ſe N. E ed rrrrrrn ee aennn he inreeen irdS .— — —t. ——— Zezugspreiſe: 3a mannheim u umgedung in der laufenden Woche Mk. zoo ooo ooo. die monatlichen Srzieher verpflichten ſich bei der Seſtellung des Abonnements die während der Sezugszeit notwenodlgen preiserhöhungen zu bezahlen. poſt⸗ ſcheckkonto Rummer 17890 Karlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle Mannheim EG..— Seſchäfts⸗nebenſtelle Neckarſtadt, Wald⸗ vofſtr. 6. Kernſpr. Nr. 7031, 7032, 7033, 7034, 7045. Telegr.⸗Rör. SGeneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Beilagen: Der Sport vom S 1 adiſche ————— Abend⸗Ausgabe Heueſte Aachrichlen onntag— Modezeitung— Aus Seit und Leben mit Mannheimer Frauen-Seitung und Mannheimer Muſik⸗Seitung Verkaufspreis 25 Wlitlionen Mark 1923— Nr. 478 5 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei vorauszahlung oder mit Huſchlag für Geloentwertung: Allgemeine Anzeigen Srund⸗ zahl azod* Schlüſſelzahl des vereins deutſcher Zeitungsver⸗ leger bos odoo: 240000 000. Für Anzeigen an beſtimmten Cagen Stellen u. Rusgaben wird keine berantwort. übdern. Höh. Gewalt, Streiks, Setriebsſtörung. uſw. berechtigen zu kemen Erſatzanſpr. für ausgefall. od. boſchränkt. Aus gaben od. f. verſp. Nufnahmev. Anzeigen. Hluftr. d. Fernſpr. oh. Gewühr. Serichtsſt. Mannheim Die neue deutſche Demarche =Berlin, 17. Okt.(Von unſerm Berliner Büro.) Heute mittag ſollte der deutſche Geſchäftsträger in Paris, Herr v. Höſch, von Poincare empfangen werden. Wir möchten annehmen, es handelt ſich bei dieſer deutſchen Demarche um die Mitteilung, daß wir bei dem dermaligen Stand unſerer öffentlichen und privaten Wirtſchaft nicht in der Lage wären, die Reparakionsleiſtungen wieder aufzunehmen Es wird für den ganzen Ablauf der Dinge von erheblicher Bedeutung ſein, wie Poincare auf dieſe Mitteilungen, die ihm keineswegs über⸗ raſchend kommen können, reagieren wird. Aus ſeiner Antwort wird zu erſehen ſein, ob Frankreich einen Ausgleich, oder ob es un⸗ entwegt die Zerſtörung Deutſchlands will. Jedenfalls werden wir nun wohl eher in die eigentliche entſcheidende Phafße des Kampfes um Rhein und Ruhr eintreten. Die Pariſer Morgenpreſſe ſtellt Betrachtungen über die Demarche an, die heute der deutſche Ge⸗ ſchäftsträger, Botſchaftsrat v. Höſch bei Poincare ausführen wird. Der„Matin“ ſchreibt, nach gewiſſen Nachrichten aus Berlin werde die Mitteilung des deutſchen Geſchäftsträgers eine große Bedeu⸗ tung haben. Er werde im Namen des Reichskanzlers die Anſichten der deutſchen Regierung über die Währungsreform und die Repara⸗ tionen entwickeln. Nach einer Berliner Meldung des„Petit Pariſien“ ſoll nach Informationen aus parlamentariſcher Quelle Botſchaftsrat von Höſch den Auftrag haben, der franzöſiſchen Regierung die Unmög⸗ lichkeit darzulegen, die Sachlieferungen zu finanzieren. Vielleicht werde auch ein Hinweis auf die Bedingungen der Wiederaufnahme der Arbeit im Ruhrgebiet und ein Hinweis auf die Verhandlungen der deutſchen Induſtriellen gemacht werden, die in Düſſeldorf geführt werden. Das„Journal“ ſchreibt, welche Wendung auch die Unterhal⸗ tung nehmen wird, man könne ſicher ſein, daß Poincare auf der Hut bleiben und ſich nicht in den Hinterhalt einer verfrühten Verhandlung faͤngen laſſen werde. Die Rolle Amerikas Die„Times“ berichten aus Wäſhington, daß Senator Smoot, ein Mitglied der amerikaniſchen Schuldenfundierungskommiſſion, der vor kurzem aus Europa iſt, Präſident Coolidge den Vorſchlag gemacht hat, daß die Vereinigten Staaten im Verein roßbritannien und den Ländern, die ſich anſchließen wollen, eine Kommiſſion ernennen ſollen, die Deutſchland beſucht und über die Zahlungsfähigkeit Deutſchlands Be⸗ richt erſtattet. Smgots Plan weiche von dem des amerikaniſchen Staatsſekretärs Hughes darin ab, daß er die Ernennung der Kom⸗ miſſion durch die Regierungen vollzogen ſehen will. Smoot habe erklärt, Frankreich müſſe natürlich zur Teilnahme ein⸗ geladen werden. Selbſt wenn es ablehne, würde ein Bericht einer derartigen Kommiſſion die Lage klären und Frankreich würde es, ſelbſt wenn es nicht verpflichtet ſein würde, ſich den Ergebniſſen zu fügen, ſchwierig finden, gegen die öffentliche Mei⸗ nung der Welt auszuziehen. Das Mitglied des Reprä⸗ ſentantenhauſes und der Schuldenfundierungskommiſſion Burton, das mit dem Senator Smoot zuſammen beim Präſidenten Coolidge vorſprach, unterſtützt, anſcheinend den Plan oots nicht, ſondern trat dafür ein, daß ſich die Vereinigten Staaten in Bereitſchaft halten ſollten, um als Schiedsrichter zwiſchen Frankreich und Deutſchland aufzutreten, wenn ein diesbezügliches Erſuchen geſtellt werde. Dem„Times“⸗Berichterſtatter zufolge, entwarfen ſowohl Smoot als auch Burton in ihrer Unterredung mit Coolidge ein düſteres Bild der europäiſchen Lage. Smoot erklärte, es müſſe bald zu einer Regelung kommen, ſonſt werde Deutſchland in den Bürgerkrieg ſtürzen. Deutſchland könne niemals 132 Mil⸗ liarden Goldmark zahlen. Seiner Anſicht nach ſeien jedoch 60 oder 70 Milliarden eine mögliche Summe, falls Deutſchland geſtattet werde, wieder än die Arbeit zu gehen. Der„Times“⸗Berichterſtatter hebt hervor, daß, ſoweit das Weiße Haus in Betracht komme, die ſtrenge Vermeidung derartiger Fragen weiter aufrecht erhalten wird. Anſcheinend werde nur ein Geſchehnis von beiſpielloſer Größe Präſident Coolidge aus ſeiner Zurückhaltung bringen. Das aufgeteilte Deutſchland Die Krakauer„Illuſtrovany Kuyer Codzienny“ bringt eine Karte Deutſchlands, wie es ausſehen werde. Das Blatt prophezeit danach eine vollkommene Auflöſung Deutſchlands, von dem Bayern, das Rheingebiet bis Frankfurt und das Ruhrgebiet los⸗ gelöſt ſind. Von Deutſchland bleibt nach dieſer Karte nicht mehr viel übrig. 3 Die internationale Follkonferenz genehmigte am Dienstag nach einigen zum Teil nicht unweſentlichen Abänderungen den Artikel 1 des Vorentwurfes des Wirtſchaftskomi⸗ es, durch den die einzelnen Staaten ſich gegenſeitig verpflichten, laut Artikel 23 des Völkerbundpaktes deren Handel nicht durch willkürliche und nutzloſe Zollformalitäten zu erſchweren und entſprechende Maß⸗ nahmen zur Vereinfachung dieſer Formalitäten zu ergreifen. Dabei wurde ein deutſcher Abänderungsantrag angenommen, durch den der Grundſatz der Gegenſeitigkeit unter den Vertragsſtaa⸗ ten ſchärfer hervorgehoben wird. Ferner nahm die Konferenz einen engliſchen Abänderungsantrag an, der das Wort teilnehmende Staaten“ durch„vertragſchließende Staaten“ erſetzt und damit vor⸗ läufig die Debatte darüber, ob die Konferenz ſich nur mit Erklärun⸗ gen begnügen oder ein Abkommen ausarbeiten ſoll, im Sinne eines Abkommens entſchied, obgleich allerdings noch längere Debatten über dieſe Frage zu erwarten ſind. In der Ausſprache frat auch die franzöſiſche Abordnung und beſonders lebhaft die belgiſche Abordnung für die Ausarbeitung eines Abkommens ein. In der Debatte forderte der japaniſche Ver⸗ treter nachdrücklich, daß auch die britiſchen Dominions voll als Ver⸗ kragsmächte gelten ſollen, da ihre Abmachungen ſich nicht nur auf ihren ausländiſchen, ſondern auf ihren auswärtigen Handel über⸗ kaupt mit allen anderen Vertragsſtaaten beziehen. Schließlich wurden die Vorſchläge des Präſidiums zur Vertei⸗ lung der Konferenzarbeiten angenommen bei einem ausdrücklichen VBorbehalt der deutſchen Abordnung, der ſich darauf be⸗ zog, daß eine dieſer Kommiſſionen, deren Mitglieder vom Präſiden⸗ ten ernannt werden, ſich nur aus im Wirtſchaftskomitee des Völker⸗ bundes vertretenen Staaten, alſo nur aus Mitgliedern von Staaten des Völkerbundes zuſammenſetzt. 8 Unter der Fremwoͤherrſchaſt Beſchlagnahmte Billionen Von der franzöſiſchen Beſatzungsbehörde ſind am 12. Oktober aus der Tageskaſſe der Reichsbankſtelle Düſſeldorf 42 Billionen Mark beſchlagnahmt worden. Neue Anforderungen möblierkter Wohnungen Wie es ſcheint, richten ſich die Beſatzungsbehörden in Eſſen für einen Daueraufenthalt ein. Außer einer größeren Anzahl von öffent⸗ lichen Gebäuden, Schulen, Hotels und Privatwohnungen, im ganzen rund 4000 Zimmer, müſſen jetzt 310 Wohnungen mit insgeſamt 1045 Zimmern bereitgeſtelt werden. Jede Einzelwohnung ſoll vollſtändig möbliert ſein und Küche und Mädchenzimmer umfaſſen. Das Be⸗ ſatzungsamt hat auch für Heizmaterial und für die Beheizung Sorge zu kragen. Außerdem ſind Stallungen für 380 Pferde angefordert worden. Da nicht genug Stallungen vorhanden ſind, iſt man ge⸗ nötigt, Stallbauten auszuführen. Die Ausweiſungen aus der Pfalz Die Jahl der aus der Pfalz von der franzöſiſchen Beſatzungs⸗ behörde ausgewieſenen Perſonen hat ſich in der Zeit vom 1. bis 15. Oktober d. J. von 19 175 um 79 auf 19250 erhöht. Die neu Ausgewieſenen entfallen mit Ausnahme eines Reichspoſt⸗ beamten ohne Faämilienangehörige ſämtlich auf Landesbeamte, von denen in den letzten 14 Tagen 17 mit 36 Familienangehörigen aus⸗ gewieſen wurden, und auf Privatperſonen, deren Zahl ſich von 184 um 14 auf 198 mit 304 Familienangehörigen erhöht hat. Eine neue verorönung degouttes General Degoutte hat eine neue Verordnung Nr. 74 über den Schutz derjenigen Perſonen erlaſſen, die infolge der Unruhen Schäden erlitten haben. Die geſchädigten Perſonen haben ſchriftliche Anträge bei den Beſatzungsbehörden zu ſtellen und können Entſchädigung erhalten, die von den Kreis⸗ und Gemeindeverwal⸗ tungen zu zahlen ſind. Eiſenbahn⸗Regiefragen Havas berichtet aus Mainz: Zwiſchen einem Inſpektor der 0 Eiſenbahnverwaltung in Mannheim und zwiſchen den zuſtändigen Behörden in Ludwigshafen ſeien Verhandlungen über die Ueberführung der Eiſenbahnzüge vom be⸗ ſetzten ins unbeſetzte Gebiet eingeleitet worden. Auch ein Ver⸗ treter der deutſchen Eiſenbahnverwaltung werde unverzüglich in Ludwigshafen mit der franzöſiſch⸗belgiſchen Regie die Frage des Uebergangs der Züge über den Rhein und die Wiederherſtel⸗ lung der Eiſenbahnverbindungen zwiſchen dem beſetzten und dem unbeſetzten Gebiet behandeln. Die Bregenzer Juſammenkunſt Berlin, 17. