ASASsA N 15 rr e c neenenenneneeseennnnner 7 8 Montag, 29. ottober Sezugspreiſe: In mannbeim u. umgebung in der laufenden woche 12 milliarden mt. die monotlichen Sezieher verpflichten lich bei der Seſtellung des Rbonnements die wührend der Sezugszeit notwendigen preis erhöhung en zu bezahlen. poſt⸗ ſcheckkonto nummer 17800 Karlsruhe. Hauptgeſchäftsſtelle Manuheim E6. 2.— Stſchüſts⸗ nebenſtelle Neckarſtadt, wald⸗ boſſtr. 6. Kernſpr. ur. 7681, 7942, 7848, 7068, 7048. Telegr.⸗Rör. Seneralanzeiger maunheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Ultimatum an Sachſen Am Samsiag abend wurde in Berlin folgende amtliche Meldung ausgegeben: Nachdem die der fächſiſchen Candesregierung angehörenden kommuniſtiſchen Mitglieder in Aufrufen an die fächſiſche Bevölkerung dieſe zu Gewalttätigkeiten und zur Auflehnung gegen die Reichsgewalt aufgereizt haben, hat der Reichskanzler den fächſiſchen Miniſterpräſidenten Dr. Zeigner aufgefordert, den Rücktritt der derzeifigen ſächſiſchen Landes⸗ tegierung herbeizuführen, da die Keichsregierung die gegenwärtige ſächſiſche Regierung nicht mehr als eine Landes⸗ regierung im Sinne der Reichsverfaſſung anerkenne. Der Keichskanzler hat dabei zum Ausdruck gebracht, daß er die Ankwork des ſächſiſchen Miniſterpräſidenten im Laufe des Sonn⸗ ktags erwartel, und ihn von den Maßnahmen in Kenninis gefetzt, die die Reichsregierung im Jalle einer Ablehnung ſeiner Aufforderung ſofort ergreifen werde. Das ſächſiſche Kabinett hat daraufhin von Samstag abend ununterbrochen, zeitweiſe unter Heranziehung führender Perſönlichkeiten aus Berlin beraten um in der zehnten Abendſtunde des Sonntags zu einer Ablehnung des Altimatums zu kommen. Der Kabinettsbeſchluß hatte nach dem ſozialdemo⸗ kratiſchen Parlamentsdienſt folgenden Wortlaut: „Die ſächſiſche Regierung lehnt das Anſinnen der Reichs⸗ regierung zurückzutreten, entſchieden ab. Ein politiſcher Anlaß dazu liegt nicht vor und rechtlich iſt das Verlangen der Reichsregierung nach der Reichsverfaſſung unzuläfſig. Nur der ſächſiſche Landtag iſt legitimiert, die Regierung obzu⸗ berufen. Solange das nicht geſchieht, wird die ſächſiſche Regierung auf ihrem Poſten ausharren. Sie wird aber bald eine Enk⸗ ſcheidung darüber herbeiführen.“ Dieſe Entſcheidung ſoll ſchon in der morgigen Landtags⸗ ſitzung herbeigeführt werdenn 5 Die Stellung der Sozialdemokralie Wenn man dem kriſenfreundlichen Montag Morgen glauben darf, herrſcht in der Sozialdemokratie eine einſti mmige Empörung bei den maßgebenden Führern der Partei, Wels, Hermann Müller, Sollmann und Crispien. Aber ſelbſt die rechts⸗ ſtehenden Sozialdemokraten ſcheinen empört und halten eine weitere MRitarbeit im Kabinett Streſemann für unmog⸗ lich. Das Ausſcheiden der Sozialdemokratie müßte dann auto⸗ matiſch das Ende des Ermächtigungsgeſetzes herbei⸗ führen. Die freigewerkſchaftlichen Spitzenverbände werden, am morgigen Dienstag zu dem ſächſiſchen Konflikt Stellung nehmen. De n Be begegnet man auch in der„Welt am Mon⸗ tag“ nach der 1 Porſfand der ſozialdemokratiſchen Reichstags⸗ fräktion auf Dienstag mittag einberufen worden ſei. Bei der in der Partei herrſchenden Stimmung könne kaum mit einem längeren Verbleiben in der Koalition gerechnet werden. Das Blatt be⸗ uptet dann auch, die dem Kabinett angehörenden ſozialiſtiſchen Miniſter hätten gegen das Ultimatum geſtimmt, was nach unſrer Kenntnis den achen direkt widerſpricht. Das Ullſtein⸗Montagblatt, das durch mancherlei Beziehungen zur Sozialdemokratie unterhält, ſchildert die Lage aber durchaus anders. Es behauptet, die ſozialiſtiſchen Reichsminiſter Robert Ochmidt, Radbruch u. der ſächſiſche Geſandte in Berlin Gra d. nauer, die geſtern in Dresden waren, hätten einigermaßen beſtim⸗ mend 1 den Reichstagsvorſtand der ſächſiſchen Sozialdemokratie und der ſozialdemokratiſchen Landtagsfraktion. die geſtern gleichfalls „eingewirkt. Dabei iſt innerhalb der ſächſiſchen Sozial⸗ demokratie die Spaltung zum erſten Male offen zum Ausbruch gekommen, mes wochenlang kriſelte und man mit einer eformpartei der ſächſiſchen Sozialdemokratie von etwa ſieben Stimmen rechnete. Damit wäre unter Umſtänden die bisherige Re⸗ des ſächfiſchen Landtages ohnehin in Frage geſtellt geweſen. Das gleiche Blatt behauptet dann auch, daß das Ultimatum der Reichsregierung auf Einwirkung der bürgerlichen Parteien in Sachſen zurückzuführen wäre und daß auch die Demokratie in dieſem Sinne ſich ſtark eingeſetzt hätte. ſe ellung zuträfe, brauchte man, wenigſtens, ſoweit es ee b en ings gar nicht ſo beſorgt zu ſein. Nach einer Mitteilung des Lokalanzeigers wird die Reichsregie⸗ rung nunmehr auf Grund einer Verordnung des Reichspräſidenten n früheren Chef der ſächſiſchen Staatskanzlei Miniſterzaldirekior S chulze zum Regierungskommiſſar für Sachſen ernennen. Dr. Schulze iſt vor 4 Wochen von Herrn Zeigner zugun⸗ ſten des jetzigen ſächſiſchen Staatskanzleichefs Brandler, des frügeren Kompagnons des Mordbrenners Hölz, ſeines Amtes ent⸗ hoben worden. 5 Außerdem hat der Reichspräſident eine Verordnung er⸗ laſſen, durch die der Kanzler ermächtigt wird, die ſächfiſche Regierung und andere Behörden abzuſetzen Die Reichsregierung iſt alſo entſchloſſen, den Kampf aufzu⸗ nehmen und. alle Konſequenzen zu ziehen. Juſammenſtoß mil der Reichswehr in Freiberg Das Dresdner Neichswehrkommando 4 veröffentlicht eine Mitteilung, wonach es in Freiberg am Samstag zu Zuſam⸗ menſtößen zwiſchen Reichswehr und Linksradikalen gekommen iſt. Auf die Aufforderung der Polizei ſei Reichswehr in die Stadt entſandt worden, um die Anſammlungen zu zerſtreuen und Haus⸗ ſuchungen vorzunehmen. Nachmittags 4 Uhr habe der Polizeidirektor militäriſche Hilfe erbeten, da vier Reichswehrſoldaten im Poſtamt bedrängt wurden. Daraufhin hätte Reichswehr den Poſtplatz geſäubert und ſei hierbei von der Menge mit Steinen beworfen und mit Piſtolen beſchoſſen worden, wobei 2 Soldaten ſchwer und 2 leichter verletzt worden ſeien. Daraufhin habe die Reſchswehr in der Notwehr von der Schußwaffe Gebrauch ge⸗ macht. Nach den bisher vorſiegenden Nachrichten ſind 13 Unruhe⸗ ſüfter erſchoſſen und gegen 80 verwundet wordenn Gadiſche Neneſte Beilagen: Der Sport vom Sonntag— Modezeitun Mittag⸗Ausgabe Keiches Eine Note an Bayern Am die verfaſſungsmäßige Befehlsgewalt Berlin, 28. Okt. In Verfolg der am 24. Okiober von der Kon⸗ ferenz der Miniſterpräſidenten und Geſandten der Länder gefaßten Entſchließung hat die Reichsregierung an die bapyeriſche Staatsregierung das Erſuchen gerichtet, die verfaſſungs⸗ mäßige Befehlsgewalt im bayeriſchen Teil der Reichswehr in kürzeſter Zeik wiederherzuſtellen. Dieſe Note iſt dem Miniſterpräſidenten Dr. v. Knilling am Sonntag überreicht worden. Am Montag findet in München ein Miniſterrat ſtatt, der ſich mit der Forderung der Reichsregie⸗ rung beſchäftigen wird. Das Boeſelſche Kriſenblatt, der„Montag⸗Morgen“, ſieht auch in dieſer Frage düſter, am düſterſten. Herr v. Knilling hätte nach der Kenntnisnahme der Note erklärt. Herr v. Kahr habe recht, wenn er behaupte, mit der gegenwärtigen Regierung in Berlin ſei nicht zu verhandeln. Es ſei nicht ausgeſchloſſen, daß in allerkürzeſter Zeit die Regieruna Kahr⸗Ludendorff⸗Hitler in München zur Wirklichkeit würde und dann den Verſuch machte, gegen Berlin zu marſchieren. Das iſt natürlich dummes Zeug. Immerhin wird man nach dem Verlauf, den geſtern der Parfeitag der bayeriſchen Volkspartei genommen hat, kaum mit einer glatten Erledigung der Wünſche der Reichsregierung rechnen können. Wie aus München gemeldet wird, führte auf dem geſtrigen Parteitag der Vorſitzende der Landtagsfraktion, Geh. Rat Held aus, nachdem er den National⸗ ſozialismus abgeſchüttelt und als beſondere Gefahr für den Staat erklärt hatte: Er halte es für unmöglich, daß die bayeriſche Reaieruna den General v. Loſſow fallen lafſe. Die Gefahr ſolcher Konflikte ſei immer wieder gegeben, ſolange die Wei⸗ marer Verfaſſung nicht im föderativen Sinne umgeſtaltet ſei. Wei⸗ terhin verlange man die finanzielle und die Verkehrs⸗ hoheit und wünſche die Verfügung über den bayeriſchen Teil der Reichswehr. Miniſterpräſident v. Knilling ſtellte dann noch feſt, daß das Verbot des„Völkiſchen Beobachters“, das den Konflikt heraufbeſchworen habe, vom Reichskommiſſar wegen eines Artikels ausgeſprochen ſei, der ſchan vor dem Erlaß des Reichsausnahme⸗ zuſtandes erſchienen ſei. Die Haltung des Generalſtaatskommiſſars und der Staatsregie⸗ rung wurde dann in einer Entſchließung einſtimmia gebil⸗ ligt, nachdem auch der frühere Miniſterpräſident, Graf Lerchen⸗ feld', die Meinung vertreten hatte, daß in Berlin in der Loſſow⸗ frage auch bedeutende Fehler gemacht worden ſeien. Dr. Heim, der ſchwer erkrankt ſein ſoll, nahm nur kurze Zeit an den Verhand⸗ lungen teil und verſicherte auch bei dieſer Gelegenheit wieder, daß er mit Dr. Dorten ſeit 1920 weder direkt noch indirekt verkehrt hätte. Eine Landeskonferenz der bayeriſchen Sozialdemokralie in Nürnberg nahm eine Entſchließung an, in der es heißt, die ganze Unhaltbarkeit der heutigen Zuſtände ſei dadurch charakteriſiert. daß die bayeriſche Regierung die Gehorſamsverweigerung eines höheren Reichswehroffiziers gebilligt und gedeckt und der Generalſtaatskom⸗ miſſar erklärt habe, er verhandle mit der Reichsregierung nicht. Die bisher vom Generalſtaatskommiſſar eingeſchlagene Politik beweiſe, daß der Kampf Bayerns ſich ausſchließlich gegen Dinge richte, die in allen ihren Handlungen dartun, daß ſie treu zur Verfaſſung des Reiches und des Landes ſtehen. Unerſchüttert zu allen weiteren Opfern bereit, ſtehe die ſozialdemokratiſche Partei treu zum Reich. Sie erwartet aber auch, daß nunmehr die verantwortlichen Reichs⸗ ſtellen ihren Verpflichtungen nachkommen würden. Hüterin von Reichsverfaſſung und Reichseinheit in der Tat zu ſein. die Lage in der pfalz iſt völlig ruhig. Das kleine Häuflein der Separatiſten hat es bisher nicht gewagt, aktiv hervorzutreten. Das Haupt⸗ quartier der Separatiſten befindet ſich in der Wirtſchaft zum Gambrinus in Speyer. Von der pfälziſchen Bevölkerung ſind — Maßnahmen getroffen, um einen ſeparatiſtiſchen Putſch abzu⸗ wehren. Die Zweibrücker Sozialdemokraten haben ſich in einer Verſammlung für den Abg. Hoffmann ausgeſprochen und ihm das Vertrauen ihrer Partei geſchenkt. Desavouierung des Majors Louis? Die deutſche Regierung hat, wie berichtet, dem franzöſiſchen Mini⸗ ſterium des Aeußern durch die hieſige Botſchaft eine Note übermittelt, in der gegen die Beteiligung franzöſiſcher Militärs an dem pfälziſchen Putſchverſuch Einſpruch erhoben wird. Am Quai d Orſay wurde bis jetzt jede Auskunft über dieſe Ange⸗ legenheit abgelehnt. franzöſiſchen politiſchen Kreiſen verlau⸗ tet. der Adjutant des Generals de Metz habe ſich ohne amtliche Wei⸗ ſung auf eigene Verantwortung in den pfälziſchen Handel eingemiſcht und werde(Y von der franzöſiſchen Regie⸗ rung desavouiert werden.(7) 5 Die Separatiſtenaktion ſtagniert weiter. Nur unter dem Schutz der Belgier und Franzoſen können ſie hie und da lokale Erfolge erringen. So beſetzten ſie am Samstag das Mainzer Stadthaus. In Walheim bel Aachen be⸗ ſetzten ſie das Bürgermeiſteramt; ſie zogen aber bald unter Mit⸗ nahme des Bürgermeiſters Nicolai wieder ab. In Brand wurde der Schwiegerſohn des Bürgermeiſters, als er Poſten ſtand, von Sonderbündlern erſchoſſen. Abends herrſchte im ganzen Landkreis vollſtändige Ruhe. Von den aus Aachen 15 Poliziſten ausgewieſen, die Plakate der Separatiſten ab⸗ geriſſen hätten. Mit gegen Separatiſten Ein aus Rüſſelsheim kommender Haufe Separatiſten drang in das bei Mainz liegende Dorf Bauſchheim ein, angeblich um Vieh zu requirieren. Die Bauernſchaft trat den Eindringlingen mit Dreſchflegeln entgegen. Es kam zu einer blutigen Schlä⸗ gerei, in deren Verlauf vier Separatiſten getötet und auf beiden Seiten eine größere Anzahl von Perſonen zum Teil ſchwer verletzt wurden. Die Verletzten wurden in das Mainzer Krankenhaus gebracht; einer von ihnen iſt inzwiſchen geſtorben. Am Sonntag nachmittag zwiſchen 5 und 6 Uhr drangen die Sonder⸗ bündler erneut in das Dorf ein und ſteckten drei Gehöfte in Brand. JTVTVVFFTT J Genoral An; Hachrichlen g— Aus Seit und Leben mit Mannheimer§Srauen-Seitung und Mannheimer Muſik-Seitung Am die Autorität des Verkkaufspreis 1 Milliarde Mark 1923— RXr. 497 iger Anzeigenpreiſe nach Tarif, dei vorauszahlung oder mit Zuſchlag für Seloentwertung: Allgemeine Anzeigen Srund⸗ zahl 3o0* Schlüſſelzahl des vereins deutſcher Jeitungever⸗ leger 18 ooo ooo: 7,200 000 000. Für Anzeig. an beſtimmt. Tagen Stellen u. Rusgaben wird keine verantwort. übern. Höh. Hewalt, Streiks, Setriebsſtörung. uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſpr. ſür ausgeſall. od. beſchränkt. Rusgaben od. f. verſp. Rufnahme v. Anzeigen. Ruftr. d. Fernſpr. oh. Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim Die innerpolitiſchen Kriſen Man wird der Reichsregierung nicht vorwerfen können, daß ſie es den Extratouren des Herrn Zeigner gegenüber, der übrigens in der eigenen Partei wenig Vertrauen genießt und vielfach von der pathologiſchen Seite genommen wird, an Nachſicht und Geduld bis⸗ lang habe fehlen laſſen. In der Reihe der unerhörten Uebergriffe, die ſich die ſächſiſche Landesregierung in der letzten Zeit leiſtete, hat ein Aufruf der kommuniſtiſchen Partei und der kom⸗ muniſtiſchen Landtagsfraktion dem Faß den Boden ausge⸗ ſchlagen. Denn dieſer Aufruf, der ſich in maßloſen Ausdrücken gegen die Reichsregierung und deren Bevollmächtigten, den General Müller, richtet, weiſt auch die Unterſchrift eines der amtierenden ſächſiſchen Miniſter auf. Es wird in dieſem, ſo⸗ mit amtlich ſanktionierten Schriftſtück das Menſchenmögliche an nie⸗ derträchtiger Verhetzung geleiſtet. Es heißt da u..:„Wir pfeifen auf die Verordnungen der Reichsregierung, die ſie erlaſſen hat und noch weiter erlaſſen wird.