e. — —— — — 1d N Sezugspreiſe: ↄn Manndeim u. Amgebung in der laufenden woche so miliarden mt. dis monatuchen Oezieher verpflichten ſich bei der Beſtallung des Abennements die während der Bezugszeit notwendigen preiserhöhungen zu dezahlen. poſt⸗ ſcheckkonto Rummer 17890 fRarlsruhe. gauptgeſchäfts ſtelle Maunbeim EG. 2.— Seſchüfts⸗ nebenſtelle neckarſtadt, wald⸗ hofſtr. 6. Fernſpr. Nr. 7981, J0%, 7043, 7084, 7045. Celegr.⸗Roͤr. Senerulamzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. VBeilagen: Der Sport vom Sonntag— Modezeitung— Aus Zeit und Le —— Badiſhe Meueſte Machrichen Frankreich und die Rheinlando Die franzöſiſche Antwort an England Die franzöſiſche Regierung hat geſtern Abend die britiſche Note in der Rheinlandfrage beantwortet. Sie ſoll erklären, die franzöſiſche Regierung habe die ſeparatiſtiſche Bewegung nicht provoziert und unterſtützt(0. Sie beſchränke ſich lediglich darauf, die Ordnung in der von den Franzoſen beſetzten Zone auf⸗ recht zu erhalten, ohne in irgend einer Weiſe die Bepölkerung an der freien Willensäußerung zu hindern(). Die Note ent⸗ wickle dann juriſtiſch, daß der vom Foreign Office angeführte Artikel 27 des Verſailler Vertrages wohl die Grenzen feſtlege, ſie aber nicht garantiere. Der Artikel beſchränke ſich darauf, die deulſchen Gebiete feſtzulegen, die den Verpflichtungen des Verſailler Vertrages umterworfen feien und die es bleiben würden,, ſelbſt wenn ſie ſich vom Reich losriſſen. Eine interalllierte Garantie könne nicht ſtillſchweigend eintreten. Sie müſſe ausdrücklich und formell ſein. Jede Abän⸗ derung des territorialen Status quo, wie er im Vertrage vorgeſehen ſei, ſchließe übrigens nicht notwendigerweiſe eine Verletzung des Ver⸗ ſailler Vertrages ein. Wenn z. B. Nußland morgen Deutſchland an⸗ greiſe und ihm eine Provinz entriſſe, dann würden die Alltierten nicht verpflichtet ſein, dem Reiche zu Hilfe zu kommen und der Vertrag von Verſailles würde ſeinen ganzen Wert beibehalten. Wir müſſen geſtehen, daß wir dieſer rabuliſtiſchen„Logik“ nicht zu folgen vermögen. Die franzöſiſche„Neutralität“ gegenüber den Separatiſten wird weiter trefflich belegt durch die Ausſage eines Sonderbündlers einem Aachener Bürger gegenüber, der ihn fragte, wie er als Deulſcher eine ſolche Bewegung mitmachen könne. Der Sonderbündler erklärte nämlich, er ſei aus Dinslaken und habe ſich zur franzöſiſchen Fr emdenlegion gemeldet. Er ſei angenom⸗ men und zuletzt milſitüriſch ausgebildet und ſodann nach Aa chen transporti ert worden. Aber Frankreich„provoztert“ und vunterſtũtzt die Separatiſtenbewegzung natürlich nicht! der Umſchwung in Rachen Die heuige Stadtverordnetenſitzung fand im Nat⸗ haus ſbatt und ſich unter dem Eindruck der Kämpfe ab, die 1905 mug trat eine Zaſpehe 7 des ſele 12 sord t 5 Vo den, des er⸗ br ters und Beigeordneten Wickmann. alliierten Mächte, 17 1 85 törungen nicht immer habe verhindern können, nunme as —— aus der Stadt ausgewieſen. Den mutigen Verteidigern des Rathauſes gelte der wärmſte Dank der Stadt und in tiefer Trauer gedenke man der Opfer, die der ungleiche Kampf mit den Horden 8 Der wärmſte Dank gebühre auch der ge⸗ ſamten für die in glänzender Weiſe betonte Treue deutſcher Er fordere ſte nunmehr auf, Ruhe und Ord⸗ nung wahren und vor allem keine Gewalttätigkeiten gegen die Irregeleiteten zu begehen. um Schluß verlas der Vorſitzende eine Entſchließ ung, die— alken Fraktionen der Stadtverordnetenverſammlung ein⸗ gereicht worden war. In dieſer wird der fefen Empörung Ausdruck verliehen ũber die Schandtaten, die die Sonderbündler mit Hilfe von Volksverb und Geſindel verübt haben, um die Herrſchaft in Aachen an ſich zu reißen. „ Nach einer„Matin“-Meldung hat geſtern nachmitiag in Agchen belgiche Gendarmerie eine Berordnung der Rheinlandkommiſſion chlagen, der das Zuſammen l — e iſt. Es—5— 4 daß ſch wunden iſt. Nach dem Bruch Die neue parlamentariſche Lage Berlin, 3. Nov.(Von unſ. Berl. Büro.) Ueber die Abſicht des Kanzlers wird uns, unſere früheren Meldungen beſtätigend, aus ſeiner Umgebung berichtet: Dr. Streſemann will ver⸗ ſuchen, mit dem Rumpfkabinett weiter zu regieren, wobei er ſich eine Ergümzung des Kabinetts durch bürgerliche Miniſter vorbehält, die nach Möglichkeit keine ausgeſprochenen Parteimänner und wohl überhaupt nicht Parlamenkarier ſein ſollen. Im Reichstag wird der Kanzler, wie wir annehmen möchten, zu⸗ nächſt kein Vertrauensvotum beantragen, es iſt aber wahrſcheinlich, daß die Kommuniſten ſich mit einem Mißtrauensvotum einſtellen werden. Dann wird alles von der Haltung der Sozial⸗ demokraten und der Deutſchnationaten abhängen. Wird das Mißtrauensvotum angenommen, ſo erfolgt die Auflöfung des Reichslags. Es kann ſogar ſein, daß der Reichstag nach Hauſe geſchickt wird, ohne daß ihm noch die Möglichkeit gegeben iſt, ſich noch einmal zu verſammeln, wenn feſtſteht, daß der Mißtrauensantrag ange⸗ nommen wird. In Kreiſen, die dem Kanzler nahe ſtehen, glaubt man, daß eine Schwenkung im Lager der Deutſchnationalen be⸗ vorſteht. Nach der Stimmung, die heute früh in der deutſchnatio⸗ galen und konſervativen Preſſe Berlins zum Ausdruck kam, ſcheint uns das einſtwellen eime Illuſion zu ſein. Eher wäre vielleicht noch auf eine gewiſſe wohlwollende Neutralität bei der Sozialdemo⸗ rratie zu rechnen, zumal das dritte Kabinett Streſemann ihnen genüber nicht ſo ganz wehrlos iſt. In der volkspartei⸗ chen Fraktion des preußiſchen Landtags beſteht, wie uns derichtet wird, eine ſtarke Strömung, die entſchloſſen iſt, die Koali⸗ lion in Preußen zu zerbrechen, ſobald von den Sozialdemokraten im Reichstag der gegenwärtigen Regierung irgendwelche Schwierig⸗ kelten gemacht werden. Dagegen wird ſich kaum etwas einwenden laſſen. 5 Im Reichstagg tagte heute nur die bemokratiſche Fraktion; die Zentrums⸗ frattion tritt erſt morgen nachmittag zuſammen. Die Verblüffung in Paris Der„Matin“ meldet: Zu Beginn des geſtrigen Nachmittags habe ſich in Aachen ein verblüffender Vorfall ereignet. Die im Rathaus inſtallterten Sonderbündler hätten von der belgi⸗ ſchen Beſatzungsbehörde den Befehl erhalten, das Gebäude zu räu⸗ men und mit ihren geſamten Truppen die Stadt Aachen zu verlaſſen. Von Abteilungen der belgiſchen Armee eskortiert, ſeien ſie nach dem Bahnhof geführt und nach verſchiedenen weggebracht worden. Dieſer Beſchluß ſei auf Anweiſung des elgiſchen Oberkommiſſars in der Rheinlandkommiſſion gefaßt worden, der um 2 Uhr nachmittags von Brüſſel eingetroffen ſei und be⸗ ſtimmte neue Inſtruktionen mitgebracht hätte. Man dürfe dieſe verblüffende Entſcheidung mit dem Beſuch in Ver⸗ bindung bringen, den geſtern morgen gegen 11 Uhr der eng⸗ liſche und eee Konſul in Aachen dem belgi⸗ ſchen Oberkommiſſar abgeſtattet hätten. Im Namen ihrer Regie⸗ rungen hätten ſie von den Beſatzungsbehörden verlangt, daß ſie ſämtliche Unternehmungen als gegen die Sicherheit ihrer Staaten gerichtet verhindern und die Stadt von den ſeparatiſtiſchen Elemen⸗ ten ſäubern. Der mißglückte Ruhreinfall J Berün, 3. Nopv.(Von unf. Berliner Bütro.) Eine inter⸗ eſſante Einzelheit aus der Separatiſtenbewegung wird uns von be⸗ ſonderer Seite gemeldet. Wenige Tage, nachdem Duisburg über⸗ rumpelt war, verſuchte eine Bande Separatiſten nach dem Ruhr⸗ gebiet und zwar in Richtung auf Mülheim vorzuſtoßen Ein franzöſiſcher Offizier und drei Soldaten verhinderten indes den Vor⸗ marſch und verwehrten den Separatiſten den Einfall ins Ruhr⸗ gebiet. Alſo lediglich durch dieſes Eingreifen eines einzigen fran⸗ zöſiſchen Offiziers konnte verhindert werden, daß das Ruhrgebiet von den Separatiſten in Mitleidenſchaft gezogen wurde, ein Beweis da⸗ für, daß die Putſchiſten nicht den geringſten Dauererfolg zu ver⸗ zeichnen gehabt hätten, wenn die Beſatzungsbehörden nicht ihr Vor⸗ gehen unterſtützt hütten. Ein Hilferuf der Rheinländer In größter Not ruft das deuſche Volk an Rhein und Ruhr das Gewiſſen der Welt an. Landfremde Aufrührer, die gegen Geld ihr Handwerk ausüben und ungehindert ſchwer be⸗ waffnet im Lande umherziehen, dürfen auf Regiezügen befördert werden, wollen in fremdem Auftrage das deutſche Rheinland von dem deutſchen Vaterlande losreißen, üben Gewalt, Mord und Plünderung aus unter dem Schutze franzöſiſcher und belgiſcher Bajonette. Dies iſt genügend durch die Berichte der amerikaniſchen und engliſchen Journaliſten als Augenzeugen beſtätigt worden und ſolches ergibt ſich auch daraus, daß in der britiſchen beſetzten Zone von dieſer ſeparatiſtiſchen Bewegung nichts zu bemerken iſt. Alle echten Rheinländer ohne Unterſchied lehnen dieſen volksſeindlichen Ueberfall mit Entſchiedenheit und Abſcheu ab. Es iſt keine Volksbewegung, es iſt ein Eingriff in das Recht und die Frei⸗ heit der deutſchen Rheinländer. Die Signatarmächte des Verſailler Vertrages haben die Grenze des Deutſchen Reiches und das Recht der Bevölkerung am Rhein mit ihrer Unterſchrift ga⸗ rantiert. Darum rufen wir die ſen und die Volksver⸗ tretungen dieſer Mächte auf, ſowie alle gerecht denkenden Menſchen der ganzen Welt, angeſichts des drohenden Zuſammenbruches um ſchnelle Hilfe. Es geht um das Leben von Millionen von Menſchen am Rhein, die feit Jahren unendlich leide“ für ihr Vaterland; es geht um das Geſchick und den Frieden Eurvpas, ũber den jetzt für lange Zeit entſchieden wird. Das deutſche Votk an Rhein und Ruhr. Deutſchnationalen haben ihre Fraktionsſitzung für Diens⸗ tag angeſetzt, während die Fraktion der Deutſchen, Volks⸗ partei erſt am Mittwoch zuſammentreten wird. Die Sozialdemo⸗ kraten und Kommuniſten hielten heute keine Fraktionsſitzungen ab. Die Sitzung des Auswärtigen Ausſchuſſes, die am Mon- tag ſtattfinden ſollte, iſt auf Dienstag nachmittag verſchoben worden. papiermark und Golòmark 100 Milliarden— 1 Goldmark Bertin, 3. Nov.(Von unſ. Berl. Büro.) Das Reichs⸗ kabinete hat, wie wir hören, in ſeiner heutigen Sitzung be⸗ ſchloſſen, die Papiermark in ein fe ſtes Verhältnis zu einem wertbeſtändigen Zahlungsmittel zu bringen, für das ſie zu einem beſtimmten Termin wird. Ueber die Einzelheiten der g iſt ein endgüttiger Beſchluß noch nicht gefaßt wor⸗ den, doch dürfte die Entſcheidung ſchon im Laufe der nächſten Stunden fallen. Wie wir inzwiſchen(.10 Unr nachmittags) erfahren, ſollen 1oo Milliarden eine Soldmark, d. h. alſo eine Milliarde 1 Golòpfennig ſein. Die Einladung an Amerika Irankreich iſollert Der„Dailn Telegraph“ meldet, daß Belgien und Italien ſich unter Vorbehalt belangloſer redaktioneller Aenderungen mit dem von Lord Curzon entworfenen Text des Einladungsſchrei⸗ bens an Amerika einverſtanden erklärt haben. Poincare würde daher, wenn er auf den geforderten Beſchränkungen der Un⸗ terſuchungsbefugniſſe in dem Einladungsſchreiben beharre, voll⸗ kommen iſoliert ſein. Man ſetzt daher von der engliſchen Regierung die freundlichen Vorſtellungen bei Poincare fort und erklärt ſich in offiziellen Kreiſen für überzeugt, daß eine gemeinſame Ein⸗ ladung binnen kurzem nach Waſhington gefandt werden wird, deren Wortlaut ſich eng an das amerikaniſche Memorandum vom 16. Or⸗ tober über den Sachverſtändigenausſchuß anlehnen wird. ben mit Mannheimer Jrauen-Seitu emarche Verkaufspreis 5 Milliarden Marle 1923— Nr. 307 Anzeigenpreiſe nach Carif, bei vorauszahlung oder mit Zuſchlag für Seloentwertung: Rülgemeine Anzeigen Grund⸗ zahl%0 Schlüſſelzahl des vereins deutſcher Jeitungsvent. 100 miültonen- 40 Milliarden. Lür Anzeig. an beſtimmt. Tagan Stellen u. Ausgaben wird keine berautwort. übern. Höh. Sewalt, Streiks, Setriebsſtbhrung. uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſpr. für ausgefall.od. beſchrünkt. Nusgaben od. f. verſp. Rufnahme n, Anzeigen. Nuftr. d. Fernſpr. oh. Gewühr. Gerichtoſt. Maunheim ng und Mannheimer Mufik-Zeikung — Kückblick und vorſchau Die Duplizität der Ereigniſſe— Bankerott allerorten!— Der neue deutſche Schritt— England und die Separatiſten⸗ bewegung— Der Umfall Belgiens— am Sarge der großen Koalition— Dor einer innerpolitiſchen Wende Eine merkwürdige Erſcheinung in der neueren deutſchen Ge⸗ ſchichte iſt das Zuſammentreffen innenpolitiſcher Kriſen mit ſchwer⸗ wiegenden außenpolitiſchen Entſcheidungen. So ſteht wie bei der Geburt der großen Koalition auch an ihrem Ende ein außenpolitiſches Ereignis, das wegweiſend und geſchickeändernd ſein kann. War es am 11. Auguſt die bekannte Erklärung der engliſchen Regierung über die Illegalität der franzöſiſchen Ruhraktion, die uns eine neue Wehr in die Hand drückte, iſt es diesmal die deutſche Note an ſämt⸗ liche Ententeſtaaten, die unſer Unvermögen, in Zukunft die Sach⸗ leiſtungen aus dem Friedensvertrag zu erfüllen, verkündet. Wit anderen Worten alſo eine Bankerotterklärung! Niächt der Regierung. die ſie in den letzten Stunden ihres Daſeins abgegeben hat, ſondern des Landes, das durch die Einwirkungen von außen in der Nachkriegszeit mehr zerſtört worden iſt, als der Krieg ſeldſt erſchüttern konnte. So ſtehen wir vor dem weltgeſchichtlichen Para⸗ doron, daß der Krieg, der angeblich doch jeden weiteren Krieg der Zukunft unmöalich machen follte, einen Frieden gebar, der dem Frſe⸗ den ein Ende machte. Ift das Wort„Bankerott“ nicht überhaupt ſuymboliſch für unſere heutige Zeit? Bankerott iſt alles, was ſe Anſpruch auf Sinn und Zweck in der Politit und auch in der Wirtſchaft machen konnle, bern⸗ kerott die Moral nicht nur die Sieger, ſondern auch der Beſiegten, bankerott vor allem die Vernunft, ſodaß alles menſchliche Denden und Erkennen deſſen, was iſt und deſſen, was ſein ſoll, ausgelöſcht zu ſein ſcheint. Die geiſtige Grippe der Ichſucht auf der einen und das „Rette⸗ſich⸗wer⸗kann“ Beſtreben auf der andern Seite korrumpieren faſt alle Nationen. Denn es iſt auch nationaler Egois mus. wenn der neuerlich mit ſoviel Mühe angeknüpfte und erſt notdürftig in Ganag gekommene internationale Gedankenaustauſch eine ſchwache Aufhellung des düſteren Reparationshimmels herbeiführen foll. Trotz des moraliſch ſo ſchön verbrämten Mäntelchens iſt die eng⸗ liſche Politik, die jetzt das diplomatiſche Weberſchiffchen nach Amerika hinüberſauſen läßt, doch ausſchließlich von der Erkenntnis geleitet, daß England mit zu den leidtragenden muf. wenn Frankreichs Pläne, im Ruhrgebiet das Chaos zu entfeſ⸗ ſeln und Deutſchland damit tötlich zu treffen, zur Tat