N Donnerstag, 1. November Bezugspreiſe: In mannheim u. umgebung in der laufenden woche 12 milliarden me. die monatlichen Bezieher verpflichten ſich bei der Beſtellung des Abonnements die während der Bezugszeit notwendigen preis erhöhungen zu bezahlen. poſt⸗ ſcheckkonto uummer 17500 Karisruhe. Bauptgeſchäfts ſtelle Mannheim E6. 2.— Seſchafto⸗nebenſtelle neckarſtadt, wald⸗ hofſtr. 6. Lernſpr. Nr. 7031, 7032, 703, 7033, 7035. Telegr.⸗Aoͤr. Seneralanzeiger mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. heimer Genen Badiſche Neneſte Nachrichlen — WMittag⸗Ausgabe Verkaufspreis 2 Milliarden Mark 1923—, Nr. 503 7 Anzeigenpreiſe nach Carif, bel vorausgahlung oder mit Zuſchlag für Seloentwertung: Allgemeine Anzeigen Srund⸗ zahl 300* Schlüſſelzahl des vereins deutſcher Zeitungsver⸗ leger 23 oo0 o0 9, 600 000 000. Für Anzeig. an beſtimmt Tag. Stellen u. Rusgaben wird keine verantwort. übern. Höh. Sewalt, Streiks, Setriebsſtörung. uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſpr. ſür ausgeſall. od. beſchränkt. Aus gaben od. f. verſp. Rufnahme v. Nnzeigen. Nuftr. 8. Fernſpr. oh. Gewähr. Serlchts ſt. Mannheim Beilagen: Der Sport vom Sonntag— Modezeitung— Aus Seit und Leben mit Mannheimer Frauen⸗-Seitung und Mannheimer Mulik⸗Zeitung Sozialdemokratie und Keichskabinett Beoͤingungen für das verbleiben in der „Großen Koalition“ eJ Berlin, 1. Nov.(Von unſerm Berliner Büro.) Die ſozial⸗ demokratiſche Fraktion hat einen folgenſchweren Entſchluß gefaßt. Mit überwiegender Mehrheit wurde nach mehrſtündiger Beratung folgende Entſchließung angenommen. „Die Fraktion kann in der Koalition nur verbleiben, wenn folgende Vorausſetzungen erfüllt werden: 1. Aufhebung des militäriſchen Ausnahmezuſtan⸗ de s. 2. Die Reichsregierung behandelt das Verhalten der bay⸗ riſchen Machthaber offen als Verfaſſungsbruch und unternimmt im Einklang mit der Reichsverfaſſung ſofort die gebotenen Schritte gegen Bayern. 3. Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung in Sachſen iſt Aufgabe der Schutzpolizei. Reichswehrhilfe iſt nur auf Anforderung des Inhabers der Zivpilgewalt heranzuziehen. Neuerdings in die Reichswehr eingeſtellte Anhänger rechts⸗ radikaler Beſtrebungen ſind zu entlaſſen. Außerdem beſe eßt die Fraktion, daß der Fraktionsvorſtand bei den Beſprechungen mit der Reichsregierung die wertbeſtän⸗ dige Währung und Maßnahmen gegen den vom Land⸗ bund propagierten und von den Landwirten ausgeführten Lie⸗ ferſtreik zum Gegenſtand von Verhandlungen zu machen hat.“ Wir hatten geſtern ſchon angedeutet, daß der Kanzler in die ſofortige Aufhebung des militäriſchen Ausnahmezu⸗ ſtandes nicht einwilligen kann und nicht einwilligen wird, und unſere Auffaſſung iſt erſt geſtern abend von der„Zeit“, die man in diefem Falle als inſtruiert anſehen muß, beſtätigt worden. Auch die Art, wie die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion ſich die Löſung des bayeriſchen Konfliktes denkt, wird ſchwerlich die Zu⸗ ſtimmung des Kanzlers finden können. Kein bürgerlicher Kanzler in Deutſchland wird Schritte unternehmen können, an deren Ende unter Umſtänden eine Verkleinerung des Reichsgebiets ſteht. Immerhin möchten wir der Hoffnung noch Raum geben, daß es der taktiſchen Begabung Dr. Streſemanns gelingt, mit dem kratiſchen Fraktionsvorſtand ſich auf einer mittleren Linte zu einigen. Sonſt ſtehen wir am Grabe der großen Koalition, aber vielleicht nicht nur an ihrem Grabe. *** Der geſtrige Beſchluß der Sozialdemokratie iſt, wie die„Voſſ. Ztg.“ behauptet, mitgroßer Mehrheit geſaßt worden. 130 Ab⸗ geordnete ſeien anweſend geweſen, über 100 hätten dafür geſtimmt, die Nichtzuſtimmenden hätten ſich der Stimme enthalten. Im„Vor⸗ wärts“ wird zur Begründung des Beſchluſſes u. a. angeführt, die kommuniſtiſche Gefahr ſei eine Gefahr nur für die Ar⸗ beiterbewegung, nicht für den Beſtand des Reiches.(12) Das iſt nach den ſächſiſchen Erlebniſſen immerhin eine eigenartige Behauptung, eine Behauptung, der in der nämlichen Nummer des„Vorwärts“ von dieſem felbſt widerſprochen wird, wo ein Rund⸗ ſchreiben der kommuniſtiſchen Zentrale vom 25. Oktober abgedruckt wird, das genaue Inſtruktionen für den„Entſcheidungskampf“ gibt, der nicht aufgeſchoben werden darf. Der„Vorwärts“ reſümiert ſich ſchließlich: „Die deutſche Sozialdemokratie muß Garantien dafür haben, daß die anderen Parteien bereit ſind, mit ihr zuſammen zur Beſſerung zu arbeiten und daß das Reich bereit iſt, für ſeine Erhal⸗ tung zu kämpfen. Sie fordert Achtung und den Einfluß auf die Re⸗ gierungsgeſchäfte, der ihr nach ihrer Stäyke und ihrer Bedeutung ge⸗ bührt. Es war notwendig zu ſagen, die Partei ſich nicht alles gefallen läßt. Das iſt durch den Beſchluß der Reichstagsfraktion aus⸗ geſprochen worden. Wenn Billigkeit und ſtaatsmänniſche Einſicht die lette Entſcheidung geben, ſo kann dies gar Kicht zweifelhaft ſein, an⸗ dernfalls hat die Sozialdemokratie ihr Letztes verſucht und kann alles weitere hier abwarten, ſicher nicht ohne Sorge, aber mit dem beſten Gewiſſen der Welt.“ Das iſt wie die bekannte Geſchichte von dem Knaben, der ſeine Genugtuung über die abgefrorenen Hände äußert! Die„D. A..“ ſagt, die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion könne natürlich nicht ſo naiv ſein, an die Annahme ihrer Forderungen zu glauben. Man müſſe deshalb annehmen, daß ſie ihr Ultimatum nur geſtellt hätte, um die formelle Verantwortung für den Bruch der gro⸗ ßen Koalition dem Reichskanzler zuzuſchieben Der Abgeordnete Hermann Müller hat inzwiſchen die Be⸗ ſchlüſſe der ſozialdemokratiſchen Reichstagsfraktion ſchon geſtern abend dem Kanzler überbracht. Die Reichsregierung wird heute vormittag zu einer Sitzung zuſammentreten, um ſich mit der ſozialdemokratiſchen Entſchließung zu beſchäftigen. Hier und da kommt die Meinung zum Ausdruck, daß noch nicht alles verſchüttet und daß ein Kompromiß wohl doch noch möglich ſei. Das glauben, wie geſagt, auch wir, aber nur dann, wenn die Sozialdemo⸗ kratie unterſchiedliche Pflöcke zurückſteckt. Die„Deutſche Allgemeine Zeitung“ iſt gleich uns der Anſicht, daß die Aufhebung des militäri⸗ ſchen Ausnahmezuſtandes, nachdem die ſächſiſche Polizei ſich bereits unfähig gezeigt hat, den geſetzmäßigen Zuſtand wieder herzuſtellen, unter den gegenwärtigen Verhältniſſen unmög⸗ lich ſei und eine Entſcheidung mit Bayern auf ſozialdemokratiſches Geheiß von vornherein ſede Verſtändigungsmöglichkeit ausſchließen müßte. Auch die„Voſſiſche Ztg.“ meint, die Ausſichten auf Aufrecht⸗ erhaltung der großen Koalitivn nicht optimiſtiſch einzuſchätzen. Wir ſtehen auf alle Fälle hart vor der Kriſe und dem großen Scherbenhaufen! Skimmungsmache In die geſtrige Ausſprache der ſozialdemokratiſchen Reichstags⸗ fraktion ſcheint ein Gerücht lebhafte Erregung hineingetragen zu baben, das von einem beabſichtigten Verbot des„Vorwärts wiſſen wollte. Es liegt auf der Hand, daß ein ſolches Verbot den ſo⸗ Freie ZSahn für die Separatiſten in Ludwigshafen! Verhaftung deutſcher Schutzwachen durch die Franzoſen DeSLudwigshafen, 1. Nov.(Eig. Ber.) Eine etwa 80 Mann ſtarke deutſche Abteilung aus verſchiedenen Berufsſländen, die das Stadthaus-s üd bewachte, um es gegen die Separa· kiſten zu ſchützen. wurde heute nacht von einer franzöſiſchen Truppenabteilung umzingelt, verhaftet und ab⸗ transportiert. Das Schickſal der Verhafteten iſt bis jetzt nicht bekannk. Damit iſt das Stadthaus einer Beſitznahme durch die Se⸗ paratiſten preisgegeben. Ueber die Verhaftung der deutſchen Wachabteilung erfahren wir noch folgende Einzelheiten: Heute morgen 12.30 Uhr zogen franzöſiſche Gendarmen, unterſtützt durch franzöſiſche Poli⸗ zei, zum Stadthaus Süd und entwaffnete die dort befindliche, etwa 80 Mann ſtarke deutſche Wachabteilung, die das Rathaus vor etwaiger Beſetzung durch die Separätiſten bewachte. Etwa zu gleicher Zeit wurden im Kreisamt Ludwigshafen durch fran⸗ zöſiſche Gendarmen und Polizei etwa 40 Beamte verhaftet. Sämtliche Verhafteten wurden in geſchloſſenem Zuge undter ſtarker Bedeckung nach den Kaſernen gebracht, wo ſie heute vormittag 10 Uhr noch interniert waren. Oberbürgermeiſter Dr. Weiß hat gegen 9 Uhr um eine Unter⸗ redung bei dem Ortsdelegierten nachgeſucht, die er auch erhalten hat. Z. Zt. ſchweben Verhandlungen über die Freilaſſung der Verhafteten. Die Leute mußten auf dem Wege zur Kaſerne ſich von den Anhängern der ſeparatiſtiſchen Bewegung, die ſich aus dem Abſchaum der Menſchheit zuſammenſetzen, die größten Beſchim p⸗ fungen und Beleidigungen gefallen laſſen. Die Verhafteten ſetzen ſich aus Angehörigen aller Berufsſtände zuſammen, ſo aus ſtädtiſchen Beamten, Mitgliedern der Jugend⸗ vereine, ſowie aus Angehörigen der Gewerkſchaftsverbände. Es Legt klar auf der Hand, daß die Franzoſen das Vorgehen der Separatiſten unterſtützen, indem ſie die freiwillige Bewachung des dthauſes zu unterbinden und auf die paar Polizeimannſchaften zu beſchränken ſuchen, um dadurch das Stadthaus ſchneller in die Hände der Separatiſten fallen zu laſſen. Die Entſpannung in Sachſen macht weitere Fortſchritte. Die ſächſiſche Sozialdemokratie richtete in Gemeinſchaft mit den Freien Gewerkſchaften an die ſtreikenden Arbeiter, Angeſtellten und Beamten einen Aufruf, in dem es heißt: „Durch die Neubildung der verfaſſungsmäßigen Regierung mit dem Miniſterpräſidenten Felliſch ſind die Urſachen des Proteſt⸗ ſtreiks behoben. Die rtei⸗ und Gewerkſchaftsinſtanzen ein⸗ ſchließlich der Kommuniſten haben es daher für notwendig gehalten, den Streik aufzuheben. Wir fordern die Streikenden auf, ſofort die Arbeit wieder aufzunehmen.“ Die Miſſion Heinzes erledigt Der vor einigen Tagen zum Reichskommiſſar für Sachſen er⸗ nannte Dr. Heinze hat ſein Amt in die Hände des Reichskanz⸗ lers zurückgelegt, nachdem ſich der Konflikt in Sachſen er⸗ ledigt hat. ** 2 der Konflikt mit Bayern Die in einem Teil der Preſſe verbreitete Nachricht, der General⸗ ſtaatskommiſſar habe durch Anordnung an die Landesfinanzämter die Einhebung der am 1. November bezw. 5. November fälligen Steuerraten der Landabgabe und der Arbeitgeber⸗ abgabe verboten, iſt falſch. Der Generalſtaatskommiſſar hat an die Landesfinanzämter lediglich das dringende Erſuchen gerichtet, mit der Einhebung der Landabgabe und der Arbeitgeberabgabe für den Mittelſtand ſolange zuzuwarten, bis eine Stellungnahme der Reichs⸗ regierung zu Weenec 53 + der Steuergeſetzgebung und des ervollzugs erfolat ſei. ie in München Veldat wird, ſoll die Reichsregierung zu einer ſolchen Mil⸗ derung bereit ſein. Die vaterländiſchen Berbände Bayerns haben eine Erklärung erlaſſen, in der im Hinblick auf Gerüchte von einer Kabinettsumbildung in Berlin ausgeführt wird, die Verbände ſehen die Vorausſetzung für die Löſuna der deutſchen Frage nur in einer rein völkiſchen und nationalen Dik⸗ tatur. Eine Reichsdiktatur. die ſich auf General Seeckt ſtütze, gebe dieſe Gewähr nicht. Sammlungen von Kampforganiſationen an der baneriſchen Grenze gegen Sachſen und Thüringen ſollen in den letzten Tagen in verſtärktem Maße vorgekommen ſein. Sie ſol⸗ len ſogar ſchon bewaffnet ſein und Schießübungen vorgenommen haben. Nach dem Berliner„Lok. Anz.“ werden dieſe Gerüchte an den zuſtändigen Berliner Stellen für übertrieben gehalten. Um Beruhiagung zu ſchaffen, iſt ſedoch eine Unterſuchung der an⸗ geblich zu Grunde liegenden Vorfälle eingeleitet worden. Rommuniſtiſche putſchabſichten Wie aus Neu⸗Strelitz gemeldet wird, iſt es der Mecklenburg⸗ Streliher Polizei in der vergangenen Woche gelungen, kommu⸗ niſtiſchen Vorbereitungen zu einem großangelegten Staatsſtreich auf die Spur zu kommen. Vom Wehrkreiskom⸗ mando ſind bis jetzt etwa 30 Perſonen als Beteiligte ver⸗ haftet worden. Es iſt feſtgeſtellt, daß ein gewaltſamer Sturz der Mecklenburg⸗Strelitzer Regierung und eine Uebernahme der Macht durch die Kommuniſten in Ausſicht genommen war. Als Zeichen für die allgemeine Erhebung war die Inbrandſetzung von Strohmieten und Gebäuden auf den ländlichen Gütern verabredet worden. Spuren weiſen darauf hin, daß die Bewegung mit einer gleichlaufenden in Mecklenburg⸗Schwerin zuſammenhängt, deren fortigen Tod der Koalition zur Folge gehabt hätte, aber an dem Ge⸗ rücht iſt, wie wir feſtſtellen konnten, kein wohres Wort. Leitung in Roſtock iſt. Ein Wendepunkt der Keichspolitik: Aus Berlin wird uns von volksparteilicher Seite geſchrieben: Die Vorgänge in Dresden ziehen mehr und mehr Kreiſe, die heute ſchon den geſamten Bereich der innerpolitiſchen Lage erfaßt haben. Die ſozialdemokratiſche Partei macht ſeit Sonn⸗ tag erhebliche Schwierigkeiten und es erſcheint keineswegs ausge⸗ ſchloſſen, daß die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion ſich trotz der dilatoriſchen Beſchlüſſe vom geſtrigen Mittwoch für einen Bruch mit der großen Koalition entſcheidet. Die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion und Partei hat ſich auf die Seite des Reichskanzlers geſtellt, als dieſer ein entſchiedenes Durchgreifen gegen die ſächſiſche Regierung für not⸗ wendig hielt. Dieſe Haltung braucht nicht weiter zu überraſchen. Denn dieſe Dinge in Sachſen hatten eine Entwicklung genommen, die für die ſozialdemokratiſche Partei eine geradezu unerträgliche Belaſtung ſchuf. Herr Jeigner ſtand völlig unter der Kontrollgewalt der kommuniſtiſchen Miniſter und drohte die ganze ſozialdemo⸗ kratiſche Partei in den Strudel der bolſchewiſtiſchen Agitation zu ziehen. Wenn alſo ein Strich gemacht werden mußte, ſo war er nicht nur von Reichs wegen aus erforderlich, ſondern ebenſoſehr vom Standpunkt der ſozialdemokratiſchen Partei, für die eine reinliche Scheidung nach links zu einer Lebensfrage geworden iſt. Von dieſen Exrwägungen ausgehend, hat dann auch die ſozial⸗ demokratiſche Fraklion ihren Miniſtern die Ermächtigung gegeben, ſich mit dem ſcharfen Vorgehen gegen Sachſen einverſtanden zu erklären. Entſcheidend war nach dieſer Richtung namentlich, daß der ſozialdemokratiſche Reichsjuſtizminiſter ſeine Zuſtimmung zu der Abſetzung der ſächſiſchen Regierung auf Grund des Artikels 48 der Reichsverfaſſung erteilte. Die Sozialdemokratie ſcheint aber jetzt auf halbem Wege ſtocken zu wollen. Sie macht dabei geltend, daß man zu ſtürmiſch in Dresden vorgegangen ſei. Tatſächlich hatte das Reichskabinett wohl auch die Abſicht, mindeſtens den Verſuch zu machen, ob der ſächſiſche Landtag noch von ſich aus in letzter Stunde Wandel ſchfſen werde. Dieſer Verſuch wurde aber durch den raſchen Verlauf der Dinge un⸗ möglich gemacht. Dder zum Reichskommiſſar ernannte frühere Miniſter Dr. Heinze hatte bereits am Montag ſein Amt in Dresden angetreten und er war der rechtlich zutreffenden Anſicht, daß die ſächſiſche Regierung und der Reichskommiſſar nicht gut nebeneinander beſtehen konnten. Infolgedeſſen hat Dr. Heinze die ſächſiſche Regierung abgeſetzt und als der Reichskanzler mit ihm megen der Behandlung der ganzen Angelegenheit in Verbindung trat, lag nach jener Richtung bereits eine vollendete Tatſache vor, Die Sozialdemokraten erregen ſich im übrigen über Einzelvorgänge, die, wie berichtet, ganz unzutreffend dargeſtellt worden ſind. Es hat daher den Anſchein, als ob die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion nach Gründen ſuchte, um aus der Regie⸗ rungsgemeinſchaft aus zu ſcheiden. Sie weiß, daß die Kommu⸗ niſten ſich auf den Putſch gerüſtet haben und ſie hat auch Kenntufs davon, daß die kommuniſtiſche Propaganda unter den Maſſen in zügelloſeſter Weiſe betrieben wird. Infolgedeſſen wäre es Pflicht einer verfaſſungstreuen Partei, ſich dieſer Entwicklung und ſeiner Gefahr in den Weg zu ſtellen. Tut die Sozialdemokratie das, ſo muß ſie im Rahmen der Regier bleiben. Gibt ſie die Regie⸗ rungsgemeinſchaft auf, ſo ſind dafür die Dresdener Vorgänge doch ſchließlich nur ein Vorwand. Der eigentliche Grund iſt dann darin zu ſuchen, daß die ſozialdemokratiſche Partei offenbar für chtet, von der kommuniſtiſchen Propaganda zu ſtark mit⸗ genommen zu werden und vielleicht einen Teil der Maſſen zu verlieren. Mit einer ſolchen Haltung gibt aber die ſozialdemokratiſche Partei letzten Endes ſich ſelbſt preis, denn ſie iſt der kommu⸗ niſtiſchen Konkurrenz noch nicht gewachſen, und ſie bleibt höchſtens nur das, was ſie jetzt iſt, wenn ſie es wagt, ſich der kommuniſtiſchen Stoßwelle entgegenzuwerfen. Man wird abwarten müſſen, in welchem Sinne ſich die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion end⸗ gültig entſcheidet. Zerſchlägt ſie die große Koalition, ſo iſt nicht ab⸗ zuſehen, wie ſich verfaſſungsmäßige Zuſtände dann noch länger Aufrecht erhalten laſſen. Dann iſt Gefahr vorhanden, daß wir den Scherbenberg nicht mehr entwirren können, auch nicht mit irgend⸗ welchen„Diktaturen“. Die internationale Jollkonferenz in Genf ſteht vor dem Abſchluß ihrer Arbeiten und wird vor⸗ ausſichtlich am Freitag zur Unterzeichnung des Abkommens über die Erweiterung der Zollformalitäten ſchreiten, ſoweit die Delegationen dazu bereit und ermächtigt ſind. Verſchiedene in den letzten Tagen dem Entwurf beigefügte Klauſeln, die über den Rahmen eines Fachkongreſſes hinausgehen und gewiſſe politiſche Fragen ſtreifen, werden jedoch für eine Anzahl von Delegationen die ſofortige Unterzeichnung e ren. Dazu gehören einige Artikel, die in ihrer geplanten Faſſung den Alliierten ein⸗ ſeitige Vergünſtigungen zuzubilligen ſcheinen. Der Füh⸗ rer der deutſchen Abordnung, Geh. Rat Ernſt, gab in dieſem Zuſammenhang folgende Erklärung ab: „Die deutſche Delegation ſieht ſich nicht in der Lage, auf Grund der ihr erteilten Vo die Artikel ſelbſt zu unter⸗ zeichnen, da dieſe Artikel zum Beſtimmungen enthalten, die bei Erteilung der Vollmachten nicht vorauszufehen waren und andererſeits ſtatt auf dem Gebiet Zollformalitäten, auf dem Gebiet der hohen Politik liegen, die deutſche Delegation ſich nicht als zuſtändig erachtet. Die deutſche Delegation hat deshalb nach Berlin telegraphiert, um eine grundſätzliche der Reichsregierung zu erbitten. Von dem Ausfall dieſer Entſcheidung wird es in erſter Linie abhängen, ob die deutſche Delegation ——775 auf dieſer Tagung die Konvention unterzeichnen kann oder ni 4˙ Andere Schwierigkeiten, die ſich aus der vorgeſehenen Ein⸗ ſetzung eines techniſchen Völkerbundsorgans zur Be⸗ gutachtung etwaiger Streitigkeiten bei der Durchführung des Ab⸗ kommens ergeben, erledigten ſich dadurch, daß die Konferenz den unparteiiſchen rein techniſchen Charakter des in Ausſicht genom⸗ menen Organs, auf den deutſcherſeits größter Wert gelegt wurde, anerkannte. Ferner machten ſich bei anderen Delegationen Bedenken gel⸗ tend anläßlich der Anwendung des Abkommens auf das Verhältnis zwiſchen den Kolonien eines Vertragsſtaates zu den übrigen Ver⸗ tragsſtaaten, was ebenfalls, falls dieſe Frage nicht geklärt wird, die Unterzeichnung verzögern könnte. Ablehnung des Arbeitszeitgeſetzes durch den Afabund Berlin, 1. Nov. Der Vorſtand des Afa⸗Bundes hat in einer Kundgebung das Arbeitszeitgeſetz abgelehnt und beſchloſſen, dem Afa⸗Ausſchuß den ſofortigen Austritt aus der Zentral⸗ arbeitsgemeinſchaft vorzuſchlagen. —— * 45 10 + 193 60 1 5 4 11 dem Krummſäbel! 