= — —— 77272 —— 2 — —— Bezugspreiſe: In mannheim u. umgebung in der laufenden Woche mk. 3oo ooo ooo. die monatlichen Sezieher verpflichten ſich bei der Beſtellung des Abonnements die wührend der Bezugszeit notwendigen Preiserhöhungen zu bezahlen. poſt⸗ lcheckkonto Nummer 17500 Karlsruhe.— Hauptgeſchäfts ſtelle Mannheim k6. 2.— Seſchäfts⸗nebenſtelle Neckarſtadt, wald⸗ bofſtr. 6. Fernſpr. Nr. 7031, 7042, 7045, 7046. 7048. Telegr.⸗Ror. Seneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmat. Beilagen: Der Sport vom Sonntag— Modezeitung— Aus Sei —— Abend⸗Ausgabe E BN tund Leben mit Mannheimer Frauen-Seitung und Mannheime Verkaufspreis 25 Willionen Mark 1923— Nr. 474 Anzeigenpreiſe nach Tarif, dei vorauszahlung oder mit zuſchlag für Seloentwertung: Allgemeine Finzeigen Grund⸗ zahl 300* Schlüſfelzahl des vereins deutſcher ZJeitungsver⸗ leger beo oo0 240 000 000. Kär Anzeſgen an beſtimmten Tagen Stellen u. Rusgaben wird keine verantwort. übern. Höh⸗Gewalt, Streiks, Setriebsſtörung. uſw, berechtigen zu keinen Erſatzanſpr. für ausgefall. od. beſchrünkt. Nusgaben od. f. verſp⸗· Rufnahme v. Anzeigen. Rufte. ö. Fernſpr. oh. Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim r Muſik⸗Seitung 22 2 2 Keichskabinett und Währungsfrage I Berlin, 15. Okt.(Von unſ. Bert Büro.) Man beſtätigt uns, daß das Reichskabinett heute die Währungsfrage be⸗ bandeln wird. Ob, wie vielfach angenommen wurde, heute auch ſchon die Verabſchiedung der Verordnung erfolgen wird, iſt noch nicht zu überſehen. Immerhin wird man ſich darauf einzu⸗ richten haben, daß zwiſchen Verabſchiedung und Durchführung noch einige Zeit verſtreichen wird. Es müſſen erſt Wertzeichen Sedruckt werden und anderes mehr, jedenfalls ſind die einzelnen Reſſorts aufgefordert worden, alles vorzubereiten, um die Durch⸗ ſührung der Beſchlüſſe über die neue Währung nach Möglichkeit zu beſchleunigen. Auf die Währungsregelung werden, wie wir ſchon gelegentlich andeuteten, andere Verordnungen unmittelbar folgen. Ver⸗ mutlich wird man ſich die bisher auf Crund des Artikels 48 er⸗ laſſenen Verordnungen zurücknehmen und ſie dann von neuem auf der Baſis des Ermächtigungsgeſetzes herausgehen laſſen. Das Ar⸗ beitszeitgeſetz iſt in der Faſſung des Reichsarbeitsminiſters Drauns im Kabinett angenommen worden. Auch die preußiſche Repgierung hat, wie man uns mitteilt, bereits zugeſtimmt. Von zuſtändiger Stelle wird uns das Gerücht, daß der Reichs⸗ miniſter Dr. Luther das Portefeuille der Finanzen zurückgeben wird, um das Ernährungsminiſterium zu übernehmen, als voll⸗ ſtändig unbegründet begzeichnet. Soz aldemokratie und Ermächtigungsgeſetz, Im„Vorwärts“ veröffentlichen 31 ſozialdemokratiſche Reichs⸗ tagsabgeordnete, die am Samstag aufgrund des von der Mehrheit beſchloſſenen Fraktionszwanges bei der Abſtimmung mit Ja ge⸗ ſtimmt haben, folgende Erklärung: Wir haben uns vergeblich bemüht, die Mehrheit der Reichstags⸗ fraktion für unſere Ueberzeugung zu gewinnen. In der Vertretung unſerer Ueberzeugung haben wir in der Fraktion alle legalen Mittel erſchöpft. In letzter Stunde beſchloß die Fraktion gegen unſeren Wil⸗ len, daß jedes Mitglied für das Ermächtigungsgeſetz ſtimmen müſſe. Dieſem unbedingten Fraktionszwang fügten wir uns, nicht, weil wir unſere ſachliche Meinung geändert haben, ſondern weil wir die Ein⸗ heit der Partei wahren wollten und wahren mußten. Nun hat der Parteitag zu entſcheiden. Unterzeichnet iſt die Erklärung u. a. von Criſpien, von Adolf Hoffmann, Zubeil, überhaupt von den meiſten früheren Unabhängi⸗ gen. Ein Reſt von ihnen unter der Führung von Breitſcheid, hat aus Ueberzeugung mit der Mehrheit geſtimmt, ein anderer, unter der Füh⸗ rung von Paul Levi, blieb der Abſtimmung fern. Rückkehr des Bötſchafters Wiedfeldt nach Amerika Der deutſche Botſchafter in Amerika, Dr. Wiedfeldt, war vom Reichskanzler Dr. Streſemann nach Berlin berufen worden, um einen Bericht über die amerikaniſche Auffaſſung der deutſchen Dinge zu erſtatten und ſeinen Rat zu verſchiedenen außenpolitiſchen Fragen zu erteilen. Nach kurzem Aufenthalt in Berlin hat ſich der Botſchafter Wiedfeldt wieder eingeſchifft und nach Amerika zu⸗ rückbegeben, um ſeine Tätigkeit wieder aufzunehmen. Es war Botſchafter Wiedfeldt von Streſemann ein Miniſterpoſten an⸗ geboten worden, aber Wiedfeldt zog es vor, die deutſchen Intereſſen weiter in den Vereinigten Staaten zu vertreten. Damit iſt auch ſeſtgeſtellt, daß die Gerüchte über die Rückkehr Wiedfeldts auf ſei⸗ 500 früheren Direktorialpoſten bei Krupp jeder Grundlage ent⸗ ehren. Engliſche Stimmen zum Erlolg Streſemauns In politiſchen Kreiſen hat die Nachricht von der Annahme des Ermächtigungsgeſetzes allgemein Genugtuung ausgelöſt. Die Blätter brachten am Samstag in großer Aufmachung die Meldung, daß der Kanzler einen großen Erfolg davongetragen habe. Heute be⸗ ſchäftigen ſich die Zeitungen in Leitartikeln mit dem Ereignis, wobei beachtenswert iſt, daß„Daily Telegraph“ in dieſem Zuſammenhang auf die lebhaft erörterte Frage zurückkommt, ob der Zeitpunkt ge⸗ kommen ſei, Deutſchlands Reparationslaſten für die nächſten Jahre auf dem engliſchen Geldmarkte zu finanzieren. Das Blatt meint, daß ein erſter Schritt geſchehen ſei, indem ſich die alliierten Regierungen auf den belgiſchen Antrag hin damit einverſtanden er⸗ klärt haben, die Reparationskommiſſion zu beauftragen ſofort den belgiſchen Vorſchlag für die Sicherheit der Finanzleiſtungen der allgemeinen Pfänder zu prüfen. England könne die Bereitwilligkett 1185 Gewährung einer Reparationsanleihe aber erſt dann verwirk⸗ lichen. wenn alle Alliierten gemeinſam einen der Hochfinanz der gan⸗ den Welt zuſagenden Plan aufſtellen. 5 Das Zivilkommiſſariat für Sachſen on unterrichteter Seite wird uns mitgeteilt, daß das vielum⸗ kittene Zivilkommifſariat für Sachſen nun doch ge⸗ zchaffen werden ſoll. Es trifft auch zu, daß für dieſes Amt der ſozial⸗ demokratiſche Reichstagsabgeordnete Meier⸗Zwickau in Ausſicht genommen iſt. Herr Meier wird erſt heute ernannt werden. 8 Bor. nmuniſtiſcher Seite war in der letzten Sitzung des ächſiſchen Landtags von der ſogenannten„ſchwarzen Reichs⸗ tehr“ berichtet worden, die das Reichswehrkommando 4 aus Mit⸗ lütedern rechts ſtehender Organiſationen zum Kampf gegen die prole⸗ ariſchen Hundertſchaften bilde. Der„Lokalanzeiger“ hatte daraufhin, angeblich unter Berufung auf die zuſtändigen Militärſtellen zu er⸗ „nlen gewußt, es handle ſich um die Auffüllung von Kadres der Jeichswehr durch Angehörige aller Schichten. Wie man uns an einer 5 lle die wir unbedingt für unterrichtet halten müſſen, ſoleteilh, liegt bier offenkar ein Mißverſtändnis vor. Eine Auffüllung der Reichswehr iſt uns leider durch den Friedens⸗ bokkrag verſchloſſen. Man kann das lebhaft bedauern.— Bekanntlich 758 während der Pariſer Verhandlungen der amerikaniſche General Bleß 200 000 Mann als das Minimum bezeichnet. das Deutſchland zur Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung im Innern gebrauche. ler man kann es vorderhand vorher nicht ändern. Die Meldungen es„Lokalanzeigers“ ſind alſo unzutreffend. Sachſen und der Ausnahmezuſtand 13 Aus Dresden iſt gemeldet worden, daß die ſächſiſche Regierung 8 VBerhot der proletariſchen Hundertſchaften durch dus Wehrkreiskommando für rechtsungültig anſehen, und der neu⸗ Zivilkommiſſar hat noch geſtern mit dem Generalleutnant das er über eine Aufhebung beraten. Das Wehrkreiskommando hat Jwwilk in der Bekanntmachung geantwortet, daß für Sachſen kein Wibilkommiſſar ernannte worden ſei und daß auch keiner ernannt würde, daß alſo die Verordnung vom 13. Oktober rechts⸗ e bleiben werde. Wie der Lokalanzeiger erfährt, iſt auch der den Kommuniſten auf den 18. Oktober einberufene Betriebs⸗ atekongreß vom Befehlshaber des Wehrkreiskommandos verboten worden. 10 „Einer Mitteilung des ſächſiſchen Handwerkerlandesausſchuſſes zufolge ſind in vielen Städten der Glauchauer Gegend gegenüber Un dortigen Gewerbetreibenden willkürliche Steuerexekutiven für Anterſtützungen der Erwerbsloſen vorgenommen worden. genehmigt. muß angenommen werden, Die pläne der Sonderbündler Nach einer Meldung der„Liberts“ aus angeblich zuverläſſiger Quelle, foll die Ausrufung der rheiniſchen Republik wieder einmal dicht bevorſtehen und höchſtens noch eine Frage von Tagen ſein. Die ſeparatiſtiſche„Miliz“ ſei jetzt durchorganiſiert, ſo erzählt das Blatt, und vollſtändig bewaffnet. Zur Nachtzeit würden dann in allen größeren Städten des Rheinlands Maueranſchläge vor⸗ genommen und die Unabhängigkeit verkündet werden. Die„Rhein⸗ wehr“ ſoll alarmiert werden, um bei Tagesanbruch alle Verwaltungs⸗ gebäude, Poſtanſtalten und Großbanken zu befeſtigen. Die wichtig⸗ ſden Aemter in den Verwaltungszweigen des neuen Rheinland⸗ ſtaates, ſo ſchließt„Liberte“ ihre Ausführungen, ſeien bereits ver⸗ geben. Samstag nacht kurz vor 11 Uhr verſuchten Separatiſten mit grün⸗ weiß⸗roten Armbinden das Stadthaus Mainz zu ſtürmen. Die dort ſtationierte Poligeiwache in Stärke von vier Mann leiſtete den Eindringlingen Widerſtand, wobei auf beiden Seiten geſchoſſen wurde. Ein Polizeibeamter wurde durch einen Schuß in den Ober⸗ ſchenkel verletzt. Auch auf Seiten der Separatiſten gab es einige Verletzte, die von ihren Parteigängern vom Platz gebracht wurden. Die vereinigten politiſchen Parteien Aachens hatten ihre Mit⸗ glieder auf den 14. ds. Mts. vormittags in die Weſtparkhallen einbe⸗ rufen, um ein Treugelöbnis für das Deutſche Reich ab⸗ zulegen. Die Veranſtaltung wurde von der Beſotzungsbehörde nicht Gegen Frankreichs Rheinlandpläne „Mancheſter Guardian“ wendet ſich ſcharf gegen die Ausſchal⸗ tung Englands aus der Ruhrfrage, wie ſie ſich in den Düſſeldorfer Verhandlungen der Induſtriellen mit Degoutte an⸗ gezeigt habe. Das Blatt ſagt, es ſei Zeit, daß England energiſch ver⸗ lange, über die Ausbeutung des Ruhrgebiets gehört zu werden. De⸗ goutte könne wohl militäriſche Maßnahmen ergreifen, dagegen habe er keiin Recht, mit Stinnes über Kohlenlieferungen zu ver⸗ handeln. Poincare benutze die Zeit, um das Ruhrgebiet unter die politiſche und wirtſchaftliche Kontrolle Frankreichs zu bringen, denn erſt wolle er mit Deutſchland verhandeln. Aus dem beſetzten Sebiet Ungültigkeitserklärung deutſcher Gericktsurteile Die Rheinlandkommiſſion hat neuerdings mehrere von deutſchen Gerichten gefällte Urteile für ungültig erklärt, u. a. ein Urteil des München⸗Gladbacher Gerichts gegen einen Luxemburger wegen Tätlichkeiten und ein Urteil des Landgerichts Köln über einen Zollinſpektor, der ſich geweigert hatte, den Befehlen der Reichsregie⸗ rung zu gchorchen. Das Schickſal der Deportierten Wie das Ullſtein Montagsblatt ſich aus Gelſenkirchen melden läßt, hat leider die Aufhebung des paſſtven Widerſtandes auf das Schickſal der von Frankreich und Belgien Deportierten keinen Ein⸗ fluß gehabt. Die im Schlageter⸗Prozeß Verurteilten, ſowie der wegen eines Attentats in Eſſen zu lebenslänglicher Zwangsarbeit verurteilte Stach und zwei andere Deportierte befinden ſich auf der Inſel St. Martin de Re. Von ihr gehen gewöhnlich die Sammel⸗ transporte nach den franzöſiſchen Strafkolonien ab. Die deutſche Re⸗ gierung läßt nichts umverſucht, um noch eine Abänderung des fran⸗ zöſiſchen Beſchluſſes durchzuſetzen. Auch in den Gefängniſſen von Nancy befinden ſich noch eine Reihe zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilte Deutſche. Die Belgier haben 19 Deutſche in Verviers eingeſperrt. 