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) Die Zuſammen⸗ kunft zwiſchen Dr. Streſemann und dem deutſch⸗öſterreichiſchen Bundeskanzler Dr. Seipel wird, wie wir hören, vorausſichtlich in der nächſten Woche ſtattfinden. Der⸗Reichskanzler hatte noch geſtern an die Möglichkeit gedacht, daß die Zuſammenkunft ſich ſchon in dieſer Woche würde verwirklichen laſſen, aber am Sonntag ſind die Wahlen zum öſterreichiſchen Nationalrat. Aus dieſem Grunde und auf Wunſch von Wien hin wurde die Ausſprache der leitenden Miniſter der beiden deutſchen Staaten verſchoben. Ddas Arbeitszeitgeſetz im Keichstag Berlin, 17, Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) Der Reichstag ſoll am Dienstag oder Mittwoch vor ſeiner Vertagung auf längere Zeit nochmals zuſammentreten, um die ſchwierige Aufgabe des Ar⸗ beitszeitgeſetzes zu erledigen. Der Regierungsentwurf bildet ſeit geſtern Gegenſtand der Beſprechungen der Vertreter der Gewerk⸗ ſchaften mit der Regierung, gleichzeitig verhandeln die Parteiführer der Regierungskoalition über eine Einigung in dem von den Sozial⸗ demokraten angegriffenen Punkten der Regierungsvorlage. Badiſche Politik Gegen ſtudentiſchen Luxus wendet ſich der badiſche Unterrichtsminiſter Dr. Hellpach mit folgendem an die Senate der badiſchen Hochſchulen gerichteten Erlaß: 2Die ſchwere wirtſchaftliche Not der ungeheueren Volksmehr⸗ heit fordert endlich von einer kleinen Minderheit, die noch mit materiellen Glücksgütern geſegnet iſt, eine taktvolle Zurück⸗ e in der öffentlichen Darſtellung ihres Be⸗ itzes und Aufwandes. Dies gilt auch für die Hochſchulen. Auch hier erregen Wohlleben, Luxus und Verſchwen⸗ dung, wenn ſie vorſätzlich oder unbedacht zur Schau getragen werden, berechtigte Erbitterung und Verbitterung bei der Maſſe der Studierenden, die im härteſten Ringen um ihre tägliche wan c— 555 mö wünſchen, die Herren Rektoren der H ulen die Gelegenheiten der Einſchreibung, des ee e der Stiftungsfeiern und ähnliche ergreifen, um der Studentenſchaft jene Forderung eindringlich zu Gemüte zu führen. Beſonders wichtig iſt es, die Vorſtände der Korporakionen und zu allermeiſt die ſtudierennn Ausländer auf die Ehrenpflicht taktvoller Zurück⸗ 10 5 und ſchlichten Auftretens hinzuweiſen, die heute für alle Be⸗ ſitzenden auf deutſchem Boden gilt. Es erfüllt aber auch jeder ein⸗ zelne Hochſchullehrer eine wahrhaft vaterländiſche Aufgabe, wenn er ſeine Stellung als Erzieher der zur Führung der Nation berufenen Jugend auch in der Richtung auf ſolche Ermahnungen und Einflußnahmen hin auswertet.“ die Unruhen Berlin, 16. Okt. Nachdem die Erwerbsloſen in den erſten Nach⸗ ieden ſie ſch vom Rathaus langſam abgedrängt worden waren, hielken ie ſich zunächſt in den angrenzenden Straßen in größeren und kleineren Trupps auf. Sie zogen ſchließlich nach allen Richtungen. Dabei iſt es an verſchiedenen Stellen zu Plünderungen, namentlich in Bäckereien, gekommen. Bei einem Zuſammenſtoß in der Poſt⸗ ſtraße gab es auf beiden Seiten Verwundete. In den Abendſtunden herrſchte völlige Ruhe. Die Polizei hat in allen Stadtteilen verſtärkte Patrouillen eingeſetzt, um Plünderungen zu verhüten. Heute wird die Polizei in ſtarker Alarmbereitſchaft ge⸗ Ne um eventl. die Wiederholungen von Unruhen im Keime zu erſticken. Berlin, 17. Okt. Von unſrem Berl. Büro.) Bei den geſtrigen Straßendemonſtrationen ſind 3 Perſonen durch Schüſſe ſchwer verletzt worden, außerdem haben 15 Perſonen leichtere Ver⸗ letzungen erlitten. Verhaftet wurden im Laufe des Tages 80 Perſonen, die zum größten Teil dem Richter vorgeführt VVV uchter vorgeführ Keichsregierung und„Noter Block“ Im ſächſiſchen Landtag hat bereits die ſcharfe Oppo⸗ ſition gegen die neugebildete ſozialiſtiſch⸗kommuniſtiſche Regierung begonnen; in Weimar trat nach lang verſchleppter Kriſis der Land⸗ tag zuſammen. um eine neue Regierung nach ſächſiſchem Muſter aus Sozialiſten und Kommuniſten auf Grund ꝛeines Programms zu bil⸗ den, das ebenfalls den ſächſiſchen gleicht wie ein Ei dem anderen. Die Hauptkennzeichen in beiden Ländern ſind die Begründung von ſogen. proletariſchen Hundertſchaften, Einſetzung von Kontrollaus⸗ ſchüſſen und ähnlichen verfaſſungswidrigen Organiſationen, die ſich polizeiliche Befugniſſe anmaßen. Ferner haben die herrſchenden Parteien beider Länder eine enge Verbindung zum Zweck ge⸗ meinſamen Vorgehens vereinbart. Hierin allein liegt bereits eine vollſtändige Kriegserklärung gegen die Reichs⸗ regierung, die eine derartige offene Auflehnung gegen Geſetz und Verfaſſung des Reiches nicht dulden kann und darf. Beiden Ländern gemeinſam iſt auch die Willkürherr⸗ ſchaft, die auf dieſe Weiſe in die Hände völlig verantwortungsloſer Elemente gelangt iſt. Aus Sachſen wie aus Thüringen kommen andauernd die ernſteſten Klagen und Beſchwerden darüber, daß faſt völlige Anarchie herrſcht. Die friedfertige, in Wahrheit werk⸗ tätige Bevölkerung iſt nicht nur der Willkür der proletariſchen Hun⸗ dertſchaften, ſondern darüber hinaus dem völlig geſetzloſen Vorgehen der Erwerbsloſen ausgeſetzt. Die Hundertſchaften und deren Hilfs⸗ organiſationen ſind z. B. in Sachſen mit Hilfe der eigenen Regierung militäriſch aufs beſte ausgerüſtet und ausgebildet. Sie verfügen über Gewehre neueſten Modells, über Motorräder, Perſonen⸗ und Laſt⸗ kraftwagen, auch über berittene Abteilungen, die vollſtändig mit nagel⸗ neuen Sätteln und Zaumzeug ausgeſtattet ſind. Von einer ſolchen berittenen Abteilung z. B. hat ſich der ſächſiſche Miniſterpräſident Dr. Zeigner bei ſeinem Erſcheinen zu öffentlichen Verſammlungen begleiten laſſen, in denen er gegen die Reichswehr nach Kräften hetzte. Syſtematiſch, aber roh und brutal werden die Felder ausge⸗ plündert, Fabriken und Werkſtätten gebrandſchatzt. Wer dazu im⸗ ſtande iſt, ſchickt ſeine Familie aus dem friedloſen Sachſen in rühigere Gegenden des deutſchen Vaterlandes. Angeſichts dieſer ungeheuerlichen Zuſtände hat die Reichsregierung den Entſchluß gefaßt, mit feſter Fauſt durchzu⸗ reifen. Die zuſtändigen Reichswehrkommandeure haben den prole⸗ tariſchen Selbſtſchutz. die Kontrollausſchüſſe, Betriebsrätekongreſſe und ähnliche ſchöne Dinge aufgelöſt und verboten. lich in Weſtſachſen und im Erzgebirge die Zuſtände ſo unſicher ge⸗ worden ſind, daß die vorhandenen Kräfte der Reichswehr nicht aus⸗ reichen, darf man damit rechnen, daß Verſtärkungen der Reichswehr dorthin abgehen, um gründlich Ordnung zu ſchaffen. Die Regie⸗ rungen Sachſens und Thüringens werden gut tun, ſich zu fügen und Ruhe zuhalten, ſonſt könnten ſie die Hand der Reichsregierung zu ſpüren bekommen. Erſt Sachſen, dann Bayern Berlin, 17. Okt.(Von unſerm Berliner Büro.) In Berſiner leitenden Kreiſen ſcheint man geneigt, die weitere Entwicklung der Dinge in Sachſen zunächſt einmal abzuwarten. Bisher hat die Regierung Zeigner zwar gegen die militäriſchen Erlaſſe, wie die Aufhebung der proletariſchen Hundertſchaften, die Unterſtellung der Schupo unter das Wehrkreiskommando und dergl. mehr proteſtiert, aber ſie hat ſie weiter gegeben. Sollte man in Dresden der Aus⸗ führung der Verordnungen praktiſchen Widerſtand ent⸗ drücklich durchgegriffen werden. Bei allen maßgebenden Stellen beſteht der ſehr ernſte Wunſch, die nachgerade unerträglich gewordenen Verhältniſſe in Mitteldeutſchland endlich zu fanie⸗ ren. Der nämliche Wunſch beſteht freilich ſoweit wir unterrichtet ſind, auch in Bezug auf Bayern, wenigſtens was die militäriſchen Stellen ängeht, die den Fall Loſſow(Loſſow iſt übrigens trotz ſeines norddeutſchen Namens Bayer und hat in der bayeriſchen Armee ge⸗ ſtanden) vom Standpunkt der militäriſchen Subordination behan⸗ deln möchten. Daneben gibt es freilich andere einflußreiche Kreiſe, die den Fall vornehmlich politiſch faſſen und das Schwergewicht auf weitere Verhandlungen legen. In Wahrheit wird der Verlauf wohl ſo ſein, daß man zunächſt in Sachſen Ruhe zu ſchaffen wünſcht, um ſich dann der Löſung des bayeriſchen Problems zu⸗ zuwenden. Daß General v. Seeckt in eine unmögliche Poſition ge⸗ rät, wenn ſeine Befehle von dem in Bayern Kommandierenden