* r rrrrr erreeeeeere ——— Gezugspreiſe: an manndeim u. Umgedung in der laufenden woche 12 Milllarden me. die monatlchen Sezieher verpflichten Ich dei der Beſtellung des Adonnements die während der Sezugszelt notwendigen preiserhöhungen zu bezahlen. poſt⸗ ſchecktonto Rummer 178%0 Karisruhe. Hauptgeſchäftsſtelle Mannheim Es. 2.— Seſchüfts⸗Nedenſtelle Neckarſtadt, wald⸗ dofſtr. 6. Fernſpr. Nr. 7941, 7932, 7948, 7034, 7038. Celegr.⸗Nör. Seneralanzeiger mannheim. Erſchelnt wöchentlich zwö ifmal. Beilagen: Der Sport vom Sonntag— M — die franzöſiſche Antwort Ueber den Schritt der engliſchen Regierung in Paris und Brüſſel und des Vertreters in der inlandkommiſſion in Koblenz gegen die Unterſtützung der ſogen. ſeparatiſtiſchen Bewegung im Nheinland durch die franzd—— und belgiſchen Behörden liegen jetzt mehrere Meldungen aus London vor. Danach hätten die engliſchen Diplo⸗ maten und der engliſche Vertreter im Rheinland ihren Proteſt gegen jeden Verſuch, Deutſchland durch Unterſtützung der Leranee Bewegung aufzuteilen oder zu zerreißen, damit zu gründen, daß 75 Förderung des Separatismus einen Bruch des Berſailler Verkrages darſtelle, die einzelnen Provinzen des Reiches nicht für die Geſamtverpflichtungen des Reiches haftbar ge⸗ macht werden können. Frankreich ſei von England darauf hinge⸗ mieſen worden, daß jede Zerreißung Deutſchlands geeignet ſei, Deutſchlands Fähigkeit, Reparationen zu leiſten, herabzuſetzen. Aus dieſem Grunde ſei die engliſche Regierung nicht in der Lage, die ſeparatiſtiſche Bewegung mit Gleichgültigkeit zu betrachten, und das um ſoweniger, als der Separatismus dem§ 27 des Verſailler Ver⸗ 47 75 125 956 Grenzen des Deutſchen Reiches feſtſetze widerſpreche. Wie gemeldet wirb, hat die franzöſiſche Regierung die engliſche Demarche mit folgender Erklärung beantwortet: Frankreich hält ſich nichtfürberechtigt, in die inneren Angelegenheiten Deutſch⸗ lands einzugreifen oder dem Wunſch der rheiniſchen Be⸗ pölkerung entgegenzutreten(), der affenbar darauf gerichtet iſt, inner⸗ halb des Reiches einen autonomen Staat zu errichten. In einer Londoner Meldung einer Berſiner Mittagszeitung mird darauf hingewiefen, daß dieſe Antwort der franzöſiſchen Re⸗ glerung auf das engliſche Kabinett und die öffentliche Meimumg Englands außerordentlich ungünſtig wirken müſſe, nach⸗ dem man in En eine zunehmende Entrüſtung über das wrhlwollende Ver der Franzoſen und Belgier gegen die Separatiſten im Rheinſand feſtſtellen konnte. In der Umgebung Baldwins ſei immer wieder betont worden, daß die klare Zuſage Poincares, Frankreich werde umter keinen Umſtänden irgendwelche Bewegungen fördern, die wichtigſte Errungenſchaft r Pariſer Beſprechung der Premierminiſter geweſen ſei. Nach⸗ dem ein wandfrei feſtgeſtellt iſt, daß die franzöſiſchen und belgiſchen rden ebenſo wie die Rheinlandkommiſſion die ſeparatiſtiſchen orakte nücht nur dulden, ſondern durch ihre Maßnaßmen, Zurückziehung der deutſchen Polizei aus den öffentlichen Gebäuden, Schießverbot für die deutſche Polizei, Be⸗ waffnung der Separatiſten und Anweiſung, den Anordnungen der „vorläufigen Regierung“ zu folgen, ihr Treiben im weiteſten Maße zu fördern, muß die Antwort Frankreichs an England dort den allerungünſtigſten Eindruck machen. Es iſt aber nicht anzunehmen, daß England mit dieſer Antwort, die im ſchroffen Gegenſatz zu dem Verhalten der franzöſiſchen Beſatzungsbehörden im Rheinland ſteht, zufrieden iſt. Die Pariſer Preſſe drückt ſich ſehr gewunden aus. der„Matin“ meint, offenbar engliſchen Schritt, der Hinweis in der engliſchen Nate, daß der Verſailler Vertrag die Reichsgrenzen garantiere, könne nicht angefochten werden. Tardieu hat einem Vor⸗ chlag Llond Georges zugeſtimmt, demzufolge alle Unterzeichner des Verfailler Vertrages laut Artikel 27 die Grenzen Deutſchlands ga⸗ kontiere. Frankreich erſtrebe übrigens gar nicht einen künſtlichen Stoat, ſondern nur den Wunſch, daß die rheiniſche Bepölke⸗ kung wirtft ch unabhängig und militäriſchen Einflüf⸗ ſenentzogen werde. 4. Das Echo de Parts:„Setzen wir voraus, eine wirkliche— äg Lnulglee Bewegung auf beiden Rhein⸗ ſich kund gebe, dann wäre es doch ſei Pflicht der Alliierten, ſie zu erdroffeln. Wer würde erheben, wenn Bayern politiſch vom deutſchen Reſche oslöſe, und würde n, daß dies eine Verletzung des Vertrages bedeute? London und in Waſhington habe man eine überraſchende ZJartheit gegen die deutſche Einheit bemerkt, aber das ſem ſei ſa im Augenblick nicht aktuell. Die rheiniſchen atiſten haben ſich im Laufe der letzten 10 Tage als außerordentlich ſchwach erwieſen. Darüber die verhandlungen der Nuhrinduſtriellen IJ Berlin, 2. Nov.(Von unſ. Berl. Büro.) Geſtern war gemel⸗ det Wcdn eine wiſchen den Vertretern des Theiniſchen Be und den frantoſſhen Behörden getroffen ſei. Dieſe Nachricht wird von der„D. A. 95 als unzutreffend bezeichnet, die Verhandlungen ſchweben Wie wir an anderer Stelle mel⸗ den, hat auch das Kabinett ſcch am geſtrigen Spätnachmittag mit dieſen Dingen beſchäftigt. Die Beſprechungen ſind, wie das„B. T. u. E. zutreffend berichtet, ſoweit gediehen, daß mit dem Abſchluß des Abkommens zu rechnen iſt. Der Inhalt des Vertrages be⸗ ieht ſich hauptſächlich auf zwei Punkte: Auf die Kohlenſteuer, 15 rückſtändige wie die zukünftige und auf den Abtransport er Reparationskohle nach Frankreich, Belgien und in das unbeſetzte Seſaſchland. Der Vertrag wird zwiſchen den Weaßd ſich belglſchen ungsbehörden und den im bergbaulichen Verein 99 ſchl eſchl Für die Induſtriellen handelt es chloſſenen Veee 150 oſſen. ſur ie 50 brauche man deshalb auch mit der Downing Street nicht in einen egenüber ſie auf eine Rücker⸗ tattung der vorauslagten Beträge, die ſehr groß ſind, da die Franzoſen die Bezahlung in Vakulen In dieſem Ju⸗ mmen ſei noch bemerkt, nach der Parifer Dr—9„Voſf— Zeitung“ Poincare am Mittwoch vne Segden von franzöſiſchen Großinduſtriellen empfangen hat, Der außer dem Vorſitzenden des Comitee des forges, de Wendel, auch der Beſitzer der Stahlwerte von Longwy, Dreux, angehörben. Die vorläufige Freilaſſung von Krupp iſt um 8 Tage verlängert worden. Wirtſchaftliche Verhandlungen in Eſſen Geſtern fand im Gebäude der Handelskammer in Eſſen die zrſte Sitzung des neugebildeten r 0 els ae mit der Regie ſtatt, in der die Vertreter der Handelskammer und der Stadt Eſſen die Wünſche der deutſchen Wirtſchaftskreiſe vortrugen. Die geringen Leiſtungen der Regiebahn verſuchte die Regie mit den engeblich von deutſcher Seite verübten Sabotageakten an den Bahn⸗ belagen zu begründen, während in Wirklichkeit die Zerſtörungen der Aunlagen meiſt auf Heeresangehörige der Beſatzungsmächte zurückgeht und die Regie ſich unfähig gezeigt hat, den rheiniſchen Eiſenbahn⸗ apparat des Ruhrgebietes wieder in Gang zu bringen. Es wurde beſanders der Kaniede Stand der Verſorgung mit Lebensmitteln, Por allem mit Kartoffeln, bekont. Die Karkoffelzufuhr ſei wegen der Frtſigeſahr nur bis Mitte November möglich. Um dieſe zu heben, Die engliſche Reparationsdemarche als Gerüͤcht allſeitig Verkaufspreis 2 Williarden Marb 1923— Nr. 304 Anzeigenpreiſe nach Tarif, dei vorauszahlung oder mit Zuſchlag für Seldentwertung: Rügemeine Anzeigen zahl zoo Schlüſfelzahl des vereins deutſcher Zeſtungsdek⸗ leger 23 o00 o0. 9, 600 000 000. Für Anzeig. an beſtimmt. Tag. Stellen u. Nus gaben wird keine Verantwort. übern. Hhöh. Sewalt. Streiko, Setriebs ſtõrung.uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſpr. fůr aus geſall. od. deſchränkt. Nusgaben od. f. verſp. Rufnahmev. Anzeigen. fluſtr. ö. Fernſpr. oh. Sewähr. Serichtsſt. mannheim s Seit und Leben mit Mannheimer Srauen-Zeitung und Mannheimer Muſik-Seitung, Meinungsſtreit einzutreten. Was eine rheiniſche Autonomie anbe⸗ langt innerhalb der deutſchen Regierung und unter der Leitung der alten deutſchen Parteien, ſo ſei das eine andere Angelegenheit. Aber eine ſolche Autonomie werde ſehr weitgehende Folgen nach ſich ziehen in dem kommenden Streit ong der Ausführung des Verſailler Vertrages. Für den Augenblick müſſe ſich Frankreich darauf beſchränken, ſeine Reparationen und Sicherheiten durchzuführen, dann werde ſpäter ſchon die Zeit kommen, um ſich mit größeren Fragen beſchäftigen.“ Daß aber auch andere Meinungen vorhanden ſind, zeigt fol⸗ Aeußerung des ſeit einigen Wochen erſcheinenden radikalen „Paris⸗Soir“: Demarche bereits geantworket, daß ſie die Rheiniſche Republik weder de facto noch de jure anerkannt hat. Der franzöſiſche Oberkom⸗ miſſar im Rheinland wird das von ſich nicht behaupten können.“ Ueber die ſeparatiſtiſche Bewegung felbſt äußert ſich das Blatt: Die Unternehmung ſei von Anfang an ein totgeborenes Kind geweſen. Wieder einmal nehme eine Politik der Abenteuer ein klägl'ches Ende. Die Idee einer Rheiniſchen Republik werde heure ſeloſt von den Regierungen aufgegeben die ihr im Gedanken an künftige Kriege das Leben gegeben hätten. Man habe von Anfang an ge⸗ wußt, daß die Bewegung ohne den Beſitz von Köln, das die eigent⸗ liche Hauptſtadt des Rheinlandes ſei, zum Tode verurteilt ſei. Die Haltung Englands in deſſen Okkupationsbereich Köln liege, aber mache dieſem Plan für immer ein Ende. Ddie ſeparatiſtiſche Bewegung, die ein rein künſtliches Gebilde ſei, ſei damet endgültig erledigt. Die Auffaſſung in Belgien Nach einer Brüſſeler Meldung hat ſich das belgiſche Ka⸗ binett geſtern gleichfalls mit der Demarche der engliſchen Regie⸗ rung befaßt. Bei dieſer Gelegenheit habe der belgiſche Miniſter⸗ präſident ſeinen Kollegen den Text eines Dementis mitgeteilt, das der belgiſche Oberkommiſſar der Rheinlandkommiſſion veröffentlicht hat, über ein Plakat, das Herr Deckers in Aachen anſchlagen ließ und in dem er behauptet, die Rheinlandkommiſſion habe ſeine Macht de facto anerkannt. Dieſe Behauptung Deckers ſei völlig unwahr. Die Pariſer Morgenblätter heben hervor, daß die engliſche Note über das Rheinland in Brüſſel eine günſtige Aufnahme gefunden habe. Sie betonen, daß der Miniſter des Aeußern Jaſpar auf jeden Fall nicht geneigt ſei, die ſeparatiſtiſche Be⸗ wegung irgendwie zu begünſtigen. Die vorgänge in Ludwigshafen Nach einer vom„Petit Journat“ veröffentlichten Meldung aus Mainz verlautet aus guter Juelle, daß die Nationaliſten im Hinblick auf die feparatiſtiſche Bewegung am Mittwoch abend in Zuhen ene das Bezirksamt beſetzten. Bis jetzt werden keine Zwiſchenfälle gemeldet. Die franzöſiſchen Nachrichtenagenturen nennen die treu ge⸗ bliebenen Pfälzer„Nationaliſten“. Das Schickſal der geſtern Ver⸗ hafteten hat ſich inzwiſchen ſoweit geklärt, daß ſie bis auf einen 3 Beamten und drei Herren vom Turnverein wieder auf freien Fuß geſetzt werden. Ueber die Gründe der Verhaftung iſt nichts Genaueres zu erfahren, jedoch wird angenommen, daß es ſich bei der Verhaftung der Beamten um die Vermutung dreht, die Beamten bedeuten eine Verſtärkung der Polizei, während die drei noch inhaftierden Herren vom Turnverein als Anführer zurückge⸗ halten werden. Eine Komödie Havas meldet aus Düſſeldorf, daß der„proviſoriſche rheiniſche Landtag“ am 26. Nopember in Düſſeldorf zu einer außerordenklichen Taauna zuſammentreten ſoll. Das ſcheine eine Komödie zu ſein, die die rheiniſchen Separatiſten vor der Welt aufſpielen.— Wenn das ſchon Havas ſant ae Die Regie· Iranten Nach einer Blättermeldung aus Mainz werden die in Franken ausgeſtellten Noten der Eiſenbahnregie vom 1. November ab in den Verkehr gebracht. Die Scheine der Regie, die ſich vorläufig de ezahlung aller an die franzöſi g iſenbahnregie ge. ten Summen für Perfonen⸗ und Giterverkehr dienen. und eine zu permeiden, müßten ſofort umfaſſende Maß⸗ nahmen der 1 5 einſetzen. Es habe den Anſchein, als wenn ſich die Regie über die Größe des zu bewältigenden Verkehrs und über viele auftauchende Fragen nur unklare Vorftellungen gemacht hatte. Der erneute, ſe 8 au Jae I ſuch der Franzoſen, die 1 antwortung Dde zuguſchiehen, kam deshalb nicht Uberreſed. Rronprinz Wilhelm wieder in Deutſchland: Berſin, 2. Nov.(Von unſ. Berl. Büro.) Der Kronprinz ſoll, wie die„Deutſche Zenung“ behauptet, in Dels eingetroffen ſein. Daß Kronprenz Wilhelm heimkehren würde, um in Oels als · v Die gefährliche deutſche Euſtfahrt EJ Berün, 2. Non.(Von Berliner Büro.) Nach emner gare ae ſnd ai Nieech. We e e Proteſtverſammlung, in der die angebliche große Gefahr der deut⸗ en Luftfahrt für Frankreich beſprochen wurde, ſtatt. Den Vor⸗ 0 führte General Caſtelnau. Dabei wurde eine angenommen, in der ſich die Verſammelten von der Lu ich als üb rklaren und eben ————— uftfahrt für die Eut⸗ wickl des deutſchen Wirt ſebens“. Poincare wurde auf⸗ die deutſche Luftfahrt ſolange zu unterſagen, bis Deukſchland ſeine Schulden an Frunkreich bezahlt habe. der Streit um die Schweizer Jonenfrage In der franzöſiſchen Antwort an die ſchweizeriſche Regierung in der 83 wird dem„Journal zufolge das Be⸗ dauern darüber zum Ausdruck gebracht, daß ſie nicht in der Lage ſei, die Durchführung des Geſetzes vom 16. Januar 1923 aufzu⸗ ſchieben. Die franzöſiſche Regierung ſpricht die Hoffnung aus, daß trotzdem die Verhandlungen fortgeſeßt und zu einem befriedigenden Ergebnis führen werden. Wenn es zu keiner Verſtändigung komme, würde die franzöſiſche Regierung einer ſchiedsgerichtlichen Entſcheidung ihre Zuſtimmung erteilen. „Die belgiſche Regierung hat 2 die engliſche e Das Kheinland als internationale Frage Von Prof. Dr. Moldenhauer, M. d..*) Seit Sonntag vor acht Tagen ſteht das franzöſiſch und belgiſch beſetzte Gebiet unter unerhörtem Terror. ſteigender Erregung ſteht die Bevölkerung dem Treiben des bewaff⸗ neten Geſindels gegenüber. Sie hat überall zur Selbſtwehr gegriffen, ohne die Gefahr zu ſcheuen. wieder aus den öffentlichen Gebäuden hinausgeworfen. Aber unter dem Schutz der Bajonette ſind die Räuber wieder zurückgekehrt.