X e een R 2 4 Vorſchriften keine Anwendung. die Verordnung betr. die laſſen, vor allem auch die bewaffnete Macht einſetzen. machung vom 29. Oktober: Montag, 29. Olctober Bezugspreiſe: In mannheim u. u gedung in der laufend woche 12 miiliarden mr. die monatlichen Bezieher verpflichten lich bei der Beſtellung des Abonnements die während der Bezugszeit notwendigen preiserhöhungen zu bezahlen. poſt⸗ ſcheckkonto nummer 17800 Karlsruhe. Hauptgeſchäftsſtelle Mannheim E 6. 2.— Grſchäfts⸗Nebenſtelle neckarſtadt, wald⸗ hofſtr. 6. Fernſpr. Ur. 7031, 7032, 7043, 703, 708. Telegr.⸗Ndr. Seneralanzeiger mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. 5 —— Abend⸗Ausgabe aunheimor Gonornle adiſched euoſtos Verkaufspreis 1 Williarde Mark 1923— Nr. 498 Anzeigenpreiſe nach Torif, bei vorausgaßlung oder mit zuſchiag für Geloentw: Alig Anzeigen Grund⸗ zahl 400 e Schlüſſelzahl des vereins deutſcher Jeitungsver⸗ leger 18 o00 o0 7,200 000 000. Für Anzeig. an beſtimmt. Tagen Stellen u. Ausgaben wird keine verantwort. übern. Höh. Sewalt, Streiks, Setriebsſtörung. uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſpr. für ausgefall. od. beſchrünkt. Nusgaben od. f. verſp. Aufnahme v. Anzeigen. Ruftr. öd. Fernſpr. oh. Sewähr. Gerichtsſt. mannheim len Beilagen: Der Sport vom Sonntag— Modezeitung— Aus Seit und Leben mit Mannheimer Strauen-Seitung und Mannheimer Muſik-Zeitung Der Reichskonflikt mit den Ländern Die veroroͤnung des Keichspräſidenten J Berlin, 29. Okt.(Von unſerm Berliner Büro.) Der Reichs⸗ vräſident hat nachſtehende Verordnung erlaſſen: „Aufgrund des Artikels 48 der Reichsverfaſſung verordne ich zur Wiederherſtellung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit im Gebiet des Freiſtaates Sachſen folgendes: § 1. Der Reichskanzler wirdermächtigt, für die Dauer der Geltung dieſer Verordnung Mitglieder der ſächſiſchen Landesregierung und der ſächſiſchen Landes⸗ und Ge⸗ meindebehörden ihrer Stellung zu entheben und d andere Perſonen mit der Führung der Dienſtgeſchäfte zu be⸗ trauen. Auf Richter der ordentlichen Gerichtsbarkeit finden die zur Wiederherſtellung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung für das Reichsgebiet nötigen Maßnahmen vom 28. September 1923 bleibt im übrigen unberührt. § 2. Dieſe Verordnung tritt mit der Verkündung in Kraft.“ Der Reichspräüſident: Ebert— Der Reichskanzler: Dr. Streſe⸗ mann. Nach Anſicht der maßgebenden Stellen, für die das Gutachten hervorragender Sachkenner eingeholt worden iſt, kann das Recht der Reichsregierung aufgrund des Artikels 48 gegen die Länder, die durch ihr Verhalten die öffentliche Sicherheit gefährden, einzuſchrei⸗ ten, nicht beſtritten werden. Die Reichsverfaſſung ermächtigt den Reichspräſidenten in ſolchen Fällen, die zur Wiederherſtellung normaler Zuſtände nötigen Maßnahmen in die Wege zu leiten. Dieſe Beſtimmung der Reichsverfaſſung unterliegt nur den Ein⸗ ſchränkungen, die ſich aus der Reichsverfaſſung ſelbſt ergeben und die im weſentlichen die Wahrung der Grundrechte der Länder auch dei Inkrafttreten ſolcher Maßnahmen vorſehen. Nur einige dieſer Grundrechte. ſo die Freiheit der Perſon, die Hausfreiheit, das Dienſt⸗ geheimnis, die Freiheit der Preſſe, die Vereins⸗ und Verſammlungs⸗ freiheit, ſowie die Gewährleiſtung des Eigentums, dürfen außer Kraft geſetzt werden. Innerhalb der verfaſſungsmäßigen Gren⸗ zen kann der Reichspräſident Geſetze aufheben oder neue er⸗ Keine Beſtimmung der Verfaſſung hindert den Reichspräſidenten daran, im Falle der Not einzelne Miniſter vorübergehend der Dienſt⸗ geſchäfte zu entheben und andere Perſonen demit zu betrauen. Im übrigen hat das Vorgehen der Reichsregierung gegen Sach⸗ ſen bereits einen Präzedenzfall gehabt, an den bei dieſer Gelegenheit erinnert werden möge: In Thüringen wurde durch Verordnung vom 22. März 1923 ein Reichskommiſſar eingeſetzt. Dr. Heinze Reichskommiſſar Berlin. 29. Okt.(Von unſerm Berliner Büro.) Der Reichs⸗ kanzler hat den volksparteilichen Reichstagsabgeordneten, Miniſter a. D. Heinze zum Reichskommiſſar für Sachſen ernannt. Das Dresdner Wehrkreiskommando erläßt folgende Bekannt⸗ „Bis zur Einberufung des Landtags durch den vom Reichskanzler ernannten Reichskommiſſar findet ein Zufſammentritt des Landtags nicht ſtatt.“ 15 Kabineftsrat in Berlin Berlin. 29. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) Heute mittag um 1 Uhr findet ein Kabinettsrat ſtatt, der ſich mit der politiſchen Lage befaſſen wird. Wie wir hören, erwartet man größere Schwierigkeiten bei dem Verſuch der Wiederherſtellung nor⸗ maler Zuſtände in Bayern und Sachſen durch die bayriſche Regierung. Der Kanzler hofft nach wie vor, der zweifellos die Not der Ruhr Von den im Bezirk Eſſen liegenden 57 Zechen waren am Sams⸗ tag 53 ſtillgelegt. Von den Gr uben im Gelſenkirchener Be⸗ Ark arbeiteten am Samstag noch fünf. Für Montag iſt allein im Gelſenkirchener Bezirk etwa 60 000 Bergleuten gekündigt worden, im — Bezirk etwa 40 Prozent aller im Bergbau beſchäftigten Per⸗ onen. 3 7 Die neuen Berhandlungen zwiſchen den deutſchen Induſtrievertretern und den Franzoſen ſind abermals geſcheit ert. Die Möglichkeit einer Verſtändigung bei den Verhandlungen am Dienstag wird bezweifelt. General Degoutte hat eine neue Verordnung Kohlenſteuer erlaſſen, wonach die Steuer auf 40 geſetzt wurde und in Deviſen bezahlt werden muß. die Cage in der pfalz Weitere Staatsmittel für die Pfalz In beſonderer Anerkennung der von der Bevölkerung der Pfalz ſeeben bewieſenen vaterländiſchen Geſinnung hat die bayriſche Staatsregierung der Regierung der Pfalz einen erheblichen Betrag zur Verfügung geſtellt, der zuſammen mit den einzelnen pfälziſchen Kommunalverbänden kürzlich überwieſenen Summen dazu ver⸗ wendet werden ſoll, die Brotverſorgung der bedürftigen Be⸗ völkerungskreiſe leichter ſicher zu ſtellen. 5 Der bayriſche Landesparteitag der eee in Nürnberg befaßte ſich auch mit dem Verhalten der Pfälzer Sozialdemokraten. In einer Entſchließung darüber heißt es u. 0. „Daß die Genoſſen keinen Fußbreit deutſchen Bodens an Frankreich abtreten wollten, ſteht für uns feſt. Doch ungeachtet all dieſer Gründe verurteilt die Landeskonferenz dieſes Vorgehen, da der Weg zur verfaſſungsrechtlichen Selbſtändigteit deutſchen Landes in der Verfaſſung genau vorgeſchrieben iſt. Die Landeskonferenz lehnt die Verantwortung für die von Pfälzer Sozialdemo⸗ kraten ohne jede Verſtändigung maßgebender Parteiinſtanzen ver⸗ ſuchte Politit nachdrücklich ab.“ Eine amerikaniſche Anleihe für deulſchland Nach einer Havasmeldung aus Newvork iſt in den Blättern von mer aroßen deutſchen Anleihe die Rede, die wahrſcheinlich das Ergebnis der beabſichtigten Sachverſtändigenkonferenz ſein wird. Die Anleihe werde wahrſcheinlich in den Vereinigten Staaten auf⸗ gelegt werden. Ueber die gleiche Angelegenheit wird dem Newyork He⸗ rald aus Waſhinaton berichtet: Wenn Frankreich keine Einwendun⸗ gen mache und Deutſchland ſich bereit erkläre, die von der beabſich⸗ über die rozent ſeſt⸗ durch die beiden gleichzeitigen Ultimaten geſchaffenen inner⸗ politiſchen Lage Herr zu werden. Es ſei demgegenüber anderslautenden Darſtellungen nochmals ausdrücklich betont, daß die ſozialiſtiſchen Miniſter des Kabinetts ſich am Samstag hinter den Beſchluß der Regierung geſtellt haben. Die Münchner Preſſe weiſt einhellig mit Ausnahme des ſozialdemokratiſchen Organs das Erſuchen der Reichsregierung ab. Die„Münchner Zeitung“ ſchreibt, man könne nur ſeiner Verwunderung über die Ungeſchick⸗ lichkeit und die Abweſenheit jeden pfychologiſchen Verſtändniſſes in wieder das boſſchewiſtiſche Sachſen und das nationale Bayern ohne weiteres in einen Topf geworfen haben. Das Reich müßte jetzt konſequenterweiſe nach den Maßnahmen gegen Sachſen auch gegen das Land Thüringen vorgehen, umſomehr, als die beiden bolſchewiſtiſchen Staaten eine Art von Allianz miteinander geſchloſſen hätten. Wenn die Forderung an Bayern bedeuten ſolle, daß General von Loſſow geopfert werden müſſe, ſo hätte man ſich das Papier ſparen können, auf das die Note geſchrieben wurde, etwas gegen die Ehre zu tun, könne nicht erzwungen werden. Der„Bayr. Kurier“ erklärt, daß das Unrecht in dieſem Fall bei der Reichsregierung liege, die General von Loſſow unrecht⸗ mäßigerweiſe abgeſetzt habe. 5 0 J 6 PI 1* Zu den ernſten Straßenkämpfen in Freiberg wird noch ergänzend berichtet: Die am Montag zur Wiederher⸗ ſtellung der Ruhe und Ordnung aus Brand⸗Erbisdorf herbeigezogene und in der Stadt eingeſetzte Kompagnie des 11. Infan⸗ terje⸗Regiments ſtieß, unweit der Poſt, auf eine größere Menſchenmenge und hat nach mehrmaliger vergeblicher Aufforde⸗ rung zum Auseinandergehen den Vorſchriften entſprechend von der Schußwaffe Gebrauch machen müſſen. Von der Menge wurde das Feuer, beſonders aus einem Grundſtück der roten Gruppe, erwidert, dabei benutzten die Aufrührer ſogar ein Maſchinen⸗ gewehr. Ddie Kompagnie ſäuberte im weiteren Verlauf die Straßen. Patrouillen durchzogen während der Nacht die Straßen und nahmen mehrere Verhaftungen vor. In der Stadt wurden von Aufrührern über die Umzäunung der Kafſerne Hand⸗ granaten geworfen, auch zahlreiche Schüſſe fielen. Nach endgültiger Feſtſtellung wurden bei der Reichswehr zwei Mann ſchwer und einer leicht verletzt; von Aufrührern und Mitläufern ſind 23 tot, darunter eine Frau; 31 Verwundete wurden bereits in Krankenhäuſer eingeliefert.* Es wurde feſtgeſtellt, daß bei den Vorgängen an der Poſt am Nachmittag die angreifende Menge durchaus planmäßig 5 vorgegangen iſt. Eine ganze Reihe von Perſonen, die bei den letzten Erwerbsloſendemonſtrationen eine führende Rolle geſpielt haben, waren bei dieſem Zuſammenſtoß beteiligt. Zweifelhafte aus⸗ wärtige Elemente ſollen in großer Zahl die Auſwiegler ge⸗ ſpielt haben. Einwandfreie Gewährsleute teilen mit, daß mit Sabotage⸗ und Terrorakten in den nächſten Tagen gerechnet werden muß. Auch verdient beſondere Beachtung, daß am 26. Oktober in den Steinbrüchen in der Gegend von Freiberg mehrere Perſonen die Magazine gewaltſam erbrochen und Dynamit und andere Sprengſtoffe in beträchtlicher Menge geſtohlen worden ſind. Einige Täter ſind bereits ermittelt und ein Teil der Sprengſtoffe konnte wieder herbeigeſchafft werden. Ueber das Verhalten der Reichswehr während der Kämpfe in Freiberg beſtätigen durchaus ſachliche Beobachter, daß ſie in ihrer Zurückhaltung trotz wüſter Beſchimpfungen der Menge bis zum Aeußerſten gegangen iſt. 5 5 zahlen, würden die Vereinigten Staaten die Ermächti⸗ guna zu einer deutſchen Anleihe erteilen, die zum größten Teil in den Vereinigten Staaten aufgenommen werden ſoll. Zweck der Anleihe ſei nicht ſo ſehr, der deutſchen Induſtrie einen Teil der inneren fiskaliſchen Anleihe zu erſparen. der ſich Deutſchland unter⸗ werfen müſſe, als vielmehr die deutſche Regierung in den Stand zu ſetzen. Ordnung in ihrem eigenen Haushakt zu fchaffen. um die Währuna beſtändia zu machen und Nahrunasmittel zukaufen. In politiſchen und Geſchäftskreiſen ſoll die Meinung allgemein dahin gehen, daß im Anſchluß an die Sachverſtändigenkonferenz es zu einer Wirtſchaftskonferenz kommen werde. Der New⸗ Nork Herald behauptet auch. daß die Kredite für Ausfuhr von 50 Millionen Buſhels Getreide, über die geſtern berichtet wurde, aus der vorerwähnten Anleihe entnommen werden folle die engliſche politik Der Unterſtaatsſekretär des Aeußern, Sir Neill, erklärte, er freue ſich außerordentlich, daß die Einladung zur Prüfung der Zahlungsfähigkeit Deutſchlands von den Franzoſen ange⸗ nommen worden ſei. Es beſtehe daher augenblicklich eine ſehr große Hoffnung, daß eine neue Lage durch eine Vereinbarung her⸗ beigeführt werde. Ob es ſich ermöglichen laſſen werde, in der nahen Zu auch nur einen Teil der Reparationen zu er⸗ faſſen, die Engtand und Frankreich für die Schäden des Krie ſeſchuldet würden, könne man augenblicklich kaum ſagen. G21 mdlage der Außenpoütik der jetzigen britiſchen Regierung ſei die Aufrechterhaktung der Entente mit der größtmög⸗ lichſten Herzuichteit. 