Wnnnn begnügen müßten. kommt! ͤ—————— Donnerstag, 18. Oktober Bezugsprelſe: In Mannheim u. Umgedung in der laufenden woche Mk. Zoo odo ooo. die monatlichen Sezleher verpflichten lich bei der Oeſtellung des Abonnements die während der Sezugszeit notwendigen preis erhöhungen zu bezahlen. poſt⸗ ſcheckkonto N 17800 farisruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle Mannheim E6. 2.— Geſchäfts⸗Nebenſtelle Neckarſtadt, wald⸗ dofſtr. 6. Fernſpr. Nr. 7931. 7942, 7083, 7948, 705. Telegr.⸗Aör. Seneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmak. Beilagen: Der Sport vo — —— Abend⸗Ausgabe m Sonntag— Modezeitung— Aus Seit und Leben mit Mannheimer Frauen-Seitung und Mannheimer Mufi Verkaufspreis 50 Millionen Mark 1923— Nr. 484 duſchlag für Geloentwertung: Rllgemeine Anzeigen Grund⸗ zahl 3zoo d Schlüſſelzahl des vereins deutſcher Zeitungsver⸗ leger dco ooo 240 000 000. Für Anzelgen an beſtimmten Tagen Stellen u. Rusgaben wird keine verantwort. üdern. höh. Sewalt, Streiks, Setriebsſtörung. uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſpr. ſür aus gefall.od. beſchrünkt. Aus gaben od. f. verſp. Rufnahme v. Nnzeigen. Ruftr. öd. Fernſpr. oh. Sewühr. Serichtsſt. Mannheim k⸗-Seitung Das Ergebnis der zweiten Demarche Berlin, 18. Okt.(Von unſ. Berliner Büro.) Der amtliche Bericht des Herrn v. Hoeſch über ſeine geſtrige Miſſion bei Poincare wird heute nachmittag veröffentlicht werden. Das Reichskabinett hat ſich geſtern und heute mit dieſen Fragen beſchäftigt. Der„Matin“ gibt über den Verlauf der Demarche folgende Schilderung: Der deutſche Geſchäftsträger hatte den Auftrag ſeiner Regierung, die Aufmerkſamkeit des Miniſterpräſidenten auf gewiſſe Punkte zu lenken. Zuerſt hat er ihm beſtätigt, daß die Eiſen⸗ bahner der beſetzten Gebiete den formellen Befehl ihrer Verwaltung erhalten haben, die Ar beit wieder aufzu⸗ nehmen. Poincare habe ſich gewundert, daß gewiſſen Eiſenbah⸗ nern, namentlich denen der Pfalz, für drei Monate der Lohn im Voraus bezahlt worden ſei. Wie es ſcheine, ſei das ein Irrtum Poincares geweſen, denn die Eiſenbahner der Rheinlande hätten nur für einen Monat Lohn erhalten, was übrigens bei den deutſchen Beamten Gewohnheit ſei. Hierauf ſetzte der deutſche Geſchüftsträger auseinander, daß in den ihrer Autorität unterworfenen Gegenden die deutſche Regierung gezwungen ſei, auf die Sinziehung der Kohlenſteuer zu verzichten und daß auch die Ausfuhr⸗ lizenzen aufgehoben werden müßten, um den Induſtriellen die Möglichkeit zu geben, den Herſtellungspreis auf das Goldmark⸗ niveau, das überſchritten worden ſei, zurückzuführen. Herr von Hoeſch habe auch erklärt, daß es der Reichskanzler wegen der Finanzlage Deutſchlands für unmöglich halte, den Induſtriellen ihre Sachlieferungen zurückzuerſtatten. Poincare habe dem entgegengehalten, es handle ſich hier nicht um die Ausführung von Kapitalien nach dem Ausland, ſondern um eine inländiſche Zahlung Die Papiermark, ſo niedrig ſie auch ge⸗ ſunken ſei, ſei das Geld, mit dem ſich die Beamten des Reiches Warum würden ſich nicht auch die Induſtriellen damit begnügen, die ja auch ihrerſeits ihre Arbeiter damit bezahlten. Uebrigens ſei dieſe Bezahlung in Papiermark nur ein Uebergang, da Deutſchland angekündigt habe, daß es eine neue Währung ſchaffen wolle. Alles, was der Miniſterpräſident aber verlange, ſei, daß die Sachlieferungen wieder aufgenommen würden, damit man endlich wieder in den Zuſtand verſetzt werde, wie es vor dem vaſſiven Widerſtand geweſen ſei und damit Deutſchland ſich nicht ſofort wieder der Feſtſtellung einer Verfehlung ausſetze. Es ſtehe der deutſchen Reaierung frei, unverzüglich bei der Reparations⸗ kommiſſion ein Verlangen auf Herabſetzung des Lieferungspro⸗ gramms zu ſtellen. Es liege ja auch in ſeiner Abſicht. Poincare habe dann auch ſeine Verwunderung ausgedrückt, daß der Reichs⸗ kanzler in dem Augenblick, in dem er erklärt habe, daß er lebhaft die Wiederaufnahme der Verhandlungen mit Frankreich wünſche, ſeine Abſicht kundgegeben habe, die Sachlieferungen nicht zu be⸗ die Maske iſt gefallen! Berlin, 18. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) Der geſtrige Schrilt unſeres Geſchäftsträgers in Paris bei Poincare, auf deſſen Bedeu⸗ kung wir bereits mehrfach aufmerkſam gemacht haben, war dazu be⸗ ſtimmt, einwandfreie Klarheit zu ſchaffen. Die haben wir nun: Frankreich lehntees ab, daran mikzuwirken, daß die Wirkſchaft im Ruhrgebiet wieder in Gang Die Folge wird ſein, daß vom 21. Okkober ab über eine halbe Million Bergarbeiter auf der Skraße liegen werden. Die RKegierung iſt nicht in der Lage, Kredite an die Induſtriellen weiter zu zahlen, dieſe kann auch die Kopf⸗ ſteuer nicht entrichten und unter ſolchen Amſtänden auch die dahlen Reparatfionsleiſtungen nicht wie der aufnehmen. Für all das Schreckliche. das noch kommen mag, wird Poincare die Ver⸗ agtworfung zu kragen haben. Nunmehr kann es leider keinem Zweifel mehr unterliegen: Das Poincareſche Frankreich hal kein anderes Ziel, als Deukſchland zu vernichten. Es denkkt, was ja ganz offen erklärt wird, gar nicht daran, aus dem beſeizten Gebiet heraus zugehen. Charakler⸗ iſtiſch dafür iſt, daß die iſenbahnregie die Herausgabe einer Anzahl neuer Linien verlangt, ſo Weſel—Emerich, Frunkfurt—Darmſtadt und eine Linie bei Worms. Es wird ſich fragen, ob die Entente dieſen Weg gewallſamer Jerſtörungen gemeinſam gehen wird. Soweit wir unkerrichtet ſind, iſt die Regierung gewillt, auch nach dieſer Richtung in allernäch · ſter Zeit völlige Klarheit herzuſtellen. Franzöſiſche Beoͤenken gegen Poincarés politik Die„Journee⸗Induſtrielle“ ſchreibt, ſie würde ſich wundern, wenn die Politik Poincares gegenüber Deutſchland nicht demnächſt einen Sturm des Auslandes beſtehen haben werde. Seit einigen Tagen mache ſich die Tätigkeit des Foreign Office und des engliſchen Schatzamtes in ziemlich offenbarer Weiſe auf diverſen Punkten des diplomatiſchen Schachbettes geltend. So werde die Oeffentlichkeit in Italien ſtark bearbeitet und bei ge⸗ wiſſen Wortführern aller alten Theſen erkenne man das chroniſche Mißtrauen gegenüber Frankreich. Sogar in Belgien ſeien der⸗ artige Strömungen an die Oberfläche gelangt. Die Einſtellung des paſſiven Widerſtandes, die inneren Unruhen in Deutſchland und die ſeparatiſtiſchen Kundgebungen hätten das Mißtrauen derer wieder hervorgerufen, die innerhalb und außerhalb Europas von einer cventuellen Hegemonie Frankreichs auf dem Kontinent ſprächen. Dieſe Beargwohnungen ſeien unbegründet, ſowohl was die Abſichten als die Mittel der franzöſiſchen Politik betreffen. Uebrigen⸗ handele es ſich bei der Formel„kontinentale Hegemonie“ um eine Ueber⸗ lebtheit, die keinen wirklichen Sinn mehr habe in einer Zeit, in der Europa, was ſeiße Ernährung beirifft, von allen anderen Teilen der Welt abhänge, und in der infolgedeſſen die wirkliche Hegemonie 85 auf dem Feſtlande, ſondern auf dem Meere ausgeübt werden önne. Aber dieſe Theſe könne leicht überall da entwickelt werden, wo man noch die Erinnerung an Napoleon ſich bewahrt habe. Man werfe Frankreich vor, daß es nicht ſeine Anſichten über das wirt⸗ ſchaftliche und finanzielle Reparationsproblem kundgebe. Eine Menge Ausländer, von denen einige ſehr guten Glaubens ſeien, kcagten rankreich an, es wolle nicht bezahlt ſein. Gewiſſe unvorſichtige Kampagnen franzöſiſcher oppoſitioneller Zeitungen, auch Aeußerungen von unbeſonnenen Politikern und Publiziſten hätten dieſe abſurde Idee aufgebracht, die man nicht genügend be⸗ kämpft habe. Die ſcheinbare Reue Deutſchlands einerſeits und die Beweiſe von Aufrichtigkeit, die die franzöſiſche Regierung fordere, gäben denen, die die franzöſiſche Politik bekämpften, Gelegenheit zu ſagen:„Nun ſeht ihr es ja, die Einſtellung des paſſiven Widerſtandes war nur ein Vorwand. Die Franzoſen wollen garnicht bezahlt ſein; ſie ſuchen nach dilatoriſchen Mitteln.“ Daraus ſei eine Atmoſphäre entſtanden, die aufs neue Vermittlungsinitiativen günſtig ſei. Man müſſe wahrheitsgemäß ſagen, daß das wirtſchaft⸗ liche und finanzielle Problem, das ſich an der Ruhr aufwerfe, namentlich die Wiederaufnahme der Sachlieferungen, eines der ſchwierigſten ſei, das Hindernis aller Art ſchaffe, die man nicht genügend vorausgeſehen habe. Hinter dieſem Problem könne ſich das doppelte Verlangen eines vollkommenen Moratoriums und einer Lockerung der Okkupation auftun, das Frankreich weit zurück⸗ ſchlagen werde. Poincare habe ſchon andere Schwierigkeiten beſiegt und erxwirkt. Aber ſo ſehr er auch Herr ſeiner Methoden und ſeiner allgemeinen Verhaltungslinie ſei, er könne ſich nicht genug mit der Art techniſcher, wirtſchaftlicher und finanzieller Vorausſicht beſchäftigen, durch die jene Politik unterſtützt werden müſſe. Die Keparationskohlen Berlin, 18. Okt.[Von unſerm Berliner Büro.) Aus Paris wird der„B..“ gedrahtet: Der Düſſeldorfer Berichterſtatter des „Matin“ meldet ſeinem Blatte, daß geſtern vormittag Hugo Stin⸗ nes, begleitet von den Herren Klöckner und Vögler bei der interalliierten Kontrollkommiſſion in Düſſeldorf ſich einfand, wo er nach dem Direktor der Kommiſſion Franzen fragte. Dieſer war jedoch nicht anweſend. Stinnes und ſeine Begleiter wurden von dem franzöſtſchen Direktor Neveyons ſowie von dem Leiter der bel⸗ giſchen Delegation Hannecort empfangen. Stinnes habe ſich der Kommiſſion als Wortführer aller Grubeneigentümer vorgeſtellt. Als Inhalt der Erklärung von Stinnes berichtet der„Matin“, daß Stin⸗ nes mitgeteilt habe, die Induſtriellen des Ruhrgebietes ſeien nicht geneigt, die koſtenloſen Kohlenlieferungen für die Reparationen wieder aufzunehmen, ſolange die Zah⸗ lungen dieſer Lieferungen durch das derzeitig ganz vermögensloſe Reich nicht garantiert ſeien. Der„Matin“ bringt dann noch eine mit vielen Ziffern auf⸗ gemachte Rechnung, deren Wiedergabe ſich erübrigt, da ſie offenſicht⸗ lich von falſchen Vorausſetzungen ausgeht. Das eine ſteht jedenfalls feſt, daß die deutſche Kohlenförderung durch die von den Franzoſen erhobenen Kohlenſteuer— die am letzten Samstag vom Reichstag aufgehoben worden iſt— und die Reparationslieferungen eine 50prozentige Vorbelaſtung erfährt, die jegliche Produk⸗ tion von vornherein unmöglich macht. Reegie und deutſche Eiſenbahnen Havpas berichtet aus Düſſeldorf: Ende der vorigen Woche ſeien Verhandlungen zwiſchen der franzöſiſch⸗belgiſchen Regie und Ver⸗ tretern der deutſchen Eiſenbahner über die techniſchen Fragen ge⸗ führt worden, die ſich auf die