t⸗ * e ne 99 elenn Sezugspreiſe: Zn manndeim u. Umgebung in der laufenden Woche 60 Milllarden mr. die monatüchen Sezieher verpflichten ſich dei der Beſtellung des Rdonnements die während der zugszeit notwendigen preiserhöhung en zu bezahlen. poſt⸗ ſcheckkonto Nummer 17890 Kartistruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle Mannheim E6. 2.— Seſchäfts⸗Hedenſtelle neckarſtadt, wald⸗ hofſtr. 6. Fernſpr. Nr. 7031, 7042, 7933, 7033, 7048. Telegr.⸗Adr. Seneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. ——— 5 Zuſchiag für Seloentwertung: Allgemeine Ninzeigen Srund⸗ 8 zahl Joo* Schlüſſelzahl des vereins deutſcher Feitungsverl. 100 Millionen= 40 mill arden. Für Anzeig. an beſtimmt Tagen Stellen u. Ausgaben wirò keine verantwort. üdern. höͤh. Sewalt, Streiks, Setriebsſtörung. uſw. derechtigen zu keinen Erſatzanſpr. Beilagen: Der Sport vom Sonntag— Modezeitung— Aus Seit und Leben mit Mannheimer Srauen-Geitu Verkaufspreis 5 Milliarden Marle 1923— Nr. 506 4 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei vorauszahlung oder mit für ausgefall. od. beſchränkt. Rusgaben od. f. verſp. Rufnahmev. Anzeigen. Ruftr. ö. Fernſpr. ob. Gewähr. Serichtsſt. Maunheim ng und Mannheimer Muſik⸗SZeitung Das Ende der großen Roalition Abberufung der ſozialdemokratiſchen Miniſter Ablehnung der ſozialdemokratiſchen For⸗ derungen durch den Kanzler Die ſeit drei Tagen ſchleichende innere Kriſis hat den erwarteten Verlauf genommen. Um.30 Uhr nachmittags beſchloß die ſozial⸗ demokratiſche Reichstagsfraktion mit allen gegen 19 Stimmen die Abberufung der ſozialdemokratiſchen Miniſter aus dem Reichskabinett. Ueber das Zuſtandekommen dieſes Beſchluſſes wird uns noch ergänzend gemeldet: Der Reichskanzler erklärte den Führern der ſozialdemokratiſchen Reichstagsfraktion, die bei ihm erſchienen waren, um die Bedingungen der Fraktion für das Verbleiben der ſoztaldemokratiſchen Miniſter im Kabinett darzulegen, Abgg. Wels, Hermann Müller, Dittmann und Breitſcheidt, daß dieſe Forderungen nach Rückſprache mit den bürgerlichen Parteien für unannehm⸗ bar angeſehen werden müßten. Der Reichskanzler begründete die Ablehnung ſowohl mit grundſätzlichen wie mit ſachlichen Gründen. Als grundſätzliche Gründe für die Ablehnung bezeichnete er, daß das Kabinett ſich nicht dem Vorwurf ausſetzen könne, daß ſich ſeine Politik auf die Forderung einer einzigen Partei der Koalition feſtlege und zumal unter„marxiſtiſchem Druck“ gegen Bayern vorgehen könne. Das hieße nur, die innere Kriſe noch mehr zu verſchärfen. Außerdem erklärte der Reichskanzler, die ver⸗ langte Aufhebung des militäriſchen Ausnahmezuſtandes in dieſem Augenblick mit Rückſicht auf die Ereigniſſe in Sachſen und an der thüringiſch⸗bayriſchen Grenze als unmöglich. Mit dieſem Beſcheid traten die Führer der ſozialdemokrati⸗ ſchen Fraktion vor ihre Parteigenoſſen, die ſich nachmittags 4 Uhr zu einer ſtark beſuchten Sitzung verſammelt hatten. Nach verhält⸗ nismäßig kurzer Debatte wurde auf Grund eines Bexichtes des Abg. Mülber⸗Franken, der noch durch den Innenminiſter Sollmann ergänzt wurde, mit allen gegen 19 Stimmen der Beſchluß gefaßt, die ſozialdemokratiſchen Miniſter aus dem Kabinett abzuberufen. Der Vorwärts ſchildert den Ausgang der großen Koglition wie folgt: Die Reichsminiſter Schmidt, Radbruch und Soll⸗ mann begaben ſich nach Beendigung der Fraktionsſitzung ſofort zum Kanzler und überreichten ihm folgendes Rücktrittsſchreiben: „Die politiſchen Ereigniſſe der letzten Tage haben ſchwere Meinungs⸗ verſchiedenheiten im Kabinett zur Folge gehabt. Die Unterzeichneten haben deshalb bereits am 27. Oktober ihre Abſicht ausgeſprochen, aus der Reichsregierung auszutreten. Sie haben die endgültige Entſcheidung ihrer Fraktion anheimgeſtell.“ Zum Schluß wurde von dem Abſtimmungsergebnis der Fraktionsberatung Kenntnis genommen. 2 2 Die Numpfregierung Berlin, 3. Nop.(Von unſ. Berliner Büro.) Was nach dem kegten Beſchluß ber ſozialdemokratiſchen Reichstagsfraktion nur noch ſchwer vermeidbar ſchien und worauf wir in den letzten 48 Stunden mit ſteigender Beſtimmtheit vorbereitet hatten, iſt nun Tatſache geworden: Die Sozialdemokraben haben, nachdem der Kanzler geſtern ihren Abgeſandten auseinandergeſetzt hatte, warum er und die bürgerlichen Koalitionsminiſter die ſozialdemokratiſche Forderung icht annehmen können, den Austritt aus der Koalition be⸗ ſchloſſen. könnte man die Sozialdemokraten vielleicht ohne ſonderliche Kümmer⸗ niſſe zielen laſſen; ſie haben in den letzten Wochen trotz viel red⸗ lichem Willen im einzelnen nicht gerade große Befähigung für die Koalitionspolitik entwickelt, ſie gleichen auch in ihren beſten Mannen nur zu häufig den Leuten, die gern möchten, aber nicht können. Ste ſtießen bei den Kommuniſten auf Tücke um Tücke und ließen dennoch nicht ab(konnten vielleicht mis Rückſicht auf ihren linken Fügel nicht davon ablaſſen), endlich die Stimmung zu belauſchen, die ſich in dem kommuniſtiſchen Wetterwinkel zuſammenbraute. Am Ende muß man ſogar ſagen: Wenn es diesmal noch gelungen wäre, die riſſige Koalition zu kitten, wöre ſie vermutlich in der Woche bei dem Streit um das Arbeitszeitgeſetz zu Bruch gegangen. Trotzdem bleibt das Auseinanderfallen der großen Koalition zu bedauern. Wir hätten gerade mit Rückſicht auf die neue Phaſe, die auf dem Welttheater vielleicht ſich vorzubereiten be⸗ einnt, eine gewiſſe Stabilität in unſeren innerpolitiſchen Verhältniſſen gebraucht. Sie iſt nun zerſchlagen und mit ihr alle Hoffnungen, die wir vor noch nicht ganz drei Monaten auf die durch Jahre herbeigeſehnte große Koalition geknüpft hatten. Wir hätten dieſe Stabilität auch um unſrer Währungsver⸗ bältniſſe willen gebraucht, für deren Angſt und Schrecken verbreitende Zerrüttung der Ausdruck„Kataſtrophe nachgecade zum Euphemismus zu werden groht. Indes ſind Klagen und ſchmerz⸗ liche Rückblicke nunmehr ja leider nutzlos geworden, jetzt kann es ſich nur darum handeln, aus dem Schiffbruch zu retten, was irgend⸗ wie ſich noch retten läßt. Das Rumpfkabinett, das geſters abend eine kurze Sitzung hielt, hat ſich, wie wir hören, vornehmlich von der Erwägung leiten laſſen, daß im Augenblick alles darauf ankommt, das Landkeinem regierungsloſen Zuſtand zu überliefern. Dr. Streſemann wird alſo verſuchen, die Geſchäfte zunächſt mit dieſem Rumpfkabinett weiterzuführen, um es dann je natch dem durch politiſchneutrale Perſönlichkeiten oder unter Umſtänden auch durch Politiker der Rechten zu ergänzen. Ob die Rechte ſich dazu überhaupt bereit finden wird, ob Zentrum und Demokraten ſich damit abfinden könnten, ſind Fragen, die ſich heute noch nicht beantworten laſſen, ſind bis zur Siunde wohl überhaupt noch keine aktuellen Fragen. Jedenfalls wird der Reichskanzler am Mitmoch wohl mit dem Numpfkabinett vor das Haus treten und Wenn die außenpolitiſchen Bedrängniſſe nicht wären, Einſtellung der Sachlieferungen Deulſche Nole an ſämtliche Ententeſtaalen Der deulſche Geſchäftsträger von Hoeſch hat geſiern abend am Quai d' Orſan, wo er von dem Direktor am Miniſterium des Auswärligen, Paretti della Rocca, empfangen wurde, eine Nole überreicht, in der die deutſche Negierung erklärt, daß ſie nicht in der Cage ſei, weitere Aufwendungen für die Jortführung der Sachleiſtungen zu machen und infolgedeſſen gezwungen ſei, die Lieferung an die Geſamtheit der reparalionsberechligten Staaten außer Jrankreich und Belgien auch England, Italien und die Kleine Entente, einſchliehlich der Zahlungen aus dem Recoveri⸗ Akt einzuſtellen. Die Note, die u. a. auch dießenigen Lieferungen be⸗ handelt, die zu Beginn des Jahres in der Durchführung begriffen waren und durch die Beſetzung der Ruhr unkerbrochen worden ſind, iſt auch in den übrigen alliierten Hauytſtlädten überrricht worden. Eine Antwort von franzöſiſcher Seite iſt bisher nicht erfolgt. r erneut um das Vertrauen des Hauſes werben. Findet ſich keine Mehrheit, ſo ſcheint man an die Auflöſung des Reichstags zu denken. Sofort würden die aufgrund des Ermäch⸗ tigungsgeſetzes erlaſſenen Verordnungen weiter wirken, denn nur das Ermächtigungsgeſetz iſt, wie wir ſchon mehrfach ausführten, durch die Veränderung im Kabinett erloſchen, nicht aber die be⸗ reits veröffentlichten Verordnungen. Das letzte Wort bei allen dieſen Dingen hat natürlich der Reichspräſident, zu dem der Kanzler ſich am geſtrigen Spät⸗ abend begab. In Kreiſen, die mit den Intentionen des Kanzlers vertraut zu ſein pflegen, nahm man indes an, daß auch Präſident Ebert dem Grundgedanken, kein regierungsloſes Interim eintreten und daß das Rumpfkabinett die Geſchäfze vorläufig fortföhren zu laſsen, zuſtimmmen dkfte. Ausß dem Reichstag Der Auswärtige Ausſchuß des Reichstags wurde für Montag nachmittag berufen. Die Plenarſitzung des Reichs⸗ tags wurde endgültig auf den 7. November nachmittags 3 Uhr, zur allgemeinen politiſchen Ausſprache feſtgeſetzt. Berliner Preſſebetrachtungen Der„Vorwärts“ ſich heute, die ſozialdemokratiſche Taktik, die zum Bruch der Koalition geführt hat, auch vor den Nichtſozialdemokraten zu perteidigen. Er behauptet, das Aus⸗ ſcheiden der„Marxiſten“ aus der Reichsregierung ſei ein Sieg Kahrs über das Reich, herbeigeführt durch die„dewußte und un⸗ bewußte Bundesgenoſſenſchaft der bayeriſchen Reaktionäre in Ber⸗ lin“.„Innerhalb des Reichs iſt ein ſtarkes Anwachſen der Reaktion ſeſtzuſtellen. Indem Herr Streſemann den Weg ge⸗ gangen iſt, hat er den Weg der Kapitulation vorweg beſchritten, aguf dem es kein Halten mehr gibt. Es wird ihm ſchwerlich gelingen, dieſen rechtsradikalen Elementen einen Halt zu gebieten, die in 9 85 zweiten Erfüllungskanzler und den zweiten Rathenau ſehen.“ Dazu wird zunächſt zu ſagen fein, daß die Sozialdemokratie an dem Bruch der Koalition diesmal ſelbſt Schuld hat, in⸗ dem ſie aus dem ſöchſiſchen Handel in einem Augenblick, als er ſchon beendet und beglichen war, eine Konfliktsfrage für das Reſich machte. Dieſe Taktik, die dem linken Flügel der Partei entſproſſen iſt, wird ähnlich wie von uns auch vom B. T. gerügt. „Die Sozialdemokraten ſelbſt“, heißt es da,„ſind es geweſen, die die Tür geöffnet wirtſchaftlicher Not des Reichs aus ihrer Stellung zurück. Wohl war ihnen nicht, als ſie draußen Gewehr bei Fuß ſtanden, wohl war ihnen auch nicht, als ſie dann von Zeit zu Zeit in verantwort⸗ lichen Stellen in der Regierung ſaßen, ſie waren immer un⸗ wohl und unpäßlich, waren verſtimmt. Ein Flügel zieht hierhin und der andere dorthin, und wenn die Linke der Partei mobil macht, gibt die Rechte glatt nach.“ Wer wird nun, das Kabinett Streſemann in ſeiner Baſis ſtützen? Die Hoffnung, die man hier und da auf die Deutſch⸗ nationalen ſetzen zu können glaubte, werden von ihren Organen ſchon ſetzt zerſchlagen. Der„Lokalanzeiger“ zwar ſcheint noch vermitteln zu wollen, indem er erklärt, jetzt würde niemand bei⸗ ſeite ſtehen und niemand, der mitarbeiten will, dürfe aus der vater⸗ ländiſchen Notgemeinſchaft fernerhin ausgeſchloſſen werden. Aber in der„Deutſchen Tageszeitung“ heißt es bereits:„Keine Halb⸗ heiten mehr! Die Schwäche, die womöglich auf ſozialdemokratiſchen Krücken ins Leben treten will, wäre ein gewiſſenloſes Experiment.“ Und die„Deutſche Zeitung“ gar formuliert als erſten Kardinal⸗ punkt: Sofortigen Rücktritt Streſemanns ſelbſt. In der„Deutſchen Tageszeitung“ wird dann auch angedeutet, daß die hinter ihr ſtehenden Kreiſe ſich„ſchwerlich noch länger mit bloßen Worten begnügen werden und es wird vor allem die Beſeitigung der großen Koalition auch in Preußen gefordert. An anderer Stelle behauptet der„Lokalanzeiger“, die Deutſchnationalen hätten noch keinerlei Beſchlüſſe gefaßt, würden aber in eine ſehr genaue Prüfung der neugeſchaffenen Verhältniſſe,„die immerhin erheblich verſchieden ſeien gegenüber der Lage, wie ſie bei der letzten Ka⸗ binettskriſe beſtanden hätte“. In der D..Z. aber wird für eine baldige Neuwahl des Reichstags zur Klärung der inner⸗ politiſchen Verhältniſſe plädiert. Das Fortbeſtehen dieſes Reichstags ſei nicht mir vom politiſchen, ſondern auch vom rein praktiſchen Standpunkt aus verderblich, indem die aus Reichsmitteln gezahlten Diäten zur Stüßung überlebter Parteien beitragen. Es wäre dankenswert, wenn die D. A. Z. uns auseinanderſetzen wollte, wie ſie ſich bei den dermaligen Verwirrungen auf dem Geldmarkt, wenn man die deutſchen Zahlungsmittel überhaupt noch Geld nennen kann, Reichstagswahlen und Wahlen überhaupt denkt. Dem Reichslag iſt ein Weißbuch zugegangen, das den Notenwechſel mit der Entente im Anſchluß an die deuiſche Note vom 2. Mai und 7. Juni 1923 enthölt. haben, ſie ziehen ſich in einer Stunde höchſter g Die vorgänge in der pfalz Die Tränen des Generals de Metz Ueber die Vorgänge, die ſich in der letzten Woche in der Pfalz abgeſpielt haben, liegen nunmehr genaue Berichte aus abſolut einwandfreier Quelle vor. Sie geben bemerkenswerte Ein⸗ zelheiten über die Rolle, die der Provinzdelegierte für die Pfalz, der franzöſiſche General de Metz, bei den Plänen zur Schaffung einer autonomen Pfalzrepublik geſpielt hat. Das merkwürdige Licht, in dem der General erſcheint, wird nur dahin verſtändlich, wenn man die Fäden verfolgt, die in dieſer l von der Pfalz nach Koblenz und Paris geführt haben. Auch für dieſe Tatſache liefern die Berichte, woraus wir im folgenden einiges veröffentlichen, un⸗ widerlegliche Beweiſe. Am 24. Oktober, unmittelbar vor der außerordentlichen Tagung des pfälziſchen Kreistages, in dem Major Louis die pfälziſche Auto⸗ nomie verkündete, erklärte de en 8 der kurz vorher den ſozialdemo⸗ kratiſchen Reichstagsabgeordneten Johannes Hoffmann, den ſozial⸗ demokratiſchen 2. Bürgermeiſter von Ludwigshafen, Kleefoot, und den erſten Vorſitzenden der ſoialdemokratiſchen Partei der Stadt Lud⸗ wigshafen, Rechtsanwalt Wagner empfangen hatte, den deutſchen Perſönlichkeiten Folgendes: Aus den letzten Entwickelungen der Be⸗ ziehungen zwiſchen Bayern und dem Reich ergebe ſich für die be⸗ ſetzende Macht die Notwendigkeit, Bayern vorerſt die weitere Aner⸗ kennung ſeiner Staatshoheit in der Pfalz abzuſprechen und dem⸗ gemäß der bayeriſchen Regierung die Ausübung der öffentlichen Gewalt in der Pfalz bis auſſ weiteres zu verſagen. Eine beachtenswerte Partei der pfälziſchen Bevölkerung habe zu ihrem Teil die hieraus gegebenen Folgerungen bereits ge⸗ zogen und auf dem Boden dieſer Tatſachen dem General die Bildung eines neuen„Gouvernement 2 angetragen, das noch abends die vollziehende Gewalt in der Pfalz übernehmen und vom Regie⸗ rungsgebäude Beſitz ergreifen werde. Bei dieſer Sach⸗ und Rechts⸗ lage ſei die beſeßende weder gewillt noch imſtande, die Fortdauer der bisherigen Staatsordnung fernerhin zu gewährleiſten und den derzeitigen Beſitzſtand im Pfälzer gegen⸗ über einem etwaigen Vorgehen der neuen Machthaber zu ſchützen. Die Regieru der Pfalz als bayeriſche Staatsbehörde habe aufgehört zu beſtehen. Die Herren der könnten nur als Privatperſonen in der Pfalz verbleiben. as ſei zwar keine Entſcheidung der Interalliierten Rheinlandkommiſſion in Koblenz, ſondern nur eine Anordnung Tirards, doch ſei dieſer ja Präſident der Interalliierten Rheinlandkommiſſion. Weiter erklärt der General: Die Kandidatur Johannes Hoff⸗ manns als Präſident der neuen Pfalzregierung ſei für ihn, den General, alles weniger als befriedigend. Eine Regie⸗ rung Hoffmann in der Pfalz bedeute eine neue Baſtion des Marxismus und Sozialismus am Rhein und damit ein „neues Preußen“(Nouvelle Pruſſe“) im Weſten, unmittelbar vor den Grenzen Frankreichs. Die Weltanſchamung, die ein Joh. Hoffmann verkörpere, ſei nicht die des Generals, der mit ſeiner Furden Familie dem katholiſchen Glauben in Treue anhänge. arum beſchwöre ihn denn auch ſeine Gattin, die ſeine treueſte Beraterin und Lebensgefährtin ſei, nimmermehr zuzu⸗ loſſen, daß die Präſidentſchaft eines Johannes Hoffmann in der Pfalz zu einer politiſchen Wirklichkeit werde. Sein heißeſtes Seh⸗ nen ſei vielmehr, daß Dr. Bayersdörfer das neue Gouver⸗ nement tapfer in ſeine Hand nehme. Wenn dieſer Augenblick ge⸗ kommen ſei, werde er, der General de Metz, Gala, Orden und weiße Handſchuhe anlegen, und dem Lenker der Geſchicke des neu⸗ gewordenen Staates ſeine Ehrerbietung erweiſen. Heute abend noch müſſe die Entſcheidung fallen. Letzten Endes werde er, der Gemeral, ſchließlich auch eine Löſung Johannes Hoffmann anneh⸗ men müſſen. Er ſei nunmehr fünf Jahre in der Pfalz und ſeit dem erſten Tage bemüht geweſen, mit Leuten, die„ſauber ſind“ („gens qui sont propres“) zuſammenzuarbeiten. Aus dieſer Er⸗ wägung der politiſchen Wohlanſtändigkeit habe er es bis in die letzten Tage abgelehnt, gewiſſen radikalen Elementen einen Frei⸗ brief für eine politiſche Betätigung gegenüber der Regierung der Pfalz zu erteilen. Er habe den Leuten Zügel angelegt und in ähn⸗ lichem Sinne auch dem Reichstagsabgeordneten Johannes Hoffmann, der ſich ihm angetragen habe, bedeutet, daß er auf deſſen Vorſchläge vorerſt nicht eingehen könne. Aber er könne nicht ewig nur eine Bremspolitik verfolgen. Andernfalls werde man in Koblenz und Paris ihm zu verſtehen geben, daß er in den ganzen letzten fünf Jahren immer nur negativ ewirkt habe und nicht in der Lage geweſen ſei, poſitive Ver⸗ ſprechungen einzulöſen, die er höheren Ortes ſtändig ge⸗ macht habe. Bei dieſen Worten war der General außerordentlich erregt geworden und fuhr mit ſtark bewegter Stimme fort: Die entſcheidende Stunde für ihn ſei gelommen. Wenn er auch diesmal verſage, werde man ihn als ungeeignet für den Poſten des Provinzdelegierten aus der Pfalz abberufen und ihm eine Brigade in Frankreich geben. All ſein Mühen und Streben würden dann umſonſt, geweſen ſein und in„herber Tragik“ enden. Im übrigen würde er es begrüßen, wenn der Beamtenſchaft die Mittel und Wege zu einer Weiterarbeit unter dem neuen Gouver⸗ nement finden würde. Er glaube, daß eine ſolche lung nicht in letzter Hinſicht im bayriſchen Eigenintereſſe gelegen ſein würde, denn ihm ſchwebe ja bei ſeinen Plänen nichts weniger vor, als Frankreich und Banern ſich ewig zu entfremden Im Gegen⸗ teil, er wolle in keiner Weiſe den Richtlinjen der franzöſiſchen Außen⸗ politik, wie ſie ſich aus einer etwaigen Neuordnung der inner⸗ deutſchen Verhältniſſe ergäben, vorgreifen. Im ſtrengſten Vertrauen glaube er ſogar ſagen zu können, daß ſeine ierung ihren Ver⸗ treter in Bayern angewieſen habe, zu ebenderſelben Stunde in München einen vorſichtigen Fühler in dieſem Sinne auszuſtrecken. Zunächſt müſſe aber einmal für die Pfalz ein neues Statut ge⸗ ſchaffen werden. Die Regierung werde„proviſoriſch“ ſein, aber nicht in dem Sinne, daß es ſich nur um ein Interimiſtikum bis zur Löſung der verfäſſungsrechtlichen Streitfrage zwiſchen München und Berlin handele, ſondern um eine ung ſtaatsrechtlicher Natur, die bis zur endgültigen Neugeſtaltung der Struktur des Deutſchen Reiches Geltung erheiſche. In einer Unterredung, die am gleichen Tage ſtattfand, beſchwor der General— außerordentlich bewegt und Tränen im Auge— förmlich Dr. Bayersdörfer, ihn nicht zu ent⸗ täuſchen. Der General fragte wiederholt, ob er die Hoffnung hegen dürfe, daß die Entſchließung, die er vom pfälziſchen Kreistag für den Abend erwarte, ſeinen heißeſten Wünſchen Erfüllung bringen werde. Gleichzeitig verſuchte der General einen Dritten zu ſuggerieren, er möge dem Dr. B.