“ Es wird ferner aufgefordert, für ſede aufgelöſte Hundertſchaft, für jeden aufgelöſten Aktionsausſchuß deren neue zu ſchaffen. Der Aufruf gipfelt in der Aufforderung zur Mobiliſierung der Maſſen gegen die Reichsregie⸗ rung. Gegen die Unterzeichner des Aufrufs kann die Regierung nicht vorgehen, da ſie durch Immunität geſchützt ſind. Andererſeits würde ſolchem Treiben gegenüber Langmut ſich in Schwäche verkehren. Denn darüber iſt wohl kein Zweifel: das Verhältnis eines Landes, in dem die Miniſter zum offenen Aufruhr gegen das Reich pre⸗ digen, iſt unmöglich. Aus dieſen Erwägungen heraus iſt der ultima⸗ tive Schritt der Reichsregierung zu begreifen, die in einem Schrei⸗ ben den ſächſiſchen Miniſterpräſidenten auffordert, die gegenmörtige ſächſichſche Landesregierung aufzulöſen, da ſie nicht mehr als eine Landesregierunga im Sinne der Reichsverfaſſung angeſehen werden könne. Der Kanzler hat gleichzeitig dem ſächſiſchen Miniſterpräſiden⸗ ten bedeutet, daß die Reichsregierung im Falle einer Abkehnung ſofort die entſprechenden weiteren Maßregeln ergreifen werde. Es kann kein Zweifel beſtehen, daß die Reichsregierung zu die⸗ ſem Schritt, der in den Annalen des Deutſchen Reiches Gottlob ver⸗ einzelt daſteht, verfaſſungsmäßig berechtigt iſt, da ſie darüber zu wachen hat, daß verfaſſungsmäßige Zuſtände in den Län⸗ dern herrſchen. Es iſt von ganz beſonderer Bedeutung, daß bei die⸗ ſer ungewöhnlichen Maßnahme das geſamte Reichskabinett ein⸗ ſchließlich der ſozialdemokratiſchen Mitglieder hinter dem Kanzler ſteht. Der Beſchluß der ſächſiſchen Regierung. die Entſcheiduna des Landtags anzurufen, hat lediglich einſei⸗ tige aufſchiebende Wirkung. Die Ernennung eines Reichskommiſſars zeigt, daß die Reichsregierung ſich auf keinerlei Winkel⸗ züge mehr einläßt. Inzwiſchen hat die Reichsregierung auch nach Bayern hinübergegriffen und damit eine neue taktiſche Lage geſchaffen. Auch hier kann zu der Legitimation der Regierung nicht der geringſte Zweifel herrſchen, mehr noch, es würde nächgerade zur unabwendbaren Notwendigak eit, daß das Reich ſeine. er⸗ ſchütterte Autorität auf dem Gebietder Wehrmachk wieder herzuſtellen verſuchte. Man wird es auch ohne wei⸗ teres beareifen können, warum das Kabinett Streſemann iuſt in die⸗ ſem Augenblick in München das Verlangen anmeldete, den Fall Loſſow aus der Welt zu ſchaffen. Es wünſcht von vornherein den Vorwurf zu entkräften, daß es mit doppelten Maßen meſſe. alſo in Sachſen mit der Schärfe des Schwertes vorginge, in⸗ deſſen es die Dinge in Bayern einſtweilen noch weitertreiben ließe. Leider iſt feſtzuſtellen, daß die Wi rkung, auf die der Kanzler und das Miniſterium rechneten und wohl noch rechnen, vorder⸗ handnichteingetreten iſt. Die Berliner Preſſe weniaſtens bietet das nämliche zwieſpältige Bild wie in allen dieſen Wochen. Der„Kreuzzeitung“ wäre das Vorgehen gegen Sachſen genehm, wenn ſie nicht aus dem neuen Schritt gegen Bayern. wie ſie behauptet, den Schluß ziehen müßte, daß es ſich hier aber⸗ mals um eine der Rückſichten auf die der Sozialdemokratie abgerun⸗ genen Kompenſationen handle. Der„Germania, wieder erſcheint die für die Ordnung der bayeriſchen Dinge gewählte Form zu mülde. indeſſen ſie im ſächſiſchen Fall zuvor noch eine„Ausſchöpfung aller moraliſchen Machtmittel“ gewünſcht hätte. Die„Deutſche Zeitung, vollends erklärt: Dr. Streſemann verſucht ein unmögliches Werk. Für Sachſen braucht er die Unterſtützung aller nationalen Kreiſe im gan⸗ zen Reich, gehe er aber in Bayern zugleich gegen den ausgeprägten Vertreter des nationalen Gedankens vor, ſo ſetze er ſich zwiſchen zwei Stühle. Da die„Deutſche Zeitung“ indeſſen längſt offen auf den Bürgerkriegeſpekuliert iſt ihr das ganz recht: ſo jubelt ſie denn:„Was auch geſchehe, die Stunde der Entſcheidung ſo oder ſo iſt gekommen!“ Die Gefahr, daß das Kabinett Streſemann ſich zwiſchen zwei Stühle ſetzen könnte, ſieht auch der„Vorwärts“ nahen, nur daß er. wie der ganz überwiegende Teil der Sozialdemokratie mit ihm den Bürgerkriea um jeden Preis zu vermeiden wünſcht. Deshalb ſetzt er in einem ſonſt durchaus ruhigen Leit⸗ aufſatz auseinander, daß der Entſchluß zu dem ſächſiſchen IUltimatum ſeines Erachtens vorſchnell gefaßt worden ſei, beklagt, daß die auf⸗ rühreriſchen Plakate mit den Unterſchriften der kommuniſtiſchen Füh⸗ rer nicht vorher dem Miniſterpräſidenten Zeigner vorgelegt worden wären. damit er von ſich aus Remedur ſchaffe und beſchwört ſchließ⸗ lich die Reichsregierung„unter Verzicht auf Drohungen und Gewalt⸗ anwendungen eine Verſtändigung mit der Sozialdemo⸗ kratie in Sachſen als der grüßten für die Regierungsgeſchäfte unentbehrlichen Partei herbeizuführen.“ Alles in allem: Die inner⸗ politiſche Lage iſt ohnehin ſeit Wochen von Fährniſſen aller Art umwittert und hat ſich aufs äußerſte verſchärft. Man wird der Regierung Streſemann, die nun auf zwei Fronten zu kämpfen hat, auf beiden ſchnellen Erfolg wünſchen müſſen. Nur ſchneller Erfole kann die Kriſe, zu der allerhand dunkle Kräfte rüſten, abwenden. England gegen die Separatiſten Einer Berliner Blättermeldung zufolge, iſt die Anſicht der britiſchen Regierung in der Frage der rheiniſchen Separatiſten⸗ bewegung der franzöſiſchen Anſicht diametral enkgegen⸗ geſetzt. Die britiſche Regierung würde das in Koblenz gebildete Separatiſtenkabinett nicht anerkennen. Jeder Putſch von ſeiten der Separatiſten in Köln würde durch britiſche Streitkräfte verhindert werden. Dies geſchehe in Ueberei timmung mit der von Baldwin vertretenen Politik des Widerſtandes gegen eine Auflöſfung Deutſchlands. Nach einer Meldung der„Times“ aus Koblenz verlautet, daß der franzöſiſche und der belgiſche Oberkommiſſar bei det Rheinlandkommiſſion angewieſen wurden, in der bevorſtehenden Sitzung der Kommiſſion die Separatiſten als legale Regierung im Rheinland anzuerkennen, gegen welche Verletzung des Verſaillet Vertrages und des Rheinlandabkommens Lord Kilmanrock proteſtieren werde. — ů—————— 15 „ 1 ebenſowenig auf die Reparationen verzichten. Frankreich lediglich die Einhaltung jſio könne das dadurch geſchehen, * Manuheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Monkag, den 29. Oktober 1923 2. Seite. Nr. 497 Die übliche Sonntagsrede Poincarés 8 Frankreich auch weiterhin unverſöhnlich— Gegen hHerab⸗ ſetzung der deulſchen Schulden— Beibehaltung des Kuhrpfands. Poincaré hielt am heutigen Sonntag die immer anläßlich der Einweihung eines Kriegerdenkmals übliche Rede in Sempigny. Nach einem Seitenhieb auf die franzöſiſchen Linksparteien ſprach Poincaré von der„Heuchelei Deutſchlands“, das behaupte, die Kohlenlieferungen nicht vergüten zu können. Die„ſpontan“ im Rheinland ausgebrochene Bewe gung ſei in dem alten Gegenſatz zwiſchen Rheinland und Preußen begründet. Frankreich habe daran keinen Anteil, da es ſich immer gewiſſenhaft von inner⸗ politiſchen Angelegenheiten Deutſchlands ferngehalten habe.(!) Frankreich hege keine Annexionsabſichten, es ſordere aber 5 dauernde Sicherheitsgarantien. Deutſchland ver hin⸗ dere ſchon ſeit Monaten die Tätigkeit der Militärkontrollkommiſſion. Frankreich könne ſeine Sicherheitsgarantien nicht aufgeben und wolle Das Ruhrpfand Reparationen nicht Von ſeinen Alliierten verlange des Verſailler Vertrags. Die Reparationsſchuld ſei endgültig durch den Lon⸗ werde Frankreich nicht aufgebe n, bevor die voll und ganz bezahlt ſein werden. doner Zahlungsplan feſtgelegt. Einer Herabſetzung könne Frankreich nicht zuſtimmen, dagegen gebe es nichts Notwen⸗ digeres, als eine Unterſuchung über das, was Deutſchland morgen und in Zukunft bezahlen könne. Dieſe Aufgabe ſtehe aber der Re⸗ Pparationskommiſſion zu. Frankreich wünſche ebenfalls, daß A me⸗ bika ſich nicht ganz von den europäiſchen Angelegenheiten ab⸗ wende. Den Gedanken einer internationalen Konſerenz lehne Frankreich ab. Wenn der engliſchen Regierung daran gelegen ſei, Amerika nicht zu einer internationalen Konferenz einzuladen, ſon⸗ dern lediglich die Mitarbeit der Vereinigten Staaten zu erlangen, daß die Reparationskommiſſion die Vereinigten Staaten einlädt, offiziöſe Sachverſtändige zu ernennen, die mit den franzöſiſchen, engliſchen, italieniſchen und belgiſchen Sachverſtändigen die gegenwärtige Zahlungsfähigkeit Deutſchlands zu unterſuchen und Deutſchland aufzufordern hätten, ein Programm der Finanz⸗ und Währungsreform und einen Re⸗ barationsplan im Rahmen des Verſailler Vertrags auszuarbeiten. Frankreich könne aber einer Erſetzung der Reparationskommiſſion und einer Berringerung ihres Einfluſſes nicht zuſtimmen.„Die Grenzen unſerer Konzeſſionen ſind erreicht. Wir werden dieſe nicht überſchreiten. Seit 4 Jahren ſind Deutſchland auf unſere Koſten Vorteile gewährt worden. Jetzt iſt es genug!“ Frankreich verkenne den Anteil der Alliierten am gemeinſamen Siege nicht, wolle aber andererſeits nicht faſt die geſamten Koſten der gemeinſamen Sache tragen. Wenn die Oſtgrenze überſchritten werden ſollte, würden alle Alliierten von neuem bedroht. Die fran⸗ zöſiſche Politik der Vorſicht entſpringe ſomit nicht dem Egoismus, ſondern der Sorge um das allgemeine Wohl der Völker. Wenn „Frankreich auf dieſe Politik verzichten würde, würde es nicht nur Frankreich, ſondern die ganze Welt verraten uſw. Die außenpolitiſche Lage Die allgemeine Auffaſſung, daß die außenpolitiſche Lage ins⸗ beſondere durch die Bereitwilligkeit der Vereinigten Staaten, der Neparationskommiſſion mehr als bisher ihre Aufmerkſamkeit zu ſchenken, eine nicht unbeträchtliche Entſpannung zeige, wird, wie wir hören, auch in Berliner Regierungskreiſen ge⸗ tellt. Man könnte vielleicht glauben, daß die Entlaſtung, die Amerika durch das für Jahre hinaus bedingte Ausſcheiden Japans aus der Mächtekonkurrenz erfahren hat, es ihm nunmehr ermög⸗ lichen wird, ſich eingehender mit den europäiſchen Dingen zu be⸗ faſſen. Man gewinnt jedenfalls den Eindruck, daß der Pariſer Re⸗ gierung durch das neuerdings engere Zuſammenarbeiten zwiſchen England und Amerika Hemmungen in den Weg gelegt werden, die ſich zwangsläufig zugunſten Deutſchlands auswirken müſſen. Gänzlich falſch iſt die vielfach in deutſchnationalen Kreiſen vertretene luffaßung, als ob die deutſche Regierung ſich auf Wunſch und Bekreiben Frankreichs an die Reparationskommiſſion ge⸗ Wondt häbe. Wie wir verſichern zu können glauben, hat Frank⸗ ernzen Gegenkeſt die deinſche Regierung in keiner Weiſe zu einem ſolchen Vorgehen ermuntert, der ihm, ſoviel man weiß, kei⸗ adeeege getehrtt kſt⸗ Jür⸗ Deutſchkand war dieſer Schritt gegeben gus dem Bedürfnis heraus, den Ententegläubigern rückhaltlos Klar⸗ gbeit darüber zu verſchaffen, daß wir den Reparationsforderungen Furzeit nicht nachkommen können. 854 Der geplante Sachverſtändigenausſchuß Reuter erfährt, in gut unterrichteten engliſchen Kreiſen werde ſetzt im Zuſammenhang mit der franzöſiſchen Antwort angenommen, daß keine völlig neue Konferenz abgehalten werden ſolle. Die britſche Regierung habe die franzöſiſche Zuſtimmung zu dem Plan erhalten, daß die Reparationskommiſſion eine neue Sach⸗ vgerſtändigenkommiſſion ernennen ſolle, um Deutſchlands Zahlungsfähigkeit innerhalb der Beſtimmung des Verſailler Ver⸗ trages zu unterſuchen. Man erwartet, daß die Reparationskom⸗ miſſion Amerika und andere verbündete Staaten einladen werde, ſich in der geplanten Kommiſſion vertreten zu laſſen. Der„Agence Belge zufolge teilte die belgiſche Regierung den 5 Kabinetten von London und Waſhington mit, daß ſie dem zweiten, von der amerikaniſchen Regierung gemachten Vorſchlag z u⸗ Schaff gute Bücher in dein Haus. Sie ſtrömen reichen Segen aus Und wirken als ein Segenshort Auf Kinder und auf Enkel fort. Kational⸗Theater Mannhelm 18 Die Walküre „Hier zeige deinen ganzen Scharfſinn, Herzl“ Seit mehreren Aber geſtern gab Frau Iracema⸗Brügelmann in freundnachbarlichen Vertretung Wotans kühnes, herrliches Kind Brünnhilde. Die Neueinſtudierung war alſo vergeblich geweſen, denn ſolche Gäſte ſingen in ihrer Art und haben volles Recht. Wir aber haben auch das volle Recht, einmal zu fragen, ob wir dies ganze Spieljahr ohne dramatiſche Süngerin ſein werden, ob der Spielplan nach dieſem„Vacuum ingerichtet werden, ob wir auf Fidelio, Siegfried und Sötter⸗ dämmerung verzichten ſollen, oder wie„man“ ſich denn helfen will. Weiter: welchen Zweck verfolgt das Gaſtſpiel Annie König⸗ DBommatſch? Die geſchätzte Konzertſängerin hat doch ihre Sieglinde kaum als unverbindlichen Bühnenverſuch vorſtudiert! Sie bewährte ihre geſanglichen Tugenden, ihre edie Geſangsweiſe ihte prächtige Stimme und ihre muſikaliſch⸗dramatiſche Sicherheit vollauf. Wie denkt„man“ ſich aber die Anſtellung dieſer Künſt⸗ lerin? Was geht hier vor? Vorſicht im Urteil ſcheint immerhen geboten... Die Vorzüge mittlerer Opernbühnen gipfeln in der Beſtändigkeit, in einem gut aogeſtimmten Enſemble. Vorzüge, die, noch heute mittleren„Hofthegtern“ eigen ſind! Eine„Neuein⸗ ſtudierung“ kann alſo nur dann dauernden Wert haben, wenn dieſe Beſtändigkeit vorhanden iſt und bleibt. Nun hatten wir einen neuen Sigmund, Herr Alfred Färbach hatte die tiefliegende Pastie fleißig ſtudiert und verdient ſchon wegen ſeiner überlegten Durch⸗ führung des Geſanglichen volles Lob. Wer wird nun ſeine nächſte Paktnerin ſein? da der ganze erſte Akt der„Walküre“ auf Siegmund und Sieglinde geſtellt iſt ſo haben wir ein Recht zu ſolchen Fragen aß die Zukunft.. Endlich- wie ſteht es mit einem„wertbeſtän⸗ digen“ Walküren⸗Geſamt? Der Anfang des dritten Aktes war geſtern nur durch einen Gaſt und drei Notbeſetzungen möglich. Hier konnte Generalmuſikdirektor Richard Lert ſeine Ueberlegenheit be⸗ weiſen. Er hatte die Partitur neu durchgearbeitet, größtenteils Bayreuther Ueberlieferungen folgend. Der erſte Akt gewann epiſche Kuhe. die Schlußſteigerung und das Vorſpiel zum zweiten— hei en die Trompeten kaum mitkamen— fielen freilich aus dem Stlil. Aber es gab ſo viel ſinnreiche Mittelfarben der Holzbläſer, ſo viel Wochen ſteht Frau Elſe Vogt⸗Gauger auf dem Komsdien⸗ eettel; ſo noch vorgeſtern als Walküre. ſtimme, wonach die Zahlungsfähigkeit Deutſchlands durch einen von der Reparationskommiſſion zu ernennenden Sachver ſt ã n⸗ digenausſchuß abzuſchätzen ſei. die verhandlungen der Nuhrinduſtriellen Der Düſſeldorfer Korreſpondent des„Petit Journal“ berichtet, daß Stinnes der franzöſiſch⸗belgiſchen Militärmiſſion ein Pro⸗ jekt für die Wiederaufnahme der Verhandlungen unterbreitet hobe, das eine ernſte Verhandlungsgrundlage darſtelle. Er habe Bevollmächtigte zurückgelaſſen, die den geſtrigen Tag hindurch die Verhandlungen fortgeſetzt hätten. Sie ſtünden vor dem Abſchluß und würden wahrſcheinlich nächſten Dienstag zu einem beſtimmten Ab⸗ kommen führen. * Dem„Temps“ wird aus Düſſeldorf gemeldet, daß die Otto⸗ Wolff⸗Gruppe am Samstag dem Vertreter des Finanzdienſtes der Beſatzungsbehörde die erſte Bezahlung der Kohlenſteuer geleiſtet habe. Die Opfer von hamburg Arteile des Standgerichtes Das Hamburger außerordentliche Gericht zur Aburteilung der verhafteten Kommuniſtenführer hat den Angelagten Thorell wegen Hochverrats und Aufruhr zum Tode, und wegen verſuchten Tolſchlages ſowie anderer Vergehen zu 6 Jahren Zuchthaus verurteilt. Fünf weitere Angeklagte wurden wegen Landfriedens⸗ bruchs und Plünderns zu Freiheitsſtrafen verurteilt, davon einer zu einem Jahr Zuchthaus, die übrigen zu zwei Monaten bis einem Jahr Gefängnis. Es handelt ſich durchweg um Leute von durchſchnittlich 20 Jahren. Auch ein 16fähriger Tiſchler⸗ lehrling befindet ſich darunter, der zu drei Monaten Gefängnis ver⸗ urteilt wurde, weil er ſich der Polizei widerſetzte und die Menge zum Widerſtand aufreizte. Inzwiſchen erhöhte ſich die Zahl der getöteten Polizei⸗ beamten, da ein weiterer Beamter ſeinen Verletzungen erlegen iſt, auf 14. In den Krankenhäuſern wurden bis ſetzt 75 Tote ein⸗ geliefert. Die Jahl der Toten und Verwundeten auf kommuniſti⸗ ſcher Seite konnte noch nicht genau ſeſtgeſtellt werden, da der Sani⸗ —5 der Kommuniſten die Verletzten und Toten ſelbſt weg⸗ ſchaffte. EFLöhne und Gehälter in wertbeſtändigen Jahlungsmitteln Von zuſtändiger Stelle wird mitgeteilt: „Die in der letzten Zeit überaus ſchnell fortſchreitende Ent⸗ wertung der Papiermark hat dazu geführr, daß eine ge⸗ rechte Anpaſſung der Bezüge der Gehalts⸗ und Lohnempfänger an dieſe Entwertung immer ſchwieriger wird. Die Reichsregie⸗ rung beabſichtigt daher, ſo ſchnell wie möglich zu einer Bezahlung dieſer Bezüge in wertbeſtändigen Zahlungsmitteln über⸗ zugehen. Wie bekannt, iſt die Herſtellung ſolcher Jahlung⸗mittel ſchon mit allen Kräften in Angriff genommen. Vorausſichtlich wer⸗ den in der erſten Hälfte des November ſo viele wertbeſtändige Zah⸗ lungsmittel ausgegeben werden, daß alsdann mit ihnen auch die Bezüge der Beamten, Angeſtellten und Arbeiter ſowie die Verſorgungsbezüge in einem gewiſſen Umfange bezahlt werden können. Da ſedoch am 1. November dieſe lungsmittel noch nicht in ſolcher Menge bereitſtehen werden, um ſchon zu dieſem Zeitpunkt mit einer auch nur teilweiſen wertbeſtän⸗ digen Auszahlung der genannten Beträge beginnen zu können, muß die Auszahlung der am 1. November fälligen Bezüge der Beamten uſw. zuächſt auf das erſte Monatsviertel beſchränkt werden, um der wertbeſtändigen Zahlung für ſpätere Monatsteile nicht vorzugreifen. Dieſe Maßnahme wird auch aus einem anderen Grunde not⸗ wendig; die überſtürzten und nicht vorausſehbaren Preisſteigerungen der letzten Tage haben eine ſo weitgehende Zahlungsmittel⸗ knappheit zur Folge, daß es nicht möglich wäre, am 1. Novem⸗ ber 1923 den Beamten, Angeſtellten und Verſorgungsberechtigten ihre 1 für mehr als ein Monatsviertel in Papiermark aus⸗ zuzahlen. Auf Grund der Ermächtiaung in der Verordnung der Reichs⸗ regierung vom 24. Oktober iſt daher vom Reichsminiſter der Finan⸗ zen verordnet. daß am 1. November 1923 den Beamten und Ange⸗ ſtellten des Reiches der Länder, der Gemeinden und der ſonſtigen öffentlichen Körperſchaften ſowie den Verſorgungsberechtigten nur die Bezüge für die Zeit vom 1. bis 8. Novem ber lerſtes Novemberviertel) ausgezahlt werden. Dieſe Abweichung von der geſetzlich feſtgelegten Zahlungsart der Beamten⸗ uſw. Bezüge ſtellt eine Notmaßnahm e dar, die aus den genannten Gründen unvermeidlich iſt. Die Reichsregierung wird aber ſabald wie irgend möglich zur geſetzlich feſtgelegten Art der Auszahlung der Beamten⸗ uſw. Bezüge zurückkehren.