2 Die Lage in der Pfalz Arbeitsloſenunruhen in Neuftadt Zu Arbeitsloſen⸗Ausſchreitungen, die einen ernſteren Charakter anzunehmen drohten, kam es geſtern in Neuſtadt a. d. H. Eine Anzahl Erwerbsloſer demonſtrierten vor dem Rathaus, um ihre Forderungen auf Erhöhung der Exwerbsloſenunterſtützung durchzu⸗ ſetzen. Als die Forderungen der Demonſtranten nicht bewilligt werden konnten, verſuchten ſie mit Gewalt in das Rathaus einzu⸗ dringen und zertrümmerten Fenſterſcheiben. Da die Polizei von der Menge tatſächlich angegriffen und mit Steinen beworfen wurden, wobei 2 Beamte Verletzungen davontrugen, mußte ſie von der Waffe Gebrauch machen. Soviel bis jetzt feſtgeſtellt, ſind von den Demonſtranten drei durch Schüſſe⸗ ſchwer und zwei leichter verletzt. Im Ganzen ſollen etwa 18 Perſonen verletzt ſein. Das Gerücht, daß es Tote gegeben habe, entſpricht nicht den Tatſachen. Da ſich unter den Demonſtranten Lambrechter Linksradikale befanden, daß die Unruhen auf die Agitation radikaler Elemente zurückzuführen ſind. Zu den Ausſchreitungen meldet das„Echo du Rhin“ vom 14. Okt. aus Neuſtadt, daß eine Abteilung der franzöſiſchen Garniſon in Neuſtadt eingegriffen habe, bei deren Erſcheinen alle Demon⸗ ſtranten ſich zerſtreuten und die Ruhe wieder hergeſtellt worden ſei. Auf Befehl des franzöſiſchen Oberdelegierten für die Pfalz, des Generals de Metz in Speyer, ſeien nachmittags zehn deutſche Gendarmen von Speyer nach Neuſtadt in Kraftwagen befördert und zur Verfügung des Bürgermeiſters von Neuſtadt geſtellt worden, um den Ordnungsdienſt zu verſtärken. Umtriebe der Berliner Kommuniſten Die Berliner Kommuniſten hielten am geſtrigen Sonntag 10 Verſammlungen ab. Als Hauptthma wurde das Er⸗ mächtigungsgeſetz beſprochen. In den Verhandlungen, die überaus erregt verliefen, forderten die Redner die Frauen auf, die Männer zur Plünderung der Lebensmittelgeſchäfte aufzuhetzen. Es wurde verlangt, daß der Kampf mit allen Mitteln durchgeführt werden ſollte, der Parteileitung ſollten Lebensmittelgeſchäfte und Lebensmittelläger mitgeteilt werden. Man ſoll ſich Waffen be⸗ ſchaffen, um die Polizei zu überrennen und zu entwaffnen. Gleich⸗ zeitig müſſe eine Aktion unter der Schutzpolizei einſetzen, um dieſe für den Eintritt in die proletariſchen Hundertſchaften zu gewinnen. Wenn das alles vorbereitet ſei, dann müſſe durch Stichworte der allgemeine Angriff eingaleitet werden. Ein Teil der Verſammlungs⸗ teilnehmer zog ſozuſagen zur Generalprobe gleich auf die Straße, er konnte aber ohne Anwendung von Gewalt zerſtreut werden. Die Kommuniſten erhalten eine Art von Unterſtützung durch die ge⸗ meinſamen Aktionsausſchüſſe, die von den freien Gewerkſchaften gebildet wurden. Am Sonntag wurde ein ſolcher Aktionsausſchuß auch in Berlin gebildet. Der Parteizwiſt innerhalb der Arbeiterſchaft iſt durch ein Burgfrieden⸗Abkommen vorübergehend abgeſtellt worden. In der geſtrigen Kommuniſtenver⸗ ſammlung häben denn auch Angehörige von S..D. und .S. P. D. beſchloſſen, den gemeinſamen Kampf in den Betrieben aufzunehmen. Irgend welche Maßnahmen, die ſich gegen Sachſen und Thüringen richten ſollten, würden zunächſt mit dem Generalſtreik abgewehrt werden. Die Frage der proletariſchen Abwehr wird jetzt auch in der„Roten Sturmfahne“ aufgenommen, die als Fortſetzung für die verbotene„Rote Fahne“ erſcheint. 2 2 2 Die Bahn iſt freil Am Samstag hatte der Reichstag nicht nur äußerlich einen großen Tag, ſondern auch in des Wortes wirklicher Bedeutung. Er erwies ſich diesmal nach dem nicht ganz rühmlichen Verſagen am Donnerstag als ſeiner Aufgabe völlig geroachſen. Man kann an den Parlamentarismus aus den verſchiedenſten Gründen ſcharfe Kritik üben— in dem einen Punkte, in dem er am Samstag in ganz kurzer Friſt eine Entſcheidung von überaus großer Bedeutung traf, iſt er ganz gewiß nicht bankerott. Es handelt ſich bei der Uebertra⸗ gung außerordentlicher Vollmacht auf die Regierung durchaus nicht um eine Abdankung des Parlaments, ſondern nur darum, in einer Zeit äußerſter Not der Regierung die Möglichkeit zu geben, raſch und entſchloſſen zu handeln. Geſchieht das auf dem vom Reichstag befolgten Wege, d. h. durch geſetzmäßige und verfaffungs⸗ mäßige Uebertragung diktatoriſcher Gewalt auf die Regierung, ſo hat der Reichstag damit nur bewieſen, daß er genau weiß. um was es ſich handelt und danach ſeine Entſchlüſſe trifft. In anderen Ländern haben die Parlamente in ähnlichen Lagen genau ſo gehandelt und dadurch ihren Kredit eher vermehrt als vermindert. Dieſelbe Erfah⸗ rung wird das Reichsparlament in Deutſchland machen. Man kann ruhig ſagen, daß der Reichstag durch die Art, wie er am Samstag eine ſtraffe und aktionsfähige, politiſche Vollzugs⸗ gewalt eingeſetzt hat, vieles wieder gut macht, was er in den letz⸗ ten Zeiten an Anſehen eingebüßt hat. Alles wies am Samstag die Anzeichen eines großen Tages auf. Vor dem Hauſe drängten ſich anſehnliche Menſchenmengen, zum erſten Male wieder ſeit langen, langen Monaten— ein Beweis da⸗ für, daß die Oeffentlichkeit von der Entſcheidung, die im Hauſe fallen ſollte, innerlich mitergriffen war. Die Fraktionen hatten diesmal tat⸗ ſächlich verſtanden, ihre Mitglieder bis auf ganz wenige Ausnahmen zuſammenzubringen und dem Präſidenten des Reichstages muß man es nachſagen, daß er alle Verſuche, die Abſtimmung zu durch⸗ kreuzen, mit energiſcher Hand unmöglich machte. Die Kommuniſten hatten nur ganz geringen Spielraum und mußten nach zwei vergeb⸗ lichen Verſuchen das Spiel aufgeben. Der Präſident ſchloß dann kurz und auf Grund ſeiner geſchäftsordnungsmäßigen Befugniſſe die Geſchäftsordnungsdebatte und da die Fraktionen der Regierungs⸗ mehrheit durch ihre vollzählige Anweſenheit von vornherein gegen jeden Anſturm gewappnet waren, ſo wurde kein ernſtlicher Verſuch mehr unternommen, die Abſtimmung aufzuhalten. Daß die Deutſch⸗ nationalen vor der namentlichen Abſtimmung den Saal verließen, blieb ohne jeden Eindruck auf das Haus, das diesmal ſeiner Sache völlig ſicher war und infolgedeſſen auch eine recht feſte Haltung zeigte. Die Regierung iſt nun im Beſitz der Vollmachten, um die ſie mehr als zwei Wochen har kämpfen müſſen. Sie hat durch die Kriſis und durch alle parlamentariſche Unſicherheit hindurch ihr Ziel erreicht und dabei einen durchaus geraden Weg verfolgt. Daß das Kabinett wußte, was es wollte, hat es ſchon vor der Ertsilung der geſetzlichen Vollmacht bewieſen. Denn ſchon Mitte der Woche ſind die erſten Notverordnungen auf Grund des Artikels 48 der Reichsverfaſſung beſchloſſen worden. Dieſe feſte Haltung und dieſes Zielbewußtſein des Kabinetts geben die beſte Gewähr dafür, daß der Reichskanzler die Waffe, die ihm in die Hand gegeben iſt, nun auch zu gebrauchen wiſſen wird. So ſchwer auch die parlamen⸗ tariſchen Kämpfe der letzten Wochen geweſen ſein mögen— die größten Schwierigkeiten liegen doch noch vor der Regierung. Denn es wird ſich jetzt darum handeln, mit all den Hinderniſſen raſch und gründlich aufzuräumen, die uns im Wege geſtanden haben. Mit friſcher Hand hat die Regierung bereits zugepackt. Der Steuer⸗ wirrwarr iſt beſeitigt worden und der Papierſtrom von Steuern wird ſich jetzt in beſtändige Werte verwandeln, mit denen etwas an⸗ zufangen iſt. Dazu wird die Schaffung der neuen, beſtändigen Währung, deren Einführung nahe bevorſteht, viel beitragen. Weitere Notverordnungen der Regierung haben bewieſen, daß man auch vor Aufräumungsarbeiten auf dem Gebiete der Demobil⸗ machungsverordnungen nicht zurückſchreckt und die unverantwortliche Produktionshemmung, die zum Teil in dieſen Vorſchriften gt, beſeitigen will. Auch die Erwerbsloſenfürſorge, die am Mark un⸗ ſerer Finanzen zehrt, iſt durch Notverordnungen ſo geſtaltet worden, daß ſie tragbar erſcheint und zur Produktion mit beiträgt. Alles in allem: Die Regierung iſt zu Taten über⸗ gegangen und die nächſte Zeit, die vor uns liegt, wird eine Fülle von Leiſtungen aufweiſen, die endlich mit der Löſung unſerer ſchwerſten Probleme ernſt macht. Die Bahn iſt freiſ Möge ſie im letzten Augenblick unſerer Rettungsmöglichkeit wieder auf⸗ wärts führen. Letzte Meloͤungen Exploſion eines Pulvermagazins in Warſchau Am Samsdbag Vormittag explodierte ein Pulvermagazin der Feſtungswerke im Bannkreis der Stadt. Bis zum Mittag waren eine Anzahl Tote 48 Schwerverletzte und 110 Leichtverletzte feſtgeſtellt. Die Vertreter der zivilen und militäriſchen Behörden begaben ſich an den Ort der Kataſtrophe, um die nötigen Maß⸗ nahmen zu veranlaſſen. Die eingeleitete Unterſuchung ergab, daß die Exploſion auf einen verbrecheriſchen Anſchlag zurückzuführen ſei⸗ Dieſe Exploſion hat der Warſchauer Regierung Anlaß zu einem Aufruf an die Bevölkerung gegeben, in dem auf die 5 Gefahr hingewieſen wird, die der Exiſtenz des Landes drohe. Der Aufruf ſchließt mit den Worten:„Die Stunde der Abrechnung mit den Feinden Polens iſt gekommen! Man fürchtet, daß dieſer geheimnisvolle und vieldeutige Aufruf eine neue Deutſchen⸗ und Judenhetze zur Folge haben wird. Die polniſche Regierung vor dem Sturz Warſchau, 15. Okt. Die Aufnahme des Expoſes des Miniſter⸗ präſidenten hat deutlich erkennen laſſen, daß 850 Wibs ge⸗ 22— 80 wird ſein nur halten können, wenn arke Umbildungen vornimmt. Die Perſon des Finanzminiſters hat beſonders den Widerſtand der großagrariſchen eppen gerufen.⸗Es ſcheint, als ob wieder eine Annäherung an mittlere Parteien geſucht wird. Man rechnet in allernächſter Zeit mit einer Geſamtabdankung des Kabinetts. Stuklgark, 15. Okt. Das Wehrkreiskommando» teilt mit: In der Nacht vom 13. auf 14. Oktober wurde ein Soldat des 1 Bataillons im 14. Inf.-⸗Regt. in Meiningen von Ziviliſten angegriffen und ihm ein Seitengewehr entriſſen. Hierauf entſtand ein großer Streit, bei dem etwa 40 Soldaten von mehr als 200 Ziviliſten bedrängt wurden. Da die Polizei die Streitenden nicht zu trennen vermochte, griff das dortige Abwehrkommando ein. Es wurde von der Mengs beſchimpft und bedroht. Als ſchließlich ein Schuß aus der Menge auf die Sol⸗ daten abgegeben wurde, machte die Wachbereitſchaft von der Schuß⸗ waffe Gebrauch. Dadurch wurden zwei Ziviliſten getötet und ſieben andere verwundet, Die Unterſuchung iſt im Gange. pulver 360 diurch die Provokation der Demonſtranten nicht aus der bringen ließen, zu verdanken, daß bei den Vorfällen in der Um⸗ 15 elle 8 Doemonſtranten ei keraftwagen, der mit Ber d Seite. Ar. 474 Mannheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) 5 Monlag, den 15. Oktober 1923 Städtiſche Nachrichten Die Tätigkeit der Wucherpolizei Von der Wucherabteilung der Fahndungspolizei wurde der Borſtand des Bauernvereins Ladenburg feſtge⸗ nommen, weil er in einer Verſammlung des Bauernvereins dazu hat, für Kartoffeln je Zentner 4 Goldmark zu ver⸗ angen. Zur Anzeige wegen Preistreiberei Wucherabteilung der Fahndungspolizei: Die 46 Jahre alte Händlerin Eliſabeth Hörr geb. Brehm aus Lützelſachſen, weil ſie auf dem hieſigen Wochenmarkt an Klein⸗ gändler den Zentner Aepfel zu 4,5 Milliarden verkaufte, die ſie am Tage vorher zu 1,2 Milliarden pro Zenmer eingekauft hatte, ferner weil ſie ſich für Birnen je Zentner 4 Milliarden bezahlen ließ, die ſie um 800 Millionen eingekauft hatte. Die Genannte wurde, wie mitgeteift, durch rechtskräftigen Strafbefehl des Amtsgerichts mit einer Geldſtrafe von 20 Mllliarden beſtraft. Der verheiratete Bäckermeiſter Julſus Feſenbecker, C 2, 7 wohnhaft, weil er ſich für markenfreies Weißbrot 120 Millionen und für Weißbrödchen 5 Millionen in ſeinem Ladengeſchäft bezahlen ließ, obwohl der Preis für markenfreies Brot auf 64 Millionen und für Weißbrödchen auf 4 Millionen Mark von der Bäckerinnung feſt⸗ geſetzt war. Der Butterhändler Fritz Dildey, Schwetzingerſtraße 58 wohn⸗ haft, weil er Butter, die er am 10. 