⸗Es wird weder Frankreich noch Belgien gelingen, die Welt davon zu ee daß ihre Vertreter im beſetzten Gebiet nicht überall die Räuberbanden unterſtützt haben. Die deutſchen und engliſchen Zei⸗ tungen haben eine derartige Fülle von Material bisher erbracht, daß es nicht nötig iſt, an dieſer Stelle auf Einzelheiten einzugehen. Es genügt, darauf hinzuweiſen, daß nach den eigenen Verfügungen der Interalliierten Kommiſſion jeder Beſitz von Waffen mit den ſchwerſten Freiheitsſtrafen geahndet wird, während die Kreisdele⸗ gierten ruhig zuſehen, wie die bewaffneten Banden der Separa⸗ tiſten durch die Stadt und über Land ziehen, und Zuſtände ſchaffen, die in jedem geſitteten Staat eine Unmöglichkeit ſind. Das Verhalten der Bevölkerung iſt über jedes Lob erhaben. Sie hat ſich gewehrt, ſo gut ſie konnte. Sie lehnt einmütig das Verbrechergeſindel ab, aber ſie iſt in denkbar ſchwierigſter Lage, weil hinter den Ver⸗ brechern die Armee Frankreichs und Belgiens ſteht, hinter dem deutſchen Bürger im beſetzten Gebiet nur ein entwaff⸗ netes, machtloſes Deutſchland. Was will Frankreich? Was will Belgien! Währenß die oberſte Leitung im beſetzten Gebiet ſich vorſichtig zurückhält, machen die Kreisdelegierten aus ihrer Ueberzeugung kein Hehl. Aber ihre Aeußerungen ſind im einzelnen ſo übereinſtimmend, iß ſie nicht ohne beſondere Weiſung ſich gebildet haben können. Sie erklären in den zahlloſen Verhandlungen, die örtlich geführt worden ſind, immer wieder, daß ſie die„‚Tatſachen anerkennen“ müßten. Sie werden jedesmal darauf hingewieſen, daß die Be⸗ völkerung unmöglich das Vorhandenſein bewaffneten, faſt ausſchließ · lich auswärtigen Geſindels auf dem Rathaus als eine politiſche Tal⸗ ſache anerkennen könne. Hierauf ſtets die gleiche Antwort: alle Revolutionen entſtänden ſo, daß zunächſt einmal das Geſindel 1 der öffentlichen Macht bemächtige, nach einer gewiſſen Zeit aber die anſtändigen Leute nachfolgten. Man weiſt gern auf die Matroſen und die wilden Arbeſter⸗ und Soldatenräte des Jahres 1918 hin, die dann durch eine Volksvertretung abgelöſt worden ſeien. Offenbar will man der Welt eine Auffafſung beibringen, als ob im Rheinſand eine ähnliche Bewegung wie damals in ganz Deutſchland ſich vollziehe Der Grundunterſchied liegt aber darin, daß damals wirklich eine ſtarke Bewegung durch das ganze deutſche Volk lief, ſonſt wären die pgar Macher der Sache ſehr bald wieder von der Bildflüche ver⸗ ſchwunden und es hätte ſich nichts geändert. Hier iſt aber von einer Bewegung im Volke nichts zu ſpüren. Kein anſtändiger Menſch am ganzen Rhein denkt an eine Logtöf vom Reich. Diejenigen aber. die im Jahre 1919 aus inner⸗ und außenpolitiſchen Gründen einen ſelbſtändigen Stagt im Rahmen des Deutſchen Reiches angeſtrebt haben, haben angeſichts des Verhaltenes Frankreichs längſt ihre Meinung geändert. 2 Die Kreisdelegierten geben in den Beſprechungen ganz offen zu, daß es ſich im großen und ganzen um Geſindel handle. Sie erklaren aber, maßgebend für ſie ſei die Idee, nicht die Träger der Idee Die dee der rheiniſchen Repubkik habe geſiegt. Das müſſe auch das rheiniſche Volf anerkennen. Demgegenüber muß betont werden, daß dieſe im fremden Solde ſtehenden Vaterlandsverräter keine deul⸗ che Idee verkörpern, ſondern nur die eine Idee: die Loslöſund deslinken Rheinufers von Deutſchland. Das iſt aber keine deutſche, ſondern ausſchließlich eine franzöſiſche Idee. Daß den ganzen Vorgängen dieſe Idee zugrunde liegt, haben die Rhein⸗ länder allerdings begriffen. Dann möge aber auch Frankreich ganz klar und offen erklären, daß ebenſo, wie Ludwig 14. mitten im Frie⸗ den wider jedes Recht und jeden Vertrag deutſches Land geraußt t, ſeine heutigen Nachfolger handeln wollen. Steht aber dieſe Ab⸗ ch Frankreichs feſt— und wer zweifelte in ganz daran —. dann handelt es ſich ſchon nicht mehr um 15 e zwoiſchen Frankreich und der rheiniſchen Bevölkerung oder Frankreich und dem Deutſchen Reich und Preußen ausgetragen wird, ſondern um eine internationale Frage. Der engliſche Erſte Miniſter Bald⸗ win hat in ſeiner jüngſten Rede mit Recht darauf hing„ daß mit der Loslöſung eines Teiles von Deutſchland der Vertrag von Verſailles gebrochen iſt. In dieſem Vertrag ſind die Grenzen Deutſchlands feſtgelegt. Das ſo umſchriebene Territorium haftet für die Verbindlichkeiten. Dieſe Grundlage wird erſchütterſ, wenn ein ſo bedeutungsvolles Gebiet wie das heute von Frankreich und Belgien beſetzte aus Deutſchland ausſcheidet. Wer ſoll zum Bei⸗ ſpiel die Beſetzungskoſten tragen? Das beſetzte Gebiet ziſt dazu voll⸗ kommen unvermögend, wenn man bedenkt, daß allein die ſogen. externen Beſetzungskoſten ſeinerzeit von den Beſetzungsmächten auf 240 Millionen Goldmark feſtgeſetzt worden ſind. Durch die Ausdeh⸗ nung der Beſetzun die Ruhr ſind die Koſten natürlich Sepa e Pber 101 der Reſt von Deutſchland dafür aufkommen, daß Frankreich ein Gebiet beſe 0 Reich gehört? Wer ſoll für die Kohlenlieferungen 1• men, wenn ſie aus einem Land erfolgen, das nicht mehr zu Deutſch⸗ land gehört? Wo ſoll die ein? Soll ſie zuſammenfallen mit der 3 e oder dem Rhein? Sollen die Brückenköpfe dazu ge⸗ hält, das nicht mehr zum hören oder nicht, Es liegt auf der Hand, daß nicht einer der Ver⸗ bündeten gewaltſam die Fragen löſen kann, ſondern daß ein Verirgg wie der von Verſailles nur abgeändert werden kann mit Zuſtimmung aller Beteiligten. dadinch Die ch dadurch zu, ein Teil des Rheinlandes von 2 Jbegeſ iſt. Nach zer Mitteleng des„Daily 28e erklärt die engli Regierung mit aller Schärfe, daß ſie ſich als Kurator für das von ihr beſetzte Gebiet betrachte, das Deutſchland ſo, wie ſie es übernommen habe, zuückerſtatten 5 Die große Bedeutung dieſer Erklörung ſoll nicht gelen werden. Aber England hat nicht nur Pflichten gegenüber dem beſetzten G⸗ biet, es hat auch Pflichten gegenüber dem geſamten. Denn England hat das RAheinlandabkommen mitunterzeichnet, ſein Vertreter ſitzt in der Rheinlandkommiſſion. Als Garam des Vertrages von Verſailles kann England unmöglich ſich auf den Standpunkt ſtellen, daß es genüge, wenn ſein Vertreter in Koblen Widerſpruch erhebe über den hinwegzugehen Frankreich ſchon ſa eine liebe Gewohnheit geworden iſt. Die„Times“ hat in dieſen Tagen mit Recht darauf hingewieſen, daß die Verfaſſung der Rhein⸗ — von internationaler Bedeutung ſei, daß England, wie Ito⸗ lien, die Schweiz und Holland große Intereſſen im Spf Inzwiſchen hat die engliſche Rheinſandnote bereits gewiſſe larheit geſchaffen. Ihre Kreisdelegierten haben in Aachen, in Krefeld und Wenig durchſichtig iſt die Haltung der Pelgiſchen Negierunz; ig ſichtig iſt die Haltung giſ de 1 der gekannte volksparteiliche rheiniſche Abgeordnete ſett in der„Köln. Ztig.“ ſeine Betrachtungn über die Lage des Rheinlandes fort. Wir geben 1+—— der darin behandelten grundſätzlichen Pro⸗ bleme auch diesmal die wichtigſten Gedankengänge daraus wieder. Sie hat in vielen Orten die Banditen ——— Schriftleitung. ———————— 15 1 5 1 Maunheimer General ⸗Anzeiger(mittag ⸗Ausgabe) Freitag, den 2. November 1923 zoffen die Sonderbündler unterſtützt. Es geht das Gerücht, daß gerade der erſte Anſtoß in Aachen von belgiſcher Seite aus erfolgt lei, aus der Beſorgnis, daß ſich Frankreich im ganzen beſetzten Gebiet feſtſetzen wolle. Die belgiſche Preſſe hat derartigen Befürchtungen ſchon wiederholt Raum gegeben. Es erhält ſich das Gerücht, daß 17 VBelgien ein beſonderes Großherzogtum Niederrhein plane. Es wäre wünſchenswert, wenn die belgiſche Regierung möglichſt ſchnell aufge⸗ fordert würde, offen und klar ihre Stellung zu dieſen ganzen Fragen zu bekunden und der Welt zu ſagen, ob ſie gewillt iſt, ſich an dem Beutezug Frankreichs auf eigene Rechnung zu beteiligen, oder ob ſie bereit iſt, den Vertrag zu halten, den ſie ſelbſt feierlich beſchworen hat. An die Bevölkerung des beſetzten Gebietes müſſen wir aber die ernſte Mahnung richten, in dieſen kritiſchen Tagen nicht die Nerven zu verlieren. Ungeheuerliches wird ihr zugemutet. Trotzdem muß ſich jeder einzelne ſagen, daß es um die Zukunft des Rheinlandes wie deutſchlands geht. Die Entſchei⸗ dung kann nicht lokal getroffen werden Die Parteien des geſamten beſetzten Gebietes ſind ſich in dieſem Gedanken einig geweſen. Sie haben einen kleinen Ausſchuß gewählt, der die Aufgabe hat, Wege dAus der Not zu finden, der politiſchen wie der großen materiellen. Alle Parteien ſind in dieſem Ausſchuß vertreten. Gemeinſam wollen wir in dieſen ſchweren Zeiten handeln, nur von dem einen Gedanken beſeelt, daß der Rhein deutſch iſt und bleiben ſoll in allen Zeiten. Die Innenkriſe vor der Entſcheidung Erkrankung des Reichskanzlers IBerlin, 2. Nov.(Von unſ. Berliner Büro.) Der Kanzler, der ſchon ſeit Jahren ſchwer herzleidend iſt, mußte ſich auf dringendes Anraten der Aerzte geſtern zu Bett legen. Dennoch iſt er, 7 zahwahl er ſich noch immer recht angegriffen fühlt, geſtern nachmit⸗ dg aufgeſtanden und hat einer Kabinettsſitzung präſidiert, die ſich im weſentlichen mit den Wirtſchaftsfragen im Ruhrgebiet beſchäftigte. Geſtern um 8 Uhr wollte er dann die Führer der 1 Sdzialdemokratie zur Ausſprache über die näheren Bedin⸗ 5 5 für die Beibehaltung der großen Koalition empfangen. Man verſichert uns erneut, daß eine ſofortige Aufhebung des militärfſchen Belagerungszuſtandes nicht in Betracht käme. Fuür den Fall, daß die Sozialdemokraten aus Regierung und Koali⸗ flon ausſcheiden, nimmt man an, daß Dr. Streſemann die Ge⸗ ſchäfte ohne ſie weiter führen wird. Sollte ſich für ein bür⸗ Herkiches Miniſterium Streſemann, das unter ſolchen Umſtänden dann in der Hauptſache ein Geſchäftsminiſterium wäre, keine Pörkamentariſche Mehrheit finden, ſo wird man vermutlich den Reichstag auflöſen und während einer Uebergangszeit daohne Parlament zu regieren verſuchen. Alles das aber ſind, wie wir betonen möchten, in ganz vagen Umriſſen angedeutete „Pläne, die durch die Entwicklung ſchon in den nächſten Stunden über Haufen geworfen ſein können. *„Börwärts wird, durch die Erkrankung des Reichskanzlers gerhfen, die „Vertagung der Entſcheidung bdamit begründet, daß die Reichsregierung ſich geſtern nachmittag 27 vorwiegend mit Währungsfragen aus Anlaß des neuen Mark⸗ 1 ſturzes beſchäftigt hätte(was nach unſerer Kenntnis nicht zu⸗ 735 tkriffy, und weil einzelne bürgerliche Miniſter den Wunſch gehabt hätten, vor der endgültigen Ausſprache ſich noch mit ihren Fraktionen 1 55 Iin Verbindung zu ſetzen.(Was im weſentlichen zutreffen wird. Vor allem wünſchen die Demokraten und das Zentrum, wie ſchon vor drei Wochen, eine neue Vermittlungsaktion einzuleiten.) Auf alle Fälle wird der Kanzler heute im Laufe des Vormittags eine Beſprechung mit den Führern der Koalitionsparteien haben, um ihre Auffaſſung über die Folgen eines Ausſcheidens der Sozialdemokraten zu hören. Daran wird ſich um 12 Uhr eine Kabi⸗ nettsſitzung ſchließen. Um 2 Uhr will der Kanzler die ſozialdemokra⸗ tiſchen Führer erneut empfangen und ihnen von dem Ergebnis ſeiner 4755 Beraumgen Mitteilung machen. Was ſich im Anſchluß daran in der 415 vollziehen wird, kann unter Amſtänden dann mür eine kurze Schlußaktion ſein. — ünorwärts“ ſieht die Lage heute recht peſſimiſtiſch Ann. Er meitt, die Dinge treiben zum Bruch, und er ſcheint von lang⸗ wlerigen Verhandlungen nichts wiſſen zu wollen. Einige Sorge macht der Sogialdemokratie offenbar, daß der Reichskriſe diesmal unter Umſtänden 5 „— auch eine Preußenkriſe paolgen würde. Der Führer der Deutſchen Volkspartei im Landtag 185 hat der Sozialdemokratie nämlich mitgeteilt, daß nach einer Auf⸗ Fgſung der großen Koalition im Reich auch die Erhaltung im preu⸗ ßbiſchen Landtag nicht möglich ſein werde. Das nimmt der„Vor⸗ 505 wärts“ und mit ihm die Sozialdemokratie offenbar ſehr übel. Aer⸗ bdberlich vermerkt er, dieſe Erklärung ſtände im Gegenſatz zu den Er⸗ Mrüngen die man am Vortage abgegeben hätte. Der Grund für 9 iſt freilich leicht zu verſtehen: Mit der Auflöſung der 10 n Ksalition in Preußen müßte die Sozialdemokratie die an⸗ liche Machtpoſition verlaſſen, die Herr Severing im Miniſterium des Innern und damit in der preußiſchen Vermaltung ausgeübt hat. Vinigermaßen erheiternd iſt es, ſoſern man davon in dieſen trüben eEe iſt leicht, ein Vaterland zu lieben, wenn es groß und mächtig Ne Welt— + einen rechten Charatter aber er: die noch ehrt in ihrer Armut und Niedrigkeit. 15 9 Gettfried inkel. e⸗ Muſikverein Mannheim Mozartis Requiem immer iſt bei pedantiſchen Landsleuten der Jank um unpollendete Totenmeſſe und um die Bedeudung des rs Xavder Süßmayr nicht beendet. Süßmayrs beſtimmte daß er Sanctus, Benedictus und den Anfang des letzten ganz neu“ igt habe, wird nun wohl da kommt eine neue Streitfrage: ſoll man dieſe nicht is anderen Meſſen des Meiſters ergänzen? Gerhard von Keuß⸗ .macht bemerkenswerte ſchläge; er ſcheint aber nicht niſſen daß Karl Reinecke bereits 1891 die drei genannten 1s Mozarts kleiner F⸗dur⸗Meſſe herüber genommen hat. Ich wohnte en Aufführung(im Leipziger Gewandhauſe, an közarts hundertſtem Todeskage, am 5. Dezember 1891) bei... Wir umen um zwei Klippen nicht herum: um die beſondere W um 8 anderweitige Ergänzungen. ieſe bringt es mit ſich, daß die Stückhe— nachinſtrumentiert— der Einheit des Werkes ſchaden. 5 gänzungen aber, die Süßmayr in die leeren Zeilen von Mozarts Partitur eingetragen hat, bleiben uns erhalden!l Alſo kaſſen wir unſeren Vorwitz. Dieſe Mozartfrage liegt auf einer andern Ebene: Mogart rieb ſein Nequiem für die Kir che, unter ganz anderen Voraus⸗ ſeßzungen. Die Kirchenchöre en Berufsſänger, ſchöne Stimmen iin kleiner Auswahl, und— Knabenſtimmen für Sopran und t Auch die 1———(die„Soli“ von Sopran und Alt) echnen mit dieſer Klangfarbe und mit dem veinen Ausdruck der Kinderſtimme. Der Berliner Domchor, der Frankfurter Motetten⸗ chor und der„Sixtiniſche haben uns gezeigt, daß diefer Klang nicht einſach durch Frauenſtimmen zu erſeßen iſt. Ein kleiner Kirchen⸗ chor, ein kbeines Orcheſter, ergängt durch die Orgel und dazu die Stimmung, die eben die Kirche gibt: das waren die Vorausfetzungen von 17911 Hier waren auch Hall und Widerhall von beſonderer Bedeutung. Ein„Publikum“ und eine Seelenmeſſe ſind eben ierlei! Und Leute, die vornehmlich⸗kühl genießen wollen— halb'ſind ſie kalt, halb ſind ſie“— kulturlos— kommen nicht hin. e nicht idealiſieren; die techniſche Ausführung der Chor⸗ mehr ſicher und kräftig als klangfriſch geweſe in. e 18. Jahr—5 ffenheit als heute, 7 denn italieniſche Geigen waren damalz Anderfeſts: die alten Orgeln mögen nur von mittſerer beuer. ſchätzt man danach, führung. und betrüblichen Zeitläuften reden kann, daß die Sozialdemokratie die Schuld an der Kriſis außerhalb ihrer Reihen zu ſuchen befliſſen iſt. Der„Vorwärts“ ſchließt nämlich ſeine Betrachtungen, indem er ankündigt:„Der militäriſche Ausnahmezuſtand iſt unhaltbar. Eine politiſche Kriſe zu entfeſſeln, um Unhaltbares zu halten, iſt unſinnig.“ Daß die Kriſe aber diesmal von der Sozialdemokratie und von ihr allein ausgeht und daß dabei Entſtellungen und Falſch⸗ meldungen aus Dresden den vornehmſten Anſtoß gegeben haben, wird doch kaum zu beſtreiten ſein. 17 Bemerkenswert erſcheint auch noch, was geſtern abend das Blatt des Reichskanzlers,„Die Zeit“ an auffälliger Stelle in Fettdruck ſchrieb:„Wir glauben nicht, daß der Weg, den die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion vorſchlägt, von der Reichs⸗ regierung gegangen werden kann. Es iſt ein Ding der Unmöalich⸗ keit, wenn einzelne Fraktionen mit dem Anſpruch her⸗ vortreten. Teile ihres Parteiprogramms von der Reichs⸗ regierung verwirklicht zu ſehen. Soweit die Frage der Aufhebung oder Umwandlung des militäriſchen Belagerungszuſtandes zur Er⸗ örterung ſteht. handelt es ſich um eine Angelegenheit, die ein Ein⸗ gehen auf eine ultimative Forderung überhaupt ausſchließt. Es iſt bedauerlich, daß die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion eine ſolche Forderung aus dem ſächſiſchen Konflikt herleitet, bei deſſen Beurtei⸗ lung viel zu ſehr auf belangloſe Aeußerlichkeiten Wert gelegt wird. Die parlamentarſſche Lage in Sachſen Berlin, 2. Nov.