— . Hezugspreiſe, In mennhem u umgrdung v. 10. 13 Nev. 100 mRiiliarden Mork. die monatlichen Sczieher verpflichtoen nch dei der Seſtellung des Rdonnements die wäbrend der Sezugszeit notwendigen preiserhöhungen zu bezahlen. poſi⸗ ſcheckkonto dummer 17500 Rarisruhz.— Hauptgeſchäftsſtell⸗ Mannheim 6.— Seſchüfts⸗Nebenſtelle Neckarſtast. Wald⸗ vofſtr. 6. Fernſpr. Nr. 7031. 832, 7045, 7oga, 7os5. Telegr.-òr. Generalanzeiger Nannhbeim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Eine traurige Schlußbilanz Noch nicht einmal 24 Stunden hat die Münchener Komödie, ie leider zu einer blutigen Tragödie in ihrem Ende geworden iſt, jedauert Alles, was die großſprecheriſchen Natfonalſozialiſten er⸗ varteten, iſt nicht eingetroffen: weder die Reichswehr noch die Jandespolizei iſt zu ihnen übergegangen, die erhoffte Maſſen⸗ erhebung in Bayern blieb aus. Kahr und Loſſow wandten ſich gegen ſie, und im übrigen Deutſchland rührte ſich keine Hand! Im Gegenteil, ſelbſt die Kreiſe, auf die Hitler rechnen zu können laubte, rückten von ihm ab, er bſieb mit ſeinen Münchner Getreucn allein und riß Ludendorff, dem es offenbar gar nicht zu Dewußtſein gekommen iſt, welche traurige Rolle ihm in dieſem Zpiele zugeſchoben wurde, mit ins Verderben. Und das Ergebnis? Ein Dugend Deutſcher iſt im gegenſeitigen Kampfe gefallen, Blut iſt gefloſſen für ein Phantom, ehrliche Begeiſterung und idcaler Tatdrang mußten vorzeitig verpuffen, die Erziehung zum nationalen Gedanken, die ſo hoffnungsfroh angeſetzt hatte, iſt wieder eine Zeitlang unterbrochen und der Trümmer⸗ und Scherbenberg, als der ſich das heutige Deutſchland darſtellt, abermals erhöht wor⸗ den. Unüberſehbar ſind auch die Auswirkungen nach außen — wo allerdings die drohendſte Gefahr einer fremden Intervention abgewandt zu ſein ſcheint—, unmeßbar die Einwirkungen auf nie Wägbarkeiten und Imponderabilien im Innern. Das iſt das Fazit der beiden Münchner Putſchtage! ** * Der Schlußakt ſpielte ſich folgendermaßen ab: In der Nacht vorher war noch die Feſtnahme Poehners erfolgt. Dder von den National⸗ ſozialiſten als Polizeipräſident eingeſetzte Polizeirat Frick wurde ebenfalls feſtgeſetz.. Um 11 Uhr vormittags wurden die kommuni⸗ ſtiſchen und ſozialdemokratiſchen Münchner Stadträte, ebenſo der Erſte ſozialdemokratiſche Bürgermeiſter Schmid von nationali⸗ ſtiſchen Truppen mit Gewalt aus dem Rathaus geholt. Durch den Einfatz der Münchner Truppen, der Landespoizei und non auswürts herangezogene Kräfte war bis 3 Uhr nachmittags der Putſchreſtlos in ſich zuſammengebrochen. Ueber die letzten Augenblicke des Hitler⸗Putſches heißt es in einer Münchner Schilderung des„Lok.⸗Anz.“, die auch ſonſt recht deſpektierlich mit Ludendorff,„dem Standbild im Gehrock“ und ſelbſt mit Herrn von Kahr umgeht, deſſen Mannesmut an⸗ geſichts des Hitlerſchen Piſtolenlaufs ſie nicht gerade zu bewundern ſcheint Nur eine geringe Anzahl der Hitler⸗Truppen leiſtete bis zuletzt Widerſtand. Hitler ſelbſt richtete gegen die Reich⸗wehr⸗ oldaten, die ſeine Verhaftung vornehmen wollten, ſeine Piſtole. Es mußte auf ihn Feuer gegeben werden, wodurch er leicht derwundet wurde An Verluſten ind bei der Reichswehr zu verzeichnen 2 Leichtverwundeke, beil der Schutzpolizei etwa—7 Verwundete und ein Toter. Im ganzen dürften auf beiden Seiten—10 Perſonen ge⸗ tötet worden ſein. Die Todesopfer betragen nach den bisherigen Feſtſtellungen 12 Perſonen, darunter der Beauftragte des Kampfbundes Dr. b. Scheubner⸗Richter, ferner Theodor v. Pforken, Nat im Oberlandesgericht, Leutnant a. D. Klaforze. Ludendorff enklaſſen, Hiller entkommen? Bei der Erſtürmung des Wehrkreiskommandos wurden