10. zum Preiſe von 320 Mil⸗ lionen je Pfund eingekauft, am 11. 10. zum Preiſe von 2 Milliarden je Pfund weiterverkauft hat. Vier Viehhändler, weil ſie ſich beim Verkauf von Vieh auf dem Viehmarkte am 8. 10. der Preistreiberei ſchuldig machten. Ein hieſiger Wirt, weil er ſich für einen Liter Bier 140 Mil⸗ liogen bezahlen ließ, obwohl der Preis nur 39 Millionen betrug. Ein hieſiger Bäckermeiſter, weil er für ½ Pfund Zwieback 75 Milltonen ſorderte, obwohl in andern Geſchäften derſelbe Zwieback zum Preiſe von 20 Millionen zu haben war. Ein hieſiger Geſchäftsinhaber, weil er für ein Päckchen Seifen⸗ illionen forderte, obwohl das gleiche Seifenpulver in anderen Geſchäften zum Preiſe von 160 Millionen zu haben war. Ein Fahrradhändler, weil er für eine Fahrradlagerkugel 400 Millionen verlangte, obwohl in andern Geſchäften die gleiche Kugel zum Preiſe von 25 Millionen zu haben war. Ein hieſiger Händler weil er den Preis für Makkaroni inner⸗ helb einer Stunde von 80 auf 300 Millionen hinaufſetzte. Ein hieſiger Händler, weib er ſich für ein Pfund Birnen 50 bezahlen ließ, obwohl der Tagespreis nur 40 Millionen betrug. Der Inhaber eines Manufakturwarengeſchäfts, weil er Stoffe krücktielt, um höhere Preiſe zu erzielen. die Erwerbsloſen die im Laufe des in der Umgebung des Rathauſes dazu übergingen, den Verkehr lahmzulegen, veranlaßten gagen 12 Uhr das Einſchreiten der Schupo, die in einer Doppel⸗ ketie zunächſt die Menge gegen den Paradeplatz zurückdrängte und dann die umliegenden Straßen ſäuberte, die durch Drahthinderniſſe geſichert wurden. Die Mannſchaften, die mit Gewehr oder Karabiner bewaffnet waren, mußten bei ihrem Vorgehen von dem Gummi⸗ knüppel Gebrauch machen. Die erregte Menge, die ſich teilweiſe in wüſten Beſchimpfungen gegen die Abſperrungsmannſchaften er⸗ ging, hatte ſich 1 Uhr ſoweit verlaufen, daß die Drahthinder⸗ niſſe wieder ſernt werden konnten. Die Schupo war ſchon vor⸗ her zurückgezogen worden. Wie wir erfahren, waren während der Anſammlungen ſämtliche Zugänge zum Rathaus verſchloſſen. Trotzdem—* einigen Erwerbsloſen, ſich Zutritt zu verſchaffen und Stadtrat Boettgar verſchiedene Forderungen zu unter⸗ breiten.) Die Verhandlungen zogen ſich bis gegen 1 Uhr hin. Der Ruf:„Auf 7 Meßplatz, wo das Ergebnis der Verhandlungen vorkündet wird“, trug dazu bei, daß die nächſte Umgebung des Rat⸗ hauſes um 1 Uhr wieder ihr normales Ausſehen hatte. Als um 12 Uhr die Menge beim Zurückdrängen durch die Polizei durch die Breiteſtraße gegen das Schloß drängte, gab die in Schlo franzöſiſche Wache den Befehl: „Straße freil“ ie Franzoſen fäuberten den Schloßplatz voll⸗ gelangten bei der eewehre mit der Richtung gegen die Breiteſtraße auf. Es iſt lediglich dem befonnenen Verhalten der Polfzeimannſchaften, die ſich Ruhe gibung des Nathauſes keine geſährlichen Zuſammenſtöße vorge⸗ kommen ſind. Auf der Friedrichsbrücke iſt es in der zweiten Nachmit⸗ lagsſtunde zu einer Schießerei gekommen, weil die Polizei⸗ Mienmnſchaften mit Steinen beworfen wurden. Den erſten Schuß hat ein Ziviliſt abgegeben, der von einem Fahndeſ fe ſt⸗ genommen wurde. Wie verlautet, iſt eine Perſon durch einen Schuß verletzt worden. Auf dem Meßplatz erkletterten die nen vor dem Bahnhof Neckarſtadt ſtehenden Laſt⸗ gers Margarine angefüllt war. Bis es dem Wagenkenker gelang, das Auto zu drehen, war der größte Teil der Ware geſtohlen. Im Warenhaus Kander in der Mittelſtraße wurden die Schaufenſter eingeſchlagen und die aus⸗ geſtellten Gegenſtände entwendet. angezogen. Butter fſtändig, ließen memand mehr durch und ſtellten zwei Maſchinen⸗ bis 25(—12), Stangenbohnen 40—70(25—45), Endivienſalat—35 Die Polizeidirektion veröffentlicht über die Vorfälle folgenden amtlichen Bericht:„In einem Demonſtrationszug zogen die Erwerbsloſen von der Dragonerkaſerne zum Gewerkſchaftshaus und von da zum Rathaus, wo ſie ſich vor dem Rathaus und im Rathaushof anſammelten und eine Abordnung ins Rathaus ſchickten. Sie legten den elektriſchen Straßenbahnverkehr ſtill und zwangen die Fahrgäſte am Pfälzer Hof zum Ausſteigen, ſo daß der Verkehr interbrochen wurde. Da Anſammlungen verboten ſind und um die Straßen zu fäubern und die Ruhe wieder herzuſtellen, wurde Polizei eingeſetzt, die die Anſammlungen auflöſte. Teilweiſe zogen ſich die Demonſtranten zum Meßplatz am Heſſiſchen Bahnhof zurück.“ * Ausgabe von Reichsbanknoten zu 50 Milliarden. Wie die„B. .“ von der Reichsbank erfährt, befinden ſich, neue Reichsbanknoten von 50 Milliarden im Druck. * Aus dem Verwalkungsdienſt. Amtsrichter Dr. Johann Rie⸗ dex in Karlsruhe wurde zum Oberamtsrichter in Neuſtadt unter Zu⸗ rücknahme ſeiner Verſetzung nach Wolfach ernannt. Auf Anſuchen des Oberamtsrichters Auguſt Straub in Wolfach wurde deſſen Er⸗ nennung zum Landgerichtsrat in Karlsruhe zurückgenommen. Ober⸗ amtsrichter Eduard Krimmer in Konſtanz wurde auf Anſuchen zu Ruhe geſetzt und Landgerichtsrat Dr. Bührer in Karlsruhe auf deſſen Anſuchen entlaſſen. *Keine Erleichterungen im Verkehr mit dem beſetzten Gebiet. Anſcheinend beſteht im unbeſetzten Gebiet die Annahme, daß mit Auf⸗ hebung der Verordnungen über den paſſiven Widerſtand auch ange⸗ ordnete Beſchränkungen im Verkehr nach dem beſetzten Gebiet ent⸗ fallen ſeien, insbeſondere zollpflichtige Güter ohne weiteres in Lauf geſetzt werden können Demgegenüber muß, wie die„Telegraphen⸗ Union“ erfährt, nochmals ausdrücklich darauf hingewieſen werden, daß im Verkehr mit dem beſetzten Gebiet trotz veränderter politiſcher Verhältniſſe keine Erleichterung eingetreten iſt, und daß die beſtehenden Verkehrsbeſchränkungen auch weiterhin in vollem Um⸗ fange und ſtreng durchgeführt werden. * Geſtaltung von Tolenfeiern. Zur Durchführung des Verſamm⸗ lungsverbots hat der Militärbefehlshaber im Bezirk des Wehrkreis⸗ kommandos 5, Generalleutnant Reinhardt, beſtimmt: Toten⸗ feiern auf Friedhöfen ohne Umzüge außerhalb der Friedhöfe an Allerheiligen, an Allerſeelen und am Totenſonntag fallen nicht unter das Verſammlungsverbot und ſind zu genehmigen. Pachlſachen. Von zuſtändiger Seite wird uns geſchrieben: Pächter und Verpächter müſſen daran denken, daß Anträge auf anderweitige Feſtſetzung des Pachtzinſes am letzten Tag des Pacht⸗ jahres, alſo in der Regel ſpäteſtens am 10. November, beim zuſtän⸗ digen Pachteinigungsamt eingekommen ſein müſſen. Es wird für wahrſcheinlich gehalten, daß die Pacht dieſes Jahr aufgrund von 12 Pfund Weizen für den Aar guten Vodens gerechnet werden wird, wobei für die Umrechnung der Börſenpreis vom 11. November be⸗ nutzt werden wird. Es wird empfohlen, ſoweit als irgend möglich, im Weg dex gütlichen reinbarung Naturalpachtverträge zu ſchließen. * Gelränkeſteuer. Das Städtiſche Nachrichtenamt teilt uns mit: Wegen unrichtiger Angabe ſeines Beſtandes an Wein bei der auf 16. Auguft 1923 fälligen Beſtandsaufnahme der vorhandenen Vorräte mußte gegen einen Bewohner aus Neuoſtheim wegen Steuerhinterziehung duf eine Geldſtraße von 65 Milliarden Mark erkannt werden. »Selbfſttökungsverſuche. Am Freitag vormittag verſuchte eine in den M,Quadraten wohnhafte, 25 Jahre alte Taglöhnersehefrau ſich in ihrer Wohnung das Leben zu nehmen, indem ſie ſämtliche Gas⸗ hahnen öffnete und das ausſtrömende Leuchtgas einatmete. Die Frau wurde in ihrer Wohnung im Bett in bewußtloſem Zuſtande aufge⸗ funden.— In der Nacht vom 12. auf 13. verſuchte eine 42 Jahre alte Eiſendreherswitwe ſich in ihrer Wohnung in Neckarau durch Ein⸗ nehmen einer giftigen Flüſſigkeit zu entleiben. Die beiden Lebens⸗ müden wurden nach dem Allgemeinen Krankenhaus verbracht. * Wegen Ruheſtörung gelangten in der vergangenen Woche 42 Perſonen zur Anzeige. Marktbericht Die Zufuhr war heute wie am Samstag nur mittelmäßig. Von Gemüſen waren gut angefahren Weißkraut, Wirſing, Zwiebeln, Blumenkohl, Zellerie, Endivienſalat, Tomaten und Bohnen. on Obſt Birnen, Aepfel und Zwetſchgen. Kartoffeln gelangten 100 Zentner auf den Markt zum Auswiegen. Die Preiſe haben weiter t die 2 Milliardengrenze erreicht. Die am häufigſt genanntien Preiſe ſind für ein Pfund in Millionen Mark: Kartoffeln 18—20(12 am Samstag), Weißkraut 20—28(13 bis 20), Wirſing 20—35(15—25), Rotkraut 30—40(15—25), Rote Rüben 18(12—14), Karotten 15—30(12—30), in Büſchel 15—25 (—15), Blumenkohl Stück 10—300(10—150), Spinat 25—35,(15 bis 28), Zwiebeln 18—50 11—15), Rhabarber 10(15), Mangold 10 (—25), Kapfſalat—25(—20), Rettiche d. St. 10—20(—15), in Büſchel 10, Kolrabi Stück—30(—12), Tomaten 20—40(15—30), Schlangengurken 100—120(—100), Salatgurken 30(—60), Ein⸗ machgurken(100 Stück) 150, Eier 100—110(60—100), Tafelbutter 1,4—1,8 Milliarden(1,2—1,5), Landbutter 1,2—1,5 Milliarden(800 bis 1,2), Pfirſiche 60—70(40—60), Zwetſchgen 25—40(20—30), Aepfel 50—100(30—80), Birnen 55—130(30—80), Quitten 110(60 bis 80), Nüſſe 140—180(90—120), Trauben 120—180(120—150), Schellfiſche 120(90), Kabeljau 150—200(100), Goldbarſche 150, Barſche 240, Bräſen 200—250, Backfiſche 140—160, lebendes Geffügel das Stück: Huhn alt 600, Tauben(Paar) 300, junges Geflügel das Heringe 80, Aale 400(300), Hechte 320—360(280), Karpfen 300, Stück: Hahn 150—400, Gänſe—3 Milliarden, geſchlachtet das Pfd. Hahn und Huhn' 350—400. Viehmarklbericht Dem Viehmarkt vom 15. Oktober waren zugetrieben 548 Stück Großvieh, davon 146 Ochſen, 112 Farren, 290 Kühe und Rinder, 152 Kälber, 16 Schafe, 165 Schweine, Arbeitspferde 109, Schlacht⸗ pferde 35. Preiſe für 1 Pfund Lebendgewicht in Millionen. Ochſen: 1. Kl 160—170, 2. Kl. 140—160 ,, 8. Kl. 130—150 l, 4. Kl. 120—140. 4 Farren: 1. Kl. 150—160, 2. Kl. 140—150, 3. Kl. 135—140 4. Kühe und Rinder: 1. Kl. 170—180„, 2. Kl. 150—160, 8. Kl. 130—150, 4. Kl. 120—130, 5. Kl. 100—120 A. Külber: 1. Kl.—, 2. Kl. 260—270., 3. Kl. 250—260, 4. Kl. 230 bis 250, 5. Kl. 210—230. Schafe: 1. Kl. 240—260, 2. Kl. 220—240, 3. Kl. 180—200 M. Arbeitspferde: 80—200 Milliarden. Schlachtpferde: 20—40 Milliar den. Marktwerlauf: Mit Großvieh und Kälbern lebhaft geräumt, mit Schweinen mittelmäßig ausverkauft, mit Pferden lebhaft. Die Preiſe ſind Marktpreiſe für nüchtern gewogene Tiere und ſchließen ſämtliche Speſen des Handels ab Stall für Frachten. Markt⸗ und Verkaufskoſten. Umſatzſteuern, ſom irlichen Gewichts⸗ verluſt ein, müſſen ſich alſo weſentlich ü Sportliche Kundſcha Pferberennen Köln. Mydlinghofen⸗Rennen. 7000, 4. 1600 Mtr. 1. Blumes Serenade(Ackermann), 2. Probefahrt, 3. Bandſtahl. 32:10; 15, 15:10. Ferner: Palinur, Meergeiſt, Corona.— Schlenderhan⸗ Mir 7000 4. 1000 Mir. 1. Feldheims Dorette(Floer), 2. Paſſion, 3. zarus. 163:10, 57, 15, 2110. Ferner; Galgenſtrick, Grita, Otty, C pagnie Eicken, Jobbe, Schneewolke, Loge.— Waldfried⸗Ausg keich. 8500 4. 