— .„ Sezugspreiſe: an maunbeim u. unsgebong in ber luufendan Woche 12 Mitiarden mt. die monatüchen Sezleher verpflichten lich bei der Beſtellung des Rbonnements die wäbrend der Bezugszeit notwendigen prrisertöhungen zu bezahlen. poſt⸗ ſchecktonto nummer 175⁷e Rarisruhe. gauptgeſchüfts ſtelle Manndeim E6. 2.— Seſchäfts⸗ nedenſtelle Neckarſtadt, wald⸗ hoſſte. 6. Fernſyr. Ur. 781, 701, 7883, 08, 7938. Telegr.⸗or. Steneralanzeiger Mauuheim. Erſcheint wöchentlich zwotfmal. Badiſche“ Beilagen: Der Sport vom Sonntag— Modezeitung— Amtsenthebung der ſächſiſchen Regierung Aus Seit und Leben mit Mannheimer§Frauen-Seitung und Mannheimer Auſik-Seitung Verkaufspreis 1 Williarde Mark 1923— Nr. 499 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei vorauszahlung oder mlt zuſchlag ſür Seloentwertung: Rllgemeine Ninzeigen Grund⸗ zahl 400 dc Schlüſſelzahl des vereins · deutſcher Jeitungsver⸗ leger 16 oo0 o 7,200 000 000. Für Rnzeig. an beſtimmt. Tagen Stellen.Nusgaben wird keine verantwort. ubern. höh. Sewaſt, Streiks, Getriebs ſtõrung. uſw. berechtigen zu keinen Erſatzeuſpr. füür ausgeſall.od. deſchrůünkt. Nusgaben od. f. verſp. Rufnahmev. fiungeigen. Ruftr. ö. Fernſpr. oh. Sewähr. Gerichtsſt. Manndelm Dr. Feigner fügt ſich mit Proteſt—Reinerlei Zwiſchenfälle verwirrung in der Sozialdemokratie die Ereigniſſe in Dresden baben ſich im Laufe des geſtrinen Tages Schlaa auf Schlag abgerollt, allerdinas nicht in den ſenſatlonellen Formen, wie es Rei aufgereaten nach den Berichben der ſozialdemokratiſchen und bezeich⸗ nenderweiſe auch demokratiſchen Frühpreſſe der Fall zu ſein ſchien. Im Gegenteil haben ſich die Ereigniſſe legal und formell ohne jeg⸗ lichen dramatiſchen Zwiſchenfall abgeſpielt. Dr. Heinze hat zunächſt als Reichskommiſſar ſein Beglau⸗ bigungsſchreiben der ſächſiſchen Regierung überreichen laſſen und gleichzeitig die Jorderung nach Nücktriit der Regierung und Räumung der Büroräume geſtellt, Miniſterpräſident Dr. Zeigner hat der Aufforderung nach Nücktritt nicht Folge ge⸗ geben, hat ſich aber bereit erklärt, der zweiten Aufforderung, das Miniſterpräſidium bis zwei Uhr nachmittags zu räumen, zu ent⸗ ſprechen. Die Verſuche des Kabinetts, eine Einberufung des Reichs⸗ rats oder eine Zufammenkunft der Miniſterpräſidenten herbeizufüh⸗ ren, mußten nach Lage der Dinge erfolglos bleiben. Es beſchränkte ſich daher auf einen Prote ſt. Um zwei Uhr nachmittags haben die Reichswehrtruppen bie öffentlichen Gebände, das Minfſterial- und das Landtagsgebände beſetzt. Phaukaſtiſche und irreführende Meldungen von angeblichen Augenzeugen, die ſogar von Verhaftungen und Abfüßrungen ſächſiſcher Miniſter und Abgeordneten„mit ſchuß⸗ bereitem Gewehr, von Durchfuchungen des Landtagsgebäudes zunter Führung deutſchnationaler Abgeordneter“ und von der An⸗ wendung„brutaler Gewalt“ gegen Regierungsmitglieder zu berich⸗ ten wußten, ſind über Nacht in nicht mißzuverſtehender Tendenz verbreitet und von den Nachtredakttonen einzelner Frühblätter für bare Münze gehalten worden.(Auch ein Mannheimer Mor⸗ genbbatt hat ſich bedauerlicherweiſe in den Dienſt gewiſſer Ver⸗ limer Senſationsnachrichten geſtellt, wodurch ein völlig verkehrter Eindruck von dem Verlauf der Dinge und der Tatſachen erzielt wurde. Der amtliche Bericht ſtellt die Vorgänge richtig dar. Er beſagt folgendes: Reichskommiffar Dr. Heinze, der ſich nach ſeiner Ernennung zum Wehrkreiskommando begeben hatte, entſandte gegen 12 Uhr mittags einen Hauptmann in das Regierungsgebäude, um den ſächſi⸗ ſchen Miniſtern ſeine Beſtallung zum Reichskommiſſar bekannt zu beben und ſie gleichgeitig auffordern zu laſſen, bis zwei Uhr nach⸗ mittags ihre Geſchäftszimmer zur Verfügung zu ſtellen. Gegen.4 Uhr nachmittags marſchierte ein Reichswehrbatailkon, bei dem ſich die Abteilungen für die mit Wachen zu belegenden Gebäude befanden, mit Muſik durch die Stadt nach dem Regierungsgebände, wa die für dieſes beſtimmte Wache abſchwenkte. Der Kommandeur des Bataillons, dem die um 1275 Uhr an die ſächſiſchen Miniſter ergangene Aufforderung des Reichskommiſſars Heinze bekannt war und der annehmen konnte, daß die Miniſter da⸗ Regierungsgebaude demgemäß bereits verlaſſen hätten, hatte keine Veranlaſſung, die Muſtk beim Vorbeimarſch am Regierungsgebäude abzuſtellen. Von einem Aufmarſch des Bataillons war keine Rede. Die eingeteilden Wachen ſchwenkten, wie bei allen anderen n Gebüuden, aus dem Bataillon ab. Der Führer der Wache traf wider Erwarten die ſächſiſchen Miniſter bis auf Miniſter Heckert, in dem Gebäude noch an. Miniſterpräſtdent Zeigner und die anderen Miniſter entſprachen dem höflichen Erfuchen, das Miniſterſalgebände zu verlaſſen, ohne weiteres. Lediglich der kommuniſtiſche Miniſter Böttcher erklürte, daß er Proteſt einlege und er nur der Gewalt weiche. Er wurde von einem Offizier bis zum Ausgang des Gebäudes begleitet; aber auch in dieſem Fall wurde keinerlei Gewalt angewendet. Wie meit die Erzählung des angeblichen„Augenzeugen“ ſich mit der Wahrheit deckt, zeigt die Tatſache, daß die zur Wache gehöd⸗ renden Maſchinengewehre, die auf einem Handwagen mitgeführt wurden, noch etwa 175 Stunde auf dem Handwagen berblieben und donn erſt in das Gebäude zu deſſen Schutz ver⸗ bracht wurden. Aufruf an die ſächſiſche Bevölkerungs Der Reichspräſident hat auf Grund der Reichsverfaſfung des Artikels 48 Abſ. 1 die bisherige fächſiſche Negierung ihres Amts enthoben und mich als Reichskommiſſar beſtellt. Meine Haupt⸗ kruppe ſſt bereit, mit dem Milttärbefehlshaber des Wehrkreiſes IV die Ordnung und Sicherheit im Lande wiederherzuſtellen, Plünderungen zu verhüten, Frieden im Lande und in den Betrieben herzuſtellen imd damit eine Rechts⸗ ſicherheit zu ſchoffen, die die Vorausſetzung für jede gedeih⸗ liche Arbeit und das Anſehen der fächſiſchen Wirtſchaſt iſt. Meine Hauptſorge wird ſein, für die Ernährung der Bevölkerung das Möglichſte zu tun und mein Hauptziel, ſo raſch als mög⸗ lich unter Zufammenfafſung aller verfaſſungs⸗ treuen Kräfte die Bildung einer Regierung auf parla⸗ mentariſcher Grundlage zu fördern. Ich vertraue darauf, daß mich alle Gutgeſinnten in der Erfüllung meiner ſchweren Auf⸗ gabe tatkräftig unterſtützen. Von der Beamtenſchaft erwarte ich, daß ſie getreu ihren Amtspflichten nachkommt. Beamte, die ſich etwa ihrer Dienſtpflicht entziehen, werden die Folgen ihrer Pflicht⸗ vergeſſenheit zu tragen haben. mit der Fortführung der Geſchäfte in den einzelnen Reſſorts iſt bis zur Bildung der neuen Regierung und Beamten beauftragt worden: Miniſterium des Innern: Mini⸗ ſterialdirektor Schmidt, Finanzminiſterium: Miniſterialdirektor Dr. ing. Juſt, Wirtſchafts⸗ und Arbeifsminiſterium: Dr. von Hübel, Miniſterium für Volksbüdung: Miniſterialdirektor Or. Bötker. Ote Leitung der Staatskanglei iſt ihyrem früheren Leiter Dr.„ em ſozialdemokratiſ Zivilkommiſſar Meyer wurden vom ichswehrminiſtertum neue B 1 Er wird e ee e eeeeeeeeee hat ein Einſpruchsrecht. Von beſonderer Seite erfahren die Berliner Zeitungen über Die Gründe des Vorgeheng der Reichsregierung gegen Sachſen folgendes: Das Ultimatum grün⸗ det ſich zunächſt auf die unglaubliche Hetzrede des kommu⸗ niſtiſchen Finanzminiſters Böttcher in Leipzig, die eine Aufforde⸗ rung zum bewaffneten Widerſtand, zur Neubildung und Bewaffnung der roten Hundertſchaften und zum Generalſtreik enthielt. Auf Ver⸗ anlaſſung des kommuniſtiſchen Brandler wurde ein beſonderer kommuniſtiſcher Aktionsausſchuß eingeſetzt. Hier⸗ f. kommt, daß die Anordnungen des Militärbefehlshabers von der ächſiſchen Regierung Teree überhaupt nicht ausge⸗ führt oder nicht weitergegeben, oder ſolange verzögert wurden, bis ſie wirkungslos geworden waren. Die offizielle Nachrichtenſtelle 05 der ſächſiſchen Negie⸗ rung hat ferner eine geradezu unglaubliche Hetze gegen die Re entwickelt und der letzte Grund un die un⸗ mittelbare Veranb des Ulttmatums war ſchließlich ein offi⸗ Aufruf des kommumiſtiſ Landesvorſtandes und der Landtagsfraktton, in dem es u. a. heißt:„Wir wer⸗ den die 8. mobiliſieren! Mag der General Müller tanzen, wie die Schwerinduſtrie, Junker, Spekulanten und Faſziſten pfeifen. Wir fordern die Arbeiter auf, das Verbot der Hundertſcha⸗ ten mit der Aufſtellung unzähliger Hundertſchaften, das Verbot der Aktionsausſchüſſe mit der Aufſtell von Aktionsausſchüſſen in jedem Betrieb zu beantworten. Die fächſiſche Arbeiterſchaft iſt in Verbin⸗ dung mit der übrigen Arhefterſchaft ſtark genug, um alle ihre Feinde zu unterwerfen. An die ſächſiſche und deutſche Arbeiterſchaft richten wir den Ruf zur Vereitſchaft. ö Kommuniftiſche Finanz⸗„Verwaltung Die hatte der ſächſiſchen Regierung 800 Bil⸗ lionen als Beitra zur Erwerbsloſenunter⸗ ſtützung und Zuſchuß für L und Gehälter uſw. in den Staats⸗ betrieben zur Verfügung geſtellt. Der kommuniſtiſche ab auf die Anfrage des demokratiſchen Abg. Dr. Reinhold die Zu⸗ eg daß die Gelder ihrer Beſtimmung b. 0 verwendet wer⸗ n. Es ſtellte ſich jetzt jedoch heraus daß 800 Billionen geſetz⸗ und beſtimmungswidrig allein für die Erwerbsloſen Verwendung gefunden haben, ſodaß die Staatsbetriebe jetzt in eine außer⸗ ordentlich ſchwierige Lage geraten ſind. Miniſterialdirektor Dr. Hed⸗ rich iſt zurückgetreken, weil er ſich außerſtande ſieht, die Verſtöße des kommuniſtiſchen Finanzminiſters zu decken. Ddie Nuffaſſung in Berlin E Berlin, 30. Okt.(Von unſerm Berliner Büro.) In der Um⸗ gebung des Kanzlers neigt man dazu, die Dinge einiger⸗ maßen günſtig anzuſehen. Man ſcheint dabei vorwiegend auf eine Entſpannung in Bayern zu hoffen. In der Sozialdemokratie iſt die Neigung im Wachſen, aus der Koalition auszutre⸗ ten, und zwar nicht nur im Reich, ſondern auch in Preußen. Das würde, wie wir ſchon mehrfach betont haben, nicht nur den Sturz des Kabinetts, würde automatiſch auch das Erlöſchen des Ermächtigungsgeſetzes bedeuten. Ene Kriſe wäre da⸗ mit ausgebrochen, aus der wir einſtweilen noch keinen Ausweg zu ſehen vermögen. Unter dieſen Umſtänden wird der heutigen würden Sitzung des ſozialdemokratiſchen Fraktionsvorſtandes ausſchlag⸗ gebendes Gewicht beizumeſſen fein. Man könnte ja noch daran den⸗ ken, daß nur der linke Flügel der Sozialdemokratie ſich abtrennte, der vechte mit den ſozialdemokratiſchen Miniſtern, die ausnahmslos dieſem Flügel angehören, in Regierung und Koalition verbleiben. Aber ein folcher Ausweg iſt, wie die Dinge liegen, nicht eben wahr⸗ ſchenlich. 2 Der ſozialdemokratiſche Parteivorſtand hatte geſtern nach⸗ mittag einen rechtmaßvoklen und entgegenkommenden Beſchkuß gefaßt. Darin wurde u. a. erkfärt, der Partewworſtand halte das Vorgehen der in Dresden für unerträglich mit den Intereſſen der Reputzütk, er ſei der Auffaffung, daß nach dem k Hamburger Kommuniſtenputſch und den Dresdener Vorgängen das Verbleiben der Kommuniſten in der ſächfiſchen Regierung unmöglich ſei. Trotzdem halte er das Vorgehen des Kanzkters nicht für gerechtfertigt, zumas er nicht auch in Bayern die dor⸗ nige Regierung ausſchalde und einen Reichskommiffar einſetze. Der Parteivorſtand würde ſich aber ſofort um eine Entſpannung der Lage in Sachſen bemühen. 5 8 Das war, wie gefagt, am Nachmittag geweſen. Hinterher auf die Meldung aus Dresden, daß auch die fodfaldemokratiſchen Miniſter aus ihren Miniſterien werden follten, iſt das Weiter umgeſchlagen. Aus dem„Vorwärts“ weht nun plötzlich außer⸗ ordentlich ſcharfer Wind, der die große Koalition in ihren Grundfeſten zu erſchülttern droht. Vom„Vorwöärts“ wird heute dem Kanzler vorgeworfen, daß er in den ſächſiſchen Dingen im Grunde auf eigene Fauſt gehandert hätte, der Wortlaut des Ultimatums Streſemanns an Zeigner ſei nicht das Ergebnis eines Kabinetts⸗ beſchluſſes, vielmehr ſei der Brief verfaßt und abgeſandt worden aufgrund des Artikels 48 der Verfaſfung. Die Zuſtimmung der ſozialdemokratiſchen Miniſter zu dem Ültimatum ſelbſt ſei nicht ein⸗ geholt worden.(Von anderer Seite wird dies lebhaft beſtritten und nach den Kölner Ausführungen Sollmanns iſt dies wohl nur ein Streit um Worte). Dr. Streſemann hätte in der Nacht vom Sonn⸗ tag auf Montag den aus Dresden zurückgekehrten Herren Gradnauer und Hilferding das beſtimmte Verſprechen abgegeben, daß vor Diens⸗ tag nichts geſchehen würde, der Reichskommiſſar würde entſprechend inſtruiert werden. Dieſes Verſprechen ſei nicht gehalten worden. Und ferner: Die Verordnung des Reichspräſidenten über die Ein⸗ ſetzung eines Reichskommiſſars für Sachfen ſei dem Kanzler erſt geſtern 11 Uhr vormittags übereicht worden und zwar mit dem Hin⸗ zufügen, daß über die Frage der Ausführung erſt eine Verſtändigung mit dem Kabinett und den Parteiführern herbeigeführt werden müſſe. Dies ſei ausdrücklich zugeſagt, aber„unverſtändlicherweiſe nicht befolgt worden. Die Frage bleibt offen, ſo erklärt das fozialiſtiſche Zentralorgon, wie nun dieſe Entwicklung weiter gehen wird und ob nicht dieſe ganze Entwicklung dem Miniſterium noch zum Verhängnis wird. Geſtern abend iſt dann, nachdem der Kanzler mehrere ſeiner Partei⸗ freunde auch aus der preußiſchen Landtagsfraktion bei ſich geſehen hat, das Reichskabinett zu einer Sitzung zufammengetreten, die bis 11 Uhr dauerte. Die ſozialdemokratiſchen Miniſter, heißt es im„Vorwärts“, gaben ihrer Entrüſtung über Heinze und Müller ſchärfſten Ausdruck. Sie werden ihre weitere Ent⸗ ſcheidung im Einverſtändnis mit den Parteiinſtanzen treffen. Under dieſen Umſtänden kommt der heutigen Sitzung des Fraktionsvor⸗ ſtandes außerordentliche Bedeutung zu. Reichswe Dr. Geßler iſt plötzlich erkrankt. Die ſozialdemokratiſche Reichs⸗ tagsfraktion iſt auf morgen mittag 2 Uhr einberufen worden. Inzwiſchen iſt aber ſchon eine neue Bermittlungsakfion im Gange. Zunächſt iſt General Mülter vom Kanzler veramaßt worden, das Berbot des Landtagszuſammentritts zu⸗ rückzunehmen, ſodann aber ſind die fozialdemokratiſchen Abge⸗ ordneten Wels, Dittmann und der ſozialdemokratiſche Land⸗ tagsabgeordnete Fiſcher nach Dresden gefahren, um dort mit ihren fächſiſchen Parteifreunden wegen der Regierungsumbiidung zu verhandeln. Man glaubt, daß das Vermittkungswerk geſengt und eine demokratiſch · ſozialdemokrafiſche Koalifion zuſtande kommt, hinter der die Deutſche Volkspartei mit wohlwollender Neutralität als Reſerve ſtünde. Wird eine olche Negierung gebildet und erhält ſie mit ihrem Programm im ſächſiſchen Landtag eine Mehrheit, dann hat die Reichsexekutide in Sachfen ihr Ende erreicht und der Reichskommiſſar kann ſein Man⸗ dat in die Hände des Kanzlers zurücklegen. Ob die Entwirrung ge⸗ lingen wird, hängt natürlich nicht zuletzt von der Stimmung in der ſozialdemokratiſchen Landtagsfruktion ab. Wenn ſchon der„or⸗ wärts“, der immer noch vorwiegend ein Organ der alten rheits · ſozialdemokratſze ſſt, ſo tobt, iſt das immerhim ein bendh 8 Andeutungen Sollmanns Der Reichsminiſter des Innern Sollmaun der foßzal. demo n 0 Zeitung einen Artikel dur 11 ge⸗ ſtellt, in dem es u. a. heißt: Seit Samstag iſt die innerdeulſche Kriſis, die ſich ſeit Monaten hinſchleppt, in einen den Abſchnitt eingetreten. Sowohl in Bayern wie in en die Verhältniſſe unertragbar geworden. In e eee dem Wege gehen miniſter natürlich genau wiſſen, daß die ſchwerbewaffnete Reaktion in 970— Ohnmacht obwohl iches gegen München peinlich nung tritt, haben die ſozialdemokratiſchen Reichsminiſter eine en t⸗ ſchiedene Klärung der politiſchen Zuſtände in Sachſen wie in Bayern verlangt. Wenn in der Oeffentlichtkent Eindruck entſtehen konnte, daß beide Länder ungteich behan „ ſo ſegt die Urſache in zwingenden Tatſochen, tann r wn als Mimiſter im Augenblick ſſch öffentich nücht zuers Num aber iſt durch die i der Verbalnote des Neichs⸗ kanzlers in Mein auch r eine klare Linie ge⸗ ſchaffen. Bayern hat nun das Wortl Seine Entſcheidung Bedeutung haben, die Brücken ſchlägt oder auf müſſen der Möglichkeit, daß eine Gegenrevolution Norddeutſchland vorgetragen wird, und zwar möglicherwe weißem ror klar ins Auge ſchauen. In einer ſolchen Stunde ges ſung ſein. Die kommuniſtiſchen Führer in Sachſen, viele · 2 ompromittieren die ganze Sozialdemokrattie. Ihnen alleim iſt es zu danken, daß der Einmarſch der Neichswehr in nicht mehr zu verhindern war. Jedem Bündnisgedanken nſprechend ziehen die kommuniſtiſchen Miniſter durchs Land und 55 rn zum bewaff n die und eine Wir Reaktion getrieben werden ſollen, müſſen ſich re noſſen von den unmöglichen kommuniſtiſchen — ae Sachſen und am önnen au ieſer Wo ichtli En größter Tragweite vollziehen. ö ene ee 8 4 Ausrufung eines dreitägigen Generalſtreiks ABerlin, 30. Okt.