(Von unſ. Berl. Büro.) In Sachſen hat es geſtern wieder einen neuen Zwiſchenfall gegeben. Die Deutſche Volkspartei, die am vergangenen Dienstag der Regierung Felliſch wohlwollende Neutralität zugeſagt hatte, ent⸗ zig dieſe wieder in der geſtrigen nächtlichen Sitzung. Die Gründe werden wohl in der Entwicklung der Dinge im Reich zu ſuchen ſein. Die Volkspartei brachte offenbar die Kriſe mit der Kabinettskriſe Streſemann in Verbindung. Die Demokraten behalten die am Dienstag feſtgelegte Haltung bei und ſagten dem Kabinett Felliſch ihre Unterſtüßung zu. Die Deutſchnationalen lehnten jede Teilnahme an der Sitzung rundweg ab und erklärten, daß ſie bei dem Staatsgerichtshof in Leipzig eine Nichtigkeitserklärung der Wahl Felliſchs zum Präſidenten anhängig gemacht hätten, da eine Verletzung der Geſchäftsordnung des Hauſes vorliege. Miniſterprä⸗ ſident Felliſch wurde dann aber tatſächlich auf die Landesver⸗ faſſung vereidigt. Er ſtellte ſein neues Kabinett vor. Von einer Regierungserklärung hat er geſtern abgeſehen, ſie ſoll erſt in der Sitzung vom 6. November abgegeben werden. Inzwiſchen iſt bekanntlich aber auch in der Sozialdemokratie ein Wandel einge⸗ treten. Die Landesinſtanzen haben die Bindungen an die Demokratiſche Partei, wie wir neulſich ſchon berichtet haben, nicht gutgeheißen und an den Landesparteitag appelliert. Wiederaufhebung der Exekufive ⸗ Berordnung Der Reichspräſident hat, nachdem inzwiſchen in Sachſen eine neue Regier ung gebildet worden iſt, durch eine Verordnung vom 1. November die am 29. Oktober auf Grund des Artikels 48 der Reichsverfaſſung erlaſſene Verordnung zur Wiederherſtel⸗ lung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung im Gebiete des Frei⸗ ſtaats Sachſen wieder aufgehoben. Ausſchreitungen gegen die Neich wehr Das Reichswehrkommande IV teilt mit, daß in Großen⸗ hain am Dienstag ein Reichswehrkommando von einer Menge umzingelt undmißhandelt wurde. Eine von der Polizei alar⸗ mierte Abteilung des Reiterregiments Nr. 12 rückte in die Stadt und befreite das Kommando. Da die Menge den Anordnungen der Truppe nicht Folge leiſtete, wurde beſtimmungsgemäß von der Schußwaffe Gebrauch gemacht. Fünfzehn Perſonen wurden verwundet. Ddie Wühlarbeit öer Kommuniſten EBerlin, 2. Nov.(Von unſ. Berl. Büro.) Wle eine hjieſige Nachrichtenſtelle erklärt, fand am Mittwoch abend wieder eine geheime Volkverſammlung der oppoſitionellen Be⸗ triebsräte ſtatt, die von etwa 2000 Vertretern der Groß⸗ betriebe der ſtädtiſchen Werke und eines Teils der Eiſenbahn⸗ betriebe beſucht geweſen war. Der kommuniſtiſche Neferent in dieſer Verſammlung richtete ſcharfe Angriffe gegen die Ge⸗ werkſchaftsführer und die Führer der Sozialdemo⸗ kratie, was in der Verſammlung den ſympathiſchen Zuruf: „Hängt ſie aufl“ auslöſte. Man müſſe Aktionsausſchüſſe in den Vetrieben bilden, und den Kampf nicht mehr lokal wie bisher in Sachſen, ſondern einheitlich im ganzen Reich führen, es ginge um die Errichtung der politiſchen Macht. Ein Antrag, die Beitragsſperre für diei Gewerkſchafben zu verfügen, wurde mit Mühe und Not verhindert. der Widerſtand gegen den Beamtenabban E Berlin, 2. Nov.(Von unſ. Berl. Büro.) In den letzten Tagen iſt vielfach berichtet worden, daß die Erregung der Beamtenſchaft über den Abbau ſo groß ſei, daß mit einem Streik zu rechnen wäre. Die„Voſſ. Ztg.“ behauptet, dieſe Nachrichten ſeien weit übertrieben; es handle ſich lediglich um einen ſogen. Aktionsausſchuß, der von der freigewerk⸗ ſchaftlichen, den Hirſch-Dumckerſchen und den chriſtlichen Gewerk⸗ ſchafts⸗ und Beamitenverbänden gegründet ſei, um gegenüber den Güte geweſen ſein, aber der Organiſt war der nkt der Au ũ als Vertreter des„basso continuo“, als Impro ſator des bezifferten Baſſes. Heute iſt ein Orgelmeiſter wie Arno Landmann nur dienender Minderbruder eines Muſikvereins⸗ Konzerts, damals ſetzte man recht eigentlich das Kirchen⸗Orcheſter zur Or gel. Man nahm Trompeten und n ſowie Poſaunen Orgel: als Ergänzungen der Orgelregiſter, die den Namen ompeten und Poſaunen ſehr uneigentlich tragen. Nun folgte Mogart der Sitte ſeiner Zeit, außerdem aber vermittelte er zwiſchen dem Streichquartdelt und ſeiner durch Einfügung von Baſſethörnern(Altklarinetten) und Fagotten. Dieſe ganz beſondere n— wir hatten auch die gedeckten Töne der Baſſet⸗ hörner— gibt nun die Grundfarbe. Süßmayr, von Mozart ein⸗ gehend belehrt, konnte ſie auftragen; wir Heutigen ſind außer Stande, andere Sätze aus Mozarts Werken ſo unzu⸗or n, daß ſie zur letzten Seelenmeſſe des Meiſters paſſen. Wir können alſo die Wer—— vorſchwebten, nicht mehr erreichen. Ein großer Muſikvereins⸗Thor kann die figu⸗ rierten Sätze— namentlich die Doppelfuge— nicht ſo rein, klar und leicht„hinlegen“, wie ein kleiner Ki u Wien um 1800. Auch Sätze wie das demütige„Hoſtias“ Troſt und Tränen eeee e Chor daum Mozart ſeine Töne im tiefſten Innern erklingen hörte. Man müßte ſchon aus dem großen Chore einen„kleinen“ heransdeſtillieren um zum Ziele zu gelangen. Aber ſolche Auswahl iſt aus allerlei Gründen bedenklich. So blieb Herrn Richard Lert, dem neuen Leiter des Muſikvereins, keine andere Wahl, als ſich den akuſtiſchen Bedingungen anzupaſſen, langſame Tempi zu nehmen, das Gange ſorgſam einzuſtubieren und dem Chore ſeinere Schattierungen und veinere Intonation anzuerziehen. Er iſt auf gutem Wege; vielleicht wären der Wirkung zwei ganz kleine Pauſen— natürlich keine der böſen„Schmuspauſen“— von Nutzen geweſen. In Wirklichkeit folgen ja die einzelnen Sätze der Singmeſſe auch nicht paufenlos auf einander! Daß Richard Lert das Ganze mit Sicherheit und Geſchmack leitete, daß ihn Orcheſter und Orgel beſtens unterſtützten, g daß unſer Soloquartett ſeine Sache— namentlich im„Benedictus“ — recht gut durchführte, ſei gerne feſtgeſtellt. Fräulein Henny Wolff als Führerin und Inhaberin eines ſchöngebildeten lyriſchen Soprans gebührt füglich der Hauptanteil, doch ſollen mit dieſer vein ſachlichen Ausführung die Verdienſte der drei heimiſchen Mit⸗ glieder: Janne Freurd⸗Nauen, Fritz Bartling und Wilhelm Fenten verkleinert werden... Aus dem Drcheſtervortrage ſchien mir die Mitwirkung von zwei Hörnern(als Poſaunen⸗Entlaſtung) und das„Tuba mirum“, ein ſchwieriger Poſaunenſatz, den Herr Guſtav Dauer ſeinerſeits ſehr verdienſtlich blies, bemerkenswert. Alles in allem: die erfreuliche Vorführung eines der edelſten Werke deutſcher Kunſt. I. JnndSCfSFFCFCCCCCCCCC(cT o bringen, wie deutſchl geplanten Maßnahmen der Reichsregierung als einheitliche Ver⸗ tretung der Beamtenſchaft zu fungieren. Ein Kampfprogramm ſei nicht feſtgelegt. Sowohl Beamte wie Angeſtellte würden erſt in der nächſten Woche ihre Beſchlüſſe faſſen. Das iſt aber eigentlich kein richtiges Dementi. die Einladung an Amerika Reuter erfährt, daß die britiſche Regier ung in Paris, Brüſſel und Rom drei gleichlautende Noten habe überreichen laſſen, die den Entwurf einer Note an Amerika enthalten und in dem dieſe eingeladen wird. Sachverſtändige in den Ausſchuß zur Unterſuchung der Jahlungsfähigkeit Deutſchlands zu entſenden. Reuter meldet aus Waſhington, der Wunſch Poincares, den Spielraum der vorgeſchlagenen Reparationskonferenz zu be⸗ ſchränken, hat in amtlichen amerikaniſchen Kreiſen Unruhe hervor⸗ gerufen. Solche Beſchränkungen ſeien nicht in Uebereinſtimmung mit den Anregungen des Staatsſekretärs Jughes. Die Verhandlungen werden aufs Spiel geſetzt, wenn n ich bemühe, eine voll⸗ kommene Unterſuchung über Deutſchlands Zahlungsfähigkeit zu ver⸗ hindern. Eine Allerheiligen⸗Rede Poincarées In Nevers hielt am zeſtrigen, dem Gedanken der Toten geweihten Feſt Miniſterpräſident Poincare aus Anlaß der Ent⸗ hüllung eines Kriegerdenkmals wiederum eine Rede. Er beſchäfligte ſich mit dem angeblichen Verſuch Deutſchlands, ſich zahlungs⸗ fähig zu machen. Lange bevor man nach dem Ruhrgebiet ge⸗ gangen ſei und Pfänder erſchloſſen habe, habe Deutſchland ſyſtematiſch ſeinen Bankerott organiſiert. In der gleichen Weiſe wie die franzöſiſche Preſſe ſuchte Poincare dies zu begründen. Er be⸗ hauptete auch, daß Deutſchland den Geiſt der Revanche ind des Haſſes gegen Frankreich in ſeinen Schulen vorbereite, daß die Reichswehr und die Schupo in Deutſchland eine unabhängige und furchtbare Macht darſtellten. Trotzdem Deutſchland der Reparationskommiſſion erklärt habe, es könne die Sachlieferungen nicht bezahlen, erhöhten ſich— die Lieferungen, die es ſich koſtenlos ſelbſt geſichert habe. Frankreich beginne jetzt, den Lohn ſeiner Mühen zu ernten. Wie am letzten Sonntag, erklärte Poincare, zulaſſen zu wollen, daß die Reparationskommiſſion die derzeitige deutſche Zahlungsfähig⸗ keit und darüber hinaus auch die Zahlungsfähigkeit Deutſch⸗ lands für eine kurze Zeitſpanne prüfe und daß ſie die neuen Zah⸗ lungsmodalitäten feſtſeße. Dagegen dürfe man von der Reparations⸗ kommiſſion keine Reviſion ihrer Beſchlüſſe über die Höhe der Reparationsſchuld und keine Feſtlegung auf unbeſtimmte Zeit ver⸗ langen. Schließlich betonte Poincare auch, er wolle mit Deutſchland freundnachbarliche Beziehungen unterhalten, aber am Vertrage laſſe er nicht rütteln. Badiſche Politik Lanòdbund und Kommuniſten Wie mitgeteilt, ſchrieb die kommuniſtiſche Landtagsabgeordnete Frau Frieda Unger von Lahr an eine Parteifreundin im Ober⸗ lande:„Die Bauern ſind alle für uns!“ Bei den Lörracher Unruhen ſagten die Kommuniſten, die Bauern ſtünden auf ihrer Seite. Demgegenüber ſchreibt die in Bonndorf erſcheinende„Schwarz⸗ wälder Zeitung“, das Sprachrohr des Landbundes, in einem beſon⸗ deren Artikel u..: „Ein vernünftiger Bauer, ganz egal, ob er ganz oder nur teil⸗ weiſe Eigentümer des von ihm bearbeiteten Bodens iſt, ſollte nie vergeſſen, daß der Kommunismus der Todfeind jeder freien Bauernſchaft iſt. Der Kommunismus kennt kein freies Wirtſchaften und kein perſönliches Eigentum, beſonders auch für den Bauern nicht. Für ihn gäbe es, wenn der Kommunismus jemals ans Ruder käme, nur ein Sklavenbauerntum das aus der enteigneten Scholle das Größtmöglichſte an Lebensmitteln herauszuwirtſchaften hätte, um einem willkürlich herrſchenden Droh⸗ nentum mit z. T. unſauberen Charakteren das Leben zu ſichern. Das ſollten ſich alle Bauern, die für kommuniſtiſche Ideen empfänglich ſind, merben. Es iſt traurig, wenn dieſe Erkenntnis nicht bei allen Bauern vorhanden iſt, und mancher in die Enge getriebene Bauer mit ſeinem Todfeind, dem Kommuniſten. Hand in Hand geht.“ Letzte Meloͤungen 3900 Billionen beſchlagnahmt Berlin, 2. Nov. Die Franzoſen nahmen einen für die Reichs⸗ banknebenſtelle in Hörde beſtimmten Geldtransport im Betrage von 3900 Billionen Mark fort. Der Geſamtbetrag der von den Franzoſen und Belgiern„beſchlagnahmten“ Reichsbankgelder überſchritt damit die Ziffer von 6000 Billionen. Herurtellung deuſſcher Generale in Frankreich. Das Kriegs⸗ gerücht in Amiens verurteilte am Mittwoch in Abweſenheit die 1 deutſchen Generale von Lüttwi e.— zu Jahren Zwangsarbeit wegen r Plünderung von Schlöſſern im Jahre 1918. ene, ** X Konſtanz, 30. Okt. Die Generaldirektion der öſterreichiſchen Bundesbahnen gibt bekannt, daß bei den öſterreichiſchen Bundes⸗ bahnkaſſen die deutſche Reichsmark und die auf deutſche Reichs⸗ mark N Schecks von jetzt ab nicht mehr angenom⸗ men werden. Theater und Muſik Profeſſor Wühelm Bopp 60 Jahre. Am 4. November begeht Wilheln Bopp ſeinen 60. Geburstag. Der Jubilar. ein geborener Mannheimer, ein Sohn des Mitbegründers der Firma Bopp und Reuther, hat im Muſikleben ſeiner Vaterſtadt die geachtete Stel⸗ lung eines 97—— Anſehens inne. Heute wirkt er, wie vor Jahrzehnten cer wieder als Maſttrinter der„Neuen Bad. Landes⸗ Ze Ueber ſeinen e berichtet die„N. B. L. Ztg.“: Er beſuchte das Gymnaſium der Vaterſtadt und nahm gleichzeitig Muſikunterricht bei Jean Becker(Violine und Kammermuſik), A. Hän⸗ lein war ſein Klavierlehrer und Kapellmeiſter Langer unterrichtete ihn in der muſiktheoretiſchen Lehre. Wilhelm Bopp wirkte als Gym⸗ naſiaſt an im Orcheſter des damaligen Hoftheaters mit und aſſi⸗ ſtierte ferner bei Einſtudierung der beiden erſten Teile des Nibe⸗ Im Jahre 1879 beſuchte er das Lenger Konſerva⸗ er Unterweiſung in Klavier bei Karl Reinecke, bei Jadasſohn, Violine Schradieck und Kammermuſit ch Herwane. Nach uifehreng der Studien in München mit 19 Jahren erſte praktiſche Muſikdirekkorſtelle in Freiburg i. Br., wo Bopp das enorm ſarben Kg exzentriſch geniale Werk Adalbert von Golöſchmidts„Die ſteben Todſünden“ zum erſten Male in Süd⸗ aufführte. Theaterdienſtſahren an den Bühnen in ankfurt a. M. und Karlsruhe, Mitarbeit an den Bayreuther Feſt⸗ widmete ſich dem pädagogiſchen und ſchrift⸗ n Gebiete. Er innt ſeine erſte Tätigkeitskurve an der„Neuen Badiſchen gals Muſikkritiker, veran⸗ — regelmäßige Kammermufikabende, gründete das erſte okalquartett vor allem zur Pflege der Brahmsſchen Muſe.“ Auf ihn geht die Gründung der Hochſchule für Muſik in Mannheim(1899) zurück, eines Inſtitutes, das unter ſemer an⸗ regenden und fortſchrittlichen Leitung ſich alsbald eines bedeutenden Ruͤfes erfreute. 1907 wurde Wilhelm Bopp, der 1902 die hervor⸗ ragende Sängerin und e e— der mar leider vtel zu wenig in unſeren Konzertſälen begegnet,— Auguſte Glaſer eehelicht hatte, nach Wien an die Spitze des berühmten Konſer⸗ vatoriums berufen. lag die ſchwierige Aufgabe ob, in der ſehr konſervativen M eine Neuorganſſation durchzuführen und das Konſervatorium in eine ſtaatliche Akademie für Muſik und dar⸗ ſtellende Kunſt umzuwandeln. Reiche Erfolge und ehrenvolle An⸗ erkennungen beſtätigten die ſchönen Früchte ſeiner von großem Dealismus getragenen Arbeit. Die Revolution veranlaßte ſein Ausſcheiden aus der Wiener Stellung, und er kehrte nach Mann⸗ im zurück, um hier als Kritiker und 6 die Schätze ſeines iſſens und Könnens in den Dienſt der Allgemeinheit und der kulturellen Aufgaben zu ſtellen. Die kritiſche Tätigkeit Bopps iſt t von dem hohen Geſichtspunkt aller ernſten Kritik: der wahren Kunſt zu dienen W Gewiſſon. aae 4 r — e ee Freſtag, den 2. November 193 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) eereereeheerrefeb, 3. Seite. Nr. 506 Wirtſchaftliches und Soziales Kurzarbeiter⸗-UAnterſtützung Auf Grund der Verordnung über die Aufbringung der Mittel für die Erwerbsloſenfürſorge hat der Reichsarbeitsminiſter dieſer Tage neue Vorſchriften über Art, Höhe und Dauer der Unterſtützung für die Erwerbsloſen und Kurzarbeiter erlaſſen. Künftig tritt die Kurzarbeiter⸗Unterſtützung ein. wenn Arbeitnehmer die übliche Zahl von Arbeitsſtunden nicht erreichen und deswegen weniger als 5 Sechſtel ihres vollen Arbeitsverdienſtes erzielen. Sie erhalten dann 40 Prozent des Unterſchiedes zwiſchen ihrem Arbeitsverdienſt und 5 Sechſteln des vollen Verdienſtes als Kurzarbeiterunterſtützung. Die Kurzarbeiterunterſtützung vermehrt ſich für jeden zuſchlags⸗ berechtigten Angehörigen um 10 Prozent dieſes Unterſchiedes, bis 5 Sechſtel des Vollverdienſtes erreicht ſind. Auf Verlangen des Vorſitzenden des öffentlichen Arbeitsnachweiſes iſt die Kurzarbeiter⸗ unterſtützung einzuſtellen, wenn die Bedürftigkeit nicht gegeben iſt. Wie bisher, iſt der Arbeitgeber verpflichtet, über den Arbeitsver⸗ dienſt Auskunft zu geben und auf Aufforderung des Verwaltungs⸗ ausſchuſſes die Errechnung und Auszahlung der Unterſtützung koſten⸗ los zu beſorgen. Aenderung der Mietzinszahlungen in Heſſen Das heſſiſche Miniſterium für Arbeit und Wirtſchaft hat be⸗ ſtimmt. daß die für Monat Oktober zu zahlenden Mieten auch für dieſen Monat noch nach der Verordnung vom 20. Auguſt zu ent⸗ richten ſind. Hierzu bat hauptſächlich die Tatſache beſtimmt, daß. falls eine Vorauszahlung nicht vereinbart war, der Mieter nicht wiſſen konnte was er am Ende des Monats zu zahſen hat und daher nicht in der Lage war, entſprechende Rücklagen zu machen. Für Mo⸗ nat November beträgt die Miete 16 Prozent der Friedensmiete. Dieſer Satz iſt mit dem Lebenshaltungsinder vom 25. Oktober, alſo mit 3045 Millionen Mark, zu vervielfültigen, falls die Miete bis ſpä⸗ teſtens 5. November einfchließlich bezahlt iſt. Für ſpätere Zahlungen. insbeſondere alſo die am Schluſſe des November fälligen Mietzah⸗ lungen, iſt der am 15. Nopember bekannt zu gebende Lebenshal⸗ tungsinder einzuſetzen und die Summe auf volle Millionen nach oben abzurunden. In dieſer Summe ſind die Zuſchläge für Steigerung der Zinſen, Verwaltungskoſten, Inſtandſetzungskoſten u. die Grund⸗ miete einbegriffen. während die Betriebskoſten nach wie vor auf die Bewohmner des Hauſes ausgeſchlagen werden. Staͤdtiſche Nachrichten Geſetzliche Miete für moͤblierte Fimmer vom 16.