Mittwoch, 7. November Mauuhein de zugspreiſe: In mannbeim u. umgebung in der laufenden Woche oo Milliarden me. die monatlchen Sezieher verpflichten Ich del der Beſtellung des Rbonnements die wärend der dezugszeit notwendigen preis erhöhungen zu bezahlen. poſt⸗ icheckkonto nummer 17500 Karisruhe.— hauptgeſchäftsſtelle Nannheim E 6. 2.— Seſchüfts⸗nebenſtelle Neckarſtadt, wald⸗ doſſſtr. 6. Fernſpr. Nr. 7031, 7082. 7033, 7033, 7048. Telegr.⸗Aör. deneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. ——— Mittag⸗Ausgabe Badische Neneſte Nachrichlen Verkcaufspreis 10 Milliarden Mark 1923— Nr. 812 Anzeigenpreiſe nach Carif, bei vorauszahlung pre ein⸗ ſpaltige Kolonelzeile für Allgemeine Anzelgen 0,40 Solsmark Reklamen 1, 20 Soldmark. Für Anzeigen au beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine verantwortung üdeerr nommen. Höhere Sewalt, Streiks, Seteiebs ſtörungen ufw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgeſallene oder beſchränkte Rusgaben oder für verſpätete Rufnahme von n⸗ zeigen. Ruftr. ö. Fernſpr. ohne Sewähr. Serichtsſt. Mannhein:. Beilagen: Der Sport vom Sonntag— Modezeitung— Aus Seit und Leben mit Mannheimer Frauen⸗Seitung und Mannheimer Muſik-Zeitung —— — Einſatz der Reichswehr in Thüringen Gegen die proletariſchen Hundertſchaſten Der Militärbefehlshaber in Thüringen, General Reinhardt. bat an die thüringiſche Staatsregierung ein Schreiben ge⸗ richtet. wonach Reichswehrabteilungen unter dem Befehl des Gene⸗ rals Haſſe zur Auflöſung der proletariſchen Hun dertſchaften eingeſetzt werden ſollen. Dem General Haſſe iſt ferner die geſamte thüringiſche Landespolizei unterſtellt wor⸗ den. In dem Schreiben wird u. a. darauf hingewieſen, daß zahl⸗ reiche Hilferufe der thüringiſchen Bevölkerung beim Militär⸗ befehlshaber eingelaufen ſeien. die um Beiſtand gegen den Terror der proletariſchen Hundertſchaften bitten. Dieſe Hundertſchaften ſeien trotz des Auflöſungsbefehls durch die thürinagiſche Regierung in der Tat nicht aufgelöſt oder ſie ſeien in republikaniſche Notwehren um⸗ gewandelt worden. Da dieſe Zuſtände unerträglich ſeien und die Ge⸗ fahr nahegerückt ſei., daß ſich die vergewaltigten Teile der Vevöl⸗ kerung nach illegaler Unterſtützung umſchauen, ſei der Einfatz der Reichswehr in Thüringen erfolgt. Säuberung Gothas In Gotha ſind geſtern zwei Reichswehrbataillone und eine Eskadron Kavallerie eingerückt. Es handelt ſich um eine Polizei⸗ aktion zur Auflöſung der kommuniſtiſchen Hundertſchaften. Die Reichswehr beſetzte die wichtigſten Gebäude der Stadt ſowie die Druckerei des kommuniſtiſchen„Volksblattes“ und nahm Verhaftun⸗ gen kommuniſtiſcher Führer vor. Zwiſchenfälle ereigneten ſich nicht, die Truppen ſind bereits wieder abgezogen. In Weimar ſind geſtern zwe iBataillone Infanterie und eine Eskadron Kavallerie unter dem Kommando des Oberſten Brendel tingetroffen. Ebenſo iſt die Reichswehr in eine Reihe anderer thü⸗ rinagiſcher Orte eingerückt. Auch Gera wird vorausſichtlich beſetzt werden. Die Lage an der khüringiſchen Grenze In einer Mitteilung des Wehrkreiskommandos V wird den zum Teil aus amtlicher thüringiſcher Quelle verbreiteten Alar m⸗ nachrichten über Anſammlungen von Kampfverbänden in Nord⸗ batzern entgegengetreten. Die Nachrichten werden als ſtark Die Ergänzung des Numpfkabinetts Die Haltung der Deutſchnationalen Berlin, 6. Nov.(Von unſerm Berliner Büro.) Die Blätter beſchäftigen ſich lebhaft mit dem möglichen Eintritt der Deutſchnationalen in das Kabinett Streſemann. Eine Nach⸗ richtenſtelle behauptet, daß alle Fraktionen ſich geſtern mit dieſem Programm beſchäftigt hätten: Die Deutſche Volkspartei hat ſich fagar bis in die ſpäte Nacht beraten und ſchließlich ſei auch der Kanzler gerufen worden, um zu einem Antrag, über deſſen Inhalt ſtrengſtes Stillſchweigen bewahrt wird, in die Debatte einzugreifen. Wir halten dieſe Meldung teils für übertrieben, teils für unzutref⸗ fend, u. a. ſchon um deswillen, weil die Frage eines Eintrittes der Deutſchnationalen in das Kabinett Streſemann uns überhaupt nicht aktuell zu ſein ſcheint. Der Kanzler ſteht nach unſerer Kenntnis nach wie vor auf dem Standpunkt, daß im Augenblick eine Koalierung mit den Deutſchnationalen unmöglich iſt. Daran wird auch nichts geändert durch die einſtündige Unterredung, die Dr. Hergt geſtern mit dem Kanzler gehabt hat. Zudem haben die Deutſchnatio⸗ nalen ſelber dafür geſorgt, der Möglichkeit zu einer ſolchen Koali⸗ tion die Tür zu verrammeln. Die„Kreuzzeitung“ erklärt heute rund⸗ weg, die Haltung der Deutſchnationalen wäre von der unerläßlichen Forderung diktiert, völlige Ausſchaltung des marxiſtiſchen Einfluſſes im Reich und Preußen und in anderen Ländern.„Es gibt wohl keinen Deutſchnationalen, der eine Verſtändigung mit den Demokraten für möglich hält.“ Die deutſchnationalen Wünſche bewegen ſich heute wohl über⸗ haupt nach der Richtung einer Diktatur und zwar für eine möglichſt militäriſche, wofür hier und da bekanntlich auch der Ausdruck„Direktorium“ rückt. Auch die Namen Minoux und neuerdings Wiedfeldt kehren immer wieder. Dazu möchten wir ſagen, daß Wiedfeldt letzthin, als ihn der Kanzler einlud, in ſeiner Regierung Platz zu nehmen, dieſes abgelehnt hat, weil er zu lange Zeit von Deutſchland fort geweſen ſei, um jetzt einen Miniſterpoſten annehmen zu können. Beiläufig iſt Dr. Wiedfeldt ein unpolitiſches Temperament. Wie man gerade in deutſchnationalen Kreiſen dazu gekommen, den früheren Kruppdirektor zu nehmen und ihn als zu den zukünftigen ſtarken Männern zu zählen, iſt nicht recht erſichtlich. Abſchließend möchten wir ſagen, daß, ſoweit wir unterrichtet zu ſein glauben, eine Erweiterung des Kabinetts nur auf rein parlamenlariſcher Grundlage erfolgen wird. Daß Dr. Bayerle zum Reichsjuſtizminiſter aus⸗ erſehen worden iſt, wird im„B..“ beſtritten, das dafür den Ober⸗ reichsanwalt Ebermeier nennt. Schade! In einer Sitzung der bayeriſchen Vertrauensmänner der bayeriſchen Volkspar⸗ tei in Bamberg hat der Abgeordnete Leicht erklärt, wenn ein wirkliches bürgerliches Reichskabinett möglich ſei, würde ſich die bayeriſche Volkspartei an der Negierungsbildung beteiligen. Für die bayeriſche Volkspartel gebe es kein Großpreußen, ſondern jur ein Groß⸗Deutſchland auf föderativer Grundlage. Der Partei⸗ führer Held wandte ſich bei dieſer Gelegenheit gegen die vaterlän⸗ diſchen Perbände und gegen den Nationalſozialismus mit ſcharfen Ausbrücken. 1 25 Die Berliner Sozialdemofxatte datte geſtern zu Mafſenverſammlungen in allen Teilen der Stadt gerufen, um vor ihrer Wählerſchaft ſich über den Austritt aus der Regierung zu erklären. Charakteriſtiſch war, daß als Redner faſt nur frühere Unabhängige oder ehemalige Kom⸗ muniſten aufgeſtellt waren. In allen Verſammlungen wurde übrigens dazu ermahnt, Diſziplin und ruhige Nerven zu bewahren. münchen, 7. Nov. In Tüsling(Oberbanern), wurde eine kom⸗ muniſtiſche. Verſammlung von der Gendarmerie auf⸗ Der Münchener Füßhrer und ſeine Begleiterin wurden erhaftet. 5 mit der Regierungserklärung im weſentlichen einverſtanden. übertrieben bezeichnet. Ferner wird feſtgeſtellt, daß, wie eine Nachprüfung ergeben habe, lediglich bayriſche andes⸗ polizei, allerdings verſtärkt durch 2000 Mann Hilfspolizei, die den örtlichen Organiſationen entnommen worden ſeien, an der Grenze ſtehen. Daß Bewegungen der e, ee des Wehr⸗ kreiſes Van die thüringiſch⸗bayriſche Grenze ſtattgefunden hätten, ſei unrichtig. Ebenſowenig ſtünde bayriſche Reichswehr an der thüringiſchen Grenze. * Proteſt des ſächſiſchen Landtags In der geſtrigen Sitzung des ſächſiſchen Landtags proteſtierte der neue Miniſterpräſident Felliſch gegen die Abſetzung des Kabinetts Zeianer durch die Reichsregierung. Von der gegenwärtigen ſächſi⸗ ſchen Regierung behauptet Felliſch, ſie ſtelle den ernſten Verſuch dar, auf verfaſſungsmäßiger parlamentariſcher Grundlage die Militär⸗ diktatur zu beſeitigen und die ordentliche Regierungsgewalt in Sachſen wieder herzuſtellen. Die Anträge der fächſiſchen Oppoſi⸗ tionsparteien auf Auflöſuna des Landtags werden erſt am Don⸗ nerstag behandelt werden. In der Beſprechung der Regierungserklärung verlas Abg. Wirth(Soz.) eine Erklärung ſeiner Fraktion, die ſich mit der Regierungserklärung einverſtanden erklärt und der Regierung Fel⸗ liſch das Vertrauen ausſpricht. Abg. Beutler(Dntl.) und Abg. Kaiſer(D. Vpt.) betonten im Namen der Fraktionen, daß ſie kein Vertrauen zu der jetzigen Regierung haben und für den Antrag auf Auflöſung des Landtags ſtimmen würden. Der kommuniſtiſche Abg. Noettcher, der als Finanzminiſter dem Kabinett Zeigner angehörte, erging ſich dann in längeren Ausführungen über den Verlauf der Kriſis in Sachſen während der letzten Wochen. Er erklärte, daß auch ſeine Partei dem Kabi⸗ nett Felliſch ihr Vertrauen nicht ausſprechen könne und für die Auflöfung des Landtags ſtimme. Abg. Dr. Seyfert erklärte ſich namens der demokratiſchen Fraktion, die die Auflöſung zurzeit nicht für wünſchenswert halte, Wieder ein Ultimatum! bdDie Militärkontrolle in Deutſchland Wie der„Temps“ mitteilt, hat die Botſchafterkonferenz nunmehr eine Note an die deutſche Regierung ergehen läſſen, deren Abſen⸗ dung bereits nach der letzten Sitzung der Konferenz am vorigen Freitag angekündigt worden war. Dieſe Note iſt der deutſchen Botſchaft in Paris geſtern abend übermittelt worden. Sie nimmt Bezug auf die Note der Botſchafterkonferenz vom 3. Oktober, in der der Wunſch ausgeſprochen wurde, man möge es der interalliierten Militärkontrollkommiſſion ermöglichen, die Kontrolle wieder aufzunehmen. Die Botſchafterkonferenz drückt die Hoffnung aus, daß die deutſche Regierung bis zum 10. November mitteilen werde, welche Stellung ſie zu dieſem erneuten Vor⸗ ſchlag einzunehmen gedenke. In Berlin iſt der Inhalt der Note im Wortlaut noch nicht be⸗ kannt. Unſere ablehnende Stellung haben wir bereits geſtern begründet.: 2 2 Die Separatiſten in der pfalz Kaiſerslautern, 7. Nov. Die Separatiſten ſind hier nach wie vor Herren der Lage. Der Haupträdelsführer iſt der Füh⸗ rer der Freien Bauernſchaft Heinz⸗Orbis, der früher Offizier geweſen iſt. Im Verlaufe des geſtrigen Tages wurde, wie bereits gemeldet, das Hauptpoſtamt beſetzt. Als einige Separatiſten in die Räume des Fernſprechamtes dringen wollten, wurden ſie von den Franzoſen wieder hinausgetrieben. Im Laufe des Tages kam es zu Plünderungen. Unter den Separatiſten ſelbſt kam es verſchiedentlich zu Meutereien. Die Leute, die den ganzen Tag nichts zu eſſen erhielten, verlangten Brot, Eſſen, Geld und Urlaub. Diejenigen, denen dies verweigert wurde, ſind aus⸗ geriſſen. Die Separatiſten drangen ferner in die Räume der Löwenapotheke ein und verlangten Medikamente. Dies wurde verweigert und die Separatiſten mußten infolge der drohenden Hal⸗ tung der Menge, die ſich vor der Apotheke angeſammelt hatte, das Feld räumen. Die Redakteure der„Pfälziſchen Freien Preſſe“ und des„Volksboten“ mußten geſtern auf dem Bezirksamt in dem Quar⸗ tier der Separatiſten erſcheinen und dort unter anderem eine Erklä⸗ rung abgeben, ob ſie bei der Beſchlagnahme der Zeitungen bereit wären, weiter zu arbeiten. Dies wurde abgelehnt. Nach wie vor durchraſen die Autos der Separatiſten, die zum größten Teil requi⸗ riert ſind, die Stadt. Nachmittags gegen 6 Uhr fuhr ein Laſtauto voll Separatiſten unter ſtarker Bewachung nach Kuſel. Wie wir wei⸗ ter hören, wurde der politiſche Redalteur der„Pfälziſchen Preſſe“ verhaftet, jedoch im Laufe des Tages wieder auf freien Fuß geſe⸗⸗ Pirmafens. 7. Nov. Wie uns mitgeteilt wird, kam es im Laufe des Abends durch Er werbsloſe zu Unruhen. Mehrere Ge⸗ ſchäfte wurden geplündert. Die Polizei mußte einſchreiten, da aus der Menge ein Schuß fiel. Soweit bekannt. iſt neben mehreren Ver⸗ letzten auch ein Toter zu beklagen. Segen die verwelſchung Süotirols Berlin, 6. Nov.(Von unſ. Verliner Baͤro.) Aus Bo zen „V.*beri t derte 5 wird der„Voſſiſchen 1 5 berichtet,—. Hun von rauen gegen die ffung des n Schulunterrichts in —5 erſten Volksſchulklaſſe demonſtriert haben. Eine Abordnung er⸗ ſchien bei dem Präfekten, der ihre Klagen anhörte. Die 4 deutſchen Abgeordneten des römiſchen Parlaments ſandten an den Migniſter⸗ präſidenten Muſſolini ein Telegramm, in dem ſie den Widercuf der Verordnung über den Sprachengebrauch verlangten, die mit ihrem Ausnahmecharakter völlig ungeſetzlich wäre und in offenbarem Widerſpruch zu der Serfeffung ſtände. Wien. 7. Non. Die deutſch⸗öſterreichiſche Sihrifkſtetter⸗ genoſſenſchaft ließ der„Deutſchen Künſtlerhilfe“ als Ergebnis ihrer Sammlung 1150 000 Kronen überwieſen. Keichseinheit, Föderalismus, Rheinbund Von Dr. Ernſt Krieck⸗Mannheim) Der Vorſtoß des Föderalismus zugunſten der Länder und auf Koſten der Reichsmacht iſt in dieſem Augenblick eine Ge⸗ fahr von nicht abzuſchäzender Größe. Schon aus dem Grunde, weil die föderaliſtiſche Idee zum beguemen Vorwand für ſeparatiſtiſche und Rheinbundgelüſte dient. Konſervative, die den Zeitpunkt für geeignet halten, den Föderalismus durchzufetzen, machen ſich zu Mitſchuldigen am Untergang des Reichs, zu Helfers⸗ 294— des Landesverrates. Sprechen wir es doch ganz offen aus: n der Stille iſt auch rechts des Rheins der ſchleichende Landes⸗ verrat am Werk. Alle, denen die Treue im Geldbeutel oder im Profit ſitzt, warten auf den günſtigen Augenblick, und ganze Parteien be⸗ reiten ſich vor, ſich auf einen neuen„Boden der gegebenen Dal⸗ ſachen“ zu ſtellen in gewohnter Treue. Es iſt höchſte Zeit für die Schlafenden, aufzumerken und aufzuwachen. s drüben in der Pfalz geſchehen iſt, das könnte bei entſprechenden Umſtänden auch bei uns eintreten. Schon läuft die Charakterloſigkeit öffentlich in den Gaſſen ihren Geſchäften nach. Diejenigen, die ſich auf den kommen⸗ den„Boden der gegebenen Tatſachen“ auf alle Fälle vorbereiten, künden auch dieſem ſchon an, daß ſie ihm ſelbſtverſtändlich die Treue nur halten, er eben eine Tatſache iſt, die ihren Vor⸗ teilen zu nutze kommt. Ob dieſer Boden dann deutſches Reich oder Rheinbund, Republik oder Monarchie heißt, iſt Nebenſache, wenn er nur dem Parteivorteil dient. Das nennt ſich dann„chriſt⸗ liche Moral!