˖0 ei — 22 — —ͤ———————— ‚⏑««%±3 —— — Montag, 22. Oktober Bezugspreiſe: In mannheim u. umgedung in der laufenden Woche me. 1 ooo oo odo. die monatlichen Sezieher verpflichten lich bei der Beſtellung des Abonnements die während der Hezugszeit notwendigen preis erhöhungen zu bezahlen. poſt⸗ ſcheckkonto N 175%0 Rarlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle Mannheim E 6. 2.— Seſchäfts⸗Nebenſtelle Neckarſtadt, Wald⸗ doſſtr. o. Fernſpr. Nr. 7031, 7032, 7033, 703a, 7048. Celegr.⸗Ndr. Seneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Ein Anſchlag auf Der putſch in Aachen Gegenſtöße der Schutzpolizei Berlin, 22. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) Zu den Vorgängen in Aachen erfahren wir noch: Die Aachener Schutzpolizei hat geſtern abend den belgiſchen Behörden mitgeteilt, daß ſie die von den Separatiſten geſchaffenen Zuſtände nicht anerken⸗ nen könne und daß ſie zuſammen mit der verfaſſungs⸗ treuen Bevölkerung verſuchen würde, die Separatiſten wieder aus den von ihnen beſetzten Gebäuden zu vertreiben. Es iſt anzunehmen, daß heute noch im Laufe des Tages dieſer Verſuch erfolgen wird. Ob er ein praktiſches Ergebnis haben wird, iſt allerdings inſofern zweifelhaft, als man bedenken muß, daß die deutſche Schutzpolizei nur aus 187 Köpfen beſteht und durch andauernde Alarmbereitſchaft zermürbt iſt. Sie befindet ſich ſtark bewaffneten, nach Tauſenden zählenden Banden gegen⸗ über. Man nimmt aber an, daß dieſes Vorgehen der Schutzpolizei doch die Klarheit ſchaffen wird, daß nunmehr die Belgier ihrerſeits mit bewaffneter Hand zugunſten der Se⸗ paratiſten eingreifen werden. Dadurch wäre vor aller Welt der Beweis geliefert, daß die ganze Aktion mit Wiſſen und unter dem Schutz der belgiſchen Behörden vor ſich ge⸗ gangen iſt. 5 Sonderbündler über den Putſch Der Führer der rheiniſchen Separatiſten in Aachen, Deckers, hat dem Korreſpondenten des„Petit Pariſien“ in einer Unter⸗ redung erklärt:„Wir wollen ein freies und neutrales Rheinland, wie Belgien es vor dem Kriege war und wie Luxemburg es heute iſt. Unſere Aktion zielt vor allem darauf hin, die Freundſchaft Frankreichs, Belgiens und Hollands zu erwerben.() Straßburg bezahlt ſeine Steuern nach Paris, Lüttich die ſeinen nach Brüſſel und Aachen wird ſeine nach Koblenz bezahlen, das die Hauptſtadt der Rheinlande ſein wird. Wir wer⸗ den den Verſailler Vertrag anerkennen und das Rheinland wird ſeinen Anteil an den Reparationen bezahlen. Ich beſitze keinen perſönlichen Ehrgeiz. Wenn die Revolution ſiegreich ſein wird, werde ich mich zurückziehen. Es iſt unmöglich, daß die übrigen Länder dem Willen eines Volkes von 15 Millionen keine Rechnung tragen werden.“ Dieſe hochtrabenden und erlogenen Worte machen ſich beſonders gut im Munde eines Mannes, der ſich des ü be ſt en Leumun des „erfreut“. Dickens, der Kaufmann von Veruf iſt, ſehörte früher zu den intimſten Freunden Dr. Dortens, mit dem er ſich, weil er ſich bei einem Kohlengeſchäft von Dorten benachteiligt glaubte. Dann wurde er Mittelsmann zwiſchen Smeets und Dorten, bis er ſich auch wieder mit Smeets aus geſchäftlichen Gründen ent⸗ zweite, der ihn in einer der letzten Nummern der Rheiniſchen Repu⸗ blik als den„übelſten Schieber des Rheinlandes“ be⸗ zeichnete. Vermutlich ſteht die Matthesgruppe neuerdings hinter eckers.— Wie Aachen erobert“ wurde Der Führer der Aufſtändiſchen war der Keſſelſchmied Bernhard Diez aus Duisburg, der den Handſtreich auf Aachen aus. gefchee hat, erklärte dem Sonderberichterſtatter des„Petit Pariſien in Aachen: „Mit 350 Mann ſind wir von Duisburg abmarſchiert. Wir haben in Aachen Kameraden getroffen. Um 2 Uhr nachts bei ſtrömendem Regen haben wir uns konzentriert. Wir waren dann etwa 2500 Mann ſtark. Keiner von uns war bewaffnet.() Das war ein Grundſatz, den wir angenommen und durchgeführt haben. Um 4 Uhr wehte die erſte Fahne auf dem Poſtgebäude. Die Prok⸗ lamationen wurden angeſchlagen und wir beſetzten das Rathaus, die Reichsbank und die Badeanſtalten. Alle ſtädtiſchen Gebäude waren in unſerer Gewalt. Die blaue Polizei hatte kapituliert(). Die blaue Polizei und Preußen, das iſt der Feind, wie Diez lächelnd hinzufügte. Das Wort„Preußen“ hoben wir von allen Ge⸗ bäuden geſtrichen. Die Zuſtimmungen der Arbeiter und Beamten ſind zahlreicher eingegangen. als wir erwartet hatten. Einzig und allein die Telephonfräuleins haben zum Zeichen des Pro⸗ teſtes geſtern geſtreikt. Man muß, um urteilen zu können, die Haltung der Bevölkerung abwarten. In der Nacht zum Montag wür⸗ den München⸗Gladbach beſetzt. Düſſeldorf werde folgen. Und auf die Frage: Und Köln? antwortete Diez: Wenn eine Feſtung ſich nicht ergibt, dann belagert man ſie. Köln wird freiwillig kommen oder wir beſetzen es. Auf die Frage, warum die Revolutio⸗ näre nicht ihre Aktion gemeinſam mit den anderen Sonderbündlern geführt hätten, antwortete Dietz: Sie haben zu ſehr gezögert, wir hatten genug davon. Die Sonderbündler haben von den Aachener Zeitungen verlangt, daß ſie ſich unter ihre Zenſur ſtellen oder ihr Erſcheinen einſtellen. Heute finden Verhandlungen der Zeitungsverleger über dieſes Anſinnen ſtatt. In einer Havasmeldung über die Frage der Arbeitsloſen in Aachen iſt folgende Stelle bemerkenswert: Die Vertretung der Ar⸗ beitsloſen ſei gekommen und hätte die Sonderbündler gefragt, welche Politik die neue Regierung ihnen gegenüber einſchlagen würde. Man habe ihnen geantwortet. daß die Induſtriellen aufgefordert würden, die Arbeitsloſenfrage zu regeln und ſämtliche Arbeiter wieder ein⸗ zuſtellen. Man habe die Hoffnung, daß die Revolution und die Wie⸗ derherſtellung der Ordnung allen Arbeitsmöglichkeit ſchaffen und den wirtſchaftlichen Wohlſtand wieder herbeiführen wird. Der techniſchen Hochſchule ging eine beſondere Warnung zu, irgendeine Gegenaktion oder Kundgebung zu unternehmen. Die Aachener Be⸗ völkerung ſpottet zwar vielfach über das Unternehmen, dürfte aber doch infolge der, ſo ſagt Havas, ganz beſonders traurigen Verhält⸗ niſſe im ganzen wenig widerſtandsfähig ſein. Vor allem in den Kreiſen der kleinen ſelbſtändigen Kaufleute und des Zwiſchenhandels habe die aus dem völligen Niederliegen des Ge⸗ ſchäfts erklärliche Erbitterung gegen Berlin in den letzten Wochen viele zu Anhängern der Loslöſungsbeſtrebungen gemacht. Auch die Beamtenſchaft ſei nicht ganz ſicher. U. a. ſoll ein höherer Verwal⸗ tungsbeamter von den Umſtürzlern als Regierungspräſident in Aus⸗ ſicht genommen ſein, die auch ſchon einen feſten Plan für die Beſetzung der wichtigen Poſten zu haben ſcheinen. Wohlgemerkt, ſo meldet Havas. Es wird ſich bald zeigen, ob die Behauptungen richtig ſind. Badiſche Neueſte Beilagen: Der Sport vom Sonntag— Modezeitung— Aus Seit und Leben mit Mannheimer Frauen-Seitung und Mannheimer Muf —— Abend⸗Ausgabe Die Umtriebe der Separatiſten Mainz mißlungen Ausdehnung der Bewegung Die Behauptung, daß die Sonderbündler ihren Putſch ohne Waffen, alſo gewiſſermaßen extemporiert hatten, iſt ſo unglaub⸗ haft, wie nur möglich. Es iſt mit Sicherheit anzunehmen, daß die Belgier in Aachen, wie die Franzoſen in Mainz in den letzten Wochen ſeparatiſtiſche Banden eigens zu dieſem Zwecke ausge⸗ bildet haben. Von Mainz kann das zweifelsfrei nachgewieſen werden. Es ſteht feſt, daß in der Mainzer Kaſer ne in den letzten Wochen mehrere tauſend Mann Separatiſten von franzöſiſchen Militärs ausgebildet wurden. Die engen Zuſammenhänge zwiſchen dieſen Ausbildungen und den Vorfällen in Aachen werden nunmehr dadurch beſtätigt, daß ſich heute morgen auch 5 in Mainz dieſelben Vorgänge ereignet haben wie in Aachen. Soweit bisher bekannt iſt, haben Separatiſten ſämtliche Polizeigebäude in. Mainz beſetzt. An der Spitze der Mainzer Putſchiſten ſteht der übel berüchtigte frühere Amtsgerichtsrat Liebing. Auch in Groß⸗Gerau iſt heute mor⸗ gen die Rheiniſche Republik ausgerufen worden. Separatiſtiſche Putſchverſuche werden ferner aus Stolberg, Eſchweiler, Düren und Jülich gemeldet, jedoch ſcheinen die Verſuche dort nicht geglückt zu ſein. Den Dürener Zeitungen iſt ein von Mat⸗ thes und Klevinghaus unterzeichneter Aufruf zur Ver⸗ öffentlichung übergeben worden, in dem es u. a. heißt:„Verſamm⸗ lungen ſind verboten. Zeitſchriften und Druckſchriften dürfen nur mit unſerer Genehmigung erſcheinen. Die unabh ängigerhei⸗ niſche Republit iſt erklärt.“ Ueber die Vorkommniſſe in Mainz erhalten wir folgende Meldungen: heute früh zwiſchen 5 und 6 Uhr ſammelte ſich eine Anzahl Sonderbündler vor dem 5. Polizeirevier und verſuchte in das Gebäude einzudringen. Dabei kam es zu Schießereien, worauf ſich die Sonderhündler in einem Garten verſteckten und von hier aus ein Feuergefecht eröffneten, das von der auderen Seite er⸗ widert wurde. Zwei Polizeibeamte wurden dabei ver⸗ letz. Nachher räumten die Sonderbündler das Jeld und zogen in Laſtkraftwagen aufs Land. Havas berichtet über den Vorfall in folgender Weiſe: Heute um 4 Uhr 30 ſind die ſonderbündleriſchen Truppen in Mainz ein⸗ gezogen. Eine Abteilung beſetzte das Rathaus. Auf die ſonderbündleriſchen Truppen wurde geſchoſſen. Zwei Leute ſind verletzt. Darauf haben ſich die Sonderbündler zu rück⸗ gezogen und eine Verſammlung abgehalten. Es wurde der Ver⸗ ſuch gemacht, mit der Polizei zu verhandeln. Die„Truppen“ haben ſich alsdann nach der Umgebung gewandt, wo ſie die Befehle ihrer Chefs abwarten, um den Verſuch morgen oder über⸗ morgen zu erneuern. Als die Nachrichten vom Aachener Putſch nach München ⸗Gladbach gelangten, entſtand dort eine allgemeine Unruhe in der Stadt. Am Sonntag abend erſchien eine große Anzahl Sonder⸗ bündler auf dem Bahnhof, beſetzten ihn und richteten in den Warteſälen Rote⸗Kreuz⸗Stellen ein. Die Polizei wurde auf das Rathaus zurückgezogen. Gegen 1 Uhr morgens ſchlugen die Sonderbündler in der Stadt die gleichen Plakate wie in Aachen an. Heute vormittag haben ſie dann vom Bahnhof aus mit dem Vormarſch gegen das Rathaus, in das die Polizei im Laufe des geſtrigen Abends zurückgezogen worden war, begonnen. Man be⸗ fürchtet blutige Zuſammenſtöße. Das Erſcheinen der München⸗ Gladbacher Zeitungen wurde von den Sonderbündlern ver⸗ boten mit der Zuſicherung, daß ſie morgen wieder erſcheinen dürfen, jedoch unter der Vor zenſur des rheiniſchen Unabhängigkeits⸗ bundes. Mißerfolge der Sonderbündler Im übrigen Rheinland ſcheint die Bewegung z. Zt. nicht weiter um ſich gegriffen zu haben. So liegen aus Wor ms und aus Bingen Meldungen vor, daß es dort jetzt noch ruhig ſei. In Euskirchen fand geſtern nachmittag eine Verſammlung der Sonderbündler ſtatt, in der Dr. Cremer ſprach. Die Verſamm⸗ lung war aber nur von etwa 40 Perſonen beſucht. In Jülich iſt der Verſuch der Sonderbündler die Rheiniſche Republik auszurufen, an dem Widerſtand der Behörden geſcheitert. Die Sonderbündler ſind unverrichteter Sache wieder abgezoogen, ebenſo in Stolberg. Die haltung der Franzoſen General Mangin, der von einer Inſpektionsreiſe in das be⸗ ſetzte Gebiet zurückgekehrt ſein ſoll, hat einem Berichterſtatter de „Newyork Herald“ im Hinblick auf den Aachener Putſch erklärt:„Ich ſehe keinen Grund, warum die rheiniſche Republik nicht auf eignen Füßen ſoll ſtehen können. Die Vereinigten Staaten haben immer für den Grundſatz gekämpft, daß die Völker das Recht haben ſollen, über ihre nationale Selbſtändigkeit ſelbſt zu beſtimmen. Jeder, der in den letzten paar Monaten im Rheinland und im Ruhr⸗ gebiet geweſen iſt, iſt von dem Wunſche der Bevölkerung überzeugt, ihr Schickſal in die äeigene Hand zu nehmen. Die rheiniſche Republik beſteht jetzt und die Führer ſind ehrlich(ö9) und ſtark genug, um ſie aum Leben zu erhalten.