„ins Ohr flüſtern“, daß er mutig zur Tat übergehen ſollte. Wenige Stunden ſpäter lehnte dann der Pfälziſche Kreistag in der in der Preſſe bereits ver⸗ öffentlichten Entſchließung jede Zuſtändigkeit zur Erörterung der vom General gewünſchten politiſchen Neuordnung in der Pfalz ab, 3 e für den eee der große orbereitungen getroffen hatte, um einen gegenteiligen chluß des Kreistages feierlich in Empfang zu nehmen. Der General fühſte n erſtaß 2. Selte. Nr. 506 mannheimer General · Anzeiger(Mittag · Ausg abe) Samstag, den 3. November 1923 all der Pläne, an denen er nun ungewöhnlichen Hingebung gearbeitet geſtellt hatte.“ Bekanntlich wurde anläßlich der Aktion der pfälziſchen Sonder⸗ bündler von den Franzoſen der bayeriſche Geſandtſchaftsrat Dr. Knach aus der Pfalz ausgewieſen. Wie jetzt bekannt wird, erſchienen ſogleich nach Bekanntwerden des Ausweiſungsbefehls zwei franzöſiſche Geheimpoliziſten in der Wohnung Dr. Knochs. die ihn H0 1 verbrachten, ohne ihm die gerinaſte Zeit zu laſſen ſich das Nötiaſte aus ſeiner Wohnung mit⸗ zunehmen. Zwiſchen Ludwigshafen und Germersheim ließen die Franzoſen den Beamten auf freiem Felde bei Nacht in ſtrö⸗ verhafteten und in ein bereitſtehendes Auto mendem Regen ſtehen. *** Die Separaliſten in Ludwigshafen Vor dem Stadthaus in Ludwigshafen verfammelte ſich ge⸗ ſtern abend eine Anzahl Sonderbündler, um einen Angriff zu voll⸗ führen, ſahen jedoch in letzter Minute von ihrem Vorhaben ab. Die Anſammlungen löſten ſich von ſelbſt auf, ſodaß die Polizei nicht ein⸗ zugreifen brauchte. Wie wir hören, ſoll die für geſtern abend ge⸗ plante Aktion heute Samstag abend zur Ausführung gelangen. Die Wiedereinſtellung der Eiſenbahner Bis jetzt iſt nur ein geringer Teil der in der Pfalz zurück⸗ gebliebenen Eiſenbahner von den Franzoſen eingeſtellt worden. Die Einſtellung geſchieht in der Weiſe, daß auf den Stationen auf einer Tafel die Namen derjenigen Eiſenbahner verzeichnet werden, die eingeſtellt werden. Die Arbeitszeit der franzöſiſchen Regie be⸗ zrügt neun Stunden. In erſter Linie wurden bisher Bahn⸗ und Werkſtättenarbeiter eingeſtellt, da der Bahnkörper, wie der Lokomo⸗ iv⸗ und Wagenpark völlig heruntergewirtſchaftet ſind. Es bedarf lan⸗ ger Zeit, bis die Betriebsmittel wieder in Stand geſetzt ſind und der Verkehr ordnungsgemäß betrieben werden kann. Die Bezahlung des Perſonals ſoll in einer beſonderen Währung, dem rheiniſchen Fran⸗ ben, erfolgen. Eine geordnete Auszahlung von Löhnen und Gehälter an das dienſtleiſtende deutſche Perſonal iſt noch nicht erfolgt. Das noch nicht im Dienſt ſtehende Eiſenbahnperſonal der Pfalz leidet die bitterſte Not. da die franzöſiſche Behörde die Auszahlung der dieſem Perfonal zuſtändigen Löhne und Gehölter durch die deutſche Verwal⸗ tung nicht erlaubt hat. Offenbar wollen die Franzoſen das Perſonal für ſeine deutſche Haltung ſtrafen und zur Verzweiflung treiben. Er⸗ klärte doch General de Metz:„Die Eiſenbahner müſſen vor mir noch auf den Knien rutſchen.“ Eine Statiſtit der pfälziſchen Schuhinduſtrie ergibt ein erſchrecken⸗ des Bild. 316 Schuhfabriken wurden in der allerletzten Zeit ſtill⸗ gelegt und etwa 10 000 Arbeiter ſind hrotlos gemacht. Wie die Propaganda arbeitet In welcher Weiſe die pfälziſche Bevölkerung von den Franzoſen — 980 wird, geht aus einem Flugblatt hervor, in dem es u. a. ißt: „In Anbetracht, daß die Berliner Regierung mit ihrem Papier⸗ bankrott gemacht hat, in Anbetracht, daß Frankreich immer e Hüterin der heiligſten Menſchenxechte geweſen iſt und mit threm ſtarken 05 Arm der Bepölkerung der Pfalz in loyalſter Weiſe wieder reiheit, Arbeit und Brot gebracht hat, in Anbetracht ferner, daß der iſtoriſche Moment gekommen ſei, die Stammesbruderſchaft Fordche der Pfalz und der franzöſiſchen Mutter zu einer ordialen Koalition zu bringen und in Anbetracht endlich, daß die wahren heldenhaften Führer des pfälziſchen Volkes, dargeſtellt durch die würdenollen. Perſonen der Herren Hoffmann. Klee⸗ fboot und Juſtizrat Dr. Wagner, endlich den Weg zum Ruhm der Pfalz gefunden haben, begrüßen wir die pfälziſche Bepölkerung, ſpe⸗ Ziell die pfälziſche Sogialdemokratie, als die Retterin der Pfalz, die Verkünderin der Freiheit und der Hort der rheiniſchen Intelligenz. Das glorreiche franzöſiſche Volk reicht euch ſeine brüderliche Hand“. bdie neue Rabinettskriſis Die Auswirkungen auf Preußen Eine bedeutſame Frage bleibt, ob dem Bruch der großen Koali⸗ lion im Reich auch deren Auflöſung in Preußen folgen ſoll. Es hat, zumal in volksparteilichen Kreiſen, nicht an Stimmen gefehlt, die für, die fofortige Aufkündigu na der großen⸗ Koalition in Preußen waren, um gewiſſermaßen die Sozial⸗ demokratie abzuſtrafen und ihr die Verfügung über die innere preußiſche Verwaltung zu entziehen. Hinterher aber haben ſich doch Kllerkei Bedenken an der Opportunität einer folchen Verärgerungs⸗ loktik geregt, und wir möchten annehmen, daß ſie in der geſtrigen Sitzung der volksparteilich⸗preußiſchen Landtagsfraktion, die den ganzen Nachmittag in Anſpruch nahm, ausgiebig zum Ausdruck gekommen ſind, Beſchlüſſe hat aber die Landtagsfraktion nicht ge⸗ ſaßt. Wohl aber haben ſich deren Führer Dr. y. Campe und Dr. Kalle abends zum Kanzler begeben. Für die Aufrecht⸗ erhaltung der Koalition in Preußen ſetzt ſich, wie man uns be⸗ kichtet, mit großem Eifer der preußiſche Miniſterpräſident Braun — auf deſſen Urteil man auch in der Volkspartei Wert zu legen pflegt. Berlin, 2. Nov. Laut Reichsanzeiger iſt dem Staatsſekretär A ler die nachgeſuchte Entlaſſung aus dem Reichsdienſt erteilt worden⸗ Das Buch des Blutes und der Tränen Erinnerungen der Pariſer Scharfrichter Düſtere Schatten der vergangenen Jahrhunderte ſteigen aus dent Buch auf, das ſoeben bei Guſtad Kiepenheuer in Potsdam erſcheint. Es ſind die„Tagehücher der Henker von Paris“ von Heury Sanſon, brsg. von E. Trautner, 2. Bd. Das Werk enthält die Tagebücher der Scharfrichterdynaſtie Sanſon de Longval, die von 1635 bis 1847 ienes ſchwere Amt ausübte, das auch der heutige Staat noch nicht entbehren zu können glaubt. Das Buch enthält furchtbare Dokumente der entfeſſelten Menſchheit ebenſo wie Beiſpiele von Seelengröße die den Tod beſiegt; es zeigt aber auch, daß dieſe Scharfrichter ſich nur als ein Organ des Geſetzes anſehen und ſich ein mitfühlendes, mit⸗ leidsvolles Herz bewahrt haben. Heury Sanſon legt die Feder mit eeinem Fluch auf die Todesſtrafe aus der Hand. Wir ſind durch liebenswürdizes Enigegenkommen des Verlgges in der Lage, aus den Tagebüchern des berühmteſten Mitgliedes der Familie, des Scharf⸗ richters der Revolution, einige Abſchnitte mitzuteilen: Die Schweſter des Königs 20. Floreal. Heute haben wir Madame Eliſabe th nach der Concfergerie gebracht. Während man eine Zelle in der Frauen⸗ abteilung für ſie zurechtmachte, führte man ſie in die Kanzlei, wo mein Suhn ſie erblickte; ſie war ſehr mager und pleich; ſie ſaß und las in einem Gebetbuch, ohne die Unruhe um ſie her zu bemerken. Heute nacht wird ſie durch Fouquier⸗Tinville löffentlicher Ankläger der Revplution) verhört. Morgen wird der Prozeß ſeinen Anfang nehmen. 1 8 21. Floreal. Ich wohnte einem Teil der Sitzung bei, in welcher die Schweſter des verſtorbenen Königs verurteilt wurde. Dumas führte den Vorſitz: es ſaßen fünfzehn Geſchworene auf den Bänken: Liende n erhoh die Anklage. Man hatte der ehemaligen Prinzeſſin einen Lehnſtuhl bewilligt, was mich von Dumas wunderte. lieber aupten, Robespierre hätte Madame Eliſabeih im Temple Tod zugezogen. Man mn lab dumm ſein zu glauben, daßz ein Mann, dem nie⸗ sſchärſe abſpricht, einen ſolchen Schritt getan habe. Andere im Gegenteit verſichern, er habe ſich in den Comitees dieſem Prozeß. der mindeſtens ohne Nutzen ſei, entgegengeſetzt. Dieſer Meinung möchte ich eher zuſtimmen, wenn ich die Nückſichten ſehe, welche Dumas gegen die arme Frau nimmt. Die Haltung der Prin⸗ zeſſin vor dem Gerichtshof alich nicht dem Benehmen der Marie Antoäinette. Jene mit ihrem ſtarren und ſtolzen Auge und der hochmütig aufgeworfenen Lippe, hatte niemals beſſer eine Königin 1. geſtell!: die ehemalige Prinzeſſin mit ihrem verſchleierten Blick, Zwe Himmel zu ſuchen ſchien, mit ihrem Lächeln, das ſogar ſanft eeeee 78 5 der beleidigendſten Ausdrücken anklagte, in der Entſchließung des Kreistages“, ſo wird in dem weiteren Be⸗ richt eines Gewährsmannes ausgeführt,„den Zuf ammenbruch Jahr— 5 mit einer atte, und empfand dieſen Beſchluß al⸗ Schlag gegen eine Politik, durch die er zugleich die ver⸗ antwortlichen Männer der franzöſiſchen Politik aufs äußerſte bloß⸗ miſſion die Sonderbündler zu dem ſchleunigen Abzug veranlaßt hat. dernd. Als um 2 Uhr die Sonderbündler wieder abzogen, ging ein ieſen Prozeß laufen tauſend verſchledene Gerüchte um. Einige be⸗ Ih ſucht, und ihr zu verſtehen gegeben, es käme nur auf ſie an, den K Thron ihrer Ahnen zu beſteigen, wenn ſie feine Hand ennehme; ſie ha Fabe dieſelbe ausgeſchlagen und ſich durch legitimen Unwillen den W Aachen zum zweiten Male befreit Die Sonderbündler ſind geſtern gegen 2 Uhr wieder plötzlich aus Aachen abgerückt. Kein einziger Separatiſt iſt mehr in Aachen. In der Bevölkerung atmet man erleichtert auf. Man ver⸗ mutet hier allgemein, daß irgend eine Verfügung der Rheinlandkom⸗ Dazu werden noch folgende Einzelheiten berichtet: Nachdem den Sonderbündlern durch ihre gute Bewaffnung— ſie gingen teilweiſe ſogar mit Handgranaten und Sprengpatronen vor— die Eroberung des Aachener Rathauſes vormittags gegen 10 Uhr gelungen war, fühlten ſich die Separatiſten als unum⸗ ſchränkte Herren der Stadt Aachen. Sie zogen ſingend durch die Straßen und benahmen ſich gegen die Bevölkerung ſehr herausfor⸗ Jubelſchrei durch die Stadt. Um dieſe Zeit hatte ſich ein ſtarkes belgiſches Gendarmeriekommando zum Rathaus bege⸗ ben und die Sonderbündler aufgefordert, ſich auf dem Marktplatz aufzuſtellen. Die Sonderbündler marſchierten dann unter belgiſcher Bewachung zum Regierungsgebäude. Die dort befindlichen Sonder⸗ bündler wurden zu den auf der Straße wartenden herausgeholt. Sie marſchierten nun, eskortiert von belgiſcher Gendarmerie, gemeinſam zum Hauptbahnhof, gefolgt von einer unzähligen Menſchen⸗ menge, die wiederholt in Hurrarufe ausbrach. Aus den letzten Rei⸗ hen der Sonderbündler wurde fortwährend auf die nachfol⸗ gende Menge geſchoſſen. Dabei wurden eine Anzahl Perſonen verletzt. Einem Trupp entſchloſſener Männer gelang es, vier Sepa⸗ ratiſten aus der letzten Reihe abzudrängen. Die Menge übte dann an dieſen Sonderbündlern furchtbare Cynchjuſtiz Zwei von ihnen wurden in Stücke geriſſen. Die beiden andern ſchwer verwundet. Schließlich bewegte ſich der Sonderbünd⸗ lerzug fluchtartig zum Hauptbahnhof, von wo die etwa 1500 Separatiſten verſchwanden. In der Stadt herrſcht eine förmliche Feſtſtimmung. Der engliſche Konſul wurde auf den Schultern in das Rat⸗ haus getragen. Mehreren engliſchen Offizieren wur⸗ den begeiſterte Huldigungen doargebracht. Das Rathaus und das Regierungsgebäude ſind vollſtändig in der Hand der deuk⸗ ſchen Behörde. Schupo ſperrten beide Gebäude ab. Im Regierungsgebäude fand man als„Nachlaß“ der Sonder⸗ bündler einen Haufen ſchmutziger Damenwäſche und unzählige Pa⸗ kete Aachener Notgeld. Im Rathaus haben die Sonderbündler wie Vandalen gehauſt, beſonders in den mit antiken Gemälden und Mö⸗ beln ausgeſtateten Zimmer der Bürgermeiſter im großen Kaiſerſaal haben die Sonderbündler mit Gewehren und Revolvern in die in der ganzen Welt bekannten Fresken Alfred Rethels über das Leben Karols des Großen hineingeſchoſſen. Ein Ge⸗ mälde,„die Krönung Karls des Großen“ darſtellend, weiſt 21 hand⸗ breite große Einſchußöffnungen auf die Lage in Sachſen Der Austritt der Sozialdemokrotie aus der großen Koalition im Reich wird auch auf Sachſen nicht ohne Nachwirkungen bleiben. Das eben erſt mühſam zuſtande gebrochte Kabinett Ffelliſch iſt dadurch in ſeiner Grundlage erſchüttert. Wie wir erfahren, läuft die ganze Propaganda der Kom⸗ muniſten darauf hinaus, die Sozialdemokratie in Sachſen zu ſtürzen. Es iſt daher nicht unwahrſcheinlich, daß der Antrag der Deutſchen Volkspartei auf Auflöſung des Landtages von ihnen unterſtützt werden wird. 5 Haftbefehl gegen Brandler Nach einer Meldung der„Dresdener Volksztg.“ hat das Anits⸗ gericht gegen den bisherigen kommuniſtiſchen Miniſterialdirektor Brandler Haftbefehl erlaſſen. Die Bekanntmachung vom 29. Oktober über das allgemeine Ver⸗ ſammlungsverbot wurde von dem Befehlshaber des Wehrkreifes IV aufgehoben. Die Reichswehr rückte geſtern ohne Zwiſchenfall in Chemnitz ein. Neues Auftreten kommuniſliſcher Hundertſchaften Nach Nachrichten aus Bautzen ſind dort erneut trotz des Ver⸗ botes des Wehrkreiskommandos kommuniſtiſche Hundertſchaften auf⸗ getreten. Sie haben in den vergangenen Nächten wiederholt Streif⸗ züge nach den umliegenden Dörfern und Rittergütern unternom⸗ men. Da die Bepölkerung durch das Vorgehen der Hundertſchaften aufs äußerſte beunruhigt wurde, ſchritt Gendarmerie und Schupo ein und verhaftete ſiehen Nädelsführer, die in das Gefängnis nach Bautzen gebracht wurden. Daraufhin richteten die Hundertſchaften an den Bautzener Militärkommandanten die Forderung, die Feſtgenom⸗ menen freizulaſſen. Dieſe Forderung wurde ſowohl von dem Kom⸗ mandanten ſowie auch ſpäter vom Wehrkreiskommando in Dresden abgelehnt. *Dſe eN Abgeordnete Frau Anger, die die Lahrer Unruhen leitete, hat ſich, wie die Badiſche Preſſe meldet, nach Offenburg in den Schutz der Franzoſen() begeben. mit allen Verſchwörungen ihrer Familie in Verbindung geſtanden zu haben, glich einer vom Paradieſe herabgeſtiegenen Heiligen. Sie antwortete mit Ruhe und Geiſtesgegenwart auf alle Fragen. Da eine Verſchwörung niemals ohne Mitſchuldige ſtattfinden kann, ſo wurden dreiundzwanzig Angeklagte mit dem Prozeß der Prinzeſſin vereinigt. Ich verließ das Verhörzimmer, als man zur Vernehmung der übrigen ſchritt; es war ein l1 r nachmit⸗ tags. Um drei Uhr kam Desmarets(Zehilfe), der oben geblieben war, und erzählte mir, alle wären nach einer Beratung von 25 Minuten zum Tode verurteilt. Er überbrachte mir den Befehl, unverzüglich die Hinrichtung dorzubereſten. Als ich in Richard⸗ (Schließer) Zimmer trat, ſah ich eine Frau dort ſitzen, die ein Taſchen⸗ nuch vor ihr Geſicht hielt; on ihrem ſchwar zin Kleide erkannte ich ſie als die ehemalige Prinzeſſin und zog mich zurück. denn ich fürch⸗ tete, es könnte mich jemand bei Namen rufen, und ſie möchte, wenn ſie mich vor der Zeit ſähe, in Angſt geraten. Richard erzählte mir, ſie habe am Morgen des Verhörs, als ſie von dem Gerichtshofe ee ſei, lange mit ſeiner Frau geſprochen: ſie be⸗ ragte die Richard über das Leben der Königin während ihrer Ge⸗ fangenſchaft in der Conciergerie und wollte alle einzelnen Umſtände ihres Todes hören. Die Richard erzählte, durch dieſe Mitteilung ſſei die Prinzeſſin aufs heftigſte gerührt worden, ſie habe ſich vollſtändig ſelber vergeſſen und gar nicht daran gedacht, daß ein gleiches Schick⸗ ſol ſie erwarte. Während Henri und die Gehilfen die Verurteilte in dem Vorzimmer der Kanzlei zurüſteten, zeigte ihr Richard an, daß die Stunde gekommen ſei; ſie ſagte in gütigem Tone Richards Frau Lebewohl. Richard führte Madame Eliſabeth in das Frauengemach. Ich kam ein wenig ſpäter, ſie ſaß ſchon auf dem Stuhl, das gelöſte Haar über den Rücken herab ängend; ſie hatte ihr Buch wieder ge⸗ nommen; betete und ſchlug ſich die Bruſt; nach einem ſo heiligen Lebenswandel und im Angeſicht eines ſo unverſchuldeten Todes braucht ſie wohl nicht an der Barmherzigkeit Gottes zu zweifeln. r Haar war kaſtanienbraun, ſehr lang und üppig. In dem Augen⸗ blicke, als ich ihre Hände binden wollte, machte 5 das Zeichen eines reuzes; ich fand ſie nicht ſo mager, wie Henri ſie mir geſchildert tte und wie ſie mir ſelber beim Berhör vorgekommen war. 115 uchs war ein wenig derb, wie der des Königs, ihres Bruders; ihr Geſicht war voll. Die de80 ſichtbare die außerordentlich blei arde ihres Geſichtes. Da ihre alle Röte verloren und eine matte Bläſſe angenommen hatten, erſchie⸗ nen ihre Augen um ſo klarer. Alle Verurkeilten verneigten ſich vor ihr. Die Verurteilten verließen die Conciergerie um vier Uhr; in dem erſten Karren ſaß Madame Eliſabeth mit den beiden Lomenie, dem Biſchof und dem ehemaligen Pfarrer, der Witwe Senozon, Mont⸗ morin dem Sohn. Sourdeval und Grey de Chamillon.— Alle ſtan⸗ den, ſie allein ſaß; in der Mitte der Straße du Cog mußten wir die Pferde antreiben, da die Zeit drängte: jetzt ſtand ſie auf, ohne ifel, weil die Stöße des Wagens ihr Beſchwerden verurfachten. Als das Haupt der Verſchwörung— denn die Geſchworenen pur der Gefangenſchaft war ſi Lohnzahlungen und Fahlungsmittel Laut„Voſſiſcher Zeitung“ hat das Reichsfinanzminiſterium eine Verfügung erlaſſen, daß bei den Lohnzahlungen an die Reichsarbeiter am 8. November und bei den Gehaltszahlungen an die Beamten und Angeſtellten am 9. November über 10 Proz. der Bezüge in wertbeſtändigen Zahlungsmitteln ausbezahlt werden ſollen. Wie dasſelbe Blatt weiter aus der Reichskanzlei erfährt,: die Zahlungsmittelknappheit überwunden. Geſtern wurde in Berlin voll ausbezahlt. Der Provinzbedarf iſt ſchon ſeit vorgeſtern völlig befriedigt. Nach dem„Lokalanzeiger“ ſoll die Ausgabe der Renten⸗ mark und zugleich die Stillegung der Notenprefſe em 11. November erfolgen. Württemberg und Bayern und die Betriebsſteuer Von zuſtändiger Seite wird mitgeteilt: Zeitungsnachrichten zu⸗ folge ſind in Bayern Beſtrebungen im Gange, die auf eine Ver⸗ weigerung der Zahlung der Anfang November fälligen Naze der Arbeitgeberabgabe und der Landabgabe hinauslaufen. Wie ſchan mehrfach bekannt gegeben, hat die württembergiſche Regierung wiederholt die ſchärfſten Bedenken gegen dieſe Steuern in ihrer jetzigen Form und Höhe geltend gemacht und mit alle m Nach⸗ druck eine raſcheſte Aenderung des Reichsgeſetzes für die Be⸗ ſteuerung der Betriebe gefordert. Sie hat ihre Borſtellungen in dieſer Sache neueſtens in dringlichſter Form wiederholt und das Reichsminiſterium aufgefordert, an eine ſofortige Umgeſtaltung der Betriebsſteuer heranzutreten und ſchon für die Novembertermine die notwendigen Vorkehrungen zu treffen. Die württembergiſche Re⸗ gierung wird auch weiterhin mit allen ihr zu Gebote ſtehenden rer⸗ faſſungsmäßigen Mitteln für die Verwirklichung ihrer Ueberzeugung wirken, muß es aber entſchieden ablehnen, eine ungeſetzliche Steuer⸗ verweigerung irgendwie zu unterſtützen. Badiſche Politik Der badiſche Landesausſchuß der Deulſchen Volkspartei tritt am Sonntag, den 4. November, in Pforzheim zu einer Sitzung zuſammen, die ſich vornehmlich mit der politiſchen Lage im Reich und in Baden befaſſen wird. Als Referenten ſind Reichs⸗ tagsabgeordneter Dr. Curtius und Landtagsabg. Weber vor⸗ geſehen. Weiter wird ſich die Verſammlung mit organiſatoriſchen Fragen befaſſen. Ein Ermächtigungsgeſetz in Baden? Unter den Koalitionsparteien des Badiſchen Landtags wird, wie das„Heidelberger Tagebl.