“ Im Namen' des Föderalismus künden heute die Väter der Weimarer Verfaſſung der Reichseinheit öffentlich auf. Dieſelben Parteien, die mit dieſer Verfaſſung die Selbſtändigkeit der der vernichtet und mit der Erzbergerſchen Finanzgeſetzgebung der Selbſt⸗ verwaltung der Städte das Genick gebrochen haben, rufen ausge⸗ rechnet heute nach der Selbſtändigkeit der Länder, um ſa auf alle Möglichkeiten gerüſtet u ſein. Wer iſt denn nun eigentlich ſchuld am Unitarismus? Aber deutſche Parteien bringen es fertig als Regierungspartei Verfaſſungen und Geſetze zu machen, Taten tzuheißen, gegen die ſie in der Preſſe und in der Agitation als ppoſitionspartei auftreten. Sie bringen es fertig, als Reichs ags⸗ partei an Geſetzen und Taten mitzuwirken, gegen die ſie als Landes⸗ parteien und Träger der Landesregierung eine beſtändige Oppo⸗ ſition machen. Sie bringen es fertig, zugleich unitariſch und föderaliſtiſch zu ſein, zugleich reichsdeutſch und rheinbundlüſtern. Je nachdem, wo gerade der Vorteil winkt. Noch heute betreibt der Deutſche den beliebten Sport, für jahr⸗ hundertlanges deutſches Elend den Partikularismus und Sgoismhs der einſtigen Fürſten zu ſchelten. Daß wir 905 an Stelle des fürſt⸗ lichen Partikularismus ihrer lein halbes Dußend hädes, das wollen ſie 2 gern hören und ſehen: Partikularismus der Par⸗ teien, der Berüfsgruppen, der Refforts und Lärnder⸗ regierungen, der„Reſidenzen“. Darin iſt die Gegenwart ſchlimmer, als je eine Vergangenheit war ſeit den Tagen des Rhein⸗ bundes. Durch Jahrhunderte haben unſere Väter um die Einheit gerungen und gekämpft, und die Charakterloſigkeit der Enkel ver⸗ ſchleudert das Erbe, verrät das Werk. „Unſere Zukunft liegt im Reich und ſeiner Ein⸗ heit. Oder ſie liegt nirgends. Nicht in Bayern, nicht in Preußen und nicht in Baden. Aber das Bismarckſche Reich iſt Vergangenheit und kehrt nicht wieder. Darüber ſollen ſich konſervative Romantiker nicht täuſchen und nicht mit ihrem Föderalismus den Verrätern an der Einheit Vorſchub leiſten. Bismarck konnte den Schein des Föde⸗ ralismus aufrecht erhalten, weil darüber ſeine mächtige Fauſt und ſtarke Preußen waltete. Heute aber iſt in Deutſchland nichts ſtark als die Phraſe. Einheit, nicht Föderalismus war Bismarcks Ziel. Preußen plus Bismarck ging eee mit anderthalb Dutzend Mittel⸗ und Kleinſtaaten. Daß Reichsparlamentarismus plus andert⸗ halbdutzend Länderparlamentarismen nicht zuſammengehen, dürften dieſe Jahre nunmehr auch die Blinden gelehrt haben. Alſo folgert man: ſo muß man die Länder noch ſelbſtändiger machen, ſo muß man das Reich noch mehr ſchwächen— Dr. Eiſenbart! Und dahinter die Geſchäftemacher des Rheinlandesl Gewiß hat der Föderalismus noch heute ſein gutes Heimat⸗ recht in Deutſchland, nur nicht ols politiſcher Faktor! Bee das Reich Einheit und Macht wiedergewinnen ſoll, müſſen dem Föde⸗ ralismus die politiſchen Giftzähne ausgebrochen werden. Ein ba⸗ diſcher Staatspräſident oder ein bayeriſcher Miniſterpräſident darf, wofern das Reich beſtehen ſoll, ſo wenig hohe Politik betreiben als ein Frankfurter oder Leipziger Oberbürgermeiſter. Die Länder müſſen Selbſtverwaltungskörper im Rahmen des Reiches ſein: ihre Aufgabe liegt auf dem Gebiet der Verwaltung und der Kuitur⸗ politik. Aber gerade hier haben ſie verſagt und ſich ſelbſt damit problematiſch gemacht. Dafür haben ſie das Verdienſt, das Reich auseinanderregiert und auseinanderpolitiſtert zu haben. Und wun 5 dieſer Anarchie im Namen des Föderalismus und gar unter 78. auf Bismarck das verfaſſungsmäßige Siegel aufgedrückt we Den Reichstreuen am Rhein iſt für die nächſte Zeit ſchärfſte Wachſamkeit zur Pflicht gemacht, und zwar ſowohl gegen die un⸗ verantwortlichen Parteiſchieber wie gegen die Haltung der Re⸗ gierungen in den Ländern! Wahren wir uns vor Ueberraf Treue dem Deutſchen Reichl Treue dem deulſchen Volkstum! 0* Ein Ankrag der Deutſchnationalen Die Fraktion der Deutſchnationalen Volkspartei hat im Reichs⸗ taa den Antrag eingebracht, einen Ausſchuß von 26 Mitgliedern ein⸗ zuſetzen, der die Weimarer Verfaſſuna im Sinne der beſſeren Be⸗ rückſichtigung geſunder föderaliſtiſcher Orundſätze zu überprüfen hat. ) Ohne uns mit allen Ausführungen des Verfaſſers einve Hären zu können, bringen wir den Nelanmten Masz, heimer Pädagogen und Schriftſtellers, weil ſein Kern leider nur zu de⸗ rechtigt iſt. Schriftleituns. PDr. heim wird ſich in kürzeſter wie aus BDayern meldet wird, ganz aus der Politit zurückziehen, da Er graue Star, an dem er leidet, trotz der Operation zuntmmt und net einer baldigen völligen Erblindung zu rechnen iſt. Ver- »Aus den Akten und Ar.nees eneneen en Die öffentlichung der zweiten Nehe der Aktenpublikationen des Aus⸗ wärtigen Amtes über„Die große Politik der europäiſchen Kabinetſe 1871—1914“ ſteht unmittelbar bevor. Sie umfaſſen 6 Bände, die zwiſchen dem 1. und 5. Dezember an den Buchhandel ausgeliefept werden ſollen. Es behandelt das erſte Jahrzehnt der Wilhelms II. unter dem Titel„Der neue Kurs“. Die 3. Reihe wird im März 1924 erſcheinen, 4. in Junz des nächſten Jahres. 2. Seile. Nr. 512 Mannheimer Generai · Anzeiger mittag- Aus gabe) Mittwoch, den 7. November 1923 5 poti K 1 7 RA. iff deren Gründen geſucht werden Separatiſten auch im Saargebiet das Währungschaos fenl. In deen mör es ale zache Net deß von, Neic egen Die Die Verſorgung mit Jahlungsmitieln Sachſen vorgegangen wurde. Dieſe Ueberzeugung haben meiner An⸗ in der Bewegung ii WMeldung des„B 8 U. a. heißt: Von zuverläſſiger Seite aus dem Saargebiet erfahren wir, zauch dort ein ſeparatiſtiſcher Putſch vorbereitet, hinter dem Hor Richect ſteht, der trotz ſeiner„Strafyerſetzung“ ſeine che Tätigkeit im Saargebiet nicht aufgegeben hat. ren preußiſchen Steigers namens Rein⸗ hardt in Saarbrücken verſucht er, eine ſeparatiſtiſche Bewegung * Stile Dortens und Genoſſen ins Leben zu rufen. Im Hotel pol“ hat in der vergangenen Woche eine Sitzung ſtattge⸗ n, um darüber zu beraten, wie man eine ſeparatiſtiſche Be⸗ ng auch im Saargebiet in Gang ſetzen könne. Richerts Pläne biehen dahin, mit Hilfe von Reinhardt und Genoſſen und ver⸗ ſchleierten Organiſationen eine Bewegung ins Leben zu rufen, die taf die Ausrufung eines autonomen Saarſtaates mit An⸗ chluß an den von de Metz erſtrebten autonomen Pfalzſtaat lt. Der beaßſichtigten Gründung derer von de Metz und Richert ull einem großen Staat von Teilen Lothringens und des Elſaß angegliedert und damit eine Art franzöſiſcher Bundes⸗ ündet werden. Dieſen Plänen ſoll auch Tardieux ſym⸗ ˖ gegenüherſtehen, der den dahin zielenden Beſtrebungen ſeine Förderung angedeihen läßt.“ dung des Berliner Blattes, an der, ſo ſchreibt icker Zeitung“, zweifellos Wahres ent⸗ er ſeparatiſtiſche Bewegungen im Gange ſind, entſprechen. Das Organ für Weſtpropaganda, “, hat denn auch ſchon als Organ des famoſen zes die Maske vor einiger Zeit etwas gelüftet, indem er Stellung. Sie verzeichnet zunächſt eine erliner Börſenkuriers“ zu dieſer Frage, in der us Parole des Saarbundes proklamierte:„Das Saarland den Saar ern.“ Das autonome Saargebiet könnte den Schnitt vom Reich ſchon jetzt vollziehen, ohne die gefährliche Abſtim⸗ mung der Bevölkerung ſtattfinden zu laſſen. Hier treffen ſich in ffülli Weiſe die Wünſche der franzöſiſchen Annektionspolitiker mit den Beſtrebungen des Saarbundes. Hat man doch in Frankreich ſchon längſt erkannt, daß die Abſtimmung der Bevölkerung eine ſchwere Gefahr für die franzöſiſchen Pläne bedentet. Daß Major Richert ſe Veziehungen zu den ihm hier dienſtwilligen Kreiſen ticht abgebrochen hat, wird vielleicht durch einen Beſuch Richert⸗ in Saarbrücken, den er vor kurzem hier abſtattete, beſtätigt. Auch der Name des Steigers Reinhardt iſt uns ſchon in auffälliger Ver⸗ bindung genannt worden. Daß hier etwas derartiges vorgeht, wird weiterhin auch durch franzöſiſche Preſſeſtimmen belegt. dDie„Lothringer Volkszeitung“, die ſich in auffälliger Weiſe für das Saargebiet intereſſiert und hier ihre bekannten guten Verbindungen unterhält. hat ſich füngſt erſt wieder einmal mit der „Zukunft des Saarlandes“ befaßt und dieſe in Verbindung mit den ſeparatiſtiſchen Plänen Dortens gebracht. Es hieß in dem Blalt: „Nach den Ausſagen des Leiters der ſeparatiſtiſchen Bewegung im Rheinland Dr. Dortens wird das freie Rheinland bald zur Tatſache geworden ſein. Man erfährt überdies, daß man den Plan hegt, eine große Repuhlik zu gründen, der das Rheinland, Weſtfalen, die Pfalz und das Saargebiet angehören. In dem—— Verteag erblickt das Blatt zwar noch einige Hemmungen für dieſen Plan in Bezug auf die Eingliederung des Saargebiets in dieſe Republik, denn das Saarſtatut bindet das Saarland unter den gegenwärtigen Verhältniſſen auf die Dauer von 15 Jahren an den Völkerbund, der, ſolange er beſteht, ſich wohl gegen eine Aenderung dieſes Zu⸗ ſtandes zu wehren haben wird. Aber das Ziel der Lostrennung des „Sgargebiets vom Reich ſieht der Artikelſchreiber ſchon aufleuchten, wenn er meint, die Lostrennung des Rheinlandes werde auch die Brücke abbrechen, die das Saarland eventuell noch mit dem übrigen Deutſchland verbindet Daß auch der„Saarkurier“ ſeine Hoffnung auf das Verbrecher⸗ geſindel der rheiniſchen Separatiſtenbewegung ſetzt, hat er in ſeinen Meldungen über den jüngſten Putſch ja offen genug zu erkennen ge⸗ R geben. Triumphierend verzeichnete er ſchon den vollen Sieg der Be⸗ 12 nc imde fü zihn war die Lostrennung des Rheinlandes von Mu and ſchon eine vollzogene Tatſache. Die Entwicklung, die der Pünſch bisber genommwen hat, geht ihm zweifellos viel zu lang⸗ ſam und ſicher hätte er gerne ſeine Finger dazwiſchen, um hier eine ſolche Komödie in Szene zu ſetzen. Soweit es ſich alſo um eine Ver⸗ pflanzung des ſeparatiſtiſchen Verbrechens auch ins Saargebiet handelt, wird die Meldung des Verliner Blattes zutreffend ſein, denn der Saarbund hat ja offen genug die Parole herausgegeben: Das Saarland den Saarländern und proklamiert damit offen die Verletzung des Verſailler Vertrages. Es ſteht außer Frage, daß die Saarbevölkerung eine ſeparatiſtiſche Vewegung entſchieden ablehnt. Dder Saar⸗ hund friſtet ein bedeutungsloſes Daſein. Seine Mitglieder ſchämen zich, ſich in der Oeffentlichkeit als ſolche zu bekennen. Separatiſtiſche Putſche werden hier nicht aufkommen. Der Völkerbund würde ſie nicht dulden können. Die Zugehörigkeit des Saargebiets zum Reich könnte allenfalls ſchädigen das Erſtarken einer Bewegung zugunſten der im Verſailler Vertrag vorgeſehenen Selbſtändigkeſtserklärung des Saargebiets. An dieſem Punkt könnten die ſeparatiſtiſchen Kräſte einſetzen. Eine Auswirkung könnte aber erſt im Jahre 1935 bei der Ahſtimmung erfolgen, ſolange der Völkerbund beſteht. Immer hin berfölgt man hier mit Aufmerkſamkeit alle Anzeichen der oben⸗ erwähnten Bewegung. .— 5 * Ein bemerkenswerter Auskritt Bernhard Rauſch, der ehemalige Preſſechef Noskes und Nachmalige Chefredakteur der„Saarbrücker Volks⸗ 3 hat ſeinen Austrikt aus der ſozialdemokratiſchen Par⸗ ei erklärt. Ueber ſeine Gründe hierzu ſagt er in einem Brief an den ſozialdemokratiſchen Porteivorſtand zu Händen des Abg. Her⸗ mann Müller u. a. folgendes: „die Entwicklung, die die VSpPD. genommen hat, zwingt mich dazu, einen Schritt zu tun, den ich bereits ſeit einiger Zeit erwogen und Freunden gegenüber begründet habe. Ich erkläre meinen Austritt aus der Partei. Die alte Klaſſenkampfpartei hat ſich der Aufgabe, vor die ſie nach dem Zuſammenbruch im No⸗ dember 1918 geſtellt war, nicht gewachſen gezeigt. In einem Volk, das zum Paria der Welt gemacht wurde, konnte die Partei der Arbeiter Führer der Nation ſein. Aber ſtatt im Namen der Freihelt das Recht des unterdrückten deutſchen Volkes mit flammendem Pathos ihren Feinden entgegenzuſetzen, wird die Partei zur typiſchen Repräſentantin larmoyanter Schwäche und Aationngler Duckmäuſerei. Ddie überkommene antimilitä⸗ niſche Einſtellung wurde der Partei zum Verhängnis, als es als ſelbſtverſtändliche Pflicht galt, die neu gewonnene repu⸗ blikeniſch demokratiſche Staatsgrundlage durch Einſetzung der eige⸗ nen Partei zu verteidigen.“ Nebeiterelend und kommuniſtiſche Seloͤverſchwendung Von zuverläſſiger Seite wird uns geſchrieben: GEin(chlag⸗ licht darauf, welche Gelder den Kommuniſten aus unbekannten (auslö gen?) Quellen zur Verfügung ſtehen und für die wir, weiß Gott, eine beſſere Verwendung im Intereſſe des notleidenden Bolkes wüßten, wirft die Tatſache, daß vor wenigen Tagen einem Reichswehrſoldaten von einem daraufhin Rommuniſten— ein Stuttgarter Gemeinderat un 0 vorfizenden im Städt. Gaswerk— 30 Dollar für ein Maſchinen⸗ ewehr angeboten wurden. Ferner wurde im Beſitz der letzthin bei Billingen auf einer Waffenverſchiebung ertappten drei württem⸗ bergiſchen Kommunſſten 250 Billionen„ in Deyſſen beſchlagnahmt. Der Kömmunismus ſcheint demnach ein erträgliches Geſchäft zu ſein. Dabei wiſſen viele Familien des Mittel⸗ und Arbeiterſtandes nicht, woh ſie das Geld zur Beſcaffung ihrer wichtigſten Lebensmittel⸗ bedürfniſſe, beſonders ihrer Kartoffeln nehmen ſollen. Fel ———— dDie engliſche Reichswirlſchaftskonferenz hat den Vorſchlag des gurgliſchen Premierminiſters, betreffend die Einſetzung einer ſtän⸗ Pigen. Reichswirtſchaftskommiſſſon, die in den Zwiſchenpauſen zwi⸗ ſchen der Reichskonſferenz wirtſchaftliche Fragen behandeln ſoll, an⸗ Betriebsrats⸗ durch die Reichsbank iſt, wie durch W..B. von Berlin aus behaupte wird, nunmehr wieder ſoweit ſichergeſtellt, daß die Zahlungsmittel⸗ die in den vergangenen Tagen ſich geltend machte, jetzt als behoben angeſehen werden kann. Der Reichsminiſter der Finanzen wird daher weſterhin Anträge auf Ausgabe von Notgeld, das auf Papiermark lautet, nicht genehmigen. Eine Ausnahme kann nur in ſolchen Fällen zugelaſſen werden, in denen der Nachweis einer beſonderen örtlichen Notlage erbracht iſt, und in denen durch die Geld⸗ verteilungsſtelle des Reichsbankdirektoriums Abhilfe durch rechtzeitige genügende Lieferung der geforderten Beträge nicht zugeſagt werden könnte. Für den Fall der Genehmigung gelten die Beſtimmungen des Reichsminiſters der Finanzen, daß der Gegenwert des ausge⸗ gebenen Notgeldes auf ein geſperrtes Konto bei der Reichskreditgeſell⸗ ſchaft in Berlin zu überweiſen oder bei der Reichshank in geſperrten Reichsſchatzanweiſungen anzulegen iſt. Von dieſen Bedingungen über die zu erbringende Deckung kann unter keinen Umſtänden abgegangen werden. Die Ausgabe nicht genehmigten Notgeldes oder die Nichterfüllung der Deckungsbedingungen oßer eine Ausgabe über den genehmigten Betrag hinaus iſt und zieht Ver⸗ Kudeg. 5 dem Reichsgeſetzblatt vom 17. Juli 1922 betreffend die Ausgabe von Notgeld und in Ergänzung der Verordnung vom 26. Oktober 1923 nach ſich. Noch keine Enkſcheidung über die Papiermark Entgegen allen Erwartungen iſt auch geſtern abend die Feſt⸗ legung der Relativen zwiſchen Papiermark und Goldanleihe nicht er⸗ folgt. Da das Reichsfinanzminiſterium die Vorarbeiten noch nicht beendet hatte, konnte die für geſtern abend zum Zweck der endgül⸗ tigen Entſcheidung angeſetzte Kabinettsſitzung nicht ſtatt⸗ finden. Noch keine Ausgabe der Rentenmark Entgegen anders lautenden Meldungen wird von zuſtändiger Seite mitgeteilt, daß der Tag für die Ausgabe des neuen Renten⸗ geldes noch immer nicht endgültig feſtgelegt iſt. Die ſtarke Inan⸗ ſpruchnahme der Reichsdruckerei zum Zwecke der Herſtellung von Reichsbanknoten und der Goldanleihe haben die techniſchen Möglich⸗ keiten der Herſtellung der Rentenmark erheblich eingeſchränkt. In⸗ deſſen würden am 13. November 105 Millionen und bis zum 15. November 243 Millionen Rentenmark hergeſtellt ſein. vorläuſig kein wertbeſtändiges Seld für das bejetzte Gebſet Berlin, 7. Nov.