“ 5 Auslandsrunòſchau Rücktritt der holländiſchen Regierung. Das holländiſche Kabinett iſt wegen Ablehnung der Flottenvorlage für Niederländiſch⸗Indien zurückgetreten. 5 Die franzöſiſchen Kammerwahlen werden vorausſichtlich am erſten Sonntag im gee er 1924 ſtattfinden. Die Legislatur⸗ periode der augenblicklichen Kammer iſt bekanntlich am 31. Mai 1924 zu Ende. feinere Schattierungen im Saitenquintett, ſo viel Todverkündigungs⸗ Schönheit der rechten Bläſergruppe, daß wir uns aufrichtig freuen durften, einmal wieder die urſchriftlichen Klangwirkungen zu hören. Richard Lerr hatte weiterhin den Vortrag der einzelnen Künſtler geändert. Dieſe Aenderungen, mehr anbefohlen als aus der Empfindung gewonnen, ſind freilich von zweifelhaftem Nutzen. So bei unſerem Wotan⸗Hans Bahling, deſſen große Erzählung geſtern mehr neu„einſtudiert“ als aus der Natur der Rolle heraus erklang. Geſäubertes und Erklügeltes war auch bei unſerer neuen Fricka⸗Emilia Poeßzert zu hören, aber das herrliche Stimm⸗ material und die unverwüſtliche Naturkraft des Temperamentes ſiegden denn doch. Wiederum Ieg ſich unſer Hunding⸗Mathien Frank etwas unbehaglich, die Beengung mag auch ſtimmliche Un⸗ gleichheit erklären. War das Ganze nun eine wünſchenswerte Neueinſtudierung? Nun, das Fozt ublikum war aufrichtig ent⸗ zückt. Wir andern haben das Recht, unſere Bedenden zu ſagen, ſo lange es noch an der Zeit iſt. Scharfſinnige mögen noch die neuen Bühnenbilder betrachten, hierüber ein anderes Mall! Das Ende war erſt kurz vor elf. Der Zettel gab 10 Uhr an. Das 94 8 Keues Theater im Noſengarten Anern gopwood: Der Muſiergatte (Zum erſtenmab) Der Titel iſt beinahe von Oskar Wilde— aber zu ſagen: der Inhalt ſei beinahe von Oskar Blumenthal, wäre falſch. Er iſt viel und in dieſem Schwank betrügt— niemand, wenn auch viel davon geredet wird. Es wird ein bißchen mit der Banenel gge darin. außer Herrn Green, der im dritlen Akt erwähnt wird, ſind alle Beteiligten ſehr brav. Und dieſen Herrn Green entſchuldigt ſeine geiſtige Verfaſſung: er hat einen Jammer— einen Jammer, deſſen tägliche Wiederholung man durch Alkohol herbeiführen möchte, ſieht man, mit wie zärtlichen Händen Mary, die appetit⸗ liche Jungfer, ſonſt Grete Bäck genannt, den Jammer zu bannen weiß. Einen Jammer hat auch Billie, der Muſtergatte. Ein ekliges Indiniduum mit Fiſchblut in den Adern und ſacharinſüßer Liebens⸗ würdigkeit auf der Zunge: ein bißchen naiv in Kopf und Herz (dabei ſoll man ihm glauben, er ſei auf der Bank, alle Achtung vor amerikaniſchen Bankbeamten!). Kurz, ſo ein Ekel, wie es auf der Schule uns die Muſterſchüler waren. Darum will ſich ſeine 9 7 2 ee— Ldg⸗—.— + aus—— ein ißchen techtelmechtelt— oh in natürlich. Die Scheidung zu hintertreiben, wendet Billie ſich an ſeinen Freund. Das iſt auch ein Muſtergatte und der putſcht ihn auf mit Dingen, die er ſelbſt Badiſche Politik Eberhard Sothein feiert am heutigen 29. Oktober ſeinen ſiebzigſten Geburts⸗ tag. Er iſt in Neumarkt in Schleſien geboren, hat in Breslau und Heidelberg Geſchichte ſtudiert, und kam 1885 nach Baden, in welchem Jahre er, vorher in Breslau und Straßburg, Privatdozent, als Profeſſor der Nationalökonomie an die Techniſche Hochſchule in Karlsruhe beruſen wurde. Dann kam er nach Bonn und 1904 nach Heidelberg. In ſeinen Arbeiten trat ſchon ſehr früh die Neigung hervor, religiös⸗ſoziale und kulturgeſchichtliche mit wirt⸗ ſchaftsgeſchichtlichen Forſchungen zu verknüpfen. Das Zeitalter der Reformation und Gegenreformation, die Perſönlichkeit Loyolas be⸗ ſchäftigten ihn mehrfach, bis er ſich ſpäter mehr wirtſchaftsgeſchicht⸗ lichen Arbeiten zuwandte. 1892 erſchien in Straßburg ſeine „Wirtſchafesgeſchichte des Schwarzwaldes und der angrenzenden Landſchaften“. Andere bekannte Schriften ſind: „Agrarpolitiſche Wanderungen im Rheinland und„Die geſchichtliche Entwicklung der Rhein⸗ ſchiffahrt im 19. Jahrhundert“. In Heidelberg veröffent⸗ lichte er gemeinſam mit Bezold und Koſer 1908 den Band„Staa: und Geſellſchaft der neueren Zeit, 1916 erſchien die Verfaſſungs⸗ und Wirtſchaftsgeſchichte Kölns„Die Stadt Köln 1815—1915“, eine vorbildliche, Wirtſchaft und Kultur eines großen Gemeinweſens verſtändlich machende Arbeit. Gothein iſt recht eigent⸗ lich der Begründer der Handelshochſchule Köln geweſen. die ſpäter zur Univerſtät ausgebaut wurde. Als Heidelberger Dozent betrieb er die Errichtung der Mannheimer Handelshoch⸗ ſchule mit Nachdruck. Dem Lehrkörper dieſes Inſtituts und dem der Heidelberger Univerſität gehört der geiſtig friſche und anregende Lehrer und Forſcher noch heute an. Die badiſch hiſtoriſche Kom⸗ miſſion verehrt in ihm ihren Vorſitzenden. Politiſch iſt Eber⸗ hard Gothein eben in ſeiner Eigenſchaft als Wirtſchaftspolitiker her⸗ vorgetreten. Er genoß als ſolcher bis zu der Umwälzung 1918 ein hohes Anſehen in der Nationalliberalen Partei. Nach dem Um⸗ ſturz ſchloß er ſich der Deutſchdemokratiſchen Partei an. Er wer Mitglied der badiſchen Nationalverſammlung und hat auch hier ſein reiches Wiſſen in den Dienſt des Vaterlandes geſtellt. Gothein iſt ein Mann von umfaſſenden Kenntniſſen, ein verehrungswürdiger Lehrer und ein Menſch von ſchönen Eigenſchaften des Herzens. Er verbringt ſeinen Geburtstag fern von Heidelberg, aber Dank, Ver⸗ ehrung und Treue begleiten ihn. Im Winterſemeſter wird er Gaſt⸗ vorleſungen über die Kulturgeſchichte Spaniens an der Univerſität Hamburg halten. Kollegen und Schüler hoffen, ſo ſchreibt Dr. Altmanm in der„Frankf. Ztg.“, daß er in alter Friſche im Sommer 1924 wieder in Heidelberg und Mannheim den großen Kreis ſeiner Schüler um ſich ſammele. 5 Die ſranzöſiſchen Kraſtwerke am Oberrhein Straßburger Blätter bringen Mitteilungen über einen im Auf⸗ trag des franzöſiſchen Arbeitsminiſters von einem elſaß⸗lothringiſchen Konſortium ausgearbeiteten Vorentwurf für die auf der Rheinſeite⸗ kanalſtreche Straßburg⸗Baſel zu erſtellenden Kraft⸗ werke, der nunmehr auch von einer von der oſtfranzöſiſchen Handelskammer gebildeten Rheinſtudiengeſellſchaft gutgeheißen worden iſt. Danach ſollen auf dieſer Strecke außer dem Kraftwerk Kehms noch weitere ſieben Kraftwerke mit einem Koſtenaufwand von insgeſamt 1400 Millionen Franken erſtellt werden. Die zu gründende Geſellſchaft für den Bau der Kraftwerke werde vom fran⸗ zöſiſchen Staat eine Bürgſchaft für die auszugebenden Obligationen verlangen. Ferner ſoll der Staat auf ſeine Koſten die Schleuſen und alle anderen der Schiffahrt dienenden Einrichtungen errichten. Dem Organ der Handelskammer in Nancy zuſolge wird auch der fran⸗ zöſiſche Staat die Fehlbeträge der zu erſtellenden Kraftwerke über⸗ nehmen. Letzte Meloͤungen Nöõte des Berliner Holel · und Gaſtwirtgewerbes Berlin, 29. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) Infolge der Preis⸗ ſteigerung und der hohen Beſteuerung durch Reich und Staat ſſt im Berliner Gaſtwirtsgewerbe eine ſchwere Kriſe ausge⸗ brochen. Eine ganze Anzahl von Gaſtſtätten iſt bereits geſchloſſen oder wird in der nächſten Zeit ſchließen müſſen. Die Zahl der arbeits⸗ loſen Gaſtwirtsangeſtellten wird von Tag zu Tag größer. In den Hotels bleiben mehr als 30 Prozent der Betten unbenutzt. Das Hotel Exzelſior am Anhalter Bahnhof, das größte Hotel Europas, wird demnächſt in ein Bürohaus umgewandelt und das gleiche Schickſal wird das Hotel Eſplanade treffen. Abbruch des Generalſtreiks in Oſt⸗ Oberſchleſien Gleiwitz. 29. Okt. Konferenz der Betriebsräte und Vertrauensleute der Berg⸗ und Hüttenbetriebe Deutſch⸗Oſtoberſchleſiens hat bei Anweſenheit von 700 Stimmberechtigten gegen nur 7 Stimmen den Abbruch des Generalſtreiks und die Wiederaufnahme der Arbeit beſchlof⸗ ſen. Die Streikenden haben durchgeſetzt, daß ihre Löhne wert⸗ beſtändig ausgezahlt werden. ktehl, 28. Okt. Der Vorſtand des ſtädtiſchen Arbeitsamtes Schuh⸗ macher wurde von der franzöſiſchen Behörde unter Zurücklaſſung —— Familie ausgewieſen. Ferner wurde ausgewieſen der rwaltungsſekretär b. der Reichsvermögensſtelle Neugebauer. Seine ——— muß binnen 4 Togen folgen. Die Mitnahme der Möbel iſt geſtattet. beſſer. Und anſcheinend viel unmoraliſcher. Aber der Schein trügt, ſein nicht tut, niemals tun wird. Aber er macht ihre Notwendigkeit ein⸗ leuchtend. Aber Billie, der Naivling, quatſcht. Hält nicht dicht. Bringt den armen Freund in den Verdacht, ein Lebemann zu ſein, ſo daß die kleine Frau Blanche es mit der Wut kriegt und dieſes Pärchen Billie und Blanche aus verſchiedenen Motiven ſich zuſam⸗ menfürdet— oh in Ehren, aber zuletzt in einem deftigen Näuſch⸗ lein. i iſt Blanche gewiß ein„Mannräuſchlein“— aber bei dieſem feuchten tete à tete ſpielt der Cocktail eine größere Rolle als das Herz und der Eros. Wie ſich das Ganze entwirrt, ſehe man ſich ſelber an. Herr Hopwood iſt ein luſtiger Mann, der Einfälle hat, ſeinen Schwank faſt literariſch beginnt und ganz allmählich mit Hilfe des Alkohols in die turbulente Welt des Schwankes hin⸗ übergleiten macht. Der Dialog iſt geſchickt und nicht ohne Witz, die Situationskomit draſtiſch, ohne pfump herangezerrt zu werden. Ueberhaupt die Techmik verrät das Geſchick und einen gewiſſen Ge⸗ ſchmack des Herrn Hopwood oder ſeines Bearbeiters Pogſon.(Und man wünſcht, es wäre ein deutſcher Schwank, dem man das nach⸗ rühmen könnte.) Luſtig iſt es auf alle Fälle, und der Schlager für die nächſten Wochen im Roſengarten iſt gefunden. Dazu kommt eine Aufführung, die nach einigen Hemmungen Anfang, bald an Farbe und Munterkeit gewinnt. Sie iſt ohne ufdringlichkeit auf Wirkung angelegt und hat auch vom Spiel⸗ leiter, Herrn Marx, einen Schuß Humor mitbekommen. Es wäre der Wirkung zuträgkich, wenn in der Zechſzene und im Finale des weiten Aktes und auch im dritten Akte ein wenig gekürzt würde. dera rtige Entlarvungsſzenen über Gebühr gedehm, verlieren an natürlicher Spannung. Vielleicht kann ſchon etwas mehr Tempo helfen. Geſpieit wurde recht gut, nur vereinzelt mit ein wenig hef⸗ tiger Luſtigkeit. Sladeck iſt der Muſtergatte, wie er doppelt nicht ſoll— ſo, wie er ſein ſolll Köſtlich; humorig, amüſant; ein Meiſter der andeutenden und ausdeutenden Mimik und Geſte. Nur ſollte er etwas pointierter ſprechen. Seine Gattin, die das lämmchen⸗ hafte Ekel liebt, hatte in Elſe Hagen eine Vertreterin von guter Haltung, aber ihr Humor iſt faft ſo fiſchkalt, wie Herrn Billies Herzblut, Eggarter ſchien ihr Bruder zu ſein: beide müſſen ſich leichter, aufgelockerter geben, beweglicher in der Laune. Mehr Cocktall! Elvira Erdmann, charmant und elegant, auch unter dem Einfluß des Alkohols(außer ein paar leichten Ueberſchrei⸗ tungen, ſo im Spiel mit dem Haar, einem outrierten Kabaretton da und dort), noch graziös und innerlich an Ulk und Umtrieb be⸗ teiligt. Michels, zu wenig dankbarer Rolle verurteilt, verurteilte die Rolle züur Bedeutungsloſigkeit. Aber das ſind Dinge, die der augenblicklichen Wirkung keinen Abtrag tun. Man lacht, man lacht Tränen, und wenn man nachher daran geht, nachzuprüfen, ſo kommt man ſich recht undankbar vor. Alſo denn voll Dankbarkeit für 2 Stunden Ablenkung: es war luſtig, unterhaltend und lehr⸗ reich ner und E lche, die es ee e ich Ne 1 7255 W 11 Die geſtern in Hindenburg abgehaltene —.— — * Montag, den 29. Oktober 1923 Städtiſche Nachrichten Beſichtigung des ſtädtiſchen Rinderheims in Rheinau Die Stadtverwaltung hat in dem Rheinauer Kinderheim eine überaus ſegensreiche Einrichtung geſchaffen. Davon konnten wir uns überzeugen, als wir am Samstag nachmittag einer Einladung des Stadtrats Böttger zu einer Beſichtigung folgten, die ſich zugleich zu einer ungemein eindrucksreichen Einweihungs⸗ ſeier geſtaltete. Das Heim iſt ſchon vor Monaten bezogen worden. Es wirft ſich infolgedeſſen die Frage auf, warum miz der offiziellen Weihe, zu der mit der Preſſe die in der ſtädtiſchen Jugendfürſorge tätigen Damen und Herren geladen waren, ſolange zugewartet wurde. Darauf iſt zu antworten, daß man immer noch gehofft hat, daß ein edler Menſchenfreund die Mittel für die Vervollſtändigung und Verbeſſerung der Einrichtung ſpenden würde. Dieſe Stiftung, mit der ein bleibendes Denkmal in den Herzen des Pflegeperſonals und der im Heim untergebrachten Jugend errichtet wurde, iſt bis jetzt nicht erfolgt. Vielleicht trägt dieſe Feſtſtellung dazu bei, daß ſich doch noch jemand findet, der der Stadtverwaltung hilfreich unter die Arme greift. Das Kinderheim iſt in der an der Relaisſtraße gelegenen alten Rheinauſchule untergebracht, die noch von der Gemeinde Secken⸗ heim errichtet wurde. Der ſtattliche Bau, zu dem man durch einen Vorgarten gelangt, wurde mit der Erbauung der Hilda⸗ Viktoriaſchule frei. Die Schule ſelbſt konnte die Tages⸗ und Schlaf⸗ räume aufnehmen, während durch einen rückwärtigen, in der Achſe des Treppenhauſes erſtellten Anbau Räume für den Wirtſchafts⸗ betrieb und ein großer Speiſeſaal gewonnen wurde, in dem die Ein⸗ weihungsfeier vor ſich ging. Anbau wurde durch einen Gang mit beiderſeitigen Fenſtern mit dem alten Haus ver⸗ bunden. Die Treppenanlage büßte infolgedeſſen an Helligkeit nichts ein. Wohn⸗ und Schlafräume ſind vom Wirtſchaftsbetrieb voll⸗ ſtändig abgeſondert. Im alten Gebäude befinden ſich 1 Aufnahme⸗ zimmer, 1 Büro, 1 Wohnraum für die Vorſteherin, 4 Tagesräume für Knaben, je ein Tagesraum für Mädchen und für kleine Kinder, 4 Schlafſäle für Knaben, je ein Schlaffaal für Mädchen und für kleine Kinder. Dieſe Räume ſind für 100 Kinder beſtimmt. Weiter ſind vorhanden: 1 Krankenzimmer, Waſchräume für Knaben und Mädchen, 1 Nähſtube und Wohnraum für Kindergärtnerinnen, Köchin und Hausangeſtellte. Im Anbau ſind untergebracht: Die Küche mit Spüle, Speiſeraum für das Küchenperſonal, 1 Brauſe⸗ bad für die Kinder, 1 Perſonenbad; im Obergeſchoß der Speiſeſaal für 190 Kinder und 1 Speiſezimmer für die Kindergärtnerinnen. Im Dachſtock befinden ſich Wohnräume für Hausangeſtellte und Schrankzimmer. Im Untergeſchoß des Anbaues iſt neben den Vor⸗ ratskellern eine vollſtändig maſchinell eingerichtete Wäſcherei unter⸗ gebracht. Das Haus beſißt Zentralheizung und elektriſche Beleuch⸗ tung. Ein großer Hof bietet den Kindern Spielgelegenheit. In dem hinter dem Hauſe gelegenen Garten kann das nötigſte Gemüſe ſelbſt gezogen werden, während in dem früheren Feuerwehrſchuppen ein Kleintierſtall eingerichtet werden ſoll. Mit dem durch das Hoch⸗ bauamt ausgeführten Bau wurde im Mai 1922 begonnen. Der Einzug in das neue Heim erfolgte im Juni 1923. Stadtrat Böttger, der Dezernent des ſtädtiſchen Fürſorge⸗ weſens, warf in einer längeren Anſprache einen Rückblick auf die Entſtehung des Kinderheims, das vorher in dem früheren Schulhaus in Käfertal