten Vierteljakhr 1923 und 175 im dritten Quartal 1922. Bemerkenswert ist, daß der Prozentsatz der mangels Masse abgelehnten Konkursverfahren erheblich gestiegen ist. Börsenberichie Frankfurter Wertpapierbörse „Frankfurt, 13. Okt.(Drahtb.) Die Devisenkurse blieben im heütigen Frefverkehr unverändert fest. Man das englische Pfund mit 25,5—26 Milliarden. Später wurden jedoch Briefkurse genannt. Das Geschäft ist Außerst still. ie Nachfrage nach Effekten war ebenfalls bescheiden. wobei jedock die Kurse fest blieben. Montanpapiere wurden als höher bezeichnet, zu bemerken ist, daß Ab-⸗ schlüsse in größerem Umfange nicht gemacht wurden, wes- wegen es sich also auch bei den Kursschätzungen nur um ganz unverbindliche Angaben handelt. Man nannte deutsche Vereinsbank 315, Inag 3150, Licht u. Kraft 10 000, Furtwäng- ler 300, Zuckerfabrik Rheingau 300, Heilbronner 2500, Badi- sche Uhrenfabrik 6000, Kammgarnspinnerei Kaiserslautern 6000, Badische Bank 3000; Rütgerswerke sehr fest, 15 500 bis 20 000; auch deutsche Petroleüm ca. 18 000—20 000 genannt. Schiffahrtswerte kest. Dollarschatz- anweisungen—5,25 Milliarden, Goldanleihe 4— ½25 Milliarden. Schikfahrs Dampferbewegungen der Hamburg-Südamerikanischen Dampfschifffahrt-Gesellschaft D. tonio Delfino“ am 4. Oktbr. nach dem La Plata, am 9. Okt. nach Vigo; D. ‚Argentina am 3. Okt. von Bahia nach Rotterdam, Bremen und Hamburg; D. ‚Cap Norte am 20. Sept. von Buenos Aires über Montevideo, Santos, Rio de Janeiro nach Lissabon, Vigo und Hamburg, am 7. Oktober von Tenerife; D. ‚Cap Polonio am 3. Okt. in Buenos Kires (ausg.); D. Entre Rios“ am 7. Okt. nach Mittel-P. silien; D. Espana“ am 4. Okt. von Buenos Aires über Montevideo nach Las Palmas, Vigo, La Coruna und Hamburg, am 6. Okt. von Montevideo; D. La Coruna“ am 6. Okt. in Montevideo Srasti D.„Madeira“ am 21. Sept. nach Mittel- und Süd- rasilien, am 30. Sept. von Madeira; D. Madryn“ am 2. Okt. in Bahia(ausg.); D. Parana“ am 5. Okt. von Santos über Rio de Janeiro und Bahla nach Rotterdam und Hamburg; D. Rio de Janeiro! am 20. Sept. nach Mittel-Brasilien, am 28. Sept. von Leixoes; D. Santa Fé am 18. Sept. von Bahia nach Rotterdam und Hamburg, am 7. Okt. in Rotter- dam; D. Tenerife“ am 15. Sept. von Maranhao nach Madeira, Lissabon, Leixoes und Hamburg, am 6. Okt. von Leixoes; D.„Tucuman' am 26. Sept. in Rio Grande(ausg.); D.„Villa- garcia“ am 13. Sept. von Buenos Aires über Montevideo und Santos nach Tenerife, Leixoes, Vigo, La Coruna, Rotterdam und Hamburg, am 19. Sept. von Santos. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas. Mannheimer SGeneral⸗Anzeiger. G. M. b.§., Mannbeim. E 6. 2.. 9 Direktion: Ferdinand Heyme— Chbefredakteur: Kurt Fiſcher. ‚ Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher: für das Fenilleton: Dr. Fritz Hammez: für Kommunalpolitik und —77— i erge——— Welt: Williz er; für nachrichten Aus dem N argebiete. Gericht u. den übrigen redaktionellen Tefl? Franz Kircher: für Aaelben: Karl Hügel. handelte Dollarnoten mit 5,250—5,500 Millionen und 1 1 4 7 100 1 1 4 Samsltag, den 13. Oktober 1923 . Sete.. Maunhenmer General-Angeiger. Gubend- Ansgabe9 Nalonal-Thedler Fannheim Ver junge Soldat Der Soldat von der Front Der Landsturmm ann Richard Eggarter 7 5 Hans Herbert Micheis Habe Auftrag von Kapitaliſten grössere Fritz Linn Beträge für kurzfriſtige Geſchäfte an ſolvente Die Fran ee 45Firmen zu vergeben. 4170 Der Anarchist Eugen Felber Flscher-Ecker, O 7, 26 eeeee e Telephon Büro 1418 Wohnung 3505 7272* r 8 N Unſere nür erſtflaſſig, allgemein eingeführt. u. nach⸗- ete B, Reihe drei, 1. Vorstellung. weislich taufendfach freiwillig glän—— aus Me ür Erwach⸗ E. F* S T Hi Beitstellen ſene und Kinder. Eien Eine Tragddie von Gocthe. Frolos im Himmel u. Stahlmatratz., Polſter, Decken, Federbetten lief. wir der Tragödie 1. Teil Insze- ert von Artur Holz.] frachtf. direit an Private zu günſt. Preil. u. Beding. Bühnenbilder vo- inz Grete Katalog 91 R. frei Eiſenmöbelfabrir Suhl(Thür.) 1 2 7 4 Sonntag, den 14. Oktober 1923 Volks-Singakademie. 