“ aus parlamentariſchen Kreiſen erfährt, ſeit einiger Jeit die Frage erörtert, ob für Baden ein Er⸗ müchtigungsgeſetz geſchaffen werden ſoll. Dieſes Ermächtigungsgeſetz, deſfen Gedanke von Zentrumskreiſen ausgehen ſoll, ſollte der badiſchen Regierung außerordentliche Vollmachten zur Durch⸗ führung der Verwaltungsreform erteilen, wenn auch durch die Ver⸗ ordnungen der Reichsregierung der Zuſtändigkeitskreis für die Voll⸗ machten ſehr eng gezogen wäre. Das Blatt ſteht dieſem Plane ob⸗ lehnend gegenüber und bringt ihn in Zuſammenhang mit der am 7. November bevorſtehenden Wahl des badiſchen Staatspräſi⸗ denten, da turnusmäßig dieſes Amt von einem Angehörigen des Zentrums, wahrſcheinlich dem jetzigen Finanzminiſter Köhler, zu beſetzen ſei. Es befürchtet, daß bei Verwirklichung des Projektes das welctliche Unterrichtsweſen mehr oder weniger er⸗ heblich abgebaut und namentlich das Fortbildungsweſen, die Gym⸗ naſialzeit und der Betrieb an den badiſchen Hochſchulen eingeſchränkt werden würde, und ſchlägt u. a. eine Verbreiterung der gegenwärtig aus Demokraten, Zentrum und Sozialdemokraten be⸗ ſtehenden Koalition in Vaden vor. Im Zuſammenhang mit der Frage des Abbaus des Ver⸗ waltungsbetriebs ſchreibt das Blatt:„Man braucht wahr⸗ haftig kein ſchlechter Badener zu ſein und kann es bei ſedem Beſuch in Karlsruhe doch immer wieder als Groteske empfinden, daß ein Land mit wenig über 2 Millionen Einwohnern und einem durch die Reichsverfaſſung und Geſetzgebung arg beſchnittenen Auf⸗ gabenkomplex einen ſo aufgeblähten und der deutſchen Armut nicht mehr entſprechenden Regierungskörper hat. Sicherlich ein wunder Punkt im republikaniſchen Deutſchland— dieſes partikulariſtiſche Pochen auf kleinſtaatliche Miniſter⸗ und Goupernementalherrlich⸗ keit, dieſes Spielen mit Souveränitätseitelkeit, wie es nicht ſchlimmer im Großherzogtum war. Hier müßte man einmal den Mut haben, anzuſetzen, und dabei dürfte man auch nicht vorübergehen an der Frage einer zunächſt teilweiſen Verwaltungsverſchmelzung zwiſchen Baden und Württemberg. Letzte Meloͤungen Kommuniſtenverhaftungen in Berlin Berlin, 2. Nov. In den letzten Tagen 1 in Berlin zahl⸗ reiche Verhaftungen von Mitgliedern der Kommuniſtiſchen Partei Deutſchlands ſtatt. Es handelt ſich um eine große Aktion der Ab⸗ teilung La des Polizeipräſidiums, die am geſtrigen Nachmittag auch eine Hausſuchung in der Redaktion der„Noten Fahne“ vornahm und dort Propagandamaterial beſchlagnahmte. Bei den Verhaſteten wurden zum Teil Waffen, zum Teil Propaganda⸗ material beſchlagnahmt, das darauf ſchließen läßt, daß krotz aller ergangenen Verbote ſeitens der Kommuniſten an der weiteren Auf⸗ ſtellung und Bewaffnung von Hundertſchaften ge⸗ arbeitet wird. werden; in dieſer Beziehung hatte mir Buerau ſtrengen Befehl er⸗ teilt. Sie blieb unter den Gendarmen auf dem Platze ſtehen, wäh⸗ rend ihre Gefährden den Tod erlitten. Ich ſah ſie mehrere Male an und immer betete ſie, das Geſicht nach dem Schafott gewandt, ohne auch nur bei irgendeinem Geräuſch die Augen aufzuſchlagen. Der junge Montmorin und der Bediente Ihote riefen:„Es lebe der Dies ſee das Publikum in große Wut. Jedesmal. wenn das Meſſer fiel, ſchte es Beifall und rief:„Es lebe die Nation!“ Die Prinzeſſin, mit erhabenen Dingen beſchäftigt, hörte dieſe Rufe und Beifallszeichen mit Gleichgültigkeit an; ſie blieb unbe⸗ weglich, wie jene Statuen des Glaubens, die man früher unter den Hallen der Kirchen ſah und deren ſteinernes Geſicht keinen anderen Ausdruck zu haben ſchien, als den der Liebe zu Gott. Als ihre Zeit war, ſtieg ſie langſamen Schrittes die Stufen hinauf; ſie ebte ein wenig, ihr Haupt war auf die Bruſt geneigt. In dem Augenblick, als ſe ſich dem Fallbrett nüherte, riß ihr einer der Ge⸗ hilfen das Halstuch von den Schultern. Da rief ſie in edler Schanr⸗ haftigkeit:„O mezn Herr, haben Sie Mitleid!“ Faſt in demſelben wurde ſie auf das Brett geſchnallt, und ihr Kopf fiel. Um elf Uhr abends wurde ſie mit den übrigen Verurteilten zu Mouſſeaux beerdigt; man warf viel Kalk auf ihren Körper, ebenſo wie auf den des Königs und der Königin. Die Schreckensherrſchaft Der dunkle Himmel, unter dem wir leben, ſcheint ſich ein wenig zu klären. Am 18. hat Robespierre eine Rede gehalten, in welcher er ſich wirklich beredt zeigte, wahrſcheinlich, weil er auf⸗ richtig war. Infolge dieſet Rede erklärten dieſelben Repräſentanten, welche Gobels Abſchwörung und dem daraus entſtandenen Skandale Beifall gezollt hatten, durch ein Dekret, daß das franzöſiſche Volk das Daſein des höchſten Weſens und die Unſterblichkeit der Seele wieder anerkenne. Viele ſcherzen über dieſen lieben Wott, mit dem wir durch das Geſetz verſehen worden ſind: aber alle Leidenden, und zu dieſen möchte ich mich en, fühlen ſich ein wenig durch Satz getröſtet. man das Daſein einos ſens erklärt, ſo nimmt man die Verpflichtung auf ch, zur Gerechtigkeit, welche ſein Geſetz iſt, zurückzutehren. es Gebo wüches c an den Got 0 ik mel e zingerichtet des Konvents richte. 23. Floreal. Meſn geſtriges Gebet iſt noch nicht ethört worden, agen, für neue Ge⸗ denn der Brüger Fouquier hat uns au bilfen zu ſorgen.—. Man ſagt, die Geſangenen regen ſich in den Gefängniſſen, und ma n müſſe Luft machen. Sie ſollen Verſchwörungen anzetteln, um die Republik zu ſtürzen; dies ſetzt mich nicht in Erſtaunen; aus dem, was ich in der Conciergerie ſehe, errate ich, was in den anderen Ge Ueberallhin ſchickt man Agenten mit 8—— hatten eine Verſchwörung anerkannt— mußde ſie zuletzt hingerichtet 5 zum Schwatzen zu bringen; ſie verſetzen ſie in die höchſte Auf⸗ — Samstag. den 3. November 1923 Maunheimer General- Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 4. Seite. dtr. 506 — Sitzung des Bürgeraus am Sreitag, 2. November 1923 5 ſchuffe Reue Foröerungen der Erwerbsloſen Ein Iwiſchenfall: die Erwerbsloſen laſſen Bürgermeiſter Nitter 400 unbezahlte Gas; rechnungen überreichen vorzeitiger Abbruch der Verhandlungen infolge wüſter Ausfälle der Rommuniſten gegen die Polizei Das ſkandalöſe Verhalten der Kommuniſten hat zu einem vor⸗ zeitigen Abbruch der geſtrigen Bürgerausſchußſitzung geführt. Als durch Namensaufruf die Beſchlußfähigkeit des Kollegiums feſt⸗ geſtellt war, teilte Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer mit, daß der Er⸗ werbslofenraf eine Anzahl Forderungen überreicht habe. 8. Geſchäftsordnungsmäßig könnten dieſe Forderungen im Kollegium nicht zur Beratung gelangen. Daraufhin nahm der kommuniſtiſche Stadtvö. Kenzler das Wort zur Geſchäftsordnung. Er meinte, in einem ſolchen Falle ſollte man ſich nicht ſtreng an die Beſtim⸗ mungen der Gemeindeordnung klammern, ſondern der gegenwärtig ſehr geſpannten Lage Rechnung tragen. Als der Oberbürgermeiſter hierauf erklärte, daß für ihn die Sache erledigt ſei, proteſtierten die Kommuniſten und riefen, für ſie wäre damit die Angelegenheit nicht erledigt. Als der Oberbürgermeiſter nicht nachgab, vielmehr in die Tagesordnung mit der Bekaantgabe der Beſchlüſſe des gemiſchten beſchließenden Ausſchuſſes eintrat, ſteigerte ſich die Erregung der Kommuniſten derart, daß der Oberbürgermeiſter ſich infolge der ſtändigen Zwiſchenrufe genötigt ſah, die Ruheſtöxer zur Ordnung zu rufen. Stadtv. Kenzler ſpringt von ſeinem Sitz auf, eilt mit einem Paket auf den Stadtratstiſch zu und legt ein dickes Bün⸗ del Gasrechnungen vor dem Bürgermeiſter Ritter auf den Tiſch des Hauſes. Es ſeien, ſo bemerkte er erläuternd, rund 400 Stück, die ihm von den Erwerbsloſen übergeben wurden. Die Beträge, die von einzelnen Erwerbsloſen gefordert wurden, gingen weit über 200 Milliarden. Der Oberbürgermeiſter ſah ein, daß die Verhandlungen unmög⸗ lich in dieſer Weiſe weitergeführt werden konnten. Er ließ infolge⸗ deſſen eine Pauſe eintreten, um dem Stadtrat Gelegenheit zu geben, zu den Forderungen der Erwerbsloſen Stellung zu nehmen. Während ſich der Stadtrat zur Beratung zurückzog, ſtanden die Stadtverordneten im Saal und auf dem Go'ige in Gruppen bei⸗ ſammen und beſprachen den Zwiſchenfäll. Gegen 5 Uhr wurde die Sitzung wieder aufgenommen. Da auf der Tagesordnung die Weiterberatung des Haushaltsplanes der Stadt Mannheim für das Rechnungsjahr 1923 ſtand, war den Kommuniſten Gelegenheit ge⸗ geben, bei Titel XX„Wohlfährtspflege“ die Wünſche und Forde⸗ rungen der Erwerbsloſen zu ſich mit dieſem Ausweg, den der Stadtrat gefunden hatte, zufrieden. Und ſo konnte ohne weiteren Zwiſchenfall in der Erledigung der Tagesordnung fortgefahren werden. Der Oberbürgermeiſter be⸗ endete die mündlichen Mitteilungen über die Beſchlüſſe des gemiſch⸗ den beſchließenden Ausſchuſſes und rief alsdann als weiteren Gegen⸗ ſtand die Aenderung der Statuten des Gewerbe⸗ und Kaufmannsgerichts auf. Die Vorlage veranlaßte eine längere Debatte, weil ſich die Fraktionen vor allem über die Amfs⸗ dauer der Beiſitzer nicht einig waren. Stadtvö Menth von der Fraktion der Deutſchen Volkspartei hatte keine Einwendungen gegen die Verlängerung der Amtsdauer zu erheben, ſprach ſich aber gegen eine Verringerung der Zahl der Beiſitzer aus. Gleichzeitig erinnerte er an den ſchon einmal bei der Voranſchlagsberatung geſtellten An⸗ trag, die Vergütungen der Arbeitgeberbeiſitzer zeiigemäß zu er⸗ höhen, da ſich unter ihnen Kleingewerbetreibende befinden, die ſinanziell zum mindeſten nicht beſſer als die Arbeitnehmerbeiſitzer geſtellt ſind. Oberverwaltungsrat Löb berief ſich demgegenüber auf das Geſetz, das der Arbeitgebertätigkeit im Gewerbe⸗ und Kauf⸗ mannsgericht ehrenamtlichen Charakter verliehen hat. Trotzdem ſollten nach unſerer Meinung Ausnahmen gemacht werden, wenn ſich in einzelnen Fällen herausſtellt, daß dem Arbeitgeberbeiſier unter allen Umſtänden die Zeitverſäumnis zeitgemäß vergütet wer⸗ n muß. Bei der Abſtimmung wurde der ſtadträtliche Antrag nahezu einſtimmig abgelehnt und mit der gleichen Mehrheit die Amtsdauer auf vier Jahre feſtgeſetzt. Die neue Faſſung der Sta⸗ tutenänderung wird dem Stadtrat überlaſſen. 93 Die Neuernennungen des Gemeinderichters und Schiedsmannes und ſeiner Stellvertreber wurden debattelos N Alsdann begann die Weiterberatung des Voran⸗ chlags für 1923 bei Poſition KX„Wohlfahrtspflege“. Hier war nun der Sbadto. Kenzler in der Lage, ſich ausführlich über die Wünſche und Forderungen der Erwerbsloſen zu äußern, wobei er betonte, daß ſeine Fraktion den Antrag des Erwerbsloſen⸗ tates zu ihrem eigenen gemacht habe Stv. Dreifuß(Soz.) be⸗ merkte ſpäter, man miiſſe die Ausführungen des Stu. Kenzler durch⸗ us unterſchreiben. Damit ſoll geſagt ſein, daß ſie angehärt werden lonnten. Eine weſentlich andere Tonart ſchlug der Kommuniſt Loch an, als Stadtrat Bötger die ungeheiren Schwierigkeiten aufgezeigt hatte, die ſich ihm in der Erwerbsloſenfürſorge entgegen⸗ ſtellen. Es wird das wenſchenmögliche zur Linderung det ſchlimmſten Not getan. Sto. Loch ließ ſich durch die durchaus einteuchtenden Ausführungen Bötigers, der eine wahre Herkulesarbeit zu leiſten beſprechen. Ddie Kommuniſten gaben hat, nicht beruhigen. Er begann in einer geradezu unflätigen Weiſe zu ſchimpfen, bezeichnete die Induſtriellen, die keineswegs bei der Entlaſſung ihrer Arbeiter in einer zwingenden Notlage handelten, als„korruptes Geſindel“ und griff vor allem die Polizei in einer m Weiſe an— er brauchte u. a. den Ausdruck„blaue nditen“—, daß die bürgerlichen Mitglieder als Proteſt gegen dieſes unerhörte Benehmen Lochs den Saal verließen. Es blieb infolgedeſſen dem Oberbürgermeiſter nichts anderes übrig, als die Sitzung um halb 7 Uhr zu ſchließen. Sch. Sitzungsberichtt Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer eröffnet um 4 Uhr 25 die Sitzung mit der Bekanntgabe der Beſchlüſſe des gemiſchten beſchließenden Ausſchuſſes vom 13., 18., 21., 24 und 28. September ſowie., 12., 17., 22., 25. und 27. Oktober 1923. Infolge der anhaltenden Steigerung der Ausgaben der Straßenbahn mußten die Fahrpreiſe wiederholt erhöht werden; ſeit 30. Oktober koſtet die billigſte Einzelfahrt 4 Milliar Mark. Die Gas-, Strom⸗ und Waſſerpreiſe, die Gebühren für die Benützung der Kanaliſation, und Straßenreinigung ſowie die Wohn ungsabgabe wurden mit Wirkung von der am 25. September beginnenden ſog. Septemberableſung bezw. vom 1. Oktober ab auf Gold: ark⸗ baſis aufgeſtellt. Maßgebend iſt der Goldmarkſatz, der nach den jeweils feſtgeſetzten Bemeſſungsgrundlagen erforderlich iſt, um die in Goldmark ermittelten Ausgaben zu decken. Die Zahlung der Ge⸗ bühren hat in Papiermark zu erfolgen nach einem annähernd die Markentwertung ausgleichenden Vervielfältiger, der nach dem Durchſchnitt des amtlichen Berliner Dollar⸗Briefkurſes der voraus⸗ gegangenen 3 Tage bemeſſen wird. Der Abgabeſchuldner kann auf ſeine Schuldigkeit durch Kauf von Rechnungsmarken, die 2 Monate gültig ſind, Vorauszahlungen leiſten. Der Kaufpreis der Marken beſtimmt ſich durch den am Tage des Kaufes gültigen Vervielfältiger. —5 Gebühren auf Goldmarkgrundlage wurden zuletzt wie foigt feſt⸗ ſetzt: 5 Oas für den Kubikmeterr 22 Goldpfennige Lichtſtrom für die Kllowattſtunde 65 Kraftſtrom für die Kilowattſtunde 5555 Waſſermindeſigebühr je 2% des Mietwerks vom 1. Dez. 1921 Grund⸗ und Ueberpreis für den Kublkmeter j Meſſergebühr .Strom⸗Gebühr in ſiungemäßer Anwendung obiger Sätze. Kanalgebühr des Steuerweris der angeſchloſſenen Srundſticke ‚UUUWD—P˖˖˖5 ˖ ˖—* · Mulabfuhrgebüe. Straßenreinigungsgebühr 00 5* Wohnungsabgabe für den Monat Oktober 5,67 Goldpfennig für je 1000 M. 51 ab 1. November 5,68 1 3 Steuerwert Die Gebühren für den Schlacht⸗ und Viehhof wurden mit Wirkung vom 16. September ab auf das Doppelte der bisherigen Sätze erhöht. Die in der Sitzung des gemiſchten beſchließenden Ausſchuſſes vom 24. Auguſt 1923 erteilte Ermächtigung zur Aufnahme Schulden bis zur Höhe von 300 Milliarden ark wurde auf die Summe von 20 Billionen Mark ausgedehnt. Für die Schaffung einer Kartoffelreſerve kann ein Harlehen bei der Fondskaſſe aufgenommen werden Die. Fondskaſſe wurde ermächtigt, wertbeſtändige Papiere zu veräußern. Der Tauſch zwiſchen Ammonijak und Kartoffeln iſt an⸗ zubahnen. Das Gaswerk erhält von der Stadtkaſſe den Wert er⸗ ſetzt; dieſe bringt die Mittel aus Darlehen von der Fondskaſſe auf. Soweit zur Beſchaffung von Krediten für Lebens⸗ mittelbeſchaffung notwendig iſt. daß die Stadd ſich verbürgt, ſo kann dies geſchehen, ſofern die Deckung des Kredits geſichert iſt. Ein mit den Vereinigten Kartoffelgroßhändlern Mannheims wegen Belieferung der Bevölkerung mit Kartoffeln ab⸗ zuſchließender Vertrag wurde genehmigt.— Die Stadtigemeinde ver⸗ bürgte ſich in ſelbſtſchuldneriſcher Weiſe gegenüber Dritten für ein Darlehen von 75 Milliarden Mark ſamt Zinſen, das der Badiſche Baubund G. m. b. H. aufzunehmen gedenkt. Die Vergnügungsſteuerordnung der Stadt Rannheim mußte infolge einer zwingenden Veſtimmung in der Reichsratsverordnung zur Ausführung von§ 13 des Finanz⸗ ausgleichsgeſetzes in ihrer bisherigen Form geändert und der Ge⸗ meindebeſchluß hierüber bereits am 13. Oktober ds. Is. ſtaatlich ge⸗ nehmigt und in Kraft geſetzt ſein. Unter Berückſichtigung der bis⸗ herigen Erfahrungen und der Wünſche der Intereſſenten wurde die Steuerordnung in enger Anlehnung an die Reichsnorm neu gefaßt und vom gemiſcht beratenden Ausſchuß für indirekte Steuern guz⸗ geheißen. en Aenderümgen ſind die Ermäßigung der Sche für Kabaretts und dergl. von 40—100 8 auf 50 und 75 Proz. und die Herabſetzung der Steuer für die ſportlichen Beran⸗ ſtaltungen von 30 auf 20 Proz. ‚ 2 Das zur Ausführung der Auffüllung der verküngerten Kae ede in Neckarau erforderliche Straßengelände wurde erworben.— Die Stadtgemeinde tritt gegen 3116 Om. Fläche in der 77. Sandgewann 2673 Om. Fläche in der 74. Sandgewann gegen Zahlung eines Aufgeldes ab.— Außerdem werden zwei Gelände⸗ täuſche in Feudenheim vorgenommen. Städtiſches Geländ: wurde verkauft: a) Im Induſtriehafen an der Dif ſtruße 30 Om. zur Erweiterung einer Fabrikanlage: d) in der ſtadt zur Errichtung von Wohnhäuſern an der Ecke Spinoza⸗ und Fichte⸗ ſtraße 2680 QOm., an der Ecke Fichte⸗ und verlängerte Kantſtraße 1200 Om. Zugunſten der Baugeſellſchaft für Kleinwohnungen G. m. b. H. wurde ein Erbbaurecht an und Gartenwegflächen im„Vorderen Riemen“ in Rheinau mit zufammen etwa 2050 Qm. beſtellt und zwar auf die Dauer von 70 Jahren. Dr. Kutzer gibt bekannt, daß ein Ankrag vorliegt, der verlangt daß die Erwerbsloſenfrage auf die Tagesordnung geſetzt würde. Stv. flenzler(Komm.) verlangt Behandlung dieſer Ange⸗ legenheit. Auf Grund der Gemeindeordnung muß der Oberbürger⸗ meiſter dieſes Erfuchen jedoch ablehnen. Stv. Klen ler ſtärt durch die Ausführungen des Oberbürgermeiſters, ſodaß dik itzung unterbrochen wird. Stv. Keuzter übergiht darguf dem Bürgermeiſter Ritkter einen ganzen Stoß Gasrech⸗ nungen, die von den Erwerbskoſen nicht bezahlt werden können. Nach längerer Paufe wird in die Tagesordnung eingeireben Die Aenderung der Statuten des Gewerbe und Kauf⸗ mannsgerichts 15 + bildete den zweiten Punkt der Tagesordnung. Sto.⸗B. Jhrig(Dem.) ſpricht ſich für die Aenderungen des Statuts des Gewerbegerichts aus. Es wäre zu wünſchen, daß man eine Aenderung der Wabl der Beiſitzer auf 6 Jahre nicht vornehme. Die praktiſchſre Zeit wären wohl drei Jahre. Für das Kaufmannsgericht gelten die gleichen Ein⸗ wände. Oberverwaltungsrat Dr. Loeb leat den Standpunkt der Stadt dar. Stv. Frau Haußer(Dem.) ſpricht ſich für die Erbhätung der Entſchädigung der Arbeitgeber aus. nann(Soz) tritt ebenfalls für eine Verkürzung der Amtsdauer ein. Er iſt der Anſicht, daß dem kommenden Arbeitszeitageſen nicht vorgegriffen werden dürfe. Redner ſpricht ſich gegen eine Verringerung der Beiſitzer aus. Str. Hartmann(D..) iſt der Anſicht. daßz ſich die Jabl der Dei⸗ ſitzer(2) fehr bewährt habe: man müſſe dieſe Anzahl beibehalten. Stv. Ehrle(Komm.) lehnt die Vorlage ab. Sto. Reufh(D. By)i der Meinung. daß einer Verlängerung der Amtsdauer der Bei beim Kaufmannsgericht nichts entgegenſtehe. Die Zahl der B* müſſe beibehalten werden, da dadurch manche Schmierigkeiten aus dem Wege geräumt werden könnten. Die Entſchädigung der Bei⸗ ſitzer müſſe neu geregelt werden. Sto. Gremm(Itr.) betont, daß das Gewerbegericht den Charakter als Volksgericht nicht verlteren dürfe. Die Anzahl der Beiſitzer dürfe nicht verringert werden. Der Redner ſpricht ſich dann noch für die Verlängerung der Amtsdauer aus. Stv. Lenel(D. Vp.) ſpricht ſich ebenfalls für die Vorlage aus Erſparnisgründen aus. Oberverwaltungsrat Dr. Loeb bittet. die Vorlage in der ſtadträtlichen Faſſung anzunebmen. Die Abſtim⸗ mung eragibt, daß die Mehrzahl der Stadtverordneten gegen eine Ver⸗ ringeruna der Anzahl der Beiſitzer iſt. Ebenſo wird die Amtsdauer mit 4(nicht mit 6 Jahren) autgeheißenn. Das Amt des Gemeinderichters und Schiedsmannes Das Amt des Gemeinderichters und Schiedsmannes iſt durch Gemeindebeſchluß vom 28. Dezember 1920 dem Stadtrechtsrat Dr. Spiegel auf die Dauer von 3 Jahren übertragen worden. 