untergebracht war. Der Bürgerausſchuß bewilligte kurz nach Ausbruch des Krieges, im September 1914, für die innere Ein⸗ richtung 12 600 Mk. Mit der wachſenden Zahl der hilfsbe dürftigen Kinder mußte ſehr bald nach einer Erweiterungsmöglichkeit Umſchau gehalten werden. In unmittelbarer Nähe befand ſich eine Wirtſchaft, die von dem Inhaber nicht mehr gehalten werden konnte. Die Stadt⸗ gemeinde erwarb das Anweſen zu einem ſelbſt nach dem damaligen Geldwert lächerlich geringen Betrag. Die zwei Gebäude waren aber immer nur Notbehelf. Das eine, in dem der Schwamm ſaß, war ſo baufällig, daß eines Tages die Decke über dem Speiſeraum ein⸗ brach. Es war nur einem glücklichen Zufall zu verdanken, daß nie⸗ mand verletzt wurde. Dieſer Unfall war Veranlaſſung zu dem An⸗ trag, auf dem ſchnellſten Wege das Kinderheim anderswo unterzu⸗ bringen. Die Wahl fiel auf die alte Rheinauſchule. Im Früh⸗ jahr v. Js. bewilligte der Bürgerausſchuß die zur Einrichtung und Erweiterung des Gebäudes erforderlichen Mittel im Betrage von 2 040 000 Mark aus den Ueberſchüſſen der ſtädtiſchen Werke. Die Anforderungen auf dem Gebiete der Jugendpflege und für⸗ ſorge ſind heute noch ſchlimmer als während des Krieges. Von den rund 100 Heimkindern iſt nur ein ganz kleiner Teil in öffentliche Fürſorge genommen worden. Ein Teil iſt aus irgendwelchen Um⸗ ſtänden in der Familie ſittlich gefährdet. Es war infolgedeſſen not⸗ wendig, dieſe Kinder in eine andere Umgebung zu verpflanzen. Ein größerer Teil gehört zu den Schulſchwänzern. Die vorſchulpflichtigen Kinder rekrutieren ſich aus den Sprößlingen unehelicher Mütter, die ihren Lebensunterhalt verdienen und infolgedeſſen ihre Kinder un⸗ beaufſichtigt laſſen müſſen. Die körperliche Erziehung und Pflege der Heimkinder ließt in den Händen ſeminariſtiſch ausgebildeter Kinder⸗ gärtnerinnen, die unter Führung der Vorſteherin Frln. Schlier ihre Pflicht und Schuldigkeit mit raſtloſem Fleiß und liebevoller Hingabe tun. Ganz beſonderer Dank gebühre den Damen für die außerordentlich große Mühe, die der ziemlich komplizierte Umzug von Käfertal nach Rheinau verurſachte. Dieſe Aufopferung übertrug ſich auch auf die größeren Buben, die wochenlang mit dem Karren alle transportablen Einrichtungsgegenſtände nach Rheinau beförderten. Die Erfolge in körperlicher Beziehung und erzieheriſcher Hinſicht ſind ohne Uebertreibung durchaus zufriedenſtellend. Es iſt ganz auf⸗ fallend, daß die Schulſchwänzerei mit der Aufnahme in das Heim auf⸗ bört. Die Kameradſchaft, die die Kinder im Heim finden ſcheint in der Hauptſache den beſſernden Einfluß auszuüben. Verſchiedene Buben und Mädels mußten im Heim Aufnahme finden, weil ſie den esie üttzerger(Miitag-Ausgabe) 3. Seite. Nr. 497 Eltern davonliefen und ſich vagabondierend herumtrieben. Davon iſt jetzt keine Rede mehr. Es iſt ſogar eine Reihe von Fällen zu ver⸗ zeichnen, in denen Kinder, die zu den Eltern zurückgebracht wurden, ſich im Heim wieder eingefunden haben, weil die Pflege hier eine beſſere als die im Elternhauſe iſt. Jedes Kind beſitzt im Heime ſein eigenes Bett, bekommt zur beſtimmten Zeit ſein Eſſen, wird nach bewährten Grundſätzen zur Ordnung, Reinlichkeit und Folgſamkeit erzogen. Stadtrat Böttger wandte ſich mit väterlichen Worten auch an die verſammelten Kinder, die aufmerkſam ſeinen Ausfüh⸗ rungen lauſchten, und ſchloß mit dem herzlichen Wunſche, daß der gute Geiſt, der ſchon in den primitiven Räumen des alten Heimes herrſchte auch in dem neuen ſegensreich wirken möge zu Nutz und Nenſchher der verſammelten Jugend und der ſchwer geplagten Menſchheit. Oberbaurat Zizler, unter deſſen Leitung dem Kinderheim vom ſtädtiſchen Hochbauamt die jetzige Geſtalt gegeben wurde, ſtellte feſt, daß die Mittel ſo knapp waren, daß man ſich bis zum äußerſten einſchränken mußte. Man konnte infolgedeſſen nicht, wie beabſich⸗ tigt war, durch inneren Umbau den alten Teil dem neuen Teil anpaſſen. Bei der Raumeinteilung wurde höchſte Zweckmäßigkeit zu erreichen verſucht. Die Trennung zwiſchen den Wirtſchafts⸗ räumen und den Schlafſälen entſpricht allen Anforderungen. Die Belichtung iſt ſo vollkommen, wie man es ſich nur wünſchen kann. Oberbaurat Zizler übergab das Heim mit dem Wunſche, daß es der Stadtgemeinde, den Kindern und der Allgemeinheit reichſten Sogen bringen möge. Die Kinder zeigten mit ſinnigen Rezitationen, friſch⸗fröhlichen Geſängen und überaus anmutigen Schritt⸗ und Tanzreigen, wie ſie die Mußeſtunden auszunutzen wiſſen. Zwei Pflegerinnen ſangen und begleiteten mit der Zupfgeige, als die Zöglinge ihren Ringel⸗ reigen mit wahrer Andacht tanzten, ſangen dann noch ein Duett und vereinigten ihre Stimmen mit denen ihrer Kolleginnen und der Zöglinge zu einem harmoniſchen Schlußgeſang. Man hatte das Gefühl, ſich in einer großen Familie zu befinden. Der ausgezeich⸗ daß nete Eindruck, den ſchon die Feier hinterließ, wurde noch verſtärkt durch den Rundgang, der durch die Räume angetreten wurde. Ueberall peinlichſte Ordnung und Sauberkeit, überall ſpürte man den mütterlichen und hausfraulichen Geiſt, der die Vorſteherin und alle Pflegerinnen beſeelt. Licht und Luft ſind zur Genüge vorhan⸗ den. Die Dämpfe der gegenüberliegenden chemiſchen Fabriken be⸗ einträchtigen in keiner Weiſe die guten Luftverhältniſſe, und wenn man ſich in die oberen Stockwerke begibt, kann der Blick über den nahen Kiefernwald hinweg bis zu der Bergkette des Odenwalds ſchweifen. Wir haben uns davon überzeugen können, daß in dem Heim alle Vorbedingungen dazu vorhanden ſind, daß die Zöglinge, denen im Speiſeſaal ein Feſtſchmaus, beſtehend aus Kakao und Kuchen, ſerviert wurde, zu tüchtigen Menſchen erzogen werden. Möge das Heim— das iſt auch unſer herzlicher Wunſch— immer in der Lage ſein, ſeine edle Aufgabe in vollem Maße zu 5 Sch. Kartoffelverſorgung und Kartoffelpreis Das Städt. Nachrichtenamt ſchreibt uns: Im Allgemeinen be⸗ ginnt die Spätkartoffelernte Anfang Oktober. In dieſem Jahre iſt die Ernte aller Landesprodukte um—4 Wochen zurück. Infolgedeſſen liegt z. Zt. zu Befürchtungen, daß die del oe Be⸗ völkerung nicht genügend mit Kartoffeln verſorgt werden würde, kein Grund vor. Die einer Stadt von über 200(00 Einwohnern kann nur im Verlaufe einiger Wochen erfolgen. Bis⸗ her ſind durch den Mannheimer Handel etwa 400 Eiſenbahnwagen Kartoffeln aus Norddeutſchland beigebracht worden; unterwegs ſind etwa 150 Wagen. Erſchwert wird die Verſorgung dadurch, daß aus Süddeutſchland, alſo Bayern, Württemberg, Pfalz, Heſſen und ins⸗ beſondere Baden, keine Kartoffeln in Wagenladungen geliefert werden. Der Handel iſt alſo beim Bezug der Kartoffeln auf Nord⸗ deutſchland angewieſen. Infolge der großen Entfernungen dauert der Transport 10—12 Tage, zudem werden durch die ſchlechten Witterungsverhältniſſe die Verladungen unliebſam ver⸗ zögert. Trotz dieſer Erſchwerniſſe jedoch dürfte bei einer ungeſtörten Entwickung die Mannheimer Bevölkerung in etwa 3 Wochen mit Kartoffeln in der Hauptſache eingedeckt ſein. Die an ſich hohen Kartoffelpreiſe rühren daher, daß die Landwirtſchaft die Kartoffeln nur noch gegen Goldmark rer⸗ kauft, zahlbar entweder in oder zum Kurſe des Dollar⸗ ſtandes am Tage der Verladung. ie Preisforderungen bewegen ſich im allgemeinen zwiſchen 2 bis 27½ Goldmark ab norddeutſche Verladeſtation, hierzu kommen die Frachten, die Verteilungsſpeſen, der Fuhrlohn und der Nutzen der Groß⸗ und Kleinhändler. Die Groß⸗ und Kleinhandelspreiſe, die täglich im Benehmen mit dem Preisprüfungsamt feſtgeſetzt werden, haben ſich bisher ſtets weit unter dem Wiederbeſchaffungspreis gehalten. Die badiſche Regierung droht den Landwirten mit einer Zwangslieferungsumlage, wie aus folgenden Mit⸗ teilungen der„Karlsr. Zig.“ hervorgeht: Mit Hilfe der Bürgſchafts⸗ aktion der Badiſchen Regierung und der Flüſſigmachung von Krediten ſeitens der Reichsbank und der Badiſchen Bank iſt die Zu⸗ fuhr von Kartoffeln nach den Städten in den letzten Tagen weſent⸗ lich beſſer geworden. Inwieweit dieſe verſtärkte Zufuhr aus⸗ reichend iſt, um die Verſorgung für die bevorſtehende Kälteperiode ſicher zu ſtellen, läßt ſich im Augenblick noch nicht überſehen. Der Miniſter des Innern hat die Bezirksämter angewieſen, dieſe Frage zu prüfen und jene Gemeinden namentlich zu bezeichnen, für welche eine zwangsweiſe Belieferung ſeitens der Landwirtſchaft in die Wege geleitet werden muß. it Schaffung einer wert⸗ beſtändigen Mark hat die Badiſche Regierung den Landwirt vor dem Währungsverfall geſchützt. Sein bisher berechtigt geweſener Vorwand, er könne nicht gegen Papiermark verkaufen, weil er da⸗ r Theater und Muſik 2 Wohltätigkeitskonzert in der Chriſtuskirche. Da es zu Gun⸗ ſten der Armen⸗ und Krankenſchweſtern⸗Station war, freute man ſich des überfüllten Gotteshauſes von ganzem Herzen. Mit dem Auf⸗ gebot zahlreicher Mitwirkender war es der ernſte Wille des Kapell⸗ meiſters Mar Sinzheimer, das Konzert zu einer klingenden Feier zu geſtalten. Daß dies mißlang, daran war einzig und allein die Zuſammenſtellung des Programms ſchuld. Das Collegium musicum des Freien Bundes und die Stamitzgemeinde haben es ſich ja wie bekannt, zum Grundſatz gemacht alte Muſik wieder her⸗ vorzuſtöbern, obwohl die Muſikübung unſerer Zeit ſich im allgemei⸗ nen nur um die muſikaliſche Produktion der leiſten zwei Jahrhunderte kümmert und in der Konzert⸗ und Kirchenmuſik die Werke eines Bach, Händel, in der dramatiſchen Muſik die Opern Händels und Glucks die Grenzſcheide zwiſchen antiquierter und lebensfähiger Kunſt bilden. Es muß ja zugegeben werden, daß zwiſchen der Epoche eines Laſſo und Paleſtrina und der Epoche eines Bach, Händel, Gluck, ebenfalls eine hohe Muſikkultur herrſchte, unter der, abgeſehen von der hiſtoriſchen Bedeutung, viel des dauernd Wertvollen und Muſtergültigen zu finden iſt. Trotzdem konnte ich mich des Gedan⸗ kens nicht erwehren, wie viel herrlicher es geweſen wäre, wenn Herr Sinzheimer den Fleiß und die Arbeit zu Werken verwendet hätte, die für die Ohren des 20. Jahrhunderts mehr zu bedeuten haben. Liegt nicht eine große Anzahl ernſter Kompoſitionen noch in halber Ver⸗ geſſenheit? Dufay, der ſeine Motette mit Inſtrumentalbegleitung zur Einweihung des Domes zu Florenz im Jahre 1436 geſchrieben bat. iſt wohl einer der bedeutendſten Komponiſten der Niederlande, die jahrhundertelang der päpſtlichen Kapelle in Rom ihre beſten Sänger und Gefänge geliefert hat. Von ihm ſtammen die älteſten kontrapunktlichen Meſſen, die in den päpſtlichen Archiven aufbewahrt werden. Aber ſein Kontrapunkt wirkt als Ganzes gezwungen und ſtarr, und die Zuſammenklänge ſind. wie ſchon geſagt für unſere Ohren hart und leer. Muſikaliſch wertvoller war die-Moll⸗Suite des ſächſiſchen Komponiſten Hermann Schein obwohl auch hier die achtungsvolle Aufmerkſamkeit durch die Wiedergabe enttäuſcht wurde. Die bedeutendſte Leiſtung war außer Arno Landmanns treff⸗ licher Toccata eromatica-Mofl von Kerll und Präludium und Fuge Fis⸗Moll von Buxtehude. die bibliſche Szene„Der zwölffäh⸗ rige Jeſus im Tempel“ für Soli und vierſtimmigen Chor, Streichorcherſter und Orgel des großen Vorläufers Bach, Hein rich Schütz. Hier endlich fanden ſich Sänger und Inſtrumentaliſten zu einem Ganzen zuſammen, und die Wirkung war eine rhythmiſch aute zu nennen. Die Mitwirkenden: Frau Ida Schatt⸗Eberts, Fräulein Honſel Sir, die in könſtleriſcher Deziebuna an der Spitze Heserherg, dur zwaiſchen ſtanden, Herr Kurt Utz, ein Schüler Landmanns, Herr Erich 120 ohwein ſowie ein Knabenchor haben ihr redlich Teil dazu bei⸗ getragen. Das Konzert begann mit 20 Minuten Verſpätung, eine Unſitte, die hoffentlich nicht dauernd wird. H. Lz. Runſt und Wiſßſenſchaſt Das Aeberli Münſter. Die Städte und Städtchen am Bodenſee: Konſtanz, sburg, Ueberlingen ſind reich an Zeugen und Zeugniſſen mittelalterlicher Kultur und Baudenkmäler. Mit das Schönſte bietet Ueberlingen in der Baugruppe Pfennigturm, altes Rathaus, Delberg und Münſter. Letzteres iſt ſchwer gefährdet. Es wird ſchon ſeit Jahren daran geſichert, reſtauriert und gebaut. Wie ſo viele Bauten des Mittelalters iſt es leichtfertig fundiert, zudem aus dem weichen Molaſſeſtein der Bodenſeegegend errichtet. Das große Kirchenſchiff mit dem mächtigen Dach iſt ohne Seitenſtreben, bei ſtarkem Winddruck aufs Dach fehlt die Gegenſicherung. Im Schiff gerieten Säulen aus dem Lot, atmoſphäriſche Einflüſſe und Grund⸗ feuchtigkeit zermürbten außen und innen den Stein. So mußte der Bau von Grund aus ſichergeſtellt werden, damit nicht eines Tages die ganze Münſterherrlichkeit in Schutt und Staub zuſammen⸗ geſunken wäre. Dieſe vordringlichſten Sicherungsarbeiten 5 zum Teil ausgeführt, doch harren im Innern noch weitere ile der Fertigſtellung. Schon liegen die Werkſteine bereit, doch fehlen die Mittel zur Weiterführung der Arbeit. Es droht Gefahr des Stecken⸗ bleibens des ganzen Unternehmens, bei dem es ſich nicht etwa um eine„Renopierung im landläufigen Sinn, ſondern um Erhaltung eines der ehrwürdigſten und originellſten Baudenkmäler der mittel⸗ alterlichen Kultur am Bodenſee handelt. Alle Freunde des Bodenſees und ſeiner Kunſtdenkmäler, Freunde des einzig ſchönen Städtebildes und des herrlichen alten Münſters ſollten hier helfend eingreifenl! Der mediziniſche Nobelpreis für 1922 wurde zu je einer Hälfte dem Profeſſor der Phyſiologie am Univerſity College in Lon⸗ don, A. V. Hill für ſeine Forſchungen betreffend die Wärme⸗ tönung im Muskel und dem Profeſſor der Phyſiologie in Kiel O. Meyerhof für ſeine Entdeckung des Verhältniſſes zwiſchen dem Sauerſtoff⸗ und Milchſäureverbrauch im Muskel verlſehen. Den Preis für 1923 erhielten Dr. F. G. Banting und drbfeſſe⸗ J. R. Mac⸗ leod in Toronto gemeinſchaftlich für ihre Entdeckung des Inſulins. Das Arebsheilmittel von Prof. ta. Ausländiſchen Blättern entnehmen wir die Nachricht, daß das von Prof. Matſuſhita in Tokio erfundene Krebsheilmittel, das aus chineſiſchen Pflanzen gewonnen, in Japan angeblich 30 bis 35 Proz. aller, auch ſchwerer as K durch völlig verarme, 5 behoben. Man darf nunmehr billigerweiſe auf freiwillige Herausgabe überſchüſſiger Kar⸗ toffelvorräte rechnen. Landwirte, die ungeachtet der durch eine Kartoffelnot hervorgerufene Störung der öffentlichen Ordnung ſich immer noch weigern ſollten, Kartoffeln abzugeben, müſſen mit einer Zwangslieferungsumlage in allernächſter Zeit rechnen. 