2400 Mtr. 1. v. Oppenheims Mazzin(Unruh), 2. Peter, 3. Kombattant. 33:10, 11, 11, 11:10. Ferner: Lilie, Caſſierer Ariſtides, Draufgänger II, Fokker.— Metternich⸗Rennen. 15 000 l. 1600 Meter. 1. Pfeiffers Numen(Unxuh), 2. Prinz, 3. Trauerweide. 65:10; 26, 34, 33:10. Ferner: Mazoppa, Seejungfer, Kritiſcher Tag, Türmer, Lindenwirtin, Cyrano.— Danubia⸗Rennen. 15 000 1. 1400 Mlr. 1. Euteneuers Anmarſch(Kühl), 2. Goldwert. 3. Sarello. 149:10. 33, 17, 19.10. Ferner: Teufelskerl, Tannenberg, Mannesmut, Freilicht, Bun⸗ desbruder, Lady Feather Bed, Lohengrin.— Jubiläums⸗Preis. 30 000 4. 2000 Mtr. 1. Biſchoffs Schneekönig(Ackermann), 2. Allah, 3. Idealiſt. 24:10; 15, 24, 18:10. Ferner: Jugendliebe, Mißgunſt, Dorian, Peter.— Ludenberg⸗Ausgleich. 7000&4. 1400 Mtr. 1. Edm. Schmidts Separator(Ehnert). 2. Abendröte, 3. Arras II. 81:10; 21, 17, 18.10. Ferner: Fataliſt, Rock, Aiſha, Tüllhahn, Flore, Einerlei. München. Preis von Simbach. 4500 J. 2000 Meter. 1. Lindenbergs Metis(Fabel), 2. Odebb, 3. Ingeborg II. 49:10; 28, 33:10. Minzeſang, Blau und Weiß, Alarich.— Preis von Riem. 10 000 4. 4000 Mtr. 1. Major Krauſes Glückauf(Ffeiffer), 2. Belladonna II, 3. Fliegender Aar. 14:10.— Maid Rennen. 4500 4. 1000 Mtr. 1. Weber⸗Nonnenhofs Strumen gelis), 2. Iſpahan, 3. Dulcinea. 20:10; 11, 11:10. Ferner: Sereniſſimus, Roſi.— Preis von München. 16 000 1. 2200 Mtr. 1. Rölkes Perpetua(Zachmeier), 2. Pippin, 3. Roſario. 84:10; 23, 22, 18:10. Ferner: Szepike, Naive Kirchbach, Mark⸗ graf, Struma.— von Breſſendorf⸗Rennen. 8000 A. 1200 Mtr. 1. Rölkes Terrakotta(Zachmeier), 2. Kätherl II, 3. Domino. 42:10; 17, 15. 28.10. Ferner: Hellſeher, Lady Jane, Diang, Sezieth.— Preis von Lelpzig. 4500. 1600 Mtr. J. Kuchlers Parma 1(Seiffert), 2. Snob, 3. Meerweibchen. 45:10; 18, 18, 21:10. Ferner: Schadenfreude, Carlsminde, Styx, Belladonna II, Eiweiß. Motorradſport „ Mokor-Rennen in Mannheim. In dem Bericht über das 3. Motorrad⸗Prüfungsfahren des Motorfahrer⸗ Klubs Mannheim muß es richtig heißen: Den Meha⸗ preis(nicht Nehapreis) gewann Herr Ernſt Islinger in Klaſſe 4 auf Viktoria. Dieſer Ehrenpreis wurde von der Firma Mettler(nicht Löttner) und Hauſer für den beſten Mehafahrer geſtiftet. 0 Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſieſten morgens Lufk⸗Tem⸗ 2 0— I fee ne ee ee 3 Kicht stürte 83 W e Wertheim—— 4[SwW leicht ſede 0 Königſtuhl 563760.5l 3 3SwW leicht lebe 1 Karlsruhe.127761.4 6 4 SWJleicht tetend— Baden⸗Baden 213760.9 7 6 SwW(eicht. bel.“ 4 Villingen 1780763.1—0—1SwW Jleicht detr 0 Feldberg. Hof 1281 649.0—1] 4—1 W ſleicht be 0 Badenweiler!“—— ꝓ+J7Vß3E——— St Blaſien— + s1— ſen e Ueber Mitteleuropa hat ſich ein Hochdruckrücken ausgebreitet, in deſſen Bereich geſtern aufheiterndes, meiſt trockenes Wetter herrſcht. Infolge nächtlicher Wärmeausſtrahlungen kam es im Hoch⸗ ſchwarzwald und der Baar zu leichten Nachtfröſten. Die Herrſchaft des Hochdrucks dauert zunächſt fort, da eine ſüdlich von Irland er⸗ ſchienene neue Druckſtörung morgen noch keinen Einfluß gewinnen wird. Vorausſichtliche Witterung für Dienskag, bis 12 Uhr nachts: Teilweiſe ziemlich kühl(leichte Nachtfröſte in den oberen Lagen) meiſt trocken, ſchwache Luftbewegung. eeee eeeeeeeeee. vitus Thavons Abenteuer Roman von Ernſt Klein. 5 7)(Nachdruck verboten) (Fortſetzung! Leben und Tod wechſelt ſchnell in balkaniſchen Bergen unf Komatadſchzs legzen ſich nach kurzem Feuergeſecht ale nicht minder tote Männer neben die drei toten Zaptiehs; Vitus und Sa⸗ ltecmon machten ſich jedoch daran, Hamid Bey dort auszubuddeln, wo ihn die Serben eingebuddelt hatten. Hamid Bey fand dann im weiteren Verlauf der Bekanntſchaft ſeinerſeits mehrſach Gelegenheit, ſich in ähnlicher Weiſe für dieſen leinen Dienſt zu revanchieren. Vitus kam ja faſt jeden Winter gniach Mazedonien herunter— dienſtlich, nicht nur zum Privat⸗ vergnügen. Nicht ſo, wie man etwa zur Saiſon Faſanen ſchießen Leht. Oder Wildenten.— Der Bandenkrieg in Mazedonien war ie das Vorpoſtenſcharmützel des Weltkrieges— die Balkankriege die Einleitungsſchlachten.——— Hamid Bey ſchrieb auf franzöſiſch: „Lieber Freund, ich kann Sie leider nicht mehr erwarten. Ich aß ſofort hinüber, ſonſt läuft mir mein Wild davon. Ich habe er alles gevegelt. Belieben Sie zum Wali zu gehen, der bereits rrichtet iſt und Ihnen ſofort Ihre Papiere ausſtellen wird. In herini werden vier Gendarmen Sie erwarten, die Sie zu mir h Elaſſona bringen werden. Freue mich darauf, Sie wieder be mir zu haben, und hoffe, wir werden eine ſeine Zeit haben. Immer Ihr Hamid.“ „Schön,“ ſagte Vitus.„Salomon, du gehſt morgen mit dem erſten Schiff nach Katherini hinüber, beſorgſt Pferde und alles Sonſtige. Ich komme übermorgen nach. So und jetzt will, ich laſen. Bin verdammt müde. Grüße Sarah und ſage ihr, daß ſie mir, wenn wir geſund zurückkommen, das beſbe Huhn braten ſoll, das in Saloniki aufzutreiben iſt.“ ————— 5 Am anderen Morgen klopfte es an ſeine Türe. Er ſprang aus Eein kleines Knmpert, felnſtes Elfenbeinpapier. Er hielt es an 2* 1 dem Bett und öffnete. Da ſtand der Kellner und übergab ihm ein dem Leitartikel die folgende Notiz: doch feſt, energiſch beinahe.— Das Herz ſprang ihm in die Kehle. — Mit zitternden Fingern riß er das Kuvert auf.— Da fiel ſeine eigene Karte heraus. Da⸗ heißt die des falſchen Peter Miller in Firma Anton Miller u. Sohn. Der Name war durchgeſtrichen und der richtige hingeſchrieben. Darunter ſtand in der zierlichen, feſten Frauenſchrift: „Man hat nicht umſonſt ein Geſicht, das alle Welt kennt. Man weiß hier, wer Sie ſind, Pitus Thavon! Laſſen Sie ſich warnen!“ Keine Unterſchrift.. 5 Da war Vitus zum kſtenmal in ſeinem Leben verblüfft. Vitus Thavon bricht in fremdes Gebiet ein. Er warf die Tür auf und trat auf den Balkon. Da dehnte ſich in wunderbarem Blau der Golf mit ſeinen weißen Häuſern am Strande. Weit drüben im Süden ſtieg unmittelbar aus dem Meer das Maſſiv des Olymp auf, ſcharf umriſſen in der klaren Morgenluft. Zehntauſend Fuß hoch veckte er ſich in die Höhe und auf ſeinen Gipfeln glänzte filbern der Schnee.— Ein wahrhaft ſtolzer, göttlicher Berg. Vitus machte ihm ſeine Reverenz und vertiefte ſich in das Rätſel, das er aus dem kleinen, nach„Chevalier'Orſay“ duftenden Kuvert gezogen hatte. Eigentlich hätte er ſtolz ſein können. Zwei ſo ſchöne Frauen hatten ihn erkannt.—— Aber in drei Teufels Namen, welche von ihnen hatte die Karte geſchrieben? Beide vielleicht zuſammen? Die eine der andern beim Schreiben über die Schulter geſchaut? Vitus beſchloß, dieſes Rätſel zu löſen, ehe er die Fahrt nach Katherini antrat. Alſo heute noch! Katherinil Olympl arme Profeſſor und die Banditen! Dort warteten Hamid Bey, Salomon, der Dort wartete ſeine Aufgabe! Schließlich ging die doch noch vor.——— Eine Idee fuhr ihm durch den Kopf, verwegen, ſo eine rechte Vabanque⸗Idee Wenn ihm kein Inkognito⸗ was nützte,— dann konnte man ſchon was riskieren. Vom Ueberlegen zum Handeln brauchte Vitus nie viel Zeit. Er zog ſich an, ging in die Redaktion der„Union et Pro⸗ gres“, der Hauptzeitung Salonikis, und hatte mit dem kleinen Spa⸗ niolen, der ſie redigierte, eine kurze Unterredung. Als das Blatt am Nachmittag erſchien, ſtand darin gleich hinter Wie wir erſahren, iſt geſtern abend Kollege, Herr Vitus Thavon, Spezialkorreſpondent der„Welf, in Saloniki feſſor Martius zu ſuchen. Wer Vitus Thavon kennt, wird nicht daran zweifeln, daß er ihn auch finden wird. Herr Thavon war ſo liebenswürdig, uns zu verſprechen, daß er uns über ſeine Nach⸗ forſchungen auf dem Laufenden halten wird.“ Vitus nickte zufrieden, als er das las. Für die ſchmeichelnden Epitheta war er nicht verantwortlich. Aber dem Zweck, den er erreichen wollte, ſchadeten ſie nichts. Am Nachmittag ſaß er beim Generalkonſul. Der Beſuch beim Wali war erledigt; die Papiere befanden ſich in ſeiner Taſche— und nun ſchlürfte er behaglich den türkiſchen Kaffee, den ihm ſein Wirt vorſetzte. Der zeigte auf die Notiz in der„Union et Progrog „Wer Sie nicht kennt,“ ſagte er,„müßte glauben, Sie wollen für ſich Reklame machen. Aber ſol— Sie haben doch ſicher etwas mit dem Quatſch da vor?“ „Das iſt kein Quatſch, das iſt ein Leim.“ „Und wer ſoll auf dieſen Leim kriechen?“ „Die Herren Banditen.“ „Das verſtehe ich nicht. Sie ſind ja immer ein toller Hecht geweſen teurer Freund. Aber ſo ſich auf den Präſentierteller hin⸗ ſetzen— das iſt doch Wahnſinn. Statt eines gefangenen Pro⸗ ſeſſors werde ich mich bald mit einem umgebrachten Journaliſten zu beſchäftigen haben. Das eine iſt mir ſo unſympatiſch wie das andere.“ „Abwarten hoher Magiſtrat!— Hat man noch nichts von den Banditen ſelbſt gehört?“ Der Generalkonſul wußte ebenſowenig wie der Wali. Ueber eine halbe Woche war ſeit dem Ueberfall verſtrichen und die Bande hatte noch kein Lebenszeichen von ſich gegeben. Augen⸗ ſcheinlich wollte ſie zuerſt ihre Beute in Sicherheit bringen, ehe ſie Verhandlungen über ihre Rückgabe einleitete. Der Beamte ſaß da und wartete ſeden Tag auf ihren Sendboten. Weder r iach die türkiſchen Behörden hatten eine Ahnung, was es für eine Bande mor. die den Profeſſor verſchleppt harte. „Ich vermute, daß es überhaupt keine kürkiſchen Griechen, Banditen, ſondern Griechen aus dem Königreiche ſind,“ meinte der Generalkonſul am Schluſſe ſeines Berichtes.„Sie haben ihre Spione hier gehabt— der alte Eſel von Profeſſor hat ſa laut genig herumgekrätt, daß er nach Kokinoplos wolle. Das Neſt liegt nicht Tage ſind ſte herüber, am nüc, NNen weit 0 Grenze— in einem ſten zurück. Bin neugierig, was ſte verlangen preiſe erheben. Ferner: * Monkag, den 15. Okiober 1923 Mannheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 474 andelsblatt d E FC7CCFFFFFTCTCT7TTCT0T0T0TC0T0TGTCCTCT(TT7T7T—————————————..—— Börsenberichie Frankfurter Wertpapierbörse * Frankfurt, 15. Oktbr.(Drahtb.) Tendenz: fest. Montan- und chemische Aktien steigend. Die neue Woche eröffnete am Devisenmarkt bei behaupteten Preisen. Dollarnoten setzten heute früh unveräandert ein. Man nannte einen Preis von 4501—4700—4500. Dollarschatz- anweisungen 5 Milliarden. Auf den Effekten- märkten War die Börse nicht von Unsicherheit frei, weil die innerpolitische Lage vielleicht noch Anlaß zur Sorge bietet. Immerhin war wohl eine feste Haltung unverkenn- bar. Von Einzelheiten des Verkehrs wäre zu berichten, daß am Montanaktienmarkt zu Beginn die Kursnotie- rungen fast allgemein waren. Höher eröffneten besonders Phönix, Rheinstahl, Oberschlesische Werte. Deutsch-Luxem- burg sehr fest. Auf den Gebieten der Maschinen- und Metallindustrie war die Haltung nicht einheitlich. Mit erheblichem Gewinn traten Kleyer und Daimler in den Verkehr. Hapag und Norddeutscher Lloyd ruhiger. Bank- werte waren weniger lebhaft. In einzelnen Aktien wWie Mitteldeutsche Creditanstalt, Barmer Bankverein, Metall- bank, entwickelte sich lebhafteres Geschäft. Fest lagen schließlich noch Deutsche Bank. Oesterreichische Credit- anskalt ruhiger. Schantungbahn steigend. Unter den Anilin- werten bemerkte man Werten. Sehr fest lagen im Zusammenhang mit dem an- dauernden Interesse für Petroleumaktien Rütgers- werke. Holzverkohlung und Rhenania erheblich höher. Elektrowerte lagen größtenteils ansehnlich fester. Größere Kurserholung erzielten Lahmeyer, Bergmann, später Licht u. Kraft. Auf den übrigen Märkten waren Zellstoff Waldhof und Aschaffenburg sehr fest. Futterfabriken hatten wieder lebhaftes Geschäft bei festen Kursen. Wertbeständige Werte sehr gesucht. Stadtanleihen fandefl größere Beachtung. Sehr fest besonders die neue Cölner und Münchener Stadtanleihe. Von den ausländi- schen Renten waren Türken abgeschwächt. Spar- prämienanleihen steigend. Im Freiverkehr herrschte feste Stimmung vor. Entreprise 60 000, sonst nannte man Api 8000, Becker- Stahl 12 000, Growag 170—185, Elektro Unterfranken 220, Diamond-Shares 20—21 000, Holsatia 250 Millionen. Am Einheitsmarkt war die Stimmung nicht mehr so einheitlich wie während der letzten Börsen- tage. Es machte sich verschiedentlich Neigung zu Abgaben geltend, da die Aufwärtsbewegung auf den Warenmärkten vielfach das Privatpublikum zwingt, Mittel für die Lebens- haltung zu beschaffen. Berliner Wertpapierbörse Verdoppelung und Verdreifachung der Kurse Berlin, 15. Okt., 2 Uhr 30.