88„ Die„Sunday Times“ veröffentlicht einen Artikel des eng⸗ liſchen Arbeiterführers, Ramſay Macdonald, über die äußere Politik. Die engliſche Arbeiterpartei, ſagt er, dürfe vor der Ver⸗ antwortlichkeit gegenüber Deutſchland nicht zurückweichen. Alle Er⸗ eigniſſe der letzten Zeit hätten gezeigt, daß die Sieger gegenüber dem früheren Feind Verantwortichkeſt hätken. England müſſe zu⸗ ſehen, daß das deulſche Volk nicht verſklapt werde. England könne ſich nicht ſicher fühlen, wenn irgendeine Macht in der Lage ſei, den Kontinent zu beherrſchen und werde daher fortfahren, on einem Gleichgewicht der Mächte intereſſiert zu ſein. 3 5 Wien, 28. Okt. Die Geſellſchaft der Autoren, Komponiſten und Muſikverleger beſchloß in ihrer heutigen Generalverſammlung, einen Prozentſatz der diesjährigen öſterreichiſchen Konzert⸗Tantieme eines jeden Mitgliedes der Geſellſchaft den notleidenden Kollegen im Deutſchen Reiche zu widmen und eine vor⸗ tiaten Sachverſtändigenkonferenz feſtgeſetzten Reparationen zu be⸗ läufige Anzahlung von zehn Millionen Kronen zu dieſem Zwecke zuzuführen. 8 5 7 77 en maßgebenden Berliner Stellen Ausdruck geben, die auch hier Ddie Separatiſtenbewegung Erlaß der Reichsregierung an die Beamien UI Berlin, 29. Okt.(Von unſerm Berliner Büro.) In einem ſo⸗ eben ergangenen Erlaß der Reichsregierung wird die Be⸗ amtenſchaft des beſetzten Gebiets darauf hingewieſen, daß ſie unter keinen Umſtänden ſich den Separatiſten unterordnen, noch ihnen gegenüber eine Treueverpflichtung eingehen dürfe, eben⸗ ſowenig dürfte den Separatiſten Geld geliefert werden. Ein Verſtoß gegen dieſe Verordnung würde die ſchärfſten Folgen für die Beam⸗ ten nach ſich ziehen, denen andererſeits unbedingte Sicher⸗ heit garantiert wird für perſönliche Nachteile, die ſich aus ihrem Verhalten ergeben. Allerlei„Heldentaten“ In Duisbura ſtellte ſich der von den Sonderbündlern zum Oberbürgermeiſter ernannte Engel, ein wegen ſchmutziger Ge⸗ ſchichten beim chriſtlichen Metallarbeiterverband weggeſagter Sekre⸗ tär, unter den Schutz des belgiſchen Ortsdelegierten, da die Geld ver⸗ langenden Erwerbsloſen ihn bedrängten. 150 Mann ſeiner Leib⸗ garde wurden nach einem Einbruch in die Kleiderkammer der ſtädti⸗ ſchen Polizei eingekleidet. In der Stadt kam es vor der Tonhalle, dem Hauptquartier der Sonderbündler, zu Zuſammenſtößen, wobei vier Perſonen verletzt wurden, da die Separatiſten auf jeden ſchoſſen, der ſich blicken ließ. Die Erwerbslofen verlangten ſtürmiſch den Rücktritt Engels, worauf dieſer ſeine Polizei auf die Maſſen ſchießen ließ. Dabei wurden ſechs Perſonen ver⸗ wundet. Das Büro der Separatiſten wurde von Arbei⸗ tern geſtürmt, welche die Separatiſten durch Türen und Fen⸗ ſter hinauswarfen. Auch in der Innenſtadt kam es zu blutigen Zu⸗ ſammenſtößen. In Düſſeldorf wurde eine Abteilung der blauen Polizei, die zur Verhinderung der im Gang befindlichen Plün⸗ derungen von Lebensmitteltransporten ausgerückt war, in der Kölner Straße in der Nähe des Marktplatzes mit Steinen beworfen. Bald entſpann ſich ein xegelrechtes Feuergefecht gegen die Beamten; auch Handgranaten wurden geworfen, wodurch fünf, darunter einige ſchwer verletzt wurden. An anderen Stellen der Stadt haben die Plünderungen von Lebensmitteln ihren Fort⸗ gang genommen. Die Polizei iſt zu ſchwach, um den Plünderungen Einhalt zu tun. Der Berichterſtatter der„Chicago Tribune“ in Düſſeldorf be⸗ richtet, daß die ſeparatiſtiſche Bewegung im Norden des Rhein⸗ landes zum völligen Stillſtand gelangt ſei. Die Separa⸗ tiſten hätten auch Duisburg noch im Beſitz, wurden dort aber öffentlich von belgiſchen Bajonetien beſchützt. In Düſſeldorf erwarte man jede Nacht einen ſeparatiſtiſchen Angriff. Die Franzoſen hätten vorgeſtern abend der entwaffneten blauen Polizei die öffentlichen Gebäude übergeben mit dem Befehl 0 nicht zuverteidigen wenn ſie angegriffen würden.( Die durch das W..B gemeldete Beſetzung des Stadt⸗ hauſes in Mainz trifft, wie wir von beſtunterrichteter Seite erfahren, micht zu. Das Gerücht entſtand durch die Tatſache, daß die Franzoſen eine Durchſuchung des Stadthauſes vornahmen, die aber pöllig ergebnislos verlief. Während dieſer Durchſuchung am Samstag hatten die Franzoſen allerdings den Platz vor dem Stadt⸗ hauſe abgeſperrt. Jranzöſiſche„Neutralität“ Der Zentrumsabgeordnete, Oberregierungsrat Dr. Heß, der Stellvertreter des ausgewieſenen Regierungspräſtdenten in Kob⸗ lenz, wurde non den Franzoſen verhaftet und ins Militär⸗ gefängnis geſchafft, weil er durch die Verteidigungsmaßnahmen die Bevölkerung„beunruhigt“ habe.— Den Mainzer Tages⸗ zeitungen wurde die Veröffentlichung eines Aufrufes der poli⸗ tiſchen Parteien der Stadt Mainz, der ein Treugelöbnis zum Reiche und zum Volksſtaat Heſſen darſtellte, von den Franzoſen verboten. Dagegen mußte der„Mainzer Anzeiger“ einen Aufruf der Separatiſten bringen, in dem es an Verſprechen nach allen Seiten nicht fehlt. In der vergangenen Nach! gegen 3 Uhr wurden in Bing en die öffentlichen Gebäude, Bürgermeiſterei, Kreisamt, Poſt und Reichsbank von auswärtigen Separatiſten beſetzt. Der deutſchen Polizei wurde von der behõ gebrauch unterſagt. Ddie ſchwer bewaffnet()) England als„Kurator“ der Rheinlande Der diplomatiſche Berichterſtatter des„Daily Telegraph⸗ ſchreibt, die Frage der ſeparatiſtiſchen Bewegung im Rheinland, die von dem britiſchen Kabinett erörtert worden ſei, verurſache den engli⸗ ſchen Miniſtern ernſte Beſorgnis. Es ſei beſchloſſen worden, die In⸗ ſurgentenbande nicht in die britiſche Zone hineinzulaſſen und keine eparatiſtiſche Bewegung anzuerkennen. Man ſei der Anſicht, daß Großbritannien als Beſatzungsmacht auf Grund des Verſailler Ver⸗ trages, augenblicklich in der Stellung eines Kurators für das von ihm beſetzte Gebiet ſei, das Deutſchland ebenſo wie es übernam⸗ men wurde. zurückerſtattet werden müſſe, ſodaß der Status quo wäh⸗ rend der Beſetzung aufrecht erhalten werden müſſe. Die britiſchen Zivil⸗ und Militärbehörden im Rheinland ſeien angewieſen worden,. in dieſem Sinne zu handeln ohne Rückſicht darauf, ob die franzöſi⸗ ſchen und belgiſchen Behörden ein abhängiges Rheinland oder eine unabhängige Pfalz anerkennen oder nicht. Ebenſo beſtehe kein Ab⸗ ſicht. der franzöſiſch⸗belgiſchen Regie die Kontrolle über die deutſchen Beamten und Eiſenbahnen im Kölner Gebiet, die bis ſetzt äußerſt lonal mit den britiſchen Behörden zuſammengearbeitet hätten. zu 5 Letzte Meldungen eeee eee Anterrichts in Südtirol en, 29. Okt. Ra eldungen aus Innsbruck iſt die Ver⸗ ordnung der italieniſchen Regierung über die Einſtellung des deut⸗ ſchen Unterrichts in Südtirol bereits erſchienen. Sie hat in allen Volksſchuſen mit Beginn des laufenden Schulſahres in der erſten Klaſſe Platz u greifen. Der Unterricht wird nur in italieniſcher Sprache erkeilt, in deutſcher g ſenfalls in Nebenſtunde n. Im nächſten Jahre erfolgt der Unterricht auch in der zweiten Klaſſe ee Sprache und ſo weiter in den folgenden Jahren vordri Mainz, 29. Ott. In der vergangenen Nacht iſt eine be⸗ waffnete Bande in die Druckerei eingedrungen, in der ſtäbtiſches Rotgeld hergeſtellt wird und raubte Notgeldſcheine über je 100 Milliarden Mark, die die Nummern von 48 001 an tragen. Da die Scheine nicht ordnungsmäßig ausgegeben worden ſind und ven der Stadt noch nicht in den Verte brocht wurden ſind ſie jetzt ungültig ertct— 5 7 1 1 98—— 5 Maanheimer General-Anzeiger(Abend⸗ Ausgabe) Montag, den 29. Oktober 1923 Seite. Nr. 498 Städtiſche Nachrichten Goloͤlöhne in Mannheim Von Arbeitgeberſeite wird uns geſchrieben: Vor einigen Monaten wurde zwiſchen den Organiſationen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer eine ſehr lebhafte Diskuſſion über die Schaffung wertbeſtändiger Löhne geführt. Auch die Preſſe hat ſich damals eingehend mit dieſer Frage beſchäftigt. Man hat dann ſpäter auch praktiſch an dieſem Problem herumgedoktert, ohne daß irgendwo eine befriedigende Löſung gefunden wurde. Das kam daher, weil wertbeſtändige Lohntärife das Vorhandenſein wert⸗ beſtändiger Zahlungsmittel vorausſetzen, andernfalls eine Wert⸗ beſtändigkeit der Entlohnung nicht herbeigeführt werden kann. 95 Die Goldlohnfrage iſt nun wieder in ein akutes Stadium ge⸗ treten, und zwar umſo plötzlicher, als ſich herausſtellte, daß es einfach techniſch nicht möglich ſein wird, den Bedarf an Zahlungsmitteln in Papiermark für die Lohn⸗ und Gehaltszahlung herzuſtellen. Aus dieſem Anlaß hat das Reich den Druck der Goldanleihe⸗ ſtüche beſchleunigt und haben die einzelnen Länder mit großer Eile wertbeſtändige Anleihen herausgegeben. In der Sorge, Daß auch dadurch die Zahlungsmittelnot nicht behoben werden kann, haben außerdem in vielen großen Städten Induſtrie und Handel eigenes, wertbeſtändiges Notgeld ausgegeben. Zu der letzteren Aushilfe iſt man in Mannheim vorläufig nicht geſchritten, weil die badiſche Regierung für die Lohn⸗ und Gehaltszahlung an Angeſtellte und Arbeiter einen Poſten der badiſchen Goldſchatzanweiſungen zur Verfügun geſtellt hat und die Reichsbank ſo viele kleingeſtückelte Gold? amleihe nach Mannheim bringen will, daß zu einem großen Teil die Lohnzahlung in dieſer Woche ſichergeſtellt werden kann. Die Goldſchatzanweiſungen des Landes Baden werden nur gegen Hingabe von Deviſen ausgegeben. Dagegen kann die Reichs⸗ goldanleihe mit Papiermark zum Tageskurſe gekauft werden. Wenn Handel und Induſtrie angeſichts des Mangels an Zah⸗ lungsmitteln in Papiermark und deren immer geringer werdenden Eigmung für die Zwecke der Entlohnung zu Goldlohntarifen im Verein mit wertbeſtändigen Zahlungsmitteln übergehen und in gerechter Würdigung der Lage der Arbeitnehmerſchaft von ſelber reit ſind, wertbeſtändiges Notgeld herauszugeben, müſſen ſie aber auch andererſeits die Forderung aufſtellen, daß die Gewerk⸗ ſchaften in ihren Goldlohnforderungen bei dem Ab⸗ ſchluß der Tarifverträge vernünftiges Maß halten, wenn nicht neue ſchwere Gefahren für Volk und Wirtſchaft entſtehen ſollen. Es wird in dieſen Tagen darauf ankommen, einen Lohn in Gold⸗ mark zu vereinbaren, der auch wirtſchaftlich tragbar iſt. Durch die Auszahlung des Lohnes in wertbeſtändigen Zahlungs⸗ mittein werden Arbeiter und Angeſtellte gegenüber dem Zuſtand in den letzten Monaten einen enormen Vorteil haben, der andererſeits auch den Produzenten infolge der Verbeſſerung der Kaufkraft großer Maſſen zu Gute kommt. Wenn auch die wirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſe es nicht geſtatten, dem Arbeitnehmer den vollen Goldlohn der Vorkriegszeit zu gewähren, ſo wird M durch die Wertbeſtändigkeit der Entlohnung ſeine Kaufkraft weſentlich gehoben, und es kann die Folge davon ſein, daß eine gewiſſe Belebung in dem Ge⸗ ſchäftsverkehr eintritt, die auch wieder auf die Beſchäftigung der Induſtrie günſtigen Einfluß hat. 5 5 Aus dem Geſagten ergibt ſich, daß es gänzlich abzuleh⸗ nen iſt, bei der Schaffung von Goldlöhnen den ſogen. Gelldent⸗ wertungsfaktor auf dem Weltmark in Betracht zu ziehen. Zu⸗ gegeben werden muß, daß der Preis von lebensnotwendigen Waren, die aus dem Weltmarkt genommen werden, ſich gegenüber den Frie⸗ denspreiſen durchaus verſchieden entwickelt