1 der letzte Oktoberſonntag brachte eine kurze Pauſe in der regneriſchen Witterung. die leider immer noch anhält. Als geſtern um die Mittagsſtunde Petrus wieder ſeinen Berieſelungsapparat in Tätigkeit ſetzte wurde von allen denen, die einen Nachmittagsſpaziergang beabſichtigten, die Hoffnung auf trockenes Wetter aufgegeben. Umſo größer war die Genugtuung, als es bald zu regnen aufhörte, die Wolkendecke zer⸗ riß und der blaue Himmel zum Vorſchein kam. Der Hauptſtrom der Spaziergänger bewegte ſich nach dem Friedhof. Ungezählte Tauſende pilgerten bis zum ſinkenden Abend die Neckarpromenade entlang, um die letzte Ruheſtätte teurer Angehöriger zu beſuchen oder ſich davon zu überzeugen, daß trotz der Milliardenpreiſe, die heute für Blumen bezahlt werden müſſen, der pietätvolle Brauch, an Allerheiligen die Gräber mit einem ſichtbaren Zeichen treuen Ge⸗ denkens zu ſchmücken, nicht nachgelaſſen hat. In der Hauptſache wurden wieder weiße und rotbraune Aſternſtöcke auf die Gröber gepflanzt. Auf dem neuen Friedhof waren ſchon geſtern die meiſten Gräber geſchmückt. Aber auch der alte Teil glich einem gewaltigen Blumengarten. Bei dem Beſuch des Kriegerfriedhofes mußte mit Bedauern feſtgeſtellt werden, daß durch die Ausgrabung der Fran⸗ zoſen die Geſchloſſenheit des Gräberfeldes völlig zerſtört worden iſt. Das Denkmal iſt mit Aſternrabatten umrahmt worden. Die Stadt⸗ gärtnerei hat hier mit der Verwendung des ihr zur ũ ſtehenden Blumenmaterials nicht geſpart. Allgemein fiel es am Denkmal kein einziger Kranz lag. Die militäriſchen Ver⸗ eine halen die übliche Trauerfeier erſt am Sonniag, 4. Infolgedeſſen iſt geſtern das Niederlegen von Kränzen unter⸗ blieben. Wir möchten dies zur Orientierung aller derer, die ihr Befremden über die Leere vor dem Denkmal äußerten, feſtſtellen, zupleich aber der Erwartung Ausdruck geben, daß die Stadtverwal⸗ tung wenigſtens einen Kranz bis zu Allerheiligen niederlegen läßt. Der Abend brachte den Theatern, Kaffeehäuſern und Wirk⸗ ſchaften wieder ſtarken Beſuch, der für die Lokalinhaber ſehr not⸗ wendig war, da in der verfloſſenen Woche die Milliardenpreiſe, die für Bier, Wein und Kaffee bezahlt werden müſſen, ſehr ab⸗ ſchreckend gewirkt hatten. Der Ankauf von Reichsſilbermünzen durch die Reichsbank erfolgt von heute ab bis auf weiteres zum 7 milliardenfachen Betrage des Nennwertes. *Ausgabe der Badenmark. Die Badenmark, das wertbeſtändige Geld des Landes Baden iſt am—— dem Verkehr übergeben worden, ſodaß einzelne Karlsruher Betriebe dadurch in der Lage waren, das Gehalt— Angeſtellten wertbeſtändig auszuzahlen. Die Badenmark iſt ein Papierſchein in der Größe des bisherigen 500⸗ Millionenſcheines auf weißem Papier mit blauem G n und die Inſchrift:„Goldſchatzanweiſung des Landes Baden über 4 rk 20 Pfg. Gold= 1 Dollar(Nordamerika). Das Land Baden zahlt am 2. Mai 1927 an den Inhaber dieſer Schatzanweiſ n deren Nennwert von.20 Mk. Gold nebſt Zinſen zuſammen.90 Mk. Gold nach den umſtehenden Bedingungen zurück. Karlsruhe 23. Okt. 1923. Badiſche Staatsſchuldenverwaltung.“ Die Rückſeite enthält die Be⸗ ſtimmungen über die Rückzahlungen. * Marken bis zu 50 Millionen Mark ſtellt jetzt die Reichsdruckerel her. Sie haben alle das nichtsſagende Markenbild mit dem fücher⸗ Millionen blauviolett, 4 Millionen hellgrün. 10 Millionen zinnober⸗ rot, 20 Millionen blau, 30 Millionen rotbraun, 50 Millionen ſchwarz⸗ *Billionen⸗Markſcheine ſind in Vorbereitung, da der Papier⸗ markzahlungsmittelbedarf bei der Reichsbank zur Zeit täglich mehr Produktion der Notenpreſſe zur Zeit auf 300 000 bis 400 000 Billio⸗ nen beläuft. Es finden demgemäß ſtarke Repartierungen der Geld⸗ leihe, die in kleinen Stückelungen ausgegeben werden ſollen, be⸗ finden ſich im Druck. 5 dem Jgnn, der Geſd⸗ entwertung mußte die Poſtverwaltung die zum 1. November geſetzten, in den Zeitungen bereits bekann Gebülhren flr Der einfache Fernbrief koſtet ſonach ab 1. N 10⁰ Millionen, die Fernpoſtkarte 40 Millionen. Weitere voraus⸗ November bevor. „Jür raſchere Abferkigung des Publikums an den lame Abfertig ung des Publikums an den Poſtſchaſtern er hoben werden, Berechtigung haben, iſt folgende von 222217 kom⸗ Abfertigung an den Poſtſchaltern haben dem Reichspoſtminiſter Ber⸗ anlaſſung gegeben, den Dienſtſtellen die ſchle— 9 Abfer⸗ machen. anſtalten haben dafür zu ſorgen, 1 enügend Schalter für den Verkehr geöffnet ſind. r den. terdienſt ſind nur 2 Beamte auszuwählen, die r n⸗ Perſonen zu legen, die nur einzelne Sendungen aufliefern oder klene Mengen von Wertzeichen einkaufen. Für Mafſenaufliefe⸗ es ſind Beamte hinter den Schaltern dafür zu zeichen der gangbarſten Sorten ſind kun. Verkauf in kleinen Mengen artig bedruckten Kreis und drei Schriftarten. Die Farben ſind: 2 grün. als eine Trillion= 1 Million Billionen beträgt, während ſich die anforderungen ſtatt. Die Interimsſcheine der Goldan⸗ Ein-Fernbrief 100 Milionen. Unter Briefſendungen und Pakete des Inlandsverkehrs verdoppeln. opember ſichtlich ſehr beträchtliche Erhöhungen ſteden zum 5 Ein Zeichen dafür, daß die Klagen, die allerorten über RNNN mende amtliche Mitteilung: Zahlreiche Klagen über zu langſame tigung des Publikums erneut zur Pflicht Die Poſt⸗ ders eignen. Großer Wert iſt auf ſchnelle ung i rungen ſind tunlichſt beſondere Schalter vo oder an allen Briefannahmeſchaltern, u. auch an den Paketannahme⸗ ſchaltern bereit zu halten. In den Stunden des ſtärkeren Verkehrs ſind bei größeren Aemtern Beamte in Dienſtkleidung mit der R lung des Verkehrs in den Schaltervorräumen zu beauftragen, di das Publikum in dem Aufſuchen der richtigen Schalter zu unterſtützen und in minder wichtigen Angelegenheiten kunft zu erteilen haben. Iſt bei der wirtſchaftlichen Notlage des Reiches, die die Poſtver⸗ eine jof dazu Beſenz mit möglichft wenig Perſonal a ommen. eine ſofortige Beſſerung auch nicht immer möglich, ſo ve 517 ſich die Verwalkung von dieſen Maßnahmen doch eine allmähliche Beſſerung der Schalterverhältniſſe, namentlich, wenn auch das Publikum Geduld übt und Rückſicht auf die Schwierigkeiten nimmt, unter denen die Schalterbeamten heute arbeiten mũ Zur beſchleu⸗ nigten Abfertigung an den Schaltern kann das Publikum ſehr——— lich dazu——— 5 die——.— bel hohen Beträgen kaſſenmäßig verpackt, übergibt di ung mit kleinen Geldſcheinen möglichtt vermeidet.“ 1 *Die Gültigkeit der Demobilmachungsverordn über die Regelung der Arbeitszeit der gewervlichen Arbeiter e⸗ee Läuft am 31. Oktober ab, ſodaß eine Verlängerung der Gel⸗ tungsdauer erforderlich wird. Die Reichsregie⸗ hat nunmehr dieſe Verlängerung bis einſchl. 17. November beſchloſſen. Bis dahin iſt mit der Verabſchiedung des vorläufigen Geſetzes über die Arbeſts⸗ zeit, das die Demobilmachungsverordnungen erſetzen fall, zu rechnen, da der Reichstag vorausſichtlich wieder am 6. Nov. zufammentritt. *Einzahlung von Steuern. Die Einzahlun Abgaben Finanzkaſſen beanſprucht ſo wir diger Seite geſchrieben, unter den heuligen Verhältni graume Zeit, wil ſich die meiſten Steuerpflichtigen die zu zahlenden —5 8——— ſie dann von den la⸗ gungsſtellen oder nanzbuchhaltungen zu den en, dann auch das Abnehmen des Geldes durch die Kaſſtere—— ſtatten, weil man bei den öffentlichen Kaſſen alle Geldſcheine überkleine Beträge, die man ſonſt 251 mehr leicht abgenom⸗ men bekommt, losbringen will. Der Abnahme ſolcher kleinen Geldſcheine ſteht nichts im Wege, doch müſſen ſie rſichtlich ſor⸗ tiert und bei größeren Mengen gebündelt ſein. Wer das nicht be⸗ achtet, kann mit einer ſofortigen bfertigung nicht rechnen. Die griechiſchen Konſulate. Die griechiſche Regleru t di Amtsbezirke der griechiſchen Konſulate* 175 58 ſe der öffentlichen uns von zuſtän⸗ meiſtens eine Fälle, geheilt haben ſoll, nunmehr den maßgebenden Stellen in EFuropa z. B. dem Inſtitut für Krehsforſchung der chen übergeben wurde. grenzt: Konſulat Mannheim: Kreis Mannheim und Mosbach ſowie bis auf weiteres Karlsruhe und Heidelberg. Vizekonſulat Baden⸗Baden: Kreiſe Bade Freiburg, Konſtanz, Lörrach, 2 n, Offenburg, Bilingen und Waſdehut. eeet ee 5 1 0 lich ner⸗Raſtatt und 4. Seite. Nr. 407 Mannheimer General ·Anzeiger(Mittag · Ausgabe) Monkag, den 29. Oktober 1923 Mimdeſtfahrpreis auf der Straßenbahn 4 Milfturden. Die von Direktor Löwit angekündigte Tariferhöhung ſteigert ſich vorläufig noch nicht auf 6 Milliarden für die kürzeſte Strecke, wird aber wohl nicht mehr allzulange auf ſich warten laſſen. Von morgen Dienstag ab koſten—5 Teilſtrecken 4,—7 Teilſtrecken 6, 8 und mehr Teil⸗ ſtrecken 8 Milliarden. Die weiteren Fahrpreiſe ſind in der Anzeige des Straßenbahnamtes in dieſer Nummer angegeben. Wertbeſtändiakeitsrabalt bei Jahlung mit Goldanleihe im Lg⸗ dengeſchäſt. Fünrende Firmen des Groß⸗Berliner Einzel⸗ bandels gewähren, wie„Die Texrtil⸗Woche mitteilt, bei Zahlung mit Goldanleibe oder Dollarſchatzanweiſungen den Käufern im La⸗ dengeſchäft einen Wertbeſtändigkeitsrabatt von 5 Proz. Eine Anzahl namhafter Geſchäfte iſt auch dazu übergegangen, wert⸗ beſtändige Warenbons auszugeben. die beim Kauf in Jah⸗ lung gegeben werden und es dem Puhlikum ermöglichen, allmählich. größere Feſtmarkbeträge für die notwendigen Einkäufe zurückzul⸗gen. Mit dieſen Vergünſtiaungen würde auch die Kundſchaft des Mannheimer Einzelhandels einverſtanden ſein,. *Die Schulzeitung, das Vereinsbla di Sengereeae kenes Pie draſten N ie Aeeengeſ 3 Gabenge Naaese a richtenblatt erſcheinen ie bisherige Ausgabe iſt Nach die immer erſchreckender wer⸗ dende Geldentwerkung und dulch den fäumigen Einzug der Bei⸗ träge unmöglich geworden. kieine Atzugseigkeit der Umzugskoſten nach dem Orte einer neu atcgen Aedelten Ein Steuerpflichtiger mußte zum Ankritt 2 geuen(Stellung in einen anderen Ort überſiedeln, wofür Um⸗ ugskoſten enkſtanden ſind, die er von ſeinem ſteuerpflichtigen Ein⸗ bn als Werbungskoſten im Sinne des§ 13 Abſ. 1 Nr. 1 des 15 Lommenſteuergeſetzes abgezogen haben will. Dieſem Verlangen zann nach einer Entſcheidung des Reichsfinanzhofes nicht ſtattgegeben werden. Es iſt zwar richtig, daß er ohne die Ueber⸗ bede ce die Stelle nicht hätte übernehmen und das damit verbun⸗ dene Einkommen nicht erwerben können. Damit kann aber der Ab⸗ zug der Umzugskoſten als Werbungskoſten noch nicht gerechtfertigt werden. Das Einkommenſteuergeſeß von 1 t den in den früheren Landesgeſetzen, insbeſondere im preußiſchen Einkommen⸗ ſnerözet⸗ vorgeſehenen Abzug der Werbungskoſten übernommen. nter den Werbungskoſten verſteht das Geſetz das glei —.—. er E nämlich die 15 Erwerbung, Si rhaltung der Einkünſte gemachten Aufwendungen. Die Vegründung (Seite 46) bemerkt dazu ausdrücklich:„Der Begriff der Werbungs⸗ koſten iſt von der Wiſſenſchaft und der Rechtſprechung im allge⸗ meinen feſt umgrenzt, ſo daß es hier einer eingehenden Erläuterung nicht bedarf. er Ge r war ſich demnach darüber klar, daß der Begriff Werbungskoſten im weſentlichen die gleiche Auslegung erfahren ſoll, wie unter der Herrſchaft der früheren Landesgeſetze und der dazu ergangenen Rechtſprechung. Hier aber wurde ſtets daran Eſgdenen⸗ daß 15 chon irgendeine entfernte. zu den Einkünften genügt, ſondern daß die Aufwendungen um Werbungs⸗ „wie die rung und koſten zu ſein. unmittelbar für die Einkünfte ſein müſſen. Es wurbde unterſchie den zwiſchen den unmittelbar auf die Einkünfte aus beſtehenden Quellen gerichteten Verwendungen und den die Erwerbung oder Erweilerung beſtehender Einnahme⸗ auellen gerichteten unmittelbar das Bermögen berührender Verwen⸗ dungen. den Werbungskoſten wurden daher Aufwendungen für die Erwerbung und Einrichtung der Einnahmequellen nicht gerech⸗ net. Hieran muß auch für das Gebiet der Reichseinkommenſteuer nach dem Geſetze von 1920 feſtgehalten werden, wenn auch ſonſt die⸗ ſes Geſetz die Quellentheorie aufgegeben hat. Dies ergibt ſich auch aus§ 15 Nr. 1 des Einkommenſteuergeſetzes 1920. Denn wenn hier⸗ 55 115 Koſten für Geſchäftserweiterungen nicht abzugs⸗ fähig ſind, ſo können noch vlel weniger Koſten der Begründung eines Geſchäftes oder—— Anſtellungsverhält⸗ niſſes ug araſtez wer Die Umzugskoſten betreffen daher ausſchlteßlich die Erwerbung einer Einnahmequelle und ſtehen zu den Einkünften aus dieſer Quelle lediglich in einer mittelbaren, nicht aber in einer unmittelbaren Beziehung. Es iſt daher nicht e. Ung, ſie—— 15 Sinne* 8—5— 1 Nr. 1 inkommenſteuergeſe zum Abzug an den Einkünſten zuzu⸗ laſſen.(Urteil vom 28 September 19283 VI e A 94%23.) 29 Veranſtaltungen I kemnenns luflger Albend! Lufttcer Aend mar groß auf den Plakatfäulen angekündigt, und was war es? Blödſinn in x⸗ter otenz. Dieſer Ausdruck ſtammt nicht von mir, ſondern von ver⸗ edenen Herren, die genau wie ich nach der erſten Pauſe weg⸗ gingen, da ihnen die Darbietungen zu bunt waren. Bitte nicht falſch zu verſtehen: nicht bunt in der Auswahl, ſondern detart ſchlecht, daß es kaum begreiflich iſt, daß der volle Saal ſich ſo etwas bieten ließ. Gemurrt wurde vielfach und zwar recht deutlich. Man hatte mir ge⸗ ſugt, Reimann ſei ſ. Zt. in der Libelle recht gut geweſen. Die geſtrige Vortragsart hat jedoch abgeſtoßen: man wurde nicht klug, was Herr Reimann eigentlich wollte und bezweckte. Seine Zwiſchenbemerkun⸗ gen waren größtenteils alles nur nicht geiſtreich. Herr Reimann ſoll nicht eiwa meinen. eine„einfältigen Bemerkungen über die Preſſe dieſe Kritik veranlaßt haben. Er hat der Preſſe„Unſachlich⸗ keit und Schmierenlaſſen“ vorgeworfen: Ich wollte 97 I5 ſach⸗ Rommunale chront Dringende Vorſtelln der badiſchen Stadteverbaͤnde bei der Negierung zur igung der durch die Geldentwertung hervotgerufenen Schwietigkeiten. Die gegenwärtige Not der Bevzilerung und die Schwierig⸗ keiten, in welche die Stadtverwaltungen durch die Geldentwertung —— 88 die badiſchen zu einer gen orſtellung bei der Regierung. Oberbürgermeiſter Dr. Finter⸗Karlsruhe, Dr. Gugelmeier⸗Lörrach, ſowie Ren⸗ Geſchüft er der Stüͤdte verbünde Timme ſchilderten eingehend die Verhältniſſe. Dabei wurde vor allem von den Städten dringend gefordert, daß die Beſchaffung eines wertbeſtändigen Zah⸗ lungsmittels beſchleugnigt wird. Die Lohn⸗ und Gehalts⸗ empfänger ſeien ohne ein ſolches Zahlungsmittel außerſtande, die ur Friſtung ihres Lebens notwendigen Waren rechtzeitig zu be⸗ habe ſich die Lage durch die neuerlichen Ein⸗ ichsregierung, die für den Deviſenmarkt getroffen worden ſeien. entlich in Oberbaden hätten dieſe Ein⸗ gen zu Schwierigkeiten in der Lebensmittel⸗ heſchaffung geführt. Dringend wurde die Regierung erſucht, in Eile die Kredlte zur Beſchaffung von Mehl und Kartoffeln zur Verfügung zu ſtellen und die hierfür zu⸗ gelaſſenen kredite auf wen s vier Wochen Papier⸗ mark zu erſtrecken. Wenn die badiſche Negierung daran gehe, eine eigene wertbeſtändige Mark 28 geben, müſſe ſtreng⸗ ſtens darauf ert werden, daß dieſe Geldzeichen in erſter Linie . Mobflifterung der Ernte für die verbrauchende Bevölkerung zu verwenden ſeien und nicht zum Hamſter⸗ und Spekulationsobjekt werden. Die neue reichsgeſetzliche Regelung für die Unterſtützung der Erwerbsloſen wurde ebenfalls beſprochen und mit aller Dringlichkeit von den Städten verlangt, daß die badiſche Regierung weiterhin eine reichliche Finanzierung der Erwerbsloſenfürſorge vornehme. Schließlich wurde von den badiſchen Städtevertretern hingewieſen, daß die durch die Not der Stunde gebotenen Maß⸗ nahmen t durchgeführt werden könnten, wenn eine einheitliche Regelung im Einvernehmen mit dem Nachbarſtaate Württem⸗ bera und den übrigen Nachbarſtaaten erfolge. Erhoöhung des Goldmarkdarſehens für den Hhanauer Mainhafen Das Golbmarkdarlehen für den Hanauer Mainhafen wird von 200 000 auf—. 