nicht ausgeführt werden und dieſer Mann nicht einmal ſeinen Abſchied nimmt, liegt auf der Hand. Der Zivilkommiſſar für Sachſen ernannk Wie von zuſtändiger Stelle mitgeteilt wird, iſt die Ernennung des ſozialdemokratiſchen Reichstagsabgeordneten Richard Meyer aus Zwickau zum Zivilkommiſſar für den Wehrkreis Sachſen nun⸗ mehr vollzogen. *** Die Lage des Sozialismus Auf einer Verſammlung der Altonaer Sozialdemokratie wies der ſozialdemokratiſche Abgeordnete Dr. Hertz in einem Vor⸗ trag über die Lage des Sozialismus darauf hin, daß die Sozialdemo⸗ kratie im weſentlichen gegenwärtig nur noch eine Partei der gewerblichen Arbeiter ſei, während es doch ein Gewinn der Revolution geweſen ſei, Landwirte, Beamte und Intellek⸗ buelle in die Sbzialdemokratie hineinzuziehen. Die Erfahrungen Rußlands zeigten, daß ſich eine ſozialiſtiſche Herrſchaft nicht nur auf Arbeiter ſtützen will. Unter dem Druck der nationalen Leidenſchaften habe die Sozialdemokratie die Intellektuellen wieder verloren. Sie müſſe deshalb, wolle ſie die bäuerliche Bevölkerung und den geiſtigen Mittelſtand gewinnen, bei dieſen Kreiſen wieder ganz von vorne anfangen. Auch die Widerſtandsfähigkeit der Partei ſei ſtark erſchüttert. Trotzdem halte er die ſozialiſtiſche Kontrolle des Staats⸗ apparates für notwendig und zwar durch Teilnahme ſozialdemokra⸗ tiſcher Männer an der großen Koalition. Es gehe in dieſem Augen⸗ blick um Aufrechterhaltung der Partei und der Arbeiterbewegung. Dr. Hertz irrt. wenn er glaubt, die Intelligenz und die Land⸗ wirtſchaft wiedergewinnen zu können. Dieſe ſind der Sozialdemo⸗ kratie dank ihrer politiſchen Unproduktivität und Unfähigkeit end⸗ qültig verloren. Berlin, 17. Ott. Geſtern nachmittag unternahm der Portu⸗ gieſe Pinto auf ſeinem einen Flug abrr die öſtlichen Vororte von Berlin. Hierbei ſtürzte er durch Verſagen des Motors infolge Benzinmangels mit dem Flugzeug in den Müggelf ee, doch gelang es ihm, ſich ſchwimmend zu retten. Moskau, 17. Okt. Die unter dem Patriarchen Tichon ſtehende rufſäſche Kirche iſt mit Ausſtimmung des Konſtantinopeler Patriarchen vom 14. Oktober zum neuen riani Kalenderſtäl übergegengen. gregorianiſchen Da aber nament⸗ gegenzuſetzen ſuchen, ſo würde, wie wir glauben möchten, nmach⸗ — 23 Aelragen. Abſperrungszone liegen. ee eene wußte, daß ſie kommen würden. 2. Seiie. Nr. 478 Mannheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Miltwoch, den 17. Oktober 1923 Städoͤtiſche Nachrichten 24ſtündiger Generalſtreik Der Aufforderung zu einem 24ſtündigen Generalſtreik, der von der geſtrigen Betriebsräte⸗Verſammlung ausging, iſt von der Ar⸗ beiterſchaft der großen induſtriellen Betriebe durchweg Folge ge⸗ leiſtet worden. Die Straßenbahn ſtellte kurz nach 10 Uhr den Betrieb ein. Um dieſe Jeit ſchloſſen auch die meiſten Geſchäfte und zahlreiche Wirtſchaften, ſoweit ſe überhaupt heute morgen ge⸗ öffnet worden waren. Bei der Herſtellung des Mittageſſens machte ſich der ſtark verringerte Gasdruck unangenehm bemerkbar. Manche Hausfrau, die von dem geſtrigen Betriebsräte⸗Beſchluß erſt mittags durch die Zeitung unterrichtet wurde, konnte nur unter Zuhilfe⸗ nahme des Kohlenfeuers das Mittageſſen fertigſtellen. Außerdem trat Waſſermangel ein, da in dem Augenblick, als der Streitbeſchuß bekannt wurde, eine Waſſerhamſterei einſetzte, der das Waſſerwerk nicht gewachſen war. Von einer Stillegung des Werkes iſt keine Rede. In den Nachmittagsſtunden herrſchten in der Waſſerabgabe wieder normale Verhältniſſe. Jeſtſetzung der Polizeiſtunde auf 9 uhr Das Bezirksamt hat an den Litfaßſäulen Plakate anſchlagen laſſen, durch die mitgeteilt wird, daß die Polizeiſtunde auf 9Uhr feſtgeſetzt iſt. Gleichzeitig wird hekannt gegeben, daß § 4 der Verordnung des Wehrkreiskommandos auf die Aufforde⸗ rung zu Generalſtreik und Bürgerkrieg Anwendung findet. Darnach werden Verbrechen, die ſonſt mit Zuchthaus geahndet werden, mit dem Tode beſtraft. Weg von der Straßel ruft das Plakat dem Paſſanten zu. Ebenſo wird ganz in dem Sinne, in dem wir uns ſchon wiederholt geäußert haben, dazu ermahnt, die Kinder von der Straße fernzuhalten. Es iſt zu hoffen, daß die Bekanntmachung der Poligzeidirektion ihre Wirkung nichb verfehlt und vor allem die Zahl der Neugierigen verringert, die, wie in dem Plakat ganz richtig ausgeführt wird, die Ruheſtörer in ihrem Vor⸗ haben nur beſtärken und den ohnehin ſehr ſchweren Dienſt der Polizei noch mehr erſchweren. Die Franzoſen haben am Meß⸗ plaz eine Bekanntmachung anſchlagen laſſen, nach der Anſamm⸗ lungen nicht geduldet werden. Die Bekanntmachung der Polizeidirektion beſagt in kurzen Worten das, was in der Tat notwendig iſt. Es iſt ein unmöglicher Zuſtand, daß nunmehr ſchon den dritten Tag der Straßen⸗ und Geſchäftsverkehr in dem größten Teil von Mannheim dadurch ſtill⸗ gelegt wird, daß neben radauluſtigen Elementen, die ſich überall finden, die Schar der Neugjerigen ſich nicht bewegen läßt, von der Stelle zu weichen und ſtundenlang auf derſelben Stelle bleibt, ob⸗ wohl beim beſten Willen nichts zu ſehen iſt, außer einer Schutz⸗ mannskette. Noch bedauerlicher iſt es, daß es anſcheinend auch heute noch viele Leute gibt, die derartige Zuſtände ausſchließlich von der heiteren Seite betrachten und die Bemühungen der Schutz⸗ Mmannſchaft, die Straße frei zu halten, für eine Art„Fangerles⸗ ſpiel“ anſehen, das mit dem nötigen Geheul und Gejohle begleitet werden muß; noch übler, wenn 7⸗, 8⸗ und gjährige Kinder ſich unter die Scharen der Zuſchauer miſchen und es für höchſt tapfer an⸗ ſehen, den Schutzleuten„Pfui“ und„Feigling“ zuzurufen. Hier trifft in erſter Linie die Eltern ſchuld, wie es denn überhaupt ſcheint, als ob der Sinn für Verantwortung allmählich immer mehr geſchwunden ſei. Es iſt ſchon genug Blut in dieſen drei Tagen gefloſſen. Es muß jetzt wieder Ordnung herrſchen! Wir dürfen unter keinen Um⸗ ſtänden zu den furchtbaren äußeren Nöten und der wirtſchaftlichen Bedrängnis nun auch noch das Geplänkel des Bürger⸗ kriegs dulden. Die Behörde hat offenſichtlich den feſten Wil⸗ len, durchzugreifen, und jeder, der weiß, wie das Staats⸗ gefüge in dieſen Tagen bedroht iſt, wird ihr dafür Dank ſagen. Es iſt daher Pflicht eines jeden ordnungsliebenden Menſchen, den Anordnungen der Behörden und den Weiſungen der Schutz⸗ mannſchaft nicht nur ſofort Folge zu leiſten, ſondern auch die Beamten, wo und wie es nur immer geht, bei der Aus⸗ übung ihres verantwortungsvollen und überaus anſtrengenden Dienſtes nach' Kräften zu unterſtützen. Die Abſperrung des Marklplatzes U. der Zugangsſtraßen wurde aufrecht erhalten. In der Breiteſtraße reichte die Abſperrungszone vom Warenhaus Wronker bis nach 1. Die Zahl der Neugierigen hat leider nichb weſentlich abge⸗ nommen. Im +517 des Vormittags iſt es wieder zu verſchiedenen Zuſammenſtößen gekommen. Gegen 12 Uhr mußte die Be⸗ rkeitſchaftspolizgei an der Friedrichsbrücke von der Schußwaffe Ge⸗ brauch machen. Hierbei gab es ſechs Schwerverletzte. Einer iſt inzwiſchen geſtorben. Hauptmonn Vaterrodt, der Führer einer Hundertſchaft, erhielt einen Steckſchuß in den Ober⸗ ſchenkel. Gegen 3 Uhr erhielt ein 18jähriger Burſche, der die Straße zwiſchen F und E paſſierte, einen Bruſtſchuß. Der offenbar ſchwer Verletzte, der noch einige Schritte lief, brach mit einem Auf⸗ ſchrei zuſammen Er wurde von Paſſanten in ein Haus in E 5 Der Schuß wurde von einem Schutzmann abgegeben der in der Straße zwiſchen F 1 und 2 ſtand und kurz vorher „Straße frei“ gerufen hatte. Der Vorfall zeigt wieder, wie ge⸗ fährlich es ſchon iſt, Straßen zu paſſieren, die in der Nähe der Jeder Zuſtand. ſa jeder Augenblick iſt von unendlichem Wert. denn er iſt der Repräſentant einer ganzen Ewiakeit. Goethe. *** Roman von Ernſi Klein. (Nachdruck verboten) (Fortſetzung) Bitus wußte in dieſem Moment wahrhaftig nicht weiter. Da 5 8 half ihm ſein Glück. Herr Xymatis trat zu ſeiner Frau, flüſterte ihr etwas zu, worauf er ſich mit dem andern Mann in das Zimmer zꝛ!urückzog. Die Frauen blieben allein auf dem Balkon.——— Jetzt———1 Mit einem Satz ſprang Vitus vor das Gebüſch und lief an das Haus vor, bis er aus der Dunkelheit heraus war und im Lichte ſtand. Sie mußten ihn erblicken. 5 Sie erblickten ihn. Und erkannten ihn. In der Minute. Er ſah's an der jähen Bewegung, die durch ſie beide ging. Beide drehten ſie blitzſchnell den Kopf⸗ zurück und ſpähten in das Zimmer —— Siee trugen große Abendtoilette und dünkten dem Einbrecher ſchöner und verführeriſcher denn ſe.——— Irene winkte mit flehender Gebärde, er ſolle ſich entfernen. Dyr Geſicht war voll Schrecken und fiebernder Angſt. Elena beugte ſich neben ihr herunter— ſie lächelte.—— Sprechen war gefährlich. Vitus telegraphierte alſo durch be⸗ redte Zeichen, er werde nicht gehen, ſondern unten warten. Er hieſt die Karte mit der Warnung hoch empor. Oben tuſchelten ſie miteinander. Er ſtand noch immer im Licht und wartete. Der verwegenſte Soldat, dem je das Glück gelächelt Irene und Elena traten vom Balkon in das Zimmer. Zogen langſam die Türe hinter ſich zu—— Vitus war befriedigt und ſchob ſich hinter die Bäume. Er Den Männern irgendeine Ent⸗ ſchuldigung erzählen, Spaziergang im Garten, eine ſo ſchöne Nacht. Ein Viertelſtunde verging. Dann öffnete ſich im Parterre eine Tür und zwei verhüllte Geſtalten huſchten in das Dunkel. Oben blieh die Balkontür geſchloſſen.