(Von unſerm Berlmer Büro.) Die Spitzen⸗ otganiſatĩonen der ſozialdemokratiſchen Gewerkſchaften haben in Anweſenheil der ehemaligen kommuniſtiſchen Mmiſter Böttcher und Heckert geſtern nacht einen dreitäglgen Ge⸗ neralſtreik in Sachſen beſchloſſen. Berbot kommuniſtiſcher Zeitungen Der Militärbefehlshaber hat auf Anordnung des Reichskom⸗ miſſars Dr. Heinze das Erſcheinen der ſächſiſchen kommuni⸗ ſtiſchen Zeitungen bis auf weiteres verboten. In Frage kom⸗ men die Sächſiſche Arbeiterzeitung“ in Leipzig, der Kämpfer in Chemnitz und das„Volksblatt“ in Dresden. Auch die in Halle und Magdeburg erſcheinenden kommuniſti⸗ ſchen Organe wurden verboten. Ferner wurden politiſche Verſammlungen fſeder Art verboten. In Tharandt ſind durch die Reichswehr ſieben Perſonen verhaftet worden, weil ſie ſich als Mitglieder der proletariſchen Hundertſchaften betätigten. In Plauen wurden ein ſozialdemo⸗ kratiſcher und drei kommuniſtiſche Sdadtverordnete verhet · 83 — Waghalſigkeiten der Automobilbanditen en den Siraßen verſchiedentli 2. Seite. Nr. 49—— Mannheimer General-Anzeiger(Miftag⸗Ausgabe) Dienstag, den 30. Oktober 1923 „La Révolution rhénane“ 8 Köln wird uns von beſonderer Seite geſchrieben: Von den berufenen Publiziſten Frankreichs hat der Sonderbünd⸗ ler⸗Putſch, der ohne die 8 und belgiſchen Karabiner inner⸗ Halb 24 Stunden weggefegt und von der Bevölkerung wie eine Gift⸗ worden wäre, den pompöſen Namen„Rheiniſche Nevolution“ erhalten. In dieſer Revolution ſind Rheinländer als Führer aufgetreten, geſtützt auf eine Art pagabundierender, durch die Regiebahn hin und h zäten— abgeſehen von der Tatſache des offenen Verrates gegen Frankenlohn und Lebensmittel der belgiſch⸗franzöſiſchen Magazine — durch das Wort„Zuchthäusler“ hinreichend gekennzeichnet wird. Unter dieſer„Miliz“ befinden ſich mehr als 40 Prozent„Auslän⸗ der“ nämlich Nichtdeutſche. Es iſt feſtgeſtellt worden, daß feſtge⸗ nommene„Rhenans“ der deutſchen Sprache nicht mächtig waren, vielmehr auf Polniſch ihre rheinländiſche Geſinnung zu bekunden vermochten. Verſchiedene hleſter Browning⸗Kämpfer ſtammen aus dem polniſchen Teile Oberſchleſiens, wo ſie für ähnliche Zwecke ver⸗ Wendet wurden, wie im Rheinland. Es kann als erwieſen gelten, daß die Mannſchaften der Separatiſtenführer nicht die geringſten Kenntniſſe bezüglich ihrer„Miſſion“, ihrer„revolutionären Tat. ſien, wenn man davon abſieht, daß einige von ihnen die edle Ambt⸗ kion beſitzen, es in der künftigen Rheinlandarmee zu Unteroffizieren und anderen Pöſtchen bringen. Die Verſprechungen, die dieſen Burſchen gemacht werden, ſind geradezu grotesk. Einer von ihnen erzählte, man würde ihm verſprochen haben, daß er zuſammen mit zwanzig Kameraden, in Frankreich die Offiziersſchule beſuchen werde. Gratis und gegen Sorge für ſeinen Lebensunterhalt. Bedenkt man, Daß der hoffnungsvolle junge Mann früher aus einem Düſſeldorfer Speditionsgeſchäfte wegen Unterſchleife entlaſſen wurde, ſo darf man ſicherlich von einem„Glücksfall“ ſprechen. Solcher Subjekte beſitzt die Separatiſten⸗„Armee“, deren Stärke etwa 6000 iſt(ohne die während der Unruhen raſch gemieteten Individuen), viel mehr als die Führer zugeben wollen. Die Stoßtruppen der„Miliz“ haben in verſchiedenen Städten, wie in Bonn, Koblenz, Aachen, Coups ausgeführt, die etwa mit den u vergleichen wären. Da erſt erkannte man die Schule des Verbrechens, durch die ſie gegangen waren. Wie ſie Kraftwagen raubten, losfuhren, in die überraſchte Menge ſchoſſen; wie ſie dann in Amtsgebäude mit Nachſchlüſſeln ein⸗ brachen(wie in Gerolſtein, in Andernach und einigen anderen Städ⸗ ten); wie ſie mit Schupos ſcheinbar paktierten, freien Abzug erbaten und den Poliziſten dann mit Browningſchüſſen in den Rücken fielen — das ſind nur einige wenige Beiſpiele für den Charakter der revo⸗ lutionären Kriegführung dieſer erbärmlichen Helden. denen der 7 5 Boulevard die Filmtheater und die Zeitungs⸗Schaufenſter von Literatur nicht zu ſprechen) aufgetan hat. Inzwiſchen gehen die Schwindelberichte nach Newyork weiter. Die Welt wird mit Greuelgeſchichten aus dem Rheinland, „das ſich befreien will“, abgefüttert; die Lüge von der ſogenannten rheiniſchen Revolution wird von den mit Nachdruck arbeitenden Pariſer Sendboten— es befinden ſich gegenwärtig über achtzig franzöſiſche und belgiſche Berichterſtatter auf dem„Kriegsſchau⸗ platze— als ein Kampf der Freiheitsmänner und Jünglinge gegen ihre Unterdrücker ausgemall. Es war vorauszuſehen, daß die Herbette,(„Temps“), Pertinax⸗ Gerault(„Echo de Paris“), Lauzanne(„Matin“) eine Niederlage der Bündler auf unzureichende Vorbereitungen, Un⸗ einigkeit der Führer, ſtritte Neutralität der Alliierten zurück⸗ führen würden. Daß ſie aber bei dem verbrecheriſchen Unternehmen, das ein Volk unter den Willen verräteriſcher Gruppen zwingen ſoll, ihren Profit herausrechnen, leſen wir im„Temps“. Herbette richtet an die Engländer die Aufforderung, zu der„vollzogenen Tatſache“ der ſogenannten rheiniſchen Revolution, die— wer lacht da?— den Freiheitswunſch der Bevölkerung zum Ausdruck gebracht habe, zu dieſer„opfermütigen Leiſtung der Separatiſten“ endlich Stel⸗ lung zu nehmen. Es ſcheint aber, daß ſich die Pariſer Regierungs⸗ preſſe dieſer„rhénans“ bedient, um erhandlungen mit England über eine„Klärung der rheinländiſchen Frage“ zu er⸗ Preſſen. Auf engliſcher Seite weiß man, daß die„Miliz“ in inz auf franzöſiſche Koſten ausgebildet wird, dort allerlei taktiſche Hebhungen machen muß, um im Straßenkampfe etwas auszurichten. Sollte es auf der Grundlage einer„vollzogenen Tatſache“ im Rhein⸗ lend zu irgandwelchen Verhandlungen zwiſchen England und Frank⸗ keich(ſoctie Belgien) kommen, ſo wird— nach hier herrſchender Aiſſcher Aifſaſſung— die eſſentielle Frage der franzöſiſch⸗belgiſchen Neutralität bei der Vorbereitung und der Ausführung der Bündler⸗ zutſche erörtert werden. Die„Tatſache“ einer„Revolution“ be⸗ krachtet der Engländer als fiktiv. Eine hieſige britiſche Perſönlich⸗ keit erklärte:„Von einer Revolution iſt keine Rede. Eine Schar von öffentlichen Ruheſtörern, die vor nichts zurückſchrecken, hat ſich in verſchiedenen Orten öffentlicher Gebäude bemächtigt, wurde ver⸗ krieben und ſtellte ſich, um nicht erſchlagen zu werden, unter den Schutz der betreffenden Okkupationsmächte. Je früher mam den ver⸗ nünfligen Entſchluß des Abzuges faßt, umſo beſſer. 8 0 0 »Bheiniſche Republik“ auch in Worms Worms, 30. Ott.(Eig. Ber.) Geſtern abend 6 Uhr haben die Sonderbündler hier die Rheiniſche Republik ausgeru⸗ fen. Auf dem Kreisamt weht die grün⸗weiß⸗rote Fahne. Das Treiben der Sonderbündler Der geiſteskrank einem Irrenhaus„ In Jülich wurde der Gutsbeſitzer Clevinghaus von den Sonderbündlern zum Bürger ⸗ meiſter ernannt. Die erbitterte Volksmenge zündete Landgut und das ſeines Schwagers an. In Krefeld drangen die Sonder⸗ Hiündler am Sonntag nachmittag in die Reichsbank ein und ſtahle u inggeſamt 66 Billionen Mark. In der Eifel geht die Bevölkerung 7— Teil ſehr ſcharf gegen die Sonderbündler vor. So wurde in Coli der Bürger⸗ meiſter, der von den Separatiſten eingeſetzt worden war, aus dem Bett herausgeholt und durch die Gemeinde geführt. Dabei mußte niederknien und feierlich dem lef wurde einer der Führer der Separatiſten von der Bevölkerung zu Tode geprügelt. In Oberhauſen bei Schleiden wurde ein Haupt er der Separa⸗ tiſten, den man nur wegen ſeines Alters nicht erſchlug, an einen Baum gebunden und von unten bis oben mit Teer be⸗ ſtrichen. In Gemünd, in dem bisher die Separatiſten ver⸗ hältnismäßig ſtark vertreten waren, haben alle Mitglieder bis auf vier ihren Nustritt erklärt. In Da um wird ſich die ſeparatiſtiſche Bewegung kaum durchſetzen, da dort nur drei Bürger und zwar der Bürgermeiſter Birk, früherer Hauptmann der Landwehr, preußiſche Kreisſchulrat Ehrlich und der Hotelbeſitzer Joſef Schramm VBerrat abſchwören. In an der Bewegung beteiligt ſind. In Aachen iſt der Belagerungszuſtand bis 6. November ver⸗ längert worden. Wie nunmehr bekannt wird, ſind bei dem letzten Verſuch, das Regierungsgebäude zu entſetzen, 17 Schutz⸗ Schutzpoliziſten ſind inzwiſchen noch ihren Verletzungen erlegen. In Königswimter befinden ſich die Sonderbündler im Nathaus und im Poſtamt. Dort geht der Betrieb unter der Aufſicht der Separatiſten und in Anweſenheit von ſchwarzen Franzoſen weiter. Die Poſtſäcke nehmen die Sonderbündler zuerſt am Schiff in Empfang. Kölner Zeitungen gibt es in Königswinter nicht mehr, nur Bonner Blätter, die aber nicht ſo ſchreiben können, wie ſie möchten. Das„Echo des Siebengebirges“ in Königswinter darf nicht erſcheinen. Die Bürgerſchaft von Königswinter hat ſo unzwei⸗ deutig ihre Abneigung gegen die ſeparatiſtiſche Bewegung zum Ausdruck gebracht, daß ſich kein dortiger Anhänger der Separatiſten mehr herauswagt. Die Lage in Duisburg erfuhr infolge der Haltung der belgiſchen Beſatzungsbehörde eine Verſchlechterung. Am Sonntag wurde der ſtellv. Ober⸗ bürgermeiſter Kind von den Separatiſten verhaftet. Kind hatte die Bevölkerung in einer öffentlichen Bekanntmachung vor An⸗ nahme des gefälſchten Notgeldes gewarnt, das die Separatiſten herausgegeben haben. Duisburger Geſchäftsleute, die ſich gewei⸗ gert hatten, das gefälſchte Notgeld anzunehmen, wurden von den Separatiſten mit vorgehaltener Piſtole zur Anna Das Rathaus iſt immer noch von den bewaffneien eparatiſten N er geworfener Miliz, deren moraliſche Quali⸗ Siegburger Sonderbündlerführer Göddner wurde als poliziſten verwundet und einer getötet worden. Zwei beſetzt. Es iſt der Bevölkerung unmöglich, die Sonderbündler zu vertreiben, da ſich auch gleichzeitig ſtarke belgiſche Truppenabtei⸗ lungen im Rathaus befinden und da deutſche Gegenmaß⸗ nahmen zur Vertreibung der Sonderbündler als Angriff Fahn die r Truppen aufgefaßt werden. Von der belgiſchen ommandobehör daß d⸗ ſcedtichen— dafür zu ſorgen, die ſtã olizeibeamten men mi den Sonderbündlern unter dem belgiſchen Kommando den Dienſt wieder aufnehmen. Dabei wurde vorausgeſetzt, daß die ſtädtiſche Polizei nichts gegen die Sonderbündler unternimmt. Das Anſinnen wurde deutſcherſeits abgelehnt. In den letzten Tagen war aus allen Kreiſen der Bevölberung ein Selbſtſchutz gebildet worden, der den Schutz der öffentlichen Gebäude übernehmen ſollte und die Aufgabe hatte, die Rathäuſer in Duisburg⸗Ruhrort, Duisburg⸗Meiderich und Duisburg⸗Beeck vor dem Zugriff der Separatiſten zu ſchützen. Dieſer Selbſtſchutz iſt geſtern in Duisburg⸗Beeck von den belgiſchen Truppen ent⸗ waffnet worden. Infolge des Verhaltens der belgiſchen Be⸗ hörden vermögen ſich die Separatiſten in Duisburg noch zu halten. Die Schwierigkeiten ſteigern ſich jedoch ſtündlich. Das gilt beſonders von der Arbeitsloſenfrage. Die Separatiſten haben am Samstag Lebensmittellager, die dem Konſumverein gehören, gewaltſam ge⸗ öffnet und die Lebensmittel an die Arbeitsloſen verteilt. Die Not der Nuhr Aus gutunterrichteten Kreiſen des Ruhrgebiets wird uns mit⸗ 278 Die neue Woche wird zweifellos zu den ſchwerſten Zeiten gehören, die das Ruhrgebiet bisher erlebte. Be⸗ triebsſtillegungen erfolgten in einem Maße, das einer völligen Arbeitsloſigkeit gleichkommt. In nahezu allen größeren Werken ſtehen die Maſchinen ſtill und die Schlote rauchen nicht mehr. Die Verantwortung für dieſen Zuſtand —7178 Folgen haben einzig und allein die Beſatzungs⸗ mächte zu übernehmen, die durch ihre Maßnahmen und uner⸗ füllbaren Bedingungen die jetzige Lage ſchufen. Auf deutſcher Seite beſteht nach wie vor Verhandlungsbereitſchaft und es bedarf nur einer vernünftigen Stellungnahme der interalliierten Kontroll⸗ kommiſſion für die Hütten und Bergwerke. In einem ſolchen Falle erſcheint eine Einigung ausgeſchloſſen, wie zum Beiſpiel die Verhandlungen der Firma Krupp beweiſen. Aber auch ſelbſt wenn in den nächſten Tagen Abkommen abgeſchloſſen werden können, die die Wiederaufnahme des Betriebes geſtatten, beſtehen Schwierigkeiten genug, die der produktiven Arbeit im Wege ſtehen. Die Transportfrage iſt immer noch ungelöſt. Wenn es nicht gelingt, Erze, Roheiſen und Koks an die Werke heranzu⸗ bringen und Fertigfabrikate auszuführen, ſo iſt die Wirtſchaftlich⸗ keit dieſer Werke ſelbſt durch Abkommen verſchiedenſter Art nicht um einen Schritt gefördert. Die Regie entſchuldigt ſich neuerdings damit, daß die deutſche Eiſenbahnverwaltung ihr das nötige Material nicht zurückerſtattet. Es muß jedoch feſtgeſtellt werden, daß tauſende von Wagen auf den toten Strecken des Ruhr⸗Reviers ſtehen. Ab 29. Oktober iſt für den Regiebetrieb ein neuer Fahrplan vorgeſehen, der eine Ver⸗ ſtärkung des Betriebes und der Betriebsaufnahme auf den bisher noch nicht befahrenen Strecken bringen ſoll. In einer ſolchen Be⸗ kanntmachung der Regie wurde jedoch ſchon mitgeteilt, daß die Wiederinbetrlebnahme bisher ſtillgelegter Strecken noch nicht er⸗ folgen kann. Es fehlen der Regie vor allem die höheren deut⸗ ſchen Eifenbahnbeamten, die in der Lage wären, die Reorganiſation des Verkehrs im Ruhrrevier durchzuführen. Nach einer Havas⸗ meldung haben ſich bis jetzt euva 11 500 Eiſenbahner bei der Regie ge Die Verhandlungen mit den Induſtriellen ſind im letzten Moment— eine Pariſer Meldung bezeichnete ſie bereits als geſcheitert— gerettet worden, ſodaß der„Intranſigeant“ berichten zu können glaubt, daß das Abkommen zwiſchen Stin⸗ nes und den Beſatzungsbehörden am Dienstag vormittag 10 Uhr im Stahlhof zu Düſſeldorf unterzeichnet werde. Mit Krupp ſei bereits eine völlige Einigung erzielt. Das Abkommen werde am Mittwoch unterzeichnet werden. 