Lu⸗ dendorff und Hitler gefangengenommen. Luden⸗ dorff, der ſich eine Zeitlang im Gewahrſam der Polizei befand, iſt geſtern aus der Haft entlaſſen worden, nachdem er ſein Ehren⸗ wort gegeben hat, ſich nicht weiter an der Sache zu beteiligen. Hauptmann Römer, der Führer des Bundes Oberland, und die anderen Führer der Nationalſozialiſten ſind in Schutzhaft, da⸗ gegen ſoll nach neueren Meldungen Hitler entkommen ſein. Ueber den Aufenthalt Hitlers, der eine leichte Handverletzung davon⸗ getragen habe, liegen noch keine beſtimmten Meldungen vor. Man ſpricht von der Möglichkeit, daß er vielleicht mit einigen Hundert Nationalſozialiſten in öſtlicher Richtung aus München abge⸗ dogen iſt. Auflöſung der nationalſozialiſtiſchen Berbände Ein Aufruf Dr. von Kahrs ſagt, daß die Schuldigen rückſichts⸗ los der verdienten Strafe zugeführt werden. Die national⸗ ſozialiſtiſche deuſſche Arbeiterpartel, Oberland und Reichsflagge werden als aufgelöſt bezeichnet. Dr. v. Kahr erklärt, daß er ſein deutſches Ziel verfolgen werde, um dem Vater⸗ lande die innere Freiheit zu erringen. In den Abendſtunden wurde mitgeteilt, daß die Entwaffnung der Nationalſozialiſten in München faſt vollkommen durchgeführt ſei und ſie die Waffen abgegeben hätten. Abends wurde eine Proklamation des Generalſtaatskommiſſars öffentlich angeſchlagen, die der Bevölkerung von der Einſetzung von Standgerſchten demtnis gab. Ferner hat der Generalſtaatskommiſſar angeordnet, daß für den Bereich der Stadt München ab 8 Uhr abends bis 5 Uhr morgens jeder Verkehr auf öffentlichen Straßen und Plätzen in der Aucten Zeit unterſagt iſt. Ferner werden alle Luftbarkeiten und heateraufführungen ſowie Konzerte bis auf weiteres verboten. Im übrigen Bayern der Putſch ohne Echo geblieben. Die bayriſchen Städte ha ich durchweg neutral verhalten. Nur in Augsburg wurde nachts von Nationalſozialiſten eine ähnliche Aktion wie in München verfucht, doch wurden ſie von der Landespolizei entwaffnet und verhaftet. Der Oberbürgermeiſter Luppe von Nürn⸗ R annheimer Frauen-ZSeitung und Mannheimer M 22ͤĩ ẽ· e eleeeeeeeee 22 Berkaufspreis 15 lnarben an 1923— Nr. 318 U Anzeigenpreiſe nach Tarif, vei Lorauszahlung pro elne ſpaltige Rolonelzeile für Allgemeine ſinzeſgen.40 Goldm zrr Reklamen 1,20 Soldmark. Kür Rnzelgen an beſtimmten Cagen Stellen und Rasgaden wird keine verantwortung uder⸗ nommen döhere Sewal Streiks, Hetriebsſtörungen uſw. verechtigen zu keinen Erſatzanſpeüchen ür ausgeſallene ober deſchränkte Rusgaben oder ür verſpütete Rufnahme von in⸗ zeigen. Ruftr. ö Fernſpr. ohne Oewäbr. Serichteſt. Mannbeim. uſik⸗Heitung Hitler⸗Ludendorff berg erließ einen Hilferuf an die Berliner Regierung, mit Reichswehrtruppen in Bayern einzugreifen. Vom Reichskanzler wurde das abgelehnt. Geſtern früh wurden in Nürnberg bewaff⸗ nete Nationalſozialiſten von der Landespolizei entwaffnet, der Polizeipräſident Gareis blieb Herr der Lage. In den Morgenſtun⸗ den wurden ſchwerbewaffnete nationalſozialiſtiſche Truppen von Weiſenburg bis zur Ingolſtädter Gegend auf Laſtautos nach Mün⸗ chen zur Hilfeleiſtung für Hitler befördert, doch war dieſe Aktion vergebens. Eine amtliche Darſtellung Die Korreſpondenz Hoffmann veröffentlicht folgende amtliche. Erklärung über den Hitlerputſch: In den letzten Wochen hat Hitler in Beſprechungen mit General von Loſſow und dem Oberſten von Saiſſer wiederholt frei⸗ willig und ohne jeden Zwang zugeſichert, daß er loyal ſei und nichts unternehmen werde, ohne vorher die genannten Herren in Kenntnis geſetzt zu haben. In gleicher Weiſe hat General Ludendorff dem General von Loſſow und dem Oberſten Saiſſer in feierlicher Weiſe