— Doch durch die Spalten der Jalouſie glänzte das Licht——— Eine der Frauen blieb an der Türe ſtehen, die andere kam mit taſchen Schritten in den Garten.„„% Drei Tote und etwa 14 Verwundete waren dis um 3 Uhr ins Allgemeine Krankenhaus eingeliefert. Die Namen der Toten ſind: Eugen Burkhardt, Griebel und Joſef Fütterer. Die näheren Perſonalien waren bei Redaktions⸗ ſchluß noch nicht feſtgeſtellt. Fütterer erhielt den tödlichen Schuß, als er mit einem Handwagen, auf dem mehrere Sack Kartoffeln lagen, die Neckarbrücke paſſierte. Maſſenverhaftungen In den beiden letzten Tagen wurden 40 Perſonen wegen Auf⸗ ruhrs, Plünderung und Widerſtands feſtgenommen. Dieſe Zahl dürfte ſich inzwiſchen beträchtlich vermehrt haben. Die Brotverſorgung Das Wolffbüro verbreitet folgende amtlichen Mitteilungen: „Nach dem vom Reichstag faſt einſtimmig angenommenen Ge⸗ ſetz vom 23. Juni d. J. zur Sicherung der Brotverſorgung im Wirtſchaftsjahr 1923%4 hatte die Markenbrotverſorgung ſpäteſtens am 15. Oktober 1923 ihr Ende zu finden. Als Sicherung für die Brotverſorgung nach dieſem Termin iſt im Geſetz vorgeſehen die Bildung eines Getreidevorrates bis zu einer Million Tonnen durch die Reichsgetreideſtelle, womit in Notföllen einge⸗ griffen werden und auch ein gewiſſer Preisdruck ausgeübt werden ſollte. Die Entwicklung der Verhältniſſe in Verbindung mit einer ſetzgebenden Körperſchaften den Entwurf eines Ergänzungs⸗ geſetzes vorzulegen, worin ſtärkere Garantien für die Brot⸗ verſorgung enthalten ſind. Da der Reichstag mit der Vorlage nicht mehr befaßt werden konnte, iſt ſie heute als Verordnung auf Grund des Ermächtigungsgeſetzes erlaſſen worden. Dieſe Verordnung ſieht eine Verſtärkung der von der Reichs⸗ getreideſtelle zu erwerbenden Brotgetreidemengen von 1 auf 2% Millionen Tonnen vor. Alle Bedarfskommunalverbände können beantragen, daß an Mühlen, die ſie beſtimmen, von der Reichs⸗ getreideſtelle Getreide zum Tagespreiſe bis zu 34 der bisherigen Ration geliefert wird. Im Sinne dieſer Beſtimmungen iſt recht⸗ zeitig Vorſorge dahin getroffen worden, daß in allen Kommunal⸗ verbänden, in denen Schwierigkeiten beim Uebergang in die freie Wirtſchaft zu befürchten waren, ausreichende Mengen Getreide durch die Reichsgetreideſtelle geliefert werden. Von den Mühlen ſoll das Getreide auf dem normalen Wege über den Bäcker in den Konſum gelangen. Die Kommunalverbände können die Verwendung des Ge⸗ treides zur Verſorgung der Bevölkerung ihres Bezirkes überwachen. Es, iſt anzunehmen, daß auf dieſe Weiſe die Brotverſorgung ſich ohne Uebergangsſchwierigkeiten abwickeln wird. Für die beſetzten Gebiete iſt darüber hinaus die Fortführung der Markenbrowverſor⸗ gung ermöglicht worden. Bekanntlich iſt das Markenbrot, obwohl ſein Preis in letzter Zeit wiederholt heraufgeſetzt werden mußte, billiger geweſen als das markenfreie Brot. Die Spanne zwiſchen dem Preiſe für das freie Brot und für das Markenbrot iſt gerade in den letzten zwei Wochen beſonders groß geworden, weil die Markentwertung und damit die Steigerung der Getreidepreiſe täglich ſprungweiſe vor ſich ging Um den Uebergang zu erleichtern, ſind in Ausführung des Geſetzes vom 23. Juni 1923 für die bedürftigen kinder⸗ ſtellt worden. Auch werden, wie bereits in der Preſſe mitgeteilt worden iſt, die Bezüge der Sozial⸗ und Kleinrentner, der Kriegs⸗ beſchädigten und Kriegshinterbliebenen ſowie der Erwerbsloſen als⸗ bald in Anpaſſung an die Teuerung erhöht. Die Aufbringung der Getreidereſerve durch die Reichsgetreideſtelle hat ſich bisher in be⸗ friedigender Weiſe vollzogen. Es iſt zu hoffen, daß es gelingen wird, auch die erhöhte Reſerve durch Aufkauf zu beſchaffen. Dabei wird das Augenmerk der Regierung darauf gerichtet ſein, nach Mög⸗ lichkeit auch Getreide aus dem Auslande für die Zwecke der Reſerve hereinzuſchaffen. Von der Aufnahme einer Vorſchrift, wonach bei eintretenden Schwierigkeiten für die Aufbringung der Reſerve auf das Umlageverfahren zurückgegriffen wird, iſt abge⸗ ſehen worden, da die Regierung überzeugt iſt, daß die Landwirt⸗ ſchaft ſie, wie bisher, in der Aufbringung der Reſerve unterſtützen wird, ſo daß Zwangsmaßnahmen nicht erforderlich wer⸗ den. Sollte wider Erwarten die Aufbringung im freien Verkehr nicht möglich ſein, ſo wird die Regierung nicht zögern, die erfor⸗ derlichen Mäßnahmen durchzuführen, um die Reſerve zu ſichern.“ * Die neuen Noten zu 20 und 50 Milliarden werden mit beſon⸗ derer Sorgfalt hergeſtellt. Es findet dabei ein nach einem völlig neuen photochemiſchen Verfahren angefertigtem Waſſerzeichenpapier eee deſſen Nachahmung ſo gut wie ausgeſchloſſen erſcheint. Die neuen Noten ſind bereits in Druck. * Erwerbsloſenfürſorge im beſetzten Gebiet. Wie berichtet wurde, hat die Reichsregierung beſondere Maßnahmen getroffen, um die ſchweren Folgen der neueſten Markentwertung für die beſonders be⸗ dürftigen Bevölkerungsgruppen, insbeſondere auch für die Erwerbs⸗ loſen, abzuändern. abei wurde für die Erwerbsloſen im beſetzten Gebiet nach eingehender Erörterung mit den Vertretern der beteilig⸗ ten Länder folgendes angeordnet: In der Woche vom 15. bis zum 20. Oktober ſollen die Erwerbsloſen des beſetzten Gebietes neben etwaigen Schlußzahlungen, die noch für die riode vom 10. bis um 16. Oktober zu leiſten ſind, Vorſchüſſe auf diejenigen Unter⸗ ſtützungsſätze erhalten, welche vom Reichsarbeitsminiſter am 18. Ok⸗ tober für die Kalenderwoche vom 15. bis zum 20. Oktober feſtgeſetzt werden. Dieſe Vorſchüſſe dürfen die folgenden Beträge nicht über⸗ Vitus konnte nicht erkennen, welche der Schweſtern es war. Die Spannung der letzten Minute war ſelbſt für ihn zu viel, der doch wahrlich gelernt hatte, ſeine Nerven im Zaume zu halten. Welche? Welche? Irene? Elena? Die Frau blieb ſtehen, ſah ſich um. Sie wartete auf ein Zeichen.——— Ganz leiſe ziſchte Vitus. Irene—— War er enttäuſcht? Hatte er, ſich ſelber unbewußt, Elena er⸗ wartet? Nein, beſtimmt nicht. Nur wiſſen hatte er müſſen.—— Und jetzt wußte er!, 5 Sie ſtand dicht neben ihm, im Schatten der mächtigen Platane Er meinte das Schlagen ihres Herzens zu hören. uUm Gotteswillen, was wollen Sie?“ hauchte ſie. „Sie haben die Karte geſchriebend“ Jal“ Da trat ſie auf ihn zu.——— „Was haben Sie denn geglaubt?“ „Nichts habe ich geglaubt. Ich zerbreche mir nie mit unnützen barſte aller Sterblichen.“ „Der wahnſinnigſte ſind Sie! Herr Thavon, Sie wiſſen nicht, in welcher Gefahr Sie ſchweben.“—— „Bah! Aber Sie! Daß Sie gekommen ſind, Frau Irene! Wie ſoll ich Ihnen das danken?“ Sein Blick ſuchte den ihrigen und fand ihn. Trotz der Finſter⸗ nis, die um ſie war, ſah er die Wärme darin. Herrgott, war das Weib ſchön! 5 Er wollte ſie faſſen. An ſich reißen. atmend und doch lächelnd. „Sie verſündigen ſich!“ „Sündigen— ich? Ja— wenn ich Sie nicht küßte!“—— Er ergriff ſie am Arm. Hielt ſie. Zog ſie an ſich. Sie ſah ihm in das kecke Geſicht. So jſung war er, ſo männlich! So über⸗ mütig lachten ſeine Augen! Aber— ſie bog doch weit den Kopf zurück. Sein Mund traf ins Leere. 5 „Vitus Thavon,“ flüſterte ſie,„hören Sie auf mich! Ich bin nicht gekommen, um zu ſcherzen. Warnen will ich Sie— warnen! Man weiß, zu welchem Zwecke Sie hier ſind! Gehen Sie morgen noch zurück Minute!“ Sie entglitt ihm, ſchwer ſtark verſpäbeten Ernte hat die Reichsregierung veranlaßt, den ge⸗ reichen Familien beſondere Geldmittel zur Verfügung ge⸗ Sie zauderte eine Minute, dann kam die echte Frage der Frau. Spekulationen den Kopf. Aber jetzt weiß ich— und bin der dank⸗ nach Wien!—— Dort ſind Sie ſicher! Hier nicht eine ſteigen: das Dreifache der Hauptunterſtützung und das Doppelte der Familienzuſchläge, wie ſie in der Zeit vom 10. bis zum 16. Oktober im unbeſetzten Teil Deutſchlands galten. Die Vorſchüſſe können in ihrem halben Betrag bereits in der erſten Hälfte der Woche aus⸗ gezahlt werden. Ddie Schlußzahlungen für die Woche vom 15. bis zum 20. Oktober ſind mindeſtens am 23. Oktober zu leiſten. Von da an ſind die Gemeinden bis auf Widerruf ermächtigt, in der Mitte jeder einen Vorſchuß auf die Unterſtützungsſätze dieſer Woche zu leiſten, der die Sätze der vorhergehenden Woche nicht überſteigen darf. Die Schlußzahlung iſt dann jedesmal bis zum Dienstag der folgenden Woche zu entrichten. Die Bezüge der Staatsbeamten. Bürgermeiſter Dr. Walli legt Wert auf die Feſtſtellung, daß er in der geſtrigen Sitzung der Preisprüfungskommiſſion auf einen Artikel der„Kaͤrlsr. Ztg.