—31. Okfober 1923 Die nachſtehende Tabelle, die uns vom Mieteinigungsamt zu⸗ geſtellt wird, ſoll einen ähren Anhalt für die Mieten geben, die in der vom 16.—31. ber angenommen ſind und vom Untermieter an den Hauptmieter zu zahlen ſind. Die Qualität 8 Zimmer iſt den der Tabelle—2— einſchl. Frühſtück ausgedrückt, um ei e chätzung der Zimmer zu ermöglichen. Friedenspreis monatl. 12.— 15.— 25.— 35.— 50.— ſehr einſach einfach gut beſſer ſehr gut Millionen Raummiete 80³8 34⁰ 5208 6510 8880 ſchlag nach RMG. 14 u. Ausf. Beſt. 33 Ab 1 15¹19 1786 260⁴ 32⁵⁵ 4340 erzinſung u. Til⸗ gung.Holzmöbel 2027 5968 82¹⁵ 14082 19 530 Verzinſung u Til⸗ gung der Bett⸗ u. anderer Stoff⸗ u. Polſterſachen 2809 5006 11180 14229 25 474 10 083 15 282 27 177 38076 58 024 Bedienung 13 12⁵ 17500 26 250 39375 52 500 2 Kiſſen, 1 Deckb. 2446 24⁴⁰ 4294 5 863 8742 Bettwäſche waſchen 1 mal monatlich 17755 17755 18 755⁵ 20755 22 755 Geſamtpreis einſchl. Bettw. u Bedieng. 43 109 52 986 76 476 103 509 142 021 Ferner Anteil an den ſtädtiſchen Gebühren und beſonderen Betriebskoſten im Verhältnis zu den Wohnräumen an der ganzen Wofmung. Dann Frühſtück, Beleuchtung, Heizung entſprechend der Veröffentlichung vom 20. 9. 23. Die Wohnabgabe und ſtädtiſchen Gebühren werden in Goldmark errechnet und ſind mit demjenigen ſtädtiſchen Vervielfacher zu multiplizreren, der am Tage der Zah⸗ lung durch den Untermieter gültig iſt. wohnungsabgabe Nach der kürzlich veröffentlichten Bürgerausſchußvorkage wird der von der Laſt des Gaswerks ſchon faſt erdrückten Bürgerſchaft auch noch eine gewaltige Erhöhung dieſer Abgabe zugemutet, ohne daß damit Nennenswertes hinſichtlich der Schaffung neuer Woh⸗ nungen geleiſtet würde. Die von Vielen geteilte Erbitterung über dieſe Laſten gab mir Veranlaſſung, mich nach dem am Schluſſe der Beröffentlichung als anerkennenswert kurz erwähnten Porſchlage des Stadtrats Dr. Bühring zu erkundigen, weil ich den Eindruck Mannheimer hilfswerk Vorläufig ſtifteten u. a. an größeren Beträgen: Banken bis jetzt 60 Billionen Mark, Kartoffelgroßhändler rund 350 Zentner Kartoffeln= ürund 20 Billionen Mark. Mehrere Verbände(z. B. des Schuh⸗, Leder⸗ und Lebensmittelhandels) ha! Waren⸗ ſammlung unter den Mitgliedern eingeleitet oder vorbereitet. Die Spenden werden den ſtädtiſchen Fürſorgeſtellen und der Not⸗ gemeinſchaft zur Verfügung geſtellt, die ſie an Notleidende jeglicher Art nach individuellem Bedürfnis verteilen. Die Volksküche des Badiſchen Frauenvereins in der Alphornſtraße wird ſtändig ſo ver⸗ ſehen werden, daß ſie ein nahr⸗ und ſchmackhaftes Eſſen gegen billiges Entgelt an Hunderte ausgeben kann. Bei ſteigendem Zu⸗ ſpruch wird eine weitere Maſſenſpeiſung eingeleitet werden. hatte, daß hier wieder einmal ein Rettungsanker nicht ergriffen werden wolle, weil es unbequem iſt, ſich danach zu bücken, oder aus anderen Gründen. Der Bühring'ſche Plan geht davon aus, daß es unmöglich ſei, den VBau der erforderlichen Anzahl neuer Wohnungen aus laufenden Mitteln der Stadt oder durch laufende Beiträge der Einwohner zu finanzieren, wenn man nicht zu unſinnigen Be⸗ laſtungen kommen will. Er hat deshalb einen kombinierten Weg eingeſchlagen, nach dem die Wohnungsabgabe vorerſt weiter erhoben und als Baukapital verwandt werden ſoll, daß aber, wenn auf die Weiſe eine finanzielle Grundlage geſchaffen worden iſt, der freie Kapitalmarkt zur Mitwirkung bei der weiteren Finanzierung herangezogen werden ſoll. Weſentliche Vorausſetzung hierbei ſei, daß die Trägerin des Wohnungsbaues ein großzügiges rentab⸗ les Unternehmen ſein ſolle, das die Wohnungen ſelbſt baut. Ge⸗ dacht iſt die Gründung einer Aktiengeſellſchaft, deren Aktien alsbald mit entſprechendem Aufgeld verwertet werden, ſo⸗ daß das Nominalkapital mit Hilfe dieſes Aufgeldes niedriger ge⸗ halten werden kann, daß mit anderen Worten das Aufgeld gleich dazu dient, die heutigen hohen Baukoſten von vornherein ent⸗ ſprechend abzuſchreiben. Das Finanzprogramm Dr. Bührings iſt begründet auf die An⸗ nahme, daß heute ſchon 5000 Wohnungen fehlen und jährlich 1500 mehr erforderlich werden, und daß es deshalb notwendig iſt, nicht nur jährlich dieſe letzteren 1500 Woh⸗ nungen zu erſtellen, um eine Vergrößerung der Wohnungsnot hintanzuhalten, ſondern daß man auch von den ſchon jetzt notwen⸗ digen 5000 Wohnungen jährlich wenigſtens 500 neue erſtellen müßte, ſodaß insgeſamt jährlich 2000 Wohnungen zu ſchaffen wären — eine Zahl, die weit über das hinausgeht, was nach dem Pro⸗ gramm der Stadt geſchaffen werden kann, und die ſchon in weni⸗ gen Jahren eine fühlbare Linderung der Wohnungsnot darſtellen würde. Die Denkſchrift des Herrn Bühring unterſucht zunächſt die Wirtſchaftlichkeit des geplanten Unternehmens und kommt zu dem Schluß, daß, wenn die Hälfte der erforderlichen Einnahmen durch Mieten und die andere Hälfte durch Sonderbelaſtung der⸗ jenigen, die die Wohnungsnot direkt und indirekt herbeigeführt haben, aufgebracht werden, eine Rentabilität von 5 Prozent des Baukaptals leicht erreicht werden kann. Dabei würde die Miek⸗ zahlung das Verhältnis, das im Frieden zwiſchen Miete und Ein⸗ kommen beſtand, nicht überſchreiten. Um den Mietern eine Erleich⸗ terung zu gewähren, ermäßigt Bühring den Mietſatz auf die Hälfte. Als zuſätzliche Einnahme iſt dann eine Belaſtung derjenigen Arbeitgeber in Ausſicht genommen, die durch die Einſtellung auswärtigen Perſonals die Wohnungsnot in Mannheim vergrößert haben, ebenſo derjenigen, die als Geſchäftsleute während des Krieges ſich hier ſelbſtändig gemacht und Geſchäfts⸗ räume dem Wohnungsmarkt entzogen haben. Die letzteren Be⸗ laſtungen können nach den rechneriſchen Ermittlungen in erträg⸗ lichen Grenzen gehalten werden. Durch entſprechende Vorzahlungen der Wohnungs⸗ abgabe auf längere Zeit ſollen größere Summen hereingehoſt werden, als bei der monatlichen Bezahlung ſich ergeben. Ein Anreiz für dieſe Vorzahlungen ſoll ſowohl darin beſtehen, daß ſpätere Er⸗ höhungen der Abgaben für die Vorzahlungen nicht mehr in Betracht kommen und daß weiterhin den Vorzahlenden für ihre Beitrüge ein Gegenwert gegeben wird in Form von Aktien oder Anteilen der Geſellſchaft. Jeder, der Woh vorausbezahlt, ſchafft ſich damit einen Beſitztitel, der, wenn die gewählte Grundlage ſich als eine gute erweiſt, ſpäter unter Umſtänden eine ſehr zweckmäßige Kapitalanlage darſtellt. Dem Einwande, daß ſich dann nur die Bemittelten einen Vorteil aus der Beteiligung ſchaffen können, wird durch den Hin⸗ weis begegnet, daß die Minderbemittelten gerade durch die Grün⸗ dung eines ſolchen Unternehmens hinſichtlich der Höhe der jähr⸗ lichen Abgabe vorausſichtlich entlaſtet werden können, und die Schaffung beſſerer Wohnungsverhältniſſe ganz allgemein den e eee in höherem Maße zu gute kommt als den Be⸗ mittelten. Iſt auf dieſe Weiſe einmal mit dem Bau von Wohnungen in größerem Maßſtab der Anfang gemacht, ſo ſollen die weiteren Mittel durch Ausgabe von Aktien zu entſprechenden Kurſen be⸗ ſchafft werden. Hierbei hofft Bühring die jetzigen, bei neugeſchaffenen Papiermarks⸗Unternehmungen phantaſtiſchen Kurſe auch für das Bauunternehmen in günſtiger Weiſe ausnützen zu können, ſodaß, wie oben ſchon geſagt, mit einem weſentlich kleineren Geſellſchafts⸗ kapital, als der Bauaufwand es ſonſt nötig machen würde, auszu⸗ kommen wäre. Wenn man berückſichtigt, daß die Verzinſung von 5 Proz. ſich auf das geſamte Baukapital beziehen foll, während dus Geſellſchaftskapital infolge des zu erzielenden Aufgeldes weſentlſch miedriger bleiben könnte, ſo ergibt ſich für das letztere ein ſehr viel höheres Erträgnis, das von der Geſellſchaft zur Schaffung von oder Vergünſtigungen für die Mieter verwendet werden ann. Wie ich höre, begegnet dieſer Plan in weiten Kreiſen Sym⸗ pathien, weil man hofft, daß auf dieſe Weiſe weit mehr Wohnungen erſtellt werden können, als nach der bisherigen Methode der Ein⸗ ziehung und Verwendung öffentlicher Mittel. Auch Finanzleute ſollen dem Plane günſtig gegenüberſtehen und ihre Mitwirkung zu⸗ geſagt haben. Es wäre deshalb zu wünſchen, daß die Stadkver⸗ waltung, bevor man der Mannheimer Bevölkerung weitere un⸗ geheure finanzielle Opfer zumutet, dieſen Plan ernſtlich erwägt und raſch weiter verfolgt. Weiter wäre m. E. in Erwägung zu ziehen, ob, wenn man ſchon glaubt, der Bevölkerung die neue Belaſtung auferlegen zu müſſen, nicht auf jeden Fall verſucht werden ſollte, das Bühring'ſche Programm ſofort zur Durchführung zu bringen. Ge⸗ gebenenfalls könnte auch das in der Bürgerausſchußn vor · geſehene kleine Programm nach dem vorgeſchlagenen Verſahren mit weit geringerer Belaſtung der Bevölkerung durchgeführt werden. Bühring richtet am Schluſſe ſeiner Denkſchrift einen warmen Appell an alle zuſtändigen Stellen, ſeine Vorſchläge nachzuprüfen, dabei aber politiſche Geſichtspunkte zurückzuſtellen, da es ſich hier im weſentlichen um eine volkswirtſchaftliche und finanztechniſche Froge von größter Bedeutung handle, die zum beſten der Allgemeinheit gelöſt werden muß und bei der den Anſchauungen aller polſtiſchen Parteien entgegengekommen werden kann. Dr. Theodor Alt. Allerheiligen In verſtärktem Maße wiederholte ſich am geſtrigen Donners⸗ tag die Wallfahrt ungezählter Tauſende nach der Totenſtadt. Die Wanderung ſetzte ſchon in den Vormittagsſtunden ein und erreichte den Höhepunkt zwiſchen 2 und 4 Uhr. Bei einer Wanderung dur die Gräberreihen war feſtzuſtellen, daß trotz der ſtarken Preis rung, die der Gräberſchmuck in den Tagen erfahren halle, der Blumengarten, in den das weite feld verwandelt wür, noch viel weniger Lücken als am Sonntag aufwies. Es iſt er⸗ freulich, daß der Preis keine Rolle ſpielt, wenn es gilt, den ſicht⸗ baren Beweis dafür zu liefern, daß man diejenigen, die uns Leben naheſtanden, nicht vergeſſen hat. Vielen wird die Erwerbußg eines Aſternſtöckchens, das Milliarden koſtete, oder auch mir einiger Blumen recht ſchwer, viel ſchwerer als in früheren Jahren geworden ſein. Die Gärtnereien und Kranzbindereien dürſten in den letzten Tagen und auch geſtern noch recht gute Geſchüfte ge⸗ macht haben, was ihnen ſehr zu gönnen iſt, da auch in 4 Gewerbe der Exiſtenzkampf immer ſchwieriger wird. 1 8 Die Witterung entſprach der Allerheiligenſtimmung, die die Friedhofwanderer beſeelte. Dichte Trauerſchleier bedeckden dos Firmament, ſo daß die Sonne nicht einen Augenblick zum Vor⸗ ſchein kam. Ungewöhnlich früh brach infolgedeſſen die Dünmerig herein. In der fünften Stunde ſchon begannen ſich die Nebel⸗ ſchwaden auf die Gräberreihen herabzuſenken. Bei dem Beſuch des Ehrenfriedhofs konnte mit Genugtuung feſtgeſtellt werden, daß der Stadtrat am Denkmal einen Kranz mit ife in den Stadtfarben hatte niederlegen laſſen. Daneben lag noch ein FFFFC erer Anregung e zübt ſchen Berein Gedächtnisfeier der militäri wie wir ſchon mitteilten, erſt am kommenden Sonntag vormittag abgehalten. Die Straßenbahn hatte verſtärkten Be⸗ trieb eingerichtet, von dem vor allem für die Heimſahrt Ge⸗ brauch gemacht wurde. Allzu großer Andrang war nicht ſtellen, da der normale Preis von 4 Milliarden genommen wür Die Straßenbahnverwaltung hatte ſich nicht dazu verſtehen könwen, dem Karlsruher Beiſpiel zu folgen und die Fahrgäſte vom Fried⸗ hof ab—— e zu befördern. 1. bält den Nuck— ee e ee e eeee, Zu ſpät! Allerſeeletag.— Die Owendſunn ſcheint ſchwach, traurig un müd Uf ſtille Gräwer.— Grod e Regewolk am Himmel zieht. Im Sterwe falle geeli Blätter runner vun de Bůüm.. Wie wann ſe ſage wollte:„Guck uns aln), ſo geht es eem!“— Viel Gräwer ſin ſchun länaft vergeſſe, traurig wüſt un leerr. Noch noch e Kreuz ſteht druff, ſunſt nix, deeln) Kranz, kec(?p Un ann're widder ſchmücke Blume, Kränz in großer Jaßl. 25 Doch die, wo drunner liche, die ſin gleich, ſe faule all- Was nütze ſetzt die ſcheene Kränz die Gſtorwene im Himmer?f Se wär'n do hunne froh aweßt manchmol um e kleenes Bümel., Wene maee Junus Rinter. Sööſchtler und Ouwe Do geht neilich n alder Lehrer uffm Neggerdormm un ſieht dort e paar Buwe, die Roßkaſchdanie holle. S. uff die Beem, un weil ſie aa mit Schtee nuffſchmeiße, ſecht r, ſie ſollde die ſcheene Beem nit verderwe. Dann frogt r, was ſie ut 5 0 357 her, ich zeig elch wie 4 70 Schbierz 85 ſecht r, ge„ wi e ſchee kelze draus kennt und ichzeidig ſeiln) Dascheneſter 8 Heiligkeit, aber unter aufrechter Wahrung der auf Erfahrung und Arbeit gegründeten Kenntniſſe und Erkenntniſſe und auf innerſte Ueberzeugung. In Kollegenkreiſen genießt Profeſſor Bopp, ein liebenswürdiger Menſch, ein amüſanter Geſellſchafter, freundſchaft⸗ liche Sympathien und eine hohe Einſchätzung ſeines Könnens. Wir wünſchen dem verehrten Kollegen noch viele Jahre fördernder Ar⸗ beit im muſikaliſchen Lehen Mannheims. Eine„Anvollendete“ von Mahler. Der Wiener„Morgen“ macht die überraſchende Mitteilung, daß im Nachlaß Guſtav Mahlers eine unvollendete zehnte Sinfonie des Künſtlerz gefunden wurde, von der bloß die zwei Mittelſätze exiſtieren. Der zweite Satz, ein Adagio, iſt von Mahler vollſtändig und bandſchrift⸗ lich fertiggeſtellt. Der dritte Satz, ein Scherzo, wurde von dem Wie⸗ ner Komponiſten Krenek, dem zukünftigen zweiten Gatten derf Tochter Mahlers, ergänzt. Vom erſten und vom Schlußſatz exiſtie⸗ ren nur Bleiſtiftſtizzen. Die Uraufführuna der unvollendeten Zehn⸗ ten Sinfonie wird in Wien von einer Privat⸗Konzertgefellſchaft ver⸗ anſtaltet werden. der Chor der Sixliniſchen Kapelle. In der letzten Zeit iſt wiederholt aus den verſchiedenen Himmelsrichtungen, und ſo zuletzt aus Newyork, mitgeteilt worden, daß der berühmte Chor der Sirtiniſchen Kapelle ſich da oder dort auf Konzertreiſen befinde. Alle dieſe Nachrichten ſind aber von vattaniſcher Seite energiſchdementiert worden. Das Dementi iſt, ſo erfährt die „ allerdings nur ſo zu verſtehen, daß es tatſächlich ein or⸗ Ausſcheiden ſeines beneihrten Don Perofi nicht mehr ibt. Die Chöre, die——— unter der Leitung von Mon⸗ 8— in—— in 77 leuropa konzertierten, n zwar aus e n gliedern des früheren Sixtiniſchen Chors, dürfen ſich aber hach der Richtigſtellung durch den Vatikan nicht ſelbſt als„Chor der Sixtiniſchen Kapelle bezeichnen. Einen„Chor der Sixtiniſchen Kapelle“ gibt es heute eben weder im Auslande noch... in Rom. Nackdem aber die geiſtige Umnachtung, die Don Peroſi auch in einem katholiſchen Glauben bedrohte, vorübergegangen zu ſein cheint, ſollen auf Anregung Pius XI. mummehr neue Verhand⸗ ungen eingeleitet werden, um Peroft wieder in die Sirtiniſche Kapelle zu berufen und ihm die Neuorganſſation des berühmten Chors zu übertragen. Theaterrundſchau. Die Leipziger Opernkriſe iſt durch die endgültige Wahl zweier Perſönlichkeiten beendet worden. Nach⸗ ſolger von Operndirektor Prof, Otto Lohſe wird der Oberſpielleiter Ehrhardt von der Stuttgarter Landesbühne, dem als Erſter Kapellmeiſter mit dem Titel G tor Guſt. Brecher beigeſellt iſt, der zuletzt als Gafkdirigent in Berin fätic war. ganiſches Inſtituf wamens„Chor der Sixtiniſchen Kapelle“ feit dem ſtimmt Das Landestheater Gotha wird die Uraufführung der phanta⸗ ſtiſchen Oper„Caglioſtro“, Text und Muſik von Otto War⸗ tiſch, herausbringen.