Wiederaufnahme der Arbeit und auf die Frage der Wiederaufnahme des Betriebes zwiſchen dem beſetz⸗ ten und dem unbeſetzten Gebiet bezogen hätten. Im Einverſtänd⸗ nis mit General Degoutte und Tirard ſeien gewiſſe kate⸗ goriſche Bedingungen geſtellt worden. Die deutſche Eiſen⸗ bahnverwaltung habe nunmehr zur Kenntnis gebracht, daß ſie dieſe Bedingungen nicht annehmen könne, weil hierzu die deutſche Regierung allein zuſtändig ſei. Unter dieſen Umſtänden werde ſich die franzöſiſch⸗belgiſche Regie bis auf weiteres lediglich mit einer Verbeſſerung des Dienſtes im beſetzten Gebiet begnügen, jedoch nicht die Eiſenbahnverbindungen mit den deutſchen Eiſenbahnen aufnehmen. Havas berichtet aus Düſſeldorf: Die Verhandlungen, die über die Wiederaufnahme der Arbeit bei der Poſt⸗ und Tele⸗ graphenverwaltung in Düſſeldorf geführt worden ſeien, hätten eine Einigung herbeigeführt. Die Wachpoſten würden bei⸗ behalten. Die Gebäude der Oberpoſtdirektion bleiben requiriert und würden auch fernerhin dem Telegraphendienſt der Rheinarmee Unterkunft gewähren. Das Los der Ausgewieſenen Nach dem bisherigen Ergebniſſe der Verhandlungen mit der franzöſiſchen Eiſendahnregie über die Wiederaufnahme des Eiſen⸗ hahnverkehrs im beſetzten Gebiet ſind zwar die Ausweiſungen des Eiſenbahnperſonals ausgeſetzt worden, es kann aber leider mit einer alsbaldigen allgemeinen Rückkehr der Ausgewieſenen nicht gerechnet werden. Die Beſtrebungen der deutſchen Regie⸗ kung gehen natürlich dahin, zu erreichen, daß die Ausgewieſenen vollzählig zurückgenommen werden; in welchem Umfange ſich dieſe Hoffnung verwirklichen wird, ſteht allerdings dahin. Inzwiſchen müſſen die Ausgewieſenen weiter in ihren Behelfswohnungen bleiben. Ganz abgeſehen davon, daß ihre ſeeliſche Stim⸗ mung durch die lange Trennung von der Heimat naturgemäß ſchwer leiden muß, befinden ſie ſich in ſehr mißlichen Verhält⸗ niſſen, weil ſie ſich mit Vorräten an Brennſtoffen und Lebensmitteln, insbeſondere mit Kartoffeln, wegen der Ungewißheit ihrer Lage nicht eindecken konnten. Die Ausgewieſenen, die wider ihren Willen in dieſer peinlichen Lage zurückgehalten werden, müſſen alſo die gebo⸗ tene Gaſtfreundſchaft noch weiter in Anſpruch nehmen und bedürfen nach wie vor der verſtändnisvollen Beihilfe der Zu⸗ fluchtsgemeinden und überhaupt aller, die in der Lage ſind zu helfen. Die Lage in Bayern Der nationaliſtiſche„Völkiſch Beobachter“ und das Kampfbundorgan„Heimatland“, die 10 Tage verboten waren, ſind jetzt bei ihrem Wiedererſcheinen voll von Kritiken an der Tätig⸗ keit des Generalſtaatskonnniſſars v. Kahr. Die Artikel dieſer Blätter laſſen ſich in ihrer Grundtendenz dahin charakteriſieren, daß der Kampf gegen den von Kahr geſteuerten Kurs erneut in ſachlich⸗ ſchärfſter Form zum Ausdruck gebracht wird. Der aus der Haft entlaſſene Freikorpsführer Roßbach wird am ſene bei der Feier der Roßbach⸗Abteilung München und des deutſchen Kampfbundes im Löwenbräu mit einer Rede vor ſeine An⸗ hänger treten. Auch Hitler wird dort ſprechen. Nach bayeriſchem Muſter Die Vereinigung der vaterländiſchen Verbände Heſſens hat an die heſſiſche Regierung eine Eingabe gerichtet, in der die ſchärfſte Bekämpfung aller marxiſtiſchen und kommu⸗ niſtiſchen Machenſchaften, umfaſſende Maßnahmen auf wirtſchaft⸗ lichem Gebiet, beſonders in den Fragen der Volksernährung, aus⸗ reichender Schutz für Stadt und Land, ſchärfſtes Vorgehen gegen jede ſeparatiſtiſche Bewegung und Uebergagung de Regierungs⸗ gewalt auf einen Generalſtaatskommiſſar, entſprechend dem bayriſchen Vorgehen, gefordert wird. Die Vereinigung blicke mit Vertrauen auf die Perſönlichkeit des Generalſtaatskommiſſars, in Bayern von Kahr und halte die engſte Fühlungnahme mit ihm für ein Gebot der Stunde. Der RKonflikt mit Sachſen Berlin, 18. Okt.(Von unſerm Berliner Büro.) In unterrich⸗ teten Kreiſen glaubt man nicht, daß es wegen der Zuſpitzung der ſüchſiſchen Dinge zu einer Kabinettskriſe kommen wird. Man weiſt darauf hin, daß es doch ein Unterſchied ſei, zwiſchen den Forderungen, die eine Partei erheben zu müſſen glaubt und der Stellung, die Angehörige derſelben Partei als Mitglieder der Regie⸗ rung einnehmen. Zudem betont man, daß es ſich bei der geſtrigen Entſchließung des ſozialdemokratiſchen Parteivorſtandes in keiner Weiſe um ein UÜltimatum gehandelt hätte. Innerhalb der ſozialdemokratiſchen Führerſchaft verſchließt man ſich nicht der Er⸗ kenntni daß die Verhältniſſe in Sachſen nachgerade unerträglich geworden ſind, und ſo darf man wohl darauf rech⸗ nen, daß die Erregung, die aus dem Schritt des Parteivorſtandes zu ſprechen ſcheint, in Verhandlungen und mit gütlichem Zuſpruch zu beſänftigen ſein wird. Auf das gegenüber Sachſen einzuſchlagende Verfahren werden, wie wir annehmen möchten, dieſe Dinge keinen Einfluß haben. Von der„Voſſ. Ztg.“ iſt heute früh angeregt worden, den mili⸗ täriſchen Ausnahmezuſtand aufzuheben und ihn durch einen zivilen zu erſetzen. Das wird nicht geſchehen. Gerade an der vor allem ausſchlaggebenden Stelle im Reich iſt man überzeugt, daß ohne den militäriſchen Ausnahmezuſtand in das auseinanderberſtende Staatsgefüge überhaupt keine Ordnung zu bringen iſt. Vermutlich wird nach Ablauf des Ultimatums in Sachſen militäriſch eingegriffen werden. Man iſt in Berlin der Auffaſſung, daß die Reichsregierung ihre letzte Autorität einbüßen würde, wenn ſie ſich nicht gegen Dr. Zeigner und ſeine kommuniſtiſchen Helfershelfer durchſetzt. Keine Eigenmächtigkeit des Generals v. Müller In einigen Berliner Morgenblättern iſt die Lage in Sachſen wie ſie ſich durch den Brief des Generals von Müller an den ſäch⸗ ſiſchen Miniſterpräſidenten kennzeichnet, ſo dargeſtellt worden, als ſei Generalleutnant von Müller in unverantwortlicher Weiſe ſelbſtändig vorgegangen. Dieſer Anſicht wird von zuſtändiger Seite entgegengetreten. Es wird erklärt, daß der Schritt des Wehrkreiskommandanten im Einvernehmen mit dem Reichspräſidenten, dem Reichskanzler und dem Reichswehrminiſter erfolgt iſt. Falls dem General von Müller bis heute mittag keine Antwort der ſächſiſchen Regierung zugegangen ſein ſollte, wird er weitere Weiſungen von der Reichs⸗ regierung einholen und alle weiteren Schritte im Ein verneh⸗ men mit der Reichsregierung unternehmen. Die Behauptungen Zeigners Klatſch oder Schwindel! Der ſächſiſche Miniſterpräſident hat geſtern im ſächſiſchen Land⸗ tag erklärt, die bayeriſche Regierung habe in Berlin eine Note über⸗ reicht, die dagegen Proteſt erhebt, daß ein von der bayeriſchen Re⸗ gierung verbotener Betriebsrätekongreß unter dem Schutz der ſäch⸗ ſiſchen Regierung in Dresden abgehalten wurde. Wie wir von zu⸗ ſtändiger Seite erfahren, iſt an dieſer Behauptung kein wah⸗ res Wort. Es müſſe bedauert werden, daß eine derartig falſche Nachricht von verantwortlicher Seite der Oeffent⸗ lichkeit übergeben wurde, ohne in eine Prüfung des Tat⸗ beſtandes einzudringen. Die kommuniſtiſchen Miniſter keichsratsmitglieder Die ſächſiſche Regierung hat die neuen kommuniſtiſchen Miniſter Böttcher und Wirtſchaftsminiſter Heckert zu Mitgliedern des Reichsrats ernannt. Das rote Tuch Der ſächſiſche Landtag wird ſich heute mit den Inter⸗ pellationen der Sozialdemokräten und Kommuniſten über die Verbindung der Reichswehr mit illegalen Organiſationen befaſſen, wobei Dr. Zeigner längere Mitteilungen machen wird. ö Dder Schweizer Jonen⸗Konflikt Der Schweizer Bundesrat ließ am Mittwoch durch ſeinen Geſandten in Paris Poincaré ſeine Antwort auf die franzöſiſche Note in der Zonenfrage erteilen. Die Note des Bundesrats beſtreitet, daß die Schweiz ſich den Verpflichtungen des Artikels 435 des Verſailler Vertrages entziehen wolle, ſie ſtellt aber andererſeits feſt, daß der Artikel nur in dem Sinne geltend gemacht werden könne, dem die Schweiz zuſtimme. Solange ſeine Tragweite nicht geklärt ſei, könnten die Verhandlungen kein befriedigendes Ergebnis haben. Unter den durch Frankreichs einſeitiges Vorgehen geſchaffenen Umſtänden könne der Bundesrat nicht weiter ver⸗ handeln. Der Bundesrat weiſt den Vorwurf der dilatoriſchen Behandlung der Angelegenheit zurück und teilt Frankreich nochmals mit, daß die Genfer Handelskammer mit der Ausarbeitung eines neuen Konventionsentwurfes beſchäftigt ſei, der Mitte Oktober vor⸗ liegen werde. Schließlich ſchlägt der Bundesrat vor, die Streit⸗ frage dem internationalen ſtändigen Gerichtshof im Haag oder irgend einer anderen Schiedsinſtanz zu unterbreiten, die der fran⸗ zöſiſchen Regierung genehm wäre. Die Note ſchließt: Frankreich und die Schweiz ſind in gleicher Weiſe Mitglieder des Völker⸗ bundes, zu deſſen erhabenſten Zielen es gehört, Streitigkeiten unter den Völkern unter Ausſchluß der Gewalt einer gütlichen Löſung zu⸗ zuführen. Der Bundesrat gibt ſich gerne der Hoffnung hin, die Regierung der Republik werde beſtrebk ſein, die guten Beziehungen, 15 beiden Staaten ſeit Jahrhunderten verbinden, aufrechtzu⸗ erhalten.* München, 18. Okt. Die Poſtverwaltung hat in Vollzug der Anordnung des Generalſtaatskommiſſars über die Milch⸗ erzeugniſſe aus Bahern ſtrengſte Maßnahmen getroffen, um Verſand dieſer Erzeugniſſe durch die Poſt zu unter⸗ inden. 5 Paris. 18. Okt. Nach der Meldung einer Nachrichtenagentur aus Madrid. wird der Präſident des Direktoriums, General Primo de Rivera den König auf ſeiner Reiſe, die er nach Rom unter⸗ nehmen wird, begleiten. N * . 2 e 5 97 Aebene aeae khton hat einſtimmig beſchloſſen, Ungarn zur Aufnahme einer äußeren Anleihe zu ermächtigen. * N. Griechenland weitergeht. 