hat und zum Teil über dem Friedenspreis ſtehen. Dafür ſtehen aber die Preiſe von In⸗ landsprodukten, die für die Ernährung grundlegend ſind, zu einem großen Teil noch unter den Friedensgoldpreiſen. Ange⸗ wandt auf die für die Lebenshaltung der breiten Schichten des Volkes Aukand e in Frage kommenden Produkte iſt auch heute noch die Inlandskaufkraft der deutſchen Mark noch größer, als die Kaufkraft der Goldmark auf dem Weltmarkte. Insbeſondere aber iſt nicht zu vergeſſen, daß wenigſtens z. Zt. noch der Aufwand für die Wohnung in Gold einen verſchwindenden Bruchteil der hierfür in der Vorkriegszeit notwendigen Ausgaben darſtellt. Das Ergebnis genauer Unterſuchungen über dieſe Frage wird zweifellos die Feſtſtellung ergeben, daß ein Nominallohn in Gold im der Höhe der Vorkriegsentlohnung einen höheren Reallohn bedeuten würde, als er im Frieden beſtanden hat. Endlich muß auf die Notwendigkeit einer Einſchränkung im Verbrauch genüber der Vorkriegslebenshaltung hingewieſen werden, die Nae den verlorenen Krieg und was damit im Zuſam⸗ menhang ſteht, bedingt iſt. Bei der Schaffung von Goldlohntarifen wird die Frage der Entlohnung der ungelernten Arbeiter die meiſten Schwierigkeiten bereiten, weil der Lohn der Ungelernten heute 4 gegenüber der Vorkriegszeit und gegenüber dem Lohn der gelernten 5 wertbeſtändigen Zahlungmitteln deſtn e Abbau der Demobilmachungsbeſtimmungen und eine vernünftige Handhabung des fſlahren, können wir mit der Einführung von Goldlohntarifen mit Facharbeiter unverhältnismäßig hoch geſtiegen iſt. Bei der Gold⸗ tarifbildung wird man allerdings dem Ungelernten, der im Frieden mit ſeinem Einkommen an der Grenze des Exiſtenzminimums ge⸗ ſtandn hat, einen höheren Bruchteil ſeines Friedenslohnes geben müſſen, obwohl bei der neuen Tarifbildung auf eine Ver⸗ größer ung der Spanne zwiſchen den Löhnen der gelernten und ungelernten Arbeiter hingewirkt werden dürfte. Dieſe Spanne betrug vor dem Kriege bis zu 50 Proz. Auch werden die Unter⸗ ſchiede zwiſchen Erwachſenen und Jugendlichen wieder zu vergrößern fſein. 88 muß bei einem Vergleiche mit den Friedensver⸗ hältniſſen die Frage der Arbeitsleiſtung und der Arbeitszeit berück⸗ ſichtigt werden. Hoffentlich trägt die Auszahlung des Lohnes in die aus pfychologiſchen Gründen zu erklärende perſönliche Minderbeiſtung, die gerade in der Zeik des Währungszerfalles beſonders kraß hervorgetreten iſt, wieder auf eine Volleiſtung zu heben. Wenn dann noch durch den Betriehsrätegeſetzes die unproduktiven Laſten der induſtriellen Betriebe eine Verminderung er⸗ wertbeſtändiger Entlohnung einen verheißungsvollen erſten Schritt zum . ſchaften, in dieſem 15 Geſichtspunkten Verſtändnis entgegenbringen; 1 8 9 müſſen, enlß Wiederaufbau wagen. Es kann aber nicht dringend genug gewünſcht wer⸗ daß die Oeffentlichkeit, und vor allem die Gewerk⸗ 125 7 1115 5 ir o überaus kritiſchen Zeitpun en dieſen andernfalls daß— die Forderung nach vollen beſteht die Gefahr, von denen die Arbeitnehmerſchaft eine Be⸗ Gold⸗Friedenslöhnen, freiung aus ſchwerer Notlage erhoff ſelber auswirken muß. Rentenpfennige. Amtlich wird mitgeteilt: Mit der Prägung der Münzen füür Rentengeld iſt begonnen worden. Es werden ge⸗ 15 Wbafer, 1, 2, 5, 10 und 50 Rentenpfennigſtücke. Im alle Borhereitungen getroffen, damit die Rentenbank demnächſt ihre prak⸗ tiſche Tätigkeit aufnehmen kann. Insbeſondere ſchreitet der Druck der Rentenbankſcheine, die durch Goldrentenbriefe voll gedeckt ſein vorwärts. Die Arbeiten für die Goldrentenbank wer⸗ den mit großer Beſchleunigung durchgeführt. *Starke Naßenher ae aus Gründen der Kohlenerſparnis. werden vom 12. November ab bei der Reichsbahn vorgenommen. ddfie Schläſſelzahl der Reichsbahn är den Perſonen- und Ge⸗ bväckverkehr iſt, worauf wir nochmals aufmerkam machen, auf ſechs Milliarden erhöht worden. Eine Fahrt nach Heidelberg koſtet nun⸗ mehr 4. Klaſſe 3 Milliarden, 3. Klaſſe 3,78 Milliarden Mark. Scemeſterbeginn an der Handels-Hochſchule Mannheim. Die Hauptimmatrikulation der Studierenden zum Winter⸗ Semeſter findet Donnerstag, 1. November, vormittags 10 Uhr, in der Aula A 4, 1 ſtatt. Die Vorleſungen und Uebungen werden am da⸗ Selz, der als Nachfolger von Profeſſor Dr. Peters auf den Lehr⸗ ſtuhl für Philoſophie, Pſychologie und Pädagogie berufen worden iſt, künbiat für das Winter⸗Semeſter die folgenden Vorleſungen an: Ge⸗ ſchichte der neueren Philoſophie 1(zweiſtündia): Einführung in die Puüädagogit leinſtündia) und Pfychologie der Perfönlichkeit(zwei⸗ 7 * 8 W ee eee eeee 3 Mayer, Hugo Voiſin und K. H. 700 den letzten Beſtand unſerer in Wirtſchaft erſchüttert und ſich ſchließlich doch gegen die Arbeitnehmer rauffolgenden Tage planmäßig aufgenommen.— Profeſſor Dr. Die neuen Fleiſchpreiſe, die für die nächſten Tage gelten, wur⸗ den unter Zugrundelegung der heutigen Viehpreiſe von der Kommiſ⸗ ſion der Fleiſcherinnung wie folgt feſtgeſetzt: Rindfleiſch 1. Sorte 24 Milliarden, 2. Sorte 20 Milliarden, 3. Sorte 16 Milliarden, Kalb⸗ fleiſch 24 Milliarden. Ein Schweinefleiſchpreis wurde nicht feſtgeſetzt. „Leichenfledderer. Die Leiche des bei den Unruhen getöteten Joſeph Jütterer wurde bis zur Abholung folgender Sachen be⸗ raubt: Eine ſilberne Remontoiruhr mit verziertem Rückdeckel, weißem Ziffernblatt mit römiſchen Zahlen, einer rötlichgelben Lederbrief⸗ mappe mit neun Millionen Mark Inhalt. Ferner wurde der Leiche des Adam Baumann eine ſilberne Armbanduhr, eine Zigaretten⸗ maſchine und eine ſchwarzlederne Aktentaſche abgenommen. Um ſach⸗ dienliche Mitteilungen erſucht die Polizei. Raub. In der Nacht zum 17. Oktober zwiſchen 1 und 2 Uhr, wurde auf dem Kaiſerring beim Bismarckdenkmal ein junger Mann von hinten niedergeſchlagen. Dabei wurde ihm ſeine braunlederne Brieftaſche mit nahezu zwei Milliarden Mark Inhalt entwendet. Als Täter wird ein Mann in den 30er Jahren bezeichnet, der 1,56 Meter groß iſt und dunklen Ueberzieher und ein dickes, wollenes Halstuch trug. * Ein Jopfabſchneider treibt hier ſein Anweſen. Dieſer Tage wurde einem 12 Jahre alten Mädchen im Hauſe Schwetzingerſtraße Nr. 156 ein Teil der Haare abgeſchnitten. Der Täter iſt etwa 30 Jahre alt, 1,70 Meter groß, ſchlank, hat ſchwarzes Haar. ſchwarzes Schnurrbärtchen, trug grüne Klappmütze und dunkle Kleidung. *Süßer Diebſtahl. In der Nacht zum 26. Oktober wurden aus einem Verkaufsladen in der Waldhofſtraße im ganzen 369 Tafeln Schokolade, Pralinen und 16 Päckchen ſchwarzer Tee entwendet. * Ertragreiche Kellerdiebſtähle. Nachts wurden aus einem Keller in der Emil⸗Heckelſtraße ein dunkelgelber Steintopf mit 15 Pfund Butterſchmalz, ein graublauer Topf mit 5 Pfund Schweine⸗ ſchmalz, ein Eimer mit 30 Pfund Butterſchmalz, zwei Steintöpfe mit 10 Pfund Schweineſchmalz, vier Doſen Oelſardinen, 26 Doſen ge⸗ zuckerte Milch, eine Doſe mit 6 Pfund Cornetbeef, vier Flaſchen alatöl und 130 Eier entwendet, ferner aus einem anderen Hauſe in der gleichen Straße ein Steintopf mit 60 Eiern. * Vandalismus an Beleuchkungskörpern. Zum zweitenmal in wenigen Wochen iſt das aroße Straßen⸗Transparent der Künſtlerſpiele Libelle vor O 7, 8. mutwillig durch Stein⸗ würfe zerſchlagen worden. Die Direktion hat zur Ermittelung der Täter die außerordentlich hohe Belohnung von 300 Milliarden ausgeſetzt.(Siehe Anzeige im heutigen Mittagsblatt.) Marktbericht Die Zufuhr war heute recht gut. Beſonders Gemüſe und auch Kartoffeln waren reichlich vertreten. Obſt war etwas ſchwächer an⸗ geboten, konnte jedoch der Nachfrage genügen. Gering war der Markt mit Eiern und Butter beſchickt. Der Fiſchmarkt war für einen Mon⸗ tagsmarkt gut, desgleichen der Geflügelmarkt. Die Preiſe haben wie⸗ der beträchtlich angezogen. elbutter hat den Preis von 40 Milliarden erreicht. Für ein Ei mußten 3 Milliarden bezahlt werden. Deae die amtlich ermittelten Preiſe für das Pfd. in Millionen ark: Kartoffeln 500—600(450—500 am Samstag), Weißkraut—600 (—400), Rotkraut—1000(500—1000), Wirſing—800.(—800), Karotten—800(—700), Blumenkohl—8000(1000—8000), Zwie⸗ beln—1500(—800), Mangold—1000(—500), Endivienſalat —2000(—600), Kopfſalat 100—500(250—800), Rettiche das Stück 300—5000(300—1000), Kohlrabi 100—1000(—700), Spinat 800 bis 2000(600—1500), Tomaten 800—2000(500—300), Bohnen 1000 bis 2500, Eier 2,5—3 Milliarden(—), Süßrahmbutter 34—40 (24—32), Landbutter 32(24—26), Birnen—5,5(1,5—2,5), Aepfel —5(1,2—), Quitten 5, Nüſſe—5(), Kaſtanien—5(), Schell⸗ fiſche mittlere und kleinere 4,5(2,5—), Corbonadfiſch 5, Kabeljau 4,5(4,5), Seezungen 4,5, Stockfiſche 6(), Aale 15(15), Hechte 14 (14) Breſem—10(—10), Backfiſche 6(), altes lebendes Geflügel das Stück: Hahn und Huhn 35—50(25), junges Geflügel lebend, das Stück Hahn(10—25), Hühner 30(30), Enten(30—40), Gänſe 60—130 50), geſchlachtetes Geflügel: Hahn und Huhn das Stück 30—50(14 is 15). Gänſe das Pfund 16—20, Reh 20—25(11—12), Haſen 10 bis 12(10—12 Milliarden). 125 Veranſtaltungen * Die„bunten Sträuße“, die geſtern abend im Roſengarten überreicht wurden, hatten nicht vermocht, den Nibelungenſaal zu füllen. Auf der Empore waren noch viele Plätze frei und das Par⸗ terre wies ebenfalls klaffende Lücken auf. Sind vielleicht die Ein⸗ trittspreiſe ſchuld daran, daß ſelbſt die auf Maſſenbeſuch eingeſtellten Darbietungen nicht mehr ziehen? Der geſtrigen Vortragsfolge iſt Stil und Gediegenheit nachzurühmen. Im erſten Teil wechſelten Geſang, Muſik und Tanz. Helmut Neugebauer ſpendete u. a. den Auftritt des Barinkay aus dem„Zigeunerbaron“ mit ſo großem Erfolge, daß er Dacapo ſingen mußte. Ebenſo rauſchend war der Beifall, als er in Gemeinſchaft mit Marga Mayer, die mit ihrem hellen, kräftigen Sopran einen ſehr günſtigen Eindruck machte, das Duett„Wer uns getraut“ vortrug. Gretel Neſtler iſt eine Tänzerin, die heute ſchon viel zu ſagen hat. Am beſten ſcheint ihr das Genre zu liegen, in dem⸗ſie ſich recht temperament⸗ voll geben darf. Da ſie nur Johann Strauß⸗Weiſen tanzte, war ein abſchließendes Urteil bilden. Jugendlichkeit, Anmut und ſchöne Körperformen trugen neben den beachtenswerten künſtleriſchen Qualitäten zu dem trefflichen Geſamteindruck bei, den die Tänze hinterließen. Das Hausorcheſter ſpielte unter Karl Eberts ſtraf⸗ fer Leitung fein nuancierend und rhythmiſierend, nur, wie uns manchmal dünkte, nicht leichtbeſchwingt genug. Der zweite Teil des Abends brachte den unverwüſtlichen Einakter„Geburts⸗ tag“ des unvergeßlichen Lokalpoeten Jakob Strauß, der infolge der ausgezeichnetlen Wiedergabe durch Eliſe Delank, Marga Schaeffler den gewohnten großen Heiterkeitserfolg erzielte. Gerichts zeitung Mannheimer Schwurgericht (Siebenter Tag) Verurteilung wegen verſuchten Totſchlags eines 16jährigen Mädchens. Mannheim, 29, Okt. Die Sitzungen des Schwurgerichts wurden heute vormittag halb 9 Uhr dpradtielt Das Gericht ſetzt ſich wie folgt zuſammen: Vorſitzender: Landgerichtsdirektor Dr. Bodenheimer, eiſitzer: die Landgerichtsräte Dr. Strauß und Roſt, Vertreter der Anklage: Staats⸗ anwalt Dr. Luppöl d. Verteidiger des Angeklagten iſt Rechtsanwalt Dr. Neumann. Zu der Verhandlung ſi nd 3 Sachverſtändige und 15 Zeugen geladen. Der Angeklagte Johann Schaaf, Taglöhner aus Feudenheim, iſt am 26. Dezember 1902 geboren. Die Anklage lautet auf verſuchten Lot⸗ ſch—— 1 der 18jährigen Ella Goos, Tochter des Werkmeiſters Goos elegen. taf iſt ſammenkunft mit derElla Gockh und dem Angeklagten am 6. April 1923 hat Schaaf dem Mädchen zwei Schüſſe in den Kopf gefenert. Ferner hat er mit der Waffe die Goos auf den 75 geſchlagen, ſie gewürgt und verſucht, ſie in den im ſog. Hellerloch befindlichen Teich Feen Schaaf war einer der beſten Schüler ſeiner Klaſſe. Nach ſeiner tlaſſung aus der Schule wurde er in der Bäckerei Leiner in Manuheim. Der Meiſter ſchilderte Schaaf als einen fleißigen, aber, jäh⸗ zornigen Menſchen. Im Sommer 1921 lernte der Angeklagte die Ella Goos kennen, mit der er zunächſt Bekanntſchaft und dann ein feſtes Verhältnis anfing, das über 1 Jahr dauerte. Er gibt zu, daß er die Ellg heiraten wollte. Es gab des Aergerniſſe und Zerwürfniſſe zwiſchen den beiden. Schließlich ſchrieb ihm die Goos einen Abſagebrief. Schaaf nahm den Brief und legte ihn mit einem Revolver auf den Tiſch in der Wohnung der Goos; er drohte Feaſch ſich das Leben zu nehmen, wenn ihm die Ella untreu werde. 