2. Seiie. Mr. 503 . mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 1. November 1923 2 7 2 Bittere Wahrheiten Ernſte Mahnungen eines Auslandsdeutſchen Der„Ausſchuß für Ruhrarbeit der Deutſchen Studenten⸗ Abae wandte ſich vor Monaten in einem Flugblatte„An die uslandsdeutſchen“, das in dem Schlußſatz ausklang:„Darum, Auslandsdeutſcher, Du mußt deutſch ſein“. Unter 88 hierauf hält es ein Auslandsdeutſcher, Lehrer Meyer, in der Allgemeinen Lehrerzeitung für RioGrande do Sul“ für richtig, einmal unmißverſtändlich zu ſprechen: Wenn irgendwo im Bereich des Deutſchtums in der Welt ein Mangel an Deutſchtum beſteht, ſo beſteht er in aller⸗ erſter Linie in Deutſchland ſelbſt. Die gebildeten und deutſchgeſinnten Kreiſe unſeres Stammlandes haben dort Gelegen⸗ heit, in geradezu tragiſcher Fülle, das Evangelium vom Deutſchtum denen, die es nötig haben, zu verkünden. An der Spitze ihrer kilo⸗ meterlangen Namensliſten ſtehen mehrere Reichskanzler, Dutzende von Reichs⸗ und Landesminiſtern, Parteihäuptern, Paltger, Preſſe⸗ chefs uſw. uſw., und dahinter die Heerſcharen von Männern und Frauen, die„kein Vaterland kennen, das Deutſchland heißt“ und die damit unſer deutſches Stammtand auch in der Welt des Auslands⸗ deutſchtums verächtlich machen. Eines verlangen wir Deutſchen in der Fremde aber auch von Euch Deutſchen in der alten Heimat: daß auch Ihr deutſch ſeid und das Deutſchſein anſeht und haltet als Eures Lebens beſtes Stück. Das tun viele von Euch, ebenſo viele oder mehr tun es nicht. Die Belege dafür ſind Legion. Einige Bei⸗ ſpiele entſprechender ichte aus Deutſchland(für die Auslands⸗ deutſchen viel ſchmerzlicher und für die Inlandsdeutſchen dem Tat⸗ beſtande nach weit verhängnisvoller als die Beſetzung von Rhein und Ruhr): 1. In Breslau hat ein Gymnaſiaſt, Sohn des Zentrums⸗ abgeordneten Landgerichtsrats a. D. Zimmer, an das franzöſiſche Konſulat einen franzöſiſchen Brief geſchrieben, in dem er einen — Lehrer bezichtigt, daß er der Jugend verbotene militäriſche deen einimpfe. 2. Die feindlichen Ueberwachungskommiſſionen werden über⸗ ſchwemmt mit Briefen, in denen deutſche Arbeiter(während der Feind im Herzen des Landes ſteht) immer wieder deutſche Fabriken der Anfertigung verbotener Ausrüſtungsſtücke anſchuldigen. 3. Das Hauptblatt der Sozialiſtiſchen Partei in Holland(die holländiſchen Sozialiſten ſind in puncto„Vaterland“ nicht zu ver⸗ wechſeln mit den deutſchen Sozialiſten),„Het Volk“, geißelt die Haltung der deutſchen Kommuniſten,„die ſich im Ruhrgebiet offiziell zu Verteidigern der franzöſiſchen Mörder aufwarfen“, mit dieſen Schlußworten:„Das mörderiſche Schießen auf eine Volksmenge, die ſeine Gewalttat im Sinne hatte, war der franzöſiſchen Regierung doch unangenehm gekommen: da empfängt ſie eine Hilſe und Rettung aus den Reihen der deutſchen Kommuniſten: Die einzige Hilfe, die ihr geboten wird, kommt aus den Reihen der Kameraden der nieder⸗ geſchoſſenen Proletarier!“(„Het Volk“, Amſterdam 6. April 1923.) 4. Dr. Jolef Wirth, früherer deutſcher Reichskanzler, ſchreibt in einem Oſterartikel 1923(„Germania“) in bezug auf die Fran⸗ zoſen:„Aus tiefſtem Herzen kommt unſer Wunſch nach Verſöhnung mit denen, die uns Unrecht und Leid zugefügt haben“ uſw. ins Endloſe Insbeſondere dieſes Wort eines deutſchen Reichskanzlers, das in einer der erſten Zeitungen des Reiches am Tage nach dem Eſſener Blutbade paradierte, iſt ein unüberbietbares Beiſpiel deutſcher Charakterloſigkeit und deutſcher Troſtloſigkeit. Deutſchland und wir. Mögen die Machthaber und die An⸗ hänger der freieſten Republik ſich noch ſo fortgeſchritten vorkommen, ich 2 5 doch, daß wir, die wir jahrzehntelang unter anderen Völkern uns bewegt und dabei unſerem Stammlande und Vater⸗ lande die Treue gehalten haben, heute zu Deutſchlands La manches zu ſagen wiſſen, was man in Berlin nicht auf der Straße findet; z. B. etwa dieſes: Die deutſchen Gewerkſchaften wenden ſich in einem phraſenſtrotzenden Aufrufe(Berlin, 4. Auguſt 1923)„An die Arheiter der Welt.“ Durch keine andere Anrede kann man ſeine kindliche Weltfremdheit und politiſche Be⸗ langloſigkeit beſſer beweiſen als durch dieſe. In derſelben kindlichen Gläubigkeit werden auch die Briefe„an den Weihnachtsmann“ ge⸗ ſchrieben. In dieſem Aufrufe iſt die Rede von„unveräußerlichen Rechten“ Solange Ihr Deutſchen Euch klagend an die ganze Welt wendet, ſeid Ihr von der ganzen Welt verlaſſen. Sagt ein einziges Mal von Euch„Wir ſind wir und zu dem anderen:„Schubiak“. In demſelben Augenblick fängt man in der Welt an, Euch zu achten. Laßt endlich ab bon dem kindlichen Wahn, die Welt brauche nur über Eure Unſchuld aufgeklärt zu werden, um Euch zu helfen. Die Welt will nicht aufgeklärt werden, und wollt Euch je einer helfen, ſo tut er es nur, um dabei ein Geſchäft zu machen. Recht bekommt man in der Welt nur durch die zwei bekannten oßen„“, durch die Frechheit und durch die Fau ſt. Iſt das erſte F. nicht genehm, ſo haltet Euch mit aller Inbrunſt, deren Ihr fähig ſeid, an das zweite. Das liegt Euch um ſo beſſer. Wenn es den Kommuniſten, Sozialiſten, Pazifiſten und ſonſtigen —iſten gelingt, die deutſche Fauſt verkümmern zu laſſen, ſo ver⸗ plempern ſie Eurer Bäter anſehnlichſtes Erbſtück und verſperren Eu Weg zur Freiheit. Wehrhaftigkeit iſt jeden Mannes und Volkes anſehnlichſtes Gut; in ihr wurzelt und durch ſie beſteht letzten Endes auch ſeine ganze Kultur.„Nie wieder Krieg!“ ſagt dasſelbe wie:„Alle Zeit aller Welt Eſel!“ Schickt nicht ſo viele Redner für Deutſchlands Unſchuld ins Aus⸗ land; man kann ſich auch du biel entſchuldigen. Der Schulbetrieb im Volte der Schulmeiſter iſt heute vielfach aus dem den einzigen Leime des geſunden Menſchenverſtandes gegangen(pädagogiſcher Kubismus). Eines der allerernſteſten Krankheſtsſymptome. Ihr Deutſchen habt eine unglaubliche Menge von Schulen und Schul⸗ arten(ſogar Bauernſchulen), und die ſchönſte und edelſte und ge⸗ winnbringendſte Frucht der Volkserziehung. der„Trieb zum Vaterlande“ wächſt bei Euch für viele Millionen nur in der Verkümmerung, und für viele Millionen überhaupt nicht. Die oße Mehrzahl der jetzt aus Deutſchland zurückkehrenden Reiſenden immt darin überein: De land iſt auf dem Weg zu verpöbeln. Man ſagt wohl, das Volk keine Führer. Würde der Führer ein Volk haben? Arndt und Fichte hatten es noch. Im heutigen Deutſchland würden ſie von Deutſchen den Franzoſen denunziert werden. Es gibt eine viel ſchlimmere Volkskrankheit als die Tuber⸗ kuloſe, das iſt der Internationalismus. Deutſchland iſt das Land, in welchem die Krankheit endemiſch iſt; das einzige Land. Dieſe Dinge ſind von einem Deutſchen geſchrieben: die Deut⸗ ſchen in Deutſchland werden ihnen keine Beachtung oder ſeinen Glauben ſchenken. Die bekannten 14 Punkte waren von einem Angel⸗ ſachſen geſchrieben; deshalb ſind die Deutſchen in Deutſch⸗ land begeiſtert hineingefallen. Die engliſche Kheinlandnote wegen der ſeparatiſtiſchen Putſche im Rheinland iſt geſtern mit⸗ tag durch den engliſchen Botſchafter am Quai'Orſan übergeben worden. In Kreiſen des Quai'Orſan verlautet, daß Frankreich die Note in kürzeſter Friſt beantworten werde. Die franzöſiſche Antwort werde ſagen, daß die Unabhängigkeitsbewegung im Rheinland eine innerdeutſche Angelegenheit ſei und es den Alliierten nicht zuſtehe, ſich hineinzumiſchen.— In Brüſſel wurde gleichzeitia eine Note übergeben. Eine belgiſche Entſchließung Dem Brüſſeler Berichterſtatter des„Oeupre“ wird gemeldet, der Generalrat der belaiſchen ſozialiſtiſchen Partei habe folgende Entſchließung angenommen: „Der Generalrat der belaiſchen Arbeiterpartei erwartet eine ſofortige Unterſuchung über das Vorgehen der belgiſchen Militärbehörden in den Rheinlanden bei der ſeparatiſtiſchen Bewegung und proteſtiert gegen ſeden Eingriff der bel⸗ giſchen Heeresleitung in die inneren deutſchen Angelegenheiten.“ „Armes Rheinland!“ Der Sonderberichterſtatter des„Algemeen Handelsbad“, Gny⸗ pels, ſchreibt in einem„Armes Rheinland“ überſchriebenen Aufſatz u..: Wer ſeinerzeit den Anſchlag der Polen und Franzoſen in Ober⸗ ſchleſien miterlebt, geglaubt hat, daß damit der Gipfelpunkt militärk⸗ ſcher und politiſcher Hinterhältigkeiten erreicht wurde, der muß ein⸗ ſehen, daß der oberſchleſiſche Rekord im Rheinland übertrofen wurde. Was Heuchelei und Fineten ſo wird im Rheinland noch viel ſchlimmeres geleiſtet. In Aachen und anderen Städten iſt es be⸗ reits heute der VBepölkerung unmöglich, ihre Antwort auf den Putſch zugeben. Morgen wird es e im ganzen Rheinland eben⸗ ſo ſein. Wie kann eine Bepölkerung ihre Stimme erheben, deren Preſſe verboten iſt, die keine Verſammlungen und Kundgebungen ver⸗ anſtalten darf und die mit Gummiknüppeln und Gewehrkolben tyranniſiert wird? Obwohl die Leutnants, die den Putſch organiſiert haben, das überwältigende Nein der deutſchen Bevölkerung gehört haben, zwang man die Separatiſten, ſoweit ſie nicht totgeſchlagen, durchgeprügelt oder in die Flucht geſchlagen waren, ſtandzuhalten, da man ſich offenbar ſchämte, dieſes Geſindel erforderlichenfalls offi⸗ ziell zu ſchützen und zu unterſtützen. Gegen die Gummiknüppel, Gewehrkolben und Bajonette kan nder Rheinländer vorläufig natür⸗ lich nichts tun. Armes Rheinland, armes Europa, worin der⸗ gleichen Ungerechtigkeiten möglich geworden ſind, worin man ein paar Schieber und Zuchthausſträflinge unter⸗ ſtützt und einige junge Leutnant die Weltpolitik machen läßt.“ Verhaflung des„Kultusminiſters“ Berlin, 1. Nov.(Von unſ. Berliner Büro.) Wie dem„B..“ aus Köln gemeldet wird, iſt geſtern nachmittag der bekannte Separa⸗ tiſtenführer und„Kultusminiſter“ Krämer, der den ſonderbünd⸗ leriſchen Putſch inſzeniert hat, beim Betreten des Kölner Gebietez mer trug eine Schußwaffe bei ſich, als Auswoeis hatte er einen bel⸗ giſchen Waffenſchein. Nach den Beſtimmungen des Rheinlandabkom⸗ mens werden Leute, die mit Waffen betroffen werden, vor ein Kriegsgericht geſtellt. Groß-Gerau. 1. Nov. Geſtern wurden hier das Kreisamt 7 die Poſt von den Sonderbündlern mit Hilfe der Franzoſen be⸗ etzt. die Prüfung der Keparationslaſten Berlinu, 1. Non.(Von unſ. Berl. Bürd.) Die engliſche Re⸗ gierung hat ihren Vorſchlag auf Einberufung des Sachverſtän⸗ digen⸗Ausſchuſſes zur Prüfung der deutſchen Leiſtungs⸗ fähigkeit geſtern auch in Rom und Brüſſel unterbreiten laſſen. Schon wieder ein Gegenzug Poinarés Nach einem Drahtbericht der„D. A..“ aus Paris ſoll geſtern am Quai d Orſay erklärt haben, London gehe jetzt wieder darauf aus, eine Beſprechung zwiſchen den Regierungen zur Herab⸗ minderung der deutſchen Schuld herbeizuführen. Das ſei völlig unmöglich. Keine franzöſiſche Regierung würde von der Kammer die Ermächtigung hierzu erhalten. Das ſollte ſich doch England endlich geſagt ſein laſſen. Lörrachs wegen von der deutſchen Polizei in Schutzhaft genommen worden. Krä⸗ abend eine ſehr hohe Perſönlichkeit, anſcheinend Poincars ſelbſt, Dienſtentlaſſung von Johannes hoffmann Der ehemalige Miniſterpräſident Johannes Hoffmann in Kalſersiuutern, der den Verſuch gemacht hat. die Pfalz unter fran⸗ zöſiſcher Hilfe von Bayern loszureißen, war ſchon im Jahre 190 aus dem öffentlichen Volksſchuldienſt ausgeſchieden und erſt im Jahre 1920 auf ſein Anſuchen wieder in dieſen aufgenommen wor⸗ den. Das bayriſche Miniſterium für Unterricht und Kultus hat nunmehr ſein Dienſtverhältnis, das noch widerruflich war, mit ſofortiger Wirkung gelöſt. Ausſchluß aus der Deutſchen 4 Der 1. Vorſitzende der Kreisbauernkammer der Pfalz, ius Stett iſt durch Beſchu der Parteileitung aus der Deutſchen Volkspartei ausgeſchloſſen worden. Deutſchnationales Mißtrauensvotum gegen Sraf Kanitz Berlin, 1. Nop.(Von unſerm Berliner Büro.) Die Vorſitzen⸗ den der deutſchnationalen Landesverbände und der deutſchnationalen Reichstaasfraktion haben. wie die deutſchnationale Preſſeſtelle mit⸗ teilt, die Uebernahme des Ernährungsminiſteriums durch den Gra⸗ fen Kanitz einmütig gemißbilligt, dies auch wieder mit einem Hieb auf die böſe Reichsregierung. Die Verantwortung falle riger Lage alaubt, ein ſo bedeutſames Amt einem Manne antragen zu dürfen, der das Vertrauen der ihm politiſch und wirtſchaftlich nahe ſtehenden Kreiſe nicht gewährleiſtet. 5 Badiſche Politik Außerordentliche Tagung des Landtags Wahl des Staatspräſidenten Am kommenden Mittwoch. dem 7. November, vormittaas 11 Uhr, tritt der Landtag zu einer außerordentlichen Tagung zuſammen und nimmt die Wahl des neuen Staatspräſidenten, ſowie der Schrift führer des Landtags vor. In einer auf nachmittags 34 Uhr anberaumten zweiten Sitzung ſoll die Denkſchrift des Arbeitsminiſteriums über die Strom⸗ preiſe des Badenwerks beraten werden. Ferner ſtehen zur Behandlung die Aenderungen des Grund⸗ und Gewerbeſteuergeſetzes. des Wohnabgabegeſetzes. die Aenderung des Landeskirchenſteuer⸗ geſetzes und dieſenige des Gebäudeverſicherungsgeſetzes, ſomie die Ausgabe der badiſchen Schatzanweiſungen(Badenmar). Schließ⸗ lich ſoll noch das Notgeſetz über die Ausübung polizeilicher Befug⸗ niſſe verabſchiedet werden. Ein wilder Betriebsrätekongreß Der Betriebsrätekongreß in Baden, über den die kommuniſtiſche „Arbeiter⸗Zeitung“ in Mannheim berichtet, hat am vorigen Sonn⸗ tag in Welſchneurauth bei Karlsruhe ſtattgefunden. Exr muß als ſogenannter wilder Betriebsrätekongreß bezeichnet werden, denn 2s waren in der Hauptſache nur diejenigen Betriebsräte erſchienen, die politiſch zur kommuniſtiſchen Partei zählen. Kennzeichnend für die gefaßten Beſchlüſſe iſt der Umſtand, daß man dort auch die eimliche Bildung von kbionsausſchüſſen be⸗ ſchloß, obwohl der kommandierende General des Wehrkreiſes V, zu dem auch Baden zählt, die beſtehenden Aktionsausſchüſſe aufgelöſt und die Bildung neuer Aktionsausſchüſſe verboten hat. 1 7 5 Auf Veranlaſſung des Oberreichsanwalts wurden durch den Unterſuchungsrichter einige Angehörige der kommuniſtiſchen Portei hochverräteriſcher Umtriebe pver⸗ haftet. Kleine politiſche Mitteilungen Kein Rücktritt Lord'ubernons. Die Berliner britiſche Bak⸗ einem bevorſtehenden Rücktritt 'Abernon wiſſen will. * Italien und die Tangerkonferenz. Italien hot in Paris wiſſen laſſen, daß es unbedingt auf der gegenwärtig in Paris tagenden Tanger⸗Konferenz vertreten ſein möchte. * Eine Börſe in Saarbrücken. Wie der„Saarkurier“ wird — eine des Botſchafters in Berlin Lorg vorausſichtlich am 1. Januar 1924 einem langfährigen Wunſch Sbeſ ue ſaarländiſcher im Caargebies Börſe für den Handel mit Effe te Deviſen ins Leben treten Letzte meldungen Konſtanz, 1. Novbr. Der in Seeheim bei Konſtanz wohnende frühere Reichsſchatzſekretär Dr. Adam von Scholz ſeiert heule ſeinen 90. Geburtstag. 0 Paris, 1. Novbr. Nach einer Meldung aus Liſſabon dins portugieſiſche Kabinett demiſſioniert, der Kammer nur ein Vertrauensvotum mit einer einzigen Stimme Mehrheit erhielt. Sofia, 31. Okt. Der frühere Miniſter Genadieff wurde geſtern abend beim Betreten ſeines Hauſes ermordet. Der in n un 2 77 Begleitung befindli frühere Geſandte in Berlſin, Ge⸗ choff, wurde ſchwer verletzt. 22* vitus Thavons Abenteuer Roman ron Ernſt Klein. 2²(Nachdruck verboten) 8(Fortſetzung! Das Landhaus in dem ſchönen Garten „Was meinen Sie dazu?“ fragte Vitus, als er fertig war. Hamid zuckte die Achſeln. „Das iſt ein gebildeter Mann, der das geſchrieben hat,“ ſagte ex.„Er kann ſogar deutſch, ſonſt hätte er dem Profeſſor nicht ge⸗ ſtattet, auf ſeiner Karte deutſch zu ſchreiben. Er mußte doch leſen, was der für Grüße in die Welt ſchickt. Ich habe immer angenom⸗ men, daß die eigentlichen Anſtiſter des Unternehmens in ganz an⸗ deren Kreiſen zu ſuchen ſind, als bei den gewöhnlichen Antartes. Es iſt ſehr gut möglſch, daß die„Geſellſchaft für nationale Befrei⸗ ung“ in Athen dahinter ſteckt. Ich werde mal ans Miniſterium lelegraphieren.“ 0 „Warten Sie, bis ich zurückkomme!“ „Sie werden doch nicht ſo verrückt ſein und den Kerlen in den Rachen rennen? Damit wir dann zwei auszulüſen haben?“ „Sie ſchreiben ausdrücklich: ſelbſtverſtändlich unter Garantie des freien Geleites! Wenn die Schreiber wirklich gebildete Leute ſind, werden ſie wiſſen, daß man ſo eine Garantie auch halten muß.“ „Thavon, Menſch, das ſind ja Griechen!“ ſchrie Hamid außer ſich vor Entſetzen über eine ſolche Naipität der Anſchauung.„Ja, wenn das Türken wären! Aber Griechen! Griechen!