5 in der Zeit von 11 2. Seife. Nr. 480 10 Manunheimer Seneral⸗Anzeiger Abend⸗Ausgabe) Städtiſche Kachrichten Die Entſpannung der Lage die in den geſtrigen Abendſtunden eingeſetzt hat, da weiſe an. Der Verkehr in der Breiteſtraße und in den iſt bei weitem nicht mehr ſo lebhaft, ohwohl das ſchöne Herbſtwetter anhält. völlig normalen Ausſehen des Straßenbildez ſpr noch zahlreiche Läden weſen zu ſein Die Polizeidirektion hat, in dieſer Nummer hervorgeht, von der führung der nahmezuſtand Ausna Der Vertrieb'von 0 Der jederzeitigen Widerrufs worden. digen Generalſtreik gefolgt ſind Arbeit wieder aufgenommen worden. mittelgeſchäfte in der Innenſtadt und in der Neckar⸗ In den Betrieben, die geſtern der Aufforderung zum 24ſtün⸗ „iſt im Laufe des Vormittags die Daß die Lebens⸗ Die Anſammlungen in der Innenſtadt haben aufgehört. anderen Hauptſtraßen als in den letzten Tagen, Man könnte von einem echen, wenn nicht geſchloſſen wären. Lehensmittelgeſchäfte ſcheinen in der Hauptgeſchäftszeit geöffnet ge⸗ wie aus der Anzeige Ermächtigung, bei der Aus⸗ Beſtimmungen der Verordnung über den hmen zu bewilligen, macht, da die verfloſſene Nacht und der verlaufen ſind. und Plätzen iſt darnach erlaubt. wird vorbehaltlich heutige Vormittag ruhig Zeitungen auf Straßen Betrieb der weiterhin geſtattet. Außetdem iſt von 15 Durchführung des Verkehrsverbots hr nachts bis 4 Uhr vormittags abgeſehen ſtadt geſtern geſchloſſen waren, iſt begreiflich. dem Lindenho da die Plünderung verſ der Beſſerung der Lage geſchäfte auch in der Innenſtadt wieder geöffnet. die geſtern ausſetzen mußte, Mindeſtlöhne für Hausangeſtellte Von geſchätzter Seite wird uns geſchrieben: giſche Correſpondenz“ bringt im redaktionellen Teil ſeiner Aus⸗ gahe vom 12. d.., Nr. 477, folgendes zur Kenntnis: Die Arbeitgeber⸗ und Arbeitnehmer⸗Kommiſſion für Haus⸗ angeſtellte hat die ortsüblichen Mindeſtlöhne für die 2. Dekade vom 11. bis 20. Oktober einſchließlich wie folgt feſtgeſetzt: Hausdamen, Wirtſchafterinnen, Haus⸗ fräulein, Stützen, Kindergärtnerinnen in ſelbſtändiger Stellung Köchinnen Kleinmädchen Allein mädchen mit Kochen Alleinmädchen ohne Kochen Hausmädchen Jugendliche Tagmädchen mit Kochen Tagmädchen ohne Kochen Jugendliche, 14—16 Jahre Aushilfen mit Kochen Aushäilfen ohne Kochen Koſtgeld M. 125 000 000. von f war man geſtern nachmittag dazu gezwungen, chiedener Geſchäfte beabſichtigt war. Infolge waren heute die meiſten Lehensmittel⸗ Die Belieferung, iſt heute wieder aufgenommen worden. Reinmachefrauen in Privathäuſern: In dieſes Gebiet gehört ohne Frage auch das Kapitel der Ver⸗ mietung und Mietung„möblierter Zimmer“. Es iſt ein ewiges Fragen und Streiten der beiden Parteien, der Mieter und der Vermieter In letzter Zeit hat das Wohnungsamt gewiſſe Richt⸗ linien aufgeſtellt und auch durch die Preſſe veröffentlicht. Der Jehler liegt aber darin, daß die betr. Zahlen und der Zeitraum, für den ſie Gültigkeit haben, reichlich ſpäb bekannt gegeben werden. Gehälter und Arbeitslöhne werden ſonſt im allgemeinen jetzt hier am Platze wöchentlich oder gar noch öfterer ausbezahlt, gerade um die Beamten und Angeſtellten vor Geldentwertung tunlichſt zu ſchützen und rechtzeitig Geld zum Einkauf und zur Erfüllung der laufenden Verpflichtungen in die Hand zu geben. Das Geld wäre alſo in der Mehrheit der Fälle da, aber die Richtſchnur, wieviel dem oft ſehr bedürftigen Vermieter zu vergüten iſt, damit auch er leben kann und möglichſt wenig unter der Geldentwertung leidet, fehlt bisher. Es wäre deshalb ein großes Verdienſt des Woh⸗ nungsamtes, die betr. Zahlen ebenfalls im Voraus für je eine Woche oder längſtens Dekade zur Kenntnis der Preſſe zu bringen und zwar tunlichſt detailliert(leeres Zimmer, möbliertes Zimmer, einfach, gut, beſonders gut, einſchließlich oder ausſchließlich Bedienung, Kaffee, Bettwäſche, Abnutzung uſw.), wie dies ja auch kürzlich für die zweite Septemberhälfte in anerkennenswerter Weiſe geſchehen iſt, doch leider erſt— post festum, Uert erfreulicher⸗ Die meiſten Aus⸗ Gebrauch ge⸗ Theater Die Macht der Feitungsanzeige Das Ende des langen Zeitungsſtreiks, der in Newyork geherrſcht hat, iſt von niemanden mit größerer Freude begrüßt worden als von den Kaufleuten und Bankiers. Die Newyorker Geſchüfts⸗ welt iſt ſich darüber einig, daß ſie durch das Nichterſcheinen der Zeitungen ungeheure Verluſte erlitten hat. Es war ihnen einfach nicht möglich mit ihren Kunden in dauernder Be⸗ ziehung zu bleiben. Das Fehlen der Anzeigen wirkte äußerſt un⸗ günſtig auf den Beſuch der Geſchäfte. Für die Wichtigkeit der Annoncen im Newyorker Leben iſt die Tatſache bezeichnend, daß an jedem Wochentag für etwa 260 000 Dollar in den Newyorker großen Zeitungen annonciert wird an jedem Sonntag für über 400 000 Dollar. Am erſten Tage nach dem Streik hatte die Newyorker „Times“ 286 Spalten Anzeigen in ihrer Ausgabe von 48 Seiten; ſie mußte aber noch 500 Spalten mit Anzeigen, die für die erſte Aus⸗ gabe aufgegeben waren, zurückſtellen. großen Geſchäfte und Bankhäuſer haben alles Mögliche verſucht um die Zeitungsanzeigen zu er ſetzen. So wurden in die Schaufenſter große Tafeln geſtellt, die die Anpreiſungen enthielten; die Wände der Geſchäftshäuſer waren über und über mit Plakaten bedeckt. Man ſchickte große Kolonnen von Leuten durch die Straßen, die Reklame⸗Plakaten herumtrugen. Ein großes Warenhaus entſchloß ſich ſogar dazu, eine Aber auch auf Der„Hambur⸗ 262 500 000 eigene tägliche Zeitung herauszubringen, die nur Anzeigen 227 500 000 enthielt, und dieſe Zeitung wurde unentgeltlich auf den Straßen 192 500 000 und in den Zeitungsbuden verteilt. Andere Geſchäfte ſchickten jeden 227 500 000 Tag durch die Poſt Ankündigungen an ihre Kunden, und als dieſe 175 000 000 Aufforderungen nicht genügend zogen, ſchickte man ſogar Telegramme 157 500 000 und eilige„Nachtbriefe“ in die Häuſer, um zu den billigen Ausver⸗ 122 500 000 an käufen einzuladen. All dieſe Anſtrengungen, die Käufer herbeizu⸗ 52 500 900 locken, hatten aber nicht den Erfolg, den eine einzige Zeitungsanzeige 42 000 000 ſonſt aufweiſt. Die Frauen vermißten beſonders die vielen Anzeigen, 17 500 000 die ſie in der Zeitung finden, und aus denen ſie ſich das ihnen Zu⸗ 52 500 000 ſagende herausſuchen können. Großen Vorteil hatten die Geſchäfte 42 000 000 in den Vorſtädten pon dem Streik, da die Vorſtadt⸗Zeitungen weiter⸗ G erſchienen und ſie ihre Ausverkäufe anzeigen konnten. Die Nutzan⸗ wendung der in Newyork gemachten Erfahrungen ergibt ſich für die mit Koft— falls unter 4 Std. beſchäftigt— M. 14 000 0 deutſche Geſchäftswelt gan; von Jeloſt mit 9 falls über 4 Std. beſchäftigt—-„ 0 8 5 5 5—ç. 5 ohne Ko„ 31*Braſilianiſches Konſulat in Baden. Der zum Braſilianiſchen für Malerſchmutz„ 42 000 000 Vizekonſul in Baden⸗Baden ernannte Herr Rudolf Scherrer wird Die Mindeſtlöhne für Reinmachefrauen in Privathäuſern ver⸗ ſtehen ſich ausſchließlich Fahrgeld. umerträglich empfunden wird, Papiergeld bezahlt wird, m gekauft werden kann. 5 vitus 10) Dieſe Mitteilung verdient in mehr als einer Hinſicht beſondere Beachtung. Fürs erſte, weil ſolche wichtigen Aufklärungen dem Hamburger Publikum in auffallender Weiſe erteilt werden und fürs zweite, weil man erfährt, daß es in unſerer großen Hanſeſtadt eine beſondere Kommiſſion der Arbeitgeber und Arbeitnehmer gibt, die nach zeitgemäßen Grundſätzen die ortsüblichen Mindeſtlöhne für Hausangeſtellte feſtlegen und zurzeit jeweils am Anfang der hetr. Dekade den Beſchluß der Preſſe bekannkgeben. N kbennen wir bis jetzt in Mannheim nicht; es beſteht hier auf dieſem cgcgehbiet ein äußerſt fühlbarer Mangel, dem im Intereſſe der beiden Parteien mit tunlichſter Beſchleunigumg abgeholfen werden ſollte Wir haben hier den Hausfrauenbund und kennen einige Dienſtbotenvereine, jede dieſer Organiſationen verfolgt mehr oder weniger energiſch ihre Ziele. Hausfrauen und Hausangeſtellten werden indeſſen bezeugen können, daß über die Höhe des Lohnes die allergrößte Un⸗ larheit beſteht und bald überhaupt niemand mehr weiß, wie⸗ viel er eigentlich zu bezahlen oder was er zu beanſpruchen hat. Hamburg zeigt ums auch auf dieſem Gebiete wieder den Weg. Wir ßſeollten dieſem Vorgehen der Hanſeaten recht bald folgen, ganz be⸗ ſonders in der Feſtlegung des Lohnes im Voraus auf Dekaden oder Wochen. Das iſt ja gerade, was vielfach und mit Recht als daß die Geldentſchädigung nicht rechtzeitig bekannt iſt und nur noch allzu oft am Ende des Monats zwar in recht großen Beträgen, aber in entwertetem it dem tatſächlich nichts mehr Rechtes Roman von Ernſt kilein. — FFortſetzung) Um das alte laſterhafte Götterge und dart unterhandeln. Prinzipien. Jetzt ſtand er an der Landungsbrücke, angetan mit ſeinem alten „Arbeitsgewand“, das er als Dragoman in Saloniki nicht gut mehr verwenden konnte. Hohe Filzgamaſchen bis über die Kniee reichend, um den Bauch den Patronengürtel und auf dem ſchwarzen e lſene Fellmütze. Die Revolverta rſicht ker 1 5 del eine verſchli Br. 1. 5 Tauſende und Abertauſende von Thavons Abenteuer Machdruck verboten) Katherini iſt ein armſeliges griechiſches Reſt von ein paar ſchmutzigen Häuſern, der Hafenplatz für das ganze Olympgebiet. Hier beginnt die Bergſtraße nach Elaſſona, das hoch oben in den Bergen liegt, und von wo ſie über den Valecikopaß hinein nach Auf dieſer Straße waren vor wenigen Jahren die Diviſionen Ehdem Paſchas zur Abwehr heranmarſchiert, da die Griechen als das erſte der Balkanvölker es unternahmen, allein die morſche Türe der Türkei einrennen zu wollen. Aber ſo morſch dieſe Türe auch damals ſchon war— die Griechen ſtießen ſich den Schädel daran wund. Ueber dieſe Straße waren einſt die Scharen Philipps von Mazedonien gezogen, als er ſich aufmachte, das ſtolze Hellas zu unterwerfen. Anderthalb Jahrhunderte ſpäter erdröhnten ſie unter den Tritten der Legionen Roms, die dem letzten der Mazedonierkönige ſein Reich zu nehmen kamen. Wieder eein paar Jahrhunderte nachher, und die wilden Haufen der nordi⸗ ſchen Barbaren ſtampfte auf ihr ſüdwärts, angelockt durch den ewig lachenden Himmel Griechenlands und ſeine koſtbaren Schätze. ſindel, das einſt auf dieſem Gipfel geghauſt hatte, kümmert ſich heute kein Menſch mehr. Ihre Namen vergeſſen, ihre Tempel verfallen——— alt iſt dieſe Hoch⸗ ſtraße über den Olymp, alt und voll Blut——— Und getzt war ſie ſo recht das Dorado der griechiſchen Räuber, die den armſeligen Dörflern das Leben ſchwer machten. Auch Salo⸗ mon hatte ſich eine Zeitlang in dieſem Gebiete betätigt, und zwar mit gutem Erfolge trotz der großen und allgeit regen Konkurrenz. Doch Salomon hatte ſeinen Revolver immer eine Sekunde früher bei der Hand gehabt, als der tüchtigſte ſeiner Konkurrenten. Salo⸗ mon hatte ſtets ein Geſchäftsprinzip in Ehren gehalten: erſt ſchießen Es geht nichts über ſolide Geſchäfts⸗ in dieſer Eigenſchaft vorläufig anerkannt und zur Ausübung kon⸗ ſulariſcher Amtshandlungen in Baden zugelaſſen. * Neue Schlüſſelzahl der Reichsbahn. Am heutigen Donnerstag iſt die Schlüſſelzahl der Reichsbahn für den Perſonen⸗ und Gepäck⸗ verkehr auf ſechshundert Millionen erhöht worden. Die bei den Sta⸗ tionen ausgehängten Umrechnungstafeln für eine Schlüſſelzahl von dreihundert Millionen werden unter Verdoppelung der Erhebungsbe⸗ träge benutzt, Monatskarten für den Monat Oktober werden von heute ab nur zum neuen erhöhten Preis ausgegeben. Bisher gelöſte Monatskarten behalten ihre Gültigkeit. Mit Fahrkarten, die