5 Heute vormittag iſt in den Kruppſchen Werken in Eſſen die Arbeit überall wieder aufgenommen worden. Das Abkommen regelt alle Einzelheiten. Krupp habe alle Bedingungen der Beſatzungs⸗ behörden angenommen und ſich verpflichtet, einen erheblichen Betrag in Deviſen zu bezahlen. Nach der Unterzeichnung des Abkommens mit Krupp und Stinnes werden 90 Prozent der Produktion an der Ruhr unter der Kontrolle der Beſatzungsbehör⸗ denſtehen. Das Blatt will den genauen Inhalt des mit Krupp getroffenen Abkommens dennen und behält ſich deſſen ſpätere Ver⸗ öffentlichung vor. Der Rhein · Herne · aual wieder beſahrbar Der Rhein⸗Herne⸗Kanal, der wegen der Zerſtörung von einer Schleuße durch einen Sabotageakt ſeit Monaten nicht mehr hatte befahren werden können, wird am Dienstag dem Ver⸗ kehr wieder übergeben. Ein Jahr Faſziſtenherrſchaſt Triumph Muſſolinis Wie die übrigen Städte Italtens federte auch Mailand am Samstag die Wiederkehr des Jahrestages des Marſches vormittags fand der Empfang Muſſolinis durch und militäriſchen Behörden ſtatt. Muſſolint ging nn an der Spitze des großen Gefolges zur Kirche, um die Meſſe zu hören. Hierauf folgte die Parade der Truppen. Von der Menge be⸗ geiſtert gefeiert, begab ſich Muſſolini ſodann zum Palaſt Alpetti von deſſen Valkon er zu der verſammelten Menge ſprach. An die 888 Verſprechungen erinmernd, führte Muſſolini aus, daß s faſziſtiſche Regime jetzt auch von ſeinen Gegnern anerkannt werde, die zugeben müßben, daß der Faſzismus die Mon⸗ archie 3 das Preſtige der Kirche vermehrte und die Achtung vor der Armee wieder aufrichtete. „Wir haben auch“, fuhr Muſſolini fort,„die Vertretung des Volks reſpektiert und wir kein Ausnahmegeſetz erlaſſen. Aber wenn die heißen ſoll Au des Ganges der nationalen Arbeit, Verletzung des Rechts, Läſterung der Symbole der Re⸗ gierung, des Baterlandes und des Staates, ſo erkläre ich in meiner Ei ſt als Miniſterpräſident und Leiter der faſziſtiſchen Be⸗ wegung: Dieſe Freiheit wird es niemals geben! (Stürmiſcher Beifall.) So erkläre ich weiter allen Geanern, daß ſie nicht auf unſere Langmut rechnen dürfen. Wir haben ihnen ein Jahr zur Veſimmung gegeben und ch davon über⸗ u führen, um unſere Revolution zu verteidigen.(Erneuter Be Wahrend des Jahres, das dem Sieg des Faſzismus voranging, gingen 7 Millionen Arbeitstage verloren. Wir dieſen Ver⸗ FFVFVFVVVVCTCCCC Muſſolini erklärte weiter, der Fafzismus ſei Geſichtspunkt aus der intereſſanteſte und bedeutſamſte Verſuch, Italien ſeit 1860 erlebte. Zum erſtenmal habe Italten Unabhängigkeit, unter Ablehnung der Zuſtändigkeit de⸗ bundes, der eine Art Verſicherung für die in die Höhe gekommenen Mächte ſei, gehandelt. Muſſolini fragte dann:„Wenn morgen von euch ſchwerere Opfer verlangt werden, als ihr ſie geſtern gehra„ werdet ihr ſie dann bringen?“ Die Menge rief: „Jal“„Seid ihr bereit, die gefordere Diſziplin zu be⸗ weiſen?“ Die Menge rief erneut:„Jal“ Muſſolini erklärte nach Darſegung der gegenwärtigen politiſchen Aufgaben des Faſzismus, das aſgſecche Regime werde entgegen den ngen der falſchen Führer der arbeitenden Maſſen von langer ſein, denn es ſei nicht auf den Sieg einer Partei zurückzuführen, noch ſei es das Produkt einer Kabinettskriſe, ſondern die Ge⸗ neſung einer Raſſe. Es ſei ein Volk, das die Nation bilde b und eine Nation, die den Staat ſchaffe. Es ſei ein Staat, der in der Welt Ausdehnungsmöglichkeit ſuche. Von langandauerndem Beifall überſchüttet,„Es lebe der König, es lebe en der Faſzismus, es lebe n1 Die Menge fiel begeiſtert ein. Am nachmittag fanden eine hme gezwungen. Feſt Reihe patriotiſcher Feiern ſtatt, woran Muſſolini teilnahm. Das eſt endete mit einem großen Feuerwerk. Die Ovationen für Muſſolini dauerten noch bis ſpät in die Nacht an. 222ͤã ⁊ĩöêĩ ſie konnten ſi der zeugen, daß wir entſchloſſen ſind, jeden, auch den härteſten Ben auerſſ Die ſchwebende Schuld des KNeiches 407, 8 Billiarden Die ſchwebende Schuld des Reiches hat in der Zeit vom 11. bis 20. Oktober um 318.7 Billiarden Mark(eine Billiarde gleich 1000 Billionen) zugenommen und damit die Höhe von 407.8 Billiarden Mark erreicht. Aus Steuern, Zöllen und Gebühren gingen in der Berichtsdekade.46 Billiarden Mark ein, auf das Konto fun⸗ dierte Schuld(Goldanleihe).96 Billiarden Mark. Unter den Aus⸗ zahlungen der Reichshauptkaſſe iſt der größte Poſten die Anforderung der allgemeinen Reichsverwaltung mit 194.5 Billiarden Mark; zur Erfüllung von Zahlungsverpflichtungen in ausländiſcher Währung in Ausführung des Friedensvertrages wurden.24 Billiarden Mark beanſprucht, für Schuldzinſen 18.7 Billiarden Mark. Die Betriebs⸗ verwaltungen beanſpruchten zur Abdeckung ihrer Defizits 109.7 Billiarden Mark, darunter die Reichsbahn allein 103.2 Billiarden Mark. Von den Geſamtausgaben, die in der Berichtsdekade 324.1 Billiarden Mark erforderten, wurde durch direkte Einnahmen (Steuern, Zölle und Gebühren) ungefähr der 130. Teil gedeckt, alſo etwa 3½4 Prozent; rechnet man die Einnahmen aus Goldanleihe hinzu, ſo beträgt das Deckungsverhältnis etwa ein Sechzigſtel, alſo .67 Prozent. Die deutſche Note vor der Neparationskommiſſion Heute nachmittag wird ſich die Reparationskommiſſion mit der deutſchen Note vom 24. Oktober befaſſen. Wie es heißt, wird die Reparationskommiſſton einen Sachverſtändigenausſchuß ernennen und Deutſchland Gelegenheit geben, den gegenwärtigen Stand der Hilfsmittel und der Lebensfähigkeit Deutſchlands im ein⸗ zelnen darzulegen ſowie die deutſchen Maßregeln zur Sanierung des Budgets und zur Stabiliſterung der Währung mitzuteilen. Das engliſche Kabinett tritt heute am ſpäten Nach⸗ mittag zuſammen, um die Lage im Lichte der Antwort Frankreichs auf die britiſchen Vorſchläge für eine neue Reparationsunterſuchung zu erörtern. 5 Wie gemeldet wird, teilte Lord Curzon geſtern der Reichs⸗ konferenz die Antworten mit, die von dem Alliierten für eine der vorgeſehenen Neunuterſuchungen des neuen Reparationsproblems eingegangen ſind. Eine kurze Erörterung werde folgen. Nach dem „Evening Standard“ ſcheine kein Zweifel darüber zu beſtehen, daß die britiſche Regierung in Fühlung der amerikaniſchen Regierung bezüglich ihrer Anſichten über den Umfang ihrer Mitwirkung treten wird. Der Konflikt mit Bayern An maßgebenden Stellen in München ſieht man den Konflikt mit dem Reich durch die Forderungen der Reichsregierung nach Wiederherſtellung der verfaſſungsmäßigen Befehlsgewalt für den bayriſchen Teil der Reichswehr als nicht gerade gemildert an. Der bayriſche Geſandte in Berlin, v. Preger, der ſeit Freitag in München weilt, wird im Auftrag der bayeriſchen Regierung Rück⸗ fragen an die Reichsregierung ſtellen. Man iſt ſich in München nicht klar darüber, ob das Reich nur ein Abrücken von Loſſow, oder auch ein ſolches von Kahr verlangt. Die„Bayr. Staatsztg.“ bemerkt, daß die Berliner Note keineswegs in bayriſchen Krei⸗ ſen als Ultimatum aufgefaßt werde, wie auch wohl die Reichs⸗ regierung ſie nicht als Ultimatum betrachte. Verbot ſozialiſtiſcher Blãlter Einer Blättermeldung aus München zufolge hat der General⸗ ſtaatskommiſſar die ſozialiſtiſche„Münchener Poſt“ bis auf weiteres verboten. Auch das Hauptorgan der Sozialdemokraten in Schwaben⸗Neuburg, die in Augsburg erſcheinende„Schwäbiſche Volkszeitung“, iſt ohne Angabe von Gründen auf die Dauer von 8 Tagen verboten worden. „Jöderalismus und Neichswehr“ General Reinhardt, der Kommandeur des 5. Wehrkreis⸗ Kommandos nimmt in einem„Föderalismus und Reichswehr“ über⸗ ſchriebenen Artikel im„Schwäbiſchen Merkur“ Stellung zum bayeri⸗ ſchen Konflikt. Dabei ſpricht er ſich ſehr nachdrücklich gegen die bauyeriſchen Pläne auf Wiederherſtellung der allen baneri⸗ ſchen Militärhoheit aus: „Wo wäre in einer föderativen Reichswehr heute die alte ſtraffe Diſziplin, wenn die Leitung in mehreren Händen liegt, oder wie ſoll eine Reichswehrleitung ſich durchſetzen, wenn ſie etwa nur aus Fü h⸗ rern mit Stab und Miniſterium beſteht, deſſen fortlau⸗ fende und durchgreifende Einwirkung auf die einzelnen Armeen oder Verbände der Länder eine beſchränkte, durch unzählige Rückſichten gehemmte ſein würde? Nichts kann ein bayeriſches Streben nach militäriſcher Selbſtändigkeit im Reichsrahmen ſchnelle- als verfehlt erkennen laſſen, als die Vorſtellung. Preußen verlange dieſelbe gleiche Selbſtändigkeit gegenüber dem Reich oder Sachſen, Thüringen uſw. wollten ihren Wehrmachtanteil in landsmann⸗ ſchaftlicher Selbſtändigkeit aufbauen. Dieſe Wege ſind Abwege. Hal⸗ ten wir feſt am einheitlichen Reichsheer.“ Nachklänge zum Küſtriner Putſch Unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit verhandelte am Montag das außerordentliche Gericht in Kottbus wegen der Küſtriner Vor⸗ 17 Gaenn 55 ſadeigen Kaufleute Riebe aus Hohenziethen, öſchke⸗Stettin, Buchbinder Beer⸗Berlin, Friſeur Wölker⸗Stettin. Die Anklage lautete auf Hochverrat. Das Gericht ſprach die An⸗ eklagten 1* Koſten der Staatskaſſe frei. Anſchließend begann eben⸗ ſalls unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit die Verhandlung gegen den elbwebel Wurſta wegen Hochverrat. Bei Wurſta fand die Poll⸗ zei einen Plan des preußiſchen Miniſteriums des Innern in Berlin, worauf diejenigen Stellen eingezeichnet waren, welche eventuell durch Poſten zu beſetzen geweſen wären. Die Franzoſen in Baden Wie man der„Karlsruher Zig.“ haben die Fran⸗ zoſen ein eigenes Geſchäft in Kehl errichtet, ſcheindar nur aus wirtſchaftlichen Gründen. In dem c f nur Fran⸗ Joſen kaufen. Aber das— ieht ſtark politiſch ge⸗ färbt aus und man wird der Sache beobachtend folgen müſſen. Man geht nicht fehl anzunehmen, daß mit dem Köder billiger oder be⸗ onderer Lebensmittel die Kehler Bevölkerung für Frankreich gewon⸗ nen werden ſoll. Die Vauern rechnen übrigens nur noch in Fran⸗ ken und zwar über Friedenspreis, z. B. ein Zentner Kartoffeln 15 bis 16 Franken. Letzte Meldungen Holländiſche Hilfe für Deutſchland Amſterdam, 30. Okt. Der allgemeine Ausſchuß zur Unterſtützung der Hungernden in Rußland hat beſchloſſen, eine große Bewegung 81 Unterſtützung der deutſchen Arbeiter in Gang zu ingen. Der Ausſchuß hofft, nächſte Woche den erſten Zug Lebens⸗ mittel nach Deu 7725 abſenden können. Ueber die Unter⸗ bringung deutſcher Kinder in Holland während der Wintermonate werden Beſprechungen geführt. Bern, 30. Okt. Wie der„Berner Bund“ mitteilt, hot das chweizeriſche Aktionskomitee für den Anſchluß Vorarl⸗ bergs an die Schweiz ſeine Tätigkeit eingeſtellt, wie auch gleichzeitig das in Feldkirch herausgegebene Organ der Anſchluß⸗ ewegung„Schweizer Bund“ ſein Erſcheinen eingeſtellt. Waſhington. 29. Okt. Das U⸗Boot U. 3 iſt in der Limonbucht in der Panamakanalzone nach einem Zuſammenſtoß mit einem Dampfer geſunken. Fünf Mann der Beſatzung des U⸗Bootes werden * Rücktritt der kürkiſchen Regierung. Nach einer Meldung aus Konſtantinopel, hat die Regierung von Angora deshalb demifſioniert, weil in der Frage der Proklamierung der türkiſchen Republik keine Einigung ſelt werden konnte. 5 — —— 101 „e ee e Mannheimer General⸗Anzeiger(Mittag · Ausgabe) 8 3. Seite. Nr. 499 — Am Donnerstag, den 1. November(Allerheiligen), fällt 2 aus. Die Mittagausgabe erſcheint um Wir bitten deshalb, Anzeigen längſtens bis Donnerstag vormiftag 10 Ahr aufgeben zu wollen. FrCCũ ³· WAAAoAooo Wirtſchaſtliches und Soziales Die Lage des Arbeitsmarktes in Baden Amtlich wird mitgeteilt: Ddie Geſamtarbeitslage hat ſich im Laufe der Berichtswoche in ſaſt allen Berufsgruppen weiter verſchlecht ert. Die Vermittlungstätigkeit der Arbeitsnachweiſe iſt auf ein Mindeſtmaß zuſammengeſchrumpft. Die Landwirtſchaft hat keinen Bedarf an Arbeitskräften; ſoweit Hilfskräfte für Kartoffel⸗ und Rübenernte erforderlich ſind, werden dieſe aus der Zahl der auf dem Lande anſäſſigen Kurz⸗ arbeiter und Erwerbsloſen entnommen. In den verſchiedenen Zweigen der Metallinduſtrie kam es zu neuer Kurz⸗ arbeit und zu Entlaſſungen. Nur noch in wenigen Betrieben der Schwarzwälder Uhreninduſtrie wird voll gearbeitet. In der Pforz⸗ heimer Schmuckwareninduſtrie iſt dieſes Mal keine weitere Ver⸗ ſchlechterung zu verzeichnen, die Lage iſt gegenüber der Vorwoche ziemlich unverändert. Die Holzinduſtrie des Schwarzwaldes er⸗ fuhr Einſchränkungen, nur die Holzbildhauerei hat noch gute Ar⸗ beitsmarktlage. Auch für die übrigen Gewerbezweige läßt ſich nur eine Verſchlechterung der Lage feſtſtellen. Größeres An⸗ gebot von Hausangeſtellten iſt vorhanden, beſonders von ſolchen, die bisher in der Induſtrie arbeiteten. Für Kaufleute, Techniker und Büroangeſtellte iſt die Lage unverändert ſchlecht. Betriebseinſchränkungen(Einführung von Kurz⸗ arbeit) wurden bei 25 Betrieben vorgenommen; es ſind davon ins⸗ geſamt 3500 männliche und zirka 650 weibliche Arbeitskräfte betrof⸗ fen. Entlaſſungen erfolgten bei 8 Betrieben; ſie betrafen 700 männliche und 40 weibliche Arbeitskräfte. Dagegen konnte eine Maſchinen⸗ und Gummiwarenfabrik mit 40 bezw. 400 Arbeitskräf⸗ ten den Betrieb wieder aufnehmen. Gleichſtellung der Geſchlechter bei Entlaſfungen „Mit Bezug auf die Wirtſchaftslage, die dazu führt, Entlaſſungen von Angeſtellten in den Betrieben vorzunehmen, ſtellt der Verband der weiblichen Han⸗ dels⸗ und Büroangeſtellten E. V. folgende Forderungen: Bei der Auswahl der durch etwa notwendig werdende Betriebs⸗ einſchränkungen zu entlaſſenden Angeſtellten darf das Geſchlecht nicht beſtimmend ſein, Männer und Frauen ſind grundſätzlich gleich zu behandeln. Dabei iſt die wirtſchaftliche Lage des Betriebes, die An⸗ forderungen des Poſtens an die Leiſtungsfähigkeit des Angeſtellten und die— Verhältniſſe des Angeſtellten zu beachten. Demnach Ernährer von Familien oder Familienangehörigen, wozu heute auch zahlreiche Frauen gehören, zuletzt zu entlaſſen. Das Verlangen, ſog. Doppelverdiener zu entlaſſen, kann nur ſoweit anerkannt werden, als durch dieſe Maßnahmen nicht unbillige Härten entſtehen, alſo inſoweit, als der Erwerb des Mannes zum Unterhalt der Familie ausreicht, oder von ihm zu dieſem Zwecke voll verwandt wird. So wünſchenswert es ferner iſt, daß nur fach⸗ lich ausgebildete kaufmänniſche Angeſtellte beſchäftigt werden, ſo iſt doch bei der Beurteilung der„Berufsfremden“ für die Entlaſſung die ſoziale Verarmung und geſellſchaftliche Umſchichtung der