Loyalität zugeſicherk und ſonaeben wenn ihre Wege nicht mehr zuſammengehen könn⸗ ten, ſo würde das Loyalitätsverhältnis vorher freundſchaftlich auf⸗ gekündigt werden. Erſt dann ſollte jeder die Wege gehen können, die zu gehen er nach ſeinem Gewiſſen für notwendig halte. Am Diens⸗ den 6. November nachmittags legte der Generalſtaatskommiſſar vor den verſammelten Führern der vaterländ ſchen Verbände und des Kampfbundes ſeine Auffaſſung der Lage dar und gab zugleih den nmten Willen kund, denſelben Zielen wie die vaterlä diſ hen Verbünde zuzuſtreben. Zabei wurden die Führer ausdrücklich vor Putſchen gewarnt mit dem Hinweis, daß gegen ſolche mit militäriſchen Mitteln eingeſchritten werden müßte. Am 8. Nov. nachmittags von 4 Uhr bis 5,30 Uhr fand eine Beſprechung zwiſchen Exzellenz v. Kahr, General Ludendorff, General v. Loſſew und Oberſt v. Seiſſer im Generalſtaatskommiſſariat ſtatt. Bei dieſer Beſprechung wurde Einheitlichkeit in Vezug auf die erſtrebens⸗ werten Ziele feſtgeſtellt, wenn auch General Ludendorff in Bezug auf das Tempo drängte, angeſichts der großen Notlage, in der ſich woite Kreiſe des deutſchen Volkes befänden. Wenige Stunden ſpäter gegen 9 Uhr abends erfolgte in der üherfüllten Verſammlung im Bürgerbräukeller, während Erzellenz von Kahr ſeine angekündigte Rede hielt, ein verbrecheriſcher Ueber⸗ fall durch Hitler mit ſeinem ſtark bewaffneten Anhang, ſtatt, wobei Kahr, Laſſow und Seiſſer mit vorgehaltener Biftole gezwungen muürden, an der Verwirklichung der von Hitler ſchon lange gehegten Pläne namentlich der Aufſbellung einer Reichsdiktatur Hiller— Luüdendorff mitzutun. Jedermann, der Zeuge dieſes an ſich ſchon überaus häßlichen, in Anbetracht der gegebenen Verſprechungen und Zuſagen doppelt niederträchtigen Ueberfalls war, mußte das Verächtliche und Verabſcheuungswürdige dieſer Tat empfinden, ſoſern er über die hier dargeſtellte Vorgeſchichte unterrichtet war. Wenn Kahr, Loſſow und Seiſſer unter dem Zwang der Verhältniſſe die von ihnen erpreßte Erklärung abgaben, ſo geſchah dies, weil die Herren von der Ueberzeugung erfüllt waren, daß nur in einem einheitlichen Zuſammengehen und Vorgehen dieſer drei Perſonen noch die Möglichkeit ge⸗ legen war, die Staatsautorität innerhalb Bayerns aufrecht zu erhalten und das Auseinanderfallen aller Macht⸗ mittel zu verhindern. Aus dieſen Erwägungen allein haben v. Kahr, Loſſow und Seiſſer es über ſich gebracht, die unter bruatiler Ver⸗ gewaltigung angeſonnene Zumutung mit ſcheinbarer Zuſtimmung zu beantworten, um die Freiheit des Entſchluſſes und Handelns wieder zu gewinnen. Die im Saal dicht gedrängte Menge benahm ſich bis zum letzten Augenblick muſtergültig. Der allgemeine Unwille, der beim Auf⸗ treten Hitlers im Saal deutlich wurde, legte ſich erſt, als dio Parole ausgegeben wurde, die Aktion richte ſich nicht gegen Kahr. Da das Publikum über die Umſtände, unter denen die Vergewaltigung in einem anderen Raum vor ſich ging, nicht unterrichtet war, nahm es die ſpäteren gemeinſamen Erklärungen r zum großen Teile mit Erſtaunen, doch auch mit einer gewiſſen Befriedigung auf, weil es an eine freiwillige Uebereinſtimmung und Einigung glaubte. Nach dieſem Vorge zer wurden im Saale, von den meiſten unbe⸗ merkt, mehrere herſonen von den bewaffneten National⸗ ſozialiſten feſtgenommen, darunaer auch die Miniſter von Knilling, Schweyer, Gürtner und Wußtlhofer. Herr von Kahr und die übrigen auf dem Podium ſtehenden gaben Erklärungen ab, die bei den Herren v. Loſſow und v. Seiſſer ſichtlich dem Veſtreben entſprangen, aus der Situation heraus⸗ zukommen. Nachdem es dem Generalſtaatskommiſſar, dem Wehr⸗ kommandanten und Polizeioberſten gelungen war, die Bewe⸗ gungsfreiheit wieder zu gewinnen, wurde ſie im erſten günſtigen Augenblick dazu benutzt. um in der Kaſerne des 19. In⸗ fanterieregiments in Oberwieſenfeld die 8 Regierungsgewalt wieder in die Hand zu nehmen, ſofort die Truppen und die Polizeiwehr zu mobiſiſieren und Verſtärkungen aus den Standorten der Umgebung heranzu⸗ ziehen. Es wurde auch ſofort für Aufklärung nach außen geſorgt Die parlamentariſche Lage eralungen, aber keine Enlſcheidungen 7eJ Berlin. 