in der Zeit vom 15. bis 17. Oktober gelöſt ſind, kann die Fahrt an einem beliebigen Tag innerhalb der viertägigen Geltungsdauer, alſo ge⸗ gebenenfalls auch noch nach dem heutigen 18. Oktober angetreten wer⸗ den. Das gleiche gilt für Doppelkarten und Fahrkarten in umge⸗ kehrter auch für Beförderungsſcheine für Schulfahrten. Eine Verlängerung der viertägigen Geltungsdauer dieſer Fahrtausweiſe tritt durch die Maßnahme nicht ein. Für Fahrſcheinhefte des Mittel⸗ europäiſchen Reiſebüros, die vor dem 18. Oktober gelöſt ſind, iſt der Fahrpreisunterſchied nachzuzahlen. *Neues Nokgeld der Reichsbahn. Wie aus der Anzeige in dieſer Nummer hervorgeht, gelangen nunmehr 20⸗, 50⸗ und 100⸗ Millionen⸗Markſcheine der Reichsbahn in Ver⸗ kehr. Man achte auf die genaue Beſchreibung, die in der Bekannt⸗ machung des Reichsverkehrsminiſters enthalten iſt. * Die Landesinderziffer für die Lebenshalkungskoſten(mit Be⸗ kleidung) ſtellt ſich nach den Berechnungen des Statiſtiſchen Landes⸗ amtes für den 15. Oktober auf 706 504 498(1913/14 10* Die Stei⸗ erung gegenüber der Vorwoche(120 573 426.35) beträgt ſomit 486 rozent. Ohne die Bekleidungskoſten ſtellt ſich die Landesindexziffer auf 583 623 643. Die Steigerung beträgt ſomit 474,2 Prozent. Derartiges wiſſen— trug er den alten Revolver noch im Gürtel, in dem über⸗ dies ein handliches Meſſer griffbereit ſteckte. Salomons Bruſt war noch einmal ſo breit wie gewöhnlich, denn ſie war geſchwellt von ſüßen Erinnerungen und zärtlichen Hoffnungen. Im Olymp ließ ſich leben——— Alles war beſorgt und zum Abmarſch bereit. In der kleinen Herberge war ein Mahl gerichtet, beſtehend aus Pillaf und Joghurt, den landesüblichen Schnaps Raqui nicht zu vergeſſen, ein Getränk, das der Teufel erfunden haben muß. Es ſchmeckt ganz harmlos, unſcheinbar. So wie ein milder Abſinth. Ahnungslos trinkſt du drei, vier,— nun, weil es ſonſt ſo gut ſchmeckt, fünf, auch ſechs Gläschen— und wenn du dann aufs Pferd ſteigen willſt, kannſt du den Kopf nicht vom Schwanz unterſcheiden. Vitus als erfahrener Balkanier ging dem Raqui aus dem Wege⸗ Er ließ ſich das Eſſen gut ſchmecken und ſtillte ſeinen Durſt an dem kräftigen Landwein, während Salomon es für ſeine Pflicht hielt, dem Raqui den Garaus zu machen. Bei ihm brauchten ja auch die verfluchten Schnapsgeiſter einen viel längeren Weg, bis ſie im Kopf anlangten. Während Vitus noch bei Tiſch ſaß, kamen die Zaptiehs, die Zähe, durch jahrelangen Dienſt in harter Bergesluft verwitterte Burſchen waren das, ſo recht treue Dienet des Großherrn zu Stam⸗ bul, obwohl ihnen der monatelang den kärglichen Sold ſchuldig blieb. Aber Allah iſt groß, der Sultan wejt— und die verdamm⸗ ten Räuber in unmittelbarer Nähe. Alſo taten ſie ihre ſchwere Pflicht, jahraus, jahrein. Um der Pflicht willen. Bis ſie die Kugel irgendeines im Hinterhalt liegenden Banditen erreichte. Helden, von denen die Welt nichts weiß. Helden in zerriſſenen Uniformen, mit leerem Beutel immer, mit leerem Magen oft. Männer, die dem Teufel guten Tag ſagten und dem Tod in die Fratze ſpuckten. Männer, die ſtundenlang in größter Sonnenglut zu Fuß gingen, um ihr abgetriebenes Pferd zu ſchonen. Und Männer, die kleine Kinder zerhackten, wenn es die Kinder ihrer Feinde waren. Der Führer der Zaptiehs, ein langer, ſehniger Geſell mit grauem Schnurrbart, meldete ſich bei Vitus. Der hatte ein Herz für dieſe, Sorte Leute. Reichte jedem die Hand und ſtopfte ſie voll mit Geld macht dieſen bedürfnisloſen Menſchen nicht viel. r eine Zigarette—— ah, das iſt ein Gaſtgeſchenk! Jeder der vier zündete ſich eine an, und man hielt Kriegsrat. poral, llen wir nicht den barg“ Herr,“ ſagte Jemae 4 Einb 4 erteilt. Gendarmen, die ihm ſein Freund Hamid entgegengeſandt hatte. Donnerstag, den 18. Oktober 1923 * Die Verordnung über die Kartoffelausfuhr, von der wir in letzter Nr. Mitteflung machten, iſt, wie wir, um Mißverſtändniſſen vor⸗ zubeugen, feſtſtellen möchten vom heſſiſchen Arbeits⸗ und Wirt⸗ ſchaftsminiſterium für Heſſen erlaſſen worden. Ergänzend ſei hierzu bemerkt, daß der Verſand von Kartoffeln aus Heſſen in Mengen von über 50 Zentnern nach Orten außerhalb des Wirtſchafts⸗ gebietes, zu dem außer Heſſen die Städte Frankfurt, Fulda, Geln⸗ hauſen, Griesheim a.., Hanau, Höchſt, Kreuznach, Mannheim, Weßzlar und Wiesbaden gehören, in der Zeit vom 20. Oktober bis 20, November nur mit Genehmigung der Landesverſorgungsſtelle er⸗ folgen darf. Der Genehmigungsvermerk wird durch das Kreisamt Für Bahnſendungen müſſen die Frachtbriefe den Genehmi⸗ gungspermerk erhalten, für Kraftwagen werden Erlaubnisſcheine durch die entſprechenden Stellen ausgeſtellt. *Kiein Zahlungsaufſchub bei der Betriebsſteuer. Wie einer neueren Rundverfügung des Reichsfinanzminiſters zu entnehmen iſt, beſteht bei der Betriebsſteuer nicht die Möglichkeit, die Abgabe an einem dem Abgabepflichtigen paſſend erſcheinenden Termin während des laufenden Monats wertbeſtändig zu bezahlen. Die Abgabe muß vielmehr pünktlich an dem jeweiligen Fälligkeitstag(., 15. und 25. eines jeden Monats) bei Meidung des geſetzlichen Zuſthlags von 400 Prozent des Rückſtandes für jeden angefangenen halben Monat ent⸗ richtet werden. * Bierſteuererhöhung. Mit dem 15. Oktober iſt die Bierſteuer abermals erhöht worden entſprechend den inzwiſchen eingetretenen Bierpreiserhöhungen. Mit dieſer Erhöhung iſt eine Nachſteuerpflicht für Wirte und Bierhändler verknüpft. * Eine Sammlung der Berliner Börſe für Minderbemifkelte. An der Berliner Börſe wurde eine Sammlung zur Verſorgung der minderbemittelten Bevölkerung mit Lebensmitteln eröffnet, die bis⸗ her die Summe von 150 Billionen erbracht hat. Außerdem hat ſich die Produktenbörſe durch Zeichnung von großen Poſten Lebensmitteln beteiligt. Zur Nachahmung für die Mannheimer Notgemeinſchaft empfohlen! 5 * Diebſtahlschronik. In der letzten Zeit wurde u. a. ent⸗ wendet: Im Palaſtcafs in O 7 ein Ueberzieher aus hellgrauem Stoff, mit 2 ſchrägen Außen⸗ und 1 Innentaſche.— Aus der Tor⸗ einfahrt H 3, 2 ein eiſernes Faß mit 50 Kg. Karbid.— Aus einem Pferch auf dem ehemaligen Flugplatze bei Sandhofen 8 Schafe, von denen 6 im linken Ohr kleine Blechmarken mit Nummern tragen, die 2 andern auf dem Rücken mit dem Buchſtaben F in roter Farbe gezeichnet waren.— Nachts vor dem Hauptbahnhof ein zwei⸗ räderiges Kaſtenwägelchen, mittelgroß, hellgrau geſtrichen, mit einer Lanne, auf dem Kaſten 4 Zapfen zum Einſetzen einer Pritſche.— Nachts aus einem Lager Bürgermeiſter⸗Fuchsſtraße 21 zwei Kiſten, 50& 50 K 35 Ztm. groß, gez. E. St. Nr. 2142 und 2143, enthal⸗ tend: 2 neue Schreibmaſchinen, Marke Stöver, ferner 3 gerollte Ballen in Sackleinwand, gez. mit ſchwarzem Druck„Koch und Cie., Oelsnitz im Vogtland“ Nummer 8441, 8442 und 8443, enthaltend je einen großen Zimmerteppich.— Aus dem Bedürfnishäuschen vor P 7 zum Nachteil der Stadtgemeinde ein Meteor⸗Fernzünder, wie er in Gaslaternen angebracht iſt, ferner ebendaſelbſt ein Tür⸗ knopf mit dazu gehörigem Schild aus Meſſing. Der hal 4 Ztm. Durchmeſſer. Das Schild iſt 20—25 Ztm. lang. vereinsnachrichten Der Geſangverein„Sängerluſt“ Mannheim hielt dieſer Tage im Vereinslokal„zur Landkutſche“ bei gutem Veſuch ſeine biessaheng⸗ eneralverſammlung ab. Nach der Begrüßung wurde dem 1. Vorſitzenden Adam Ammann eine begeiſterte Ovation bereitet. Herr Ammann hat 25 Jahre ununterbrochen das Amt des 1. Vor⸗ ſitzenden inne. Aus dieſem Anlaß hat der Badiſche Sängerbund dem Jubilar mit einer Ehrenurkunde und dem dazu gehörigen Ehren⸗ bundes⸗Abzeichen eine Ehrung, FJällen erfolgt. Herr Ammann hat in den verfloſſenen arbeitsreichen 25 Jahren durch ſeine meiſterhaft geſchickte Führung und ſeine guten Dan e die Sängerluſt zu ihrer heutigen Blüte und in die vorderſte Reihe der hieſigen Geſangvereine gebracht. Der 2. Vor⸗ ſitzende Karl Gruber würdigte in einer herzlichen Anſprache die Verdienſte des Jubilars. Ein dreifaches Hoch, dem das muſikaliſche Hoch folgte, beſchloß den feierlichen Akt. Hierauf verlas der 1. Schrift⸗ führer Wilhelm Bauſt die Protokolle. Der Kaſſier Wilhelm Ben⸗ der und der Kaſſier der Vergnügungskommiſſion erſtatteten die Kaſſenberichte. Durch jeweiliges Erheben von den Sitzen wurden die Ausführungen als zufriedenſtellend anerkannt. Unter tigung der Austritte hatte der Verein einen Zuwachs von 27 Mi⸗ gliedern zu verzeichnen. Zu Ehrenmitgliedern wurden durch Ueberreichung von Ehrenurkunden ernannt: Karl Braun. Geor Engert, Karl Gruber, Robert Looſe, Ludwig Nufſer, Wil⸗ helm Weiß und Ludwig Ziegler(die offizielle Ehrung wurde beim kürzlichen Stiftungsfeſte vorgenommen). Unter Hinweis auf die ernſte Lage verbreitete ſich der 1. Vorſitzende auf die im ver⸗ floſſenen würdig verlaufenen Feſtlichkeiten und Veran⸗ ſtaltungen, die im rhältnis zu früheren Jahren eingeſchränkt wer⸗ den mußten. Einen weiteren Fortſchritt der Sängerluſt bildete die Neugründung eines gutbeſetzten Hausorcheſters unter der Direktion des Sangesbruders Leonhard Ruhmann. Nach Ent⸗ laſtung des Vorſtandes wurde zur Neuwahl des Vorſtandes geſchrit⸗ ten. Gewählt wurden die Herren: Ammann, Adam, 1. Vorſitzen. der, Gruber, Karl 2. Vorſ., Bauſt, Wilhelm, 1. Schriftführer, Schröder, Wilhelm, 2. Schriftf. Bau m, Erwin, Kaſſier, Bauſt, Karl, Archipperwalter, Braun, Karl, aktiver Beiſitzer, Reibel, Georg, paſſiver Beiſizer, Scheurich, Heinrich, BVeiſitzer der Ver⸗ gnügungskommiſſion. Aus geſchäftlichen Rückſichten ſind Kaſſter Wil⸗ helm Bender und der 2. Schriftführer Friedrich Krauß aus dem Vorſtand ausgeſchieden. ——————————————— „Warum?“ „Weißt du, um die Straße herum ſtreicht ſeit ein paar Tagen mehr Geſindel als gewöhnlich. Sie könnten uns von der andern Seite abſchießen wie die Haſen. In der Nacht kommen wir leichter durch. Raſten morgen in Ajos Dimitris und ſind übermorgen in Elaſſona.“ „Ich will aber morgen dort ſein.“ 8 „Dann kann es dir paſſieren, Herr, daß du als toter Mann hinkommſt.“ Vitus ſtand auf und ſah dem alten Soldaten in das braume Geſicht. „Fürchtet ihr euch?“ 98 5 Das Geſicht Ismaels wurde noch dunkler, als es ſchon war. „Nein,“ knurrte er wie eine Dogge, die ſich zum Beißen anſchickt. „Alſo dann löos, Bruder! Die griechiſchen Antartes bringen die Leute auch erſt um, wenn ſie ſie haben.“ „Stimmt!“ ſagte Salomon. Die Zaptiehs lachten. In Wahrheit— ſie hatten gefürchtet, der Giaur werde den Rat Ismaels annehmen—— die in ganz ſeltenen * 8 Draußen ſtanden die Pferde. Früh war's noch am Tage. Mit einem Jubelruf ſchwang ſich Vitus in den Sattel——— Und ſo ritten die ſechs Männer die alte, uralte Straße bergan, dem ragenden Hochwald zu. Mitten hinein in die wildeſte Räuber⸗ romantik. *.