“ Der ganze ſanctiſche Haß des Osmanen ſprühte aus ſeinen Worten. Nur ein unverſöhnlicher Feind ſprach ſo den Namen des anderen aus! Griechen— Griechen! Jedes Wort ein Hieb mit Hamid mußte erſt ein paarmal auf. und ablaufen, ehe er ſich wieder beruhigt hatte. Dann riß er Vitus das Schreiben aus der Hand und überflog es noch einmal. „Da ſehen Sie her!“ rief er und zeigte mit dem nervöſen Finger auf die hetreffende Stelle.„Da ſteht es ja ſchwarz auf weiß daß man Sie unbedingt hinhaben will. Da— leſen Siel. Sollten Sie nicht kommen, ſo merden mir daraus ſchließßen, daß Sie Angſt Uaben— Die packen Sie an Ihrer Ehre, mein Lieber, und ziehen 4 Biſus ſaß ſich den Brief gleichfalls von neuem an. „Sie mögen recht haben, Hamid,“ ſagte er.„Das klingt ver⸗ dammt verdächtig. Nur— was geſchieht aber mit dem Unglücks⸗ menſchen, dem Proſeſſor, wenn, ich nicht gehe? „Gar nichts geſchieht. Die werden ſich hüten, ihn umzu⸗ bringen. Sie füttern ihn doch jetzt ſchon lange genug durch. Die wollen ihr Geld kriegen. Ihre Speſen wollen ſie hereinbekommen. Und für einen maſſakrierten Profeſſor zahlt kein Menſch einen Para. Das wiſſen die Herrſchaften. Ich werde Ihnen ſagen, wie wir die Geſchichte anpacken. Sie laſſen eine Rieſendepeſche an Ihr Blatt los, in der Sie alles erzählen, und vor allem darauf herum⸗ reiten, daß die Athener dahinterſtecken.“ „Aber das wiſſen wir ja gar nicht.“ „Ich wette meine rechte Hand, daß es doch ſo iſt. Ihre Regie⸗ rung macht dann einen energiſchen Schritt in Athen, unſere ſchließt ſich an, und ich möchte ſehen, ob die griechiſche Regierung ſich dann nicht ſofort die Geſellſchaft langt und ihr ſagt: Hört, die Geſchichte geht ſchief. Jetzt werden wir noch hineingezogen, alſo heraus mit dem Profeſſor! Wiſſen Sie, Thavon, Sie können ſich ja auſs hohe Pferd ſetzen und recht geſchwollen von Kultur und Zivpiliſation und dergleichen Stiefel reden. Das zieht immer! Das ſteigt den Grie⸗ chen wie den Serben und den Bulgaren immer in die Naſe, wenn man ihre Zugehörigkeit zu den Kulturnationen in Zweifel zieht. Wenn Sie ſetzt die Depeſche abſchicken, iſt der Profeſſor in drei Tagen frei. Setzen Sie ſich hin und ſchreiben Sie! Ich mache raſch meinen Bericht. für Konſtantinopel und ſchicke beides noch in der Nacht nach Elaſſona hinüber.“ Vitus antwortete nicht ſogleich. und Fuß. 8 3 Und doch— und doch! Warum faßte ihn der Schreiber des Briefes ſo perſönlich an? „So werden wir daraus ſchließen, daß Sie Angſt haben.“ Irenes Warnung! Nein— nein! Hundertmal nein! Die Sache war eine perſön⸗ liche für ihn geworden. Er mußte ſie auch perſönlich ausfechten. „Hamid.“ ſagte er.„Was würden Ste tun, wenn man Ihnen zine ſotche Bolſchaft ſchickte?“ „Ich würde den Teufel tun und hingehen. Wenn man mit griechiſchen Antartes zu tun hat, pfeift man auf Ehre und Ritter⸗ lichteit. Das märe doch heller Wahnſinn, wenn Sie gehen!“ „Hamid, halten Sie mich für verrückt, für was Sie wollen— Was Hamid ſagte, hatte Hand lich gehe.“ 4885 5 —. Salomon vergaß allen Reſpekt vor Vitus, fuhr auf ihn los und packte ihn an beiden Schultern. „Das werden Sie nicht tun— und wenn ich Sie vorher binden müßte,“ knurrte er.„Oder ich geh' mit.“ „Keines von beiden. Und ich werde Ihnen, mein lieber Hamid, vorher einen Revers ausſtellen, daß ich Sie von ſjeder Beroni⸗ wortung losſpreche. Für mich braucht dann kein Menſch Söſegeld bezahlen, verſtanden? Und übrigens— wir können ja noch vorher einmal das feindliche Terrain rekognoſzieren. Wir ſehen zunächſt, wohin der Gang da führt. Bis morgen abend iſt es noch bend. Das Kompromiß wurde angenommen. Salomon kochte ſchleunigſt Kaffee. Man aß ein poar Stück Brot und Käſe, gab den Gefangenen etwas zu eſſen und machte ſich in Gottes und Teufels Namen bereit. Vitus ſteckte Kompaß und Karte zu ſich. 5 Sie ſchoben den Herd beiſeite und ſtiegen in die Tiefe. Salo⸗ mon blieb als Wache zurück. Der Gang führte ziemlich eben und gleichmäßig in ſüdweſtli Richtung. Alle zweihundert Schritte brannte 8 83 und der Boden war geglättet. Jahrelang mußte daran gearbeitet worden ſein. Es war ein regelrechter Tunnel, der, wie der Kompaß 195 faſt ſenkrecht durch das Gebirge nach Griechenland hin⸗ überging. „Wir müſſen uns auf einen Marſch von drei, vier Stunden gefaßt machen,“ meinte Hamid. So war es auch. Es mochte ungefähr ein Uhr morgens ſein als der Weg plötzlich ſtark zu ſteigen begann. Sie—— Zigaretten an, machten für ein paar Minuten Raſt und befragten die Karte. Kein Zweifel— ſie waren unter der griechiſchen Grenz⸗ ſtadt Tirnova. „Gehen wir weiter?“ „Natürlich.“ Sie gingen aber langſamer und vorſichtiger. Blieben allt Augenblicke ſtehen und lauſchten. So kamen ſie an eine Treppe, die in einigen Stufen zu einer Falltüre führte. Neben der Treppt befand ſich eine ſchwere eiſerne Türe, die verſchloſſen war. Mit verhaltenem Atem ſtiegen ſie empor und preßten die Ohren gegen die Spalten der Türe. Kein Laut war zu hören. Sie blickten einander an. Verwegen, wie ſie beide waren, botten ſie beide den gleichen Gedanken. Vorwärts! (Fortſehung folat) 7 5 auf den Grafen Kanitz und auf das Reichskabinett. das in ſo ſchwie · die Wahl des Präſidenten, der Vizepräſidenten und ſchaft dementiert die Meldung der Londoner„Times“, die von —— ———— Donnerstag. den 1. November 1923 ——— Maunnheimer General-Anzeiger(Mitiag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 303 die nächſte Ausgabe erſcheint am Sceitag zu gewohnter Stunde. Irrtum in der Anzeigen⸗Schlüſſelzahl. Durch einen Hörfehler wurde die für die Anzeigenberechnung ab 31. Oktober giltige Schlüſſelzahl ſtatt 24 Millionen auf 34 mu⸗ lionen feſtgeſetzt. Allen uns unbekannten Beſtellern, die geſtern zum erhöhten Zeilenpreis Anzeigen aufgegeben und bezahlt haben, ſteht der zuviel entrichtete Betrag gegen Vorzeigung der Quittung an unſerer Geſchäftskaſſe zur Verfügung. ....ũũã ĩͤ⸗⸗ Wirtſchaſtliches und Soziales Tagung des Reichsverdingungsausſchuſſes Der vom Reichstag eingeſetzte Reichsverdingungsaus⸗ ſchuß tagte am 18. und 19. Oktober im Reichsfinanzminiſterlum nach längerer, durch die Sommerurlaubszeit und die Nhein⸗Ruhr⸗ verhältniſſe bedingten Pauſe. Durch die Ländervertreter war an⸗ geregt worden, wegen der Ungunſt der Zeit vorerſt keine weiteren Sitzungen abzuhalten jedoch kam man nach eingehender Ausſprache, an der ſich namentlich auch die vollzählig erſchienenen Mitglieder aus dem Rhein⸗Ruhrgebiet beteiliaten, einſtimmig dem Beſchluß, die Arbeiten möglichſt zu beſchleunigen da die betelligten Kreiſe ihren Abſchluß bereits mit Ungeduld erwarteten. Die nach neuzeit⸗ lichen Grundſätzen bearbeiteten techniſchen Vorſchriften für Beton⸗ und Eiſenbeton⸗, Zimmerer⸗, cker⸗, Klempner⸗, Maler⸗ und Anſtreicherarbeiten wurden eingehend beſprochen und grundſätzlich genehmigt, wobei beſonders anerkannt wurde, daß die vorliegenden Bearbeitungen einen beachtenswerten Fortſchritt gegenüber den bis⸗ her gebräuchlichen Vorſchriften darſtellen. Die Bearbeitung der Reichsverdingungsverordnung iſt weiter gefördert worden und wird in der nächſten Sitzung vollſtändig vorgelegt werden können. Einen erheblichen Teil der Verhandlungen nahm die z. Zt. äußerſt wichtige Frage in Anſpruch, wie bei den umfangrei und langfriſtigen Arbeiten des Baugewerbes der Auftragnehmer vor den Schäden durch Geldentwertung geſchützt werden kann unter Beachtung der Intereſſen des Auftraggebers. Auch in der Frage der Regelung von Streitigkeiten aus Bauverträgen im Schlichtungsverſahren zur Vermeidung von Prozeſſen und in einigen anderen wichtigen Punk⸗ ten konnte eine einheitliche Auffaſſung erzielt werden. So hat die Sitzung bewieſen, daß eine erfolgreiche gemeinſame Arbeit zwiſchen den Vertretern des Handwerks, Gewerbes der Bauinduſtrie, der Arbeitnehmer und der Behörden woll möglich iſt und Bahn ge⸗ ſchaffen für rüſtige Weiterarbeit. Ihr Verlauf hat gründlich die Ausſtreuungen widerlegt, daß die Arbeiten des Ansſchuſſes wegen des Hervortretens einſeitüger Intereſſen verſumpfen würden. Städtiſche Nachrichten Allerſeelenl —2— Tag der Toten! Auf den Kirchhof will ich gehen. Rauhe Winde, welke Blätter Auf die Gräber niederwehen. Müde Mütter, blaſſe Kinder Knien vor den grauen inen. Greiſe, hergewankt am be, Beugen nieder ſich und weinen. Schwerer drückt das Leid die Seele Heute als an ſonſt'gen Tagen. Schärfer als zu andren Stunden Gram und Reu das Herz zernagen. Glücklich alle, die hier Tühlen— +—.— ürde. So e arzen Schwingen. Ach, daß es bald Abend würde. Still! mir iſt die Toten mahnen: Unnütz all das bange Klagen! Was dein Gott dir aufgegeben, Mutig bis ans End getragen. A. Weber Friedhoſſorgen— Friedhoffreuden Von Maria Schade(Königsbergh) Von j di die legerin der Piet: iſt doch— wedliche Weſen das derie weibliche Gemüt, geeignet, Erinnerungen liebend zu bewahren, dem Vergangenen einen uver⸗ gänglichen Platz zu ſichern in Gegenwart u ders als Mutter bietet ſich der Frau reiche Gele nheit, dieſes ſchönen Amtes zu walten, das ſie Prieſterin der Familie mocht. Denn lede Familie hat liebe Heimgegangene, die nicht vergeſſen werden dürfen, die mit den Sebenden weiter leben Hier Vermitt⸗ lerin zu ſein, iſt die vornehme Pflicht der Frau. Wie alle Pflichten, wird auch dieſe durch die heutigen wirk⸗ ſchaftlichen Verhältniſſe ſehr erſchwert. Früher war es leicht, ein Grab in Ordnung zu halten. Jetzt fordert die Pflege des Erb⸗ begräbniſſes ein pekuniäres Opfer, das nicht jeder bringen kann, ſo gern er es auch möchte. Die Hügel verfallen. Welch trauriger Anblick! Die tief empfindende Mutter wird ſich ſcheuen, dieſes Bild des Verfalls ihren Kindern zu zeigen: die Gänge nach dem Friedhofe werden immer ſeltener. Und das darf nicht ſein. Gerade heute in unſerer pietätloſen Zeit iſt Wichtigkeit, daß die heranwachſende Generation nicht in. dem Hang nach Neuem das Alte veraißt, Treue und Ehrfurcht wahrt, wo ſie Dank ſchuldet. Alſo darf das häufige Beſuchen lieber Grabſtätten nicht unterbleiben. Der Gang zum Friedhof muß ein ſchöner Gang ſein, auf den die Familie ſich freut: die Kleinen und die Großen. Mit Stolz müſſen die Führenden auf die wohlgepflegte Stätte weiſen können und die Jugend muß Achtung empfinden vor der Fürſorge und Liebe, die hier waltet. Um dieſes Ziel zu erreichen, iſt heute beſondere Umſicht und Ein⸗ ſicht der Frau notwendig. Die verfallenen Hügel wieder herrichten zu laſſen, koſtet viel Geld. Und bei dieſer einmaligen Ausgabe bleibt es leider nicht. Vielleicht im nächſten Jahre iſt der Hügel ſchon wie⸗ der verfallen: Ungunſt der Witterung. Maulwurf, ſchlechte Arbeit, nicht geeignetes Material. Alſo fort mit den Hügeln! Nicht leidet die Pietät unter dieſer Wandlung. Und dann ſieht ein Erbbegräbnis vornehmer aus, wenn nur in der Mitte des Platzes ein ovales oder rundes Beet ſich erbebt. Dieſes Beet inſtand zu halten, iſt leicht: keine fremden Kräfte ſind hier nötig. Unter der Lejtung der Mutter können die Kinder das ſchöne Werk der Liebe anmutig ausführen. In der Mitte des Beetes eine Palme, die man im Winter wieder mit nach Hauſe nimmt. Rund um das Beet Erdmyrte, die nur einmal gepflanzt zu werden braucht, und dann dankbar den ganzen Sommer blaue Blüten trägt. Dieſe Erdmyrte überwintert auch, kommt im nächſten Jahre mit neuer, friſcher Blütenpracht. Den leeren Raum zwiſchen Palme und Myrte kann man ſa nach Geſchmack und der Jahreszeit koſtenlos ausfüllen: Stiefmütterchen. Vergißmeinnicht, Veilchen, Tauſendſchönchen oder ſonſt eine Blume, die man auf dem Spaziergange ſorgſam mit den Wurzeln ausaräbt und dann liebend auf den lieben Platz ſetzt. Wieviel Glück erwächſt den Kindern aus dieſer Arbeit! Doppelt werden ſie ſich auf die Spaziergänge freuen, mit helleren, offeneren Augen das Blühende, das ſich ihnen auf dem Wege bietet, ſuchen und finden. So wird die Stätte der Toten zum Garten, zum lebendigen Stück unſeres Lebens. Denn immer wieder werden die Gedanken nach dem ſchönen Platze eilen, auf dem nun größerer Raum gewonnen iſt für die Bank zum Ausruhen nach ge⸗ taner Arbeit, zu ernſter Unterhaltung in der Reihe der Ewigkeit. Und dann iſt es gut. wenn durch ſolche Betätigung der Großſtädter neue bleibende Verbindung bekommt mit der Natur und dem natür⸗ lichen Walten, wenn ihm ſo Verſtändnis und Teilnahme erwächſt für die Sorgen des Landmanns. Wird 7. doch nun mit ganz anderen Gedanken nach dem Himmel ſchauen, den Zug der Wolken verfolgen, Sonnenſchein und Regen erſehnen. Und wenn das Erſehnte kommt, fühlt er dankbar den Segen der Gottesgabe. So werden die Fried⸗ e die das Herz manch pietätvoller Frau bewegen, zu Frried⸗ euden. verſiebenſachung der ebenshaltungskoſten in einer Woche Steigerung um 716,3 v. 5. auf den%½milliardenfachen Vorkriegsſtand In der Berichtswoche(beginnend mit Samstag, 20., und endend wnit Freitag, 26. Oktober) iſt der wochendurchſchnittliche [Dollarkurs gegenüber dem der Vorwoche um 762 Proz. ge⸗ ſtiegen; einem Dollarmittelkurs in Berlin von 6,704 Milliarden ſteht ein Durchſchnittskurs von 57,8 Milliarden A in der Berichts⸗ woche eee was einer Erhöhung der Dollar⸗Goldmark von 197 Milliarden 1 auf 13,762 Milliarden 4 bedeutet. Die Inter⸗ vention der Reichsbank konnte den Dollarkurs in den letzten Tagen künſtlich tief halten, ſo daß dadurch die Aufwärtsbewegung im Wochendurchſchnitt ganz weſentlich abgeſchwächt wurde. Der Er⸗ höhung des Dollarkursniveaus ſind die. Lebenshaltungs⸗ koſten mit einer Verſiebenfachung wieder beſonders folgt. Der Lebenshaltungskoſtenindex der„J. H. 3. ſtieg von 914 266 184 auf 7 462 818 131 in der Berichtswoche, d. h. um 716,3 Proz. Die Ernährungskoſten erhöhten ſich von dem 1 380 621 134fachen auf das 10 342 136 723fache der Vorkriegs⸗ zeit, was eine Steigerung um 649,1 Proz. bedeutet. Am ſtärkſten— über die Steigerung des Dollarkursniveaus hinaus— gingen die Bekleidungskoſten, deren Meßziffer von 1583 067 879 auf 19 073 300 418, alſo um 1104,8 Proz. hinaufſchnellte. Die 9 und Beleuchtung verteuerte ſich um 591,1 Proz., die Koſten der kulturellen Bedürfniſſe blieben dahinter mit einer 321prozentigen Steigerung zurück. Recht ſtark erhöhten ſich die Berkehrskoſten um 690 Proz. gegenüber der Vorwoche. Zu der Verteuerung des Ernährungsbedarfes trugen vornehmlich die ungewöhnlichen Preisſteigerungen bei Brot und Mehl ſowie die ſtarken Steigerungen der Fett⸗ und Fleiſchpreiſe bei. Der wochen⸗ durchſchnittliche Preis für Brot und Gebäck erfuhr eine Ver⸗ lffachung gegenüber der Vorwoche, die Mehlpreiſe erhöhten um rund das Siebenfache. Die verſchiedenen Fleiſcharten tiegen durchſchnittlich um 900 Proz. im Preiſe, die Fiſchpreiſe rfuhren eine dementſprechende Aufwärtsbewegung. Die Meßziffer häuslichen Gebrauchsartitel ſtieg von 1631 284 390 670 723 293, was eine Erhöhung um 1351 Proz. ausmacht; 2 der auf es erzieheriſch von großer zu ihrer Steigerung trugen in erſter Linie die Pveisſteigerungen bei Streichhölzern, Seife, Soda, Kerzen, Schuhwichſe bei. Wie ſtark die Steigerung der Lebenshaltungskoſten in den letzten vier Wochen der Aufwärtsbewegung des Dollarkursniveaue und der Steigerung des Großhandelspreisſpiegels nachgefolgt ſind, kann bereits aus nachſtehender Tabeſle erſehen werden. (30 Steigerung.(—) Abnahme gegen⸗ 29 9. bis 6. 10. bis 13. 10. bis 20. 10, bis über der Vorwoche in v. H. 5. 10. 12.10. 19. 10. 26. 10. Großhandels⸗Preisniveuu 7173,5 7539,8 33898— Dollarkursniveuuu +209 7353,9 7138,2 7 762.2 Lebenshaltung + 80/6.225,7 78711 77163 Die Teuerung in Baden in der 5. Okloberwoche Die Landesindexziffer für Lebenshaltungskoſten(mit Beklei⸗ dung) ſtellt ſich nach den Berechnungen des Statiſtiſchen Landes⸗ amts vom 29. Oktober auf 14 623 837 055,57(1918/14=). Die Steigerung der Lebenshaltungskoſten mit Be⸗ kleidung gegenüber der Vorwoche(4 836 805 633,99) betrüögt ſo⸗ mit 202,3 Proz. Ohne Bekleidungskoſten ſtellt ſich die Indexziffer auf 12 688 232 043,42. Die Steigerung gegen die Vorwoche betrügt 228,5 Prozent. Die Reichsindex zahl iſt vom Statiſtiſchen Reichsamt für Montag, 29. Oktober, auf da⸗ 13 671millionenfache der Vorkriegszeit feſtgeſetzt worden. Die Stei⸗ gerung gegenüber der Vorwoche(3045) beträgt darnach 349 Proz. Wohnungs⸗Abgabe in Solòmark Von juriſtiſcher Seite wird uns geſchrieben: Schon in dieſem Monat bat die Stadt Mannheim die Wohnabgabe und die Zu⸗ ſchläge hierzu nach§ 7 des Reichsmietengeſetzes in Goldmark erhoben. Dem Bürgerausſchuß wird am 2. November eine Vorlage unterbreitet, wonach dieſes Verfahren gebilligt und die Goldmark⸗ ſätze feſtgeſtellt werden ſollen. Hier ſoll nicht etwa davon die Rede ſein, wie ungerecht eine ſolche Bemeſſung der Abgabe ſo lange iſt, als nicht alle Löhne und Gehälter und beſonders alle Mieten nach Goldmark bemeſſen werden. Es ſoll auch nicht davon die Rede ſein, daß eine andere badiſche Stadt dieſe Bemeſſungsart abgelehnt hat. Dieſe Frage bleibt der Politik vorbehalten. Nur die Frage der geſetzlichen Zuläſſigkeit will ich hier erörtern, Für den Juriſten kann gar kein Zweifel beſtehen, daß das Verfahren unzuläſſig iſt. Die Wohnabgabe iſt eine auf Reichsrecht beru⸗ hende Landesſteuer, die von der Stadt lediglich eingezogen wird. Dazu muß ſie einen Zuſchlag erheben und darf ferner einen weiteren freiwilligen Zuſchlag feſtſetzen. Für die eigentliche Wohn⸗ abgabe iſt die Stadt alſo nur die beauftragte Einkafſie⸗ rerin. Schon dieſer Charakter der Steuer und die Stellung der Stadt zu ihr zeigen ohne Weiteres, daß die Stadt nicht ihre Zu⸗ ſchläge zur Hauptſache machen, die reichs⸗ und landesrechtlichen Be⸗ ſtimmungen übergehen und die nach Reichs⸗ und Landes recht als Pa⸗ piermarkſteuer geſtaltete Wohnabgabe gelegentlich der Einkaſſierung in eine Goldmarkſteuer umwandeln darf. Es ließe ſich die Unzuläf⸗ ſiakeit noch in mehreren Einzelbeſtimmungen der Geſetze nachweiſen. Es, ſei aber nur auf eine allein an ſich ſchon durchſchlagende Beſtim⸗ mung verwieſen. 