8 55 Stadtverord⸗ zetenverſammlung iſt vom Magi eine Vorlage zugegangen, in —— es u. d. heißt: Die durch Beſchluß der Stadtverordnetenver⸗ ſammlung vom 16. Auguſt genehmigte Darlehnsſumme von 200 000 Goldmark wird nach den Erfahrungen der letzten Wochen nicht zur Fertiaſtellung der Mainhafenbauten ausreichen. Damit der Magiſtrat den bereits ſchwebenden Verhandlungen mit Geldgebern die ichkeit beſitzt, auch für größere Darlehnsbeträge feſt zuzuſagen, 2 erſcheint es notwendig, dahingehende Beſchlüſſe der Körperſchaften herbeizuführen. Als Sicherheit für die Bewilligung des Golddar⸗ lehens können erſtens die Erlöſe aus dem Verkaufe von Mafnhafen⸗ gelände dienen, ferner die zu erwartenden Erlöſe aus der Ver⸗ wertung der Kaſernen in Hanau. Ueber das Verhalten der Angeſtellten bei den Wohnungs⸗ ümtern wird oft dittere Klage geführt. Die Wohnungsämter erfreuen ſich nun einmal beim Publikum nicht allzu großer Sympathie, denn einmal können ſie das große Verlangen nach neuen Wohnungen nur wenig erfüllen und zweitens iſt der Verkehr der Angeſtellten mit dem Publikum nicht immer ſehr angenehm. Wenn es ſich nur um den mehr oder weniger höflichen Ton handelt, ſo könnte wan daräder. zur Tagesordnung übergehen. Ernſter ſind dagegen die Klagen zu nehmen, die bänſie über das geſetz⸗ oder pflicht⸗ widrige Verhalten der Angeſtellten bei den Wohnungsämtern verlauten. Wenn auch nicht alle Klagen, die erhoben werden, einer näheren Prüfung ſtandhalten, ſo ſind doch namentlich in der Reichs⸗ hauptſtadt Fälle vorgekommen, bei denen das gerichtliche Nachſpiel für das Wohnungsamt ſehr ungünſtig ausging. Auch die Stadtver⸗ ordnetenverſammlungen haben ſich ſchon öfter mit dieſer Angelegen⸗ 75 befaßt und in Berlin hat jetzt ein Ausſchuß, der obengenannte lagen bearbeitet, vom Magiſtrat eine Auskunft über einige Fragen verlangt, deren Beantwortung die Oeffentlichkeit außerordentlich in⸗ tereſſieren wird: Erſtens: wieviel Angeſtellte oder Beamze von Berliner Wohnungsämtern ſind bisher gerichtlich oder diſziplinariſch wegen ſolcher Fälle beſtraft worden? Zweitens: bei welchen Woh⸗ nungsämtern ſind ſolche Fälle vorgekommen? Drittens: wieviel Angeſtellte und Beamte ſind deswegen entlaſſen und wieviele ver⸗ ſetzt worden. Kl. Kleine Mitteilungen Die Heidelberger Straßenbahn mußte den Preis für den Einzelfahrſchein auf eine Milliarde erhöhen, für den Fahr⸗ ſchein aus dem Heft 750 Millionen A. Das mag teuer erſcheinen, und wirkt ſich leider ſo aus, weil eben die Benutzer der Straßen⸗ bahn keine Goldmarkbezüge haben, aber in Wirklichteit bedbeutet eine Milliarde heute nur noch reichlich Pfennigel In Karlsruhe ſind die Fahrpreiſe der Straßen bahn um das Zweieinhalbfache + 5 worden. Danach betrügt der Preis für eine Strecke bis fünf Teilſtrecken 1500, über— Teilſtrecken 2250 Millionen. Fahrſcheinhefte bis zwei Teilſtrecken mit 12 Scheinen koſten 9000, mit ſechs Scheinen 4500 Millionen, bis fünf Teilſtrecken mit 12 Scheinen 15 Milliarden. hat die Stadt Freiburg mit Genehmigung der Regierung Not⸗ geldſcheine im Nennwerr von je 10 Milliarden Mark in den Verkehr gebracht. In Mainz ſind die ee bei der ſtädtiſchen Straßen⸗ bahn entſprechend den lſtrecken, 2, 4, 7, 12 und 20 auf fol⸗ gende Beträge in Milliarden erhöht worden: a) für Einzelfahr⸗ ſcheine 1,3, 2, 2,5, 3, 3,5: b) für Fahrſcheinbündel mit 11 2 ſcheinen für zwei Teilſtrecken 15; für ſieben Teilſtrecken 28; für 7 cheinbündel mit 20 Fahrſcheinen für vier Teilſtrecken 36; für zwölf Teilſtrecken 54: c) für Wochenfahrkarten 13,3, 18, 22,5, 27, 31,5; d) für Wochenfahrkarten für Schmer und Lehrlinge 4,, 6, 7,5, 9, 10,5: e) Kriegsbeſchädigtenkarten 10; Dienſtfahrkarten 22,5. In Frankfurt iſt der Gaspreis von 2,165 auf 2,480 Milliarden erhöht worde ſcheine bis zu zwei Teilſtrecken 500(von 800, bis zu vier Teilſtrecken 700 bezw. 900, mehr als vier Teilſtrecken 800 Mill. bezw. eine Milliarde; Fahrſcheinhefte 2550 bezw. 4080 Mill., Nacht⸗ zuſchlag, Kinder und taxpflichtiges Handgepäck ſe 100 bezw. 200 Mell. Zur Begründung wird angeführt, ſich die Löhne verfünffacht haben und daß auch die Strom⸗ und Materialpreiſe wieder ſehr erheblich geſtiegen ſind. Die täglichen Ausgoben der Straßen⸗ bahnen belaufen ſich jetzt auf 41 Billionen. In München wurden die vorläuftgen Gas⸗ und Strom⸗ gebühren der ſtädtiſchen Werke wie folgt neu feſtgeſetzt: Gas⸗ preis: 1 obm 1,750,000,000„, bei Münzgasmeſſeranlagen 1,751,000,000„, eine Wertmarke für Automatengasmeſſer 1,100,000, 000 4. Strompreis: für Beleuchtung(Lichtſtrom) 1,000,000,000 für die Kilowattſtunde, für andere Zwecke ſt⸗ ſtrom) 700,000%000 für die Kilowattſtunde. NAus dem Cande Die Rückkehr der Ruhrkinder in die Heimat wird in den nächſten Tagen ſtattfinden. Die Badiſche Landes⸗ gemeinſchaft von Hauptverbänden der freien Wohlfahrtspflege ſtellt zu dieſem ecke in Don aueſchingen und eidelberg zwei Transporte zuſammen. Die Kinder aus dem Schwarz⸗ wald und der Bodenſeegegend werden im Lauſe des Montags ge⸗ ſammelt und in Donaueſchingen untergebracht. Die erfolgt mit dem Ellzug.27 Uhr am tag, 30. Oktober. Die Kinder treffen abends.59 Uhr in Karlsruhe ein, werden daſelbſt geſpeiſt und treten mit dem— 11.05 Uhr die Weiterſahrt an. Die Kinder aus dem badiſchen Mittellande und dem Odenwald werden im Lauſe des 30. Oktober in Heldelberg verſammelt und treten die Weiterreiſe zuſammen mit dem Oberländer Transport am ſelben Tage mit dem Nachtſchnellzug Heidelberg ab 11.58 Uhr an. Die Ankunft in Hagen(Weſtfalen) erfolgt am Mittwoch, 31. Oktober, 9 Uhr morgens. Von dort werden die Kinder in ihre Heim irke weitergeleitet. Da es nicht möglich iſt, ſeſtzuſtellen, in welchen Gemeinden ſich noch Ruhrkinder den, werden die Bürgermeiſter⸗ und Pfarrämter gebeten, die in Frage kommenden Kinder auf die nnten Termine an die oben bezeichneten Sammelſtationen zu bringen oder verbringen zu laſſen. Das Fahrgeld wird nach Vereinbarungen mit dem Nelchs, Gemeinden, denen die verkehrsminiſterium vorläufig geſtundet. vorgeſchriebenen Formulare nicht zugegangen ſind, woſſen die Kin⸗ der mit einem Notausweis ausrüſten. * TLahr, 26. Okt. Die Frau des Polizeiwachtmeiſters Frey erlitt —7 eines plötzlichen cdens einen Herzſchlag, der ihren ſoſortigen Tod herbeiführte. Sie hinterläßt i Manne drei unmündige Kinder. Allenheim b. Kehl, 26. Okt. Wahrſcheinlich infolge Brand⸗ ſtiftung iſt die mit Futtervorräten gefüllte Scheuer des Hirſchwirts Spengler miedergebrannt. Der Schaden wird auf 9000 Bo:dmark geſchätzt. Jell a.., 26. Okt. Die an Schwermut leidende, im 39. Lebensjahre ſtehende, ledige Fabrikarbeiterin Thereſia Maier ent⸗ fernte ſich um Mitternacht durch das Fenſter aus ihrer Wohnung und ertränkte ſich in einem kleinen Weiher am alten Wald, in dem ſie von Waldarbeitern aufgefunden wurde. Gerichtszeitung Eine lehrreiche Berhandlung für die Geſchäftswelt Wie man nicht kallulieren darf. Eine lehrreiche Verhandlung für die Geſchäftswelt ſpielte ſich vor der Wucherabteilung dez Atsgericht Beſe. Am J. Kad erſchien in einem Möbelgeſchäft eine Dame und erkundigte ſich(es war nach dem Preis einer Klubzarnftur, der ihr mit 180 Millionen be⸗ zeichnet wurde. Als die Dame nachmittags die Garnitur kaufen wollte, erſchrack ſie über den nun geforderten 2 von 490 Millionen Der Geſchäftsleiter hatte nun wegen Preisſtellung inländiſcher Zahlungs⸗ mittel auf ausländiſcher Währungsbaſis zu verantworten, und er gab zu, daß er umkalkultert habe, weil der Dollar erheblich Ve war. Die wie Gehälter, die mit 90 Prozent, der Gewinn, der mit 20 Prozent berechnet waren, ſetzte er entſprechend der eingetretenen Markentwertung in die Höhe. Der Vorſitzende meinte appeſt ts dieſer Kalkulationsmethode, daß der Angeklagte die Löhne und dle Ladenmiete doch ſicher nicht ſofort nach dem Dollaxkurs bezahle, während er den Ge⸗ winn nach dem Dollarſtand berechne, was der Beſchuldigte auch zugeben mußte. Der Staatsanwalt beantragte wegen des Berſtoßes gegen die Deviſenverordnung eine Geldſtraſe von 800 Milliarden&. Es handele ſich hier um einen Fall höchſter Reinkultur. Jeder Kauſmann ſuche ſich gegen die Geldentwertung zu ſchittzen, aber in der Weiſe, wie der Angeklagte dies getan habe, daß er einſach alles in Dollat oder auf Gold⸗ mark umxechnete, dürfe es nicht geſchehen An der Verarmung des Lande; müßten alle Kreiſe teilnehmen: wenn aber alles auf Tollarbaſis umge⸗ rechnet werde, daun trage der Kaufmann dazu bei, daß Arbeiter und An⸗ geſtellte ausgepowert 2 VVVVVVV 16 FCCCCC Zur Beſeitigung der plötzlich eingetvetenen Falugemegge. n. In Stuttgart koſten jetzt auf der Straßenbahn Fahr⸗ herei damaligen Be Jahr und zwei zwar auf ausländiſcher Währungsbaſis kalkuliert habe, die Preisſtellung aber nicht danach erfolgt ſei. Es liege auch kein Kleinhandelsverkauf vor. Es frage ſich übrigens, ob die Verarmung auf ſeiten des Kaufmanns heute nicht größer wie auf ſeiten der Angeſtellten ſei. Der Angeklagte habe nicht den vollen Dollarkurs berechnet, ſondern ſei darunter geblieben. Das Ge⸗ richt verurteilte den Angeklagten wegen Vergeheus gegen die Deviſen⸗ berordnung vom 8. Mai d. J. zu 3 Tagen Gefängnis und 5 Mil⸗ liarden Mark Geldſtrafe. Die Freiheitsſtrafe wird bedingt erlaſſen. wenn der Angeklagte eine Buße von 500 Milliarden Mark fehlt. Das Gexicht ſtellte feſt, daß der Angeklagte glatt geſagt habe, er ver⸗ lange 490 Millionen Mark, weil der Dollar ſo geſtiegen ſef. Es handele ſich hier um einen Unfug weiter Kreiſe der Frankfurter Kaufmannſchaft. Wenn die Dollaxwährung eingeſchoben wird ſo wird die deutſche Währung vollſtändig außer Kraft geſetzt und es beſteht die Gefahr, daß der Kaufmann auf dieſe Weiſe nicht nur den Einkaufspreis in Dollar kalkuliert, ſondern auch den Verdienſtwert. Wenn das in Frank⸗ — ſo weiter geſchehe, wie es jetzt ſchon der Fall ſei, ſo würde der Kreis er Feſtbeſoldeten bald durch den Kleinkaufmann ausgeſogen ſein. Es ſei nicht richtig, daß der Kleinkaufmann firtwährend ſein Vermögen verringert. ondern er vermehrt ſeine Subſtanz Und er tut dies dadurch, daß er jene Breſe berechnet. Die Höhe der Strafe verdanke der Angeklagte dem Um⸗ ſtand, daß andere es unterlaſſen ſollen, was er machte In der Urteils⸗ begründung wurde ferner auch auf den Unfug verwieſen, daß die Kauf⸗ mannſchaft bei ihren Berechnungen ſtets den Dollar mit 4 ſtatt mit 4,25 anzunehmen pflege, und die Straffälligkeit betont, die in der Tabellen⸗ berechnung nach dem Dollarkurs liegt. * Schwurgeticht Offenburg. Im Rathaus in Schiltach fand eine Sitzung des Schwurgerichts 5 ſtatt. Angeklagt iſt der Fabrik⸗ arbeiter Wilhelm Wöhrle von Schiltach, der am 26. April ds. Is. den abrikanten Hermann Korndörſer durch einen Schuß, den er nachts vom loßberg aus gegen die Korndörferſche Fabrik abgab, ermordet haben ſollte. Zu der Verhandlung waren etwa 30 Zeugen geladen. Die Ge⸗ ſchworenen verneinten die Schuldfragen nach Mord und Totſchlag, bejahten aber die Hilfsfrage nach fahrläſſiger Tötung, worauf Wöhrle zu 2 Jahren 6 Monaten Gefängnis verurteilt wurde. 5 Monate und 3 Wochen Unter⸗ ſuchungshaft wurden angerechnet. Ein kraſſer Fall von Profitgier. Durch Anzeigen aus dem Publikum und benachbarter Metzger wurde man auf das Treiben eines Metzger⸗ meiſters in der Trieriſchengaſſe in Frankfurt aufmerkſam, der aus dem Laden heraus verhaftet und dem Marktgericht vorgeführt wurde, das in der Lage war, feſtzuſtellen, daß ein ſelten kraſſer Fall von Profttgier vorlag. Der Metzgermeiſter hatte in der Zeit vom 14. bis 20. Oktober prime Ochſenfleiſch zu 80 Millionen das Pfund eingekauft und das Fleiſch zurückgehalten, um es nach deutend höherem Preis, zuletzt für 720 Millionen pro Pfund ab⸗ uſetzen. Um einen recht foſen Nutzen zu erwirken, hielt er zunächſt am ontag ſeinen Laden geſchloſſen, und die Kunden, die dort am Mittwoch erſchtenen, ſtanden abermals herabgelaſſenen Läden gegenüber. An der Tür — e ein Schild mit der Auſſchrift, daß der Laden wegen Krankheit der war. Es ergab ſich aber, daß der Metzger im Kühlraum im lachthof eine Menge Rinderviertel hängen hatte, daß er pro Woche ſieben Stück Großvieh ſchlachtete, daß er im Laden nur minderwertige Stücke hängen hatte, und daß er, wenn Kunden von einem Rinderviertel etwaz haben wollten, ihnen bedeutete, er habe jetzt nicht die Zeit zum Zerlegen und Ausbeinen. Das verurteilte den Metzger zu 6Wochen Gefängnis und 100 Millionen Mark Geldſtrafe und verfügte die ſofortige Inhaftierung des Meiſters, ſowie daß die Strafe in den Tages⸗ zeitungen publiziert und das Urteil in ſeinem Laden ausgehüngt werden ſoll. Ei Die Räuberherberge im Walde. An das Wirtshaus im Speſſart erinnerte eine Verhandlung, die das Schwurgericht des Landgerichts IIx Berlin gegen den Gaſtwirt Kretſchmer aus Havelhauſen bei Oranien ⸗ burg beſchäftigte. Die Anklage beſagte, daß er in der Nacht vom 16. zum 17. März 1922 einen Gaſt ſeines Lokals, den Arbeiter Rißmann, über⸗ fallen und ſeiner Barſchaft beraubt habe. Gegen Kretſchmer war ts im vorigen Jahre wegen einer großen Anzahl von Betrugs⸗ und Diebesfällen vor der Strafkammer in Berlin verhandelt worden. Die Zeugen hatten bekundet, daß er ihnen die Zechen mit doppelter Kreide an⸗ und daß er ſie auch, wenn ſie bei ihm Nachtquartier nahmen, es Inhalts ihrer Brieftaſchen beraubt habe. Kretſchmer wurde damals zu einem Jahr Gefängnis pderurteilt. Alle dieſe Zeugen waren auch in dieſer Schwurgerichtsverhandlung wieder erſchienen und verblieben bei ihren uptungen. Der beraubte Arbeiter Rißmann ſchilderte in ſehr draſtiſcher Weiſe, wie ihn nach einem großen Zechgelage der Angeklagte mitten in der Nach f i0 en 8 des Lokals geholt, dort mit einem Ochſenziemer verprügelt und mit einem Revolver bedroht habe. Kretſchmer habe ihm dann ſeinen ganzen Arbeits⸗ verdienſt aus den letzten Wochen abgenommen. Der Angeklagte wollte ſich an nichts mehr erinnern. Ek ſchützte Betrunkenheit vor. Er erhielt eine Strafe von 2% Jahren Gefängnis unter Anrechnung von einem önaten Unterſuchungshaft. Sportliche Runoſchau Die ſonntägigen Fußballwettkämpfe Die geſtrigen Jußballwettkämpfe im Rheinbefürk. Der ge Sonntag war von befonderer Bedeutung. Zum erſten Male ſeit 1914 ſtanden ſich Mannſchaften von diesſeits und 5 des Rheins im Verbandsſpiele gegenüber. Dazu war der ag reich an Senſationen. Der erſte Waffengang zwiſchen dem alten Odenwald und Pfalzkreis beſtätigte nicht die ſo oft gerühmte Spiel⸗ ſtärke der Pfälzer. Hoch mit dem ſenſationellen Ergebnis 6ꝛ0 ſchlugen die Mannheimer Raſenſpieler die 1903er aus Ludwigshafen und nur mit Mu ot konnte der Phönix Ludwigshafen die ſtark verjüngte Mannſchaft ſeines Mannheimer Namensvetters beſtegen. Unerwartet und für viele doch nicht überraſchend komme der Sie— über Pfalz⸗Ludwigshafen. Die ſchußgewaltigen Feudenheimer läſſen eben nicht mit ſich ſpaſſen. Nur Pirmaſens rettete die e des Pfalzkreiſes und ſchlug Waldhof mit:1 aus dem Felde. Nur Phönix⸗Ludwigshafen iſt jetzt noch unbeſiegt. Ob es in 8 Tagen auch 3 ſein wird, So wird das Treffen nix⸗Ludwigs am nächſten Sonntag von aus⸗ aghebenber deutung ſein. Der neueſte Tabellenſtand: Vereine Spiele Gew. Unent. Berl. Punkte Tore Phönix Ludwigshaſen 5 4 1— 9 17:8 Waldhof 4 3— 6 12:5 B. f. R. Mannheim 4 2 2 1 5 11:5 enheim 4 2— 2 4 10:6 irmaſens 3 90 1 1 3 67 ſalz Ludwigshafen 4 1 1 2 3:5 908 Ludwigshafen 4— 1 3 1 4711 Phönix Mannheim— 1 3 1:15 In der Kreisliga des Necarkreiſes wurde die Aus⸗ gegucd pehet der Spielſtärke erneut beſtätigt. In nicht weniger als von den§ angeſetzten Treffen gab es weder Sieger noch Beſiegte. Die Spiele Käfertal—1910 Schwetzingen, Germania Friedrichsſeld eeee ſowie 07⸗Mannheim—98⸗Schweßingen endeten unentſchieden mit dem gleichen:1 Ergebnis. Der Tabellenführer B. f. L. Neckarau ſetzt ſeinen Weg ungehindert fort. B. f. B. Heidel⸗ berg wurde mit einer:1 Niederlage 713— Einen harten Kampf gab es um den 2. Platz zwiſchen Hertha und 08 Mannheim. — 15 s Tor brachte in dieſem Trefſen den Lindenhöfern un 5 5 B. ſ. Raſenſpiele Maunheim— 1903 Ludwigshafen:0(:0) Ecken:3. Die 1903er hatten durch ihr letztſonntägiges:4⸗Reſultat gegen den Bezirksmeiſter von ſich reden gemacht. Dieſer Kampf wurde daher mit Spannung erwartet, da die Frage nach dem Sieger ſehr ungewiß war. Der Kampf war auch weit härter, als das Reſultat vermuten läßt. Die Gäſte lieferten in den erſten 40 Minuten ein zeitweiſe ſtark überlegenes Spiel. Der Sturm machte der B. f..