wird. Der Uebergang aus der bisherigen paſſwen Haltung zu einer etwas akti⸗ veren Politik iſt daher lediglich der Notwendigkeit entſprungen, Poin⸗ care bedeuten zu müſſen. daß das Ruhrgebiet nicht das Privatobfekt franzöſiſcher Vernichtungspolitik ſein kann, ſondern daß vielmehr Frankreich, wenn es ſich nun einmal zu der Pfänderpoſitik bekennt, die unentrinnbare Pflicht zufällt. das ergriffene Pfand pr b⸗ tionsfähig zu erhalten. Es iſt alſo rein materſelles„üissinsse Intereſſe. das England zu dem wer weiß wievielden Verfuch antreibt. den Reparationsknoten zu entwirren. Nun aber nach dieſem erſten Beginnen bereits den Himmel voller Geigen zu ſeben. wäre der ſchlimmſte Fehler, in den deutſche Illuſioniſten noch verfallen könnten. Gibt es überhaupt noch Illuſioniſten bei uns? Wie es ſcheint, leider mehr, als man nach den Erfahrungen der letzten Jahre annehmen dürfte. Der deutſche Schritt bei den interalliierten Regierungen iſt von außerordentlicher Tragweite. Zwieſpältig iſt vor allem ſein möglicher Ausgana. denn er kann ebenſo aut die angelſächſiſchen vorſichtigen Taſtperfuche verſtärken, wie auch andererſeits eine neue Solidaritöt der Entente herbeiführen, da ſie ſich trotz noch ſo ſchwerwiegender Differenzpunkte in dem einem Intereſſe, daß Deutſchland zahlen ſoll und muß, ſtets eint. Man darf ſich auch nicht der Möglichteit ver⸗ ſchließen, daß Frankreich allein nunmehr zur Sicherung ſeiner ſchon errungenen Pfänder zu weiteren Garantieforderungen oder, da dieſe keine Ausſichten haben, erfüllt zu werden, zu Selbſthilfeſchritten übergehen wird, mit der fadenſcheinigen Begründung, in der„Not⸗ wehr“ handeln zu müſſen. Dies wird es umſo mehr tun. als es in ſeiner Stellung gegen· über der Separatiſtenbewegung eine empfindliche Schwä⸗ chung durch den offenſichtlichen Umfall Belgiens erlitten hat. Die Vorgänge in Aachen und das aktive Eingreifen der Belgier gegen die Separatiſten. die ſie bis jetzt ſorgfältig und liebevoll geſtreichelt und geſchützt hatten, ſind deutliche Wirkungen von Baldwins Geſchoß. Mit einer erfriſchenden Klarheit hat die engliſche Regierung in ihren Noten an Paris und Brüſſel das Geſindel, das ſich erfrecht, urdeut⸗ ſches Land von den angeblich pruſſo⸗ſlawiſchen Tyrannen zu„be⸗ freien“ als das gekennzeichnet, was es wirklich iſt. nämlich als inter⸗ nationale Verbrecher und bezahlte Lumpen, von denen engliſche Journaliſten ſelber feſtſtellen konnten, daß ſie ſich bei den oberſchleſi⸗ ſchen Aufſtänden hervorragend betätigt haben. Die Konſequenz. die England aus der Ausrufung einer„Rheiniſchen Nepublik ziehen will. daß nämlich ein ſolcher Staat nicht für die materiellen For⸗ derungen des Friedensvertrags haftbar gemacht werden könne, hat offenſichtlich in Paris umſo peinlicher berührt, als dieſes Argumem richtig iſt und gerade dadurch an das gerührt wird, was der heutigen franzöſiſchen Regierung Schibboleth ihrer ganzen Politit iſt, der Geldbeutel und der Sparſtrumpf des franzöſiſchen Bürgers, die in der Tat Gefahr liefen, ſtatt gefüllt, ausgeleert zu werden. Die Be⸗ gleiterſcheinungen bei der Befreiung Aachens. die ſich in begeiſterten Kundgebungen für die Enaländer äußerten, zeigen doch deutlich genug. wie die wahre Stimmung im Rheinland iſt. Aachen iſt in dieſem Fall nur der Exponent, denn wie dort denkt man im ganzen Rheinland. Hoffentlich iſt das Separatiſtenſpiel recht bald nur noch eine Epiſode in der Erinnerung. Die Kugelſpuren in den Rethelſchen Fresken im Aachener Rathaus ſollte man zum ewigen Andenken an die grün⸗weiß⸗roten„Befreier“ und„Kulturträger“ beſtehen laſſen. Als Trümmer und Scherben erweiſen ſich auch die poliliſchen Dinge im Reich. Merkwürdig. daß diesmal der Sarg. darin die „Große Koalition“ liegt. nicht„groß und ſchwer“ iſt, aber das mag wohl daher kommen. daß wir nicht gleich ſenem, von Heine beſun⸗ genen, unſeren Schmerz und unſere Liebe in ihn hinein gelegt haben. Was vor einem viertelſahr noch Ausſicht auf Erfolg und Rettung bot, iſt heute durch die erbarmungsloſen Mühlſteine des Parlamen⸗ tarismus und des Parteiegoismus zermalmt worden. Dazu geſellten ſich neben den inneren Bedränaniſſen die äußeren Nöte. Das erſte und zweite Kabinett Streſemann,— denen nunmehr das dritte als eine Rumpfregieruna folgt— ſahen ſich vor Aufgaben geſtellt, die nur dann noch gelöſt werden konnten, wenn der ideale Sinn der VBolksgemeinſchaft ſich auch in der Koalition gezeigt hätte. Wie merkwürdig doch heute Stimmen aus der Vergangenheit klin⸗ gen. Bei einem Beſuch von Mitgliedern des Reichstags und des preußiſchen Landtaas am 15. März 1895 in Friedrichsruß ſagte Bismarck:„Wir haben mit den Bayern und Sachſen ſchwer gefochten, ſobald aber gemeinſchaftliche Not für Reich und Volk kam, haben wir ihren Beiſtand mit der größten Energie ge⸗ 17 2. Seite. NMr. 507 Maunheimer General · Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Samstag, den 3. November 1323 baßt. Bei den Fraktionen aber ſteht ſede politiſche Verſtimmung. jede Rivalität, ſeder lautere oder unlautere Wettbewerb mit anderen Fraktionen über dem nationalen Intereſſe.“ Ueberaus aktuell und wahr iſt der zweite Teil, leider dagegen nicht der erſte. Auch diesmal hat das Reich ſchwer mit Sachſen fechten müſſen,„Bei⸗ ſtand mit größter Eneraie“„gemeinſchaftlicher Not für Reich und Bolk“ hat die Reichsregierung vom Kabinett Zeigner und ſeinem Namensgeber im beſonderen nicht gehabt; im Gegenteil, Zeigners bathologiſche Enthüllungshyſterie hat das Reich in eine neue kritiſche Lnge verſetzt. Und Baunern? Wie töricht ſind doch jene, die glauben, daß Vabern der deutſchen Sache ſe abwendig werden könnte. Auch die Banern ſind deutſchen Stammes, nur anders, eigenartiger und mit Eharaktereigenſchaften verſehen, die manchem außerbolb der Aau⸗weißen Grenzpfähle nicht behagen oder ſonſtwie mißfallen. Aber das eine ſteht doch über allem Zweifel feſt: weder Knilling noch Kahr, noch ſonſt ſemand in Bayern, auf deſſen Worte man hö, muß, haben ſich ſe ſo gegen das Reichsintereſſe nach außen hin ver⸗ gangen wie etwa Zeigner mit ſeinen Denunziationen an die Entente, und was auch immer der Kern der politiſchen Differenzen ſein mag. daß in der Stunde der höchſten Not dem äußeren Feind gegenüber Bayern dem Reich Beiſtand und Hilfe verſagt haben wükde, wäre vermeſſen, überhaupt nur in Erwägung zu ziehen. Was aher taten Hoffmann u. Genoſſen mit vorheriger Billigung und nach⸗ träglicher Deckung ihrer Bezirks⸗Parteileitung in der Pfalz? Schon aus dieſer Gegenüberſtllung ergibt ſich, wie verkehrt die Einſtellung der Sozialdemokratie auf die politiſchen Folgen des ſäch⸗ ſiſchen Befriedungsverſuches war. In ihrer numeriſchen Stärke liegt ihre Schwäche. Weil ſie glaubt, auf alle und alles Rückſicht nehmen zu müßfen, verliert ſie ihr eigenes Ziel aus den Augen und betceibt, hamentlich der kommuniſtiſchen Konkurrenz zuliebe, von der ſie doch ſönſt nichts empfängt als Nackenſchläge und Fußtritte, eine Politik des rohen Schlagwortes. Das praktiſche Ergebnis dieſes ſonderbaren Verfahrens, das mit Politik überhaupt nichts mehr zu tun hat, ſon⸗ dern höchſtens mit politiſcher Kinderei zu vergleichen iſt, iſt, daß auf allen Wegen, die beſchritten wurden, um aus dem politiſchen oder wirtſchaftlichen Chaos herauszukommen, die Sozialdemokratie mit tötlicher Sicherheit gerade das verlangte, was nicht geſchehen konnte. Hinderniſſe über Hinderniſſe und Schwierigkeiten über Schwieriakeiten, des öfteren offenſichtlich gogen beſſere Einſicht aus keinſtem Parteiegoismus geſchaffen, das iſt die Geſchichte der neuen deutſchen Demokratie, deren hauptſächlicher Urheber die Sozialdemo⸗ keatie war und der ſie ihr Gevräge gegeben hat. So falſch es natür⸗ lich iſt, zu behaupten, daß die Demokratie ſchlechthin den Staat ruiniere, ſo richtig iſt es auf der anderen Seite, daß mit dieſer prafziſchen Handhabe der parlamentariſchen Demokratie nichts mehr erreicht wird. Wir ſtehen alſo an einem Wendepunkt auch im Innern. Es hat keiten Sinn und keinen Zweck, gegenſeitig nun ſo etwas wie einen parteipolitiſchen Sünden⸗Kontokorrent aufzumachen. Schuld haben wir alle, da wir uns in eine Jacke zwängten, die uns nicht Faßte, guch nicht paffen konnte, da Muſter und Schnitt zwar aus der ſenſt von den Deutſchen ſo verherrlichten Fremde kamen, aber der Körver anders aebaut war. Alſo legen wir das fremde Gewand ab Und ferticen uns ein neues, eigenes, uns paſſendes an. Die Sozialdemokratie hat es ſelbſt verſchuldet, wenn ſie vorläufig gicht mehr mitbeſtimmend an der Geſtaltung der deutſchen Politik und Geſchichte auftritt. Mag ſie zu einer gewiſſen Neutralität ſich be⸗ guemen oder wieder zur Oppofſition ſich kehren,— die Rolle, die ihr doch am pfeſten liegt und in der ſie ſich am wohlſten fühlt. weil ſie bamit verantwortungslos iſt.— ſie wird ſich in Zukunft damit ab⸗ finden füſſen daß die Geſchicke des Vaterlandes Männern anver⸗ kraut werden, die frei ſind von doktrinären Vorurteilen und Jorteipolitiſchen Bleige ichten und die vor allem den Mut gur Verantwortung haben und ihn bekennen. Die hier und da aufgetretene Betrachtungsweiſe, daß es ſich ja hur um den Wechſel eines Teiles der Schiffsbeſatzung handle, muß abgelehnt werden. Gewiß iſt iſt es wichtig zu wiſſen, ob der Steuer⸗ mann, dem das vom Sturm umtobte Schiff anvertraut iſt, der rechte Mann am rechten Platz iſt. Das wertvollſte von allem iſt und bleibt aher das Schüff ſelbſt. Und deshalb abermals und immer wie⸗ e Haftel das Reich! urt Fischer ier vesbachters“ ſür das Reichsgebiet dos, Der„Völk, Beob.“ iſt pom Reichswehrminiſter tfu das gſamte Reichsgeblet, diesmal jedoch mit Ausnahme gherns, verbafen worden. *— Wonn ſinnlos geſtreikk wird. Der Dampfer„München“ des Korddeutſchen Lloyd brachte auf ſeiner jüngſten Reiſe von New⸗York Imerlkaniſches Mehl und Gekreide mit. Jeder verfüg⸗ bare Raum war ausgenutzt, um durch dieſe Einfuhr die ſchwierige Ernährungslage in Deutſchland zu erleichtern. Die Ladung konnte jedoch nicht gelöſcht werden, da in Bremerhaven die Hafenarbeiter Arelkten. Die wertvolle Fracht mußte demzufolge wieder die Reiſe über den Ozean antreten. Die Feſtſtellung dieſer Tatſache ſollte Fih den Kommuniſten zu denken geben. ie Bremer Sozialdemokraten gegen Ebert. Die Vertrauens⸗ lente der Bremer Sozialdemokraten ſchloſſen ſich in einer Verſamm⸗ lung dem Vorgehen der Funktionäre oon Leipzig an und nahmen gegen eine große Minderheit einen Antrag on, worin der Ausſchluß des Reichspräſidenten Ebert aus der Partet verlangt wird. Reichspräſident war übrigens jahrzehntelang der Führer der Bremer aldemokraten. * Der anwalts hier verhafteten Kommuniſten befindet ſe auch Land⸗ dur Ablehnung der ſoz.⸗dem. Lorderungen durch den Kanzler wird uns noch aus Berlin von volks⸗ parteilicher Seite geſchrieben: 8 Es verſtand ſich ganz von ſelbſt, daß die Regierung ſich ein einſeitiges Diktat einer Koalitionspartei unter keſnen Umſtänden gefallen laſſen konnte. Würde mit einer ſolchen Politik der Kon⸗ zeſſtonen einmal ein Anfang gemacht worden ſein, dann wäre kein Ende abzuſehen. Dann würden ſelbſtverſtändlich die anderen Koalitionsparteien auch auf den Plan treten und ihre Programm⸗ forderungen geltend machen. Und wo ſollte dann die Regierung den Mittelweg zwiſchen drei oder vier ultimativen Forderungen finden. Mit den Koalitionsparteien wäre aber ſicherlich der An⸗ ſturm noch nicht beendigt. Als weitere würden auch wirtſchaft⸗ liche Organiſationen folgen. Es kämen die Gewerkſchaften und die Beamtenverbände und wenn die Regierung bei den Sozial⸗ demokraten einmal& geſagt hätte, ſo müßte ſie wahrſcheinlich die ſämtlichen Buchſtaben des Alphabets folgen laſſen, wenn ſie nicht längſt vorher unter Verluſt ihrer ganzen Autorität das Feld hätte räumen müſſen. Für Streſemann blieb nur eine Möglichkeit: Auf der Linie derjenigen Politik vorwärts zu gehen, zu der er durch das Ermächtigungsgeſetz und das Vertrauensvotum der Koalition die Vollmacht erhalten 28 Es muß eben den einzelnen Koalitions⸗ parteien überlaſſen bleiben, ihrerſeits Konſequenzen zu ziehen, wenn ſie mit dieſer Politik nicht einverſtanden ſind Was insbeſondere die Frage des militäriſchen Aus⸗ nahmezuſtandes anlange, ſo war es hier ganz unſinnig, die Beſeitigung dieſer Maßnahme bis zu einem beſtimmten Termin u verlangen. r Belagerungszuſtand kann lediglich von ſachlichen orausſetzungen abhängig ſein und er kann nicht einfach deswegen außer Kraft geſetzt werden, weil er irgend einer Partei aus arteipolitiſchen Gründen unbequem iſt. Sachlich ſiud auch heute noch für die Aufrechterhaltung des militäriſchen Be⸗ lagerungszuſtandes alle Vorausſetzungen Haenener Der„Vorwärts“ veröffentlichte ſelbſt in ſeiner Donnerstag⸗Nummer ein Rundſchreiben der kommuniſtiſchen Zentrale, aus dem hervorgeht, daß die Kom⸗ muniſten mit aller Kraft den bewaffneten Aufſtand vorbereiten, den ſie als den Entſcheidungskampf betrachten. Wie kann man unter ſolchen Umſtänden der Meinung ſein, und wie kann man von der Regierung verlangen, daß ſie die Waffen des militäriſchen Belagerungszuſtandes vor ſtaatsfeindlichen Elementen ſtrecken ſoll, die auf dem Sprunge ſtehen, um den Staat und die bürgerliche Ordnung umzuſtürzen. Es iſt ſchlechthin unbegreiflich, daß die ſozialdemokratiſche Reichtagsfraktion, der die kom⸗ muniſtiſche Gefahr in ihrem ganzen Umfange wohl bekannt iſt, dem Reichskanzler mit einer ſölchen Forderung kam. Hier wirkte offenhar immer noch die— Neigung—. der kommuniſtiſchen Konkurrenz zuliebe, ſcharfe Forderungen ſtellen zu müſſen. Hat die Sozialdemokratie an den ſächſiſchen und thüringiſchen Erfahrungen noch nicht genug? Will ſie nicht endlich eine Schranke der Abwehr gegen eine Parkei ziehen, der ſie bei einem Gelingen der kommuniſtiſchen Pläne zu allererſt zum Opfer fallen müßte? Die Regierung wird von ihrer bisher befolgten Linie nicht ab⸗ weichen, auch wenn die Sozialdemokratie ihr jetzt den Rücken ge⸗ gekehrt hat. Dieſe Linie hat ſie auf Grund des Ermächtigungs⸗ gefetzes und des damals erteilten Vertrauensvotums eingeſchlagen. Sie iſt in der damals eingeſchlagenen Richtung vorwärks geſchrilten und hat dabei in dem Bewußtſein des Volkes ihre Stellung durch eine entſchloſſene aktive Politik von Tag zu Tag mehr befeſtigt. Das Mißfallen einer einzelnen Partei wird ſie nicht daran hindern, den Weg fortzuſetzen. Oſe internationale Jollkonferenz nahm am Freitag nach dreiwöchentlicher Tagung das indernationale Abkommen für die Vereinfachung der Zollforma⸗ litäten an, ſowie ein Protokoll und eine Schlußakte. Von 87 anweſenden Delegationen ſtimmten 31 für das Abkommen, Rumä⸗ nien, Auſtralſen, und Dänemark enthielten ſich der Stimme. Die deutſche Delegation ſtimmte dafür und teilte mit, daß ſie Inſtruktionen für die Unterzeichnung erhalten hat. Das Abkommen, das 30 Artikel enthält, regelt folgende Fragen: 1. Abſchaffung der übertriebenen und willkürlichen Zollmaß⸗ nahmen und billige Behandlung des Handels aller Vertragsſtaaten. 