(Von unſ. Berl. Büro.) Es wurde kürzlich über den Raub eines Poſtens von Goldanleiheſtücken im Ruhrgebiet durch die Franzoſen berichtet. An zuſtändiger Stelle wird uns nun mitgeteilt, daß weitere Beſchlagnahmen größeren Umfangs ſich nicht ereignen werden, da die Regierung davon Abſtand nehmen wird, größere Sendungen wertbeſtändiges Notgeld in das Ruhr⸗ gebiet gehen zu laſſen. Auch im übrigen beſetzten Gebiet muß zunächſt von einer Auszahlung der Löhne und Gehälter in wertbeſtändigen Zahlungsmitteln abgeſehen werden, da die Rheinlandkommiſſion dem Antrag der Regierung auf Einführung der Goldanleihe bisher ihre Zuſtimmung ver⸗ ſagte. Wie der„Lokalanzeiger“ erklärt, ſind jedoch Beratungen im Gange, die ſich um die Frage drehen, in welcher Weiſe auch im beſetzten Gebiet und Einbruchsgebiet demnächſt wertbeſtändige Zahlungsmittel eingeführt werden können. Eine Nolenbank mit franzöſiſchem Geld? Aus Köln iſt gemeldet worden, daß von dortigen Wirtſchafts⸗ kreiſen verſucht würde, mit ſtarker Beteiligung franzöſiſchen Kapi⸗ d tals eine Notenbank zu gründen, die ein wertbeſtändiges K21 d ausgeben ſoll. Wir haben Grund anzunehmen, daß die e Kapital beteiligt iſt, niemals ihre Zuſtimmung geben wird. Wenn man in Köln— etwa nach dem Hamburger Muſter— wert⸗ beſtändiges Geld ausgeben will, ſo dürften ſich am Ende dazu noch andere Mittel und Wege finden. Dazu ausgerechnet franzöſiſche Gelder heranzuziehen, liegt kein Anlaß vor, ganz abgeſehen von den Fragen nationalen Takts und Geſchmacks, über die ſich ja be⸗ kanntlich nicht ſtreiten läßt. Plünderungen in Berlin haben ſichtlich nachgelaſſen. Es ſind zwar noch geſtern nach⸗ mittag bis in den ſpäten Abend hinein kleinere Aktionen und auch Zuſammenſtöße mit der Polizei vorgekommen, aber doch nur vereinzelt. Se Charakter trugen nur die Szenen in der nördlichen Friedrichſtadt, wo man in einer Konditorei die Tages⸗ kaſſe ſtahl und einen Zigarvenladen ausplünderte, und aus einem eingeſchlagenen Schaufenſter die Auslagen herausholte. Die Folge war, daß ſämtliche Geſchäfte der Friedrichſtadt ihre Läden ſchloſſen. Geſchäfte, die nicht geſchloſſen hatten, machten wenigſtens die eiſernen Gitter vor die Fenſter. Im Scheunenviertel wurde die Säuberungsaktion planmäßig fortgeſetzt, dabei wurden 300 Per⸗ ſonen, die ſich verdächtigerweiſe dort herumtrieben, feſtgenommen. Schließlich wurde der Befehl gegeben, die Maſſen nach Norden zu treiben. Die meiſten fügten ſich widerſtandskos. In den abge⸗ ſperrten Straßen, die nur mit genauem Ausweis betreten werden. dürfen, ſieht es allerdings ſchlimm genug aus. Verſammlungsverbote die Störungen der öffentlichen Ordnung in iſemitiſchen Charakter trug, Berlin die für geſtern abend anbe⸗ old“, einer Im Hinblick auf Berlin, die vorwiegend ant hat der Polizeipräſident in raumten 3 Verſammlungen des„Deutſchen Her deutſchvölkiſchen Organiſation, verboten. 1*** 5 J Berlin, 6. Nov.(Von unſ. Berliner Büro.) Die Berliner Schützpolizei hat das Bedürfnis, ihre Fehlſtellen auszu⸗ füllen. Insgeſamt follen es 2500 Leute werden, von denen verlangt wird, daß ſie„unbedingt ver faſſungstreue Männer ſind.“ Aus dieſem Anlaß fordert die V. S. P. D. wie die Spitzen⸗ verbände der Gewerkſchaften, die hinter ihnen ſtehenden Kreiſe auf, ſich zu melden. Man ſcheint in manchen Kreiſen das Bedürfnis zu empfinden, den ſozialdemokratiſch und freigewerkſchaftlichen Charakter der Ber⸗ liner Schutzpolizei zu unterſtreichen. Senſationelle Berichterſtattung ift nachgerade leider wieder an der Tagesordnuna. wie ein Blick in gewiſſe, vornehmlich demokratiſche, Berliner Blätter und die von ihnen bedienten Provinzzeitungen lehrt. Ein beſonders treffendes Beiſpiel war, wie berichtet. die Darſtellung der Vor⸗ gänge in Dresden bei der Amtsenthebung des Kabinetts Zeianer. Es iſt daher nicht unintereſſant, auch noch nachträglich die Ausfüh⸗ rungen eines wirklichen Augenzeugen zu hören, des ſächſi⸗ ſchen Landtagsabg. W. Schiffmann⸗Leipzig, der z. Zt. in Ba⸗ den weilt und uns in einer Zuſchrift u. a. folgendes mitteilt: „Ich las in Ihrer Dienstag Mittagausgabe, in welcher übertrie⸗ benen Weiſe pöllig irreführende Meldungen über die Enthebung der ſächſiſchen Miniſter, die Beſetzung und Durchſuchung des Land⸗ taasgebäudes in verbreitet worden ſind. Ich halte es für meine Pflicht. Ignen zu beſtättaen, daß Ihr amtlicher Bericht über die Vor⸗ qänge durchaus den Tatſachen enſſpricht. Ich bin von Montag mittag an bis Mittwoch früh 2 Uhr im Landtagsgebäude ge⸗ weſen und kann nur ſagen, daß ich nicht verſtehe, wie in dieſer ſchweren Zeit fenſationslüſterne Leute derartige Un⸗ wahrheiten verbreiten können. Ich habe insbeſondere auch die Beſetzung des Landtagsgebäudes beobachtet. Ihr Bericht ſtimmt Wort für Wort, hauptſächlich vor allem hinſichtlich des Verhal⸗ tens der Re hswehr. bef Staatskanzlei(Beſoldungsgruppe XIII) ernannten, noch plötzlicher aber nun verſchwundenen Kommuniſtenhäuptlinas Brandler durchſucht worden iſt, wird kein ordnungsliebender deutſcher Staats⸗ bürger etwas einzuwenden 2 haben, zumal der dem Auskand ent⸗ 2 chsregierung zu einer Göldnotenbank, an der franzöſiſches Süddeutſchland in Stuttgart zuſammengetreten in Dresden uſw. bedauerlicherweiſe in Mannheim 8 Wenn das Zimmer des plötzlich zum Ebef der ſicht nach auch die von Verlin herübergekommenen Unterhän d 5 ler der V. S. P. D. während der mehrtägigen Verhandlungen in Dresden gewonnen. Bemerken möchte ich noch, daß die demo⸗ kratiſche Fraktion ganz anderer Meinuna war und iſt als ein Teil der demokratiſchen Preſſe. Die demo⸗ kratiſche Landtaasfraktion hat gleich den anderen nicht ſozialiſtiſchen Parteien einen Antrag auf Auflöſung der proletariſchen Hundert⸗ ſchaften in Plauen eingebracht und durch viele feſtſtehende Beweiſe begründet. Insbeſondere hat dabei der ſelbſt mißhandelte demokratiſche Abg. Dr. Weigel“⸗Annaberg auf die ge⸗ radezu unglaublichen Uebergriffe und Anmaßungen der proletariſchen Hundertſchaften, hauptſächlich im Erzgebirge hingewieſen.“ Augenblicklich ſind die Vorgänge an der baneriſchen Grenze ſehr beliebt, um ſich in Senſationen zu ergehen. Wenn daher wieder in Berlin oder Frankfurt oder auch in Mannheim phantaſievolle Erzählungen mit entſprechender Aufmachung erſcheinen, wird der kritiſche Leſer von ſelber wiſſen, was er davon zu halten hat. Badiſche Politik Aus dem Landtag Dem heute zu einer kurzen Tagung zuſammentretenden Landtag dürfte die badiſche Regierung auf Grund des Ermächtigungsgeſetze⸗ mehrere Geſetzesmaßnahmen vorlegen, von denen ſich eine auf den Beamtenabbau beziehen wird, der auch von Baden auf Grund der bekannten Verordnung des Reiches vorzunehmen iſt. Der ſozial⸗ demokratiſche Karlsruher„Volksfreund“ bemerkt dazu, ebenſo müſſe auch die Vereinfachung der Staatsverwaltung von der Regierung in die Wege geleitet und durchgeführt werden. Es gehe nicht an, daß über die Aufhebung jedes einzelnen Bezirksamtes, Amtsgerichtes, Notariats, Bauamtes uſw. vor verſammeltem Landtag tagelang verhandelt wird. Wenn hier etwas erreicht werden ſoll, müſſe die Regierung durchgreifen, indem ſie unter Umſtänden über die Intereſſen eines einzelnen Bezirks hinweggeht und dadurch die Geſamtintereſſen des Landes wahrt. Zum Schluß ſchreibt das Blatt, zur Zeit ſei kein Anlaß eine Aenderung in der Politik Badens(im Hinblick auf den Austritt der Sozialdemokratie aus der Reichsregie⸗ rung) eintreten zu laſſen, die Sozialdemokratie in Baden gehe aber von der Vorausſetzung aus, daß die beiden anderen Partner(Zen⸗ trum und Demokraten) der gleichen Auffaſſung ſind. In dem Freiburger Zentrumsblatt, der„Tagespoſt“ wird die Frage der Ausdehnung der Sparmaßnahmen auf den Land⸗ tag erörtert. Es wird gewünſcht, daß vor allem das Diätenweſen der Landtagsabgeordneten anderſt geregelt werden ſollte. Man ſollte auf den früheren Gebrauch der Zahlung von Tagegeldern(zur Zeit wird eine Pauſchale bezahlt) zurückkommen. Die Kommiſſionen ſoll⸗ ten verkleinert werden. dDie badiſche Kegierung fordert die Nenderung verſchiedener Steuergeſetze Amtlich wird gemeldet: Das Staatsminiſterium hat ſich in den letzten Tagen mit den ſeinerzeit in den Zeitungen bekannt⸗ gegebenen Anträgen der Zentrumsfraktion des Badiſchen Landtages wegen Abänderung der Rhein⸗Kuhrabgabe, der Betriebs⸗ abgabe und der Landabgabe befaßt. Das Staatsminiſterium ſtehl durchaus auf dem Standpunkt, daß die genannten Geſetze haupt⸗ ſächlich deshalb ungerecht wirken, weil ſie auf die Leiſtungsfähigkeit der Steuerpflichtigen im allgemeinen keine Rückſicht nehmen. Für Baden fällt die Belaſtung durch die Geſetze beſonders ſtark ins Ge⸗ wicht. Die gewerblichen Betriebe ſind wegen der ungünſtigen allge⸗ meinen wirtſchaftlichen Verhältniſſe benachteiligt. Die weite Entfer⸗ nung von der See und von den Kohlenbezugsgebieten verteuern den Betrieb außerordentlich. In der Landwirtſchaft ſind die weniger leiſtungsfähigen klein⸗ und mittelbäuerlichen Betriebe vorherrſchend; azu kommt, daß der für die Landabgabe maßgebende Wehrbeitrags⸗ Neiches Baden ſehr viel höher iſt, als in den anderen Gebieten des eiches. 8 Das Staatsminiſterium hat deshalb die entſprechenden Anträge bei der Reichsregierung geſtellt, und den Reichsrats⸗ bevollmächtigten beauftragt, im Sinne dieſer Anträge ſofort bei dem vorſtellig zu werden und ſie auch im Reichsrate zu vertreten. Tagungen füddͤeutſcher Parlamentarier Zur Beſprechung der augenblicklichen Lage waren am Montag Vertreter der deutſchdemokratiſchen Partei aus ganz Sie gaben in einer Entſchließung der Erwartung Ausdruck, daß die Regierungen der ſüdweſtdeutſchen Länder bei der Löſung der derzeitigen inner⸗ politiſchen Spannung die außenpolitiſche Lage als Ausgangspunkt und Ziel all ihrer Entſchließungen annehmen. Unter dieſem Geſichts⸗ punkt ſtellen die verſammelten Vertreter an die Regierungen von Württemberg, Baden und Heſſen das dringende Erſuchen, in enger Fühlungnahme zu bleiben Die Arbeitsgemeinſchaft der deutſchnationalen Abgeord⸗ neten der Landtage von Bayern, Württemberg und Baden nahm bei einer Tagung in Stuttgart eine Entſchließung an, in der zum Ausdruck kommt, es ſei Pflicht der ſüddeutſchen Staaten Bayern in ſeinem Vorgehen gegen die marxiſtiſchen Einflüſſe in der Reichsregie⸗ rung, die Deutſchl⸗ dem ſicheren Verderben zuführen, zu unter⸗ and ſtützen Sie ſind der Ueberzeugung, daß die Reichseinheit am beſten dadurch gewährleiſtet wird, daß die einzelnen deutſchen Staaten durch Kräfte geleitet werden, welche nicht im Klaſſenhaß, ſondern in na⸗ tionaler Volksgemeinſchaft den Weg zur Rettung ſehen. 1* 1** Polizeiliches Einſchreiten gegen kommuniſtiſche Landſtreicher. Nachdem kürzlich ein Trupp Kommuniſten, der die Gegend von Berghaupten unſicher machte, durch Gendarmerie und Pollzei zerſtreut worden iſt, ſind neuerdings kommuniſtiſche Landſtreicher in der Gegend von Pfullendorf erſchienen, wo ſie zwei Gehöfte um⸗ ſtellten, um ſie angeblich nach Waffen zu durchſuchen. Es handelt ſich vermutlich um Kommuniſten aus Friedrichshafen. Staatsanwalt⸗ ſchaftliche Unterſuchung iſt eingeleitet. Durch Verſtärkung der Gen⸗ darmerie und Einrichtung eines beſonderen Streifen dienſtes iſt Vor⸗ ſorge getroffen, daß ſich ban Vorfälle nicht wiederholen, wie allge⸗ mein Gendarmerie und Polizei gegen derartige gefährliche Herum⸗ treiber mit aller Schärfe einſchreiten werden. Letzte Meldungen Jollerſeichlerungen für Lebensmiktel Berlin, 7. Nov. Mit Rückſicht auf die verſchärften Ernährungs⸗ ſchwierigkeiten hat der Reichsfinanzminiſter im Einvernehmen mit dem Reichsernährungsminiſter die Landesregierungen er ⸗ mächtigt, für Salzſchnittbohnen, Kartoffelflocken und Schnitzel ſowie für Wurſtwaren unter gewiſſen Bedingungen Zollerleichterung ein⸗ treten zu laſſen. ſel Berlin. 7. Nov.(Von unſerm Berliner Büro.) Das Zentral⸗ komitee der polniſchen ſozialdemokratiſchen Partei hat, wie aus War⸗ ſchau gemeldet wird, im Einpernehmen mit der Leitung der Berufs⸗ genoſſenſchaften den Generalſtreik abgeblaſen. Das hat zu einem Attentat von provokatoriſchem Charakter Veranlaſſung ge⸗ geben. In dem Hauſe, wo ſich das Büro des ſozialdemokratiſchen Bezirkskomitees befindet, iſt geſtern eine Bombe erplodiert,. ie einen Teil des Hauſes und das Stiegenhaus zertrümmerte. Paris. 6. Noy Wie die„Journee Induſtrielle“ mitteilt. iſt in Paris eine chineſiſche Wirtſchaftsmiſſion unter Füh⸗ rung des Oberkommiſſars Schana Tſchien ir und Delegierten der chineſiſchen Handelskammervereinigung eingetroffen. Sie wird eine Reihe von öffentlichen und privaten Betrieben beſichtigen und auf ihrer Reiſe, für die mehrere Monate vorgeſehen ſind, nacheinander auch Belaien. Holland, Deutſchland. Italien, die Schweiz, Eng⸗ land und die Vereiniaten Staaten befuchen.* * Mundelfingen bei Donaueſchingen. 5. Nov. Durch Feuer iſt die große Hausſcheune des Landwirts Kaſpar Merz zerſtört wor⸗ den. Die Wagen und die landwirtſchaftlichen Ceräte konnten ge⸗ rettet werden. Allem Anſchein nach lieat Brandſtiftung vor. f 12* — ——————„—— Mittwoch, den 7. November 1923 manunheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 512 Wirtſchaſtliches und Soziales Eine neue badiſche Stadt im Werden. Törrach, 6. Nov. In Leopoldshöhe, wo noch vor zwei Jahren außer dem Bahnhof und einem Zollbeamtenwohngebäude nur eine Kirche mit Pfarrhau⸗ und ei Wirtſchaften vorhanden waren, ſind jetzt vierſtöckige Wohnhäuſer mit verſchiedenen Geſchäftslokalen entſtanden. Unter den Firmen fehlt 285 natürlich eine Bankver⸗ tretung nicht. An der Straße Leopoldshöhe⸗Weil wurden links Be⸗ amtenwohnungen, Schloſſereien und Schreinereien, Baugeſchäfte, Verkaufsläden und Privathäufer errichtet. Das Feld rechts der Weilerſtraße bis an die Bahnlinie Leopoldshöhe⸗Lörrach und bis zum Dorfrand Weil am Fuße des Tüllinger Hügels iſt für di⸗ haupt⸗ ſächlich—* kommende große Wohnkolonie in Verwendung genommen In dem von der Baugenoſſenſchaft errichteten weſtlichen Teil werden etwa 125 Wohnungen, meiſtens in Zweifamilienhäuſer und in dem von der deutſchen Reichsbahn erſtellten öſtlichen Teil der Kolonie werden etwa 550 Wohnungen in 140 Häuſern zur Ver⸗ fügung ſtehen. Auf jede Wohnung kommen noch ungefähr 200 Ouadratmeter Gartenland und dazu Stallungen für das Kleinvieh. In der Mitte der Siedelung liegt der Marktplatz. umrahmt von dreiſtöckigen Geſchäftshäuſern. Alle Wohnungen ſind mit Gas⸗ und Waſſerleitung und elektriſcher Beleuchtung ausgeſtattet. Das Schul⸗ haus mit Turnhalle wird augenblicklich errichtet. Stadtiſche Nachrichten Aufhebung der Wohnabgabe Die Stuttgarter Meldung, daß die Wohnabgabe aufgehoben wird, die durch den Markſturz nicht nur pöllig wertlos geworden iſt, ſondern nicht einmal mehr zur Bezahlung der Beamtengehälter reicht, läßt die Frage auch für Mannheim, ja fürs ganze Reich brennend werden. Daß mit den Beträgen ſo gut wie nichts gebaut wurde(im Vergleich zur früheren Bautätigkeit ohne Wohnungs⸗ zwangswirtſchaftl) iſt bekannt. Man komme nicht mit der ſtat ſtiſchen Aufzählung der mit Ach und Krach fertig geſtellten Neubauten, ſondern wende auch da einmal das ſonſt ſo beliebte prozentuale Verhältnis zu dem Wohnungsbedürfnis an. Man ſage uns endiich offen, wieviel Wohnungsloſe umſonſt auf Wohnung warten, wie lange ſo und ſo viel ſchon Dringlichkeitskarten haben, ohne ans Ziel zu kommen. Man ſage dem Volk auch endlich un⸗ geſchminkt die Wahrheit, wieviel Räume für die Wohnungs⸗ ämter nötig und wieviel Beamte dort tätig ſind und der wie⸗ vielte Teil der Wohnabgabe von den Gehältern dieſer Beamten verſchlungen wird. Es ſei nichts gegen die Gehälter an ſich geſagt; aber erwogen müßte doch werden, ob hier nicht auch kräftig a b⸗ gebaut werden kann. Wenn in allen Beamtenkategorien im nächſten Viertelſahr 25 vom Hundert, alſo der vierte Teil der Ge⸗ ſamtbeamtenſchaft entlaſſen, bezw. anderweitig verwendet wird, ſo gehören die unproduktiven Wohnungsämter kräftig abgebaut, noch beſſer ganz aufgehoben. Denn dem Wohnungs⸗ mangel können ſie doch nicht abhelfen, wie die Erfahrungen der letzten Jahre beweiſen. Und nurzum„Erfaſſen“„verfügbarer Räume“ in alten Häuſern braucht man keinen ſo teuern Beamtenapparat. an dem letzten Endes nur die Sozialiſierungsfreunde ein Intereſſe haben. Denn die Tätigkeit der Wohnung⸗ämter führt nach und nach nicht bloß zur Verärgerung der Haus⸗ beſitzer; zahlreiche Mieter ſpüren die an den Polizeiſtaat ſchlimmſten Angedenkens erinnernden Verfügungen auch. Es ſoll nichts gegen die einzelnen Beamten geſagt ſein; die müſſen ihre Aufträge erfüllen. r der Geiſt der ganzen Ein⸗ richtung iſt der Freiheit der Bürger entzogen. Ironie der Partei⸗ geſchichte und Parteiforderungen! Die am lauteſten das Wort„Frei⸗ heit“ im Munde führen, ſind die rückſichtsloſeſten Rufer nach kraſſeſter Zwangswirtſchaft. Und törichter⸗ und kurzſichtigerweiſe