letzten Jahre mit zu berückſichtigen, damit auch hier unbillige Härten bigung⸗ n na ebung der em enden Demobilmachungs⸗ verordnungen nur aufg der 88 74 und 84 des Betriebsräte⸗ geſetzes aufgerufen werden können, ſollen dieſe Richtlinten bei ihren Entſchefdungen befolgen. Land wirtſchaſt Wertbeſtändige Jahlungsmittel für Brolgetreide Aus dem Reichsminiſterium für Ernährung und Landwirtſchaft wird mitgeteilt: Die ſtändige Geldentwertung bat ſich als ein beſondere⸗ Hinder⸗ nis für die Bewegung der Ernte erwieſen, da die Landwirt⸗ ſchaft nicht in der Lage iſt, die ihr zufließenden Papiermarkbeträge alsbald gegen Waren, die ſie zur Aufrechterhaltung der Produktion benötigt. einzutauſchen. Infolgedeſſen hat die Landwirtſchaft den Wunſch nach wertbeſtändigen Zahlungsmittfeln immer dringender geäußert. Dieſes Beſtreben der Landwirtſchaft, das in dem Beſtreben anderer Wirtſchaftszweige eine Parallele fin⸗ det, kann nicht als unberechtigt bezeichnet werden. Es darf allerdings auch nicht zum Zurückhalten der Ernte führen. Entgegen Behauptun⸗ gen, die in dieſer Hinſicht in der Oeffentlichkeit ausgeſprochen worden ſind, muß feſtaeſtellt werden. daß zum mindeſten in weiterem Um⸗ fange von einem ſolchen Zurückhalten auch nicht geſprochen werden kann. Der Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft hat in Würdigung des landwirtſchaftlichen Standpunktes Sorge dafür ge⸗ tragen, daß die Reichsgetreideſtelle in die Lage verſetzt wurde. Brot⸗ getreide gegen Goldanleiheſtücke zu kaufen. Die Reichs⸗ getreideſtelle gibt bei Ankauf von Getreide Goldanleiheſtücke mit be⸗ Begleitſcheinen, die mit dieſen Begleitſcheinen von N als vollwertige Steuerzahlungen angenommen werden, hin. Ferner iſt zwecks erleichterter Verwendung der Goldanleihe Vor⸗ kehrung getroffen worden, daß dem Stickſtoff⸗Syundikat und den Thomasmehl⸗ und Superphosphaterzeugern diejenigen Goldanleiheſtücke, welche ſie für die zum landwirtſchaft⸗ lichen Verbrauch verkauften Düngemittel in Zahlung nehmen, zum Nennwert und zwar zum Mittelkurs für die Dollarauszahlung Newyork am Tage vor der Einlieferung der Stücke bei der Reichs⸗ bank, abgenommen werden. Schließlich iſt das Reichsminiſterium für Ernährung und Landwirtſchaft jetzt noch dafür eingetreten, daß für die landwirtſchaftlichen Organiſationen, die Kartoffeln in die durch Lebensmittelnot beſonders gefährdeten Gebiete einführen, Goldanleihe zur Bezahlung der eingeführten Kartoffeln zur Verfü⸗ gung geſtellt wird und daß ferner dem Deutſchen Städtetag Gold⸗ anleiheſtücke bereitgeſtellt werden und damit Kartoffeln zur Verſor⸗ guna der beſonders notleidenden Städte zu kaufen. Das Reichsmini⸗ ſterium für Ernährung und Landwirtſchaft wird ſeinen ganzen Ein⸗ fluß auf beſchleunigte und ausreichende Einführung wertbeſtändiger Zahlungsmittel legen, um die Belieferung der Verbrauchszentren mit Lebensmitteln durch die Landwirtſchaft nach Kräften zu beleben. Es geſchieht ferner alles, Vorkehrungen gegen die größte Not zu treffen, ſoweit es die vorhandenen Mittel zulaſſen. Weitere Mitteilungen über die Ernährungslage werden fortlaufend folgen. ——— a Staͤdtiſche Nachrichten Bürgerausſchuß⸗vorlagen Auf der Tagesordnung der am kommenden Freitag ſtattfinden⸗ den Bürgerausſchußſitzung ſteht ferner die Erhöhuna der Gebühren für Feuerbeſiattungen Zur Zeit der Einführung der geltenden Gebührenordnung für das Beſtattungsweſen— März 1923— waren die Unkoſten für Erd⸗ und Feuerbeſtattungen ungefähr gleich: ja es gab ſeither vor⸗ übergehend Zeiten, wo eine Feuerbeſtattung billiger kam als eine Erdbeſtattung. Jedenfalls war der Unterſchied in den Koſten beider Beſtattungsarten ſo gering, daß der Ausgleich nur unbedeutende Zuſchläge auf die billigere Beſtattungsart erforderte. Nun iſt aber durch die hohen Kokspreiſe der Aufwand für die Feuerbeſtattungen derart geſtiegen, daß eine Verteilung der Mehrkoſten auf alle Be⸗ ſtattungsfälle die Erdbeſtattung erheblich verteuern würde; da zu⸗ dem die Erdbeſtattungen gegenüber den Feuerbeſtattungen der Zahl nach weitaus überwiegen— 88 Proz. Erdbeſtattungen gegen⸗ über 12 Proz. Feuerbeſtattungen—, ſo läßt ſich die Beſtimmung der Gebührenordnung, daß die Gebühr für die Leiſtungen der Stadt⸗ gemeinde bei der Erd⸗ und Feuerbeſtattung gleichzuſtellen ſei, nicht länger aufrecht erhalten. Der Stadtrat ſchlägt deshalb dem Bürger⸗ ausſchuß vor, die Gleichſtellung der Gebühr aufzuheben. Die zu erſetzenden Barauslagen ſind für jede der beiden Beſtattungsarten getrennt zu berechnen und von den Pflichtigen zu tragen. Die Gebührenordmug für die Beſtattung und Friedhofbenützung iſt hier⸗ nach zu ändern. Aenderung der Statuten des Gewerbe⸗ und Kaufmanns⸗ gerichts Der Stadtrat ſchlägt vor, den 8 4 Abſ. 2 der ſtatutariſchen Beſtimmungen für das Gewerbe⸗ und Kaufmannsgericht dahin zu ändern, daß die Beiſitzer aus dem Kreiſe der Arbeitgeber bezw. Kaufleute durch Wahl der Arbeitgeber bezw. Kaufleute, die Bei⸗ ſitzer aus dem Kreiſe der Arbeiter bezw. Handlungsgehilfen durch Wahl der Arbeiter bezw. Handlungsgehilfen auf die Dauer von ſechs(bisher drei) Jahren beſtellt werden. Dieſe Vorſchrift gilt auch für die Amtsdauer der gegenwärtigen Beiſitzer. Nach 8 13 Abſ. 3 des Gew.⸗Ger.⸗Geſ. und nach§ 12 Abſ. 3 des Kaufmanns⸗ gerichtsgeſetzes erfolgt die Wahl der Beiſitzer für beide Gerichte auf mindeſtens 1 Jahr 5 8 ſtatutariſchen Beſtimmungen die Amtszeit auf 3 Jahre feſtgeſtellt iſt und die letzte Wahl im Jahre 1921 ſtattgefunden hat, würde die Amtszeit der bisherigen Mitglieder im April 1924 zu Ende gehen. Die Neuwahl würde mit großen Koſten verbunden ſein, deren Ver⸗ meidung erſtrebt werden muß. da nach dem Inkrafttreten des in Ausſicht ſtehenden Arbeitsgerichtsgeſetzes dieſe Koſten vergeblich eeeeee sdauer auf dieſes Arbeitsgerichtsgeſetz ſind ſchon geſetzliche Maßnahmen erwogen worden. Das Reichsarbeitsmini⸗ ſterium beabſichtigt aber, von einer allgeweinen Verkängerung der Amtedauer der derzeſtigen Beiſitzer bei den Gewerbe⸗ und Kauf⸗ mannsgerichten vorerſt abzuſehen. Es hat jedoch in einem Schreiben an das ſächſiſche Arbeitsminiſterium darauf hingewieſen, daß keine Bedenken dagegen beſtehen, durch eine entſprechende Aenderung der die Amtsdauer der Beiſitzer bis auf 6 Jahre zu ver⸗ ern. 5 Es wird meiter vorgeſchlagen, 8 23 der ſtatuariſchen Be⸗ ſtimmungen aufzuhehen, nach dem für jede Sitzung des Gewerbe⸗ bezw. Kaufmannsgerichts 4 Beiſizer, 2 Arbeitgeber bezw. Kaufleute und 2 Arbeiter bezw. Handlungsgehilfen, einzuladen ſind und in der Beſetzung von 5(Vorſitzender und 4 Beiſitzer) ver⸗ handelt und entſchieden wird. Nach 8 24 des Gewerbegerichtsgeſetze entſcheidet das Gericht in der Beſetzung von 3 Mitgliedern mit Ein⸗ ſchluß des Vorſihenden. Durch Ortsſtatut kann beſtimmt werden, daß eine größere Zahl von Beiſitzern zuzuziehen iſt. Demgemäß iſt durch ortsſtatutariſche Beſtimmung für einige Gemeinden des Amts⸗ bezirks Mannheim, betr. das Gewerbegericht zu Mannheim, vom 4. November 1920 in§ 23 vorgeſehen, daß das Gericht in der Beſetzung von 5 Mitgliedern(Vorſitzenden und 4 Beiſitzer, darunter 2 Arbeit⸗ ſeber und 2 Arbeitnehmer) entſcheidet. Die Zuziehung von 4 Bei⸗ ſtdern verurſacht bei den erheblich geſtiegenen Koſten, und nachdem neuerdings der volle Verdienſtausfall an die Arbeitnehmerbeiſitzer zu vergüten iſt, erhebliche Aufwendungen. Dieſe betrugen beiſpielsweiſe für eine Sitzung: am 25. April 1923 22.202.—, am 16. Mai 1L 41.360.—, am 6. Juni 1 71.520.—, am 25. Juli 1 223.000.—, am 15. Auguſt.415.000.—, am 19. September A 440.863.000.—. Die Herabſetzung der Zahl von 4 Beiſitz-en auf 2 Beiſitzer(1 Arbeit⸗ geber und 1 Arbeitnehmer) wird eine erhebliche Erſparnis bewirken, ohne daß die Güte der Rechtſprechung darunker leiden müßte. Im Regierungsentwurf eines Arbeitsgerichtsgeſetzes iſt als Regel eben⸗ s die Beſetzung des Gerichts mit 2 Beiſitzern vorgeſehen. In er Begründung dazu iſt ausgeführt, daß eine größere Beiſttzerzahl abgelehnt werde, um Mehrkoſten zu erſparen und um nicht zu viele Kräfte der produktiven Tätigkeit zu entziehen. Ferner iſt dort ge⸗ ſagt, daß die ſtärkere Beſetzung keineswegs die beſſere Rechtſprechung gewährleiſte. Nach§ 15 des Kaufmannsgerichtsgeſetzes finden die für die Gewerbegerichte in dieſer Hinſicht gegebenen Vorſchriften ent⸗ ſprechend Anwendung. Es empfiehlt ſich daher, auch hier zur geſetz⸗ lichen Norm von 2 Beiſitzern ſtatt 4 Beiſitzer zurückzukehren und den§ 23 der ſtatutariſchen Beſti„betr. das Kaufmanns⸗ gericht zu Mannheim, vom 25. Oktober 1904/14. Dezember 1909, wonach 4 Beiſitzer zuzuziehen ſind, aufzuheben. Eine Eingabe an den Bürgerausſchuß und Stadtrat wegen der Gas⸗ und Strompreisberechnung Mannheim, 28. Oktober 1923. An alle Parteien im Bürgerausſchuß und Stadtrat Mannheims! Gas⸗ und Strompreis betreffend! Daß die jetzige Art der Gas⸗ und Strompreisberechnung un⸗ haltbar iſt, wird niemand beſtreiten, der noch Sinn für gleiche und gerechte Laſtenverteilung hat. Es geht einfach nicht, daß —5—— Stadt ein Zehntel 8= und Stromrechnung zu len gegenũ einem andern, der unglücklicherweiſe 14 Tage bis 3 Wochen ſpäter ſeine Strom⸗ und Gaszähler abgeleſen bekommt, bezw. die Rechnung aus⸗ geſtellt erhält. In wirklich demokratiſchem Gemein⸗ weſen kann eine ſolch ungleiche Behandlung, der der einzelne i anmigüch er dehen Sen beit 5 2 ausgeltefert iſt, unmögli rtbeſtehen. richt einm* Sturm los. Die Mitglieder des Bürgerausſchuſſes und Stadtrates mögen ſich nur einmal an der Zahlſtelle des Gaswerks unbemerkt aufczellen und die Erregung— und die Worte hören, die dort zu beobachten und zu hören ſind. Dann wird ſchwül werden. Gewiß ſind die Stadtväter gegenwärtig b Die—5——5 Die zberger inanzreform hat ihnen a teuerque ge⸗ Gewiß muß das Geld bald hereinkommen oder wenigſtens eini ßen wertbeſtändig. Das darf aber nicht zu ſo unge⸗ rechter und ungleicher Behandlung der einzelnen F Berechnungs⸗ und Einzugsweiſe mit gt. Die muß geändert werdenl! vorhau den, die der raſcher als ſeither ihr Geld verſchaffen, ohne d Gas⸗ und Stromverbraucher ſo him nd ungleich deln. Wir ſchlagen vor, einen Durchſchnittspr Durchſchnittsvervielfacher) für je eine Woche zu 11 nicht zu nieder genommen zu werden braucht. Wer nmum innerhalb dieſer Woche bezahlt, zahlt nach dieſem Preis. Das fetzt aller⸗ dings voraus, daß alle Gas⸗ und Stromzähler ebenfalls innerhalb dieſer Woche abgeleſen werden. Das kann aber geſchehen, ent⸗ weder durch jeden Verbraucher ſelbſt, oder durch Ver⸗ mehrung der amtlichen Ableſerſchar. Man wende nicht ein: das koſtet mehr Geld. Die Stadt beſchäſtigt hunderte von ge⸗ kündigten Straßenbahnſchaffnern beim Straßen⸗ bauz von dieſen kann ſie ohne erhebliche ſten eine Angahl mit dem Ableſegeſchäft die nedung. Oder die Stadt verfucht es mit dem Ab durch die Verbraucher Geeuer e und häufige neuen Steuern und U — außer der Reihel— würden gegen Mogenn art wenn bei falſchen Angaben ganz empfindliche Milliar⸗ denſtrafen verhängt würden. 255 das oder ſo. Dann iſt aber jeder in der Lage, jede Woche nach dem Wochen⸗Einheitspreis ſeinen Verbrauch zu und zu be⸗ zahlen. Wer es nicht kann(alte Rentner uſto), bei begründetem Nachſuchen Stundung ohne Auff erhalten; denn andernfall⸗ fällt er über kurz oder lang doch der zur Laſt die Stadt erhält auch kein Geld mehr von ihm, ſondern muß gach praßliher beße Sahlung geeber begh 0 iſcher li die E 5 11 7% dem Muſter Scheckbüchern. Die Ableſer haben ſolche der Strom⸗ und Gasverbrauch vermerkt wird ſamt Datum leſewoche und Vervielfältiger dieſer Woche. Jeder kann ſeine Schuldigkeit berechnen und— bezahlen, wenn er Die Ableſer müßten zum Empfang berechtigt und Oder er zahlt mindeſtens inner halb dieſer Ableſe Verſäumt er das, dann zahlt er nach dem er 2 m mp u wet bar hoch. Die Geldentwertung wird ihm nicht ſo ſurchtbar weſſen 1 8 150 +2 8 E 8 542 + Separatiſten vor 125 Jahren Alles iſt ſchon einmal dageweſen. Dieſer Ausſpruch paßt auch für die ſeparatiſtiſchen Beſtrebungen im Rheinland, die mit den jüngſten Putſch⸗Unruhen ihre noch immer tatkräftige Wühlarbeit er⸗ wieſen haben. 22 1797/98 war es die„cisrhenaniſche Konföderation“, die im Rheinland auftauchte, als nach Eroberung des linken Rhein⸗ ufers durch franzöſiſche Revolutionsheere Frankreich vor der Ent⸗ ſcheidung ſtand, was man mit den beſetzten Gebieten machen pollte. In dieſem Augenblick kam eine große Anzahl Politiker in der Kon⸗ föderation“ zuſammen, um zu beratſchlagen, ob es möglich würe. die Gründung einer ſelbſtändigen cisrhenaniſchen Republik auf dem lin⸗ ken Rheinufer ins Werk zu ſetzen. Sie taten dies einerſeits aus Un⸗ terwürfigkeit gegen Frankreich, andererſeits, um das größere Uebel, die vollſtändige Annexion, zu verhüten. Koblenz wurde der Sitz der „Konföderation“, zu der auch der junge Görres gebörte. In den Sommermonaten des Jahres 1797 gelangte ſie vor⸗ übergehend zu einer gewiſſen Bedeutung. als der damalige franzö⸗ ſiſche Oberbefehlshaber und Zivilgouverneur auf ſie aufmerkſam wurde. Jetzt begann eine recht intenſive propagandiſtiſche Tätigkeit, die zur Schaffung einer„cisrhenaniſchen Trikolore“ führte. Im wei⸗ teren Verlaufe pflanzte man Freiheitsbäume, ſetzte mit franzöſiſcher Hilfe in verſchiedenen Städten gewaltſam cisrhenaniſche Magiſtrate ein und ſuchte die widerſtrebende Bevölkerung durch das Verſprechen der Aufhebung der Feudallaſten und anderer drückender Verpflich⸗ tungen zu gewinnen. Doch dieſe ganze ſonderbündleriſche Bewegung blieb. wie auch jetzt, nur auf eine kleine Gruppe beſchränkt. Die aroße Maſſe des rheiniſchen Volkes hielt ſich von ihr fern. Schneller als man ahnte, hatte all dieſe Scheinherrlichkeit ihr Ende erreicht. Im September 1797, als der Ziwilgouverneur plötzlich ſtarb, war alles zu Ende. Nun verlangte Frankreich unverblümt die Annerion. Die Konföderation ſelbſt. die die Brücken zu Deutſchland bereits abge⸗ brochen hatten, mußten ſich, um nicht gänzlich in der Luft zu ſchwe⸗ ben, ob ſie wollten oder nicht, unterwerfen. Aber mit der großen Maſſe des rheiniſchen Volkes, das die Wirkungen des franzöſiſchen Ausſaugungsſyſtems von Tag zu Taa mehr zu ſpüren bekam, hatten ſie bereits ſealiche Fühlung verloren. An dieſer Tatſache konnte auch ein mit großem Tamtam aufgemachter Volksabſtimmungsfeldzug für eine Annexion im Frühjahr 1798 nichts ändern. Er endete trotz aller Bemühungen mit einer kläglichen Niederlage. Görres ſelbſt führte einen heftigen journaliſtiſchen Kampf gegen die Korruption der fran⸗ zöſiſchen„Spitzbuben“. Aber den Anſchlußgedanken gab er nicht auf. Erſt als der Staatsſtreich Napoleons im November 1799 den letzten Zweifel an dem Zuſammenbruch der revolutionären Freiheits⸗ ideen beſeitigte, zog er ſich von der Bewegung und überhaupt von Auch heute möchte Frankreich dem Rbeinkand einreden, daß es ihm nur die wahre Freiheit bringen wolle und müht ſich damit ab. durch die Protegierung einer angeblich föderaliſtiſchen Bewegung, hinter der nichts Ernſthaftes ſteckt. über ihre wahren Ziele hinweg⸗ zutäuſchen. Auch heute würden ähnliche Iluſtonen wie die von 1797 die gleiche Enttäuſchung erleben. Die letzten vier Jahre haben es dem Rheinland wohl zur Genüge klar gemacht. daß jedes Zugeſtünd⸗ nis an die franzöſiſche Rheinpolitik heute wie vor 125 Jahren von Frankreich nur als ein Veweis zur Durchfetzung der von ihm beauf⸗ ſichtigten dauernden Beherrſchung des ſinken Rheinufers ausgenutzt werden würde. Runſt unò wißhenſchaſt Ein von e geſchriebenes Manuſtript. Das Ge⸗ fane das um die Geſtalt Shakeſpeares und die 42 chaft ſeiner Dramen gehüllt iſt, wird zu nicht em Tell da⸗ durch ffen, daß uns außer einigen Unterſchriſten nichts ron ſkript auch nur von ſeiner Dramen, von ſeiner Hand geſchrieben, dann wäre kein Zweifel daran möglich, der Schauſpieler William Shakeſpeare aus Stradford der größte Dramatiker aller Zeiten iſt. Nun gibt es aber eine zeitge⸗ nöſſiſche Handſchrift, in der ſchon früher einige Seiten als von Shakeſpeare geſchrieben vermutet wurden. Es iſt ein des Britiſchen Muſeums, das ein Drama„Sir 3 enthält. Das Stück iſt von verſchiedenen Händen geſchrieben und mitiſzufügungen verſehen worden. Zuerſt erklärte Spedding 1871, daß drei Seilen von Shakeſpeares Hand geſchrieben wären. 