⸗ Hintermannſchaft ſchwer zu ſchaffen, er arbeitete glänzende Tor⸗ chancen für ſich heraus, die trotz der guten Abwehrarbeit der Ein⸗ imiſchen unbedingt bei etwas mehr Glück zu Erfolgen hätten hren müſſen. Mit Energie wurde in dieſer Zeit um den Sieg gerungen. Die Frage nach dem Sieger ſchien ſehr offen, ja man mußte den Zitronen mehr Siegesausſichten zuſprechen. So nahte torlos die Halbzeit, als B. f. R. überraſchend 2 gutgelungene Vor⸗ ſtöße zu Toren ausnützen konnte. den Führungstreffer erzielte Schmitt, der eine Vorlage Herbergers geſchickt ausnützte und wuch⸗ tig einſandte. Schon 2 Minuten ſpäter brachte ein Flankenvorſtoß Hurichs durch Herberger den zweiten Erfolg. So konnten die Raſenſpieler etwas undverdient mit einem ſchönen Vorſprung in die Pauſe gehen. Nach dem Wechſel fanden ſich die Gäſte garnicht mehr zuſammen, ſte tatten ſich vor der Pauſe doch zupiel zugemutet, ſie erlagen jetzt vollſtändig dem Tempo. Der blaue Sturm, unterſtlitzt durch ſyſtem⸗ volle Läufer, beher rſchie die Lage, auch die aufopfernde Verteidigung würden. Der Berteidiger betente, daß der Anzekloakel der Lubwigshofener konnte die weiteren Erfolge nicht verhindern. eingetretener Geldentwertung zu be⸗ t aus der Scheune, in der er übernachtete, in den Saalk — Montag. den 29. Ortober 1923 5. Seite. Nr. 497 Noch 4 Tore mußten die Pfälzer hinnehmen und ſo mit:0 eine recht bittere Niederlage einſtecken. V. f. N. hatte ſeinen Sturm umgeſtellt. Für Breitenbacher ſtürmte Ullrich rechtsaußen, wäh⸗ rend Bleß und Förſchner den linken Flügel beſetzten. Die Um⸗ ſtellung war recht erfolgreich, die Arbeit des linken Flügels vor⸗ züglich. Das 5. Tor Förſchners war eine Prachtleiſtung.— Bei den 1903ern haben Bräunig und Schalt ſich wieder zu den ſchwarz · gelben Farben zurückgefunden, ſie bedeuten für die Elf eine Ver⸗ ſtärkung. Der Sturm iſt gut, ſollte jedoch größere Ausdauer beſitzen. Bewundernswert iſt der Kampfgeiſt der Elf: trotz des hohen Tor⸗ ſegens wurde der ausſichtsloſe Kampf mit Energie immer wieder aufgenommen. Der Ehrentreffer wäre redlich verdient geweſen. S. Mannheimer Fußballklub 1908— Hertha 1910:0. „Mit dieſem knappen Ergebnis hat 08 wohl die gefährlichſte Klippe um ⸗ ſchifft, denn der Sieg war bis zur letzten Minute 1 re e ſchlug ſich äußerſt tapfer. Ein Unentſchieden hätte dem Spielverlauf entſprochen. Wenn auch die Lindenhöfer unter dem faſt nicht ſpielfähigen Platz ſehr zu leiden hatten, ſo waren ſie auf einen ſolchen Widerſtand doch nicht gefaßt. Den Platz umſäumte eine 1— ße Zuſchauermenge, als der Schiedsrichter ziemlich verſpätet das Zeichen zum Anſpiel gab 08 fträgt ſeine Angriffe ſchön vor, der Rechtsaußen flankt zur Mitte, Albrecht zrwiſcht das Seder und ſendet unhaltbar ein(5. Minute). Es ſollte das einzige Tor des Tages ſein. Hertha läßt ſich durch dieſen unerwarteten Erfolg nicht entmutigen und drängt in der Folge ganz beängſtigend, be⸗ ſonders iſt es der Rechtsaußen, der oft bis zum Strafraum vordringt, ſe⸗ doch die 08⸗Verteidigung erweiſt ſich als ſchwer zu nehmendes Hindernis. In der 25. Minute jagt Herthas Mittelſtürmer das Leder in die Maſchen, das Tor wird jedoch wegen vorherigen Abſeitspfiff nicht gewertet. uf beiden Seiten werden unzählige Chancen ausgelaſſen; 08˙3 f önſte Kombi · nationen bleiben im Sande ſtecken, während ſich Hertha auf dem gewohnten Platz beſſer zuſammenfindet. Nach Halbzeit drängt Hertha mächtig zum Ausgleich, jedoch die gute Verteidigung rettet den Roten Punkte und Sieg. 08 konnte heute nicht ganz gefallen; nach Halbzeit trat eine ſtarke Ermüdunz ein, die auf den ſchweren Boden zurückzuführen iſt. Der beſte Teil waren Mittelſtürmer, Rechtsaußen, Mittelläufer und die Verteidigung. Bei Hertha erwies ſich der Sturm als ganz gefährlich, beſonders Rechisa doch vor dem Tore fehlt die Durchſchlagskraft. Schiedsrichter eiwas ungenan in ſeinen Entſt M. St. ſcheidungen. Weitere Ergebniſſe: Bezirls⸗Ligaſpiele. Rheinbezirk: Phönix Mannheim— Phönix Ludwi 28. V. f. R. Mannheim— 1903 Subwigheſen 6˙0. Pfalz Ludwigshafen— Feudenheim.3. FJ. C. Pirmaſens— Sportverein Waldhof:3. 2* Mainbezirk: Iſpp. Frankfurt— Viktoria A burg 81. Eintracht Frankfurt— Spv.—— 14. B. f. R. Kickers Offenbach— Helvetia Frankfurt:2. Hanau 93— Spkl. Bürgel:2. Bezirk Bayern: Spv. Fürth— 1. F. C. Nürnberg:2. Bayern⸗München— M. F. V. Fürth:1. Wacker München— Jv. Nürnberg:2. Schwaben Augsburg— 1860 Mürnchen 4⸗5. Bezirk Württemberg⸗Boden: Kickers Stuttgart— 1. F. C. Pforzheim:0. F u. Seißrenn— epfl Sin et 1. f. C. Mühlburg— 98 Feuerbach:1. Bezirk Rheinheſſen⸗Saar:? Trier— Alemania Worms 41. u. Spgde Höchſt— Fy. Biebrich:0. Kreisliga. Neckarkreis: Hertha Mannheim— 08 Mannheim 9021. B. f. L. Neckarau— V. f. — F. ⁵ T. l 98 Schwetzing 7 M 5 ſen— a. 21. Germania Friedrichsfeld Vorwärts Mannheim:1. 1910 Schwetzingen 11. Odenwaldkreis: Sppg. Sandhofen— 98 Darmſtadt 22. B, f. R. Bürſtadt— Fv. Weinheim 91. Olyntpia Lor Olmpia Lampertheim 1⸗h. Vorderpfalzkreis: Union Ludwigshafen— Konkordia Frieſenheim:0. V. f. R. Felenen— G Fraukent 221. V. f. R. Oggersheim— Spvg. Mundenheim 122. Arminia Rheingönheim— Jv. Landau:2. 7 Iv. Speyer— 1904 Ludwigshafen:1. Kreis Hinterpfalz: M. Tw. Pirmaſens— Fy. Kaiſerslautern:0. Pfalz Pirmaſens— V. f. R. Kaiſerslautern:4. die ſonntägigen pferde ⸗Rennen Dresden ——*—21 5 Re e —— Ofterlich Ferzſefel in die Welt, ata na. 800 1 100 Plaß 5 14, 15, 22: 10.— Preis von Nalene 1600 Mtr. iaente eber n„Ha Sp. Käfertal— 1. Habich 2. Credo(Torke), 8. St. (Kalff). Unplaziert: Mache era, Reſa, Granit, Ackelei. Tot.: 20:10; Platz: 14, 34, 17:10.— Zweijährigen⸗Augglei glocdges, dadeen Seae, de 2 roneſſe Krüger). 1 N 10 Varus, mora, Eiſenritter, Tot.: 18:10 Platz: 14, 15, 27:10.— Preiz don— 4. 3000 Mtr. 1. Ceres(v. Herder), 2. Waffenbun), 8. nrico(Walter — Kentucky. Tot.: 13:10; Platz: 12, 1470— Winterpreiß 11 000 2000 Nir. 1. Williger t 1. N Gaeinit). Jentzſch). U ſumboldt, Merowinger II. 28 15:10; Platz: 11, 12:10.— Jungmannen⸗Kennen. 2. Mainberg aziert: 8802 Mtr. 1. Schneeberg(Krüger), 2. Rebekkg Wee 8. Berſeba Jentzſch). Unplaciert: Caracas, Finſteraarhorn, Felſeuroſe, Ahnenprobe, piel. Tof.: 51:10; Platz: 13, 19, 12:10.— Schlenderbener⸗ usgleich. 6000 4. 1600 Mtr. 1. Angelus(O. Schmidt), 3. El⸗ 3. Pan Robert(Naſh). Unp: Frivora, Gracie, Se arone, Ello, M Condor Nagtge II, Fridalin, e,* Tot.: 47:10; Platz: 17, 16, 88:10. Pferòeſport ks. Jockeybeſtrafungen. J. Staudinger hat 30 Milliarden zahlen, weil er ohne fblte Grund 2 den Grafen Bernſto Gordenſteen-Ausgleich in Hoppegarten(12. 1285 W. 80. und im gleichen Rennen ein anderes Pferd geritten hat.— a in Leipzig ein —— A. Kränz kein 25 P. Lewicki ſind mit je 780 W0l. nen(0 beſtraft worden, da ſie am Kurkshorſt den Anordnungen des Starters leine Rugby. Rugbytag in nover. Eine in Hannover tene gußerordent⸗ liche Ta ſung des en Rugbyverbandes wurde nach der Fekft. Zig.“ von Paul Simon“⸗ Frankfurt geleitet— dem Bericht des Verſttzenden haf ſich im letzten Halbjahr die Miigliederzahr vervierfacht. Neugründungen erfolgten in Leipzig und Wien. nrit eng, lichen und holländiſchen Mannſchaften ſcheiterten an den doßen Koſten. aufgenommen in den Verband wurden der Akademif Start des Haupt⸗Jagdrennenz in und die Vereinigung Siemens in Verlin; die neue Frankfurter Eintra⸗ t wird bald hinzukommen. Der dende dem Sportkrub 80 Frankfurt, der zum Spiel Nord⸗Süd am 28. Oktober in Frankfurt die Mittel zur Reiſe der norddeutſchen vorſchußweiſe 87 Verfügung ſtellte, und gedachte zum Schluß des von Hu ee n wichtigen ungsänderun en er 8 5 8 amtli r a˙ ordentlichen Rugbytag lährlich einnial beſtimmt. Für das noch laufende r wurde der„Deutſche Rugby⸗Fußball⸗Sport“, Hanunover, als n Mrahlt, Alle Peeine ſl he für lche gemeldet annſchaft Pflichtexemplare abzunehmen, mindeſtens aber 20 Zum 8 uß wurde mit allen Stimmen gegen eine ein Antraa angenemmen, der em Vorſtand volles Vertrauen ausſpricht und die Disauakiſikation von — M Heidelberg wögen fortgefetzter Beleidigung gutheißt. * e Boxen ks. Erminie Spalla und Piet van der Beer, die beiden Schwer — von Italien und Holland, werden A e Wun eines Beſchl— onta- kung des 37 Mill. 4 dur tionalen Boxunion innerhalb eines Monats im Atef eis Europameſſter abermals gegenüberſtehen, Maunheimer General-Anzeiger(Mittag ⸗Ausgabe) Der Zentralverband des deutschen Großhandels beabsich- tigt, mit Devisenbanken an allen Bankplatzen des Reiches Verträge über Errichtung eines Goldmark- giroverkehrs für seine Mitglieder abzuschliegen, damit ein Ueberweisungsverkehr zwischen allen Handelsplätzen möglich ist. Hierüber teilt der Verband mit: Die Verträge überlassen es den Vereinbarungen zwischen Bank und Bank- kunden, ob die Bankgoldmarkgutschrift nur gegen Ein- zahlung von Devisen oder auf Pollarschatzanweisungen Ein- raumung eines Goldmarkkredits gegen Rückzahlung in Devisen oder Papiermark eröffnet. Der Verband nimmt an, daß die Goldmarkguthaben bald gehandelt werden und dann eine bequeme Deckung auch für den Kleinhandel bieten. Da der Handel vielfach mit ausländischen Krediten oder Liefe- rantenkrediten auf Basis ausländischer Valuta arbeitet, habe man sich nicht auf die Zugrundelegung von Dollarschatz- anweisungen oder Goldanleihe beschränken können, sondern eine sichere Auslandswährung als Grundlage wählen müssen. Man erwartet, daß viele Besitzer von Devisen diese einzahlen werden. Denn sie erhalten damit eine Goldmark- verzinsung für ihre Devisen und Noten und außlerdem seien sie der Gefahr des Verlustes, Diebstahls oder der Beschlag- nahme entgangen. Der Großhandelsverband hat sich vom Reichswirtschaftsminister die rechtliche Unbedenk- Iichkeit bestätigen lassen. Es bestehe kein Zweifel mehr, daß der Goldmarkgiroverkehr auf Devisenbasis, wenn er sich bei Devisenbanken abspielt, gesetzlich zulässig ist, ferner daß Devisenbanken auch privatpersonen ein Gold- mark-Bankkonto einrichten dürfen. In dem Schreiben des Wertschaftsministers wird übrigens ein Entschluß der Regie- rung darüber angekündigt, ob sie für die Zukunft dem Ueberweisungsverkehr auf der Basis der Goldmark oder des Rentenbankscheins den Vorzug gibt. Dies werde wesentlich davon abhängen, ob die Reichsbank Kredite auf der Basis der Goldmark oder des Rentenbankscheins VVoentenmark und Goldanleihe Der geschàftsführende Ausschuß der Kartellstelle des Reichsverbandes der deutschen Industrie hat über die Bewertung der verschiedenen Zahlungsmittel den Beschluß gefaßt, die Rentenmark zum Nennwert anzunehmen. Die Gutschrift von Dollarschatzanwei⸗ sungen und Goldanleihescheinen und ähnlichen A inen soll nach freier Vereinbarung zum Nenn- wert oder zu dem am Zahlungstage letztbekannten amtlicnen Einheitskurse der Berliner Börse erfolgen. Wie die Blätter melden fand eine Besprechung zwischen den Vertretern des deutschen Nahrungsmitfelgroß- handels und des Verbandes der Berliner Kaufleute in cer Kolonialwarenbranche sowie dem Leiter der Wucherabteilung des Berliner Polizeipräsidiums statt Worin die Frage der wertbeständigen Bezahlung eingehend besprochen wurde. Von heute Montag ab soll im Berliner Lebensmittelhandel eine doppelte Preisberechnung und Aus- zeichnung vorgenommen werden. Die Händler sind ver- pflichtet, die se für die Waren sowohl in Papier- mark als auch in Goldmark anzuzeigen. Die Renten- mark und die Goldanleihe wird also überall als Zahlungs- mittel bereits Gültigkeit haben; auf der anderen Seite behalt das Papiergeld bis auf weiteres seine Gültigkeit, ee, Fisenbahntarife auf Goldmark Die Handelskammer Mannheim teilt uns mit, daß die Eisenbahn-Verwaltung voraussichtlich ab 1. November ihre sämtlichen Tarife auf Goldmark einstellen wird. Die jetzigen Tarifmarkbeträge sollen dabei als Goldmark angenommen werden. Weitere Einzelheiten sind darüber bis jetzt nicht bekannt. Als notwendige Folge dieser neuen Handhabung ist mit einer Erstellung der Ersatzleistungen der Reichsbahn, wie auch der Erstattung zuviel erhobener Frechten auf Goldmarkgrundlage z rechnen. .-G. Süddentsche Lederwerke in St. Ingbert Nach dem jetzt vorliegenden, die Zeit vom 1. Juli 1922 his 30. Juni 1923 umfassenden Geschäftsbericht er- scheint als Wesentlichstes Merkmal dieser Berichtsperiode die Auswirkung der Verordnung der Regierungskommission des Saargebietes vom 18. Mai 1923, durch welche mit Wir⸗ ab 1. Juni 1923 als alleiniges gesetzliches Zahlungs- mittel im Saargebiet die französische Währung t. Ueber die dadurch eee ewordene Umstellung Aktienkapitals sowie auch der nz aus der Mark- in die Erankenw ist in der.-V. Beschluß zu fassen. Gleichzeitig wird Eröffnungsbilanz in fran- zösischen Franken zur Vorlage gebracht. Der Fabri- kationsgewinn wird mit 127 007 Fr. ausgewiesen, wovon Abschreibu 8700 Fr., Generalunkosten 82 897 Fr. und Reparaturen 19 463 Fr. erforderten, so daß ein Rein- ewinn von 16086 Fr. verbleibt zu folgender Ver wen- ung: 5 Fr. Dividende je Stammaktie 10 000 Fr., Gewinnanteil auf Vorzugsaktien 1500 Fr., Vergütungen usw. 3047 Er., ing an den Unterstũtzun tand Fr. Das Ergebnis wurde wesentlich beeinflußt durch den 100 tà Bergarbeiterstreik im Saargebiet und die seit Januar tehenden Verkehrsschwierigkeifen im be- setzten Gebiet. Da der Bedarf an Rohmaterialien und Kohlen nicht mehr— Werden konnte, War die Gesellschaft ge- nötigt, den ieb in St. Ingbert während dreier Monate stillzulegen; der Betrieb in Biebermühle mußte sogar noch länger ruhen. Nach Fertigstellung des neuen Verwaltungs- Wurde das Dienstgebäude Luitpoldstraße 10 2 verkauft. Nach der Eröffnungsbilanz gliedert sich das Aktienkapital in 25 000 Fr. in 200 Vorzugsaktien zu 125 Fr., 1500 000 Er. Stammaktien, 3000 Stammaktien zu 500 Fr., davon sind 1500 Stammaktien voll bezahlt durch Umtausch, 500 Stück noch zu zahlen durch Bezug und 1000 Stück mit einzuzahlen, Rest bei Bedarf auf Anfordern. Der Reservefonds enthält 152 500 Fr., der Erneuerungsfonds 50 000 Fr., die Talonsteuerrücklage 10 000 Fr., der Unter-· stützungsfonds 10000 Fr. Den 196 196 Fr. Kreditoren stehen 149 071 Fr. Debitoren und 758 000 Fr. Vorräte gegenũber. Die Grundstücke sind mit 10 000 Fr., die Gebäude mit 210 000 Fr. und die Maschinen mit 65 000 Fr. eingestellt. Utensilien, Mobiljen und Euhrpark sind abgeschrieben. Infolge der ungeklärten Verhältnisse vermöge man nicht zu sagen, wie sich die Lage in Zukunft gestalten werde. -Werke.-., in Worme. Die Gesellschaft beruft nunmehr ebenso wie die Union-Werke Mann- heim zum 12. November eine ao..-V. ein mit dem Antrag auf des Grundkapitals um 57 auf Ausgabe von 5000 Stück neuer, auf den Inhaber lautender Stammaktien zu je 1000 und durch Aus- gabe von 500 Stück den bestehenden Vorzugsaktien gleich- estellter, auf den Inhaber lautender und mit zehnfachem Fämmrecht aßles Vorzugsaktien zu je 1000. Ferner sollen Wahlen zum Aufsichtstat vorge⸗ nommen werden. Aus Handel und Indusfrie Seidar irevefehr des Großhbandels 71. * Einzelhandelsausschußsitzung der Handelskammer für Kreis Mannheim. Unter dem Vorsitz des Vizepräsiden- ten der Handelskammer, Michael Rothschild, tagte nach längerer Pause der Einzelhandelsausschuf der Handels- kammer, dem die zahlreichen Probleme der Gegenwart reich- liche Gelegenheit zur Aussprache boten. Dr. Krieger er- stattete Bericht über das gegenwärtige Preisbéeech- nungsverfahren im Mannheimer Einzelhandel. Der Vorsſtzende behandelte dann in einem eingehenden Referat die Wirkungen der Bankbedingungen für den Einzelhandel und die Schwierigkeiten des Regulie- rungs- und Zahlungsverkehrs. Präsident Lenel sprack zur allgemeinen Lage und besonders auch über die gegenwörlige Verteilung der— zwischen Reich, Ländern und Kommunen. Ferner wurden noch die Schwierigkeiten im telegraphischen Ueberweisungsverkehr und andere Post- fragen behandelt. *Badische Film-.-G.„Bafag“, Heidelberg. Dieser Tage fand im„Schwarzen Schiff“ eine ao..-V. der Bad. Film- .-G. statt, die, da der Vorstand des Aufsichtsrats zurück- getreten und der stellvertretende Vorsitzende Fabrikant Heinrich Todt, Pforzheim, verhindert war, von lem Auf⸗ sichtsratsmitglied Fabrikant Dr. Neuhaus, Schwetzingen, ge⸗ leitet wurde. Sachlich stieß, wie wir dem Hdlb. Tagebl. ent. nehmen, die Erledigung der Tagesordnung auf formelle Schwierigkeiten, da die Eintragung der von der origen .