** ö Ein Ausflug in das Gebiet der hohen Politfrl. Es kommt bekanntlich immer ander— Da ritten ſie die acht Stunden hinauf nach dem BVergneſt Ajos Dimitrios— ungeſtört, unbehelligt, wie wenn es nie griechiſche Banditen gegeben hätte. Ein Spazierritt im Bois de Boulogne konnte nicht friedlicher ſein. Aber auch wohl kaum ſchöner. Vitus, der ein halbes Jahr lang hatte Großſtadtluft atmen müſſen, pumpte ſich Herz und Lunge voll, als die Straße in den Wald einbog und deſſen kühle, würzige Schatten ſie umfingen. Da ragten mehrhundertjährige Eichen auf, prachtvolle knorrige Ge⸗ ſellen, deren Stamm ein halbes Dutzend Männer nicht umſpannen konnten. Ahorne machten ſich breit mit weit ausladenden Kronen. Buchen reckten ſich hochmütig über Eiche und Ahorn hinaus. Dann wieder ſchlank aufſtrebende Tannen in dunklen Gruppen, ernſt und feierlich ſich abhebend von dem fröhlicheren Laubholz—— 5 Gortetzung ſein), 1 ihn in den nächſten miigeführten Piſtolen, Aexte und Steigeiſen. Donnerstag, den 18. Oktober 1923 Mannheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 480 Rommunale Chronik Mieipreisermäßigung auf Koſten des Hausbeſitzers in Bayern 5 Durch die Verordnung des Generalſtaatskommiſſars für Bayern vom 3. Oktober 1923 wurde daß die in dieſer Verordnung nannten Mieter(Kleinrentner, Sozialrentner, Erwerbsloſe, ſofern 5 in öffentlicher Fürſorge ferner Kriegsbeſchädigte und riegshinterbliebene, ſowie andere Mieter in wirtſchaftlich bedrängter Lage) bis zum 15. Oktober nur die halbe geſetzliche Miete Zu entrichten haben, ferner daß 9 jetzinszahlung dieſer reduzierten Miete zu geſtatten iſt, und daß alle übrigen Mieter bis einſchließlich 15. Oktober nach dem am 28. September geltenden Lebenshaltungsindex bezahlen dürfen. Hierzu ſtellte in München Stadtrat Humar in öſſentlicher Sitzung des Stadtrats einen Dring⸗ lichkeitsantrag, daß in den Fällen, in denen der Hausbeſitzer nur die halbe Miete erhält, er auch nur die Hälfte der ſtädtiſchen Gebühren zu bezahlen braucht. Dieſer Antrag wurde gegen die Stimme des Antragſtellers abgelehnt. Ferner beantragte Humar. daß den Geſuchen um Stundung ſtädt. Gebühren von den mit der Einhebung betrauten ſtädt. Organen nachzukommen iſt. Dieſer An⸗ trag wurde durch die Erklärung des Finanzreferenten, daß, wie bis⸗ ——9 5 die Gebühren geſtundet werden, einſtimmig als er⸗ erklärt. A L. Nußloch, 13. Okt. In der letzten Bürgerausſchuß⸗ ſitzung wurden erhöht die leiſchbeſchaugebü 98 und das Ge⸗ meinderatsaverſum, wonach für den Monat eine Stunde nach—9 7vergütet wird. Der Einbau der Arztwohnung in das ehemalige „Gaſthaus zum Pflug“ wurde gutgeheißen. Auch ſoll eine Kommiſ⸗ ſion aus Erwerbsloſen, Ausſchußmitgliedern und Mitgliedern des Gemeinderats gebildet werden. die ſich mit den Forderungen der Erwerbsloſenfürſorge befaſſen ſoll. N Gerichtszeitung Eine gefährliche Hochſtaplerin übelſter Sorte, die in Budapeſt geborene Witwe Any Pfahl geb. Zugor, von Beruf Tänzerin, ſtand wegen einer ganzen Reihe von ihr begangener Straftaten vor dem Schwurgerichk Hamburg. Die Anklage warf ihr mehrere Diebſtähle, Betrügereien und ſogar Giftmiſchung und Freiheitsberaubung vor. Nach dem Ergebnis der hat die ſchon wegen Diebſtahls vorbeſtrafte Pfahl im April 1922 hier eine Dienſtbotenvermittlerin aufgeſucht, ſich als herr⸗ ſchaftliche Dame aufgeſpielt und gebeten, ihr Dienſtmädchen zum Engagement zuzuſenden. Es ſtellten ſich mehrere Mädchen ein, denen die Pfahl ihre Papiere abnahm und ihnen Stellung verſprach. Vergebens warteten die Mädchen dann auf ihre Einberufung. Sie wurden außer ihren Papieren um Lohnanſprüche für die verſäumte Zeit geſchädigt. Auf Grund der erlangten Ausweiſe trat die Pf. nachher unter falſchem Namen, nämlich unter den Namen der Mädchen, in Stellung als Dienſtmädchen, verblieb einige Tage bei den Herrſchaften und verſchwand dann unter Mitnahme von Wert⸗ gegenſtänden, wie Schmuck⸗ und Silberſachen, Bettwäſche, Klei⸗ dungsſtücke, Pelze uſw., die zu Gelde gemacht wurden. Auf dieſe Weiſe hat ſie einen Kaufmann in Berlin, einen Gaſthofbeſitzer in Peine, einen Kaufmann., einen Apotheker W. und eine Frau M. in Hamburg um erhebliche Beträge beſtohlen. Die letztgenannte Frau M. verſpürte während der Zeit, in der die Pf. bei ihr Dienſte tat, zweimal unerklärliche und ſtarke Müdigkeitserſcheinungen, und zwar nach dem Genuſſe von Tee und Milch, die von der Pf. ge⸗ reicht waren. Als die Pf. nach Ausführung eines Diebſtahls, bei dem ſie ihre Herrin eingeſperrt hatte, verſchwunden war, fand Frau M. im Küchenſchrank ein Glas mit Milchreſten und einen weißen Bodenſatz. Die chemiſche Unterſuchung des Satzes ergab, daß es Kleeſalz enthielt. Auf Grund der Feſtſtellung und in Anbetracht der erwähnten Müdigkeitserſcheinungen nahm Frau M. an, daß die Pf. ihr Gift beigebracht habe. Sie erſtattete Anzeige, die zur Mitankkage wegen Giftmiſcherei führte. Nach den Diebſtählen ſuchte die Angeklagte in Leipzig da⸗ Juweliergeſchäft von P. auf, um dort ein Kollier zu perkaufen. Es kam aber nur zum Verkauf von drei Steinen, die aus dem Schmuck⸗ ſtück herausgebrochen wurden. Bei dieſem Handel lernte ſie den Geſchäftsführer des P. namens Mr. kennen. Mit dieſem bandelte ſie an und wohnte einige Tage mit ihm zuſammen in einem Hotel. Eines Tages war ſie auch von dort verſchwunden, nachdem ſie Mr. einiges Geld und zwei Wertgegenſtände entwendet hatte. Als auf Grund der verſchiedenen gegen ſie erſtatteten Anzeigen ihre Verhaftung erfolgt war, beſchuldigte ſie Mr. in der Vorunterſuchung der gewerbsmäßigen Hehlerei, mit der Behauptung, dieſer habe ſie zu den verſchiedenen Diebſtählen veranlaßt und die geſtohlenen Wertſachen in genommen, um ſie zu verkaufen. Daraufhin iſt auch gegen Mr. Anklage erhoben worden; er befand ſich mit der Pfahl zugleich auf der Anklagebank. Die Pf. war hin⸗ ſich lich der Schwindeleien mit den Papieren und der Diebſtähle völlig geſtändia. Dagegen beſtritt ſie mit Entſchiedenheit die Gift⸗ miſcherei. Den Mitangeklagten belaſtete ſie wie in der Vorunter⸗ ſuchung. Mr. behauptete, völlig unſchuldig zu—98 Er habe nur bei dem Kollierverkauf mitgewirkt, ſonſt aber keinerlei Wertſachen bon ihr erhalten. Nach dem Auftreten der Pf. habe er nicht an⸗ nehmen können, daß das Kollier von einem Diebſtahl herrühre. Er habe die Angekla te für eine Schauſpielerin gehalten. Sie habe i agen ſo einzunehmen gewußt, daß er mit ihr in ein Hotel gegangen ſei. Nach einigen Tagen habe ſie ihn be⸗ ſtohlen und heimlich verlaſſen. Ein Sachverſtändiger, der den ver⸗ dächtigen Bodenſatz in der Milch unterſucht hat, führte aus, daß er Kleeſalz feſtgeſtellt habe. Es ſei aber unmöglich, daß Frau M. Milch mit beigemiſchtem Kleeſalz getrunken habe. Der ſehr ſaure Geſchmack würde ſie ſofort abgehalten haben, davon zu trinken. Die Geſchworenen verneinten die Schuldfrage nach Giftmiſchung. übrigen wurde die Angeklagte wegen der Diebereien in vollem ſorngng. wegen der anderen Straftaten teilweiſe ſchuldig ge⸗ Die gegen Mr. geſtellten Schuldfragen wurden verneint. Das Gericht verurteilte die Pf. zu einer Geſamtſtrafe von 3 Jahren 6 M onaten Zuchthaus, 6 Jahren Ehrverluſt und Zulaſſung von Polizeiaufſicht. Mr. wurde freigeſprochen. Jeuergefecht mit Wilderern und Holzfrevlern. Anerſchrockene dienſtliche Pfichttreue hatte am 25. Mai d. J. den Förſter b May vom Forſthaus Meſſel bei Darmſtadt in äußerft gefährliche Dage gebracht, bei der er nur knapp der Verwundung oder ſchlimmerem entging. Allein im Revier, bot er nicht weniger als vier beim Wildern und Holgfrevel betroffenen bewaffneten Gegnern die Stirn; es kam zu lebhaftem Kugelwechſel, einem förmlichen Feuergefecht. Glücklicherweiſe nahte mit der Zeit eine Anzahl der von May beſchäffigten Waldarbeiter heran, ſonſt würde ielleicht dieſer Zuſammenſtoß im einſamen Forſt für den Beamten ungünſtig Nande⸗ hahen. Als Täter waren aßge agt der 29jährige vorbeſtrafte Maurer Heinrich Emil Bender, der 27jährige vorbeſtrafte Maurer Hein⸗ vich Weißbäcker, der 20jährige Hilfsarbeiter Adam Sahm und der 26jährige Maurer Joſeph Hepp, ſämtlich aus Dieburg. Sie waren am fraglichen Tage miteinander in den Spachbrücker Gemeindewald gezogen, um nach eigenem Geſtändnis ein Habichtsneſt auszuheben und Traglaſten Holz zu erbeuten. Bender wie Weißbäcker führten ſcharfgeladene Revolver mit ſich; alle waren mit Aexten nebſt Steigeiſen verſehen. Sie beſtiegen zu rem Zweck Kiefern und brachen Aeſte in größerer Menge ab, als Förſter May ſich der Stelle näherte und den zuerſt geſichteten, ihm bekannten Bender anrief. Dieſer antwortete in grobem, drohendem Ton, nebſt ſeinen Genoſſen herunter und ſchritt ſofort mit hocherhobener Axt auf May zu, ſtieß auch drohende Worte aus, obwohl ihm letzterer warnenden Vorhalt machte. Sahm und Hepp dem Förſter in die Flanke zu gelangen und Bender rief dem im Dickicht verborgenen Weißbäcker zu, ſie un doch ſchießen oder ihm ſelbſt das Schießzeug reichen. Daraufhin iel von da der erſte Schuß, und May hörte die Kugel an ſich vorüber⸗ Feiſen, Nun gab der ſo angegriffene May einen Schreckſchuß aus dem roſmning auf Bender ab und ſtreifte ihn damit am Bein, ohne daß die vier Angeklagten eingeſchüchtert wurden. Es exfolgten von ihrer Seite zahlreiche Schüſſe auf die May ebenſo erwiderte. Dann verſchwanden die Täter vom auplatz, wendeten ſich aber noch drohend gegen die unterwegs heran⸗ mmenden Holzhauer, denen ſie auch eine für May beſtimmte Drohung Bender äußerte ſpäter, als der erwähnte tätliche Angriff ſchon abgeſchloſſen war, wer ſich nähere, dem werde der Ort zum Friedhof. Das ſchärfend in Betracht, daß gerade der meiſt Faeee Forſtſchutzbeamte egenüber derartiger Gefährdung beſonderen geſetzlichen Rückhalt bean⸗ pruchen dürfe. Das Urteil lautet gegen Bender auf 3 Jahre 2 Monate Gefängnis nebſt 2 Wochen Haft, gegen Weißbäcker auf 2 Jahre 2 Monate Gefängnis nebſt 1 Woche Haft, 85 Sahm und Hepp auf je 2 Jahre Monate Gefängnis neböſt je 1 Woche Haft, ſowie Einziehung der damals erkannten die Strafen an. Gericht zog die Gefährlichkeit der Ausſchreitung und das weitere Moment Aus Handel Die e e langfristiger Verbindlichkeiten 1 Beli zweiseitigen Verträgen hat die nunmehr schon kon- stante Rechtsprechung des Reichsgerichts(zusammengestellt bei Seiler, D. J. Ztg. 1923 Heft 15/18) das Recht zur