13 aſtnacht 1923 hatten die beiden wieder Streit, in deſſen Verſolg Schaaf aus dem Hauſe der⸗Goos verwieſen wurde. Das Mädchen ging Schaaf aber nach worauf beide beſchloſſen, gemeinſam in den Tod zu gehen. Zuvor aber wollten ſie das Leben no cheinmal genießen. Zu dieſem Zwecke machten ſie eine Vergnügungs⸗ reiſe nach Steinsfurt und Heilbronn zu Verwandten. Von einem Selbſt⸗ mord wurde während der ganzen Reiſe nichts geſprochen. Die Eltern der Goos duldeten hierauf den Verkehr der beiden wieder. 145 räder, die der Ella und deren Mutter gehörten. Er zahlte davon Schul⸗ den und kaufte auch Schokolade für Ella. Mit dem Reſt des Geldes machte der Angeklagte eine Spritztour nach Wilhelmshaven. Als das Geld alle war, kam er wieder zur Ella nach Wohlgelegen, doch waren deren Gefühle für 7 5 erkaltet. Am Gründonnerstag nachts kam er zimmer der fahren laſſe. ſie berußigt. 3 ſ. + Als er ihr ſag te, 25 da er zur Re ichswehr gehen wollte, w ar beruhigt eitda gecen 9 Uhr, machten die beiden ſeit 10. Aprif 1923 in Haft. Bei einer Zu⸗ Schaaf entwendete ſpäter der Familie Goos zwei Damenfahr ⸗ d einen Spaziergang in der Richtung nach Wohlgelegen, wobei ſie ſich am Rande des Hellerloches niederſetzten. Plötzlich feuerte der Angeklagte zwei Schüſſe auf das Mädchen, würgte ſie am Halſe und verſuchte, ſie in das Waſſer des Hellerloches zu werfen. Dabei rief ihr Schaaf wiederholt zu, daß ſie ſter ben müſſe. Als ein Radfahrer in Sicht kam, ſprang dieſem die Goos entgegen, während Schaaf flüchtete. Die Goos kam ins Kranken⸗ haus, wo ſie den ganzen Tag bis 7 Uhr abends bewußtlos lag. Ein Schuß war in die linke Schläfe, der andere zwiſchen Nacken und Hinterkopf eingedrungen. Beide Kugeln konnten entfernt werden. Bereits am anderen Tag wurde Schaaf fertgenommen. Er lag im Bett mit dem Bild der Goos in der Hand. Der Gefängnisarzt Dr. Götzmann bezeichnete den Schaaf als einen erblich belaſteten, hyſteriſchen Menſchen, der aber ſtraf⸗ rechtlich für ſeine Tat voll verantwortlich iſt. Schaaf ſpricht ziemlich ausführlich und mit großer Zungenfertigkeit. Er beſtreitet zunächſt, daß er immer mehr ſein wollte, als er war, auch habe er ſich niemals für ein Findelkind oder für einen gelernten Bäcker aus⸗ gegeben. Dagegen wollte die Ella hoch hinaus. Dieſe habe ihn wiederholt auf die Probe geſtellt und ihn verrückt gemacht. Ste habe ihm geſchrieben, daß die ganze Hingabe nur Heuchelei ſei. Zu dritt, Irma Goos und Ella und er, hätten ſie den Plan gefaßt, ſich zu ver⸗ giften. Später ſeien ſie einmal zu viert im Bett gelegen. Als er mit Ella, die ſo vergnügungsſüchtig war, daß er nicht einmal ſeine Schuhe reparieren laſſen konnte, die Vergnügungs⸗ fahrt nach Heilbronn machte, habe es dieſe auf ein Fräulein Kappen⸗ höfer aus Frankfurt abgeſehen. Er wurde als der Bruder der Ella ausgegeben und als Alfred Schuſter vorgeſtellt. Ella gab ſich als Nelli Schuſter aus. Die Ella hatte es auf das Geld der Dame abgeſehen. Auf die Frage, warum er dieſe Sache dem Gericht bisher verſchwiegen habe, erwiderte der Angeklagte, daß er ſie bis zuletzt aufgehoben habe. Als der Vorſitzende auf den kritiſchen Abend des 6. Aßril zu ſprechen kommt, verſagt merkwürdigerweiſe das ſonſt recht gute Gedächtnis des Schaaf. Er weiß nur ſoviel, daß ſie ſich geſetzt, gelacht und ſich geküßt haben. Dann habe es ihm vor den Augen geflimmert, er habe Wolken ge⸗ ſehen und nicht mehr gewußt, wo er ſei und was er mache. Den Revolver habe er zufällig in der Hand gehabt. Die Vernehmung von Hauptlehrer Enderlin und Pfarrer Mutſchler⸗Feudenheim ergab ein günſtiges Zeugnis für Schaaf. Werk⸗ meiſter Goos hat an dem Angeklagten niemals ein großſpuriges Ver⸗ halten wahrgenommen. Er wußte von dem intimen Verkehr ſeiner Tochter mit dem Angeklagten. Auf die Frage des Vorſitzenden, warum er dieſen Verkehr denn duldete, meinte der gedankenloſe Zeuge, naiv daß er nichts dabei gefunden hat, weil es ein feſtes Verhältnis war. Auf dieſe ſehr eigenartige, eine merkwürdige ſittliche Auffaſſung verratende Be⸗ merkung des Zeugen ſtellte der Vorſitzende feſt, daß man darüber auch anderer Anſicht ſein könne. Frau Goos hat keine Urſache, das Zeugnis zu verweigern. Sie ſchildert den Schaaf als einen furchtbar eifer⸗ ſüchtigen Menſchen, obwohl kein Grund dazu vorlag. Gemeinſam mit ihrem Mann beſtätigt ſie, daß ſich der Angeklagte zuerſt immer ſehr anſtändig benommen habe. Als er grob wurde, habe man ihm das Haus verwieſen. Die Ir ma Goos beſtreitet Selbſtmordabſichten mit ihrer Schweſter. Sie gibt zu, daß Schaaf einen Revolver auf den Tiſch legte und ſich zu erſchießen drohte, wenn der Abſagebrief ihrer Schweſter nicht zerriſſen werde. Ella Goos fbt in fließender Sprache ein Bild über ihr Ver⸗ hältnis mit Schaaf. Ihre Ausſagen gingen gegenüber denen des Schäaf weſentlich auseinander. te gibt an, den Schaaf nie geliebt zu haben. Beim Baden in Feudenheim hätte ſte den Schaaf kennen gelernt. Sie habe geglaubt, daß ſich die Liebe ſpäter einſtellen werde. Sie ſei von Schaaf wiederholt mit Totſchießen bedroht worden. Die Reiſe nach Heilbronn habe ſie nur deshalb mitge⸗ macht, weil ſie fürchtete, Schaaf nehme ſich das Leben. Sie beſtreitet auch mit aller Entſchiedenheit die Rolle, die ihr Schaaf gegenüber dem Fräulein Kappenhöfer 6 ů Das Gegenteil ſei richtig. Vom dem Fräulein K, habe man 10 für die Uhr erhalten. In Heidelberg habe ihr Schaaf zugemutet, auf der Straße auf und ab zu gehen, um Geld zu verdienen Von dem Verkauf der Fahrräder wußte die Zeugin nichts. Schaaf habe eine Reiſe nach Wilhelmshaven gemacht und nach der Rückkehr ihr erzählt, daß er dort ſeine frühere Geliebte ins Waſſer deworfen habe. Der Angeklagte habe die Zeugin wiederholt erſucht, Gelder beizubringen. Von der Rückreiſe nach Heilbronn habe Schaaf ihr nahegelegt, ihre Kleider zu verkaufen. Er habe ſie wiederholt ge⸗ würgt und bedroht. Briefe habe ſie nur geſchrieben, um den aufgeregken Schaaf zu beruhigen. Sie bezeichnet es als unwahr, daß man zu viert im Bett lag. Als Schaaf auf ſie geſchoſſen habe, ſeien beide den Abhang hinuntergefallen. Als Radfahrer gekommen ſeien, habe Schaaf ſie wieder gewürgt und am Schreien verhindert. Später ſei dann noch ein Radfahrer aufgetaucht, der ſie nach Feudenheim gebracht habe Auf die Frage, ob ſie wieder ein Verhältnis habe, verneinte ſie dieſes, da ſie mer en 19 4 ven eugenausſagen der Ella ruft der ſeklagte wiederholt mit lauter Stimme und theatraliſcher Geblde e ch l 7 21 ügn 2 5 Es iſt nicht wahr, was ſie ſagt! Schaaf ſchlägt auf die Anklagebank und bekommt ſchließlich einen Wutaufall, der aber wenig Eindruck macht, Gefängnisarzt Dr. Gö tz m ann hat bei den Beobachtungen des Schaaf feſtgeſtellt, daß der Angeklagte wiederholt Lach⸗ und Weinkrämpfe hatte, des öfteren mit erhobener Stimme ſprach und ſchauſpielerte. Sein Vater war Epileptiker und ſtarb mit 44 Jahren, die Mutter war geiſteskrank. Staatsanwalt Dr. Luppold verwies auf die heutige Jugend. Halb⸗ wüchſige Burſchen ziehen zigarettenrauchend mit halbwüchſigen Mädchen herum. Ella war damals 16 Jahre alt und hatte mit dem 19 Jahre alten Schaaf Umgang. Tragiſch und ſchlimm iſt die che deshalb, weil der Vater die Sache duldete. Dies iſt wirklichtraur igl Was ſoll aus ſolchen Leuten werden, wenn ſie ſich erſt heiraten? Wie wollen dieſe ihre Kinder erziehen und ſich Reſpekt verſchaffen? Die Eltern hätten ihrer Tochter den Verkehr unterſagen ſollen. Nach den Ausſagen der Sachverſtändigen iſt der Angeklagte vollſtändig zurechnungsfähig. Er iſt nur mild zu beurteilen. Die Schuldfrage iſt zu bejahen, ebenſo die Frage nach mildernden Umſtänden. Nach bald 6ſtündiger Verhandlung wird um viertel 3 Uhr das Urteil verkündet, das, nachdem die Geſchworenen die Schuldfrage wie mildernde Umſtände bejaht, auf eine Gefängnisſtrafe von 2, Jahren und 3 Monaten lautet. 6 Monate der Unterſuchungshaft werden ange⸗ rechnet. Kurz vor ſeiner Abführung ſinkt der Angeklagte auf die Bank und ruft:„Und das um Liebel“ Vieelleicht bildet dieſe Gerichtsverhand⸗ lung nicht nur für die Eltern der beiden Goos, ſondern auch für andere, die es angeht, ein dringendes Menetekel, in der ſittlichen Erziehung der Kinder die Zügel etwas ſchärfer anzuziehen. ch. Nus dem LCande 2: Schwetzingen, 28. Okt. Die Gendarmerie hat drei Männer aus Brühl und einen aus Ketſch verhaftet. die in einer Rheinauer Fabrik einen Wagen Kunſtdünger im Werte von 25 Billro⸗ nen geſtohlen hatten. 18585 heidelberg, 28. Okt. Dieſer Tage wurde die Auffindung einer Kindesleiche im Alter von 7 bis 8 Monaten am ſüdlichen Neckarufer gemeldet. An derſelben Fundſtelle wurde nun eine zweite Leiche im gleichen Alter eländet, ſodaß angenommen werden muß, daß es ſich hier um ein Zwillingspaar handelt. „Doſſenheim, 28. Okt. In den letzten Tagen berichteten wir, daß hier für den Zentner Tabakgrumpen 20—25 Milliarden bezahlt wurden. il den Landwirten der Preis zu nieder ſchien, wurden nur in ganz geringem Umfange gemacht. Vel einem neuerlichen Verwiegen der Grumpen wurde nun ein Preis von die Landwirte auch erhielten. „„Jweibrücken. 28. Okt. Hier erreichte geſtern das Hochwaſſer den Gefahrenpunkt. Gegen 5 Uhr nachmittags ertönte die Stur m⸗ glocke, um die Einwohnerſchaft auf das Herannahen der Fluten, die in gewaltigen Maſſen aus dem Schwarzbachtale heran⸗ rollten. aufmerkſam zu machen. Die ſtädtiſche Feuerwehr wurde alarmiert und bezog das Spritzenhaus zur Bereitſchaft. Die Rek⸗ tungskähne wurden an gefährdete leiſtungen vorbereitet. Das Waſſer trat zwar vereinzelt in den Stra⸗ ßen der Stadt aus, ging aber wieder zurück, ſodaß arößere Ueber⸗ ſchwemmungen innerhalb des eigentlichen Stadtgebietes nicht zu ver⸗ zeichnen waren, umſo ausgedehnter liegt die Umgebung unter Waſ⸗ ſer. Die Wieſentäler ſind zum Teil 100 Meter weit und viele Kilo⸗ meter lang mit Waſſer angefüllt. Raſende Ströme wühlen ſich in die N 15 die Ackererde mit den noch nicht abgeernteten Feldfrüchten mitgeſchwemmt. Geſtern haben i Regenfälle in der Weſtpfalz eingeſetzt. ee Wetternachrichten der Rarlsruher Landeswetterwarte Nachdem am Samstag und Sonntag das Wetter n iſt trüb geblieben iſt, hat eine deule nacht vorüberziehende Pruaſtsrung nebe Aut 257 amaſig ee gebracht. wieder Aufheiterung ein, da ſich über Mitteleuropa ein fl 22 7 a 17 75 60 5 89 auern wird. e Wetterlage bleibt jedoch n ändi Ozean eine neue Störung Machfalgt, och eeee Heute tritt bereits zoos und drohte ihr mit Erſchießen, falls ſie ihn Vorausſichtliche Wilterung für Diensiag bis 12 Uhr nachtsr trocken und heiter, Andert, ſchwache Luftgeregunmms. 1. in verſchiedenen Punkten 60 Milliarden pro Zentner bei ſofortiger Bezahlung verlangt, den — Stellen gebracht und alle Hilfe⸗ 3. Seite. Nr. 498 Handelsbleff Frankfurter Wertpapierbörse *Frankfurt, 29. Oktbr.