leiſten Tauſende in dieſen Rufen nach Zwang Gefolg⸗ ſchaft, die ſonſt ganz er Poenel ſater Weltanſchauung ſind. Nur ein vorübergehender kleiner Vorteil, wie er ſich in der naturwid igen künſtlichen Niederhaltung der Mietpreiſe auswuchs, hatte ſie ſo ver⸗ blendet, daß ſie ierungsſüchtigen Parteien die Haſen in die Küche treiben halfen. Das Erwachen ſteht bevor. Ein badiſcher Miniſter hat bereits angekündigt, daß binnen Jahresfriſt die Miete auf das vorkriegszeitliche Verhältnis zum Geſamteinkommen 3 werden müſſe. Es gibt auch keinen andern Weg zur Ge⸗ undung. Aber wie ſollen dann die zum Teil verarmten Bürgers⸗ leute die neuen Mietlaſten tragen?! Und getragen müſſen ſie werden, wenn endlich auch die Wohnungsloſen Wohnungen bekommen ſollen. Neben dieſer finanziellen Rückkehr zu vernünf⸗ igen volkswirtſchaftlichen Grundſätzen iſt endlich beſtimmteſte Ab⸗ ſage der Reichs⸗ und Landesregierungen von jeglicher Sozialiſierung hötig. Dieſe Unſicherheit das Erſtellen neuer Wohnungen mehr verhindert als die teuern Baupreiſe. Endlich iſt ſofort Erleichterung der Kündigungsmöglichkeit zu ſchaffen. oder launenhaftes Hinauswerfen unbeliebter Mieter gefordert ſein; aber daß erſt körperliche Verletzungen und ſchwerkriminelle Hand⸗ lungen einen Kündigungsgrund abgeben, iſt viel an dem Streit in faſt allen Häuſern ſchuld. Mancher Mieter war jahrelang zufrieden und ordentlich; erſt die Gewißheit, daß ihm nicht gekündigt werden lann, hat ihn zum Schikaneur werden laſſen. Ohne die einſeitige Kündigungsunmöglichkeit(der Mieter kann ſeinerfeits jederzeit kün⸗ Damit ſoll nicht wahlloſes Zwangswirtſchaft nichts zu fürchten, und die andern verdienen keinen glehieger Schutz. So ſollte es wenigſtens in einem Rechts⸗ + 10 leiches Recht für alle! Und Schutz dem Recht, nicht dem nrecht. Wenn dieſe Dinge ins richtige Licht gerück werden, dann kann es für alle Freunde wirklicher Volksſreiheit kein Zaudern mehr geben, die Beſeitigung der Wohnungszwangswirtſchaft ſamt Woh⸗ nungsab zu fordern. Vor allem alle Wohnungsloſen müſſen ſie in ihrem eigenſten Intereſſe fordern. Nur wenn dieſe Feſſeln weggenommen werden, wird ſich die Bauluſt wieder ein⸗ ſtellen und faſt alle Gewerbe direkt und indirekt wieder in Schwung kommen. Trotz Teuerung! Es gibt noch Leute genug, die im Eigen⸗ haus oder auch im eigenen Miethaus wohnen möchten, wenn ſie nicht geknebelt wären und fürchten müßten, über kurz oder lang ent⸗ eignet zu werden. Es führt kein anderer Weg zur Rettung aus der Wohnungsnot als die Rückkehr zur Freiheit. Gegen Ausbeutung der Notlage durch überhohe Preiſe können Uebergangsverordnungen ſchützen Im übrigen muß das Bürgerliche Geſetzbuch wieder zu Ehren kommen! Dann brauchen wir keine Wohnabgabe und keine Wohnungsämter mehr! O. G. ** Die Einnahmen aus der Wohnungsabgabe haben in Preußen, wie im Hauptausſchuß des preußiſchen Landtags feſtgeſtellt wurde, rund eine Billion Mark eingebracht, aber über zwei Billionen Mark an Verwaltungs⸗ und Werbungskoſten. Die neuen Telegraphen⸗ und Fernſprechgebühren Am 5. November haben ſich außer den Poſtgebühren auch die Gebühren im Telegramm⸗ und Fernſprechverkehr bedeutend erhöht. Um unſere Leſer über die e des Telegraphierens und Telephonierens, die auch im Zektungsweſen auf dem Unkoſtenetat einen bedeutenden Einfluß ausübt, zu orientieren, geben wir nach⸗ ſtehend die wichtigſten Gebührenſätze wieder. Es ſind zu—.— in Millionen Mark: Grundgebühr 12 000 und außerdem für jedes Wort 6000, für Ortstelegramme: Grundgebühr 6000 und außerdem für jedes Wort 3000, Zuſtellung bei ungenügender Anſchrift 18 000, Vorausbezahlung der Eilbeſtellung(XP) 6009 Millionen, Stundung der Telegraphengebühren 2 Aechen des Rechnungsbe⸗ trages, außerdem für jedes Telegramm 3000. Vereinbarungen über abgekürzte Telegrammvorſchriften ſowie ſolche über regelmäßige beſon⸗ dere Zuſtellung der Telegramme können bis zum 15. Dezember 1923 zum 1. Januar 1924 gekündigt werden. Von dieſem Tage ab koſten abgekürzte Telegrammaufſchriften und regelmäßige beſondere Zu⸗ ſtellung jährlich ſe 1,8 Milliarden. Die Gebühr für ein Ortsgeſpräch von einer Teilnehmer⸗ ſtelle oder einer öffentlichen Sprechſtelle aus beträgt 7 500 Millionen Mark. Mindeſtens werden für einen Hauptanſchluß monatlich ange⸗ rechnet in Ortsnetzen mit nicht mehr als 50 Hauptanſchlüſſen 20 Orts⸗ geſpräche, mit mehr als 50 bis einſchließlich 1000 Hauptanſchlüſſen 30 Ortsgeſpräche, mit mehr als 1000 bis einſchließlich 10000 Haupt⸗ anſchlüſſen 40 Ortsgeſpräche, mit mehr als 10 000 Hauptanſchlüſſen auch 50 Ortsgeſpräche. Die für den laufenden Monat im voraus fällige Gebühr für die Pflichtgeſpräche wird noch nach dem Stande vom 1. November berechnet(Ortsgeſprächsgebühr 1500 Millionen Mark). Für ein Ferngeſpräch von nicht mehr als 3 Minuten Dauer werden erhoben: bei einer Entfernung bis zu 5 Kilometer einſchließt. 7500, von mehr als 5 bis 15 Kilometer 15 000, von mehr als 5 bis 25 Kilometer 22 500, von mehr als 25 bis 50 Kilometer 45 000, von mehr als 50 bis 100 Kilometer 67 500, darüber für jede ange⸗ fangenen 100 Kilometer mehr 22 500 Millionen Mark. Für drinoende Geſpräche das Dreifache, für Blitzgeſpräche das Hundertfache der Geſprächsgebühr für ein gewöhnliches Ferngeſpräch. Vortogs⸗ meldung 7 500, Auskunftsgebühr 7 500, Streichungsgebühr für Ge⸗ ſpräche 7 500, XP., V- oder N⸗Gebühr für 1 Perſon je 30 000, für jede weitere Perſon 15 000, Unfallmeldegebühr 45 000 MillionenMk. Mannheims Lebenshaltungsindex 100o,5 Milliarden Wie das Städt. Nachrichtenamt mitteilt, iſt die vom Preis⸗ prüfungsamt nach der Methode des Statiſtiſchen Reichsamts be⸗ rechnete Mannheimer Teuerungszahl(Ernährung, Woh⸗ Zung, Heizung, Beleuchtung und Bekleidung) nach den Preiſen vom 5. November auf 11 511,3 Milliarden Mark geſtiegen. Setzt man die entſprechende Vorkriegszahl(114.59.) gleich 1, ſo erhält man die Indeyziffer 100,5 Milliarden. Da am 29. Oktober die Mannheimer Indexziffer 15,84 Milliarden betrug, iſt vom 29. Oktober bis 5. November eine Erhöhung um 534,3 Prozent eingetreten. Zur Rabattgewährung im Mannheimer Einzelhandel gegen die wir in letzter Nummer Stellung nahmen, erhalten wir folgende mit unſerer Anſicht übereinſtimmende Zuſchrift aus dem Leſerkreiſe: „Eine„goldene Zeit“ ſcheint nun für das kaufluſtige Publikum anzuheben, ſoweit es von jetzt ab im Beſitz„wertbeſtändigen“ Geldes ſich befinden wird, ſo golden, als ſie ein papierenes Zeitalter eben ſchenken kann! Und ſchon ſoll der Nichtbeſitzer des Zukunft⸗ geldes, zu ſeinem Aerger, noch keines zu haben, auch noch mit der Naſe auf feinen Schönheitsfehler geſtoßen werden. Wenn ein Nur⸗ papiermarkbeſitzer durch die Geſchäftsſtraßen wandelt, erblickt er— er ſagt nicht wo und wie oft!— hinter Ladenfenſtern folgende An⸗ digen, der Eigentümer umgekehrt aber nur nach Prozeſſen) wäre er ordentlich geblieben. Ordentliche Mieter haben bei Aufhebung der — kündigung etwa:„Wer in dieſem Laden mit Badenmark, Renten⸗ mark uſw. bezahlt, erhält 5 Proz. Rabatt!“ Nun ja, daß das Der große Mann geht ſeiner Zeit voraus: Der Kluge geht mit ihr auf allen Wegen. Der Schlaukopf beutet ſie gehörig aus, Der Dummkoypf ſtellt ſich ihr entgegen. Rirza Schaffn. Zweites Akademie⸗Ronzert Hermann Wetzler, deſſen ſymphoniſche Fantaſte für ein wodernes Orcheſter— Werk 10— geſtern zum erſtenmal im Nuſenſaale vorgeführt wurde, iſt keiner von den Jüngſten. Er ſt nämlich 1870 zu 8 a. M. geboren und hat ſeine fröh⸗ liche Jugendzeit 5 rankfurt verlebt: auf Dr. Hochs Konſerva⸗ drium, zur Zeit des„alten“ Scholz. Stammt alſo aus einer kon⸗ zervativen Lehrel Aber auch das Leben lehrt den Menſchen; Her⸗ mann Wetzler ging nach Amerika, wurde in Newyork zunächſt Organiſt, ſpäter Leiter großer Konzerte(1892—1904). Dann kam die Theaterzeit, 1905 in Hamburg anhebend. Elberfeld, Riga, Halle, Lübeck, Köln iſt die Kurve dieſer Entwicklung. Die Berührung mit der modernen Kunſt— Linie Liſzt⸗Strauß— hat auch die„ſymphoniſche Fantaſie“ geſchaffen. Das Aeußere(grußes Or⸗ cheſter mit zwei Harfen und einer einzelnen Violine) iſt wohl Sache der Erfahrung, das Programm als innere Angelegenheit ein Geheimnis. Das Ganze iſt ſehr wirkſam aufgebaut, hat melodiſchen eiz, natürlichen Fluß und Folgerichtigkeit. Mehr nicht! Aber es klingt gut und man bört dergleichen einmal ganz gerne. Die Nach⸗ empfindung iſt die wahre Mutter dieſer Fantaſte, nicht die Emp⸗ indung. Man kann ja auch ganz einfache Dinge im stilo prezioso e vorbringen, daß ſie„nach mehr“ klingen: und dieſe Kunſt ver⸗ teht Hermann Wetzler. So der erſte Eindrud, der ungeheizte Muſenfaal mag unſere Zühle erklären. Warm wurden wir erſt beim dritten Satze der ritben Symphonie von Anton Brackner. Nicht als ob der erſte Sotz oder der nachfolgende langſame weniger gut vorgetragen wor⸗ ö 88 ſeien! Im Gegenteil, das geſamte Nationaltheaterorcheſter war der beſten Gebelaune und Richard Lert fand in dem abgeriſſe⸗ zen Stile, den wir bei Bruckner nun sinmal hinnehmen müſſen, dolle Gelegenheit, ſeine thematiſche„Arbeit“ zu betätigen. Aber e eigentliche Freude iſt doch, wenn Bruckner ſich der Bauernluſt — Reigentanz hingibt, wenn er ganz Naturmenſch wird und Sbei doch immer ein vornehm empfindender Künſtler bleibt. Dieſer ſſab geriet denn auch allerſeits in der beſten Form; man hatte de warm muſiziert. Die Orcheſtration Bruckners hat ihren beſon⸗ eren Goldglanz, und dieſer krönte das Finale. Hier ſcheint aller⸗ ſtetas eine Erklärung wünſchenswert, denn ſo dicht nebeneinander ehen weder in der Kunſt noch im Leben die Kontraſte, wie gerade ee in dieſem Finalel Wie ſich hier die Choralweiſe und die Tanzform berühren, dies ließe nach romantiſcher Weiſe die Deutung zu: „Rätſel des Daſeins, chaotiſche Verwirrungen. Aber das Gute und Edle ſiegt.“ lls war der Ausgang dieſer zwei Moll⸗ Symphonie— in ſtrahlendem D⸗Dur— von der glücklichſten Wir⸗ kung. Richard Lert erwärmte ſich an ſeinem Bruckner mehr und mehr und unſer Orcheſter hatte einen glänzenden Erfolg. Man rief den Generalmuſikdirektor und ſeine Künſtler lebhaft hervor, und ſo. war der Ausklang des zweiten Akademie⸗Konzerts eine bleibende Erinnerung. A. Bl. Theater und Muſik Brief aus Baden-Baden. Weiß Gott, die gelben und roten Blätter, die in dieſen Tagen aus den Wäldern rings um Baden⸗ Baden bis in die Stadt herein gewirbelt werden und dort wie blanke Taler in den Straßen liegen, ſind hundertmal mehr wert als die Goldmark, um die heute ſoviel Geſchrei iſt. Haben muß man ſie wie überall auch hier, aber man braucht von ihr nicht mehr als anderswo und bekommi für ſie noch etwas Geſcheites. Und was ſind das für prächtige Eindrücke, die man während des Geldausgebens und in den Skunden, die zwiſchen dem Geldausgeben liegen, genießtl Die Landſchaft iſt in ein Jarbenmeer getaucht, das überirdiſe ſchön ge⸗ nannt werden muß. Wer jetzt zu uns kommt, wird es ſtiller finden, doch nicht weniger ſchön und immer noch anregend genug. Das Kur⸗ zus iſt in allen ſeinen Teilen geöffnel. Wir haben ein ſehr gutes heater, das uns in dieſen Herbſtwochen ſchon verſchiedene Neu⸗ einſtudierungen und Erſtaufführ ungen in vortreff⸗ lichen Darſtellungen gebracht. Nennen wir die wi karen der Reihe nach: ee im Juni, Die Fandidn de n(Dreyer), College Crampton, Agnes Bernauer, Candida 1 755 Simſon Burte), Lanzelot und Sandereien, das rührende alt lämiſbe Spiel von Liebe und Liebesleid, und Der Ackermann und der Tod. Die regelmäßigen Sinfoniekonzerte und Kammermuſikabende, fur die ein hochintereſſantes Programm mit vielen Erſtaufführungen aufgeſtellt wurde, nehmen demnächſt ihren Anfang, und die Reihe der akademiſchen Vorträge, ffür die Proſeſſoren der Heidel⸗ berger Univerſität gewonnen wurden(Ranke, Curtius, Wahle, Hampe, Cartellieri, v. Schubert), iſt mit Nankes glänzendem Licht⸗ hildervortrag über das jüngſt entdeckte Grab des ägyptiſchen Königs Tut⸗ant⸗Amon bereits eröffnet worden. Auch fernerhin werden alle Stätten der Bildung und Unterhaltung ihr Beſtes bieten. Das Theater nimmt Opern und Singſpiele ſowie Operetten in ſeinen Spiel⸗ plan auf, Zerletts neue Operette,„Der große Kavalier“ mit der Mufik von Herrn Beutten, wird zur Uraufführung vorbereitet. In Baden⸗ Baden läßt es ſich noch immer leben; und gibt es einmal einen kühleren Tag, dann ſchaffen die heißen Quellen durchgreifende Er⸗ wärmung und man bleibt innerlich vom Lehens⸗ und Jahreswinter weit entfernt und gefeit.. NM. Wort„Rabatt“, das bereits verſchollene, wieder aus der erſenkung auftaucht, könnte einem als Vorbote der goldenen Zeit willkommen ſein. Nur iſt dieſes Rabattverſprechen eine ganz verwerfliche Neu⸗ erſcheinung im Geſchäftsleben. Es heißt, bevor wir allgemein zur Feſtwährung übergehen können, jetzt ſchon der Papiermark auf⸗ kündigen, die unbedingt noch neben der Feſtmark als wenn auch variierendes Parallelwertzeichen zu gelten hat; es heißt, die Käufer⸗ ſchaft mit„Dollar“geld gegenüber der„dollar“loſen Kundſchaft letzten Endes bevorzugen und letztere vor den Kopf ſtoßen. Dieſer Ge⸗ ſchäftskniff ſtellt weiterhin gegenüber anderen Geſchäften ohne dieſe Praktiken unlauteren Wettbewerb vor— und nach lange nicht zuletz: entpuppt ſich dieſes gnädige Geſchäftsgebaren als un⸗ verſchleierten Verſuch der Hamſterei nach dem neuen, noch gottlob ſo ſeltenen Geld! Sollte dieſes Hamſtern gar allge⸗ meinſte Geſchäftspraxis werden und ſchließlich zwangsläufig auch zu den Konſumenten kommen, dann können die intelligenteren Zeit⸗ genoſſen ſich an den Fingern abzählen. wann wir den letzten deutſchen Währungsverſuch zu Grabe tragen können. Mi: dem Fallen von Sandkörnern fängt der Sturz an, im Holterdipolder endigt er: Item: Anfrage an die wohllöbliche Polize i, ob die gekennzeichnete„Anlockung“ gewiſſer Geſchäfte noch erlaubt ſein kann? Anfrage an das hochwohllöbliche Publikum, ob es den Braten merkt und ſoviel Selbſtzucht hat, fremder und eigener Selbſtſucht zu widerſtehen! Und wenn 1) und 2) nicht ihr⸗ Nfr⸗e tun, ein drittes Item noch: ob es, wenn wir nicht klug ſind und unſere Pflicht nicht tun, ſta'rthaft iſt, auf die Regierung zu ſchimpfen wenn's zu ſpät iſt! Und ob wir Regierte nicht ſchon ſeit Jahren die Hand an der eigenen Naſe haben ſolltenl“ Wie wir hören, iſt inzwiſchen vom Einzelhandels⸗Ausſchuß be⸗ ſchloſſen worden. die Rabattgewährung wieder aufzuheben. Ein Zirkular, das die Mitglieder des Einzelhandels⸗Verbandes von dem Beſchluß in Kenntnis ſetzt. iſt geſtern zum Verſand gelangt. Man daͤrf infolgedeſſen erwarten, daß die Täfelchen, auf denen die Rabattgewährung angezeigt wird, aus den Schaufenſtern ſchnell wieder verſchwinden. *Das Nokgeld der Reichsbahn wird durch Ausgabe von 1 und 50 Milliarden⸗Scheine vermehrt. Die nähere Beſchrei⸗ bung dieſer beiden Neuerſcheinungen auf dem Papiergeldmarkt iſt der Anzeige in dieſer Nummer zu entnehmen. * Handelskammer⸗Nokgeld. Die Handelskammer hat nunmehr nach langwierigen Verhandlungen von der Badiſchen Regierung und dem Reichsfinanzminiſterium die Genehmigung zur Herausgabe von wertbeſtändigem Notgeld erhalten. Die näheren Be⸗ dingungen, unter denen dieſes Notgeld herausgegeben wird und wo es erhältlich iſt, werden baldmöglichſt öffentlich bekanntgegeben. Die Handelskammer und die Arbeitgeberverbände bitten dringend, bis dahin von telephoniſchen Anfragen abzuſehen. *Ablieferungszwang in der Kartoffelverſorgung. Das Staats⸗ miniſterium erläßt eine Verordnung. nach der durch Anordnung des Miniſters des Innern Gemeinden mit Kartoffelbau(Lie⸗ fergemeinden) verpflichtet werden können, Bedarfsgemeinden be⸗ ſtimmte Mengen von Kartoffeln bis zu einem näher feſtzuſetzenden Zeitpunkt zur Verfügung zu ſtellen. Die Anordnung ergeht an den Gemeinderat. Er hat die zur Lieferung aufgegebenen Mengen unter Berückſichtigung des Eigenbedarfs der Erzeuger nach Maßgabe der Anbau⸗ und Ertraasverhältniſſe umzulegen. Die Gemeinde iſt für die vollſtändige und rechtzeitige Lieferung der Kartoffeln in guter Handelsware verantwortlich. Die Empfanasgemeinde bat die Kar⸗ toffeln in der Liefergemeinde zum Tagespreis zu übernehmen. Die Kartoffelerzeuger ſind verpflichtet, ſachgemäß zu ernten und die zur Erhaltung und Pflege der Kartoffeln erforderlichen Handlun⸗ gen vorzunehmen. Kartoffelerzeugern, die ſchuldhafterweiſe ihrer Ablieferungspflicht nicht rechtzeitig oder unvollſtändig nach⸗ gekommen, ſind die Kartoffeln im Wege des Zwanas durch den Bürgermeiſter ohne Entſchädiaung wegzunehmen; er⸗ forderlichenfalls ſind die Kartoffeln auf Koſten des Erzeugers durch Beauftraate des Bürgermeiſters zu ernten. Wer den obigen Vor⸗ ſchriften zuwiderhandelt wird mit Gefängnis und mit Geldſtrafe, deren Höhe unbeſchränkt iſt, oder mit einer dieſer Strafen beſtraft. Die Verordnuna tritt mit ſofortiger Wirkuna in Kraft. * Werlbeſtändiger Milchpreis und Die Re · des Milcherzeugerpreiſes in Baden——— isher nach den ſeinerzeit im Landesmilchpreisausſchuß feſtgele Richtlinien(Reichsinderziffer für die Lebenshaltungskoſten plus Ent⸗ wertungszuſchlag mal Grundpreis), jeweils für die Dauer einer Woche. Bei dem rapiden Fall der Mark waren die feſtgeſetzten Preiſe ſchon am Tage des Inkrafttretens der neuen Preiſe weit überholt. Bis das Geld für eine Lieferwoche in den Beſitz des Landwirts ge⸗ langte, war es ſo entwertet, daß der Gegenwert für einen Lifer Milch nur noch Bruchteile eines Goldpfennigs darſtellte. Die weitere Beibehaltung des bisherigen Syſtems der Preisberechnung und der Ausbezahlung der Milchgelder würde zum gänzlichen Ruin der Milchverſorgung führen. Es iſt daher dringend notwendig, daß im Intereſſe der Milchverſorgung der Städte und der Förderung der Milcherzeugung zur Feſtſetzung eines wertbeſtändigen Milch⸗ preiſes geſchritten wird und daß die Städte heute ſchon die Ausbe⸗ zahlung der Milchgelder mit wertbeſtändigem Gelde vornehmen. Wie verlautet, finden die Verhandlungen hierüber am morgigen Donners⸗ tag ſtatt.— Der pfälziſche Milchſtallpreis betr · * Montag 7 Milliarden. Doch ſoll auch bald in der Pfalz zur Caft · rung der Goldwährung übergegangen werden. Man hofft durch die Anlieferung von Milch zu erhöhen. Wiesbadener Theater. Die Oper brachte in kurzer Folge den Verſuch ſzeniſcher Neugeſtaltung zweier klaſſiſcher Werke, von denen zumindeſt das letztere faſt völlig in Vergeſſenheit geraten: Mozarts„Coſi fantutte“ und Offenbachs„Prinzeſſin von Trapezunt“. Mozarts. komiſche Oper, die ganz rokokohaft empfunden und durchgeführt iſt, verquickt die Motive des zärtlich⸗ zalanten Schäferſpiels mit dem heiteren Wirrwarr einer ften skerade; im Entwurf wie in der Ausgeſtaltung des ein wenig harmlos und zuweilen veraltet anmutend, bewahrt doch prunkende Leuchtkraft durch den Wunderreichtum melodiöſer Klang⸗ fülle, die über alle Hemmungen des Wortes und der Handlung — und ſiegreich ſich erhebt. Offenbachs Buffo⸗Oper im Gegen⸗ iſt textlich ſorgfältiger ausgearbeitet und bietet mit vielen luſtigen Einfällen dem Komponiſten willkommene Gelegen zu lautmaleriſcher Illuſtration. In muſikaliſcher Hinſicht en igen Schöpfungen Offenbachs nicht völlig gleichzuwerten, offenbart ſie ihre Komik im bewußten Kontraſt der Aufmachung und der burlesken Motive. Zwiſchen manchem Verblichenen und Be⸗ finden ſich Partien von ſo unmittelbarer Friſche und bendigkeit, daß man ſie aus dem Empfinden unſerer ge⸗ ſtaltet glauben möchte. Wenn die Vorbilder, die ſie unternimmt, uns teilweiſe nicht mehr wirkt n mmer die Parodie der verlogen pathetiſchen Geſte, des geſpreizten Bühnen⸗ heroismus der großen Oper und ein ſchlagkräftiger Witz ſzeniſcher und orcheſtraler Geſtaltung. Beiden Werken halte Intendant Dr. Hagemann eine ſorgfältige Bühnengeſtaltung zuteil werden laſſen, ſie auf Empfinden und Geſchmack von heute einzuſtellen, er⸗ folgreich unterſtützt durch Lothar Schenck(Bühnenbild) und Artur 32 12 1825 +* darſtelleri ſangli inzelleiſtungen auf erfreulicher ielten, war der künſtleriſche Geſamteindruck beider Aufführungen ſtark und über⸗ zeugend. einri-h Leis Dresdner Uraufführungen. Unſer Dresdner Schauſpiel⸗ referent ſchreibt: Das Neuſtädter Schauſpielhaus— tete mit zwei Uraufführungen auf. Eine fröhliche Urſtänd war der dreiaktige Schwank„Mein Vetter Eduard“ ohne Zweifel. Fred Robbs nennt ſich der Autor der leichten Bühnenware. Soweit ſind wir gekommen, daß man einen ehrlichen deutſchen Namen hinter imponierender Auslandſucht verbirgt!„Charleys Tante ſtand Pate. Entkleidungen, blitzſchnelle Verk drahtiſche Verwechſlungen, ulkiger Uebermut in toller Jagd. bühnengewandte Burleske mit alten, abgeſpielten Requiſiten, ohne jede Charakteriſtik, ohne ein Duentlein Satire Und der Myloch Publikum ſauchzte vor Vergnügen— Die ekſtatiſche Aktion Mör⸗ der Kain Piep“, von Klaus Reinbolt, nahm man bei der Uraufführung mit 1 Gefü 8. dermord des Vaserbeſetg vee kien n 8en 8.—— 5 5 4. Seife. Nr. 512 Mannheimer Genueral-Anzeiger(Mittag⸗-Ausgabe) Mittwoch, den 7. November 1923 Monatsüberſicht der Städtiſchen Volksbücherel(U 3. * Der Oktober brachte der Bücherei 78 neue Leſer A ee 9 Leſerinnen). Es wurden insgeſamt ausgeliehen an 5535 Leſer 11120 Bände. Davon entfielen auf das Deutſche Schöne Schrifetum (Romane, Novellen. Erzählungen, Dichtungen) 9843, auf die beleh⸗ renden Gebiede 1277 Bände. Im Leſeſaal wurden 6815 Befucher ge⸗ zählt. Der Bitte um freiwilliae Belträge iſt in dankens⸗ werter Weiſe von den Leſern entſprochen worden. Es konnten 12 Bücher angeſchafft werden. für den Bedarf der Bücherei allerdings verſchwindend wenig, ſo daß die Gebefreudlakeſft immer erneut erbeten werden muß. Einen Beitraa von zehn ee Miß 88* Urnichte des beliebten 0 James Ffenimore Cooper. Ueber die An wird in der Bücherei gern Auskunft erteilt. e Tödlicher Anglücksfall. Von einem Auto überfahren wurde Vegz 951 die 3 Jahre alte Anna n wur wer verletzt, daß es auf dem Transport zum Krankenhaufe verſtarb. 8 * Schuhwarendiebſtahl. Nachts wurden aus einem Keller des Haufes Karl⸗Ludwigſtraße 9 insgeſamt 21 Paar Boxcalf⸗Herren⸗ Größe 40—44, braun, ſpitze Form, Rahmenarbeit, ge⸗ FJahrraddiebſtähle. In der letzten Zeit wurden u. a. nde Fahrräder entwendet: Aus dem——j1 des Hauſes O 42 ein Herrenrad, Marte„Stuckenbrod“, Hannover.— Vor dem Hauſe N 3, 4 ein— Marke„Badenia“ Fabriknummer 718 718— Aus dem Haufe N 7, 7 ein Fahrrad, Marke„Albina.— Aus dem Hauſe der Dresdener Bank, P 2, ein Fahrrad, Marke„Opel“. — Aus dem usgang Däniſcher Tiſch 24 in Rheinau ein Herren⸗ rad, Marke Torpedo.— Aus dem Hoſfe der Wohlgelegenſchule, Käfertalerſtraße 105, ein Herrenrad, Marke„Preſto“, Fabriknummer 2576.— Aus dem Hausgang F 4, 4 ein Herrenrad.— Vor der Südd. Disconto⸗Geſellſch ſt ein Herrenfahrrad, Sturmrad, Fabrik⸗ nummer 4649.— Aus einem verſchloſſenen Schuppen in D 7, 11 ein Herrenrad, Marke Marx, Fabriknummer 309 589.— Aus der Dresdener Bank ein Herrenfahrrad, Marke„Diamant“, Fabrik⸗ 50 2 Lebensmittelamts, n guterhaltenes Herrenrad mit ufdruck Her dem Lederſattel. veranſtaltungen 8Thealernachricht. Sams 10. Nov. findet im National⸗ die Erſtaufführung des Luſtſpiels„Der Geldtopf“ von lautus in der Uebertragung von Jakob Michel Reinhold Lenz ſbatt. Am gleichen Abend deberg das Moliereſche Luſtſpiel„Schule der Frauen“ in der lebertragung von Ludwig Fulda neu ein⸗ zur Aufführung. Die Spielleitung beider Stücke hat Artur 918. . Eine Operelte des„Martha“-Komponiſten Flotow wird am nächſten Sonntag im heiteren Nibelungenſaal⸗Abend zur erſten Mannheimer Aufführung kommen. Das niedliche Werkchen iſt be⸗ kitelt„Die Witwe Grapin“ und wird in den Hauptrollen mit Kammerſängerin Kuhn⸗Brunner, Kammerſänger Joachim Kromer und Dr. Paul Kuhn beſetzt ſein. Im erſten Teile der Veranſtaltung wird außerdem ein erſtklaſſiges Tanzpaar mit⸗ Fommunale Chronik gKommunale Forderungen zur Jinanzreform Auf der letzten Sitzung der Vorſtände des Deutſchen und des Preußiſchen Städtetages wurde über die Finanzreform vom Standpunkt der Städte geſprochen. Dabei hat der Finanz⸗ ausſchuß folgende Forderungen feſtgeſtellt: 1. Das geſamte reichs⸗ rechtliche Steuerſuſtem iſt in ſeinem allgemeinen Aufbau und in ſei⸗ nen Einzelheiten einfacher und ergiebiger zu geſtalten Alle Steuern, bei denen Veranlagungs⸗ und Erhebungskoſten mit dem Ertrag im Mißverhbältnis ſtehen, ſind abzubauen. 2. Den Städten müſſen Ein⸗ nahmequellen in einem ſolchen Maße überlaſſen werden, daß ſie— unter Vorausſetzung jedes irgendwie verantwortbaren Ausgaben⸗ abbaues— in der Lage ſind, den Fehlbedarf ihres Haushalts zu decken. 3. Darüber hinaus müſſen zunleich ſoweit möglich, die zahl⸗ reichen Sonderdotierungen der einzelnen Zweige der ſtädtiſchen Ver⸗ waltuna erſetzt werden durch ſelbſtändige allgemeine Einnahmequel⸗ len. 4. Die zu beiden Zwecken den Städten zuzuweiſenden Ein⸗ nahmequellen müſſen den Städten zur ſelbſtändigen finanzpolitiſchen Bewirtſchaftung freigegeben werden. Die Städte müſſen wieder die genügende Finanzhoheit erhalten, ſtatt Koſtgänger des Reiches zu ſein.— Bei der Einkommenſteuer iſt das Zuſchlaags⸗ recht der Gemeinden wieder herzuſtellen. Die 15prozentige Beteiligung der Gemeinden an der Umſatzſteuer iſt weſentlich zu erhöhen. Um dieſes zu erreichen, ſind die Steuerſätze über den ſetzi⸗ gen Satz von 2 Prozent entſprechend zu erhöhen. Darüber hinaus iſt den Gemeinden das Recht zur Erhebung von örtlichen Zuſchlägen einzuräumen. Kl. KRleine Mitteilungen Karlsruhe geht ebenfalls zum wertbeſtändigen Straßenbahntarif über. Der Verechnung wird verſuchs ⸗ weiſe der Friedenspreis von 10 Pfg. für Fahrten bis zu 5 Teil⸗ ſtrecken und von 15 Pfg. für weitere Fahrten zugrundegelegt. Bei einem Goldmarkſtand von 100 Milliarden errechnet ſich eine Bar⸗ Cͤͥͥͤ ⁵³ĩb¹oD!ͤ⁊ ⁵˙-An V ð Die Entwick ung der Kleinhandelspreiſe in Mannheim nach den Ermittlungen des Städtiſchen Preisprüfungsamies) — — Lebens⸗ Häufigſter Preis in Mark für 1 Pfund dedürtniſſe f0l. 1..1..J1. 10 1..Jl. 2 1. K. 3. 4.[ts. 4 J2..f15 5. 1. o. Ji9. 6,2. 1 15. 718.] 15. 8.9 15.9 1. 10 ſ15. 10 1, 1. 1914/ 22 22 22 22 2323 23 23 23 2323 2323 2323˙23 232˙0[23 23233)023 23% Brot(Marken) 0,16 1,87/ 3,47/ 3,90 9,8073,3 150 118.88%/ 5,2 36,67 20 Brot(markenfr.) O,1 6,00 7,0032,50 22 400 3500 9,5 112,53,½5 Weizenmehl. 0, 14,00 60 300 975 440 5000 12 240 4,08 Graupen. 0, 13,50 46 87⁵ 2500 13 300 4, Weizengrieß 0, 14,000 60 97⁵ 600015 2700 4,80 Haferflocken ,2 14,50 70 75⁵⁰ 3200 14 540 772 Nudeln Waſſerw.)O, 4 15 60 950 8000 16 810 9,30 Reis(mittl. Güte) 0,2 16 65 90⁰ 8000 17 450 5,04 Zucker 0, 15 40 500— 19,5 408 84 Kaffee* 140 550 3400 8000 7600110 3360 575 S ·.25 4,40 24 50 230 14 0 18 Erbſen(gelbe) 0, 12,50 35 650 2800 13. 450 5,½0 Bohnen weiße). O, 6,50 36 650 3000 11 4500%½ e 18 110 700———42 Milch(Liter) 0,2 1040 330 848 173 112 5½30 Tafelbutter, 80 400 1800 5500 380040000 100 1800 420 Margarine. 0, 32 40 210 880 5100 16500 37 980 15,05 Schweineſchm.(ausl.0, 45 66 290 1500 65000 25000 60 1600 20,% Speiſeöl(Liter). 1,20 35 50110 350 1700 6500 003600000 2200 36%0 Kernſeife 23 180 600 1800 135028000 850 155 20 6,50 21 30⁰ 18000 8,5 100 3, Rindfleiſch(.Qual) 54164 2500 14000 56 600/ 240 Kalbfleiſc)h. 56 160 800 2500 7202000ſ4000 56 600 240 Schweinefleiſch 68 240 940 3000 16000 84 1000 30% Pferdefleiſch 24 70 300 1000 6000 20 80 100⁰ Kartoffeln neue 20 4,80 15 2800 1,8 20 0,%½ Weißkraut— 45⁰ 80 6000 3,5 22 0, Rotkrauut— 8 150 700 5 40 1,0 Wirſing 500— 120 650 3,5 20 0, Sp nat—— 100 280 1500 6 25 20 Gelbe Rüben—45⁰0 60 400 35 25 0,7 Rote Rüben 00— 50 300 4 18 10 Zwiebelnn 0 11 60 800 2,5 400 1,2 Sauerkraut— 15 45—— 32— Fettſchrot(Ztr.)..1545,50 64,0005, 70 360 2215 3500 15 Braunkoblenbeik. Ztr 1,1531,90 47,0074,0 255 1630 2730 10500 105 2800 33,8 Gaskoks(Ztr.) 1,551,60 74,50 1145013050 5030————— Brennholz geſ.(Str.) O, 0 43,00 102340 1820 3910 20000 104 1190 52,7 Gas(cbm)... 0, 40/ 7,20 30 610 500 9,747, u0n.8625/ 3,41 Lichtſtrom K Wst. O, 171 75⁵ 1750 1380.4881. 10a0 100ʃ5 Petroleum Liter) O, 13 70 12⁵0 9000 20 100 8,28 ) in jauſend Mark) in Millionen Mart) in Milliarden Mark fahrt bis zu 5 Teilſtrecken auf 10 Milliarden gegen 20 Milliarden in Mannheim. Die Preiſe der übrigen Fahrtausweiſe werden ent⸗ ſprechend ſeſtgeſetzt. Bei der Bürgermeiſterwahl in Kappelwindeck wurde Gemeinderechner Höll gewählt. Bei der Bürgermeiſterwahl in Neuweier fiel die Mehrheit der Skimmen auf den ſtand der Winzergenoſſenſchaft, Bezirksrat Landwirt Hermann Meier. In der Freiburger Stadtratsſitzung wurde von der Mitteilung des Kreisrats, daß die am 16. Oktober 1923 ſtattgefundene Kreisverſammlung beſchloſſen hat, mit Wirkung vom 1. Oktober 1923 als zum Freiburger Stadt⸗ theater einen Betrag in Höhe von 20 Proz. des gemäß 8 3 Ziff. 2 des bad. Steuerperteilungsgeſetzes an den Kreis abzuliefern⸗ den 18proz. Anteils an dem Vergnügungsſteueraufkommen der Stadt Freiburg zu bewilligen, dankend Kenntnis genommen. In der Grünſtadter Stadtratsſitzung wurde die Einführung der Goldrechnung für ſämtliche Gefälle der ſtädt. Werke beſchloſſen. Aus dem Lande * Heidelberg, 6. Nov. Die Polizei beſchlagnahmte hier einen S een Kartoffeln, weil der belreffende Kartoffel⸗ händler von Karlsruhe den Wagen wieder an den Abſender zurück⸗ beordern wollte, da die Zahlung in Goldmark vom Abnehmer ver⸗ weigert wurde. * Eberbach, 6. Nov. Auf der Straße nach Oberdielbach kam der Kraftpoſtwagen in Brand und wurde innerhalb weniger Mimuten bis auf die Achſe Durch die Umſicht des Wagen ⸗ führers kam in dem v ſetzten Wagen niemand zu Schaden, konnten die Poſt, das Gepäck und der Anhängewagen geretlet werden. * Neckarbiſchofsheim, 6. Nov. In Reichartshauſen waren einige Kinder auf den Gedanken gekommen,„Aufhängerles“ zu ſpielen. Ein kleines Bübchen wurde auch richtig aufgehängt. Glücklicher⸗ weiſe kam eine erwachſene Perſon dazu, die das ſchon bewußtloſe Kind aus ſeiner Lage befreite. „Wertheim, 6. Nov. Jur Einſchränkung der Arbeitsloſigkeit beabſichtigt die Rhein⸗Main⸗Donau A. G. den alsbaldigen Nusbau der ſeit kanger Zeit im Plan fertigen Mainſtauſtufen und MEEA C TT ſchen Art vor etwa zehn Jahren erſchienen, man hätte ſicher den Dromatiker als die Abe 1. iſche Hoffnung geprieſen. Kaiſers„Gas, ſtand Pate. Reinbolts Ekſtaſe wurde ſeine Viſion Regieeffekt Die innere Spannung fehlt. über hilſt auch eine glänzendde und Darſtellung nicht hinweg. Johannes Reichelt. Joſef Burgwinkel. unſer ausgezeichneter lyriſcher Bariton, iſt nach äußerſt erfolgreichen Gaſtſpielen am Münchener Natio⸗ naltheater auf drei Jahre unter glänzenden Bedingungen dort⸗ hin perpflichtet worden. Es wird intereſſieren, was die Münch. Preſſe über die Leiſtungen dieſes zukunftsreichen Künſtlers, deſſen Weggang für das Mannheimer Nationaltheater einen ſchweren Ver⸗ luſt bedeutet, geſchrieben hat:„Als Wolfram trat Herr Joſef Bura⸗ winkel auf. Er gehört zu der Gilde der tüchtigen Baritoniſten. die nicht nur über eine gute Stimme verfügen, ſondern auch zu ſingen verſtehen und ſich nicht ſcheuen, auch die zauberhafte Wirkung von Meszoforte, piano und pianiſſimo auszuprobieren.