2. Verminderung der Ein⸗ und Ausfuhrverbote. 3. Verpflichtun für ſeden Staat zur Veröffentlichung ſeiner Zoll⸗ und Tarif⸗ beſtimmungen. 4. Rekursrecht gegen willkürliche und unberechtigte Verwaltungsmaßnahmen. 5. Techniſche Erleichterungen für den internationalen Handel. 6. Später zu treffende Maßnahmen zur Vereinfachung der Verzollung, der Gepäckdurchſuchung uſw. 8. All⸗ gemeine Beſtimmungen, die u. a. die Schlichtung von Streitfragen, dze ſich aus dem Abkommen ergeben können, regeln. Das Protokoll enthält die Vorbehalte verſchiedener Staaten zu den finanziellen Punkten, und die Schlußakte bringt eine Reihe von Empfehlungen für die Vereinfachung der Zollformaſitä“len. Eine Anzahl von Staaten, darunter Deutſchland unterzeichnen das Abkommen bereits heute. Die übrigen Vertragsſtaaten können bis 31. Oktober 1924 unterzeichnen, die anderen Staaten nach dieſem Datum. Das Abkommen tritt in Kraft für ſeden Staat 90—5 der Ratiftzierung durch den betreffenden Staat, aber Ratifizierung durch mindeſtens 5 Reglerungen. Hörrach, 3. Nov. Unter den auf Veranlaſſung des Oberreichs⸗ tagsabgeordneter Bock und Stadtverordneter Herbſter, die beide nach Freiburg abtransportiert ſein ſollen. Städtiſche Nachrichten Goldlshne in Mannheim Zu dem unter dieſer Ueberſchrift bereits behandelten Thema ſind uns noch mehrere Juſchriften zugegangen, deren Abdruck ſich inſofern erübrigt, als ſie s Geſagtes im Einzelnen wiederholen oder die Güte der A durch Beſchimpfungen zu erſetzen ſuchen. Lediglich die beiden na 1* reiben verdienen auch letzt eine Wiedergabe. Das erſte beſagt u. a. folgendes: „Die Angelegenheit verdient auch wirtſchaftlichen Slandpunkt allgemein betrachtet zu werden. Der weck unſeres Arbeitens entſpring, der Notwendigkeit, unſere benshaltung und Exiſtenz aus dem Erwerb der Ent⸗ lohnung zu beſtreiten, d. h. aus der Arbeit das Daſein und Leben friſten. Das Maß der Entlohnung iſt alſo bereits aus dieſer Grundbedingung auf einen Mindeſtgrad beſtimmt. Darüber hinaus iſt die individuelle Bewertung der ein⸗ zelnen Wete nach Vorbildung und Leiſtungsfähigkeit des Arbeitnehmers für Bemeſſung des Arbeitslohnes maßgebend. Eine andere Beurteilung des Arbeitslohnes iſt unwirtſchaftlich und unreell. Arbeitslohn und Arbeitsnutzen müſſen ſich da⸗ durch gegenſeitig für unbedingte Gleichberechtigung ver⸗ bürgen, alſo hat einerſeits der Arbeitgeber die Pflicht, den Nutzen aus dem Arbeitsergebnis auch dem Arbeitslohn zukommen zu ſaſſen und andererſeits iſt es Pflicht des Arbeſtnehmers, ſeine ganzen Fähigkeiten für eine erſprießliche Geſchäftstätigkeit einzuſetzen, d. h. eine produktive Arbeit zu leiſten. Durch den verlorenen Krieg und das vollſtändige Zerwürfnis unſerer ehemaligen Wohlſtandsverhältniſſe ſind allerdings dieſe gegenſeitigen Pflichten infolge ſtark demoraliſierender Einflüſſe, hauptſüchlich im Gebahren der Geldentwertung z. Zt. derart abge⸗ ſtorben, daß ſie mit ganz neuem Leben wieder in Ordnung werden müſſen. Es wäre zu traurig auf Einzelheiten der rſachen heute noch einzugehen. Die Folgen ſind Beiſpiel genug, um daraus für die Zukanft eine Lehre zu ziehen. Wir müſſen alſo in erſter Linie unſeren moraliſchen Wert als erſte und größte Leiſtung des deutſchen Volkes in die Reparationskaſſe legen. Die Grundſätze des gegenſeitigen Vertrauens und die Ehr⸗ lichkeit müſſen uns wieder zu einer Gemeinſchaft zuſammen⸗ führen, in welcher jeder ſeine Aufgabe für das Geſamtwohl und damit ohne weiteres für ſich ſelbſt erfüllt. Wenn in dieſer Erkenntnis die Reichsregierung endlich die Schaffung goldwertbeſtändiger Zahlungsmittel zur Ablöſung der abgewirtſchafteten Papiermark in Angriff genommen hat, ſo dürfte damit vorausſichtlich für die Beſſerung unſerer allgemeinen Lage ein guter Anfang gemacht ſein. Es bleibt nunmehr Aufgabe mit dieſem neuen Geld wieder einen ehrlichen nwert ſtr die redliche Arbeit des Volkes zu gründen und damit die Kaufkraft des Volkes zu ſtärken. Die Kaufkraft wird aber erſt in dem Fall eintreten, wenn die Arbeit mit auskömmſichen Mitteln für ein ordentliches Leben unter Berückſichtigung tatfächlichen Preisver⸗ hältniſſe des Warenmarktes vergütet wird. Wo das nicht der vom grundliegenden volks⸗ Fall iſt, kann an einen wirtf ächen Wiederaufbau, an eine Zu⸗ kriedenſtellung des bedrängten Volkes, an die Ruhe im Staate, an die Beſeitigung der Arbeitsloſigkeit, an die Beſtärkung des natio⸗ nalen Gedankens, an die Vereinheitlichung der politiſchen Ver⸗ nunftsgeſinnung, an den Wiederauſbau des Vertrauens und der Ehrlichkeit, kurzum an die Wiederherſtellung der gedeihlichen Ordnung nicht gedacht werden. Darum möchte ich heute ernſtſich ermahnen, in der Bewilligung auskömmlicher Goldlöhne und Gehälter den Anfang zu einer wirtſchaftlichen Beſſerung zu unterſtützen. Es wird dadurch dem arbeitenden Volke nicht mehr gegeben, als ihm von Rechts wegen als wohl⸗ erworbener Verdienſt zuſteht. Der Maſſenteil der Arbeitnehmerſchaft iſt in der langen Leidens⸗ zeit mit den entwerteten Arbeitsentlohnungen derart verarmt, daß nur eine grundlegen de Be 135 rung der Einkommensverhält⸗ niſſe ihm wieder etwas Erholung bringen kann. Andererſeits haben qewiſſe Volksſchichten übermäßige Vorteile aus dieſer Arbeit geerntet, wie viele Vermögensobfekte beweiſen, die in gar keinem Verhältnis deſs Gt AN N—— ſtehen. Wir wollen eſe Güter heute nicht wieder ſtrittig machen, vielmehr ſie auch zum Fundament des Wiederaufbaues verwenden.—7— Wenn wir durch den verlorenen Krieg dadurch gezwungen ſind Reparationen zu leiſten, dann haben wir dieſe Pflicht als ganzes Volk übernommen und wir ſind uns bewußt. daß dieſe Leiſtungen rein aus unſerer Arbeit gezogen werden müſſen. Daß wir darum unſer Wirtſchaftsleben ſo produktio wie möglich geſtalten müſſen, iſt ſelbſtperſtändlich. Um für dieſe N. den Arbeitswillen, die Ar⸗ beitsintenſität und damit eine erhöhte Leiſtung zu fördern. iſt die auskömmliche Bezahlung unabwendbare Notwendigkeit. Wir wer⸗ den den 8 Stundentag gar nicht zu erweitern brauchen, da durch eine befriedigende Entlohnung ohne ſeden Zweifel die Arbeitskräſte von ſich heraus derart 8 werden, daß man wieder allgemein von einer Arbeitsfreude und emem Arbeitserfolge reden kann. Ebenſo wird aus dieſen Mottpen die Arbeits⸗ diſziplin wieder geſtärkt werden. ˖ Wenn aber bereits vor dem Abſchluß der bevorſte lohntarife von Arbeitgeberſeite den Arbeitnehmern nicht einmal die Friedenslöhne 1914 zu bekommen, ganzen Lebenshaltungskoſten das Doppelte der Vorkriegs erreichen, dann muß hier gefragt werden, wie eine guskömmliche Exiſtenz der Arbeitnehmer gedacht iſt. Ich wüßte keinen Artikel des täglichen Bedarfs einheimſſcher Erzeugniſſe, der nicht über dem Preis von 1914 ſiegt. Außerdem wird das Preisgebahren in dieſer — 85 Vitus Thavons Abenteuer 5 Roman von Eruſt Klein. 2⁴(Nachdruck verboten) Fortſetzang) Herr Apollodorus ymatis erhob ſich, großartig, majeſtätiſch, und machte ihm eine tiefe Verbeugung. So tief ſie war, ſo höhniſch——— Ob ich dich ſofort niederknalle——— „Guten Abend, Herr Thavon,“ ſprach Kymatis mit ſeiner Baß⸗ kinme, die an Oel und Fett auch in der Bergluft nichts verloren zu haben ſchien. Er war dem Milieu entſprechend gekleidet, trug einen Lodenrock über dunklem Wollhemd und hohe Filzgamaſchen an den dicken Veinen. Wie ſeine Leute, hatte er Revolver und Dolch im Gürtel. Machte aber beileibe nicht den Eindruck eines Amigteürs. Eines Salonkomitadſchis etwa. Er war verdammt echt! Er war in ſeinem Beruf. Neben ihn trat jetzt ein Mann, in dem Vitus den Gaſt aus der Billa in Salonikt erkannte. Das war denn doch ein anderer Kerl! Hoch, ſchlant, mit kühnem Geſicht. Elegant ſogar in der Räubergewandung. Er ſprach einige leiſe Worte mit Tymatis. Dieſer nickte und befahl den Antartes, ſich zurückzuziehen. Sie verſchwanden in eine Ette der Höhle, wo ſcheinbar der Zugang zu einer zweiten war. Elena ging mil ihnen. Sie wandte mit ſeltſamem Blick den Kopf nach Bitus, als ſie ſich entfernte. Lag Spott darin— wirklich nur Segtt? Oder doch noch anderes——— Tymalls, der fremde Mann und Vitus blieben allein. Der Fremde begann die Konverſation in franzöſiſcher Sprache. „Mein Name iſt Stratos, ehemals Kapitän bei den königlichen Sezoſten,“ ſagte er. Freut mich ſehr— Vitus Thavon. Darf ich mich ſetzen?“ hne lange auf die Antwort zu warten, zog er einen der die vor dem Tiſche ſtanden, an ſich und ließ ſich nieder. Der Exkapitän lächelte. ich Ihnen mein Kompliment machen, Herr Thavon? Sie zind ein kihner Mann. Sie gefallen mir.“ N 18 DOf Nn „Dante verbindlichſt. Doch wie wäre es, wenn wir zur Sache tämen?“ „Sie können mir Ihr Ehrenwort geben, daß Ste die von uns hellte Bedingung erfüllt haben?“ „Bedaure, das kann ich nicht. Hamid Bey, deſſen Name Ihnen ja nicht unbekannt ſein dülrfte, weiß, daß Sie mich zu dieſer De⸗ ſprechung eingeladen haben— aber, pardon, meine Herren, laſſen Sie mich ausreden, er weiß nicht, wohin ich gegangen bin. Was Ihnen übrigens Ihre Spione werden beſtätigen können. Denn außer denen iſt mir fetzt niemand nachgeſchlichen.“ Stratos verbeugte ſich zum Zeichen, daß dieſe Antwort ihn befriedigte. Tymatis hielt es unter ſeiner Würde, ſich zu äußern. Er holte ein ſchweres goldenes Zigarettenetui heraus, wählte um⸗ ſtändlich eine Zigarette und zündete ſie an. Der ehemalige Eyzonenoffizter fuhr fort: „Sie, Herr Thavon, als einer der hervorragendſten Journalliſten Europas, werden wiſſen, daß wir Griechen für unſere Freiheit kämpfen. Aber wir ſind arm „Das ſieht man an dem goldenen Zigarettenetui des Herrn Xymcttis!“ Im ſelben Moment hätte er ſich die Zunge abbeißen können. Er hakte ſich eine Blöße gegeben, indem er verriet, daß er den „Kapitän“ kannte. 4 Der griff auch ſofort zs. „Woher habe ich die Ehre, von Ihnen gekarnt zu ſein?“ frogte er mit der Höflichkeit der Bog conſtrictor, die ſich anſchickt, ihr Opfer zu verſchlingen. „Ich kenne alle bedeutenden Perſönlichkeiten auf dem Balkan. Wäre ein ſchlechter Journaliſt, wenn ich das nicht tüte. „So?“ Tymatis wußte auf dieſe geſchickte Parade nichts zu erwidern. Er begnügte ſich, Vitus einen böſen Blick zuzuwerfen, und winkte Stratos, fortzufahren. Der Mann lauert auf etwas, ſagte ſich Vitus. Auf was? Od Hamid ſeine zwanzig Gendarmen ſchon in dem Hauſe hat? „Wir ſind arm,“ ſprach Stratos weiter,„und daher gezwungen, uns die Mittel für unſeren Freiheltskampf dort zu beſchaffen, wo wir ſie herkriegen. Wir haben die Gelegenheit, die uns⸗ Herr Pro⸗ feſſor Martius bot, benutzt und ſind entſchloſſen, ſte voll auszu⸗ nützen. Darf ich fragen, Herr Thavon, was Sie uns zu bieten bevollmächtigt ſind?“ 5 8 „Ich muß Sie leider enttäuſchen. denn ich bin zu gar nichts be⸗ vollmächtigt. Aber ich bin bereit, Ihre Forderungen auf möglichſt ſchnelle⸗Weiſe an die zuſtändigen Stellen zu übermitteln.“ „Schön. Halten Sie hunderttauſend türkiſche Pfund für zu viel?“— „Da ich ſie nicht zu bezahlen haben werde, maße ich mir kein Urteil über die Höhe dieſer Summe an. Die Univerſität muß ſchließlich ſelber wiſſen, ob ihr der alte Profeſſor ſoviel wert iſt oder nicht.“ „Sehr richtig. Wir verlangen ferner für jeden unſerer Leute, die an dleſer Affäre beteiligt waren, einen neuen Revolver und eine Uhr. Sie muß nicht von Gold ſein, Silber genügt auch. Sie ſehen, Herr Thavon, wir ſind nicht unbeſcheiden.“ „Ich ſehe und bin ſo gerührt, daß ich kaum Worte finde, meine Rührung auszudrücken. Doch noch ein pear— ſagen wir— lech⸗ niſche Fragen: Angenommen, das Löſegeld wird bezahlt, wie erfolgt die Auslieferung des Profeſſors?“ „Zug um Zug. An einer noch zu beſtimmenden Steſle der Grenze trifft man ſich. Wir erhalten das Löſegeld und übergeben den Herrn Profeſſor.“ 4 „Das ienne ich kaufmänniſch fair. Ich werde Ihre Bedingungen ſofort nach Wien depeſchieren. Wohin ſoll ich Ihnen die Antwort zukommen laſſen?“ Eine Pauſe entſtand. Stratos hübſches Geſicht zeigte einen verlegenen Zug. Er warf einen Blick auf Kymatis, der indeſſen glei an ſeiner Zigarette weiterrauchte. Vitus wußte ſofort Beſcheid. Seine Hand umklammerte in der Taſche den Browning feſter, aber mit ſeinem liebenswürdigſten Lächeln ſagte er: „Sollten Sie vielleicht die Abſicht haben, Ihre Zuſage betreffs des freien Geleits nicht zu halten? Ich denke, ich habe es mit Gentlemen zu tun?“ 1 Xymatis fuhr auf, als wollte er etwas ſagen. Aber er ſchluckte die Worte, die er ſchon auf den Lippen hatte, hinunter, lehnte ſich zurück und ſtarrte Vitus mit inſolentem Grinſen ins Geſicht. Ob ich den Kerl niederſchieße——? Stratos kämpfte augenſcheinlich mit ſich. Man ſah ihm an, wie zuwider es ihm war, etwas zu tun, was ihm gegen die Ehre ging. Vitus wartete. Er ſaß da, ruhig und kalt, mit einem ver⸗ ächtlichen Lächeln um den Mund. »„Sehen Sie, Herr Thavon,“ begann der Offizier endlich,„wir befinden uns mit Ihnen in einer Art von Krieg——“ „Es gibt gewiſſe Geſetze, die auch der wildeſte Barbar— dgar der Türke— im Kriege beobachtet. Ich komme als Parlamentär, im Vertrauen auf jene Ritterlichkeit, die doch ſelbſt den Griechen nicht fremd ſein dürfte. Ich ſehe alſo nicht ein, unter welchem Vorwand Sie mich zurückhalten könnten.