Berück- sichtigung der Geldentwertung anerkannt und gestützt auf die Lehre von der clausula rebus sic stantibus, es als dem Wesen des Synallagmas und Treu und Glauben(157, 242 BGB.) widersprechend erklärt, wenn zwischen Parteien, die Austausch gleichwertiger Leistung gewollt, die eine in Aus- nutzung der Geldentwertung tatsächlich nur einen Bruch- teil dessen leistet, zu was sie sich vertraglich verpflich- tet hatte. Während für dieses Teilgebiet eine befriedigende Lösung der schwierigen Probleme gefunden ist, hat man sich lange gescheut dieselben Gesichtspunkte auf andere Rechtsverhältnisse, z. B. einseitige auf Kreditgewährung ge- richtete oder gesellschaftsréchtliche anzuwenden. Ind doch sind hier die durch die Geldentwertung hervorgerufenen Migstände und Ungerechtigkeiten genau so unhaltbar und es ist nicht ersichtlich, warum die Grundsatze der 88 157 und 242 BGB. auf synallagmatische Verträge beschränkt sein sollen. An der Stelle der Forderung nach Aequivalenz von Leistung und Gegenleistung, tritt die nach Gleichwertigkeit von Leistung und Rückleistung. Nachdem das Reichsgericht(RG. 101/141) im Jahre 1920 in einer stark von der nominalistischen Geldtheorie Knapps beeinflußten Entscheidung die Aufwertbarkeit von Hypothekenforderungen verneint hatte, zeigten im Frühjahr dieses Jahres zwei bahnbrechende Entscheidungen des OLG. Darmstadt(JW. 23, S. 459/½522) am Beispiel der Hypothekenaufwertung den Weg, auf dem man auch außer- halb des zweiseitigen Vertrags zur Berücksichtigung dber Geldentwertung kommen kann. Entscheidungen der Land- gerichte Frankfurt und Elberfeld, des Amtsgerichts Bonn, der obersten Gerichtshöfe in Danzig und Warschau(für die ja die gleichen Voraussetzungen gegeben waren) schlossen sich an; beim preußischen Kammergericht äußerte sich ein Senat in entgegengesetztem Sinn(JW. 23, S. 693), während ein anderer sich der wohl jetzt als herrschend geltenden Meinung anschloß, die noch in zahlreichen Broschüren und Aufsätzen in der Juristischen Wochenschrift, Deutschen Juristen-Zeitung, Leipziger Zeitschrift usw. vertreten wird (teilweise zusammengestellt bei Kretschmar LZ. 28, S. 185). Die erwähnten Urteile beschäftigen sich alle mit der Frage der Hvpothekenaufwertung, doch sind die entwickelten all- gemeinen Gesichtspunkte in ähnlich gelagerten Fällen anwendbar(Darlehen, Industrie-Obligation, Einlage des stillen Gesellschafters usw.). Eine solche Rechtsauffassung kann sich natürlich nicht allein auf ein Beurteilen ex aequo et bono stützen, wiewohl es ja ungeheuerlich wäre, wenn ein Schuldner, der Gold- oder wenig verschlechterte Papiermark erhalten, sich u. U. mit dem 40 millionsten Teil des Empfangenen von seiner Verpflichtung befreien könnte. Ein Zurückgehen auf die Währungsrechtlichen Grundlagen gibt die juristische Fun- dierung. Nach wie vor ist 8 1 des Münzgesetzes von 1909 Grundlage unseres Geldwesens, wonach im Deutschen Reich die Goldwährung gilt. Im August 1914 wurde nun die Goldeinlösungspflicht der Reichsbank beseitigt, die Reichskassenscheine zum gesetz- lichen Zahlungsmittel erhoben und im September Vereinbarungen, nach denen Zahlung in Gold zu erfolgen hat, als bis auf weiteres für nicht verbindlich erklärt. In den Begründungen zu diesen Maßnahmen, die alle aus den- selben Gesichtspunkten erfolgten, heißt es, daß sie unbedenk- lich erscheinen, da sie den Gläubiger in keiner Weise be⸗ nachteiligen. Es erscheine im Verkehrsinteresse geboten, der Verwendung der Reichskassenscheine als Lahlungs- mittel, die tatsächlich allgemein bestehe, eine gesetzliche Grundlage zu geben, um einer aus grundlosen Befürchtungen oder aus schikanösem Verhalten entspringenden Zurück- weisung bei Zahlungsleistung vorzubeugen. Die gesetzlichen Maſnahmen beziehen sich auf die Modalität der Zahlung, nicht auf den Inhalt der Obligation. Zoll- und Werksbestimmungen des Auslandes Die Handelskammer. Mannbeim erhält regelmäßig die Mitteilungen des legislativen Informationsdienstes des ôster- reichischen Bundesministeriums für Handel und Verkehr zugesandt. Diese Mitteilungen umfassen die wirtschaftlichen Gesetze und Verordnungen folgender Länder: Bulgarien; Italien, Polen, Rußland, Rumänien, Schwreiz, Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen(..S. Jugoslawien), Tsche- choslowakei, Ungarn, Oesterreich. Z. Zt. sind der Handels- kammer Mannheim folgende neue Mitteilungen zugegangen: Bulgarien: des Goldzollaufgeldes, Regelung des Handels mit ausländischen Zahlungsmitteln, Eichauf- nahmegebühren etc. Italien: Aufhebung des Zündholz- monopols, neue Einfuhrzollfreiheiten, Zolltarif von Tripolis, Aus- u. Einfuhrverbote und Aufhebung derselben. Polen: Neue Ausfuhrgebühren für verschiedene Waren, neue Zoll- begünstigungen, Erhöhung des Zollaufgeldes, Erhöhung der Punzierungsgebühren, neue Aus- und Einfuhrverbote, Devi- senverordnung, Steuererhöhungen für verschiedene vom Auslande eingeführte Waren, Eichgebühren u. a. m. Ru ßB- land: Zolltarif, Aus- und Einfuhrverbote, Vorschriften zur Erlangung von Einfuhrbewilligungen, Einreisebestimmun- en, Steuern etc. Rumänien: Neue Festsetzung der debs Regelung von Aus- und Einfuhrzöllen, neue Aus- und Einfuhrverbote, Steuern ete. Schweiz: Ein- u. Ausfuhrverbote, Monopolgebühren auf gebrannte Wasser, monopolpflichtige Waren, Zollerhöhungen“ Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen: Neue Aus- und Einfuhrverbote, Zollerhöhungen u. Ermäßigungen, Aus- fuhrzölle, Abänderungen der Verordnung über Ursprungs- zeugnisse, Vorschriften betreffend die Grenze durchrittener Liegenschaften, verschiedene Arten von neuen Luxussteuern. Tschechoslowakei: Erweiterung der Einfuhrfreiliste, neue Zollermäßigungen, Manipulationsgebühren. Ungarn: Ausfuhr von Lebensmitteln im Reiseverkehr, Zollaufgeld und Zollfreiheiten, neue Aus- und Einfuhryerbote, neue Steuern. Auskünfte werden von der Auſlenhandelsabteilung der ee Mannheim, Börse, E 2, 12/16, Zimmer 7 erteilt. Ursatz toter Unkosten. Nach Mitteilung der wirt⸗ schaftlichen Außenhandelsstelle in Heidelberg Wird ein Er- Satz toter Unkosten nur noch für solche Auslagen gewährt, welche bis einschliefilich 8. ds. Mts. entstanden sind. Ferner können nur noch solche Ersatzanträge berücksichtigt wer⸗ den, welche bis einschließlich 20. ds. Mts, bei den für die Vorprüfung zuständigen Stellen(Handelskammer) ein- gegängen sind. und ͤc0—=T2=—— Indusirie Börsenberichte Frankfurter Wertpapierbörse *Frankfurt, 18. Oktbr. Drahtb.) Ein größeres Ge- schäft war in Devisen im Vormittagsverkehr nicht zu be- merken. Die Tendenz ist jedoch sehr fest. Man handelte den Dollar mit 85——7,5 Milliarden, Dollarschatzanwei⸗ sungen mit 8 Milliarden, Goldanleihe mit 7 Milliarden, letztere stark begehrt. Im Effektenfreiverkehr setzte sich die gestern aufgetretene Nachfrage nach papieren fort. ereinzelt waren infolge Realisatlons- neigung in einzelnen chemischen und Montan⸗ aktien leichte Abschwächungen zu beobachten, zuver- lässige Kurse sind jedoch nicht zu nennen, da Umsätze nur in ganz bescheidenem Maße zustande kamen. Fest lagen einzelne Bankaktien. Barmer Bankverein 10 500, ferner Barmer Creditbank sehr fest. Die heutigen Tazierungen für Adler u. Oppenheimer lauten 50 000, Zelluloid Wacker 4500—5000, Casseler große Straßenbahn 1000, Hindrichs u. Auffermann 6000, Bleistift Faber 15 000, Seilindustrie Wolf 4000, Siemens Betrieb 1500. Starke Nachfrage herrschte bei wesentlich erhöhten Kursen für Brauereiaktienz; Herkulesbruerei 4500, Brauerei Werger 2000, Inag 6500, Voigt u. Häàffner 2200, Deutsche Petroleum 30—32 Millionen. Weiter sehr gesucht Bayern- Anleihen, ferner-, 36. und 3proz. Reichsanleihen, 10proz. Aschaffenburger Stadtanleihe von 1923 200 000 Prozent, Sproz. Aschaffenburger Stadt- anleihe 6500 Prozent, Sproz. Kölner Stadtanleihe, Philipp Holzmann blieben in stärkerer Nachfrage. Valutz- papiere entsprechend der Devisenbewegung fest. Zoll. türken 31 000. Berliner Wertpapierbörse *Berlin, 18. Oktbr. Drahtb.) Im Zusammenkhang mit der herrschenden Beunruhigung wegen der gespaunten außen- und innerpolitischen Verhältnisse verschärfte sich der Kaufandrangnach wertbeständigen Anleihen und Zahlungsmitteln. Schon am Vor⸗ mittag erfuhren im Freiverkehr die Devisenpreise wieder sehr bedeutende Erhöhungen. Der Dollar wurde bis 9 Milliarden genannt. Nur vorübergehend erfolgten mäaßige Rückgänge. An der Börse entwickelte sich ein stürmisches Geschäft in Dollarschatzanweisungen und Gold- anleihe, die zu 8,1—8,3 bzw. zu 7,3 Milliarden in größeren Posten umgesetzt wurden. Vorübergehend trat eine b⸗ schwächung ein, als die Reichsbank bei Festsetzung der ersten Devisenkurse, nämlich für London und Amsterdam usw. volle Zuteilungen vornahm. Newyork wurde aber 55 5 Prozent repartiert. Die Haltung blieb im allgemeinen Sehr fest. Frankfurter Notenmarkt 18 Okt. Arlet gelo Brlef 9l Selgieete, dee eee gamtelten Ligppsdeg den 09809 elgtsohe. 35 31 0000 Darlene 18 80800 1 c00h Seeen 14489888928898880 Englisohbs. 37½800000000 38,20000%00%] Sebwelrer.333000000 1,40C060005 Französisohe 523.000000 529,000000 Schwedlsche 1,9400000 0 Holländisohe. 3,81000000.2 C00 ο Tschecho-8 288,500000 2,500000 Itallenische 386,000000 372,000000 Ungarische 1790⁰00 1510⁰ Ossterreſloch abg———— Frankfurter Devisen Amtlioh 6 17 8. 11. 6. 18 J. 18. gelglen 319,200000 3˙0,700000 448.875000 481,112800 dolſang 2443875000 248125000.31500000 ,408, 00000 london 290,2780⁰000 29,072500009 2500000 39.0 Parlas„„„„„„„„ 379,050000 300, 250000 513,712800 515,272500 De 1177,125000 1152,875000.498250000 1 Spanſen 847,878000 852,25000 1,42125000 1,52875079 Hallen,„„ 273,300000 780, 700000 389,02f000 370,9/5000 Dänemarrk 107,325000 1072.875000.47312500 1,76887500 Norwegen 947,52000 352,375000„296750000 8 Sohweden 159 ,0000% 180,00%% 2,41375000 Helsingfors 14.982500 15,037500 224,437500 225,552800 NewWeorK 6,084750000 6,116250000., T780οονο 8,82 000000 Wen, abg..„„.7⁰⁵ 91.35 122692 123³07 Budapeee 359100 360900 228925 431075 Po 185,535000 186,16500⁰0 2855.878250 258,148750 Sofſla„„„„„0 8922 74.81²⁰⁰⁰ 75, 8750⁰ Berliner Devisen * Berlin, 18. Oktbr.(Drahtb.) Der von der Reichsbank für die Durchführung der Devisenverordnung maßgebende amtliche Mittelkurs des Dollars ist heute 7 500 000 000. Amtlion 6 17 8. 17. 9 18. 1 10 Hollane 2,154800000.185400000 3,19900000.,218000000 Buen.