(Drahtb.) Tendenz: bei unregel- mäßiger Tendenz im Verlaufe wieder vielfach befestigt. Die innerpolitischen Schwierigkeiten hemmten die Unterneh- mungslust. Anilinwerte steigend. Das Geschaàft an den Efekktenmärkten ist im allgemeinen stiller geworden. Es War bereits bei Beginn ein Nachlassen der Kauflust festzu- stellen, andererseits machte sich nach der Haussebewegung Abgabedruck bemerkbar, so daß mehr oder minder stärkere Einbuße zu verzeichnen Waren. Der freie Aktienverkehr zeigte von vornherein eine uneinheitliche Tendenz. Die Umsatztätigkeit auf diesem Gebięt flaute erheblich ab. Unter den führenden Papieren setzten nur Entreprises höher mit 1500 Milliarden Prozent ein. Diese feste Tendenz verzeich- neten jedoch nur wenige Papiere. Man nannte Becker- Kohle 325—350, Becker-Stahl 300—350, Growag 10, Hansa Lloyd 35, Benz 210, Karlstadt 35—40, Freie Handelsbank 250, Rastatter Waggon 85—90, Chemische Remy 30, Krügers- dall 225. Montanaktien ermäßigten sich zum größten Teil. Man bemerkte auf diesen Gebieten Realisationsneigung. Die ersten Kurse für oberschlesische Werte lauteten behaup- tet für Buderus, Deutsch-Luxemburger. Wenig verändert Waren Harpener. Mansfelder fest. Auch Maschinen- Werte Waren heute weniger lebhaft. Regere Nachfrage erhielt sich für Badenia, Eßlinger, Riedinger Maschinen- Jabrik. Elektro Felten u. Guilleaume, Lechwerke, Continental Nürnberg blieben bei höheren Kursen gesucht. Daimler und Kleyer, Maschinen Krauß, Heddernheimer sehr gesucht. .E. G. erfuhren einen ansehnlichen Kursgewinn. Anilin- Werte lagen fast durchweg wesentlich gesteigert. Scheide- anstalt schwach. Von den übrigen Spezialwerten verdienen Spiegel- u. Spiegelglas, Deutscher Verlag, Gebrüder Jung- hans, Süddeutsche Metallindustrie erwähnt zu wWerden. Textilaktien vorwiegend fest. Zuckeraktien stell- ten sich niedriger. Kurseinbuſſen stellten sich bei Riebeck- Montan ein. In Hapag und Norddeutscher Lloyd war die Haltung ruhig aber fest. Bankaktien lagen in der Mehr- zahl sehr fest. Kursabschwächung stellte sich in Barmer Bankverein ein. Am Rentenmarkt entwickelte sich jebhafte Nachfrage nach heimischen Anleihen. Auch Bundesstaatsanleihen begehrt. Goldanleihe wurde im freien Verkehr mit 65—70 gehandelt. Im weiteren Vor- Laufe blieb das Geschäft ruhig. Vielfach brachte man die Zurückhaltung mit dem bevorstehenden Ultimo in Zusam- menhang. Die Kurse vermochten sich im allgemeinen zu behaupten. Etwas lebhafter war der Verkehr am Kass a- Industriemarkt. Es blieben wieder die bekannten Spezialpapiere gefragter. Die Tendenz auf diesem Gebiete war auch nicht mehr so einheitlich fest. Berliner Wertpapierbörse „ Berlin, 29. Oktbr., 1 Uhr 45.(Eig. Ber.) Die auslän- dischen Zahlungsmittel sowie die wertbeständigen Anleihen Iagen bei Beginn der neuen Börse nicht sonderlich fest. Die erhebliche des Markkurses an der NewLorker Bör se, der nicht ungünstige Stand der Ver- handlungen zwischen der Ruhrindustrie und den französi- schen Behörden, die Nachrichten über eine amerikanische Getreideanleihe für Deutschland und die energische Haltung der Reichsregierung gegenüber Sachsen, ließen die allge- meine politische Lage eher etwas günstiger Kurszettel des Mannheimer General-Anzeigers Die Kurse verstehen sich für Aktien und Auslandsanleihen in Milliarden%, für festverzinsliche Werte in% 32 — erscheinen, Selbst die Möglichkeit einer neuen Kabinetts- krise wird von der Börse nicht als ungünstiges Symptom betrachtet, da man sich hiervon eine weitere Klärung der Verhältnisse verspricht. Alle diese Faktoren riefen im Zu- sammenhang mit der noch immer bestehenden, wenn auch etwas gemilderten Geldknappheit eine starke Zurückhaltung am Markte der ausländischen Zahlungsmittel hervor, es zeigte sich sogar ein geringes Angebot. Die Reichsbank konnte deshalb ohne geringe Mühe die Kurse regulieren. Goldanleihe wurde im freien Verkehr unverändert mit 64—65 Milliarden gehandelt. Am Effektenmarkte trat nach anfänglich schwacher Eröffnung eine sehr feste Tendenz hervor. Obwohl die Geldmarktlage im Vergleich zur Vorwoche nur eine geringe Erleichterung aufweist, macht sich doch bei der Berufsspekulation eine sehr rege Unternehmungslust geltend. Man zieht schon jetzt die Mög- lichkeit einer Notierung der Papiere in Goldmark binnen weniger Wochen in Erwägung und glaubt, daß diese Um- stellung die bisherige Unterbewertung dieser Papiere erst richtig werde hervortreten lassen, dementsprechend glaubt man schon jetzt, unbekümmert um die politische Lage einen Aufwertungsprozeß einleiten zu müssen. Tägliches Geld war um—8 Prozent reichlich zu haben. Die Kursgewinne am Montanmarkte Faren sehr bedeutend s0 lagen Riebeck-Montan um 400, Harpener um 500, Köln-Neuessen um 400, Mannesmann um 290, Phönix um 250, Laurahütte um 145, Hohenlohe um 140 und Gelsenkirchen um 300 Milliarden höher. Recht fest lagen die führenden chemischen P. a piere. So gewannen Badische Anilin 230, Trep- tower Anilin 120, Griesheimer 420, Höchster Farben 130 Milliarden. Am Elektromarkte gewannen Schuckert 200, Lahmeyer 140. Von Maschinenbauaktien Waren besonders begehrt Augsburg-Nürnberger Maschinen plus 350, Berlin Karlsruher plus 250 Milliarden, Deutzer Gas plus 275 und Adler plus 14 Milljarden, letztere auf anhaltende Kon- zernkäufe. Zu großen Umsätzen kam es am Petroleum- markte, wo Deutsche Petroleum plus 95 und Deutsche Erdöl plus 425 Milliarden gewannen. Die Banken lagen nicht ganz einheitlich. Sehr gesucht blieben Deutsche Bank plus 45,..W. plus 30. Von Schiffahrtsaktien Waren besonders fest Hapag plus 250 und Lloyd plus 105 Milliarden. Ausländische Anleihen, mit Ausnahme der Gold-Ungarn waren eher schwächer. Berliner Devisen Amtſtoh„ B. 27. 0. 28. B. 28. Hollantll.... 22,538500000 24,681500000 25,13700000 25,283000000 Buen.-Alres.. 139,950000000 20,050000000 20.319000000 20,451000000 Rüin 3,132150000 3,147880000 3,232000000.)24 00 Obelstinanla.67500000%0 9,725000000 9,975000000 10,025000000 Kopenbagen. 1072500000 11,027500000 11.172000000 11,228000000 Stookhoſm.. 1586,550500000 16,51150000 16,957000000 17,013000000 Helsingfors.675800000.81200000.716000000.724000000 Ranene 2,793000000.0700000%0.913000000.327000000 Londooeon. 28,287500000 285,712500000 289,275000000 290,725000000 New-Voræ« 837500050 65,132500000 6758 5600000% 65,162000000 FFCCCC.670805000 9,689 200000 3,771000000 9,789000000 Sohwelz 11,271750000 11,323250000 1,571000000 11,629000000 Spanlen%%0 6,12100000% 0 6,778000000 5,822000000 Iapan 30.9225000%0 31,077500000, 20,523000000 3077000000 Bio de lanelro.985000000 6,015000000 5,58500000 0 6,015000000 Wien, abg.. 887775 892225 908000 512000 .875 500000.89500000%0 905000000 zugoslavlen 765,087500 786,01 2500 766,0000%% 772,000000 Eudapet.491250 3,508750 3,40 1000 3,509000 2,490000 605,510000 608,00000%0 612,000000 Nennheimer Genere Anzeiger Okt. Frankfurter Notenmarkt 29 deld Brlet geld erlef 68,325000000 64.875000000 J norweplechs.,850000000 10050000000 Feigſeehsn. 325700000.22800doda] fomäafeebe Dänlsohe 11, 14000000 11,260000090 Englische 289,350000000 299,150000000 Französlsohe 3,760000000 3,800000000 Holländisohe. 25,187000000 25,218000000 itallenische. 25050000003 2,.935000000 Oesterrelch abg 90,950000000 91,050000000 Waren und Härkte Mannheimer Produktenbörse m. Mannheim, 29. Oktbr.(Eig. Ber.) Die Stimmung ist nach wie vor fest bei knappem Angebot. Bemerkenswert ist, daß sich heute wieder mehr Interesse für Auslandsweizen zeigte, da derselbe infolge der günstigen Wasserfracht⸗ verhältnisse einen Preisstand erreicht hat, der als annähernd rentabel bezeichnet werden kann. Für Weizen verlangte man 320—350, für Roggen 290—300, für Gerste 270—290, für Hafer 240—250 Milliarden /¼, die 100 kg, bahnfrei Mannheim. Futtermittel sind nur wenig angeboten. Kleie wird zu 90—105 Milliarden die 100 kg offeriert, Während in Malzkeime und Biertreber nur spärliche Offerten vorliegen, weil die Mälzereien und Brauereien diese Rück- stände nur in Umtausch gegen die Hälfte Lieferung in Gerste abgeben wollen. In Mehl sind die Mühlen für Weizen⸗ mehl, Basis O, zu 580 Milliarden am Markte, während aus zweiter Hand zu 500 Milliarden Angebote vorliegen. Für Roggenmehl werden direkt 450, aus zweiter Hand 425 Milliarden für die 100 Kkg, bahnfrei Mannheim gefordert. Offizielle Preise der Mannheimer Produktenbörse Die Kurse verstehen sich per 100 Kilo in Milliarden Markk waggonfrei Mannheim ohne Sack netto Kasse Prelsnotlerungen vom 29. Oktober 1923 Spanische. 38.755000000.848000900 SSdwalrer 11.540000000 11.580000000 Sohwedische 16,910000000 17,090000000 Tsoheocho-8..89000J 198100⁰⁰ Ungarisohe—— Wel inländische 10—350 Roggenmehl 425.— 450 eeee, Slen eber e mm Sact 108—115 R Ite——— ertreber—— 8—.——— Rohmelasse 60—70 Brau-derste(alte) 250—280 Wiesenheu, lose—— „(heue)——— A n—— 255—260 Luzerne-Kleehen——— 4 1 5 er——— Press-Stroh 30—35 Mals, gelbes(mit Saok)—— gebundenes Stroh 3⁰ Welzenmehl Besis Sper. U(gichtpres) 500—550 Raps Tendenz: Fest. Mannheimer Viehmarkt Dem Viehmarkt vom 29. Oktober wurden zugetrieben: 281 Stück Großvieh, davon 84 Ochsen, 28 Farren, 169 Kühe und Rinder, 92 Kälber, 17 Schafe, 169 Schweine. Preise für ein Pfund Lebendgewicht(in Milliarden): Ochsen: 1. Kl.—8, 2. Kl.—7, 3. Kl.—6, 4. Kl.—5; Farren: 1. Kl.—7, 2. Kl.—6, 3. Kl.—5,5; Kühe und Rinder: 1. Kl.—8, 2. Kl.—7, 3. Kl.—6, 4. Kl.—5, 5. KI..—4; Kälber: 1. Kl.—, 2. Kl.—8, 3. Kl.—7, 4. KI.—6, 5. Kl.—5,5; Schafe: 1. Kl.—6, 2. Kl.—5, 3. Kl.—4. Marktverlauf: Mit Großhvieh mittelmäßig, geräumtz mit Kälbern lebhaft, ausverkauft; mit Schweinen mittelmäßig. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckeret Dr. Haas, Mannbeimer General⸗Anzeiger, G. n. b. H. Mannheim, E 8. 2. 1 Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kut Filcler für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitix und okales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande, Nachbargebiete ab. den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher: füür Anzeigen: Karf Frankrurter Dlvidenden · Werte. eee ee ve de. e: bande erte. 2 208 Leen 0 88 Bank-Aktien. Transport-Aktien. Sobunf. B. ½ 25 3 Meser At-8e. 180 185 Lisener a. 26 29 26. 29. 28. 29. 28. 20. 28. 28. 26. 29. Neee 400 400——— 45⁰——— 8 St. Zyp.— ZſWestf. Eisen. ollsto 5 au deren. 8b. eets.— 25 gbehn. oeem. 80 27 banageha: 00 459 b Lebngegg. 1005 250 Boſag ue. 270 250 dogei Teig ör. 65 80 Wetiag Foru 600 460 elleteffbet 10— Sadi negank 200 200 Ueders.-8—bein. Hyp.-5— 50 Canadabahn. 300 450 D. Austr.'soh. 1000 950 Roland-Linle 270 270 U 8 Aankfge 6„ Veretadt. 1 S886d.a ees. edentengbenn ds.-Ant Faktt. 10 889 Ler. 5ibesonitt 128 205 Kolontalwerte Sayr..-Gr, W. Bled.-Gesells. 430 880 Sdd. Dieong. 150— ggtestr. 250 300 flesuda p s, 1300 285-tsoh-Ostafr. 140 180 J Oavi Hln. u. E. 845 1050 Sudeee „ Ibeu. Wb. 150 10 Presen. Bank ſd9 110 Wiener Banzt. ſi 14 Sudd klsend.—— 1 Hansa'schift 338 350 deu-Gulnea. 140 290 Diamond.... 400 460 Fomona Barm. Bankv.— Erkf. Nyp.-Bk. 18 55 Wiil—— Bank-Aktien- South-West. Soct. u. etenk. 720 138 Sitteld. er. 8. 80 2 ½ Vereinbt. 38 75 ganktftelwert. i21 240 bt. Atlat, gane 509 1200ögestered.an. 18 192 Berliner Frelverkehrs-Knrne. Darms..Mt.-B. 130 150 Kürnbg. V. S.— Mannh..-des.——Barmerganky. 75 100 Deutsoh. Bank 150 210 Reſohsbank. 175 180 beutsohe petr.— 565 Heldburg... 1000 800 Ronnendergg- 2 deutsch. Zank 180 220 Oest.Cred-An. 20 18 Frankf. Alig. V. 265 350 Berl. Hd. des. 750 729 Ot. UebersseB. 18900 1670 fheln.Gred. SK. 55 150 Adſer Kall. 300 900 Hoochfrequenz 100 110 Slohel& 86. 175 158 .-Aslat. Bank— Stalz. Hyp.-K. 50 Oberrh. V. Ges.—Com. u. Priybk. 100 120 Oiso, Oomman. 