“ Mangin wurde von dem Berichterſtater gefragt, ob er Hilfe von den Engländernn erwarte, von denen verlaute, daß ſie eine Gegenrepolution mit Köhn als Hauptſtadt unter engliſcher Kon⸗ trolle begünſtigten. Mangin antwortete: Es iſt kaum wahrſcheinlich, vielmehr iſt anzunehmen, daß die Engländer abwarten und wenn die Tatſachen ſtärker ſind, die neue Republik anerkennen werden. Die Pariſer Preſſe, die merkwürdigerweiſe wiederholl von„Rheiniſchen Truppen“ ſpricht, hält ſich vorläufig noch zurück, wenn ſie natürlich auch ihre Freude über die neue Schwächung Deutſchlands nicht verhehlt. achrichlen Verkaufspreis 100 Millionen Mark 1923— Nr. 486 4 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei vorauszahlung oder mit zuſchlag für Geloentwertung: Allgemeine Anzeigen Grund⸗ zahl 300 de Schlüſſelzahl des vereins deutſcher Zeitungsver⸗ leger 2 000 o00. 800 000 000. Lür Anzeigen an beſtimmt. Tagen Stellen u. Rusgaben wird keine verantwort. übern. Höh. Gewalt, Streiks, Setriebsſtörung. uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſpr. ſür ausgeſall. od. beſchränkt. Nus gaben od. f. verſp. Nufnahme v. Anzeigen. Ruftr. d. Feenſpr. oh. Gewähr. Serichtsſt. Mannheim ik⸗Geitung Die innere Entſpannung Berlin, 22. Okt.(Von unſerm Berliner Büro.) Das Reichs⸗ kabinett hat ſich geſtern nur beiläufig mit den bayeriſchen Din⸗ gen befaſſen können; vornehmlich galt ſeine Beratung den Ver⸗ handlungen mit der bergbaulichen Induſtrie über eine Wiederaufnahme der Arbeit im Ruhrgebiet. Erſt heute mittag um 12 Uhr iſt der Kabinettsrat zur Erörterung des bayeriſchen Konflikts zuſammengetreten. In den Auffaſſun⸗ gen der Reichsregierung hat ſich ſeit geſtern nichts ge ändert. Vor allen Dingen iſt feſtzuſtellen, daß das wüſte Toben der radi⸗ kalen Montagsblätter, die nach Bruch und Krieg mit Bayern rufen, auf die Stimmung der Regierung ohne ſeden Einfluß geblie⸗ ben. Nach wie vor iſt man beſtrebt, abzubiegen und durch die Ver⸗ nen. Von Bayern Kundgebungen des Generalſtaatskommiſſars der Vorwurf des mar⸗ xiſtiſchen Regiments erhoben worden. Wir haben Grund anzunehmen, daß im Reichsrat eine Anzahl einflußreicher Länder, die für ihren Teil vor jedem Verdacht des Marxismus gefeit find, ſich hinter die Reichsregierung ſtellen und erklären werden, daß ſie deren Anſchauung teilen. Man wird wohl damit rechnen dürfen, daß auch das auf die bayeriſche Stimmung beſänftigend wirken wird. Die innere Kriſe wird freilich auch, nachdem der Aus⸗ gleich mit Bayern erreicht iſt, noch nicht beendet ſein. Vor⸗ ausſichtlich werden leider die Schwierigkeiten im Parla⸗ mentnicht ausbleiben. Die Sozialdemokratie wird kaum eine friedliche Beilegung der bayeriſchen Händel auf dem Wege des Kompromiſſes nach ihrem Geſchmack finden. Aber dieſe Schwierig⸗ keiten werden ſchon zu überwinden ſein. 8 Die Sitzung des Reichsrals wird vorausſichtlich am Mittwoch oder Donnerstag ſtattfin⸗ den. Die Anregung dazu iſt vornehmlich von Dr. v. Hieber, dem württembergiſchen Staatspräſidenten, ausgegangen. Für die Einberufung des Reichslages Der württembergiſche Staatspräſident Dr. v. Hieber hat anläßlich des Konfliktes zwiſchen dem Reich und Bayern namens der württembergiſchen Staatstegierung beim Reichskanzler die ſo⸗ fortige Einberufung des Reichtages beantragt. Verpflichtung der bayriſchen Neichswehr Die bayriſchen Truppenteile in ſämtlichen bayriſchen Stand⸗ orten wurden heute vormittag 11 Uhr auf die Staatsregierung ver⸗ pflichtet. Es wurde den Truppen der Aufruf der Staatsregierung bekanntgegeben und ihnen eine Verpflichtungsformel auf die bay⸗ riſche Verfaſſung und Regierung abgenommen. die verhandlung gegen die Küſtriner Putſchiſten EJ Berlin, 22. Okt.(Von unſ. Berliner Büro.) Aus Kottbus wird gemeldet,: Unter ganz beſonderen Sicherheitsmaß⸗ nahmen beginnt heute vormittag vor dem außerordentlichen Ge⸗ richt in Kottbus die Verhandlung gegen die 14 Perſonen, die be⸗ ſchuldigt ſind, den Putſch am 1. Oktober in Küſtrin verurſacht zu haben. Die Verhandlung findet in der Anſtaltskirche des Zentralgefängniſſes ſtatt, das weit darußen vor der Stadt Kottbus liegt. Der ganze Komplex des Zentralgefängniſſes iſt durch Schutz⸗ poizeibeamte mit umgehängten Karabinern und Handgranaten im Gürtel geſichert. Nur wer eine eigens dafür ausgegebene Karte beſitzt, erhält Zutritt zu der Anſtaltskirche. Die Kirche elbſt iſt mit wenig Mitteln zum Verhandlungsaal hergerichtet worden. Nur etwa 30 Perſonen haben Karten erhalten. Nachdem die Perſonalien der Angeklagben feſtgeſtellt ſind, beſchließt das Gericht die Oeffentlichkeit auszuſchließen. Kommuniſtenverhaſtungen Stuttgart, 21. Okt. Aus Gründen der öffentlichen Sicherheit hat ſich das Wehrkreiskommando veranlaßt geſehen, eine größere Anzahl kommuniſtiſcher Agitatoren im Verlaufe der letzten Nacht in Schutzhaft zu nehmen. Dazu wird mitgeteilt: In der kommuniſtiſchen Partei war in den letzten Tagen eine be⸗ ſonde re Regſamkeit zu beobachten. Eingehende Nachrichten ließen erkennen, daß die Kommuniſten den Generalſtreik inſzenieren, und Sabotageakte aller Art vorzubereiten ſuchten. München, 22. Okt. Trotz der ergangenen Verbote tagte an einem verſteckten Ort in München eine Kommuniſtenverſamm⸗ lung, um Stellung zu nehmen über die Vorgänge in Bayern und Vorbereitung einer gewaltſamen Gegenaktion innerhalb Bayerns zu treffen, falls gegen Sachſen oder Thüringen vorge⸗ gangen werden ſollte. Der Polizei gelang trotz umfangreicher Sicherungsmaßnahmen die Ausfindigmachung des Verſammlungs⸗ ortes und die Verhaftung von 32 Kommuniſten, darunter auch Führer der kommuniſtiſchen Eiſenbahnerbewegung, die durch das vorgefundene Material ſchwer belaſtet wurden. Die Freigabe deutſcher Vermögen in Amerika Von zuſtändiger Stelle erfahren wir: Nachdem vor einiger Zeit das amerikaniſche Geſetz, betreffend die Freigabe des in den Vereinigten Staaten beſchlagnahmten deutſchen Eigentums bis zur Höhe von 10 000 die perſönliche Initigtive des Präſidenten Coolidge der amerikaniſche Treuhänder, Colonel Mille r pon dem Beſtreben geleitet, das frei⸗ gegebene Vermögen den rechtmäzigen deutſchen Eigentümern ſo ſchnell wie möglich zuzuführen, ſeinen Stellvertreter, N. Nikſon, ſowie den Direktor des Treuhänderamtes, George Williams, in beſonderer Miſſion nach Deutſchland. Die beiden Herren trafen kürzlich in Ber⸗ lin ein, wo ſie im„Hotel Kaiſerhof“(Zimmer 301) zu er⸗ reichen ſind. Ihre Abſicht iſt, den deutſchen Intereſſenten die gemäß der Winslew⸗Bill nachweislich Anſpruch auf die Rückgabe des be⸗ ſchlagnahmten Eigentums haben, oder deren Vertretern Gelegenheit zu geben, ſich Rat zu holen, wie ihre Anſprüche am zweckmäßigſten den amerikaniſchen Treuhändern zur ondgültigen Entſcheidung unter⸗ 5 8 und ihnen nötigenfalls auch Antragsformulare einzu⸗ E! Berlin, 22. Okt.(Von unſerm Berliner Büro.) Offiziell wird ſoeben bekannt' gegeben, daß die Ernennung des Grafen Kanitz zum Reichsernährungsminiſter unmittelbar bevorſteht. mittlung des Reichsrats einen Ausgleich zu gewin⸗ iſt gegen die Reichsregierung auch in den letzten. Dollar in Kraft trat, entſandte nunmehr auf Nr. 486„55„ 2. Seite. Mannheimer Genercel-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Montag, den 22. Oktober 1923 Städtiſche Nachrichten Einſchränkungen im perſonenverkehr Der Vertreter des Wolffbüros befragte den Reichsverkehrs⸗ miniſter, wie es mit den angekündigten Einſchrän⸗ unges im Perſonenverkehr ſtehe. Reichsverkehrsminiſter Oeſer führte dazu aus: Die Verſchärfung der allgemeinen Wirtſchaftslage zwingt die Roeichsbahn, alsbald einſchneidende Einſchränkungen im Perfonen⸗ verkehr vorzunehmen. In einer Zeit, in der vom Reich ſchärfſte Maßnahmen zwecks Geſundung der Wirtſchaft eingeleitet werden, wird ſich niemand der Notwendigkeit einer ſolchen Maßnahme ver⸗ ſchließen können. Mit den bisher üblichen Einſchränkungen iſt dabei nicht auszukommen. Wenn erfolgreiche Arbeit Wirtſchaftlichkeit bei geringſtem Aufwand und größtmöglicher Be⸗ friedigung der wichtigſten Verkehrsbelange erreicht werden ſoll, wird der Perſonenzugfahrplan der Reichsbahn nachkaufmänniſchen Grundſätzen, keine Leiſtungen unter Selbſtkoſten, von Grund auf neu aufgebaut werden müſſen. Ich beabſichtige folgendermaßen vorzugehen: Schlecht beſetzte Schnell⸗, Eil⸗ und Perſonen⸗ züge müſſen wegfallen. Nur ſolche Züge dürfen gefahren werden, deren Selbſtkoſten durch die Einnahmen einigermaßen ge⸗ deckt werden. Ausnahmen werden natürlich zur Aufrechterhaltung des wirkſchaftlichen Lebens nicht immer zu umgehen ſeien. Auch im Auslbandsverkehr iſt die Beſeitigung unwirtſchaftlicher Zugläufe er⸗ forderlich. Da ihm jedoch für die Wiederbelebung der deutſchen Wirtſchaft beſondere Bedeutung zufällt, werden wir vermeiden, irgendwelche Verbindungen mit dem Ausland ganz abzuſchneiden. Die beſchleunigten Perſonenzüge, denen bei der wirtſchaftlichen Notlage weiter Volkskreiſe in Zukunft erhöhte Bedeutung zufällt, werden möglichſt beizubehalten ſein. Beſonders die Vor⸗, Nach⸗ und Bedarfszüge verurſachen oft in hohem Gr unwirtſchaftliche Leiſtungen. Hier wird die Notwendigkeit beſonders ſorgfältig ge⸗ prüft werden. Auch die Möglichkeit, den Perſonenverkehr auf be⸗ ſtehende Güterzüge oder Güterbeförderung auf Perſonenzüge zu verweiſen und dadurch Zugleiſtungen zu erſparen, wird ernſtlich geprüft. Nicht unbeträchtliche Erſparniſſe werden ſich erzielen laſſen, wenn der Fahrplan mehr als aiſen den an tagen verſchieden geſtalteten Bedürfni angepaßt wird. Berufsverkehr an Sonntagen großenteils ruht, oder doch weſentlich geringer iſt, als an Werktagen, muß es gelingen, die ſonntäg⸗ lichen Leiſtungen beſonders im Winter weiter herabzumin⸗ dern. Es muß Vorſorge getroffen werden, daß die für den Aus⸗ lugsverkehr beſtimmten Jüge nur an ſolchen Tagen abge⸗ laſſen werden, an denen es der Verkehrsumfang wirtſchaftlich recht⸗ fertigt, ſo daß ſie bei ſchwachem Verkehr infolge ſchlechter Wetter⸗ lage ausfallen können. Wenn Erſprießliches erreicht und die Zugſtärke ſchnell nach dem tatſüchlichen Bedürfnis n werden„iſt eine unab⸗ läſſige Beobachtung der Platzausnutzung aller Züge und Klaſſen natürlich nicht zu entbehren. Die Stärke der Züge ſo feſtgeſegt werden, daß ein Vorſpann nicht erforderlich in der Beiſtellung von Schlaf⸗ und Speiſewagen können und müſſen Erſparniſſe erzielt werden bei den D⸗Zügen, die nachmittags be⸗ ginnen, oder die ihr Ziel im Laufe des Nachmittags erreichen, können Speiſewagen am erſten entbehrt werden. Eine Herab⸗ lezung der Fahrgeſchwindigkeit der Züge wird in Frage 8 05 ee ee berechtigte weſentlich geſchädigt, r an erzielt werden können. Durch die Einſchränkung Aufenthalte können erhebliche Koſten im Kohlenverbrauch erſpart werden. In dieſer Richtung wurden in mehreren Vezirken ſchon be⸗ achtliche Erfolge erzielt. Es iſt nicht mehr zu rechtfertigen, wenn Schnell⸗ und Eilzüge an Orten mit⸗ geringem Verkehr halten, oder wenn an Stationen von geringer Verkehrsbedeutung ſämtliche oder die Mehrzahl der Perſonenzüge anhalten. Die Betriebsführung auf den Nebenbahnen geſtaltet ſich vielſach beſonders unwirtſchaftlich: ſie wird deshalb ebenfalls einer eingehenden Nachprüfung bedürfen, um auch hier zu größerer Wirt⸗ ſchaftlichkeit zu gelangen. Hier müſſen gegebenenfalls die Züge auf ein oder zwei eingeſchränkt werden; bei ſtärkerem Verkehr kann der Pendelverkehr mit nur einer Lokomotive und einer Be⸗ gleitmannſchaft eingerichtet werden. Die Vorarbeiten füür dieſe Be⸗ kriebsumſtellungen ſind im Gange. Ich hoffe, daß Erſparniſſe ſich dann zum beſten unſerer Wirtſchaft bald bemerkbar machen. Neue Proisauszeichnung im Einzelhandel Die bisherige Preisauszeichnung der Gegenſtände des t n Bedarfs durch Grundziffer u. Mulfiplitctor hat, ſo führt die 5 805 Iig.