3 Stellvertretern ſind neben Oberverwaltungsrat Brehm noch die Stadtrechtsräte Nieder ſſee und Glückert ernannt. Die Amts⸗ zeit der Obengenannten läuft am 18. Dezember ab. ſodaß eine Neu⸗ regelung nötig wird. Oberverwaltungsrat Brehm muß. da er durch ſeinen ſonſtigen Dienſt voll in Anſpruch genommen iſt, als Stellver⸗ treter des Gemeinderichters und Schiedsmannes ausſcheiden. Es iſt daher erforderlich, für die übrigen der vorgenannten Perſonen die Amtsdauer um 3 Jahre zu verlängern. Nach kurzer Empfehlung durch Stv⸗B. Idrig(Dem). wird die Vorlage einſtimmig angenommen. Es folgt die Wetterberabma des Haushaltsplans für 1923 5 Stv. Schneider(B. Vg) bittet bei Punkt 18, Feuerlöſchenefen, die Beratung aufzunehmen. Sto. Dr. Wolfhard(Dem) beantrügt, da der Voranſchlag längſt überholt ſei, von einer weiteren Ausſprache abzuſtehen. Stv. Dreifuß(Soz.) bittet, die 7 über den Vor⸗ anſchlag wieder aufzunehmen. As Stu. Dr. Wolſhard(Dem.) ſei⸗ tegung, indem ſie die Hoffnung in ihnen erwecken, ihre Freiheit ſpielerin vom italieniſchen Theater und Sartines Mätreſſe, und Kurt Seubert hat eine ſtarke Degabamg für as— im wiederzuerlangen; dies iſt erklärlich,—— heute iſt die Fezbeit arie Nicole Bouchard, die M der Maria Grand⸗ guten Sinne— Illuſtrative. In 13 kleinen 11 1 Biat⸗ leichbedeutend mit Leben; ſo gewinnt der falſche Bruder auf ein tern verrät er eine ſichere Hand, die eiltes Wort, eine Hoffnung, eine hin ſein Geld, ndem er den Unglücklichen anzeigt und den verzeihllchen Wunſch, der Guillotine zu entgehen, zu einer großen Verſchtoörung umwan⸗ belt. Ich habe ſechzehn Gehilfen zuſammengedracht. Das Betrü⸗ bendſte iſt, daß man mit ims ſo verfährt, als ſollte der jetzige Zu⸗ ſtand ewig dauern. 1 2 e Ränke um RNobeſpierre Robeſpierre predigt zwar bei den Jakobinern gegen die Duldfamkeit, hütet ſich aber wohl, in einer Sitzung zu erſheinen, wo das künftige Kontingent der Guillotine aufgeſtellt wird; mit an⸗ deren Worten, er überläßt ſeinen Amtsgenoſſen das ganze Gehäſſige der Rolle der Aechter und iſt darauf bedacht, eines Lages eine Hände rein von allem vergoſſenen Blute zeigen zu können. Aber lene haben ſeine Taktik erraten; zuerſt erſchrecken ie, dann ſu hten ſie die Waffen, die er ihnen zu ihrem Verderben überlaſſen hatte, Poen ihn zu kehren. Sie machten mit dem Prozeß, den man den rozeß der Mörder Roheſpierre nennt(als ob Collot nicht ebenſo ut wie er getroffen wärel), ein ungeheures Aufſehen: während ie ihn durch die auffehenerregende Hinrichtung ſeiner Mörder al⸗ einen darſtellten, der nach der Allgewalt ſtreht, verſuchten ſie zu gleicher Zeit den Ruf, der die Stärke des Unbeſtechlichen ausmacht, du untergraben.—— 55 8 85 Sie verwickelten in dieſe Ayngelegenheit zweil Frauen, die ung ſband, und ließen verſchiedene Gerüchte verbreiken. Die eine ieſer Se en ſoll Maximilians Mätreſſe geweſen ſein, und dieſer hren Kopf verlangt S ſie bei Gelegenheit einer Schwel⸗ deref erfahren habe, Königium; die junge Saint Amaranthe würde zuf die Guillotine geſchickt, weil ſte die Autrage Saint Juſts zürück⸗ dewieſen hätte. 5. ies alles wird in der Conciergerie und in der Umgebun 5 0 5 Amaranthe, mit welchen der jüngere Robeſpierre in Verbin⸗ D der Schafotts erzählt; es iſt eben weiter nichts als ein Ränkeſpiel 8 Komitees, aber dennoch von der größten Wirkung. Die Bürgerin Saint Amaranthe, die Mutter, hielt in Nr. 50 Palais Egalité ein Spielhaus, wohin einige angeſehane Per⸗„Wa 3 been und viele Ränkeſchmiede kamen: Danton, Nerault de Sschelles, küncroir, der jüngere Robeſpierre, Desfteur. Prolg und jener ber lübmte Baron von Batz, deſſen die Polizei nicht habhaft werden (onnte. Ihre junge und hübſche Tochter, die nicht wenig dazu bei⸗ gug, dem Spielhauſe Kunden zu verſchaffen, war mit Sartine, 50 Neffen des ehemaligen Hegldeleutnanis verheirate. Dem — 9 über die Verdächtigen gemäß hat man nicht nur die ganze Ferd de denbarn ees, was feiolt wilketbar dant in Nerzirdimg d, verhaflel. Mario Grandmeifon, eine ehemalige Schau⸗ häuſer“. maifon, lettere war achthehn Jahre alt, ſchien aber nicht älter als vierzehn. e Mannheimer Kunſtverein Dieſe zweite Schau des neuen Ausſtellungsjahres hat ihre er⸗ ſreulichen Selten und man hofft. auch die folgenden trotz der „daß Ungunſt der Verhäſtniſſe ein gleiches Niveau einhalten werden. Im Mittelpunkt ſteht die Kollektiv⸗Ausſtellung des Mannheimer Malers Richard Stitzel. Der heute etwa dreißigjährige Künſt⸗ ler, auf den Akademien in Karlsruhe und Stuttgart vorgebildet, ſtellt nach etwa vier Jahren zum erſtenmal wieder eine größere Anzahl von Bildern zuſammen aus. Von zuverläſſiger Seite wird mir geſagt, daß ein ganz bedeutender Fortſchritt zu verzeichnen iſt. Aber auch die ausgeſtellten Bilder, deren Entſteten ſich auf eine weit geringere Zeitſpanne verteilt, zeigen Entwicklung zu einem Ziel, erreichtes Ziel und neues. Zielſuchen, neuen Entwick⸗ lungsbeginn. Das iſt, ganz abgeſehen von der ſchönen Einzel⸗ leiſtung, das Sympathiſche bei Stitzel: er malt nicht, wenn ihm die Bewältigung eines Problems gelungen iſt, nun zufrieden in dieſer„Manier weiter— ihn drüngt es ſofort zu Neuem. Und es verſchlägt gar michts, daß ihm das Neue aufs erſtemal nicht gleich gelingt. Für Stitzel iſt(nach gründlichen Studien an und in der Natur, die eine ſolide Formbeherrſchung und gute maleriſche Tech⸗ nik verraten), die Frage der Formvereinfachung und neuerdings (neben dem immer wiederkehrenden Problem der Gegenſatzwirkung Licht—Dunkel) die Frage der ſtarken Farbe brennend. Erſtere hat er zuweilen ſehr glücklich gelöſt— ſo in der prächtigen„Strahlen⸗ burg“—, leßtere macht ihm noch zu ſchaffen, umd die Löſung will ihm auf Der Landſchaft„Abend“ und der Flußlandſchaft mit der roten Brücke noch nicht gelingen. Sehr gut, auch koloriſtiſch ſein und wie die„Jeldſcheuer“ farbig ſehr ſchön durchgearbeitet— Stitzel weiß Flächen 805 beleben— ſind die„Großſtadthinter⸗ ſuch eine Sommerlandſchaft', wie die Schwarz⸗Weiß⸗ Blätter noch von Schindler beeinflußt, hat ihre Reize. Ein Bild pon 19 e————— 1 — iſt„Morgenſonne. Un den ungen e r „Waldbach“ den erſten Rang. In drei innerlſch verwandten Bil⸗ dern religiöſen Empfindens ſetzt ſich Stitzel mit dem Expreſſionis⸗ mis auseinander, Die„Kirche iſt ein quter Wurf von großer Geſchloffenheit,„Oſtern“ voll muyſtiſcher Verhaltenheit ö dringlicher Farbenſymbolik, die auch in der„Auferſte vor⸗ rrſchk; dieſe iſt aber am wenigſten vom Schema frei. Alle drei ilder ſind ehrlich und weitab von modiſchem Nachläufertum. RNichard Stitzel hal ſich mit dieſer guch ausgezeichnet ge⸗ ——2 Ausſtellung in die vorderſte Neihe der einheimiſchen Maler geſtellt. Grenze der ein wenig literariſchen e iſt 2051 voll Reiz und die illuminierten Blätter 10 der Dächer oder dem Gelb des Lichtes ſind ganz enkzückend Die Schnitte erreichen dieſe Geſchloſſenheit nicht ganz. Eine Sed allerdings bedroht dieſe feine Kunſt: das iſche.— D Radierungen von Kabis haben engen a mit der guten Tradition der Architektur⸗ und 1 voll Stimmung und Empfinden und von ſchem 8 nen. Die farbigen Bilder ſchaden jedoch di guten Eindruck.— Der Mannheimer Brox bringt ein ganzes Muſeum von Bildern in den verſchledenſten Stilarten, Molzechniten, wahſlos und krick⸗ 85 von 1 255 ſauernhaus, ſe, Mang uſtw.) bis zu emem vecht chenden Naturausſchnitt„Kraichgau“. Die großen Bilder auseinander, und zwar in der Farbe wie in der K Hanslik neigt zum grellen Plakatſtil. Theater und Muſt Nationaltheater Mannheim. Da unſer A. Bl-Mitarbeiter er⸗ krankt iſt, werden wir über die Neueinſtudierung von Verdis Arg viata“ nach der erſten Wiederholung berichten. Nur ſopſel ſei für heute geſagt, daß die von Paul Breiſach aut geleitete Auffüßrung mit Lily Borſa. Burgwinkel und Neugebauer in den Hauptpartien einen ſehr ſchönen Verlauf nahm. für den das aus⸗ verkaufte Haus mit ſehr ſtarkem Beifall dankttes Otto Bernſtein wiederholte geſtern den Kleiſtäbend, mit dem er vergangenes Jahr ſeine Zubörer ſchon entzückt hatle. Auch dieſe Wiederholung beſtätigte alle Vorzüge des ausgezeichneten Vor⸗ traasmeiſters, über deſſen Kunſt nach dem beute ſtailfindenden No⸗ mantikerabend noch einiges au ſagen ſein wird. Der Graphiker Jähringer geſtorben. In Murg ber Söckingen, wo er, wie ſchon früher in Davos in der Schwels, vergeblich Hei⸗ lung von ſeinem ſchweren Leiden ſuchte, iſt der bekannte Maler und Graphiker Karl Friedrich Zähringer aus dem Leben ge⸗ ſchieden. Der Verſtorbene verlebte ſeine Jugendſadre in Baden⸗ Baden und machte ſich einen Namen durch die Mappenwerke„Lach⸗ land“,„Tageszeiten auf der Alp“.„Schwarzwaldbauern“,„Marine⸗ leben“, und„Bauernköpfe“ denen ſpäter große Einzelbtätzer mit Motiven vom Oberrhein und aus der Genend von Bernau folaten. Er war ein aroßer Naturfreund und ſeine Kunſt war vollſtändig auf die Natur eingeſtellt. Von ſeinen Werken iſt ein Teil auch in den Beſik der Karlsruher Staatsgalerien übergegangen. Sein frü⸗ 123 hes Hinſcheiden wird beſonders in Künſtlerkreiſen aufrichtia bedau⸗ ert werden, ſein Tod bedeutet einen Verkuſt für die badiſche Kumſt. .‚— 4. Seite. Nr. 508 Mannheimer Genetal-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Samskag, den 3. November 1923 nen Antrag zurückgezogen hat, wird die weitere Beratung wieder aufgenommen. Die Stv. Kenzler und Ehrle(Komm.) wünſchen, daß Prof. Dr. Roſt. der Leiter der chirurgiſchen Abteilung des Allge⸗ meinen Krankenhauſes nach Mannheim überſiedelt. Oberbürgermei⸗ ſter Dr. Kutzer teilt mit. daß Prof. Dr. Roſt nach Mannheim ziehen würde, wenn die Wohnung des Herrn Zizler frei würde. Stv. Moſes (D. Vy.) bittet Herrn Zizler, doch nicht unbedingt auf ſeinem Ver⸗ trag zu beſtehen. Der leitende Arzt der chirurgiſchen Abteilung müſſe unbedingt beim Krankenhaus wohnen. Stv. Gremm(Ztr.) iſt eben⸗ falls der Anſicht, daß die Wohnung ſofort frei gemacht werden müſſe Styp. Kenzler(Komm.) ſpricht dann zur Erwerbsloſenfrage In dem heutigen Fall dürfe man nicht krampfhaft an der Gemeindeordnung feſthalfen. Der Redner verlieſt einen Antrag der Erwerbsloſen. Dieſe verlangen einen Vorſchuß für Verheiratete von 200 Milliarden, für Ledige über 21 Jahre 150 und für Ledige unter 21 Jahre 100 Milliarden. Sofortige Auszahlung einer Pau⸗ ſchalfſumme auf folgender Grundlage: 1. Verheiratete mit über 3 Kindern 30 Goldmark, unter 3 Kindern 25 Goldmark, für Ledige über 21 Jahre 20 Goldmark, unter 21 Jahre 15 Goldmark. Ferner wird verlangt eine Winterbeihilfe für Verheiratete: fünf Zentner Kartoffeln, 5 Zentner Kohlen und 2 Zentner Holz, für Ledige je 3 Zentner Kartoffeln und Kohlen und 1 Zentner Holz. Der Redner gibt eine Darſtellung der heute ausbezahllen Er⸗ werbsloſenſätze. Es erhielten Ledige 94 Milliarden und Verheiratete mit 6 Kindern 219 Milliarden. Noch ſchlimmer ſei es bei den weib⸗ lichen Erwerbsloſen; dieſe erhielten Beträge von 44—187 Mil⸗ liarden 4. Man treibe dadurch die weiblichen Arbeitsloſen der Proſtitution in die Arme. Man müßte, um die Geſchäfte beim Erwerbsloſenamt ſchneller abzuwickeln, mehr Beamte anſtellen. Stadtrat Böttger(Soz.), der Dezernent des Fürſorgeweſens, weiſt darauf hin, daß wir innerhalb 9 Jahren 2 Kriege verloren baben. Ueber 15 000 Arbeiter wurden durch die Ruhrhilfe bezahlt. Als dieſe aufhörte, ſei Deutſchland mit Arbeitsloſen überſchwemmt worden. Heute ſei eine gründliche Durchprüfung der einzelnen Er⸗ werbsloſenfälle nicht mehr möglich. Zur beſſeren Abwicklung des Geſchäfts ſeien verſchiedene Turnhallen beſetzt worden. In einiger Zeit werde ſicher Abhilfe geſchaffen werden. Bei der Unterſtützung zurch die Rhein⸗Ruhrhilfe habe es Erwerbsloſe gegeben, die mehr erhielten als arbeitende Leute. Er ſei für einen langſamen Abbau der Rhein⸗Ruhrhilfe eingetreten. Bei den heutigen Sätzen müſſe eine Verelendung eintreten. Seit 17. Oktober ſei auch die er⸗ gämzende Fürſorge wieder in Kraft getreten, wobei die einzelnen Fälle eit würden. Der Stadtgemeinde ſei es kaum möglich, die nötigen Mittel aufzubringen. Aus dieſem Grunde ſei das Mann⸗ heimer Hilfswerk ins Leben gerufen worden. Mit dem Er⸗ trägnis des Hilfswerks ſoll die ergänzende Fürſorge erweitert wer⸗ den. Es ſollen auch Maſſenſpeiſungen eingeführt werden. Das Eſſen ſoll kräftig und billig ſein. Der Beſuch der Volks⸗ küche in der Alphornſtraße ſei ſetzt ſchon ſehr ſtark. Die Leute würden das auch anerkennen. Im Schlacht⸗ und Viehhof könnte für 4000 Perſonen Eſſen hergeſtellt werden. Die Stadtverwaltung habe durchaus Verſtändnis für die ſchwierige Lage. Es ſoll Ab⸗ hilfe geſchaffen werden, ſo gut es geht. Stv. Dreifuß 8979 unterſtützt den Wunſch der Erwerbsloſen auf Gewährung von Naturalien. dieſer Hinſicht müſſe aber das Reich eingreiſen. Redner unterzieht die neue 2prozentige Abgabe aus den Krankenkaſſenbeiträgen für die Erwerbsloſenfürſorge wegen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer einer ab⸗ fälligen Kritik. Die Stadtverwaltung müſſe immer wieder an das Reich mit der Bitte um Milderung des Elends herantreten. Die ganze beſſerſituierte Bevölkerung müſſe in Gemeinſchaft mit der Stadtverwaltung bie Initiative zur Unterſtützung der Erwerbs⸗ loſen ergreifen.— Stv. Loch(Komm.) wird vom Oberbürger⸗ meiſter wiederholt zur Ordnung gerufen, als er die ſchärfſten Aus⸗ drücke gegen die Polizei gebraucht. Da Stv. Loch in ſeinen Aus⸗ fällen immer ſchärfer wird, ſieht ſich der Oberbürgermeiſter um 9 genötigt, die Sitzung zu ſchließen. Städtiſche Nachrichten Erhöhung der Erwerbslofenunterſtützungsſätze. Die Unter⸗ ſtützungsſätze für die Erwerbsloſen betragen vom 29. Oktober bis 3. November das Doppelte der Vorwoche. Wegen ausreichender Vorſchüſſe für die kommende Woche erfolgt rechtzeitig beſondere Mit⸗ teilung. Im beſetzten Gebiet, alſo auch in Mannheim. beträgt die Hauptunterſtützung wie bisher das Anderthalbfache. weitere Erhöhung für das Markenbrot. Die Reichsgetreide⸗ ſtelle hat vom 5. Nopember ab die Abgabepreiſe für das Marken⸗ mehl weiter erhöht und wird ſie künftig wöchentlich ändern. Da auch die übrigen Koſten der Brotherſtellung bedeutend geſtiegen ſind, ergibt ſich von Montag, 5. November ab für Mannheim ein Preis von 10 Milliarden M. für das 3 Pfund Brot und von 2,7 Milliarden M. für das Pfund e Das Kleinbrot von 100 Gramm koſtet 700 Millionen M. Die neuen Ileiſchpreiſe. Die Fleiſcherinnung hat ſeſtern for⸗ de Neet ee loſſen: Rind⸗ und Kalbſteiſch 88 Milliar⸗ en, Schweinefleiſch 98 Milltarden. Die am Montag feſtgeſetzten Richtpreiſe wurden bis zum Mittwoch Abend eingehalten. Geſtern trat ein Zwiſchenpreis von 40 Milliarden für Rindfleiſch 1. Sorte und Kalbfleiſch in Kraft. Das Gefrierfleiſch würde ſich be⸗ deutend bitliger ſtellen. Aber da die Depiſenzuteilung völlig unzureichend iſt, können keine neuen Einkäufe erfolgen. Es iſt klar, daß dieſer nicht andauern kann, da nur wenige Metzger in der Lage ſein werden, am Montag die wahnſinnigen Viehpreiſe zu zählen, mit denen heute ſchon gerechnet wird. *Der neue Milchpreis. Wie uns der Verband badiſcher Milch⸗ bedarfsgemeinden mitteilt. wurde der badiſche Erzeuger⸗ arundpreis für 1 Liter Vollmilch zwiſchen der Kommiſſion des Verbandes der badiſchen Städte und den Vertretern der badiſchen Landwirtſchaft mit Wirkung vom Sonntag. 4. November auf 8 Mil⸗ liarden feſtgeſetzt. 1 Prozent hiervon iſt durch die Bedarfsgemeinden an die landwirtſchaftlichen Verbände abzuführen, ſodaß an die Land⸗ wirtſchaft ein Crzeugerpreis von 7 920 000 000 Mark zur Auszahlung kommt. * Ein beachtenswerter Verſuch. Die Stadt Heilbronn hat zum Zweck der Lebensmittelbeſchaffung Getreideſchuldver⸗ ſchreihungen ausgegeben, die wertbeſtändia mit fünf v. H. ver⸗ zinſt werden und auf zehn Jahre lauten. Gegen dieſe Schuldver⸗ ſchreibungen, die von der Stadt ſichergeſtellt ſind und eine zuver⸗ läffige und wertbeſtändige Anlage bedeuten, werden von den Land⸗ wixten entſprechende Mengen Getreide gerne abgegeben. Vielleicht ließe ſich etwas Aehnliches auf Baden, vor allem für die Kartof⸗ felverſoraunq übertragen. *Küchenbrand. In einer Küche im 1. Stock des Hauſes Stock⸗ hornſtraße 53 explodierte geſtern nachmittag kurz nach 5 Uhr eine in der Nähe des Herdes ſtehende Benzinflaſche. Als die alarmierte eintraf, war das Feuer ſchon durch Hausbewohner elõſ 1 80. Geburtstag. Herr Joſ. Oberſt, Lokomctioführer a.., feiert heute ſeinen 80. Geburtstag. Der Jubilar, dem wir die beſten Glückwünſche entbieten ſteht ſeit Jahrzehnten in der Vertretung der Intereſſen der evangeliſchen Kirche mit an vorderſter Stelle. Veranſtaltungen Reliatöie Vorträge. Herr Schriftſteller Franz Spemann aus Dresden wird in der Johanniskirche(Lindenhof) von Sonntag, 4. bis Sonntag. 11. November, täglich abends 8 Uhr, Vor⸗ träge halten über religiöſe Fragen und Aufgaben der Gegenwart, A. B. über das Thema:„Jeſus und die Kranken“,„Familienleben und Chriſtusalauben“,„Von den Zeichen der Zeit“,„Von der Welt⸗ anaſt“ u. g. Die im Februar ds. Is, von demſelben Redner in der Trinttatiskirche gehaltenen religiöſen Vorträge haben ſ. Zt. in weiten Kreiſen tiefe Eindrücke hinterlaſſen. Der Beſuch iſt bei freiem Eintritt dedermann gZugänglich. 8 He e ene Lobn dgend..g bere 'onieſaal aus Ludwig Tiecks Phantaſus, Brentanos 850 Eichendorff Das + 25 Durante. Tudwig Wüllner. Am Freitag, den 9. November, wird 8 Müllner im Harmonieſaal Dichtungen von Goethe, Schiller unk Gottfried Keller ſprechen. 