— In den Hamburger Kammerſpielen kam es bei der Aufführung von Paul Apels„Liebe“ zu einem Theaterſkandal. Das Stück wurde halb ausgeziſcht, ausgetrampelt und halb mit Beifall überſchüttet. Die Beſucher wurden ſogar wegen ihrer Meinungsverſchiedenheit handgemein.— Die Mitglie⸗ der des Wiener Burgtheaters Lotte Medelſki und Hedwig Bleibtreu ſcheiden nun endgültig aus dieſem Theater aus.— Das Stadttheater Bamberg(Direktion Hans Willken) plant für die Spielzeit 1923/24 eine Deutſche Schauſpiel⸗Folge. Sie ſoll typiſch deutſche Werke umfaſſen und von den Nibelungen, Her⸗ mannsſchlacht, Fauſt, Tell, Agnes Bernauer, Otto von Wittelsbach (Babo), Immermanns Andreas Hofer bis zu v. d. Goltz u. a. m. ühren. Die Oberfpielleitung liegt in den Händen von Bruno Schönfeld, dem bekannten Rezitator.— Die Bayeriſche Landesbühne bereitet für ihre Münchener Schauſpielgruppen mehrere Uraufführungen vor, ſo die des nahezu unbekannten Schau⸗ ſpiels„Die Waldburg“ von Otto Ludwig, ferner die zweier Dialogfkizzen von Ludwig Thoma und die des„Bürger und Junker“ von dem Münchener Biedermeier⸗Luſtſpieldichter Martin Schleich.— Die öſterreichiſchen Schauſpieler⸗ und Muſikerorgani⸗ ſationen haben über das Staditheater in Innsbruck die Theaterſperre verhängt. Innsbrucker Gemeinderat, der nach einer Reihe von Provt⸗ ſorien 22— immer keinen Theaderdtrektor für Innsbruck be⸗ Runſt und wiſßſenſchaſt Kunftmaler Michael Koch, am 6. November 1853 in Edingen geboren, iſt vom Gemeinderat ſeiner Heimatsgemeinde anläßlich ſeines n Geburtstages zum Ehrenbürger er⸗ nannt worden. chael Koch hat längere Zeit auch im Kunſtleben Mannheims als Vertreter der älteren chaftsmalerei eine Rolle geſpielt, und die regelmäßigen Beſucher des Kunſtvereins werden ſich gerne an die ſtimmungsvollen Naturausſchnitte des ernſten und unbeirrt ſeinen Weg gehenden Künſtlers erinnern, von dem a an f‚ 2215 tausſtellungen in Rom wird rſt en dation un in Rom zum erſten Male nach dem Kriege auch eine deutſche Abteilung haben. Der Ausſtellungsausſchuf hat den Maler Prof, Oppo nach Deutſch⸗ land entſandt, um die Bet zu vermitteln. Oppo bat Prof. Max Lieber mamn, al⸗ ande— die die Answahl der Werke zu treſſen, und der Pr Die Sperre richtet ſich gegen den deutſche Beteiligung auch einem Sonderheft n Internationalen Kunſtaus⸗ ſte der alle zwei Jahre ſtattfindenden haber 5 dos auch für ſpdtere Do heet r emol ſehe ſolle, wie die rſchtuin ausgriſſe ſin: n Akademie der Künſte zu. Er wählſe auf Orund Her Einladungen eine Anzahl von etwa 50 Bildern lebender aus, die aus allen Lagern des künſtleri Schaffens und aus allen Kunſtſtätten eine knappes, ausdrucksvolles Geſamtbiſd u Malerei geben: von ihm ſelbſt, von Thoma, Corinip. Slepogt bis zu den jüngeren. Dazu trat eine Lvon Werken neuer deutſcher Kleinplaſtik. Auf beſonderen der italieniſchen Ausſtellungsleitung wurde dem eine an Peeßichen Sbacksemnnget de e preußi 8 ungen und die ferner mehrere deutſche Privatſammler Werke zur Verfügung; d8 füddeutſchen Kunſtverwaltungen lehnten leider al. Den Menzel wurde aus der Rationalgalerie der„Blick in den Garten des Juſtizminiſteriums“ ausgewählt, von Leibl das Bildnis des Dr. Rauers, von Mares kam in E 5 Münchener Bilder eines aus dem Beſitze der National⸗ e nach Rom, Feuerbach, Vöcklin und Klinger fehten Ausſtelli i überließ den Deutſchen einen b ingsleitung großen Saal ihres Ausſtellungspalaſtes an der Via— Dort keitet jetzt der erſte ſtändige Sekretär der Berliner Praf Die Eröffnung ſteht bevor und wird hoffentlich der deutſchen einen—5 ſtarken und nachhaltigen Erfo wie ili an der vorfährigen Inte 2225 ausſtellung in Venedig. Auch die anderen großen England. Alexander Amersdorffer, die Aufſtellung der de ig bringen Staaten ſind ſämtlich beteiligt, unter anderen Framtreſch 1 — Literatur Ein Zeildokument. Aus 2 0 ſteller, Rene zurũ——=— 5 Aau deicen Material geſammelt und zum Teil 5 geſ Hel. us dieſen Photographien lernt man das Leben im Nußland von heute beſſer kennen, als es durch die eindringlichſte Schl⸗ derung möglich wäre. Die Berliner Illuſtrierſe Jes⸗ tung“ hat dieſes Bilde erworben und es foeben in von reſſanten graphiſchen Aufnahmen wird das Leben in Mostau feſte, das neue Geſchäftsleben, die Elendsviertel, d im Kreml die neue Kirche, das Heer, das neue Theater, Ne Sport und der Kampf die dunklen Mächte(Alk Hun Miller hat in völlig objektiver und unabhängiger Weiſe zuſammen getragen und auch ſeine ſpannenden gebe die de ohne jede Parteinahme. Dos Sonderheft en Wert gent. eer. die vor einigen Tagen Verſorgungsſtelle bedürfen. Nach außerbadiſ ng darch Weizen und l1 55 kurzer werden. 4. Seite. Nr. 504 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Freilag den 2. Nobember 1923 Die Teuerung im Keich, in Saden und in Mannheimm Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Preisprüfungsamts Reichsinderziffer Landesinderziffer Mannheimer Indexziffer Stichtage ohne—7 11— mit Steige⸗ ohne Steige⸗ mit Steige⸗ ohne Steige⸗ mit Steige⸗ Betleung egeglae] Betleidung 4% Betleidung, Bekledung, VBetledung ½. Betieidung 1913/ö14 1— 1— 1— 7— 1— 1— 185 Juli 1923—— 21511————— 22222— 225465— 29—„—— 28892 34, 3 25 679——— 28519 28,3 29511 30,9 2—— 393360 36,1 34481 34.3—— 35549 24, 7 37575 27,3 8„—— 71476 81.7 53005 54.0—— 64879 82,5 73162 94,7 6. Auguſt 00—— 149 531 109.2 107297 102,0—— 128957 98.9 144073 96,9 18.*—— 436 935 192,2 277207 158,5—— 309 780 140,2 372 289 158,4 20.„ 5 639 346— 753733 72,5 541592 95,4—— 562336 81,5 597818 60,6 N 2 1030 989 61.3 1183 434 57.0 891019% 64,5—— 958 550 70.5 9988760 67,1 3. September 1602 769 55,5 1845 261 55,9 1048659 73,8—— 1707273 78,1 1833 9580 83.6 10. 5 4057 841 153,2 5051046 178.7 4014444 159,2—— 4370838 156,0 5147 852 180,7 37.* 12005497 195 9 14244900 182,0 12938 844 222,0—— 14433 036 230, 15 368 546 198,5 24. 5 8 25500 000 112,4 28000 000 97,0 25 938 478 100.5—— 32459 714 124,8 32 020 455 108,4 1. Oktober 7 26 400 000 42,(. 40 400000 44,3 41189035 58.5 46 537 200— 45 432660 40,0 46 333 716 44.7 8. 5 91400 000 151,1 109 100000 170,0 101634 562 146,8 1205734160 159,1 126352 909 178,1 133 973357 189.1 3* 4 5 597 100000 353,3 691 900 000 534.2 583 623 6430 474,.2 706 504 4280 486,0 648 724607 413.4 716 164 935 434,6 22. 1* 2519400000 321.9 3045000 000 340,0 3862611504 484,5 4 836 805 634 584,63519505 938] 442,5 4819586 162 572,9 ———————— 5135616580 330,0 15 836 507987 228.6 (Poxläufige Ziffern) zwedder Herr un der Lehrer hawwenen zuredde miſſe, daß ſie beikumme ſin. s bes Gwiſſe hot ſie giagt ghatt. Jetzt hawwe ſie awwer ſcharf gſchbickt, wie der Mann uff dr ſcheendſchde Kaſch⸗ danieſeit e Gſicht ausgſchnidde hot, zeerſcht e Dreieck als Nas, e Zwee-Eck als Maul un nochher zwee Aage. E Keſchdeſchal hot mit-zeme gſchhitzde Helzl als Stachlkapp uffm Maſſer feſcht gmacht. Jetzt hot des Ding ſchunn ganz komiſch ausgſehe. E zweddi Keſcht is nochher durch e dobblt gſchbitzt Helzl, de Hals, als Rumpf mit dem Keſchdekobb verbunne worre, der Rumpf hot aach Holzärm un— un e Schteißſchtitz kricht, ſo daß des Keſchdemennl ſchtolz ſchteh hor kenne. Hawwe do die Buwe zufammeglacht! Jetzt frogt der Lehrer, wer dahem n große Bruder heet, der des noochmache kennt. Do ſchmeißt ſich awwer dr Eltſcht, n Verzehln)jähriger, in die Bruſcht un ſecht:„Ich brauch deen annere, ich kann 5 kelwer Ich habb gnau uffgebaßt, wie glles nochenanner kummt.“ Jetzt werd denne Buwe noch gſagt, ſie ſollde allmimanner derlei Bäſchdeleie oft prowiere. Nit norr die Kinner, ſondern ga große Leit heede ihr Freed draln). Uff die Frog, forr was ſie denn Keſchdemennlmacher halde dhede, was er wohl wär, antwort dr Eltſcht:„n Kintſchtler“.„Nee ſecht ſeller, nit ſo hoch nuffl Ich bin norr n Bäſchtler, un des kennte un ſollde Dorf⸗ un Schtadtbuwe aa werre, bſunners die, wo n Nnabehort nedig hädde im keen mehr hawwe or. Gerichiskoſten auf Indexhaſis. Der erree des Reichs⸗ tags hat die dritte Verordnung zur Entlaſtung der Gerichte und die vierte zur 8 Gerichtskoſten genehpmigt. Die Gerichtskoſten und die 1 5 ſollen in der Weiſe be⸗ rechnet werden, daß beſtimmte f undzahlen mit einer Teue⸗ rungszahl vervielfältigt werden. Die Teuerungszahl ſoll für jede Kalenderwoche die in der vergangenen Kalenderwoche veröffentlichte Reichsinderziffer unter Abrundung auf volle Millionen ſein. Wertbeſtändige Eiſenbahnſtrafen. Die Eiſenbahnſtrafen ſind eine A der rdnung gleichfalls wert⸗ 12 durn enderung Berkehrso 9 ert gemacht worden. Der Grundbetrag betrügt 50 Pfg. für die Nachzahlung, wenn ein Neiſender ohne Fahrkarte ſich ſelbſt meldet, 8 A, wenn er ſich nicht meldet. 50 Pfg. iſt auch der Grund⸗ betrag für das Betreten des abgeſperrten Teiles eines Bahnho ehne Ausweis. Wer ohne die Abſicht müzureiſen, in einem Zug der zur Abfahrt beſtimmt iſt, Platz nimmt, muß 3 Grund⸗ betrag entrichten. Das Rauchen in Warteſälen oder Nichtraucher⸗ abbeiken koſtet 2 Grundbetrag. Dieſer wind mit der Schlüſſel⸗ zahl für den Perſonen⸗ und Gepäcktarif vervielfacht. Eine Einſchränkung der Reiſekoſten der Neichabeamken be⸗ deuet eine Verordnung des Reichspröſidenten. Wenn Dienſtreiſen an de Kalendertog angetreten und beendet werden und nicht mehr als drei Stunden dauern, wird ein T ld nicht mehr ge⸗ währt. Dauert ſie mehr als drei aber nicht über ſechs Stunden, fo werden dreizehntel, dauert ſie—8 Stunden fünfzehntel gewäh 8 rt. Für Tagereiſen über acht Stunden ohne Uebernachten beträgt das Tagegeld öntel. Dauert die Dienſtreiſe zwei oder mehrere Tage, ſo—— dass d für den Hin⸗ und den Rückreiſetag nach dieſen 9720 je beſonders berechnet. Auch bei längerer als acht⸗ ſtündiger Reiſedauer werden nicht mehr als fünfzehntel bezahlt. Wird aber die Hinreiſe vor 2 Uhr nachmittags angetreten oder die RNMuceſſe nach 2 h beendet, ſo wird ſür den Hin⸗ oder den Rück beſſetag das volle ld vergutet. Wertbeſtändige Briefmarken. Die Poſtverwaltung ſcheint ommen, die auch von uns wieder⸗ ach der Meldung eines Ber⸗ nach am 1. Dezember eine endlich einer Forderung nachzut li mit Nachdruck wurde. N 55 Blates mird A Vorauisſicht wertbeſtändige Narke ſber zehn Rentenpfennige Weitere Werte ſollen unmitlelbar folgen. Se ehe u Neg. usct fberden Foeriigrit Leredten 8 en Jo ſehr miiſſen wir bedauern, daß er erſt ſeiſt kommt. Der Barge daß die Poſtanſtalten vielſach es mit ſich gnicht über das nötige Geld verfügten. Aus dieſem Grunde erwägt Dan, ob man nicht den einzelnen Di Salhſtderſcdlc ich Merdel dch—— ſtan⸗ 85 K es no um 5 diges, ſondern um einfaches Azierged Direktionen geſtatten ſoll, eine Die Guiſcheine der Badiſchen Anlün- und Soda- Fabrik. ſoweit ie auf Papiermar lauten, perlieren nach dem 1. Dezemder ihre Gül⸗ liateit. Die Einlöſung erſolat in den bekannten Einlöſungsſtellen gegen Papiermark. Weiteres Anzeige in dieſer Nummer. AGnſchrünkung der Viehausfuhr. Das Staatsminiſterium hat ſchon angekündigte Berordnung üder Ein⸗ ſchränkungen im Handel mit Vieh und Fleiſch er⸗ ſoſſen, die wit ſofortiger Wirkung in Kraft tritt. In dieſer Ver⸗ 10 erdaung wird beſtimmt, daß Perſonen, die eine Ertaubnis über den Mieh⸗ und Fleiſchhandel von einer außerbadiſchen Behörde beſitzen, auch für den Ankauf von Vieh auf badiſchen Viehmärkten und von badiſchen Vie lern einer beſonderen Erlaubnis der badiſchen Orten darf Bieh verbracht werden: Schlachwieh nur von den ſachtviehmärkten in 85 Harksrube und Mannheim aus und mit Genehmigung des Bezirks⸗ anmts Karlsruhe oder Maunheim und ferner 52 und Nutzvieh a zur mit igung des Bezirksamts des rktortes oder des Beebpalters Del Ausfuhr mnit der Bahn erfocgt Abſtempelung des Frachtbrieſes und im übrigen durch Ausſtellung einer Beſcheinigung. Liebestäligkeit der badiſchen Caudwirte. Der Badiſche Bauernverein fordert ſeine Mitglieder nochmals dazu auf, don dem Ertrag der Ernte wie in früheren ſo auch in dieſem Jahre ben Lebensmittelſammfungen für die Bedürf⸗ tigſten etwas deleee iſt dabei beſonders an die zahlreichen Kra charitativen Anſtalten ge⸗ Lacht. Die Lebensmittelſammlung für die charltaliven Anſtalten der terzbiözeſe Freiburg ergab in den Orten Fützen, Lausheim und Jur allgemeinen Nachahmung empfohlen. Zwei Herren der tter Geſellſchaft haben einen Nehdnre dadurch Hand aus der Welt geſchafft. daß der Bele im Sühneter⸗ min ſeinem Beleldiger vorſchlug, dem Jugendamt 100 Gold⸗ mark zum Tageskurs zur Verfügung zu ſtellen. Der Vergleich eeeeee eee mmen. 2 Verfahr 9 n greiſen, e Zugendamt in Zukunft manche ſchwere Te e *Die nächtliche Sonne. Die Dämmerung, noch mehr der Nebel, der in dieſer Jahreszeit oft die Stadt einhüllt, birgt für den Straßenverkehr große Gefahren. Die Urſachen bilden die über⸗ mäßig ſtark blendenden Scheinwerfer, mit denen heute faſt jeder Kraftwagen ausgerüſtet iſt. Fußgänger, Radfahrer, Straßenbahn und Fahrzeuge geraten dadurch oſt in plötzliche ſchwerſte Bedrängnis und gefährden hierbei gleichzeitig noch das Leben vieler anderer, die, einmal in dieſen Lichtkegel geraten, voll⸗ kommen die Ueberſicht verlieren. Wohl beſteht eine Verordnung ſowie ein Reichsgeſetz, das die Abblendung ſolcher Scheinwerfer innerhalb beleuchtetr Ortsteile und beim Begegnen mit anderen Fahrzeugen vorſchreibt, doch wird deren Durchführung von den Automobiliſten ſehr vernachläſſigt. Was gedenkt die Behörde zu tun, damit einerſeits ſchwere Unglücksfälle und daraus folgende Haftpflicht vermieden werden, andererſeits aber die Automobiliſten und Aufſichtsorgane den geſetzlichen Beſtimmungen Genüge lei⸗ ſten? Sofortige 3 dieſer Mißſtände iſt eine dringend notwendige Pflicht im ſſe der Allgemeinheit. 5 in Gärkellern kann unter Umſtänden lebensgefähr⸗ lich werden. Folgende Vorſichtsmaßnahmen ſind daher angezeigt: 1. Gute Durchlüftung des Kellers vor dem Betreten: 2. Aufſtellung von Kalkmilch in breiten Schüſſeln(beide Maßnahmen dienen zur Entfernung der Kohlenſäure); 3. Kontrolle vor dem Betreten des Kellers durch Mitnehmen einer brennenden Kerze. Erlöſchen, be⸗ fonders in der Nähe des Bodens, zeigt Kohlenſäureſammlung an. Wo eine Berufsfeuerwehr vorhanden iſt, fordere man bei Unglücks⸗ fällen ſofort Sauerſtoffapparate an. Veranſtaltungen 4 Theateruachricht. Als nächſte Neubeit im Schauſpiel wird für das Nationaltheater das Luſtſpiel„Die Schule der Frauen von Moliere und„Der Geldtopf“ von Pautus unter der Spiel⸗ leitung von Artur Hols vorbereitet.