450 560 Sudd. Disconto——Apl, Allg. Ftr.-l. 245 272 int.Ftr. Un. Ipu— 3000 Telohgräber—— e ́aeee de ee ee, eee ee eee „Kxr.. soker-Stahl.—. Bergwerk-Aktien.*N Industrie-Aktlen. Benz-NMotor. 290 310 Kuſdenth. Pap, 8 7 Russenbanxk Bocb. Bb. u. 6. Herp. Bergbau 1208 t00 Opsohl. Eb.-d. gi0 Aogumul.Fabr. 430 390 ArenderggSg.— Slemarokhütte— 3 10⁰ 1590 Lallc Saladetſ 2 2 r 6158 110 i pen. 365 600 Aeohffd.Jeiſzt 480 800 Boch. gubstahl 1450 1500 Berliner Festverzinsliche Werte. „Luxem. Sgw. 2 77 Ab.* 3„—— bebe dere, O ee dale derte, bce 8 deeaegee 1780 1880 J8 Lee 2i 290 Sactee Kan 400 bic Socendgel. 28 0 Relchs- und staatepaplere. Frlecricher,% 1600 euB..% 1000 Jein Febd. 129 40 6. berkehrev. 700 e Salte maeoh. 60 105 Br.-Besigh. Dei 500 400 28. 2⁰ 2 Zelsenk. Bgu. 1400 1500 Nanneemannr. 500 1000 Teſus Bergb. 850 650 Nieranderu. ſ Saxr. spiegei 20 220 Sremer luß.— gollargehre 25 2 apgeaglene 4 5 2 Selsenk. Außst. V. K u. Lauraàh. Ae Beilge, 2 0 f. Senberg 30 200 Sacer, Eie, 288 270 Loisenlene 8 2 3 rt-Akti Alig Flekt ges. 186 165 Berim Flektr. 210 278 Ok. Griseheim 300 425 Relohsschatz ⸗.—2 e RB Transpo n. Aie. Fortl. em.—— Bri. Ank. Meoh. 1is 170 Sbem. foyden 90 140 d0. K 5 Sohantungbhn. 7 81 NKordd, Lleyu. 170 210f Saltim.& Oloe—— Am. Glee. E 0o. 80 80 do, Guben fut 200 300 Sdem. Weller 410 570 do. Ier .-Amk. Faktf. 960 1050 Oest.-U. 8t-38.— Ammendorf, 88 85 Eri Karis.- Ind. 1700 1300 Sbem. gelsenk.——8% Ptaoh. Reſopsanl. 2 14 21 2 A185 2 Angio-.-duan 380 275 Sei Maschbau 173 250 öhem. Aldert 300 1000%,, d0. d0. rer 0 eee 2 5½% 4 5 4% Frankf. Sta— lndustrie-Aktlen. indalter dode 380 de Sorzellue gerg ddd dg Gonoprei Spl. 20%%% 40.— at 1— 2— lohb. Mannk.— 21. Ankt.-soda 400 325 J Oem. Karlstadt 100 130 Annener duss 1200 950 Bing Murnherg 150 180 Dalmlermotor. 31 70% do. 0.— 0.* .-Kempf- Stb.—-IBad. Elek.-des. 25 40 Lothr. Metz 200 199 pesgader das. ſſi ſaq DüsseſdEfsen. 3iq icꝗ Fefdmünf. Pap. 12 b) Ausländische Rentenwerte. Lainz. stamm—— B. Gasof, Dorl. 69 709 cßam. Aungs.. 00 Ptech.-Lung i600 1350 Pynamit koei 120 188 Felten dull. 1109 1060 20. 29 24 Farkbrauerel——.öhren furtd 200 140 Odem. Wk. Alb. 1500—ö. Elsenb.-8 100 135 Eokard Nason.——[B. frister 54%% Osstr. Sohatra 90 98 3% MHexlkaner 0 10⁰5 Sohöfferh. Bd.— 110 Bayr. Splege!l——„ oldenberg=Deutsoh. Erddt 1100 1600 Elsenw. Meyer 38 69 Fuohs Waggon— 140 4015 0 0, Gofdrente 170 85 4% Hexikaner.—— Sohw.-Storods.—— Saper.Celluſes——„ Srlesbeim 229 400 5. Gubstahikg.— 180 Elderf, Farben 320 600 Gaggen. Vorz. 125 100 4% d0. Oonv,Rente 20 12 4½/% Hex, Bew. Anl. 5 25 Werger— I Sest à Henke!— 100„Lelſer t. u. 40 450 Heutsohe Kabe! 50 59 do. Kupfer 150 138 Ludw. Ganz 16 30 40% do. Sllberrent. 55⁵ 35[ 5% Tebuantepeo 9⁰⁰ 10⁰⁰ Adt, Gebr., W. 30 45 Sergm. Flektr. 270 289 gönt. Mög. Vad. btsoh. Kaſſwk. 860 900 EI. Lleferungen 90 140 Gebhard& Co0. 209 280 6% 400,Faplerrent. 25 e, 5 605 Adler Oppenh.— 300 Sing Metallwk. 200 200 Dalmler Notaer 40 80 do. Kungt 05 30 Eiekt. L..Kraft 250 290 Gelsenk. Bg,6/ 1150 1360 95 Türk. Admig.-Anl. 420 400 4½5% Anat., Sor. l 880⁰ 818 Adlerwerkekl. 40 60 Bl.-u. S. Braub.—.Eiebh. Serlln— 180 do. Haschln. 80 145 Eisbaqh& Co.—— gelsenk. Gubst 750 500 1907 d0. Gand,-Tieb. 525 205%% do, Serie u 800 A. E. G. Stamm 140 185 Br.-Besigh. Oel 200 00 D. G. u. Sb.-A. 675 600 D. Steinzeug. 121 121 Emaſlle Ulirloh 500 Genscohow-A G. 180 181 45% 80. Sagd.-Eleb.Il 500 40 4½% do, Serie ilt Angio-.Auanes—— Breuer Stamm— deutsohe Verl. e beutsoh,Wolſes 70 70 Eneingerfliter 600 4189 dge. Marlend.—— 40% d0. unſt. Anlelbe.-U. Staatsb. alte 45⁰ Asöhffb. Buntp.— Srockhu..-W.— 209 Dyokb.& Widm. 150 250 Ptsobe. Elsenb. 100 130 ESsOhW. Bergw 1400 1200 dermanlaf-. 150 150 45 90. 20ll0b..1811 460 450 3% do. IA. Serie(74) 450 40⁰ Asch. Zeilstoff 380— Sron.Schienek 160 160 Dlngler 2eld.— 420 Honnersmaron—— Faber Bleistift—— Gerresb. dlas 21% 40.400-Foa-40 675 575 4% do. Goldpriorität 80 68 Bahnd, Dietadt 84 70 Hürstt. Erlangz. 12 280 55 70 180 Drkeperr. 150. 400 TanttieEde. 105. 140] des..el U. 142- 100%% U. St=ft V. J818 175 140 Hest, Std(Franzos.) 185 1r Badenla Meinn— 80 Cem Heldelng. ee ene ddebrüdedhardt Hög. WIen dum.. 83 85 ſſorbhwerke 10 4½%% da. do. v. 1814 13⁵ 130] 280% Südöst Esb.a. F. 3⁴⁰ 2³⁵ Eenw. Keſeſf.— 20 Felti eott is 0 kirsob K. u. M. 2 1100 Goldsohm. Tn. 310 40 fHarkort Braw. 200 300 fumb. Masoh. 700 850 4% U. St.-Nt. Aoldrente 115 120 20% do. neue Prlor 3⁴⁰0 2 88 Farb. v. B.——— 15 2 1 Görr 1 5— Harden acgt.——— 4% do. Kronenrent. 20 17 5% d0. Obilgatlonen ⁰ỹ ektr. I..Kr. 2 ran 5 n artm. Masd de Bergbau. Ele. Sag. Weſs ſ19] Ferf t. 100 folemannfull. 42 grepg. dene 880 1200 flecemena— K. 30del 60. 180 180 Wertdesuadnge agtnff gfufe f0ctr pun Enag Frankft. 48 32 Fuohs- W. st. 100 69 klolzxerk.-Ind. 300 330 Gritzn. NMaschn.——Hedwigshütte,——unghaus 150 230 8% Bad. Kohl. pr-T0.) 200000 epr. Kall(pr. 100 Kg.—— — Nede⸗ 180 360 8—5— N 10 2 Jeds T Sine 60 81 7 5— 455 7 1 140 Mannh. Groskraft—— ning. Worms r e 0. run& Blifing. nd.& Auffer. W. Asohersl. Sbeueksehner T. 409] Seldesom Id. 428 420] Larlernased. 28 100 Srusodene e 8ſlceo Lupfer 800 00 Cerjer. Hase 6t 0 Frankfurter Festverzinsliche Werte Esafing. Masoh. 70 140 Sritzner f. D0.—. 259 femp, stetin 15 28 kaoketh.Draht 4 4 Hirschpg. ed.— 400 Kattow, Bergh. 1050 1300 a) Inländische Ettiing. Spinn.——] frün, Slütinger 80 20 Kieln, Soh 83.— 400 Halle Masohin. 200 1680 Höohst.Farbw. 200 450 C. W. Kemp 25 35,5 26 20. 26. 25 Fab. Ioh.Btelst. 180 400 Haſd& Neu, M. 300 250 Knortf Hellbr. 100 100 fammers. Sn. 115 150 Hoesoh E..St. 820 1600 Kiöoknerwerkes— bollarschütze— 29 14% Freub. Konsols 7 8 Fab.kSchleln 40 25 fiammer.ODenb. 120 160 Konser. Braun„ 35 Hann, M. Egest. 1250 1750 fonenl. Werks 770 595 C. fi. Knorr l eidansehe— 74 35/0 0 r Farbw. Muhſb.— 2 Kanfw. Füssen 200 325 KraubsC, tok. 310 480 Hann. Waggon. 280 490 Pnii. Holrmann 25 45 Kollm.& Jourd. 300 600 Golh 199 5 r— 8750 rert 1 Fahr Gebr. Fir. 200 120 Heddhr.Kupfer 100 129 Krumm, Otte 60%— fansa LIoyd 32 43 4— eer—— 6e 5 1⁰ 7 25 Feſten Gufll. 0.— 1220 Hlipert Armat. 40 50 0 280 700 Koſt TTTTT 8750„ 1000%5 4⁰0— ns Sad. Aut. vch 1018 0 10 Aumeoh lett. gebr. Körtne 80 125 Tudensoneid 125 200 Niedfaus, Kohl. 800 700 50% Gtsoh. Reiohsal.—%% Sed. An bn. Toderw.Hes——] Fotoren belt:—.elek. H. 8l. 78 80 Kosthelm. Zeſl. r kukau Steft.. Kordd, Wollk. ed 600 4% udo. unk. b. 1925——% do. von 1—— LSplohfr.-A. 39 30 Rotor-Oberurs 300 330 fb. Msoh. teud.. 8 Fraus& 6o, 275 475 Haglrus-d. 70 70 Obsoh. Eb.-B. 525 215 3½/% Deoh.Relchsanll.— eiBayr. Elsenb.-Anl.—— Tudwigs.Walz.—— Heoks. Fabrzg.— 85 Rden. Aachen 300 380 Kyffhäus. Hütt. 7s 9 Rannesmannr. 300 1000 do. Eisenindet. 475 890 3% do. d0.—— 15%½/ 9.— Tutz. Aaschin. 500 500 Riederrh. L. 8 iegeot Hont. 3090 1200 Lahmey, 4 00 2900 820 Hansfeld 215 270 f0. Kokewerk. 810 630 55%. Relchs-Schates.— 55 do. 5— 60 Tursche ind.— 30 Pet. Unionfrf. 8 85 fesbg. Darmet 3 48 CTaursküötte 600 701 Harkt Künin. 20 48 Orenst. Koppei 280 330%% IV. u. V. 00. 805— Bayr.-Pt. Els. prlor— r Malnkrattwk. 50 100 Pf.Hühm.Kays. 200 120 Bütgerswerke 300 460 Tind. Flemsoh. 0 80 Haxfmiiianeau 50 109 Pdonf Zerhb. 828 1100 4¼%.—Iix, do. 1 0— 18%¼, do.—— .-Aetz.Münẽleͥůnn——FFuiv. Sting.——] Schf. a 00 fHdbg..„indenderg 2„eb,web. LInd. 36 65 Pögs el. 3 80 4%.Sehtzgdtsangg 0⁴ 9% Hessen v. 89 6. 06— 7— Betall Dannd.—— FPhinpps-, iis 35 Sonn.& Hanan 8 100 Hariiingefrum 300 259.Meguin 8 o.—— Faihgeb. Caag 460 425 4% do,. do, 1817— 9%%„ addest.—— Mlag, uuhid. 2 Forzellwessei.] Sobapr.Frank. 500 4g Ciagel Sobonfl. 88 88 Lerkur woll, 90 210 Feiekeie faß. 178 Spargramlenänl. 1818 4 04% J 2 Zochnsstamm 256 0] hela, A. 480b. 8 50J Sehr taekier. 20 140 Tinte à Heim, 478 eie Zir 4 degeet.. 40 48 Kü. Sraunkonl. 900 1500] 8% Preng. Sohatzanw.— endzs St.An id Sohriftgstfrf.— Wofet-Vörd.— dooſgt aärfst...ee& C0 459 300 Kotoren deutz 625 600 Rheſn. Obam.— 21s, dJ0. do.——„ do. Rente—— Lobuote ffurnb.— 810 Triootw. Besig 100—Volk.Sellakad 80 70 L. Lorenz. 190 330] Ruhlhelim Zerg——I Rbeln, Elektr. 80 65 4% Württemb. k. 1915—— Soh. B. Wess.Ss t 40 36 Tpbr. Lisferg. 30 380 Wapbafreitag 95 80 fff. Nasdb.Lod. 50—Saronr,. 2 ATeckſb- Sonffrf b) Ausländische(in Milliarden% Sohuhfbr.Her: 25 40Uhrenf. FurtW).——Zellst.Wald.St 200 185 Rb. Metall. Va, 146 280 Soneſdemandel 960 1100 Teleph. Berlin 130 190 26 297 26. 28. Sohunf. Leang, 25 2 Jerein g. bele. Lsobecke. 125 160 Rdein. nöpelet 70 fug.Sobnelder ſog 200 Tnale kisetn. ½0% gr. nonop. 1887 1 5—% Turk. Bagdad.1 1 Jellind. Wolft 35 80 V..oh. id. Mainz 300 340 Zuokf.B. Wagh⸗ 135 110 Rheinstahl 860 1050 Sohub.& Salzer 110 160 Tbörl Oel.. 200 200 5—9— St.-.v. 1913 15 16 05 1 450 Sloh. K Vo. J. M. 160 165V. Fabf. Oassel— 115„ Ffrankentn. 190 115 Fnenanla onm. 280 375 Sohugk.& Co, 3850 1600 Thüring. Sallne 100—14 7000 eee 150 110 2 090 Siem.& Hale.— 809 J Ver.Finselnbg. 288 480„ kRellbronn 159 180 Fledeok Nont. 800 1500 Segall Strumpk 18 25 fürk. fabak— 24%% do. Sſiberrente 55 80 4% J9-St. Fe.u. 7016 325 Sinaloo Detim. 78 120 f Ver.Utramar. 500 800„ Offsteln 229 160 Romdach. Hutt. 680 730 Slemens el.= Unlonwerke a.. 4% do. Goldrente 3½½% dl0. St Bte.. 1897 1alr— Südd. Drahtin.—. FLer.Lellstger 2 8„ Abelngau 15 189 Rostr. Sraunk. 800 800 Siem.& laleke 980 975 Unlon-Alsderei 159 100 58% do, einh. Bente 25 lerikan, am. inn 2. 2— 8. Led. St. ing. 900 70⁰0 Vogtl. Maschst 40 35„ Stutigart 14s 150 Rosſtz. Zucker 500 859 Sianer.-fl. 50 50 Jarein. Fapier 190 99 4% pumänlen 1903 2 0 ee⸗ 5 Abokfortüfohft. 18 30 Stettin Vulkan 50 890 Jer.Bl. Frbtgu. 35%7 4¼% do, Goid. am. s 100%% 5 irrig. Anleln—— FreiventesaEene. Rutgerswerke 370 300 Stoehrkammg. 1300 1250 J. Cd. Prarittn.——f 4%„Je, amm,.-Verw Fee 0 Benz. 280 210 Krelohgsuer. 13 13 Sgstatterwag 50 0 Sachzenwerk. 49 Stoswerztühn. 200 700 U. b. Mioces, 200 68 am. Nt Neru., 1 au enen Ebberi. xupfer 100 159 Hansteſder.. 220 220 Ufa... 8. dußst Dönl.—— Stold. Zinkhuütt 900 950 V. Glanzstoff 1500 1400 Wertbeständige Anleihen(in Müllonen das Stück“ 1680 1800J Be Söne. 78— Salzdetfurtn, 300 730 Südd, immobll.—1 d0, Harzerkaæ 45 45% Bad. Kohl.(yr. Fo) 425000 320000 J 5¼ Fr. Kalbtur. 100 7% Ss0 4 Seite. Nr. 408 Maunheimer Geueral-Anzeiger.(ubend · Ausgabe.) Atoniag, den 29. Vciover 1928 vitus Thavons Abenteuer Roman von Ernſt Klein. 19)(Nachdruck verboten) (Fortſetzaung) „Ich muß leiſe ſprechen, weißt du. Sie haben die Zaptiehs geholt und verhandeln mit ihnen oben in ihrem Zimmer. Ich glaube, ſie haben gegen mich Verdacht geſchöpft.“ „So? Du, ſei vorſichtig! Du kennſt den Kapitän, er läßt nicht mit ſich ſpaſſen.“ „Sage ihm, daß ich mir eher die Zunge herausreißen laſſe, ehe ſie ein Wort aus mir herausbringen.“ ch werde ihm das ſagen. Doch jetzt gib acht. Der Kapitän wird heute abend einen Boten mit einem Brief an den Zeitungs⸗ ſchnüffler ſchicken. Sorge dafür, daß weder er noch der Hund von einem Juden zu Hauſe ſind, wenn der Bote kommt.“ „Alſo kommt endlich der Bote?“ „Ja. Der Kapitän ſagt, jetzt iſt die Frucht reif. Leb' wohl, Georgos, jetzt. Und wenn ſich etwas Wichtiges ereignet, beeile dich, es ſofort zu melden.“ „Gut. Wir müſſen Schluß machen. herunterkommen.