(Eig. Ber.) Nach der An- nahme des Ermächtigungsgesetzes durch den Reichstag ist eine gewisse Entspannung der innerpolitischen Lage ein- getreten, die sich deutlich am Devisenmarkt auswirkt. Bereits am Samstag nachmittag trat eine erhebliche Ab- schwächung der Kurse der ausländischen Zahlungsmittel ein. Im offiziellen Verkehr an der Börse lag der Devisen- markt bei sehr ruhigem Geschäft ziemlich schwach. Indu- striè und Großhandel nahmen vorläufig so gut wie keine Käufe vor, da sie die Entscheidung des Reichskabinetts in der Währungsfrage abwarten wollen. Die bisherigen Mit- ce 58 ursverdoppelungen bei einzelnen teilungen der Presse über den Stand der Währungs- krage wurden an der Börse lebhaft erörtert. Die Lage ist bis zur Stunde noch völlig ungeklärt, infolgedessen hiel- ten auch die führenden Finanzkreise die täglichen Trans- aktionen am Devisen- und Werkanleihe-Markt sehr zurück. Amtlich notierte Kabel New Vork 3,760 Milliarden, London 17 Milliarden. Es wurden die wichtigsten Devisen voll zu- geteilt. Außerordentlich, lebhaft war das Geschäft am Effektenmarkt. Hier vollzieht sich im stürmischen Tempo der Umwertungsprozes auf Goldmax k. Die Börse ist wieder einmal der Meinung, daß die Aktien noch weit unterbewertet seien. Zu dieser optimistischen Auffassung hat auch der Umstand beigetragen, daß die Regierung ihre Vollmachten vorläufig zur Auferlegung von Goldmark, Dollars und höheren Besitzabgaben nicht aus- genutzt hat, sondern sich lediglich auf eine Bewertung der bisherigen Steuer beschränkt. Die Geldmarktverhältnisse sind etwas leichter geworden. Auf den meisten Märkten Waren wieder bedeutende Kurssteigerungen zu ver- zeichnen, Verdoppelungen und Verdreifachungen der Kurse waren keine Seltenheit. Am Montanmarkt stiegen Essener Steinkohle um 55, Bochumer um 30, Hohenlohe um 14, Kattowitzer um 30,5, Mannesmann um 26, Rheinische Braunkohle um 25, Rheinstahl um 23, Riebeck-Montan um 25 und Köln-Neuessen um 40 Milliarden Prozent. Am K ali- markte lagen besonders fest, Westeregeln, plus 18,5 Milliarden. Von den Vhemischen Werten waren sehr begehrt die Aktien der Sprengstoffgruppen und des Anilin- Konzerns. Am Elektromarkte gewannen Schugkert 20 Milliarden. Am Maschinenmarkte hatte die Führung Löwe mit plus 20 Milliarden. Die Aufwärtsbewegung der Kurse in Disconto- und Handelsanteile nahm ihren Fortgang. Daneben waren aber auch die Aktien anderer Großbanken zu Wesentlich erhöhten Kursen gesucht. Schiffahrts- Werte wurden auch heute wieder mit Rücksicht auf öhren valutarischen Charakter zu bedeutend erhöhten Kursen ge- sucht. Auslandsanleihen waren größtenteils sehr kest, mit Ausnahme von Bagdadanleihen, die nach dem Auf⸗- hören der Zwangsdeckungen etwas schwächer lagen. anmhbeimer Generel-Anz Berliner Devisen Amiiloh l. 12. 3 12.15. 8. f8. kolland.86n 1,883 00000 1,72300000.483700000 Buen.-Alres.276000%%.28320000%0 1,9750% 0.20400000 Brüssel. 204, 875% 205,512500 195.510000 196,490000 Ohristſania, 818,480000 82.550000 588.525000 581,475000 Kopsnhagen 596,250000 701,750000 664.335000 687,665000 Steachoim 40%c 0806 200%̃ ꝶ᷑ꝗ 951,5150009 996.495000 nefsingfors 103,735000 106.265000 00,7475½ 40ʃ.252500 Itallen 479.550000 160,10 171.70000 172,4c0000 Londonn 17.988000 0% 18,045000 16,957500000 17.042500000 New-Vork. 393000000%0.01000000% 3,750600000.769400000 Farls 239,000% 240,500000 230,422500 2231.877500 Sohwelg J08,2%% 711750% 674,310000 577,699000 Spanlen 33456000 0 537,340000 508.725000 711.275000 Japen.7608280.978837500.87032500 1,875 767500 Rlo de Janeiroo 379,05000⁰ 209,959009 354,1125,0 355,887500 Wibenn„ 55461 55739 52508 52932 krag.:::::: Ule mae ce, in.20000 152250000 ludoslavlen 46,963750 46.818250 44.308750 44.611250 Sugapest 258475 210525 195500 200504 36,902500 39,007500 36,907500 27.092500 * Berlin, 15. Oktbr.(Drahtb.) Der von der Reichsbank für die Durchführung der Devisenordnung maßgebende amtliche Mfittelkurs des Dollars 3 760 000 A. ist heute schwächeren Preisen Ware zu kaufen. 15. Okt. Brlet 72¹, Frankfurter Notenmarkt geld 720 Amerikanlsohe Morweglsohs Belglsche 3,000000 221,000000 Rumünfsohe— 0 bänzehe 36000000 54400000 Spanlsche. 592,900000 803 900000 Englischo 20.0600000) 2,190000000 Sohweſzer. 26/000000 834 000000 Französlsobe 328,5000 h0 331.500000 Sohwedlsochs 1244,000000 258,000000 Holländisohe. 1890,000000 10,000000 Tsohecho-8l. 135,300000 138,700000 Itallenlsche 219,00%m 0 221,000000 Ungarlsche 99,500000 100,500000 Ossterreloh abg 65⁵⁰⁰0 36³⁰0 Frankfurter Devisen Amtitoh 6. 12 8. 2 6. 15 B. 18. FSCo 2434.100090 240,8000 239,400000 240,800000 Rollane„ 1695,750000 1704,20000 1855,250000 7 London„ 22,14375000% 22,55½50000 20,448750000 20,551250000 Parls 5 274,312500 275,687500 209, 250000 300,75000 Sohwelz 758, 1 000 761,50000 778.,250000 781.950000 Spanlen 8 618.45000 621,550000 618.450000 621.550000 Mallen 5 204,107800 20⁵,51 50 219,450000 220,550000 Dünemark 5 740,1280⁴0 751,87500 847.875000 852,125000 Norwegen 613,375000 65ʃ,625000 750,618750 754,381250 Sohweden 1147500000 1152.875000 1245,875000 1253,125000 Helsingfors—— 12.488750 12.83280 New-Vork 4,.887ο 5,012500000.788000000 Wion, abg. 6483 65162 68825 70¹75 Budapeeee 229425 230575 239400 240800 CCC0 135,161 250 135.838750 147.830000 148,700⁰ 119.700000 120,300000 80fa Waren und Härkte Mannheimer Produktenbörse m. Mannheim, 15. Oktbr.(Eig. Ber.) Der Geschäfts- verkehr war heute klein, hervorgerufen durch die unsichere Lage am Devisenmarkte. Die Käufer, die anwesend Waren, suchten entsprechend dem Rückgange der Devisenpreise zu Es wurde auch einiges gehandelt, doch war die Unternehmungslust im großen Ganzen nicht grofl. Die Preise, die man bis kurz nach 12 Uhr hörte, sind als nominell zu bezeichnen. Man nannte Weizen mit 17½—18, Gerste mit 13—16, Hafer mit 14—15, Weizenkleie—7, Biertreber und Malzkeime —67, Rapskuchen 14—15, Weizenmehl 26—28 Milliarden 4 die 100 kg, bahnfrei Mannheim. Die Tendenz der Kolonialwarenbörse War fest. Kaffee Santos 3,20—3,55, gewaschen—4,20, Tee, mittel 7,90—8,90, gut—9,90, fein 10—11, Kakao Inland—3,5, holländischer 3,40—3,80, Reis Burma 0,44, Weizengrieß 0,45, Hart-Weizen⸗ grieß 0,53, alles per 1 kg in Goldmark auf Dollarbasis. Offizielle Preise der Mannheimer Produktenhorse Die Kurte verstehen sich per 100 Kilo in Milliarden Mark waggonfrei Mannhelm. ohne Sack netto Kasse Prelsnotlerungen vom 15. Oktober 1923 Welzen, inläündlscher 16,000—17,000] foggenmehl 1— 3 ausländlscher———IWelzenklele mit Sack 1 Roßgen,(alter]———]Slertreber—2— —(neuer)———Rohmelasse——— Brau-derste(alte) 14.000—18,000 Wiesenheu, lose——— cheue)——— Rotkleebeu 2—— laler(neuer) 13,000—15,000 Lurerne-Kleeheu——— „ lalter)— Press-Stroh——— Nals, gelbes(mit Saok)——-Idsebundenes Stroh——— Welzenmeh! Bast 5pez. 9(Hiechtyreis) 25—32] Raps——— Tendenz: Ruhig. * Konservenfabrik Joh. Braun.-., Pfeddersheim. Die Gesellschaft beantragt Kapitalerhöhung um 32 Mill. Stammaktien auf 127 Mill. 4 unter Ausschluß des Bezugs- rechts der Aktionàre(Stammaktienkurs am Freitag 1000 Millionen Prozent); ferner steht eine Zuwahl zum Aufsichts⸗ rat auf der Tagesordnung der ao..-V.(5. November). Die Kurse verstehen sich für Frankfurter Dividenden-Werte. Bank-Aktien. 12. 15. 12. 15. Alig. D. oredt. 900 1000 b. Hypothekb. 480 500 Rpein. Oreditb. 70 300 BadisoheBank 2„ Uebers.-B. Rhein. Aüe. 895 12 Bankf.Br.-Ind. 450 500 Verelpsbk. 300 400 Sudd..-Er.-.. Bayr..-Or. W. Sdeo.-Gekelle. 15000 180% Sudd.Disoontg. 5000 5500 „ yp.u. WB. 2500 4280 Dresan, Bank 4000 6800 Wiener Bankt. 750 barm. Bankv. 3800 6500 Erkf. kiyp.-Bk. 500 1000 dun, Banka. Zerl. Mandges.— 3200/ Metallb.u..-G. 16000 20000„ Notendank Som.-u. Pripbk. 2900 5500 Aftteld. Gr.- B. 1400 2300„ Vereinsbk. 1800— Harms.u. Nt.-B. 4000 7000 Rürnbg..-Sk. 2000— Nannb..-des. 2— deutech. Bank 6500 10000 Osst.Cred.-An. 800 1009 Frankf. Alng. V. 1000 15500 .-Aslat. Bank— Fflz. Hyp.-BK.— 1500 OberrhV. Ges.—— D Etfekt.-u. W. 1600 2700 Relohsbank.. 2700— Frkf. R. u. Altv.— Bergwerk-Aktien. Booh. Ab. u G. Harp. Berpbau 90000 J2000g J ObsohI. Eh.-BAd. 18500 28000 Zuder.EIsenw. 17500 28000 Kallw.Asohrsſ. 10000 30000 40. E. ind.(.) 22990 29700 O. Luxem. BGw. 9000 Kalkw.Salzdetf Phönix Bergb. 45000 70000 —— 17000 700⁰⁰ r 13000— rledrio othr. H. u..-V. er ISalzw. Hellbr.— delsenk. Bg. 45000 Hannesmannr. 35000 75000 Telſus Berpb. 2000 3890 delsenk. Aubst. 8 V. K. u. Laurah. 29000 32000 Transnort-Aktien. Zohantungdhn. 1700 2200 Nordd. Lloyd. 7200 10500 Bahim.& Oliire— .-Amk. Faktf. 32000 43000 Oest.-U. 81.3.— Industrie-Aktien. Zohb. Hannh.— 1000 B. Masch Durl. 8500 17000 Cont. 10000— .-Kempf-Stb. 2—.Uhren Furtw— 9000 Dalmler Motor 1000 1300 Zainz. Stamm—=]Bayr. 9—— 40⁰0⁰0—b. Elebh. Berlin 2700 6000 Farkbrauerel——] Serom. Elektr. 7500—d. d. u. 8b.-A 19500 20000 Soböfterk. 34.— 1200 Sing etallwk. 2000—bdeutsohe Verl. 2000 2000 Sohw.-Storoh.—— Bl. u. 8. Braub.—Dingler zwelb.— 11000 worger— Ir-Besigh. Oel 6000 5500 Duck.- W.-St.—— Idt, Gebr., W. 2000 2000 Srookhü..-W. 4500 10500 Eisenw. Kalslt. 1100 2500 adler Oppenh. 10000— Oem. Heldelbg. 4000 4500 /Elb. Farb. v. 8. 13500 28800 Adterwerkekl. 500 1300] Cem. Kartetadt 2700 4000] Etektr. L. u. Kr. 9000 12500 A. E. d. Stamm 5100 7000„Lothr. metz 2500 4500 Els. Bad. Wolle 1500 350⁰ Agglo-.uang— Cham. Annaw, Em. St. Ullriah 2000 soh. Zellstoff 5500 100⁰⁰ Chem. WEk. Alh. 30000 60000 Eseling.Masoh. 1520 3000 ahnd.'stadt 500 632„ Goldenberg— 30000] Sttling. Spinn. 5000 5000 Gadenia Weind 400 600„ Arleshelim 12000 21000 Fab. Jch.Blelst. 3000 3000 . Anil..Soda 14000 25500 rahr dedbr. Plr.— 35⁰⁰ de ten Gulll. O. 220⁰0⁰ Fommeoh. lett. 12000 16000 „ Weller t. H. 11000 25000 Hook- u. Tlefb. 1200 20⁰0 Höohster FbwW. 11000 20500 Hoizmann Fhil. 1100 1700 Farbw. Mühlh. . Sploh, Pr.-A. Ludwigs. Walz. Lux'sche ind. — 114 el.Pok.& W. 1000 2000 Hoizverk.-Ind. 10000 f Metall Dannz.— echs-W. St. 700 750 junghans st. 2500 Moennsstamm 600 1000 anz Ld. Malnz 600 1000] Kammg. Kale.— 800] motoren Deutz—— Asohm. Th. 14000 30000 j Karler. Masch. 2000 3600 Neoks. Fahrzg. 2000 2300 tetzner ul. U. 12000 20000 Kemp, Stettiin 550 600 Niederrh. l. Sp 3500— „n, Slitinger 210— Kield, Soh. AB. 2000 4000 pet Union fkfk. 489 700 Wald& NMeu, N.—=I norr Rellbr. 3000 2500 Ff. Kahm Kays 1500— anfw. Flssen 7000 10000 Konser. Braun 400 2000 Pf. Fulu. Sting.