4 5. N eeege an Warenmärkte Mannheim, 2. Novbr. Die einschneidende Wirkung des Währungsverfalls, wie sle in der ungeheuren Knappheit an Zahlungsmitteln schon gegen Ende der Vorwoche zum Ausdruck gekommen ist, hat sich im Verlauf der Berichtswoche so scharf ausgeprägt, daß der Mannheimer Produktenmarkt nunmehr mehr oder weniger dem Beispiel von Berlin und Frankfurt gefolgt ist und vollständig auf Goldmarkgrundlage Technet. Die Forderungen werden unterschiedlich, ent- weder in Dollar oder Gulden, aus dem besetzten linksrheini- schen Gebiet auch vielfach in franz. Franken gestellt und Zahlung in Goldanleihe des Reiches bei Abschluß verlangt. Die wertbeständigen Zahlungsmittel kommen damit sofort zur vollen Geltung, leider stehen sie vorläufig noch nicht in genügendem Umfange zur Ver- fügung. Je mehr von den neuen wertbeständigen Zahlungs- mitteln in den Verkehr kommen, umso mehr besteht auch die Hoffnung auf eine Deflation der Papiermark, die sich einmal über die Rentenmark und dann über die eigentlichen Goldmarknoten vollziehen soll, da durch sie eine immer Menge Papiergeld aus dem Verkehr gezogen wer⸗ en wird. Sowie sich der Verkehr vollständig in Goldmark vollzieht, werden die Marktverhältnisse Wohl alsbald klarere werden, da dann die verwirrenden Nullenreihen aus den Kurszetteln verschwinden. Man wird auch in die Lage kommen, die Reteie Preise mit den Friedenspreisen, wie sie vor dem Kriege bestanden, zu vergleichen, um ein ich- tiges Bild von der Preisbemessung zu bekommen. Nach Papiermark ausgedrückt haben sich die Preise seit dem letzten Bericht weiter enorm erhöht, da wir wieder eine neue Devisenhausse erlebt haben obwohl die Regierungsstellen regulierend eingriffen. Stark verteuernd haben auch die abermals erhöhten Frachtsätze ge- wirkt, die nunmehr seit 1. November abermals von einer neuen Erhöhung abgelöst sind, wie sie durch die Umstoel- Iung der rachtberechnung auf Goldmark sich ergibt. Immerhin verspricht sich der Handel gewisse Vorteile von dieser Umstellung, da er nunmehr sicherer kalkulieren kann, ohne eine Frachtberechnung, die alle drei Tage wechselt, zugrunde legen zu müssen. Verlangt wurden zuletzt für die 100 kg, bahnfrei Mannheim, in Dollars für Weizen 4,60, Roggen 3,80, Gerste 3,60—3,80 und Hafer 3,80. Futtermittel hatten kleines Geschäft. Die Konsu- menten bekundeten geringe Nachfrage, es war aber auch kein großes Angebotf vorhanden. So fehlten diesmal die Zuckerfabriken gänzlich mit ihren Angeboten. Sie wollen den Ausfall der voll im Gange befindlichen Ernte abwarten. Das Hauptinteresse konzentrierte sich auf Kleie, Biertreber und Trockenschnitzel, worin ziemliche Nachfrage bei wenig Angebot war. Die Preise bewegten sich für diese drei Futtermittelarten zwischen 130 und 140 Milliarden%/ je 100 kg. a 1z hatte nach wie vor festen Markt. Den steigenden Gerstenpreisen entsprechend bewegten sich die Forderungen kür die 100 kg zuletzt zwischen 30 und 35 Goldmark. Hopfen hat den fortgesetzt steigenden Devisenpreisen seine Aufwärtsbewegung fortgesetzt. Am süddeutschen Hauptmarkt wurden bereits 3 Billionen 4 für den Ztr. bezahlt, für geringere Sorten mußten bis 2,8 Bill. angelegt werden. In Walldorf hat eine Partie zu 260 Gold- mark die Besitzer gewechselt, an anderen badischen Hopfenplätzen Wurden 2 Billionen& je Ztr. bewilligt. Die Pflanzer in Baden und Württemberg sind nur noch g Goldmarkzahlung abgabebereit. webei bis 300 Goldmark je Ztr. gefordert werden. In der Pfalz sind die Bestände ziemlich geräumt, nur in der Gegend ist noch einiges Material vorhanden. G. Haller Eine Notverordnung über den Zahlungsverkehr Eine in der letzten Nacht erlassene Notverordnung des Reichskabinetts bestimmt, daß Goldanleihe als Kauf- preis für Waren und Wertpapiere nur zum letzten amtlich in Berlin notierten Kurse des Tages des Kaufes abgegeben oder angenommen werden darf. Firmen, die regelmäßig Devisen erwerben und abgeben, brauchen kein besonderes Devisenbuch mehr zu führen, und auch die wöchentliche Meldepflicht fallt fort. Bis zum 30. November ist ferner die Annahme ausländischer Zahlungsmittel im Warenverkehrzugelassen. Das Verbot der Preis- stellung in Goldmark ist auch für den Einzelhandel beseitigt. An der Verpflichtung für alle Wirtschaftskreise, die Papier- mark nach wie vor in Zahlung zu nehmen, ändern diese Verpflichtungen nichts. Die Reichsregierung wWird unter allen Umständen die Annahme der Papiermark als Zahlungsmittel, nötigenfalls auch mit den schärfsten Mitteln durchsetzen. Der Abbau der Auß enhandelskontrolle Mit Wirkung vom 1. November 1923 sind die den nach- stehend verzeichneten Außenhandelsstellen und Außenhandels- nebenstellen bisher zustehenden Befugnisse zur Erteilung von Ein- und Ausfuührbewilligungen ee, den en Von diesem Tage ab werden Bewilligungen aus dem Geschäfts- bereich dieser Bewilligungsstellen ausschließl. vom Reichs- kommissar für Aus- und Einfuhrbewilligung, Berlin N. 15, Lietzenburgerstr. 18, erteilt werden. Die in Fortfall kommen- den Außenhandels- und Außenhandelsnebenstellen sind fol- gende: 1. für den Bereich der deutschen Gießereien, 2. Eisen- Uund Stahlwaren(Elberfeld), 3. Eisenbahnwagen, 4. Eein- mechanik und Optik, 5. holzverarbeitende Industrie, 6. Biei- stifte, 7. Korkindustrie, 8. Kautschuk, 9. Leder wirtschaft, 10. NMetallerzeugnisse, 11. Musikinstrumente, 12. Papierfach, 13. Buchgewerbe, 14. Papierindustrie, 15. Papierwaren, 16. Schiffe, 17. Spielwaren, 18. Tabakgewerbe, 19. Zigaretten- industrie. 33 Die Befugnisse zur Erteilung von Ein- und Ausfuhr- bewilligungen aus dem Geschäftsbereich der Außenhandels- stelle für Steine und Erden, Charlottenburg, Knesebeckstr. 74, und der Außenhandelsnebenstellen Feinkeramik, Berlin W 30, Luitpoldstr. 25, Glas, Berlin W 57, Göbenstr. 10, Natursteine, Hannover, Calenbergerstraße 33, sind mit Wirkung vom 1. November 1923 auf die Außenhandelsnebenstelle Grob- keramik, Berlin NW 7, Friedrichstr. 93, übertragen worden. Von diesem Tage an werden Ein- und Ausführbewilligungen für Waren aus dem Geschäftsbereich dieser Stellen von der Aufjenhandelsnebenstelle Grobkeramik ausgestellt und mit dem Trockenstempel, den die Außenhandelsnebenstelle Grob- keramik bisher geführt hat, sowie mit dem Namensstempel „Cramer“ versehen werden. Anders lautende Notizen eines Berliner Zlattes àber die Einzelheiten dieses Abbaues waren wirr und unzutreffend. „Berlin, 2. Noybr. Drahtb.) Der Goldumrech- nungssatz für die Reichssteuern am 3. November beträgt 76 Milliarden. Mannheimer Stadt-Kohlenwertanleihe. Wie der Ober- bürgermeister bekanntgibt wird die Zeichnung auf diese Anleihe einstweilen geschlossen. .-G. kür Seilindustrie vorm. Ferd. Wolff in Mannheim. Von der Süddeutschen Disconto-Gesellschaft .-., hier, ist beantragt 13 000 000 4 neue Stammaktien, Nr, 6001—19 000, Stück 13 000 über je 1000 ½ der.-G. für 7ECCCCCCCC FFFTCE Seilindustrie, vorm. Ferd. Wolff in Mannheim zum Handel und zur Notierung an der Mannheimer Börse zuü- zulassen. * Die Lage der tschechischen Automobilindustrie. In der Tschechoslowakei gibt es vier große Automobilfabriken, doch ist die Lage der tschechischen Automobilindustrie nicht besonders günstig, weil die Preise der Rohprodukte weit über den Weltpreis stehen. Dazu kommen noch die bedeutenden Zoll- und Steuer- gebühren. Bei Wagen besserer Qualität betragen die Gebühren u. Steuern ungefähr 100 Prozent der Herstellungs- kosten, so daß die Fabriken mit sehr geringem Nutzen arbei- ten. Die Fabrikbesitzer sind wegen der unhaltbaren Zu- stände auf dem tschechischen Markte schon mehrmals bei der Regierung vorstellig geworden. Die Eisen-, Gummi- und Benzinpreise stehen bis zu 100 Prozent über den Weltmarkt- preisen, doch verschließt sich die Regierung vor jeder Ein- mengung in die Preisgestaltung dieser Artikel. Der Eigen bedarf des Landes beträgt jährlich ungefähr 1500 Auto- mobile, während die Fabriken auf die Herstellung von 4000 Wagen eingerichtet sind. Außerdem wurde ein mport- kontingent von 500 Automobilen genehmigt, und so kann ein Teil des Bedarfes durch ausländische Ware befriedigt wer. den. Die Automobilindustrie ist daher auf den Export an- gewiesen, doch stehen dem Absatz im Auslande die hohen Herstellungspreise im Wege. In letzter Zeit trat ein 50 proz. Preissturz ein, der darauf zurückzuführen ist, daß die Fabriken bei den hohen Kosten ihre Erzeugnisse nicht auf den Markt zu bringen vermochten und ihre großen Vorräte mit Verlust absetzen mußten. Börsenberichte Mannheimer Effektenbörse * Mannheim, 2. Novbr. An der heutigen Börse war die Stimmung außerordentlich fest und sind auf der ganzen Linie stark steigende Kurse zu verzeichnen. Es notierten von Bankaktien(in Milliarden Prozent): Bad. Bank 1200., Pfälz. Hypothekenbank 200., Rhein. Creditbank 350 bez. u.., Rhein. Hypothekenbank 150 G. 175 B. und Südd. Disconto 1500 G. In Anilin-Aktien erfolgten Umsäatze zu 9500, rat.(nachbörslich 7500 bez. u..), in Rhenania zu 7000, ferner in Seilindustrie zu 350, rat., Dingler zu 1050, Emaillierwerke Maikammer zu 1500, Fahr zu 1500, Waggon- kabrik Füchs zu 450, Knorr zu 900, Braun Konserven zu 900, rat., Mannh. Gummi zu 350, Neckarsulmer zu 1200, Pfalz. Mühlenwerke zu 400, Rhein-Elektra zu 700, Freiburger Ziegelwerke zu 300, rat., Wayss u. Freytag zu 1500, Zucker- fabrik Frankenthal zu 3000, rat., und Zuckerfabrik Wag⸗ häusel zu 1850. Benz-Aktien stellten sich 1200., Heddern- heimer 800., Karlsruher Maschinenbau 1000., Haid u. Neu 1000., Badenia 250., Cementwerke Heidelberg 1300., und Zellstofffabrik Waldhof 1900 G. Brauerei Sinner-Aktien gingen zu 300 um. Säàmtliche Versicherungs-Aktien wesent- Iich höher begehrt. Deulsenmark! Der Frei-Handel in Goldanleihe verboten Die Regierung hat sich, angesichts der unhaltbaren Zu- stände am Devisenmarkt, nunmehr entschlossen, die Gol d- anleihe in die Einheitskursverordnung ein- zubeziehen, nachdem sie seit dem 22. Oktober der Dollar- U als Schrittmacher gedient hat. Die NewLorker 0 boörse setzte hinter das Dezimalnull gestern 10 weitere Nullen, so daß der sogenannte Markkurs wie folgt aussah: 0,000 000 000 089= 1125 Milliarden 4 für den Dollar. Paritätisch ergeben sich danach folgende Kurse: London 5 Billionen, Paris 65 Milliarden, Sehweiz 200 Milliarden, Italien 50 Milliarden, Holland 435 Milliarden, Brüs- sel 56 Milliarden und Prag 35 Milliarden. New Vork, 2. Novbr(WS) devisen Frankrelob 1 5 1. 2 .86.76 Sohwelz 17.80 17.80] Spanien Bolglen .01 494 England 448.46 Hallen Waren und Märkte *Vom Wachsmarkt.(Bericht von Ludmar m. b..) K6 In, 2. Novbr. Der Talgmarkt weist feste Grundstimmung auf, die übrigen Rohprodukte sind ebenfalls preishaltend, ohne belangreiche Geschäfte. Im Großhandel galten für unverzollte Ware ab Lager Hamburg folgende Preise: Paraffin, weiße Tafelware, 50/52 Gr. C. 8,90—9,15 Doll., Faraffinschuppen, weiß, 50/52 Gr. C. 7,60—8 Doll. je 100 kg: Carnaubawachs, fettgrau, 88—90 Lstrl.; Bienenwachs, ſe nach Herkunft 100—103 Lstrl.; Japanwachs, Originalmarken, 80—82 LStrl.; Rindertalg, prima hellfarb. Ware, 43—44 Lstrl. je 100 kg. Verzollte deutsche Veredlungsware: Carnauba- Wachs, gebleicht, 24,50; Carnaubawachs- Rückstande 23, 50; Ceresin, weiß, 54/½56 Gr.., 13,50—14,.—; Ceresin, naturgelb, 54/56 Gr. C. 13,25—13,75 Doll. per 100 kg. tondon, 2. Mopbr.(WaNnetsnmarkt. ſin Lst. t d. engl. t. v. 1018 Kkg.) 12 2 bestseleot, 63.30 63.50 J Slel 27.— 27.25 Kupferkass 60.50 60.65 Wokel 135.— 135.— Zink 32.75 32.75 do. 3 Monat 61.15 61.25 inn Kassa 205.65 203.86 Aueocksllder.25.85 do, Elektrol 64,50 64.25 do. 3 Honat—.——.— Regulus 38/ 33/ Amerikanischer Funkdienst New Fork, 2. Movbr.(W3S) Funkdlenst.(Nachdruck verboten). 1. 2. Tuf. zus 31000 37000 stand wt 14.— 14.— Kafte ldeo 11.— 11.— Elektrohyt 12 65 12.65 Ored. Bal..25.75 Dezemh..72 8 80 Zinn loko 42.— 41.87 Zucker Centr!.80.89 Mürz.—.05 Slel.75.75 Terpentin—.— 392.— Mal.58 760Elak.35.37 Savannah—.— 83.50 lult.48.47][ Elsen 22.25 22.25 fl. Orl Baum—.— 31.50 Septthr..28.32 Weldbieoh 5..50 Welzen rot 121.80 124.25 Baumw. 100 31.25 32 80] Sohmalz w 13.73 11.— Hart lokes 128.— 124.75 November 30 50 32.28 Talg 365.15 KHale ſoko 106.— 106.50 Dezember 30.50 32 20 Baumwsatöt 11.80 11.85 Mehl nledr. Pt.25.25 lanuar 28.98 31 60 Januar 11.325—.— nbohst Pr..75.75 März 20.— 31.65 Potrol. oase 16.9 16.90 getrdtr. EgI 2/,10 2/%0 Septemd.—.——.— tanks.—.— Kontinent 12.— 12.— Chlengo, 2. Novbr.(WS) Funkdlens!,(Nachdruck verboten) 1. Welzen Der. 107.18 107.— flopgen Mai 73.45 73.85 Schwelne „ Nal 111.88 112.— Sohmalz Jan. 11.50 11.70 leloht nledr..75.50 Mals der 73.— 73.65 5 ürz 11.42 11.67 höchst. 265.30 8 ma 71.65 72.— Fork—.—. schw. niedr.085.— Hafer Dex 41.45 41.45 Rippen lan..30.45 hö ohst..K0.25 „ Ra 44.18 44.— oeck niedr.25.25 Zut. Ohioage 49000 Roßggen Der, 69.50 69 65 nüohst..75.75 Westen 156000 13500⁰ Waſſerſtanòsbeobachtungen im Monat November Adein-Tegel 20 30 f J.J2 J3 LAetar-Begeiſ 8. 55. Jft. 2T 2. Schulerinſel⸗)J2 00 19285½8.70.83 Mannheim.90.64.32,.08.853 76 Kehl..32.18.06.26.95 2. Heilbronn. Mazau.46.22.02.86.23.52 Maunbeim„.93.7.414.148.983.77 Raub NRöitn.62.54 Mannheimer Wetterbericht v. 3. Nov. morgens 7 Uhr Barometer 749,0 mm. Thermometer:.20. Niedrigſte Temperatm nachts:.5. Höchſte Temperatur geſtern.20 C Niederſchlag:.0 Lites auf den am. Süb 2, aufheiternd. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. General⸗Anzeiger, G. m. b. H Haas. 7„ Mannbeim. E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur: Kur: Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Fiſcher; für das Fenuilleton: Dr. Fritz Hammes: für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willd Kurt Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande, Nach den übrigen redaktionellen Teil; Franz Kircher: für Anzeigen: Kart Sügel⸗ er buttge bargebiete Gericht 1. —4 ——— —ͤ——— zaunſd sgie ueeee en e e eeee eeeene een eee a0ie e een enn ee ee ee aeeezee ae e eenec edeeene eeeeee eeeeeeee e ee eene, ee n % n uendee iehebee ege ͤ er euner 1 0 uoa end— uehunſleeeen ee egpeec un aain dgqp! aaun oeg eieee ee ee been eet e e een ween e e eehe eee e ee eeneeee, ene e een e e eee bun unem usgeſuab injg aqeng 20 eeeme eeen hen Inſe Aen egeeee mieeeeeee en Dae e een e e ee be ue e enee neeen nf e e eeeen ee eee en e eeeehe ene e Scep ecee ee een ee e ee wieeui %n Denee ee ene eeee eun e aun eec eneed eee e eeen eeneeeee iee eeee eeehn ene eun 10 qun Szsspe Se eenee ee een eeg ees qunzc) neee eeee eeheeee weene eee ee en eheen nee dun aeeee eien eee ene binge neing eg ur neb ie Weeedeen wee ee eene wahedee ee eeeeinene uned uee ee eeeenee“ en e e eeee en een ae ielinc geg uoih s in czdune e ne eine zee e dee ebeg peu en eg e eeh esupſebuse ſcpiu cou aun qoiaſumaeg diausgc un i% Bunpee uuebunzckſius ouls uda usbunpeg udg un swundd dbe od quvie aguuoz nsbofuſe echee eeeen eenneeeeee eee dee ieee uteue de ee eeng ee ehe eee e ee ecgeg ne i te meeeee eeeeee ae e eeeee enſeee eenee ie and 0 uiceusbuv Luvh 3 Jd Bundemich di nenequn vepehela deeee wee e been e eeee eee en ne ne. neecpepbane utsufatu ueucopomckſupnz ussseueenen bag ue ee eee ee eee neee ee wee e e ed eeee eeen ee cehet e eeeeee een eeg“ ueg Sunduncuene we ee eee ee eceeee“ ee ee zcb ech en e ee weeee eehee ae e eng, dee ee aehee wehee ee ene we eeee eeneee e ie ee eheeee bee deee dece e enbe wec epeh nnt ueeh heee iheen e us obung uen o qun meJe ſeee ee e e ee en een e eee eeenv uinjafauoꝝg nepndben e ne weee ben enenen e weee eecgeuue meue ur een enen ehee ee ee ee e een g ueunespeu meeneee e uscpbu ne zbh uac 12 8 iuabunzenpza mu 2hne eeechee e n ene ben ee ate ebndge decn ute e ee ecee ee en waee weee ae ee eneee weeen eeen ecen e eeee e eee een e 180 „e ne„ueeenecn“ s jaqoch 10%1upheaun ue di uebunzne in weeene eeee nt weh, ee eeeeeee beheee du egnashnoz uoa 99 17 aae eun meeen eneue e gun 40 0 e weche e c een n eeee eee eͤeche :nol aan!%%pe dun Bunbnsqaeg neeemt eee en enecez eeeen leen ee eeeeb „ aee eeeee ͤeeeee ee eſehe ee we: Sw eiſsnvo of sbieß inu qun usDhaheg jaeubz ai ꝙpnv Mueenee e ee eeen eeeeee ence ee ene beunee eun! Maszun szsquoſeg c i0 nn eee ee aee 00 usuiozg weeebee e eeeen ee ecee e See e men „40 80 1 110 di ee ee eeneheeh eee ee dee eeeee „ten dee e enmeenn eeeneee ee ede nun unf ween ee eehe e ee de ee e„ee e“ uspnanesnotsg picpſecd 0 ab useeh⸗ a gog aiameq zub gun zaucvc mioaich uenpzaec euef n inb ed Bunbecteg e ee e e pen eneee ee een e de eet e anen en eeeee eine eee ee een eeeehee e Nl neceeeeeneee eecen en e eeeeeeee ih ee e gen Invioc Aian ebede emee eee ec ued uv 210 bine duee we ae ben aeee ee de eee ed zalun obof„isnogusget die deece ade u imö 1 di⸗ „uehöeh uecnvceg eeeen eee ee eee a eeeee e en ee ee“ eenee ee eegeed„aunzq aeeee en eeeeeenehe aee iee eie önnf ͤuuo“ „ eeeeeeee eeeee ee e n e“ 0 ꝛ02 abic a0 daeen„ee enbnd e e e ie ecuege he ee e eeee eeg eee deeen eehint ee e e eun eden eehnd eee eeeeeee weie een deheen weenben e en ee mut uecpe ey—.— waic a ee e eeg v/ eee eeeee ee uee e eee ic s50 ei neeeeeee e en ee eee ee ee e eee een, Sueuur eeeee deeeene ee e c ee eunu S a0nnoic anbe„eeneeeene eece ee e e ech e en“, 30 10— ou uesoſ ussine z0 ae, ehee nee enen een eten e en. bö e dnene emdee ee ee eee e e J% Biusq use zcanm un geazolqß ae ebvz„eipiplech auge „ieeeen ſeeeee egur en ae ee eee ie ene e aeee eee e hengz 3 0 Saed zuee eenn eeeeet weie eeen eeeee ee e ee aun ue eeenen enn eeee eee een neng⸗ eet ee eeeee ſneeen eenue ein ee; dulcd“ 1„ene! ingz“ uie eee eeen eeeehbeun miu S us! nee wee iechee neeee ee enec e pie utepngeneed Spaiſe in bo une ce„e eere eid jw o 22 sno Auuv ͤ de eeen meeee e eheen ee esqn uigeugo uusm eeee“ eee ee e ge„ezuuoge i Ineg leen amocz“ egerc eee e enn, eee e ee usqo ahοπ 20 zaind neeg„neinc“ sng 1e g0 0ſpg usd oibvzf qun ndaeg 302 Seeeet e eeen eeeceee e ee eeeedec en am maba ̃auͥ deqv 1⸗0%0 un gc oc een e unelu Saehbz e eeenee ee bun uc uebunf usglang ane eeee wee eee eee e e ben eee n ecncgee: noc deeeeeeee ebeehene ne ne se ie za8 eee beee le eeen ee ee eeee, eneee 0 douee eeeeh ee e en eee ee e eeee ueeee eeee leeen in zqcach ae en enee neeee lee eepne menee e ee e neeeee eeeneee ee eiemee ſpe e 19 2 depiplec ag ed qun ubzog a dueeen eee eeen n 0) Uinzi0 zAua ee de eee eeeeeene eee aee unqle en u eee eeeee nd ee eeee eechr ee eeg Shohpuzesquiz „ne ee neeneeen eeneneeen e enee e e 05 ee ee ecehee bunne ee ect eec ezelleg nae e eunen e iusz neng ne svaße„öcg uspauphecz“ u eeeee en en eet ee eeineg nehſbpiſpbu e eeee ehen weenen de e e en eeh ece er e en ienee weeneeee e eeeeee aeee ogaavic uze u eneeeet eeen e Inn gig og susegz 520 eeee ee eee eeen e eceee eeeenada g ur egunfggpzg ꝛepcf un e e e eeeg mee nv 1210 sohafisn dehneheet aeenn ee en aee ene e ee ughoc“ u e eeeede eehunenen e luv a200⁰οανπ nuz eantene ͤ bee weeen en eee eccee len zuheocß uda Fuvig uis dunenn ehee ee eeee eenen e un Sno dn bunc eeee ieen e aen ee ee ee ie ee ee ee öe ne e eeen eeene eeee ne aee ee en ſee ee eeeee weeee ee eee eeeeeeer eeheeeheeee ee een eee e een ee eenee eeheneh eeneee eee eeeee ee aeen e zqoch ne h de ee eeee ee ieee ae ee eeieee Me eee en bee weeeee eee ie e ed „sUrgunog ee ind bunnezee e ie eeen enene e: zawich uzne n beee weese ee eecee e n eeene weeeee eeeeee ee aicebene e eeee; Bossue un igeee e eee weeedee dedsebuh G eeee leen e e ee eecee, we e e n a enehheeen nen eef ee ee e eet eeee ee eeee ee dee eneheee e ene eiee een eeee 3 neeeee ee eeeeee ne e hee ee ueeeee eene eheee ee een ehee ee wjie 11 usnvgsuubvuigz uda szenavigz usgdhzzodv pupß w ud! 1 30 ehan ee ee i eeeneeen eee we dee ee ieeee eeeeee ee eeeen hneee beeee e zeg oiun ehog qun ivch zusgeſe u ue eneeee ea eing „Avric unn wen eee eeeee ee enee eee bee ee z Jun soi Busaig uoßusclogz sibubd p weg ee eebee e gupibußd uich uehnbchebee uplagc ususbeje jbgippent un ece eeune ee ee en eeeede eſuuog ur deee en ee eec enheeene eecheeee eeee eenenn, uupmefmt d c uog dqoadusſogſict 0 L86l az%mdaoh? uso Bojsmog er 1 „Idpfezug⸗frοονẽ AnnlU%Ljqe“ umg uogoꝗ gun ag οπ —— E — F u u,n˖tg 128 0:meanutegz Zung 0 Dibhpeneg e eeee wee wee eeeee eee en e een n g eeeeene ne eeen ee eeee een eng ͤ eee ie u neceee eee ne ce e een ee bee eee e ½ e eee eeee enee eee wee ſet eeeeee eg ci g bee de te enee n bun eueh s ee vegd ünzé zusee eee ee en en eeeee eeeeee eeſd cuebnz— unſe 1 eeeee ee e e e bern eec upeichſen nduneeng