4 Amtliche? Bekannt achungen! 5 7. Vormittags-Aufführung: Infolge der rapiden Steigerung von Miete, Bekanntmachung. 1 0 4 1 875 5 Bedienung uſw. des Roſengartens, ſehen + d A Entrichtung von Steuern beir? .-.- B. Nr. 1001—2070 wir uns für 0 88= nzoige. Vom l4ten Oktober d. Is. ab ſind die Ermäßig FREIHEIT 14. und 16. Oktober auf jede Karte einen egr ungen beim Steuerabzug mit dem zweiunddreieig 1 e eeeeeeee + Der frühere Verlademeister meiner Abteilung„Land- fachen der in der zweiten September⸗Hälfte geltel PPPP Suerungszu schle wirtschtaftlleher Mascfinen B75 den Beträge und die Wertanſchläge für die Sach Anfang 11½ Uhr. Ende gegen 12½¼ Uhr. zu ergeben. 8885 201 12 3 bu berncſic tgen S — 7 7 Eduard Künzi i* Nonnheim, den 12. Ottober 1923 255 de ee bee Beiricbskapftal! Herr Aaeeedee Aesahern.Sase 2en Negeke ist gestern im Alter von 67 Jahren vetschieden. Herr Künzig hat meiner Firma wäkhretd 30 Jahren angehört. Ich betrauere den Heimgang dieses pflichttreuen An- gestelſten und werde sein Andenken stets in Ehren halten. Mannheim, den 13. Oxtober 1928. Neinrich Lanz. Die Erhöhung der Kamiunfegergebühren betr. Die Kaminfeger ſind berechtigt, ab 7. Okt. 1929 die Grundgebühren im 31272000 fachen Betrag z. erheben. Dieſe auf Grund des§ 23 Abſ. 1 und! P. Str. G. B. erfolgende Regelung gilt für die Dauel von 3 Monaten, vorbehaltlich früherer anderweil ger Feſtſetzung. 20 Mannheim, den 8. Oktober 1923 175 Badiſches Bezirksamt— Abteilung V. atache Verötzentiichangen der Stabtgemesse“ — —— Anfang 51½ Uhr. Ende 9 Unr.? eeee e re e 0 115 Handels-Hochſchule Mannheim. 2 SaetenkerreAfſadaadaadagaaqaaaahmaamoamamaganmanmandodaenoaaaaa aue Nuchael Ado von Achenbaen Kreiſen Gelegenheit zur Erweiterung und Vertiefung Herrn 8 4 ihrer Allgemeinbildung bieten. Dieſe— Faust Fobert Vogel 2—— ee Beſoch dur⸗ —2 3.———8 11 1 e! II. in der Praxis ſtehende Damen und Herren beſon Schüler Nchard Eggarter S L ders in Frage. —— 55 Nel⸗ Kanden Epractuszen fir Sranteiiſch. nglih Maen —— 99 WMn& vorgeſehen, deren beendg aber von der 75 —— e ee eee d e Neucs Inenler ſm Rösengdrieni. Sountag, den 14. Oktober 1923 .-.-B. Nr. 6501—6750 und 7901—8150 Der Zigeunerbaron Dreiem- Kernseife bung noch vor Semeſterbeginn zu vollziehen und 140— Einſchreibung zugleich das Honorar zU zahlen. +5 Das Vorleſungs⸗Verzeichnis, das alle wiſſen? werten näheren Angaben enthält, iſt nebſt Anmel Opetetis in 3 Aten. Nach einer Erzählung i e——.—.—5 10 denen e 8. 8 4 25 7 Tf 7 4 —— er n 200 Gramm Doppel- E75⁰*e und 400 Gramm Block-— der Hochſchule A 4, 1 erhätlch. Grundprel Stücken Setragene Schutzwar stücken 10 Pfg. K Buchhändierſchlaſſelzahl. 755 15— 1 1— pete—5 Obe Die Beſucherhonorare berechnen ſich für die 7 gespgn.Temeseronltaft Joset Burgwinke sowie jede Art 849 ft. Heneune melg leor., 5 Hiplitator. Fü 93 Sler dert, en ſnge Industrie-, Haushalt-, Toiletten- u. Medtsinal-Seife aande deegee e EEmigrant FellmuthNeugebauer 1 f jür die Sprachkurſe beträgt die Grund Kalman 28 an, ein reicher 8 2 in doten en.—5 das——— mihin 4900 M. e Speꝛlalitàt: 808. 27 2—— 2 haben ſich vom 15. ober ab jeweils—6 1 e ee irn Riteelne, Textil-chemische Produkte. Xx Export nach allen Weitteilen ee im Setreiariat der Handels⸗Hochſchul⸗ 55 okar, ihr iipp salsky 4 Ouipra, 21 in dda Schaff 2— Mannheim, den 10. Oktober 1923. 1 M. Melliand CensenaEn Mannbheim 5 Profeſſor Dr. Behrend. 17. Oktbr., Mittwoch, abends 7½, Harmonie D 2, 6 Telegramm- Adresse: Textilchemie.—* Telephon: 5921, 8922, 5923. Erster der drei Meister-Klavier-Abende 0 17— Dr. V. E. Wolff, dan Af each. kügen Sfgeden deren Senerge lec, Aanmamamaegeahnaeeeanae Ae ree eeen, e aufGesucheF Nar ee-ne e Hotel Odenheimer P 3, 2 fid eel Bruch, Han nch, Bernhard Conradi, Karl Müller, Mt. 129,000,000— neue 4174 1 0 0 U rance D1 Max Kergl, Franz Neumaier. 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