“ BVitus hängt an. Uebers ganze Geſicht lachend, blieb er neben dem Apparat ſtehen und blickte triumphierend zu Salomon hinüber. Der gab ſeinem Gefangenen einen Stoß, daß er in eine Ecke rollte und ſprang mit wildem Jauchzen auf Vitus zu. Ich höre ſie die Treppe Salomon regte an, Stephanides und ſeine Schweſter in eigener „Regie zu erledigen“. Schnell und geräuſchlos. Man konnte ſie dann in den Keller werfen. Oder ſonſt wohin. Salomon erörterte die verſchiedenen Möglichkeiten, die beiden Leichen ſicher zu ver⸗ ſtecken, mit aller Gemütsruhe, während die eine der beiden zu„er⸗ ledigenden“ Perſonen lebend neben ihm hockte. Oh— er war ein ſo feinfühliger, zartbeſaiteter Charakter, der wackere Ex⸗Hamal. Keiner ſeiner Vorſchläge fand die Billigung ſeines Herrn, der ſich zu ſeinem größten Bedauern doch nicht dazu entſchließen konnte, die landesüblichen Gebräuche völlig zu den ſeinigen zu machen. „Alſo was denn?“ „Laß mich nachdenken!“ Es war merkwürdig, wie dieſe wilde, blut⸗ und mordgierige Beſtie ſich unter das Wort des Gebieters duckte. Noch einen Blick innigen Bedauerns warf Salomon auf das ihm entgehende Opfer, dann ſetzte er ſich auf den erloſchenen Herd und begann ſich melan⸗ choliſch eine Zigarette zu drehen. Vitus maß den Lehrer mit ſcharfem Blick. Der Menſch war vollkommen zuſammengebrochen. Daß das Geheimnis, das er zu hüten hatte, verraten war, gab ihm den Reſt. Mit tief auf die Bruſt herabhängendem Kopf lehnte er in der Ecke, in die ihn Salo⸗ mons Freude geworfen hatte, und regte ſich nicht. Vitus trat dicht an ihn heran. „Sie ſehen, Sie haben Pech,“ ſagte er.„Würden Sie es nicht vorziehen, doch endlich mit der Wahrheit herauszurücken und—“, er hielt ihm eine Handvoll Gold vor die trüben Augen,„ein paar gute türkiſche Pfunde dabei zu verdienen, anſtatt von mir der liebevollen Behandlung meines Freundes hier überantwortet zu „Herr Thavon, das iſt der haben!“ brüllte er.„Aber, was kommt jetzt „Jetzt, alter Junge? herausbekommen, Leitung iſt.“ wo das andere Ende Die Schwierigkeit beſtand in der Frage: den beiden Gefangenen an? Die Zaptiehs ihnen zum Geſchenke zu machen, ging nicht war beſtimmt von Spionen umgeben, die ihre Mittel hatten, dem „Kaptän“ von der Verhaftung des Lehrers Mittenlung zu machen. Nichts durfte geſchehen, was irgendwie geeignet war, den Verdacht der Bande zu mußte kommen. Vitus mußte den ihm zuged Dann konnte man weiter ſehen. amtliche Bekanntmachungen Den el Adolf Emil Burger 8 2, 5 hier betr. Gemäß 8 4 der Verordnung des Miniſteriums des Innern vom 23. 3. 1898„Das Auswanderungs⸗ weſen betr.“ bringen wir zur öffentlichen Kenntnis, daß dem Vertreter der Societe Anonyme de Navi- 19877 Belge Americaine(Red Star Line) Herrn dolf Emil hier, 8 2, 5 unterm 12. 10. 1923 gemäß 8 11 des Reichsgeſetzes vom 9. 6. 1897 über das Auswanderungsweſen, für ſeine Perſon die Erlaubnis erteilt wurde, bei der Beſörderung von Auswanderern nach außerdeutſchen Ländern als Agent des Unternehmens Sociste Anonyme de Navigation Belge Americaine(Red Staär Line) durch Vorbereitung von Beförderungsverträgen ge⸗ 1 mitzuwirken. Die Exlaubnis berechtigt zum Geſchäftsbetrieb imn Amtsbezirk Mannheim. Mannheim, den 12. Oktober 1923. 77 Badiſches Bezirksamt— Pollzeidirektion C. Mit Juſtimmung des Stadtrats Mannheim und „Vollziehbarkeitserklärung des Herrn Landeskom⸗ miffärs vom 11. Oktober 1923 No. 15856 wird auf⸗ grund des§ 366 Ziffer 10 R. St. G. B. folgende Ortspolizeiliche Vorſchrift ſen: 7 § 1. Auf dem ſtädt. Müllabladeplatz im Schleim⸗ gewann(Neuoſtheim) darf Koks nur von ſolchen Perſonen geleſen werden, die im 15 75 eines Er⸗ laubffisſcheines des Fürſorgeamts ſind. 8 2. Jugendliche dürfen nur in Begleitung 12 7 Eſtern den Platz betreten. Zahl und Namen aind auf dem Schein der Eltern zu vermerken. § 3. Zuwiderhandlungen werden mit Geldſtrafe ader mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. Mannheim, den 23. Oktober 1923. Bezirksamt— Polizeidirektion A. Die Erhöhung der Kaminfegergebühren betreffend. Die Kaminfeger ſind berechtigt, ab 21. Oktober 929 die Grundgebühren im 280000 000 fachen Be⸗ rag zu erheben. Dieſe auf Grund des§ 23 Abſ. und 2 P. Str. G. B. erfolgende Regelung gilt für die Dauer von 3 Monaten, vorbehaltlich früherer anderweitiger Feſtſetzung. 33 Mannheim, den 23. Oktober 1923 Badiſches Bezirksamt— Abt. VI. betreffend. Der Gerber Bernhard Bickel beabſichtigt an der Sandhoferſtraße auf dem Grundſtück Lgb. Nr. 2774c in Sandhofen eine Gerberei⸗Werkſtätte für Weiß⸗ gerberei zu erſtellen. Wir bringen dies zur öffent⸗ lichen Kenntnis mit der Aufforderung, etwaige Einwendungen bei dem Bezirksamte oder dem Stadtrat binnen 14 Tagen vom Ablauf des 8 an vorzubringen, an welchem das diefe Bekannt⸗ machung enthaltende Verkündigungsblakt ausge⸗ geben wurde, widrigenfalls alle nicht auf privat ⸗ rechtlichen Titeln beruhenden Einwendungen als verſäumt geſten. Die Beſchreibungen und Pläne liegen während der Einſprachsfriſt auf den Kanz⸗ leien des Bezirksamts und des Stadtrats zur Ein⸗ icht offen. 78 Mannheim, den 23. Oktober 1923. Badiſches Bezirksamt— Abt. VII. Handelsregisfer. Zum Handelsregiſter B, Band XXIII,.⸗Z. 24, Firma„Elektrotechniſche Fabrik Aktiengeſellſchaft“ in Mannheim wurde heute eingetragen: Die Firma iſt geändert in:„Biſchoff& Henſel Elektrotechniſche 555 Aktiengeſellſchaft“. Martin Wille, Kaufmann, Mannheim iſt als Prokuriſt beſtellt derart, daß er gemeinſam mit einem Vorſtandsmitgliede zur Zeich⸗ nung der Firma berechtigt iſt. Das Grundkapital iſt gemäß dem Beſchluſſe der Generalverſammlung vom 16. Oktober 1923 um 25 000000 M. erhöht und beträgt jetzt 50 000 000 M. Durch den Beſchluß der Generalberſammlung vom 16. Oktober 1923 iſt der Geſellſchaftsvertrag in den 88 1(Firma) und 4 (Grundkapital, Aktieneinteilung) geändert. Die neuen Aktien lauten auf den Inhaber und je über 1000., 2000 Stück ſind Vorzugsaktien Lit. A. und 23000 Stück Stammaktien Lit. B. Sie werden zum Nennbetrage ausgegeben. Die Vorzugsaktien erhalten eine Vorzugsdividende von 49%, nehmen aber an der übrigen Gewinnverteilung erſt dann und zwar gleichmäßig mit den Stammaktien teil, wenn dieſe ebenfalls 4 0 Dividende erhalten haben. Mannheim, den 25. Oktober 1923. Bad. Amtsgericht B. G. 4. 164 Jum Handelsregiſter B Band NII.J. 21 wurde heute die Firma„Hausgeſellſchaft Richard⸗ Wagnerſtraße 12/14 mit beſchränkter Haftung“ in Maunheim, C 1. 17, eingetragen. Der Geſeuſchafts⸗ vertrag der Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung iſt um 8. Oktober 1923 feſtgeſtellt. Gegenſtand des Unternehmens iſt der Erwerb und die Verwertung des Grundſtücks Lb. Nr. 4884 in Mannheim, Wer⸗ Jerſtraße 14 und Richard⸗Wagnerſtraße 12/14. Die Heſellſchaft kann ſich an ähnlichen Unternehmungen n jeder Form beteiligen, ſolche erwerben oder ſeren Vertretung übernehmen. Das Stammkapital zeträgt 750 000 000 Mark. Ernſt Weiner, Kaufmann, ſchönſte Streich, den Sie ſe gemacht Jetzt werden wir ſehen, ob wir nicht werden?“ Selbſt das Gold * dieſer ingeniöſen Was fingen ſie mit zu holen und ſie gut an. Das Haus und ſeiner Schweſter vor dem Herrn Kapit Stephanides hob Tode gehetzten Wilde erregen. Der Bote achten Brief erhalten. ur Vertretung der Geſellſchaft ſelbſtändig befugt. ie Bekanntmachungen der Geſellſchaft finden nur durch den Deutſchen Reichsanzeiger ſtatt. 164 Mannheim, den 25. Oktober 1923. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter B. Band VI 83. 45 Firma„Badiſche Elektrizitäts⸗Aktiengeſellſchaft“ in Mannheim wurde heute eingetragen: Das Grund⸗ kapital iſt gemäß dem bereits durchgeführten Be⸗ ſchluſſe der Generalverſammlung vom 16. Oktober 1923 um 52,000,000 M. erhöht und beträgt jetzt 104,000000 M. Durch den Beſchluß der General⸗ verſammlung vom 16. Oktober 1923 iſt der Geſell⸗ ſchaftsvertrag in§ 5(Grundkapital, Aktieneintei⸗ lung) geändert. Auf die eingereichte Urkunde wird Bezug genommen. Die neuen Aktien, je über 1000 Mark, werden zum Nennbetrage ausgegeben; 2000 Stück ſind auf den Namen lautenden— und 50000 Stück auf den Inhaber lautenden Stamm⸗ aktien. Die neuen ſtehen den bis⸗ herigen Vorzugsaktien gleich. 164 Mannheim, den 25. Okkober 1923. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter Band J 55. 129, Firma„Hoffto“ Marmeladen⸗ u. Kunſthonig⸗Fabrik Hoffſtaetter u. Co“ in Mannheim wurde heute eingetragen: Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt. Das Ge⸗ 7 ſellſchaft iſt aufgelöf ſcha ſt Aktiven, Paſſiwen und mit der Firma iſt auſ die„Hoffko Marmeladen⸗ und Kunſthonſg⸗Fabrik Aktiengeſellſchaft“ in Mannheim übergegangen. Mannheim, den 26. Oktober 1923 164 Badiſches Amtsgericht B. G. 4 Zum Handelsregiſter Z Band XX.⸗Z. 49, Firma„Dresdner Bank Filiale Mannheim“ in Mannheim als Zweigniederlaſſung der Firma Dresdner Bank in Dresden wurde heute einge⸗ lragen: Dem Guſtav Graap, Mannheim iſt Ge⸗ ſamtprokura für den Betrieb der Niederlaſſung Mannheim derart erteilt. daß er in Gemeinſchaft mit einem Vorſtandsmitgliede oder mit einem Prokuriſten die Firma dieſer Niederlaſſung zu zeichnen berechtigt iſt. 165 Mannheim, den 26. Oktober 1923. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter 8 Band XXVII.-Z. 23 wurde heute die Firma„Hoffko Marmeladen⸗ und Kunſthonig⸗Fabrik Aktiengeſellſchaft“ in Mannheim, Schanzenſtr. 8/14, eingetragen. Der Geſellſchafts⸗ vertrag der Aktlengefelſchaft iſt am 8. September 1923 feſtgeſtellt. Gegenſtand des Unternehmens iſt die des in Mannheim unter der Firma Hoffko Marmeladen⸗ und Kunfthonig⸗Fabrik Hoffftaefter& Co. betriebenen Fabrikations⸗ und Handelsgeſchäfts in Marmeladen und Kunſthonig, ferner die 5 und der Vertrieb aller Ex⸗ eugniſſe, die ſich bei der Verwertung von Obſt, rüchten jeglicher Art und Gemüſen gewinnen laſſen, ſowle von verwandten Artikeln und der Handel damit. Die Geſellſchaft kann Patent⸗ und ſonſtige Schutzrechte erwerben und durch Selbſt⸗ ausbeutung oder Lizenzerteilung oder in jeder anderen Weiſe verwerten. Sie kann Zweignieder⸗ errichten ſowie ſich an gleichartigen oder Unternehmungen beteiligen. Das Grund⸗ beträgt 60 000.000 Mark und iſt eingeteilt in 2000 Stück Aktien zu 10 000., 2000 Stück zu 5000., 5000 Stück zu 2000 M. und 20.000 Stück u 1000 M. Die Aktien lauten auf den Inhaber. er Vorſtand beſteht aus einer oder mehreren Perſonen. Die Zahl beſtimmt der Vorſitzende des Aufſichtsrates. Die Mitglieder des Vorſtandes werden durch den Aufſichtsrat beſtellt. Den erſten Vorſtand beſtellten die Gründer. Die Geſellſchaft wird vertreten entweder a) durch ein ordentliches Vorſtandsmikglied oder b) durch zwei ſtellvertre⸗ tende Vorſtandsmitglieder oder c) durch ein ſtell⸗ vertretendes Vorſtandsmitglied in Gemeinſchaft mit einem Prokuriſten. Hans Hoffſtaetter, Fabri⸗ kant, Mannheim iſt Vorſtand, Karl Hoffſtaetter ſr., Fabrikant, Hermann Hoffſtaetter, Kaufmann, beide in Mannheim ſind ſtellvertretende Vorſtandsmit⸗ glieder. Die Berufung der Generalverſammlung erfolgt mittels öffentlicher Bekanntmachung. Die Bekanntmachungen der Geſellſchaft erfolgen im Deutſchen Reichsanzeiger. Sie gekien als gehörig ergangen, wenn ſie einmal erfolgt ſind, es ſei denn, daß das Geſetz oder dieſer Geſellſchaftsver⸗ trag oder ein Generalverſammlungsbeſchluß eine öftere Bekanntmachung anordnen. Die Gründer ſind: Fabrikant Hans Hoffſtaetter. Fabrikant Karl Hoffſtaetter ſenior, Kaufmann Hermann Hoffſtaetter, Bankdixektor Philipp Leininger, Rechtsanwalt Dr. Eugen Weingart, dieſe in Mannheim und Bank⸗ direktor Joſeph Kinkel in Cannſtatt. Die Gründer Hans Hoffſtaetter und Hermann Hoffſtaetter bringen in die Aktiengeſellſchaft das von ihnen unter der rma„Hoffko“ Marmeladen⸗& Kunſthonig⸗Fabrik offſtaetter& Co.