2 Nach der Verordnung des Staatsminiſteriums vom 20. 10. 23 (Geſ. u. Verord.⸗Bl. S. 330) finden die Beſtimmungen der Verord⸗ nung des Reichspräſidenten über Steueraufwertung auch auf Abga⸗ ben des Landes und der Gemeinden Anwendung. Die zuſtändigen Miniſter können durch Verordnung abweichende Beſtimmungen tref⸗ fen und erlaſſen die zum Vollzug erforderlichen Vorſchriften. T hat für die Wohnabgabe durch den Arbeitsminiſter im Benehmer mit dem Finanzminiſter und dem Miniſter des Innern zu geſchehen. Hiernach iſt die Stadt nicht einmal für die Beſtimmungen über die Aufwertung, geſchweige denn für eine vollſtändige Umwandlung de⸗ geſetzlich feſtgelegten Charakters der Steuer als Papiermarkſteuer in eine Goldmarkſteuer zuſtändig. Die Zuſchläge nach 8 7 des Reichs⸗ mietengeſetzes werden nur als Zuſchläge zur Wohnabgabe erhohen. 72 155 88 alſo logiſcher Weiſe die obigen Ausführungen in glei⸗ er ſe. Zum Schluſſe ſei nur nebenbei bemerkt, daß gegen die Ausgeſtal⸗ tuna der Wohnabgabe, wie ſie in Baden getroffen worden iſt, an ſich egenũber ſchon Bedenken hinſichtlich der rechtlichen Zuläſſigkeit g den Veſtimmungen des Reichsrechts beſtehen. Es ſoll ſedoch hier nicht näher darauf eingegangen werden. Jedenfalls fehlt die Befuanis, die an ſich ſchon in nicht zweifelsfreier Weife ausgeſtaltete Wohn⸗ abgabe in eine Goldmarkſteuer für den Bezirk einer einzelnen Sladt durch die Stadtverwaltung umzuwandeln. hausbeſitzer⸗Verſammlung Der Grund⸗ und Hausbeſitzer⸗Berein Monn⸗ hleim hielt, ſo wird uns geſchrieben, am 30. Oktober im„großen Menerhof“ eine ſehr gut beſuchte Mitgliederverſammlung ab. Stadtrat von Au referierte über die vom Mietenausſchuß für den Monat November beſchloſſene geſetzliche Miete. Ganz beſonders bedürften die Berechnungen der Steuern, die für den Mo⸗ nat November erſtmals nach der Goldmarkbaſis abgeführt werden müſſen, eingehender Aufklärung. Die Grund⸗ und Gewerbeſteuer des Staates und die Gemeindeumlage ſowie Kreisſteuer ſind om 1. November fällig. Das Finanzminiſterium einerſeits und der Stadtrat andererſeits hat jedoch Zahlunasfriſt bis 5. Novem⸗ ber zur aleichen Goldmarkbaſis genehmigt. Spätere Zahlungen gehen zur Goldmarkbaſis am Zahltage der Steuern. Der Mieter bat ————— Meine Toten Von Annette von Droſte-Hülshhoff Wer eine ernſte Fahrt beginnt, Die Mut bedarf und friſchen Wind, Er ſchaut verlangend in die Weite Nach eines treuen Auges Brand, Nach einem warmen Druck der Hand, Nach einem Wort, das ihn geleite. Ein ernſtes Wagen heb ich an, So tret ich denn zu euch hinan, Ihr meine ſtillen ſtrengen Toten! Ich bin e t an eurer Gruft, Aus Waſſer, Feuer, Erde, Luft. Hat eure Stimme mir geboten. Wenn die Natur in Hader lag Und durch die Wolkenwirbel brach Ein Funke jener tauſend en,— Sprecht aus der Elemente Streit Ihr nicht von einer Ewigkeit Und unerſchöpften Lichtes Bronnen, Am Hange ſchlich ich, krank und maft. Da habt ihr mir das welke Blatt Mit Warnungsflüſtern zugetragen, Gelächelt aus der Welle Kreis, Habt aus des Angers ſtarrem Eis Die Blumenaugen aufgeſchlagen. Was meine Adern muß durchziehn, Sah ich's nicht flammen und verglühn. An eurem reine nicht erkalten?⸗ Vom Auge hauchtet ihr den Schein, Ihr meine Richter, die allein In treuer Hand die Wage halten. Kalt iſt der Druck von eurer Hand, Erloſchen eures Blickes Brand, Und euer Laut der Oede Odem; Doch keine andre Rechte drückt Se traut, ſo hat kein Aug geblickt, So ſpricht kein Wort wie Grabesbrodem Ich faſſe eures Kreuzes Stab Und beuge meine Stirn hinab 30 eurem Gräſerhauch, dem ſtillen: Zumeiſt geliebt, zuerſt gegrüßt. Saß lauter, wie der Aether ffießt, Mir Wahrheit in die Seele quillen: Totenlied Von Hhaus Heinoff(Mannheim) Am Totentag ſchritt ich an Gräbern vorbei. Ning mi — tiefe Stille, denn Abend. Dumpf tönten de Oiatken erũber. „Aller Seelen“ Abendläuten— Totenläuten!n An einem 25— Kreuz ich e Blätter fuhr und verſtand das Lied der Ulme: Sie ſang ihr Toten⸗ lied, ein Lied vom ewigen Vergehen, ein Lied der Ewigkeit: Tot ſein heißt ewig ſein. Da unten die Toten liegen in ewiger Ruh. rn weilen die Seelen hoch in der Ewigkeit. geht von ihren Särgen ein Weben über die Erde Hinauf zum ewigen Gott. Fremd ſind die Toten der Menſchheit, Und waren doch Menſchen, die eiſt gelebt, Iyr Schickſal erleben mußten. da unten war Fleiſch und Blut. auf ſich ſein Leben es zu durchkämpfen. Doch alle, alle, ob reich ob arm. i ungenem Leid. Was haſt Du mit Deinem begonnen? Leben, was hat es aus Dir gemacht? Geht ein leiſes Flüſtern über die Erde. Leben heißt Streben. Und doch auch: Leben heißt Traum. Denn wie kurz iſt die Spanne des Lebens bemeſſen. Da ſpielen die Kinder, mit Blumen im Haar, 98 röhlich im Reigen ſich wiegend. eudig Erfolg erraffend, ſtürmt der weee wilde Dort zerreißt der Sturmwind leidvolles Leben. Zerbrochen bleibt es am Boden liegen. Auf Glück und Unglück ſieht ſchweigend zurück der Greis, Und während der Tod erlöſend neben ihn tritt, Klingt dem Alten das letzte Erdenlied: „Vita Somnium breve“. Aber noch immer fahren über die Erde dahin, Vier Reiter in furchtbarem Rennen. Der erſte auf ſchwarzem Roß, im weißen Gewand, Stolz trügt er ſein getröntes Haupt. Mit wildem Blick ſpannt er den Bogen, Er weiß die Menſchheit zu ireffen. 8 1 Sein Pfell iſt Peſt, der Menſchden eae Geidel 242 Wder He awi dech er i Sn er 3 Gradaus den Blick, Was unter ihm iſt, darf ihn nicht künmmnern. Die mit leeren, fliegenden Schalen, igt dehuner de e Wage unger, Wage heißt ſich die Menſchheit, 8 82 e— Umſonſtl Sie dunteren den Neidern. Und muß ſich ſelbſt noch zerfl aber, auf müdem Noß. i dahin, Hter len dber deite dantd gen Sde ur Ferenen ſer Erden ſiegen. — Ein Zeichen des Glaubens, ein Zeichen der Liede. Denn im weiten Weltall herrſcht die Viel Troß Neid und Haß, trotz Not 18 Tod.* Denn Liebe überſpannt mit wettem Den dunkeln Raum, zwiſchen Leben und Leid, zwiſchen To⸗ und Ewigkeit. Erlöſung aber läßt hinter ſich Leben, 33 öſung nur jenem il, Der ihrer ſich ſtrebend bemul. 8 Die andern fegt der Sturmwind ins ewige Chaos hinaus. Vorbet am Kreuz aber, zieht aufwärts die Sesle, Hinauf zum Licht, gireuf zu Lot Hinein ins Ewige! —— e 4. Seite. Nr. 503 Maunheimer General-Anzeiger(Mittag · Ausgabe) Donnerskag, den 1. November 1823 Zahlungsfriſt zur Vorauszahlung der Novembermiete bis 3. November. Für ſpätere Zahlung der Novembermiete werden der erhöhte Bauindex und die Verzugszinſen in Anrechnung gebracht. Für die Oktobermiete iſt z. B. für die nachzahlenden Mieter die Miete faſt ſo hoch geworden, wie die Vorauszahlung der Novembermiete jetzt ergibt. Wie hoch die Laſten der Steuern ſich auf die Mieten auswirken, ſei aus nachſtehenden Beiſpielen gezeigt: Für ein Haus mit 100 000 Mark Steuerwert waren am 1. Okto⸗ ber 88 200 000 Mark ſtaatliche Grundſteuer zu zahlen. Der Umrechnungsſatz am 30. September war 31 900 000 Papiermark 1 Goldmark. Das ſind 88 200 000: 31 900 6000 Goldmark 2,76 mal Goldmarkbaſis am 31. Oktober(3. B. 15 Milliarden) im ganzen alſo 41 400 Milliarden Grundſteuer für ein Haus im Steuerwert von 100000 Mark. Das gleiche Haus zahlte für ſtädtiſche umlage am 1. Oktober Mk. 200 000 000: 31 900 Millionen Goldmart 6,26 mal 15 Milliarden 93 Milliarden, zu zahlen am 1. November. Dazu am 1. November für: Kreisſteuer ein Zehntel von der Gemeindeumlage. Die ſtaatliche Gebäude⸗ verſi cherung hat ebenfalls eine ganz große Erhöhung erfahren. Es ſind im November zu zahlen für 100 Mk. Gebäudeverſiche⸗ rungswert 100 Millionen Mk. Verſicherungsgebühr. Das ergibt für ein Haus mit 100 000 Mark Steuerwert ⸗ 80 Milliarden Mk. Berſicherungsgebühr. Aus dieſen. Zahlen läßt ſich ſchon erſehen, wie die Miete für November ſich geſtaltet. Bezüglich der Inſtandſetzunaskoſten fordert Redner die lofortige Verwendung. Das ſei die beſte wertbeſtän⸗ dige Anlage. Wo nichts zu machen iſt, iſt die wertbeſtändige Anlage bei der Städt. Sparkaſſe vorzunehmen. Inſtandſetzungsgel⸗ der an die Mieter zurückzugeben, weil nichts zu machen iſt, entſpricht nicht dem Sinne der Geſetzgebung und wird als un⸗ richtig bezeichnet. Verſchiedene interne Fragen und auch informato⸗ riſche Auskünfte. z. B. über die gewerblichen Zuſchläge, Haftpflicht und Waſſerſchadensverſicherung, Ver⸗ waltungskoſten, Hof⸗ und Gehwegreinigung, wur⸗ den erledigt. Die Sprechſtunde des Rechtsbeiſtandes Dr. Weingart iſt ſeden Mittwoch abend im Vereinsgeſchäftszimmer. Die Beiträge ſind jeweilsmonatlich in Goldpfennig zu zahlen und zwar: Steuerwert bis 10 000 Mk. 20 Goldpfennige, bis 20 000 Mk. 30 Gold⸗ pfennige, bis 50 000 Mk. 40 Goldpfennige, bis 100 000 Mk. 50 Gold⸗ pfennige, über 200 000 Mk. 100 Goldpfennige. Zur Einkaſſierung ſollen ſich Vertrauensleute aus den einzelnen Bezirken melden. Nach einer lebhaften Diskuſſion wurde die Verſammlung durch den Vor⸗ ſienden geſchloſſen. 10 November Der November, auch der Wind⸗ oder Nebelmonat genannt, wird für unſere an Brennmittel ſo arme Zeit recht günſtig nach dem 100jährigen Kalender prophezeit. Es wird wohl am Anfang kaltes Wetter vorausgeſagt, dann wechſelnd ſchön und regneriſch. Das Ende des Monats ſoll angenehm ſein. Der Herbſt iſt in dieſem Jahre bereits vorüber. Faſt unbemerkt hat er ſich abgewickelt, ſang⸗ und klanglos wurde das kärgliche Ergebnis den Kellereien einverleibt. Vom 1923er wird man wohl wenig oder garnichts zu 3990 bekommen. Für den Landwirt gibt es noch viel zu tun. folge der Regenfälle zu Ende des Oktobers ſind die meiſten Kar⸗ toffel⸗ und Rübenfelder noch nicht abgeerntet. Dann ſiad die Saaten zu beſtellen, die Wieſen— zu düngen, die Bäume werden verſetzt und die Blumen den Winterquartieren zugeführt. Noch eine kurze Spanne Zeit und der Winter hält ſeinen Einzug. Die Bauernregeln für den November lauten: Wenns an Allerheilgen(.) ſchneit, legeg deinen Pelz beréft.— Aller⸗ geilgen bringt Sommer für alte Weiber, der iſt des Sommers letzter Verkreiber.— Allerheilgen trägt eigen den Winter zu allen weigen.— Wenn im Nopember Donner grollt, wird dem Getreide ob gezollt.— Fällt im November früh das Laub zur Erden, olls ein feiner Sommer werden.— Im November viel Naß, auf den Wieſen piel Gras.— Sperrt der Winter früh das Haus, hält er es nicht lange aus; bleibt aber der Vorwinter aus, kommt der Nach⸗ winter mit Froſt und Braus.— Iſt Martinstag(11.) ein trüber Tag, folgt gelinder Winter nach.— St. Martin ſetzt ſich ſchon mit Dank am warmen Ofen auf die Bank.— St. Eliſabeth ſagt an, was der Winter für ein Mann.— Wie St. Katherein(25.) wirds Neuſahr ſein.— Der Andreasſchnee tut dem Korn und Weizen weh.— Andreas(30.) hell und klar, bringt ein gutes Jahr.— Wenn im November die Waſſer ſteigen, ſo werden ſie ſich im ganzen Winter zeigen. *Goldanleihe für ee Der Reichsfinanzminiſter hat die Finanzbehörden angewieſen, Stücke der wertbeſtändigen An⸗ leihe des Deutſchen Reiches(Goldanleihe) und die für ſie aus⸗ gegebenen Zwiſchenſcheine an Zahlungsſtatt bei Steuerzahlungen allgemein anzune Die Annahme erfolgt zu dem vom Reichs⸗ miniſter der Finanze Annahmewert der Nennwert. Die mit Zinsſcheinen ausgeſtatteten Stücke der Goldanleihe, alſo Stücke im Einzelwert von 4,20 Gold⸗ mark bis 10 Dollar und mehr, denen die laufenden und ſpäter fällig werdenden Zinsſcheine nicht beigefügt ſind, ſowie beſchädigte und mit Vermerken verſehene und infolgedeſſen nicht umlauffähige Stücke ſind von der Annahme ausgeſchloſſen. Eine Zinsvergütung erfolgt in keinem Fall. Bei Annahme der Stücke wird ihr Geldwert in Papiermark umgerechnet. Der Umrechnung wird der Goldumrech⸗ — wr——— ſeſtgeſetzten Wert. Bis auf weiteres gilt als 6 ſteuern gilt. Dieſer Goldumrechnungsſatz kann aus der Tagespreſſe entnommen werden. *Neues Papiergeld. Wir machen auf die verſchiedenen Be⸗ kanntmachungen des Reichsbankdirektoriums im Anzkeigenteil dieſer Nummer aufmerkſam. Darnach werden in den nächſten Tagen Noten über eine Milliarde(3. Ausgabe) und über fünf Milliar⸗ den(2. Ausgabe), beide mit dem Datum vom 20. Oktober 192³ in den Verkehr gebracht, ferner von 50 Milliarden(2. Ausgabe) mit dem Datum vom 10. Oktober 1923 und eine 500 Milliarden⸗ Note, die durch Ueberdruck unter Verwendung der Note über 500b Mark mit dem Datum vom 15. März 1923 hergeſtellt iſt. Außerdem wird für den Druck mehrerer Noten anderes Waſſerzeichenpapier verwendet. Alles Nähere iſt den Anzeigen zu entnehmen. *Falſche 5 Milliarden⸗Noten. In den letzten Tagen ſind Reichsbanknoten über 5 Milliarden in der Stadt in den Verkehr gebracht worden, die gefälſcht ſind. Die Fälſchungen ſind dadurch hergeſtellt, daß alte 500 000⸗Marknoten mit dem Aus⸗ gabedatum des 1. Mai 1923, die rechts und links je einen bärtigen Männerkopf in grüngrauer Farbe tragen, mit einem quer über den Schein gedruckten Aufdruck in braunroter Farbe„Fünf Milliarden“ verſehen worden ſind. Auf der Rückſeite läuft der Aufdruck entgegen⸗ geſetzt zur Vorderſeite. Die am rechten Rande befindliche grüne Zierlinie iſt ebenfalls mit einem Aufdruck„Fünf Milliarden Mark“ überdruckt. Das Publikum wird vor einer Annahme der Fälſchung gewarnt. Zweckdienliche Mitteilungen zur Ermittelung der Fälſcher oder Verbreiter werden an die Kriminalpolizei erbeten. 5 ECEinſchränkungen im perſonenzugverkehr. Die Verſchärfung der allgemeinen Wirtſchaftslage und die Pflicht zu äußerſter Spar⸗ ſamkeit zwingt die Reichsbahn, alsbald einſchneidende Ein⸗ ſchränkungen im Perſonenverkehr vorzunehmen. Die vom Reichsverkehrsminiſter bereits angekündigten Maßnahmen werden nach einem feſtgelegten Plan, der auf die gegenwärtigen wirtſchaftlichen Verhältniſſe abgeſtimmt iſt, vom 12. November ab durchgeführt. Etwa ein Fünftel der Züge des Fahrplans vom 1. 10. fällt dann fort. An dieſe vorläufigen Einſchränkungs⸗ maßnahmen werden ſich ſofort Vorarbeiten für den organiſchen azu werden die Fahrpläne der einzelnen Strecken unter tunlichſter Schonung der allgemeinen Verkehrsintereſſen nacheinander ſo ſchnell wie möglich durchgearbeitet, um weitere Erſparniſſe zu erzielen. Die Reichsbahndirektionen werden dabei, ſoweit dies angezeigt erſcheint, wird alsdann ſchrittweiſe durchgeführt. Die Aenderungen ſollen all⸗ monatlich in Kraft geſetzt werden, damit der Neuaufbau des Fahr⸗ plans binnen weniger Monate beendet ſein kann. Richtig frankieren! Am heutigen Tag iſt, worauf wir noch⸗ mals aufmerkſam machen, ein neuer Poſttarif in Kraft ge⸗ treten. Darnach koſtet ein Brief im Ortsberkehr bis 20 Gr. 40 Millionen, über 20 bis 100 Gr. 60 Mill, im bis 20 Gramm 100 Mill., bis 100 Gramm 140 Mill., eine Poſt⸗ karte im Ortsverkehr 20 Mill., im Fernverkehr 40 Mill,, eine Druckſache bis 25 Gramm 20 Mill., bis 50 Gramm 40 Mill. eine Warenprobe bis 100 Gramm 60 Mill., bis 250 Gramm 100 Mill., eine Poſtanweiſung bis 500 Millionen 40 Mill., anſteigend bis zu 200 Mill. bei Einzahlungen bis zu 50 Milliarden. Neuordnung der Erwerbsloſenfürſorge Am heutigen 1. Nov. tritt die Verordnung über die Aufbringung der Mittel für die Er⸗ werbsloſenfürſorge in Kraft. Von heute an haben alſo alle Arbeit⸗ nehmer, die gegen Krankheit pflichtverſichert ſind, ſowie ihre Arbeit⸗ geber zu den Krankenkaſſenbeiträgen noch beſondere Zuſchläge zu zahlen, die zur wenigſtens teilweiſen Deckung der Koſten der Erwerbsloſenfürſorge dienen. Die Beiträge werden von dem Ver⸗ waltungsausſchuß des Arbeitsnachweiſes für deſſen Bezirk feſtgeſetzt, dürfen aber 20 Prozent des Krankenkaſſenbeitrages nicht überſteigen. Die Krankenkaſſen führen das vereinnahmte Geld an die Gemeinde ab. Die Gemeinde trägt ihrerſeits in Höhe eines Viertels des Bei⸗ tragsaufkommens zu den Koſten des öffentlichen Arbeitsnachweiſes und der Erwerbsloſenfürſorge bei. Ein dann noch ungedeckter Fehl⸗ betrag wird vom Reich und den Ländern getragen. *Verbok der„Arbeilerzeitung“, Die kommuniſtiſche Mannheimer „Arbeiterzeitung“ iſt vom Wehrkreiskommando z5 einſchließlich aller Erſatzblätter bis auf weiteres verboten worden. Das Verbot der„Arb.⸗Ztg.“ iſt erfolgt wegen eines am vorigen Donnerstag erſchienenen Artikels„Die Stunde der Revolution“. Wie wir hören, ſind. um das Weitererſcheinen unmöglich zu machen, Maſchinen⸗ teile in der Druckerei beſchlagnahmt und entfernt worden. * Von der Handelshochſchule Mannheim. Die Vorleſungen und Uebungen des Winter⸗Semeſters werden, wie aus der Veröffentlich⸗ ung der Hochſchule im Anzeigenteil des geſtrigen Mittagsblattes er⸗ ſichtlich war, am morgigen Freitag planmäßig aufgenommen. An⸗ ſtelle des Bankſeminars hält Profeſſor Dr. Altmann wöchentlich am Mittwoch abend in A 1, 2, Saal 7 eine Studierenden und Hörern zugängliche Beſprechung ſchwebender Fragen des eldweſens ab. Die im Sommer⸗Semeſter aufgenommenen Vorleſungen über Binnenſchiffahrt werden im laufenden Winterhalb⸗ jahr fortgeführt und zwar— im Hinblick auf das bewieſene graße Intereſſe— in erweiterter Form. Regierungs⸗ und Baurat Dr. Teubert lieſt über Die techniſchen Belange der Binnenſchiffahrt, Teil II“, und über„Wirtſchaft und Technik der See⸗ und Binnen⸗ häfen“(einſtündig). In beiden Vorleſungen werden Lichtbilder und Beſichtigungen geboten. Alles Weitere iſt auf dem Sekretariat der Handelshochſchule zu erfahren. Theater und Muſik 1 Das Heidelberger Skaditheuter beging am 31. Oktober den Tag ſeines 70fährigen Beſtehens. Es wurde 1853 in An⸗ weſnheit des Prinzregenten Friedrich, des ſpäteren Großherzogs Friedrich, feierlich' mit der„Braut von Meſſing“ eröffnet. Es ent⸗ wickelte ſich bald ſehr erfreulich und erlebte eine beſondere Blütezeit unter Direktor Heinrich, der eine überaus glückliche Hand bei Verpflichtung junger Talente zeigte. Baſſermann, Lützenkirchen, Rickelt, Hoffmeiſter, Krones u. g. fingen dort an. Unter Direktor Meißner trat beſonders die Pflege des Spielplans in den Vor⸗ dergrund. Mit ſeinem vortrefflichen Mitarbeiter Oberſpielleiter Peterſz, konnte der Splelplan von 1918—1921 ruhig neben dem der Mannheimer Bühne beſtehen. 