“(Fortſ. folgt.) —— mehr die Radauſzenen früherer Sitzungen. Samskag, den 3. November 1923 Mmannheimer General- Anzeiger(Abend-Ausgabe) 3. Seite. Nr. 502 Mannheim am Wochenende wirs der Stadtrat Mittel und Wege ſinden, um weitere kommuniſtiſche Fwiſchenfälle im Sürgerausſchuß zu verhüten: Warum der Leiter der chirurgiſchen Abteilung des Ueber die geſtrige Bürgerausſchußſitzung, über die wir im Mittagsblatt berichteten, muß noch einiges ergänzend in kritiſcher Beleuchtung geſagt werden. In erſter Linie wirft ſich die Frage auf, ob Zwiſchenfälle, wie die geſtrigen, die die Tätigkeit der Stadtverwaltung in der empfindlichſten Weiſe erſchweren, in Zukunft verhütet werden können. In den Krei⸗ ſen der bürgerlichen Stadtverordneten, in denen man begreiflicher Weiſe empört über die Anpöbelungen von kommuniſtiſcher Seite iſt, wird die Auffaſſung vertreten, daß nunmehr das Maß voll iſt, daß Mittel und Wege gefunden werden müſſen, die eine ſachliche Erledi⸗ gung der Tagesordnung der Bürgerausſchußſitzungen gewährleiſten. Es genügt nicht mehr, daß die Oeffentlichkeit durch die Einführung des Zwanges zur Löſung einer Zutrittskarte zur Galerie einge⸗ ſchränkt worden iſt. Die Beſucher des„hohen Olymps“ benahmen ſich geſtern verhältnismäßig manierlich. Obwohl zu merken war, daß ſich unter den Zuhörern eine ziemliche Anzahl Geſinnungs⸗ genoſſen der kommuniſtiſchen Fraktion befand, wiederholten ſich nicht Man beſchränkte ſich auf „erregtes Volksgemurmel“ und einige Zurufe. Wenn wir dieſe Tat⸗ ſache feſtſtellen, ſo gehen wir gleichzeitig mit den bürgerlichen Stadt⸗ verordneten darin einig, daß die Vorſichtsmaßregeln, die im Zu⸗ hörerraum ihre Wirkung nicht verfehlen, ſich auf das Parterre des Saales ausdehnen müſſen. Mit dem Verlaſſen der Sitzung, wenn die Kommuniſten zu ausfällig werden, iſt es nicht getan. Eine derartige Proteſthandlung wird niemals auf die Radauhelden Eindruck machen. Das ſehen auch die bürgerlichen Stadtverordneten ein. Und deshalb wird in ihren Kreiſen die Auffaſſung vertreten, daß nur der Ausſchluß von den Verhandlungen eine durchgreifende Beſſerung herbeifüß⸗ ren kann. Wer ſich rüpelhaft benimmt, hat das Recht verwirkt. ſein Stadtverordnetenmandat auszuüben. Hier muß die Polizeigewalt des Oberbürgermeiſters mit aller Schärfe und Konſequenz einſetzen. Das Benehmen der Kommuniſten hat geſtern von neuem gezeigt, daß ſie auf die Geſchäftsordnung des Vorſitzenden pfeifen. Es muß ihnen deshalb begreiflich gemacht werden, daß es ſo wie bisher nicht weiter⸗ gehen kann. Wir nehmen an, daß die Gemeindeordnung dazu aus⸗ reicht, der Autorität des Vorſitzenden Geltung zu verſchaffen. Sollte dies nicht der Fall ſein, dann wäre es Aufgabe des Stadtrats, einen anderen Ausweag zu finden. Die Mehrheit des Bürgerausſchuſſes darf ſich in Zukunft unter keinen Umſtänden mehr kerroriſieren und maſoriſieren laſſen. Es ſei denn, daß ſie auf das Anſehen, das der Bürgerausſchuß noch genießt, völlig Verzicht leiſtet. Aber das kann wohl nicht angenommn werden. Das geſtrige Benehmen des Stvy. Loch, der ſich in einen völligen Wutparoxismus hineinredete, war einfach ſkandalzs. Man darf behaupten, daß jeder Ausdruck, den er gegen die Mannheimer Polizei unter Bezugnahme auf ihr Verhalten bei den füngſten Unruhen gebrauchte, eine ſchwere Velei⸗ digung. eine unerhörte Beſchimpfung war. Das haben die hieſigen Polizeiorgane, die in dem Bemühen, Ruhe und Ordnung wieder her⸗ zuſtellen, Leben und Geſundheit aufs Spiel ſetzten, wahrlich nicht ver⸗ dient. So bedauerlich die geſtrigen Vorfälle im Bürgerausſchuß waren, ſo haben ſie doch nach einer beſtimmten Richtuna klärend ge⸗ wirkt. Wir nehmen an, daß die Leitung der Mannheimer Polizei Art vielfach noch ſehr freihändig und gefühlsmäßig geleitet und bietet damit keine Gewähr, ob die Preiſe nicht noch weiter übertroffen werden. Der Einwand der noch zurückſtehenden Wohnungsmiete iſt nur bedingt einlegbar und für die Lohnbemeſſung ſchon 777 hin⸗ fällig, als die dafür keinen Aus 1 51 ieten. Im llebrigen iſt das Problem des Wohnungsweſens Gedeih und Verderb mit unſerer verbunden und auch die Miete wird aus der Berechnung der Goldmark nicht lange noch ausgenommen werden können. Die Arbeitnehmer haben auch kein Intereſſe daran, die Niederhaltung der Miete länger zu ſtützen als uns die Mittel für die Zahlung der Goldmark⸗Miete vorenthalten ſind. Wir ſelbſt ſpüren und ſehen es ſehr empfindlich, wie not hier ein Wandel tut, da gerade in der kurzſichtigen Wohnungspolitik ſehr viele ſittliche und moraliſche Werte am deutſchen Volke und insbeſon⸗ dere auch an der deutſchen Jugend verloren gegangen ſind. Auch die wirtſchaftlichen Beſſerungen ſind in dieſer Beziehung zu beachten, die beſonders dem darniederliegenden Handwerk wieder Verdienſt und Fortkommen bringen. Wenn der Arbeitnehmer auch das Recht hat auf der Höhe des Weltmarkt⸗Niveaus bezahlt zu werden, ſo iſt er doch einſichtig ge⸗ nug, daß äußerſte Maß eines ſolchen Lohnes zur Zeit nicht rückſichtslos zu beanſpruchen. Das große Opfer, das in dieſem Verzicht auf ſeiten der Arbeitnehmerſchaft außer den erheblichen Steuern und Abgaben für die Abtragung unſerer Kriegs⸗ ſchulden und den Wiederaufdau unſerer wirtſchaftlichen Wohlfahrt gebracht wird, muß von Arbeitgeberſeite mindeſtens mit einer Zahlung gewürdigt werden, die den beſcheidenen Daſeinsbedingungen ent⸗ ſpricht. Das tägliche Brot und die allmähliche Beſchaffung fehlender Rotwendigkeiten muß um Wenigſten ſicher geſtellt ſein. Ein Lohn⸗ erwerb unter dem Stande von 1914 kann daher bei den gegenwär⸗ tigen Goldmark⸗Preiſen unmöglich in Frage kommen. Während die vorſtehende Zuſchrift von einem Angeſtellten ſtammt, iſt die folgende die eines Arbeiters, die wir nach Form und Inhalt ſo geben, wie ſie iſt, da ſie das Problem auch von einem anderen Geſichtspunkt anſieht. Sie lautet: „Ich gehe mit den Anſichten der beiden Arbeitnehmer⸗Artikler im Mittwoch⸗Abendblatt einig. Nur hat mich befremdet, daß der eine Herr anzunehmen ſcheint, daß die Induſtrie es ſo ohne weiteres in der Hand habe, großzügig zu ſein und Löhne zu zahlen, welche eine angemeſſene Lebenshaltung ermöglichen. Wenn man dagegen die Klagen und das Jammern der Induſtriellen bei Lohnverhand⸗ lungen vergleicht, ſo mutet das ganz eigentümlich an. Was mich als Arbeiter angenehm berührt het, iſt der Hinweis in dem Artikel des Arbeitgebers, daß die gelernte Arbeit beſſer bezahlt werden ſoll. Ich kann nur ſagen, daß das ein rich⸗ tiger Gedanke iſt und ausgeführt, mehr zur Mehr⸗Produktion beitragen wird, als alle ſchönen Reden und Aufrufe. Und auf die Mehrleiſtung kommt es doch beſonder⸗ an! Es wird ja nichts mehr geleiſtet. Weshalb auch ſoll ſich der qualifi⸗ zierte Arbeiter noch beſonders anſtrengen, wenn er doch nicht mehr erhält, als jeder faulenzende Taglöhner. Hierher gehört auch die Frage des Achtſtundentages. Ich bin heute 52 Jahre alt, habe alſo lange genug 10 Stunden gearbeitet und jetzt 5 Jahre 8 Stunden, um den Unterſchied zu kennen. Seitdem der Acht⸗ ſtundentag eingeführt iſt, hat ſich die Lebenshaltung und das Ein⸗ kommen der Arbeiter und Angeſtellten fortdauernd ver⸗ ſchlechtert, ſodaß wir jetzt an einem Punkt angekommen ſind, wo es einfach nicht mehr weiter geht. Es gibt doch zu denken, wenn vom Kartoffel⸗Großhandel ausgeführt wird, die Leute könnten die beſtellten Kartoffel nicht abnehmen, weil ihnen das Geld fehlt. Dabei iſt die Kartoffel das Brot der Armen und der Preis(.20 Goldmart) iſt dem Friedenspreis entſprechend. Wie weit ſchon das Gros der Arbeiter in der Geſamtlebens⸗ haltung zurückgekommen iſt, davon haben wohl manche, die es angeht, noch nicht die richtige Vorſtellung. Da wird lamentiert, wenn mal ein paar grüne Jumaens Zigaretten rauchen oder auch einmal einen Schwipps nach Hauſe bringen. Seien wir einmal ehr⸗ lich. Wir waren doch auch einmal jung. Jugend hat keine Tugend. Was hat heutzutage die Jugend noch vom Leben? Seit der un⸗ ſelige Krieg vorbei iſt und ſchon während desſelben liegt es doch wie Blei und Gewitter über allen Gemütern und ſo richtig herzlich ſroh wird kein Menſch mehr ſeines Lebens. Wir älteren Leute haben längſt reſianſert, aber die Jugend will einmal leben und toben, und das iſt ihr gutes Recht.(Ich meine ſelbſtredend nur an⸗ ſtändige Arbeiter.) Wenn ſo ein junger Mann ſich heute anſtändig kleiden will, ſo muß er ſich mit Eſſen uſw. ſehr einſchränken, wenn für zeitweiliges Vergnügen noch etwas übria bleiben ſoll. Alſo: man ziehe die Konſequenzen: Anſtändige Arbeit wie vor dem Kriege und dafür anſtändige Bezahlung wie damals! Kein Menſch wird behaupten wollen, daß damals, als Phraſen, womit ſie verbandsſeitig wir an Ueberproduktion bald erſtickten, die Löhne zu hoch geweſen ien. neuen Krankenhauſes in Rohrbach wohnen muß! aus dem neueſten kommuniſtiſchen Vorſtoß die Lehre ziehen wird, daß ihre bisherige Taktik die einzig richtige war. Der ſtädtiſche Hausbaltsplan für das Rech⸗ nungsjahr 1923 hat ein merkwürdiges Schickſal. Seine Bera⸗ kung kann nicht zu Ende geführt werden. Als vor wenigen Wochen der Oberbürgermeiſter vorſchlug, die noch unerledigten Poſitionen im ganzen ohne Debatte anzunebmen. weil die eingeſtellten Einnahme⸗ und Ausgabefummen damals ſchon längſt überholt waren. da fand ſich für dieſen durchaus einleuchtenden Ausweg keine Mehrheit. Die Linke wollte unter allen Umſtänden noch die präparierten Reden zum Fenſter hinaus halten. Die bürgerlichen Fraktionen wären mit einer en bloc⸗Annahme ſchon vor Wochen einverſtanden geweſen. Sie waren es geſtern noch viel mehr. Und wenn Stv. Dr. Wolf⸗ hard einen dahingehenden Antraa der demokratiſchen Fraktion zu⸗ rückzog, ſo geſchah dies nur, weil man ſich darauf geeinigt hatte, nach der Debatte über die Erwerbsloſenfürſorge endaültig mit dieſem ver⸗ alteten Voranſchlag Schluß zu machen. 5 Als nach dem Wiedereintritt in die Spezialberatung der Untertitel „Zuſchuß zu den Krankenanſtalten“ aufgerufen wurde, kam eine An⸗ gelegenheit zur Sprache, die ſo recht bezeichnend für den Geiſt iſt, der z. Zt, auf dem Rathaus berrſcht. Die chiruraiſche Abteilung des neuen Krankenhauſes beſitt in Dr. Roſt einen Chef. der nicht. wie man als ſelbſtverſtändlich annehmen ſollte, im Krankenhaus ſelbſt Pay oder wenigſtens in allernächſter Nähe wohnt, ſondern in Rohr⸗ bach, Heidelberas idylliſchem Vorort. Und warum wohnt er dort? Weil die Wohnung. die ihm zukommt, von Oberbaurat Zizler, dem Leiter des Hochbauamts. in Anſpruch genommen iſt. Er hat mit Direktor Dr. Kißlina die Villa inne, die auf dem Terrain des Krankenhauſes für den Oberleiter errichtet wurde. Herrn Zisler iſt vertraglich eine Wohnuna zugeſichert worden, die der in Neu⸗Kölln aufgegebenen gleichkommt. Das iſt z. Zt. der Fall. Wenn er aus⸗ zieht, will er nur eine aleichwertige Wohnuna eintauſchen. Der Stadt⸗ rat alaubt einen Ausweg gefunden zu haben. Er bietet Herrn Zizler an, der Hausgenoſſe des Intendanten zu werden. Damit iſt Herr Zizler auch nicht einverſtanden. Er hat eine Wohnung im Auge, die ihm beſſer zuſaat, zu deren Umbau aber bedeutende Mittel erforderlich wären. Die Sache ſteht alſo gegenwärtia ſo. daß Dr. Roſt, der nach wie vor in Rohrbach wohnt, bei Fällen, in denen außerhalb der Dienſtſtunden ſeine Anweſenheit dringend notwendia iſt, mit dem Auto geholt werden muß. Man bedenke die Koſten. die dadurch ver⸗ urſacht werden, wobei noch zu berückſichtigen iſt. daß es ſich bei ſchwierigen Operationen manchmal um Minuten handelt, die über Leben und Tod des Patienten entſcheiden. Man ſollte in einer Zeit, in der Tauſende froh wären, wenn ſie eine menſchenwürdige Woh⸗ nung hätten, eine derartige Einſichtsloſigkeit eines der erſten ſtädti⸗ ſchen Beamten nicht für möalich halten. Im Bürgerausſchuß beſtand geſtern Einſtimmiakeit darüber, daß man die Einſtellung des Ober⸗ baurats Zigler einfach nicht verſteht. Sto. Moſes, der den Stand⸗ punkt der Fraktion der Deutſchen Volkspartei vertrat, meinte recht zutreffend, daß es ein Zeichen des Verbundenſeins des Herrn Zizler mit der Stadt Mannheim wäre., wenn er ein wenig von ſeinem Ver⸗ traa abweichen und ſich mit einer anderen Wobnung zufrieden geben würde. Richard Schönfelder Zum Schluß noch eines: Der Arbeitgeber⸗Artikler wendet ſich hauptſächlich an die Gewerkſchaften. Von denen halte i nungerade nicht viel. Die haben uns nun nachgerade lang genug angelogen und uns glücklich dahin gebracht, wo wir jetzt ſind. Dabei ſind die Herren Verbandsbeamten ſchön dick und fett geworden, die Arbeiter aber ſind zu Geſtellen abgemagert. Die wurden, ſind ihnen ſchlecht bekommen. Als wirtſchaftliche Organiſationen, die die Gewerkſchaften doch hauptſächlich ſein ſollten, hätten ſie es nicht ſoweit kommen laſſen dürfen. Es wird da immer zuviel Rückſicht auf den politiſchen und den Pardbeikram genommen und auch auf Erhaltung der Gewerkſchaft als ſoſcher„um jeden Preis“. Sie be⸗ treiben zu ſehr Politik und bekümmern ſich um alles Mögliche mehr, als um die Hauptſache: das wirtſchafk⸗ liche Wohl der Arbeiter! Luther und wir Jum Reformationsſfeſt 155 9 100 das 33 Martin—. vor unſerem Auge aufſteigt, ind wir di Jahr weniger als je imſtande, eine kühle deleuhewiſerſcheüge Betrachtung anzu⸗ ſtellen, wer er war und was er tat. Wir ſind dazu viel zu ſehr erregt, ja erſchüttert von der gegenwärtigen Not in deutſchen Lan⸗ den. Wir ſind zu ſehr benommen von der einen Frage: wie kommt unſer Volk wieder in die Höhe? So treten wir denn auch vor den Geiſteshelden von Witbenberg mit unſeren ſchweren Gegenwarts⸗ ſorgen: weißt du uns keinen Rat zum Wiederaufbau und zur Wiedergeſundung? Kannſt du über vier Jahrhunderte hinweg uns etwas n, was wir heute brauchen können? UAnd Luther, deſſen Herz einſt ganz ſeinem deutſchen Volk Er getan war, hat Antwort und Rat für unſere Not von heute. Er war ein Mann des Glaubens; wobei unter Glauben, wie er einmal ſelbſt ſagte, zu verſtehen iſt„die gute Zuverſicht auf Gottes unſichtbare Gnade oder in einem Wort: Gottvertrauen. „Glaubſt du, ſo haſt du.“„Steh ſeſt und glaub an Gott!