— Im Neuen Thbeater wird demnächſt das Schauſpiel„Johannisfener“ von H. Suder⸗ mann zur Auffübrung gelangen. *fünſtlertheater„Apollo“. Ueber den Univerſalkünſtler Karl Scherber, der am Samstag und Sonntag ſchreibt die „Fvankfurter Zeitung“: In ſeiner Vielſeitigkeit und gründlichen Beherrſchung der einzelnen Darbietungen erinnert er an Sylveſter Schäffer. Auch das übrige Programm iſt auf der Höhe. Otto Beruſtein: Kleiſtabend. Auf den beute, Freitag abend, im Harmoniefaal ſtattfindenden Vortragsabend des hier in Mann⸗ heim mit Recht geſchätzten Vortragsmeiſters Otto Bernſtein(Dres⸗ den), weiſen wir an dieſer Stelle nochmals beſonders hin. Der Künſt⸗ ler wurde weiterhin morgen, Samstaa abend, vom Theaterkultur⸗ Verband für den Vortraa von Dichtungen Tiecks. Brentanoz und Eichendorffs verpflichtet. Als dritte Veranſtaltung wird er im Rahmen einer Matinee am Sonntag, ebenfalls im Harmonie⸗ ſaal, revoluttonäre und pazifiſtiſche Dichtungen ſprechen. Zweiles Akademie-Konzert. Am kommenden Dienstaa, den 6. November, werden im zweiten Akademie⸗Konzert Hermann Hans Wenlers: Spmpboniſche Fantaſie und Anton Bruckners: Symphonie in D⸗Moll unter der Leitung Generalmuſikdirektors Lert zur Auffübrung gelangen. 4 Beim heiteren Sonnkag-Abend im Nibelungenſaal wird außer Eliſe De Lank, Alex Kökert, Fritz Linn und dem Orcheſter, noch Irene Eden in Liedervorträgen mitwirken, die dem Charakter der„bunten Bühne“ angepaſſt ſein werden. Damit iſt für die Per⸗ anſtaltung noch eine weitere beliebte und ausgegeichnete Kraft ge⸗ wonnen worden. anaoe Chronik Grürꝛdu drei Alktie die Berliner ung von baengen für die In der Bertiner Stadtverordnetenverſamm⸗ lung iſt dieſer Tage über die Zukunft der ſtädtiſchen Werke die Ent⸗ ſcheidung gefallen. Die Mehrheit beſchloß. für die Elektrizi⸗ täts⸗, Gas⸗ u. Waſſerwerke drei befondere Aktien⸗ geſellſchaften zu bilden, die einen gemeinſamen Auſſichts⸗ rat erhalten ſollen. Dieſem Beſchluß ging eine lange Debatte voran. Die Sozialdemokraten wollten den rein ſtädtiſchen Charakter der Werke durchaus erhalten wiſſen. indem ſie die Bildung von Geſell⸗ m. b. H. forderten, die vollſtändig unter ſtädtiſcher Verwal⸗ tung ſtehen ſollten. Von der demokratiſchen Seite wurde demgegen⸗ über darauf hinmgewieſen, daß die Umbildung der ſtädtiſchen Werke, wie die Sozialdemokraten ſie wünſchen, lediglich eine Formſache ſei und keine Neuorganiſation. Der richtige kaufmänniſche Geiſt würde in den Werkverwaltungen nur aufkommen, und ver⸗ antwortungsvolle Arbeit würde in den Werken nur geleiſtet werden können, wenn ſie von dem immerhin ſchwerfälligen ſtädti⸗ ſchen Apparat vollſtändiga frei werden würden. Hierfür ſei aber die Vorausſetzung die Schaffung freier unabhänaiger Aktien⸗ geſellſchaften, die, um Kompetenzſtreitigkeiten zu vermeiden, einen gemeinſamen Aufſichtsrat erhalten müßten. Mit 104 gegen 87 Stim⸗ men wurde von der Stadtverordnetenverſammlung die Bildung dreier beſonderer Aktiengeſellſchaften beſchloffen und ebenſo die Ein⸗ ſetzung eines einheitlichen Aufſichtsrats für ſie. UAmwandlung der Gas- und Waſſerwerke in Allong in eine Geſellſchaft mit beſchränkler Haftung Die ſtädtiſchen Kollegien von Altona haben ſchon vor zwei Jah⸗ ren der Umwandlung der Gas⸗ und Waſſerwerke in eine Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung zugeſtimmt. Man hat aber abwarten wol⸗ len, wie die Angelegenheit in Hamburg ſich entwickeln würde. Nach⸗ dem in Hamburg dieſe Frage geregelt iſt, hat auch die Stadt Altona die Umwandlung des Altonger Werkes durchgeführt. Die Verträge ſind den Hamburgern angepaßt. Wegen der Auseinanderſetzung mit den Beamten wurde dem Magiſtrat das weitere überlaſſen. Die Geſellſchaft führt 10 Prozent⸗ der Geſamtbruttoeinnahmen an die Stadt ab. In dem Aufſichtsrat ſoll ein Kaufmann und ein Indu⸗ 244171 ung zirka 170 Zentner Kartoffeln, 12 Zentner ſtrieller St Stimme erbalten. Voriage wurde — Zentner Mehl, 1 Zentner Dürrobſt, ſowie Eier, Butter— Aneerag 5 un peck. N * en eeeee eeee 7. 2. Doſſenheim. 30. Okt. In der Bürgerausſchußſitzung kamen folgende fünf Punkte zur Erledigung: Die Erhöhung des Gemeindezuſchlags zur Grund⸗ und Gewerbeſteuer von 2 auf 4 Prozent wurde mit Stimmenmehrheit angenommen. Die Erhebung einer Vo rausumlage für das Rechnungsjahr 23/02⁴4 wurde mit 31 gegen 11 Stimmen, die Erhebung eines Gemein de⸗ zuſchlags zur Hundeſteuer in Höhe von einer Milliarde für ſeden Hund mit 33 gegen 11 Stimmen angenommen. Die Er⸗ höhung des Waſſerzinſes nach der Goldwähruna wurde, da man ſich bierin nicht ganz einigen konnte, von der Tagesardnung ab⸗ geſetzt und für die nächſte Sitzung vorgeſehen. Der Erwerb ellicher Grundſtücke gegen Tauſch wurde, da man ſich mit den Beſitzern noch nicht einigen konnte, ebenfalls von der Tagesordnung abgeſetzt und auf die nächſte Sitzung verſchoben. L. Walldorf, 31. Okt. Die Verwaltung der ſtäd t. Straßen⸗ bahn ſieht ſich gezwungen, vom kommenden Montag ab bedeu⸗ tende Betriebseinſchränkungen vorzunehmen. Wenn das Defizit ſich weiter vermehrt, muß mit der Stillegung des ganzen Betriebes gerechnet werden. Aus dem Lande r. Ladenburg, 30. Okt. Am Sonntag, 28. Oktober fand auf dem hieſigen Friedhofe eine Gedenkfeier für die Gefal⸗ lenen ſtatt. Unter ſeierlichem Glockengeläute begaben ſich unter Vorantritt der Freiw. Feuerwehr der Gemeinderat, an der Spitze Bürgermeiſter Koch, die Geſangvereine, die Kriegervereine, die Turngemeinde 78 und ein Sportverein im Zuge auf den Kirchhof. Der„Sängerbund“ eröffnete mit einem Chorgeſang die Feier. Bürgermeiſter Koch hielt dann eine inhaltsreiche und tiefempfun⸗ dene Anſprache und legte namens der Stadtgemeinde einen Kranz am Denkmal nieder. Die„Sängereinheit“ ſang dann das gewaltige „Herr Gott der Welt“. Die achkjährige Lili Waltraut Scholl trug einen von der Ehrenpräſidentin Eliſab. W. Trippmacher ver⸗ faßten anſprechender Weiſe vor und legte gleich⸗ falls in poeliſchen Worten einen Blumengruß am Denkmal nieder. Der„Liederkranz“ ſtimmte das erhebende„Stumm ſchläft der Sänger an, worauf die Pfeifer⸗ und Trommler⸗Abteilung der Freiw. Feuerwehr die erhebende Feier mit dem ewig ſchönen Lied der Kameradentreue beſchloß. *heidelberg, 31. Okt. Von den Salzkähnen, die hier zur⸗ eit liegen, ſind einige inzwiſchen weitergefahren. Zwei andere, die hr viel geladen und—5 W großen Tiefgang haben, werden jetzt durch Umladen von Salz in einen dritten Kahn erleichtert. Die in Eberbach liegenden leeren Kähne ſind dieſer Tage durch einen Schlepper nach Heilbronn bezw. nach Wimpfen geholt worden. ch. Unkerſchwarzach. 30. Oßkt. Am Sonntag und am geſtrigen Montaa wurde hier„Kirchweih“ gehalten. Mit Muſik natürlichl Von der Not war wenig zu beobachten. Der Tanzboden war geſteckt voll. Unverſtändlich ift, daß das Bezirksamt Eberbach für zwei Tage Tanzerlaubnis gegeben hatte.— Einem hieſigen Landwirt wurden ca. 10 Sack Kartoffeln aus dem Felde ausgemacht. ch. Schönbrunn, 30. Okt. Hier wurde dem Rentmeiſter Zimmer⸗ mann ein fettes Schwein von ca. 2 Zentner Schlachtgewicht ge⸗ ſtohlen, unweit des Stalles abgeſchlachtet. weiter entfernt die Därme hingeworfen und das Fleiſch fortgeſchafft. Karlsruhe, 31. Okt. In der am Dienstag ſtattgefundenen Sitzung des Landesausſchuſſes des Badiſchen Landwirtſchaftlichen Vereins wurde an Stelle des langjährigen hochverdienten Präſi⸗ denten Geh. Rat Salzer, der wie auch ſein Stellverteeter Oeko⸗ nomieraqt Würtenberger eine Wiederwahl ablehnte, Gutsbeſitzer Wachs zum 1. Präſidenten und Oberamtmann Schaible und Gutsbeſitzer Merten zu ſeinen Stellvertretern gewählt. Wegen ſeiner Verdienſte um den Verein wurde Geh. Rat Salzer zum Ehrenpräſidenben ernannt JKarlsruhe. 31. Okt. Durch Bruch der Lenkſtange an ſeinem Fahrrad erlitt ein verheirateter Lokomotivheizer von hier einen Un⸗ fall. Er ſtürzte mit der Bruſt auf den abgebrochenen Teil ſeines Fahrrades, zog ſich eine Lungenquetſchung zu, ſodaß er ins neue St. Vinzentiuskrankenhaus aufgenommen werden mußte.— Bei einem hieſigen Kellerdiebſtahl fielen den unbekannten Tätern 25 Liter Salatöl, 25 Tafeln Eſtolfett, 69 Pfund Margarine, Rauch⸗ fleiſch, 8 Flaſchen Wein, 160 Eier und 22 Pfund Käſe in die Hände. — Eine Ziege im Werte von 500 Milliarden wurde durch unbe⸗ kannte Täter in einem Grundſtück in der Augartenſtraße abgeſchlach⸗ tet und entwendet. * Donaueſchingen, 30. Okt. Nach einem Streit zwiſchen jun⸗ gen Burſchen von Oberbaldingen und Bieſingen, der ſich in Ober⸗ baldingen abſpielte, griff der Kaufmann Ernſt Wölfle von Oefingen zum Revolver und ſchoß den 21jährigen Landwirtsſohn Martin Schneckenburger auf der Stelle nieder. Der Getötete war ein braver — 15 die Stütze ſeiner Mutter, da der Vater im Weltkriege en iſt. * Furiwangen, 30. Okt. In Vöhrenbach iſt es bei einer Demon⸗ ſtration zu Unruhen gekommen. Während auf dem Rathaus auf Einladung des Bürgermeiſters eine Beſprechung des Gemeinderats mit den Geſchäftsleuten über die Lebensmittelpreiſe ſtattfand, wur⸗ den die Bäckerläden von den Demonſtranten geſtürmt und ausgeplündert. Die Gendarmerie war gegenüber den Demon⸗ ſtranten machtlos. Erſt nachdem das Ergebnis der Beſprechungen bekannt wurde, wonach für die nächſte Zeit der Brotpreis von 155 Milliarden nicht überſchritten werden ſoll, beruhigte ſich die Menge. X Waldshut, 30. Okt. Nach der Meldung deutſch⸗ſchweizeriſcher Blätter herrſcht zur Zeit im ganzen deutſch⸗ſchweigeriſchen Grenz⸗ gebiet ein bedenklicher Bargeldmangel, ſodaß ſogar die Ban⸗ ken außerſtande geſetzt ſind, fremde Valuten in bares Geld umzu⸗ (Konftanz, 31. Okt. Dieſer Ta erte ein Eiſenbahnwa in Ri Schweig den Konſtanzer 85 nhof, deſſen Inhalt nach— Begleit ren aus 15 000 Kilo„Papierabfällen“ für eine Papier⸗ fabrik hen ſollte. Bei der zollamtlichen Reviſion entpuppte ſich laut„Konſtanzer Zeitung“ dieſe Abfälle als alte Ein⸗ und Zwei⸗ markſcheine, die ſaüber gebündelt zu 1000 und 2000 Mark in 80 838 3 1 zudwigzha d. Boden 31. Okt. Auf ſechs Laſtautos trafen dieſer 2— in Lindau Liebesgaben für die ee Kleinrentner und Sozialrentner der Stadt Lindau ein. Der Trans⸗ ort enthielt 360 Zentner Kartoffeln, eine bedeutende Menge Fett, erner Mehl, Brennholz uſw. Die Aktion ſtellt den Dank für die vor vier Jahren te Liebestätigkeit der Stadt Lindau für die da⸗ mals bebrängte Bevölkerung von Bregenz dar. Von der Inſel Reichenau, 31. Okt. Eime eigenartige Demon⸗ ſtration hat ſich letzter Tage hier abgeſpielt. Ein fjüngerer Reichenauer Fiſcher war, als er mit ſeiner Frau aus der Schweiz zurückkam, von der Grenzwache angehalten, ihm 29 Franken abge⸗ nommen und die Gondel beſchlagnahmt worden. Hierauf zog ein Trupp Fiſcher unter Führung des Vorſtandes des Fiſcherei⸗ vereins vor das Zollamt und verlangte die Zurückgabe des Geldes und die Freigabe der Gondel. Wie ſich die Sache weiter entwickelt, iſt noch nicht bekannt. Kachbargebiete Mainz, 30. Okt. Aus dem Zimmer eines Buchdruckers wurde ein Geldbetrag in Höhe von 15 Milliarden geſtohlen. Verdacht fiel auf einen dem gleichen Gan wohnenden Mann. Dieſer beſtritt den Diebſtahl ieden, die Polizei nahm aber trotzdem eine Haus⸗ ſie das Geld in einem Verſteck des Zimmers 3 Verdächtige hierauf den Diebſtahl zu.— Eine allein⸗ tehende Dame vermi aus ihrer Wohnung einen wertvollen ing und einen großen Geldbetrag. Verdacht fiel auf das Dienſt⸗ „das nach anfänglichem Leugnen den Diebſtahl zugab. Die — Sachen waren noch in ihrem Beſitz.— Auf der Guſtavs⸗ 4 wurde ein unbekannter junger Mann beobachtet, wie er eine rube öffnete und aus derſelben eine wertvolle Porzellan⸗ ſah, lief er davon, die Porzellanſammlung im Stiche ſaſſend. Sw. Frankfurt a. M. 1. Nov. Beim Einbruch 7 Neeer der Schußpolizei 4 Perſonen in dem Augenblick 5 z23222— Sus. Der dielt deshad ee Sigeng 2e, M der die Hücte. Die Pattgel ſchoß darauf, mobel der Jiſährtge Walen ant. e. g g. d a e ae e gemocht werden.— Mik wurde ſe ſchwer verletzt. daß gezweifelt wird. Wehrend einer emtam, wurde der ige Heinrich Mut wewertde Naoche verhaftet. Es Hardert ſich um eine lange geſuchte Ge e 22 —— ammlung zum Vorſchein brachte. Als der Unbekannte ſich be⸗ — 7 —— Pien erheblichen Gewinnanteil in Deviſen tatkräfti 4 ie in — Treiiccg, den 2. November 1923 e Gerichtszeitung Moderne Schiebergeſchäfte einer badiſchen Firma Stuttgart, 30. Okt. Die Firma Langenbach u. Co. G. m. P. H. in Karlsruhe verſuchte in Stuttgart Automobile gegen Deviſen abzuſetzen. Ehe dies gelang, griff das Wucheramt ein und beſchlagnahmte nicht nur ein Auto, das gegen 16 000 franzöſiſche Franken derkauft werden ſollte, ſondern auch Deviſen verſchiedenſter Art im Werte don 850 Dollar, die für ein anderes Auto bereits hinterlegt waren. Die weitere Verfolgung der Sache ergab ein trübes Bild moderner Schieber⸗ geſchäfte. Die G. m. b. H. Langenbach wurde von einem Geſellſchafter, Fem franzöſiſchen Beamten Roullion in Straßburg, mit franzöſiſchen Franken und franzöſiſchen Automobilen verſehen, die unter Umgehung der Einfuhrzölle als„Umzugsgut“ nach Deutſchland eingeführt wurden. Die weiteren Teilhaber der G. m. b.., nämlich die Ehefrau des Roullion und deren Liebhaber, der Student Langenbach aus Karlsruhe, beſorgten in Deutſchland den Vertrieb der Automobile gegen Deviſen, wohei ihnen der frühere Rechtsanwalt und jetzige Autohändler Kohler in Stuttgart an die Hand ging. ſolchen Fällen nicht ſelten, legten ſich die Beteiligten gegen eitig nach Kräften herein. Selbſt vor einer Urkundenfälſchung wurde nicht zurückgeſchreckt. Insgeſamt ſind 15 Perſonen in das Verfahren ver⸗ wickelt.—(Die Firma Langenbach u. Co. hat kürzlich in einer Verhandlung der Karlsruher Strafkammer auch eine gewiſſe, wenn auch nur indirekte Rolle geſpielt, als gegen den Verwaltungsoberſekretär Stegmüller dom Karksruher Bezirksamt wegen Beſtechung verhandelt wurde. Steg⸗ Müller hatte nämlich u. a. auch Handelsſachen zu bearbeiten und dabei lag ihm auch der Antrag der Firma Langenbach auf Erteilung der indels⸗ erlaubnis vor. Das erſte Geſuch der Firma um Erteilung der Handels⸗ erlaubnis war abgelehnt worden, ein ſpäteres fand aber Genehmigung. Auch der in der obigen Stuttgarter Meldung genannte Franzoſe Roullion hat in der Strafkammerverhandlung eine Rolle gelpten denn bei ihm ver⸗ ſuchte Stegmüller ein Darlehen von 1,5 Milliarden aufzunehmen, weshalb gen ihn die Beſtechungsklage eingeleitet und durchgeführt worden war. Fu der Strafkammerverhandlung war feſtgeſtellt worden, da Roullion die dadiſche Vertretung für die Unterſtützunz elſäſſiſcher 295 ſchädigter hatte, ielleicht um unter. Deckmantel ſeine Schiebergeſchäfte ausführen zu önnen. Es war auch ein Spionageverfahren ihn an⸗ ängig. Roullion beſitzt in Karlsruhe mehrere Häuſer und hat in der Tregſtraße eine äußerſt luxuriös eingerichtete Wohnung. Er iſt mit einer Badnerin verheiratet.) 