eeee e ae eeeen eenee aegueuune e 0 Seeee eee iee iee e en eeee ee e eee ece e ene eet weee aee ee e ee e enen e eieeeeeee ee ee de e e ece ien „„ ehe ee e eeeee eee eeee e ed ee e eeen we ie eeeeeeee ee eeeee ben eunee ae ee een e e ecee eeenen e eſ auſe inv ahng qun usumoezes Boeo eee en uee eee e c ann eien ebee wee an ſee eee e eene t equesle eeeet eeene baeee cee ee e ee eee, e edee eneeen eeee e e eh eeeee weeee e ie e. sousuund oene„ ued dun ͤ die binga Gr auueze unzt“ D %0 e eee eeen enn n d ee een, eee ee e gen nen meecheeen nen nenmen e ben eneene ene; pun n een e ece bee bee nn ne deg eehen d ee e eee ee— wenetee ne cene e ie eee waain n ee ee e len ben edee eaunszſlvg eie eneeeeeee een we eeee een eeeeene ee meg eg a qun aug! goiie c„üespnf ne uupze usbhe uaus un“ zaöahun ͤ ne ee eee e ee eeeeeen eee ben Jen eceen e een eee beun en e eee e eee eeenee eeeeheeee a ee ee e eneeeeee aun quoten den h inee enee 00 ꝛ00 D en z ben eereee we ieeee aeenee ben eee beind anu peidnvqeg za uubel e eee ebene 60 s 85 uueen een aeeeeee ee eee eee n e e enn0 0 eueee eheee wen eceeenn en eneeeee aen eie Mei ee eee eeene ing eche euee ee eued eneen ene Leeheeeee wieen e eeeeeen e ee eete! Mue eeeeee eeeee ee ſuuc ed beng ieuv sog qun zauſe dee eeeee ben e eeebe t e geg inv ne snzozüg sznv uudaaf ꝛ Süe beee en eg en od eeeee eeee e beee 300 Mpcſuzavſſe ie e ae en bene e n ben“ e ee ſeeeee ee Noa waeeet weee aeee“ ͤne weene ae ind guſß gun sJea e eeeen e behe ee eeee eceen eee m eee naee een eeenee ne eeh eeee eee ne ed en e n uebobessno 1% ½ sno Jauen Bunzpe0tee ee ee ae ee eeheehee eeeeee eee eeeee ben ee 7% d ben w encenee ben eeeen e ene e e ae ne eec e end eemeeen eäg een eaaa qun anvis odun ncnee be eeee e e e ee eeee Aure d ee e ee en eee wee e e e ee acee eunieeeeh ee en ebeeee ee hench 8 phng aun zane dee e eneheeee de ſenee eheee hee a eeeeeeen e e, aeen ee wee eeing aun burdsnz uieufef ſeg uscusie ud en e n e ee we0% „eſe o eiheee eeenaie dun weeeeeence eng ze qun zuuen zeten de e eeeeee beee Se e ee öed iehe ben wee ene eeen weeeg eeeſzi sſ sneſlagq ain eee eee ee ben eene eeee ee ehld neeee we eeee ee eee aen ee eeen eee ve eee eeen eee eeee eeeeeen wee ee e oe ee eeee ee en unmia 8 idqn ee“—„ponb cie en en eee ben eece ee e nen“ eeuing ehehan„au uezuvgach auseg ꝙænd ub19626 Aiq davng ueu ne S“—„de en ee en ezeudec wee ee ee“ ee e ne eeeee en nebue eg 00% anue sog Apns“ „esneee een eeee ee ee eee ee0 F Sog“ snp ibeilnec usbunf ususe gonh va Juuszis usnzc ug ee eeench en eee eenee ee e eez eeen ee ng der aechne eeeene h eeeeen eeeee e; eee wee et we ieee bec beeee eceeen i Fieeee weeene e ee e een ne &legz s dih eun weeuee e eſee ee ehe ehee ece zno snalagg ean uhee en e eec uvſach ueg n ieehee eee s n eeen en“ c ne eisof dun sausung uudbeg uaene eneeee uue e e eee ae een ega ugeatebun ol ꝛ00%n neaanut nd augo 3 jof qun uaeqnen ee ee eeg ee aun ueageg senvcg seg dunpnt dd eenm e een e aun nesvag usnee eneen e ee eeee eeebee ee ee eee ee e ee nen eſef anne ute pen ueshe seno qun eee eeeenh eeee ee eie eee nee Sölgez eeeee dee ben eeuee ee eeee eg In envoch uaufen weee we e eee e nec eg baene e dͤe aum uabjof ne uic 1 foqeg ỹ ueuee ee aen ecee, ud duee dun eeungejun ne ueqoaß ute nu uuvbeg dun„n zene ne eeen enen en een ene e re 05 2556f Ped eee ee beeee mee iee. sgeingg 7ſn in 80 dn Wedehee e ce en w n0 — eeu eeen aee e e bee e“ eic dee mgh; 7 ds ph dane 0 eeee eh aeeee e eg“ „ieee en wehen endee e ee eebeee, e e 1 555 di0 Ntea qun uebvſch! ng raſeg%0 e ee bene ee; Zund usg gun noegz Tcuwune une eueeet een ee eat n ce eh ieee ee igcee ben eeee ecene eeee ne eee ee eeeee ee eneee ie een en ae ee eues eunehe eee ee ne en eent eiebee een e eg uunzze d eg dun e ee anu eaeg“:ad z0eg qun ieeeneen e eeeee een ben e eee sahhb spgß“ zuudbeg qun usbnzz usqujeeung uebng uu ueave 200 dle ſod ben ee a eenen een bee eee e ee e ece ee eee eeeee edee dun segong Sanſe q 0 sio unu oq— usbnzz uszehlu n eng ꝛxgeinz ug 6 2 Segöeihen eidbi„enc ae ie na meee ee e eee ee ee eee ⸗ ene eeee eeee nd ben ee eeg 0 u uc mceee ae e enee e e ee eee ee lene eee eeeeeen ee e ee ee ee bün eeee ur dee eebeeen eee enen wee eee ic en eee naue eeeeee ene ben eeeee aee eeeen e Med! ohn—„ ee ebppfso! unbz vusbenz Ind z g naun oſ 1 ge e eeſnece ee ieee eeee eeee weeete Suzezupſd sed qun Bunqedaeee ae eneg e en edeeen F dn e eee, ee ee een eeeeenee bebap! na u ee ee en eeee wie eee eee e e e e⸗ ˖„ enped qun usng eeee eeeenet eeehen enheneeeen een mg weſeig MDphee dun Leee aen. le eee ee eeeee eeee S de en eeeen eheeeen aae ben beeee ene aun ueincd ueg weiſo qun usqunce ueg zhgc eeen eun; ie we eeenee eeee e neben en ee en „uaenaga pin einpze gun ueingd gun usuugz usqel usqelag u ueſo gun zaung gog uenge e en aee enee eſuc mee eehe b e eee weee ee een en e bee ene; eeee eeee in eceeen e ee eceee eee ee eee wee aeee ee ee eeee ege i wee ue ee een e ehe een eien eee aun paq 1oh q 2% dene e met aen aboe nazg ꝛdg0nl een e aeneen ee eeeene eeenegee snzvzüg Gun zaen ee e ech ee ee ee e“ uzane se Mlac aue pbeshpog z% Blaeibneu Gpſeg qun usqteg z0 Saunf 18 165l1 „ueeeeee eee eneeeee e“— dau nesfginusbqu 00 sgeqne eue u szeaich ug qun u zkhunf Pou use Ino szeinz in seg zgunſe uteg z0 i 15 00 zeee ene nt „uuz uebqunz inae 1 benue ehn ee eeeen ee ene ee ebeni 42%94⸗ ienhe eee ene eeennee egeeeee een eneen e ocdo zeinpz ueuſez gun sꝙenm Inzgz g inv sig wudf a gz meunvig qun uspog usunvaq juu uudzeß ꝛ2g0a5 uſes anig nnee akhne usuuzegag sjo uscanm suoe sno z0cfe eh ꝛwod u⸗ so! uch: aindz qun wanzquehog ueusbunſes ueude gunf zcugiee ue usbung zzuvzcp apock uſe um pi uegancpf z0rehusvuz eeee eheneete een ene eneheeeneee se een eee ween e eeee ee eehe ane lee beag un en eete eceeen wee eee eeee en ee ⸗heen Keeen ene eeeen aee ee en aneceecenenn ee Talihe ͤ de wegeede ne mnoc ae enen en ehnee e un ͤ en eene eee eee e ehe ee iet ne ece ah2 ee e e e ebe en eheen e e eceee ee aang di ueſuiach u uene nnche edag endt meeg ⸗ugpe uaussiagida zd ꝙn sſwo iꝙpnech 10 goche; qun usgegae zwou Gi a ueignm zcinpzg 1 unzeqzcnz Inv z0n uepeg ne dggic dac um zppc ddue mu ei uehnd o anebm zanvaeg aeeen et e ee eeheeeeeen eee e ee e siw Assen] usbieqzea ne aboch uegesinv a u epec 0 dun naee eeneenn en ee ee eeene eun e ccdnag 0. naunun ꝛ2qr neeen e Shdach ued uin uupursbeizzg uebhigg ueule gelnpzaeg usd zuu Ibezeond usspine aun ue uaugt 30g awa oi nhee eeeeenen ee eenn ee eeee uaean ueun en ee ed un ueee eee weebeur azd ueufs z0 ub queuen i ecpu el hepiagus moznzsnzq a0 u icutten n dun ae eee eenee en e wede pe ee eeeee een aee ee ſiue e uuce ee eg Liene e een eeee eiehe en ae eeehehe eee eneeehe ee weoc e0 00 uezom vocg pezuscpg aun eulz 1 uugac neneee eet aungz anleg dun uvieg shöob „N sno uuvitouvg ꝛeeeeee eenuc eu uſe zn vg gun zeic. og eueunep see edunnea eene eeeeene eeee e neepoqog aun uscpnpg ueach Inv smuogßz uoa zuupz dzd nehn; zaeſe uenen en ineedene weenee eeee ne (usge gun nag ont) ιεν,t⸗iaau,g inagquu¹n⁰nανι 5 00 SrndeesAKEAZKZAANR SAn ˙ e Rlannheimer Seneral⸗Anzeiger[Nus Zeit und Leben um Stunde ſchwand. Und— kurz geſagt— uns paſſierte diesmal auf unſerer ſeparaten Hotelſtube, wo wir trinkend, rauchend und ſchwatzend beiſammenſaßen, was noch nie vorgekommen war— zaß tatſächlich der Morgen hereindämmerte, hevor wir uns ent⸗ ſchließen konnten, uns von unſerem Dauerſitz zu erheben. Nun waren wir aber doch müde, ſo daß ich mich zu kurzem Schlummer auf das im Zimmer ſtehende Sofa hin ſtreckte, während Scheffel ſich auszog und ins Bett ſchlüpfte. Nur ein Stündchen glaubte ich geſchlafen zu haben, als ein mir auf die Naſe fallender Sonnen⸗ ſtrahl mich weckte. Aber Herrgottl wie wurde mir, als ein Blick auf die Uhr mir zeigte, daß es acht Uhr in der Frühe war. In der Sonntagsfrühel Um neun Uhr begann in meinem Ziegelhauſen der Gottesdienſt. Wie Sie ſich denken können, machte ich mich ſofort auf die Strümpfe, ohne von dem mächtig ſchnarchenden Freunde Abſchied zu nehmen. Wenn ich tüchtig ausgriff—— nun ja! Wie ich's berechnet hatte, geſchah's, ich kam gerade zum Einläuten in mein Pfarrhaus, nahm ſtehend, haſtig einen Schluck ſchwarzen Kaffees, ſchlüpfte in den langen Chorrock und begab mich, als eben die letzten Glockentöne verklangen, in die Kirche hinüber. Sie mögen es nun glauben oder nicht, die amtliche Funktion ging an dieſem Morgen ganz vorzüglich vonſtatten. Ich legte in jenem Sommer und Herbſt meinen Pfarrkindern in einer zu⸗ jammenhängenden Reihe von Predigten den Propheten Jeſaja aus und war zu dem herrlichen 6. Kapitel gelangt, wo die Seraphim zur Ehre Gottes das dreimal„heilig“ rufen,„alle Lande ſind ſeiner Ehre voll“. So laut riefen ſie, heißt es, daß die Schwellen bebten und das Haus voll ward von Rauch. Und als Jeſaiag zagt und ſpricht:„Wehe mir! ich bin unreiner Lippen“— da heißt es:„Da flog der Seraphim einer zu ihm und hatte eine glühende Koh le in der Hand, die er mit der Jange vom Altar nahm, und rührete ſeinen Mund und ſprach: hiermit ſind deine Lippen gerührt, daß deine Sünde verſöhnet ſei.“ Daß ich Grund e, auch für meine Lippen, die zwar ohne ſeurige Kohle genugſam brannten, an dieſem Morgen einen heiligenden Seraph herbeizuwünſchen, gab meiner Predigt eine lebendige Anteilnahme an dem Textworte, die in der Wärme des Vortrags mir ſelbſt ſich fühlbar machte und mich in den Gedanken weit über das am Tage vorher entworfene Konzept hinaustrug. Nach dem Amen ließ ich wich nun aber doch mit einiger Er⸗ ſchöpfung in den Kanzelſtuhl ſinken, während der Organiſt dag Vor⸗ ſpiel zum zweiten Liede begann, das die Gemeinde nach der Predigt zu ſingen pflegt. Da, wie ſch mich recht bequem ſetzen will, geniert mich auf einmal etwas in der rechten Hoſentaſche. Was kann das ſein? frage ich mich kaum, als mir auch ſchon einfällt, daß es natür⸗ lich das Puffertle iſt. Und ſofort überkommt mich, wle eingeblaſen, der ee 15 1— 5—— 11 es ern nachmittag noch nie ſo 8. Auge gefa Eine Verſuchung des Teufels] würden die Orthodoxen ſagen. Und einigermaßen haben ſie recht, nur muß man ſich's pfychologiſch er⸗ klären. Der Menſch iſt niemals mehr bereit, etwas Dummes zu tun, als wenn er ſich aus irgend einem Grunde beſonders behaglich fühlt, wie ja auch das Eprichwort fagt, daß der Eſel, wenn es ihm ſ0 wohl iſt, aufs Eis geht, wo er dann den Fuß bricht. Die aller⸗ chlimmſte aller Behaglichkeiten iſt aber die Selbſtzufriedenheit, die auf der Ueberzeugung beruht, man habe ſich ſoeben durch eine Leiſtung ausgezeichnel. Niemals iſt wohl das Hirn zum Beiſpiel eines Schauſpiel⸗ dichters leerer an vernünftigen Gedanken, als in dem Augenblick, da er von einem jubelnden vollen Hauſe an die Rampe gerufen wird. So iſt es auch mit Rednern unmittelbar nach 7 0 ora⸗ loriſchen Leiſtung. In der Kirche freilich iſt Applaus nicht mehr üblich, wie er einſt den berühmten Predigern in Byzanz, einem Ehryſoſtomus und andern, wirklich zuteil wurde. Aber welcher Redner hätte erſt noch Höndeklatſchen und Hurragebrüll not⸗ wendig, um zu wiſſen, ob er gut geſprochen hal? In der Kirche iſt die atemlofe Stille nach all den hallenden Worten und dem Paulen und nnern dem Prediger der ſchönſte Beweis, daß er Eindruck gemacht 55 Und wenn nun, getragen von den vollen Akkorden des Orgelwerks, der Geſang der meinde zur Kanzel emporſchwillt, da rommt über den Redner leicht ſo eine elbſtgenügſame Empfindung, wie ſie das erſte Buch f. dem Schöpfer am letzten Schöpfungstage zuſchreikt. Und die iſt ſelbſt für einen Gott gefährlich, geſchweige für ein ſtaubgeborenes Menſchenkind. Die Herrſchaften wollen entſchuldigen, daß ich vor ihnen geiſtig ſo Toilette mache, es geſchieht hauptſächlich unſerm jungen Freund aus der Schweiz zuliebe, und auch Ihnen wird äbrigens nun klarer ſein, was ich mit der 5 des Teufels gemeint habe. Kurz und gut, in dem wunderlichen Duſel, in dem ich mich befand, beguckte ich verſtohlen das Piſtölchen, das ich, wie ich mir einbildete, nur weil es mich beim Niederſitzen ein wenig genierte, hervorgezogen hatte und nun in der rechten Hand hielt. Leiſe rutſchte mein Jaumen an den Hahn, den ich zwar ganz gewiß nicht ſpannen wollke, den ich aber mit einem nur halben Fingerdruck etwas in die Höbe zog. Dda— in der ſpieleriſchen Träumevei, gleitet mir das Hämmerchen aus, ſchlägt auf die Kapfel und— bumm! knallt der krachende Schuß, ehe ich mich des Un⸗ heils verſehe. Wie er donnerte in der hohen Wölbung des Raumes! Und einen Augenblick ward wirklich, wie es im Jeſaia⸗ 4— text geheißen hatte, das Haus voll von Rauch. Wenigſtens über die Kanzel weg ſchwebte ein blauer Dunſt, ach! es iſt vielleicht nicht der einzige, der hie und da über Kanzeln ſchwebt! Ich, unwillkürlich, duckte mich ſo tief, daß ich den Blicken der Ge⸗ meinde verſchwand; nur das von der Kanzel nun weiter in die Kirche hinflatternde Räuchlein mochten die Leute ſehen. Un⸗ nötig zu ſagen, daß der Geſang und das Orgelſpiel jäh ab⸗ brachen. Eine bange Stille entſtand. Schon aber knarrten die Stufen der Kanzeltreppe, auf denen der Mesmer heraufſtieg, der jetzt angſtvoll und vorſichtig in den Bauch der Kanzel hinein⸗ ſpüähte und, als er mich in geduckter Haltung, aber doch offenſichtlich noch lebend erblickte, mit einem dummen Geſicht fragte:„Herr Pfarrer, was hat's au gebe?“ Ich war in dem Augenblick auch nicht geſcheiter als er, und ſo wußte ich in meiner blüf⸗ ſung nichts anderes zu ſagen als:„He, was wohl? Ich ha nur wolle sPiſchtölele probiere u da iſch es halt losgange.“ Da erhob ſich der Mesmer auf die Zehenſpitzen und ſprach von der Kanzel⸗ treppen aus über die Verſammlung hin die beruhigenden Worte: „'iſch weiter nix; der Herr Pfarrer hat nur wolle s Piſchtölele pro⸗ blere.“ Als ob das ſelbſtverſtändlich zu den Beſchäftigungen gehörte. für die man ſich eine Kanzel ausſucht! Nun fand ich denn doch ge⸗ raten, mich ſelbſt aufzurichten und der Gemeinde mit ein paar er⸗ klärenden Worten zu ſagen, ich hätte aus Verſehen ein Kinderſpiel⸗ deug für meinen Buben in den Kleidern ſtecken gehabt, das leider urch einen Zufall boregangen ſei, man ſolle ſich weiter nicht davon beunruhigen laſſen, ſondern noch die letzte Strophe des Liedes ſingen. Der Organiſt begriff die Lage und ſpielte den Choral, in den freilich ein nur ſehr dünner Gemeindegeſang einſtimmte, der aber doch be⸗ ruhigend wirkte. Ich konnte die für den Schluß jeder Sonntagsfeier üblichen Segensworte ſprechen und die Leute verließen die Kirche in geſetzter Haltung wie ſonſt, aber wahrſcheinlich in dem Bewußtſein, einen bisher in Kirchen unerhörten Knalleffekt erlebt zu haben. Nun wiſſen auch Sie, meine e die Geſchichte vom Puffertle. Aber bitte, reinen Mund behalten, ſonſt kommt ſie am Ende noch in den Kalender!“ Der lebensfrohe„Pfarrer von Aßmannshauſen“ iſt ſchon lange, lange tot. Seine Geſchichte weiter zu erzählen, hat um ſo weniger auf ſich, als ſie vermutlich ſchon in den Siebzigerſahren des vorigen Jahrhunderts sub rosa doch da und weiter herumgeboten wurde, wenn auch in entſtellter Form und ohne daß man wußte, wo eige lich ſie ſich zugetragen. Denn das werden literaturkundige Leſer wohl ungt gemerkt haben, daß dieſe Anekdote das luſtige Haupt⸗ motiv zu Conrad Ferdinand Meyers köſtlicher und kunſtvoller Novelle „Der Schuß von der Kanzel“ geliefert hat, die 1877 geſchrieben wurde und Neujahr 1878 zuerſt im„Züricher Taſchenbuch“ erſchien. * Wir erwarten das vliſſinger Boot Erzählung von Alfons Paquet Ich weiß nicht mehr. wie eigentlich jenes kleine Dorf an der enaliſchen Küſte heißt, in dem ich damals übernachtete. Ich weiß nicht einmal mehr den Namen des kleinen ſauberen Matroſenwirtshauſes, in das mich mein Führer brachte, wofür ich ihm aus Dankbarkeit einen Schilling gab. denn es war mir ein finſterer, unheimlicher Weg geweſen, auf dem er mir, ohne ein Wort zu ſagen, vorgegangen war. Ich war damals fünfzehn Jahre alt. Ich war um halb zehn Uhr abends vom Holbornviadukt mit dem Kontinentalzuge bis Queenboro gefahren, um am nächſten Morgen meine Mutter zu erwarten, die um halb ſechs mit dem Bliſſinger Boot ankommen wollte. Wir bielten kurz nach elf an der Strand⸗ ſtation. Die Reiſenden alle, die der Zug beförderte, wollten mit dem Schiffe fort. das gegen Mitternacht nach Holland abaing. Ich war der einzige Paſſagier des menſchengefüllten Zuges, der nicht an Bord trat: ich ſtand ſeitwärts, das Schiff brüllte aus ſeinen beiden Sire⸗ nen, ich ſah mit einer gewiſſen Unruhe zu, wie die Leute ſamt ihrem Gepäck in das ſchwimmende Hotel befördert wurden und wie es end⸗ lich abdampfte und ſein Licht in die dunkle See hinaustrug. Es war auf der Brücke dunkel geworden. Ich dachte, ich ſei allein geblieben, zog meinen Mantel aus, rollte ihn zuſammen und legte mich den langen Weg unter einen Schuppen neben den Kranen, um den Morgen zu erwarten. Ich hätte es ſicher durchgeführt, denn es war Sommer. Aber da kamen noch vier Arbeiter aus dem Zollhauſe, und ehe ſie die Laternen auslöſchten, bemerkten ſie mich. Ich fragte, ob ich hier ſchlafen dürfe. Der Aufſeher konnte es nicht erlauben. Er empfahl mir, nach Queenboro zu gehen oder in das kleine Dorf, deſſen Namen ich vergeſſen habe. Keiner ſeiner Leute aber wohnte in dem drei Viertelſtunden entfernten Städtchen Queenboro, alle hal⸗ ten ibre Hütte in der Nähe der Station: nur einer wohnte in dem Dorf, und der nahm mich mit. Wir kletterten über das Bahngleis, überſtiegen zwei Zäune, kamen auf eine weitgeſchwungene, ſchmale Landzunge, an deren beiden Seiten das Waſſer war, und hier ging er etwa zehn Minuten, ohne ſich nach mir umzuſehen, in der Finſter⸗ nis vor mir her und lieferte mich am Ende in dem kleinen, noch hell erleuchteten Gaſthauſe ab, deſſen Beſitzer er empfahl, mich beizeitben zu wecken, da ich zum Frühboot wolle. Dann ſetzte er ſich zu ein paar Männern an den Tiſch und fing an, ſeinen Schilling zu vertrin⸗ ken. Mich brachte der Hausknecht ſofort in ein Zimmer im erſten 1 5— wir vor der Tür ſtanden, klopfte er erſt an, und jemand rief:„Herein“. Mannhelemer Seneral⸗Anzeiger(Aus Heit und Leden) In der Mitte des Zimmers ſtanden zwei hohe weiße Betten auf⸗ gedeckt: auf dem einen ſaß ein älterer, bärtiger Mann, der ſich beim Kerzenlicht die Beinkleider auszog. Ich ſagte ſchüchtern:„Guten Abend“. Er ſah mich etwas verwundert an und erwiderte meinen Gruß. Der Hausknecht ſagte:„Hier iſt noch ein Herr, der auch zum Boot will. Gute Nacht!“ und machte die Tür hinter ſich zu. Der Fremde ließ ſich im Ausziehen durch mich nicht ſtören. Ich degte möglichſt geräuſchlos Hut und Mantel ab, ſetzte meine Stiefel vor die Tür und kleidete mich in dem großen Seſſel, der neben meinem Bette ſtand, aus. Als ich damit fertig war, holte ich das Neue Teſtament aus der Taſche und begann ein paar Verſe daraus zu leſen, wie es damals vor dem Schlafengehen meine Gewohnheit war. Der fremde Mann hatte ſich unterdeſſen ins Vett gelegt. Er wartete, bis ich das Buch beiſeite geſteckt hatte und in mein Bett ſchlüpfte, dann blies er die Kerze aus. Es war ſtockfinſter, Ich konnte zuerſt nicht einmal das Fenſter entdecken, es war dicht verhangen. Mein Lager war weich und behaglich. Ich war müde, konnte aber nicht einſchlafen. Vielleicht eine halbe Stunde lag ich ſtill mit offenen Augen, dann fing ich an, mich herumzuwerfen. Von meinem Nachbar hörte ich nur die ſchweren, unregelmäßigen Atemzüge, die mich vermuten ließen, daß er auch nicht ſchlief. Auf einmal fragte er gedämpft und langſam:„Sie können wohl auch nicht ſchlafen, Herr, nicht wahr?