5 18 Melchior Viſcher⸗Araufführung. Das Neue Schauſpielhaus in ein Werk Mel chior Königsberg führte als erſte 1 5— BViſchers auf, der kürzlich von der Verwaltung des Kleiſtpreiſes mit einer ehrenvollen Erwähnung ausgezeichnet wurde. In ſeinem kurzen vieraktigen Schauſpiel„Die Börſe“ ſich der junge Dramateker als ein eifriger Schüler Georg Kaiſers, deſſen knappen prägnanten Darſtellungsſtil er zu ſeinem eigenen macht, ohne frei⸗ lich die Geſtaltungskraft ſeines Meiſters zu beſitzen. Das Motiv, die Ueberwindung des unſeeliſchen, nur rechnenden Menſchen, deſſen Leben vom Bhrſenhorigente begrenzt iſt, durch das Weib als den Typus des vollen, fühlenden Menſchen wird in der ſchematiſierenden Art eines flachen Expreſſionismus behandelt. Dieſer Kampf der Frau gegen und um den Mann, den ſie an der Börſe vernichtet, um ihn für das Leben und damit für ſich zu gewinnen, wirkt weder überzeugend noch ergreifend. Einige Szenen, darunter Auftritte des Maklerchores, beluſtigten faſt die uer. Man ſpürt in dem Werk wohl den Willen nach einer ſymboliſchen großen Geſtaltung der Lebensmächte unſerer Zeit, erreicht iſt— 0 nur die literatenhafte Formung moderner, nervöſer Gefühlsekſtatik. Die ſorgfältige Aufführung unter Brandenburgs Regie konnte ihm nur zu mäßig freundlichem Beifall verhelfen. ej Kunſt und Wiſ enſchaſt ochſchulnachrichten. Die ſtaatswi tliche Kommiſſion eeen und juriſtiſchen e eee Hei⸗ hat dem Staatsminiſter und früheren Reichsſchatz⸗ Adolf v. Scholz„als dem letzten Zeugen einer der delber 5 ſekretär Dr. großen Vergangenheit, dem ſtets treuen und freimütigen Helfer des Reichsbegründers, dem Muſter altpreußiſchen Beamtentums, dem erfolgreichen Leiter der Finanzen Preußens und des Reichs, der auch in einer Zeit der Blüte unabläſſig auf ihren weiteren Ausbau bedacht war“, Titel und Würde eines Ehrendoktors der Staatswiſſenſchaften(Dr. rer pol. h. e) vorliehen. Staesminiſter v. Scholz, der ſeit längerer Zeit ſeinen Wohnſitz in burtstag. Scholz iſt der Vater des Dichters Wilhelm v. Scholz.— Die Heidelberger Volkshochſchule bann aus Mangel an finanziellen Mitteln das Winterſemeſter nicht eröffnen. Die heidelberger Akademie der Wiſſenſchaften, Stiftung Heintich Lanz, läßt ſoeben ihr Jahresheft 1922/28 erſcheinen zum Ueberblick über ihre Tätigkeit im pergangenen Geſchäftsſahr. An Arbeitswillen und kräften hat es der Akademie nicht gemangelt. wohl aber an den nötigen Mitteln. So mußte der Druck etlicher größerer Werke zurückgeſtellt werden, ja zeitweiſe konnten die Sitzungen einer ſe gar nicht ſtattfinden wegen der Ausſichts⸗ loſigkeit, ihre eingereichten Arbeiten zu drucken. Andererſeits fehlte es auch nicht an Unterſtützung, die reiche Geſellſchaften und wohl⸗ wollende Freunde der Wiſſenſchaften im In⸗ und Ausland der Akademie zuteil 2— 25 7 ſchen, mathematiſchen und naturwiſſen lichen Arbeiten Studien und Publikgtionen von Papyrusſchätzen, an denen namentlich Hei⸗ delberg veich iſt. Die wichtigſten dieſer Texte werden in einer Folge von„Veröffentlichungen aus den badiſchen Papyrusſammlungen erſcheinen, deren Anfang mit zwei Heften ſchon vorliegt, ein drittes ſoll folgen, ſobald die erforderlichen Mittel zum Druck auf⸗ gebracht ſind. Durch den Tod verlor die Akademie eine Anzahl bedeutender Mitglieder, unter denen der Orientaliſt Karl Bezold und der Theolog, Philoſoph und Soziolog E. Tröltſch Weltruf erlangt haben. Als ordentliche Mitglieder wurden gewählt H. Lieb⸗ mann, E. Kallius und Fr. ke, als außerordentliche: Alfr. Weber, M. Dibelius, Lothar He er und A. Löwe. Die Feſtrede für das neue Geſchäftsſahr hielt der Karlsruber Botaniker Prof. L. Joſt über„Mannigfaltigkeit und Anpaſſung im +. Die deulſchen Ausgrabungen in milet. Das große Werk, das Geh.⸗Rat Theodor Wiegand, der Berliner Muſeumsdirektor, über die Ergebniſſe der von ihm geleiteten Ausgrabungen und Unter⸗ ſuchungen in Milet herausgibt, wird demnächſt eine Fortſetzung erhalten. Profeſſor Hubert Knackfuß ſchildert in einem ſtattlichen Hefte den füdlichen Markt und die benachbarten Bauanlagen der alten kleinaſiatiſchen Hauptſtadt. Ein zweiſtöckiges marmornes Prachttor mit luftiger Tabernakelarchitektur aus der Zeit um 400 nach Chr. führt auf einen der gewaltigſten Marktplätze der ant'zen und modernen Welt, von zweiſtöckigen doriſchen Hallen und von Verkäufsräumen, zum Teil in dreifacher Reihe, bis zur Länge von 200 Meter umgeben wird. Dieſer Markt ſtammt aus helle⸗ niſtiſcher Zeit; beſonders beachtenswert iſt das Ehrendenkmal der Königin Laodike, das durch die Feinheit ſeiner Bauglieder ein wich⸗ tiger Beitrag für die Entwicklung des korinthiſchen Stils iſt. Von ebenſo großartigen Dimenſionen wie der Südmarkt iſt das zwei⸗ ſchiffige marmorne Arſenal an der Weſtſeite in der Nähe des Serapistempels, der in helleniſtiſchen und römiſchen Handels⸗ ſtädten der typiſche Nachbar des Marktes iſt. nungsſatz zugrunde gelegt, der am Tage der Zahlung für Neichs⸗ Aufbau eines neuen auf ſchmalerer Grundlage aufzubauenden⸗ i Fahrplanes anſchließen, der eine weitere Einſchränkung bringen ſoll. pfennige, bis 150 000 Mk. 60 Goldpfennige, bis 200 000 Mk. 80 Gold⸗ d. mit den Verkehrskreiſen in Verbindung treten: Der neue Fahrplan Seeheim bei Konſtanz hat, feiert am 1. Nopember ſeinen 90. Ge⸗ kannter Mannheimer Bürger, iſt nach mehrjähriger Krankheit nun⸗ mehr auch Leben geſchieden. Von Beruf Kaufmann, betrieb er in ſeinem Hauſe K 3, 30 ein Lack⸗ und Farbengeſchäft, das er in den letzten Jahren infolge dauernder Krankheit nicht in der wün⸗ ſchenswerten Weiſe den veränderten Verhältniſſen entſprechend entwickeln konnte und dadurch von der Not der Zeiten ſehr in Mitleidenſchaft gezogen wurde. Herr Kirſch beſaß einen lebens⸗ frohen. allzeit zu Humor geneigten Charakter, ſo daß es nicht, wun⸗ dernehmen kann, daß er als Mitbegründer des Feuerio“ dem Elferrat 25 Jahre lang angehörte, und in dieſer Eigenſchaft ebenſo⸗ lange das Schriftführeramt der Karnevalgeſellſchaft verſah. Wir zweifeln nicht, daß eine zahlreiche Trauergemeinde dem Verſtor⸗ benen bei ſeiner morgen Freitag nachmittag ſtattfindenden Beer⸗ digung die letzte Ehre erweiſen wird. Die Kiettenſchleppſchiffſahrt auf dem Neckar, die bald nach dem Beginn der Ruhrbeſetzung eingeſtellt wurde, iſt geſtern wieder auf⸗ genommen worden. *Oelbrand. Geſtern vormittag wurde die Berufsfeuerwehr nach Schanzenſtraße 8 gerufen. Infolge Ueberhitzen eines Keſſels mit das zur Ausſcheidung von Waſſer erwärmt wurde, geriet in dem Betrieb der Firma Wilhelm Schmidt u. Co., G. m. b.., das Oel in Brand. Ein Teil des Inhalts des Keſſels wurde vernichtet, außerdem ein Fenſter beſchädigt. Die Verufsfeuer⸗ wehr konnte ſchon nach viertelſtündiger Tätigkeit wieder abrücken. Der Schaden beträgt mehrere Milliarden. Tödlicher Abſturz eines Mannheimers am Arncher Waſſerfall. Drei Herren aus Stuttgart unternahmen einen Ausflug auf den Rut⸗ ſchenfelſen bei Urach, wobei nach der Meldung eines Stuttgarter Blattes dem 15jährigen Sohn des Direktors Dr. Müller au⸗ Mannheim, einem gebürtigen Münſinger das Unglück widerfuhr, am Waſſerfalltödlich abzuſtür zen. Die Mutter mit Geſchwiſtern befindet ſich zurzeit in Münſingen. „40jähriges Arhefksjubiläum. Herr Heinrich Schmidt F5, kann heute Ain etne 40jährige ununterbrochene Tätigkeit als Schloſſer deim ſtädtiſchen Gaswerk zurückblicken. Herr Schmidt, der im 63. Lebensjahr ſteht, begeht dieſes ſeltene Jubiläum in geiſtiger und kör⸗ zerlicher Friſche und ſtellt gleichzeitig ſeit nunmehr 25 Jahren beim Mannheimer Künſtlertheater als Kontrolleur ſeinen Mann. Wir wünſchen dem Jubilar, der ein Muſterbeiſpiel an Arbeitſamkeit und Korrektheit iſt, weitere Jahre voll Geſundheit und Friſche. verwaltung Mannheim begeht heute Kreisſekretär Richard Veranſtaltungen in Mannheim. „Die Reformationsfeier der Ev. Geſamigemeinde Mannheim wird am nächſten Sonntag in der Chriſtuskirche ſtattfinden. Der Jugendverein der Lutherkirche hat ſchon am ver⸗ gangenen Sonntag das Gedächtnis Luthers feſtlich begangen. Hans Sachſens wank„Der Bauer im Fegfeuer“ ſollte der Gemeinde einen Einblick in die Kulturzuſtände der Reformationszeit geben. Mit ſcharfem Spott geißelt hier der Zeitgenoſſe Luthers die Roheit und Dummheit, ſowie den Aberglauben ſeiner Zeit. Die Darſteller ſpielten ihre Rollen recht gut. Auf dieſem Hintergrunde hob ſich hell die gottbeherrſchte Perſönlichkeit Luthers ab, wie ſie Armin Stein in ſeinem Spiel„Luther im Odenwald“ zeichnet. Die Verſammlung lauſchte atemlos ſtill den Spielern, die mit tiefem Ernſt und ver⸗ ſtändnisvoll dem Geiſt der Handlung Form gaben. Beſonderen Dank verdienten ſich die Mitglieder des freien Muſikvereins„Lyra“, die durch ihr flottes Spiel viel dazu beitrugen, die Veranſtaltung er⸗ hebend und genußreich zu machen. Wir wünſchen den Spielern noch einige Verfeinerung an dynamiſcher und rhythmiſcher Differen⸗ ierung, die der Dirigent durch etwas ſtraffere Bindung an ſeine e unſchwer erreichen wird. Mit dem wuchtigen reforma⸗ toriſchen Schlachtgeſang ſchloß die wertvolle Feier. R. Muſikverein e.., Mozark: Requiem. Heute, Donnerstag, Allerheiligen, veranſtaltet der Muſikverein, e.., ſein erſtes dies⸗ winterliches Konzert mit einer Aufführung des Requiem von Mozart. Auf die Beſonderheiten und Schönheiten dieſes Werkes, das in der Kirchenmuſik unerreicht daſteht, wieſen wir ſchon an anderer Stelle hin, und wir glauben, daß unter der Leitung des Generalmuſikdirektors Richard Lert und unter der Mitwirkung des geſamten Nationaltheaterorcheſters eine würdige Aufführung dieſe⸗ herrlichen Werkes verbürgt iſt. Als Soliſten wurden Henni Wolff, Sopran, Bonn, Jane Freund⸗Nauen, Alt, Fritz Bartling, Tenor und Wilhelm Fenten, Baß, verpflichtet. Otto Bernſtein(Dresden) wurde für drei Vorträge nach Mannheim verpflichtet. Am erſten Abend, den 2. November, wird der ausgezeichnete Künſtler Dichtungen von Heinrich von Kleiſt ſprechen. Am Samstag abend ſpricht er, ebenfalls im Harmonieſaal, Werke von Tieck, Brentano und Eichendorff. Nus dem Lande wW. Ladenburg, 31. Okt. Auch in unſerer Stadtgemeinde kon⸗ ſtituierte ſich durch die Wohnungsnot eine Siedlergeſell⸗ ſchaft der Mietervereinigung Ladenburg. Die einzelnen Sedler zahlen allwöchentlich entſprechende Beiträge ein, mit denen ſofort Material gekauft wird. Sobald die Gemeinde baureifes Gelände Verfügung ſtellt, ſoll mit dem Bauen begonnen werden, was Heiden ſa dann, da alle Handwerker vertreten, raſch von ſtatten gehen rfte. Es iſt dies eine praktiſche Art der Wohnungsnotbekämpfung, die polle Unterſtützung verdient! cSchwetzingen, 31. Okt. Der lange Jahre in hieſiger Stadt ine ommerzienrat Auguſt Neuhaus in Baden⸗Baden hat ſeine verſchledenen Stiftungen in Schwetzingen um eine weitere in Höhe von 2 Billionen Mark erweitert mit der Beſtim⸗ mung, daß mit dieſem Gelde den Kindern in den beiden hieſigen Kleinkinderſchulen Weihnachtsgeſchenke, in erſter Linie Wollſachen, beſchafft werden. (netſch bei Schwetzingen, 31. Okt. Die Gendarmerie ermittelte 9 Männer von hier, die in der letzten Woche von einem Acker etwa 30 Zentner Kartoffeln geſtohlen hatten. * Gaggenau, 31. Okt. Die Benzwerke hier, in denen in den letzten Tagen von der Arbeiterſchaft paſſive Reſiſten z geübt und zum Teil geſtreikt wurde, hahen nun einen kleineren Teil ihrer Arbeiter wieder eingeſtellt und den anderen Arbeitern Entlaſ⸗ ſungsſcheine wegen verweigerter Arbeit zugeſandt. In den Eiſenwerken haben laut„Raſtatter Zeitung“ die Arbeiter die Arbeit wieder aufgenommen. Sämtliche Betriebsräte ſind zurückgetreten. FJreiburg, 30. Okt. Eine hier wohnhafte Frau namens Auguſte Huber ſprang aus einem in voller Fahrt befindlichen Wagen ab und erlitt ſo ſchwere Kopfverletzungen, daß ſie ſt arr b. Nachbargebiete Ludwigshafen, 1. Nov. Ein mit der Auszahlung von Lohn⸗ geldern für die Notſtandsarbeiter betrauter ehemaliger Förberei⸗ techniker unterſchlug zum Nachteil der hieſigen Stadtverwal⸗ tung 700 Milliarden, von denen ihm noch 274 Milliarden abgenommen werden konnten. Er wurde in Haft genommen. sw. Eberſtadt bei Darmſtadt, 31. Okt. Die Tochter eines hie⸗ ſigen Metzgermeiſters hatte ſich eine geringfügige Splitterver⸗ letzung am Finger zugezogen und nicht beachtet. Es entſtand Blutvergiftung und troß Zuziehung des Arztes verſchlim⸗ merte ſich die Verletzung derart, daß das Mädchen an den Folgen geſtorben iſt. — —— o /inde ich Ruhe vor der Politik und dem ffage. Valutatrubel? E205 EN dem schönsten Südalpenkurort it seinen mũssigen und gleichhleibenden Hensionspreisen. Kurvorstehung. Todesfall. Herr Chriſtian Kirſch, ein in weiten Kreiſen be⸗ * Das 25jährige Dienſtjubiläum als Geſchäfts führer der Areis⸗ K be⸗ un⸗ ieb in ün⸗ end ehr ns⸗ un⸗ em ſo⸗ Vir or⸗ er⸗ em uf⸗ ach nit mt els er⸗ ll. 11⸗ us im rn 5, er r⸗ ir 1d 1. K »Die Schädigung, ungewiß. trägt 52 500 Goldmark, je amerikanischer gerechnet, e Donnerskag, den 1. November 1923 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 503 2 ̃—ͤ Goldanleihe zur Steuerzahlung Amtlich wird mitgeteilt: Der Reichsminister der Finanzen hat die Finanzbehörden angewiesen, Stücke der werk⸗ beständigen Anleihe des Deutschen Reiches(Gold- anleihe) und die ausgegebenen Zwischenscheine an Zahlungs- statt bei Steuerzahlungen allgemein anzunehmen. Die Annahme erfolgt zu dem vom Reichsminister der Finan- zen festgestellten Wert. Bis auf weiteres gilt als Annahme- wert der Nennwert. Die mit Zinsscheinen ausgestatteten Stücke der Goldanleihe(also Stücke im Einzelwert von 42 Goldmark gleich 10 Dollar und mehr), denen der laufende und die spater fällig werdenden Zinsscheine nicht beigefügt sind, sowie beschädigte oder mit Vermerken verschene und infoigedessen nicht umlaufsfähige Stücke sind von der An- nahme ausgeschlossen. Eine Zinsvergütung erfolgt in keinem Falle. Bei Annahme der Stücke wird ihr Goldwert in Papiermark umgerechnet. Der Umrechnung wWird der Goldumrechnungssatz zu Grunde gelegt, der am Tage der Zahlung für Reichssteuern gilt. Dieser Gold- umrechnungssatz kann aus der Tagespresse entnommen oder aus den Aushängen auf den Postanstalten(bis zu den Post- agenturen einschl.) ersehen werden; die Finanzbehörden er- über die Höhe des Goldumrechnungssatzes jederzeit Kuskunft. Die Vorbereitung der Goldmarknotierung an der Börse Die Frage einer sogenannten Goldnotie- rung oder einer anderen wertbeständigen Notie- rung für die an der Wertpapierbörse festgestellten Kurse wurde erstmalig im Berliner Börsen Vorstand auf- grund der neulich erwähnten Eingabe gestreift. In die cach- liche Erörterung trat man jedoch nicht ein, verlegte sie viel- mehr in einen ziemlich großlen Ausschuß, der das Kooptalions- recht haben soll, und der namentlich auch mit bankmänni⸗- schen Autoritaten, mit der Reichsbank, mit dem Kassen- verein und ähnlichen sachkundigen Stellen das Thema be⸗ handeln soll. Die Ansicht über wog augenscheinlich, daß zu einem schnellen Vorgehen auf diesem Gebiet noch keine Möglichkeit gegeben sel, namentlich solange die Rentenmark noch nicht in genügender Zahl im Verkehr ist. Aber die Kommission haf den Auftrag, alle Möglichkeiten zu erwägen und alles vorzubereiten, um gegebenenfalls ohne Verzöge- rung den Uebergang von der Papiermarknotig zu elner andern Notierung zu vollziehen. Zu beachten bleibt, daf die Papiermark einstweilen noch ausschließlich das gesetzliche Zahlungsmittel bleibt, ferner aber, daß die meisten Kurse an den deutscher Försen in Prozenten notieren und demnach ebensogut in Prœzenten der Papiermark wie in Prozenten einer Wertbeständigen Valuta erfolgen könnten. Im wesent- lichen wird es sich also wohl um die Frage handeln, in welchem Gelde nachher die Abwicklung zu erfolgen hat. Der Berliner Börsenvorstand wird vom. Novemder ab; also erstmals am kommenden Freitag, die Kurse amt- lichen Kurszettel in Milliarden notieren,., h. für Aktien und ausländische Renten. Eür die deutschen An- leihen verbleibt es bei dem bisherigen Verfahren. Der Kurs- zottel Wird also vom Freitag ab 9 Nullen streichen gtatt 6 Nullen. Zugleich erértert man den ULebelstand, der darin besteht, daß eine Unzahl von Obligationenüber- haupt nicht mehr notiert werden, daß also Stadtanleihen, Industrieobligationen und auch Staatsrenten nur noch zum allerkleinsten Teil ohne den Strich erscheinen. die namentlich für kleine des Verkaufs be- dürftige Besitzer entstanden ist durch, diese Folge einer nypertrophischen Entwicklung, soll in Zukunft dadurch ver- mindert werden, daß mar mit aller Kraft bemüht bleibt, an der Maklerschranke mehr Notizen als bisher für Obligationen kzustande zu bringen. „Eisengießerei und Maschinenfabrik J. Koth..-., Zud- wigshalen àa. Rh. Die Ludwigshafener Zweigniederlassung der J. Roth-.-G. Eisengießereien und Maschinenfabriken, Berlin ist mit Wirkung ab 1. Oktober 1923 in eine selbst- stäandige Aktiengesellschaft umgewandelt worden. lagen in Ludwigshafen und Oggersheim wurden von der neuen Akliengesellschaft unter der Bezeichnung Eisengiehe- rei und Maschinenfabrik J. Roth,.-G. mit allen Akliven und Passiven übernommen. Sitz der Gesellschaft ist Lud- wigshafen a. Rh. Das Aktienkapital beträgt 1000 Mill. A4, davon fünf Mill. Vorzugsaktien. Sämtliche Aktien wurden von der J. Roth-.