15 57 Der Hehlerprozeß Preyl Die Verhandlungen gegen die Brüder Edmund und Emil Pre yl vor em Berliner Gericht nahmen am Montag ihren Fortgang. Sehr aus⸗ hrlich verbreitete ſich Kriminalkommiſſar Trettin über den Werdegang dmund Preyls. Urſprünglich bewohnte Preyl eine armſelige kleine Keller⸗ dohnung in der Wilhelmſtraße 1a und betrieb hier die Fabrikation von kcriegsſchlagſahne. Zuerſt hatte er nur einen Handwagen, dald aber ſuhr⸗ werk und ſechs Pferde. Er bezog dann eine luxuriös eingerichtete chs⸗ erwohnung im Nebenhauſe. Schon während der Kriegszeit begann Ankauf von geſtohlenen Sachen. Der ganze gewaltige Strom an ge⸗ ohlenen Perſerteppichen und Silberſachen floß in die und allungen Preyls. Obgleich er in Verbrecherkreiſen allgemein als Gro ß⸗ ſehler der Einbrecher bekannt war, fiel es f„ wegen ſeiner walttätigen Umgebung Zeugen zu finden. Als er merkte, daß ſein Treiben ausgekommen war, zog er nach Düſſ eldorf, wo er in der Grafen⸗ r Allee die prächtige Villa ankaufte und dort einen Spielllub ichtete. Als er aber auch Schwierigkeiten mit der Düſſeldorfer Polizei atte, überſiedelte er nach Hamburg, wo er das öffentliche Haus„Quarante Or“' erward und durch ſeine Frau führen ließ. Bei dem Umzug nach Düfeldorf waren die Hausbewohner und Nachbarn bereits ſtutzig geworden. ls ſie ſaben, daß ganze Wagenladungen Tep ich e und wertvolle Sachen ius der Wohnung in der Wilhelmſtraße fortgeſchafft wurden Der Polizei efen zahlreiche Anzeigen ein, daß es bei dieſem raſchen Reichtum nicht kit richtigen Dingen zugegangen ſein könne. Der Lerge Trettin fuhr nach Düſſeldorf und holte aus der Villa einen ganzen Waggon Sachen eraus die aus mindeſtens elf Einbrüchen ſtammten. Preyl behaup⸗ 25 alles auf Auktionen gekauft zu haben. Während das Verfahren gegen n ſchwebte, da die Diebe noch nicht gefaßt waren, beobachtete der Schneider⸗ Faiber Saage von ſeiner Wohnung aus, daß morgens um 5 Uhr aus einem utomobil eine große Menge Teppiche ausgeladen und in den Stall von Preyl gebracht worden wäre Er meldete den Vorfall ſere der Polizei, üind als dieſe erſchien, war Preyl gerade dabei, die Teppiche im Stall zu beſichtigen. Nachdem die Ermittlungen ſoweit gediehen waren, um eifen zu können, verhaftete Trettin eines Tages das Ehepaar Preyl in ihrem Inſtitut“ in Hamburg. Die Inſaſſinnen des Hauſes begleiteten Preyl iind ſeine Frau, die„Schwarze Aſta“ wie im Siegeszug zur Bahn. Im öngnis ſpielte Preyl den wilden Mann und wurde gegen Kantion ent⸗ gegen aſſen. Später ſind die ganzen Hauptakten bei der Stactsanwaltſchaft ver⸗ 80 ſoren gegangen. Staatsanwalt Kußmann ordnete dann die erneute Ver⸗ — Prebls an und der Zeuge Trettin begab ſich nach Hamburg. Das epaar war gerade zu einem Termin in einem Zivilproze auf denn Ge⸗ ticht, und Trettin hatte Gelegenheit. 7 beobachten, daß yl ſich 105 dernünftig benahm. Er unkerhielt ſich auch mit ihm, ohne zun piedererkaunt zu werden. Als er dann aber ſagte:„Nun Preyl, dapn ommen Sie nur mit,“ klappte dieſer plötzlich zuſammen und zeigt ſeitdem asſelbe Weſen wie in der Verhandlung. Kriminalkommiſſar Tre hält n Angeklagten dann vor, er ſpiele jetzt im Zuchthaus den wilden Mann babe ihm einen Brief geſchrieben, in dem er behauptet habe, er ſei mit er Tochter von Exzellenz Wermuth, dem früheren re von Berlin, verlobt und müſſe die Hochzeit vorbereiten; daher erſuche er ſeine nllaſfung zu bewirken. Bei dieſer Vorhaltung gerät der Zuchthäusler in ßerartige Wut, daß er auf den Kommiſfar los will, ſo darß es den kigeſprungenen Wachtmeiſtern nur mit vieler gelingt, den den tar Ruhe zu bringen und abzuführen. Der Angeklagte Preyl wurde den Blättern zufolge u dier Fahren Aucde a eif Sein Bruder Emil br Beihilſe eyl erhiekk wegen a e Eeerene ochenern Das Schwurgericht beſaßte ſich der Chetragödie, die ſich im Rai d. J. in Urloffen abgeſpielt— Der dort mohnbufte ohner Otto San hatte in ſeiner Wohnung ſeine Fhefran N„getreten und derart geſchlagen, daß die Frau ebungen erlitt und infolge innerer Verblutungen verſtarb. lagte war etwa 27 Fahre mit der Getöteten verheiratet; er lsſcheuer, geiſtig beſchränkter, roher Menſch, der anſcheinend aus kunſucht gehandelt hat. Die Strafe ſiel für den 5 915 milde un er erhielt nur 2/½ Jahre Gefängnis, worauf noch onate U 0 5 dig Den dece ihe in Haltingen wohnhaften ledigen Dien ndreas 5 wegen Meehe, den der Angeklagte in einem Wahals⸗ 1 Weeß deſgworer hatte, zu 1 Jahr Zuchthaus. 8 erei 6 Monate Gefängnis. 5 5 ren Fortgang ſeiner Tagung mit ecnr Stuttgort. Die Verhandlunz vor dem Stutigarter 6e—— 44 Jahre alten verhetrateten Kupferſchmied Auguſt einbach, der des 2 an Polizeiwachtmeiſter Lahnſtein var, ſand unter gewaltigem Andrang des Publikums ſtatt. Das Auftreten Angeklagten 5 bel der Vernehmung keilweiſe recht unſicher. Er gab, ſich mit„ich weiß nicht“ ſend, ein von den Hauptzen zen⸗ kuzſagen weſentlich abweichendes Bild von dem Hergaug der Tat egen ſeinen, in den weſentlichſten ten nicht Kaukdoſten Angaben be⸗ ündete der Hauptbelaſtungszeuge, ee Doblex, der am * ige der Tat dienſtfrei war und den n Vorfall aus be⸗ 85 d. hatte—— Als ſein Kollege Lahnſtein den A 422 abe dieſer ſeine rechte Hand in die rechte Heſentaſch⸗ 5 gebroht habe, auf Lahn⸗ gaele, gate e e eg den Spe ee eee de dann die Verfolgung des Täters aufgenommen, ſei aber, ebenſo wie wei Weingäriner, bie 5 Fliehenden aufßalgen wollten, mit der Pidele roht worden Polizeioberwachtmeiſter Dobler gab 4 55 els ihm er Täter aus den Augen gekommen war, die Veslelgung uf, wandte ſich zum Tatort zurück und erhielt dort von dem einen Begleiter es Angeklagten, einem Kriegsinvaliden, bereitwilligſt Auskunft über Per⸗ on und Wohnung des Täters, ſo daß deſſen Verhaftung noch am—5— bend erfolgen konnte. Die Beweisaufnahme dauerte den ganzen tag. die Geſchworenen ſprachen Leinbach nur der fahrläſſigen Kotung und der kötigung ſchuldig. Das Urteil des Schwurgerichts lautete auf eine Ge⸗ amtgefängnisſtrafe von 1 Jahr 3 Monaten, wovdon 2 Monate Unter⸗ uchungshaft abgehen. Die Wurſtvergiſtung in Waldſee(Württbg.). Vor der Straſtammer Rabentng fand die Tepandan egen den Metzzermeiſter Joſ Rieger zon Waldſee ſtatt, der unter der Anllage eines—4— geſn s Sebens⸗ nittelgeſetz in Tateinheit mit fahrläſſiger ſtand. Anfang Auguſt aren in Waldſee 65 Perſonen an einem bei Rieger gekauften*· edmagen erkrankt. Von den Vergifteten ſtarben 5 Perſonen. Rieger hatte u. 28. Fuli ein Schaf geſchlachtet, das zwei eitrige Wunden hatte, die von iſſen eines Hundes herrühren ſollten. Der Kopf des Schafes wurde in älzwaſſer zum Pökeln gebracht, aus dieſem am 5. Auguſt genommen und dach%½ ſtündigem Kochen zu Schwartenmagen verarbeitet. Das geſchlachtete Schaf war weder vor noch nach der Schlachtung dem Fleiſchbeſchauer vor⸗ elegt worden. In dem Prozeß wurde eine Reihe Zeugen und Sachver⸗ iger Staatsanwalt——5 22—— zer nicht glaube, daß man zu einem pru mimen könne, ur te den Urteilsſpruch in das Ermeſſen des Gerichtshofes. Die Waldfeer 5501 rung miütſſe ſich damit beruhigen, daß Unglücksfälle und kein Ver⸗ echen vorfieg“. araufhin wurde der Angeklogte frejgeſprochen. Au Dollar stehe stillel Die von den berufenen Berliner Stellen, namentlich der Reichsbank, unternommenen Versuche, den Dollar zum Still- stand kommandieren zu wollen, sind, wie angesichts der dafür vorhandenen Mittel und der ungünstigen politischen Gesamtlage kaum anders erwartet werden konnte, geschei- tert. Auch die abermalige Inkraftsetzung eines schon früher als unwirksam erkannten gesetzlichen Zwanges zur Ein- heitsnotierung der Kurse konnte daran nichts àndern. Nach- dem schon in den letzten Tagen die für den freien Verkehr allein noch verfügbare Goldanleihe des Reiches dauernd über den Dollar sich bewegt hatte, schlug sie gestern ein geradezu stürmisches Tempo ein, so daß zwischen 11 und 12 Uhr vormittags bereits 150—160 Milliarden Papiermark Für 4,20 Goldanleihe genannt wurden. Später setzte sich die Hochbewegung fort und der Freiverkehr sah Kurse bis zu 350 Milliarden, Es spricht dabei einmal die Unter- versorgung des Marktes mit wertbeständigen deutschen Zahlungsmitteln, dann die scharfe Repartierung für fremde Zahlungsmittel mit, die zur Folge hat, daß starke Konzert- anmeldungen erfolgen, um sich wenigstens einen Teil der Zahlungsmittel zu sichern, also genau der gleiche Vorgang, wie bei den früheren Stützungsversuchen. Man ist gestern dazu übergegangen, sich gegen solche Anmel- dungen zu schützen, indem glatt die Hälfte dieser Anmel- dungen gestrichen wurde. Das hat aber nicht ferhin- dern können, daß zeitweise sogar noch höhere Goldanleihe- kurse genannt wurden, als oben erwähnt. Zum Teil trägt zu der Kursentwieklung für die Goldanleihe auch die verspätete Lieferung der Stücke bei, doch verlautet aus Berlin, daß die nächsten Tage erhebliche Zuteilungen bringen sollen, da die Fertigstellung der Goldanleihestücke mit allen Mitteln be- Beigi schleunigt wird. Im heutigen Frühverkehr lag die Goldanleihe, die gestern vorübergehend wieder his auf 320 zurückgeworfen worden war, wieder bei 350 Mil- liarden, rein Geld, ohne Angebot. Der nachbörsliche Kurs der Reichsmark wurde aus New Lork mit 0,000 000 000 24 gemeldet, was einem Kurs von 364 Milliarden für den Dollar entspricht. Das ergibt folgende Paritäten: London 1630 Milliarden, Holland 141 Milliarden, Schweiz 65 Milliarden, Paris 21,3 Mil- liarden, Brüssel 18,2 Milliarden, Italien 16,3 Milliarden und Prag 10,7 Milliarden. Urteile des Reichsfinanzhofes Körperschaftssteuerpflicht des bei Neuausgabe von Aktien zu einem höheren als dem Nennwert erzielten so- genannten Agiogewinns? Streitig ist lediglich, ob zu dem körperschaftssteuerpflichtigen Gewinn einer Aktiengesell- schaft das Agio hinzuzurechnen ist, das bei Ausgabe von jungen Aktien zu einem über dem Nennwert liegenden Betrag erzielt ist. Diese Frage hat der Reichsfinanzhof für das Ge- biet der A eer Miae in ständiger Rechtsprechung verneint und in dieser Hinsicht in einem Urteil vom 21. Mai 1920 I1 A 204/19 bereits folgendes ausgeführt:„Richtig ist, daß anders als bei der preußischen Einkommensteuer nicht bloß die zu bestimmten im Gesetz ausdrücklich genannten Zwecken verwendeten Teile des ordnungsmäßig berechneten Bilanzgewinns steuerpflichtig sind. Nach g 16 des Kriegs- — in Verbindung mit—— gabegesetz 1918 88 21, 2 und 24 ist Geschäftsgewinn der Kriegsgeschäftsjahre ohl vrie der Friedensgeschäftsjahre der Bilanzgewinn ohne Rücksicht auf die Art seiner Verwendung. Richtig ist auch, daß der bei der Ausgabe neuer Aktien erzielte so- genannte Agio inn(das nèue Handelsgesetzbuch vermeidet Absichtlich den Ausdruck„Gewinn“ im 5 262 Ziff. 2 des Handelsgesetzbuchs) kein Gewinn, sondern Kapitaleinzah- lung, Kapitalvermehrung ist. Werden die Aktien zu einem höheren Werte als dem Nennwert ausgegeben, dann erscheint das Agio, eben weil es Kapitaleinzahlung, Kapitalvermeh- rung ist, dsàtzlich nicht im ordnungsgemäß berechneten Bil nne, die aus dem Agio gedeckten Aktienausgabe- kosten können daher den Bilanzgewinn nicht mindern.“ An dieser Stellu hme ist auch für das Körperschaftssteuer- recht festzuhalten. Hier ist bei den Handelsbücher fũhren- den Erwerbsgesellschaften, welche als ihren Geschäfts- inn aß 8 9 des Körperschaftssteuer esetzes, 5 33 bs. 2 des Einkommensteuergesetzes den B anzgewinn zu versteuern haben, die Rechtslage bezüglich des sogenannten die gleiche wie nach dem Kriegssteuerrechte. Da io begrifflieh nicht zum Bilanzgewinne gehört, fällt es nicht unter das steuerbare Einkommen aus Gewerbe⸗- betrieb, Es kommt hinzu, daß 8 6 Ziff. 9 des Körperschafts- steuergesetzes, welche Vorschrift für Erwerbsgesellschaften Boden dem 8 33 Abs. 2 des Einkommensteuergesetzes im Falle der Kollission 48 würde, als nicht zum steuerbaren Ein- kommen gehörig, unter anderem die gesellschaftlichen Ein- lagen erwähnt. Zu den gesellschaftlichen Einlagen aber ge- bören, wie im Einklang mit der Rechtsprechung des— schen Oberverwaltungsgerichts anzunehmen Ist, sowohl der bei Errichtung einer Aktiengesellschaft durch Ueberpari- emission erxzielte Aglogewinn, wie der bei Ausgabe neuer Aktien erzielte Agiogewinn.(Urteil des Reichsfinanzhofs vom 30. Juni 1928 1 A 94,½8.) Goldanleſhe-Konten im Mannheimer Bankverkehr Um den Zahlungsverkehr in Reichs-Goldanleihe, Wie überhaupt die Ein ing eines Wwertbeständigen Zahlu. verkehrs zu erleichtern, errichten nunmehr auch die Banken am Mannheimer Platz besondere Gold- anleihe-Konten. Sowohl die Rheinische Credit- bank als die eeen eeee schaft— ngen nzeigen- teil unseres ttes zur Veröftentlichung. Ueber die Sut⸗ haben auf Goldanleihekonten kann jederzeit in beliebigen, auch nicht d Stücke darstellbaren Teilbeträgen des oder eines Dritten verfügt werden. Die Reichs- old selbst kann im Zahlungsverkehr an besonderem chalter Zug um Zug gegen bar umgetauscht werden. Die von Guthaben auf diesen Goldanleihe-Konten kann auch durch Einzahlung von Papiermark zwecks An- kaufs von Goldanleihestücken erfolgen. Denutsche Zuckerbank.-G. in Berlin. Die Bank ver- ökkentlicht im Inseratenteil dieser Nummer eine Bekannt- machung, wonach ein weiterer Betrag ihrer 6976 Zucker- Wertanleihe bei den bisherigen Zeichnungsstellen bis auf Widerruf unter Vorbehalt der Repartierung zum frei- bändigen Verkauf gestellt wird. Die jetzt in Goldmark er- kolgende Notiz des maßgebenden Magdeburger Zuckerpreises macht eine Umrechnung des Zeichnungspreises in Papier- mark erforderlich. Unfer Berücksichtigung der in der Be- kanntmachung 4„ Umrechnungsvorschriften ergàbe sich beispielsweise folgender Modus: Am Dienstag notiert der Zucker 21.00 Goldmark, am Mittwoch ist die Zuckernotiz estrichen. Der Mittelkurs für Auszahlung New Vork an der Ferliner Börse notiert am Mittwoch 65 000 000 000. Dann ist der Anmeldung am Donnerstag der Goldmarkzuekerpreis vom Dienstag mit 21 Goldmark 5 Dollar zu Grunde zu legen und mit dem Dollar-Mittelkurs vom Mittwoch umzurechnen; dies ibt einen Papiermaxkpreis von 3ů5 000 000 000 4 pro Nektozentner- 7 Berlin, 1. Noybr. Der Verkauf der 6Eproz. Zueker- wertanleihe der Deutschen Zuckerbank wurde geschlos- sen, da die Anforderungen den zur Verfügung stehenden Betrag übersteigen. Ein Reichskartelltag. Der Reichsverband der Deut- schen Industrie beabsichtigt, wie die Textil-Woche erfährt, zur Erörterung der Fragen des Kartellwesens demnächst in Berlin einen ReichsKartelltag einzuberufen. *Salzburger.-G. für Elektrizitätswirtschaft, Salzburg. In der o..-V. wurde die Ausschüttung einer Dividende von 100 Prozent genehmigt. Es wurde mitgeteilt, daß ein bedeutender Posten Aktien des Unternehmens in den Besitz der Württembergischen Elektrizitäts--G. in Stuttgart übergegangen ist, so daß die letztere nunmehr neben den Elektrizitätswerken der Stadt Salzburg auch an dem großen Kraftwerk des Landes Salzburg interessiert ist. In. Zusammenhang hiermit fanden Aenderungen im Auf⸗ sichtsrat statt, der sich nunmehr wie folgt zusammensetzt: Landeshauptmann Dr. Rehrl, Handelskammerpräsident Biebl, Hofrat Holter, Landtagspräsident Breitenfelder und Justiz- minister Dr. Ramek in Salzburg; Oberbaurat Dr. Stern, Grunden, Rupert Hörl, Saalfelden, Direktor Geissler, Stutt- gart und Bankier Joseph Frisch, Stuttgart. Personalien. Die A. Rosenthal jun..-G. für Mühlenfabrikate in Mannheim teilt uns mit, daß sie Herrn Hellmuth Klein als Mitarbeiter aufgenommen und ihm Kollektivprokura erteilt hat. Deuisenmarkt New Lork, 1. Nevbr(WS) devisen 1. 