“ In tauſendfacher Abwandlung könnten wir aus Lutbers Schriften dieſe immer wiederbehrende Ermunterung zum Glauben heraus⸗ leſen. Vielleicht möchte einem dieſer Rat Luthers zu religiös für unſere Zeit ſcheinen? Politiker, Finanzleute, Männer aus Handel, Technik und Wirtſchaft ſollen uns aus dem Elend herausführen, ſo meint man; aber der fromme Luther mit ſeinem frommen Wort .7 Ja, gerade er! Allzulang hat die Meinung verderblich geherrſcht, Schickſal und Glück komme von außen. Oeder Geſchichts⸗ materialismus hat die heimlichen geiſtigen Quellen des Lebens verſchüttet, ſo daß wir nicht mehr recht wiſſen, woher echte Lebens⸗ luſt, Schaffenskraft und Zielgewißheit kommt. Von innen nach außen müßſen wir leben, von innerer Klarheit zu äußerer— wie Luther. Ganz zu innerſt fing bei ihm die Erneuerung an, als er in hartem Seelenringen im Kloſter zu Erfurt ſich ſelbſt verloren gab, dann aber das Evangelium Jeſu von dem gütigen Vatergott entdeckde und beſeligt erlebte. Da ward es licht in ihm, ward Frieden und neuer Lebensmut. Und nun wuchs ſeine Kraft langſam, aber—— nach außen, bis er der große ſtarke Kämpfer ward, der ſchliches vollbrachte, einen Sturm entfeſſelte und doch ſtand und ſtand und eine neue Zeit herauf⸗ führte. Immer wieder zeugt ſein Mund und ſchreibt ſeine fleißige Feder von dieſer wunderſamen Erhöhung, die er erlebte und die ſeder erleben ſollte,— durch Glauben, sola ſide.„Alle, welche glauben, ſehen ohne Unterkaß Gottes Angeſicht, das heißt, ſie ere kennen, wie Gott lauter Güte iſt und ſie mit barmherzigen Augen anſieht.“ Ba⸗ ganze Leben wird dem Glaubenden, der hinter dem Sicht⸗ baren das e zum i Men Wagnis, das Waſe „Wer nicht glaubt, iſt gleich dem Menſchen, der übers Waſſer fahren will und ſo verzagt iſt, daß er dem Schiff nicht traut und ſo zurückbleibt und nie ſelig werden kann, weil er nicht aufſitzt und hinüberfahren will.“ Wenn aber doch Röte und Leiden kommen? Nun:„ein Chriſt hat auch bei piel äußerem Leiden und Anfechtung ein getroſt fröhlich Herz und Mut zu Gott und er⸗ wartet von ihm nur dag allerbeſte Auch alle Widerwärtig⸗ keiten von Menſchen muß dieſer inneren Zuverſicht weichen. „Wo dieſe Zuwverſicht und dieſer Glaube iſt, da iſt ein mutiges, trotziges, unerſchrockenes Herz, das draufgeht und der Wahrheit bei⸗ ſteht, es koſte Hals oder Mantel, es gehe gegen Papſt oder Könige. Und das alles redet Luther nicht ſo erfunden daher, ſein ganzes Leben iſt der ſichere Beweis für die Wahrheit ſeiner Lehre. Sollten wir's nicht auch damit verſuchen? Das ganze wüſte Durcheinander unſerer Gegenwart entwirrt ſich, alle Angft ums Seben ſchwindet, elle Ungewißheit um die Zukunft weicht der Klar⸗ 0 antritt des Trommlerkorps der Fr it, die Menſchentollheit von heute wird erträglich, unfere Schwochheit und Nervoſttät“ fällt ab von uns und ein Mut um Guten wächſt in uns, wenn wir— glauben, wie uther, das heißt: Vertrauen faſſen, daß dennoch und dennoe hinter dem Leben ein Sinn ſteckt, den ein alles überragender in die Welt hineingelegt hat und allem Unſmin zum Trotz durch Menſchen zum Sieg bringt, die ſich ihm zur Verfügung ſbellen. Wir müſſen glauben an den Geiſt, nicht an den Stoff. glauben an die Ewigkeit, nicht an die Zeit, glauben an das Unſichtbare, nict an das Irdiſche. Solcher Glaube gibt Kraft. Freilich muß auch das Glauben gelernt wer⸗ den. Es iſt eben kein bloßes Fürwahrhalten irgendeiner vorge⸗ ſchriebenen Kirchenlehre, ſondern eine ganze neue und Gemütseinſtellung zur Welt. Solches Gauben muß langſam gelernt und geübt werden, wobei ſtilles Nachdenken und praftiſches Er⸗ proben miteinander Hand in Hand gehen müſſen. Aus Glauben leben iſt eine Kunſt, die nur allmählich zur ſicheren Gewohnheit wird, und zugleich ein Geſchenk von oben, für das man ſich nur bittend bereitſtellen kann. Wer aber einmal auch nur eine kleine Erfahrung davon gemacht hat, der ruht nicht, bis er ganz glaubens⸗ feſt und dadurch ſtill und ſtark im Leben geworden iſt, der weiß auch, daß ſolche Glaubenskraft Luthers unſeres ganzen Voldes ganze Not heben kann Wir haben die Zukunft gewonnen, wenn wir allem Elend zum Trotz mit Luther überzeugungsſeſt ſagen können: Nur getroſt und friſch alles aufs Spiel geſetzt, was auch die Welt nehmen kann! Die Wohnungen des Lebens ſind piel weiter als die Wohnungen des Todes.“ Richard Rinkler. Verweigerung der Abgabe von Waren Bezahlung in iermark unzuläſſig. Wir machen auf die Bekanntmachung des Bezirksamtes im Anzeigenteil dieſer Nummer aufmerkſam, wonach die Verweigerung der Abgabe von Waren geges Bezahlung in Papiermark unzuläſſig iſt. Gegen die Einzelhandelsgeſchäfte, die die Annahme von Papiermark wird mit der Entziehung der Banne2 1 ſchritten. „Gutſcheine zu 2,10 Mark Gold oder einen halben Dollar gibt die 1 15 und eeeee— 2 naue Beſchreibung dieſes neuen wertbeſtändigen cheines de⸗ Anzeige in dieſer Nummer enthalten. *Der neue Milchpreis. Das Städtiſche Nachrichtenamt ſchreit uns: Der Erzeugermilchpreis beträgt von 4. November aß s Milliarden für einen Liter ab Stall. Unter Emrechn der Zuſchläge für Grenzgebiete und Abmelkwirtſchaften ergibt ein Hurchſchnittspreis für den Liter von 9 Milliarden Mark. Die Eiſen ⸗ bahnfracht wird ſeit 1. November wertbeſtändig berechnet; trotz Ermäßigung der Milchfracht um 30 Prozent 0 dem Normal⸗ tarif erfordert die hnfracht Milliardebeträge. Der Händſer erhält eine Verdienſtſpanne von 1,6 Milliarden Mart für das Liter. Der Verbraucherpreis für Voll⸗ und Vorzugsmilch hiernach von Sonntag, den 4. November ab 19,4 Milliarden Mak für das Liter. Nachdem bereſts ahlungsmittel im Umlauf ſind, beantragen die Erzeuger baldmöglichſt Bezahlung der Milch in wertbeſtändigen Geldſorten. Es liegt im Indereſſe der Milchverſorgung, daß hierin bald ein Ausgleich geſchaffen wird, der ſowohl,dem Erzeuger als auch dem Verbraucher gerecht wird. Heude ſchon wandern große Friſchmilchmengen in Form von Butter an Butteraufkäufer ab, die in wertbeſtändigem Geld bezahlen. *Die morgige Toten-⸗Gedächtnisfeier wird von den e ee ee Vereinen in Gemeinſchaft mit der Mann heimer Sängervereinigung um halb 11 Uhr Die e— 5 mehrere Vereine die ſch geſchloſſen an r Fe er betefligen. Die Teülnehmer ſich am Krematorium, von wo ſie in e Zuge Vor⸗ eiwilligen Feuerwehr ſich zum Denkmal auf dem Ehrenfriedhof begeben. Die Gedächtnistede, die — Geſangsvorträge umrahmt wird, hält ein katholiſcher Gei⸗ licher Das Jeſt der fülbernen feiert am aee ſeauer Edeeun Sesie eb. 8 wo 1 Morktbericht Angeheure Preisſteigerungen— Ein Ei 20, ein Pfund Dultae 120 mimniarden „Nachſtehend die heute aumtlich ermittelten Pr Milliarden Mark: Kartoffeln 0,7—1,2(0,5—0, 5, Rüben—7(0,9—), Gelbe Rüben 7(—), Korotten—8(. Blumenkohl Stück—50(0,5—10), Spinat—7,6(0,5—), —8(—), Mangold—2(0,3—0,6), Bohnen 8(— ſalat 0,8—8(0,2—), Kopfſalat—6(.—15,— 955 Rettiche Stück 6,2—5(0,5—), Kohlrabi Stück—1 omaten 1,5—12(0,8—0, Schl 1—(0½—1, gurken Stiick 18—20(—), Eier 20(35—3. 117—120(40—40, Landbufter 100—112(40—), Nepfel (—), Birnen—15(35—), Nüſſe 15—20 49 Kaſtanten 10—20(), 8 10—15(—), 20(), Seetachs 18 (), Stockfiſch 25(),(—. Aade Pfd. 90(), Hecht 9 16—20), Backfiſche 30—38(—10), Huhn led. 100—180( und Huhn. Stck 50—180(25—70), Gante geſchl. 80(25), Ganſe leb. 200—500(150—140). b. veranſtaltungen wochenſpielplan des Nationaltheaters vom 4. bis 12. November 1923.— Im National-Theoter: 4. Soumag, Miete E, Reihe I, III. Vorſt., meeeen 5. M Miete C, Nel H. Vorſt.,— eer N e .B. Nr. 5771—5880 u. 8081—6109. 6. Dieustag. Miete E, Relhe 1l. IIl Vorſtell. Siei am Weod. e. be 6½ Uhr..⸗B⸗B Nr 15851—15040 4 55 Milete J. eihe 10, Ul. Deeſtel. Anepreden Gergbegg nner 5 ete G,. e IV, lil. Vo 180 6ʃ½ Uhr..⸗B.-B. Nr. 13941—14180 u. 2281—200 .⸗V.⸗B Nr 5101—5200 u. 6301—6370. A. M. Die Wallküre. 6½ Uhr. 3 c Na. 14 Borſe.B. B. Nr. Miete„** en. 2 auen. Hierauf zum 1. Muier-Ber 25 „⸗B. Nr. 2551—2740,— .⸗V.⸗B. Nr. 7951—8000 u. 301—450. Miete D, Neihe I, Ill. Vorſt, Die A. M, Orpheus in der Unterweit. 622 .⸗V.B Nr. 12051—12300 u. 13631—18590, 5 .⸗V.⸗B. Nr. 3601—5770 u. 7821—7900 u. 87008880 Im Neuen Theater(Roſengarten: 70 der Pegeg ar 1601—-16w, B..8.„ „.B. Nr.—1470,..B. Nr.—100 atte. 62 U.-B egatte. r..⸗VB.⸗B. Nr 2801—8160 und 3501—3630,.⸗V.⸗B Nr. 101—300 u. 1201—1350 u 6371—8400. ee im Nibelungenſaal: Die Räuber. 7 Uhr. 2 .B. Nr.—600 u. 1471—2280 u. 4801—4820 6 —6180..-.B Nr. 1801—2250 u 2851—2880 U 3001—3250 u. 4801— 4900 u 6801— 7050 u 8280— 8400 Der Zigeundcharon. 7 Uhr F⸗B.⸗B. Nr. 4181—4800 U 5551—5680..⸗V.-B Nr. 3751—3800 u 8881—8900 u. 4351—4400 u 4701—4800 u. 4901—5000 Für die Theatergemeinden(ohne öffenil Kartenverkauf) Der Muſtergatte. 2½ Uhr. F⸗B.B. Nr. 801—1800 .-.⸗B Nr 6501—6700 u. 7051—7500 u. 8001—8280 neu einſtudiert Johannisfeuer. 7 Uhr. .⸗V.B. Nr. 3631— 3930..⸗V-B. Nr. 1401— 1650 ——— Geschlechtsleilden Blutkunkerſuch. Ohne Berufsſtör. Kein Queckſilb. Spezialarzt Dr. Hollaender's Ambufatorlum Frankfurt a.., Bethmannſtr. 56. 676 9. Freitag. 10. Samstag. 11. Sonntag. 8 r. 12. Montag. 4. Soumtag. 7. Mittwoch 8. Donnerstag 10. Samstag 11. Sonntag 11. Sonntag — sichtlich durch drei Delegierte vertreten sein werde. und Wurden. den Ferhältnismäßig kleinen Markt der Goldanleihe gelangen Kkursverordnung. Wie wir im Mittagsblatte meldeten, Die ao..-V. S80 000 00 ½ wurden den Inhabern der alten Stammaktien 35 000 00„4 im Verhältnis von einer neuen auf zwel alte auch die Spekulation ein 4. Seite. Nr. 507 ———— 5 Die Wirchn uche N. Von Georg Haller, Mannheim Von Woche zu Woche hegt das deutsche Volk die Hoff- nung, daß endlich Ruhe und Ordnung in Politik und Wirt⸗ schaft einkéhren möchten, leider nur, um immer wieder von neuem auf das ärgste enttäuscht zu werden. Die separ a- tistische Bewegung im Rheinland, die nur möglich ist, wWweil ihr bisher Frankreich und Beigien wohlwollend gegenüberstanden und ihre Bajonette schützend hielten, hat nunmehr wohl zu- einer diplomatischen Aktion Englands ge- kührt, von der man jedoch abwarten muß, welche praktischen Folgen sich daran Knüpfen werden. In der Reparations- frage hat Frankreich durch den Mund seines Minister- räsidenten abermals seine unversöhnliche Haltung betonen assen, wobei ihm Belgien getreulich sekundierte. Dagegen gehen die englischen Bemühungen weiter einen Sachver- Ständigen-Ausschuß für die Prüfung der deutschen Leistungsfähigkeit unter amerikanischer Beteili⸗- gung zustande zu bringen. Erfreulicherweise besagen die letzten Nachrichten, daß in diesem Ausschuß Amerika voraus- Die privaten Bemühungen, die Arbeit an der Ruhr nicht gänzlich zum kommen zu lassen, haben den Erfolg gehabt, daß ein Abkommen mit Krupp zustandekam ie ins Stocken geratenen Verhandlüungen mit der Stinnes-Gruppe wieder in Fluß gekommen sind. Die sächsi- schen Vorgänge haben angefangen sich zu entwirren, Bayern hat sich Weiter abwartend verhalten. Durch die Zwangslage, in die die Sozialdemokratie durch diese Vorgänge geraten ist, und in die sie ihrerseits die Reichsregierung durch ultimative Forderungen gebracht hat, ist eine Krise des Reichskabinetts in unmittelbare Nähe gerückt, in einem Zeitpunkt, in dem der Reichskanzler wegen Ueber- arbeitung tatsächlich erkrankt ist, während linksstehende Blätter auch den Reichswehrminister haben erkranken lassen. Von den Bestrebungen der Kommunisten ganz zu schweigen! Zu diesen außen- und innenpolitischen Vorgängen kommt, dan die Nachrichten aus allen Zweigen der Industrie immer ungünstiger werden. Die Herstellungspreise in Deutschland haben vielfach die Weltmarktpreise überschrit- ten, wodurch sich die Ausfuhr von selbst verbietet. Die heimischen Märkte können für die stockende Ausfuhr keines- Wegs einen genügenden Ersatz bilden, weil das Einkommen fer breiten Masse der Verbraucher, im Gegensatz zu den Warenpreisen, sich noch nicht durchweg, sondern erst recht vereinzelt auf Goldmark-Grundlage aufbaut. Dieses Gold- mark-Einkommen wird zwar von allen Kreisen angestrebt, aber schon rein technisch ist die Auszahlung in wertbestän⸗ Higen Zahlungsmitteln noch nicht überall durchführbar. Es fehlt noch an effektiven Stücken namentlich der Goldanleihe des Reiches. Diese ist in großen Posten gekauft worden, ohne daß immer Lieferung möglich War, weshalb an der Börse disponible Stücke ein Agio erzielten und gegen Leihgeld zur gestellt Es ist zu befürchten, daß nicht nur der wirkliche Bedarf Goldanleihe im großen gekauft hat, sondern, daß günstiges Objekt darin er- Hickte. Es konnte für sie kaum ein sichereres Geschält geben, als zu Wochenbeginn Goldanleihe zu kaufen, um sie zu Wochenmitte oder Wochenschluß mit großem Nutzen Wieder zu verkaufen. Die Spekulation wußte, daß, nachdem der Devisen-Freiverkehr und der Handel mit Dellar-Schatzanweisungen verboten worden war, der ganze Bedarf zwecks Sicherung gegen Valutaverlust an mußte. S8o erlebten wir ein Hochschnellen des Goldanleihe- Kurses bis auf 750 Milliarden Papier für den Gegenwert von 4,20„ Gold. Von allen Seiten erkannte man dann end- Heh, daß die Goldanleihe dem Dollarkurs lediglich den Weg bahnte und verlangte die Einbeziehung in die Einheits- ist eine diesbezügliche Notverordnung nunmehr in der Nacht vom Freitag auf Samstag erfolgt. Zur Orientie- rung über die— e der Mark stehen nunmehr lediglich die amtlichen Kurse des Devisenmarktes und die Markmeldungen aus dem Auslande zur Verfügung. Der Uebergang von der Zahlung in Papier- mark zur Zahlung in wertbeständigen Zahlungs- mitteln ist noch in vollem Das Publikum und die Geschäftswelt lassen direkten Heighunger nach dlesen Zahlungsmitteln erkennen. Es ist anzunehmen, daß durch den Zufluß wertbeständiger Zahlungsmittel in den Verkehr auch eine Verlangsamung in den Umlaufs- progel kommt. Mau vird nicht mehr— sein, sich des empfangenden Geldes sofort wieder gagen Ware zu entäußhern, lediglich um sich gegen valutarische Entwertung zu schützen. b ͤdie Wertbeständigkeit nicht in das Gegenteil des bisherigen Verhaltens der Geldempfänger umschlägt und zu emer FThesaurlerung führt, wWird sich bald zeigen. Das Hinaufschnellen der Devisenkurse bringt von neuem Nervositat in den ganzen Geldverkehr. Wenn die heute Nacht 1 Notverordnung jetzt das Verbot ger Preisstellung in Goldmark für den Einzelhandel beseitigt hat, so muß der damit eröffneten Wertbeständigkeit der Preise auch die Wertbeständigkeit des Lohnes folgen und an der 1— ist es, nach diesem neuen und gewiß not- Wendigen Eingriff in den freien Verkehr nunmehr auch für wWertbeständige Zahlungsmittel in genũgen- dem Umfange u sorgen. Daß mit der Ausgabe gold- geaegtten deldes auch Nofgeldes, Währungstechnisch de Aussſchten der Papiermark und auch der Rentenmark Ferschlechtert werden, ist nicht zu bestreiten. Das Bessere ist der Feind des Guten und ein weiteres Angewiesensein auf Papiermark allein bedeutet den wirtschaftlichen Tod. Zumal, wenn die Regierung sich nicht entschließen kann, eine feste endgültige Beziehung zwischen Rentenmark und Papiermark herzustellen. 