“ in Mannheim als offene Han⸗ delsgeſellſchaft betriebene Unternehmen mit allen Aktiven, Paſſiven und der Firma ein. Das Ge⸗ ſchäft gilt als für die Zeit dom 1. Juli 1923 an für die Aktiengeſellſchaft geführt. Dieſe übernimmt alle Rechte und Pflichten aus den für die Geſell⸗ ſchaft abgeſchloſſenen, noch nicht erfüllten Liefe⸗ rungs⸗Kauf⸗ und ſonſtigen Verträgen, ebenſo aus allen Anſtellungsnetträgen. Sämtliche vorhan⸗ ſeim iſt Geſchäfisführer. Hans Baumann, —— Ludwigshaſen am Rhein iſt ſtellvertre⸗ denen Handelsbücher und Geſchäftspapiere gehen tender Geſchäftsführer. Jeder Geſchäftsführer iſt ſchien auf den buchſtäblich zerbrochenen Ste⸗ phanides keinen Eindruck zu machen. Stumpf ſchüttelte er den Kopf. „Sie haben ſich vorhin ſelbſt die Antwort gegeben. geſagt, Sie laſſen ſich eher die Zunge herausreißen—— Machen Sie mit mir, was Sie wollen; es iſt doch ſowieſo ſchon ganz egal.“ „Sie fürchten, daß der Kapitän Sie für den Verrat des hübſchen Telephonkaſtens beſtrafen wird?“ „Das wird er. Oh— er kennt keine Gnade!“ „Iſt er denn ſo mächtig? Sie haben Und wenn ich Ihnen verſpreche, Sie än zu ſchützen?“ den Blick. Es war der eines matten, zu 8. auf die Aktiengeſellſchaft über, einlagen gewährt die Aktiengeſellſchaft den Einbringern Aktien im Nennbetrage von zuſam⸗ men 35,000.000 M. und zwar Hans Hoffſtaetter von zuſammen 25.000. 000., Hermann Hoffſtaetter von zuſammen 10.000.000 M. Die übrigen bar zu zahlenden Aktien werden zum Kurſe von 2005% nausgegeben. Die Mitglieder des erſten Aufſichts⸗ rates ſind: Rechtsanwalt Dr. Eugen Weingart, Mannheim, Bankdirektor Joſeph Kinkel, Cannſtatt und Bankdirektor Philipp Leininger, Mannheim. Von den mit der Anmeldung der Geſellſchaft ein⸗ ereichten Schriftſtücken, insbeſondere von dem Prü⸗ ungsbericht des Vorſtands, des Aufſichtsrats und der Reviſoren kann bei dem Gericht, von dem Prü⸗ fungsbericht der Reviſoren auch bei der Handels⸗ kammer Mannheim Einſicht genommen werden. Mannheim, den 26. Oktober 1923. Bad. Amtsgericht B. G. 4. 164 Zum Handelsregiſter B Band XXVII.⸗Z. 22 wurde heute die Firma„Metallguß Aktiengeſellſchaft“ in Mannheim, Schimperſtraße 12 eingetragen. Der Geſellſchaftsvertrag der Aktiengeſellſchaft iſt am 25. September und 1. Oktober 1923 feſtgeſtellt, Gegen⸗ ſtand des Unternehmens iſt der Betrieb einer Me⸗ tallgießerei und aller mit dieſem Betriebszweig zu⸗ ſammenhängenden Geſchäfte die Beteiligung an ähn⸗ lichen Unternehmungen und der Handel mit Metall und en jeder Art. Das Grundkapital beträgt.100.000.000 Mark und iſt eingeteilt in 88 Stück zu je 10 Millionen Mark, 20 Stück zu je 1 Million Mark, 10000 Stück zu je 10000 Mark auf den Inhaber lautenden Stammaktien und in 9 Stück zu je 10 Millionen Mark, 10 Stück zu je 1 Million Mark auf Namen lautenden Vorzugsaktien. Bei der Auflöſung der Geſellſchaft wird der Liqui⸗ dationserlös in erſter Reihe zur Heimzahkung des eingezahlten Kapitals der Vorzugsaktien verwendet. Von dem alsdann übrigbleibenden Betrag erhalten die Inhaber der Stammaktien das auf dieſe einge⸗ zahlte Kapital. Der verbleibende Liquidationserlös wird auf die Vorzugsaktien und Stammaktien nach Verhältnis des darauf eingezahlten Kapitals aus⸗ geſchüttet. Der Vorſtand deſtedt aus einem oder mehreren Mitgliedern. Die Beſtimmung der Zahl der Vorſtandsmitglieder ſteht dem Aufſichtsrat zu. Die Ernennung der Borſtandsmitglieder ſteht dem Vorſitzenden des Aufſichtsrates zu. Die Geſellſchaft wird, wenn der Vorſtand aus mehreren Perſonen beſteht, vertreten entweder durch zwei Vorſtands⸗ mitglieder oder durch ein Vorſtandsmitglied und einen Prokuriſten. Ingenieur Karl Locherer ſen. in Mannheim iſt als Vorſtandsmitglied beſtellt und zur Alleinvertretung befugt. Die öffentlichen Bekannt⸗ machungen der Geſellſchaft einſchließlich der Berufung der Generalverſammlung erfolgen nur durch den Deut⸗ ſchen Reichsanzeiger. Die Gründer ſind: Ingenieur Karl Locherer ſen. Ingenieur Karl Locherer jun., Fima Latin& Naffauer, Kaufmann Auguſt Baſche⸗ negger und Rechtsanwalt Dr. Chriſtian Hartmann, alle in Mannheim. Sie haben ſämtliche Aktien übernommen. Die Aktien werden zum Nennbetrage ausgegeben. Der Gründer Karl Locherer ſen. bringt die in der dem Geſellſchafsvertrage anliegenden Schrift verzeichneten Gegenſtände einer vollſtändi⸗ Per Gießereieinrichtung in die Aktiengeſellſchaft ein. er Wert dieſer Sacheinlage iſt auf 700.000.000 M. feſtgeſetzt und wird auf die von dem Einbringer übernommenen Aktien im von zuſam⸗ men 770.000.000 M. angerechnet. ſe Mitglieder des erſten Aufſichtsrates ſind: Rechtsanwalt Dr. Chriſtian Hartmann, Kaufmann Adolf Latin und Kaufmann Auguſt Baſchenegger, alle in Mannheim. Von den mit der Anmeldung der Geſellſchaft ein⸗ gereichten Schriftſtücken, insbeſondere von dem Prü⸗ fungsbericht des Vorſtandes und Aufſichtsrates ſo⸗ wie der Reviſoren kann bei dem Gericht, von dem Prüfungsbericht der Reviſoren auch bei der Han⸗ delskammer in Mannheim Einſicht genommen werden. Mannheim, den 26. Oktober 1923. 164 Vad. Amtsgericht B. G. 4. Zum a55 f. Fater A wurde heute eingetragen: 1. Band III,.⸗Z. 22, Firma„Albert Jacobi“ in Mannheim. Die a iſt erloſchen. 2. Band IV,.⸗J. 220, Firma„Carl Hartung“ in Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. 3. Band V..-J. 144, Firma„Nic. Noſen⸗ kränzer Nachf.“ in annheim. Die Firma iſt er⸗ loſchen. 4. Band IV,.⸗Z. 88, Firma„Gebrüder Roth⸗ ſchild“ in Mannheim. Kaufmann Ernſt Rothſchild, Mannheim iſt in das Geſchäft als perſönlich haften⸗ der Geſellſchafter eingetreten. Die offene Handels⸗ eſellſchaft hat am 1. Januar 1923 begonnen. Die rokura des Ernſt Rothſchild iſt erloſchen. 5. Band XI,.⸗Z. 90, Firma„Heinrich Wieg⸗ mann“ in Mannheim. Die Prokura des Georg Marcks iſt erloſchen. Die Firma iſt erloſchen. 6. Band XV. O⸗Z. 41, Firma„Geflügel⸗Maſt⸗ anſtalt Leopold Maier“ in Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. 7. Band XVIl,.⸗Z. 11, Firma„Joſef Baur“ in Mannheim. Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt und das Geſchäft mit Aktiven und Paſſiven und ſamt der Firma auf den Geſellſchafter Kaufmann Joſef Baur, Mannheim als alleinigen Inhaber überge⸗ der es unter der bisherigen Firma weiter⸗ rt. Für dieſe Sach⸗ „Sie ſind gewiß ein mutiger und kluger Mann,“ ſagte er. „Aber dem Kapitän ſind Sie nicht gewachſen. Seine Macht reicht von Athen bis hinauf nach Konſtantinopel.“ „Na, es gibt doch noch andere Weltgegenden, wie Ihnen als Schullehrer vielleicht nicht unbekannt ſein dürfte.“ „Mich braucht er nirgendwo zu ſuchen. Ich habe meine alten Eltern in Tirnova drüben, jenſeits der Grenze zu, wohnen. Sie verſtehen, Herr——“ Salomon miſchte ſich in die Unterhaltung. Nicht, daß er Mik⸗ leid für den Lehrer empfunden hätte. Aber die Sache begann ihn zu langweilen. „Aus dem Kerl iſt ja doch nichts herauszubringen. Es iſt das beſte, was ich vorhin ſchon geſagt habe Eins ihm und eins ſeiner Schweſter über den Schädel— kote Leute reden noch weniger als lebendige.“ Vitus ſchwieg und beobachtete heimlich die Wirkung dieſer Worte auf ſeinen Gefangenen. Dem ſchien wirklich bereits alles gleichgültig zu ſein. Er rührte ſich nicht. Er fürchtete ſeinen Kapi⸗ tän mehr als den Tod. Man ſchaffte ihn hinauf zu ſeiner Schweſter. Band ihn neben ihr feſt und ließ ſie beide liegen. Aber was nun? Am Abend ſollte der Bote kommen. Bis dahin mußte man irgendeinen Ent⸗ ſchluß gefaßt haben. „Auf jeden Fall können wir etwas eſſen,“ ſchlug Salomon vor, „Wenn der Magen leer iſt, kann der Kopf nicht arbeiten.“ Er ging alſo aus, um etwas Fleiſch für das Mittagsmahl zu beſorgen. Vitus ſetzte ſich hin und verfaßte einen ausführlichen Bericht für Hamid Bey. Salomon hatte inzwiſchen ein. Erlebnis. Als er von der Bude des Fleiſchers, mit ſeinem Paket unter dem Arm, wegtrat, rempelte ihn ein betrunkener Maultiertreiber an. Mit lautem Klatſch fiel das Fleiſch auf die Straße. Salomon ließ es in dem heimatlichen Dreck liegen. Der Maultiertreiber mußte zunächſt ſeine Tracht Prügel bekommen. Doch ſo ſcharf der Spaniole auch Umſchau hielt — der Kerl war verſchwunden. Er vergaß in ſeiner Rage das Fleiſch und rannte auf dem ganzen Platz umher. Aber der Maul⸗ tiertreiber war weg— und ſiehe da, als er zu der Unglücksſtätte zurückkam, das Fleiſch auch. „Wo iſt mein Fleiſch?“ fuhr er den Schlächter an, der in ſeiner Bude ſtand und ſich den Bauch vor Lachen hielt. Der Brotbäcker, der Zwiebel⸗ und der Olivenhändler lachten im Chore mit. (Fortſetzung folgt) — Versteigerung. Mittwoch, den 31. Oktober mittags 2½ Uhr Möbel, Betten, Flur⸗ garderobe, Diwan, eine Schreibmaſchine, 1 Näh⸗ maſchine, Kinderbett, elektr. Lüſter, Kluppfeſſel, 8. Band XIX..⸗3. 195, Firma„Allgemeine Großhandelsgeſellſchaft vereinigte Firmen Robert Ambos und Wilhelm Schöpflin Kommanditgeſell⸗ ſchaft in Liquidation“ in Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. 9. Band XXIV..⸗Z. 102, Firma„Franz Schneider“ in Mannheim. Inhaber iſt Franz Schneider, Kaufmann, Mannheim. 10. Band XXIV,.⸗Z. 103, Firma„Philipp riedebach“ in Mannheim. Inhaber iſt Philipp riedebach, Kaufmann, Mannheim. Emil Friede⸗ bach, Mannheim iſt als Prokuriſt beſtellt. Mannheim, den 27. Oktober 1923. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. Genossenschaftsregister. Zum Genofſenſchaftsregiſter Band l,.⸗Z. 14, Firma„Darleihkaſſe Käfertal eingetragene Genoſſen⸗ r mit unbeſchränkter Haftpflicht“ in Mannheim⸗ äfertal wurde heute eingetragen: Die Genoſſen⸗ ſchaft iſt durch Beſchluß der außerordentlichen Generalverſammlung vom 7. Oktober 1923 aufgelöſt und wird durch zwei Liquidatoren vertreten. Johann Geiger, Handelsmann, Jakob Neff, Landwirt beide in Mannheim⸗Käfertal ſind als Liquidatoren beſtellt. Mannheim, den 25. Oktober 1923. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. 164 Aatiche Teröffentchungen der Sactgemeinde. Die neuen Brokpreiſe. Die Preiſe für das Markenbrot und das Mar⸗ kenmehl betragen ab 29. Oktober 1923 in Mannheim: Für den groß. Laib Brot(1500 g) 6 Milliarden M. „ ‚„ ien, 15 4 das Pfund Weizenbrotmehl 2,1 50 1 Mannheim, den. Oktober 1923. 56 Der Kommunsfverband Mannheim-Stadt. Ste llen-Gesu 0 he Junger Mann, der gut ſranzöſiſch ſpricht, ſucht tellung, eventuell bei Wohnungstauseh Darmstadti-Mannheim Speditionsfirma. 4431 Angebote unter G. N. 61 an die Geſchäftsſtelle. 3 große neu hergerichtete Räume mit Kochgelegenheit in Darmſtadt gegen gleichartige Wohnung in Mannheim Miet-Gesuche. zu tauſchen geſucht. Gefl Angebote Polizeibeamter ſucht * unter U. M. 764 an Rudolf möbl. Zimmer der, Stiefel, Wäſche und viele Hausgeräte. M. Arnold, Auktionator 3, 4, Telephon 6219. Uebernehme jeden Tag Gegenſtände zum ver⸗ ſteigern. 2233 Offene Stellen. Jüngeres geſundes Mädden aus guter Familie für eine Lebensmittelgroßhandlg. geſucht. Ang. u. G. L. 59 an die Geſchäftsſt. 4427 Sulldes Servierhäulein welches ſchon in Kaffee gearbeit. hat, kann ſof. ein⸗ treten. Kaffee Weller, Dalbergſtr. 3(Luiſenring) 4426 „. Angebote unter P. T. 42 an die Geſchäftsft. 4389 erf. Hausſchneiderin ſucht gut 4428 möbliertes Zimmer in nur gut. 2 G. M. G0a. S. Geschte. * eee e ele Mauante ilangebote unt. G. O. 62 Angeb. an M. Doblünger, an die Geſchäftsſtelle ds. Blattes erbeten. Mhm., Neckarauerſtr. 181. Wehnungstausch! Einfamilienhaus in Vorort, Geſucht: 6 bis 7 Zimmer und Garten. Geboten: Sb n, Vannuung ven des Iinmer s mit allem Zubehör, Oſtſtadt. 9778 Umzug wird vergütet. 2 Lokomotiv-Drehkrane mit Greiferbetrieb, für kurze Zeit sofort zu mieten gesucht. Bad. Anilin-& Soda- Fabrik Maschinentechnische Abteilung. Kleine Anzeigen als Stellen-Angebote und-Gesuche, An- und Verkäufe aller Art, Mietgesuche, Heirstsgesuche, Geldverkehr usw. finden im Mannhelmer General- Anzeiger in Mannhelm, Ludwigshafen und der Um- gegend die beste und weiteste Verbreitung und versprechen sicheren Erfolg durch eine Grosse Wirkung Gas⸗ u. Sparherde, Klei⸗