“ an amilicher Stelle aus. zu vielfachen Angriffen gegen den Einzelhandel namentlich wegen der Grundziffer geführt, die irrtüm⸗ lich als Friedenspreis angeſehen wurde. Dabei wurde aber nicht berückſichtigt, daß dann auch der Multiplikator dem Wert der ſogen. dmark hätte entſprechen müſſen, während der Multiplikator bar⸗ ſüchlich immer fehr weſentlich darunter geblieben war. Den Babſſchen der Bevölkerung e echend wird die Landeszentrale des Badiſchen Einzelhandels vom Montag, 22. Oktober ab eine neue Art der Auszeichnung einführen. Durch dieſe Aenderung in der Art der Preisauszeichnung wird nichts geändert an der Art der Preiskalkulation. Kauf⸗ mann wie bisher zu kalkulieren und bleibt ſtrafrechtlich für die richtige Kalkulation verantwortl Bei der Kalkulation wird zunächſt der Einſtandspreis in Papiermark umgerechnet, eit nicht die des Lieferanten ſchon ſo ausgeſtellt iſt. Dazu kommen in iermark die Auslagen für Unkoſten (Löhne, Miete, Licht 55 Zinſen, Unternehmerlohn, Unternehmer⸗ gewinn uſw. Der Unternehmerlohn darf nicht höher angeſetzt werden wie Gehälter und Löhne, die Angeſtellten mit Beſchäftigung in fremden Unternehmungen hrt werden. Der ferner zuſtehende Unternehmergewinn muß entſprechend dem allgemeinen Rückgang des Einkommens anderer Volkskreiſe gekürzt werden. Der ſo in Papiermark errechnete Verkaufspreis wird ſodann auf eine Grundmark(ſogen. Goldmark) zurückgeführt, indem der jeweilige Briefkurs des Dollars durch 4,20 geteilt wird. Die ſo gewonnene Hahl ergibt den Grundpreis der Ware. Als Multiplikator wird der jeweilige Briefkurs des Dollars geteilt durch 4,20 gelten. Dieſer Grundpreis wird in vielen Fällen über dem ſeinerzei · tigen Friedenspreis liegen, eine Erſcheinung, die auch in an⸗ deren Ländern zu beobachten iſt. Der richtige Anſatz dieſes Grund⸗ preiſes wird aber 8 an Hand der ſ. Zt. Friedenspreiſe und der Rechnung des Lieferanten leichter wie früher nachgeprüft werden können. Bei einer Beſprechung im Miniſterium des Innern wurde gegen dieſe Art der Berechnung und Warenauszeichnung nichts ein⸗ dewendet in der Unterſtellung, daß ſie einheitlich in ganz Baden Aufnahme finden wird. den förderungskoſten —1 der der Srotverbilligung Um dem bedürftigen Teile der Bepölkerung den Bezug von Brot nach Fortfall der öffentlichen Brotverſorgung zu erleichtern, hat die Poichsregierung folgende Anordnungen getroffen: Für kinderreiche Familien findet eine Verbilligung des Brotes ſtatt in Gemeinden mit 20 000 und mehr Einwohnern. Perüückſichtigt werden dürfen nur beſonders bedürftige Familien und zwar, wenn der Vater noch lebt, das vierte Kind und weitere Kinder, wenn der Vater nicht mehr lebt, das dritte Kind und weitere Kin⸗ der. Ausgeſchloſſen ſind Kinder die über 16 Jahre und ſolche von Brotſelbſtverſorgern, auch Teilſelbſtverſorgern. Die Verbilligung darf für das Kind wöchentlich 40 Prozent des für 4 Pfund Brot nicht überſteigen. Die Auswahl der Ffamilien haben die Gemeinden im Benehmen mit den in der öffentlichen Fürſorge tätigen Stellen und Perſonen zu treffen. Eine Brotverbilligung für andere ebenfalls bedürftige Kreiſe iſt nicht vorgeſehen. Dagegen wird der Bezug des Brotes für die nachſtehenden Bevälkerungskreiſe durch folgende Maßnahmen er⸗ leichtert: Für die Sozial⸗ und Kleinrentner ſollen die am 15. Oktober fälligen Halbmonatsbezüge nach der neueſten Reichsricht⸗ Verkehrsintereſſen nicht Auf wün berechnet und dadurch erhöht werden. Außerdem erhalten die Saha am 22. Oktober eine weitere Unterſtützung. 65 * Auf Grund des Ermächtigungsgeſetzes wird es möglich ſein, auch die Unfallrenten aufzuwerten. die Kriegsbeſchädigten und Hinterbliebenen erhalten durch die Fürſorgeſtelle neben der Erhöhung der Zuſatzrenten eine weitere Zwiſchenzahlung. Die Sätze der Erwerbsloſenunterſtützung werden dem Stand der Mark ſchneller und beſſer angepaßt und zugleich in ihren Grund⸗ beträgen erhöht. 8 *Reichsbahn und Volkssrnährung. Das Wolffbüro verbreitet folgende Rechtfertigung: In der effentlichkeit wird die Teuerung von Obſt und Gemüſe ſowie Lebensmitteln überhaupt häufig der Höhe der iſenbahntarife zugeſchrieben. Dies iſt durchaus irrig, denn in ihrer Tarifpolitik hat die Reichsbahn gerade auf dieſe lebenswichtigen Güter beſondere Rückſicht genommen. So wurde Obſt und 1 im Jahre 1923 in immer niedrigere Tarif⸗ klaſſen verſetzt. Ob ſt, früher in der höchſten Wagenladungsklaſſe A, wird jetzt zu den Sätzen der Klaſſe D, alle übrigen Fel d⸗ und Gar⸗ tenfrüchte nach der niedrigſten Klaſſe P befördert. Kartof⸗ feln werden ſogar nur zu 6 der Sätze dieſer Klaſſe gefahren, wo⸗ durch natürlich nur ein ganz geringer Teil der Selbſtkoſten der Eiſen⸗ bahn gedeckt wird. Für Obſtſtückgutſendungen iſt ſeit dem 16. Oktober eine neuerliche Ermäßigung von 331½ Prozent ge⸗ währt worden. Gegenüber der Vorkriegszeit iſt das Goldniveau der Frachten für Gmüſe ſtark 2 ür Obſt um die Hälfte und mehr, für Kartoffeln ſogar auf etwa 15 Prozent. Ebenfalls im In⸗ tereſſe der Volksernährung wird der Reichsverkehrsminiſter vorüber⸗ gehend einen Ausnahmetarif für Düngemittel einführen. Durch den Frachtnachlaß, der bei Stickſtoff 30 Prozent, bei Kali und Thomasſchlacke 20 Prozent, 85 Kalk und Mergel 10 Prozent beträgt, ſoll einerſeits künftig eine Steigerung des Ernteertrages ermöglicht, andererſeits heute ein Anreiz für die Landwirtſchaft geſchaffen wer⸗ den, Düngemittel gegen ihre Erzeugniſſe auszutauſchen und damit die Verſorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln zu erleichtern. Franzöſiſche Jollvorſchriften. Wie die Handelskammer Mann⸗ heim erfährt, hat die interalliierte Rheinlandkommiſſion am 25. Sep⸗ tember verfügt, daß bei Warenſendungen aus dem unbeſetzten Ge⸗ biet durch das beſetzte Gebiet ins Ausland nicht nur die Ausfuhr⸗ bewilliaung von Bad Ems einzuholen iſt, ſondern daß auch für das Verbringen der Ware vom unbeſetzten ins beſetzte Gebiet eine Zu⸗ laufsbewilligung in Anſpruch genommen werden muß. Die Koſten für die Zulaufsbewilligung werden vom Ausſtellungsbüro zurück⸗ erſtattet, wenn ihr Verbringen aus dem beſetzten Gebiet ins Ausland auf Grund der Ausfuhrbewilligung von Bad Ems durch ihre Vor⸗ lage nachgewieſen wird. Urtext und Ueberſetzung der Verfügung, in der das ganze Verfahren ausführlich dargelegt iſt, können bei der Außenhandelsabteilung der Handelskammer, E 4, 12/16, 3. Stock, Zimmer 7, eingeſehen werden. *Die Ausgabe von Notgeld. Verſchiedene Anfragen haben die Notwendigkeit ergeben, erneut darauf hinzuweiſen, daß die Ausgabe von RNotgeld, Gutſcheinen und ſonſtigen Erſatzmittenn für Reichs⸗ —ç der Genehmigung des Reichsfinanzminiſters und des badiſchen — ters des nnern bedarf. Unbefugte Ausgabe von Notgeld uſw eſtrafung ſowie Einzug der ausgegebenen Scheine zur Folge Geſuche privater Unternehmer haben keine Ausſicht auf Geneh⸗ migung. In Fällen dringenden örtlichen Bedarfes iſt die Ausgabe von Noigeld der Gemeinden, welche die Genehmigung iſt— nötigenfalls drahtlich bei dem Miniſterium des Innern einzuholen haben Für alie Leute! Wir werden darauf aufmerkſam gemacht, daß ſrei ſind Altersheim für Männer und Frauen noch einige Plätze rei ſind. 15 Diebſtahlschronik. In letzter Zeit wurde u. a. entwendet: einem Boot eine goldene Armbanduhr mit Lederband, arabiſchen Zahlen, auf dem Deckel rote und blaue Blümchen. Nachts in der Traitteurſtraße ein Pappkarton, 17 auf 15 auf 10 em groß, mit 24 Fläſ⸗ n Parfüm, Marke Kräutergeiſt, ein gleicher Karton mit 24 Stück Toilettenſeife, Marke Herzkäfer und etwa 300 Doppel⸗ ſtück Kernſeife.— Auf dem Meßplatz beim Zeughausplatz ein Ballen blauer Cheviotſtoff, 6,20 m lang und 1,50 m breit. Im National⸗ theater ein faſt neuer graubraun geſprenkelter(Raglan⸗ — Mittags aus einem Wohnwagen bei der Auguſtaanlage u.., ein bunter Ueberzug, ein lilafarbiger Ueberzug, ein Bettuch mit roten Streifen gez. XXX, drei bunte Kiſſenbezuͤge, drei roße weiße Decktücher, ein neuer Prinzeßunterrock und eine weiße ſellbluſe, einem Fuhrmann auf der Neckarauerſtraße während der Fahrt vom We herunter ein Kübel mit 35 Kilo Palmkern⸗ butter. Der Täter iſt etwa 30 Jahre alt, 1,70 groß, ſchlank, bartlos, hat geſundes Ausſehen und trug Arbeiterkleider. Das fionzert des Sixtiniſchen Chores aus Rom findet heute Montag im aae e ſtatt. Der Chor umfaßt 64 Snee runter 24 Knaben). Marktbericht Die Zufuhr war wie am Sam mittelmäßig. Stärker angeboten waren Weißtkraut, Viaſeng Blumen⸗ kohl und Endivienſalat. Der Obſtmarkt wies heute große Lücken auf, auch Aepfel und Birnen waren ſpärlich angeboten. Eier und Butter war faſt überhaupt nicht zu Kartoffel waren heute keine angefahren worden. Auch das Angebot in Fiſchen ließ zu n übrig. Der Verkehr auf dem Markte war ſehr lebhaft, reiſe ſind weiter beträchtſich geſtiegen. Die am häufigſten genannten Preiſe ſind für ein Pfund— wenn nicht anderb bemerkrt— in Millionen Mark: Weißkraut 70—90(50—70 am Samstag), Wirſing 80—180 0 Notkraut 70—130(70—100), Gelbe Ri 70(50), rotten 70—100, Blumenkohl 40—800(24—1000), Spinat (80), Zwiebeln 80—120(50—80), Mangold 60—90(30), Bohnen 180—300(140—170), Endivienſalat 50—150(40—50), Kopfſalat 30 bis 150(15—80), Rettiche 10—200(10—50), Kohlrabi 50—65(15 bis 70), Tomaten 110—250(50—160), Schlangengurken 40—200 (10—150), Salatgurken 30—220(50—300), Eier 180—300(150 bis 160), Süßrahmbutter 3,6(—3,6), Landbutter 3(—2,8), Zwetſchgen 100(55—60), Aepfel 150—250(103—200), Birnen 180—500(70 bis 200), Quitten 220(200), Nüſſe 400(—300), Kaſtanien 350—500 (250—300), Seeaal 600(450), Heringe 400(280—300), Stockfiſche 600(500), Hechte 2 Milliarden(900—1000), Aale 2,5 Milliarden, Barben 1 Milliarde, Bräſem 80—1 Backfiſche 600—800 (400—500), Geflügel lebend das Stück, Hahn alt 3 Milliarden, 3,5 Milliarden(2 Milliarden), junger Hahn 1,4 Milliarden, Enten 5 Milliarden. Hahn und Huhn geſchl.