8 politisch stellt sich die bis- herige Währungsreform doch so dar, daß die Devisen für den Außenhandel gelten, die Goldnoten für die Bedürfnisse der Industrie und des Handels, die Rentenmark für die Landwirtschaft. während die ganze übrige Bevökerung auf Wayss& Freytag,.-., Franhfurt a. M. Aut Antrag der R̃heinlschen Creditbank sind 80 000 00% ſeue Stammaktien(No. 70 001—130 000) mit 3 17 55* 10% zum Handel an der Mann- eimer 1se zu* worden. Das Grundkapital von ursprünglich 1 200 l00 betrug seit Mai 1922 72 000 000 Al. vom 2. F r 193 hat beschlossen, das Grundkapital zur der Betriebsnittel und für Geschäftserweiterungen um 130 000 000„ zu Frhöhen. Die neuen Stammaktien wurden von einem unter Führung der Rheinischen Creditbank stehenden Konsortlum übernommen und zwar 80 000 000 zu 400)% die übrigen 50 000 000„ zu pari bei vorläufiger Einzahlung in Höhe von 28%6. Von den die Papiermark angewiesen und ständig unter dem Druck der Minderwertigkeit dieser bleibt. Mit einem Schlage hätte die Rentenmark oder die kleinen Stücke der Goldanleihe bei Gehalts- und sonstigen Zahlungen in Massen auf en Markt geworfen und der augenblickliche Bedarf gedeckt gehört. 80 ist die Warlezeit nur von den Gewerbetreibenden benutzt worden, um den Ausgleich mit den neuen Gold- preisen vorweg zu nehmen. Sie haben dadurch zu der jetzigen Not ganz erheblich beigetragen, weil die verschwun- dene Kaufkraft der Papiermark die vorhandene Ware nicht mehr anzuschaffen vermag. Diese selbstverhängte Blockade ist die fürchterlichste Auswirkung der Dollar- hausse und der Rentenmarkverspätung. Solange die jetzige Papiermark nicht endgültig aus der Währung verschwunden ist, wird immer versucht werden, mit zwei Währungen zu ungunsten der wirtschaftlich Schwachen zu arbeiten. Des- halb ist die baldige Einlösung der Papiermarkwerte dringend erforderlich. Feste Termine mit festen Ein- lösungskursen zum reibungslosen Absaugen der Papiermark- Huten sind zur glatten Erledigung des Umtauschgeschäftes ebenso erforderlich, wie die reichliche Versorgung der Wirt- schaft mit der neuen Rentenmark, so daß nirgendwo Mangel entsteht oder Disagio für die geschwächte Papiermark. Eine reine Goldwährung, die das Ziel bleiben muß, ist unmöglich, solange die Zahlungsbilanz des für unsere Währung in Betracht kommenden Wirtschaftsgebietes pas- siv ist. Es würden wieder nur Einzelne in die Lage kommen ihren Bestand an Devisen oder devisenähnlichen Waren zu vermehren. Soweit wir Sicherheiten bieten können ist die der Rentenmark dienende Sicherheit die beste, über die wir in der Gegenwart verfügen, denn sie macht die Rentenmark zur mobilisſerten Grundschuld, die auf GOldmark basis verzinslich ist. Die Börse hat die Folgerungen aus der Dollarsteigerung gezogen und die Kurse aller Wertpapiere stark in die Höhe gesetzt. Wenn diese jetzt auch ein Vielfaches von dem notieren, was sie in der Vorwoche galten, so sind sie in der Kursentwicklung doch vom Dollar um viele Längen geschlagen worden. Manche Papiere hat man bei dieser stürmischen Entwick⸗ lung auch übersehen, während andere sich in der Preis- überschlugen. Das Studium unseres Kurszettels jetet darum augenblicklich besonders großes Interesse. Im lokalen Verkehr spielten vor allem wieder die Werte des besetzten Gebiets, namentlich der Pfalz, eine besondere Rolle. Besonders wur- den in großen Posten gehandelt Gebrüder Fahr, Wayß u. Freytag, Zucker Frankenthal, ferner Pfalzbrennerei Lan- dau, Hansa Konserven, Hoffmann Söhne, Interbohr Landau, Kreichgauer Maschinen, Schuek Seifen, Zschockewerke. Die Freiverkehrswerte machten die Kurssteige- rungen in vollem Umfange mit, wie die nachstehende Ver- leichung zwischen den Kursen vom 2 November und 286. ktober zeigt. Danach notierten(alles Geldkurse in Hundert- millionen und unverbindlich): Bad. Elektrische 1200 am 26. Oktober 260); Bamolok 1300(170), junge—(150); Bammentaler Tapeten 2000(400); Bassermann Konserven 2000(200); Brown Boveri 5000 auf 7000(500); Bugatti 180 (30); Deutsch-Süda 250(45); Deutsche Wörnerwerke 400 (100); Dörflinger 1000(200); Ebinger Trikot 800(70); Entre- rises 40 000(10 000); Fischer 150(40); Flinck Bronce 500 80); Fränkische Türen 700(150); Frankfurter Verkehr 1100 2800 Fritz Schuh 500(1000; Germania Linoleum 37 500 3750);: Gonsenheim Kons. 1000(150); Gummi Neckar 100 30); Hansa Kons, 2500(600), Hansa Lloyd 5000(600); efftsche Kunstmühle 20 000(200); Helvetia Kons. 2500(400); Herrenmühle Genz 2500(400); Hessenmüller 500(150); Hoff- mann Söhne 600(100); Hohenlohe Nährmittel 9000 Interbohr 500(150); Itterkraft 1400(300); Kaiser Otto —); Kaweco 1 82 Kreichgauer, alte 500(50); Krügers- all 30000(1600); Kübnle,—— u. Kausch 5000 e. u. Söhne 350(150); Löwenwerke 3500(300); Ludwigsburger Porzellan 4000(1000); Mannheimer stationäre Motoren 3000 115555 Melliand Chem. 2000.(350); Mez Söhne 5000(700); Alohr u. Co. 10 000.(900); Oliga 4000(400); Pfalzbrennerei Landau 1000(200); Rastatter Waggon 3000(700); Rheinische Eisengieherei(80); Rhein. Handelsbank 200(60); Roth Eisengießerei 500(—); Saline Ludwigshall 15 000(—); Schuck Seifen 500(100); 8 Zuckerwaren 500 ex(150); Stabhl- werk Mannheim 10(500); Uta 6000(600); Waldorf Astoria 5000(1000); Wünsches Erben 10 000(2000). Von notierten Werten betrachtete man bisher noch als zurückgeblieben(beim Vergleich mit Aktien anderer Unternehmun des gleichen Gewerbezweiges) u. a. Sinner Grünwinkel denen man die Werte des Kahlbaumkonzerns gegenüberstellt Maximliansau Linoleum egenüber Ger- mania Linoleum und Delmenhorst Linoleum). Die Aktien der Süddeutschen Zuckerfabriken nannte man im Vergleich zu den Kursen der norddeutschen Werke gleichfalls noch niedrig. Interesse bekundet der Markt neuerdings auch für Schebera-Aktien und für Magirus Uim, ferner für alle Aktien von Versich. gesellschaften, weil diese ihre Prämieneinnahmen soforf Wertbeständig anzulegen Paseen und außerdem bei einzelnen Unternehmungen auch Valuta- —9— und Auslandsbeteiligungen mitsprechen, Ziemliches schàft war schlieflich nochi in Geiling Sekt, die nunmehr auch an der Berliner Börse zur Einführung gelangt sind. K gesetzt war, erhielten wir die Als dieser Bericht schon im politischen Teil veröffentlichte Nachricht von der soeben liafie ausgesprochenen Devalvation der Papiermark, wonach diese den ist derart, daß eine Papiermilliarde eInem Goldpfennig entspricht. Damit ist natürlich eine völlig neue Bewer geben, denn wir sehen nunmehr kein Hindernis dafür, daß der Vorstand der Börse sofort einen Beschlub dahingehend faßt, die Kurse auf Goldbasis zu notieren. der Bezugsrechtssteuer(41026) und Börsenumsatz- steuer zum angeboten. Ueber 4. Verwert der restlichen 45 onen 4 Aktien und der mit 28 ein- gezahlten 50 Mill.& Stammaktien macht der im Anzeigenteil abgedruckte Prospekt nähere Angaben. Das Grund- kapital betragt nunmehr 204 000 000, darunter 4000 auf Namen lautende Vorzugsaktien No.—-4000. Im Jahr 1922½3 Wurden 300 Diyidende auf ein Aktienkapital von 40 Mil. 4 Stammaktien, 66 auf 1 Min.&4 Vorzugsaktien ferner 30096 auf 30 Mili. Stammaktien hälftig und 696 auf 1 Mill.&4 Vorzugsaktien hälftig bezahlt. Die Gesellschaft sich bekanntlich mit der Ausführung von 3 a u- ten jeder Art, insbesondere von Brüsken, Hoch-, Tief- und Wasserbauten, der Herstellung von Zement, Zementröhren, Zementwaren und anderen Bindemitteln, end- lich mit der Fabrikation anderer Baumaterialien, der Her- Aktien zu 450%6 zuzüglich einer Pauschale für die Abgeltung stellung und dem Verkauf von allen in den Betrieb einer Generà in eine feste Relation zur Goldmark gesetzt wor- tungsgrundlage für die Kurse der Wertpaplere ge- Is, ab8. rrre mechanischen Werkstätte fallenden Artikel und dem 5 de! mit allen genannten und ähnlichen Erzeugnissen. Gesamtgrundbesitz umfaßt 157 400 qm, darunter 4000 qam in Mannheim. scken eine Grundfläche von 7500 qm. Die Gesellschaft beschäftigt zurzeit ca. 12 000 Arbeiter und 700 Angestellte. ursprüngliche Sitz war Neustadt a. d..; er wurde durch vom 2. Februar 1923 nach Frankfurt a. M. verlegt. Zweigniederlassungen be- kinden sich in Berlin, Bremen, Breslau, Chemnitz, Danzig, Dortmund, Dresden, Düsseldorf, Essen, Halle a.., Hamburg, Hannover, Karlsruhe, Kattowitz, Kiel, Königsberg, Leipzig, München, Neustadt a. d.., Nürnberg, Stettin, Stuttgart und im Auslande in Wien, Innsbruck, Budapest, Brünn und Buenos Aires. Beteiligt ist die Gesellschaft an nachstehenden Unter- nehmungen: Wayss u. Freytag.-G. und Meinong G. m. b,., Wien, Franz Wigankow, G. m. b.., Berlin, Wasser- und Abwasserreinigung G. m. b.., Neustadt, Gesellschaft für In- und Auslandsunternehmungen.-., Hamburg; Oberlech G. m. b..; Gesellschaft für die wirtschaftlichen Beziehungen im Osten, Berlin; Neckar.-., Stuttgart; Deutsch-Rumä⸗ nische Industrie.-., Berlin; C. Baresel.-., Stuttgart. In welchem Umfange sich die Gesamtbeteiligung von 6 310 691 4 auf diese Gesellschaften verteilt ist aus dem Prospekt zu er- schen. Der Auftragseingang für das Geschäftsjahr 1923/24 ist bis jetzt noch befriedigend, so daß wiederum ein ünstiger Abschluß erwartet werden. kann. 5 75 habe sich die Gesellschaft wieder erfolgreich betätigt. (Kurs in Mannbheim am 2. Novbr. 1500 Milliarden Prozent.) Die Aenderungen im Devisenverkehr Eine Sondernummer des Reichsgesetzblattes bringt, wie wir in Ergänzung unserer Angaben im Mittagblatt mitteilen können, tolgende Aenderungen der Devisengesetz- ebung: 5 1. Die Einheitskursverordnung wird auf den Handel mit wertbeständiger Anleihe des Deutschen Reiches — Goldanleihe— ausgedehnt. In der Verordnung ist bestimmt, daß die Goldanleihe bei Warenlieferungen nur zum amtlichen Kurse angenommen und hingegeben werden darf. Bei der Preisstellung in Goldmark kann auch die Annahme und Hingabe zum Nennwert erfolgen. 2. In Verfolg der Bestrebungen, unwirkschaftliche Aus- 7710 und Hemmnisse zu beseitigen, werden die reinen eldepflichten aufgehoben, wenn das Finanzamt den Erwerb ausländischer Zahlungsmittel genehmigt hat. Bei allen kleinen Beträgen fällt die Meldung an den Kommissar kür Devisenerfassung fort. Dementsprechend wird die wöchentliche Meldung der Devisenbanken beschränkt. Die Firmen, die regelmäbig Devisen erwerben und abgeben, brauchen kein besonderes Devisenbuch mehr zu führen; auch fällt die wöchentliche Meldepflicht fort. Es genügt, daß die Buchführung ordnungsmäßig ist und Abschriften dem Kom- missar für Devisenerfassung auf Anfordern jederzeit erteilt werden können. Bis 30. 11. ist ferner die Annahme auslän⸗ discher Zahlungsmittel im Warenverkehr zugelassen. Ver- boten bleibt eine solche Zahlung zu fordern oder solche Zahlungsmitteln zur Beschaffung von Waren zu erwerben. Endlich ist das Verbot der Preisstellung in Goldmark auch für den Einzelhandel beseitigt. An der Verpflichtung für alle Wirtschaftskreise, Papiermark nach wie vor in zu nehmen, ändern diese Erleichte- rungen nichts. Die Reichsregierung wird die Annahme der Papiermark als Zahlungsmittel, wenn es sein muß, auch mit den schärfsten Mitteln durchsetzen. 3. Unter Aufhebung der geltenden Verordnungen über Ausfuhrdevisen werden neue Bestimmungen bekannt⸗ gemacht. Zukünftig müssen die 30 Prozent des Ausfuhr- gegenwertes spätestens innerhalb drei Monaten bei Uebersee- geschäften innerhalb sechs Monaten geliefert werden, soweit nicht der Reichswirtschaftsminister Ausnahmen zuläßt. In den Ausführungsbestimmungen sind eine Reihe Ausnahme⸗ fälle bereits allgemein geregelt und Bestimmungen über die den Ausfuhrsendungen mitzugebende Erklärung getroffen. Schalterverkehr der Banken am Mittwoch. Die Ver⸗ einigung Mannheimer und Ludwigshafener Banken und Bankiers teilt mit, daß ihre Schalter an den Mittwoch-⸗ tagen, und zwar erstmals am Mittwoch, 7. Novemberz in beschränktem Umfang wieder offen gehalten werden. Der Verkehr kann sich jedoch hauptsächlich nur auf die Aus⸗ zahlung der von Handel und Industrie benötigten Lohn- gelder, sowie auf dringende Einzahlungen erstrecken. Ferner Wird auf die in der Ausgabe unserer Zeitung ver⸗ Skfentlichte Anzeige rdie neuen Gebũühren für dis Hergabe von Papiermark-Krediten hingewiesen. Börsenberichte Berliner Produktenmarkt Boerlin, 3. Novbr.(Drahtb.) Die Devisenbestände wurden allseitig stark begehrt, namentlich aus dem Aus⸗ lande. Seitens der Reichsbank wurden die Kurse im Ver⸗ hältnis zu den niedrigen Auslandsnotierungen der Mark höher festgesetzt, nur 5 Prozent Zuteilung für die hauptsäch- lichsten Devisen. Der Dollar stellte sich auf 420 Milliarden: Deuisenmarkt Berliner Devisen Ammtob 4 2.2.1.. 1 Hollanz.. 121,888000000 ſ122.30500000 144,368000000 188,4400C000d See.. 633878050 55050%% 20 205500 1245200000 —*„„„ 15,581000000 1„699000000 481.00000 1 Sbrietinans 2e 83,441000000 88,758l 00000 Lopenhagen 83 535 7301700000% 72.883000000 Steocbeim 62,9400000% 62,805000000 112,11800 000 112.881 Helsingfors„„ 470000% 6,721000000 11.372005000 11,428000 aen., 13385000000 14,335000000 16,953000000 19,647000000 en 1880008000 1403500002000.888250000000.604 70090000f Rew-Vorkk„200000000 500 00000 410,50 000C0 42,0500C0000 Driles 0 19,384000000 18,448000 000 24,339000000 224,—— Sohwel:: 34,857006000 34 700000% 75,711000900 78,78900000 Spanlen 40,888000000 41,102000000 59,489000000 56.747000(00 185.7 strs 75355000009 280,0090000 7805099000 28 85800600 n..8000 4½441000 5885000 6701 Fragg„ 9½7700000 0000%0 12 4880000%.880000000 dugsslavlen 1110(00000 12.00000000— Sudapest 17,58000 1764000 22942000 23,0800 Sofis„„ 3,683600006 700⁰⁰ͤ 235550000 000 4016000000 Briefkaſten Wir bitten für den Briefraſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche keuntlich zu machen. Mündliche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwortung turiſtiſcher und nediziniſcher Fragen iſt auz⸗ geſchloffen. Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquittung beizufügen. An⸗ fragen ohne mensnennung werden nicht beantwortet Abitur. Wenden Sie ſich einmal an das Inſtitut Sigmund in Mann⸗ heim, A 1. 