-., Berlin übernommen und verbleiben restlos im Besitze derselben. Der Aufsichtsrat der neuen Eirma besteht aus: Direktor Alfred Staub, Berlin, Vor- sitzender, Direktor Julius Rabinowitz, Berlin, Rechtsanwalt Dr. J. Rosenfeld, Mannheim, Bankdirektor Robert Rappes, Mannheim, Rechtsanwalt Notar Hermann Catleen, Berlin. Zum FVorstand wurde bestellt: Direktor Carl Feuchtmann, Ludwigshafen a. Rh., der allein zelchnungsberechtigt ist. *„ Reinhard Müller.-., Gutach. Die Gesellschaft (mechan. Baumwollweberei) klagt im Bericht für 1922½28, daß die Ruhrbesetzung das Absatzgebiet beschränkt habe. Sie schließt mit 904 Mifl. K werlust bei dem erst kürzlich auf 4,1. Millionen erhöhten Aktienkapital und 4,4 Millionen eserven(i. V. 1,37 Mill. Reingewinn). Die Aussichten seien ährmittelfabrik Neuenstadt(Kocher).-G. in Neuen stadt. Die o..-V. genehmigte, den Abschluß über das zweite Geschäftsjahr, das einen Reingewinn von 303 076 000 000 (1. V. 2670 000)% ergab. Von der beabsichtigten Aus- schüttung von 10(i. V. 20 Prozent) Dividende 1 mit Rücksicht auf die allgemeine Lage abgeschen. Die Bilanz verzeichnet 66 202(2) Millionen„ Vorräte, 302000(18) Millionen Schulden, denen 190 000(8) Mill. 4 Gläubiger und 107 000(3) Mill. 4 Akzepte gegenüberstanden. ur Durchführung von Neubauten und Einrichtungen wurde eine Kapitalerhöhung von 24 auf 30 Millionen béschlossen. on den neuen ab I1. Oktober 1923 dividendenberechtigten Aktien werden 3 Millionen 4 freihändig von einem Ron- sortium im Interesse der Gesellschaft verwertet, weitere 3 Millionen werden den alten Aktionären im Verhältnis von 8: 1 zu 8 Goldmark zum Bezuge angeboten. „ Thüringische Getreide.-G. in Weimar. Unter dieser ist unter Beteiligung von Mannheimer Geschäfts- reisen, eine neue Aktiengesellschaft ins Handels- register Handel. der wor den. des Unternehmens der Handel, der Vertrieb und die Herstellung aller mit und Landwirtschaft zusammenhängenden rodukte und Gebrauchsgegenstände. Das Grundkapikal be- 20 Goldmark zu 1 Dollar nogd- und ist eingeteilt in von 210 gleich 50 Dollar. ie Thüringische Staatsbank in amensaktien im Nennbetra ie Gründer, unter ihnen Weimar, haben alle Aktien zum Nennwert übernommen. Zu 155 rstandsmitgliedern sind bestellt: Staatsbank. direktor Emil Grempel-Weimar, Kaufmann Fritz Wohl. g55 muth Hamburg. Dem Kuksichtsrat gehören an: Taatsbankpräsident Walter Loeb, Weimar, Alfred Maerker, Eisenach, Kommerzienrat Eduard Laux. Weimar, Ministerial- 5 Otto Roloff, Weimar, Stadtdirektor Oberbürgermeister r. Herrfurth, Gera Geschäaftsführer Franz Dinter, Gera, aufmann Ferdinand Wohlgemuth, Mannheim, Kauf⸗ mann Max Fisch, Frankfurt à.., Kaufmann Felix Froh- Die An- mann, Mannheim, Kaufmann Hermann onmnnen Reinheim, Hessen, Kreisdirektor Dr. Röhrig, Nieter Mühlenbesitzer Moritz Luft, Camburg, Oberbürgermeister Dr. Müller, Weimar. * Uta. In der-V. der Universum Film-.G.(Ufa) wurde die Kapitalerhöhung um 100 Mill. Stammaktien auf insgesamt 300 Mill. genehmigt. Von den neuen im laufen- den Jahre voll dividendenberechtigten Aktien dienen 20 Nill. zu der bekannten eeee der Dividende, in- dem sie:10 zu 700 Prozent den Aktionären angeboten werden. Der Rest bleibt zur Verfügung der Verwaltung, Wobei zu bemerken ist, daß dieser das Recht gegeben wurde, ihre Gewinnanteile zu gleichem Prozentsatz Wie die Aktio- näre ebenfalls in Aktien zu beziehen. Das Stimmrecht der 20 Mill. 4 Akltien Reihe B wird von 8 auf 12 Stimmen erhöht. Wie der Aufsichtsratsvorsitzende ausführte, sei der Ge- schäftsgang im neuen Jahr ganz gut und auch die neue Produktion lasse sich recht gut an. Die Kulturabtei- lung entwickle sich recht erfreulich und sei jedenfalls in glattes Verdienen gekommen. Man sei jetzt über die Kinder- Krankheiten wohl völlig hinaus und komme wit den Ufa- Filmen in alle Länder, sogar nach Räterußland. Die deut- schen Theater der Ufa hätfen am letzten Sonntag 70 Bill. 4 Lustbarkeitssteuer bezahlt. An die.-., die als erste in dem neuen großen Sitzungssaal der Deutschen Bank statt⸗ kfand, schloß sich eine Vorführung von Aufnahmen, die in der Hauptsache die Betriebsstätten des Unternehmens den Aktionären zeigten. * Ritzau-Konzern. Die folgenden, zum Ritzau-Konzern gehörenden Gesellschaften: Motor-Unionm ers.-.-., Monachia Mit- und Rückvers-.-., Elberfeld- Münchener Vers.--., Rekord Feuervers.-.-G. und Europäische Paketvers.-.-G. hielten in Mün- chen ihre.-V. ab. Das Kapital der drei ersten Gesellschaf- ten Kurde um je 500 auf 1000 Mill., dasjenige der beiden letzten um 800 auf 1000 Mill. Kerhöht. Von den neuen Aktien sind bei jeder der fünf Gesellschaften je 100 Prozent 10 stimmige Vorzugsaktien. Das Bezugsrecht der Aktionäre ist bei allen Gesellschaften ausgeschlossen. Die gesamten Aktien, die auf je 100 000 lautfen und mit 25 Prozent ein- bezahlt sind, werden von der Firma Ritzau-Konzern.-G. in Baden- Baden übernommen zu 1 Milliarde pro Stück. Die Ausgabe der Aktien erfolgt auf Dollarbasis. Der hier- durch geschaflene Werlbeständige Fonds wird zur Umstel- lung des Kapitals auf Goldmark verwendet. Die im Juni d. J. gegründete Ritzau-Konzern Allgemeene Ass u- antie Maatschappij in Amsterdam(Kapjital 10 Mill. holl. Gulden) hat am 1. Juli die Bearbeitung des Rückveérsicherungsgeschäftes des ganzen Konzerns Uber⸗ nommen. * Regeno. Die im Reichsverband der deutschen landwirt- schaftlichen Genossenschaften zusammengeschlossenen land- wirtschaftlichen Organisationen haben nünmehr eine eigene Versicherungsgesellschaft gebildet, welche sich mit Feuerversicherung, Haftpflichtversicherung, Transport, versicherungen aller Art sowie mit Einbruchsdiebstahlver- sicherung befant. Die Angliederung Neiterer Versicherungs- zweige ist in Aussicht genommen. Die Gründung beabsich- tigt zunächst einmal, den Organisationen selbst eine wert- beständige, ausreichende und verhaltnismäßig billige Ver- sicherung ihrer Sachwerte und ein entsprechendes Mitbestim- mungsrecht zu bieten. Weiter Soll für die örtlichen Ge⸗ nossenschaften ebensowohl für die einzelnen der 8 ihrer Betriebe entsprechender Versicherungs- schutz bei entigegenkommenden Bedingungen geschaffen wer den. Ein weiterer Beweggrund ist der Janggehegte Wunsch der Landwirtschaft, die aus ihren V. ersicherungs- rämien zusammenfließenden Gelder auch wieder im Biensk der Landwirtschaft verwendet zu sehen. Neue italienische Kunstseidenfabrik. Mit Sitz in Mai- land bildete sich eine Aktiengesellschaft„Sdeta Krti- ficale Ceriand S.., die mit zunächst 7½ Millioren Lire Kapital die Fabrikation von Kunstseide im eigenen Großbetrieb aufnehmen wird. *Der Plan eines Kartellgerichts. Die Ausführungen des Reichskanzlers über die Preisbildung der Kartelle und Syndikate hatten ihren ersten geselzgeberischen Niederschlag gekunden in einer im Reichswirtschaftsministerium us- gearbeiteten Vorlage, die alsbald Gegenstand der Bera- fung im Reichskabinett war. Aufgrund der dabei hervor- getretenen Meinungsverschiedenheiten ist ein zweiter Ent- Wurk fertiggestelſt worden, der soeben den beteiligten Reichsministerien zur Aeußerung zugegangen ist. Es Wird darin, wie die Berl. Pol. Nachr. melden, die Errichtung eines Kartellgerichts vorgeschen, das, mit weitgehender Ermächtigung ausgestattet, gegen Verstöße und Uebergriffe, insbesondére auf dem Gebiete der Lieferbedingungen, ein- schreiten und gegebenenfalls aufgrund der getroffenen Ab- machungen getätigte Geschäfte für nichtig erklären kann. Ein Verbot der Kartellierung, das gegen das durch die Reichsverfassung gewakrleistete Koalitionsrecht verstoßen würde, kommt nicht in Frage. Börsenberichte Mannheimer Hffektenbörse 25 * Mannheim, 31. Oktbr. Feste stimmung war heute auf der ganzen Linie vorherrschend, insbesondere wurden Bank- und chemische Industrie-Aktien zu wWesentlich höheren Kursen aus dem Markte genommen. So(in Milliarden Prozent) Pfälz. Hypotheken-Bank zu 80, Khein. Creditbank zu den Kursen von 100—125—115, Rhein, Hyno- thekenbank zu 75, rat,, und Südd. Disconto zu 300; Badische Bank zu 400 gefragt. Anilin gingen zu den Kursen von 840 und 875 um, ebenso Rhenania zu 600 und Westeregeln zu 1000. Ferner Seilindustrie zu 85, Benz zu 370 und 378(nach- börslich 380.), Dingler zu 400, Dampfkesselfabrik Rodberg zu 65, rat., Fahr zu 170, Waggonfabrik Fuehs zu den Kursen von 120 und 150, Knorr zu 150, Braun Kons 2zu 55, ral., und zu 65, Mannh,. Gummi zu 60. Meschinenfabrik Badenia zu 70, rat., Neckarsulmer zu den Kursen von 170 und 225, Pfalz. Mühlenwerke zu 100, Cementwerke Heidelberg zu 300, Rhein-Elektra zu den Kursen von 110 und 130, Freiburger Ziegelwerke zu 40, Wayss u. Freytag zu 150 und zu 140, Zellstofffabrik Waldhof 375, Zuckerfabrik FErankenthal zu 250 und Zuckerfabrik Waghausel zu 175. Versicherungs- Aktien sämtlich höher gesucht, ebenso von Brauereien Sinner zu 75. Deulsenmarkt New Lork. 31. Oktör(WS) devisen 20.. 39., 31.. 2. Frankrelobd.87 37 Sohwelr 17.81 17.81 Spanlen 13.38 13.5 Belolen.04 5 0ʃ nglang 448.48 ſtollen.50.50 *New Vork, 31. Okt. Kurs der Reichsmark bei Zörsen- schluß 0000 000 07 Cents Geld, 0,000 000 08 Cents Brief. Dies entspricht einem Kurs von 142 857 Mill. bzw. 125 000 Mill. 4 kür den Dollar(100 000 Mill. 90 909 Mill.). Die Heidelberger Privatbank.-G. in Heidel- berg teilt uns mit, daß sie durch Erlaß des Ministeriums des Innern mit Zustimmung des Reichskommissars für Devisenerfassung auch weiterhin als Devisenbank zugelassen Worden ist. Mitglieder einn ————ñkñ n? Andelsblaſt des Anzeiger Waren und Rärkte „Karlsruher Börse vom 31. Oktober. Getreide und Mehl: Die Geschäftslage ist unsicher, die Ware knapp, wWeil die Verkäufer bei der ünsicheren Lage Zurückhaltung iben und auch wie stets die Mittel zu Unternehmungen fehlen. Weizen 125—450, Roggen 350—380, Hafer und Gerste 300—310, Weizenmehl 500—580, Roggenmehl 180—500 und Weizen- kleie 120—150 Milliarden, alles in Papiermark, auf wert⸗ beständiger Basis, Frachtparität Wwaggonfrei Karlsruhe. Wein und Spirituosen: Die wWirtschaftlichen Ver- hältnisse veranlaßten stärkste Zurückhaltung seitens der Produzenten und Besitzer. Dies zeigt sich besonders in Spirituosen, so daß Preise überhaupt nicht genannt werden können. In Weinen hörte man folgende Forderung: kür alte Weilßweine per Liter 70 Goldpfennig und für alte Rotweine 85 Goldpkennig, alles ohne Steuer. Kofene Die Goldmarkpreise haben sich gegenüber der letzten Börse mit Ausnahme des Preises für Schmalz nicht verändert. Für sSchmalz wurde 1,84 Goldmark gelordert. * Metalle. Am Berliner NMetallmarkt haben gestern keine Notierungen stattgefunden wegen der unklaren Lage des Metallmarktes und des Devisenmarktes. Aus Hlamburg werden folgende Metallpreise vom 31. Oktober gemeldei: Silber 46 000. Br., 40 000 Mill. K G. per gr.; Zink prpt 36 000 Br. 32 000 Mill. 4 G. per kg; Blei 30 Br. 25—% G. per kg; Zinn 190 Milliarden Br. 160 Milhliarden G. per kg. Prager Flachsbörse. Am 23. Oktober wurde laut Kon- fektionär die vom Zenfralverband der Flachsvereinigungen errichtete Prager Flachshörse im Beisein von Vertretern der Ministerien und des Landeskulturrates eröffnet. Das An- gebot bestand durchweg aus gutler Ware. Als Preise Wurden notiert(in Tschechokronen per 100 kg): Röstflachs in Stengeln 160—180, gebrochener Flachs 800—900, Sorte La 1200. Umsätze wurden jedoch nicht getätigt, da die tschecho- slowakischen Flachsspinner die Berse bisher noch boykot⸗ lieren. Die Börse wird allwöchentlich statttfinden. London, àf. Oktdr.()/3) Metallmarkt ½% Lat. 1 4, engl.„. 1915 Kg.) 30. 3¹ bestseleot. 62.75 62.75 Jle 28.— 28.— Kupter Kass 59 85 59.75 Nleke 13.— 85. Zine 32.65 32.85 0. 3 Menat(.43 60.25 Zinn dassa 293.45 20.43 Aueoksber.25 825 d0. Elektrol 83.23 63.— d0 3 Mon::—.——.— geguſus 284 88/1 Amerikanisther Funkdienst New Lorlt, 3. Oktbr. cWe]) Funkctenst.(Nachdruck verboton). 30. 31. Zuf. zus 81000 11000 stand wi 14.— 14.— Kalte looo 11.45.45 Clektrayt 2590 12.80 Ored, 8a!.25.75 Dezemb..90 8 70 Zinn loko 4162 42 Zuoker Oenir!.93.87 Mürz.21.01[ Ble).72 kerpenun 99— 88.— Mal.27 7158 Zlak.4 Savannab 91.65 90 75 Zult.63.41 Elsen 22.23 2 1. Or! Baum 30 50 30.50 Soptthr..50.28 wWelgdlooh.5 Welren rot 22.50 125.— Baumw. aog 31.8 31.50 Sohmalz w. 14.10 Hart locꝰ 24.— 125.80 Septemd——.— Tag 5⁰ Rals okg 1.0 ſc6.— Oktobor 30 79 30.50 Bamssat) 12— gohl nle ir. Pt.28 58.28 November 30 79 30 50 Ddezembor.22„öohst Pr..75.75 Dezember 30.31 20 05 Petrol. oases 39 Zetrotr. Engi 20 2/0 Januar—.——.— tanks 7— Kontinent 12.— 12.— Chleago. 31 Oktbr.(8] funkülenst(Mashgrusk verhoton) Wolron Dez. 108.— 107.88 ftoggen Nal 72 65 730 Sohweins 5— 110.75 112f0 Soßmalz Okt. 12.85 12 70 leloht nledr..50.85 nals de: 72.— 7215 boer, 1172 11.70 nöchst. 780 775 „ Mal 70.50 71.75 Pork—.—=Schw. niedr.—.15 Hater VDex..15 41.65 Rippen Okt..70 9 50 nö ohst..60 780 „ Ha 43.85 44 4 apeck nieur..50.05 Tut. Ohloago 39000 27902 Rohgen Der, 63.75 69.50 nöghst..75.75 Westen 162000 132005 Schikfahrt Dampferbewegungen des Norddeutschen Lloyd, Bremen Bremen-New. Vork: D. ‚George Washington am 25. 10. ab Cherbourg; B. President Robsevelt' am 23. 10. ab New Vork; D.„Vorck' am 27. 10. ab Bremerhaven; D. Derfflinger am 25. 10. Bishop Rock passiert.— Bremen-Baltimore: D. „Hameln' am 26. 10. an Bremen; D. ‚Westfalen am 27. 10. Bork. Feuersch. pass.— Bremen-Brasilien; D. Erfurt' am 24. 10, ab Buenos Aires;., Horncap' am 25. 10. ab Pernam- buco.— Bremen-La Plata: D. Sierra Nevada' am 25. 10. ab Lissabon.— Bremen-Ostasien: D. Schlesien'(ausgehend) am 26. 10. ab Rotterdam; D. Pfalz'(ausgehend) am 24. 10. ab Shanghai; D, ‚Weser(heimkehrend) am 24. 10. ah Hongkong; D. Ludwigshafen'(heimkchrend) am 26. 10. Perim passierl. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Rovember Rbein⸗Fegel 28. 27 2edar-Bedel 25 27. 20.JSJ. 7. Schuſtermtel).50.20 2 00.92..85.78 Mannbeim.225 43.90.8ʃ.32.03 Nehl..65.50 Heiſhronn Maxau,.82.75.48.22.02 68 Mannbein.045.42.98.17 441%½4 Kanub. 2 7 Külrn 5 62 54 Mannheimer wetterbericht v. 1. Rov. morgens 7 Uhr 30050 Thermometet:.0 0. Niedrigſte Temperatur nachts: 7. öchſte Temperatur geſtern 9,0 C Niederſchlag:.3 Liter aul den am Windſtill, Nebel. 5 ——— Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Mannbeimer General⸗Anzeiger. G m. b. H. Mannbeim. 8 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur: Kur: Fiſcher. Berantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Baee für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes: für Kommunalpolitit und okales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande Nachbargebiete, Gericht u. den übrigen redaktionellen Teil. Franz Kircher: für Anzeigen: Kari Hügel⸗ Der Kufftieg unſerer Wirtſchaft wie er bis zum Ausbruch des Krieges in Erſcheinung getreten iſt, war nur durch die kraftvolle Entwicklung des Zeitungsweſens denk⸗ bar. Allein durch die Tageszeitung war der Geſchäftsmann imſtande, die Vorzüge ſeines Unternehmens und ſeiner Waren weithin bekannt zu geben und durch immer wiederkehrende Reklame ſeinen Namen dem Gedächtnis des Verbrauchers einzuprägen. Er erkannte, daß der Reklame eine geheimnisvolle Kraft innewohnt, die, richtig gebraucht, den Vorſprung vor dem Konkurrenten ſichert. Sie wurde eine Wiſſenſchaft. Und jedes große Unternehmen pflegte ſie und pflegt ſie heute noch durch erſte Kräfte. Sie iſt die fintenne des Geſchäftsmannes die ſeine Angebote über ein weites Wirtſchaftsgebiet hinwirft und mit der Nachfrage in Verbindung bringt. Rachfrage 5 57 allen Gebieten vorhanden. Gute Reklame iſt jetzt mehr denn je erfolgreich. Nur die Teuerung zwingt zur Vermeidung unſicherer Experimente und zur Benutzung bewährter erfolgſicherer Mittel. Den ſtärkſten Erfolg mit geringſten Aufwendungen bringt nach wie vor die dedeu⸗ tendſte Mannheimer Tageszeitung, der Mannheimer General⸗Anzeiger —————— Guterhaltener, . Seite. Manunubeimer Generul-Anzeiger.(Mitiag- Ausgabe.) Donnerstag, den 1. Norember 1523 nag m Vorrichtung l. band⸗ ſchriftliche Eintragung zu verkaufen B231 Näheres in der Ge⸗ ſchäftsſtelle d. Bl. Gür Liedhaber! Rieſen⸗ Sohilokrötenplatte Original, zu verkauf. od 2 1 vertalſchen. Anders, Max Joſeſſir 12. 4471 FKreissäge abzugeb. Warth Landwehrſtraße 8 4489 + Haarnetze n gross, echit Haar Keœft, à l,, Breitestr. 8¹³34 Badeeinrientung mit Badeofen für Kohlen⸗ feuerung zu kauf. geſucht. Angebole unter HI. M 94 an die Geſchäſtsſtelle. Gebr. Regaſe od. Bretter zu kaufen geſucht. 4488 Max Kuhn, C 7, 6. Kassenschrank kleine bis mittl. Größe, zu kaufen geſ Bender. 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Fortgeſchr. * Stunde 10.