—1,5 Milliarden, Haſen(Wild) das Pfund—1,2 Mitliarden(900—1 Milliarde). Rommunale chronik Drohende St ing der Freib ſtãdti Werke infolge des 3 ssetes——— Die Freiburger Stadtverwaltung gibt bekannt, daß durch die Weigerung eines großen Teils der Einwohnerſchaft, die auf Gas⸗ preisgrundlage ſtark erhöhten Müll⸗, Kanal⸗ Straßenreinigungs⸗ und Waſſergebühren zu zahlen, die Stadtkaſſe Ausſtände in Höhe von ungefähr 2 Billionen hat. Infolgedeſſen iſt es der Stadt⸗ verwaltung nicht möglich, die Gehaltsnachzahlungen und Lohn⸗ lungen pünktlich zu leiſten. Wenn die Bevölkerung ihren Zah⸗ ungen nicht alsbald nachkomme, müßten die ſtädtiſchen Werke in wenigen Tagen ganz zum Stillſtand kommen. Wie wir berichteten, die hat die Staatsanwaltſchaft gegen die Stadt Freiburg wegen dieſer hohen Gebühren ein Verfahren eingeleitet. Die Polizeigewalt in den Stadigemeinden Ein offenbar amtlicher Artikel in der„Karlsruher Zeitung“ befaßt ſich mit den vielfach unzulänglichen polizeilichen Inſt'tutionen in jenen Gemeinden, in denen die polizeiliche Zuſtändigkeit dem Gemeindehaupt zuſteht. In dem Arkſtel wird betont, daß bei Störungen der liben Fun Ordnung in den Städten mit Staats⸗ polizei ſtaatlichen Poligeidirektionen die amtierende Behörde ſind; in allen anderen Städten und Gemeinden aber obliegt die polizeiliche Aufgabe für den utz der öffentlichen Sicherheit der Gemeindeverwaltung. Selbſtverſtändlich habe der Staat die Ver⸗ pflichtung, bei Störungen der öffentlichen Sicherheit größeren Um⸗ fanges den Gemeindeverwaltungen Hilfe 95 ſchicken. Die Durch⸗ führung des e e aber z. B. ſei in den Gemeinden ohne Staatspoltzel Aufgabe der gemendiichen Ortspoltheibehörden. — Gerichts eitung Mannheimer Schwurgericht Am heutigen Montag Vormittag 9 Uhr nahmen die Sitzungen des Schwurgerichts für das 4. Quartal 1923 ihren Anfang. Vorſitzender iſt Landgerichts⸗Direktor Dr. Bodenheimer, Bei⸗ ſitzer die Landgerichtsrüte Dr. Leſer und Dr. Kohler. Ver⸗ treter der Anklageſchrift ift Staatsanwalt Brettle. Die Vertei⸗ digung der Angeklagten führt Rechtsanwalt Dr. Pfeiffen⸗ berger. Der erſte zur, Verhandlung kommende Fall betraf die Anklage gegen die in Mannheim wohnhafte Maria Magdalene Tho:⸗ geb. Dietrich wegen Meineids. Frau Tho— iſt am 28. Jan. 1882 in Ludwigshafen geboren. Sie war vom 26. Mai bis 25. Juni 1923 in Unterſuchungshaft, wo ſie wegen ihres Herzleidens entlaſſen wurde. Die Anklage lautet auf wiſſentlichen Falſcheid in dem Ehe⸗ ſcheidungsprozeß der Eheleute Georg Ziegler in Mannheim am 11. November 1921, in dem ſie beſtritt, an der Ehefrau Ziegler ſtrafbare Handlungen vorgenommen zu haben. Nach der Belehrung und Vereidigung der Geſchworenen durch den Vorſitzenden erfolgte die Vernehmung der Angeklagten. Auf Beſchluß des Gerichts wurde wegen Gefährdung der Sittlichkeit die Oeffentlichkeit ausgeſchloſſen. Die Angeklagte iſt ge⸗ ſtändig. Die Zeugin Anna Scholl, geb. Keller, die geſchiedene Ehefrau des Schloſſers Georg Ziegler, verweigert in verſchiedenen Fragen ihr Zeugnis, glaubt aber, daß die Angaben der Frau Thol. ſtimmen können. Sachverſtändigengutachten erſtatten Dr. med. Bender und Gefängnisarzt Dr. Götzmann. Staats⸗ anwalt Brettle legte den Geſchworenen drei Fragen vor: 1. Meineid wider beſſeres Wiſſen, 2. Herabſetzung der für Meineid verwirkten Strafe auf die Hälfte bis ein Viertel, und 3. fahrläſſiger Meineid. Die Geſchworenen bejahten Frage 1 mit mehr als 7 Stimmen, Frage 2 mit Ja und die dritte Frage mit Nein. Das Gericht erkannte auf eine Gefängnisſtrafe von 5 Mona⸗ ten. Bei der Strafausmeſſung wurde berückſichtigt, daß die An⸗ geklagte bisher unbeſtraft und körperlich ſchwer leidend iſt. Die Unterſuchungshaft wird angerechnet. Der Antrag auf Strafauf⸗ ſchub auf Wohlverhalten wird vorläufig zurückgeſtellt. Sportliche Runoſchau Pferòeſport Einen neuen Jockeyſiegesrekord mit 89 Siegesritten ſtellte Otto Schmidt auf. Er gewann am Freitag für ſeinen Stall A. und C. von Weinberg mit Fareſina den deutſchen Stutenpreis, der mit 675 Milliarden Papiermark ausgeſtattet war. Schmidt hat mit dieſer Leiſtunz den 1912 von F. Bullock aufgeſtellten deutſchen Rekord erreicht. Schwimmen Klubwettkampf des 1. Frankfurter Schwimmklub gegen Schwimm⸗ verein Maunheim. bund Samstag, 20. Oktober fand in der Schwimmhalle des Herſchelbades der Rückwettkampf des 1. F. S. C. gegen S. V. Mh'n. ſtatt. Schon bei der erſten Staffel konnte man eine gute Verbeſſexung der Mannheimer erkennen. Bei den Damenſtaffeln überraſchten die Siege der Mannheimer Schwimmerinnen umſomehr, als die älteren und kräftigeren Damen der Frankfurter in den Wettkämpfen des Frühjahrs nicht zit ſchlagen waren. Beſonderer Erwähnung bedürfen die Schluß⸗ leute in den Herren⸗ und Damenſtaffeln, welche den Frankfurtern weit überlegen waren. Das Tauchen, Kunſt⸗ und Rettungsſchwimmen, ſowie das Springen wurde nur von den Mitgliedern des Veranſtalters vorgeführt. Den Abſchluß der Wettkämpfe bildete das Waſſerballſpiel gegen den diesjährigen ſüddeutſchen Meiſter Zu Beginn des Spieles ſah man gleich die Ueberlezenheit der Einheimiſchen. In der erſten Halbzeit konnte Mannheim zweimal einſenden, worauf auch Frankfurt ein Tor gelingt. Das Endreſultat ſtellte ſich alsdann auf dꝛe zu Gunſten ms. Die e ee e ſind folgende: 4* 2 en) Mannheim 239, rt:41,4; Damenbeliebigſtaffel 6 2 Bahnen) Mhm.:24,4, Frkft. 231; Orym p. Staffel G, 4, 6, 4 2 8. Mhm.:38,4, Irkft.:50,8; Damenlagenſtaffel(44 2 Bahnen) Mhm.:24, Frift.:28,9; Herrenſtaffel 15 2 Bahnen) Mhm.:29, irkft. 2134; Waſſerballſpiel 1. F. S. C.— S. B. 458 fſer annheim Ueues aus aller Welt — Im Streit ſeine Mutter getötet. In Unter⸗Embrach hat der 31jährige Buchbinder Heinrich Groß ſeine 67 Jahre alte Mutter a einem vorausgegangenen Zwiſt durch einen Schuß in — Diebſtahl hiſtoriſcher Dokumenie. Aus dem Ausfteſlungs⸗ raume des Staatsarchivs in Marburg wurde eine große Anzahl von koſtbaren Urkunden geſtohlen. Darunter be⸗ finden ſich drei Urkunden von König Pipin, brei von Karl dem Großen, 47 von Kaiſer Arnulf, ferner ſolche des Kafſers Max II., Sunefe des Benderaten ünee u Greſe ür fler Fren welen Briefe des La afen Phil d. Großm., Luthers, Melanchtons, Bucers, Schreiben Philipps II. von Spanien, mehrere Schreiden aus der Zeit des Dreißigsährigen Krieges und aus der neueren Zeit, Briefe Eliſabeths v. d. Pfalz, Auguſts von Sachſen, Friedrichs des Großen, Joſephs II., Emmerichs, Peſtalozzis, ome Napoleons und des Generals Kleiſt, v. Nollendorf, endlich Schreiben Franz L. von Frankreich, Friedrich Wilhelm., Karls XII. von Schweden, Katharina II. Thomas Cromwells, Guſtav Waſas, Robert Dudleys, der 158 Karl., Karl II. und Johann III. von England. — der ohlene und wiedergefundene Spitzweg. Aus Berliner Nationalgalerie wurde im vorigen Jahr Spigz⸗ wegs bekanntes Bild Die Heimkehr des Klaufners“ geſtohten. Nun erſchien bei einem Berſiner Nechtsanwalt ein Mann und über⸗ gab ihm das geſtohlene koſtbare Gemälde. Der Rechtsanwalt gab das Bild ſofort wieder der Nationalgalerie zurück. — Wieder ein Alub für N ze aufgehoben. Einen Nachtbetrieb entdeckte die Berliner Polizel in der Nacht dei einem Schneidermeiſter in der Kantſtraße. Der Schneidermeiſter hatte, während er tagsüber in ſeinem Beruf arbeitete, für die Nacht ſeine Wohnung einem Klub für Nackttänze und Schlem⸗ mereien zur Verfügung geſtellt. Die Flaſche Sekt koſtele zehn Milliarden Mark. Neunzehn Perſonen wurden von der Polizei über⸗ raſcht und feſtgeſtellt. Ferner wurde ein wilder Splelkkub in der eeee in der Wohnung eines Zigarrenhändlers ausgehoben. — Eine Kindesleiche im Spankorb. Ein grauſiger Fund wurde in einem Hauſe in Verlin gemacht. Hier and auf dem Haus⸗ flur ein unſcheinbarer Spankorb. Als man ihn öffnete, ſand man in Papier und Handtuch eingewickelt die Leiche eines Kindes, der beide Beine abgeſchnitten waren. Dieſe fanden ſich dann in der Umhüllung. Wahrſcheinlich hat man die Leiche zerſtückelt, da ſie ſonſt in den Korb nicht hineinging. Die Leiche wurde nach dem Schauhaufe gebracht. Das Alter des Kindes, das wohl einige Wochen betragen mag, kann erſt durch die Obduktion näher feſtgeſtellt werden. Die Nachforſchungen nach der Herkunft des Korbes mit dem unheimlichen Inhalt hatten noch kein Ergebnis. Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(726 morgens) Duft⸗ Tem⸗ n N 8 0 0 delg pera⸗ 8 Wind 2 2 8 3 8 höhe in NN. tur S e eee 8 8 m am S SssAKicht. Stärke Wertheim—— 11 16 8 SwW-òô leicht Regen 14 Königſtuht.563 75290 9 18 5 SW(eicht mae 20 Karlsruhe 127 753. 11 21 11 Sw leicht ferm 29 Baden⸗Baden 213 754.2 12 22 17 SwW feicht! m 34 Villingen 780 754.8] 11 19 11]'8 ſſchw. em 16 9— Hof 1281 645.66 7 15 6 Wſſchw. un 45 adenweiler—— 21—,—....—.(—— St. Blaſien— 10 14 10 Nw⸗ leicht ſayn 39 Die He des von Grönland bis zu den Alpen reichenden kräftigen Hochdruckgebiets dauert an. Unter dem Einfluß warmer, ozeaniſcher Luftſtrömungen liegen die Temperaturen in ganz Mittel⸗ europa ziemlich hoch. In der Rheinebene ging das Thermometer geſtern über 20 Grad. Nachts brachte ein Tiefdruckausläufer er⸗ ſtehe Regenfälle. Die Wetterlage wird ſich nur langſam ändern. Es ſteht noch meiſt trübes, etwas kühleres Wetter mit weiteren Nieder⸗ ſchlägen bevor. Vorausſichtliche Witterung für Dienstag bis 12 Uhr nachts: N 0 weitere, meiſt leichte Regenfälle etwas täer, 105 Winde. der —— AAAArrcrrr —— — —— Braunkohlen-Aktien, kun Uurioh 15000 Aoutag, den 22. Oktober 192. —— Maunheimer General-Anzeiger(Abend ⸗Ausgabe) Hand E esblatt dt Börsenberichie Frankfurter Wertpapierbörse Frankfurt, 22. Oktbr.