-Alres„ 1,75 000t 0 1, 78.400000 2,869310000.,6828 0000 Brüssel 291,270000 292,730000 422,140000 425.060000 Christlania„„ 849,870000 834,13000 0 1,26480000.27170000 Kopenhagen 957.5 75000 972.425000.43210000 439590000 Stoochold 1450,385000 1457,635000.54610000 2,465400000 Helsingfors 146,632500 147.367500 217.455000 218,85 5000 Malſlen,„„ 251,.70000 25⁵2,630000 371,070000 Londoornn.. 24,937500000 25,082500000 38,907500 00 37,092500000 TewVork„„ 4„ 5,488 250000 5,513750000 8,139800000 8,89 00000 Parle 323,165000 231,835000 490,770000 493.280000 Sohwelzzgzgzgz 986,527800 991,472500.464330000.471870000 Spanlen„ 3 748,200⁰0 751,875000 1,1032.5000 108765000 Bpan 2,71187500.737312500„ 0⁰ 10000000 Rlo de Janelroo 518,7.0000 1,800C00 770,050000 781,950000 MWen abg. 740085 71081 11571⁰0 118280 Praagg 168,590000 64,10000 2243,390000 24581 0000 juneslavlen 64.637500 65,162500 95,760000 96.210 00⁰ Sudapestt 290250 30⁰ 750 448875 251125 Sof[fa„„„„„„„„3 21.64575⁰ 21,754250 79,800000 Waren und Märkie Mannheimer Produktenbörse m. Mannheim, 18. Oktbr.(Eig. Ber.) Die Tendenz ist sehr kest und die Preise sind entsprechend der Devisen- hausse weiter in die Höhe gesetzt Worden. Die Lage im allgemeinen war um 1252 Uhr noch sd unentwickelt, daß es uns nur vereinzelt gelang, Preise zu ermitteln. So forderte man für Weizen 32—33, für Weizenmehl, zweithändig, 36—40, für Weizenkleie 8, mit Sack, und für Biertreber und 8, alles in Milliarden 4, per 100 kg, bahnfrei annheim. Offizielle Preise der Mannheimer Produktenborse Die Kurse verstehen sich per 100 Kilo in Milliarden Mark waggonfrei Maunheim ohue Sack netto Kasse Prelsnotlerungen vom 18. Oktoder 1923 32000 b- 26, 000— 30,000 en e Welzenklele mit Sack Biertreber Welxen, inländlsoher 1 auslündisoher Rohgen,(alter) ——— „(heuer.——..—Rohmelasse——— Brau-Berste Ane) 20.000—24,000 Wiesenheu, lose * 3 neue)——.—fotkleeheu—— Hafer(neuer) 16,000— 21,000 Luzerne-Kleehen—— „ kalter)— Press-Stroh 39—35 Hals, geibes(mit Sack)—— Ideebundenes Stroh 20—.7 Welzenmehl Bazis F5dz. 0(Mektpron) 40—50 Raps—— Tendenz: fest. Berliner Produktenmarkt Berlin, 18. Oktbr.(Drahtb.) Am Produktenmarkt dürfte die Sorge wegen der verworrenen politischen Ver-⸗ hältnisse im Verein mit der bedeutenden Steigerung der Devisenkurse zu weiterer schar fer Aufwaärtsbewe⸗ gung beigetragen haben. Das Angebot vom Inland hat sich Weiter verringert und auch dringende Feldarbeiten und besonders die Kartoffelernte, trugen éinen großen Anteil dazu. Seitens der Bäcker macht sich eine gewaltige Nach- Trage nach Roggenmehl geltend, Was ebenfalls die Preise in die Höhe treibt. Auch die Reichsgetreide- stelle kauft weiter zu wesentlich erhöhten Preisen. Sämt⸗ liche Marktartikel stellten sich erheblich gesteigert höher, jedoch bei meist ruhigem Verkehr. —————-— 4. Seite. Nr. 480 Mannheimer General-Anzeiger.(Abend · Ausgabe.) Donnerstag, den 18. Oktober 1923 Sportliche Rundſchau 4 Sußball Bundespokal⸗ Zwiſchenrunde, die am 11. November aus⸗ geſpielt wird, führt in Berlin die Mannſchaften von Berlin und rddeutſchland unter i Zeipzi 0 die Repräſentativen okal zu verteidigen hat, zuſammen. das den Schulze⸗Hamburg. pferdeſport ks. Die Prager Affäre des Herrn D. Ehreufried dürfte der rennſport⸗ lichen Tätigkeit dieſes Herrn nun doch ein Ende Der Tſchenho⸗ Slowakiſche Jockey⸗Club hat ihm das Recht der Ba hnbenutzung für ſeine Pferde entzogen— bei uns kennt man dieſes famoſe Mittel, un⸗ möglich gewordene Rennſtallbeſitzer abzuſchütteln, leider noch nicht—, außer⸗ dem wurde ihm mitgeteilt, daß es erwünſcht wäre, wenn ſeine Pferde in Prag nicht mehr laufen würden. Maßgebend für dieſe Maßnahmen der Prager Rennleitung waren die auffälligen Formveränderungen der Ehren⸗ friedſchen Pferde während der Prager Rennen. Infolge dieſer Ausweiſung Eat Ehrenfried ſeine Pferde am Sonntag in Prag, wo er Wolfram III, Axenſtein und Lorenzo im Präſidenten⸗Preis, der Hauptprüfung der ganzen Veranſtaltung, engagiert hatte, nicht mehr laufen laſſen. Vor ſeinem Ab⸗ ſchied hat er allerdings noch zwei Rennen mitgenommen, und zwar mit dem non Hr. v. Borke geſteuerten Szeged ein Herrenreiten und mit Flaggenſee eine Steerle⸗Chaſe für Dreijährige. Kadſport Ee. Nabrennen in Zürich. Das glänzende Programm, das die Rad⸗ rennbahn in Oerlikon den Zuſchauern bot, hatte ein volles Haus an⸗ gelockt. In den beiden Dauerrennen über je 50 Km. war Weltmeiſter P. Suter wieder der Held des Tages. Er gewann den erſten Lauf in der neuen Bahnrekordzeit von 41:42,2 mit 235 Mtr. Vorſprung gegen Michel, dem in ungefähr dem gleichen Abſtand Wittig als Dritter folgte. Im zweiten Lauf legte der Deutſche Wittig eine glänzende Fahrweiſ e an den Tag. Durch Defekt verlor er koſtbares Terrain, bolte dieſes bis auf 160 Mtr. gegen Paul Suter wieder auf, der in 42:30 ewann. Miquel kam durch Motordefekt nicht zur Geltung. Das Ver⸗ olgungsrennen Egg—Heinr. Suter—Girardengo brachte Egg einen ſchönen Triumph, der gegen Girardengo gewann. Im 25 Km.⸗Punktefahren ſiezte Kaufmann gegen Egg, Girardengo und H. Suter. Boxen ke. Vom internationalen Boxſport. Die großen Ereigniſſe im Boxſport der letzten Wochen haben für die prominenten Wettkämpfer zahlreiche neue Verpflichtungen herbeigeführt. So wird G. Ca rpentier nun beſtimmt im Januar oder FJebruar nächſten Jahres in Amerika gegen den ameri⸗ koniſchen Halbſchwergewichtler Tom Gibbous antreten. Der Belgier Montreuil(Europameiſter im Fliegergewicht) hat durch die Vermitt⸗ Iung der J. B. U. eine Herausforderung an den Weltmeiſter Paunch o Vilka erlaſſen, um dieſem den Titel⸗ſeiner Kategorie abzunehmen. Am 29. Oktober treffen ſich in Turin Giuſ. Spal la(Italien) und Journée (Frankreich). Der Belgier Hebrans, der vor einigen Tagen einen Prächtigen Kampf gegen den Europameiſter Criqui lieferte, forderte den Franzoſen Mascart. Der Sieger aus dieſem Kampfe dürfte Criqui offiziell um den Titel herausfordern. Die Boxkommiſſion des Staates New⸗ bork hat den amerikaniſchen Boxer Mickey Walker wegen ungenügen⸗ der Kampfführung im Match gegen Jimmy Jones für ein Jahr dis⸗ gnakifiziert und die Börſe von 10 000 Dollar, die'ihm aus dieſem zukam, einer Wohltätigkeitskaſſe zugeſprochen. Harry Greb wurde in Newyork von Tommy Longbran in einem 10 Runden⸗ kantpf nach Punkten geſchlagen. Am Tage unterlag Omer Smith „gegen den Neger Harry Wilks in der zweiten Runde durch knook⸗out. Neues aus aller Welt — Ene furchtbare Jamilientragödie ſpielte ſich in Berlin ab. Der 49 Jahre alte e Zoſeh e en 1 Fen uſtande nach Hauſe gekommen und hatte mit ſeiner Ehefrau einen 8 und Süddeutſchland, Den Kampf in Leipzig leitet 55 von Manger⸗Düſſeldorf und in d von Mittel⸗ mando Friedrichshain, das auch ſofort einen Laſtkraftwagen mit mehreren Beamten an den Tatort entſandte. Nachbarsleute hatten Erber überwältigt und ihn nach dem 68. Polizeirevier 95 racht. Die Polizeibeamten 8.. vergeblich, zwei in der ähe wohnende Aerzte herbeizurufen, ſie mußten ſchließlich den ſchwer verletzten Hermann Erber auf ihren Wagen und ihn ſo nach em Krankenhaus Am Friedrichshain transportieren. Hier iſt er ſofort operiert worden. Erber, der geiſtig minderwertig und(eicht erregbar ſein ſoll, wurde dem Polizeipräſidium zugeführt. — Nach einem Aeberfall auf ſeine Großmutter flüchlig geworden iſt ein 15 Jahre alter Zögling Kurt Lied, der vor einiger Zeit aus der Anſtalt entwich und ſich ſeitdem in Berlin umhertrieb, zuweilen auch ſeine Eltern in der Schliemannſtraße aufſuchte, um von ihnen Geld zu erhalten. Am vergangenen Freitag kam der Burſche zu ſeiner Großmutter. einer Frau Frida Quitt und bat ſie, ihm einen Ruckſack zu leihen, weil er etwas zu beſorgen habe. Sie ließ ihn zu⸗ nächſt ſeinen Mantel ausziehen, um an ihm einen Riß auszubeſſern. Jetzt bat Lied um einen Hammer. Die Frau ſchickte ihn nach dem Kloſettraum, wo der Hammer liege. Der Burſche kam jedoch zurück und bat ſie, ſelbſt einmal nachzuſehen, weil er ihn nicht finden könne. Er brauche ihn dringend, um einen Stiefelabſatz zu befeſtigen. Ahnungslos aing die Frau hin, um ſelbſt zu ſuchen. Während ſie ſich in dem dunklen Raum bückte, verſetzte ihr der ungeratene Neffe einen Schlag ins Genick, ſo daß ſie zuſammenbrach. und warf ihr dann eine Küchenſchürze und ſeinen Mantel über den Kopf und um den Hals, um ſie zu betäuben und zu berauben. Die Ueberfallene wehrte ſich aber mit Erfolg, ſo daß er nicht zum Ziel kam. Jetzt bat Lied, doch nichts zu ſagen und verſchwand aus der Wohnung. Er iſt noch nicht ergriffen. — Die lachende Polizei. In Salzwedel wurde kürzlich ein Rad⸗ fahrer angehalten, weil er an verbotener Stelle fuhr. Da er dafür ein Strafmandat von 50 000 Mark erhielt, wollte er der Polizei einen Schabernak ſpielen und ſammelte alle erreichbaren 1, 2 und 5 Mark⸗ ſcheine, verpackte ſie in einem größeren Karton und überreichte ſie ſo der Polizei. Dieſe nahm die Papiermenge und trug ſie zum Alt⸗ händler, der ihr dafür den Altpapierpreis von 13 Milli⸗ onen bezahlte. — Auch die Bernhardinermönche filmen. Der bekannte fran⸗ zöſiſche Romanſchriftſteller Henry Bordeaux darf ſich rühmen, die Ziſterzienſermönche des Hoſpizes vom Großen St. Bern hard als Mitarbeiter für einen Film gewonnen zu haben. Bordeaux hatte den Antrag erhalten, einen ſeiner älteren Romane zu einem Film umzuarbeiten. Der Roman erzählt von einem Gatten, der von ſeiner Frau betrogen wird, dieſer aber verzeiht, nachdem ſie auf einer mit ihrem Liebhaber unternommenen Bergpartie verunglückt und ſchwer verwundet mit dem toten Liebhaber von den Mönchen des Hoſpizes zu Tal gebracht worden iſt. Zunächſt entſtanden Bedenken, ob man die Mönche in die Ehebruchsgeſchichte, die der Roman vorführt, ver⸗ wickeln dürfe. Zu der freudigen Ueberraſchung des Autors entſchied der Prior des Kloſters, an den ſich Bordeaux in der Angelegenheit gewandt hatte, dahin, daß ſich die Teilnahme der Mönche an der Szene der Rettung und der darauffolgenden Verſöhnung zwiſchen den Gatten durchaus mit der geiſtigen Würde vertrage. Damit waren die Schwierigkeiten aus dem Wege geräumt und man ſchritt ſofort zu der Ausführung des Werkes. Nachdem der Aufſtieg auf den Velanberg und die Szene des Unglücks gekurbelt war, ſah man die Hilfsexpedition der Mönche in Begleitung ihrer prächtigen Hunde im Schnee heranziehen und ihres Rettungswerkes im Rahmen einer wunderbaren Naturſzenerie walten. Dann begab ſich die ganze Ge⸗ ſellſchaft nach dem Hoſpiz, das mit ſeiner ſtrahlenden elektriſchen Be⸗ leuchtung die günſtigſten Bedingungen für die kinematographiſchen Innenaufnahmen bot. Man nahm hier unter