1911 unſerfuchte Dr. W. Greg die Handſchrift auf das genaueſte und ſtellte ſechs verſchiedene Hände feſt, die daran gearbeitet hatten. Ein Schreiber war 5 der bekannte Dichter und genoſſen Shakeſpeares, Dekker: ößten Teil des Manuftriptes Aſthaſy Munday geſchrieben, der einer der Verfaſſer des Dramas war. Die dritte Handſchrift iſt die eines Mannes, der berufsmäßig Stücke abſchrieb und von dem andere Abſchriften ſowohl für Shake⸗ ſpeares Geſellſchaft wie für die Admirals⸗Geſellſchaft bekannt ſind. 1916 unterſuchte Sir Edward Maunde Thompſon die drei Seiten vom graphologiſchen Standpunkt und verglich ſie mit den ſechs authentiſchen Unterſchriften, die von Shakeſpeare bekannt ſind. Nun⸗ mehr iſt ein größeres Werk Shakeſpeares Hand in Sir Thomas More erſchienen, in dem ſich fünf hervorragende Shakeſpeareforſcher zuſammengetan haben, um die Echtheit dieſer einzigartigen Shake⸗ ſpeareſchen Handſchrift zu beweiſen. Der: Herausgeber, Prof. Alfred W. Pollard, ſagt, daß die Echtheit ſich mit einem außer⸗ ordentlich hohen Grade von Wahrſcheinlichkeit auf⸗ zeigen laſſe. Sehr wichtig iſt die Datierung des Manuſkriptes, die Prr Geeg verfuch, Die Handſcheſſt des Berußzſchreibers Ir de Shakeſpeares iſt. Beſäßen wir das Manu⸗ der hat annehmen, daß Shak eines Mannes, der 1597 für die Admirals⸗Geſellſchaft als dieſe ſich bereits mit der verſchiedenartig 1 Schauſpieber⸗ geſellſchaft Shaleſpeares entzweit hatte. on 1590—1594 waren die beiden Tocht miteinander verbunden. Jedenſalls kann das Stück nicht nach 1597 geſchrieben denn es unwahrſcheinlich, daß Shakeſpeare an emer iſt— eine ſei liche Geſellſchaſt mitgearbeitet hätte. Das Datum Entſtehung der Handſchrift bietet die größte 5 zu allen ſonſtigen Einzelheiten.— Von nterſuchung der deigen, daß e e men au ũ ie ⸗ man W i de ee e us 5 kommen, dann ſind in den Schr dieſelben und Schnörkel vorhanden. Be aber dur aung dieſer Frage iſt die Abhandlung von Dover der daß ac 5 1 Sapeners Wanptgdpten bergeſtekten Grfß ausgaben erhalten ſind, derfelbe der ee der 1 Setten 3— kommen ganz dieſelben rkwürdigkei Fehber Ausſprache vor, a en kann, und beim Abſchreiben der drei Seiten machten genau dieſelben Fehler, wie ſie die Drucker der Quartos beim Leſen von Shakeſpeares Manufkripten gemacht 8 ſammenhang der in den drei Seiten Szenen Dramas von Thomas More mit Shakeſpeares Stücken weiſt Prof. Chambers nach, indem er auf ganz ähnliche Sitnsionen im „Coriolan“ und in„Troflus und Creſſida“ Auch die ſprachlichen Parallelen ſind überzeugend. Nach allen darf man efpeare die Seiten in dem Dramenmanuſcript geſchrieben hat, und das wäre ein neuer ſtarker Beweis dafür, daß 25 1 Shakeſpeare und der Dramatiter ein und dieſelbe r 487 Hochſchulnachrichten. Die Züricher Kantonsreglerun r. Heinrich Wölfflin von Vaſel, Asher Proſeſſor ane berß inerſe München, zum ordentlichen Profeſſor für Kunſtwiſſenſchaft an der Univerſität Zürich gewählt. Er wurde der Nachfolger Burckhardts in Baſel, als dieſer 1893 von ſeinem Lehramt zurücktrat. Um die Jahrhundertwende kam er dann nach Berlin, wo er den Lehrſtuhl Hermann Grimms einnahm. Ein volles Jahrzehnt hat er in der deutſchen Reichshauptſtadt mit ſtetig wachſendem Ruhm gewirkt. Dann zog es ihn nach München, wo ſein Vater als ausgezeichneter Latiniſt tätig war, und von deſſen künſtleriſcher Atmoſphäre er viel⸗ leicht neue Anregungen erwartete. So wendet er je der fũd⸗ deulſchen Mekropoie endenlkig den Kigen, umm felten 00. Gens, „—————————— ee —— beaſnen 4. Seite. Nr. 499 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Diensiag, beu 38. Oktober 1923 und die Leute würden wieder mehr ans Einteilen gewöhnt. auf einen Einwand ſei gleich entgegnet. Waſſermeſſer, Strom⸗ u. gehalten werden, ferner 0 Noch Ja, wie ſoll es denn mit mit Wohnungsabgabe und Gebühren für Müllabfuhr uſw.? Die werden wie ſeither monatlich berechnet. Dazu iſt keim Ableſen nötig. Und dazu ſind keine Kohlenkäufe nach Goldpfennigen nötig. Die Ge⸗ hälter und Löhne ſind auch noch nicht nach Goldpfennigen berechnet. Bei Kohlen für Gas⸗ und Stromerzeugung iſt es anders; deshalb ſoll Safen. der Stadt möglichſt ſchnell Geld zum Kohlenkaufen Mehrarbeit— alſo mehr Perſonal(außer der erhöhten Zahl der Ableſer) wäre auch nicht erforderlich, und ſelbſt wenn es Aae etwas teurer würde, wäre es mehr als ausgeglichen durch das Ge⸗ fühl der Bürger, daß ſie wieder gleich behandelt würde. Wir deshalb dem verehrlichen Stadtrat in aller Form den g: Gas- und Stromzähler werden wöchentlich abgeleſen und der Verbrauch wöchentlich bezahlt. Wer in der Ab⸗ leſewoche zahlt, hat keinen Zuſchlag zu dem für dieſe Woche feſt⸗ ſetzten Preis zu entrichten; wer ſpäter zahlt, muß nach dem eis der betreffenden Zahlwoche zahlen. Wie das Ableſen vor⸗ —— 9 ſelbſt oder er höhtes amt⸗ liches na r Stadtrat, w. gemiſcht⸗beſchli d — zw. gemiſcht⸗beſchließende Ein für Gleichheit eintretender Verbraucher im Namen vieler, vieler. Gasrechnung und die Möglichkeit ihrer wertbeſtändigen Vorauszahlung Von der Direktion der ſtädt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitäts⸗ werke erhalten wir folgende Erläuterungen. a) Die monatliche Gas⸗ und Stromrechnung ſtützt ſich auf den Verbrauch von 1 1 zu 11 die jeweils nach etwa 30 Tagen erfolgt. Ddie Ableſungen beginnen jeweils am 26. eines Monats und endigen am 25. des folgenden Monats. Je nachdem der einzelne der 80 000 Verbraucher in der Stadt wohnt, fällt der Ab⸗ leſetag ſeines Gas- und Strommeſſers auf den oder jenen Tag in die⸗ er Zeitſpanne. In gleicher Weiſe facg etwa 7 Tage nach der Ab⸗ eſung der(In den letzten Wochen iſt dieſer Rech⸗ nungseinzug nicht ſo geordnet nach Ableſung möglich geweſen, weil ————— der—— 755 bei Einführung rechnung von zahlreichen Verbrauchern gemacht wur⸗ den, in ihrer Arbeit ſtark gehemmt waren.) ugeſtellte Rechnun b) Die vom Erheber zur Zahlung ver⸗ zeichnet den ſchuldigen Betrag ſowohl in Goldmark wie in pier⸗ mark. Der Papiermarkbetrag gilt aber nur dann, wenn der Betrag be begchl werd. dei Poſſſhechein ahtung oder de Balſcheg. erke bez einzahlung r bei*. abgabe muß die fbeenß längſtens am Tage nach der c⸗ nungszuſtellung lgen.) Bei ſpäterer Zahlung iſt Gel d⸗ entwertungsſchaden(nach Dollarbriefkurs Berlin) und für jeden Tag Verſäumnis 30% eld zu entrichten. Außerdem — bei lungsverſäumnis Abſtellung der Gas⸗ und Strom⸗ 1 g ſowie Klage. e) Die Verbraucher beklagen 40 öſters darüber, daß ihnen die — er nach Sie begründen ſe Klage dam Sqgoden eiden würden. Dieſe Klage iſt unberechtigt, weil jeder Verbraucher durch den Kauf der Rechnungsmark⸗ 1 ſeine Zahlung an die Werke ſo früh leiſten ann, alserdies wünſcht. Dieſe Rechnungsmarkſf e ſind in den bekanntgegebenen Verkaufsſtellen ſt ä n markpreis zu— zu dem am gleichen Tage auch die Goldmark⸗ beträge der zum Einzug gelangenden Rechnungen in Papiermark zu —4 ſten ſind. Es emipfehlt ſich alſo, daß jeder Verbraucher ſich nach nach ſo viel Rechnungsmarkſcheine kauft. als er zur Zahlung —— tonatsrechnung benötigt. d) Der Papiermarkbetrag Rechnung und Rechnungsmark⸗ ſchein errechnet ſec nach einem Aerpieltahees der den ner Goldmark ausdrückt. Dieſer Vervielfältiger ergibt ſich aus den amtlichen Dollarbrief⸗Durchſchnittskurſen Berlin, der Vortag der bezw. des Rechnungsmarkſcheinverkaufs vorher⸗ gehenden drei Tage. Beiſpiel: Amtlicher Dollarbriefkurs Berlin am 23. 10. 65 162 500 000.— am 26. 10. 65 162 500 000.— am 27. 10. 65 162 500 000.— 195 487 500 000.— 13 65 162 500 000.— Wert 1 Goldmark 4,20 Mark Dollarwert)= 15 514 900 000 abgerundet 13,5 Milliarden Mark. Das iſt der Verviel⸗ fältiger für Rechnungsbetrag und Rechnungsmarkſcheinverkauf am 30. Oktober 1923.(Sonntag, 28. Oktober ſcheidet aus). Durch dieſe Durchſchnittsberechnung nach Ztägigem Dollarkurs und Einſchaltung eines Wartetages, ſowie durch die Friſtge⸗ 181. dr Zählung der Rechnung 1 die Rechnungsſtellung nach Wiederbe nicht erfolgt. Die Werke haben alſo durch dieſes. den Verbrauchern gezeigte 7 Entgegen⸗ kommen einen Verluſt zu erleiden. Es muß deshalb der Ueber⸗ gang zur ſchnelleren Erfaſſung einer eventl. weiter eintretenden Mark⸗ rtung wahl in Bälde erfolgen. Die de dieſer noch ung. zugehen. bei der ſiand n weiteren Markentwertung in ig zum ſelben Papier⸗ Bewegung gegenüber der Preisberechnung des dor⸗ tigen Gaswerks von der Reichsregierung ausdrücklich beſtätigt wor⸗ den. Die Reichsregierung hat auch weiter ausdrücklich beſtätigt, daß die Werke bei Zahlungsverſäumnis berechtigt ſind, den weiteren Geldentwertungsſchaden vom Verbrau⸗ cher zufordern, ſowie daß ſie berechtigt ſind,ſäumigen Zah⸗ lern die Gas⸗ und Stromleſtung abzuſperren. Hiernach muß auch in Mannheim verfahren werden. Sparſamkeit im Verbrauch von Brenn⸗ und Betriebsſtoffen Von zuſtändiger Seite wird mitgeteilt: Der kommandierende General des V. Wehrkreiſes hat an die Regierungen der Länder und an die Oberpräſidenten und Regierungspräſidenten der in ſeinen Wehrkreis fallenden preußiſchen Provinzen folgendes Schrei⸗ ben gerichtet: „Die große Not zwingt neben anderen Maßnahmen auch zu einer noch ſehr zu verſchärfenden Sparſamkeit an Kohlen und Licht und anderen Brenn⸗ und Betriebs⸗ ſtoffen in der ganzen Oeffentlichkeit. Ich halte es aus dieſem Grunde für notwendig, in Aemtern und Schulen bis auf weiteres die Durcharbeitszeit einzurichten, den Verkehr der Straßen⸗ bahnen und die Polizeiſtunde keinesfalls über 11 Uhr abends auszudehnen, den Luxuskraftwagenverkehr zu unterbinden, ohne den geſchäftlichen und ärztlichen Verkehr zu hemmen, und jeder öffentlichen Luſtbarkeit über die Poltzeiſtunde hinaus die Erlaubnis zu verſagen. Ich erſuche die Regierungen, mir wie weit ſie dieſe Sparmaßnahmen ſchon durchgeführt haben oder ſelbſt auf dieſe Anregung hin durchführen wollen, bzw. welche etwaige weitere Vorſchläge oder Angaben ſie hinzuzufügen haben, damit ich nützliche Maßnahmen einzelner Regierungen, über die ſchon Erfahrungen geſammelt ſind, verbreiten kann.“ mitteilen zu wollen, Der Vervielfacher der Ermäßigungsſätze beim Sleuerabzug vom Arbeitslohn. Die Verhältniszahl, mit der die in der zweiten Septemberhälfte in Geſtung geweſenen Ermäßigungsſätze beim Steuerabzug vom Arbeitslohn zu vervptelfachen ſind, beträgt vom 29. Oktober(nicht 20., wie wir im Samstag⸗ Mittagblatt berichteden) bis 3. November 6000. Die 154 Goldmark. Die Stücke der neuen badiſchen wert⸗ beſtändigen Anleihe, die dem nordamerikaniſchen Dollar entſprechend auf 4,20 und 8,40 Goldmark lauten, werden von der Badiſchen Bank jeweils 2* letztbekannten ben Newyorker Geldkurs gegen Pa⸗ piermark eingetauſcht. Es erwartet werden, daß alle anderen Banken und Geldinſtitute ſich dieſem Vorgehen der Badiſchen Bank anſchließen und daß ſich dementſprechend auch der übrige Verkehr mit badiſcher Goldmark darnach richtet. Goldmarkrechnung bei der Eiſenbahn. In Ergänzung unſerer Meldung über die Einführung der Goldmark⸗Rechnung bei der Eiſenbahn am 1. November wird uns noch berichtet: Die bis⸗ herigen Grundzahlen, die durch Vervielfachung mit der Schluͤſſel⸗ FFTPTTPVTTTTVCCCTCTTTTT chied, daß die Vervielfachung mit dem jeweiligen Kurs der Gold⸗ mark erfolgt. Der Umrechnungskurs des aumtlichen Dollarkurſes der Berliner Börſe wird den Eſenbahndienſtſtellen delegraphiſch mit⸗ geteilt. Dieſen auf Milliarden aufzurundende Markrechnungskurs gelangt am nächſten Tage für die Umrechnung der f in. Papiermark zur Amwendung. Die Abfertigung der Reiſenden erfolgt in derſelben Weiſe und an denſelben Schaltern wie bisher. Beſondere Einrichtungen, wie Verweiſen an beſtimmte Schalter, im Notfalle an beſtimmte Wechſelkaſſen, laſſen ſich dort nicht um⸗ Rentenmark, Dollarſchatz⸗ anweiſungen, Goldanleihen uſw. die Umrechnung am Fahrkarten⸗ ſchalter die Abfertigung zu ſehr aufhalten würde. An der vier⸗ tägigen Gültigkeit der Fahrkarten ändert ſich auch bei der Ein⸗ führung der Goldmark nichts. Die Rücknahnme der Fahrkarten iſt nur am Löſungsdage zugelaſſen. Bargeld, Gepäck, Fracht uſw. wer⸗ den zum Goldkurs am Tage der nweifung erſtattet. Fvachtſtundung findet nur noch auf Goldbaſts ſtatt. Nachweifungen ſind nur noch in Goldmark zugelaſſen. Der 10prozentige Zuſchlag bei Ueberweiſungsfracht fällt mit Einführumg des Goldumrech⸗ ., 2, 5 und 10 Billlonenſcheine werden im Laufe diefer Woche zur Sn gelangen. 1 E igung der Preiſe der Monats. Schſlermonats⸗, Wochen· und Kur ile karten. Da die Perſonentarife mit dem 1. November auf Goldmarkbaſis umgeſtellt werden, die Gehälter und Löhne aber noch nicht auf Goldmark aufgebaut ſind, hat der Reichs⸗ verkehrsminiſter die Preiſe der Monats⸗, Schülermonats⸗, Wochenkarten und Kurzarbeiterwochenkarten vor⸗ übergehend um 50 Prozent ermäßigt. Gleichzeitig werden die Mindeſtpreiſe auf 4 Kilometer und zwar auf 1 finz in der 4. Klaſſe, 15 in der., 45 in der 2. und 90 in der 1. a ſetzt. Ferner wird vom 1. November ab als vorübergehen aßnahme für Kurzarbeiter die nur einen Tag in der Woche ar⸗ beiten, die ein 172 für Hin⸗ und Rückfahrt gültige Karte 4. Kl. mit Stempel Rückfahrt ausgegeben gegen den tarifmäßigen Aus⸗ weis, daß nur an einem Wochentage gearbeitet wird. ſchnelleren Erfaſſung der Markentwertung iſt anläßl r in Berlin ͥͤ ͤdd ͤvꝓd0ßß00G0ß00d0ß0bꝙß0Tß0ßbbdTb0bTbTPTbdbdbbbb —— tag im nächſten hr als Lehrer der Züricher Hochſchule zu be⸗ 2— 91. Raſhendesg⸗Bi5tle ek in 83 die neue Jaeivllocher 8 Seminars, die vom Generaldirektor Erich Rothenberg⸗ Berlin* iſt, umfaßt mehr als 7000 Bände.