(Drahtb.) Tendenz: Allgemein stkarke Hausse auf allen Marktgebieten auf die un- günstigen Nachrichten aus dem Rheinland. Die zu Tage eee, Unsicherheit unserer innen- und außenpolitischen erhältnisse führten zu einer erneuten Markentwertung und die fremden Wechselkurse erreichten eine Höhe, die selbst die cee Pessimisten nicht erwartet haben. Der Dollar Wurde mit 32,5—35—38—45—60—50 gehandelt. Dollar- schatzanweisungen 60 bei erster amtlicher Notiz. Daß dies eine starke Rückwirkung auf den Effektenmärkten kinden mußte, ist selbstverständlich. Die Aufwärtsbewegung hielt auf den meisten Gebieten an. Auffallen mußte, daß die Kurserhöhungen nicht gleichmäßig waren. Während in einigen Werten die Aufwärtsbewegung nur 10-—30 betrug, Waren in anderen Kurssprünge auf das Drei- bis Vierfache der letzten Kurse festzustellen. Noch höhere Kurssteige- rungen vollzogen sich in Kassaindustrieaktien. Größeres Ceschaft war im Freiverkehr. Der Markt wies heute übliche Kurssteigerung auf. Infolge des Materialmangels in den amtlich festgestellten Aktien wendet sich das Publikum wie Spekulation in erhöhtem Maße den unnotierten Papieren zu. Durch die starke Nachfrage wird auch hier die Ware knapper. Hervorzuheben sind Growag 6500—10 000—8500, Api 65 000, Frankfurter Handelsbank 1500—2200, Contibank 600—7000, Becker-Stahl 100 000—85 000, Rastatter Waggon 40 000, Diamond-Shares 180 000 Milliarden. Auslandswerte kamen, wie nicht anders zu erwarten war, bei großer Nach- frage zu wesentlich erhöhten Kursen zur Notierung. Türken, Anatolier, Ungarn steigend. In den heimischen Ren- ten traten Weitere Kürserhöhungen ein. Goldanleihe Waren lebhaft im freien Verkehr mit 40—45 Milliarden ge- handelt. Am Markte der Industrieaktien hielten die Steigerungen an. Größere Käufe waren wieder in chemi- schen Werten zu beobachten, wWo besonders die Aktien des Anilinkonzerns bevorzugt waren. Sehr fest lagen außerdem elektrische Werte. Licht u. Kraft haften die Führung. Lebhaft waren die Umsätze in..., Lah- meyer. Ferner Felten u. Guilleaume sehr fest. Die Nach- kfrage nach Maschinefaktien hielt an. Größere Um- zätze fanden besonders in Daimler und Kleyer statt. Badenia, Krauß Lokomotiven, Karlsruher sehr gesucht. Im übrigen erstreckte sich das Interesse wieder auf Zucker-, Zellstoff. und Zementwerte bei durchweg steigen- den Kursen. Rütgerswerke um das Dreifache. Am Mon- kanmarkt war das Geschäft anfangs ruhiger, da der Nachfrage kein nennenswertes Angebot gegenüberstand. Es kam Wieder zu ansehnlichen Kurssteigerungen in Mansfelder Buderus, Oberschlesischen Werten, Hapag und Nordd. Lloyd haussierend. Unter den Banken hatten eine Reihe von Aktien Steigerungen zu verzeichnen. Sehr fest Deutsche Bank, Metallbank. Der Einheits- markt hatte im allgemeinen bedeutend größere Kurssteige- zu verzeichnen. Das Geschäft War teilweise recht Berliner Wertpapierbörse Berlin, 22. Okt., 2 Uhr 20.(Eig. Ber.) Der Zusammen- hruch der Bapiermarkwährung schreitet in erschreckendem es Mannheimer Tempo fort. Den äußeren Anstoß fand die bei Beginn dieser Woche einsetzende enorme Devisenhausse durch die Ver- schärfung des Konfliktes zwischen der bayerischen und der Reichsregierung und des Putsches in Aachen. Durch die Generalstreikpropaganda der Kommu- nisten ist auberdem eine schwüle politische Stimmung in der Reichshauptstadt entstanden, die naturgemäh auch den Börsenverkehr noch gewaltig beeinflußt. Die Reichsbank stand den sprunghaften Steigerungen der Devisen machtlos egenüber. Im Verlauf der Börse frat allerdings eine leichte ng der Kurse ein, da die Nachrichten aus dem Westen erkennen lassen, daß die Ausrufung der rheinischen Repu- blik sich als ein Akt von engbegrenzter Bedeutung erweis“ Dollarschatzanweis ungen, die bereits über 45 Milliarden gesteigert waren, Wurden gegen 1 Uhr mit 38 Milliarden gehandelt. Amtlich notierte Kabel New Tork 40 und London(180, Es wurden zugeteilt bei Kabel New Vork 50 Prozent. Die Effektenbörse stand im Zeichen ernster Sorge für innere Unruhen. Bei Beginn des Geschäfts ingen Gerüchte um, wonach mit einer sofortigen Schließung 55 Börse zu rechnen sei, diese erwiesen sich jedoch als unbegründet. Immerhin rechnet man doch mit der Möglich- keit, daß Bank- und Börsenverkehr in den nächsten Tagen Unterbrechnungen erfahren könnten. Infolgedessen zeigte sich so gut wie keine Unternehmungslust. Die Umsätze in auch die Kursschwankungen zu bewerten. Im Geldmarkt hat sich die Lage immer noch versteift. Es wurden 10 bis 12 Prozent für tägliches Geld, und in einigen Fällen sogar darüber bezahlt. Am Effektenmarkt hält die Steige- rung nur in seltenen Fällen mit der Markentwertung Schritt. Am günstigsten schnitten von inländischen Aktien noch die Montanaktien ab, die ihren Kurs fast durchweg ver⸗ doppeln und verdreifachen konnten. So betrug die Steige- rung bei Bochumer 560, Buderus 130, Gelsenkirchener 200, Rheinstahl 135, Riebeck-Montan 100 Milliarden. Weniger stark sind die Steigerungen der weiterverarbeitenden Indu- strie. Die chemischen Werte allerdings hatten in einigen Fällen ebenfalls dreifache Kurse zu verzeichnen. Elek tr o- werte lagen in der Hauptsache sehr ruhig. Maschinen- und Metallwerte sind im Aufwertungsprozeß sehr un- gleichmäßig beteiligt. Petroleumwerte verdoppelten mren Kurs. Schiffahrtswerte wurden ziemlich leb- haft bei doppeltem, teilweise dreifachem Kurs gehandelt. Am Bankaktienmarkt standen im Vordergrund des Interesses, Deutsche Bank plus 42, Darmstädter plus 21.,5, Commerz- und Privat-Bank plus 19. Außerordentliche Kurs- steigerungen sind zu verzeichnen am Markte der aus län- dischen Renten, von denen verschiedene viel rascher in die Höhe gingen als die Devisenkurse. Das gilt beson- ders von den türkischen Anleihen, die um das—6 fache des Freitagskurses gestiegen sind. Im weiteren Verlauf machtè sich eine leichte Abschwächung der Devisen, andererseits aber eine Befestigung der Tendenz am Effektenmarkte geltend. Deuisenmarkt Berliner Devisen * Berlin, 22. Oktbr., Drahtb.) Der von der Reichsbank kür die Durchkührung der Devisenverordnung maßgebende amtliche Mittelkurs ist heute 40 Milliarden A. eneral-ei ...—— Effekten sind ganz unbedeutend, dementsprechend sind ———— ————— Amtiſloh 0. 19. B. 19. U. 22. B. 2. Rfandddd.6893000%.691 700000 15,551005000 78, 216000000 Buen.-Alres 3,5703000% ũ ⸗( 3,38%7000 12,768000000 14,8200l 000 Brüssel„„ 617,180000 617,540000 2,0318600000 2 1000C⁰0 Ohristinanla 1845375000 1634,285ʃ.00 6,744600000 6,17540 0C0 Kopenhagen 2,088770000 2,097/23000 6,972600000 677 00000 Stookhaſm 3,136140000 3,151880000 10,473025000 10,526025000 Helsingfors 317.205000 318,795000.057350000.0828? 0l00 Mallnn„„„„„„„ 338,650000 544,350000.789515000 1,798485000 London 53,855.00000 54.1380000 0 0 179,650000009 180,450000009 New-Vork 3. 11,700000% 12,03000000 39,9000 00% 40, c0degece Faris 8 712215000 70ʃ5,78500%0.342750000 2,483870000% Sohwelz.134651000 2,14535009. 7,112175090.147825000 Spanlen 0.80797000⁰.615030000 5,. 600.373400000 Japaen 5,78550000. 5,815500000 19,551000000 19,79000000 Rio de Janelroo 1,097250000 1, 102750000 365,(85400 365,915000 Wien, abg. 1187860 168470 361585 867415 FHHHHH 355,509000 357,29100⁰ 1,185030⁰⁰⁰ 1,190970000 Jugoslavlen 141,6150⁰⁰ 142,355000 481,78500⁰ 2150.0 Budapet 668320 671675 2,191500.2055⁵⁰⁰⁰ Sof.a 115,710%⁰ 116,290000 391,045000 382.855000 Frankfurter Notenmarkt 22 Okt. Brlef 1— 0 Brlef geld Amerikanlsche 35,„300000 Norweglsohe—— Beiglsohes„405000000 2,515000%] RumAnische—— Dünlsohe. 6,700000000 6,300000000 Spaſtsohe——— Englisohe. 24000h0000 26,0000000% Sobweſzer. 9,150000000.280000 g0 Französlsche 480000000 3,5200000% Sohwedisohe 12, 12.300000000 — 9— 1 20100900 Aeie 6 18—1 Iallenlsohe 8 2 20000 ngarlsohe 0000⁰0⁰ 6010000000 8,860000000] J0 Ossterreloh 250 Waren und Märkie Mannheimer Produktenbörse m. Mannheim, 22. Oktbr.(Eig. Ber.) Die Börse ist heute sehr stark besucht und steht vollständig unter dem Zeichen des Markverfalls. Die Verkäufer, die aus der Pfalz oder aus dem sonstigen besetzten Gebiet her sind, geben Ofkerten nur in Franken oder Guldenwährung heraus. Es läßt sich daher eine Normierung von Preisen bis um 12% Uhr nicht feststellen. An der Kolonialwarenbörse ist die Tendenz sehr fest. Kaffee Santos 3,20—3,55, gewaschen—4,50, Tee mittel 790 bis 8,90, gut—9,90, fein 10—11, Kakao, inländischer—3,5, holländischer 3,40—3,80, Reis Burma 0,44, Weizengrieß 0,45, Hartweizengrieß 0,54, Zucker melis 0,70, alles per kg in Goldmark auf Dollarbasis. Dffizielle Preise der Mannheimer Produktenbörse Die Kurse verstehen sich per 100 Kilo in Milfarden Mark waggontrei Mannbelm ohne Sack netto Kasse Preisnotlerungen vom 22. Oktober 1923 160,000200,000] Roggenmehl Welzenklele mit Sack Welzen, inländischer ausländischer 8 * Roggen(alter,——— Slertreber—— „(heuer——.— IRohmelasse——•—¾ Brau-Gerste(alte? 110, 000— 130,000] Wiesenheu, lose—— 75 85——— Rotkleeheu—— naler(neuer 100,000—130000 Luxerne-Klechen— alter—— ä— Press-Stroh— nals, gelbes(mit Sack))— debundenes Stroh 12 Welzenmehl Basis Spez. U(fichtpreis 250—300] Raps„ Tendenz: Fest, bei geringem Umsatz. Herausgeber, Drucket und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannbeimet General⸗Anzeiger, G. m. b.., Mannbeim, E 8. L. 81 Direktion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Dr. Fritz Hammes: für Kommunalpolitik und Lokales: Richard önfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande. Nachbargebiete Gericht u. den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher: für Anzeigen: Kart Hügel. e ee. Kurszettel des Mannheimer General-Anzeigers Die Kurse verstehen sich für Aktien und Auslandsanleihen in Millionen%, für festverzinsliche Werte in 9% Frankfurter Dividenden-Werte. Bank-Alxtlen. 19. 22. 18. 22. 19. 22. Kiig. O. recht, 5000 fccgg o. Hypothekb.—— heln. Creditb. 8000 18000 ZabisheBant— 90„ ere-g.—=IRdein. 855—— Bank. Rr.-Ind. 2000 4000„ Vereinsbk. 2000 6000 SAdd..-Er.-.—— Bayr..-Cr.W. 8 Biso.-Gesells. 320⁰0— Sudd.Dlsoontg. 12000 30000 „ yb. u. WD. 14500 37000 Presdn. Bank 10009 Mener Bankv. 1575 8000 Darm, Banky. 13000 4000 Erkf. kiyp.-Bk. 3900 10000 Na, Banka. Berl. Mandges. 10000 50000 Metallb.u..-G. 52000—„ Notenbank Jom.-.Priwbk. 14000 40000 Mltteid. Or.-B. 38000 18000 Verelnsbk. 5000 20000 arts.Uu..-B. 12060 50000 Aurnbg..- S.—Hannd,.des- — Bank 24000 80⁰0⁰⁰ 5 85 1850 1300⁰..V. 46000 130000 Aslat. Bank en 2.-Bk. Aur orrh..-des.—— Tekr-u d. ꝛc0õ0 32000 belchehend. a8000— Frf u U.—— 2„E, uar 1 Wogog Opeobl. Eb.-Bd. 51000 170000 „ 58000—1 Leſſe, Nchrel 60000 200000 dee. E. ind.(.) 56000 190000 199109 Kallw.Saizdett——Pbönix aeokte 120000—. 6— Kalfw. Weste.. 8Hh.Braunkokle 220000 950000 —— De 2———8 200005 80900 — 750909 annesmannr. 85000 WN ollus Bergb. 7000 207 — V. K u. Laurab. 58000 000g atungbpn. 1 A Kordd. Lioyd. 21000 67800 f. Seittm.& OMÜqỹẽ eeeee e Industrie-Altien. Fonb, Mannb.—= B. Anll..Soda 47500 170000 Sem.Karlstadjt— Tekenpf Sb.—— ad.ke-dee. 1800 3ecd Letbr. Bets 13080 86000 alnz. Stamm——. Masoch. Durl.— CBam. Annaw.—— arkbrauerest 300—B. bhren Furtw 20000 Chem. Wk. Alb.—— döfterk. 8ddul.— Bayr. Splegel 40000 fbo%%„ Soldenderg— ſ900⁰⁰ .-Storob. Baper.Celluſes—„Friecheim 36900 40000 or—=Sedk& Henkel 8500 18%,,ꝗꝓ„ Weſler t. u. 50000 150000 Jebr., W. 6000 20000 Sergm. Elektr. 42000 f0%ο9 Cont. Mbg. Vzg.— Dalmſer Notor 5000 18800 Bing Netallwk. 16009 50000 D. Eisbh. Berlin 15000 Bl.-Uu. S. Braud.— E. G. Stamm 21500 55000 Br-Besigb. Oel— 2Ibd. 8. u. Sd.-A. 52000 150000 nplo-O. Guans— Breuer stamm— Fogog Deutsohe Verl. 2 „Buntdp.—— Brockhu..-W. 35000 100000 Dyoch.& Widm. 6000— soh. Zellstoft 40C“⁰ f10% Bron-Sohlenok— dοn pingier Zwelb. 11000 150000 ahnd.'stadt——Burstf. Erlang.— Iduck.-W. 10000— Zatenia Welnd 4500 71800 Cem. Heldeſng. 12000 45000[Düssd.RtgDUrr 8000 2200⁰0 denw. Nafsſt. I Felst Seot. 9 Afredb N. Z. N. üfb-e Farb. V. B. 50000 180000 F üxfabr. Fuda 1200—hooh- u. Tlefb.— 25000 Höohster FH¹w. 36000 1250 Holrmann Phll. 2000 Holzverk.-Ind. 30000 120000 Junghane 5 10000 15000 Frankfurt. Hof— 90000 Frkt. Pok.& W. 80000 180009 Fuchs- W. St. 45000 200000 Ganz Ld. Malnz 3000 10000 Gelling& S0o. 2000 6000 loktr. L, u. Kr. 22000 50000 Els. Bad. Welle 10700— Smag Frankft. 2000 10000 nxing. Worms —— Kammg. Kals.—— urhäksehmer 38000 41500 Gofdachm. Tb. 59000 ff0000 Karler. Masch. 14900 40000 dallng.Masoh. 10000— ritzner M. 0D0.