“— Im Trouba⸗ dour ſang Burawinkel den Grafen Lung. In ihm lernte man einen lnriſchen Bariton mit großem Stimmreiz kennen, dem Metall und Schmelz in gleicher Weiſe eignen. Fiaur und Haltung des Künſtlers laſſen etwa einen auten„Don Giovanni“ ahnen, alſo gerade das, was wir ſeit Jahren in München ſo ſchmerzlich entbehren.“— Ob wir den Don Giovanni in Mannbeim mit Burgwinkel auch noch hören dürfen: verſprochen iſt er uns lange genug! Kunſt und wißenschaft ein Städtebund eipzig—Chitago. Eine neue Kultur⸗ ie Peufſchland und Amerika 5 in Leipzig zuſtande gekommen. Anregung des zurzeit in ipzig lebenden amerikaniſchen Schriftſtellers White traten eine Anzahl Vertreter von Wiſſenſchaft und Kunſt zuſammen, um füber den von White vorgeſchtagenen Plan zu beraten. Das Ergebnis iſt folgendes: Ehikago und Leipzig treten in eine Art tenſtadt⸗Berhältnis. Leipziger Künſtler und Gelehrte ollen in Chikago als Vortragende auftreten, akademiſche Kurfe beranſtalten u. a. Es ſind zunüchſt fünf Gruppen der gewünſchten Diſziplinen ins Auge gefaßt: Profeſſoren der Univerſität Leipzig und des Konſervatoriums für Muſik, kirchliche Führerperſönlich⸗ keiten, Leiter von Arbeiter⸗Berbänden, Repräſentanten der Frei⸗ maurerlogen. Die Vertreter der Arbeiterverbände werden u. a. über die deutſche ſoziale Geſetgebung vortragen. Für die Lehrer des Konſervatoriums kommt eine muſikpädagogiſche Tätigteit in Betracht. Es ſteht bereits feſt, daß die Einladung angenommen wird, zumal die Finanzierung des Planes von Chikago aus ſicher · geſtellt zu ſein ſcheint. Urlaub auf metrere Monate iſt den Teil⸗ nehmrn bereits zugeſichert worden. Das amerikaniſche Komitee Wabg der eine entſpre die Verbindung mehrerer geiſtiger Zentren Deutſch⸗ chende Anzahl amerikaniſcher Groß⸗ Ed, ſtädte 1 ollte. ießli mom ſich aber ent⸗ ſchloßſen, den——— Leipzig Chitago zu beſchränken. St 427 Schriftſteller beim Reichsprüſidenten. Zu einer Beſprechung über die Notlage der deutſchen Schriftſteller hat der Reichspräſident geſtern Hermann Sudermann, Ludwig Fulda, eorg Engel, Hans Brennert und Hans Philipp Weitz empfangen, die ihm eine Denkſchrift des Kartells der Verbälnde der deutſchen Bühnenſchriftſteller, Erzähler und Filmautoren überreichten, in welcher Vorſchläge zur ſchleunigen Neu des Urheber⸗ und Urhebervertragsrechts gemacht ſind. Zugleich wurden Wünſche vor⸗ getragen wegen Hinzuziehung der bezeichneten Verbände zur ſach⸗ verſtändigen Behandlung ſchriftſtelleriſcher Stewerfragen. ſowie wegen beſonderer Vertretung der deutſchen Schriftſteller im Reichs⸗ wirtſchaftsrat. Schließlich beſprachen die Herren, in welcher Weiſe die kulturellen Aufgaben und materiellen Intereſſen des deutſchen Schrifttums im Auslande künftig durch die Miſſionen beſonders wahrzunehmen ſeien. Hans Poelzig der ſeit drei Ja ochſchulnachrichten. hren in 82 ein akademi Meiſteratelier für Baukunſt Es* um ordentli Profeſſor an der niſchen Hochſchule eele worden. u Alter von 66 Jahren iſt in Berlin der Chirurg Profeſſor Dr. Ferdinand Karewfki ge⸗ ſtorben. Als Schri er ſeinem Fachgebiete, wie als Opera⸗ eur hat ſich Karewfti einen beiannten Namen gemacht. Ein Schüler und Mitarbeiter von Profeſſor James Jsroel war er deſſen Nach⸗ folger als Direktor des jüdiſchen Krankenhauſes zu Berlin geworden. — Im 58. Lebensjahr ſtarb der Geheime Regierungsrat Profeſſor Dr. Karl Harries, Honorarprofeſſor an der H ſchule zu Charlottenburg. er hervorragende Forſcher iſt weiten Kreiſen als Erfinder des künſtlichen Kautſchuks bekannt⸗ geworden. Er wirkte an den Univerſitäten zu Berlin und Kiel und an der Techniſchen Hochſchule zu Charlotienburg. Literatur 85 e Zoſeph von Elchendorff: Die Freier, Luſtſpiel. reier Bearbeitung von Otto 30 ff. UB. Nr. 6419.— Philipp Reclam fr. Leipzig. Eichendorffs Luſtſpiel„Die Freier“ 1833 entſtanden, von den bn Luſel h geſchätzt und den beſten ſpaniſchen und engliſ Luſtſpielen gleichgeſtellt, war gänzlich vergeſſen. Eine neue rbeitung von Dr Otto Zoff hat dem Stück die rechte Bühnenwirkſamkeit gegeben und dadurch ein Kleinod romantiſcher Dichtung, ein Werk von Grazie und Lebendigkeit, er⸗ füllt von echt Eichendorfſſcher Stimmung, für die Gegenwart zurück⸗ gewonnen. Die Aufführungen in Ham„Berlin, München und einer Reihe anderer Großſtädte ſind überall mit ungewöhnlichem rfolg verlaufen, wenn man ſich auch nicht ganz literariſchen Be⸗ denken verſchließen kann, die eine ſo ſtarke Moderniſterung erweckt. Aber dem Theater iſt ein brauchbares Luſtſpiel gewonnen. och⸗dieſer Tage ) Ermittelt werden jeweils die häufigſten Preiſe. die naturg⸗mäß mit dem im einzelnen Fall gezahlten Preis vielfach nicht übereinſtimmen (Nachdruck vervoten.) Kraftwerke durchzuführen. Nach Möglichkeit ſollen die ſiehen Waſſer⸗ kraftwerke Aſcheffenburg Kleinwallſtadt, Wörth, Steinbach, Harr⸗ bach, Erlabrunn und Limbach ausgebaut werden. Die geſamten Neu⸗ baukaſten betragen 35 Millionen Goldmark. Hiervon ſollen Nei und Bayern 40 Proz. und der Reſt die Rhein⸗Main⸗Donau A. G. übernehmen. *Breiten, 5. Nov. Vor der Eiſenhandlung von Wertheimer wurde in der Nacht zum Sonntag eine Handaranate zur Er“ ploſion gebracht. Man nimmt an. daß es ſich um einen antiſe⸗ mitiſchen Anſchlaa handelt. Größerer Schaden wurde nicht ange⸗ richtet⸗ Karlsruhe. 6. Nov. Die hieſige Firma Anthony und Keller⸗ Teigwarenfabrik und Großhandlung, hat zur Linderung der allge⸗ meinen Not den Arbeitern und Angeſtellten in reichlichem Maße Le⸗ bensmittel zu einem außerordentlich billigen Preiſe beſorgt. Die Angeſtellten und Arbeiter der Firma Neumeiſter u. Co., etall⸗ warenfabriten, erhielten ſe einen großen Laib Brot anläßlich de⸗ Geburtstages des Fabrikanten T. A. Lindemann. Die Angeſtellten waren von dieſem verſtändnisvollen Geſchenk ſehr erfreut. * Kehl, 4. Nov. Beim Schleuderſpiel wurde das Zjährige Söhnchen der Familie Emil Maier durch einen geſchlenderten Glas⸗ ſcherben ins Auge getrofſen und dieſes vollſtändig durchſchnit'en. Dem Kinde mußte das Auge entfernt werden. *Willſtätt b. Kehl, 6. Nov. Zur Zeit iſt die Lachsfiſcheren in Willſtätt und Neumühl wieder im Gange. Man kann faſt täglich den Fang der Lachſe beobachten, die bekanntlich vom Meere in die kleineren Flüſſe kommen, um zu laichen und nach der Laichzeit ſich wieder dem Meere zuwenden. Lörrach, 6. Nov. Die Bauhandwerker im Bezirk Lörrach einſchließlich Leopoldshöhe waren geſtern in den Ausſtand ge⸗ treten, weil die hieſigen Bäckermeiſter ihre Waren nicht mehr gegen ſondern nur noch gegen Goldmark oder Schweizer ranken abgeben wollten. Die Staatsanwaltſchaft ließ daraufhin einen Bäckermeiſter verhaften und andere vorladen, worauf die Bäcker von ihrer Forderung wieder Abſtand nahmen. * Konſtanz, 5. Nov. Die Heil⸗ und Pflegeanſtalt Reichenau iſt gezwungen, ihren Betrieb weſentlich einzuſchränken. Es ſollen künfth nur noch etwa 160 Perſonen, 80 Arbeitsfähige u. 80 Kranke zur Verpflegung zugelaſſen werden. Reichenau. 6. Nov. Die letzte Woche von Reichenauer Fiſchern vor dem Zollamt veranſtaltete Demonſtration über die berichteten, ſcheint für die daran Beteiligten ein böſes Na chp den zu zeitigen. Am Samsktag in aller Frühe wurden der Vorſtand des Fiſchervereins, der bei der Demonſtration die Führung übernommen hatte. ſowie eine Anzahl weiterer Teilnehmer, die ſich an den Aus⸗ ſchreitungen beteiligt batten, von der Gendarmerie aus den B etten geholt und ins Amtsgefänanis verbracht. Da die Ausſchren tungen unter dem Ausnahmezuſtand begangen wurden. und dahes unter Umſtänden ſtrenger beurteilt werden als zu normalen Zeiten, ſo dürfte die Handlung für manchen teuer zu ſtehen kommen. Nachbargebiete X& Ludwigshafen a. Rh., 6. Nov. In der Währungsfrage der Pfalz hat die hieſige Handelskammer ein Gutachten aus⸗ arbeitet, das die Notwendigkeit einer Aenderung des Sahz, ſostems für die Pfalz verneint, aber gleichzeitig feſtſtellt. daß die Papiermark in zunehmendem Maße als Zahlungsmittel ungeeignet geworden iſt und ein Erſatz ernſtlich in Betracht gezogen werde muß. Das G n verweiſt als einzig mögliches Beſſerungsmitte auf die ſyſtematiſche Förderung der Verwendung von fremden Va⸗ tuten als Zahlungsmittel. Es hebt weiter hervor, daß in den fremden Valuten ein vollwertiger Erfatz für das im Inland fehlende wertbeſtändige Zahlungsmittet gegeben ſei, das ausreichend vor chungen geſchützt und ohne komplizierten Bankapparat erhältli . Zum Schluß detont das Gutachten, daß die Verwendung von Noten der Bank von Frankreich auch im Zaßtungsverkehr der Pfalz einem unvperkennbaren wirtſchaftlichen Bedürfnis NN * Bad Dürkheim, 6. Nov. Ein unfreiwilliges ad be abends eine arme alte Frau in der Gerberſtraße, iadem in der Dunkelheit den Weg verfehlte und in die Iſenach fiel ie Frau hatte Einkäufe gemacht. Zu ihrer unangenehmen Ueber⸗ raſchung erlitt ſie bei dem Unfall noch einen großen Verluſt, indem ihre im Handkorb befindlichen Waren zum—— Teil fort“ geſchwommen ſind. Auf ihre Hilferufe ſprang ein des Weges kom mender Arbeiter in den Bach und reitete die Frau aus dem Raſſen Element. Einen tragiſchen Tod erlitt der hier * berg. 6. Nov. e Watzendeim anſäſſige, in den 74er Jahren ſtehende othekenbeſitzer A. Knorz, Eigentümer der hieſigen und Watten⸗ —4—— Knorz ging an Allerheiligen nach Wattenheim zum Grabe ſeiner Frau Auf dem Heimwege, den er trotz des dicr ten Nebels auf dem ſehr ſchlechten Leidelheimer Wege antra. ſtürzte der Unglückliche in eine am Wegrande gelegene, mit Waſſer gefüllte Tongrube. woraus er erſt am Freitag nachmittag a Leiche geländet werden konnte. sw. Heppenheim. Beraſtr., 5. Nop. In verſchiedenen Steinbr chen der Umgebung ſind in den letzten Tagen größere Menge Sprenaftoffe geſtohlen worden, ohne daß es gelang. die Täter zu faſſen. rree. werde. Mittwoch, den 7. November 1923 ———— Manntzeimer Genetai-Anzeiger(Mittag-· uusgabe) 5. Seite. Nr. 512 Hendels Börse Währungsverfall- Zahlungsmittel- versorgung In Berlin hat man sich ernstlich mit dem Gedanken ge- tragen, angesichts des Währungsverfalls und der davon aus- gehenden Wirkungen, die Biörse vorübergehend zu schließen. Die Auffassung in den zuständigen Kreisen War allerdings geteilt, ob sich eine solche Schließung empfiehlt in einer Zeit, in der zahlreiche Einzelexistenzen genötigt sind, früher wertbeständig angelegte Vermögens- teile von Zeit zu Zeit für den notwendigen Lebensunterhalt Hüssig zu machen und in der auch die Verwertungsaktien manchen Aktiengesellschaften allein noch die Möglichkeit bieten, ihre Betriebe zu unterhalten und ihre Arbeiter zu bezahlen. Der Berliner Börsenvorstan d, dem auch von der Regierung zu verstehen gegeben wurde, daß sie eine Schließung in der Jetztzeit der Not nicht wünsche, sondern im Gegenteil Wert auf ein ungehindertes Funktio- nieren der Börse lege, hat nunmehr aus seiner gestrigen Sitzung als seine einstimmige Meinung verhreiten lassen, daß ungeachtet der außerordentlichen Erschwerungen, die namentlich die jetzige ungeklärte Währungslage für eine ordnungsmäßige Abhaltung der Börse bietet, die Börse schon mit Rücksicht auf die unbedingte Notwendigkeit des börsenmäßigen Produktenhandels für die Volks- ernährung und das Bedürfnis der weitesten Privat- und Ge- schaftskreise nach Aufrechterhaltung des Wertpapierhandels hre Tätigkeit nicht einstellen darf. Das Kabinett selbst hat in seiner gestrigen Sitzung wegen der Einlösung der Papiermark noch keine endgültige Entscheidung getroffen. Dem Kabinett scheinen verschiedene Vorschläge vorzuliegen, die zum Teil auf den Anschluß der Papiermark an die Goldanleihe etwa im Ver- hältnis der Notierung von 420 Milliarden für den Goldanleihegegenwert eines Dollars oder auf den Anschluß an ein anderes noch zu schaffen- des Papier oder endgültig auf die Errichtung einer Konversionskasse hinausgehen. Eine heute früh vor- liegende Meldung der„Zzeit“, bekanntlich dem Organ des Reichskanzlers, besagt allerdings, daß das Reichskabinett sich gestern noch über den Umtauschkurs der Papiermark schlüssig geworden sei und daß er noch im Laufe des heutigen Tages zur Veröffentlichung kommen Inzwischen hat die von uns veröffentlichte Regierungs- verordnung über die Gültigkeit des amtlichen Markkurses manche Nebenerscheinung gezeitigt. Sie will verhindern, daß die gänzlich unzuverlässigen Mark- kurse aus dem Auslande der Preisgestaltung im Inlande zu- grunde gelegt werden. Es zeigen sich nun aber, wie der Frankfurter Zeitung aus Berlin berichtet wird, bereits Be- strebungen, anstelle der Risikoprämie für etwaige Geld- entwertung, wie sie bei Markverträgen üblich ist, eine Risikoprämie für etwaige Verluste auf zu niedriger Devisennotiz zu setzen, zumal bei Ge- schäften mit dem Auslande die Durchführung der Verordnung überhaupt auf Schwierigkeiten stoßen werde.— Im ge- schäftlichen Verkehr, namentlich in den Berliner Textil- und Warenhäusern beginne man, sich in der Weise gegen den Devisenzwangskurs zu. wehren, daß man die sogenannten Goldmarkgrundpreise im st11. len hinaufnotiert. Es ist beobachtet worden, dab ausländisches Publikum sich den augenblicklichen Tiefstand der Verkaufspreise in den Warenhäusern schon wieder zu gutze macht, um billig einzukaufen, und die Geschäftshaus- desitzer glauben wohl, da der Besuch des heimischen Publi- dums seit Wochen der denkbar geringste und der Betrieb nfolgedessen ein verlustreicher War, sich zu der Maßnahme derechtigt, für niedrige Devisenumrechnung sich durch hohe Grundpreise zu entschadigen. Erfreulich ist demgegenũber eine weitere Angabe des genannten Blattes, daß im besetzten Gebiet eine Besserung des Markkurses eingetreten ist. Die Devisenkurse der„schweren Börsen“ lagen in der elzten Zeit öfter um ein hohes Vielfaches über der offiziel- en Berliner Devisenbewertung. Jetzt ist plötzlich ein Rück- gang dieser Devisenbewegung gegen Papiermark um über die Hälfte der zuletzt erreichten Höchstpreise ein- getreten, eine Erscheinung, die zusammenhänge, einmal mit der auch im Rheinland sich bemerkbar machenden scharfen Knappheit an Mark, sodann aber auch mit der sich jetzt deutlich abzeichnenden Umta 4 choperation, die ler Papiermark eine Konversion ſungsmittel bringen soll. „ Die Versorgung mit Zahlungsmitteln durch de Reichsbank ist nunmehr wieder soweſt sichergestellt, daß ie Zahlungsmittelknappheit jetzt als behoben angesehen Ferden kann. Weitere Antrage auf die Ausgabe von 935 geld. das auf Papiermark lautet, werden daher vom eichsminister der Finanzen nicht genehmigt werden. wertbeständige Zah-] mehr — Urteile des Reichsfinanzhofes Umsatzsteuerpflicht des allmählichen Verkaufs der zumP. Betriebsvermögen einer G. m. b. H. gehörenden Maschinen, Einrichtungsgegenstände und Grundstücke im Liquidations- verfahren. Eine G. m. b. H. hat ihren Betrieb eingestellt und ist in Liquidation getreten. Im Laufe der drei folgenden Jahre hat sie Maschinen, Einrichtungsgegenstände und Grund- stücke, die zu ihrem Betriebsvermögen gehörten, veräuflert und ist wegen der dadurch erzielten Einnahmen mit Recht zur Umsatzsteuer herangezogen worden. Eine Veräußerung des Gewerbebetriebs Hegt keinesfalls vor. Ebensowenig kommen Hilfsgeschäfte des Betriebs in Frage, da dieser tat- sächlich von den Verkäufern eingestellt worden ist. Die Verkäufe sind gleichwohl aus folgenden Gründen steuer- pflichtig: Die Veräußerungen sind im Liquidationsverfahren vorgenommen worden und erstrecken sich über drei Jahre. Die Aufgaben dieses Verfahrens sind nach 8 71 des Gesetzes, betr. die Gesellschaften mit beschränkter Haftung, die glei- chen wie nach 8 149 des Handelsgesetzbuchs bei der offenen Handelsgesellschaft und bestehen nicht nur darin, die laufen- den Geschäfte zu beendigen, Verpflichtungen der aufgelösten Gesellschaft zu erfüllen und deren Forderungen einzuziehen, sondern auch darin, ihr Vermögen in Geld umzusetzen und zur schwebender Geschäfte neue Geschäfte ein- zugehen. Hurch derartige Umsätze wird also, von neuen Geschäften ganz abgesehken, die Absicht verwirklicht, Ein- nahmen zu eérzielen. Dann sind sie aber auch umsatzsteuer- bateng da als selbständig ausgeübte gewerbliche Tätigkeit m Sinne von 8 1 des Umsatzsteuergesetzes jede auf Liefe- rungen oder Leistungen im Privatwirtschaftsverkehr gerich- tete Tätigkeit zur Erzielung von Einnahmen anzusehen ist. wWenn sie nachhaltig ist. Die Verkäufe der G. m. b. H. in Liquidation zielten unstreitig auf Umsatz der Bestandteile ihres Vermögens in Geld ab und waren auch nachhaltig, weil die Liquidation nicht in einem Akte, sondern allmählich —— Die Liquidation begründet besondere Geschäfts- aufgaben; die Abwicklung der Geschäfte des bisherigen Be- triebs und die Versilberung des Gesellschaftsvermögens dient gerade zur Erfüllung dieser Aufgaben. Dadurch wird die Umsatzsteuerpflicht herbeigeführt. Es kann aber auch dahin- gestellt bleiben, ob das Liquidationsverfahren als neue ge- Werbliche Tätigkeit oder nur unter dem Gesichtspunkt der Abwicklung der bisherigen geschäftlichen Tätigkeit— wie stwa die Versilberung der Konkursmasse durch deren gesetz- lichen Liquidator, den Konkursverwalter— zu betrachten ist, da es auf den endlichen Zweck des Unternehmens nicht ankommt. Daher ist es im vorliegenden Falle auch unerheb- lich, daß die Verkäufe weder der Aufrechterhaltung noch der Fortführung des Betriebs dienten und daß die Einnahmen lediglich Gesellschaftern zugeführt werden sollten. Es ge- nügt, daß die Liquidationsverkäufe nachhaltig auf die Er- zielung von Einnahmen gerichtet waren.