9. K.., Friedrichsfeld. Ihr Nachbar iſt erplliger dafür zu ſorgen, daß die in ſeinem Garten Pueige f Hecke in Ihrem Garten keinen Schaden anxrichtet. Ueberhängende Zweige ſind zu entfernen. Herausgeber, Prucker und Verleger: Druckeret Dr. Daas. Mannheimer General⸗Anzeiger G. m. b.., Mannbeim, F 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantworilich fir den polftiſchen und volkswietſchaftlichen Teil? Kur iſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes: für Kommunalpolitik und okales: Richard önfelder: für Sport und Neues aus aller Welt: Will Müllerz für Handelsnachrichten, Auz dem Lande. Nachbarzebiete Gericht u⸗ für Anzeigen: Karf Hügel den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kitcher: Die Baulichkeiten bedecken Der Auch im Aus- — 9 3 es in. Wirklichkeit damit ausſieht, ergibt ſich aus 5 Uhr Ende nach 10 Uhi. Schuster. J„ Hans Banlin Cules—Julietie Leit Qoldschmledd Wilneim Fen Kunx elges e, r⸗— onr. erf 2 N Alt Beclasester, Stadt Tenj Thoms ——— Bickher 4—— Walther von Stolzing, ein Ritter e Baeni Berano dus Franten Sacteg Tenbins Fileg Nasea, Tos Andaluses Fya, Pogners Tochter... Minnz Ruske Leopold Magdaiena, in Pogners Diensten Bett) Kofler 46 Hax Schiefer maunheimer General-Anzeiger.(Abend-Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 507 Samslag, den 3. November 1923 Sriefe an den„General⸗Anzeiger“ Bezahlung der Steuern und das Finanzamt Am 4. Oktober ds. Is. zahlte ich die am 5. Oktober fällige Rate für Einkommenſteuer und Rhein⸗Ruhrabgabe mit einem Scheck auf eine hieſige Bank. Nachdem ich von dieſer Bank nach ungeführ 14 gen noch keine Belaſtungsanzeige für dieſen an die Finanzkaſſe gegebenen Scheck erhalten hatte, demzufolge alſo auch der Scheck dor⸗ ten noch nicht präſentiert worden war, kamen mir Bedenken, ob der Scheck auch richtig in die Hände der zuſtändigen Stelle gelangt ſei. Ich begab mich daher zu dem zuſtändigen Finanzamt Mannheim⸗ Stadt(früßeres Garniſonlazarett), um nähere Erkundigungen einzu⸗ ziehen. Hier wurde mir nun mitgeteilt, daß ich mich dieſerhalb nicht zu beunruhigen brauche, da noch ganze Stöße von Schecks vomletzten Zahlungstermin her bei dem Ffinanzamt liegen würden. die noch nicht verbucht. und an die Banken hätten weiter ge⸗ leitet werden können. Auf der einen Seite wird alſo der Steuerzahler verpflichtet, ſeine Steuer innerhalb weniger Tage zu zahlen, ſelbſt wenn ihm hierdurch die allergrößten Schwierigkeiten entſtehen, andernfalls er Verzugs⸗ zinſen. Strafen etc. zahlen muß. Wenn er gezahlt hat, bleiben die s wochenlang bei der Finanzkaſſe unverwendet lie⸗ gen. Dem Steuerzahler werden die Schecks vom Ausſtellungstage an bei der Bank belaſtet, er bekommt alſo den Betrag von dieſem Tage an nicht mehr verzinſt. Er muß, wenn er Kredit in Anſpruch nimmt, vom Ausſtellungstage an der Bank den Betrag verzinſen. Für die Zeit von der Ausſtellung bis zur Präſentierung des Schecks ſtebt alſo das Geld zinslos der Vank zur Verfügung, ſie kann Zinſen damit verdienen oder mit dem Geld ſonſtwie arbeiten. Da es ſich um ganz gewaltige Beträge handelt, kann man ſich ungefähr denken, Nutzen einerſeits die Banken hleraus ziehen können und welcher Schaden anderſeits dem Staate hierdurch erwächſt. Außer⸗ iſt noch zu berückſichtigen, wieviel das Geld in dieſer Zeit weni⸗ ger Wert geworden iſt. Sind dieſe Zuſtände nicht zum Verzweifeln? Iſt es bei einer ſolchen Wirtſchaft zu verwundern, wenn wir täglich weiter zurückkom⸗ —— 8 da noch 10 15 zu arbeiten?? Denn ndes iſt es doch immer wieder der Steuerzahler, der für Mißwirtſchaft bluten muß. 9* (Berückſichtigt der Einſender auch den durch die Beſetzung des Schloſſes veranlaßten vorzeitigen Umzuan des Finanzamtes? Schriftl.) Die Rente der Klein- und Sozialrentner gemaß 1282 500„ im Monat Oktober. Die Rente ſoll geſetz⸗ jeden Erſten des Monats im voraus ausbezahlt werden. rſtellung: Der am Monatserſten fällig geweſene— ſoll nach neuerer Anordnung nunmehr in halbmonatlichen Jahlungen am 1. und 15. geleiſtet werden. Erſt am 8. Oktober. Danzwisdenn Summe von 525 000 in unſeren Beſitz. Stand des ollars am 1. Oktober zirka 241 000 000, am 8. Oktober üder eine Milliarde. Der Betrag war inzwiſchen faſt wertlos geworden. Mit am 15. fälligen und am 19. zur Auszahlung gelangten Be⸗ trage von 757 500 000 4 erging es ebenſo. Laut Bek achung des Bürgermeiſteramts ſollten die Mieten ſpäteſtens am 3. Oktober ſt ſein zur Vermeidung erhöhter Abgaben für Oktober. Außer⸗ dem wurde entgegen der bisherigen Uebung die Gas⸗ uſw.⸗Rech⸗ nung ſchon am 1. Oktober unter Androhung von Entwertungs⸗ und Zinſenſtrafen eingezogen. Sehr dankbar wäre ich, wenn man mich belehrte, wie es iſt, daß der am 8. eingehende Betrag zur Beſtreitung am 1. fälliger Zahlungen verwendet werden kann. Wo bleibt hier die szahlung durch die Stadt? Angeſichts jetziger Teuerung iſt der geſamte Unterſtützungsſatz von 1 282 500 000„ im Monat geradezu ein Hohn, wenn man berückſichtigt. daß anderen Unterſtützungsberechtigten im jugendlich⸗ ſten Alter die arnähernd gleiche Summe für den Tag ausbezahlt wird, wie uns geſchwächten, auch erwerbsloſen Alben, die zudem 7 45* .LI ILNUIEL 41 November 1923 Gretl Burger Wili Kahm National-Theater Mannheim Sonntag. den 4. November 1923 Miete F. Reihe eins, 3. Vorstellung Die Meistersinger von Nürnberg von Rich. Wagnei. Spielleitung Bugen Gebrath. Musikalische Leitung: Richard Lert. — Neues fheater im Nosengarten.. Sonntag, den 4. November 1928 .-.-B. Nrx 1301—1470 Ummer-Oien““ zu aber auch zufriedenes Schmunzeln. die Letzten ſind, denen die für die Jetztzeit doch nur wenige Pfen⸗ Alte bedeutenden Betrüge ausbezahlt werden. Allerdings ſind die ten an Darben und Entbehrungen jeder Art längſt gewöhnt. Demonſtrationen und Radau iſt von ihnen gicht zu fürchten. Das Alter iſt ſa ſo geduldig. Gänzlich ausgeſchloſſen iſt die Beſchaffung irgendwelcher Wintervorräte, ſelbſt der allernotwendigſten Lebens⸗ mittel, von Heizmaterial, Licht, Zucker, Fett uſw., beſonders der Milch, die für uns Greiſe ſo nötig wie für Kinder iſt. Das ſind alles Dinge, die für uns Alte längſt zur„Sage“ geworden ſind. Täglich fühlbarerer Nachlaß und Verfall der Kräfte ſind die Fol⸗ en Nach Zeitungsberichten ſollte am 15. Oktober die fällige halbe natszahlumg nach den neueſten Reichsrichtzahlen erfolgen. Außerdem ſollte am 22. Oktober eine weitere Zahlung zur Brot⸗ verbilligung gel werden, Bis zum Abgang dieſes Schreibens (26. Oktober) ſind dieſe Zahlungen ausgeblieben. So kann und darf es nicht weitergehen. Will das deutſche Volk ſeine Greiſe und Alten, die einſt das Deutſche Reich erſtritten und erkämpften, dem Hungertode preisgeben? Ich glaube. es nicht, aber ſchleunigſte Hilfe iſt nötig, um. es zu verhindern. eeee Einer für akle. „ Ein niemals pünktlich einkreſſender Zug iſt der von Heidelberg um 7 Uhr. 8 morgens abgehende Berufs⸗ 10 Dieſer Zug, der früher um 7 Uhr 10 ging und in Mannheim 7 Uhr 38 eintraf, wurde bei Beginn des Sommerfahrplanes dadurch beſchleunigt, daß er ⸗5 Minuten früher gelegt wurde und der Halt in Wieblingen wegfiel. Aus unbekannten Gründen iſt dieſer„be⸗ ſchleunigte Zug mim zu dem geworden, der die längſte Fahr eit zwiſchen Beibelberg und Mannzeinn beanſprucht. In der Regel ommt er, ſtatt e 7 Uhr 30 in Mannheim zu ſein, nie⸗ mals unter mi ens 10 Minuten Verſpätung an, meiſt wird e⸗ Uhr 48, am Donnerstag war es ſogar 7 Uhr 50. Dazu kommt, daß der Zug neuerdings aufs unglaublichſteüberfüllt iſt, da ad Angeſtellte, die früher mit dem Zug 6 Uhr 48 gefahren nd, bei der für die Wintermonate gültigen Späterverlegung der Bürozeit dieſen ſpäteren Zug benutzen. Der Zug iſt in Heidelberg ſchon ſo 4 daß in zwei zuſammengehörigen Abteilen außer den zuläſſigen 17 Sitzplätzen bis zu 10 Stehplätze notwendig ſind. Geſtern waren wir ſogar zu 31 in zwei Abteilen, ein herrliches Vergnügen infolge der regen⸗naſſen Kleider. In Friedrichsfeld gibt es zatuned ein unſinniges Wettlaufen am Zug enklang, da die dort Einſteigenwollenden natürlich überhaupt keinen Maß;*2 finden. 0 eſſen dringende Bitte an die zu⸗ kändige Stelle, Abhilfe zu ſchaffen. Die früher verkehrenden durch⸗ e wägen hatten wenigſtens den Vorteil, daß ſich die henden 4. Laeeeweal keit innerhalb der einzelnen Wagen von ſelber r In den jetzigen Abteilwagen ſind die Reiſenden 17 or allem aber unbedingte Pünktlich⸗ n keit in der Ankunft. Die. Benutzung der Straßenbahn, die man früher zum Ausgleich von Verſpätungen verwenden konnte, iſt jetzt fer elt einfach unmöglich. Wenn die Bahn von uns verlangt, daß wir pünktlich zur Abfahrt da ſind, können wir doch wohl auch eine pünktliche Ankunft beanſpruchen. Ein Leidtragender. * Die Sepiember · Gasrechnungen Daß die Mannheimer Gasberechnungsweiſe vielfach als unhalt⸗ bar bezeichnet wird, iſt bekannt. Die September⸗Gasrechnungen haben in manche Familien berechtigte Aufregung getragen, in viele Ich habe nicht das Vergnügen, bei den letzteren zu ſein. Jedoch babe ich die Hoffnung, daß auch ich einmal Glück habe in dem vom Zufall ſo ſehr begünſtigten Berech⸗ nungsmodus. So wie die Sache jetzt gehandhabt wird, gibt es Abnehmer, die einen Teil vom Gasverbrauch anderer Familien en müſſen. Wers nicht glaubt, dem will ichs beweiſen: Ich htelt die Gasrechnung über 50 cbm Gasverbrauch. Endeffekt: mehr als 35 Milllarden. Im gleichen Häuſerblock wurden vier Tage früber ſchon Rechnungen ausgetragen. da jene Häuſer an einer andern Straße liegen. Unter dieſen befindet ſich ein Abnehmer, der 2 cbhm weniger hat als ich. Er zahlte nur ca. 6 Milliar⸗ den! Eine andere beneidenswerte Familie zahlte für 68 cbm nur ca. 8,6 Milliarden,() obwohl ſie 18 cbm mehr Gas bezog als ich. Dafür nun, daß mir die Rechnung vier Tage ſpäter überreicht wurde, muß ich ca. 27 Milliarden mehr bezah⸗ len als der Abnehmer, der über ein Drittel mehr Gas bezogen hat. Das iſt doch wirklich ein einzigartiges Berechnungsſuſtem, nicht wahr? Einem ſolchen gehört ein ſchnelles Ende bereitet zum Nutzen vieler Bewohner. Hoffentlich verſtehen ſich die maßgebenden Herren auch bald dazu, dieſe Mißſtände zu beſeitigen. Es muß ſich doch unſchwer ein Weg finden, daß ſeder Verbraucher gleich⸗ mäßia, entſprechend ſeiner verbrauchten Menge zu den Laſten herangezogen wird. Die ſetzige Ungerechtigteit ſchreit um Abhülfe. Hier ſollten alle ſich entgegenſtemmen, die Sinn für Recht und gleiche Laſtenverteilung haben. Auch viele von denen, die ſetzt gut und glimpflich weggekommen ſind, können gelegentlich hereinfallen. Wenn aber der Modus der Mannheimer Zahlungsweiſe einmal ge⸗ ändert wird, ſo ſind immer die Letzten die Hereingefallenen. Und da können auch wieder die zuerſt von dem Syſtem Betroffenen dabei ſein. Den jetzt hier geübten Einzugsmodus könnte man über⸗ ſchreiben mit dem Motto: Den Letzten beißen die Hunde! Ob die Stadt übrigens berechtigt iſt, von uns Papiermarkempfän⸗ gern Goldmark zu verlangen, ſteht noch dahin. Einer im Sinne Vieler. * Ein Stück Wertevernichtung aus dem heukigen Geſchaͤftsleben Eine kommunale Geſellſchaft ſchickt eine ſeinerzeit in Bar hinter⸗ legte Kaution von 600 Friedensmark zurück, weil die Kautionsfrage auf andere Weiſe ſei, rechnet aus einer Reihe von Jahren uſammen Mk. 400.— als Zinſen auf und ſendet kulanterweiſe zu⸗ ammen Mk. 1000.— ein.— Aber nein!— Man heftet auf den Brief eine Marke im Werte von Mk. 1000.—1 Der Brief koſtet den Abſen⸗ der an Porto 5 Millionen, an Papier⸗ und Umſchlagmaterial ſowie Schreibarbeit wenigſtens 40, alſo zuſammen 45 Millionen. Bei der Empfängerin, einer Firma, die au ochtergeſellſchaften hat, Narz. zunächſt das Malheur, daß die auf den Brief geheftete 1000 Mark⸗ Marke etwas von dem Eingangsſtempel abbekommt, alſo vernichtet wird. Man tröſtet deh über dieſen„weil man doch keine Verwendungsmöglichkeit für die rke gefunden hätte. Wollte man einen Botengang zur Poſt zwecks Einlöſung daran wenden, der ſchließlich infolge des Wartens am Schalter eine Milliarde koſten könnte, dann hätte der Schalterbeamte ſicher keinen Eintauſendmark⸗ ſchein und im Geſchäft wüßte man, wenn es wirklich der Fall wäre, auch nicht, was man damit machen ſoll. Der Ordnung wegen ſucht man nun*— mit einem Aufwand von einer Stunde, die wenigſtens 1 Milliarde an Zeitaufwand und Störung koſtet ohne Er⸗ folg nach einer Buchung der Kaution von Mk. 600.—, da die kulante kommunale Geſellſchaft es nicht für nötig hielt, einen erläuternden Hinweis anzugeben. Man kommt zu dem Ergebnis, entweder eine nverwechslung oder eine ſolche des Stammhauſes mit einer ihrer Tochtergeſellſchaften vorliege. Was ſoll nun ein reeller Geſchäftsbetrieb weiter mit der Angelegen⸗ heit beginnen? Die 1000 Mark⸗Marke iſt hin—; wenn man ſich verpfli fühlt, ſie zurückzufenden, koſtet das neben einer neuen Marke— ſofern man ſie auftreibt— nunmehr 50 Milliarden, weil das Porto gerade von 5 10 Millionen ſpringt. Schreibt man aber zunächſt dieſerhalb an die dcheet dle Ande, die am wahrſchein⸗ lichſten in Frage kommt, dann koſtet die Angelegenheit vorerſt auch ſo piel und dieſer nochmals 50 il ſie ſich verpflichtet fühlt, die Vernichtung von 600 ehemaligen Goldmark zu defthiigen. Nun bliebe der Tochtergeſellſchaft noch der Weg, gerichtlich entſcheiden 2 laſſen, ob die damalige Kautionsempfängerin es verantworten ann, eine ehemalige Goldmarkkaution von Mk. 600 in heutiger Papiermark bezw. in Form einer heute ganz wertloſen Freimarke zurückzugeben. Hiermit fängt die Geſchichte aber an zu rr n Eim Waggon „% BGHh‚—‚—+Fḿ é— E 2. 13 „„ 7 7 7 rrrrrrreeen .-.-B.—100 und 4401—4500 aänaeeh ae Keuohntstn aſſ. welche in der La ktate 815 850 Siden pro Minnlte——— ſe e rzu 8- Angebote ſah ſind zu n an: malella-Automobllwerk-Akt.-Gen Hamburs-Ladenburg. Ladenburg/ Neekar. (vormals C. Benz Sshne) 7072 * Der Musfergafte. Sehwank in drei Auiziigen von Avery Hopwood. die deutsche Bühne bearb. v. B. Pogson. In Szene gesetzt von Karl Marx. Autang 7 Uhr. Bnde nack%½ Uhr. uuie Bartlett Ernst Sladeck z. utf. 44, 6 Eekert, 3 St. Am 28. Oktober entschliet in Kork bel Kehl nach langem Leiden unser Hebefr Bruder, Schwager, Onkel u. L. tellen Erfahrene ee Zum ſofortigen Eintritt ſuche ich einen 4572 tüchligen Kaufmann (Alter 28—27 Jahre) für meine umfangreiche Abteilung Buchhaltung. 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P. 22 an die Geſchäftsſtelle Nationalkassen (beide Nummern erb.) kauft Bügler, Berlin, Schiifterſtr 21. 268850 G. Seile. Nr. 307 PROSPEK T über nom. M 80 000 000.