— FPorzell Vessel Rh. elek. A. St. 2100 2400 Kraubkd. Lek. 3500 14500 Aoddhr.Kupfer 2500 3000 Lahmeyeräo 4000 6000 ldert Armat. 1000 1000 Hirsoh K. u. M. 1000 60000 Lederw. Rothe—— FNen, Nabhen 3580 1g100 I Seſſſnd. Wofff ꝛdd 1000 f VoigüHäff.8t. 380 1100 oddg.Darmet 500 1500 Stoh. 8. 00. J. 4. 5500 1500 Volt. SellaKabd 1800 2900 Auttgerswerk 10000 24500 Slem.& Hals.83——WaydsFreitag 1800 2500 Sohl.& Oo.Hbg.——Sudd. Drahtin.—— Zelist. Wald.St 3600 7000 Schn.& Hanau 1200 1200 S. Led. St. ing. 20000 25000 Zschookew. K. 1300 1700 Sohnpr. Frank 5000 8500] Triootw, Sesfg 10000— Zuokf.8 Wagh. 2600 3500 Fohr. Labkfbr 1200 1700 Uhrenf. FurtW“).—„ Frankenth. 3400 5300 500 Johrittg.St. Fr 1000 Vereln d. Oele 3000 5000 Hellbronn 2800 3500 ohuok Nurnd. 40060 er-bnramar. 7500 9090 Ofksteln 3400 4000 od.B. West.St 650 600 Ver. Zellst. Ber 450 630 fheingau— 5— ohuhfbr.Her: 600 1500 Vogtl.Maschst 550 1000 Stutigart 3000 3300 Ergülnzungs-Kurse. Dad.-Elek.-des 350 680J Krumm, otto 1200 1800J Rlebeck Ront. 40000 60000 yokb& Widm. 1880 4000 Tutz, Masohin.— 9000 Rh. M. Led.Loud.—— Hlag, Muhlb. 600 300] V..of. Id.Mainz 9000 25000 greiverkehrs-Kurse. N 2200 2400 Krelohgauer 200 3800 Rastatterwag. 6— bert. kaßter 1800 3200 Ransfelger.: 8000 13800 Ufe.. 1500— atceprises.. 40000 67000 Mez Söhne— 950 Berliner Dividenden- Werte. Transport-Aktien. 12. 15. 13. 15. 12. J5. altimore. 41000 40000 25 Dmpfech. Kordd. Lloyd, 8809 10250 adabahn 4400 5100 D. Austr.'soh. 31000 37000 Holand-Linſe. 3500 12000 nantungbahnn 1500 2500.-Amk. Paktf. 30000 46000 Ver. Elveschiff— 4400 tog..Ste. 5000 10 00.-Suda..ech. 30000 42000 Saud klsenb.——I kHansa'schiff 12500 24000„ „ Aktien und Auslan U Bank-Aktlen. Dt. Aslat. Bank 23000 30070 Deutsoh. Sank 7500 100.0 Dr. Uebersee B. 76000 84000 Disd. Oomman. 13000 17000 Dresdn. Bank 4000 6250 Altteld. Kredtb. 1400 2550 Industrie-Aktien. Arenbergsg. Asohffb.Lellst. Agb.-Mh. Msoh. Badlsoh. Anilin Balke Masoh. Bayr. Splegel J. P. Bemberg Bergm. Elektr. Arl. Anh. Asoh. 2909 4200 do, Auben Hut 9500 7500 Bri Karis.-Ind. 34500 75009 Brl Maschbau 6000 1 Berzellus Berg 6000 Bing Nüenberg 2300 Duüsseld.Eisen. 10000 Dynamit Nobel 4200 EOkard Hasch. 6000 Elsenw. Meyer 800 Elberf, Farben 12000 do. Kupfer 180⁰0 El. Lleferungen 170 Elekt.L. u. Kraft 8100 Elsbach& Co. 600. Emalte Ulirioh Enzingerfliter ESOW. Bergw. Faber Slelstift Fahl. Llst& G0. Hog. Wien dum. Harkort Brgw. Harpen. Bergb. Hartm. Masòh. Heokmann Hedwigshutte. Hlipert Rasoh. Hind.& Auffer. Hlrsoh Kupfer Hlrsohbg. Led. Höchst.Sarbw. Hoesoh E..St. Hohenl. Werke Phll. Holzmann Oost. Ored.-An. Relohsbank. Rheln. Cred. Bk. Sudd. Disoonto Westbank 928 910 5000 15000 70⁰ 200⁰0 Bankf. sl. Wert. 11000 10500 Barmergankv. 4000 7000 2000 31700 Herl. Hd. des. Com. u. Prlybk. 3800 6 00 3750 7500 Darms, u. Nt.-B. 170⁰⁰ 20000 10⁰⁰ 7500 20⁰⁰⁰ 1500 6¹ 4⁰⁰ 140⁰0 1375 14000 28000 10000 70⁰⁰ 42⁵0 Aooumul. Fabr. Adler& Oppen. Adlerwerke .-G. f. Anlliin do. 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Ultramarin .St. Zyp.& Wid vogel Teig. Or. Bismarokhütte Booh. Ausstahl Abr. Zöhler Co. Braunk..BTIk. Br.-Beslgh. Oel Bremer Vulk. Buder. Eisenw Oh. Arleshelm Chem. Hoyden Shem. Weller 4900 22000 Chem. Gelsenk. Chem. Aldert Conoordla Spl. Dalmlermotor. Fefdmühl. Pap. Felten& Gulll. R. Frister Fuohs Wag gon Gaggen, Vorz. Ludw. Aanz debhard& 80. delsenk. Bgw Gelsenk. dußet gensohow& 0. Ags. Marlenh. germanlap.-G. gerreskh. Alas des. f. ol. Unt. Horchwerke Humd. Masock Hw. O. W. Kays. Iise Bergbau. M. Judel& G0. Junghaus Kahla Porzell. 475 1000 3500 4600 58100 75000 6000 20000 5000 8000 56000 1300 68000 1300 3300⁰0 375 2800 20⁰⁰ 22⁰⁰ 2900 15000 120⁰⁰ 1000 KIW. Asohersl. 3000 Karlsr. Masch. 1500 Kattow. E ergb. 40000 G. W. Kemp 4¹⁰ Klöoknerwerko— . H. Knorr 1600 Kollm.& Jourd. 7000 88808 8 2 Loth..-Cemt. Lüdenscheld Tukau& Steff. Maglrue.-G. Nannesmannn. Mansfeld Markt Kuhlh. Maximillansau MHoh. Web. LInd. F. Neguln& C0. Merkur Wollw. 300 Mix& genest. 1800 Motoren Deutz 15000 Muhibelm Berg— Sarottt 42⁵⁰ Soheldemandel 32000 Hug.Sohneſder 5150 Sohub. A Salzer 2810 Sohuck.& Co. 34000 Segall Strumpf 400 Slemens el. 0 Slem. KHalske 38000 Sinner.-A. 120⁰ Stettin. Vulkan 13000 Stoehrkammg. 46000 Nogwerkaähm. 3000 Stolb. Zinkhutt 37000 Süudd. Immobil. 300 Vogtid. Masoh. Wand., Werke Meser Akt.-Us. Westeregeln Westf. Elsen— 2 Wioking Forti— 9000 Kolonlalwerte Otavl Min. u. E. 40250 41000 Dlamoag. 21000 24000 Süusess 5000 7000 Nookars. Fhrz. 1500 Niedlaus. Kohl. 10000 NMordd. Wollk. 14000 Obsohl. Esb.-B. 715000 do. Eisenindst. 13000 do. KokSwerk. 22000 Orenst. Koppel 9500 Phönix Bergb, 46000 Pöge el. 22⁰⁰ Rathgeb. Wagg 3500 Relsholz Paß. 2000 Rh. Braunkokl. 4400⁰0 Rhein. Cham Rbeln. Elektr. Teoklb. Sohiff. Teleph. Berlin Thale Elsenh. Tbörl Oel Thüring. Saline Türk. Tabak Unlonwerke K. Union-Alsgerei Varzin. Fapier Vor. l. Frkf. Gu. V. Ch. Charittd.— V. D. Niokelwv. 6000 V. Glanzstoff 300009 do HarzerKalk 600 Wiestoog ſon. Wissener Met. 2000 Wittener Gub— Wolf Masohln. 4900 Tellstoff Ver. 900 Zolistoff Wnof 4200 7100 32900 3000 600 200⁰ 900 6000 1900 20⁰0 24.0 9000 6700 7000 2500 1500 7000⁰0 0⁰ 400 350 290590 3300 7000 18700 135% 38000 'tsch-Ostafr. Neu-Gulnea Zouth-West 7900 1⁰0 Pomona Mannh. Groſ kr Kurszettel des Mannheimer General-Anzeigers dsanleihen in Millionen für festverzinsliche Werte in% Berliner Freiverkehrs-Kurss. Deutsohe Petr 15000 15000 Heldburg... 23000 25000 Ronnenderg—2 Adler Kall. 11000 15 00) Hochfrequen: 3000 4000f Slohel à C. 5750— Apl, Allg. Ptr.-Il. 9000 12000 int. Ptr. Un., Ipu 14000 120000 Telohgräber—— Becker-Kohle, 9500 12500 Krügershall. 6500 10000 Uta. 1700 2100 Beoker-Stahl. 9500 120 71055 Textll. 215 500 Petersb. inter. 600 1500 Benz-Motor.. 2500 3500 Ruldenth. Faß. 185 360 Russenbank— Browngov.& U.— 12500 Berliner Festverzinsliche Werte. Relohs- und Staatspapiere. 12. 15 12 18 Dollarsohtre 4¹²⁵ 2900 Zwangsanlede— 34000 Goldanlelbes— 3700 4% FPreud. Konsols 3⁰ 70 Relohssohatz IV7——%¼% FPreus. Konsols 2 5⁰ do. VI-IX 5⁰⁰— 1% do. do. 10⁰ 1⁰ do. 1924er——% Badlsche Anlelhe—— 5% Dtsch. Relohsanl..⁰— 3¼% Rayer. Anlelhe—— 4% do. do. 75—% Hesslsohe Anlelhe——— 3½% do. do. 40— 1% Frankf. Stadtanl.—— ſo d0. do.— 21% Frkt. Hyp.-Ffdbr.—— b) Ausländische Rentenwerte. 12. 15 12. 16. %% Oestr. Sohatra. 50⁰ 875 3% Hexlkaner 70000 5²⁰⁰⁰ 4% d0. goldrente 2⁴⁰⁰ 2000 4% Hexlkanerr 852 4% d0. oonv.ente 27⁵ 250 4½½% NHex. Bew. Anl.—— 4% 40, Sliberrent. 420⁰ 650 50ſ% febuantepedo 35000 37000 4% do. Paplerrent. 2⁰ 400 4½% d40. 700— 20000 4% Turk. Admin.-Anl. 1700 15000 4½%% Anat, Ser, 23000 22000 4% do. Bagd.-Eleb.1 19000 10000 4¼% do., Serſe l1 22⁰00 21000 4% do. Bagd.-EIsb.fIi 17000. 17750%% do., Serie i1 21000 18800 4% do. unft. Anlelhe 2%.-U. Staatsbanlne 16000 18000 4% do. Zollob. u. 1911 19000 17500 2% do. IX. Serle(74) 15000— d0. 400-Fos.-Los. 35000 34⁰ 4% do. Goldpriorität 10⁰⁰0 10⁰⁰ 4½% U. St.-Ht. v. 1913 1100 2300 Oest. Stn.(Franzos.) 40500 60000 4½% do, d0. v. 1914 1100 1775 2880% Südöst.Esb..f, 15000 1250%0 4% U. St.-Rt.oldrente 17⁰⁰ 2500.50% do. neue Prlor 92⁵⁰0 115⁰⁰ 4% do. Kronenrent. 20⁰0 300 8% Jg0. Obilgatlonen 900⁰— Wertbestündige Anleſhen in Alitionen das Stüok) 5% Bad. Kohl.(pr. To.])—— Mannh. Arobkraft Frankfurter Festverzinsliche Werte 21000 18000 1 5% Pr. kall(pr. 100 — 45 0(pr. 100 kg. a) Inländische 7 16. 15. 4½% Mannt. von 1914—— ½%½% Preuf. Konsole aM u % 1902———— 12⁰M 3½%„, 190%—— s Bad. Anl. ych 18is 30 K 5% Htsok. Relohsanl. 7r— 3½%% Bad. Anl. a5 11— 4% do. unk. b. 1825 1511— ½% von 1—— 3½0% Dsch.Relohsanl.—— 40% Bayr. Elsenh.-Anl. bN 5 2% do, do. 4⁵⁰ M 55⁵⁰ M 8/% do. 60 M 87 M 5% l. Relohs-Sohatra. d0.— 50 4½% I. u. V. do. 150 +— oBayr.-Fl.Ele. Prior— 10* 190.—Ix. do.—f do.— 10K 4% G. Schtzgbtsanl.08 G SsM 4% flessen v. 59 u. O00—— 4% do. do. 1917 61M 8M 3¼0½%„ abgest. 22 Sparprämienanl. 1919 12M 25 M% 2 M— 5% Preud.Sohatzanw.*—%sgchsSt-Anl.v.!s0—— 4% do.— S% do. Rente— 181 4% Preug. Konsole 2⁵ M 20M 4% Wurttemb. k. 10s8—— Mi 9 b) Auslfndische. 7 12. 15 12. 18. 15%%½% Ar. Eonop. 8 Turk. Bagdad 1850⁰ 2400⁰ 4½% Ust. St.-R. v. 1913 20⁰ 3⁵0 920 5 50 2 1900% 22000 4½% do. Sohatzanw. 700 700 4% Ungar. göldrente—— 4½% do. Sliberrente 60⁰ 1000 4% do. St. Nte. v. 191 3100 4% do. Goldrente——3¼% do. St Rte. v. 1887 10.⁰ 5% d, elnh. Rente——10 Hexikan. am. Inn. r. 4— e 8 gold 85 ½% do. gold. am.%½0 irrig.. 8 45% duo. am. fit.-Veru. 5⁰⁰ 900 55—— . Wertbestündige Anleihen(in Mlltlonen das Stüok) %% Bad. Kohl.(pr. To.) 18000 2000 J%% Pr. Kali(pr. 100 kꝗ 5500 Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckeret Dr. Haas. Mannbeimer General⸗Anzeiger, G. n. b. H. Mannheim. 6. 2. 135 Direktion: Ferdinand Heyme— Cbefcedakteur: Kur: Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik unz Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willtz Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lunde, Nachbargebiete Gericht u. den üdrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher; für Anzeigen: Karl Hügel. Duſche 7 25 1*„ 4. Seite. Nr. 474 Maun — zer Ceneral-Anzelger.(Abend-Ausgabe.) Eaag, de Fahrt in den Abend Von Adele Weber O du liebe Straße, Von Feldern geſäumt! Der weltferne Himmel, der lächelnd verten Wehende Birken den Weg entlang— Aus Vogelkehle ein Jubelklang. Ei du lieber Wagen, Wie ſprinaſt du, juhei, An einem ſtillen Friedhof vorbeil! Da ſtehen die Heiligen auf der Mauer in Reih AUnd laden dich zierlichſt in den Himmel ein. O du köſtliches Schloß. Vier blanke Zinnen! Verheißeſt gar freudige Pracht darinnen.— Die alten Bäume rauſchen ſo kühl* Zu der ſteinernen Götter tändelndem Spiel O du lieber Wald Im Abendlichtſchein! Und dein würziges, herbes Duften darein—— Wo mein Liebſter ritt mit dem glücklichen Roß,. Blüht eine Blume in deinem Schoß O du liebe Welt Von der Sonne geküßt, Weißt du denn auch, wie ſchön du biſt? Wie eine reife, herzliebe Braut, Auf die mit Sternen und tauſend Wundern Schimmernde Sommernacht niedertaut! ** Hauſſe in Kaori Von Bichard Rieß(München) Richard Rieß, unſer ſtändiger Münchner Mitarbeiter, der bekannte Verfaſſer zahlreicher Humoresken, hat ſeinen früheren Sammlungen luſtiger Geſchichten bei Parcus u. Komp. in München eine weitere, ſehr leſenswerte, unter dem Titel„Kakteen und Luftſchlöſſer“ folgen laſſen, aus der wir nachſtehend eine Probe bieten. Die Geſchichte beginnt mit einer Fortſetzung. Natürlich nicht mit der Fortſetzung einer Geſchichte. Denn ſonſt wäre ſie ja ein Roman. So aber iſt ſie teils wahr, teils von mir, und die Fort⸗ ſetzung, mit der ſie beginnt, iſt die Fortſetzung einer Pokerpartie, die morgens um vier im.⸗Klub abgebrochen worden war, Als man beim Heimwege am Hauſe des Dr. Helterswalder vorbei⸗ kam, lud der Doktor ſeine drei Begleiter noch auf einen Schlummer⸗ Kognak zu ſich, und ſo war denn nichts ſelbſtverſtändlicher, als daß die vier unverbeſſerlichen Jeu⸗Ratten, die ſich ſamt und ſon⸗ ders plötzlich wie neugeboren fühlten, aufs neue die Karten zu miſchen begannen. Um neun Uhr morgens platzte die Partie. Nur Max Mayer, der große Börſianer, blieb noch. Der Doktor beſaß ein komfor⸗ tables Badezimmer, das er ſeinem Klubfreunde für eine halbe Stimde zur Verfügung ſtellte.