(Urteil des Reichs- finanzhofs vom 13. Juli 1923 VA 531½2.) Zum 1 des Anschaffungspreises im Sinne des 5 33a des ommensteuergesetzes. Eine offene Handels- hat verschiedene Grundstücke erworben und für en Ankauf Grunderwerbsteuer und Maklerprovision bezahlt. Der der Beteiligung des Teilhabers an der offenen Handels- gesellschaft entsprechende Anteil an diesen Kosten ist seinem steuerbaren Einkommen zuzurechnen. Es ist zutreffend da- von ausgegangen, daß bei Berechnung des Anteils eines Gesellschafters am Geschäftsgewinn einer offenen Hande's- gesellschaft(§S 7 Nr. 3 des Einkommensteuergesetzes) zu Faue ist, ob der Ceschäftsgewinn der Gesellschaft nach den orschriften des Einkommensteuergesetzes über die Berech- nung des steuerbaren gewerblichen Einkommens berechnet worden ist. Im vorliegenden Falle ist der Geschäftsgewinn der offenen Handelsgesellschaft nach g 33 Abs. 2 des Gesetzes kestzustellen. Nach 5 33 Abs. 2 sind nun allerdings die Vor- schriften des 8 15 bei Berechnung des Geschäftsgewinns zu beachten. Jedoch kann 5 15 hierbei nur insoweit angewendet werden, als er nicht den in 110 und 33 a aufgestellten all- einen Grundsatzen über die Berechnung des gewerblichen kommens widerspricht. Aus diesen Grundsätzen ergibt sich, daß ein Kaufmann, der Grundstücke zur Erweiterung seines Geschäfts oder um verfügbare Geschäftsgelder anzu- legen, ankauft, diese Grundstücke mit den im 8 33 à vor- geschriebenen Werten in die Aktiva seiner Bilanz einstellen muß. Wird der gemeine Wert A ae weil er niedriger ist als der Ankaufspreis, so zwingt aber 8 15 nun nicht etwa dazu, den Unterschled zwischen dem niedrigeren gemeinen Werte und dem höheren Ankaufspreis als Einkommen heran- zuziehen; das würde den Grundgedanken, die das Ein- kommensteuergesetz hinsichtlich der Berechnung des Ge- schäftsgewinns beherrschen, widersprechen und die Vor- schritt des 8 33 a geradezu gegenstandslos machen. Viel- iet die Erage, um die es sich hier dreht lediglich die, mit welchem Werte die von der offenen Handelsgesellschaft angekauften Grundstücke in die Aktiva der Bilanz ufzu- nehmen waren. Nach 5 33 a ist grundsàtzlich der Ankaufs- reis einzusetzen. Zum Ankaufspreise gehört nun nicht nur er dem Verkäufer gezahlte Kaufpreis, sondern alles, was der Käufer aufwenden muß, um den kauften Gegenstand zu erhalten; auch?ſtie SM Ausgaben für Grunderwerbssteuer und Mak- lerprovisjon gehören, daher zum Ankaufs- reise.(Urteil des Reichsfinanzhofes vom 11. Juli 1923 VIe A 11½3.) Durchschnittskurse für die Umsatzsteuer für den Monat Oktober 1923 Belgien(Einheit) 1 Frank, Durchschnittkurs(in Millionen Mark) A: 1200, B: 1070, C: 940; Bulgarien 1 Lewa 225 PZ. 200 bzw. 175; Dänemark 1 Krone 4100—3700—.3300 England 1 Pfd. Sterling 107 000—96 000—84 000; Finnland 1 finn. Mark 630—570—500; Frankreich 1 EFrank 1400—1250—1100; Holland 1 holl. Gulden 9300—8300—7300; Italien 1 Lire 1060—950—840; Jugoslawien 1 Dinar= 4 Kr. 290—260—230; Norwegen 1 Krone 3700—3300—2900; Deutsch- Oesterreich 100 Kronen 34—30—26; Rumänien 1 Lei 110—100—90; Schweden 1 Krone 6200—5600—5000; Schweiz 1 Frank 4200—3800—3400; Spanien 1 Peseta 3200—2850—2500; Tschechoslow. 1 Kr. 700—630—560; Ungarn 1 Kr. 13—1,15—1,0; Japan 1 Ven 11 600—10 400—9200; Argentinien 1 e 7500—67 Brasilien 1 Mil- reis 2200—1950—1750; Ver. Staaten v. Nordamerika 1 Dollar 24 000—21 500—19 000. Bemerkung: Die Durchschnittskurse B und C können von den Steuerpflichtigen nur in Anspruch genommen werden, wenn a) es sich um Lieferungen in das europäische Ausland(Durchschnittskurs B) oder Lieferungen in das außereuropàische Ausland(Durchschnittskurs O) kandelt; b) der Lieferer dem Erwerber gegenüber die Kosten der Versicherung und Beförderung trägt und c) sich aus der Buchführung der Steuerpflichtigen die Voraussetzungen zu 15 und 8 zweifelsfrei ergeben.(Mitgeteilt von der Handels- ammer. London, 8. Novbr.(Wa) netallmarkt.(in Let. f d. engl. t. v. 1018 kg. 8. 8 bestseleet. 63.50 84.— J Siel 27.78 27.50 Kupferkass 60.85 61.15 Miokel 137.— 135.—] Tink 22.8• 82 85 3 Monat 81 48 61.85 inn Kasse 208.50 213.— Gueokellber.88 10.— 00. Elektrel 84.— 864.50 de. 3 Nonat—.——.— Hegulus 47 42 Literatur Reichs-Telegramm-Adreſbuch 1923,.—III. Band. Nach amtlichen Quellen bearbeitet in Verbindung mit dem Reichs- postministerium; mit einem Anhang für das Gebiet der Freien Stadt Danzig, in Verbindung mit der Post- und Telegraphenverwaltung Danzig. Herausgegeben von der „Relchs-Telegramm Adreßbuch nach amtli⸗ chen Quellen bearbeitet G. m. b.., Berlin, Hardenbergstr. 13. Mit dem vorliegenden Werk wird der Oeffentlichkeit eine Zusammenstellung aller im Odut- schen Reich und im Gebiet des Freistaats Danzig zu- gelassenen abgekürzten Telegrammanschriften übergeben, Welches das einzige Buch seiner Art in Deutschland ist. Es wird damit einem Wunsch Rechnung geiragen, in einem brauchbaren Adreßbuch die Möglichkeit zu aben, schnell und zuverlàssig den Inhaber einer Telegramm- anschrift oder, was noch öfter eintritt, die Telegrammadresse einer Firma zu ermitteln. Band I enthait das Verzeichnis der abgekürzten Telegrammanschriften in der Buchstaben- folge geordnet mit Angabe der Inhaber, deren Geschäfts- anschrift oder Wohnung, Fernsprechanschlüsse, Bank- Post- scheck- und Giroverbindungen, benutzter Telegrammkürzer und sonst zweckdienlicher Vermerke und Hinweise, Ban“ II bringt ein Verzeichnis der Inhaber von abgekürzten Tele- grammanschriften nach der Buchstabenfolge mit allen An- gaben des I. Bandes, jedoch in umgekehrter Reihen- kolge; Band III enthält ein Verzeichnis von Firmen nach Branchen, sowie geographisch und inder Buchstabenfölge Das Buch ist völlig auf die Bedürfnisse des andels und der Industrie eingestellt und bietet ein durchlaus zu empfehlendes Nachschlagewerk für den auf häufigen Drahtverkehr eee Kaufmann, Bankier und Indu- striellen. Um das Buch auch für den internationalen Handels- und Warenverkehr nutzbar zu machen, ist das Branchen- verzeichnis in 12 Sprachen geführt. SSS———ññ Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Nopemder .—.Len Schunerinſele J. 28. 29.89 1 80 5 — 2258 e e— 1 25 Wr Maran:. 7 7 anb ls 7 84 4% audsd Rüln.. ,84.15 Mannheimer Werterbericht v. 7. Nov. morgens 7 Uhr Batometer 781,1 mm. Thermometer 49 Niedrigſte Temperatu nachts:.0C. ſte T. — 12— edg 2 eg 10.0 C Niederſchlag:.8 Citer Herausgeber. Drucken und Berleger: Druckeret Dr. Paas. General-A 0 —5—4 M. b. Mannbeim. K 8. 2 — Kurt 5f Berantwortlich für den pol acge, und Lelkewienſcefichen Feik Kurt iſcher! für das Feurlleten. Dr. Friy Hammeg: für Rommunalpolitut und aeg air Naeleeelege, u, en Sergs, Aagtgtn Get us dem iete, den übrigen vedaktionellen Teil. Franz Kircher: für— Kart baoek 25. Wirt Friedr. Riegler u. Marg. Leid 23. Schloſſer Chriſt. Mich. ider e. T. ideraiſtr 25. Kfm. Philipp Winkler u. Worig Sunne 23. Saß Kart a 35 S. Friehr Hch. 28 Sabr Jeß Schni— Slandesamlliche Nachrichten. 25. lflechter Karl Tülp u. Barbara Sieboch 24. Techniker Eug. Andres e. Z. Werner Kurt Eugen 29. Schloſfer Feonh. Angſtmann e. S. Herbert 25. Weichenwärter Pius Schneider u. Eliſ. Bukart 24. Kfm. Alexander Paul e. S. Johannes 30. Arbeiter Lorenz Rommel ꝛ. S. Eugen 27. Schiffsführer Phil. u. Eliſ. Egner 24. Arbeiter Fraßt Martin e. T. Lotte Anna 30. Maſch.⸗ kob Wei S. Alb Ottober 1923 Verkündete. 27. Bäcker Karl Noſa Hämmeret 5 di e. S aſch.-Former Ja eiß e. S. Albert 91 dun Julius Weiner u.———(* 21. Schloſſer Kark—— Uu.— r r——25 ric Theodor S. Günter Gabriel 24. Kſm. ig Düü i iſ. 5 5 r bene. d e e, ee eee 54 Iim. Wi ru. Paul. Leiß 27. mier Werner 1. Heſſert i Jeb. 5 24. Spioſſer Heinrich Holl u. Rie 25. Schreiner Kolonat Geubert e. S. Willi 22. led. Arbeiſer Schillinger, 24 J. 8 M. A. ſeandeen Sel Gindt u. Alrel Gewſbn eb. 2.———— 25. Jageriſt Friedr Meſer e. T. Irmg. Franz. 23. Marta Weigang g Nennet, 11 91 M. 8 25 27—— Kulinrsis u. Kli. Alſchbach 25. Nang. Ernſt Abrle e. T. Joh. Zina Suſanna 28. Magd. Joßh Domminzer, 12. J. 7 M. Mecenler Otto Aßian u. Emma Lößlin 7 Schoe At————8 25. b. Klein e. S. Hans Jakob 24. Anng Marg. Ballweber geb. üller, 28 J. 1 M. VVVVVVVVWJJJJJVVJVVT 2 8 wi 7 7 4. 7 7 0 7 b— TTTCJCCcC 85. Ain. Btes ae, k e den———— 1 Saemann yeß Slepben u. deiche Fuchn 25. Mechaniker Karl Sudw. Sand e. S. Karl Sudwig 24. Schreiner n een at J. 6 m. 5——— u. 10 Sue 2J. Ffm. Wilh. u. Juliana Kampp 25 Sactenſe Sale 8 Abber e E. Mirg Dorothea 25 Seoſte Arelle f. ee ren 2. Monteur Hch. Waſſer u. Albertine S 26. Maurer Bilhelm Mannes e. T. Edich 25. Tagl. Joſef Friedrich Ritter 60 J. 7 M. 25. 80 Dreyer— Jeln Pundiehn 2— 5 r. 2 Saß 26. Arbeiter Auguſt Gäng e. T. Helene Olga 25. Karol. Elif. Ver geb. Spielmann, 31** M. Polizeiwachtmſtr. Mart. Braun u. Soſie Dinkel 27, Eiſenbohrer Karl Matger 1. Luiſe Dillig 26. Nangierer Karl Schäffner e. T. K 25. led. Kfm. Karl Konrad Nicol, 44 O. 1 TT11!.!!(ͤ /ſ . Fanender Nuen Nohen Feibe 5 ia eſe aer, ee 29. Schleſſer Friedr. Berng. Seig S. Helmnt de Eae, n 5 22. Ffin. Wilhelnt Boag u. Helne Wind ſch 33 5 u. Klara Guth zeb. Börmann 27 Maſch.⸗Former Karl Nirch e. S Vedrich 26. Elſa Geiſer, 5 2 28. Arbeiter Joſef Goller u. Anng Zimmermann 30. Kim. Heineich Krebs u. Aung 2J, Arbeiter Otto Ernſt Gerlach e. T. Selma Marg. 28. led. Schmied Adam Kämmerer, 71 J. 11 M. 20. Borard. Phil. Thomas u. Kath. Keger geb. Müller 30. Schloffer Landgraf u. Ther. Zimmermann 27 Schloſſer Rupp. Krinner e. S. Hans Rupp. Herm. 26. Arb. Luiſe geſch Gab 1 7 87 J. 8 M. 2. Bankprofuriſt Paul Mann u. Marianne Mayer 30. Bankelr Nau N2 Friederſte Fahnemann 27 Oberfoſtſekretär Auguſt Futierer e. E. Olto 27, Kim. Julius Marx, 72 J. 9 M. 27 Fabr. Gg. Schulz u. Kath. Wablig. Kfm. Theod un27. Schloſſer Jakob Adam Eichöer e. T. Gertrud Lina 27. Dreher Lud Scheffel, 55 J. 6 M. 27, Telegr.⸗Arb. Anlon Niemez u. Tranz. B— Architert Geo en u. Elebnora Bretel 28. Rottenmſtr. Herm. Willig e. T. Ruth Eliſabet)h 27. Maria Bertg kchtſtätter, 8 W. 28 N. 19 Eggenſperger u. Maxia Köſler geb. 30. Kfm. Franz r u. Anna Reis 4 5—5„ e.&—ů. 5 Ele Nohenbeer 8 27 77 J. 5 M. 1 Tuüncher Ferd. Heilmann e. S. ex 0 nhöſer. age Nae deeee 2— 4 90 Lebnller 2800 Kabe Hach 55 5 W e. Friede 5 8— 2. 7—— 2 8 Bankangeſt. Aug. Bürkheimer u. Anna zel*.Bierbrauer Joſe er e. aula. r old, 5 Kutſck r Jak. Schwei„Klara Zimmermanm Oktober 1928 28. Tagl. Heinrich Maier e. S. Hei 28. Mariaune Berta Dürr, 1 M. 2 e e e 22. Went Wenz, Weſer e. S. Werpeln Gnit Laüwig 28. A. Jet, S den 28 bee Serzelfleer Sede, eber 20 9. 6 N. 9. Sattler Wilh. Kumpf u. Magd. Thyſſeb 20. Eiſendr. Guſt. En e. T. Stef. Kath Kresz. 28. Gipſer Wilhelm Heiſel e. S. Nikolaus 28. Bahnarbeiter Franz Koch, 38 J. 3 M. D Matroſe Leo Fuchs u. Barbara Michel. 23. FTabr.⸗Arb. Ludwig Jung e. T. Irma Käthe 28. Arbeiter Friedrich Karl Seipio e. T. Hilda 28. Monteur Friedrich Franz Kaltuke, 88 J. 1. Oktober 923 Getraute. 23. loſſer Wilh. Brednich e. S. Willi Kurt 28. Gipſer Franz Kaliwoda e. T. Erna Marg. 29. Walter Erich Hebling, 10 M. 16 T. Gewe delehrer Friedrich Hehn v. Elſa Beck 29. Kaſſenbote Chriſt. Bauer e. T. Erika Anna 28. Kim. Anton Neskudla e. T. Ilſe Lina 29. Philipp Se fe 2 J. 1 M. „Matrofe Julius Raßbach u. Kath. Friedrich 28. Kfen. Erich Jakob Cohn e. S. Walter 28. Schloſſer Wilhelm Vock e. S. Wiln 80. Privatm. ſt. Friedr. Kirſch, 67 F. 8 M. * N ——— FEF ———— ſeines Schrittmachers von Wittig von der Spitze verdrängt, der un⸗ 6. Seite. Nr. 512 Mannheimer Geueral-· Anzeiger.( Mittag · Ausgabe.) mittwoch, den 7. November 1923 Gerichts zeitung Mannheimer Schöffengericht Naunheim, 6. Nov. Der Werkmeiſter Mathias Eder aus Viernheim wurde beſchuldigt, daß er im Jahre 1919 aus dem Betriebe der Firma Bopp u. Reuther eine Spindelbank im damaligen Wert von mehreren Millionen Mark entwendet hat. Eine größere Anzahl von Zeugen war — Die Verhandlung erſtreckte ſich dadurch auf nahezu zwei Stunden. as Ergebnis war, daß anſtelle einer an ſich verwirkten Gefängnisſtrafe von 14 Tagen das Gericht auf eine Geldſtrafe von 1000 Milliar⸗ den und die Koſten des Verfahrens erkannte. Die Arbeiter Balentin Kreuzer und Ehrhard Sebaſtian aus Seckenheim gehören zu der Spezies von jungen Burſchen, die mit dem Prügel in der Hand ihre politiſche Anſicht verteidigen. Sie konnten es daher auch nicht vertragen, daß am 1. Auguſt 1923 im Schlößchen in Seckenheim eine Verſammlung von 15 Jeuten ſtottfand. Es hieß da⸗ mals, es ſeien Hakenkrenzleér. Daß man dieſen dreimal verwünſchten Brüdern eins auswiſchen mußte, ſtand bei Kreuzer feſt. Es wurden Vee 50 Burſchen zuſammengetrommelt. Als der Apotheker Eiermann die verließ, wurde er angepöbelt und durch Schläge mit einem Pr am berakm verletzt. Kreuzer will heute nicht zugeſchlagen haben. Apotheker Eiermann ſtellte demgegenüber aber feſt, daß am anderen Tage die Braut von Ehrhardt ihm in der Apotheke erzählte, daß Kreuzer ihr ge⸗ ſagt habe, daß er auf Eiermann mit einem Prügel eingeſchlagen hat. Außer⸗ dem hat Kreuzer noch eine Drohung ausgeſtoßen. Das Gericht beſchloß die Einvernahme der Braut. Da noch ein Seckenheimer Zeuge fehlte, wurde die Verhandlung vertagt. Das Republikſchutzgeſetz in Baden und in Bayern Vor der Karlsruher Strafkammer ſollte ſich der Photograph Richard Bucher aus München wegen Vergehens N en das Geſetz zum Schutze der Republik verantworten. Bucher war im Sommer d. J. in Baden⸗ Baden beruflich tätig und hatte ſich dort durch Tragen des Hakenkreuzes gegen das Geſetz zum utze der Republik vergangen. Der Angeklagte war zu dem Verhandlungstermin nicht erſchienen. Schreiben ſeines Rechtsbeiſtandes, in dem dieſer dem Karlsruher Land⸗ gericht mitteilte, daß das Geſetz zum Schutze der Republik gemäß Ver⸗ fit des Generalſtaatskommiſſariats vom 28. September für ganz Bayernaufgehoben ſei, ſodaß für Bucher, der in München anſäſſig wäre, kein Anlaß beſtände, vor dem Karlsruher Gericht zu erſcheinen. Staatsanwalt Dr.