⸗Pfg. Ang. u. B. M. 1860. d. Gſch. Nr. 503 6. Striche unkenntlich gemacht. Bokanntmachung betreffend die Ausgabe neuer Reichsbanknoten über 5000 Mark mit dem Datum vom 15. März 1923, umgeändert durch Überdruck in Reichsbanknoten zu 500 Mil⸗ liarden Mark mit dem Datum vom15. März 1923(l. Ausgabe). In den nächſten Tagen werden neue Reichsbanknoten zu 500 Milliarden Mark dem Verkehr übergeben werden. Zur Herſtellung dieſer Noten ſind Reichs⸗ banknoten über 5000 Mark berwendet worden, welche auf Vorder⸗ und Rückſeite einen Uberdruck lautend„500 Milliarden Mark“ tragen und folgende Kennzeichen haben: Sie ſind 90 145 mm groß und auf weißem Papier gedruckt. Auf der Vorderſeite befindet ſich links ein etwa 40 mm breiter, mit hellgrüner Stoffauf⸗ lage und orangeroten Faſern verſehener Schaurand, der bei der Durchſicht ein bandartiges Waſſerzeichen erkennen läßt, das in dunkler Schrift abwechſelnd die Wertzahl„5000“ und das Wort„Mark“ trägt. Das Druckbild der Vorderſeite wird von einem Zierrand eingefaßt, der oben und unten aus breiten und an den beiden Seiten aus ſchmaleren Zierleiſten beſteht. Das Innenfeld zeigt einen bräunlich⸗grüneu, punkt⸗ und linienartig gemuſterten Untergrund. Auf der rechten Hälfte iſt der Reichsadler in brauner Schattierung ſichtbar. Links davon befindet ſich ein Holbein'ſcher Männerkopf. Die in Schwarz⸗ druck angebrachte Beſchriftung lautet: Reichsbanknote Fünftauſend Mark zahlt die Reichsbankhaupt⸗ kaſſe in Berlin gegen dieſe Banknote dem Einlieferer. Berlin, den 15. März 1923 Reichsbank direktorium Zwiſchen den in ſchwarzer Farbe gedruckten Kontrollſtempeln mit der Inſchrift „Reichsbankdirektorium 5000“ ſtehen die Unterſchriften: Habenstein v. Glasenapp v. Grimm Kauffmann Scehneider Budcexies Bernhard Seiffert Vocke Friedricm Fudiis P. Schineider. darunter befindet ſich die rotbraune Reihenbezeichnung und Nummer. In der Mitte der unteren Randleiſte iſt die ſchraffierte Wertzahl„5000“ ſichtbar. Die Rückſeite trägt rechts einen etwa 40 mm breiten, freien Rand. Die Druckfläche beſteht aus einem grauen, nach den Seiten olivgrün auslaufenden, reliefartigen Irisgrunde, auf dem eine in den Farben violett bis rot ſpielende Guilloche ruht, die in der Mitte die große, vom Strafſatz in eirunder Form um⸗ 2 Wertzahl„5000“ trägt. Darüber ſteht bogenförmig das Wort„Reichs⸗ anknote“, darunter in an den aclaen, Biegung die Worte„ auſend Mark“. Die vier Ecken ſind durch die ſchräggeſtellte Wertzahl„5000“ ausgefüllt. Die vorſtehend beſchriebenen Noten haben folgenden Überdruck in ſchwarzer Farbe erhalten: 1. Auf der Vorderſeite: 2 Milliarden Mark (auf dem linksſeitigen Schaurand). Die gleiche, von zartem Linienwerk umſchloſſene Wertbezeichnung iſt oben rechts aufgedruckt. Auf der unteren Leiſte iſt die bisherige Wertzahl„5000“ durch ſenkrechte 2. Auf der Rückſeite: Das Mittelſeld iſt von einem großen Zierſtück, das die neue Wertangabe Milliarden enthält, überdruckt. In den vier Ecken iſt die frühere Wertzahl„5000“ ebenfalls durch ſchwarze Zierſtücke unkennklich gemacht. Berlin, den 25. Oktober 1923. Reichsbankdirektorium Havenſtein v. Glaſenapp Bekanntmachung die Verwendung andersartigen Waſſerzeichenpapiers zum Druck der Reichsbanknoten über 1000 Mark mit dem Datum vom 15. Dezember 1922, umgeändert durch Überdruck in I281 un Reichsbanknoten zu 1 Milliarde Mark mit dem Datum vom 15. Dezember 1922 J. Ausgabe. Von den in der Bekanntmachung vom 21. September 1923 beſchriebenen Reichsbanknoten über 1 Milliarde Mark J. Ausgabe werden demnächſt auch Noten in den Verkehr gegeben werden, welche auf braunem und etwas dünnerem weißen Papier ohne Stoffauflauf und Faſern mit dem Waſſerzeichen Vierpaß gedruckt ſind. Berlin, den 24. Oktober 1923. 8281 Reichsbankdirektorium Savenſtein v. Glaſenavvp Bekanntmachung betreffend die Ausgabe neuer Reichsbanknoten über 50 Milliarden Mark mit dem Ausgabedatum vom 10. Oktober 1923(II. Ausgabe). In den nächſten Tagen werden neue Reichsbantnoten über 50 Milliarden Mark in den Verkehr gegeben werden. Sie ſind 805166 mm groß und auf weißem Papier gedruckt, deſſen Waſſerzeichen ein Linienmuſter mit den Buchſtaben G und D, ein Kugelmuſter oder ein Gittermuſter mit dem ſtändig wiederkehrenden Buchſtaben S darſtellt. Der Schaurand rechts iſt mit der querſtehenden Zierzahl 50 und dem Wort MILLIARDEN in ſchwarzer Farbe überdruckt und hat eine grüne Guilloche, die 70 mm hoch und 37 mm breit iſt. Der aus feinem Linienwerk beſtehende, in den Farben gelbbraun bis grünblau ſpielende Untergrund zeigt im Mittelfeld die große helle Zierzahl 50. Die Umrandung beſteht aus den vier Eckzahlen 50, die oben und unten durch die Wertbezeichnung„FUNFZIG MILLIARDEN“ und ſeitlich durch das Wort„MILLIARDEN“ loſe verbunden ſind. Die Beſchriftung in ſchwarzer Farbe lautet: FPuNFZIG MILLIANDEN MARR zahlt die Reichsbankhauptkasse in Berlin gegen diese Banknote dem Einlieferer. Vom 1. Januar 1924 ab kann diese Banknote aufgerufen und unter Umtausch gegen andere gesetzliche Zahlungsmittel eingezogen werden. Berlin, den 10. Oktober 1923. REICHISBANKDIRERTORIUM „ Grimm HKaußſmann Schneide, Budcexies Voctte Friedric: Fucis P. Schneide- Havenstein v. Glasenapp Bernharu Seiſferi Neben den Unterſchriften ſtehen die Stempel mit der Umſchrift REICIHIS- BANKDIREKTORIUM“. Der vierzeilige Strafſatz iſt rechts und links querſtehend angebracht. Die Kennbuchſtaben, Serienziffer und Nummer ſind oben rechts auf⸗ gedruckt, die Nummer in roter Farbe. Die Rückſeite der Note iſt unbedruckt. Berlin, den 26. Oktober 1923. Reichsbankoͤirektorium Havenſtein v. Glaſenapp. Bekanntmachung berreffend die Ausgabe neuer Reichsbanknoten über Eine Milliarde Mark Ezs mit dem Ausgabedatum vom 20. Oktober 1923(III. Ausgabe). In den nächſten Tagen werden neue Reichsbanknoten über Eine Milliarde Mark in den Verkehr gegeben werden. Sie ſind 65 125 mm groß und auf weißem Waſſerzeichenpapier(Vierpaßmuſter) gedruckt. Das in blaugrauer Farbe ausgeführte, verzierte Untergrundmuſter zeigt im Mittelfeld die helle Wertbezeich⸗ nung Eine Milliarde. Die Beſchriftung in ſchwarzer Farbe lautet: Reichsbanknote Eine Milliarde Mark zahlt die Reichsbankhauptkaſſe in Berlin gegen dieſe Banknote dem Einlieferer. Vom 1. Februar 1924 ab kann dieſe Banknote aufgerufen und unter Umtauſch 59 8 andere geſetzliche Zahlungsmittel eingezogen werden. 1 Berlin, den 20. Oktober 1923 Reichsbankdirektorium Havenstein v. Glasenapp v. Grimm Hauffmann Sqhineider Budczies Bernhard Seiffert Voche Friedrici Fucis P. Sqpneider Rechts und lünks von den Unterſchriften ſtehen die Stempel mit der Umſchriſt Reichsbankdirektorium. Die Wertbezeichnung iſt durch größere Druckſchrift— gehoben. Der ſechszeilige Strafſatz iſt links querſtehend angebracht. Die Rückſeite der Note iſt unbedruckt. Berlin, den 27. Oktober 1923. Reichsbankdirektorium Havenſtein. v. Glaſenapp. betreffend ch ug die Verwendung andersartigen Waſſerzeichenpapieres zum Druck der Reichsbanknote über 10 Milliarden Mark vom 1. Oktober 1923(II. Ausgabe). Die in der Bekanntmachung den 12. Oktober 1923 beſchriebenen Reichsbank⸗ noten zu 10 Milliarden Mark(II. Ausgabe) werden künftig auch auf Papier gedruckt, deſſen Waſſerzeichen 22 ein Rautenmuſter oder ein Gittermuſter mit arabiſcher Acht 6280 darſtellt. Berlin, den 26. Oktober 1923. Reichsbankedirektorium v. Glaſenaup. 2 4 — anſtändiger und ruhiger Menſ —— „Donnerstag. den 1. November 1923 Maunheimer General· Auzeiger. ¶ Minag· Ausgabe.) 2. Selle. Nr. 505 Bekanntmachung Bekanntmachung fa —— Ltwſſend anihäner, andvifsd. die Verwendung andersartigen Waſſerzeichenpapieres zum Druck der Reichsbanknote über 20 Milliarden Mark vom 1. Oktober 1923(I. Ausgabe). Die in der Bekanntmachung vom 12. Oktober 1923 b banknoten zu 20 Milliarden Mark vom 1. Oktober 1923(I künftig auch auf Papier gedruckt, deſſen Waſſerzeichen ein Rautenmuſter oder ein Gittermuſter mit arabiſcher Acht. darſtellt. Berlin, den 26. Oktober 1923. Reichsbankdirektorium Havenſtein u. Glaſenapy eſchriebenen Reichs⸗ Mark in den Verkehr eben werden. . Ausgabe) werden wae Eꝛ280 Bekanntmachung betreffend die Verwendung andersartigen Waſſerzeichenpapiers zum Druck der Reichsbanknoten über 500 Millionen Mark mit dem Datum vom 1. September 1923 Die im der Bekanntmachung vom 17. September 1923 beſchriebenen Reichs⸗ banknoten über 500 Millionen Mark I. Ausgabe werden in Papier mit dem Waſſerzeichen 500 Mark und Bindelinien ſow lauf vermiſcht mit orangeroten Faſern gedruckt werden. Berlin, den 24. Oktober 1923. Reichsbankdirektorium v. Glaſenapy. Banknote dem Einlieferer. andere — die Ausgabe neuer Reichsbanknoten über Fünf Milliarden Mark mit dem Ausgabedatum vom 20. Oktober 1923. 0 II Ausgabe.) In den nächſten Tagen werden neue Reichsbanknoten über Fünf Milliarden Sie ſind 654 130 mm groß und auf weißem Waſſerzeichenpapier(Vierpaßmuſter) gedruckt. tter Farbe ausgeführte Untergrund zeigt im Mittelfeld die helle Wertbezeichnung Fünf Milliarden. Die Beſchriftung in ſchwarzer Farbe lautet: Reichsbanknote Fünf Milliarden Mark zahlt die in Berlin gegen dieſe kann dieſe Banknote aufgerufen und unter Umtauſch geſetzliche Zahlungsmittel eingezogen Berlin, den 20. Oktober 1923. Reichsbankdirektorium Aawesen kaufen und ver- kaufen; Finamierungen, Hypo⸗- tnekanbeschaflungen, diesellschaftsgründungen Telhabergesuche elt. erledigen Sie nur durch E203 Hobl. Lanswein Immobilien, Handels- und Finanz A. G. Mannheim M 5, 2 und L 10, 8 Telephon 5895. Uber 70 Niederlassungen im In- und Ausland. Der verzierte, in hellvioletter om 1. Februar 1924 ab Oftene Stellen. Jüngere 74491 Verkäuferin aus der Lebensmittel⸗ branche für ſofort geſucht. Ausf. Angeb. unt. H. K. 92 an die Geſchäftsſtelle. Havenstein v. Giasen v. Grimm Kauffmann I. Ausgabe. F Sae ſuch het, AAd Vocte Frtedriqù Fuchs p. Schneider Waiſe bevorz, nicht über Zukunft auch auf ie blauem Stoffauf⸗ ExSO torium. Noten andere Berlin, den 27. Oktober 1923. WPekanntmachung betreffend die Verwendung andersartigen Waſſ erzeichenpapiers zum Druck der Reichsbanknoten über 100 Millionen Mark mit dem Ausgabedatum vom 22. Auguſt 1923 Die banknoten mit druckt 15 100 Millionen Mark J. Ausgabe werden in werden. Berlin, den 24. Oktober 1923. RNeichsbanlkedirektorium Havenſtein Mannheimer Schwurgericht 1 Neunter Tag) W eeeee des wurgeri ta e ſache gegen den Belsseirötterneſſter Johann Wäbelm 2. aus ſchwarzach wegen Körperverletzung mit nachgefolgtem Tode 3 Vorſitz führt Landgerichtsdirektor Boden ⸗ me x. ſitzer ſind die Landgerichtsräte Dr. Kohler und Dr. rnold. Vertreter der An iſt Oberſtaatsanwalt Mickel. Die Sa + Wedlzinalrat. 18der bel ben Ecnez — erſchoſſenen Müenk bei der berichteſe. Als Zeugen ſind 18 Per⸗ Wilhelm Kern, er 1898, hat am 2. Ox⸗ ineiz deches 11 Uhr, in des Heeſcderb. Ceaie B. S einez Wirtſchaftsſtreites den Packer Menk durch einen A inden Kopfgetötet. Kern hat die Volksſchule befucht und am 20. 1916 5 Heer.—— ennliche +— . 40. iege geriet er in engli e⸗ 5„ wo ex— 1049 entlaſſen— 1921 trat Kern zur 19283 izei Müllheim über, von wo er auf ſeinen Antrag am 1. Aug. kritſſchen polizei nach Mannhei m verſetzt wurde. Ueber den Abend, an dem er den Menk ca erzählt Kern u. a. daß er r deOkpber, aßends gegen ühr in Jioil in die Stadt gegangen ſei. Gloded eine Piftolfe unz eing 4 Rugein gägler n Aedae, uud d 23. Bier wurde in der Wiriſchaft„Zur Mühlau“ getrunlen und das — ber z in der Siadt 2 üm balb 11 kam Kern in Begleitung boru⸗ Ru ihle in die Wirtſchaft„Zur Stadt Hirſch⸗ den 2,Folzftraße 18.—— am Büfeit noch anweſenden en beſanden e drei are eRNE, Bid 21 und Fra p f. ber eif ener Jiebbarnonita ppielte Als dei auf ießlich energiſch Feierabend gebot, regte ſich Probſt ſtie und ſu ändel mit dem Wirt. Kern wollte beſchwichtigen und ſwit den Probſt zurück. Darauf entſtand ein Streit. Der Wirt griff ba ießlich zum Gu mmiknüp und jagte den Probſt mit ſeinem An⸗ Jenlg zum hinaus. 12 5 n ſpäter 8 Lokal—55—8 zte entgegengeſprungen. r wollte angeſichts des Menſchen⸗ dänels— es e ein fen 951 10.—15 Menſchen geweſen ſein— nur bim, Schrecſchuß abfeuern. Aber Menk ſei ihm direkt in die Piſtole Auneingelaufen. Die Kugel durchbohrte dem Meuk über dem rechten geſt deldecke. Von den Ehepaaren ſollen Drohn Aa 90 oßen worden ſein, daß noch einer ſterben müſſe! Kern erklärt heute, daß er niemand töten wollte und daß er nur in Notwehr gehandelt VBorgeſezte dan Kexn ſtellt dieſem ein ſehr gutes Zeugnis als ſch aus. ; nd Kern keine Vorſtrafen hot, weiſt die Strafliſte von Probſt kehr nge vez Ku—5 wegen verſchiedener Gewalttätig⸗ — r erſchoſſene Menk erfreute ſich eines guten Leumunds; er hatte ſcccd keime ſtrafen und wird von ſeiner Witwe als ruhiger Menſch ge⸗ — Er 7—— ich Aazeneilinter ſein Leben laſſen. Der 8 o ch—4— aaliden Wir t gegenüber wohnt, gibt eine Jab! erſceige⸗ Sghuberung üer die der Wirtſchaft. Er die das igt g uch 92 e n Polch“ gehört und hat auch die Leute geſehen, as ießen. Frau mit 5 1 Unter dieſen habe ſich auch eine Balb 55% Hen in der Hand defunden. Dieſe Frau hat geſagl:„Ich demd„a lhe in mit ihm fertigl Er ſoll nur herauskommenf Nach⸗ derubas Wirtetsial don den Gäſten geräumt war, habe der Wirt die äden dabe eireele ſen, worauf Kern als etter aus der Wirtſchaft trat. Kern — einen Revolver in der Hand 58 Der Anzgellagte habe einige un⸗ abek ändliche Vorte ene dielleſcht„Was wollf Ahrs, was der Zeuge nicht richtig nden hat. Während dieſer Worte hat Kern auch den Schuß auf den ekwa einen Meter vor ihm ſtehenden Mann ge⸗ babe, Kern ſei dabei noch auf den Stufen zur Wirtſchaft geſtanden und balte ſeine Piſtole nicht nach oben, ſondern nur etwas nach unten ge⸗ üntn. Nach der Auffaſſung des Zengen hätte der Schuß vermieden werden W Ein Schreckſchuß bätte genügt, zumal im Augenblick der Tat nie⸗ — 90 aggreſſiv gegen ſtern vorgegangen ſej. Zeuge hatte den Eindruck, — Kern direkt nach dem Kapf des Menk zielte, der ſofort zuſammen⸗ . Nach dem Schuß börte man den gellenden Auſſchrei der Frau Menk: der in Mann iſterſchoſſen!“ Kern ſei dann die drei Stufen von 50 Wirtſchaft auf einmal heruntergeſprungen und habe Reißaus ge⸗ immen, worauf die Leute Kern nachſprangen. in der Bekauntmachung vom 5. September 1923 beſchriebenen Reichs⸗ Zukunft auch auf Papier in Vierpaßmuſter mit roten Faſern auf der Rückſeite ge⸗ v. Glaſenappv Havenſtein. Die Wertzeile iſt durch großen kräftigen Druck hervorgehoben. links von den Unterſchriften ſtehen die Stempel mit der Umſchrift Reichsbankdirek⸗ Der fünfzeilige Strafſatz iſt links querſtehend angebracht. t die Reihenbezeichnung und Nummer oben rechts in roter Farbe, der der Noten wird ohne Nummer in den Verkehr geleitet werden. Die Rückſeite der Note iſt unbedruckt. Reichsbank⸗Direktorlum. 28 J. zur Führg. ein. kl. Haush. tagsüb. Ang. mit Beifügung ein. Lichtbilds erb. u. H. G. 89 a, d. Geſch. 448 3 Rechts und Ein Teil der Steſlen Gesuche Perfektes 4487 Servierfräulein ſucht per ſofort Angebote u. HI. J. 91 an die Geſchäftsſtelle. ucht tagsüber. tigung 5 Stütze in E280 v. Glaſenapp. deinen Telephonanschlußauf? Antwort erbeten unter G.. 6s an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 4447 WMir übernehmen laufend: Unrunde Automobil- Kurbelwellen u. Cylinder zum Präziſions- Nachſchlelſen. Neuanferti- gung von—— 14 I. Ausgabe. E281ebenſo don con. „ftruktionen, bei 0 C. Benz Söhne Aulomobiltabrik Ladenburg/ Neckar. Wirt Volz berichtet über die Vorgänge in ſeiner Wirtſchaft. Vor der Ausſage verwarnt der Vorſitzende die etwa ſenden Gäſte des dieſe Ausſagen irgendwie Zenge 2 ans, da Männer und drei Weiber um 711 Uhr abends zu ns Lokal die auf einer Zießharmonika ten. Um 11 Uhr habe er Feierabend— boten. Einer der Spielenden habe aber geſagt, er wolle nur —75 einex Viertelſtunde habe er dann Net dri Ae ſei dann auf Kern 05 an dieſen ingt. Er die 0 gae 2 mit. 1 nüppel drei dentlich Dro gegen laut dhr 45 1 75585 r kriti er artei für die Cheleute nahmen. Oberſtaatsanwalt Mickel macht zunüch Angeflagte bei Begehung der Tat ſich 10 im Dienſt leitete er ſeine Ausfüßrungen üder zu einer Bel der Ge de e be berden b de 8 ae vage, ex* a t— 5— Piſte die—— W ſpannte die le in der Wirtſchaft und geht dann ſ den ee⸗— 1 ſen. Er ſtand*. ufe. Au rgerſteig die e Me anwalt vertritt die— 1 daß Kern in a. ot w ehr bellae dieſe aber überſchritten habe. Mildernde Umſtände echtsanwalt Dr. Pfeiffenberger ni 3 ſoviel 39 5 21 aufwend nnen. Es ſei dies ein n ſich heit. Wenn dieſe Leute ih für die heutige Zeit hätten,, namentlich die beteiligten Frau mehr auf weibliches 1 ſen hätten, ſo ſtünde S— nicht Her Man börte, wie die Frauen Probſt und Rudolf ihre Männer caen, Kern aufhetzten. Man müſſe ſich vergegenwärtigen, daß Kern, als er das Lokal drei Ehepgaren wie einem Haufen Leute gegenüberſtand und daß er ſich bedroht fühlte. Der Verteidiger plaidierte auf Freiſprechung des Angeklagten. Nach kurzer Beratung verkündete der Obmann der Geſchworenen deren Spruch, der auf Verneinung der Schuldfragen lautete. Der Angeklagte Kern wurde daher freigeſprochen, die Koſten trägt die Staatskaſſe. Kern, von ſeinen zahlreichen Kameraden freudigſt begrüßt und beglück⸗ wünſcht, wurde ſofort auf freien Fuß geſetzt. Mit dieſer Freiſprechung erreichten die diesjährigen Sitzungen des Schwurgerichts ihr Ende. Der Vorſitzende, Landgerichtsdirektor Dr. Boden⸗ heimer, hielt an die Geſchworenen noch eine kurze Anſprache. Er be⸗ tonte, daß die Geſchworenen Gelegenheit hatten, den Gang des Straſver⸗ fahrens kennen zu lernen. Die Geſchworenen hätten ſich überzeugen kön⸗ nen, daß das Gericht beſtrebt war, die Fälle aufzuklären. Man werde auch geſehen haben, daß es nicht immer leicht ſei, zu einem ſicheren Urteil zu gelangen. Das Zuſammenwirken zwiſchen Laiengericht und Berufsgericht habe den großen Vorteil, das Vertrauen in die Rechtspflege zu erhalten und zu fördern. Mit herzlichen Dankesworten entließ der Vor⸗ ſitzende die Geſchworenen hierauf in ihre Heimat. eb. Sportliche Runoſchau pferderennen Dresden Preis von Frankenthal. 4000 4. 1600 Mitr. 1. Weiß Ganß, 2. Potatſon. J. Moralda. 18:10; 12, 18, 1210. Ferner: Akelei, Condor, Kiek in die Welt, Herzlieſel.— Preis von Rebefeld. 4500 4. 2000 Mir. 1. v. Opels Mainberg(Jeutzſch) 2. Raſtelbinder, 3. Oſterlied. 57:10, 13, 12:10. Ferner: Credo. Faſching. Kentucky.— Preis von Waldfried. 6000 4. 1400 Mir. 4. von Opels Farmer(Jentzſch. 2. Sigruſte, 3. Finſteraarhorn. 18:10, 12 12.10. 4500. Ferner: Satanas, Semendria. Baroneſſe.— Troſt Rennen. 2000 Mtr. 1. Gottſchalks Adda(F. Walter), 2. Waffenbund . Walküre. 19:10; 12, 1210. Ferner: Heldenſohn, Radom.— Steher⸗ Ausgleich. 11000 4. 2500 Mitr. 1. Gottſchalls Lobredner (Huguenin), 2. Mazeppa II, 3. Grazie. 17:10; 14, 24:10, Ferner: Granit Breſa, Manxrico.— Preis von Gradit. 6000 4. 1200 Mtr.. verließ, den] eine nur em Wer gibt in der Ofihadt. Rähe Nonftraße oid, Suber, Piann Angebde unter f..3 kauft die Schmelzerei Ez34 an die Geſchäftsſt. 