— Am 17. Oktober wurde 91 uymwegen die erſte katholiſche Univerſität Hollands eröffnet. 1— Univerſitäten hatten Ehrenvertre⸗ ter entſandt.— Der bekannte Afrikaforſcher Geheimrat Profeſſor Dr. Dr. h. c. Franz Stuhlmann, Direktor des Ja Welt⸗ Wirtſchafts⸗Archivs, vo e am 29. Oktober ſein 60. Lebensjahr. — Prof. Georg Heinrich Emmerich, der Schöpfer der Münchner Lehr⸗ und Verſuchsanſtalt für lang, bis 1918 leitete, iſt im Alter von 54 Jahren geſtorben. Kleine—— um Rektor der Univerſität Heidelberg wurde für das ien 1923/24 Wee Dr. Erich Kallius 777— Dder Wiesbadener uſeumsdirektor Profeſſor itterling, der langjährige Leiter des naſſauiſchen Landes⸗ muſeums, iſt von ſeinem 5 n ckgetreten. Damit verliert nach der Wiesbadener erte, deren Direktoramt ſchon ſeit einiger Jeit die andere Wiesbadener Sammlung ihren Leiter. Künſtlerin Celina Ropo hat, wie die Ageneda mericana meldet, in Nio de Janeiro ein Konzert veranſtaltet, + Ertrag als Sti für Coſima Wagner beſtimmt war. alten— 6 Contos de Reis, etwa 120 Pfund Sterling, über⸗ wieſen worden.— Durch einen unglücklichen Zu tdas Manuſpript der Partitur von Alexander Zemlinskys. r e— in———+ 9 zur Urauf⸗ rung hätte gelangen ſollen, au oſtwege verloren gegangen — konnte bisher nicht gefunden werden.— Arnold Roſe hat am 24. Oktober ſein 60. Lebensſahr vollendet. Als VBirtuoſe wie als Kammermuſiker hat Roſe in der geſamten muſikaliſchen Welt ſeit Jahren einen hervorragenden Namen. 1883 dete er in Wien das Roſe⸗Quartett, mit dem er ſeit dem Jahre 1891 durch Italien, Frankreich, Spanien, Holland, Deutſchland und Polen reiſte. Theater und Muſik Bresloner Sladithealer. Die Uraufführung einer Doni⸗ 1 Oper in Deutſchland, jetzt, nach faſt Jahren ürfte eine Seltenheit Fee doch ſoll das kein teil ſein. Dieſe burlesk genannte Oper„Die Nachtglocke“ in der Be⸗ arbeitung von 11 0 in br niſchen o 0 präch und wen iſt, ein —2 entzüdenden Melodien, die 55 allem 99 völlig aus⸗ ſshnen. Der Inhalt iſt Kpetdete wie nur irgend denkbar: Die Hoch⸗ zeitsnacht eines alten Apothekers mit ſeiner jungen Frau, die der eiferſüchtige Better(zugleich Liebhaber) durch das Jiehen der Nachtglocke mehrmals ſtört. Starke Anklänge an Roſſini(Barbier von Sevilla) ſowie inhaltlich wie auch muſikaliſch finden wir hier wie ja üÜberall bei Donizettl. Aber wie geſagt man hört gerne zu, denn was die Muſik anbetrifft, ſo iſt ſie recht reizvoll, mit klarer 05 und recht melodienreich. Die Aufführung voll von Lme Einſuen 26 ſeegftiger durchgeargetet ſein nen bütte ein wenig f Photographie, die er faſt 20 Jahre können, doch waren ich alle Mitwirkenden recht auf der Höhe. Doch bewahre uns der Himmel davor, daß wir noch viele Doni⸗ zettiſche Uraufführungen erleben, denn er ſchrieb beinahe 70 Opern. Im Anſchluſſe daran ſpielte man unter der von Ellen Petz eine Balletpantomime v. Paul Klenau: Klein Idas Blumen nach dem gleich benannten Märchen v. Anderſen. E. Oppler. Karl Bleyle-Jeſt in Roſtock. Kurze Zeit nach dem Paul Graener⸗Feſt veranſtalteten die Städt. Bühnen Roſtock ein dem ſchwäbiſchen Tondichter Karl Bleyle gewidmetes Feſt. Seine * Oper in vier Bildern,„Der Hochzeiter“(die unter dem itel„Hannesle und Sannele in Stuttgark erfolgreich uraufgeführt wurde) erlebte hier, da der Schluß vom dritten Bild und das vierte Bild neu hinzukomponiert worden ſind, die ite Uraufführung Unter Leitung von Oberregiſſeur Otto Krauß und Kapellmeiſter Karl Reiſe, ſowie mit Paul Reinecke Betti Küper(San⸗ nele) und Hildegard Gallin(Liſe Sauermilch) kam eine in ſich ge⸗ ſchloſſene Aufführung zuſtande. Der anweſende Komponiſt wur de lebhaft gefeiert. In einer Bleyle gewidmeten Morgenfeier be⸗ —.— 200 0 deter drn 8„ ängerin R. ofer er am Sru 0 2 tief fundenen Mezſche⸗Beder vor und das Städt. Orhester unter——— iſter Freund erntete mit dem Vortrag der 0 Di 0 llantenzug“ und der Ouverture zu—„Reinecke ſpontanen Beifall. Jer 9 Inten⸗ danten wohnten dem Feſte bei, Bleyte war bei Morgenſeier wie in der zweiten Aufführung Gegenſtand lebhafter Huldigungen. Theaterrundſchau. In Magdeburg ſtarb der frühere Opernregiſſeur des Magdeburger Sdadtthecters Theo Raven. Er hatte als Schauſpieler und Sänger angefangen. Als Regiſſeur war er in der Wagnertradition aufgewachſen. Im vergangenen Jahr hat er ſich von der Bühne zurückgezogen.— Die Urau ühru gvon Karl Bleyles neueſter Oper„Der Teufelsſteg“ findet am Roſtocker Theater ſtatt.— Helmuth Unger die Komödienakte „Liebesaffären“ dem Thaliatheater in Hamburg zur Ur⸗ aufführung übergeben.— Als nächſte Neuheit der Wiener Staats⸗ 15 wird die melodramatiſche Alegorie„Fanktiſſimum“ von ilhelm Kienzl 9 eben.— Das muſtkaliſche Bühnenwerk des Führers der italleniſchen Moderne ncesco Malipiero, ſleben dramatiſche Expreſſionen Jette canzoni' wurde vom In⸗ tendanten Sioli für das Aachener Stadttheater zur alleinigen deutſchen Uraufführung erworben. Das Werk geht in der Ueber⸗ ſetzung von Kapellmeiſter Erich Orthmann und Oberſpielleiter Dr. Willy Aron nach Weihnachten in Szene.— R inhard Goerings Tragödie„Der Zweite“ erwarb Intendant Sioli zur alleinigen Uraufführung für das Aachener Stadttheater. Wohltätigreits-Konzert in der Chriſtuskirche. In dem geſtrigen Bericht iſt von der Redaktion— nicht der Referentin— in der Hitze des Gefechts bei Frau Ida Schatt der Zuſatz Eberts gemacht worden. Wiſſende werden ſchon aus dem Vornamen erfehen baben, daß nicht unſere vorzügliche Pianiſtin Luiſe Schatt⸗Eberts pfötzlich Als ſtellverkretendes Mitalied des caudeseiſenbahntals iſt an Stelle des aus Geſundheitsrückſichten zurückgetretenen Kommerzien⸗ rats Alfred Sauerbeck der Vizepräſident der Mannheimer Han⸗ delskammer. Wilhelm Vögele, gewählt worden. 155 * Anterſtützung der Sozialrenkner. Das Reichsarbeitsminiſte⸗ rium bat eine neue Verordnung über Teuerungszulagen in der In⸗ validen⸗ und Angeſtelltenverſicherung erlaſſen. Danach beträgt für den Monat November 1923 die Teuerungszulage beim Ruhegeld ſowie bei den Invaliden⸗ und Altersrenten 1000 Millionen Mark, bei Witwen⸗ und Witwerrenten 600 Millionen Mark, bei den Waiſen⸗ renten 500 Millionen Mark. Die erböhten Beträge ſind bei der Un⸗ terſtützung der Sozialrentner aus dem Geſetz über Notſtandsmaß⸗ nahmen zur Unterſtützung von Rentenempfängern aus der Invali⸗ den⸗ und Angeſtelltenverſicherung zu berückſichtigen. * Beifräge der Krankenkaſſen. Wie aus dem Anzeigenteil zu entnehmen iſt, gilt bei der Allgemeinen Ortskranken⸗ kaſſe vom 29. Oktober ab der wirkliche Arbeitsver⸗ dienſt als Grundlohn. Von dieſem ſind 9,625 als Beitrag zu bezahlen. Die Beiträge müſſen ſofort nach jeder Lohnzahlung mit einer Liſte, die die Namen der Verſicherten und den ausbe⸗ zahſten Lohn enthält, an die Kaſſe abgeführt werden. * Die Pflegeſätze der caritativen Anſtalten. Die caritativen An⸗ ſtalten ſämtlicher Konfeſſionen und interkonfeſſionellen Wohlfahrts⸗ verbände. vertreten durch die Badiſche Landesgemeinſchaft von Haupt⸗ verbänden, ſehen ſich gezwungen, zu ihrer eigenen Aufrechterhaltung eine einigermaßen wertbeſtändige Berechnung der Pflegefätze durchzuführen. Als Wertmeſſer dient eine beſtimmte Grundgabl, vervielfacht mit dem zur Zeit der Zahlung giltigen Lan⸗ desinder. * Keſſelexploſton. In der Chemiſchen Fabrik Weyl.⸗G. auf dem Waldhof explodierte in der verfloſſenen Nacht ver⸗ mutlich durch Verſtopfen eines Deſtillationsrohres ein Keſſel mit Karbolſäure. Das Dach des Gebäudes, in dem der Keſſel untergebracht war, wurde durchſchlagen und entzündet. Die um 115 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr brauchte nicht mehr in Tätig⸗ keit zu treten, da das Feuer inzwiſchen von der Fabrikfeuerwehr gelöſcht worden war. Der angerichtete Schaden iſt bedeutend. Veranſtaltungen Theuternachrichl. Die heutige Aufführung von Weberg 88 „Der Freiſchütz“ ſteht unter der muſikaliſchen Leitung Richard Lerts.— Die für die Theatergemeinden angekündigte heutige Aufführung„Der Muſtergatte im Neuen Theater fällt aus. Amar-Quarfetl. Heute Dienstag abend wird das Amar⸗ Quardett ſeinen einzigen Kammermuſikabend veranſtalten. Das Quartett, das vor allem auf dem Salzburger Internationalen Kammermuſikfeſt ſeinen Namen gegründet hat, hat durch die Mit⸗ wirkung von Hindemith, dem Bratſchiſten des Quartetts beſondere Bedeutung erfahren. Hindemith iſt als Muſiker und als Komponiſt 8. Zum Vortrag gelangen Werke von Schön⸗ berg, Dvorat, Bartok. Grund und Hausbeſitzerverein Mannheim. Auf die heute abend im Rodenſteiner ſtattfindende Mitgliederverſamm⸗ lung machen wir auch an dieſer Stelle aufmerkſam. Nus dem LCande gheidelberg, 29. Okt. Fünf Necarkähne mit Salz, die aus Wimpfen kommen, liegen zurzeit im Heidelberger„Hafen— ſollen ins Ruhrgebiet„ können aber nicht weiterfahren, am Wehrbau oberhalb der Eiſenbahnbrücke eine ſchwere Ramma ins Waſſer gefallen iſt. Hoffentlich wird das Hindernis ſchnellſtens beſeitigt, da die Neckarſchiffer froh ſind, daß ſte endlich wieder fahren können.— den Heidelberger Banken ſtehen, da die Beſchäf⸗ tigung in letzter Zeit ſtark abgenommen hat, für die nächſten Wochen und Monate ſtärkere Perſonalentlaſſungen in Aus⸗ ſicht. 900——— ergerg in den letzten Jahren zahl⸗ reiches Hilfs t. *Heidelberg, 29. Okt. Das Zementwerk im benachbarten Leimen iſt mit dem geſtri Tage ſtillgelegt worden. Von der Stillegung etwa 800 Arbeiter betroffen. Infolge der allge⸗ meinen troſtlofen Wirtſchaftslage und der faſt vollſtändigen Stockung im Baugewerbe ſah ſich die Werkleitung nicht mehr in der Lage, ausreichende Löhne für die Arbeiterſchaft zu zahlen. Auch in ſaßt allen übrigen Heidelberger Induſtrien, ſoweit ſie noch arbeiten, mußte zur Kur zarbeit übergegangen werden.— Infolge des in den letzten Tagen eingetretenen Hochwafſſers wurden vorũbergehend auch die bei den Neckarkanalifationsarbeiten beſchäf⸗ tigten Leute erwerbslos. Heidelberg, 28. Okt. Der 18jährige Schloſſer Albert Wein ⸗ ötz aus Rohrbach ging in Begleitung eines Freundes in den delberger Stadtwald auf die Jagd nach Eichhörnchen, deren Felle er verwerten wollbe. Nachdem er zwei Tierchen erbeutet hatte, wollte er die ſelbſtgefertigte Stockflinte wieder zerlegen, wo⸗ bei er anſcheinend mit dem Fuß an den ugsbügel kam, ſodaß ihm die volle Schrotladung in den Unterleib ging. Der Bedauerns⸗ werte war ſofort tot. JKarlsruhe. 28. Okt. Als eine der älteſten Bürgerinnen konnte hier Frau Karoline Stier, Witwe, Ehefrau des verſtorbenen Po⸗ lizeikommiſſars Eduard Stier, in voller Rüſtigkeit ihren 90. Ge⸗ burtstag feiern. 29. Okt. Es wird eine raſche und bedeutende Zu⸗ nahme des Hochwaſſers der Kinzig und der Schiltach ge⸗ meldet. Die Kinzig brachte Bretter und Rundholzſtücke. Man war mehrfach beſchäftigt. Werkholz in dc zu bringen. Die Bach⸗ ſtraße der Schiltach entl iſt gã übe emmt. Die An⸗ wohner waten bereits im Woſſer, um vor den Holz in Sicherheit zu dringen. Die beiden Flüſſe wälzen über die Ufer tretende ſchwere gelbe Waſſermaſſen einher. Nach den letzten Berichten ſind die rmaſſen bereits im Zurückfluten be⸗ griffen. Sportliche Rundſchau Pferderennen Karlshorſt Löcknitzer Hürdenrennen. 57 Jark. 3000 Mtr. 1. Graf Strachwitz' Alamund(Nuß),. arma, 3. Fairytale. 38:10: 20, 20, 20:10. Ferner: Lindenblüte, Anitra II. Turfball, Maſſary, Eva II(gef.), Ehalzit, Delta, Aluſion.— Hegermühle⸗ Jagdrennen. 4300 Mk. 3400 Mtr. 1. Wehrmanns Wetter⸗ ſcheide(Oertel), 2. Etzel, 3. Mörſer. 17:10; 13, 20:10. Ferner: Zwirn + Mk. 1400 Mtr Stahls Eidmete(M. Schmidt), 2. Aki⸗ linda, 3. 23:10; 10, 10, 10:10. Ferner: Darwane, Salz⸗ Nerr Atalanta, Iduna, Paria.— Forſt⸗Jagdrennen. 20 000 . 3200 Mtr. 1. Oswalds Fuchsmajor(Oertel), 2. Geldulf, 3. Giramete. 34:10; 14. 14, 16:10. Ferner: Gigerl, Noprina, Ammonia (geſ.), Puſta(gef.), Melmit, Philtſter, Denkſtein, Felſenriede(gef.), Tſcherkeſſin, Rekord galg.— Nuage⸗Rennen. 3500 Mk. 1200 Mtr. Erſte Abteilung. 1. Nuſſenows Falſum(D. Schmidt). 2. Hanſeat, 3. Sinar. 55:10; 14, 12, 13:10. Ferner: Sternſchnuppe, Leſe, Sapientia, Mumpitz, La mora, Leander. Zweite Abteilung. 1. Lewalds Kyon(Olejnik), 2. Ido⸗ meneus, 3. Eichkatze. 25:10; 16, 24, 10.10. Ferner: Karrara, Laon, Viola, Galopp, Waffe, Mitterwurzer, Neptun.— Alte Mühle⸗ Jagdrennen. 20 500 Mk. 4500 Mtr. 1. Helffts Ilberſte du Derte), 2. Mogart, 3. Tr. ter. 44:10; 16, 21, 20:10. Ferner: Schnucki II, Savoyard, Paleſtrina, Cherusker II, Feldherr.— Preis von Stutgarten. 5300 Mk. 1600 Mtr. 1. Gerteis Sinn Fein, 2. Solaro, 3. Danaide. 42:10; 13, 13, 12:10. Ferner⸗ Näuberhauptmann, Wind, Blücher, Elmado, Steinberger, Klevs Vergangenheit. f Motorraòſport ks. Schwerer Unfall von Islinger⸗Maunheim. Beim Motorradrennen um den Großen Oſtſeepokal auf der 180 Km. langen Strecke Altdamm⸗ Swinemünde⸗Altdamm erlitt der bekannte Motorradfahrer Islinger⸗ Mannheim einen ſchweren Unfall. Auf der Brücke bei Wollin wurde er beim Ueberholen eines Mitfahrers wider das Geländer geſchleudert; ſchwer verletzt mußte er ins Krankenhaus verbracht werden.— Die ſchnellſte Zeit des Tages fuhr Gubela⸗Berlin(Mabeco) in der Klaſſe über 500 oem in:13:414. 5 n aufgebautes 4 Helmtraute(gef).— Preis der Hütte. 5300 rrrr rree een Mannheimer General-Anzeiger(Mitiag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 499 Reichsbankausweis vom 15. Oktober Vermögen(in 1000 Bark) Metallbestanee„„„„ 14584643— 370¹ 152 Aarunter Geldde„„„„6 64 443928— 1 und zwar goldkassenbestäünde 0 432614— Golddepot(unbel.) bel ausl. Zenrtalnotenbanken. 11312 unveründert Bestand an ſtelohs- und Darlehenek hel 5 663032 779813 +A4787500974 618 „ an Roten anderer Banken 57⁰ f 10 149 123640037 „ an Weohseln und Schocks 29 541 585 322 133 J 22 939 668 115914 7 an diskontierten Reichssohat isung. 167 779616 512168-+87 546 141 378 405 „ an Lombardforderungen 5324 438 270289 „ an Sffekten ä5556555 32⁴ 020 20570 ſh 9438251 230 an sonstigen Aktven 2348277048397T16217 978 178 800 vVerbindilehkelten. 100000 unveründer! Arundesfs..