— erklärte. daß Bucher als Mitglied der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Partei, Ortsgruppe München, ſich durch Tragen des Haken⸗ kreuzes im Lande Baden gegen das Republikſchutzgeſetz vergangen habe. Da in Baden das Geſetz Gültigkeit hat, wäre Bucher zur Verantwortun zu ziehen. Er beantragt daher, einen Haftbefehl herbeizuführen. Nach längerer Beratung verkündete der Vorſitzende, daß das Gericht beſchloſſen habe, die zwangsweiſe Vorführung des Angeklagten anzuordnen. Es wird nun auf amtlichem Wege verſucht werden, den An⸗ geklagten nach Karlsruhe— bekommen. und erſt im Falle der Unmöglichkeit der Ausführung des Haftbefehls in München wird das Reichsgericht um eine Entſcheidung angegangen werden. Sportliche Rundſchau Nutoſport ARNengründung des Heſſiſch⸗Naſſauiſchen Automobilklubs. Nach lang⸗ jährigen Verhandlungen iſt der 1915 den Verhältniſſen 175 Opfer gefallene H. N. A. C. in Frankfurt a. M. als Ortsgruppe des A. D. A. C. neu ge⸗ gründet worden. Die erſte Hauptperſamemlung gab den Satzungen ihre Zu⸗ timmung. Er lehnt ſich als Stütze an den Gau Za an und wird dadurch berufen ſein, deſſen geplante nationale und internationale Konkurrenzen zur 5 zu bringen. Raòdſport ks. Wittig gewinnt den Preis der Extraklaſſe. Obwohl der Verband Deutſcher Radrennbahnen bei Androhung ſtrengſter Strafen(Disquilifi⸗ kation) Startverbot für die vom Deutſchen Rennfahrer ⸗Verband auf der Berliner Olympiabahn ausgeſchriebenen Radrennen verhängt hatte, wurden die Rennen dennoch ausgefahren. In dem Kampf zwiſchen dem Beſtitzer der Olympiabahn und dem V. D.., der alle Veranſtaltungen auf Berlins ſchönſter derartiger Anlage jedesmal verbot, ſind die Rennfahrer ſtets die Leidtragenden geweſen, denn ihnen entging jeder Verdienſt. Der offene Bruch zwiſchen Veranſtaltern und Fahrern 55 jetzt da. Einen allzu trag.ſchen Ausgang dürfte aber die ganze Angelegenheit nicht nehmen, denn ſchließlich iſt ja kein Bahnbeſitzer in der Lage, ohne Fahrer etwas zu unternehmen, zumal die Winterſaiſon im Berliner Sportpalaſt vor der Tür ſteht.— Die Rennen ſelbſt brachten ſehr ſchönen Sport. Im Preis der Extraklaſſe über Der Vorſitzende verlas ein J eine Stunde wurße Lewanow nach etwa 10 Km. durch Lenkſtangenbruch angefochten gewann. Weiß belegte den dritten—*— dem—— von Thomas eingeſprungenen refeld und Sowall. 3—5 ren für Flieger ſicherte ſich Hahn leicht gegen Münzner und aham.— Die Ergebniſſe: Preis der Extraklaſſe, eine Stunde: 1. Wittig 67,090 Km., 2. Lewanow 66,930 Km., 8. Weiß 65,920 Km., 4. Schrefeld 61,250 Km., 5. Sawall 57,270 Km. Hauptfahren der Erſten: 1. Hahn, 2. Münzner, 3. Abraham; Hauptfahren der Zweiten: 1. Beh⸗ rendt, 2. Rädlitz, 3. Techmer; Hauptfahren der Dritten: 1. Kendel⸗ bacher, 2. Rudel, 3. Krüger. Prämienfahren: 1. Zimmer⸗ mann, 2. Linſener, 3. Hahn. Eks. Sechstage⸗Rennen in Chicago. Das Sechstage⸗Rennen in Chicago, an dem die Deutſchen Bauer und Oskar Tietz mit wenig Glück teil⸗ nahmen, da ſie infolge von Stürzen ſchon am zweiten Tage au ge⸗ zwungen waren, ergab erwartungsgemäß den Sieg der amerikaniſchen Mannſchaft Kocler⸗Stockhokm, die ſeit Beginn des dritten Tage mit Brocco⸗Coburn und Kopsky⸗Lawrence eine Runde Sie ſiegten mit 485 Punkten unter Zurücklegung von 3921.113 Km. Die nächſten Plätze beſetzten: Brocco⸗Coburn, Lawrence⸗Kopsky, ferner eine Runde zurück Mae Namara⸗Horan, van Kempen⸗Moeskops und Grenda⸗ Mac Beath. Schwimmen ks. Die deutſchen Schwimm⸗ Meiſterſchaften 1924 in Berlin. Durch Beſchluß des Kreiſes 1 des D. S.., den turnusgemäß die Deutſchen Meiſterſchaften 1924 zur Austragung zufallen, iſt die Durchführung dieſer Veranſtaltung dem durch ſeine großzügigen Feſte bekannten Schwimmſporr⸗ club 1889 und dem Berliner Schwimm⸗Aub übertragen worden. Die Meiſterſchaften werden vom 10. bis 12. Auguſt im Deutſchen Stadion im Grunewald ausgefochten. In das Programm wird das Schwimmen „Quer durch Berlin“ mit aufgenommen. Boxen ks. Van der Veer gegen Barbareſti. Am 10. November trifft in Rom der Italiener Barbareſt, der kürzlich u. a. Nilles u. Raeſemann kwung e den holländiſchen Schwergewichtsmeiſter im Boxen, Piet van der Beer. m Falle eines Sieges wird Barbareſi ſeinen Landsmann Erminio Spalla um deſſen Titel herausfordern. Neues aus aller Welt — Opfer der Tollwuk. Vor einigen Tagen ſtarb im Mün⸗ chener Krankenhaus l. d. J. der 55 Jahre alte Eiſenbahn⸗Ober · ſekretär Max Krehle, der in Obermenzing wohnte, nach nur viertägiger Krankheit und eintägiger Anſtaltsbehandlung an Hunde⸗ tollwut. Krehle war vor etwa 6 Wochen von ſeinem eigenen Hunde gebiſſen worden, den er darauf töten und auf ſeinem Grundſtück eingraben ließ. Die vorgeſchriebene Anzeige und die Einfendung des Kopfes des Hundes unterblieben, da niemand eine Tollwut⸗ en annahm. — Ddie neue Landplage. Bei Gollerbach im Bagyeriſchen Wald wurde der Landwirt Zwickl in einem Walde, den er mit ſeinem Fuhrwerk durchquerte, von etwa 20 Burſchen an⸗ gefallen und unter wüſten Drohungen ſeiner ganzen Habe be⸗ raubt. In Untermerzbach in Unterfranken drang eine Bande von acht Perſonen bei dem Kaufmann Karl Goldſtein ein und gab an, nach Waffen ſuchen zu müſſen. Goldſtein verlangte bei der Durchſuchung anweſend zu ſein, wurde jedoch mit vorgehaltenem Revolver feſtgehalten. Als die Burſchen abgezogen waren, zeigte ſich, daß es eine Diebsbande war, die ein Fahrrad, Kleider⸗ und Futterſtoffe, ſowie Schokolade und Zigaretten in Maſſe ge⸗ ſtohlen hatte. Gendarmertie und der Beſitzer nahmen in der Nacht die Verfolgung mit Autos auf. 77˙ — Opfer der deulſchen Not. In Berlim verzeichnet der Polizei⸗ in den letzten drei Tagen 16 Selbſtmorde wegen Nahrungs⸗ orgen. 7 — Ein Verbrecher, der nur Deviſen raubt. In der Nacht zum Samstag wurde in der Flensburgerſtraße in Berlin der Kauf⸗ mann Max Weiſe von einem etwa 30 Jahre alten Manne über⸗ fallen. Er ſetzte ſich energiſch zur Wehr, bis der Räuber einen Dolch zog und dem fmann ſchwere Verletzungen beibrachte. Der Plünderer nahm dem Ueberfallenen die Brieftaſche und aus dieſer 10 Dollarſchatzanweiſungen und 10 engliſche Pfunde. Meh⸗ rere hundert Milliarden deutſches Geld, das er vorfand, gab zurück:„Danke, das nehme ich nicht!“ Dann entkam er unerkannt. — Viehdiebe. Von der Berliner wurden vier iehdiebſtähle auf märkiſchen Gütern, beſonders denen in Oſthavelland, 0 Melker ſeſtgenommen, denen umfangreiche er abwechſelnd auf wenn er ſich über — Trübe der Zeit ein zum Bezirk Homburg wirt wollte ein Stück in ſeine Joppentaſche daß der Viehbeſitzer dern ſich auf dem mit 1010 abgeſchloſſen werden zu dem Kaufluſtigen, die Jakettaſche Schleswig⸗Holſtein worden. Die Bahn 14 Jahren. Für den Revpolution 14 ehr wohlhabende und zitterſter Nedun befi verſteht man häufig Wildheit der dortigen beide tot zu Boden. ſeſen ſind. Die Bande arbeitete in der Weiſe, daß einer abmeche einem Gut als Melker ſich einſtellen die Verhältmiſſe ſellen benachrichtigte, die dann mit ihm zuſammen Nctecteee und nach Berlin ſchafften. Die Eier in der Nocktaſche. ſeine Frau wies den Kaufluſtigen zur Beſichtigung den Stall, da es ſich um einen 9 Händler beſichtigte das Kaufobſekt eingehend im Stall ein gutbeſetztes Hühnerei⸗Gehege, hier aus beobachtete er das Verſchwinden Herten Hühnereier kein richtete es infolgedeſſen ͤ Käufers mittraf, in fanden. Das Bild, das ſich nun entwickelte, bei und derjenige, der für den Spott nicht zu mal nicht der Landwirt. — Im Sturm gefunken. Das Schiff iſt im Sturm vor Möen geſunken. adee ein e—— intſteinen von Kopenhagen na ü un egs. 12— Schweres Unbvetiel in Schleswig-Holſtein. Die Weſtküſte von Hochwaſſers unterbrochen. Blitzſchlag eingeäſchert worden, Erntevorräte vernichtet wurden.— ů — Zölibat für Bankangeſtellte. Die däniſchen Banken haben eine Verordnung erlaſſen, in der ſie ihren Angeſtellten, als 4000 Kronen Gehalt haben, das Heiraten verbieten. dieſer Banken erreichen die Angeſtellten dieſes Gehalt ſicht der Bankdirektoren, verheirateten Angeſtellten, entlaſſen oder geſchieden werden ſollen, — Echt bolſchewiſliſch. lüchtlinge, nden. Da t wiſſen, wie ſie ihr Leben friſten ſollen, ſo haben ſie an die ruſſiſche Regierung das Erſuchen gerichtet, ihnen zu geſtatten. Die Erlaubnis dazu iſt ihnen aber abgeſchlagen worden. und zwar mit der klaſſiſchen Begründung, um in Rußland wieder zugelaſſen zu werden. ier wieder den Kommunismus in ſegt auf irdiſche Güter einen ſehr erheblichen Wert und verachte ſie nur, ſolange er ſie nicht beſitzt. — Ein amerikaniſches Duell. der vier 5 ließ und, eine das B ieß Herzlich belacht wird trotz aller Vorkommnis, das ſich in einem der ſrüher hörigen Landorte 8 3— Vieh abgeben, war aber n u e Aun— Viehs in allen Bekannten handelte. Der und entdeckte gleichzeitig von der er einen verſchwinden 4 wollte es der 82f l, r nicht von zu e fortgegangen war, ſon⸗ ———— Sdeutgebudes befand. Von der Hühnereier. Als er Wohnhaus zuſammenkam und das ſgeſchaßt ſollte, war der Landmann befonders her der von einem Preisangebot für die angel Wort verlauten ließ. Beim„Handf ag der Verkäufer ſo ein, daß der Schlag gerud der ſich die Hühnereier he⸗ rf keiner Beſchreibuns ſorgen hatte, war dies⸗ „Tialk Anna“ aus Krautſanß Die Schiffer ſind er. Das Schiff war w iſt i Unwetter heimgeſuch 1—*—„Huſum iſt infolge Verſchiedene Geſchäfte ſind durch wobei der Viehbeſtand und große⸗ die weniger In eifter erſt nach Weg zum Standesamt iſt es dann, nach An immer noch früh genug. Ob die bereil⸗ die noch keine 4000 Kronen verdienen, iſt bisher nicht bekanm. In Kopenhagen leben ſeit der ruſſiſchen die ehemals in Moskau und Petersburg angeſehene Kaufleute waren, jetzt aber ſich in ſie in der däniſchen Hauptſtadt nicht die Rückkehr in die Heimat daß ſie zu arm ſeien, Man erkennt auch ſeiner wahren Geſtalt. Ex Unter dem amerikaniſchen Duell genug eine Komödie, bei der ſich die beiden Duellanten dem Tode auf geſchickte Art zu entziehen wiſſen. Daß es aber auch noch echte Duelle dieſer Art aibt. beweiſt ein faſt grauen! hafter Vorfall, der ſich kürzlich auf einer einſamen Farm in Teroß in der Grafſchaft Freeſtone abgeſpielt hat und der nur durch die Gebräuche zu verſtehen iſt. Zwei Sproſſen alter Texasfamilien namens Huckaby und Williams fochten ein Du⸗ aus, bei dem es von vornherein ſo aut wie ausgeſchloſſen war, da die Beteiligten mit dem Leben davonkamen. ich dem Anbruch der Dämmerung in Begleitung von zwei Unparteiiſchen in eine alte Scheune und ſtellten ſich dort faſt Fuß an? ggenüber. Dann reichten ſie ſich gegenſeitig die linke Hand und feuerten mit der Rechten ihre Revolper aufeinander los. Schon nach den beiden erſten Schüſſen, die gleichzeitig abgefeuert woren, fielen Sie begaben ſich ß einander Nalonsl-vnenter Mannheim Mittwoch den 7. November 1923 Amtliche Bekanntmachungen Wir fordern unſere Gläubiger letztmals zur Unterricht. 1 Miete 4 ae dier 3. Vatstellung .-.-B Ni 13601 13940 .-.-B. Nr. 3926—4000 u. 5001—5100 Violetta da Traviata) Oper in 4 Akien von F. M. Piave. Musik von Gui-· seppe Verdi Inszeniert: Eucen Gebrath. Musi: kalische Leitung: Paul Breisach. Anfang 6 Uhr. Ende gegen 9 Uhi Voletta Valery Lily Borsa Flora Bervoix Therese Weidmann Alfed Germont Helmuth eugebaue Geoig Germont qosel Burgwinkel Gaston Vicomte de Lé- Alfred Landory 46 torlèręs Baton Douphal Hugo Voisin Frank Zoktotr Gienvil arl Mang bere den neene bng felenbee Josef Viktor Ein Diener Floras Ein Kommissionür Franz Bartenstein Neues Iheater im Nosengarien. Mittwoch, den 7. November 1923 .-.-B. No. 28901—3160 u 3501—3630 .-.-B. Nr. 101- 300 u. 701—850 u. 1201—1350 und 6371—6400 Der Musilergaiflle. Schwank in drei Aufzügen von Avery Hopwood. Für die deutsche Bühne beaih. v. B. Pogson. in Szene gesetzt von Karl Matx. Anfang 6 Uhr. Ende nach 9 Uhr. Zilie Bariiett Ernst S adeck Aargareie, seine Frau Else von Hagen ſack Wheeler Richard Eggatiet Zlanche, seine Frau FElvita Eidmann edetek Evan; HFl. Herbert Michels Naty. Margaiet's Kammer- 5 jungfer 2— artigan sef Renkel — er Kurt Reiss Heute Mittwoch, den 7. November ſindet zu Gunsten des Mannheimer Hiliswerk 1 In Roscnkavaller 0, 7797 e Max Schötü-Abend gaf. Eintritt sowie 10 c% der Einnahme wird an das Hiliswerk abgeliefert. Tisehbestellung erbeten. 4632 Der echte Steiuway Stelnway-Wolte Endau.Hüge Original Spiel und Anschlag unserer ersten Pianisten wiedergebend. 801 TTTena f. Lusselung Witd gcbelerI] faf. Tantg-Htapg. Ti. IU fbrm. Bekanntmachung.* An Notgeld der Deutſchen Reichsbahn gelangen nunmehr auch Scheine zu 1 Milliarde und 50 Mil⸗ llarden in den Verkehr. Die 1 Milliar denſcheine ſind gedruckt auf ſeegrünem Papier mit verſchränk⸗ ten Quadraten als Waſſer zeichen, grün⸗blau ⸗grünem Untergrund mit eingearbeiteter Lokomotioe. Text, Wertbezeichnung, Nummer ſchwarz. Ausgabetag 18. Oktaber 1923. Rückſeite in Grün mit Kölner Dom., Mainz, Hochofenwerk. Maxburg und Caub auf dunklem Untergrund In weißer Schrift: Einigkeit und Recht und Freiheit. Größe 854155 mm. Milliardenſcheine auf dunkelgelbem Papier mit Waſſerzeichen wie oben. weinrotem Untergrund mit eingearbeiteter Lokomotive. Text, Wertbezeich⸗ nung ſchwarz. Nummer dunkelgrün. Ausgabetag wie vor. Rückſeite unbedruckt. Größe 85 K150 mm. Karlsruhe. den 8. Novbr. 1923 Reichsbahndirektion. Im November ſind folgende Zahlungen an das Finanzamt fällig: 79 1. November: die Landabgabe die Lohnſteuer und die Arbeligeber⸗ ** abgabe für 20.—30. Ottober 5.„ die badiſche Grund⸗ u Gewerbeſteuer 1 50 die Umſatzſteuer für die Sepiember⸗ Umſätze 10.* die Beiträge zur land⸗ und forſtw. Unfallverſicher ung 15.„ die Lohnſteuer und die Arbeitgeber ⸗ abgabe für.— 10 November 20.„ die Gedäudeverſicherungsbeiträge für 1922 in Höhe von 00 Millionen für je 100 M Verſicherungsſumme abzüglich der bereus bezahlten Beträge 25. 9 die Lohnſteuer und die Arbeitgeber⸗ abgabe für 10.—20. November 30. die badiſche Grund⸗ und Gewerbe⸗ ſteuer für Dezember 1923. An dieſe Zahlungen wird erinnert. Die Land⸗ 85 abgabe für den Dezember wird auf den 1. Dezem⸗ ber fällig. Man zahle bargeldlos, gebe aber an, was man zahlen will. Abbuchungen vom Spar⸗ kaſſen⸗ oder Poſtſcheckkonto können nicht mehr ge⸗ macht werden. t⸗Stadt nanzamt⸗Neckarſtadt Spoßſſheg 1460 Poſiſcheck 7 Iunfche Veroftentüchangen der Stadtgemelnde. 25 r auf die Gemeinde· und Kreis⸗ 0 ſteuer 1923. Wir fordern gemäß 8 9 Ziffer 2 und 20 der Gemeindebetreibungsordnung nochmals zur Leiſtung der am 31. X 1923 fällig geweſenen V. Vorauszahlung mit letzter Friſt von 3 Tagen auf. Wer in der Zelt vom 8. bis 10. XI. nicht zahlt, hat neben dem nunmehr zum Umrechnungsſatz des zu beiechnenden Goldmarkbetrag der Vorauszahlung und 50 Goldmarkzinſen die Ver⸗ ſäumnisgebühr und Pfändungsanordnungsgebühr aus dem Goldmartkbetrag mit ſe 20% zu entrichten, außerdem die mit hohen Koſter verbundene Zwangs⸗ vollſtreckung zu gewärtigen Schalierſtunden ab 8. XI 1923 Samstags von—12 Uhr, an den übrigen Werktagen von 8 bis 1 Uhr. Stadtkaſſe. 97 Erledigung ihrer en An⸗ 8* innerhalb 5 9 Altphilologe erteillt auf.*82 15 9855 Mannheim. 8 Neu 1923 NMachhikfeuntericht. Mannheimet Darl ihkaſſe in Liquldatlon BB 2, 1. N4h. fi 7, 26, m. 74681 ffene Steſſen Junger, gewandter Kaufmann ewiſſenhaft und zuverläſſig, der in der ge iſt, Arbeiten nach kurzen ben jelbſtändig zu erledigen, zu ſofo Eintritt geſucht. 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