“ Be⸗ zug genommen hat, nach dem die Bezüge der oberen Staatsbeamten noch 9 Proz. des Friedensgehalts betragen. Im Anſchluß daran, hat er ausgeführt, daß auch die Bezüge der übrigen Staatsbeamten, ſowie der Angeſtellten und Arbeiter erheblich zurückgeblieben ſeien. Leichenländung. Geſtern vormittag wurde in der Nähe des Straßenbahndepots die Leiche einer ſeit etwa 14 Tagen vermißten und in der Neckarſtadt wohnenden Ehefrau eines Arbeiters aus dem Neckar geländet. Die Leiche wurde nach der Leichenhalle des Fried⸗ hofs überführt. Soviel bis jetzt feſtaeſtellt wurde, hat die Frau an Schwermut gelitten und dürfte freiwillig in den Tod gegangen ſein. Gerichts zeitung Mannheimer Strafkammer Mannheim, 16. Okt.(Strafkammer). Vorſitzender: Land⸗ gerichtsdirektor Dr. Viſcher. Georg Sch erle von Oftersheim hat gegen ein Urteil des Schöffengerichts, das ihn wegen Beam⸗ tenbeleidigung zu 6 Wochen Gefängnis verurteilte, Berufung eingelegt. Da Scherle nicht erſchienen, wird ſeine Beru⸗ fung verworfen. Frau Brigatte Walter lebt 25 Jahre in glücklicher Ehe mit ihrem Mann. In letzter Zeit ertappte ſie ihn jedoch auf Abwegen. Als ſie eines Tages das Raſiermeſſer ihres Mannes zum Schleifen trug, faßte ſie den Entſchluß, ihre Nebenbuhlerin aufzuſuchen. Bei der Ausſprache gabs reichlich Tränen. Um dieſe zu trocknen, griff ſie nach dem Taſchentuch in ihrer Handtaſche, erwiſchte in der Auf⸗ regung das Raſiermeſſer und fuchtelte damit der Nebenbuhlerin am Halſe herum, wobei Blut floß. In Anbetracht der Tatum⸗ ſtände erfolgte Freiſprechung. * Beſtrafte Unverſchämtheit. In München hatte die dort lebende Ruſſin Zina Eliasberg der ihr nur vom Sehen bekannten Tochter eines hayeriſchen Oberkriegsgerichtsrats das Wort„Boche“ zugerufen und dieſe Beſchimpfung noch beſtätigt mit dem Bemerken, der Ausdruck paſſe mit wenigen Ausnahmen für alle Deutſchen. Das Amtsgericht München hatte die Ruſſin dafür zu 6 Wochen Gefängnis verurteilt. Auf die Be⸗ rufung des Amtsanwalts hat das Landgericht München die Strafe auf 5 Monate Gefängnis erhöht. Kuhrſpende Berefts veröffentlicht: 58 659 624.25 KR Steueramtmann Güde 1000 000.—„ Aarau(Schweiz) 20 000 000.—„ H. Th. 200 000.— Aus Wechſelgeld 5 46 340.—„ A. Hanle, Männheim, September⸗Rate 6 000 000.—„ 80 905 964.25 K& Mannheimer RNotgemeinſchaſt Bereits veröffentlicht: 213.— 4 299. H. Th.„„ 300. Ungenannt 720 000.—„ 301. A. Hanle, Mannheim, September⸗Rate 6 000 000.—„ 302. H. Th. 5 5 000 000.—„ 303. Gewerbeſchule 1II 11 11 500 000— 27 272 231.— 4 Wetternachrichten der Rarlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(726 morgens) Vüft⸗e 5 See⸗ druck Wind 8 51 8 höhe irpede 8 38 90 Nicht Stärte 32 e Wertheim—————4— Königſtuhl563 766.7 SW leicht bar— Karlsruhe. 127768.6 Wſtill beir— Baden⸗Baden 213 763.0 SW leicht hanr— Villingen.780771 6§ſdeicht h. bel.“ Feldberg. Hof1281655.9— fualkl..— Badenweile.—— St. Blaſien——— ſtill wan.— Die geſtern über der Nordſee lagernde kleine Luftdruckſtörun bringt bei ihrem Vorübergang in Norddeutſchland teilweiſe—.— Regen. Süddeutſchland bleibt jedoch im Bereich des von Frank⸗ reich bis Ungarn reichenden Hochdruckgebiets, das ſich noch verſtärkt hat. Daher herrſcht in Baden meiſt trockenes, aber vielfach wol⸗ kiges Wetter mit ſtellenweiſe leichten Nachtfröſten. Eine weſent⸗ liche Witterungsänderung ſteht zunächſt nicht bevor. Vorausſichtliche Wikterung für Donnerskag bis 12 2 woltn 96 trocken, ziemlich kalt Machtfchſte 7 5 gt ewegung). „Habe es ja ettra in die Zeitung geſetzt, damit man es weiß. Aber intereſſieren würde mich, zu erfahren, wer der„Man“ iſt, von dem Sie eben ſprachen.“ Mit allen Zeichen jähen Schreckens wich ſie zurück. „Ich kann nicht mehr ſagen,“ ſtieß ſie hervor.„Ich kann Sie nur beſchwören, zu gehen. Folgen Sie mir.“— „Sorgen Sie ſich ſo um mich?“ Da hob ſie den Kopf und ſah ihm gerade in die Augen. 585„Jas“ ontwortete ſie.„Wir ſorgen uns um Sie. Wir möchten icht—— Im ſelben Moment flog oben die Türe auf.—— „Grell ſchoß das Licht über den Garten. Die beiden Männer erſchtenen auf dem Balkon.——— „Vitus und FIrene ſtanden ganz im Dunkel. Ein leiſer Druck ihrer Hand, und ſchon glitt ſie längs der Mauer ſo weit zurück, daß ſie in den Schatten des Hauſes kam. Vitus rührte ſich nicht. rr Kymatis beu weit vor über die Brüſtung und ſpähte in das Dunkel. ⸗Wo ſeid ihr?“ rief er. Da traten Irene und Elena unter dem Balkon hervor. „Wir kommen zu euch hinunter.“—— Die beiden Männer traten zurück. In der nächſten Minute ſaß Vitus im Boot und jagte in die Nacht hinaus. Aus dem Hauſe ergoß ſich jetzt eine wahre Sturz von Licht über Garten und Meer. Xymatis 75 der eee kamen mit den Frauen dicht an das Ufer— 1 Aber der Schatten hinter der Mauer hatte Vitus bereits ver⸗ uckt. 4 kymatis ſcherzte und neckte ſeine Frau. „Mondſchwärmerin! Kleine Phantaſtin! Träumerink“ lachte er mit ſeiner dicken Stimme und klopfte ihr liebevoll dia Teee e ott ſei Dank, er hat nichts geſehen! betete ſi i. Aber 5 hatte geſehen! 8 ee Rat. „Alles in Ordnung?“ fragte Vitus, als er in Katherini 15 Dampferchen verließ, das den täglichen ſorgte. Alles in Ordnungl“ antwortete Salomon, der ihn an der ſelbſt für türkiſche Verhältniſſe allzu wackligen Landungsbrücke erwartete VV Fortſetzung folgt) 25 1 1 — — — — —— Mannheimer General-Anzeiger(Abend ⸗Ausgabe) Milfwoch, den 17. Oktober 1923 Börsenberichie Frankfurter Wertpapierbörse *Frankfurt, 17. Oktbr.(Drahtb.) Tendenz: steigen d bei sehr lebhaftem Geschäft in Industrieaktien. Dollar- noten hatten vormittags einen Stand von 47—4800 Millionen inne, an der Börse mit 5 Milliarden genannt. Im Gegensatz zu dem Verkehr am Devisenmarkt war das Geschäaft an den Effektenmärkten bedeutend lebhafter. Im Vorder- grund des Interesses standen Industrieaktien, wo einzelne Spezialpapiere wieder größere Gewinne aufweisen konnten. Es entwickelte sich ferner bei Beginn große Nachfrage nach Phönix Bergbau, die 5000 höher einsetzten. Auch für Rhei- nische Braunkohle, Mansfelder, Buderus herrschte regere Umsatztätigkeit. Oberschlesische Werte sehr gesucht, noch stärker konnten Westeregeln anziehen. Das in letzter Zeit zu Tage getretene Interesse für chemische Werte er- hielt sich auch heute und erstreckte sich auf Farbwerte, Scheideanstalt, Holzverkohlung und Rhenania, in denen wWieder größere erfolgten. Elektrische Licht u. Kraft sehr fest. Bei den ũ 185 Papieren bewegten sich die Kursaufbesserungen noch höher, so bei Lahmeyer, Bergmann und Felten u. Guilleaume. Am Markt der Maschinen-Aktien hielt die Nachfrage an. Die Mehr- heit dieser Papiere stellte sich vorwiegend höher. Paimler, Kleyer, Badenſa, Bingwerke, Karlsruh. Maschinen, Heddern- heimer Kupfer stark begehrt. Auch die Aktien der Textil- Werte, besonders Hammersen, fanden zu festen Kursen leb- haftes Interesse. Von sonstigen Spezialwerten waren Zell- stoffabrik Dresden sehr gesucht, Waldhof anziehend Höhere Bewertung stellte sich für T. Holzmann ein. Hoch- u. Tiefbau und Wayss u. Freytag feste Julius Sichel leb- haft und höher. Zuckerfabriken fest. Bankaktien zogen allgemein erheblich an. Zu erwähnen bleibt noch das lebhafte Geschäft, das für heimische Anleihe besteht. Größere Umsatze vollzogen sich in wertbeständigen An- leihen. Dollarschatzanweisungen 5800 Millionen. Ungarische Renten lagen fest. Sehr gesucht waren 4proz. ungarische Goldrente. Schantungbahn steigend. Am Markte der amtlich nicht notierten Werte war die Haltung wie auf allen Gebieten sehr fest. Man nannte Becker-Kohle 18 500—19 000, Hansa Lloyd 12 500, Frankfurter Handelsbank 80, Kpi 21 000, Diamond-Shares stark gefragt. Krügershall 15 000, Becker-Stahl 1857. Am Einheitsmarkt setzte sich die Befestigung des Kursniveaus fort. Berliner Wertpapierbörse Kursverdoppelungen und Verdreifachungen auf der ganzen Linie *Berlin, 17. Oktbr., 2 Uhr 20.(Eig. Ber.) Die Börse betrachtet die Währungsverordnungen hauptsächlich unter dem Gesichtspunkt, daß mit Herausgabe größerer Mengen wertbeständiger Zahlungsmittel ein starker Druck auf den Kurs der Papiermark ausgeübt und überhaupt inflatorische Wirkungen im großen Stil hervorgerufen werden könnten. Dementsprechend war man heute für Devisen wieder sehr fest gestimmt. Auch für Dollaranleihe Zigte sich unge Wöhnlich starke Nachfrage, während das Geschäft in Goldanleihe wieder sehr zurückblieb. Selbstverstäand- ſt lich übten die aus allen Teilen des Reichs in den letzten Tagen gemeldeten Teuerungs- und Erwerbslosenkrawalle auch einen ungünstigen Einfluß auf die Beurteilung der Mark aus. Der Dollar, der am Vormittag noch mit 5 Milliarden genannt wurde, stellte sich unmittelbar vor der amtlichen Notierung bereits auf 5,7—5,8 Milllarden. Amtlich notierten Kabel New Vork 5,5 Milliarden, London 25 Milliar- den. Es wurden 30 Prozent zugeteilt. An der Effekten- börse vollzieht sich ein reger Umwertungsprozeß. Bei bedeutenden Umsätzen Waren heute wieder auf der 8 Linie Verdoppelungen und Verdreifachungen der urse zu verzeichnen. Auch diese Bewegung gründet sich auf die eingangs erwähnte Beurteilung der Rentenmark- emission. Großes Aufsehen erregte aàn der Börse der Zus ammenbruch einer mitfleren Bankfirma. Die Schwierigkeiten sind entstanden durch Arbitrage- geschäfte und Tauschoperationen. Die