— 130000 Kemp, Stettia— 60000 müng. Spinn.—— Ardn, Slitinger—— Fleln, Soh. EB. 6000—. ab. Joh. Blelst. 2000% 500008 Hald& Neu, wu.—— Knortf Hellbr. 11900 16000 Ab.& Schleloh 5000 27000 Rammer, Danb. 18800 78000 Fonser. Braun 19000 12000 arbw. Auhlb.——Kanfw. Füesen 40000 KraubkG. Lok. 30000 90000 ahr debr. Pir. 18000 18000 Heddhr. Kupfer! 15000 Krumm, Otto 25000— elten Gulll. G. 86000— Hlipert Armat.—TLahmeperàdo 35000 75000 elnmeoh.Jett 50000;0000 Merzog. Aüned——I teo 810000 50000 rederw. Rothbes——1 KNotoren Deute 3000—1 Ab elek. H. 5t. Tü 30⁰00 .Splob Fr.-A, 300%0—] Botor-Oberurs 18000 60000 RbMeon Laud. 1000— Tudwigs. Walz-.——eoks. Fabrzg. 13000 30000 Rhen. Aachen 31800 180009 Fute. desohln. 12000 30000 NMlederrh. l.— mebeok Hont. 120000 50000f us'sche Ind.—— Fet. Union Fkf. 3500 10000 Roddg.Darmat 4000 30000 alnkraftwk. 100 0 15000 Pf.KAhm. Kays 10000 40000 eee 16000 „-Aetz.MUnen——] Pf. Fulv. 8lag.—— Sohl. 400. Hb9g.—— Stall Dannd.—— Fhiuppe.-G. 10000— Sohn.& Hanen 7000 25000 Aiag, nünlb. 3800 8000 Porzeſwesse!—— Sohngr. Frank 35000 50900 Acennsstamm 3250 1000 nein. Gb. ESoh. 6000 40000 Sobr.Caokfbr.— 25000 Johriftg. St.Fr. Iddd Strohst Vörd.——[PVolgünäftst. 5 300⁰0 Aanach Bürud.——Triootw.Sesig— 2000 Volf.Sellakab 8000 12000 Sok. B. Wess.St 4000 10000 Thür. Lieferg. 2100 5000 Waydzfreitag 10500 48009 uhfbr.Hertr 4000 10000 Uhrenf. F K 2—9 45000 Zellst.Wald.51 24000 65000 Joßunf. Leand.— 10000 Lerein d. Vele—Techeckew. K.—15500 Belünd. Wolff 8800— V..oh..Mainz 32000 ff5ood Zuokf.8. Wagh. 13500 60000 Sloh. 60. J. M. 15000 55000 V. Fabf. Gassel 8000 40000„ Frankenik. 19000 90000 Siem.& Mais. 3—— Ver.Finselnbg. 30000 80000„ flellbronn 18000 69000 Sinaſog Deim. 100d— Ver.itramar. 30000 400 0„ Oftetein 20000 90000 Südd. Drahtin.——Ver.zellst. Ber 820 10000 Rhelngau 16000— S. Led. St. ing. 55000 300000 J Vogtf. Maschst 3000„, Stutigart 18300 80000 Frelverkehrs-Kurse. „ Krelohgauer.— 10000 Rastatter wag. 1500 4000 5 2800 4000 „Kupfer 15000 80000 reprises.. 28000 70000 Mansfelder 1400 35000 der Sbüne, 6⁵00 0 5 0 Berliner Dividenden-Werte. Transport-Aktien. 19. 22. 10. 22. RHordd. Lloyd 22900 85000 Roland-Linie. 2 Ver. Elbeschift 12900 33000 19, Saltimore. 80000 39000) Canadabahn 22000 42000 Sohantungbahn 16800 270⁰⁰0 Alig.-LTok. ü. Str. 45000 000 Sudd Eieenb. Argo Dmpfsch. D. Austr.'soh. 75000 150008 .-Amk. Paktf. 103000 335000 .SUda.'soh. 75000 390009 Hansa'sohlff 49000 170000 Bank-Aktien. Dt. Aslat. Bank 60000 100000 Deutsch. Bank 23000 75000 Dt. Uebersee B. 170009 Diso. Oomman. 39000 200000 Dresdn. Bank 18000 38000 Alttold. Kredtb. 10800 18000 . Industrie-Aktien. 2600 1350 40⁰⁰ 11500 1500 5500 Oest.Ored.-An. Relohsbank. Rhein.Cred.Bk. Sudd. Oisoonto Wostbanxk Bankf. el. Wert. BarmerBankv. Berl. Md. des. Oom. u. Prlybk. Darms..Nt.-B. — 65000 10000 40000 68000 20000 14000 35000 — 41009 Aooumul. Fabr. Adler& Oppen. Adlerwerke .-G. f. Anilin do. Verkehrsw. Alexanderwk. Alfid. Delligsen Alig. Elekt.des. Als. Fortl. Zem. Am. Qles.& CG0. Ammendorf Anglo-.-Guan Anfalter Kohle Annener duss ooogo 150009 — 200000 6750 12000 35000 105000 65000— — 270⁰ 2000 80dg 16000 5 12000 35000 —2²⁰⁰⁰ 50000 200000 70000 100000 — 1⁰ e— Asohffb.Zellst. 47000 65000 Agb.-Nb. Msoh. 46000 200000 Badisoh. Anliin 50000 180000 Balke Masch. 15000 30000 Splegel 60000 100000 4. F. Bemberg 40000 55000 Bergm. Elektr. 30000 65000 Brl. Anh. Msch. 15000 37500 do, Guben Hut 50900 170000 Brl Karis.-Ind. 105000 450000 Bri Maschbau— 800⁰⁰ Berzellus Berg 30000 Bing Hurnberg 14000 45000 Slsmarokhütte— Boch. gußstahl 195000 625000 Abr. Böhler Co.—— Braunk..Brik. 55000 100000 Br.-Besigh. Oel 5000 Bremer Vulk.— Buder. EIsen) 61000 200000 Oh. Arleshelm 41000 f40a90 Obem. Hoyden 17500 34000 SChem. Weller 4000 Chem. Gelsenk. Chem. Albert 70000 Conoordla Spl. 4000 12000 Daimlermotor. 4000 20000 I5Gc0 50000 — 60000 — 300009 15000 45000 108000 250000 5000 6000 Dessauer Gas. Dtach.-Luxbg D. Elsenb.-5 Deutsoh. Erd D. Aubstahlkg. Deutsohe Kabel Dtsch. Kallwk. do. Kunst do. Masohln. D. Stelnzeug Deutsoh-Wolle Otsche. Elsenh. Donnersmarck Durkoppwerk. Düsseld.Elsen, 30000 100000 Dynamit Mobel 18500 65000 Eokard Masoh.—— Eisenw. Meyer 9000 16000 Elberf. Farben 60000,150009 do. Kupfer 5500⁰0 Ei. Lleferungen 13900 300. 0 Elekt. L..Kraft 25000 95000 Elsbach& Co.—— Emalile Ullrion— 100000 Enzingerfliter 27000 80000 ESO. Bergwy 180000 500000 Faber Blelsiift Fahl. L lst& Co. 16000 50000 Feldmühl. Pap. 100 26000 Felten& Gulll. 65000 25U000 . 1 455 3500 50000 Fuchs Waßgon—— gaggen, Vorz. 16000 25000 Ludw. Ganz 4000 120.0 Gebhard& Go. 10000 30000 delsenk. Bg] Ibgoog 590000 Gelsenk. Gubet 200000 150000 genschow& G. 19500 Ags. Marlenh. Germanlaf.-O. gerresh. Glas 2 Ges. f. el. Unt. 19250 55000 20000 20000 debräoedhardt 32000 200000 Geldsohm. Th, 31500 170000 görz opt. 5000 21000 gotha 9500 30000 grepp- Werke 70000 400%0 Aritzn. Nasch.— 40000 3500 32000 run& Blifing.— 855 Aruschwitz Tex 3000 15000 Hacketh. Drabt 3700 14000 Halle Masohin. 14 3 Hammers. Sp. 3300 30000 Hann. M. Egest. f000U0 250000 Hann. Waggon. 18000 90000 Hansa Lioyd. 2400 400⁰ Adg. Wlen dum. 94000 25000 Harkort Brqw. 30000 100000 Halpen. Bergb. 220000 950090 Hartm. Masoh. 8500 11000 Heockmann— Hedwigshutte. Hlipert Nasoch. 5000 18000 Hind.& Auffer. 15000 30000 Hirsoh Kupfer 85000 400000 Hirsohbg. Led. 55000 230000 30000 Höohst.Farbw. 35000 134000 Hoesoh E..St. I7ö000 430000 Hohenl. Werke 90000 330000 Phll. Holzmann 88 30000 35000 83000 300000 70000 170000 21000 18000 1100⁰0 20000 44000 55000 155000 10500 35000 100000 20⁰0⁰⁰ Horohwerke Humb. Masoh. HòW. C. W. Kays. Use Bergbau M. Judel& Co. Junghaus Kahla Porzeill. KIW. Asohersl. Karlsr. Masch. Kattow. Bergb. C. W. Kemp 850⁰0 Klöcknerwerke—— . H. Knorr 12000 25000 150000 Köſn Rottwell. 2000 75000 gebr. 15⁰⁰⁰ Kosthelm. Zell.—— Kraus 4 6e. 22600 75000 Kyffhäus. Hütt. 12000 11000 Lahmey. 4 60. 20000 72000 Laurakütte. 60000 190009 Und. Elsmsoh. 20000 28000 Llindenberg—— Carillndsträm 50000 50000 Lingel Sohubf. 5500 6000 Linke& Hofm. 50000 200009 .Loewe& C0. 80000 200000 L. Lorenz.. 13000 31000 Loth..-Cemt. Ludenscheld. Lukau& Stetf.—— Magirus.-. 5000 15000 Mannesmännr. 92000 320000 37900 77000 Markt Kuhlh. 7000 2000 Maximlilansau 8009 32000 Hoh, Web. Lind. 16000 16000 F. Megulh& 00.— Merkur Wollw. 30000 30000 Aix& denest. 6000 18000 Motoren Deutz 380000 200000 Muhiheim Berg— 25000 40000 Mansfeld 0 Kollm.& Jourd. 60000 ebkars. Fhrz. Idddd9 30000 Miedlaus. Kohl. 65000 Nordd. Wollk. 40000 400000 Obsohl. Esb.-B. 50000 300000 do, Elsenindst. 50000 300000 do. KokSwerk. 62000 255000 Orenst. Koppel 36000 130000 Fhönlx Bergb. 105000 100000 Föge el. 600— Raingeb. Magg' 48000 120000 Relsholz Pap. 17000 35000 Rh. Braunkohl, 130000 öc⁰νν Rheln. Oham.— 9800 28000 ſin. Masof.Led.— 15000 Rh. Metall. Vz. 20000 18000 Rheln. nöbelet. 15000 40000 Bheinstahl 90000 400000 Rhenanla Ohm. 25000 200000 Rlebeck Mont. 130000 J80%00 Rombach. Hutt. 85000 350000 Rostz. Braunk. 75000 250000 Rosltz. Zucker 80000 100000 Rüokforthlobf. 5000 6600 Rütgerswerke 5000 fagdg Saohsenwerk 8800 19000 S. Aullst. Döhl.——. 55000 Nö Sarott! 8500 15000 Soheldemandel 110000 420000 Hug. Sohneider 20000 50.00 Sohub.& Salxer 16000 40000 Schuok.& 0o.— 473009 Segall Strumpf 10000 80000 Slemens el. 200ʃ Slem. KHalske 105000 400000 Sinner.-G. 700⁰0 25000 Stottin. Vulkan 65000 80000 StoehrKammg. 200000 500000 Stoswerxähm. 30000 50000 Stolb. Zinkhütt fsdog 500 Sudd- immohll. fheln. Elektr. Teoklb. Sohlff.— 30000 „Teleph, Berlin 16000 700.0 Thale Elsenh.—— Tbörl Oel.. 20000 53500 Thüring. Sallne— 40000 Türk. Tabak— Unlonwerke M. Unlon-Alsgerel Varzin, Papler Ver. Bl. Frkf. Gu. V. Oh. Charltth. V. D. Miokelw. V. Alanzstoff 26000 60000 7000 35000 20000 40000 120000 100000 220000 dd Harrerkalk 9900 15000 Ver. Jute B. 65000 80000 do, do. A. 65000 Sohuhf. B.&W. 6000 18800 do, Ultramarin 4000 130000 V. St. Zyp.& WIIG Vogel felg. Dr. 6200 1700 Waude gee. 28800 h Nee nd.- Werke. 1 ssener Aet. Weser Akt.-Gs.— 30000 Wittener Guß— Westeregeln— D05ög Wolf NMaschin. Mestf. Elsen— 1700⁰⁰ Zelistoff Ver. Wloking Porti 75000 190000 Kolonlalwerte 6500 10000 Tellstoff. Whof 21000 67000 De'tech-Ostafr. 10000 40000 Otavl Min. u. E. 115000 550000 Südsesee NHeu-dulnea. 22000 45000 Dlamond.— 2200000 Fomona Soutk-West—— Berliner Frelverkehrs-Kurse. Deutsche Petr. 71000 1600 Heidb 75000 250000 Ronnenberg. 1 4 Adler Kall 40,00 60000 14⁰0⁰⁰— Siobel& 00.— Apl, Allg. Ptr.-I. 56000 72000 Int. Ptr. Un., Ipu— 90000 Telchgräber—— Becker-Kohle. 34000 80000 Krügershall. 29000 350000 Uia2a. 30⁰⁰⁰ Beoker-Stahl. 32500 80000—* Textili. 2600 4000 FPetereb. Intor..TT Benz-Motor.. 14500 25000 Muldenth. Fap. 2600 4500%] ftussenbann Browngov.A O. 20000 Berliner Festverzinsliche Werte. ) Reichs- und Staatspaplere. : 18 22. 1 2² Dollarschäte:ee 1250⁰0 42000 Zwangsanlelbde—— goldanleide.——% Preud. Konsele—— Relohssohatz IV- V—— 13¼% Freud. Konsols— 15 do.-IX—— 1% do. do.— 18 00. 10 24r 2⁰⁰—% Sadleche Anlelbe— 5% Dtsoh, Reſohs anl.—— 3/%% Bayer. Anfelbe—— 4% do. d0.——% Hessisohe Anlelhe—— 3½% do. do.—— 1% Frankf. Stadtanl.—— 3% do. d0.— 15000 J 4% Frkf. Hyp.-Pfabr.— b) Ausländlsche Rentenwerte. 19 22. 19. 22 4¼% Oestr. Schatzä. 6000 25000 5% Nexlkaner. 25000 Kocg 4e% do, Goldrente 10000 40000 4% Hexlkaner—— 4% do. oonv.Rente 7000 5500 4½%j NHex. Bew. Anl.—— 4% d0. Sliderrent. 1200— 89% Tebuantepes 120000 500000 4% d0.Paplerrent. 100⁰0— 4¼%% d40. 5— Wocoo 4% Turk. Admin.-Ani. 33000 1500%¼5% Anat., Ser, 7000 28000 4% do. Bagd.-Eleb.! 45000 250000%% do., Serie 1 60000 250000 4% do. Bagd.-Elsb. Il 43500 220000%7% do., Serle in 650⁰⁰ 23 4% d0, unff. Anigibe 55, GU., Stastebale 80000 2805f0 4% do. Zollob. v. 1971 40000 215000 3% do. IX. Serle(74— 58 0 00.400-Fos.-L o8. 80i 32500 4% do, Goldprlorität 1c 60000 4½0% U. St.-Ri. V. 1218 0000 400.0 Hest, Std.(Franzos.)—— 4½% do. do. v. 1914 10000 40000.50% Sudöst. Eeb. a. F 4⁰⁰ ſsEEfOC0 4% U. St.-Ri. Goldrente 5500 44000.60% do. neue Frlor 1 12000 4% do. Kronenrent. 1500 4750 5% do. Obligalonen 35000 ſf0.0 Wertbeständlge Anleihen(In Hilllonen das Stilek) 5% Bad. Kokl.(pr. To.) 35000 80000 5% Pr. Kall(pr. 100 Kg.)—— MHannh. Grobkreft——* Frankfurter Festverzinsliche Werte a) Inlfndische 19. 22. 10.— 4¼% Mannh. von 1914—— 3/% Preuß. Kansols 225M 100 M % 1 00 10 1 0 00N 2380 M 3½%-‚ 1804½——„ſ ad. Anl. vch 1i9— 50% Btsch. Belohsanl.—. +3¼5% Bad. Anl. abg. M 4% do. unk. 5. 1925 300 M N% do., von—— 3½1% Dsch.Relcheanl. OM 100 4% Bayr. Elsenb.-Anl. E00 M— do, 2 5 M ½%— 50M 50% l. Relohe-Sohatza 55 3% glo.— SU M 4½% IV. u. V. do—— 4% Bayr.-Pl. Els.Prlor—NM 50 M 40% f. VI.—IX. do. 40⁰ T 8¼½% do.—NM— 4%.Sehtzühtsanl,08 20⁰M—M 4 Hessen v. 59 u. b8 an— 4% do,. o. 1917—M—M3¼%„ abgest.——M Sparprämienanl. 1919—M 35 M— n 5% Preub. Schatzanw. bsüchs.St.-Anl.v. is—— 4% do. dio.— 700 M 3% do. Rente—— 4% Preufl. Konsols 100 M 70⁰ M 4% Wurttemb. k. 1915—— 9/%„„— 2⁵⁰ M 5 h) Ausländische. 1005 19. 22. 22. 1¼% Br. Lonop.—— 4% TUrk. Bagdad.! 4.— 1% öei...1913 dh 0„een eee 4½% do. Sohatzanw/. 