-V. bewilligten Kapitalerhöhung noch nicht möglich War, Der Bericht des neuen Vorstandes Dir. Lommel, der nack Ausscheiden des bisherigen Vorstandes Harry Meyer die Leitung der Bafag übernommen hat, und die Berichte, die zum Stande der Dinge gegeben wurden, lassen erkennen, daß unter der neuen Leitung planvoll und energisch an der Sanierung der Bafag gearbeitet wird, wozu auch eine von der.-V. gewählte Kommission beitragen soll, deren Auf- gabe es sein wird, bis zur nächsten.-V. alle Vorgänge seit Gründung der.-G. zu klären. Spinnerei und Webereien Zell-Schänau--G. In Zell im Wiesental(Baden). Das Stammkapital soll um einen noch nicht genannten Betrag erhöht werden. Ferner wird die Umwandlung der Vorzugsaktien Lit. C. in dene Namensaktien beantragt(à0..-V. 20. November). abriel Herosé.-G. in Konstanz. Das am 31. Marz beendete Geschäftsjahr schließt mit einem Rohertrag von 1,71 Milliarden(i. V. 1657 Millionen) 4 ab. Nach Abazug der Unkosten und Absc gen verbleibt ein Rohgewinn von 13,16(0,43) Mill. K. In der Bilanz sind Vorräte mit 703,11(19,78), Hlüssige Mittel mit 10,44 und Schuldner mit 521,2(731) Mill.&4 aus esen, denen 1,22 Milliarden (26,22 Millionen)& gegen tehen. Keine weitere Erstattung von Mehrtransportkosten. Wie uns die Handelskammer mitteilt, hat der Reichsverkehrs- minister mit einem T. amm vom 27. Oktober mit soforti- ger Wirkung das Verfahren zur Rückerstattung von Mehr⸗ transportkosten, die durch die Besetzung entstanden sind; eingestellt. Bereits ein chte Gesuche, die sich noch in der Schwebe befinden, gelten als abgelehnt. „Meurersche--G. für Spritzmetallveredetung, Berlin. In Kürze wird der Antrag auf 1 der Aktien offiziellen Börsenhandel gestellt werden. Gegen⸗ wärtig werden die Aktien lediglich am Markt der unnotier- ten Werte gehandelt. Der Antfrag auf Zulassung wird ge⸗ stellt sobald die 2 der Aktien an— Essener und Büsseldorfer Börse worden— Den Geschäftsgang bei der schaft ist im allgemei zufriedenskelfend Das— liegt allerdings zurzeit etwas ruhiger,— das Auslands- geschäft recht lebhaft ist. 10 e s Zigarrentabrik Angust Beck-G. in Enlingen a. N. Die VerWaltung beantragt eine Kapitalerhöhung um bis zu 34 Millionen 4 auf bis zu 50 ll wobei 1 Mill. 4 neue Vorzugsaktien geschaffen werden sollen. Die neuen Aktien sollen für das laufende Geschaàftsjahr voll dividenden- berechtigt sein. Vorher soll die ac..-V.(15. November) zWei Kaufverträge, Grundstücke in Eblingen betreffend, ge⸗ nehmigen. Kapitalerhöh der Schnellpressemabrik Heidelberg. Die Senrefipre eit.-G. Heidelberg in Heidelberg(Richard Kahn-Konzern) will thr Kapital erhöhen, und zwar um 67 Mill. 4 Stamm- und 8 Mifl. Vorzugsaktien Buchst. B. mit 12 fachem Stimmrecht aut 120 4. Auf der Tagesordnung der nach Berlin ein⸗ Devisennotierung in Köln Köln, 27. Oktbr. Wie der Börsenvorstand der Kölner Börse mitteilt, soll vom Montag, den 29. Oktober ab erneut der Versuch gemacht werden, die Kursnetierung für Devisen auf der Basis für die Berliner Notie⸗ rungen zustandezubringen. Notiert werden sollen bis auf weiteres nur Holland, PFaris, Belgien, New Lork, London und die Schwein Waren und Härkie Amerikanischer Funkdienst New Tork, N. Oktbr.(WS) Funkalenst.(Macbdruok vorboten). 26. 27. Zuf. zu. 3000 5½0 stang ot 14.—— kafte loge 11.45 11.4 Piextrert 120 1280] Sred. Bal..78 275 Dezenb. 217.15] inn zee 47 37 zucker gentrt 785.96 Aürz.48.44[ Siel.25.25Terpentin 98.— 100.— Nal 202.12 Ank.37.37 Savannad 100.— 82.80 juli 2..8 Fieen 20 22.25 k. Ori Baum 55.80 30.50 Loptr..7.74 Veldbieeh.50.80 Weſren rot 124.25 124.— Saumw. io00 31. 75 31.75 Sohmalz w. 14.05 14.05 Hart loko 121.75 12.50 .18.50 Hals ſokg 116.51 114.75 Oktober.25 30 22 J Baujeeat 12.62 12.25 Mehl niedr pr.28.28 Movember 30.67 30.89 11.29.28 nöghet Fr..285.75 deremder 30.05 30. 8 Peiral.-asee 180 18,8) aetrdtr. Engi. 28 27/8 lanuar.J tanks.—.—] Kontinent 12.— 12.— chieago, 2T. Ortbr.(s) Funkalene!.(Machdruck verboten) 28. 27. Walzen Dez. 108.88 108.76 f. Mai.— 7266[80 „„ Aal 117.80 111.18J] 8 Oxt. 12.89 12.80 leſont niegr. 870.65 nale Dez. 24.8 730„ des. 11.80.60 nöchst. 760.70 Mal 71.75 71.5 Pork De.= chw. niedr.— 2— Hater Dex..75 41. Rippen Okt..70.70 böohet..70.65 „ Hal 4480. Speok niedr,.37.80 rur. Chioags 23000 Rohgen Der, 69 65 69.88 höchet..62.78 Westen 120000 18000 Waßherſtandsbeobachtungen im Monat Oktober nbein-Bene AIDrſid — 32220 202.50.30 2 00 Manndeim e r.50 .. 0/802.85.80.32 Feilbronn Magau; 4 N.77.82.70.46 Naunbeim f * .1.8808.04/ö. Kaud* ſebln„ Mannheimer Wetterbericht v. 20. Okt. morgens 7 Uhr Barometer 780, mm. Thermometer: 11.8 C0. Mberee Temperatur „* 0 nachts: 11.2C. Höchſte Temperafur geſtern: 18.5 C. Nied 8,4 Lit a. 808 0 geſtern: 10 erſchlag itet ——— —————————— Albine, ein Fab acdchen H i en Helene Leydenius 1—— n ebe Montag. den 29. Oktober 1923 6. Seite. Nr. 497 Neues aus aller Weſt r ee d de,. 5* en 85 Jeinen der Täter und zwang ihn, den uchtsort zu verraten. Als Verhaftung einer Bande von Metalldieben. Großes Aufſehen die Streife ſich der Stelle nahte, wurde ſie von einem zweiten 5 145 am 1 vergangenen Neufahrstag der Diebſtahl am Boter Räuber mit Schüſſen empfangen. Erſt als er ſeine ganze Munition Figem m 8 dem Fehrbelliner Platz in Berlin. Dort war eine verſchoſſen hatte, bequemte er ſich, heraus Aen ſic zu er⸗ —.— im wichte von über zwei Zentnern vom Sockel a ſägt geben. Die mehrere Meter im Geviert faſſende Höhle, in der die —— 87 verſchwunden. Daraufhin hatte der Magiſtrat den Part⸗ Räuber hauſten, war forglich im Wald verſteckt angelegt. Die Kri 250— in Sicherheit brin en laſſen. Jeßt iſt es der Berliner herausgenommene Erde iſt auf die Umgegend ſorgfältig verteilt idei gelungen, dieſen Diebſtahl und in Verbindung damit worden. Das ganze Gebiet war künſtlich mit Moos uſw. abgedeckt⸗ ndere große Diebereien 2 und 20 Verbrecher zu Eine Klappe zum Herausnehmen bildete den Eingang. S ogar auf N Die Haupttäter ſind gswerbsmäßige Metalk⸗ dieſer Klappe war eine kleine Kiefer künſtlich angebracht. In der 5 5 it ibren Frauen und ihrem Anhange machten ſie ſich Höhle war alles aufed ſchönſte eingerichtet geweſen. Selbſt Spiegel im der ujahrsnacht, während von der benachbarten Kirche die und Seſſel ehlten nicht. Lebensmittel aller Art waren auf Monate Slocken das neue Jahr einläuteren und auf der Straße der übliche vorhanden. Auch das nöti i 0 8 ige Handwerkszeug fand ſich vor. Die beiden anhub, mit der Metallſäge an das Denkmal heran. Waldmenſchen wurden von der Dorfbevölterung derart durchge⸗ 8 ee Zuſtande wurde es dann als Altmetall verkauft. Die prügelt, daß ihre Aufnahme im Krankenhaus in Hüneburg erferder⸗ ee e b e 9 ort finden konnten. An den Eiſenn⸗ Das Opfer eines Jagdunfalls. Kommerzienrat Julfius Neu⸗ 8 5 2 8 110—— mar kein Metallteil vor ihnen ſicher. In einem mann in Pößneck, ein Großinduſtrieller, der ſich zur Auch zie ſogar eine ganze Lokomotive ab.— Jagd begeben hatte, wurde abends am Stadtwalde erſchoſſen auf⸗ — ein Metallhehlerneſt von der Kriminal⸗ gefunden. Es liegt wahrſcheinlich ein Jagdunfall vor. anblers int n— ein anderes Lager des betreffenden Alt⸗— dDie deutſche Wiege des ſerbiſchen Thronfolgers. Folgendes n 30 ermittelt. An den beiden Orten wurden niedliche Geſchichtchen macht zur Zeit unter den Deutſchen Jugo⸗ n er Altmetall im Werte von—6 Billionen Mark 8 f 1 5 Ein deutſcher Bür 16 um ſeine Ver⸗ 850—5 ehrung für das Herrſcherhaus zum Ausdruck zu brin n, ſich vor⸗ Zeit—5 ee Die vielen Räubereien, die in der letzten genommen, dem Köntg als Geſhent für den pe enen Thron⸗ e von Bevenſen bei Lüneburg vorge⸗ folger eine koſtbare Wiege anzubieten. Deshalb fuhr er eines Tages den Gehölh ven,* aßten die Verölkerung zu einer Streife in mit der Wiege nach Belgrad, wo er auch ungehindert bis zur könig⸗ ——+ Ju 911 8 edingen und Eddelſtorf. Dabei wurde ein ent⸗ lichen Burg gelangte. Hier aber verwehrte ihm die Wache den Ein⸗ uchthäusler aufgegriffen, der eben dabei laß. Der König bemerkte dieſe Szene vom Fenſter aus und, da er — ̃— Radtgeneists Montag, den 29. Oktober 1923 Miete A, Reihe zwöel. 2. Vorstelung Am Freitag den 2. November, nachmütags 4 .VeB. Nr. 12—200 u. 381—420 u. 6951—7100 Ubr fadet im Pürgerausſchußſaal des Rathauſes Siriil am wraek Komödie in drei Akten Von Max Mohr. 8 utritt zur Galerie iſt nur ge⸗ von ee unt. 12 Siober deartgn 1 die am Milwoch. 5 Benno Arkadi, Neerenr Iüns Gce-Oktober von—12 und—6 Uhr und Donners⸗ 2. tag, den 1. und Freitag. den 2. November jeweils — Arkadi, seine Tochier Elvira Erdmann 486 vormittags von 8—12 Aihr im Sekretariat des Ge⸗ Die Stadtgemeinde Freiburg L. Br. hat die Richard Eggarter meindegerichts(Altes Rathaus, Zimmer ö) ausgegeb —— Studenten(Erast Sladeck Serben Die Karten 5——.———. Stetag Sdturn. kuscht udt ¶Kurt Reiß Pentz für einen Dritten kann der ausgebende dis zu einem Höchstbetrage von zusammen Arkadis Land Frite Liun eamte noch eine meitere Karte behändigen. 13 Der Oberbürgermeiſter. ie Fahrpreſſe der Straßenbahn betragen a Plenstag, den 30. Oflober 1 Mellarden Marh⸗ erhalten. Die Anleihe wird nach Bedarf begeben. —5 Teilſtrecken= 4, 6 und 7 6, 8 und mehr Die Verzinsung beträgt%, d. h. für 100 SGeorg Köhler —.— sefl Renkert 2 Butter[ Fassant 15 Neumann-Hodtz br Ah dlt der Viert 4+ in Mannheim=.5, 4). Kinder 2. Fahrſchein⸗ und zwar Vetzinsung und Tilgung jährlich einm H. Herbert Michels hefte 38, 52, 68. Schülerheſte 28. Invalidenhefte durch Rückkaul—78 durch und zwar Zeichnungs-Einſadung l i Hülmefaede der falhenende Fwüum d. wertbestündigen Holzanleihe 60000 fm Nadelnutzholz 3. Klasse Zeit von vorm.30 bis 11 30 Uhr obiger Holzsorte vergütet. Die Anieihe wird getiigt mit 30% unter Zuwa chs der ers pacten Zinsen neugierig war, was der deutſche Bürger ihm zu ſagen hab, ließ er i einen Diener heraufholen. Der Deutſche beglückmünſchte den König zur Geburt des Thronfolgers und bat ihn, die Wiege al⸗ Geſchenk anzunehmen. Der König war über dieſe Aufmerkſamkeit ſichtlich erfreut und forderte den Mann auf, ihm doch den Preis für die Wiege zu nennen oder irgend einen anderen Wunſch zu äußern. Da erwiderte der wackere Deutſche:„Eure Majeſtät, dieſe Wiege iſt nicht mit Gold zu bezahlen; denn ſie iſt von Herzen ge⸗ geben. Wenn ich aber einen Wunſch äußern darf, ſo bitte ich, Eitre Majeſtät möge dahin wirken, daß meine deutſchen Brüder von den Behörden nicht mehr ſchikaniert werden.“ König Alexander ſoll die Erfüllung dieſes Wunſches lächelnd zugeſagt haben. — Jentralheizung für ganze Stadtleile. Der Kopenhagener Stadtingenieur Karſten hat einen Plan ausgearbeitet, deſſen Durchführung große Erſparniſſe 15 Das heiße Waſſer, das aus den verſchiedenen ſtädtiſchen Elektrizitätswerken ſtromweiſe abfließt und nutzlos in der See verſchwindet, ſoll in unterirdiſchen Röhren zur Er wärmung ganzer Stadtteite ausgenutzt werden. Die Erſparniſſe ſollen in die vielen Millionen Kronen gehen und da Dänemark keine eigenen Kohlen beſitzt, ſondern allez aus dem Auslande importiert, auch der Valuta zugute kommenn Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas. Manndeimer General⸗Anzeiger, G. m. b. H. Mannheim. E 8. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Berantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt — für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes: für Kommunalpolitit und okales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande. Nachbargzebiete Gericht u. den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher: für Anzeigen: Karf Hügel. Offene Stellen. Lolldes Jervierkraaleis Dalbergſtr. 3(Luiſenring) 4426 5 stagiche Genehmigung zur Ausgabe einer Lerkäufe. ſimmoſtaur m. Vorrichtung f. hand⸗ ſchriftliche Eintragung zu verkaufen. S231 Näheres in der Ge⸗ Die Iilgung erfolgt entweder ſchäftsſtelle d. Bl. 1926. Die Stadtgemeinde 5 Kauf-Gesuche. im Anleihewert wird der Geldwert von 6 im auf 1. November. erstmals im Jahre Nähmaſchine, 1 Gromme latt, 1 1 Tiſch. 52 9, 9 ſeht gut. Feld⸗ Kurbelwellen u. Cylinder 28. Woche karten: M. l. i TI U„1 Grobe Nachlag vorstelgerun 9 U 51 ochennetzkarten: Mannheim und Ludwigsha⸗ behält sich krühzeitigere und stärkete Tilgung vor. am Dienſtag, 30. Oktober 1923, vormittags ½10 Uhr und nachmittags 2 Uhr in U 1, 1 Grünes Haus“): 1 hochelegantes Wohnzimmer, reich aus⸗ geſtattet, vollſtändige plich⸗ yine Küche, Einzelmöbel in großer Auswahl: Gute auf⸗ 8 Betten mit Matratzen, Waſchkommode, ſegelſchrank, Chaiſelongue, 2 Korbſeſſel, Vertiko, Tiſche, eichen. Ausziehtiſch, Stühle, Schreibtiſch mit Seſſel. Schrank, eif. Kinderbeit, chwz Sofatiſch und Pfeillerſchränkchen mit Spiegel, elektr. Lüſter, weiß email. Küchenherd Goc10), cſchöne Teppiche(2c8 und 3 m) grün email. 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Pie eriorderlche Anzahl jahrlicher Zinsscheine wird den Stiicken beigegeben. Die Sinm am 1. November ds. Js. Bis zu diesem Tage ist die Verzinsung in den Zeichnungspreis festgesetzt. Die Stadigemeinde behlt sien jederreitige n Schluss der Zeichnung vor. — l Falerbzuk. akkans H. Lueg, Fibeng Ind Sicheren Erfolg—5 1 dl. de benk. fan nt ber dubenl, fügte mbmn exxlelen Sie durch Auf- dammel. und Hsthanalbant, rei— I Aäclische Sparkasse. fi dode Ihrer Anrelgen iw dauche Hänieksbank. fil. fwiben 4 h, l. Jistonto- Ger, fil nbng Hannhelmer dan de, bnet wee i, Bnei, Eün deneral-Anzelger en Fantint deme: ifazen mi ibal, frpieben perfekk in allen vork. Bilanz⸗, Steuer⸗ u. Bankange⸗ —— Vertrauensſteſlung Der für Zins- und Kapftalülgung zur Auszahlung kommende Geldbettag wird aul der Grundlage des von der zuständi„Forstbehörde festgestellten durchschnittlichen Grundpreises 122 Zahlungstermin vofausgegangenen Jahres für Tannennutzholz B25 auf Grund der Holzverkäule erzielt Für die Anleine haftet das gesamte städtische Vermögen. Der Waldbesitz der Stadigemeinde Freiburg umlaßt 3560 ha; der jährliche Holzeinschlag „ Wenn die Anleihe ganz begeben wird, sind füt Verzinsung und Tügung zusammen jährlich 5400 fm notwendig. Verzinsungund Tilgung sind daher unbedingtsichergestellt. Der Zeiciinungspreis lür IIm Nadelnutzholz 3. Klasse ist auf 30 Goldmark 7½ Dollar oder teleſonisc Die Anleihe soll je nach Bedarf in Stücken zu ½,%½, 1, 2 und 5 Festmeter eingeteilt werden. erzins ung be· aufzugeben. eingerechnet. Der Zeichnungspreis ist solort bei erfolgter Zuteilung zu entrichten. Die Einfuhrung der Anleihe an der Börse ist beabsichtigt. Die Ausgade der Stücke wird nach Möglichkeit beschleuni t. Auf Grund worstehender Bedingungen wird der Beginn der Zeichnung auf 30. Oktober 1923 Badische Girozentrale Mann heim Freilburg Darmstadt(Hessische Girozentrale) Karlsruhe Zelchnungsstellen sind lerner: Auswüärtige Zeichnungsstelien: Haufe guler Planb. Ang. u. G. K 58 a. d. Geſch. 4425 Adressſet-Maschine gut erhalt., zu kaufen geſ Irtskk. i. ee 93.fl. Miet-Gesuche. 2 12 Part.⸗Räume entl. m. Küchenben. 1. g. Lage geg..3 Zim.-Wehnung du tauſch. Ang. u. F. R. 4 an die Geſchäftsſt. 438 — 4— eamten⸗ ar ſucht per 15. 4382 möbl. Zimmer wenn mögl. mit Kochge legenheit, geg.— n ſahlg. Bettwäſche kann ge⸗ ſtell werden. Angeb. unt. E. Q. 39 an die Geſchäftsſt kinfamiſſenhaus Umgeg. Mannh. zu kauf oder mieten geſucht geg. Tauſch einer 4 Zimmer⸗ Wohnung, Zentr.d. Stadt. Angebote u. G. J. 57 an die Geſchäftsſtelle. 4422 Unterricht. Wer detellig ſich an kaean me f. Anfäng. u. 70058. von heute ab 10.P 45 Ang. u. B. M. 180a.d. Gſch. 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