— neue Stammaltien 80 000 Stück zu je M 1000 No. 70 001—150 000 mit Dividende ab 1. Februar 1923 der Wayß aFreytag Aktiengesellschaft Frankfurt a. M. Die Wanß& Freyiag Aktiengeſellſchaft iſt am 17. Dezember 1900— dem Sitz 1 Neuſtadt a. d. Haardt gegründet 388 Durch Beſchlu G 2. Februar 1923 wurde der Sitz der Geſell ot 1* verlegt. Sie beſitzt im Inlande: in Berlin, Sretden, euche Danzig, Dortmund, Eſſen, Halle a. rg, Hannover, Karlsrühe, Katto⸗ ——„Königsberg, Lehulg Muchen Nufod: a, d. Haardt, Nürnber eitin und Stutigart und— Auslande: in Wien, Junsbruck, Budapeſt, Sage Buenos Gegenſtand Unternehmens iſt die Ausführung von Bauten Pebelrng Art, 8 von Brücken, Hoch⸗, Tief⸗ und Waſſerbauten, die die Jabeilen Zementröhren, Zementwaren und anderen Binde⸗ — brlkation anderer Baumaterialien, die Herſtellung und der Verkauf von in den Betrieb einer mechaniſchen Werkſtätte ſollenden Artikel, der Handel mit allen genannten u. ähnlichen Erzeugniſſen. 1 2 Sersea kann das ſeither betriebene erweitern, auch — hres Zweckes Grundſtücke erwerben und ſt nehmungen jeder Art, welche dem Geſellſchaftszwecke förderlich ſein können, ae oder ſolche erwerben. Die Geſelſchaf kann zur Erreichung ihres weitere Niederlaſſungen im In⸗ oder Auslande errichten und e im In⸗ und Auslande erwerben. Der 2 umfaßt 157 400 qm. Davon in Neuſtadt a am, in Düſſeldorf⸗Reisholz 419 597 52 15— Nanen⸗Sbe 1 95 7 in Berlin 23 260 qm. in Flörshei —— Mannheim 4000 qm, in Hanau 17000— en A eſe Grundſtüge ſind zum Teil maſſiv und größten⸗ euls 88 b Jnsgeſ amt bedecken die Baulichkeiten eine Gruno⸗ dche qm. Die— dienen in der Hauptſache der n von Zementwaren, ſowie der Aufbewahrung und Inſtand⸗ 5 und Gerätſchaften. Das Büro der Ge ellſchaft a. 31 Neckarſtraße 10, und iſt vorläufig in ge⸗ Die 1 deſhanter zur Zeit ca. 12 000 Arbeiter und 700 An⸗ Das Grundkapital von urſprünglich 1 5 1200 000.— betrug ſeit Mai 1922 72 000 000.—, eingeteilt in 4 f0 000— auf den Inhaber lautende Stammaktien und 2 000 000.— auf 1— lauiende Vorzugsaktien. Die außerordentliche Generalverſammlung vom 2. Februar 1923 hat beſ das Grundkapital 7 9 der Betriebsmittel und für —1— iterungen um 130 000 durch Ausgabe von Stück den Inhaber lautenden,— Diwidendenberechtigung ab 1. 19²³ eten Stammaktien unter Ausſchluß des geſetzlichen e e ee annheim, en 5 25 zwar 80 000 000.— zum Kurſe von 400, —— Sarne Einzahlung in e n, von den 0000 600— i ehaber +4 den Inhabern der alten ——— 85 000 000.— im Verhältnis von einer neuen auf zwei alte Aktien zu 450% einer le für die Abgeltung der Be⸗ —(410%) und zuzüglich Börſenumſgtzſteuer zum Bezuge an⸗ e den berngen 4 45 000 dod ——— t das Konſortium 15 Milllon zu ſeiner freien Ferfäenng. nrit der— die der Kapitalerhöhung bis zu einer beſtimmten Höchſtſumme Aen Uebernahmekonſortium iſt weiter⸗ von den reſi n 4 485 Millionen neuen Stammaktien ſung und im Intereſſe der Geſellſchaft beſtmöglich en Reſt für und zur Be⸗ zur fen eßr der fließt nach ſtigung der en und— 5 nicht zu tragen⸗ der Mehrkoſten der—4 Reſervefonds zu. Das Aufgeld die zu 400%— Stammaktien iſt der etzlichen Nücklage in—— von 4 240 000 000.——— zugeführt worden. eber die Verwendung der— mit 25%— und als Schutz⸗ aktien Ueberfremdung achten weiteren 4 50 000 000.— neuen Stammaktien ſind noch kelne denigen Beſchlüſſe gefaßt; ſie wurden von dem Konſortium einſtweilen lediglich als Treuhänder für die Geſellſchaft und ſind zu deren Verfügung zu halten. 2 Generalverſammlung vom 2. Februar 1923 hat zur weiteren Verſtär des Schutzes gegen Ueber⸗ 000 000.— neue Vorzugsa—2 eingeteilt in 2000 Stück .— Dividendenberechtigung ab ebruar 1923 auszu⸗ einem unter Führung der von iniſchen Creditbank, Konſortium mit 25Phiger 5— men Deeſe gsaktien in glei Weiſ attet, wie die 2 D 150 ten eine Vor⸗ —— Sbraech: be 0 ders über Ner Feigade Punes 1. bei Aenderung—— Ge Ascefteverten 2. bei——— 3. bei Auflöſ der Geſellſchaft. Bei 3 genießen ſie keinerlei Sämtliche Vorzugsaktien E und dürſen vor dem 1. Jannar 1990 nur mit Züſtimmung des Aufſichtsrates auf einen anderen Namen übertragen werden. „Das Grundkapital beträgt nunmehr insgeſamt 204 000 000.—, ein⸗ getellt in Stüd 200 000 auf den r lautende Stammaktien über 4 1000.— Nr. 1200 000, wovon die Attien Nr. 150 001—200 000 vorläuftg mit 28% eingezahlt— und in Stück 4000 auf Namen lautende—— aktien Nr.—4000, wovon die ugsaktien Nr. 2001—4000 bisher mit 25% einbezahlt ſind. Sbtliche Aktien tragen die fakſimilierten Unter⸗ —.— eines Mitgliedes des Aufſichtsrates und eines Mitzliedes des Vor⸗ ſandes. Da jede Stammaktie eine Stimme und jede Vorzugsaktie in den — erwähnten drei Fällen 20 Stimmen gewährt, ſo ſtehen gegebenenfalls den— 3+ Stimmen der Stammaklien 80 000 Stinmen ber Vorzugsaltien eregen Vorſtenb Wrer erren: Dr. ing. e. h. Dr. Otto Meyer als Generaldire Inzenieur udwig 35ruer als ſtellv. Generaldirektor, Kaufmann Adolf Kielhöfer und Dr. jur. Karl g als Direktoren, ſämtlich in Neuſtadt a. d. Hdt. wohnend. Herr Meyer hat die Befugnis, durch ſeine Unterſchrift die Geſellſchaft allein zu verpflichten. Im übrigen iſt die Kollektivzeichnung erforderlich. Der Auſſichtsrat beſteht aus mindeſtens drei Mitgliedern, die auf vier Jahre von der Generalverſammlung gewählt werden. Er ſetzt ſich zurzeit zuſammen aus den Herren: Kommerzienrat Foſef Richard Schayer. Mannheim, Vorſitzender, Geh. Kommerzienrat Konſul Dr. Richard Broſien, Vorſitzender, Wilhel m Bareſel, Direktor der C„., Stuttgart, Kommerzienrat Dr. Cari Jahr, Direktor der Rhemiſchen Creditbank, Mannheim. Fabrikant Eruſt eher, Rheydt, Guſtaf Schlieper, Geſchäftsinhaber der Direction der Bisconte⸗Geſellſchaft, Berlin, Wikhelm Tang. Direktor der Deutſch⸗ n5 Bank, Berlin, Geh. Hofrat Franz von Wagner, Präſident der Handelskammer e d. Rh. Als Vertreter des Betriebsrates iſt delegiert: Herr D— Otto Müller, Breslau. Die Generalverſammlungen der Geſellſchaft oder anderwärts ſtatt. Die Einberufung erfolgt de n Vorſtand oder Auf⸗ ſichts rat—— K e e a 2 1 es ſammlung et inner r erſten vier Monate na auf des Ge⸗ ſtakt. itsjahr Iäuft vom 1. Februar des einen bis zum 31. Januar des— den Jahe Sämtliche Belauntmachungen werden im Reichsanzeiger veröffentlicht und außerdem in der Frankfurter Zeitung, den Münchener Neueſten Nach⸗ richten und einer 4 5 ohne daß die Rechtsgültigkeit der Bekanntmachung von der V Blättern abhängig gemacht wird. Die von der Generalverſammlung gewählten Mitglieder des Aufſichts⸗ —5 beziehen vom Reingewinn— ckſichtigung der geſetzlichen und zerordentlichen Rücklagen ſowie einer Dividende von 4% auf das ein⸗ 1 5 kapital eine Tantieme in Höhe von insgeſamt 10%, jedoch mindeſtens 200 Goldmark für jedes Mitglied; die ſtändige Aufſichtsrats⸗ kommiſſion erhält außerdem eine feſte Verzütung von 300 Goldmark für das Jahr. Der Wert dieſer Goldmark wird nach dem Goldankaufspreis der Reichsbank am 31. jeden Jahres berechnet. Die Tantie' ne⸗ ſteuer 258 5e Die Verteilung des bilanzmäßigen Reingewinnes iſt wie folgt vor⸗ geſehen: der geſetzliche Reſervefonds erhält ſolange fünf Prozent. als er den zehnten Teil des Grundkapitals nicht überſchreitet, hierauf ſind die von der Generalverſammlung zu beſchließenden außerordenklichen Rücklagen aus⸗ uſcheiden. Sodann erhält der Vorſtand die vertragsmäßige Tantieme; bierauf ſind den Aktionären 4% Divpidende Sene de danach erhält der Aufſichtsrat die ihm zuſtehende Tantieme. Sodann erhalten die Vorzugs⸗ 3* den Reſtbetrag von 2% der ſatzungsmäßigen Höchſidividende von 60. Reſt ſteht zur Verfügung der Generalverſammlung, welche damit auch——— anlegen kann. ch bei Unter⸗Holz uing in den drei letztgenannten 5 Maunheimer Genueral · Anzeiger.(Abend · Ausgabe.) Die Gewinnanteile in den letzten fünf Geſchäftsjahren detengen: 1918/19 80% auf ein Aktienkapital von M. 8000 000.— 1919/%0 105 8000000.— 920 2 N 2899000—— 1921/22 55„ 27 28000000.——— und 5**„„ 300000.— Vorzugsattien 1922/23 3000 5„„ 40000 000.— Stammaktien und 600„„ 0„„ 1000 000.— Vorzugsaktien ferner 300%„ 1„„ 30000000.— Stammaktien 6⁴⁰ 1000000— 5— eutek +3 ellſchaft„1 urt a.., München und Manbegn 255 eine Stelle zu und belauntzugeben. bei der die A der Gewinnanfelle, die neuer Gewinnauteil⸗ —— die Bal Aude——.—.— 3 ve die ſung von owie a onſtigen von der beſchloſſen ue Atenurtunden effenden n, Maßnahmen Bee ſenſter barilt werder Mankn. „Abſchiuß am 31. Januar 1028 Vermögen Grundſtücke Gebãude Maſchinen Werkzeuge und Geräte Geſchäftseinrichtung Pferde und Wagen cce und Verſuche „ 0 0 Bauftoſſe 5 0 Angefangene Bauten. Kaſſe Reichs bant · unb Poſtſcheckguthaben Bankguthaben Wechſetl Beteiligungen Be und Borſicherhelen) Bürgſ V „„%%%%„„„„„„6 0„ 2„„ 6„„„„„ 60 „„„%%%„„„„% „%%%„%„%%„„„ ͤ6 6 6 0 „%%%„„„ e e „„%%„%„„%„„%„%„%%%„%„%„„„„„ 16„ „3„ 6 „„%„%%%„%„%„„%„„„„„ 0 „%%%%„„%„%„%%%%„%„„4„ „„%%%„%%%„%„%„„%„„%„„„6„ „ ‚hH ο⏑ο— ⁰ο⏑ο „„%%„%%„„„%„„%„„„„%„„„„„ „„„%%)/„%%%%%„%%%%%%„% e½ ee„eeeeeeeeeenee S8„„„„%%%%6„666 ͤͤé ꝙ6 „„„%„%%%„„%„%„„„„„„„„„„6„6 2 Stamm-Aktienkapital. „„%%%%„„„„„%„„6„„ Vorzugs⸗Aktienkap ual i eeeene Telſſchuddoerſchrelbungen.5* g 23 Rücklagen: Geſethliche Rücklage„„„„„„„„„ 0 Sonderrücklage 3 Rücklage für eanienugſg fndingsiofe Nicht abgehobene Gewinnanteile Zinsſcheine von Schumbeigchrewurgea ypotheken)) 2 Zent. und laufende Berbindlichtetten 9 0 Anzahlungen auf Bauten„ Bürgſchaften M. 48851287.61„„„„„%„„ Gewinnvortrag aus 1921/22 232„ „„„„ „2 2 252„„ 8 * * 0 5 „% 41* 992 *. Reingewnnnn 287005 547.— —— an———*. 2150000. uweiſung an reytag'ſche Arbel 0 U ſünas ar 1— . Geneens f A. 188 W. Akt. für ½—25*„„„ 0 9000.— % Gewin M. 1000000.— Borg⸗ 7 0f be d. eee 8 2 000000— 100% Gewinnanteil u. 20 ½ auf 20600 000.— Startteratglen für 3„ 4800000,— Bertragl. Bem 3 1715 ſeeregegiger fir er ud. +2«„„ uarbes fef dee sttt:: f: — ————— 8⁰„ rückgahrbar ab 1. Jaumer 1908. eee — Jal 1858 inte, del amburg; die dun 1 bie drei —— ee er 9 darunter M.— Bankxnerpflichtungzen eegelbeen Abich „ 727— Gebäude rr 9 2209 „„„„„4„„„ 172 „2„„ 0 2„ ͤ ae e⸗—. 1736818.84—5 Patente und Berf 2288 104580 105 86 Sonderrücklage„ 5„ 0„52„6„„„ 27878873.08 S. e—— 4— 81180% 22 ·˙- 6 8221 beſitht Patente: Syſtem Lu⸗ Drof, Geupt⸗ 800 1 rle Sie iſt bei r. bacnd Weteineg, 5 M. 317 812 50 gig.ee 5 Waſ⸗ «2 0%„%%„% M. 000.— 2 E N „ 300000.—. m. b. M. 10500691.— 1088878.50———„ me „ 200000.— egged 2 18.2 *—— 882. 100000.— 5 N N ge 50000— * 100000.— Gaaderet 26„„ d 85 5— aacht or. ee eeee „ 4000000.— C. Bareſel.-., Stuttgart N. 1625 000.— M5519851.— Der Nennwert entipricht dem Bochmert der Betellgungen. der Auffregsenng für das deſhenzeh 1ge nks den r gen. Raz n Audan ee 18 a de im September 1923 Ways 4 Freytag Aictiengesellschaft. Auf Grund vorſtehenden Proſpektes ſind nom. M. 80 000 000.— neue Stammaktien 80000 Stuck zu je M. 1000.—, No. 70001—150000 mit Dividende al. 1* februar 1923 Wayß a Freytag Altiengesellschaft 2 Frankfurt a. M. zum Handel und zur Notig an der Mannheimer Börſe dugelaſfen. Maunhelm, im Oktober 1923. neinisene crecitbank. Samstag, den 3. November 1923 Von der Aenee hier, iſt beantragt Nii. 14000 000— Stammaktien Nr. 6001, bis 19000, Stück 3590 über je Mk. 1000.— de⸗ Aktien aeneg i. Selſ induftrie, vorm Ferdi— Wolff in Mann Handel und zur an zulaſſen. Manmhelm, 2. Nop. 192 Frsgele e papiere an der Böch zu Manuheim. 8g. Mädchen— etzgere n u. 1⁴ 90 d. Geſchäleſt. 4554 Weihnacht? Zwei noch guterha Puppen 2c. zu Angebote u. II. V. 6 die Geſchäftsſtelle.—5 Amtliche Bekanntmachüngen, Jurückhaltung von Waren beir. Nachdem zu unſerer Kenntnis gekom⸗ men iſt, daß in verſchiedenen Einzelhan⸗ delsgeſchäften die Abgabe von Waren gegen Bezahlung von Papiermark ver⸗ weigert wurde, weiſen wir darauf hin, daß in Anbetracht der Eigenſchaft der Papiermark als geſetzliches Zahlungsmittel ein derartiges Verhalten unzuläſſig iſt. Wir werden bei uns weiter zur Kenntnis kommenden Fällen rückſichtslos gegen die 48175 Geſchäfte mit Handelserlaub⸗ iehung einſchreiten, außerdem iſt die e Wucherpoigel zu ſtrenger diesbezgl. Ueberwachung angewieſen. 17 Mannheim, den 3. November 1923. Badiſches Bezirksamt— Abt. IV. An unsere Kundschaft! Betrifft: eere ere, Wir bitten, davon Nenntnis zu nehmen, daß die Geb für die 9 8“ von Papiermark⸗Krediten wie espelgt ſeſtgeſegt worden für die 977855 16.—31. Oktbr. 1923 endgültig 10 0% pro Tag, aſteus 12% pro Tag. .—15. Novbr. 1925 vorläuſig m Hür reine Effekten⸗Debitoren betragen die Sätze: für die Zeit vom 16.—31. Oktbr. 1925 endgültig 15 CTag. 1.—15. Novbr. 1925 vorläuſig 18% pro Las ** Maunheim Ludwigshafen Vereinigung Mannheimer und Ludwigshafener Banken und Bankiers. fbdche in klnhn dlb. 4 Wrfü Wir bringen wertbeſtändige Gutſcheine mit dem Nennwert .10 Mark Gold—%½ Dollar in Umlauf. Der dunkelblaue Sonſtſad rr der Vorderſeite Hegt auf. tniennetz orongebraunen udwigshafen am Nhein zahlt en dieſen Gufſchein den Giteferer bes waunsset r. 210 Mark Gold 5 Dollar (Swel Weurk und zehn Pfennzz dleich ei harber Duuen Sudwigsbafen am Nhein, den 31. Oktober 1928. Badiſche Aullin-& neber bem Linlen Nand, der er eree- er—.— liegt e 9— ee wabdend die laufende Nunmer parten Textumrahmung erſcheint. eine N 2 mm breite Randleiße, in N. aben„B. A. S..“ e ee 387 Fabrütdild(Abſorptionstürme), während der— den 3. November 1925. 8 r verteilte dunkelblau 2 Text der sſtellen folgenden Wortlaut hat: Einlöfung ines in Mark 28 15 ee beenee— —— Ennlöſung vorhergehenden Börſenzges 2, er Gurſchein wird ſchon vor dem 1. 1 1924 wenn 2 nicht innerhalb eines Monats nach bei den veröffentlichten Einzugsſtellen wird.“ Wir bikten, auch dieſe Scheine an Zahlungsſtatt anguwehmen. 1 Sudwigshaſen a. Rh., den 31. Oktober 1923. Badische Aniün-&. Soda-Fabf 4 1 Funktioniert Ihr Lohnsystem bei Coldohnauszamlung? Verlangen Sie eeeen Aufklàarung! d. Culmann 5.4 Telephon 2143. 4576 U E * Miet-Gesuche Kaufmann ſucht ſofort leeres Zimmer e J. M. 19 an die Geſchäftsſtelle. derloſes] Vertreter ſucht für bald 18 83 e 25 in nur gutem Hauſe Ladlen der ümfeh zu mieten geſucht 2 ebote unt. J. b18 Geſchäfts 4565 7 +. N. 4 ſtelle- aaag neree INl Nelnere Heundl. Faun; ſymp. wa Zimmer Aaniene nner be. 20 2 Bahnhofnähe od. Stadt⸗ U. ö f kennen 1 10 Aen 8 5 1 7—5 8 9 aldl n ut R 55 die Geſchaſt ete Udde Geſchästsſtetle 24540 22 8 Geſchäftsſt..a.