3900— 4e% Ungar. Göldrente 1000⁰ 600⁰α 4½% do. Sllberrente 2⁰⁰⁰ 4ο 4% do. St. Rte. v. 1910 22⁰⁰⁰ 3000⁰ 4% do. Goldrente—— 3½0% do. St. Rte.v. 1897—— 5% do, einh. Rente—— exikan. am. inn.— 7cC⁰⁰ 4% Rumänlen 1903——%Me aded— 0 15 4¼% do. Gold. am. 10000 30000 4/%„terig.Anlelh.—— 4% do. am. Rt.-Verw. 850] 68500 J 5% Lebüantepes—— Wertbeständige Anleihen ein Mllllonen das Stllok) %¼ Bad. Kohl.(or To) 55000 140000 8¾ Pr, Kall(pr. 10 E ¾ᷣ ²11rse 22500 4 Maungeimer Geueral-Auzeiger.(Abeud-Ausgabe.) Montag. den 22. Oklober 1923 4. Seite. Nr. 486 2 4 vitus Thavons Abenteuer 13 Roman von Ernſt Klein. 13)(Nachdruck verboten) (Fortſetzung] „Jetzt haben euch die Antartes wieder eine ſchöne Suppe ein⸗ gebrockt,“ meinte der Gaſt leichthin. So en passant. »Ich weiß nicht, was du meinſt, Herr,“ erwiderte der Wirt. „Nun, die Geſchichte mit dem Profeſſor, den ſie entführt gaben.“ „Davon weiß ich nichts.“ »„Aber, alter Freund, du mußt doch davon gehört haben!. Die ganze Welt ſpricht ja davon!“ Das braune Geſicht des ehrenwerten Bürgermeiſters von Ajos Dimitrios erſtarrte zu Stein. Jeder Ausdruck verſchwand daraus. Was um ſo leichter war, als es mit einer reſpektablen Patina von Schmutz bedeckt war. N e Seife iſt eines jener großen Kulturgeheim⸗Fklopfte nach abendländiſcher, nicht nach Zaptieh⸗Sitte an und trat Die Hand des Griechen krampfte ſich um das Gold. Er beugte ſich raſch zu Vitus hinüber und flüſterte ihm etwas zu. „Herr, geh zu unſerem Popen! Der weiß vieles, wenn nicht alles.“ Dann warf er einen ſcheuen Blick um ſich. So fürchtete er ſich in ſeinen eigenen vier Wänden. Salomon ſtampfte herein mit einer Schüſſel dampfender und duftender Nieren. * Der Verſucher, das Gold und der Pope. Nach der Mahlzeit ſchlenderte Vitus zum Popen hinüber. Sa⸗ lomon und die Gendarmen ſtreckten ſich auf den Decken aus und ſchnarchten um die Wette. Der Journaliſt ging an ſeine Arbeit. Er fand den ehrwürdigen Diener Gottes in ſeiner Behauſung, die gleich hinter der verfallenen hölzernen Kirche lag. Armſelig wie das ganze Dorf die Kirche und das Häuschen des Popen. Vitus * 1. mit einem freundlichen„Gelobt ſei der Heiland“ über die Schwelle. Zunächſt ſtolperte er über zwei kleine Ferkel, die in dem finſteren Zimmer herumliefen. Dann trat er beinahe ein Huhn tot, und zum Schluß rannte er gegen die Wiege, in der das Jüngſte der prieſterlichen Familie ſchlief. Das erwachte, begann ein jämmerliches Geſchrei, woran ſich ſämtliche Hühner und Ferkel ſofort beteiligten. Dazu der aus unzähligen Ingredienzien beſtehende Duft, der den lieblichen Raum durchwehte— ſelbſt der abgehärtete Vitus mußte ſeine ganze Manneskraft zuſammennehmen, um nicht die Beſinnung zu ver⸗ lieren. Ein häßliches, abgearbeitetes Weib, an deſſen Rockſchoß ſich drei— oder waren's vier— unglaublich ſchmierige Kinder klam⸗ merten, empfing den Gaſt. Der Pope? Ja, ſofort— ſofort! Er iſt nur im anderen Zimmer—— Da erſchien der Pope ſchon ſelbſt. Im Heraustreten war er noch dabei, den langen Kaftan zuzuknöpfen. Er hatte gerade ſeinen Mittagsſchlaf gehalten. 77 niſſe, die im Balkan noch nicht überall aufgegangen ſind. 19„Ich weiß nichts davon, wirklich nicht,“ ſtieß der Mann her⸗ 1 vor.„Aber, Herr, willſt du nicht noch ein Glas Raqui nehmen? 2. Ich habe ihn ſelbſt gebrannt. Es iſt meine letzte Flaſche,“ ſetzte er mit ehrlicher Wehmut hinzu 735—Vitus trank und zog ſo in Gedanken die Hand aus der Hoſen⸗ 1 taſche hervor. Sie war voll von Gold⸗ und Silberſtücken. Die Augen des Hausherrn wurden wieder klein, ganz klein. In ſeinem Geſicht begann es jäh zu zucken. +„Schade, daß du gar nichts weißt. Ich hätte dir, weil du ein ſo armer, ehrlicher Kerl biſt, ein paar Goldſtücke zu verdienen 5 gegeben.“ Ein ſchwerer Seufzer entrang ſich der gepreßten Bruſt des Griechen. Goldſtücke! Gleich ein paar——1 2»Fünf Napoleonsd'or hätte ich dir bezahlt!“ 5 Fünf! Heiliger Dimitrios! 5 g Bitus ſah, wie die Gier nach dem Gelde mit der Angſt um das 8 2 kümpfte. Der Kerl wußte etwas, aber er fürchtete ſich zu K. 3 tom mit den Produkten ſeiner Kochkunſt. daß du doch etwas weißt.“ Auf der Treppe wurde ein ſchwerer Schritt hörbar. Bitus drückte ſeinem Wirte zwei Goldſtücke in die Hand. „Da nimm,“ ſagte er.„Vielleicht erinnerſt du dich dann daran, Salomon„Der Herr ſegne Sie! Wollen Sie nicht Platz nehmen?“ Aber das war ein ſchwieriges Unternehmen in Anbetracht der vielen Kinder, Hühner und anderen Tiere, ſowie der geringen An⸗ zahl von Sitzgelegenheiten. ſtehlichen Drang, friſche Luft zu atmen. Zudem verſpürte Vitus den unwider⸗ „Ich möchte deine Familie nicht ſtören, ehrwürdiger Vater, ſagte er.„Ich bin nür gekommen, um dich zu bitten, deine Kirche beſichtigen zu dürfen.“ „Oh, daran iſt nicht viel zu beſichtigen. Wir ſind arm, ſehr Aber wenn Sie es wünſchen——“ Und ſie gingen miteinander in die Kirche hinüber. 5 Da war wirklich nicht viel zu beſichtigen. Ein wurmſtichiger Altar mit einer zerriſſenen Decke. Zwei halbblinde Oeldrucke mit dem Heiland und dem Schutzpatron des Dorfes, dem heiligen Dimi⸗ trios. Vier windſchieſe Meſſingleuchter, von denen nur einer mit einer Kerze verſehen war—— das war die ganze Herrlichkeit des Gotteshauſes von Ajos Dimitrios. In dieſer Kirche wurde zu Gott gebetet, gerade ſo wie im St. Stephans⸗Dom zu Wien, in der Notre Dame zu Paris— Gott weiß ſich den Umſtänden anzupaſſen. Vitus nahm ein paar Silberſtücke und ließ ſie in den Opfer⸗ ſtock fallen. Die Augen des Dieners Gottes bekamen überirdiſchen Glanz. der Herr ſegne Sie!“ ſtammelte er.„Sie erfüllen meinen ſehnlichſten Wunſch. Jetzt kann ich endlich eine neue Altardecke kaufen.“ 5 Altardecke lies ein Paar Schuhe für den Herrn Popen. Aber das macht nichts. Die Freude war auf jeden Fall ehrlich. Man verließ die Kirche und der Pope verſchloß ſorgfältig die Türe, die vorhin offengeſtanden hatte. Jetzt war ja auch etwas drin, was des Mitnehmens wert war. Vitus bot, wie immer, wenn er eine Unterhaltung einleitete, eine Zigarette an. „Ihr ſeit wirklich ärmer, als ich gedacht hatte,“ ſprach er. Der Pope war ein kleiner, noch verhältnismäßig junger Mann, in deſſen Geſicht aber die Sorge und Not des täglichen Lebens tiefe Furchen gegraben hatten. Sein langes Haar und ſein Bart ſtarrten nur ſo von Schmutz, und ſein ſchwarzer Kaftan war an allen möglichen und unmöglichen Stellen geflickt. „Ja, wir ſind arm,“ erwiderte er.„Ich ſagte es Ihnen ja, Herr.“ Dabei glitt ſein Blick ſcheu nach der feſt verſchloſſenen Kirchen⸗ türe zurück.— Vitus hielt auch ihm eine Handvoll Gold⸗ und Silberſtücke vor die Naſe. Die Augen quollen ihm faſt aus den Höhlen, aber auch bei ihm war die Angſt um ſein Leben ſtärker als der Hunger nach Gold. (Fortſetzung folgt) arm. 12—————eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee eeeeeee Amtſiche Bekanntmachungen Entrichtung von Steuern betr. Vom 21. Oftober d. Is. ſind die Ermäßigungen zeim Steuerabzug mit dem zweihundertzehnfachen Betrag der für die zweite Septemberhälfte giltigen 1 Sätze zu berückſichtigen. 79 5 91 Finanzamt Mannheim-Stadt. Finanzamt Mannheim-Neckarſtadt. — Im Monat Oktober waren folgende Zahlungen Zum Handelsregiſter B Band III.⸗Z. 2, Firma „Aktiengeſellſchaft für Eiſen⸗ und Bronze⸗Gießerei vormals Carl Flink“ in Mannheim wurde heute eingetragen: Das Grundkapital iſt gemäß dem bereits durchgeführten Beſchluſſe der Generalverſammlung vom 29. September 1923 um 20000 000 Mark erhöht und beträgt jetzt 35000 000 Mark. Der Geſellſchafts⸗ vertrag iſt durch den Beſchluß der Generalverſamm⸗ lung vom 29. September 1923 in den 88 3(Grund⸗ kapital, Aktieneinteilung), 5(Vorſtand), 6(ſtellver⸗ tretende Vorſtandsmitglieder) und 16 Abſatz 1(Ver⸗ gütung des Aufſichtsrates) geändert: die Ziffern 2, 162 eſellſchaftsverttag aſſer-, Gas⸗, in Ludwigshafen 1 m d manzamt fällig: 5 1 B Urrupe wc de dentochn Aedeeahr. 5 3.„ Die Borauszahlung auf die Ein. Urkunde wird Bezug genommen. Die ſtellvertreten⸗ * 75 ommenſteuer und die zweite Rate den Vorſtandsmilglieder haben die gleichen Ver⸗ der Rhein⸗Ruhr⸗Abgabe. tretungsbefugniſſe wie die Vorſtandsmitglieder. Die 5.„ Die Lohnſteuer und die Arbeit⸗ Prokura des Robert Enſinger iſt erloſchen. Die neuen geberabgabe für 20.—30. Septem. Aktien lauten auf den Inhaber, 7500 Stück über 1 155 8 der 1 d 5000 19 105 1 e werden zum Kurſe von o ausgegeben. TFTFPTFrFfFF VT . ſüte die September ſtellvertretenden Vorſitzenden des Auſſichtsrates ob. 7 15.„ Die Lohnſteuer und die Arbeit⸗ Mannheim, den 18. Oktober 1923 eberabgabe für 1. bis 10. Oktober. Bad. Amtsgericht B. G. 4 1 35 17 die Gebäudeberſicherungsbeiträge Jum Handelsregiſter B, Band NV,.3 30, für das Geſchäftsjahr 1922. Firma„Hawege, vormals Harry Held G. m. b. H. — gemahnt. Geſellſchaft mit bech ie Hofbung n Manzen erner werden ſällig: weigniederlaſſung. Sitz Ludwigshafen am Rhein 1 28. Ododber: Die Lohnſteuer und die Arbelt⸗ Pucbe—— A 1 0 125 geberabgabe für den 12.—20. Okiob iſt durch den Geſellſchafterbeſchluß a) vom 19. Okto⸗ dieſe Jahlungen wird erinnert. 79ber 1921 in 8 1(Gegenſtand des Unternehmens) Dei Zahlungen nach dem 25. d. Mts. wird die p) vom 28. Ate⸗ 1923 in den 88 1(Gegenſtand Schuld nach der Verordnung des Herrn Reichs⸗ des Unternehmens) und 5(Stammkapital) geändert. dräſidenten vom 11. Oktober aufgeweckt. Am letzten Gegenſtand des Unternehmens iſt jetzt: Die Her⸗ 95 Werktage des Monats iſt die Finanzkaſſe geſchloſſen. ſtellung und der Vertrieb aller in das 93„SGleichzeitig wird darauf hingewieſen, daß die Dampf⸗ und Elektrizitätsfach einſchlägigen Artikel Lanzabgabe für den Monat laufenden Jahres am und die Vornahme aller damit zufammenhängenden 5„— ember laufenden Jahres fälltig iſt. Man Geſchäfte, der Großhandel mit elektriſchen Maſchinen, zahle bargeldlos, gebe aber an, was man zahlen will. Apparaten, Elektromaterial und Zubehör, insbe⸗ Finanzamt-Stadt Poſtſcheckkonto 1400. ſondere die Fortführung des FIimnanzamt- Nedarftadt Poſtſcheckkonto 78845. Maännheim, den 20. Oktober 1923. Finanzamt-Stadt und Neckarſtadt. Die Reueinteilung des Induſtriegeländes längs des-Rheinſtroms weftlich der Altriperſtraßze in 11 1 Manuheim betreffend. Aus Anlaß der von der Stadtgemeinde Mann⸗ heim geplanten Neueinteilung des Induſtriegeländes lanas des Rheinſtroms weſtlich der Altriperſtraße in Mannheim hat das Staatsminiſterium mit Ent⸗ ſchließung von 6. 9. 1923 Nr. 13131 ausgeſprochen, daß a) der Eigentümer des Grundſtücks Lgb. Nr. 12831b gemäß 88 13 ff., insbeſondere 8 16 Abſ. 6 Buchſtabe a des Ortsſtraßengeſetzes verpflichtet iſt, mit 74 qm des genannten Grundſtücks an der Neu⸗ einteilung der Grundſtücke gemäß dem Plan vom 16. Nopember 1922 zum Zweck der Gewinnung von . teilzunehmen, b) die Eigentümer der von den Grundſtücken Lgb. Nr. 12819, 12831 a und 12831 b abzutretenden Teile von 91 bezw. 440 bezw. 74 qm gemäß 8 14 Abſ. 4 und 16 Abſ. 65 zum—— der Dürchführung der Neueinteilung zegen dorherige Entſchädigung an die Stadtgemeinde Mannheim abzutreten. 