Mitwirkung der Mönche die weiteren Szenen des Stückes auf, das mit der Verſöh⸗ wyorks eingezogen und hier nach 35tägiger rätſelhafter Krank⸗ elt erbe Arzt, der den Totenſchein ausſtellen ſollte, fand die Umſtände, unter denen ſeine ſchöne Patientin vom Tode ereilt⸗ worden war, ſo merkwürdig und verdächtig, daß er das Zertifikat perweigerte. Er konnte an eine natürliche Todesurſache nicht glau⸗ ben und beſtand darauf, daß die Famtilie ſeiner Patientin eine gerichtliche Obduktion verlange, die vor allem nach der Richtung vor⸗ zunehmen ſei, ob hier nicht eine Vergiftung mit Queckſilberbichlorid vorliege, das der unglückſeligen jungen Frau in kleinen Doſen einge⸗ geben worden ſei. Geſtützt auf das Gutachten des Arztes, hielt der Coroner— jene erſte behördliche Stelle in den angelſächſiſchen Staa⸗ ten, welche in jedem Falle eines Todes zu intervenieren hat— keine Unterſuchung ab. ſondern übertrug die ganze Angelegenheit der Staatsanwaltſchaft. Nun beſchäftigen ſich die Gerichte mit der Sache, die allem Anſchein nach größere Ausdehnung annehmen wird. Der Tod der jungen ſchönen Frau hat in der Geſellſchaft größtes Auf⸗ ſehen erregt, und mit begreiflichem Intereſſe ſieht man den Ergeb⸗ niſſen der gerichtlichen Unterſuchung entgegen. — Amerikas Kampf gegen die ſittenloſe Mode. Die moderne Frauenmode mit ihren argen Uebertreibungen empört beſonders gewiſſe amerikaniſche Frauenkreiſe aufs höchſte. Es hat ſich dort eine Organiſation gebildet, die ſich„Nachfolger Chriſti nennt, die ſich als Aufgabe geſetzt hat, den Kampf gegen alle Frauen, die ſich nach Anſicht der Mitglieder jener Organiſation zu ſehr„entkleiden“ aufzunehmen. In Chicago hat es jene Organi⸗ ſation ſo weit gebracht, daß in den großen Geſchäften die Verkäu⸗ ferinnen in Kleidern mit langen Aermeln ihres Amtes walten müſſen.“ Im Staate Georgien werden in verſchiedenen Städten Frauen auf der Straße verfolgt, die ſich mit entblößtem Nacken und Armen ſehen laſſen Die Sittenrichterinnen ſchrecken vor keinem Mittel zurück, um gegen Unanſtändigkeit, wie ſie es nennen, zu Felde zu ziehen. Vor einigen Tagen wurden im Uebereifer einem 15jährigen Mädchen, das aus der Schule nach Hauſe zurück⸗ kehrte, ihre entblößten Arme mit Schwefelſäure be⸗ goſſen. Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Betiee zten 72 morgens 55 Juf 8— 5 Siee deug bere⸗ e ee eee e⸗ 5 j 28 9 kunng 808 mch Stüte 3 8 merkungen ((——1— Königſtuhl 563 771.2 6 9 5 80 leicht wolll.— Karlsruhe.127 772.7 3 13 2080 leicht wolkig“— Baden⸗Baden 213 7711 ĩ 3 13 3 leicht wall.— Villingen 7807746—2 10—3 NW leicht beier— Feldberg. Hof1281658.0—0 6—1— ſtill wolkl.— Badenweiler—— VVSCCCT St. Blaſien———2 10—2— ſtiſl volkl./— Im Bereich des Hochdruckgebiets, das ſich über ganz Mittel⸗ europa ausgebreitet hat, dauert das trockene, heitere, teils neblige Wetter fort. Die Nächte kühlen infolge der Wärmeausſtrahlungen ſtark ab und vielfach treten leichte Nachtfröſte auf, beſonders in den höheren Lagen(Baar). Weſtlich von Irland dringt eine Druck⸗ ſtörung gegen das Feſtland vor, die morgen allmählich Trübung, aber zunächſt keine Niederſchläge bringen wird. Vorausſichtliche Witterung für Freitag bis 12 Ahr nachts: Zu⸗ nächſt heiter, morgen zunehmende Trübung, doch keine Niederſchläge, nachts kalt(Nachtfröſte in höheren Lagen) etwas auffriſchende ſuͤd⸗ liche Winde. eftigen Streit angefangen. Als er zu Tätlichkeiten überging und Haaren durch die Stube ſchleifte, ſprangen ſeine In ſeiner Wut zog Erber ein Meſſer und Kinder ein. Die Tochter Hedwig trug Ver⸗ und an der rechten Hand, der Sohn Alfred davon. Beide wurden nach der nächſten Ret⸗ eine Frau an den rei Kinder dazwiſchen. ſtach blindlings auf ſeine gungen an der Bruſt am linken Oberſchenkel kungswache geſchafft. Der 19jährige Hermann erlitt durch Meſſer⸗ —— am Unterleib ſehr ſchwere Verletzungen. ſamilienmitglieder alarmierten Haus Amtſiche Bekanntmachungen Bekanntmachung. An Notgeld der Deutſchen Reichsbahn gelangen mit Zuſtimmung des Herrn Reichsminiſters der — 8 5 und der Länderregierungen nunmehr auch 20., 50⸗ und 100⸗Millionen⸗Mark⸗Scheine in den Verkehr. Sie ſind auf einem ſeegrünen Papier, mit doppellinigen Quadraten als Waſſerzeichen, gedruckt und tragen den Vermerk, daß ſie vom 1. Januar 1924 ab mit dreimonatiger riſt zur Einlöſung aufgerufen werden können. Der 20⸗Millionenſchein iſt 75K135 mm groß, hat irisfarbenen Untergrund oliv⸗ weinrot ⸗vliv und trägt an der linken Seite die Wertbezeichnung 520 000 000“ Die Rahmung, durch die ein Band mit der Auſſchrift„Zwanzig Millionen“ lauft, und der Text ſind ſchwarzgrün, die Nummer rot ruckt. In den Untergrund iſt das Bild einer Lokomotive eingearbeitet. Als Ausgabetag iſt der 18. September 1928 angegeben. Der 50⸗Millionenſchein iſt 804 140 mm groß, hat irisfarbenen Untergrund gelbbraun⸗blau⸗gelb⸗ braun und* an der linken Seite die Wert⸗ bezeichnung 000 000“/. Die Rahmung mit dem Band„Fünfzig Millionen“ und der Text ſind ſtahlblau, die Nummer ſchwarz gedruckt. Unter⸗ grund und wie vor. Der 100⸗Millionenſchein iſt 78130 min groß und hat Untergrund mit einem 33 mm breiten violetten Streifen in der Mitte. An der linken Seite befindet ſich die Wertbezeichnun! 100 000 000“, ferner in den Untergrund einge⸗ arbeitet„100 Millionen“. Der Text iſt ſchwarz, die Nummer rot gedruckt. In den oberen beiden Ecken befindet ſich je ein Flügelrad, in den untere“ Ecken je eine Lokomotive. Als Ausgabetag iſt der 25. September 1923 angegeben. 73 Berlin den 11. Oktober 1923. Der Reichsverkehrsminiſter (gez.) Oſerr. Bekanntmachung. Nach dem die Nacht vom 17./18. Oktober 1923 und der Vormittag des 18. ruhig verlaufen ſind, wurde die Polizeidirektion ermächtigt, von den Be⸗ ſtimmungen der Verordnung über den Ausnahme⸗ ——— Ausnahmen zu bewilligen. Aufgrund dieſer rmächtigung wird der Vertrieb von Zeitungen auf Straßen und Plätzen erlaubt. Der Betrieb der Theater und Lichtſpielhallen wird vorbe⸗ haltlich jederzeitigen Widerrufs auch weiterhin ge⸗ ſtattet. Von der Durchführung des Verkehrsver⸗ bois in der Zeit von 11 Uhr nachts bis 4 Uhr vorm. wird abgeſehen. 77 Alle übrigen Beſtimmungen gelangen zur Durch⸗ jührun Maunheim, den 18. Oktober 1923. Badiſches Bezirksamt— Polizeidirettion A. Die Firma L. Eichenbaum in Mannheim be⸗ abſichtigt, auf dem Grundſtück Mannheim Indu⸗ ſtriehafen in einem Benzinbehälter Syſtem Martini u. Hüneke 75 000 Liter Benzin zu lagern. Wir bringen dies zur öffentlichen Kenntnis mit der Aufforderung, etwaige Einwendungen bei dem Bezirksamt oder dem Stadtrat Mannheim binnen 14 Tagen vom Ablauf des Tages an vor⸗ zubringen, an welchem das dieſe Bekanntmachung enthaltende Amtsverkündigungsblatt ausgegeben wurde, widrigenfalls alle nicht auf privatrecht⸗ lichen Titeln beruhenden Einwendungen als ver⸗ fäumt gelten. 5 55 5 1 Die Beſchreibungen und Pläne liegen wäh⸗ rend der Einſprachsfriſt auf Zimmer 12 des Be⸗ zirksamts und beim Stadtrat Mannheim zur Ein⸗ ſi ffen. 70 n e den 1. Oktober 1923. Badiſches Bezirksamt— Polizeidirektion P. ewohner das Ueberfallkom⸗ können von 9 Uhr ab angeſehen werden. ſchen Behörden. Das ſchöne Millionäri Monatsfriſt in einem Auf das Geſchrei der Handelsregisfer. Zum Handelsregiſter B Band XXVII.⸗3. 16 wurde heute die Firma„Schwender& Wohlfarth 5 heim eingetragen. Der Geſellſchaftsvertrag iſt am 22. Auguſt und 14. September 1923 feſtgeſtellt. Gegenſtand des Unternehmens iſt der Handel(ein⸗ ſchließlich Einfuhr und Ausfuhr) mit Erzeugniſſen der Eiſen⸗ und Elektrobranche und die Ueber⸗ nahme einſchlägiger Vertretungen. kapital beträgt 1 000 000 J. Willy Schwender und Otto Wohlfarth, beide in Mannheim, ſind Geſchäftsführer. Der Geſellſchaftsvertrag iſt zu⸗ nächſt auf die Dauer von 5 Jahren feſt abge⸗ ſchloſſen und gilt auf je ein weiteres Jahr, wenn derſelbe nicht ein halbes Jahr vor Ablauf des Geſchäftsjahres von einem der Geſellſchafter ge⸗ kündigt wird. Die Bekanntmachungen der Geſell⸗ Geſellſchaft mit beſchränkter 8 in Mann⸗ 5 2 zeitung“. Mannheim, den 16. Oktober 1923. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter Z Band XXIII.3. 13 Firma„Deſag Deutſche Sackvertriebs⸗ und Faſer⸗ induſtrie Aktiengeſellſchaft“ in Mannheim, wurde heute eingetragen: Dem Walter Klug, Mannheim, iſt Geſamtprokura derart erteilt, daß er gemein⸗ ſam mit einem Vorſtandsmitgliede zur Zeichnung der Firma berechtigt iſt. 162 Mannheim den 17. Oktober 1923. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. Nachlass-Versteigerung. Im Auftrag der Erben verſteigere ich am reitag, 19. Oktober, vormittags 10 Uhr, in 3. 17(Hof links): 1 ſehr ſchöne Garnitur: Sofa, Seſſel und 4 Halbſeſſel, 1 Zierſchränkchen mit Facettevergl. 1 gr. Oelgemälde„Zigeunerknaben“ Kopie nach Murillo, 4 ſehr ſchöne große Bronzen, 1 prachtvolle Uhr m. Goldbronze, 1 desgl. elektr. Tiſchlampe 4 Meißener Figuren, 1 Rauchtiſch ge⸗ ſchn., 1 Lederkoffer(Ueberſee), Hutkoffer 2 Zim.⸗ Gasöfen, 2 br. Leuchter, 1 geſt. 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A. 175 in die Geschäfts- stelle einzureichen. 6922 nung der beiden Gatten ſeinen harmoniſchen Ausgang fand. — Eine myſteriöſe Giftaffäre in der Newyorker Geſellſchaft. Londoner Blätter melden: Ein nungen an die ſenſationelle Mordaffäre Walter Ward erinnert, des Sohnes des Newyorker„Bäckerkönigs“, namens Peters ermordet hat, beſchäftigt gegenwärtig die amerikani⸗ Das Stamm. Fall, der in ſeinen äußeren Erſchei⸗ der einen jungen Mann O n. der pfer iſt diesmal eine ebenſo junge wie Mrs. Gertie Webb war vor mehr als faſhionabelſten Sanatorien in der Nähe Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckeret Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger, G. m. b.., Mannheim. E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande, Nachbargebiete, Gericht u. den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher: für Anzeigen: Karl Hügel. Gestern mittag verschied plötzlich in Folge eines unglücklichen Zufalles unser Arbeiter, Herr 6918 Josef Fütterer im Alter von 50 Jahren. 5 Wir betrauern in dem Verunglückten, der lange Jahre in unserem Dienste stand, einen tüchtigen und gewissen- haften Arbeiter, dem wir stets ein gutes Andenken bewahren werden. Die Direktion ſtheinschiffahrt Actiengesellschaft vorm. Fendel. schäftsstelle Offene Stellen Ein in Buchhaltung durchaus er· fahrener, genau arbeitender sowie eine tüchtige Kontoristin von größerer Fabrik gesucht. bote unter M. 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