1 A. 1. N. Frankreloh 587.88 Sohwel 17.81 17.80 Spanlen 13.35 13.34 en.01.01 England.40 448 ſtallen.50.49 New Vork, 1. Nov. Kurs der Reichsmark bei Börsen- schluſl 0, 000 000 02 Cents Geld, 0,000 000 03 Cents Brief. Dies entspricht einem Kurs von 500 000 Mill. bzw. 333 333 Mill. kür den Dollar(142 857 Mill. bzw. 125 000 Mill.&). Waren und Härkie „»Ungünstige Lage im Weingeschäft. Die Deutsche Wein- zeitung, das Zentralorgan für den Weinbau und den Wein⸗ handel schreibt: Der Herbst 1923 paßt sich in seinem Er- gebnis den allgemeinen trostlosen Verhältnissen fast überall an. An diesem Bild ändert auch nichts, wenn einzelne Wein- baugebiete, wie Baden und Württemberg, etwas besser abschneiden als die Weinbaugebiete. Das Gesamtquantum ist sehr gering, die Qualität Iäßt ebenfalls zu Wwünschen übrig. Dabei ergibt sich über die allgemeine Geschäftslage nicht einmal ein klares Bild, da das sonst übliche Herbstgeschäft stockt. Der Händler haält zurück, noch mehr der Produzent, soweit er nicht in wert⸗ beständiger Weise. erhalt. bie Goldmark- e spielt eine Hauptrolle, sie wird allgemein verlangt und führt sich auch bei den Versteigerungen ein. Daß dieser nen die Sachlage àn sich noch erschwert, bedarf keiner onderen Hervorhebung. Der Verkehr Zzwischen besetztem und unbesetztem Gebiet kommt allmählich, wenn auch sehr erschwert in Gang. Verzollung und Transport und damit in Verbindung stehende Kosten verursachen viel Kopfzerbrechen. An der Regelung der Ver- hältnisse wird eifrig gearbeitet und hoffentlich bleibt ein Erfolg nicht aus. In der Taubergegend ist die Weinlese seit Mitte letzter Woche been e Qualität fiel, wie vorauszusehen Feb e dagegen ist man ühber die Güte des 1928ers sehr kriedigt. Mit einem Mostgewicht von 65—78 Grad nach Oechsle, verspricht er ein 901— Mittelwein zu Werden. Es Wurden Käufe genannt zu 70—80 Goldmark pro Hektoliter. Die Weingärtnergenossenschaft in Markelsheim hat beschlos- sen, vorerst keine Weinversteigerung abzuhalten, sondern ihr Erzeugnis einzulagern. Frankfurter Getreidebörse. An der Getreidebörse kamen heute mangels Geschäftsabschlüssen keine Notie- rungen zustande. Frankfurter viehmarkt. Der Nebenmarkt am 1. Novbr. hatte einen Auftrieb von 30 Rindern, darunter 2 Ochsen und- 28 Färsen und Kühe, ferner von 318 Kälbern, 252 Schafen und 276 Schweinen. Die Preise sti bei Kleinvieh und Schweinen wiederum und zwar bei rn um 400—500, bei Schafen um 200—500, bei Schweinen um 400—.500 für den Zentner Lebendgewicht. Notiert wurden(in Milliarden):;, Kälber 800—1500, Schafe 1200—1500, Märzschafe 600—800, Schweine 1400—2000 für den Zentner Lebendgewicht. Rinder wurden nicht notiert. Marktverlauf: In Kleinvieh bei leb- haftem und in Schweinen bei langsamem Handel geräàumt. Londom, 1, Nerbr.(Wo) Netallmarkt, n Lst. t d. engl. t. v. 108 kg. N. 1. dastseleot, 62.75 63.80 J Blel 28.— 27.— Kupfer Kaes 59.78 60.50] Mokel 135.— 135.— Dink 32.88 32.75 do. 3 Nenat 60.28 61.15] Zlnn Kasea 20ʃ.68 208.88 QGueekelhber 8 25.25 do. Elektrol 68.— 64.80 de. 3 Honat—.——.— I Regulns 28/4 388/ Amerikanischer Funkdlenst New Terk, J. Lovbr.(WA) Funkdlenst.(Nachdruek vorboten). N. 1. Tuf. zus. 41000 31009 stand vt 10.—— kafte lode 11.48.— Elektroyt 12.50 1 68 CSred. Bal. 778 278 Deremb..70.72] inn loko 42.— 42.—Zuoker gentrti.87.80 —.1.— Slel.28.75 Terpentin 88.——.— Nal.58.58] Tiak.32.29 Savannah 90 75—— Jul].41.46] Asen 22.28 22.85 N. Orl Baum 30.50—.— .88.280] Weiddleeh 50 5. Wolzen rot 125.— 121.50 Gaumw. o 31.0 31.28] Sohmalrwt 13.70 18. Hart loko 125.80 128.— November 30.50 30 50] Taig.15 90 85 Nais loke 106.— 106.— Dezember 30.50 30.50 Baumwsatil 12.— 11.% Behl niedt. fr.28.25 20.08 29.88 Janu 11. 11.38 hdohet Pr..75 65.75 Kürz—.— 88.—petroſ. basee. 18.9.-Engl. /0 2½0 Soptemb..—J 0.—.—] Kontinent 12.— 12.— Ceago, 1. Newör.(Wa) Funkatenat.(Maoharuok verboten) 1. Don. 107.8 107.18 ei 72.50 78.45 Schwelne Mal 112.50 111.66—2 Jan. 12.0 11.50 ſeleht nledr..88.75 nale Den 72.46 73.—* Harz 11.70 11.4 nöohst..75.6⁵ 5 aI 71.78 71.88 eElichw. nledr..18.05 Hater Dez..68.6] Mppen lan..80.80 Ddohst. 70.E⁰0 „ Hai 42.15 psek nledr..9.2Zut. meago 27000 49009 Robgen Der, 69.50 69.80 nöahat..78.75 Westen 132000 158000 Waſherſtandsbeobachtungen im Monat November ndein-Pegel 27 0 21 1. 2 IHedar- Begei] 27. IAA 250 J2 00 fl.22.88 fl.28l% Mannhel.004.64l.24.06,3.85 Manbeim..44(8 f..1 4/5 Rein:::::b ſee Mannheimer Wetterbericht v. 2. Nov. morgens 7 Uhr Barometer 755,.0 mm. Thermomeker:.70. Niedrigſte Temperatur nachts: 8,.00. Höchſte Temperatur geſtern 10,00 C. Niederſchlag: 00 Litet auf den am. Süd 8, Regen. 7 Herausgeber, Drucket und Verleger: Druckeret Dr. Haas, Mannbeimer General⸗Anzeiger, G. M. b.., Mannheim. E 6. 2. Direktion: Ferdinand Fenme.— Cbefredakteur: Kurt Piſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt iſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitix und okales: Richard Schönfelder: für Sport und Neues aus aller Welt:.ün er: für Snachrichten, Aus dem Lande, Nachbargebiete. Gericht u. den übrigen redaktfonellen Teil. Fraus Kircher: kfir Anzeſgen: Karl Sftoef. 1. 26 10 Baldung(Schuller), 2. Mineuhof, 3. Markgröfin. 267105 15, 8 Faun m leicht.— St. 90 600 4 0 M phe leicht. rauß⸗Hürdenrennen, rinz 8. Wigana. 26:10; 12, 12.10. ner: Maral, Inclan.— Boddien⸗ —45 828 2 1 150— 05—2— 5 15 5 erner: Propulſor, Dahonte 1. Wg Sark-Ronald⸗ Ne * 4000 Wir 898 5 4500 Mir. 1. Chalgtt Putnit( Fata Mopgana 1 Balas. m 7 Haſis Renunen. 5300 4. 1600 Mtr Padeg 0 2. Konvention, 3. Stigmaria. 710:10; 200 50„ 29:10. Ferner: Doge Mime WMalvoiſte, Trutz, Lavinia, 8 e pferdeſport Stall Weinberg. Der Stall Weinber mit dem 2 die Saiſon 1923 a iſt, wie in 5 ei zug 9272 b indem ſie an Prüfungen N Ranges weiterhin Derby, 855 ein urd. Er übertrifft ſogar den im Jahre 1918 vom Stalle Oppenheim auf⸗ hbatte damals, Sathder—— Ael, aubes 1— Dageweſene weit überholt. Delſe der Wem— af die eichſten Pferde des Jahres, w d t vor allem noch Graf erch Nerweten 51 515 f 05 1816— A jährigen zum Erfolg—— haben. ar di durch di 25¹ 9 4 Por. Gn. be⸗ 5815— 595 14 Rennen 2 84 Ohurden r e. Jinari. ſand—Hollaud im Nabdfahren. 1 Deutſcher te mit ſeinen Abſchiedsrennen der 25 er Stadionba n e e 15 55* 85 3 8.— Nt. 583 Freitag, den 2. November 1823 Spoctliche Rundſchau pferderennen Aarls 2000 Mtr. Stal Ferner: Cicero, Lalla, Landrichter, Sultan, Sonnenſchein, Pleß Tannköni(Dyhr) 2. N — Bardes Bruder(Raſtenberger), Sheiten 22:10; 18, 18, 20:10. Ferner: Riſtil, Glas⸗ gee ebeg Eita, Teufelsbraut, Amara, Heimattrener. erold⸗ Rennen. 2600 Mtr. 1. v v. Skr Paloma(sv. Keller), 3.. 0 0 39:10; 15. 28, 14:10. Ferner: Chryſolith, Se ee 2 dee. ogar Therusker 49:10; 16, 28. 5 10. 8e eer u Wind, G45s. 5 timiſt⸗Rennen. 5000 4. 1000 Mtr. v. Buddenſesf. Wagwi Ve enſtein(Grabſch), 2. Dok⸗ kör, 8. Lerbas Baron. 80: 10: 25 1 20 Ehbentron Nonius, 2. Orplid. detzen Hoppe⸗ ſen, ekn—— das, ſo ie„Sportwelt“, für den Stall ſo derreich an Erfolgen geweſen 85 1*— izenen 1 noch Preis je Angi„Rennen an zu Farne Stuten · haben die Tkäger der dunkelhlan und weiß geſtreiften Jacke einen wahren Tri Preig von— Jubiläums⸗Preis, Union, St. Leger, Großen Preis von Baden,——97 Lehrdorff⸗, Wallenſtein⸗ Fervot⸗, Wäldchens⸗ g Renard⸗Rennen auf ihre Rechnung kamen. Mit ee Pferden hat der Stall insgeſamt ſechsz und⸗ fünfzig Rennen und an Grundpreiſen 883 000 4 gewonnen ag, der von keinem anderen Stall auch nur annähernd erreicht eſtellten— 8 A um rund 30 000, Klaſſenpferde wie Dolomit, und jene e e ardas. Majeſtic, Mehr als die ee kommt auf Ganelon(11 Siege, nas(6 Siege, 224 000%— Augias hat übrigens der Feſſelfiſfur die Kanterarbeit wieder aufnehmen nach können— un bie Lombardei.. benEeer dt. Srer gn Brunner 5 221888— Minuten Sor. Anaberlampf Seugch Der Gan 45 Dagelen Erkelg. Im eert Leon e Nae. 8N erwies ſich der ehemalige Waltmeiſter Peeters. Sein Landsmann Leene rg. Fußbanverband, von allen weiteren Spielen ſuspendiert. denen Deiters nach gegen den enttan Dreßler 25 Kohler ganz gegen den 8 taſok ſiegte. Eine gute Vorſtellung g 2— der Boßsdanmer* Saffe. eee 5 drang der in ihm jedoch nicht 0 Nen da der Rolladen heruntergelaſſen war. In⸗ herausgebilde vermochte ſich 8 im Geſamte mit 16:18——3 ie den t. 1 e 1 5 no das Zweiſttzerfahren mit einer gegen nach e fuhren. Das berpationdie Vorgabefahren ſah die Acdgtgewice in Front, die Vorgaben etwas zu reichlich bemeſſen waren. Den erſten Platz be⸗ Rixen vor Moritz und H. Der H nkpreis. ein Rennen Hoff. elden⸗Gede Uber 10,15 und 20 Km. ae Seeltee ende enen Krewer Verhandlung vor dem Feldkirchner Gericht. ſtand vor den Schranken des Gerichtes unter der Anklage, eim iftet zu haben, um deren Lebensverſicherung mit 26 Wunfken ſiegreich vor Schamberg⸗Krefeld und Röſen⸗Köln. Fußball — BDe von Jußballern. Breuel, Harder und Krohn vom Hamburger erein, die am Souniag zum Hamburg Altona nicht antraten, wurden—— Iv, Groß Die Gach ward ſofort an den Deutſchen weitergel Sturmführer im demnächſt ſtattft Norwegen auserſehen war. eitet, da Vorausſi ein Mittelſtürmer aus Süddeutſchland Für— 2— Spiel wird de Wolf das Schiedsrichteramt übe e Holländer Mukters und Boas abgeſagt haben. Bonen Ein ſchneller Steg Samſans in Berlin. In dem dicht en Saal der d Friedrichshain am Freitag der Resden Sanwärter ſertigte Samſon den bedeutend ſchwereren N u. Nainger W. Schmidt bereits in der erſten Runde—.— terer hatte gegen 3 nie eine e ee Neues aus aller Welt — Baubmord in—— dach 7 Uhr, wohnende 20jährige ondld vom Hof aus in den Laden 5 eieaneee Otto Werner ein, als dieſer gerade mit ſeiner Frau beim Geldzählen beſchãftigt war. Honold, der eine NMaske vor dem Geſicht 2 gab auf den e e ee er einen ab, w leicht Getroffene e Bes er ſeinen Angreifer wandte. ſchatz der jugendliche Verbrecher Male auf Werner. Dieſer Schuß durchbohrte das e und tot fank der Händler zu Boden. Die Ehefrau des Getroffenen ſtürzte ſich ſetzt auf Honold; es kam zu einem ede ſhef ede Ringkampf, in deſſen Verlauf dem Verbrecher die ſcharf tole a 3—— wurde. Nun verſuchte Hene de aus der Bordern des Ladens zu entfſiehen, was den Schuß der im Hauſe wohnende Bäcker⸗ dde Votgeeee Intersgagte. Jer 50t n war 2— Betzler he Hilfe eines— in die Polizeizelle ſich Honold in der vergangenen Nacht mit ſeinem Schuh⸗ riemen erhängt. Honold war Schloſſer von Beruf und arbeits⸗ los. Durch das Leſen von Kriminalromanen, Büchern über Hypnoſe CVCC b inglück ereignete —— egen Moto n 33 zwi —— emen kompligterten e. Nauonal-rheater Mannheim Freleng. den 2. Novrember 1928, Miete D, Reihe vier. 3. Vorsteſlung re. d 1.-.-B. 1981—2000 Neu einttudiert Violetta— rin 4Alten von F. M. Piave, Musik von Gui-- Verdi Inszeniert: Eugen Gebrath. Musi- ee. Leitung: Paul Breisach, Eude gegen 9 Uhr. — Boſes ese W. Heimuth Nengsbaner Joref Burgwintel + Ae deae mou Gea Werne de be- torières Altred Landory 46 Ywecke Erleichterung des Zahlungsverkehrs in Reichsgoldanleihe kann diese Anleihe an Die ebenfalls. in Mannheimer ſſiswelt Der Arbeitsausſchuß bittet dringend um 818 erũtt einen Schädelbruch, während ung im Geſicht haus Landsberg eingeliefert. iſt ſehr bedenklich. Die Inſaſſen falls herausgeſchleudert, kamen jedoch mit — Goltes Gericht. der dritte mit einer davonkam. Alle drei wurden ings Kranker⸗ Das Befinden der zwei Erſtgenannten des wurden eben⸗ dem Schrecken davon⸗ Einen erſchütternden Verlauf nahm eine Ein Man! zu bekommen. Frau vergi Er ſchloß ſeine Seloſtverteidigung mit den Worken:„Der ellmächteg blickl Todes ſtrafen, wenn ich ſchuldig ee er halte er dieſe frevelhaften Worte geſprochen bin!“ Kaum aber brach er zuſammen und der ſofort herbeigerufene Arzt konnte nur mehr den eingettetenen Tod feſtſtellen. — Räuber in Automobilen. Landwirts Kaſtning in Luhden(Schaumburg⸗Lippe)— zwanzigköp igen Räuberban de heimgeſucht. D das ein und bedrohte den Beſitzer. eineſtall wurden drei fette Schweine geſtohlen. aus Bückeburg konnte der Bande, die ſogar nicht mehr habhaft werden. Es ſcheint ſich, Hil ſich führte, Kürzlich wurde das Gehöft des emet Poleel Automobile mil nach allem zu urteilen, um eine auswärtige wohlorganiſierte Räuber⸗ bande zu handeln, die die Dörfer unſicher macht. — Verkauf„Kartoffelwert“. In kleiner Kaufmann, der ſich auch „Neumark“ Saalfeld hat 4n mit dem Briefmarkenhandel ab⸗ Syſtem eingeführt. Er ver⸗ kauft Briefmarken nach„Kartoffelwert“. So ſind z. B. Vorkrieg⸗ marten von Schweden für 10 zu haben. oder 12 bzw. 15 Stück Kartoffeln — Sächſiſche Pfarrer als Poſaunenbläſer in Böhmen. Nord⸗ böhmen wird gegenwärtig bereiſt von vier Dresdenzt Pfarrern, die Meiſter im Poſaunenblaſen ſind und ſich zu einem Quartett zuſammengetan haben, der Heimat bitterſte Not leiden. In den deutſchböhmiſchen da ſie in ihrem Berufe in Orten blaſen ſte Choräle vom Turm der Kirchen herab, ſpielen Volksſieder auf Markt und Straßen und geben en auch Kirchenkonzerte. Dabei erzählen ſie von ihrer und von Deutſchlands ſands Not. Wahin ſße kommen, erregen ſie tiefes Mitleid der Bevölkerung.— Einſt zogen böhmiſche Muſikanten durch deutſche Städte. — Ein Jiſchteich ausgeraubt. Heute wird alles geſtohlen Deht Diebe ſogar einen ganzen Fiſch det teich leergefiſcht⸗ große Waldſee bei Ußmannsdorf unweit Hamburg wurde don unbekannten Perſonen vollſtändig ausgefiſcht. In dem großen Teiche befanden ſich ungefähr 20 Zentner Fiſche, 2 Spiegel ⸗ und Schuppenkarpfen und 4pfündige bezw. Schleie. Der Schaden beträgt mehrere Billionen&. — Die Vernichtung der japaniſchen Marinewerft. hat] waltigen Verluſte die japaniſche dur erlitten hat, zeigen die Schäden auf der großen Ickaſuka, über die in„Werft, Reederei, Hafen“ 55 mit 19 000 Tonnen und„Mikoſa“ wit beiden Kriegsſchiffe„Aki“ 15 000 Tonnen wurden von der Flutwelle mehrere 100 berichtet wird. Die Fuß weit aufs Land geworfen, worauf die Munitionskammern explodierten und die Schiffe zerſtört wurden. brachte das und Munitionsmagazin zur Das Schlachtſchiff„Satfuna“ vor Anker lag, kenterte, ebenſo das und entzündete die Oelvorräte. 19 000 Tonnen, das im Hafen Kriegsſchiff„Aſahi“. Die Zerſtörer„Kashiwa“ und„ Auch das Flugzeug⸗Kriegsſchiff„Amage“, erſt im vorigen Jahre von Stapel fief, wurde zerſtört. Auf die Verliite —— ſodann die beiden ſe 10 000 Tonnen großen ſowie mehrere Unterſeeboote zu iſt ebenfalls gekentert und geſunken. e Da dadurch entſtandene rrſe wit das e e, Len. äufe einem besonderen Schalter unserer Bank Zuag um Zug gegen Bar umgeiauscht werden. Wir errichten ferner auf Wunsch gegen in- lieferung von Stucken der Reichsgoldanlefibhe Goldanleihe-Konten. ſdctennige. reichtiche Geldipenden. Seich Jnungen nehmen ſämtliche Banken, die Stadt⸗ kaſſe, die Sparkaſſe, die Zeitungen und der Verkehrsverein entgegen. Warenſpenden wolle man bei der Geſchäftsſtelle(Rathaus Snmer 46) anmelden. Dankſagung erfolgt unter Nennung der Spender und der Beiräge oon Zeit zu Seit an den Anſchlagſäulen. Wer nicht genannt ſein möchte, woſle das bei der Wohnhaus in nächster Nähe des Hauptbahn · hofes, Baujahr 1911, aus Privathand zu verkaufen. 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