— Als Mahyer nach einer tüchtigen ins Herrenzimmer zurückkehrte, ſtrahlte er ordentlich vor Behagen. Seine runden Bäckchen waren roſig überhaucht und ſeine Augen blitzten, als hätten ſie ſich eben nach achtſtündiger Pauſe wieder aufgetan. Mayer fingerte.„Was heißt Geld?“ „Die Kaorimuſchel iſt die Münzeinheit der Kaoka⸗Hottentotten. Wir wiſſen ja, daß ich vor dem Kriege manchmal in Deutſch⸗Süd⸗ oſt war. Daher hab ich mir das Zeug mitgebracht. Und nun liegt's herum.“ „Ja, Menſch“— ein Gedanke durchpfutſchte Mayers Hirn— Menſch, warum Wa Doktor, alſo was koſten die Kaori⸗ Muſcheln. Wieviel ſind es, beiläufig?“ „20000... Aber einen Preis kann ich Ihnen nicht machen. Ich weiß ja nicht, wie die deutſch⸗öſterreichiſche Krone bei den Kaoko h Mayer ſtopfte ein ganzes Weißbrötchen in den Mund— man trank natürlich gerade Kaffee—, und dann ſprach er, ſo gut, wie es eben gehen mochte: „Sie werden morgen von mir hören, Doktor Addio. Indem er würgte und ſchluckte, ſprang Mayer auf, knäulte ſich in ſeinen Ueberzieher, knitterte den Filzhut über ſeine Kopf⸗ kugel und ſtolperte über den Fuſtabſtreifer die Treppe⸗hinab. Die Bank von Quatſch und Krauſe hatte ſoeben ihre Bureaus geöffnet. In dreifacher Reihe ſtanden die Kunden vor den Schaltern. Namen von Wertpapieren ſchoſſen durch die Luſt, Glatzköpfe jonglierten Zahlen, und im Raſcheln der Federn vollzogen ſich Um⸗ ſätze, Aufträge und Verfügungen. Da drängte ſich die Offiziers⸗ witwe, die ihre 200 000 Kronen gern vervielfachen wollte, neben dem Jobber, der allvormittäglich von hier aus ſeinen Beſitz verſchob. Max Mayer gehörte zu den größten Kunden der Bank. Man nahm es ihm nicht übel, daß er eine ſchmale Dame beiſeite drängte, einem hurtigen Kommis auf die Füße trat und mit ſeiner Zigarrenaſche ein Loch in die grüne Tiſchbeſpannung brannte. „Was iſt Brief für Kaori⸗Muſcheln?“ fragte Mayer. der damit ausdrücken wollte, er wünſchte den Kurs dieſer exotiſchen Währung zu erfahren. Der Beamte glaubte nicht recht Kaori? „Was für Kaori Brief iſt? wiederholte der große Kunde Mayer. Dey Kommis zog ſich zurück und hielt mit ſeinem Abteilungs⸗ vorſtand Kriegsrat. Sollte man ſich die Blöße geben, einzugeſtehen, daß man das doch ſicherlich beſtehende Papier oder was es eben ſonſt ſei) nicht kenne. Nein, das durften die Beamten des Hauſes von Quatſch und Krauſe ihrer Firma nicht antun. Eilfertig ſchlängelte der Schalterbankier ſich zu Herrn Mayer zurück.„Wir haben im Augenblick Kurs von Kanhori(er hatte den Namen nicht ganz deut⸗ lich verſtanden) nicht zur Stelle. Werden aber bemüht ſein, beſtens zu eruieren.“ An der Börſe wogte die Hauſſe. Wieder hatte in Genf und Baſel die deutſch⸗öſterreichiſche Krone niedriger notiert. Weg von der Krone— hin zu den Effekten, war heute wieder die Loſung Man gab ganze Banknotenbündel für einen einzigen Dollar, für ein paar Schweizer Franken, ja ſogar für die deutſche Mark. Es ſchrien die Makler und Agenten, Arme fuchtelten aus dem Getöſe der Stim⸗ men. Wie Duellanten ſtanden die Händler einander gegenüber, und aus aller Augen ſprach, brach, ſchrie Gier. Hier wurde alles ver⸗ handelt. Nicht nur Wertpapiere, Deviſen und Geldſorten. „Kaori⸗Muſcheln... Wer macht was in Kaori⸗Muſcheln?“ brüllte ſchrill ein geduckt ſchleichender Gräuling, der Beauftragte von Ouatſch und Krauſe. Meuſche Mendelſohn hörte den Ruf. Warum ſollte er nicht etwas in Kaori machen?„Kaori bei mir 128 Brief“, ſchrie er. Was mochte das übrigens ſein, dieſes Kaori? Nun, man wird ja hören! 875 Ein Arm ſtach aus der Menge auf Mendelſohn los:„20 000 Kaori⸗Muſcheln an mich.. von Ihnen“. rief der Graue, und aus ſeinen Augen ſchoſſen Blitze. „Alſo Muſcheln ſind das, dieſe Kaori“, murmelte Mendelſohn, zu hören: Kaori? Was waren 8 klein Frägülein: aaus den Anſtellungsverträgen. den eingebracht die Rechte und Pflichten aus fol⸗ „Doktor“, ſagte er,„Ihr Badezimmer iſt vor—züg-—-lich. Nur wie Pallenberg ſagen würde, ein Was ſind denn das für merkwürdige Kähne, die „Kiſten eine Frage, ein Frägelchen, dort an der Wand ſtehen?“ Doktor Helterswalder Schnitzereien.“ lächelte: „Leer?“ Mayer blinzelte geſchäftswitternd. „Im Gegenteil. Voll; ganz voll. Mit ſie vor dem Kriege geſammelt. Denn Kaori ſind Geld.“ Das heißt eigentlich theſauriert. „Muſcheln— auch ei dem Geſchäft. Er rie „los“ ſein. .afrikaniſche „An Sie.“ Die Börſe raſte. ſtifte ſtumpf. Kaori eigentlich wäre. Kaori⸗Muſcheln. Habe Kaori war Trumpf. Artikel!“ brabbelte er. :„Geld iſt bei mir für Kaori 135“. Er wollte raus aus Man merkte auf; man witterte, es müßte da etwas Neues, Unbekanntes Man wollte auch davon provitieren. allenthalben ein Kaoriabſchluß zuſtande. „Kaori 189 Brief“ „Geld für Kaori 210 Und ſo kam bald „tobte es bald.„Von Ihnen.“ Die Handelsreporter ſchrieben ſich die Blei⸗ Aber kein Menſch wußte, was Ganz egal. Wenn das Geld nur floß. Es wurden an dieſem Vormittage viele Millionen in Kaori umgeſetzt. 200 000 000 Kaori⸗Muſcheln. In drei Tagen lieferbar. Kaori waren am Ende auf 356 geſtiegen. In den Bureaus von Quatſch und Krauſe Kaori⸗Hauſſe ſprachlos. Herr Max Mayer hatte pfangen, daß Kaori zu 128 gehandelt würden, ab Quatſch und Krauſe dachten natürlich nicht daran, die ſo billig er⸗ wWorbenen 20000 zu dieſem Kurſe abzugeben, um ſo weniger, als ſie von Herrn Mayer ja gar keine Kauforder erhalten hatten„Mayer aber begab ſich zu Doktor Helterswalder, legte ihm einen Scheck auf den Tiſch und erwarb zu 130 den gar Beſitz an Kaori⸗Muſcheln ſo viele ſich ihrer in den afrikaniſchen Kiſten befanden. Er war der einzige Mann in der ganzen Stadt, der wirklich Kaori⸗Muſcheln beſaß. Sie mir 20 000 Kaori beſtens“, telephonierte er dem Bankhaus von Quatſch und Krauſe.„Können Sie haben, feſt zu 400 von uns“, erwiderte perſönlich Adam Quatſch und rieb ſich im Geiſte die Hände.„Abgemacht“ ſtieß Mayer in die Sprechblume des Telephons.„Senden Sie mir die 20 000 Kaori in meine Woh⸗ nung. Morgen lieferbar.“ 8 Am nächſten Morgen war„Kaori“ das meiſttelegraphierte und gekabelte Wort der Welt. Die Verkäufer brauchten die Ware, und es hatte ſich herausgeſtellt, daß ſich dieſe„Luft“⸗Geſchäfte nicht effek⸗ tuieren ließen. Der ganze Börſenhandel ſtockte. Alles ſchrie nach Kaori. Sie gingen in die Höhe. Als der Kurs die erſten war man über die die Nachricht em⸗ aber die Herren Tauſend —1+ 11 überſchritten hatte, wurden zwei Makler ohnmächtig, drei Es ging die Luft aus und einer wollte ſich das Leben nehmen. blieb bei dem leeren Verſprechen, und die Kaori ſtiegen weiter. Agent Meuſche Mendelſohn ging einmal hinaus, Luft zu ſch Er blickte auf die Straße hinab. Sah er rechtr? Nein 9 ſich doch! Aher tand dort nicht auf zwei exotiſch cusſehenden Kiſten eines Möbelwagens„Kaori⸗Muſcheln“ in g 2 tern? Noch nie war Meuſche Mendelſohn ſo ſchnell in dieſem Augenblick Er konnte kaum japſen:„Was iſt. für Ka. aa. tori? Der Führer des Wagens, der den Ja nicht kannte, machte eine bezeichnende Bemerkung und tippte ſich mit der Hand gegen die Stirn, aber ehe Mendelſohn noch enttäuſcht abziehen konnte, war Herr Max Mayer hervorgetreten und hatte ihm auch ſchon ſeine Offerte gemacht. 20 000 Ja. Kaori⸗Muſcheln wechſelten gegen ſofortige Bezahlung von einer Million Kronen ihren Beſitzer. Mayer und Mendelſohn beide hatten es eilig, davonzugehen. Gerade raufte Herr Quatſch im Allerheiligſten ſeines⸗Bankhauſes der Firma, da ging das Telephon und Herr Mayer fragte an, ob die Herren nicht vielleicht die ihm verkauften Kaori zurückerwerben wollten. Er gebe ſie zum heutigen Kurſe von 1004. Wer war froher als die vereinigten Quatſch⸗Krauſes! Was waren die Kronen⸗ Zehntauſender gegen die Gefahr, der ſie nun entronnen, der Gefahr, verkauft zu haben und nicht liefern zu können?!„An uns!“ brüllte Quatſch und ſchmiß die Hörmuſchel weg. Krauſe aber nahm ſie auf und drahtete ſeinen Verzicht auf Kaori an die Börſe. Mendelſohn kam freudeſtrahlend die Treppe hinauf. Der Grau⸗ kopf, Krauſes Agent, der ihn eben noch beſchworen hatte Kaori um jeden Preis ſpringlebig zur Stelle zu ſchaffen, unterrichtete ihn von der Sinnesänderung ſeines Hauſes. Kaori fielen. Krampfhaft hielt Mendelſohn an ſeinem Beſitz. Er gab nicht für 800, nicht für 600, nicht für 435. Die Börſe atmete auf. Nachmittags um vier Uhr ſtand Kaori 123. Mendelſohn aber ſtand überhaupt nimmer. Mendelſohn ſaß. Saß auf den exotiſchen Kiſten. Er heulte. Und in ſeiner Verzweiflung griff er eine der Kiſten und hatte bald die gelblich⸗gräuliche Muſchel in der Hand. Von jäher Wut gepackt, warf er ſie dem nächſten Paſſanten an den Kopf. Und begann alsbald ein Bombardement mit Kaori⸗Muſcheln, bis der ganze Bürgerdamm damit bedeckt war, bis die getroffenen Spaziergänger entſetzt Schutzleute zur Stelle gebracht hatten, bis Meuſche Mendelſohn, der gewiegteſte Junge der ganzen Börſe, ge⸗ packt und ins Irrenhaus geführt wurde. Max Mayer aber ſaß inzwiſchen daheim und buchte Kaori auf der Plusſeite ſeiner Geſchäftsbücher. Dann nahm er die Telephon⸗ Hörmuſchel und ließ ſich mit Dr. Helterswalder verbinden: „Doktor“ rief er lachend.„Sie haben mich ſchön übers Ohr gehauen! Kgori ſtehen 001. Aber— ich nehms Ihnen nicht übel. n Sregzistfer. Zum Handelsregiſter 8Z Band X.⸗Z. 26, Firma „Benz& Cie. Rheiniſche Automobil⸗ und Mokoren⸗ Fabrik Aktiengeſellſchaſt“ in Mannheim wurde heute eingetragen: Das Grundkapiial iſt auf Grund des bersits durchgeführten Beſchluſſes der Generalver⸗ ſammlung vom 1. September 1923 um 250,000.000 M. durch Ausgahe von auf den Inhaber lautenden Stammaktien und zwar 125,000 Stück von je 1000 M. und 25,000 Stück von je 5000 M. erhöht und beträgt jetzt 350,000000 Mark. Durch den Be⸗ ſchluß der Generalverſammlung vom 1. September 1923 iſt der Geſellſchaftsvertrag in§ 3 Abſatz 1 (Grundkapital und Aktieneinteilung) geändert. Die neuen Aktien werden zum Nennbetrage ausgegeben. Mannheim. den 10. Oktober 1923. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. 160 Zum Handelsregiſter 8, Band XXVI.,.⸗3. 15, wurde heute die Firma„Gebrüder Beermann Ge⸗ ſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim, Diffeneſtraße 11/13. eingetragen. Der Geſellſchafts⸗ vertrag der Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung iſt am 30. Juli 1923 feſtgeſtellt Gegenſtand des Unter⸗ iſt die Fabrikation und der Vertrieb von Oetlen und Fetten aller Art, insbeſondere von Schmiermittelin, ſowie die Lagerung und der Ver⸗ ſand von Oelen und Fetten für fremde Rechnung, ſawie der Betrieb aller damit zuſammenhängenden Geſchäfte. Das Stammkapital beträgt 5000 00). Mk. David Beermann. Mannheim und Max Mayer⸗ Gidion, Mannheim ſind Geſchäftsführer. Die Ge⸗ ſellſchaft wird durch je zwei Geſchäftsführer gemein⸗ ſchafklich oder durch einen Geſchäftsführer in Ge⸗ meinſchaft mit einem Prokuriſten vertreten. Die Geſellſchafter Heymann Beermann, Kaufmason, David Beermann, Kaufmann und Max Bierig. Fabrikant, alle in Mannheim bringen mit Wirkung vom 15. September 1923 in die Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung ein das bisher von ihnen in offener Handelsgeſellſchaft unter der Firma Gebrüder Beermann in Mannheim betriebene Unternehmen nebſt Firma jedoch ohne die vorhandenen Varen⸗ beſtände, Lieferungsanſprüche und Lieferungsver⸗ pflichtungen, ſowie ohne das Geſchäfts⸗Betriebs⸗ Inventar und ohne die vorhandenen Außenſtände und Verpflichtungen, dagegen mit fämtlichen anderen Rechten und Pflichten, Schutzrechten und Herſtel⸗ lungsmethoden— außer den Rechten und Pflichten Insbeſondere wer⸗ genden Verträgen 2. Mietvertrag der Firma A. Kaufmann Söhne in Mannheim und der Firma Gebrüder Beermann in Mannheim vom 4. 