Firma ist große Be- träge für Schiffahrts- und Oelaktien schuldig geblieben. Es wurden heute von diesen Märkten Zwangseindeckungen vor- enommen, wodurch die Kurse verschiedener Papiere beson- ers stark nach oben beeinflußt wurden. Die Geldmarkt- verhältnisse haben sich nicht geändert. Es herrscht noch immer eine fühlbare Anspännung. Am Montan- markt erzielten die stärksten Gewinne Riebeck, plus 25, Rheinische Braunkohle plus 35, Kattowitzer plus 12, Har- pener plus 24,5, Bochumer plus 15, Luxemburger plus 5, Phönix plus 17, Caro plus 12, Oberbedarf plus 6,5 und Laura- hütte plus 5. Auch in chemischen Werten waren erheb- liche Kurssprünge zu verzeichnen. Guano plus 15, Badi- sche Anilin plus 7,5, Chemische Heyden plus 7, Ober- koks plus 132, Rhenania plus 13. Am Markte der Elektro- werte hatte Bergmann mit 18 die Führung. Sehr fest waren Linke-Hofmann plus 12 und sämtliche Maschinen- bauanstalten. Adler-Werke konnten ihren Kursstand auf Käufe eines großen Konzerns verdoppeln. Am Bank- aktienmarkt waren besonders Diskontoanteile bevor- zugt,.E. W. verdoppelte ihren Kursstand. Von Schiff- kahrtsaktien blieben Hapag plus 21, Hamburg-Süd- amerika-Linie plus 7 und Hansa plus 6 besonders gesucht. Am ausländischen Rentenmarkt erzielten türkische Werte auf günstige Melduligen über das Fortschreiten der Wäährungsreform bedeutende Steigerungen. Herliner Devisen Amtiloh J. 16. 8. 1ö. 8. 17. B. 17. Hollancg.604000000 2,154500000 2,165400000 Buen.-Alres 5.303250000 ,7055000. 0 1,78 400000 Brüssel 214.503500 291,270000 292,730000 Christlanla* 631,575009 849,870000 8354.130000 Kopenhagen 721,800000 967.575000 972,425000 Stookbolm—.078690000 1450,385900 1457,635000 Helsingfors 106,727500 109,227500 145,832500 147,367500 Itolles„„„„„ 181.537500 185,462 500 251,370000 252,630000 London 13,453478 ½% 16,546 25% 24.937500000 25,062500000 New-Vork„..089750000.110780080 5,488 250000 5,513750000 Fa 5 250.550000 338,165000 531,835000 Sohwelzz 5 743.830000 986,527500 991.472500 Spanlen 556,3875000 748,.250000 751,875000 Jlapbaengn.003000000 2,718187500 2,737812500 Nio de lanelro 379,050˙ 300,900a 918,70000 321,300000 Wien abd. 570⁰7 57341 740 74691 Pragdg‚‚ 124.68750 125,312800 163,590000 164.410000 zugoslavlen 48.37878) 48.621250 54,83 7500 65,162500 Budapes! 219460 220550 295220 300750 S0ffa 39,900000 40, 100000 21.645750 21.754250 amheimer Genere 3. Seite. Nr. 478 EAnzeiger „Berlin, 17. Oktbr.(Drahtb.) Der von der Reichsbank für die Durchführung der eeeeee amt- liche Mittelkurs des Dollars ist heute 5 500 000 600 A. Frankfurter Notenmarkt 17 Okt. Srlet 8 deld Brlot geld Amerlikanlsche 6,665000000 6,735000000 Norweglsche—— Ec nſsche 0 Spanlsoche 7 Ns Englischo. 26,350000000 26,850009000 ASbbweſzer. 1118900909.428999090 Französlsobe 398,000000 402,000000 Sohwedische 177500000. 9 J,734000009 olländische..438000000 2, 4 2000000 FTscheobo-8 185,000000 187,000000 Itallenisohe— 70% Ungarlsche 119.0⁰ 120600 Ossterreloh abg 89500 90⁵0⁰⁰0 Frankfurter Devisen Amtiloh U. 16 8. 16 6. 17. Belglen* 244.387500 245,612500 319,200000 370,700⁰0⁰ Holſand. 8 1820.,47500 1823,582500.443075000 125000 London„„ 20,45750000 0,55250000 29,927500000 29,072800000 Farls 2 291,270000 202,73000⁰ 379,050000 380,3500 Sohwelz 8 841,8870⁰ 847.112500 1147,125000 1158875000 Spanlen. 623,437500 626,582500 947.875000 852,„1 Itallen* 209, 27E000 210,5,5000 279,300000 280,7000⁰00 Dänemark 786,000000 ELU 1057.325000 1072,8750⁰0 NRorwegen 5„ 703, 237500 708,762500 947.825000 37 Sohweden 1216,08000 1223,050000 1590,000000 1004.000000 Helsingforss 11,970000 12,030000 14,982500 15,037800 Hew-Vork„..3880000%0 4,4100000%0%684750000 6,46380000 Wen, abng 6982ʃ 70175⁵ 927⁰⁵ 84.35 Budapeee 229425 230575 389100 250900 Prag 138.652800 39,347500 188,535000 188,485000 S0fjaia 7 45,112500—— * Gebr. Sulzer.-., Ludwigshafen a. Rh. Nach dem Geschäftsbericht hat das Geschäftsjahr 192½3 mit einem zwei Monate dauernden Stillstand der Betriebe infolge des süddeutschen Metallarbeiterstreikes begonnen und ist zu Ende gegangen mit den Erschwerungen im Versand der Erzeugnisse und im Bezug der nptigen Rohstoffe, die eine Folge der seit Mitte Januar eingetretenen Verschärfungen der Besetzungsverhältnisse sind. Produktion und Bestel- lungseingang sind von beiden Ursachen ungünstig beeinflußt worden, aber noch schwerer hat auf das finanzielle Ergebnis die weitere Entwertung der Mark eingewirkt. Material- preise, Löhne und Gehälter mußten in beschleunigtem Tempo kolgen. Auch bei durchweg auf richtiger Grundlage berech- neten gleitenden Verkaufspreisen wurden infolge der früher üblichen Zahlungsbedingungen alle langfristigen Geschäfte notleidend und nur ein Bruchteil der entstandenen Ver- luste konnte durch Nachbewilligungen der Besteller gedeckt werden. Die Gesellschaft beantragt mit Rücksicht auf diese Verhältnisse von der Verteilung einer Dividende(l. V. 1026) Abstand zu nehmen und den einschließlich des Vortrages von 340 923(211 469)„ ausgewiesenen Reingewinn Von 154 675 892(5 640 306)„ wie folgt zu verwenden: Der gesetz- lichen Rücklage sollen 750 000(1 350 000), der Sonderrück- lage 98 362 000 ½ zugewendet werden, während 55 563 892 (340 922)% auf neue Rechnung vorgetragen werden sollen. In der Bilanz erscheinen: das Aktienkapital mit 380(30) Mill., Schuldverschreibungen mit 20(20) Mill. 4, Glaubi- ger mit 5 252 800 235(73.869 742), Schuldner mit 2 291 574 449 (50 130 919), Vorraäte und Fabrikationsbestäande mit 3 045 940 639(64 467 167), Liegenschaften u. Fabrikgebàude mit 18 007 279(3 906 274)„1, Maschinen mit 34(24) Mill. K. Die.-V. genehmigte sämtliche Regularien. Kurszettel des Mannheimer General-Anzeigers Die Kurse verstehen sich für Aktien und Auslandsanleihen in Millionen% für festverzinsliche Werte in% Frankfurter Dividenden-Werte. Bank-Aktien. 15. 17. W. Aulg b. Oredt. 1000 1480 b. Hypothekb. 500 Rheln. Creditb. 300 25.0 Zallactedank Uebers.-B.—=Izein. 5 4—— Zant.Br.-ind. 500 1500 Vereinsbk. 400 1250 Sudd..-Er. 85.— n Bayr..-Or.W.——Glec.-Gesells. 16000 20000 Südd.Discontg. 5500 8000 „ Hyb. u. WB. 4250 8000 Presdn. Bank 6609 7000 Wener Bank“. 750 800 Barm. Bankv. 6800 10000 Frkf. Hyp.-Bk. 1000 800 Wi, Banka. Serl. iandges. 3200 58000 Metalib.U,.-G. 29009 3800„ Notenbank— 75⁰⁰ Jom.-.Pripbk. G360 8000 Hitteid. Cr. B. 2300 3000, Vereinsbk.— 2500 Darms. u. Mt.-B. 7000 9000 kürnbg..-Sk.—.I annh,.-Ges.—— Deutsch. Bank 10000 14500 Oest. Cred.-An. 1000 1150 Frankf. Allg. v. 15500 18000 .-Aslat. Bank—=I fAtz. Hyp.-Ak. 1500 1200Oberrb. V. Ges.—— d. Effekt.- u. W. 2700 5000 Relohebank— Frkf. R. u. Aity. Bergwerk-Aktien. Boch. Bb. u. G.—. Uarp. Bergbau 120009 1000 eg Obsohl. Eb.-Bd. 29000 38000 Buder.Elsenw. 28000 34000 Kalfw. Asohrel. 40000 d0. E. ind.(.) 26100 39000 d. Luxem.Sgw. 58000 700 NKallw, Salzdetf— FPbönix Bergk. 20000 15000 Eschw, Bergw. 7000— Kallw. Wester.— 48000 fh.Braunkafle 86990 100009 Selseng D 70050 5—5——— 85000— olsen W. Haooo] Mannesmannr. ellu 3590 elssnk uubst*— V. K. u. Laurah. 32000 40000 Transport-Aktien. Sohantungbnn. 2800 4900 Kordd. Lloyd. 10500 16000 Battim.& Ohlie— .-Amk. Faktf. 46000 55000 J Oest.-U.-3.— Industrie-Aktlen. Elohb. Mannh. 1000 1 8. Anll..Soda 25500 30000 1 Oem. Karlstadt 1000 4500 .-Kempf- Stw.——] Sad.Elek.-9ees. 880 700 Lothr. Metz 4500 400 NHalnz. Stamm——8. aasch Durl. 17000 20000 Oham. Annkw.—— arkbrauerel—=.hren Furtu 9000 18000 Obem, Wk. Alb. 60090 80900 Sohöfterh. Ad. 1200— Bayr. Splegel— 15000„ goldenberg 30000 35000 Sohw.-Storon.—Baper.Oelluſos—-„Erieshelm 21000 28000 Wwerger——Zeök& Henkel— 3000„Weller t. M. 25000 27000 Adt, Gebr., W 2000—Berom. Elektr.— 25000 Oont. Abg. 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Slanzstoft 25000 50000 Wertbeständige Anleihen(in Milllonen das Stüoh Saledetierth, 40000 60598] 804d. Immöb,%0—14% Narszerkak 1000 3600 8/ Bad. NKohl. Cpr. To) 32⁰⁰ 22000.1%% Fr. Kaligpr. 100 KU 5³⁰⁰ 875 FFrrrrrrrrrrrr ˙ö].... ̃ ·˙¹R¹m ˙ w — —————— . ͤ——— r—d — * Mittwoch, den 17. Oktober 1923 4. Seite. Nr. 478 Mannheimer General-Anzeiger.(Abend-⸗Ausgabe.) Die Mutter Don J. CTh. Fiſchbach(Mannheim) Beifall dröhnt durch den hohen, von Menſchen überfüllten Kon⸗ 36tſaal. Immer und immer wieder muß ſich der Dirigent vor ſeiner Zankbaren Zuhörerſchaft verneigen. Drunten im Parkett ſitzt eine ältere, ſchmächtige Frau. Mit müden, glanzloſen Augen ſchaut ſie immer wieder nach dem— jetzt leeren— Podium. Was hat ſie hierher geführt? Lange hörte ſie tein Konzert, ſeit ihr Sohn an einem ſtürmiſchen Märzabend ſich von ihr abgewandt. „Du willſt mich nicht verſtehen— kannſt es vielleicht auch nicht. Gutl Ich will nicht forſchen, aber mit Deinem Unverſtändnis reißeſt Du Wunden, die beine Zeit je heilt.