“ Ich erſchrak doch und börte mein Herz laut klopfen. Ich antwor⸗ tete ebenſo gedämpft:„Nein, ich bin wach.“ „Sie wollen jemand mit dem Frühnboot erwarten?“ „Meine Mutter.“ Er gab keine Antwort. Nach einer Weile ſagte ich:„Sie kommt aus Deutſchland; ſie weiß hier nicht Beſcheid, verſteht die Sprache nicht, könnte in das falſche Ende des Juges einſteigen.“ 955 „Das iſts.“ erwiderte er. „Ste weiß nichts davon, daß ich dort warte,“ fuhr ich fort.„Ich war froh, ein paar Worte ſprechen zu können, und ſein Antworten machte mich zutraulich.„Ich will ſie überraſchen.“ „Es wird ſie freuen.“ Dann ſchwiegen wir beide eine Zeitlang. Endlich wälzte er ſich im Bett herum und ſeufzte.„ach ſa,“ richtete ſich halb auf und ließ ſich wieder zurückfallen. Ich warte auf meinen Bruder.“ ſagte er langſam.„Ich brauchte ia nicht hierherzufahren, um ihn abzuholen, aber es iſt mal ſo. Ich babe keine Ruhe. Ich war ſchon heute abend auf der Landungsbrücke, aber mit dem vorigen Boote kam er nicht. Ob er überhaupt mit dem nächſten kommt. Ueber Vliſſingen fährt er ganz beſtimmt. Ich ſage mir. er muß doch kommen.“ Netd Pauſe. Wir lagen völlig ruhig. Nun fuhr er fort:„Er hat mir einen Brief geſchrieben. nämlich, er iſt ſehr krank. Gott. er iſt der einzige Menſch, den ich habe. Er wohnt in Rotterdam. iſt Kaufmann. Vor vier Wochen, ſo ſchreibt der, iſt er krank geworden, und ſeine Frau. eine Franzöſin, hat ihn verlaſſen. Ich verſteh' das nicht, ich verſteh“ das nicht, er iſt ſo ein auter Menſch. Ich muß Dich noch einmal ſprechen, ehe ich ſterbe, aber Du follſt nicht zu mir berüberkommen, ich komme zu Dir. Es wird mir ſchon beſſer werden, wenn ich erſt unſere Küſle wiederſehe, kreibt er.— Ich bin ein Junggeſelle, bin nur einmal zu meinem Vergnügen nach Boulogne gefabren, ich verſtehe nichts vom Aus⸗ 135— find ja vom Feſtland: ſagen Sie, iſt es da wirklich ſo mm „Schlimm? Ich wüßte nichl.“ „Dieſe verſchiedenen Völker und Religionen. Nun denken Sie. Er, ein richtiger Cockney, geht nach Holland und heiratet eine Fran⸗ zöfin. Solch ein Unſinn] Nein, es iſt A e von ihm ge⸗ weſen,. ſagte es immer. Ich habe mir ſchon den Kopf zerbrochen.“ Ich ſand es auch unbegreiflich und ſchwieg. 10 Er unter ſeinem Kopfkiſſen. In ſeiner Hand kniſterte „Entſchuldigen Sie, ich muß den Brief noch einmal leſen. wollen Sie ſchlafen?“ 5 „O nein, ich könnte kein Auge zutun.“ Fr glag dich, digle ſich auf, be r ſchlug„ richtete auf, breitete den Brief vor ſi und ſtellte die Kerze BettdeckeQ. 22 805 9 7 es ich 5 ich 10 und Hetle— 4——— e: war neugierig un e nur die ürchtun daß ichs wohl auch nicht erklären könne. 5 Er las mit halber Stimme vor, indem er das Schreiben an die und ſich oft verbeſſerte: ⸗Mein lieber Martin.(Das iſt nämlich mein Rufname.) Martin, ich muß Dir einen recht traurigen Brief 8 nachdem Du nun 1 lange Zeit keinen von mir bekommen haft.(Nämlich, ich habe ihm etztes Jahr zwei oder drei Briefe geſane er die er alle nicht be⸗ antwortet hal. Alſo:) Denn ich hatte keine Sekunde Ruhe dazu, und an alldem trägt Sylvaine die Schuld(das iſt dieſe Franzöſin), dies bodenlos verlogene, heuchleriſche und niederträchtige Weib, ich kann keine anderen Bezeichnungen gebrauchen(es muß eine wahre Teuf⸗ lin ſein), die mich bis zu dieſer Stunde ewig hintergangen hat und mich nun, da ihr meine Krankheit läſtig zu werden drohl, mir nichts dir nichts verlaſſen hat. Jeßt kann ich Dir erſt ſchreiben, mein kreuer Martin. Und wenn ſch unterwegs ſterben ſollte, ich bleibe keine halbe Stunde mehr in dieſer Wohnung. Ich gehe nachher ins Hotel und übermorgen für immer von hier fort. Mein altes Leiden hat ſich ſeit einem Monat ſehr verſchlimmert, ich fühle mich gealtert und niedergeſchlagen. Ich muß Dich noch einmal ſprechen, ehe ich ſterbe, aber ich will nicht, daß Du hierher kommſt, ich komme zu Dir. Viel⸗ leicht wird mir ſchon beſſer, wenn ich erſt unſere weiße Küſte wieder⸗ ſehe. fahre über Vliſſingen, am Mittwoch. Erwarte Deinen Bruder Philipp.“ „Ich begreife es einfach nicht,“ ſchloß er, indem er in die Flamme ſtarrte und ſie endlich ausblies. „Sagen Sie ſelbſt: iſt das nicht, um an ſeinem Verſtand zu zweifeln?“ Er ſprang aus dem Bett, ſuchte das Fenſter und machte es weit auf. Der Tag graute ſchon, ein kalter Wind blies ins Zimmer. Der Mann ſtand da im Hemd und ſtarrte auf das Meer hinaus. „Jetzt iſt er unterwegs, der arme Kerl. Wieviel Uhr mags ſein? Das Schiff iſt noch nirgends zu ſehen, und ſchrecklich kalt muß es auf dem Waſſer ſein.“ Er ſchloß das Fenſter und legte ſich wieder. „Entſchuldigen Sie; ich ſah Sie vorhin im Teſtament leſen. Vei Gott, es ſcheint mir die einzige Rettung zu ſein, weann man von Kind an fromm und gläubig iſt und nicht jedes Gelüſt an ſich herantreten läßt und nicht überall hin will. Ich meine gerade meinen ahig. Könnte ich für ihn beten! Ich bin ſo fürchterlich beun⸗ ruhigt.“ Er hüllte ſich bis an den Hals in die Decke und klapperte mit den Zähnen. Ich hörte es teilnahmslos. Die Augen waren mir ſchwer gewor⸗ den. Endlich ſchlief ich ein. Ein paar Stunden ſpäter, als wir geweckt wurden ſprangen wir beide raſch aus den Betten und zogen uns in größter Aufregung an, denn wir ſahen durchs Fenſter in der Ferne zwei Dampfſchiffe, von denen eines ſicher das erwartete war. Wir gingen ſehr roſch am Strande entlang dem Bahnhof zu, der die Landungsſtelle verdeckte. Der ſchmale Pfad vom vorigen Abend eigte ſich nun in einer weiten, ſalzig riechenden Fläche von Muſchel⸗ 7 wir lieſen und purzelten dann eine glatte grüne Anhöhe hinan, auf der Schafe weideten, umgingen die Zäune und konnten an einer —2 Stelle wahrnehmen, daß ein Dampfer ſoeben an der Brücke t. Wir rannten über den Bahndamm und kletterten an der Stein⸗ rampe des Bahnhofes in die Höhe, kurz vor der ziſchenden Maſchine. Der Lag füllte ſich bereits. Ich kümmerte mich nicht mehr um mei⸗ nen Begleiter und ſuchte nach meiner Mutter. Endlich entdeckte ich ſte in der Zollhalle, wie ſie ſich tapfer mit dem Matroſen u verſtändigen ſuchte, der ihre Taſche trug. Ich weidete mich einen Moment an ihrem Anblick, dann hielt ſie mich in den Armen und vergoß Tränen der Freude. Wir beſtiegen gleich darauf den Zug. Jeden Augenblick konnte er abfahren. Mein Schlafgenoſſe war der einzige, der nicht einflieg. Man mahnte ihn dazu, aber er ging nur mit tief bekümmerter Miene auf dem Bahnſteig hin und her und ſah in jedes Fenſter. Er blieb zurück. Ich winkte ihm noch einmal, als wir aus der Halle fuhren. Er—*— traurig den Kopf und wandte ſich— um, er hielt die Hand vors Geſicht.— Adieu, du guter, armer Kerl. Aus„Wandervogelgeſchichten“, hsg von M. Lang. Verlag Eugen Salzer, Heilbronn.) ** Der Sklave von Regina Hiſtoriſche Legende von Friedrich Frekſa(München) Es war um die dritte Stunde nach Sonnenaufgang. Durch die engen Straßen von Aegina bewegte ſich hügelhinan eine laut⸗ ſchwatzende Menge von Männern, die mit nackten Armen in der Luft ſochten oder nachdenklich ein Stück Knoblauch in den Mund ſteckten und den eifrigen Worten der Redenden lauſchten. Hier und da, wo ein Abſatz der Straße war oder eine haſtige Krümmung die Häuſerzüge verſchob, fiel der Blick auf die tiefblauen Waſſer des ſarroniſchen Meerbuſens, die da, wo die Pfeile des Sonnen⸗ ottes die ſich regenden kleinen Wellen trafen, hell aufblitzten, als prühten Funken vom ſtahlgetroffenen Feuerſteine.— Eimmütig ſtrömten die Männer hinauf zum Markte. Schiffe waren im Hafen gelandet aus Kreta, aus Syrakus, von den Inſeln, vom Helleſpont, die Kriegsbeute und Sklaven gebracht hatten. Von edlen, attiſchen Mädchen ſprachen bärtige Schiffer, die beim Meerbade geraubt ſeien, von köſtlichen, ehernen Miſchkrügen aus der Chalcidike, von kräftigen, pfluggewohnten Männern aus dem Pontue Eupinus. Eifrig ſchwatzend, mit gierigen Blicken, ſtrömten die ſchwarzbraun gebrannten Meerfahrer und die helleren Städter durch die Säulen⸗ gänge, die den rkt umgaben, vorbei an der Rednerbühne zum Eingange des Kaufmarktes, der auf der rechten Seite lag und durch die Rückwand des Zeustempels und durch die Seitenwand eines Heroengrabmals eingeengt, gleichſam durch einen üönnen Hals mit dem übrigen Plaße verbunden war. Ringsum, an den Füßen der grauweißen, hohen Wände, die noch im blauen Schatten ruhten, da die Sonne erſt den oberen Kranz der einen Mauerſeite vergoldete, ſtanden und ſaßen d' zum ben dcberbern erheitern mõ Somsfag. den 3. November 1923 Manntzeimer General-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) —— 7. Seite. Nr. 506 Aus dem Lande Hheidelberg, 3. Nov. Dder Brand eines Schuppens in Airchheim iſt daßurch entſtanden, daß ein Fähriges Kind mit einem Streichholz das unter dem Schuppen lagernde Stroh anzündete. ch. Epfenbach. 30. Okt. Dem Röſſelwirt Reinhardt wurden 20 iter Schnaps. Kleeſamen. Eier und Lebensmittel geſtohlen. Karlsruhe, 1. Nop. Der über 12 000 Mitglieder zähtende badiſche Pächterverband hat eine Eingabe an den Landtag gerichtet, worin gegen die ſchematiſche Anwendung des Weizenpreiſes bei Verpachtung Ein⸗ ruch erhoben wird. Der Widerſpruch gegen die vom badiſchen Imanzmimiſterium zugelaſſene Einrichtung der Pachtpreiſe für Grundſtücke in Weizenpreiſen hat 155 ſchon früher in den Kreiſen der Pächter geltend gemacht. Die Pächter verlangen, daß die Pacht⸗ preiſe den örtlichen Verhältniſſen unter Begutachtung einer Kom⸗ miſſion anzupaſſen ſind. Die Zahlung der Pachtpreiſe ohne ein⸗ ſchränkende immungen in Weizen wird von den Pächtern für unerſchwinglich angeſehen, da die Weizenpreiſe entſprechend dem Dollarkurs oder dem Goldmarkpreis eine exorpitante Höhe er⸗ reicht haben. Tiefenbronn b. Pforzheim, 2. Nop. Dem 43 Jahre alten, ver⸗ heirateben, bei der ſtaallichen Domänenverwaltung beſchäftigten 3 Glöckler von hier fiel beim Holzfällen eine ſtürzende Tanne auf den Leib und verkletzte ihn ſo ſchwer, daß er im Krankenhaus Pforzheim ſtar b. Der Geburtstog des Verunglückten wurde ſein *+ Horuberg, 1. Nop. Wie kürzlich gemeldet, war das Vorſtands⸗ mitglied des hieſigen Konſumvereins ſeit einigen Tagen verſchwun⸗ den. Man brachſe de Verſchwinden mit Verfehlungen in der Geſchäftsführung in 3 Wie jetzt mitgeteilt wird, hal ſich der vermißſe Hohloch der Staatsanwaltſchaft in Gengenbach geſtellt. Er iſt in Haft behalten worden. Donaueſchingen, 2. Rod. Die hieſige Ortskrankenkaſſe befindet ſich in einer ſchweren Notlage, ſodaß die Verwaltung die Aufheb der Familienteiſtungen vorſchlug, um die Kaſſe zu balten. In der A tzung wurde dieſer Vorſchlag ae agegen wurde dem nd aufgegeben, für ſchnellſtes Herein⸗ bringen der Beiträ äge zu forgen. (Aadolfzell, 31. Okt. In Bohlingen ſtürzte das Zjährige einer Landwirtsfamilie in ein Güllenloch und ertrank. *Meersburg, 30. Okt. In Anbetracht deſſen, daß die Schul⸗ hefte ſo teuer geworden ſind und die Koſten hierfür von den Eltern vieler Kinder kaum noch aufgebracht werden können, will die Stadt das auf dem Nathausſpeicher lagernde unbeſchriebene Pa⸗ pieralter Akten den Schulen unentgeltlich zur Verfügung ſtel⸗ len. Es finden ſich in den Akten viele Bogen, die auf der Rückſeite doch nicht beſchrieben ſind und aut als Schulhefterſatz verwendet wer⸗ den können. Man hofft ſo, den Aufwand an Schreibpapier für ein Jahr beſtreiten zu können. Nachbargebiete *Ludwigshafen, 2. Nov. Karl Räder, der bekannte pfälziſche Nundartdichter, beging geſtern das Jubiläum der 2Habeiden Jugehörigteit zur Anilinfabrif. Wir haben im Laufe der Jahre wiederhoft Gedichte von Karl Räder in unſerem Generalanzeiger neröffentlicht. Sein bekannter Pfälzer Humor kommt auch in ſeinen n, die vorwiegend das pfälziſche Volksleben behandeln, Ausdrutk. Wir wünſchen dem begabten Dichtersmann, daß auch in Zukunft ſo kräftig fließen und die Pfälzer Pelffein bel Kalerslaute 1. Nov. E de 0 n a rn, 1. v. Ein großes Lager ge⸗ ——— deren Wert viele Billſonen beträgt, wurde bei Tochter n ſich in der Nacht der Firma Jakob Dilly zu Wolfſtein aufgedeckt. Der nebſt ſeiner ledi darauf Selbſtmord der irdiſchen Gerechtigkeit entzogen. Sportliche Rundſchau Schwimmen Der deutſche Meiſter im Rückenſchwimmen, Frölich⸗Magdeburg, ſtartet am Sonmntag, 4. Nopember, bei den Internationalen Wettkäömpfen des Kupfimning Gluß in Stodkholm 1 1 Leichtathletik *Deutſche Sportbehörde für Leichtathletik. Am zweiten Tag der Ver⸗ bandlungen des Pechriſhen Ausſchuſſes in Dachau wurde die Am a teurfrage eingehend erörtert. Man einigte ſich im allgemeinen 8 eine ſtrengere 88 0 der international gültigen Regeln. Sporl⸗ hrer, die ſtaallich oder ſtädtiſch angeſtellt ſind, können ſich an inländiſchen Wetthewerben beteiligen. Auf Antrag fann auch allen übrigen Verbands⸗ und Berei Uten, internationalen Berufsſportleuten die Teilnahme n deutſchen Feſten gewährt werden. Auf den Svortfeſten ſoll den Jrauen ein größeres Betätigungsfeld eingeräumt werden, damit die jetzt Angeführten neuen für weibliche Jugend bis zu 14 u. 16 Jahren, Lebcgen finden. Hürbenkäufer ſind den Kurzſtrecklern, Weitläufer den Angſtrecklern zuzurechnen. Was die Gebühren betrifft, ſo gilt als Kind Bokanntmachung Grundzahl die Ortsbriefmarke. Bei Nichterfüllung von Meldungen kaan auf dreifaches Startgeld als Strafe erkannt werden, bei dreimaligem Nicht⸗ ſtarten auf Suſpendierung für mindeſtens 4 Wochen. Die Schaffung von Ehren⸗ und Wertpreiſen wurde abgelehnt. Frauen dürfen an einem und demſelben Tag höchſtens drei Wettbewerbe beſtreiten. Auslandsſtarts bedürfen der Genehmigung der Dentſchen Sportbehörde, für ſir treten weſentliche Erleichterungen ein. Ueberttetungen können mit Disgualifikatson bis zu einem Jahr geahndet werden. Neues aus aller Welt — Eine Bekanntmachung für die Herren Diebe hat die Bade⸗ und Kurverwaltung von Bad Nauheim erlaſſen zur Auftlärung, daß das Stehlen der Glühbirnen aus den im Winter unbenutzten Beleuchtungskörpern im Kurpark und Sprudelhof keinen Zweck habe, da es ſich nur um wertloſes Material zum Schuße der Faſſungen vor den Witterungseinflüſſen handle und durch eingeätztes Zeichen als Material der Bade⸗ und Kurverwaltung gezeichnet ſei. Man darf geſpannt ſein, wie die Herren Diebe die Wuſmmerkſamteit belohnen werden. —.-zug-Räuber. Zwiſchen Fulda und Eiſenach wurden einem Kartoffelhändler Schecks in Höhe von 10 Billionen und Papiergeld im Werte von 96 Milliarden Mark geraubt. — KRaubmord am Antermieter. In Neukölln wurde der 60jährige Rentier Kochahn von einem Sicherheitskommando der Polizei, das auf Hilferufe alarmiert worden war, aus ſchweren, großen Wunden blutend, bewußtlos aufgefunden. Der Inhaber der Wohnung, der 67jährige Schneidermeiſter Karl Schulz, wurge als vermutlicher Täter feſtgenommen. Es ſoll ſich angeblich um einen Raubmordverſuch deln. — Vergiftete Bratk eln. In Oldenburg iſt ein 19jähr. Mädchen nach dem Genuſſe von Bratkartoffeln geſtorben, die es in einer Wirtſchaft mit einem jungen Manne gemeinſam verzehrt hatte. Es wird angenommen, daß dieſer das Eſſen vergiftet hat. Gottesdienſt⸗Ordnung. Gvangeliſche Gemeinde. 5 Sountag, den 4. November 1923, Reformatjonsfeſt. In allen Kirchen wird eine Kollekte erhoben für arme evangl. Diſpora⸗ gemeinden unſeres Landes. Die Abendgottesdienſte fallen mit Rückſicht auf die Reformationsfeier in der 2 in allen Kirchen aus. m⸗ tag, den 4. November, nachm. 4 Uhr: Reformationsfeier in der Chriſtus⸗ ſämtlicher Kirchenchöre. kirche für die Geſamtgemeinde unter Mitwirkung Anſprache Profeſſor Bran Trinitatiskirche..30 Predigt, Pfr. Roſt; 10 Pechz t, Pfr. Roſt, Kirchen⸗ chor, hl. Abendmahl; 11.15 Chriſtenlehre, Pfr. Renz. Evangl. Diakoniſſenhaus. 10.90 Predigt, Pfr. Scheel. Konkordienkirche. 10 Predigt, Kirchenrat d. Schoepffer, Kirchenchor, hl. Abendmahl; 2 Ehriſtenlehre Kirchenrat v. Schoepffer. Chriſtuskirche. 10 Predigt, Pfr. Dr. Hoff, Kirchenchor, hl. Abendmahl; 4 Reformationsfeier, Anſprache Proſeſſor Dr. Brauß. Friedenskirche. 9 Chriſtenlehre, Pfarrverwalter Merkle; 40 Predigt, Pir. Gebhard, Kirchenchor, hl. Abendmahl. Johanniskirche. 10 Predigt, Pfr. Mayer, Kirchenchor, bl. Abendmal; 8 Evangeliſationsvortrag von Schrlftſteller Franz Spemam⸗Bresden. .—11. November, täglich abends 8 Uhr Vortrag und nachm. 4 Uhr Bibelſtunde von Schriftſteller Franz Spemann⸗Dresden. Lutherkirche. 10 Predigt, Pfr. Dr. Lehmann, Kirchenchor, hl. Abend mahl; 11 Chriſtenlehre für Knaben, Pfr. Dr. Lehmann;.15 Chriſtenlehre für Mädchen, Pfr. Dr. Lehmann; 1 Kindergottesd. Vikar Dr. Weber. Melanchthonpfarrei(Turnſaal Ühlandſchule). 10 Predigt. Vikar Baſtine, Kirchenchor; 11 Chriſtenlehre im Konfirmandenſaal Pfr. Rothenhöfer; 11 Chriſtenlehre im Konfirmandenſgal, Pfarrverwalter Rößger. Neues ſtädt. Krankenhaus. 10 Predigt, Pfarrverwalter Rößger. Evangl. Gemeinde Feudenheim. 10 Pred., Reformationsſeſt Pfr. Mutſchler, Kollekte; 11 Kindergottesdienſt, Pfr. Mutſchler; 1 Chriſtenlehre für Mädchen, Pfr. Mutſchler. Trinitatiskirche: Dienstag, 6. Nov., abends 8 Uhr Vikar Hahn. Konkordienkirche: ee 8. Nov., abends 8 Uhr Pfr. Maler Chriſtuskirche: Mittwoch, 7. Nov. abends.30 Predigt, Pfr. Dr. Hoff. Juhanniskirche: Jeden Abend 8 Uhr Evangeliſationsvorkrag. Lutherkirche: Mittwoch, 7. Nop., abends 8 Uhr Pfr. Dr. Lehmann. Evang. Gemeinde Neckatau. Sonn 4. Nov. 1923. Reformatlonsfeſt.— Kollekte. Vorm. ½10 Preb., Kollekte, Jundt, 11 Kindergottesdienſt Nord⸗Pfarrei, Jundt, nachm. 1 Chriſtenlehre, Pflichtige der Nord⸗Pfarreſ, Jundt, 7 Reformationsfeier des Evg. Bundes, Vortrog umter Mitwirkung des Ev. Kirchenchors hier. Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften. Goang. Verein für innere Mi Stamitzſtr. 18, K 2. 10, ſtraße Nr. 90, benne 91 Aeenie Sonntag nachim. und Donnerstag abend belſtunde. Meerwi ſence eagdeneeg abend 87e und Dienstag abend 8 Bibelſtunde. Neuhofe e 28, Rheinau): Mittwoch abend 8 Bibelſtnude. Kleſnkinderſchule Neckarſpitze: eitag abend 8 Bibelſtunde Chriſtl. Verein junger Männer. Vereinsbibelſtun de: Schwetz.⸗ Straße 90 Dlienstag abend 8; K 2. 10 Mittwoch abend 8; Meer wieſenſtr. 2 Donnerstag abend 8; Fiſcherſtr. 31 Samstag abend 8 und Sandhoferſtr. 32 Montag und Freitag abend 8. Verein für Jugendpflege s Sülem“, K 4, 10: A 4 Bibeiſtunde, Jugendverein: abends 8 Wortverkündigung. Dienstag 8 Gebetſtunde. Chriſtl. Berein junger Mäuner, E 4, 8/9 früher U 3, 28. Montag abend 8 Bibelſtunde. Herr Pfarrer Meler. —— Augärtenftr. 20. Sonntag morg. 11 Sonntagſchule, ˖ St. Sebaftiaanztirche— Untere Pfarrei. Gemeinſchaft, U 3, 23 Sonntag. 110 Pred. 11 Sonntagſchule, 924 ef Mittwoch abend Bibelſtunde.