5. 1921. 2 Verkaufsantrag der Firma A. Kaufmann Söhne an die Firma Gebrüder Beermann vom 6. 5. 1921 (RNotariat Mannheim III Aktz.: 3 R. P. T. 576 /21. 3. Mietvertrag über die von der Reichsbahnver⸗ waitung in Bretten gemieteten Räume. In den Bertrag zwiſchen der Firma A. Kaufmann Söhne und der Firma Gebrüder Beermann betr. den Einrichtungsgegenſtände vom Verkauf gewiſſer tritt die Geſellſchaft inſoweit ein, daß 4. 5. 1921 ſie die reſtlichen Kauſpreiszahlungen jeweils bei Fälligkeit übernimmt. Der Wert dieſes Sachein⸗ dringens iſt feſtgeſetzt für Heymann Beermann auf 420000 Mk, für David Beermann auf 420000 Mk. und für Max Bierig auf 410000 Mk., ſodaß die von dieſen Geſellſchaftern übernommenen Stammeinlagen Jurch dieſe Sacheinlage gedeckt ſind. Die öffent⸗ ichen Bekanntmachungen der Geſellſchaft erfolgen zurch den Deutſchen Reichsanzeiger. 16 Mannheim, den 11. Oktober 1923 Badiſches Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter 8. Band XVII..⸗Z. 24, Jirma,Hovad Deutſchland“ Transportverſicherungs⸗ Zan' Aktiengeſellſchaft“ in Mannheim wurde heute Ingetragen: Durch den bereits durchgeführten Be⸗ Firma„Steinacher& Rueff Geſellſchaft mit be⸗ ſchluß der Generalverſammlung vom 26. Juni 1923 iſt das Grundkapital um 27 Millionen Mark durch Ausgabe von 6500 Stück auf den Inhaber lauten⸗ den Stammaktien Lit. B zu je 4000 M. und 100 Stück auf den Namen lautenden Vorzugsaktien zu je 10000 M. erhöht und beträgt jetzt 30 000 000 Mark. Der Geſellſchaftsvertrag iſt durch Beſchluß der Generalverſammlung vom 26. Juni 1923 geändert, wie ſich dies aus der eingereichten Niederſchrift, auf die Bezug genommen wird, ergibt Gegenſtand des Unternehmens iſt jetzt: Jedes Transport⸗ ſowie das Rückverſicherungsgeſchäft in allen ſeinen Zwei ⸗ gen im In⸗ und Auslande. Die Geſellſchaft iſt be⸗ rechtigt, andere Verſicherungsunternehmungen zu erwerben oder ſich in irgend einer Form an ſolchen und anderen, die Geſellſchaftszwecke fördernden Unternehmungen zu beteiligen. Die neuen Aktien werden zum Kutſe von 1150% ausgegeben. Die Vorzugsaktien haben Anſpruch auf einen Gewinn⸗ anteil aus dem Jahresgewinn in Höhe von 6 Pro⸗ zent jährlich auf das eingezahlte Aktienkapital mit dem Recht auf Nachzahlung aus Fehljahren, wäh⸗ rend ſie an dem weiteren Reingewinn nicht teil⸗ nehmen. Mannheim, den 12. Oktober 1923. 160 Badiſches Amtsgericht B. G. 4. Jum Handelstegiſter B Band.⸗J. 9, Firma „M. Melliand, Chemiſche Fabrik, Aktien⸗Geſellſchaft“ in Mannheim wurde heute eingetragen: Das Grundkapital iſt gemäß dem bereits durchgeſührten Beſchluſſe der Generalberſammlung vom 6. Auguſt 1923 um 25,000,000 M. erhöht und beträgt jetzt 50.000,000 Mark. Der Geſellſchaftsvertrag iſt durch den Beſchluß der Generalverſammlung vom 6. Auguſt 1923 in den 88 2(Grundkapital, Aktieneinteilung), 17(Stimmrecht) und 20(Beſchlüſſe der General⸗ verſammlung) geändert. Die neuen Aktien werden zu 1000% ausgegeben. Sie lauten auf den In⸗ haber, 1000 Stück über je 10,000 M. und 15,000 Stück über je 1000 M. 16 Mannheim, den 12. Oktober 1923. Badiſches Amtsgeri t B G. 4. Zum Handelsregiſter B. Band II..⸗Z. 1, Firma „Verein deutſcher Oelfabriken“ in Mannheim wurde heute eingetragen: Wilhelm Dickhut iſt als Vor⸗ ſtandsmitglied ausgeſchieden. Direktor Wilhelm van de Loo. Mannheim iſt als Vorſtandsmitglied beſtellt. Mannheim, den 12. Oktober 1923. 160 Badiſches Amtsgericht B. G. 4. Jum Händelsregiſter Z Band V.⸗3. 46, Firma „Anker“ Kohlen⸗ und Brikettwerke Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim wurde heute eingetragen: Pr. Friedrich Wilhelm Meyer, Kauf⸗ mann, Mülheim a. d. Ruhr und Hermann Wentker, Kaufmann, Mannheim ſind als Geſchäftsführer be⸗ ſtellt. Heinrich aus dem Bruch iſt als Geſchäftsführer ausgeſchieden. Die Prokura des Hermann Wentker iſt erloſchen. Paul Neumann, Mannheim iſt als Geſamtprokuriſt beſtellt derart, daß er gemeinſam mit einem Geſchäftsführer oder einem andern Pro⸗ kuriſten zeichnungsberechtigt iſt. Mannheim, den 12. Oktober 1923. 160 Badiſches Amtsgericht B. G. 4. Jum Handelsregiſter B,. Band XIV.⸗Z. 37, Firma„Zellſtofffabrit Waldhof“ in Mannheim wurde heute eingetragen: Chemiker Dr. Valentin Hottenroth, Mannheim iſt als ſtellvertretendes Vor⸗ ſtandsmitglied beſtellt. Die Prokura desſelben iſt erloſchen. 160 Mannheim, den 12. Oktober 1923. Badiſches Amtsgericht B. G 4. Zum Handelsregiſter B, Band XVIII.⸗Z. 57. ſchränkter Haftung“ in Mannheim wurde heute eingetragen: Robert Strobach, Mannheim iſt als Geſamtprokuriſt beſtellt derart, daß er gemeinſam mit einem anderen Prokuriſten zur Zeichnung der Firma berechtigt iſt 161 Mannheim, den 12. Oktober 1923. Badiſches Amtsgericht V. G. 4. Zum Handelsregiſter B Band XII.⸗Z. 3, Firma „Tiſſot& Co. Autos und Autozubehör, Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung in Liquidation“ in Mann⸗ heim wurde heute eingetragen: Die Firma iſt er⸗ loſchen. 160 Mannheim, den 11 Oktober 1923. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter A wurde heute einge⸗ tragen: 161 1. Band I.⸗Z. 93. Firma„Simon Ullmann“ in Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. 2. Band lI.⸗Z. 68, Firma„Vernhard Löb& Söhne“ in Mannheim. Kaufmann Alfred Löb, Mannheim iſt als perſönlich haftender Geſellſchafter in die Geſellſchaft eingetreten. Ernſt Löb, Mann⸗ heim iſt Einzelprokura erteilt. 3. Band II.⸗Z. 248, Firma„Auguſt Sey⸗ fried& Co.“ in Mannheim. Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt und das Geſchäft mit Aktiven und Paſ⸗ ſiven und ſamt der Firma auf den Geſellſchafter Kaufmann Baptiſt Böck, Mannheim als alleinigen Inhaber übergegangen, der es unter der bisherigen Firma weiterführt. 4. Band IV.⸗3. 555 Firma„J. Eſchellmann & Co.“ in Mannheim. Die Geſellſchaft iſt aufge⸗ löſt und die Firma erloſchen. 5. Band IV.-Z. 183, Firma„L. Pudel“ in Mannheim. Das Geſchäft iſt mit Aktiven und ſamt der Firma von Friedrich Bunge auf Schneider Friedrich Krieg, Mannheim übergegangen, der es als alleiniger Inhaber unter der bisherigen Firma weiterführt. Der Uebergang der in dem Betriebe des Geſchäfts begründeten Verbindlichkeiten iſt bei dem Erwerbe des Geſchäfts durch Schneider Friedrich Krieg, Mannheim ausgeſchloſſen. Der Henriette Krieg geborenen Eſſer, Mannheim iſt Prokura erteilt. 6. Band VI O⸗3. 160, Firma„A. Wingenroth“ in Mannheim. Die Prokura des Jakob Heſt iſt 0 erloſchen. 7. Band VI O⸗3 184, Firma„Hofbuchdruckerei Max Hahn& Co.“ in Mannheim. Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt und die Firma erloſchen. Band VIII.⸗Z. 220, Fixma„Badiſcher Generalanzeiger Mannheimer Tageblatt, neueſter badiſcher Generalanzeiger, neueſtes Mannheimer Tageblatt, Hofbuchdruckerei Max Hahn& Co“ in Mannheim. ⸗Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt und die Firma erloſchen. 9. Band IX.⸗Z. 36, Firma„Emil Wert⸗ heimer jr. in Liquidation“ in Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. 10. Band X.⸗Z. 158, Firma„Herbſt& Reyers⸗ bach“ in Mannheim. Bankier Emil Hoock, Mann⸗ heim iſt als perſönlich haſtender Geſellſchafter in die Geſellſchaft eingetreten. Eugen Trotter iſt als Geſellſchafter ausgeſchieden. 11. Band XI.-3. 144, Firma„Stein& Schuh⸗ macher“ in Mannheim. Die Geſellſchaft iſt aufge⸗ löſt und die Firma erloſchen. 12. Band XII.⸗J. 84, Firma„Hermann Würzburger& Co.“ in Mannheim. Ludwig Menton und Karl Adam, beide in Mannheim, ſind als Ge⸗ ſamtprokuriſten beſtellt. 13. Band XVIII.⸗Z. 19, Firma„Gottlieb Carle“ in Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. 14. Band XX.⸗Z. 68, Fiima„Hugo Knobloch Bürſten⸗Induſtrie“ in Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. 15. Band XX Auns 230, Firma„Frank& Kienzle“ in Mannheim. Die Prokura des Carl Silbekſtein iſt erloſchen. Die Firma iſt erloſchen. 16. Band XXII.⸗Z. 6, Firma„J. Kupfermann & Cie.“ in Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. 17. Band XXIII-3. 108, Firma„Marx Maier“ in Mannheim⸗Käfertal. Clemens Keiffen⸗ heim und Leopold Höchſter, beide in Mannheim ſind als Geſamtprokuriſten beſtellt derart, daß jeder mit einem Prokuriſten zur Zeichnung der Firma berechtigt iſt Mannheim, den 13 Oktober 1923. Vad Amte zericht 8 G. 4 Wegen Umbau des Belags wird der Lindenhof⸗ ſteg vom 15. d. Mts. ab auf die Dauer von etwa 3 Wochen geſperrt. Mannheim, den 9. Oktober 1923 76 Badiſches Bezirksamt— Polizeidirektion C. JIagd-Verpachtung. Am Samstag, den 27. Oktober 1923, nach⸗ mittags 2 Uhr, wird auf dem Rathauſe dahier die Gemeindejagd Möuchzell mit 463 ha Wald, Ackerland und Wieſen, darunter 152 ha Wald, vom 1. Februar 1924 an auf weitere 6 Jahre in öffentlicher Verſteigerung verpachtet. Als Bieter werden nur ſolche Perſonen zuge⸗ laſſen, welche im Beſitze eines Jagdpaſſes ſind, oder durch ein Zeugnis der zuſtändigen Behörde nachweiſen, daß gegen die Erteilung eines ſolchen Bedenken nicht beſtehen. Der Entwurf des Jagdpachtvertrags liegt zur Einſicht auf dem Rathauſe hier auf. 6868 Mönchzell, Station Meckesheim, 11. Okt. 1923. Bürgermeiſteramt. ſeilide bekenthcungen der Nabtgenentt Brotverſorgung. Die öffentliche Brotverſorgung bleibt in Mann⸗ heim vorerſt in der bisherigen Weiſe beſtehen. Z. Zt. wird beim Lebensmittelamt die Ausgabe neuer Brotkarten vorbereitet. Verſorgungsberech⸗ tigte, die in den letzten Monaten nach Mannheim zugezogen, oder hier umgezogen ſind, oder bei denen ſich die Zahl der Hakkshaltsangehörigen ge⸗ ändert hat, ohne daß dies beim Lebensmittela'nt gemeldet wurde, haben dieſe Meldung umgehend beim Lebensmittelamt nachzuholen. Sonſt können Brotkarten an ſie nicht zugeſtellt werden. Der Stammabſchnitt der Brotkarte iſt ſorg⸗ fältig aufzubewahren, da auf ihn noch Brot ver⸗ abreicht wird. 62 Vekkauke Laufend IIbE HISten Gebr. Perse-Teppich abzugeb M. Bauſch Wwe.(eventl. imitiert) geſucht. Landteilſtraße 10. 4198 Angebote Drrrr.die Geſchäftsſtelle. 4186 Servus Offene Stelſen. Von hieſiger möglichſt zu N Eintritt jüngere Stenothpistin kehruing geſucht. Ausführ geboſe unter C. C. 51 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. Geſucht wird zum 1. Nov. ehrliches, fleißiges 4193 Alleinmädchen das bürgerl. kochen kann zu kleiner Familie. 4215 Blüm, Hebelſtraße 1, III. St. len Gesuche Fräulein geſetzt. Alt., mit prima Zeugn., ſucht Stel⸗ lung in frauenloſ. Haus⸗ halt. Zu erfr. Käfertaler⸗ ſtraße 17 bei Henne. 0 Miei Sesüches Füc Vermieter toſtenlos Mopl. U. ere Iimmer ſucht und vermitteit Wohnungsbüro. Schwetzingerstr. ö. fel. 5340. Gute alte Geige mit Bg. u. Kaſten gegen Damenrad zu tauſchen geſ. Holleczek, Collin ſtraße 8, II I. 4197 ——— An Nicht Zzufällig, sondern— auf gesunden Voraussetzungen aufgebaut ist der welcher mit Anzeigen jeder Art im Mannbheimer Generab-Anzeiger erzielt wird. Man schreibf uns: daß wir auf unsere kürzliche Anzeige in Intem Blatte diverse Aufragen er- hielten und uns der„General-Anzeiger“ seit langem als geeignetes Insertions-Organ bekannt ist.(Lederfabrik) Mit unseren Annoncen in Ibrer werten Tageszeitung haben wir nur günstige Erfolge zu verzeichnęn. nt. Speditionshaus) IAII ſich die Glatze, und Herr Krauſe ſagte gerade, Kaori ſei der Ruin