— Darum gehe ich! Leb wohl, Mutter. Nun war er etwas geworden. Die Zeitungen befaßten ſich Tag um Tag mit ihm,— und kündeten endlich ſein Kommen. Einen ſchmerzhaften Stich gab es in der Bruſt der Mutter, als ſie es las; lange kämpfte ſie, bis ſie ſich endlich entſchloß, und eine Eintrittskarte kaufte in ihres Sohnes Konzert. Nun ſitzt ſie hier und weiß nicht, wie ihr iſt. Die Töne ſind en ihrem Ohr vorbeigeklungen, und keiner hat den Weg zu ihrem Herzen gefunden, obwohl ſie früher dieſe Werke liebte. Gleichgültig ſitzt ſte unter dieſen ſchwätzenden, geputzten Menſchen. Da,— atemloſe Stille: er,— ihr Sohn tritt wieder an das Pult,— nimmt den Stab, wirft raſch einen ſuggeſtiven, beherrſchen⸗ den Blick über ſeine Muſiker. Leiſe klingen Töne durch den weiten Raum, und ſchlagen die Zuhörer in ihren Bann. Die Mutter ſieht zum erſtenmal auf, nimmt das Programm, hieſt— das iſt von ihm— von ihm ſelbſt komponiert. Haſtig, leicht ſchauernd, faltet ſie das Blatt wieder, lauſcht; andächtig erſt; ſuchend; doch, je mehr ſie verſteht, deſto mehr ver⸗ ſchwindet allmählich der Ausdruck des Unbewußten aus ihrem Antlitz und macht einer finſteren Verſchloſſenheit Platz. 5 Aus den Tönen, die in vollen, ſchweren Linien auf ſie ein⸗ dringen, ſteigt Vergangenes auf: Sie kehrt zurück in die Zeit, da ſie Mutter ward, da ihr der Knabe geboren wurde. Sieht ihres Man⸗ nes Freude, die Spiele des Knaben, die einfachen muſikaliſchen Ver⸗ ſuche ſeiner früheſten Kindheit. Fortſchreitend im Tongemälde des Sohnes kompliziert ſich alles: die Mutter, der Vater, er ſelbſt, der Sohn. Die erſten Verdrießlichkeiten mit dem eigenwilligen Knaben kemmen, das Schelten der Mutter, der Zorn des Vaters, dann: deſſen Tod. Eine einſame Violine klagt den Schmerz des Kindes in den Raum Pauken dröhnen fern, ſtärker, ſtärker, der Knabe im Ernſt des Lebens. Er wächſt neben der Mutter. Er wächſt über ſie hinaus. Reift. Und ſie erkennt es nicht. In beleidigtem Stolze verſchließt ſich die Mutter vor der ſelbſtherrlichen Größe des Sohnes, der ihr immer fremder wird— bis ganz ſich ihre Wege ſcheiden. Unerbittlich künden es Poſaunen hinaus: Scheiden ward Geſetz, — unerbittlich künden es Poſaunen,— und hindurch jammert ver⸗ uche.— klagt ſchluchzend das Herz des Sohnes, dem die Mutter Noch ſind nicht die letzten Wellen des grell⸗geifernden Piſtons verklungen, da beginnt eine neue Melodie ſich aufzuſchwingen: wild, feurig, unbeſiegbar. Kaskaden ſtürzen Tönefluten, in Sturmeswehen ſagen Schallwellen gegen Himmel; eine Seele fliegt mit ihnen,—— eine Seele. die ſich ſelbſt befreit. Plötzlich kommt aus all der Freude, all dem Jubel, all dem Sieg wieder die Sehnſucht hoch: leiſe, leiſe zitternd klagt die Vio⸗ line um die verlorene Mutter. Dann verklingt die Symphonie. Erſtaunt, befremdet, ſtarr, überwältigt ſitzen die Menſchen eine lange Weile, dann bricht ein Beifall los, ungehemmt und ſchwellend, als wollte er die Wände des Saales zum Berſten bringen. And die Mutter ſitzt da: ſtill, regungslos, mit glänzenden Augen in ſich verſonnen. Leiſe murmelt ſie:„Das iſt er!—— das iſt er!“ Lächelnd verneigt ſich der Dirigent immer und immer wieder. Nur wenige Zuhörer verlaſſen den Raum, alle wollen ſie ihm ins Auge ſchauen. Die Mutter ſieht es,— erhebt ſich:— langſam drängt ſie ſich durch die erregte Menge. Hier und da lächelt man über die alte Dame, die ſo jugendlich begeiſtert nach vorn drängt,— da und dort kommt wohl auch ein böſes Wort an ihr Ohr. Sie ſtört es nicht.— ſie lächelt nur,— und bahnt ſich weiter ihren Weg. Jetzt iſt ſie gleich vorn,— noch zwei Reihen,— eine noch,— da ſteht ſie auf der erſten Stufe,— ſchaut empor zu ihrem Sohn, der ſich lächelnd nach allen Seiten verbeugt. Mit brennenden Augen erblickt ſie ihn;——— warum ſieht or ſie nicht?— Sehnſucht im Herzen geweckt, breitet ſie die Arme aus,——— und erneut beginnt um ſie der Jubel, der ihm gilt, — ihrem Sohne. Plötzlich ſinken ihre Arme am Körper herab,— alles erſchlafft in ihr:—— der Jubel gilt ihm,— der von ihr gegangen, den ſie verſtoßen,— der ihr fremd geworden. Jetzt erſt fühlt ſie es wieder, wie fremd. Kühl, faſt feindlich, ſtarrt ſie zu ihm empor, der lächelnd,— ſieghaft dort oben ſteht. Eine Sekunde ſcheint ſein Auge ſie zu ſtreifen,—— dann wendet er ſich wieder ab. 85 —— Eine Mutter geht ſchweren Schrittes, Gram und Haß im Herzen, aus dem Saale, in dem langſam der Beifall der Menge verebbt. Fra Diavolo⸗Komantik Auf der Inſel Korſika ſteht das Räuberunweſen noch in voller Blüte. Ein gewiſſer Romanetti übt dort als Räuberhauptmann eine nahezu unbeſtrittene Gewalt aus. Seine Macht iſt ſo groß, daß er als der König der korſikaniſchen Banditen bezeichnet wird. Ein Mitarbeiter des Pariſer Blattes„LDeuvre“ ſtatkete ihm auf ſeiner Fahrt durch Korſika einen Beſuch ab. Nach einer langen Auto⸗ mobilfahrt, die von Afaccio, der Hauptſtadt der Inſel, ausging und auf zahlloſen Irrwegen und in vielen Windungen an den Beſtim⸗ mungsort führte. Die Banditen, die den Journaliſten begleiteten, ließen den Wagen abſichtlich kreuz und quer fahren, um die Ver⸗ folgung der Spur zu erſchweren. Reiſe. Da konnte von Weiterfahren keine Rede mehr ſein. Wir gingen, ſo erzählt der Journaliſt, noch mehr als eine Stunde durch Wälder und über Bergſtröme. Plötzlich hörten wir„Halt!“ rufen und erblickten einen Gewehrlauf, der ſich uns entgegenſtreckte. Das Loſungswort wurde gewechſelt und dann konnten wir weiter ziehen. Etwa hundert Meter weiter hielten wir ſtill. Wir waren bei Romanetti angelangt. Töchter und Nichten des Banditenkönigs be⸗ willkommneten uns und boten uns Wein an. Dann öffnete ſich die Tür und Nonce Romanetti erſchien. Er iſt ein kleiner Mann mit einem Schnurrbärtchen. Sein ganzes Weſen iſt von ſym⸗ pathiſcher Art. „Sie ſind hieher gekommen, um den Banditen Romanetti zu ſehen?“ ſagte er völlig gelaſſen. Dann ſetzte er ſich an den Tiſch, ergriff ein Glas mit Wein und fuhr lächelnd fort:„Nun hier haben Sie ihn. Laßt uns die Gläſer erheben und auf ſeine Geſundheit trinken!“ Ohne ſich erſt bitten zu laſſen, erzählte hierauf der Herrſcher der korſikaniſchen Banditen, der fließend Franzöſiſch ſpricht, einige ſeiner„Heldentaten“. Seit ſiebzehn Jahren führt er das Kommando. Viermal iſt er zum Tode verurteilt worden, natürlich in contumaciam. Im Jahre 1910 war er zum erſtenmal wegen Mordes angeklagt, weil er einen gewiſſen Carbriccia getötet hatte. Dieſer hatte behauptet, Romanekti habe ihm eine Kuh geſtohlen. Das erboſte den Räuberhauptmann aufs äußerſte„Ich hatte ihm die Kuh abgekauft“, verſicherte er dem e aufs neue. Eine ſolche Lüge konnte ich nicht auf mir ſiten laſſen. Sie koſtete ihn das Leben. Einige Zeit ſpäter mußten Carli und Pierangeli ihr Leben laſſen. Dieſe beiden Männer, ebenfalls Banditen, gaben ſich für Romanetti aus, um von den Bergbewohnern, die den Räuberhauptmann ſelbſtverſtändlich ſehr fürchten, Geld zu erpreſſen. Der Mißbrauch ſeines Namens veran⸗ laßte Romanetti, das Todesurteil über ſie auszuſprechen, das von ſeinen Gefolgsleuten auch ſofort vollſtreckt wurde. Im Jahre 1920 tötete Romanetti am hellichten Tage in einem Reſtaurant in Ajaccio einen Polizeiinſpektor, weil dieſer einen Angehörigen ſeiner Bande verhaften wollte Mitten im Geſtrüpp endete die⸗ Dabei blickte er mich ruhig an. Man darf aber nicht glauben, daß dieſer Räuberhauptmann tets in den Bergen bleibt und ſich dort verſteckt hält. Wiederholt egih er ſich in die ziviliſierte Welt, die er genau kennt. Auch mit den Vergnügungen der Städte und den neueſten Pariſer Attrak⸗ tionen iſt er wohl vertraut. Einer ſeiner verwegenſten Streiche war ſeine Teilnahme an dem Empfang zu Ehren des Präſidenten Millerand, als das Staatsoberhaupt im vorigen Jahre Korſika be⸗ ſuchte. Er folgte in einem Automobil dem Zug des Präſidenten. Mit einem Smoking bekleidet, wohnte er unerkannt auch dem Ball bei, der von dem Präfekten von Ajaccio anläßlich der Anweſenheit Millerands gegeben wurde. Romanetti ließ, bevor er ſich von dem Pariſer Journaliſten verabſchiedete, der am nächſten Tage von den Banditen nach Ajaccio zurückbegleitet wurde, eine kleine Tanzunter⸗ haltung arrangieren, bei der eifrig gezecht und geſungen wurde. Neues aus aller Welt — Der Schatz im Walde. Einem Nürnberger Fabrikbeſitzer wurde vor einigen Wochen aus ſeiner Wohnung ſein geſamtes Silber⸗ geug(Tafelaufſätze, Beſtecke uſw.) im Geſamtwerte von über 1000 Milliarden geſtohlen. Nunmehr iſt es der Kriminalpolizei ge⸗ lungen, als den Dieb den Kraftwagenfahrer des Beſtohlenen der bei dieſem 16 Jahre in Dienſten ſteht und volles Vertrauen ge⸗ noß, zu ermitteln und zu überführen. Der Dieb geſtand, ſeine Beute im Reichswalde beim Vororte Schafhof vergraben zu haben; an der angegebenen Steile wurde der Schatz auch gefunde n. — Die größte Molkerei. Die traurigen Milchverhältniſſe, untet denen gegenwäcrtig die großen Städte leiden, die Teuerung und Seltenheit der Butter legen den Wunſch nahe, daß unſere Molkereien beſſer organſiert werden möchten. As Vorbild dafür könnte die größte Molkerei der Welt dienen, nämlich die Einrichtung der Neu⸗ ſeeländer Milchgeſellſchaft, die ihren Sitz in der kleinen Stadt Hamilton in Neuſeeland hat und die größte Vereinigung dieſer Art iſt. Wie Alan E. Mulgen in einem Bericht über dieſe