— Donnerstag 4 bee ebee Freitag abend Männer⸗ Frauenmiſſionsverein, abends 8 Jungfrauenverein, und Jünglingsverein. Bupliſten⸗Gemeinde, Max Joſeſſtr. 12. Gottesdienſt: Sonntag, vorm. 1210, nachin, 4.— Mittwoch abend 8 Gebetſtunde. Jedermann willkommen. 2 Meihodiſten⸗Kirche. Jugendheim. FE 4, 8. Sonntag morg. 10 Pred., 11 Sonntagſchule.— bends 8 Bibel⸗ u. Gebeiſtunde. 20 e mitt. 3 Erntedankfeſt.— Dienstag abends 8 Bibel⸗ U, Gebetſtunde. fKatholiſche Gemeinde. Jeſuitenlirche. Sonntag. Von 6 an Beicht; 6 Frühmeſſe; 7 hl. Meſſe: .45 Singmeſſe m. Pred.;.90 Kindergottesdienſt m. Pred.;.30 Pred. U. Amt; 11 hl. Meſſe m. Pred.; 2 Chriſtenlehre;.30 Corporis Chriſti Bruderſchaft m. Segen; 7 Allerſeelenandacht. Jeden Abend bis Frei⸗ einſchl. iſt um 6 Uhr Allerſeelenandacht. Sonntag. Kommunionſonnt. für die Kinder. Von 6 an Beicht; 6 u. 7 Kommunionmeſſen; 8 Sing meſſe m. Pred. u. gemeinſ. Kommunion der Kinder;.30 Predigt mit Amt; 11 Kindergottesdienſt m. Pred. 2 Chriſtenlehre für Mädchen; .30 Corporis Neee m. Segen. Während der Allerſeelenoktav iſt abends 6 Allerſeelenandacht bis Donnerstag einſchl. Mittwoch, Donnerstag u. Freitag abends 8 Uhr religioſe Vorträge für Kaufleute(Jeſuktenpater Kroppenberg). 2 l. Geiſtkirche. Sonmtag. 6 Beicht u. hl. Meſſe; 4 Frühmeſſe, Kom⸗ munion des Männerapoſtplates; 8 Singmeſſe m. Pred., Generaltomm. der Schülerkommunik.⸗Knaben,.30 Predigt u. Amt; 11 hl. Meſſe m. Pred.; 2 Chriſtenlehre für Jungfrauen;.30 Corporis Chriſti⸗Bruder⸗ ſchaftsandacht m. Segen;.30 Andacht für die Abgeſtorbenen. Während der Woche um 6 Uhr Allerſeelenandacht. Religiöſe Woche für weib⸗ liche Hausangeſtellte in unſerer Kirche vom Montag, 5. Nov. bis Frei⸗ tag, 9. Nov.; jeweils abends.30 Vortrag. 5 Liebfrauenkirche. Sonnutag(Kommunionſonntag der Männer). Von 6 an Beicht;.30 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe m. Pred., gemeinſchaftl. Kom⸗ munion der„ u. der ſchulpfl. Kinder;.30 Amt u. Pred. 11 hl. Meſſe m. Pred.; 2 Chriſtenſehre für Mädchen;.30 Andacht für die armen Seelen. Kath. Bürgerhoſpital. Sonntag..30 Singmeſſe m. Pred.; 10 Gym⸗ naſiumsgottesdlenſt. 5 55 Herz Jeſukirche Neikarſtadt⸗Weſt. Sonntaz. 6 rühmeſſe und Beicht; 7 hl. Meſſe u. Bundeskommun. der Männer; 8 Singmeſſe m. Predigt; .30 Predigt u. Amt; 11 Kindergottesdienſt m. Pred.; 2 Chriſtenlehre für Mädchen;.30 Corporis Chrlſti⸗Bruderſchaft. Abends 7 Uhr An⸗ dacht für die Abgeſtorbenen. St. Bonſſatiuskirche Neckarſtadt⸗Oſt. Sonntag. Von b ab Beicht; 7 Früh⸗ meſſe; 8 Singmeſſe m. Pred.(Monatskommun. der Männerkongreg.); .80 Hochamt m. Pred.; 11 Singmeſſe m. Pred.: 2 Chriſtenlehre füe Mädchen:.30 Corporis Chriſti⸗Bruderſchaft;.30 Armenſeelenandacht. Bis Freitag einſchl. jeden Abend.30 Armenſeelenandacht. Mitg⸗ woch. Abends 8 Jünglingskongtegation. St. Joſephskirche Mannheim⸗Lindenhof. Sonntag. 6 Beicht;.15 Früh⸗ meſſe; 7 Kommunionmeſſe, Kommunion der Männerſodalität u. des Jünglingsvereins; 8 Singmeſſe m. Pred.;.30 Pred. u. Amt; 11 Sing⸗ meſſe m. Predigt;.20 Chriſtenlehre für Jünglinge; 2 Corporis Chriſti⸗ Bruderſchaftsandacht;.30 abends Allerſeelenandacht(während der Oktav von Die Kollekte iſt für den Vinzenzverein. Mitt⸗ woſch. Abends 8 Männerſodalität. Donnerstag,—7 u. nach 8 Uhr Beicht. reitag. 6 Beicht;.15 Herz Jeſu⸗Amt m. Segen. St. Jakodskirche in Neckaruu. Gonntag. 6 Austeilung der hl. Kom⸗ munion;.45 Kommunionmeſſe m. Generalkommun des Müttervereins ſowie des Jünglingsvereins; 8 u. 11 Singmeſſe m. Pred.;.30 Hochamt m. Pred.;.30 Chriſteulehre; 2 Coxporis Chriſti⸗Bruderſchaft. Franziskuskirche in Waldhof. Sonntag. 6 Beicht; 7 Kommunionmeſſe m. Frühpredigt(Generalkonmmun der Erſtkommunik.);.15 Singmeſſe m. Homilie in der Kapelle;.80 Amt u. Pred.; 11 Kindergottesdienſt m. gmeſſe u. Pred.;.30 Chriſtenlehre für Jungfrauen u. Corporis Chriſti⸗Bruderſchaft. Katholiſche Kirche in Käfertal. Sountag..90 Beicht; 7 hl. Meſſe m. Kommun., Mouatskommun. für Männer⸗ u. Fünglings⸗Apoſtolat; .30 Schülergottesdienſt m. Pred.; 10 Predigt u, Amt;.30 Armen⸗ ſeeleupredigt, hernach Gräberbeſuch;.30 Armenſdelenandacht. Katholiſche Pfarrlirche Sandhoſfen. Sonntag..30 Beicht; 7 Früh⸗ meſſe m. Generalkommun. des Müttervereins;.30 Schülergottesdienſt m. Pred.; 10 Predigt u. Amt;.30 Chriſtenlehre u. Corporis Chriſti⸗ Bruderſchaftsandacht. St. Peier. und Paulskirche Feudenheim. Sonntag. Von.45 ab Beicht; .30 Frühmeſſe(Generalkomm. der Jungfrauenkongreg.);.30 Schüler⸗ gottesdienſt:; 10 Hauptgottesdienſt: 2 Allerſeelenandacht;.30 Gräber⸗ deſuch auf dem Friedhof; abends 7 Predigt u. Totenfeier, beſonders für unſere gefallenen Krieger. Montag..15 geſt. Seelenamt für unſ. gefallenen Krieger. Si. Antoninskt i Rheinau. Sonntag,.30 Beicht;.90 Frühmeſſe m. Monatskommun. der Männer u. Jüngl.;.380 Hauptgottesdienſt, darnach Chriſtenlehre; 2 Corporis Chriſti⸗Bruderſchaft m. Segen. Katholiſche Kirche in Seckenheim. Sonntag..30 Beicht;.15 hl. Kom⸗ munion;.30 Frühmeſſe m. Homilie u. Monatskommun. der Jung⸗ frauen;.30 Hauptgottesdienſt;.30 Roſenkranzandacht und Jung⸗ frauenkongtegation Altkatholiſche Gemeinde. (Schloßkieche). Sonntag, 4. Nov., vorm. 10, deutſches Amt mit Predigt. Freireligiöſe Gemeinde. Sonnutag, 4 Nod, vorm. 10 Sonntagsſeier, Pred. Dr. Karl Weiß, üb.„Ob die Toten wiederkommen? in Neckarau, Wilhelm Wundt⸗Schule, Turnſaal Belkanntmachung Von der Süddeutſchen Olsconto⸗Geſellſchaft.⸗ ., hier, iſt beantragt Mk. 13,000, 000— neue Stammaktien Nr. 6001 bis 19000, Stüc 13000 d betreffend abe,. betreffend über je 5 je Ausgabeneuer Reichsbanknoten über 100 Milliarden Mark die Ausgabe neuer Reichsbanknoten über 500 Milliarden Mark ae Keen 2 2— m mit dem Datum vom 26. Oktober 1923(I. Ausgabe). mit dem Datum vom 26. Oktober 1923(II. Ausgabe.) d eee 2 uzulaſſen. 2237 227 8 Sie 1 In den nächſten Tagen werden neue Reichsbanknoten über 500 Milliarden ee 85135 mm groß. Das rechtsſeitig im Papier eingeformte Waſſerzeichen ſtellt Mark in den Verlehr hegdden werden. Sie ſind auf weißem Papier gedruckt und en Naunbein Eichenlaub mit 55 in ornamentaler Verarbeitung dar. Die Wirkung dieſes 65 8188 mm groß. Das eee.. Papier eingeformte Waſſerzeichen ſtellt aeee wird durch die hellblaue Fürbung des Papierſtreifens und die darin Waſſacen 28 rn 7— Vermisehtes. — Furbe—— a e Naen eee Pie Heſchrifteng in darck⸗ eingebetteten orangeroten Faſern erhöht. Die Beſchriftung in brauner Farbe lantet: Neirst. Reichsbanknote Einhundert Milliarden Mark Mitte der 40er Jahre, ohne Kinder, mit ſchön. Haus⸗ halt, eig. Haus u. groß. Vermögen, die Bekannt⸗ al eines beſſ. Herrn. eamte mit gutem Ruf u. ſicherer Lebensſtellung, die Intereſſe an einem ſchön. Heim haben, bitte ich um Angabe ihrer Adreſſe Reichsbanknote Jünfhunderl Milliarden Marl zahlt die Reichsbankhauptkaſſe in Berlin gegen dieſe Banknote dem Einlieferer. Vom 1. Februar 1924 ab 2 —. die Reichsbankhauptkaſſe in Berlin gegen dieſe kann dieſe Banknote aufgerufen und unter Umtauſch Ged atek. d. B. 24806 dte dem Einlieferer. Vom 1. Februar 1924 ab gegen andere geſetzliche Zahlungsmittel eingezogen Herrel- f Damentuche kann 1 800 5 eee Umtauſch werden. in allen Farben liefert ahlungsmitte 5 — +5 Berlin, den 26. Oktober 1923. a Waſſ ˖ 8 Jadlung geſtattet Reichsbankdirektorium nennnn iap. k brdlng Havenstein v. Glasenapp v. Grimm Kauffmann Schnoicder Bnuderies Bernhard Selffort shwen de. aer. Schineider Budezies Bernhard Seiffert bche Fprieciricch FPnchs 5. Fchneltler Eichendorffſtraße 80, part. Voche Friedrici Fues P. Schneider eiall eiten Die Wertbezeichnung iſt durch große Zierbuchſtaben hervorgehoben. Rechts Die Wertzeile iſt durch kräftige Druchchrift hervorgehoben. Rechts und linds Stahimanr. Kinderbetten md von d i i ift Rei dir. 1d. Kat. 91 Kfrei Morlinld von den Unerſchriften ſiehen die Slenpet wi der unſcheift Keichsbra—50——.——1 e.— 25 Wantdeg znt n der korinm. Der 225 60 Swafſaz iſt links unten hochſtehend angebracht. In Nummer befinden ſich oben rechts in ſchwarzer Farbe. In der rechten— L grce e. na wan. er ie gaße did 500 aee Pezwaren er iſt unbedruckt.* 338 2 1 Die Noten werden ohne Nummern in den Verkehr gegeben werden. Die Rückſeite der Note iſt unbedruckt Sſegel, F4,3. Berlin, den 30. Oktober 1923. Berlin, den 30. Oktober 1928. 0b Dee Schw. Dackelnin Ain„Lieſel“ entlaufen, Beloh. abzug. 4544 II. Reichsbankdirektorium Havenſtein v. Glaſenapp. Reichsbank⸗Direktorium. Havenſtein. u. Glaſenapp. 6. Seite. Nr. 506 Mmaunheimer General-Anzeiger.(Mittag · Ausgabe.) Samstag. den 3. November 1923 Nalenas-Ineater Jannneim Samstag, den 3. November 1923 . Vorstellung außer Miete .-.-B. No. 11871—12050 .-.-B. Nr. 3701—3750 u. 4201—4250 Orpheus in der Unterwelt Burleske— in 2 Akten(4 Bildern) von Hector usik von J. Offenbach. Musik. Leit. Werner von Bülow. Spielleitung: Karl Marx. Ende 9½ Oht. Ctemieux. Antang 6½ Uhr Fersonen in Nr. 481 des General-Anzeigers.) Janteböhnen belungens Sonntag, den 4. November, abends 8 Uhr Alex Kökert spricht zur Lage. „le vergiftste Schwiegermutter“ mit Slise De Lank, Alex Kökert und Fritz Linn. Hasorchester.-HeitereLieder:dreneEden 84 Karten im Rosengarten und Verkehrsvorein. aal dahe amne geguninmnmununntmnumnerrune gesucht, welche Verbindung wünſcht mit be⸗ deutender Bauwaren⸗Großhandlung, die Bülros und Läger in Ludwigshaſen 4. Rhein und Frankfurt a. Main un⸗ terhält. Gefl. Angebote an Poſtſach Is Sudwigshaſen a. Rhein. 4558 7 Amerlnanisene Reglerungsdampfer NAen NMEWN/ VoRR von Southampton— Cherhourg LEVIATTIAN 20. NMMνο⏑,Ʒqnber, 18. Dezember ven BNEMEN aber Zonthampton und Cherbonrg nach NMEMW VORK GEORGE WaStUHNGTON 2. Movember, 20. Dezember Seesdent feesevett 7. Nov. 12. De. F Hakcing.. 14. Nev. 18.Jag. 3 Flllmors. e ee„. Dez.— 8 President Arthur... 22. Besember Abfahrt von Sonthampton und Cherbonrg 1 Tag später Ales Unhere durch untenstehende Ad Vorteilnafte deleganheit für ddterbeförderung DNireö SfarkEs IINES SERTLIN S8S NANNEEIN Unter den Einden 1 Bansshzus, U 1, 67J. Paic 501 Beneral- Vertrat.: Norddeutscher Lloyd, Bremen Hansuna-AAERIEKA LIAE nne s „Nach bonb ZerAI- nunsUn. AMERIKA kenixn, osrastEB usu. eag 10 dentsche r Her⸗ — 5—. Klasse be. und——. Exstklassige Euua NA rung — Zeitverlust xu 22 Baebu. Paketdeförderung 4 1+ 8 und Drucł* durch aünsüns- AERIUKA LIniE NMamburg und deren Vertreter in: Heldelberg, ace Reſher i. Pa. gSebr. Trau Nachi. Brückenstr. Ludwigshalen, Karl Kohler, Kaiger Wilhelmstrasse 31. Madt, Reisebüro H. Hansen, E I, 19. Talle kernenfüchengen ber Stadtgement. Jaterverfergung halde Pfund nberzucker muß dis längſtens Mittwoch der enestsg, bel 1. Neenber 1823 4 wid kein aener Jucer mehr an die Berbrauce, 1 : Das letzte E 2255 2 mer Stadtkohlenwertauleibe. Die Heichnung wird einſtweilen geſchloſſen. Jacange 17 f gneee ſeſlarete „Malestie“ 56551 Tonnen, der Ne NEW-Fonf 505TON DHLADTIDPHIA CANADA „Majestic“ 56551 t 1. und II. Kl. milt größtem Luxus „Oiympic“ 46 430 · nen 231 III. klI. mit allem neuzeitlichen „Homeric“ 3436 t Komfort. Spelsesaal, Rauch · „Adriatic“ 24541 t zimmer. Damensalon ete. Keilin Zwischendeck Sctuffskerferi b Hermburg, Auskupf erfeilen: WHITE STAR LINE BENRILIN, Georgenstrasse 24. general Agenmtur Adolf Burger, Mannheim NRANMBURG, Aisterdamm 39. Fernruf 6390 5 1, 5, Breitestrasse. pggggngagnnmananmmenmma grösste Dampfer Regelmägnige Abfahrten der modernsften und grössfen Schnelldampfer der Velf von SOUTHANMPTON bzw. LIVERPOOL Prerrers, Nofferclern, Artwerperi urid Cherbourg agchmagpg der Welt. E204 Fernruf 6390 eeeeee RECELNHRNSSsieER 16322 „ITTSSURGN!!“ 13639 · „MANCNHURTA“- „Montcdetlia“ 13639. „cnNOοnpe“ 12267. „MNENRNNDA! 17221 · Kostenlose Auskunft und Prospekte durch die Passage · Abteilung der rrE SraR LINE. ANMERICAN LINNE General-Vertretung kür Baden: Nelsebilro A. Burger, HMannheim S 1, 5, Breitestrasse S 1, 5, Breſtestrasse Fernsprecher Nr. 6390 WITTE Nan LINE. AMERCAN LINE pAssASiENBAFER VEcEHM 4 HAMEBURG-NEVVVYVORK HAMSOURG-CANADAHALHFAN-NEWWVYORK mittelst Doppelschrauben- und Dreischraubendampfer NMervorragende Einrichtung cder Kalute und dritten Vorzüglieche Verpflegung. E20³ Der Oberbürgermeiſter. Gutscheine der Badischen Aniin-& Soda-Fabrik Ludwigshafen a. Rh. Wir rufen hiermit unsere sämtlichen auf Papiermark lautenden Gutscheine(Notgeld) zum.Dezem- ber 1923 zur Einlösung auf. Nach diesem Tage verlieren sämtliche Papiermarkgutscheine ihre Gültigkeit. Die Einlösung erfolgt bei den bekannten Einlösungsstellen gegen Papiermark oder ge- müss unserer Bekanntmachung vom 5. Okto- der ds. Is. in unserem Buro Mannheim, Fried- richsplatz 19, gegen Goldanleihe. 70⁴⁴ Ludwigshafen a. fth., den 31. Oktober 1923 Badische Anilin-& Soda-Fabrik. br. Alberts). Asthma u. Rheuma kann in etwa 15 Wochen aeheilt werben,(Reiz⸗ ſtherapie). Sprechſtund. in Mannheim, Beethoven⸗ ſtraße 5, part. r.(Waſſer⸗ turm) jeden Donnerstag v. 10—2 Uhr. Spezialarzt Dr. med. Ziegelſxoth(frũh. 315 Telephon 9663. zu verkaufen. Lebraucht. Bufett u. Kraden November 923 Gretl Burger WIIIli Kahm (Tache dachiüe Metib, * Kreis IV Zezirksverein Mannheim—Ludwigshafen. Jules—lulietie rna Bosen Toni Thoms Baczi Berano Los Andaluses Max Schiefer Aniang 8 Uhr. Anfarbelten v. Matratzen u Diwans gut und billig. 4526 Ferti 3. 10. Phauffeur gel. Mechaniker, ſucht Stel⸗ lung auf Laſt⸗ oder Per⸗ ſonenwagen, geht auch auswärts 4556 Friedrich Schneider, U6, 3 Mädchen für alle Hausarbeit in kl Haushalt(1 Kind) geſucht. Prinz With'ſtr 27, 1 Tr. Is. Suche für mein. gijähr Jungen für zwei Stunden mittags ein energisch. Fräulein der engl. Sprache mächtig, ur Nachh. der Aufgaben. ngeb. u. H. H. 90 an die Geſchäftsſtelle d. Blattes. Erfahr. tücht. Mädchen mit etwas Kochkenntn., welch. auch ſervieren kann, geg. gut. Lohn p. ſof. od. ſpät, geſ. Vorzuſtell. von —4 mit Zeugn. 4569 Privat-Penſion Wieder P 7, 18, Tel. 4465. Madch 1 J. einige Stun⸗ den i. Tag geſ. Janſen, E 5, 21, 3. St. *4570 Haus Mitte der Stadt m. ſreiem ſof. beziehbar. Raum, ge⸗ eignet f. Büro od. Lager u. günſt. Bedingung. ſof. zu verk. Angeb. 4561 Karl Hauser F 5. 13. Tel. 4013 Nolonad U8) 5 ſahrber., preisw. zu verk. Jean Belz, Käfertal 24553 Zlindsteine ur Feuerzeuge all. Art Kraft, JI, G, Breitesir. 81³⁴ Gäbterhall. ürudeberd 2562 Wolf. F 1. 9 II. Tr. Ummer- Oien? Izvtf. J6, 6. Eckert, 3. St. i Größe 77140, Minderbeft—55—9 ver⸗ kauft Aue, Max Joſeſſtr. Nr. 22,., nur Sonntag. 4567 Kautegesuche gegen wertbeſtänd. Geld zu kaufen geſucht. Paul Schäfer, Ludwigs⸗ 15 hafen a. Rh.. Oggers⸗ heimerſt. 5 IIl. Vordh. 8 Weihnacht! Zwei noch guterhaltene Puppen ꝛc. zu kauf. geſ. Angebote u. HI. die Geſchäftsſtelle. 4537 V. 6 an Weruche Vertreter ſucht für bald in nur gutem Hauſe Wel Hlelnere weundl Möpllerte Iimmer Bahnhofnähe od. Stadt⸗ mitte. Angeb mit Preis erbet. unter J. C. 10 an die Geſchäftsſtelle. 4549 Laden oder Huroraume zu mieten geſucht. 4568 Angebote unt. J. N. 20 an die Geſchäftsſtelle. Der Deutsche Buchdrucker-Verein ist nunmehi auch zur Goldmarkberech- nung übergegangen. Die neuen für diese Berechnung R Zahiungsbedingungen werden den Prucksachenverbiauchern durch die Druckereien bei Abgabe ihrei Angebote und mit inren Rechnungen bekanntgegeben Werden. Bei den noch nicht abgerechneten Aufträgen kann natürlich noch die Schlüssel- zalllbef echnung angewendet werden und zwar geschieht die Umrechnung der in Papiermark e Grundzahlen zur Schlüsselzahl des Tages des Zah- lungseingaugs. Die Schlüsselzahl wird automatisch der Entwertung der Papiermark angepasst. Sie wird in der Weise errechnet, dass der amtliche Berliner Dollar-Brietkurs durch 84 geteilt wird. So betrug z. B. am 1. November ds. Is., an welchem Tage der amtliche Kurs mit 130 326 000 000 notiert wurde, die Schlüsselzahl, aufgerundet: * 552 000 000.—4 7 Statt Karten! Hilde Keſler Karl Wagner Hauptſehrer Verlobte Mannheim, Feudenheim, 1 LZ Id. Hauptstr. 1 54845 Henriette Hannstein Alfred Häfner Verlobte 4. November 1923. 706² Lauda-Maunheim, Charlottenstr. 7. 0 — Alf-Gold, Sber, Plaun kauſt die Schmelzerei E23⁴ Ferdinand Weber, Mannbeim, C 4. 19 am Zeughausplatz. E Erüher in Well u. Weber. Mannbeim, Cappmühlstr. 36 Drucksachen 20 Druckerei Dr. Haas, G. m. B.., E 6, 2. 12 Offene Stellen Einige jüngere Beamte für Buchhaltung und andere— von hie. ſiger Bank per 1. I. 24 gesucht. r wirk üchtige Leute(auch aus der Induſtrie) können berückſicht t werden. Angebote unter J. H. 15 af die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes erbeten.“ Hpedient von hieſiger Metallwarenfabrik ſofort⸗geſucht. Bewerber mit guten Zeugniſſen und langjäh⸗ riger, praktiſcher Erfahrung im Lager und Verſandweſen(auch rt) wollen ſich melden unter J. J. 16 an die Geſchäftsſtelle. B9800 Mehrere tüchtige Hontokorrent- Dudimalter mit mehrjähriger prattiſcher Tätigkeit zum möglichſt ſofortigen Eintritt von hieſigem großinduſtriellen Betrieb geſucht. 70⁰0 Angebote mit Lebenslauf, Zeugnisabſchriften, Angabe der Gehaltsanſprüche nach Tarifgruppe unter N. O. 188 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. Stellen-gGesuche Buchbhalter durchaus ſelbſtändig, bilanzſicher, Chriſt, Ende 5oer, * und arbeitsfreubig, ſeit langen Jahren— unterbrochen als Bürovofſtand und Prokuriſt 11 sucht baldigſt paſſende Stellung, allerb. Referenzen. Angebote u. H. U. 2 an die Geſchäft⸗ eto· Laufbursche Jun⸗ helm. Laud 1. Pf., 2 2.N Rheinische Creditbank Aktienkapitad und Resemen Mk. 1800 000 000 degr. 170 Hauptsitz Mannheim, B 4, 2 Gegr. 1870 Zweigstellen in Mannheim: Sücdeutsche Bank D 4, 9, terner At. E 3, 16 bep.-Kasse: Lindenhof, Gontardpl. u. Neckarstadt, Megpl. Zweigniederlassungen in: Achern, Alzey, Baden-Baden, Bad Därkhelm. Bensheim, Blieskastel, Bretten, Bruchsal, Bühl, Deidesheim, Donaueschingen, Edenkohen, Emmendingen, Ettlingen, Frankeuthal, Frelburg l. Br., Furtwangen, Germersheim, Gernsbach, Gernsheim, Grüustadt, Hasioch, Heidel- berg, Hellbronn, Heppenhelm a.., Herrenalb, Homburg(Saar), Horn- berg(Sehwarzw.), Kalserslautern, Karlaruhe, Karlsruhe-Mühlburg, Kehl, Kirchheimbolanden, Konstaunz, Lahr, Lambrecht. Lampert- Landstuhl, Lörrach, Ludwigshaten a. Ru., Mittelbexbach, Mühlacker, Müllheim, Neunkirchen(Saar), Neu- stadt a.., Niersteln-DOppenheim, Oberklren, Oftenburg, Osthofen, Pflorrheim, Pirmasens, Rastatt, Rockenhausen, Rülzheim, Säckingen, St. Ingbert(Saar), Schifferstadt, Singen, Speyer, Triberg, Ueberlingen, Vaihingen a.., Villingen, Waldmohr, Waldshut, Weinheim à. d.., Wertheim a.., Wöllsteln, Worms, Wörrstadt, Zell i.., Zwelbrüeken. in Frankfurt a..;: M. Hohenemser. Auflerdem 20 Zahlstellen. Geſchaftsſtele N Suche für fleißig. Ju gen vorübergehende 43535 schäftigung. Angebote u. HI. W. an die Geſchäftsſtelle Lehrsieile 11 Niche als Sn 75 echaniterf fleiß. Jung auch vorübergehen. andere Arbeit angenshan Angebote u. H. X. 36 die Geſchäftsſtelle. 2 Beſtempfohlene—5 Schneiderig e e ab Be un u. H. 9— die Geſch. 811¹ Träulein v. Lande, v. kurzer 800. zugereiſt ſucht ſof. Ste als Köchin oden Stütze in nur gueß Gefl. Ander te Ecter J. I. 18 anß —— Telephon 8391 V —