„„„„„„„4„ Roservefonddss„„„„66„„„„„„„ 2 160 502 unverändert Zetrag der umlaufonden Moten 123349788 70158 +78 416 785289 702 Rolchs- und Staatsguthah„„„„„„„ 29 10020872 126-+ 19 505 891 360 163 Privatguthaben„„„„„„„ 35241851 604910 +37 693800 768964 Sonstige PassVbvasss 25216116699 340-+ 15 241449670888 Wie der Ausweis der Reichsbank vom 15. ds. Mts. Kalf hat bei der mit Riesensprüngen sich fortsetzenden Ma entwertung die Inanspruchnahme der Bank während der zweiten Oktoberwoche sich von neuem in starkem Ausmaſze erhöht. Die gesamte Kapitalanlage wuchs von 77 940,3 auf 203 762 Billionen, und zwar stiegen die Be- stände an Reichsschatzanweisungen um 97 548,1 auf 167 779,6, an Wechseln um 22 939,7 auf 29 541,6, an Lombardforderungen um 5324,4 auf 5616,8 Billionen 4. Die besonders hohen Zu- gänge zum Lombardkonto hingen mit einer neuen Er- schöpfung des Kontingents der Reichsdarlehnskassen zu- sammen, die dazu nötigte, in den letzten Tagen der Berichts- woche Darlehnsansprüche von den Darlehnskassen vorüber- gehend an die Reichsbank zu verweisen. Da die ungeheure Steigerung des gesamten Preis- und Lohnniveaus die Versorgung des Zahlungsverkehrs mit ge- Banknotenmengen wieder äuſerst schwierig ge- staltete, verblieb der Bank ein Wachsender Teil der neu beanspruchten Kreditbeträge auf den Konten der fremden Gelder, die um 57 199,1 auf 84 342,5 Billionen& zunahmen. Die Banknotenausgabe erhöhte sich um 76 416,8 auf 123 349,8 Billionen A. Trotz der erwähnten Verweisung oßer Darlehns- anträge an die Reichsbank erfuhr der Da rIehnsbestand der Reichsdarlehnskassen' in der Berichtswoche eine Ver- mehrung von 875,5 auf 5663 Billionen A. Dementsprechend Hlossen der Reichsbank an Darlehnskassenscheinen 4787,6 Billionen I neu zu, so daf sich ihre Bestände an solchen Scheinen auf 5663 Billionen 4 stellten. 15 Der Neichsverband der deutschen Industrie zur Goldrechnung Ergänzung der Richtlinien Der Reichsverband der deutschen Industrie teilt uns mit, dafß seine Richtlinien für die einheitliche Durchführung der Goldrechnung, wie sie am 21. September beschlossen Wur- den, allgemein eine günstige Aufnahme und Anerkennung gefunden haben. Einzelne Stellungnahmen aus der Industrie Sowie die Verhandlungen des Reichsverbandes über die Ausdehnung seiner Richtlinien auf die gesamte Wirtschaft veranlaßten eine Ergänzung. Der nunmehr geltende Wort⸗ laut der Richtlinien, wie er in der Sitzung des lührenden Ausschusses der Kartellstelle des Rei erban- des der deutschen Industrie am Dienstag, B. Oktober be- schlossen wurde, lautet: 3 „1. Goldrechnungen werden in Goldmark oder Dollar. 1 Goldmark- 1 Dollar: 4,2. 2. Zahlung erfolgt durch: a) Gold Ciron erweisungen, Goldscheek, Goldwrechsel. D) Devisen, soweit gesetzlich zulässig c Rentenmark, 8 Dollarschatzanweisungen, Goldanleihescheine und— nach freier Vereinbarung— Aähnliche Anleihescheine. Die Gutschrift von Zahlungen in vorstehenden Zahlungs- mitteln erfolgt nach den jeweiligen Beschlüssen des Neichs- verbandes der Deutschen Industrie. 4 Solange und insoweit Zahlungen in den in Tiffer 2 angeführten Werten nicht erfolgen können, wird der Papier- markbetrag, zum Dollarbriefkurse(für teélegraphische Aus- Zahl ew Vork, des dem nach- zolgenden Berliner in Goldmark liernach verbleibende Restbeträge werden in Idmark welter geführt und nach den vorstehenden Grundsatzen um- gerechnet. Soweit es die kalkulatorischen Grundlagen ge- statten, wird zur Vermeidung von Buchhaltungsarbeiten und Unkosten dem Verkäufer empfohlen, sich mit dem Käufer allgemein oder für den Einzelfall über eine andersartige Ab- deckung der Restbeträge zu verständigen. Solange und insoweit die offizielle Dollarnotierung nicht den tatsächlichen Verhältnissen entspricht, soll eine Repar- tlerungsklausel ausnahmsweise zugelassen werden. Die Zrundsätzlichen Voraussetzungen für diese Ausnahmen prüft eine vom Reichsverband der Deutschen Industrie setzende Kommission. 7 Mit dem Wesen der Goldrechnung unvereinbar und unru- lässig sind Bestimmungen, wonach der nach dem Rechnungs- datum oder einem anderen Datum vor der Fälligkeit um- gerechnete Papiermarkbetrag als Mindestbetrag für die Zah- lung der Goldrechnung in Papiermark bestimmt wird. 25 „eee Aus Hendel und 1 behalt der Gelten T Für Banküber welsungen und Schecks gilt als Tag des Zahlungseingangs derjenige Tag, an welchem beim Ver- käufer die Gutschriftsanzeige eingeht. 5. Bei Zahlungen nach Fälligkeit werden unter Vor- machung anderer Rechte Bankzinsen und kosten berechnet. 6. Die Richtlinien haben keine rückwirkende Kraft.“ Transithandel und Devisenablieferung Der Reichskommissar für ee hat auf eine Anfrage der Handelskammer Mannheim fol- gende Auskunft gegeben: „Es ist in Kreisen des Ein- und Ausfuhrhandels die Frage aufgeworfen, ob bei der Ausfuhr von Waren im so- enannten reinen Fransithandel eine Ablieferung von 302“ s Verkaufspreises gefordert würde. Eine solche Befürch- ktung ist unbegründet. Soweit sich solche Waren eine Ausfuhr über die Zollgrenze nicht statt und ist somit nach Auffassung des Kommissars für Devisenerfassung eine Ablieferungspflicht nicht gegeben. Befinden sich solche Waren auf Transitlägern des Zollinlandes, so wird eine Ab- lieferungspflicht in den meisten Fällen auch nicht in Frage kommen, weil der Ausführende die Waren seinem Lieferan- ten in Devisen bezahlt und ihm nicht der Ausfuhrgegenwert, sondern nur eine Gewinnmarge verbleibt.!m Lohnver- edelungsverkehr, bei dem die Ware das Zollausschluß- gebiet bzw. das Zollager nicht verläßt, kommt nur eine Ab- Heferung vom Veredelungswert in Frage. Zur Durchführung der. Kontrolle ist es erforderlich, auf den Ausfuhrerklärungen den Charakter der Sendungen als besonders zum Ausdruck zu bringen. Die Nachprüfung der Richtigkeit behält sich der Kommissar für Devisenerfassung vor.“ Im Anschluß an die Ausführungen des Devisen- kommissar sei noch festgestellt, daß die Ausfuhr nach einem ausländischen Konsignationslager bzw. nach einem Frei- hafen als abgabepflichtig angesehen wird, obwohl nach dem Wortlaut der Verordnung vom 17. September 1923 nur beim „Verkauf nach dem Auslande eine Abgabe zu entrichten ist. Der Devisenkommissar kann aber auf Antrag die Abliefe- rungsfrist hinausschieben. 6 proz. Holzwertanleihe der Stadt Freiburg i. Br. Die schon angekündigte Nadelnutzholz-Anleihe gelangt jetzt It. Zeichnungsaufforderung im unserer Petentten zur Sie wird zum Höchst- trage von 60 000 in Nadelnutzholz III. Klasse ausgegeben, erhält 6 Prozent Verzinsung und wird ab 1926 mit jährlich 3 Prozent getilgt. Dabei wird der zur Aus- zahlung kommende Geldbetrag auf Grundlage des festgestell- ten Durchschnitts-Grundpreises, wie er während des jeweils voraufgehenden Jahres bei Versteigerungen erzielt Wurde, berechnet. Für die Anleihe haftet das gesamte Ver- mögen der Stadt Freiburg, die, Wie erinnert sein mag, An- kang dieses Jahres sich ihrer alten Papiermark-Anleihe-Ver- pflichtungen durch entledigte. Der Zeichnungspreis ür 1 Festmeter beträgt 30 Goldmark oder 7% Dollars, Zahl- bar in Papiermark zum Berliner Dollarmittelkurs am Vor- tage des.—— des Betrages bei der Zeichnungsstelle. In Mannheim ist solche die Badische Girozen- trale. Gestückelt ist die Anleihe zu 4,, 1, 2 und 5 Fest- meter. Die Einführung der Anleihe an der Börse ist be- ahsichtigt; an welcher wird nicht hinzugefügt. „„Cherowag“ Chemikalien- und Rohwachs-.-., Ham- burg. Gegenstand dieses soeben errichteten Unternehmens ist Import, Export, Großhandel von Chemikalien, Rohwachs, Terpentinöl, Benzin, Petroleum-Produkten, evtl. Fabrikatlon, Betelligung an, Erwerb von Unternehmungen ähnlicher Art. Das Aktien- Kapital beträgt 500 Millionen und ist von den Gründern voll eingezahlt worden. Der erste Aufsichtsrat setzt sich wie folgt zusammen: Fabrikant Lorenz Moh r, Hersteld-Hamburg(Vorsitzender), Bankdirektor Willi U1l- mann(Commerz. und Privatbank, Mannheim,(stellvertr. Vorsitzender, Kaufmann Heinrich Michel(Michel à. Co. -., Cöln a. Rh.), Generaldirektor Carl Trapp(Vereinigte Jut ereien und Webereien.-., Hamburg), General- direktor Paul Schilde(Benno Schilde, Maschinenbau-.-., Berlin- Hersfeld). In den Vorstand sind gewählt: Fabrikant Leo Eichenbaum, Mannheim, Direktor Paul Wolff, Hamburg. Die V dividendenlos. Die Voigtländische Maschinenfabrik vorm. J. G. u, H. Dletrich.-G. in Plauen 1. V. nimmt von der Verteilung einer Dixidende Abstand. Der Reingewinn beziffert sich nach Bildun einer Betriebsrücklage von 6 Milliarden 4 auf 1949 (407) Mill. 4. Börsenberichie Mannbeimer Hffektenbörse Mannheim, 29. Oktbr. Das Geschäft war heute etwas ruhiger; die Tendenz ist jedoch als fest zu bezeichnen. Rhein. Creditbank 70 à 80 bez. u.., Rhein. Hypothekenbank 45 G. 50 B. und Südd. Disconto 150 bez. u.., Tat. In Anilin kanden Umsätze statt zu den Kursen von 540 und zu 550, in Rhenania zu 400, Seilindustrie zu 55, Dampfkesselfabrik Rod- berg zu 40, Fahr zu 140, Waggonfabrik Fuchs zu den Rursen von 70 und 80, Karlsruher Maschinenbau zu 100, Knorr zu 85, Braun Konser ven zu 40, Mannheimer Gummi zu 30, 8 5 reee dege 1 9785 ee; 20 bereits im Zollausschluſgebiet(Freihafen) befinden, findet Von Bankaktien stellten sich(in Milliarden Prozent): Maschinenfabrik Badenia zu 25, Neckarsulmer zu den Kursen von 80 und zu 85, Pfälz. Mühlenwerke zu 70, Rhein-Elektra zu 60, Wayss u. Freytag zu 90, Zellstofffabrik Waldhof zu 220, Zuckerfabrik Frankenthal zu den Kursen von 180 und zu 190 und Zuckel fabrik Waghäusel zu 120 und zu 110. Ver- sicherungsaktien ohne Veränderungen. Brauerei Sinner- Aktien standen zu 65 im Verkehr. Essener Börse vom 27. Oktbr. Fränkische Türen- und Möbelfabrik in Hardheim(Baden)—10 Milliarden Prozent; Schneider u. Co. in Heidelberg- Kirchheim—7 Milliarden Prozent; Greifwerke.-G. vorm. Peter Kohl in Mannheim- Neckarau 20—25 Milliarden Prozent. Deulsenmarkl Devisenbanken Wie das badische Ministerium des. Innern der Handels- kammer Mannheim mitteilt, ist die Abwicklungsfrist für die bisherigen Devisenbanken, die rechtzeitig Antrag auf weitere Zulassung gestellt haben, bis zum 10 November 1923 ver- längert worden. A New Lork, 29. Okt. Kurs der Reichsmark bei Börsen- schluß 0,000 00012 Cents Geld, 0,000 00013 Cents Brief. Dies entspricht einem Kurs von 83 333 Mill. bzw. 76 923 Mill. 4 für den Dollar(66 666 Mill. bzw. 62 500 Mill.. Waren und Härkte „Metalle.(Bericht der Deutschen Metallhandel A.). Berlin-Oberschöneweide, 26. Oktbr. Die Entwer⸗ tung der deutschen Mark nahm in der heute zu Ende gehen- den Berichtswoche unentwegt ihren Fortgang. An den fetzten beiden Tagen hat sich allerdings ein gewisser Stillstand be- der darauf zurückzuführen ist, daß es der Reichsbank gelungen ist, mit Hilfe der lediglich amtlichen Devisennotierungen und der jetzt allein im Freiverkehr ge- handelten Goldanleihe inen gewissen Druck auf die Devisen- Kurse auszuüben. Das Geschäft am deutschen Metallmarkt ist nach wie vor sehr gering, da der Konsum außerordentlich zurückhaltend ist. Die politische Lage mahnt zurzeit zu äußerster Vorsicht, so daſl die vom Konsum zu kaufen- den Quantitäten auf das allernotwendigste Mindestmaß be- schränkt werden. An der Londoner Metallbörse War die Stimmung für Kupfer weiter recht schwach. Der Konsum sowohl in Amerika, wie in England ist mit Käufen sehr zurückhaltend, trotzdem der Preis für Kupfer als effektiv niedrig angesehen werden muß; Zinn und Blei konnten er- heblich im Preise anziehen, Während die Notierung für Zink ziemlich unverändert geblieben ist. Berliner Metallbörse vom 29 Oktbr. Preiee in Miittarden Mark für 1 Kg. 20. 20. Aluminium 20. 2. ————— in Barren—.— aaedee, Raffünadekupfer 16.-175 Ann, auslünd. 78.78 76.78 Blel 9,5-10,5 11,6 Huttenzinn 72·74 72.71 Rohzlnk 5—.——.— Miokel 40.42 46-4 do. Vork.] 11,8-25 Antimon.•10-40,5 Plattenzlnk 8,9.10Siwer fur 1 dr. 16-%7 18-17⁷ Aluminlum 40-42 6 Plaun p. ür.— 5 London, 29. Oktbr.(WS) Metallmarkt,(in Lst. 7 d. engl. M. 1016 keg.) 20. 29 besteel Kupferkass 59.65 60.25 Mokel rr 23— 135.— Anz —.— u 32.28 do. 3 Monat 60.30 60.75] inn Kases 201.8 202.50.28—5 d0. Elektrol 68.— 63.— do. 3 Nonat—.——.— egufus 39/ 30% Amerikanischer Funkdienst Ner Tork, 20. Oktbr. Cun) funkttenst.(Machdruok vorboten). 27. 29. Zuf. zus. 31000 4000 stand wt 14.— 14.— Kaffe looo 11.45 11.46 Elektrolyt 1250 12.50 Sred. 8al. 27 275 Dezemb..15 9 12] Ann leko 42.37 41.82 Zuoker gentr!.88.95 Arz.44 68.38[ Slei.25.75 Terpentin 100.— 100.— Mal.12.88 Hak.387.37 Savannah 92.0 92.25 Jull.0.29 Heen 24.25 22.25 K. Ort Baum 30.50 30.80 Sopttbr..1 72 Weisdiseh.50.50 Welren rot 124.— 123.25 Baumw. jooo 31.75 8. 78] Sebhmatr.. 14.05 140 Hart joke 144.80 123.75 Septemb.—.——.— Talg.50.15 Hale ſoke 111.75 114.25 Oxk Tr 30 72.73[ Baumweatö! 12.5 12.25 Mehl nedr. pr.25.2 November 30.69 90.75 Dezember 11.28 11.44 höohet Pr..75.25 Dezember 20.15 30.26Petrol. oases 18.90 16.50 Geträtr. Engi. 28 275 Iannar..—.— Kontinont 12.— 12— Chieago, 29. Oktor(u) Funkdtenet,(Machdruok vorboten) 27. 29 Welzen Der. 108l. 78 10f. 86 foggen mal 73 45 72.85 8 mal 111.18 110 85 Sehmalz Okt. 12.80 12.82letont nledr. 985 6 nala Dez. 73.0 76„ bDes. 17.60.82 büchet. 70 7 5 Hal 71.48 70.86 Pork—.——.— chw. medr..—.— Hafer Der. 41.88.28 Rippen Oxt. 0.78 böebst..85 705 „ naf.45.15 Sosok niedr..80.50 Zut. Seag%s 900 5000 Roggen Doz, 69.88 69.— höchet..78.75 Westen 18000 15. —T Paſſerſtandsbeodachtungen im Monat Oktober Ubein-Beg21[l IRecar-Beself 24 EEEEIE 5 aterd 275 70 25 88 12 218 deigeer n: f 43.7 8.62 Mannheimer Wetterbericht v. 30. Okt. morgens 7 Ahr Barometer: 761,0 mm. Thermometer: 5,60. Riedrigſte Temperatut nachts: 5,00 C. Höchſte Temperatur geſtern: 18,00 C. Niederſchlag: 0½0 Vitet auf den am. ſtill, Nebel. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckeret Dr. Haas, General⸗Anzeiger, G. Mm. b. H. Mannhei Direktion: nand me edakteur: Kurt Verantwortlich den polltiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Vlaler für das FFeuilleton: Dr. Friz Hammes; für Kommunalpolitik und kales: Richard önfelder; für Spoxt und Neues aus aller Welt: Willz Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande. Nachbarzebiete, Gericht u. den übrigen kedaktionellen Teil, Franz Kircher: für Anzeigen: Kart Hügel. Wer qutes Licht wWill Scheue die Osten . 276 8 eeee eee, 2N ——— 5. Seite. Nr. 499 Dienstag, den 30. Oktober 1923 Nachbargebiete Ludwigshafen a.., 28. Okt. Auf dem Weiherhof wurde in ſtürmiſcher Nacht eine große Menge Wäſche, die zum Trocknen aufgehängt war, geſtohlen. Infolge des wütenden Sturmes 1 der fünf Hofhunde etwas von der diebiſchen Tätigkeit zmerkt. 7 Frankenthal, 28. Okt. In den hieſigen wie in zahlreichen Apo⸗ theken der Pfalz erſchwindelte ſich der Schriftſteller Dr. Ludwig Schecher aus Neuſtadt a. d. Haardt auf Grund gefälſchter Rezepte Morphiumlöſungan. machte ſich ſofort Einſpritzungen und entfernte ſich dann unter irgendeinem Vorwand, ohne die ſehr teuren Medika⸗ mente bezahlt zu haben. Da der Genannte leidenſchaftlicher Mor⸗ phiniſt iſt und auch an anderen Orten die gleichen Betrügereien verſuchen wird, ſeien die Apotheker vor ihm gewarnt. 