8s Ferdinand Weber, Mannheim, C 4, 19 am Teughausplatz. Ielephon 8391 Früher in Weil u. Weber. Tanad N. S.., 25S., gefahren, zu 225 Goldmart zu verkf. ³·. 2 Mitteilungen dder Geschäftsstelle ur machen wiederhoft darauf ant- merksam, dan Oulttungen Uber den Bezug unseres Blattes nur dann Gil- tigkelt besftzen, wenn dlese von der deschäöftsstelle ausgestelit sind. An- nors Ausfertigungen sind unglltig. Anzuſehen B978¹ F 7, 18. Schwere eichene pemwat-Schrritteche zu nerkaufen.—4512 82² inere ——— 30. v. Negeleing Armadilla(Torke), 2. ind Carl Heinz. 40:10, 12, 18, 10:10.—— Rebche arttaler Nerde—— Ap⸗ N. 1.— 2 Sedee Mmeiſter.. Hunib 4 Ferner: Frido 5 Oper, Marone 15 Hebeorr⸗ Pan Robert, Angelns, Kltite Nutoſport Re. Mercedeg. Die Mereedesderke haben in Palerme dem Sitz des Automo bs von Sizilien, die Abſicht kundgegeben, in dem Ende April ſtattfindenden ſtziltaniſchen Automobilrennen um die Targa zie uid die Coppa Florio Wagen an den Start zu ſchicken. 10 e en ee Lantenſchläger in Außſich 28 Bei dieſer ſei an die großen Mercedeserfolge im Florio⸗Rennen 1922 t. er ſiegte damals in der Kategorie der en über 4,5 Siter und Graf ſetti in der Klaſſe der Rennwagen gegen e internationale Konkurrengz. f kG. A Arennen dei Barcelonn. Das kutorennen der Zweiliter⸗ n, das am Sonntag bei Barcelona ſtattfand hatte nicht den erhofften viele Nennungen unerfüllt blieben. So vermißte man e drei gemeldeten Benzwagen am Start. Das 400 Km.⸗Rennen gewann abermals Divo, diesmal auf Sunbeam in:48:52, mit einem Stunden⸗ durchſchnitt von 100 Km. Graf Zborowskii beſetzte mit einem Miller⸗ wagen den zweiten kö. 260 Meilen ⸗Rennen in Kanſas⸗Eity. Auf dem Autodrom von 88 beſtritten 14 der beſten amerikaniſchen Rennfahrer eine 250 Meilen⸗Prüfung(402,327 Km.) für die amerikaniſche Meiſter⸗ Das Rennen wurde in Rekordzeit beendet, da es dem Sieger caft. arlen Fengler gelang, eine Durchſchnittgeſchwindigkeit von 182 Km. Cae zweiten Platz beſetzte E. Haerne vor J. Murphy. Flugſport — Die Preist im Wiener Segelflug⸗Weitbewerb. Am deutſchen räger wenn] Samstag wurden in Wien die für die erfolgreichſten Teilnehmer der öſter⸗ reichiſchen Segelflugwoche ausgeſetzten Preiſe zuerkannt. Es erhielten von den deutſchen Fliegern: artenz 27 Millionen Kronen, Pilot Boſcheg Millionen, Eſpenlaub 2 Millionen und Stahmer „Million Kronen. Als Anerkennung ſeiner Bemühungen und als Er⸗ mutigung zu künftigen Leiſtungen auf dem Gebiet des Segelfluges erhielt der Segelflugzeugbauer Eſpenlaub außerdem 3 Millionen. —— Höhenrekord. Wie aus Paris gemeldet wird, hat der fran⸗ Vhucche ieger Sadi Lecointe mit einem Fluge von 11 200 Meter Höhe einen neuen Weſt⸗Höhenrekord aufgeſtellt. Turnen „50jähriges Stiſtungsſeſt des Turnerbund Baden⸗Baden. Am Sonn⸗ tag konnte derͥ„Turnerbund Baden⸗Vaden“ die Feier ſeines 50%ährdgen Jubiläums begehen, an dem auch die Einwohnerſchaft freudig Anteiſ nahm. Am Vorabend veranſtaltete der Verein anläßlich ſeines Jubiläums im Kurhauſe ein Saalturnen, zu dem ſich neben Vertretern der Stagts⸗ und ſtädtiſchen Behörden ein außerordentlich zahlreiches Publikum einge⸗ hatte. Die turneriſchen Uebungen wurden mit großer Exaktheit urchgeführt und fanden reichen Beifall. Am Sonntag fand ſodann im Gartenſaale des Kurhanſes ein Feſtakt ſtatt, dem auch die Herren Geß. Ober⸗Reg.⸗Rat Oberamtmann Freiherr von Reſh und Oberbürgermeiſter ie 15 beiwo. Der Vorſtand des Turnerbundes, Oberforſtmeiſter ilbing, hielt die Feſtrede der ee eee und Neberreichung von Geſchenken befreundeter Vereine ſowie Ehrungen verdienter Turner lgten. Der Sängerbund verſchönte die ſchlichte, aber wir⸗ ngsvolle Jubiläumsfeier verſchiedene Liedervorkräge. Boxen Nannheim.Sndwinshaſener Boxlampfe. Boßklub gegen den Ludwigshafener Berzind um Aiten ampfe, die überaus hart vetliefen, deitigten folgendes Ergebnis: iegergewicht Heiſt, ein Neuking vom 1 7 75 Boxklub, mußte gegen Stich vom M. B. C. in der zweiten Runde bei ſtarkem Naſenbluten ein⸗Mhm ſetzte ſeinen Gegner Bü x⸗ 0 ag, k. o. Federgewicht: Dollmanm⸗ Mhm. und Sch ä ffner⸗Lhf. trennten ſich nach ausgeglichenem Kaempfe unentſchieden. Leichtgewicht: Frank 1 Mhm. lag Lehn⸗Lhf nach drei Runden nach Punkten vor, Welter gewicht: Werle ⸗ Mhm. erzſelte durch einen präziſen Eins⸗Zwei⸗Schlag einen zweiten. o. für Mannheim gegenüber Appel⸗Lhf. Mittelgewicht: Gründel Mhm. erledigte den Herausforderer Schilling auffallend ſchnelf. Schilling, der keinen Geguer für Gründel abgab, ging in der erſten Kunde Die vom 1. Mannhetmer Samstag(27. Okt.) durch⸗ aufgeben. Bantamgewicht: L Ihf. durch einen Magenſchla viermal zu Boden und gab in der zweiten den ausſichtsloſen Kampf auf. 8. Seite. Nr. 503 Y Maunheimer Geueral-Anzeiger.(Mittag · Ausgabe.) ſacers nopfetsg wligdsoffe Tausende Meter Winterstoffe kaufte ich zu einem billigen Preis mit der Absicht, gerade in der jetzigen Zeit meinen Kunden beim Einkauf zu helfen und einen ausserordentlichen Vorteil zu bieten. Poſten geſtreifte hemdenflanelle O,S0O., Kleiderſtoffe. Bei Zahlung in Papiermark sind diese preise mit dem allgemeinen Multlplikator zu vervielfachen. Bei Zahlung in wertbeständ. deutsch. Zahlungsmittel vergüte auf obige Preise 3% Rabaft Alle webwaren: Welſwaren. Hemdentudie. Betdamaste. Schürzenstofte. Flanelle. Sdilafdedten. nHerren- und Damenstoffe. Seide. Samie. veiour de laines, Flausdie. Astradan. Hrimmer u. s. w. 22⁴⁷ Das Haus der der grössten 83 4 60 Gold- mark 1,30 breile Stoffe und Auswahl Koftümſloffe ſolide, wollhaltige Waren Donnerstag, den 1. November 1923³ 2 Gold⸗ mark 8212 National-Theater Mannheim Donnerstag, den 1. November 1923 5 Miete B, Peihe drei, 4. Vorstellung .-.-B. Nr. 12071—13100 u. 7101—7200 .-.-B. Nr. 4501—4600 u. 5301—5500 König Oedipus Tragödie von Sophokles. Uebersetzt F. Höldeilin. Sestb. von Ade von Achenbach. Iinszeniert: Artur Holz. Bühnenbilder von Heinz Grete. 46 Antang 6½ Uhr. Ende nach 8½ Uhr. Oedipus Rudolf Wittgen Kreon Robert Vogel Teiresias Hans. Godeck Jokasta Maria Andor Eine Bote Richard Eggarter Ein Diener des Polylos H. Herbert Michels Fritz Linn Ein Flirte *— abds. 72 Uhr, Nibelgsaal 5 usikverein o. V. 21 . A. Mosrt Requjiem Kart. b. Heckel,.Mh. Musikhausu Abendkasse amtliche Bekanntmachüngen Mit Erlaß des Herrn Landeskommiſſars Mann⸗ heim vöm 24. Septbr. 1923 Nr. 14983 wurde dem Sattler Otto Maurer in Mannheim, Alphorn⸗ ſtraße 18, welcher am 8. Auguſt 1923 nachmittags gegen 3½ Uhr zwei im Neckar badende Mädchen durch mutvolles und entſchloſſenes Handeln vom Tode des Extrinkens im Neckar gerettet hat, eine Oeffentliche Belohnung ausgeſprochen Mannheim, den 24. Oktober 1923. Badiſches Bezirksamt— Abteilung I. Die Verbreſterung der engen Heldel⸗ bergerſtraße in Mannheim betreffend. Mit Vollziehbarkeitserklärung des Herrn Landes⸗ kommiſſars vom 20. Oktober 1923 wurde eine orts⸗ polizeiliche Vorſchrift über die Berbreiterung der engen Heidelbergerſtraße in Mannheim durch den Einbau von Laubengängen erlaſſen. Die ortspoli⸗ zeiliche Vorſchrift gelangt an den Gemeindetafeln zum Aushang. 78 Mammheim, den 25. Oktober 1923. Vadiſches Bezirtsamt— Abt. VII. Haudelsregisfer. Zum Handelsregiſter B, Band V,.⸗3. 21. Firma Saalbau⸗Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Nannheim wurde heute eingetragen: Durch Geſell⸗ ſchafterbeſchluß vom 17. September 1923 iſt die Geſellſchaft aufgelöſt. Direktor Weibert Schneider, St rt iſt als Liquidator beſtellt. 165 annheim, den 27. Oktober 1923. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter 8, Band XIV.,.⸗Z. 23, Firma„Spiegelmanufaktur Waldhof Aktiengeſell⸗ ſchaft? in Mannheim wurde heute eingetragen: Dem Georg Pradel, Ingenieur, Mannheim, iſt Geſamtprokura erteilt in der Weiſe, daß er gemein⸗ ſam mit einem Vorſtandsmitgliede oder einem rokuriſten zur Zeichnung der Firma berechtigt iſt. Prokura des Adolf Schild iſt erloſchen. 166 Mannheim, den 30. Oktober 1923. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter 8 Band XXIV/.3. 18, Firma„Treuhand⸗Union Aktiengeſellſchaft“ in Mannheim wurde heute eingetragen: Durch den Beſchluß der Generalverſammlung vom 16. Oktober 1923 iſt der Geſellſchaftsvertrag in 8 1(Sitz) geün⸗ dert. Der Sitz der Geſellſchaft iſt jetzt Stungart. In Mannheim iſt eine Zweigniederlaſſung, Mannheim. den 27. Oktober 1923. 165 5 Dad. Amisgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter B Band XXVII.⸗Z. 25 wurde heute die Firma„Großag“ Großhandels⸗ Aktiengeſellſchaft für chemiſch⸗techniſche Produkte“ in Mannheim, N 4. 21, eingetragen. Der Geſell⸗ ſchaftsvertrag der Aktiengeſellſchaft iſt am 1. Ok⸗ tober 1923 feſtgeſtellt. Gegenſtand des Unter⸗ nehmens iſt der Vertrieb und die Herſtellung von chemiſch⸗techniſchen Erzeugniſſen und verwandten Produkten. Die Geſellſchaft iſt im Rahmen dieſes Geſchäftszweckes auch befugt, andere Unternehmen in jeder rechtlich zuläſſigen Form zu errichten oder ſich daran zu beteiligen, ſowie überhaupt Geſchäfte 94 jeder Art zu betreiben. Das Grundkapital beträgt .000 000 000& und iſt in 2000 Stamm⸗ aktien über je 1 Million, die auf den Inhaber lauten und zum Nennwerte ausgegeben werden Vorſtand beſteht je nach der Beſtimmung de ufſichtsrates aus einer oder mehreren Perſonen. Die—— des Vorſtandes werden vom Auf⸗ ſichtsrat beſtellt. Den erſten Vorſtand beſtellten die Gründer. Sind mehrere Vorſtandsmitglieder beſtellt ſo wird die Geſellſchaft entweder von t Vorſtandsmitgliedern oder von einem Vor⸗ andsmitgliede und einem Prokuriſten gemein⸗ ftlich vertreten Ludwig Engel, Kaufmann, unheim, iſt Vorſtand Dem Auguſt Stoll. Mannheim, iſt Prokura erteilt. Die Berufung der Generalverſammlungen der Aktionäre erfolgt durch öffentliche Bekangtmachungen. Dieſe er⸗ folgen 45 Weui durch einmalige Veröffen⸗⸗ kchung im Deutſchen Reichsanzeiger, ſoweit nich: im Geſetz ſowie in den Satzungen eine mehr⸗ malige Bekanntmachung vorgeſchrieben iſt. Die Gründer ſind: Die Kaufleute Siegfried Engel. Alwin Krauß Auguſt Stoll. Karl Holfelder und —12 Uhr und—4 Uhr. Alfred Grünewald, alle in Mannheim. Sie haben alle Aktien übernommen. Die Mitglieder des erſten Aufſichtsrates ſind: Direktor Friedrich Lud⸗ wig. Falk, Rechtsanwalt Dr. Fritz Klein, Direktor Viktor Skutezky und Kaufmann Max Strauß, alle in Mannheim. Von den mit der Anmeldung der Geſellſchaft eingereichten Schriftſtücken, insbeſon⸗ dere von dem Prüfungsbericht des Vorſtandes und des Aufſichtsrates kann bei dem Gericht Einſicht genommen werden. 166 Mannheim, den 30. Oktober 1923. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter B Band XXVII.⸗Z. 26 wurde heute die Firma„Bauſtoffgeſellſchaft Wil⸗ helm Buſam Geſellſchaft mit beſchränkter Haf⸗ tung“, Mannheim, Fahrlachſtr. 18. eingetragen. Der Geſellſchaftsvertrag der Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftunz iſt am 26. September 1923 feſtgeſtellt. Gegenſtand des Unternehmens iſt die Herſtellung und der Handel von Bauſtoffen aller Art, ſowie der Handel mit Baumaſchinen und allen mit der Branche verwandten Artikeln. Ueber den Rahmen des Geſchäfts hinaus kann ſich die Firma an ähnlichen Unternebmungen beteiligen, ſolche für ſich erwerben, pachten und Intereſſen⸗ ge:neinſchaften abſchließen. Das Stammkapital beträgt 100 000 000 4. Wilhelm Buſam. Kauf⸗ mann, Mannheim, iſt Geſchäftsführer. Sind mehrere Geſchäftsführer beſtellt, ſo ſind dieſelben nur in Gemeinſchaft oder einer derſelben mit einem Prokuriſten berechtigt, die Geſellſchaft zu vertreten. Die Bekanntmachungen der Geſellſchaft erfolgen nur durch den Deutſchen Reichsanzeiger. Mannheim, den 30. Oktober 1923. Baädiſches Amfksgericht B. G. 4. 186 Atche Teröffentüchaagen der Stautgemeinüe. Mittelſchulgeld für 1923/24. Laut Bekanntmachung des Miniſters des Kultus und Unterrichts vom 11. Oktober 1923 iſt der Jahresbetrag des Schulgeldes an den hieſigen höheren Lehranſtalten nämlich Realgymnaſium, Oberreallchule. Leſſingſchule. Realſchule Feudenheim, Eliſabeth⸗ und Liſelotteſchule, ſowie Höhere Mädchen⸗ ſchulabtellung D 7, 22 für alle Klaſſen auf einen Markbetrag feſtgeſetzt, der ſich ergibt durch Verviel⸗ ſachung der Grunbzahl 90 mit dem zehnfachen Betrag des Portos eines Inlandbriefes der niederſten Gewichtsſtufe. Von dem für das Schul⸗ jahr. 1923/24 zu zahlenden Schulgeld ſind /10 für die Monate Ottober und November mit 18 Mil⸗ liarden am 2. November zur Sodlung fällig. Für außer badiſche Schüler beträgt das Schulgeld für dieſe Zeit 27 Milliarben Mark. Zur Zahlung der im Januar und März nächſten Jahres fällig wer⸗ denden werden wir ſeiner Zeit öffentlich auffordern. ir erſuchen um Zahlung bis ſpäteſtens 10. November dieſes Jahres Wer dieſe Friſt verſäumt, hat die geordnete Verſäumnis⸗ und Vollſtreckungsanordnungsgebühr zu entrichten und die Zwangsvollſtreckung zu erwarten. Eine beſondere Mafnung jedes einzelnen Säumigen erfolgt nicht. Zahlung iſt auf den bereits behän⸗ digten Schulgeldzettel zu leiſten. Schalterſtunden: Samstags—12 Uhr. Stadtkaſſe. 97 Erwerbsloſenfürſorge. Die von den nach der Reichshyerſicherungs⸗ ordnung krankenverſicherungspflichtigen Arbeit⸗ nehmern und ihren Arbeitgebern zu entrichtenden Beiträge für die Erwerbsloſenfürſorge(Verord⸗ nung der Reichsregierung vom 15. Oktobex 1923 und der Ausführungsbeſtimmungen des Reichs⸗ arbeitsminiſters hierzu vom 25. Oktober 1923) werden für den Arbeitsnachweisbezirk Mannheim, der die Gemeinden der Amtsbezirke Mannheim und Schwetzingen umfaßt, auf 2% des Brutto⸗ arbeitsverdienſtes(je hälftig auf den Arbeitnehmer und Arbeitgeber entfallend) feſtgeſetzt. Die Arbeitgeber werden hiermit aufgefordert, vom Tage des Inkrafttretens obiger Verordnung. d. i. vom 1: November d. J. ab, von allen Arbeit⸗ nehmern, die bei einer Krankenkaſſe pflichtverſichert ſind, die im Arbeitsnachweisbezirk Mannheim ihren Sitz hat, 1% am Bruttoverdienſt zugunſten der Erwerbsloſenfürſorge einzubehalten und mit dem von ihnen ſelbſt zu leiſtenden Beitrag in gleicher Höhe als Zuſchläge zu den Krankenver⸗ ſicherungsbeiträgen und mit dieſen an die Kranken⸗ kaſſe abzuführen. Die Arbeitgeber ſind verpflichtet, gleichzeitig mit der Abführung der Beiträge an die Kraukenkaſſe mitzuteilen, welche Beiträge auf die Krankenverſicherung und welche Beiträge auf die Erwerbsloſenfürſorge entfallen. Unterbleibt die Mitteilung, ſo hat die Krankenkaſſe von der Annahme auszugehen, daß in dem überwieſenen Betrag der Beitrag zur Erwerbsloſenfürſorge ent⸗ halten iſt. 6 Mannheim, den 30. Oktober 1928. Der Vorſitzende des Arbeitsamts. intenaraffel lieſern jedes Quantum B0192/98 Bertoldi& Andretth, H 7, 21. Tei. 6894 M. Rothweiler. K 4, 5 239 Louis Kumpf, K 4, 3 2492 A. Teutsch, Schwetzingerstr. 148 3887 K. Bodenheimer, Kirchenstr. 16 3151 Karl Laber, Elienstr. 12 7667 90 waurn- rumgiNtrt. tar Geschwindigkeit und Wasserstand. ——— ——— Le Dun Tu. 14 —————* Lie Maschinenfabrik.B. Selsling Aktienkapital und Resewen Mk. 1800 000 000 Gegr. 1870 Hauptsitz Mannheim, B4, 2 Gegr. 1870 Zweigstellen in Mannheim: Zücickeutsche Bank 9 4, 9, ferner Abt. E 3, 16 bep.-Kasse: Lindenhof, Gontardpl. u. Neckarstadt, Mespl. Zweigniederlassungen in: 81¹¹ Achern, Alzey, Baden-Baden, Bad Dürkheim., Benshelm, Blleskagtel, Bretten, Bruchsal, Bühl, Deidesheim, Donaueschingen, Edenkoben, Emmendingen, Ettlingen, Frankenthal, Freiburg I. Br., Furtwangen, Germersheim, Gernsbach, Gernsheim, Grünstadt, Haßloch, Heidel- berg, Henlhronn, Heppenhelm a.., Herrenalb, Homburg(Saar), Horn- berg(Schwarzw.), Kalserslautern, Karlsruhe, Karlsruhe-Mühlburg, Kehl, Kirchheimbolauden, Konstauz, Lahr, Lambrecht, Lampert- heim, Landau 1. Pf., Landstuhl, Lörrach, LEudwigshafen a. Rh., Mittelberbach, Mühlacker, Müllheim, Neunkirehen(Saar), Neu- stadt a.., Niersteln-Oppenheilm, Oberkirch, Offenburg, Osthofen, Pforzheim, Pirmasens, Rastatt. Rockenhausen, Rülzheim, Säckingen, St. Ingbert(Saar), Scehifterstadt, Jingen, Speyer, Triberg, Ueberlingen, Valhingen a.., Villingen, Waldmohr, Waldshut, Weinheim a. d.., Wertheim a.., Wöllstein, Worms, Wörrstadt, Zell 1.., Zwelbrücken. in Franktfurt a..: M. Hohenemser. Außerdem 20 Zahlstellen. 25 Zur Einführung eines wertheständigen Zahlungsverkehrs empfehlen wir die Einrichtung von Goldanleihe-Konten. Wir führen diese als laufende Rechnungen, nehmen also entgegen bisherigem Gebrauch die Verbuchung von Umsätzen jeglicher Art in Goldanleihe grundsätzlich nicht mehr über Depot-Konto(Sonder-· Depot) vor. Soweit unsere Kundschaft bereits jetzt Goldanleihe- Stücke bei uns in Depot hat, entnehmen wir diese— das Einverstandnis unserer Kundschaft voraussetzend ihrem Depot und eröffnen damit Goldanleihe- Konten. Nähere Einzelheiten über die Verkehrsabwickelung bitten wir an den betreffenden Kassenschaltern zu erfragen. 70³6 Mannheim, den 31. Oktober 1923. fiiteutcde uantebezeladahee öfler fn fatpen Madiam. finebebanaluugze Anwend. der modern. Infensivstromapparatur f. die Röntgentiefenbehandlung, zur Belcämpfung bestimmter Hauterkrankungen, Frauenleidenrheuma- tischer Gel. rozesse, der gewisser Stoff- wechsel- und Bluterkrankungen durch Einwirkung der Strahlung auf die Drũsen mit innerer Sekretion. Anwendung des modernen Belebüngsver- fahr. mittelst Röntgentiefentherapie nach Steinach-Holzknecht. Behandlung des o chlich und tiefgelegenen Krebs nach meinem neuen Verfahren, der Anfmien(Blutarmut) sowie aller Formen der Tuberkulose, miftelst Kombinatlon von Blutserumübertragung und Röntgentiefenbestrahlung(nach Wetterer). ETA Dr. med. J. Welferer, Niannbheim, 0, 1. Tel. 6747. Spezialarzt für Hautleiden und Erkrankungen der Harnorgane(Urologie. Verfasser des ersten wissenschaftlichen Lehrbuehs IV. 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