3 Mannheim, den 11. Oktober 1923. Badiſches Bezirksamt Abt. VII. thöhung der Kaminfegergebühren betreffend. l kaminfeger ſind berechtigt, ab 14. Okt. 1923 9 im 56 290 000fachen Betrag zu erbeben. Dieſe auf Grund des§ 23 Abſ. 1 und 2 B. Str. G. B. erfolgende Regelung gilt für die Dauer don 3 Monaten, vorbehaltlich früherer anderweitiger 27 Feſtſetzung. Mannheim, den 18. Oktober 1923. Badiſches Bezirksamt— Abteilung v. Handelsregisfer. Zum 9 B Band XXII O,⸗Z. krma„Wilh. Wolff Geſellſchaft mit beſchränkter aftung“ in Mannheim wurhe heute eingetragen: Otto Ehinger, Ludwigshafen a. Rh. iſt als Proku⸗ kiſt derart beſtellt, daß er gemeinſam mit einem Geſchäftsführer zur Zeichnung der Firma berechtigt iſt. Die Prokura des Clemens Keiffenheim iſt er⸗ 1 loſchen. Hermann Stamm, München iſt als Ge⸗ ſchäftsführer beſtellt. 162 „Mannheim, den 18. Oktober 1923. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter B, Band XVIIl. O- Z. 22, Firma„Vadiſche Bank“ in Mannheim wurde heute eingetragen: Die Prokura des Otto Ballweg und des Wilbeim Ronneburg iſt erloſchen. Otto Neu⸗ häuſer, Mannheim iſt als Vorſtandsmitglied beſtellt. Fritz C. Traumann iſt als Vorſtandsmitglied aus⸗ geſchieden. 163 Mannheim, den 19. Oktober 1923. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter Z Band XVIII.3. 52, Fuma„Vereinigte Deutſche Teigwarenfabriten⸗ 0 Nagellchaſt mit beſchränkter Haftung in Liquidation“, Mannheim, wurde heute eingetragen: Die Firma t erloſchen. 163 5 Mannheim, den 19. Oktober 1923. Bad. Amtsgericht B. G⸗ 13, des Oxtsſtraßengeſetzes verpflichtet ſind, dieſelben — am Rhein unter der Firma Harry Held, G. m. b. H. gegründeten Geſchäfts gleicher Art, und die Ver⸗ wertung des von dieſer Firma erworbenen Marken⸗ ſchutzes auf das Zeichen EI und die Bezeichnung „Hawege“ ferner der von der gleichen Firma erworbenen Rechte die ſich durch die Bezeichnung „Aegir“ ſowie aus dem Eintrag des Wortes „Aeternitas“ im Gebrauchsmuſterſchutzbuch für die Fabrikation des Kloſetſitzes Aeternitas ableiten laſſen. Das Stammkapital iſt gemäß dem Geſell⸗ ſchafterbeſchluß vom 28. Februar 1923 um 960 000 Mk. erhöht und beträgt jetzt 1000 000 Mark. Dem Ingenieur Georg Herzog, Mannheim und dem Jakob Buhrmann, Ludwigshafen a. Rh. iſt derart Prokura erteilt. daß jeder derſelben berechtigt iſt, gemeinſam mit einem Geſchäftsführer die zu zeichnen. Mannheim, den 18. Oktober 1923. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter B Band XXVII.⸗Z. 18 wurde heute die Firma„Eco“ Keks⸗Confitüren⸗ und Zuckerwaren⸗Fabrik Huber, Bernauer& Hennig, Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mann⸗ heim, Hochuferſtraße 34 eingetragen. Der Geſell⸗ ſchaftsvertrag der Geſellſchaft Hafſtung iſt am 27. Juli 1923 feſtgeſtellt. Gegen⸗ ſtand des Unternehmens iſt die Herſtellung und der Vertrieb von Keks, Confitüren und Zucker⸗ waren und ähnlichen Erzeugniſſen. Das Stamm⸗ kapital beträgt 10.000.000 Mark. Louis Huber, Kaufmann, Mannheim iſt Geſchäftsführer. Die Dauer der Geſellſchaft iſt bis 1. Oktober 1928 beſtimmt. Kündigt keiner der Geſellſchafter minde⸗ ſtens 6 Monate vor Ablauf, ſo gilt die Geſellſchaft ſtets als auf ein weiteres Jahr verlängert. Die Bekanntmachungen der Geſellſchaft erfolgen nur durch den Deutſchen Reichsanzeiger. 162 Mannheim, den 19. Oktober 1923. Bad. Amtsgericht B. G. 4. g Zum Handelsregiſter 8 Band XX.⸗3. 43, Firma„Großkraftwerk Mannheim, Aktiengeſellſchaft“ in Mannheim wurde heute eingetragen: Durch Be⸗ ſchluß der Generalverſammlung vom 21. September 1923 iſt der Geſellſchaftsvertrag in den 88 3, 4, 6 und 20 geändert,§ 19 iſt geſtrichen, die 88 20—28 erhielten die Zahlen 19—27. Auf die eingereichte Urkunde wird Bezug genommen. Die Berufung der Generalverſammlung erfolgt durch den deutſchen Reichsanzeiger. 163 Mannheim, den 19. Oktober 1923. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter A wurde heute eingetragen: 1. Band l.⸗Z. 118, Firma„Friedrich Wachen⸗ heim“ in Mannheim. Ddie Prokura des Joſef Oeſtreicher iſt erloſchen. 2. Band IV.⸗Z. 95, Firma„Stern& Wolff; — 1 Die Prokura des Franz Steinex iſt erloſchen. 3. Band VI.-3. 63, Firma„K. Ferd. Heckel“ in Mannheim. Carl Ferdinand Joſef Heckel iſt als perſönlich haftender Geſellſchafter ausgeſchieden. 4. Band XII.⸗Z. 59, Firma„Kunkel& Schef⸗ ſold“, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen —5 5 1 2 80 in nheim. rokura des Frie enger iſt e es Iriedrich Menger iſ 5 3 mit beſchränkter 6. Band XIV.⸗Z. 38, Firma„Lotteriebüro Auguſt Schmitt“, Mannheim. Die Firma iſt er⸗ loſchen. 7. Band XXIV.⸗Z. 98, Firma„Karl Schöntges“ in Mannheim. Inhaber iſt Karl Schöntges, Kaufmann, Mannheim.— 8. Band XXIV.-3. 99, Firma„Jakob Fehr- in Mannheim⸗Neckarau. Inhaber iſt Jakob Fehr, Kaufmann, Mannheim⸗Neckarau. 9. Band XXIV.⸗Z. 100, Firma„Heinrich Mil⸗ denberger“ in Mannheim. Inhaber iſt 5 1 Mildenberger, Kaufmann, Mannheim. Mannheim, den 20. Oktober 1923. Bad. Amtsgericht B. G. 4. inldor fnnhnühmnzer er ffgmehtt Oeffentliche Aufforderung der Friedhofkommiſſion Im Hauptfriedh ſe Maunhelt im 6. Teil m Hauptfriedhofe Mannheim gelangen im 6. Te die.,., 7. und 10. Abteilung, enthaltend die Gräber der in der 26. Juli 1906 und vom 22. April 1908 bis 27. Juli 1908 verſtorbenen Kinder zur Umgrabung. Gegen Entrichtung der Gebühr von M. 25 500 000.— wird auf eine 12 jährige Ruhezeit ein neues Grab überwieſen, da die Gräber an ihrem derzeitigen Platze nicht verbleiben können; außer dieſer Ge⸗ bühr ſind die Koſten für die Verlegung der etwa noch vorhandenen Ueberreſte nach der neuen Grab⸗ ſtätte von den Antragſtellern noch beſonders zu vergüten. Anträge ſind bis längſtens 31. Ottober 1923 beim Friedhofſekretariat Mannyeim— Rathaus N 1 Zimmer 13— zu ſtellen. mäler mit Fundamenten, Einfaſſungen und Pflan⸗ zungen auf Gräbern, deren Verlegung nicht be⸗ antragt wird, ſind bis ſpäteſtens 10. November 23 zu entfernen; nach Ablauf dieſer Friſt wird die Friedhofkommiſſion über die nicht entfernten Mate⸗ rialien geeignete Verfügung treffen. 23 bustav Würzweiler 0 3, 2 Mannheim 03, 2 Fernsprecher No. 9301, 9302, 3191, 1721 Besondere Abteilung für An- und Verkauf von Doltarschatzauweisungen und Coldanleihe. 6968 eeee Wurttembergisch-Badische Verkehrs-Kredithank Altiengesellschaft, Stutigart. 75 Gewährung halbmonatiger Frachtstundung bei den Eisenbahngüterkassen. Abgabe von Anweisungsheften zur Bezah- lung von Frachten an allen Eisenbahn- güterkassen. Abgabestellen an allen größeren Plätzen in Württemberg, Baden und Hohenzollern. Prospekt steht zur Verfügung. 204 Wir übernehmen laufend: Unrunde Automobil- Kurbelwellen u. Cylinder zum Präziſions⸗Nachſchleifen. Neuanferti- gung von dazu passenden Kolben, ebenſo von con. u. Stirnräder aller Kon⸗ ſtruktionen, bei ſchnellſter Lieferung. 6916 C. Benz Söhne Automobilfabrik Ladenburg /Neckar. Nach mehr als 251ähliger Arztlicher Tätig keit, zuletzt in Leipzig, habe ich mich in MHaunheim, Seckenheimerstr.7 2 als Arzi niedergelassen. 4306 Sprechst. 11-12,-.- Kassenpraxis ab 1. 1. 24. Zeit vom 16. April 1905 bis Später einkom⸗ 5 mende Anträge werden nicht berückſichtigt. Denk⸗ des Gegenwertes ist der Mittelkurs des amtlichen Sportshauben- Arbeiterinnen geſucht. Entlohnung wert⸗ beſtändig. 4330 otto Hornung. 0 7, 5 Suche per 1. November gewandtes Unmommäuchen Lohn in Sachwert. 4320 Lachnerſtraße 16. Alleinmädchen per 1. Nov. geſ. 4313 Bromberg. E 3, 1. Statt besonderer Anzeige. Am 17. Oktober verschied nach langem, schwerem Leiden unser innigst- geliebter Gatte, Vater, Schwiegervater, Bruder und Onkel 6970 Karl Heckel Schriftsteller in Schöngeising Die Beisetzung fand in aller Stille in Fürstenfeld-Bruck statt. Für die trauernden Hinterbliebenen: Emil Heckel. Schlafzim., Chaiſelongne, Tiſch, Stühle ꝛc. zu verk. eventl. gegen Klavier zu tauſchen. Anzuſ. v. 9 bis 12 u. 3 bis 7 Uhr, Jost, J7, 20, III. rechts 4326 12 1 2½ PS. Schwalbe-Motorrad durchrep. gut erhalten. Modell 1923. 1 1½ PS. . opel-Leichtmotorrad ſehrgut erh., Mod. 1922. Alles fahrbereit zu verk. Reparaturwerkſtätte, Krappmühlſtr 19. 4329 Caut-Sesuche. Dobrauchte plandecke —6 m lang, 28 1 gebr. Treibriemen 7 m lg., 8 em breit, zu kaufen geſ. Fritz Wörner, Hockenheim. Tel. 13. Stellen. Gesuche Feinmechaniker mit Fachſchulbildg., Mei⸗ ſterprüfung und beſten Trauerbriefe und alle anderen Trauer-Drucksachen Somnollste Herstellung Druckerei Dr. Naas E G6. 2. Fernruf 7940-7946 812— Schneider& O0., Arengsselschaf Fabrik elektrotechnischer Spezialartikel Heidelberg-Kirchheim. Nach erfolgter Eintt agung. der laut Beschluss der ausserordentlichen Generalversammlung vom 29. August 1923 vorgenommenen Kapitalerhöhung bieten wir hiermit den alten Stammaktionären gegen Einlieferung von 10 Dividendenscheinen 1923 Zeugniſſen ſucht paſſende telle, evtl. automatiſche H. 1000.—— I. Jchnelder à lo.— Sammaktie Seee⸗ Telephonanlage. Angeb. unter E. M. 10 ie Gleichzeitig ſoidern wir die Inhaber der alten Geſchäftsſtele 6 Stammaktien zur Ausübung des Bezugsrechtes unter folgenden Bedingungen auf: Mi et- 6 esu ch 2 Auf 5 alte Stammaktien kann 1 junge Stamm- aktie zum Nennwert von M. 1000.—— zum Kutse Kleiner holler Keller od. Waſchküche(als Tabak⸗ von§.— bezogen werden. Für die Berechnung muſter⸗Keller geeignet), Nähe Jungbuſchſtraße per baldigſt geſucht. 4327 Angebote unt. E. N. 11 an die Geſchäftsſtelle. Geld- und Briefkurses der Berliner Börse am Tage des Eingangs des Geldes bei uns massgebend. Zur Ausübung des Bezugsrechtes müssen die Mäntel nach Nummern geordnet bei uns oder unserer Filiale Münster i/ W. eingereicht werden. Die Ausübung des Bezugsrechtes und die Ein- reichung der Dividendenscheine muss bei Meidung des Ausschlusses in der Zeit 6958 Iom J. Oktober——10. Movember 1975 binschlienlich erfolgen Schwab, Noelle& Co., Bankgeschäft Essen, den 20. Oktober 1923. Greifwerke wom. beter kohl-6. Mannheim-Neckarau. Wir machen den alten Aktionären folgendes Angebot: 3 6956 1. Auf je zwei alte Aktien kann eine junge Aktie zum Kurse von 45000%— Börsen- umsatzsteuer zu Lasten des Beziehers— von uns bezogen werden. Wir erbieten uns, für je 5 Dividendenscheine des Jahres 1923 eine junge Aktie ohne Zu- zahlung zu liefern— Börsenumsatzsteuer wiederum zu Lasten des beziehenden! Aklionärs—-— Die Ausübung des Bezugsfechtes und Um- Jung. Kaufmann ſucht raſchfördernden ſtalien. Sprach-Unterricht. Gute Vorkenntniſſe vorh. Ang. u. E. O. 12 d. d. Geſch. B9772 Vermischtes. Welch. Landwirt lief. mir Kartoffeln geg. Lieferung ein. feinen Herrenanzugs nach Maß.*4331 Schubert, Dammſtraße 9. Pelzwaren kauft man preisweit tausches kann nur innerhalb drei Wochen F von heute an bei eee schäfts- Siegel, F4, 3. stelle Essen, Huyssenallee 27, bel unserer ITeilzahl Zweigniederlassung in Münster i. W, Salz-———— strasse 29, oder bei der Gesellschaftskasse erfolgen. Die Mäntel der bezugsberechtigten Aktien sind zur Abstempelung einzureichen, die Beträge sofort. zu zahlen. Schwab, Moelle& Co., Bankgeschatt inpäpgarfuhten bis zu 50 Ztr. übernimmt Act.⸗Geſ. f. Kohlenſäure⸗ Dr. med. Lindner, Arzt. Essen, den 20, Oktober 1928. Induſtrie Tel. 6725, N 4324