vor⸗ bildliche Molkereigenoſſenſchaft mitteilt, erzeugte ſie in der letzten Saiſon 22 000 Tonnen Butter, 4000 Tonnen Käſe, 36000 Tonnen Trockenmilch und 800 Tonnen Kaſein. Der Umſatz der 55 ange⸗ ſchloſſenen Molkereien belief ſich auf 5 000 000 Pfund Sterling. Die Milch kam von 7500 Landwirten, unter die der Gewinn verteilt wurde. Die Grundlage der Induſtrie iſt die, daß die Sahne bereits zu Hauſe von der Milch abgeſchöpft wird und dann lange Strecken bis zur Molkerei gebracht werden kann. Durch eine einheitliche Organiſation iſt hier die größte Vervollkommnung des Molkerei⸗ weſens durchgeführt, und dabei werden namhafte Erſparniſſe ge⸗ macht. So fand man z. B. eines Tages heraus, daß die Büchſen, in denen die Butter verſchickt wurde, ſehr viel koſteten. Man errichtete daher eine eigene Büchſenfabrik und ſparte damit 50 000 Pfund Ster⸗ ling in zwei Jahren. Die Genoſſenſchaft hat auch ein eigenes Kohlen⸗ bergwerk erworben und dadurch ihre Kohlenrechnungen ſtark herab⸗ geſetzt. Gegenwärtig 0 man dabei, den Kuhbeſtand der Farmer zu verbeſſern. Der durchſchnittliche Butter⸗ und Fettertrag bei der ein⸗ zelnen Kuh iſt nämlich in Neuſeeland geringer als in anderen Län⸗ dern, bedeutend geringer als in Dänemark, das der größte Nebenbuhler in der Buttererzeugung iſt. Die Genoſſenſchaft hat ihren Mitgliedern genaue Anweiſungen gegeben, wie ſie ihre Kühe zu halten haben, und prüft regelmäßig den Zuſtand, der bereits eine deutliche Verbeſſerung aufweiſt. Die Farmer bringen ihre Sahne täglich in die Molkerei; die Genoſſenſchaft ſorgt dann für die Ver⸗ butterung, die Verpackung, Verſchiffung, den Verkauf und gibt jedem monaklich einen Scheck über den Wert ſeiner Sahne. Die Gewinne werden dann halbjährlich verteilt. Die Leiter der Genoſſenſchaft wer⸗ den von den Mitgliedern erwählt. Auf dieſe Weiſe haben die Neu⸗ ſeeländer beſonders in England einen großen Teil der Butterverſor⸗ gung übernommen und die engliſchen Molkereien ſehr zurückgedrängt. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckeret Dr. Haas Mannheimer General⸗Anzeiger G. m. b. H. Mannheim, f 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Cbefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes: für Kommunalpolitik und Fokales: Richard Schönfelder: für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande, Nachbargebiete, Gericht u. den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher: für Anzeigen: Karl Hügel. Amtliche Bekanntmachungen Ausfertigung. Strafbefehl. Auf Antrag der Staatsanwaltſchaft wird gegen die am 6. April 1877 zu Lützelſachſen geborene und daſelbſt wohnhafte verh. Händlerin Eliſabeth Hörr geb. Brehm Preistreiberei anſtelle einer an ſich ver⸗ wirkten Gefängnisſtrafe von 6 Wochen: 20 Mil. liarden Mark und 100 Millionen Mark Geldſtrafe eptl. 10 Tage Gefängnis und Veröffentlichung in der„Volksſtimme“ und im„General⸗Anzeiger feſtgeſetzt. Zugleich werden der Beſchuldigten die Koſten auferlegt. 691² Mannheim, den 11. Oktober 1923. Badiſches Amtsgericht S. G. 3. Handelsresister. Zum Handelsregiſter B Band VIII.⸗Z. 5, Firma„Mineralölraffinerie Rheinau Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Rheinau, wurde heute eingetragen: Durch Beſchluß der Geſell⸗ ſchafterverſammlung vom 1. September 1923 iſt Statt mein lieber M Mannheim, Nach schwerem Leiden verschied am 17. Oktober den Theodor Sonntag im vollendeten 56. Lebensjahre. Die Beerdigung findet am 19. Oktober, nach-· mittags 3¼ Umhr statt. Tüchtige besonderer Anzeige. ann, unser herzensguter Vater gewöhnt, mit p 3, 7. In tiefer Trauer: Frau Fanny Sonntag Arthur Sonntag Triny Sonntag. 24239 tisch erfahrenes gebi gesucht. der Geſellſchaftsvertrag abgeändert und neugefaßt. Auf die eingexeichte Urkunde wird Bezug genom⸗ men. Wenn mehrere Geſchäftsführer beſtellt ſind, ſo wird die Geſellſchaft durch mindeſtens zwei Ge⸗ ſchäftsführer oder durch einen Geſchäftsführer und einen Prokuriſten vertreten. Gegenſtand des Unter⸗ nehmens iſt jetzt: a) Erwerb, Verwertung und Veräußerung von Mineralölen und ſonſtigen Oelen, von Mineralölprodukten und ſonſtigen Oel⸗ produkten aller Art, ſowohl für eigne als für fremde Rechnung bp) Betrieb von Unternehmungen, die auf die Beförderung, die Lagerung und den Abſatz von derartigen Produkten gerichtet ſind, c) Betrieb aller Geſchäfte, die mit den vorſtehend zu à und b bezeichneten Zwecken in irgend einem Zuſammenhange ſtehen. Die Bekanntmachungen der Geſellſchaft erfolgen nur durch den Deutſchen Reichsanzeiger. 162 Mannheim, den 12. Oktober 1923. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. Ich fiihre nein Friseurgeschäft: Damenfrisieren, Kopfwaschen, Haararbeiten, Herren-Haarschneiden u. Toiletteartikelverkauf in unverändeter Weise weiter. 4237 A. Bieger, D 1, 1, gegenüb. Kondit. Thraner emeee N Jllallenmach Iflels.Aubet jiefern zum Tagespreis ab Werk Dresden Boꝛ865 Jereinigte Briteflwerke Allengesellscaft Dpanlan-I Tele-Acb. Jerbnle. 1. Habenzinſen: 2. Kreditbedi *.425 1 L vorläufig 3. Gebühren für Scheckbüchern: 17 9 5 4. Weriſtellung vo auf das eigene Papiere bis 11 Mannheim, Ludwigshaſen a. Aan unsere RKundschaft! Wir bitten von nachſtehenden Beſchlüſſen unſerer Vereinigung Kenntnis zu nehmen: 6914 Wir vergüten auf proviſionsfreier und pro⸗ viſionspflichtiger Rechnung, rückwirkend vom 15. September 1923 ab, ½ 0 pro ugen: Die Gebühr die beträgt, ſoweit nicht bereits höhere Beträge belaſtet oder vereinbart ſind, für die Zeit vom.—15. Oktober 1923 Für reine Effekten⸗Debitoren betragen die Sãtze: 0 für die Zeit vom.—15. Oktober 1923 — vorlälifig mindeſtens 9 0 pro Tag. Für die Ausgabe von Scheckbüchern berech⸗ nen wir unſere Selbſtkoſten und zwar: für 50 Formulare= 1 Goldmark Scheckentnahmen werden von jetzt ab, ohne Rückſicht ob aviſiert oder nicht aviſiert, per Tag der Einlöſung belaſtet. 5. Werkſtellung von Scheckeinreich⸗ ungen: Beſtätigte Reichsbankſchecks und Schecks Haus in Mannheim und Ludwigshafen ſchreiben wir, falls die Wert Eingangstag gut Voreinigung Mannheimer und Ludwigshatener Banken und Bankiets. Tüchtige Stenotypistin an sorgfältiges und flottes Hrbeiten mit hinreichenden und langjährigen Erfahrungen, bisher nur in grossen Betrieben tätig, zum baldigen Ein- tritt gesucht. Hngebote unt. M. F. 155 an die Geschãftsstelle ds. Bl. S234 Ein in allen 1 0 der Haushaltung prak- ddetes Fräulein, an gründ liche Ordnung und Sauberkeit gewöhnt, zur(6880 Sintze der Hausirau Beste Empfehlungen erforderlich. Zeitgemäße Vergütung eventl. Familienanschluss. Ang. u. H. 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Wertſtellung von Jahlungen und Giroüberweiſungen: Zahlungen und Giroüberweiſungen, die bis 42 Uhr eingegangen ſind, ſchreiben wir Wert nächſten Werktag gut, ſpätere Ein⸗ gänge Wert übernächſten Werktag 5 Anſchaffungen des Gegenwertes von bei den Mitgliedern unſerer Vereinigung ge⸗ tätigten Käufen von Wertpapieren und ausländiſchen Zahlungsmitteln bringen wir Wert Tag des Eingangs gut, falls der Zweck der Anſchaffung im Aofs kenntlich gemacht iſt und die Anſchaffung bis 11 Uhr +.50„ ſpäteſtens vorliegt. n Scheckenknahmen: 7. Amſätze unter 500 miionen Mark: Umſäße unter 500 Millionen Mark im Ein⸗ zelfall bitten wir nach Möglichkeit zu ver⸗ meiden, da wir für derartige Umſätze außer den ſonſtigen Gebühren von jeßt ab eine Sondergebühr von 5 Millionen Mark be⸗ rechnen müſſen. . Telegraphiſche Aeberweiſungen: Für telegraphiſche Ueberweiſungen berech⸗ nen wir unſere eigenen und fremden Aus⸗ lagen, mindenſtens jedoch 5000. endgültig⸗9% pro Ta 16.—31. Oktober 192 die Ausgabe von Uhr eingereicht werden. Nh⸗ den 17. Oktober 1923. geg. hohen Lohn geſucht. 10 000 Goldmark z. verk f. größ. Saal z. kauf. geſ. fdebtiches Mägchen i. klein. Haush.(2 Perſ.) 4222 Friedberger, Lameyſtraße 23. Mittwochs u. Samstags eine Frau zum Waſchen und Putzen geſucht. 4229 E Ordentlich! weibliche ganz oder tagsüber in beſſer. Haushalt gefucht. 4232 Weil, L 3. 3a III. Sähbnes Asöchig. Raus in gut. Lage m. ſof. frei⸗ Regelmäßiger Personen- und Fracht i eigenen Dampfern. Anerkannt verzügſſoe Unter. bringung u. Verpflegung f. Reisende aller Klassen neleesebsenversteneruns NAhere Auekunft durogh NDNiR FASIEN-ATNATLiR werd. 2 Zimm.⸗Wohn. f. Vermittl. verb. Ang. u. C. T. 67 a, d. Geſchäftsſt 4228 20 wenig geſpielte u n 3 R E 1 E N 7 rtretungon ee in Mannbelim: Norddeutscher Lieyd Waldhofſteaße 8 Generel-Agentur, Hansa-Haus 5 1, 7/8, ———— in Baden-Baden: Lloyd-Reisebüro W. Laug- 755 guth, Lichtenthalerstr. 10, Café Zabler, auf-Gesü I 7 in Heldelberg: M. Kochenburger, Haupt · *5 ee straße 131, 835 Einriehtung für Kleineres in Karlsruhe: Norddeutscher Lloyd, Agentur, Baugeschatt Karl Eriedrichstraße 22, in Ludwigshafen: Peter Rixlus, G. m. b.., 3. kauf. geſ. Ang. u. O. Ners 1. 59 a. b. Geſchäfteft Oggersheimerstraße 34, 17 5 in Ludwigshafen: Wühelm Lohann, Wrede 4214 straße 7.— nnnn, i. gut. Zuſt. ev. m. Rohr in Weinheim: Heinr. Foerster, Ehretstr. 7. P. Meder, Schlachthof⸗ Reſtauration.*4228