2: Neuſtadi a.., 28. Okt. Das Haardter Schloß mit Wein⸗ bergen, Park, Wald und Wieſen(früher Reichsrat von Clemmſcher Beſitztum), ſeither Frau Direktor Dr. Zeitſchel. Neuſtadt a.., gehö⸗ rend. aing durch Kauf in den Beſitz der Firma Albert Wagner, Ludwiashafen a. Rh., über. Genannte Firma beabſichtigt das Be⸗ ſitztum als Erholungsheim für ihre Angeſtellten einzurichten. :: Herxheim am Berg. 28. Okt. Aus Lebensüberdruß hat der Ende der 60er Jahre ſtehende verwitwete Fabrikarbeiter Jakob Schmidt von Grethen, der ſich vorübergehend bei ſeiner hier woh⸗ nenden Tochter aufhielt, ſeinem Daſein durch Erbängen ein Ende gemacht. Am Montag früh wurde er tot auf einem Kirſchbaum auf dem Wege nach Weiſenheim a. B. hängend aufgefunden. Nannheimer General · Anzeiger. caimos · dusgabe) Gärtner nieder. Bedeutende Vorräte von Lebens⸗ und Futter⸗ mitteln ſowie Tabak wurden ein Raub der Flammen. sw. Reichelsheim(Wetterau), 26. Okt. Durch die fortgeſetzten ſchweren Regenfälle, verbunden mit Gewitterbildungen, + die Bäche der ganzen Wetterau über die Ufer getreten. Dies wird ſowohl von der Uſa, als auch von der Wetter, der Horloff, der Nidda und der Lauter gemeldet. Die an die Bäche angrenzenden Grundſtücke ſind überſchwemmt und dadurch noch nicht geerntete Felderzeugniſſe wie Futterrüben und dergl. ſtark gefährdet. Neues aus aller Welt Eine köſtliche Jagdgeſchichte. Auf der Jagd paſſieren betannt⸗ lich die unglaublichſten Dinge. Nachſtehendes Vorkommnis, das auch in dieſes Kapitel gehört, mog als neuer Beweis dafür dienen: Dieſer Tage fand in der Nähe von Soden eine kleine Treib⸗ jagd auf Hafen ſtatt. Da kam ein Löffelmann angelaufen, der in dem Augenblick, als er das tödliche Blei erhalten ſollte, in eine Schlinge rannte, die ein Wilddieb in eine Ackerfurche geſtellt und an einem armslangen und etwa halbarmsdicken. Knüppel befeſtigt hatte. Freund Lampe riß im erſten Anprall den Pfahl aus der Erde Schützen los. Bauf— geſehlt! Bauf— vermutlich dito. Schleunigſt legt unſer Nimrod die Flünte ab und eilt zu dem mit dem Bengel tanzenden Haſen hin, um ihn zu greifen. das war leichter ge⸗ dacht als getan, denn der Kni flog bei den Sprüngen des Haſen derartig in der Luft herum, einige Vorſicht ſehr wohl am Platze war, und der Umſtand, daß Freund Nimrod plötzlich von weiteren und kam mit dieſem Anhängſel unter tollen Luftſprüngen auf einen Bensheim, 28. Okt. In dem benachbarten Kleinhauſen brannte vollgefüllte Scheuer des am Sonntag Nachmittag die National-Theater Mannheim Dieustag, den 30. Oktober 1923 Miete C, Reihe eins. 3. Vorstellung .-.-B. Nr. 7201—7280 u. 11611—11750 .-.-B. Nr. 1801—1950 Dear kFrelsehuütz Oper in drei Abteilungen von Friedrich Kind. Musik von Carl Maria von Weber. Spielleitung: Eugen Gebrath. Musikal. Leitung: Nichard Lert. g 6 Uhr. Ende nach 9½ Uhr. Ottokar. er Graf Jgosef Burgwinke!l K Er Erbförster Hugo Vofsin —— zeine Tochter Aenne Qeier Aeunchen, ihre Verwandte Qussa Heiken Kaspar, erster Agerbursche Wilhelm Fenten Mar, zweiter jägerburdche F Samiel, der schwarze jüger Hans God 4 Ein Eremitt 5 Kilian. ein Baner. Heute, Bienstag, 52 778, 2 6 eco Amar, aspar Amar 95 Ibartett Paul Hindenrith, Mautiee Pranck Wetke v. Dvorak, Schönberg. Bela-Bartok. 7028 1. Novbr., Donnersig., abds. 7h, Nibelungensaal Aufführg. dureh den Hoxart- NRequiem MHusikverein. Zu dieser Veranstaltung wird die gesamte Kon- zertgemeinde d..-.-Bds, aufgerufen. Karten in der Geschäftsslelle G3, 14, Tel. 9025, Karten für beide Veranstaltungen: Konzertk. Heckel, O 3, 10. Mann h. Musikhaus, P 7, 14a. u. Abendkasse Agemeine Urtzkraukenkasze Mannbeim. di bisherige! Lohgufen 25 iung fd. die Ber 9˙—— e e Lohn einteilung für die Berechnung der Beiträge in Weg 721 Von da ab gilt als Grund⸗ lohn der wirkliche Arbeitsverdienſt der einzelnen Verſicherten. Eine Erhebung der Beiträge ſindet non der Novemberperiode ab nicht mehr ſtatt, dieſe nd vielmehr eder L die K ge e Aaberts 4 abuene g Herren Arbeitge u ehmen. Der Vorstand. Begelimsgiger Persenen- und Frachtrerkehr mit eigenen ſern. Anerkrannt vorzugliohe Untar- 9 u. errclegungf. Neleende aller Klassen elseserzekvereienerons NAhbere Aueskanft deren 1 45 NMEN. un deeIlne Vertretues en in Maunhelm: Nerddentscher IL. General-Agentur, Hansa-Haus in Baden-Baden: Lioyd-Reissbüro W. Lang · guth, Lichtenthalerstr. 10, Café Tabler, in Heidelberg: M. Zochenburger,. Facteahe u adeutsch in Ka e: Nor, er ur, in Ludwigshafen: Peter Rixlus, G. m. b.., Oggersheimerstraße 34, in Ludwigshafen: Wilhelm Johann, Wrede- straße 7, in Schwetzingen: K. Büchner, August Neu · hausstraße 4, in Weinheim: Heint. Foerster, Ehretetr. 7. 1. 78, All-Gaold, Suber, Plain kauft die Schmelzere. Eaa. Ferdinand Weber, Mannheim, C 4. 19 am Zeughausplatz. Telephon 8391 Früher in Weil u. Weber TKäufe Beinahe neue Einrichtung fürzizarrenladenmitLaden- theke zuverkaufeu. Anfragen unter MH. M. 1092 an„Ala- Haunheim. E136 Jatobl ſuchte, läßt vermuten, Angri be li ee e e den den e Haſen richtig eine hones 85 Hauskonto Deeeee ee ein Raum, der Verfahren vor den Mitteinigungsamt. Das Verfahren vor dem Mieteinigungsamt und die Zuſtändigkeit des Mieteinigungsamtes iſt in vielen Beziehungen durch das neue Mieter⸗ baedes ie Neufaſſung des Wohnungsmangel. die Verfahrensanordnung und die zuge⸗ Aus ungen uſw. in einer Weiſe geändert worden, daß es angebracht er⸗ ſcheint, wenigſtens die wichtigſten Beſtimmungen 1 einer kurzen Zuſammenſtellung zu veröffent⸗ i0 n. Das Mieteinigungsamt iſt zuſtändig in fol⸗ genden Fällen: 1 55 1. Nach dem Reichsmietengeſetz. Feſtſtellung der Mieelher Miete, Nachprüfung von vereinbarten Mieten auf Verlangen der Ge⸗ metz debehörde oder von Amts wegen bei ſchwerer Unbilligkeit, nötigenfalls Feſtſetzung der Friedens⸗ miete nach dem ortsüblichen Mietzins in Aus⸗ nahmefällen, ſowie bei Häuſern, die zwiſchen dem 1. Juli 1914 und dem 1. i 1918 bezugsfertig geworden oder in erheblicher Weiſe banlich ver⸗ ändert oder zu weſentlich anderen Zwecken ver⸗ wendet worden find. Ausgleich der Friedens⸗ mieten innerhalb des Hauſes bei offenbarem Miß⸗ perhältnis. Feſtſetzung der Grundmiete aus dem 81—— bei Hã. 105—7 8 Juli ezugsfertig wurden. Feſtſe rund. miete nach 8 2.⸗M.⸗G. bei Miß⸗ verhältnis zwiſchen dem Grundſteuerwert und dem W Wert oder in anderen beſon⸗ ällen. Feſtſetzung der Art und Weiſe, in welcher lau⸗ ende Reparaturen auszuführen ſind, und Friſt⸗ ſtimmung hierfür. 5 Feſtſetzung der vom Bermieter für von der Ge⸗ meindebehörde ausgeführte laufenden Inſtand⸗ eeee en zu erſetzenden Koſten, Höhe der erwaltungskoſten und der hierfür zahlungspflich⸗ tigen Partei, Anordnung, daß die einen entſprechenden Teil des Mietzinſes zur Deckung dieſer Koſten an die Stadtkaſſe zu zahlen haben. Nachprüfung über die Verwendung der großen etzungszuf, den Stand des Haus⸗ kontos und die Belege Entſcheidung über die Reihenfolge, in welcher 2 Inſtandſetzungsarbeiten auszuführen ſind. der Nee, Mieters zu* uskonto, Entſcheidung über Hauseigentümners 2 Ein⸗ ntos. Zahlungsanweiſung im Falle der Sperre, Anordnung, daß die Mieter in dieſem— Jbe unmittelbar an das Hauskonto oder im älle des 8 8 an die Stadtkaſſe Saſhiage haben. d Feſtſetzung der gewerblichen äge bei be⸗ ſonders hohen Betriebs⸗ und ee —1 ſowie im Falle des§ 10 Abſatz 2 R. Entſcheidung über die 1 der Heizſtoffe für Sammerheiz er⸗ verſorgung und ſonſtige Nebenlelſtungen. ung über teilweiſe oder vol ige Ein⸗ ſt. der uſw. i nkauf, Lagerung und Verwendung der Heiz⸗ ſto zur Sammelheizung. Ermächtigung der Mietervertretung, die Heizſtoffe ſelbſt zu kaufen. Berechnung der geſetzlichen Untermiete. bi iſt. nicht anſechtbar Idegen dieſe Entſcheidung iſt nicht ſtatthaft eſtſetzung des Miet es, wenn beim Tod bel dſee ee eche der aag Faretlap. riger iſt, die Herausgabe der Mieträume mit Er⸗ g verlangt hat, oder wenn im Falle des§ 21 nur mit Nückſicht auf ein Dienſt⸗ perhältnis überlaſſen wurde, auch nach Auflöſung des Verhältniſſes dem vexbleiben ſoll. Erſetzung der Erl des Bermieters zur bei rVerpflich ee e— re w. von e von dieſer Vorſchrift 3. Nach dem Wohnnngsmangelgeſetz. das Wohnungsamt die Er⸗ Beſchwerde wenn de IIubnis zum Abbruch eines Hauſes oder zur Ber⸗ wendung von Wohnräumen zu Feſſehn ines Zwangemietpertrags e einet N den Widerſpruch und chei⸗ dung über den Widerſpruch ſpruch. Feſtſetzunz der Höhe der Bergütung und der 656—— von Not⸗ wohnungen, Feſtſetzung der Friſt für die Rückgabe der Räume. Erlaubnis zunt 5 der e wenn der Vermieter dem Mieter den Tauſch nicht geſtattet. (Genehmigung durch das Wohnungsamt iſt außer⸗ 8. Entſcheidung über die werde der unmittel⸗ bar Betroffenen gegen Verfügung des Wohnungs⸗ amtes. insbeſondere Beſchlagnahmen und Zuwei⸗ ſungen trifft das Mieteinigungsamt. Dieſe Be⸗ ſchwerden ſind keim Wohnungsamt einzureichen. Das Mieteinigungsamt entſcheidet, wenn das Wohnungsamt der Beſchwerde nicht ſtattgibt. Entſcheidung über Verfügung des Wohnungs⸗ amtes, wonach der Hauseigentümer Arbeiten von dern notwendig.) 4 geringerem Umfange zur Herrichtung der beſchlag⸗ nahmten Räume ſelbſt vorzunehmen hat, oder wenn das Wohnungsamt zur Deckung ſeiner eige⸗ nen Auslagen für bauliche Veränderungen einen ſentſprechenden Teil des Mietzinſes beanſprucht. Feſtſetzung eines Zwangsmietvertroges ohne Anhörung der Beteiligten, wenn die Gemeinde⸗ Jbehörde die Erklärungen der Parteien bereits ſchriſtlich niedergelegt bat.* ob die Beſchw 65 ſe B58 wurde. Iſt dies nicht der Fall, Wirkſamkeitserklärung für die Beſchlagnahme, Feſtſetzung von Friſten und dathere Be, n für die Ueberlaſſung der beſchlagnahmten äume. 4. Kleiugarten⸗ und Kleinpachtlandauordnung. Feſtſetzuna der Pachtpreiſe bei Kleingärten unter 600 qm, die nicht gewerbsmäßig gärtneriſch genutzt werden. Zulaſſung der Kündigung bei wichtigen Grün⸗ e g er mã enloſer Hergabe eines Kleingartens in ein Pachtverhältnis. ee bagee Streitigkeiten über die Verteilnng der Wohn⸗ abgabe. Ueber die Befreiung von der Wohnabgabe entſcheidet der Stadtrat. 6. Verordunng über die WeN Unterbringung ener. Ausgew Nachprüfung der von der Gemeindebehörde Weaſhwe nötigenfalls anderweitige Beſchwerde me von Räumen oder die Anforderung von „ oder Verpflegung. Jeder Antrag an das Niedehizangsemt die Begtene eegen die Beweismitter an—5 und den Autrag— 1 5 Pegufthen 5 u. Na eusbrbchiher geſeiltter zang Es miſſen beshep ſoviele Abſchriften beigelegi 95 Perſonen auf der Gegenſeite be⸗ 1 85 ſind. 5 5 Mieteinigungsamt muß alle Schriftſtücke mit Ladung dem 1 1 —— geben,* e den e ſelbſt und erhobenen Kalen ein Verelt ſo hat er icher Bolknacht ve⸗ f * nicht. kann 25— nach 4— Auen Autſch den werden. Tdenge kann das Mieteinigungsamt, wenn es einem Be⸗ teili aufgegeben hat, binnen einer beſtimmten Ta bae⸗ zur weiteren Aufflärung des oder—— ehre Berd ich wuns die⸗ bei der ſchnellen Geldenterkeng ſich empfehlen In den Sitzungen der nde di eee Geld- und Haftſtrafen ausſprechen, auch dieſe Per⸗ Sowoſt der Vosſtgen 40 l. Vezgte Bauen Voriermine abhalten, ver allem Beſſcheiaungen vornehmen, und der kaun auch, wenn die Parteien 1 15 42 find— „ allein entſcheiden. Gegen aber den en binnen 3 316. Sache Eniſcheidung ſteht Parteien einer ——— +ꝗ1FFC wenn das Amtsgericht der Miety„Auf⸗ bebungsklage ſtattgegeben hat und die Zwangs⸗ läſſig, die derm 1 oder zu FFFEFECCCCCCCCCCTCCCCCTCTCCCCCcCC 95 un ierüber i Rechtsbeſchwerde Die Rechesseneh zur Sache beiznwohnen. Di 55. über die Neviſteven ſerd anſpragend MerA. hat von Antte prüfen. ſtatthaft iſt anß eg be recht⸗ vom MerA. als Mitzul verwerſen. Binnen einer weileren Woche ann— die ——— uf Berl eines— Rae. daß die Sancheng ecifn ur- Die e deg MA. ſiud vollſtreck⸗ en— 4 eb- emand mit 5 ab⸗ gewieſen iſt, ſo kann er d Leeher lie er in dem alten Antrag geltend hat oder gel⸗ tend machen konnte, nicht mehr ſur Heſenndang eine neuen Antrages vorbringen. Er kann nur evfl. neue Tolſachen mit jenen alten Gründen noch weiter unterſtützen. 15 Beim Falen Geblhren werden von fetzt ab beder en mes de Wee Fie oben. egen en gleichen Beſtimmungen, 12— MeA. auch dem obſiegenden 1 wenn dieſes nach Lage der 120—9 e der Betefligten, der Billig⸗ eit entſpricht. Von der Beſtimmung, daß jedem Beteiligten eine Abſchrift des ganzen Antrags zuzuſtellen iſt, kann keine Ausnahme bewilligt werden Es muß deshalb dringend empfohlen werden, alle Schrift⸗ ſätze an das MA. ſo abzufaſſen, daß ſie dem Gegner ohne weiteres überſandt werden können, und daß nicht durch die Art der Abfaſſung ein evtl. Unfrieden im Hauſe noch verſtärkt wird. Drucksachen enneu Dandbt J ſieſert prenzt Druckerei Dr. Haas,.m. b.., E 8 2, U rei rechte Hand unter⸗ Chemie gegen die Inanſpruch⸗ beben im Lernin vicht ſedbſt er- agg beuften. abgekriegt hatte. Aber da kam zu allem Glück„Hektor“, der paſſio⸗ merde Wpdrdene und ſtürzte ſich auf den immer noch kräftig mit dem Bengel exerzierenden Lampe, um der Sache ein Ende zu⸗ machen. er— aberl Auch Hektor, der ſchon hunderten und aber⸗ hunderten von Haſen den letzten Liebesdienſt erwieſen hat, erlebte hier eine Ueberraſchung, für die ihm zunächſt jegliches Verſtändnis fehlte: der Knüppel flog ihm mit ſolcher Vehemenz zwiſchen die Pedale, vielleicht auch gegen die Naſe, daß er völlig außer Faſſung geriet und mit eingeklemmter Rute in abwartender Stellung ſich das merkwürdige Schauſpiel anſah. Nun kommt das Schönſte: Lampe⸗ energiſche Befreiungsverſuche hatten ſchließlich Erfolg: die tückiſche Drahtſchlinge zerriß und— heidi— gings in glatter Flucht über die Stoppel⸗ und Sturzäcker hin, daß dem braven Hektor, der mm wieder Kurage bekommen hatte und wacker hinterherſauſte, bald die Luft ausging. Die Schützen, an denen die tolle Hetze vorüberging. vergaßen das Schießen: ſie hatten mit beiden Händen den Bauch zu halten, der vor Lachkrämpfen zu berſten drohte. — Lieber geſchenkt als verkauft. Eime Hamſterin aus Augs⸗ burg verfuchte, wie den„Augsb. N..“ glaubwürdig erzählt wird, dieſer Tage in verſchiedenen Ortſchaften im Schwäbiſchen Kartof⸗ feln zu bekommen. Jedoch vergeblich. Die Bauern erklärten, ſte wüßten nicht, was ſie mit den Papierfetzen anfangen ſollten. Als die Hamſterin dann bat, man möge ihr doch die Kartoffeln ſchenken und mit dieſer Bitte in mehrere Häuſer eintrat, hatte ſie in kürzeſter Zeit drei Zentner Kartoffeln beiſammen.„Um Gotteslohn“, meinte der Bauer,„kannſt Kartoffeln haben.“ — Ein Erzherzog als Fabrikdirektor. Der ehemalige Erzherzog Joſef Franz Ferdimand von Oeſterreich, der ſich ſeit Jahren mit nie und Keramik beſchäſtigt, wurde zum Direktor einer kera⸗ igb, miſchen Fabrik in Ungarn berufen. e e besitzer-Verein. Bezirksverein Mannheim-Ludwigshafen Dienstag, 30. Okt., 8 Uhr „Rodenſteiner“, O 2, 16 Schlüsselzahl 7⁰²⁵ ab 30. Oktober 800, 000, 000. Perelins- 5 Versammlung. Ferf.Schneiderin n. noch Kundſchaft außer dem Hauſe an. Angeb. u. F. V. 47 an die Geſchäftsſt.!k Wir suchen zum möglichst baldig. Eiutritt fichtige jüngere Kaufleute mit guter kaufmänniſcher Ausbildung und zwar: G77 1 Henn mit englischen Sprachkenntnis sen 1Henn mit guten französisch. 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