10. Nop.(Bon unſerm Berliner Büro.) Während ſich in München das ſchmähliche Schauſpiel begab, daß der einſt von Mil⸗ lionen nahezu vergötterte Feldherr, der einſt im Krieg das deutſche Volk von Sieg zu Sieg. allerdings dann auch zu der furchtbarſten Niederlage der Weltgeſchichte geführt hat, als kümmerlicher Banden⸗ führer endele, ohne den einzigen Entſchluß zu finden, der ihm noch blieb, haben die Fraktionen im Reichstagshaus ſich wieder ein⸗ mal einen langen Tag über die Kriſe, oder was ſie dafür anſehen und eine mögliche Ausweitung der Koalition unterhalten. Freilich nicht alle Fraktionen. Die Demokraten ſind nach wie vor der Uleberzeuguna. daß eine Eraänzung des Kabinetts durch Mitglieder der Rechten nicht in Frage kommen könne, ohne daß ſich viele von ibnen damit für alle Zeit die Hände binden möchten, und das Zentrum, in dem es in den letzten Tagen ein ſtarker Wind von rechts her wehte, hält nach den Münchener Begebniſſen die Heran⸗ ziehung der Deutſchnationalen überhaupt nicht für aktuell, will viel⸗ mehr erſt am Dienstag wieder über das Problem der Kabinettsum⸗ bildung beraten. Dagegen ſcheinen in der Deutſchen Volks⸗ partei die Meinungen noch beirächtlich zu ſchwanken. Die Klärung. die man von der geſtrigen Fraktionsſitzung erwartet hatte, iſt vorderhand noch nicht eingetreten. Grund: Der Kanzler konnke, da wichtigere Geſchäfte ihn fern hielten. der Ausſprache nicht bei⸗ wohnen und nicht ihr Ziel und Richtung geben. So hat man ſich denn, nachdem man zuvor den Wortlaut für den von uns bereits mit⸗ geteilten Aufruf feſtgelegt hatte, die Köpfe darüber zerbrochen, ob denn nicht doch in irgendeiner Form eine große bürger⸗ liche Koalition mit Einſchluß der Deutſchnationalen zu erreichen wäre. Zu irgend welchen Entſchlüſſen iſt man nicht gekommen. Heute in früher Vormittagsſtunde ſollte die Debatte weiter gehen. 0 Inzwiſchen aber hoben die Deutſchnationalen ihren Geßlerhut aufgerichtet. Sie ſind geſtern nachmittag lange Stunden beiſammen geſeſſen und haben dann mit der naturburſchenhaften Un⸗ bekümmertheit, die ſie auszeichnet. mitteilen laſſen. daß ſie, wie zu⸗ vor, den Kopf des Kanzlers verlangen. Mit Dr. Streſe⸗ mann als Kabinettschef käme für ſie eine Beteiligung in der Regie⸗ runa nicht in Frage, er möge ſchleunigſt„verduften“. Die Verhält⸗ niſſe geſtatteten irgend einen Aufſchub nicht. Wir möchten anneh⸗ men. daß durch dieſe reſolute Sprache der Deutſchnationalen auch den Mitaliedern der volksparteilichen Fraktion, die noch immer nicht des rechten Weges ſich bemußt werden konnten, die Farbe der Entſchei⸗ dung wiederkehren wird. Der Kanzler aber wird. wie wir vermuten möchten, durch das nicht gerade erhebende Hin⸗ und Herzerren in den Fraktionen in den Auffaſſungen ſich beſtärkt ſehen. zu denen er in den letzten Tagen mehr und mehr ſich durchgerungen hat, daß mit demhergebrach⸗ ten parlamentariſchen Formalismus und Schema⸗ tismus die dermalige innerpolitiſche Krife überhaupt nicht zu beſchwören iſt. Dr. Streſemann iſt der, wie uns dünken will, ſehr verſtändigen Meinung, daß für den Augenblick die partei⸗ politiſchen Fragen ganz zurückträten. Er wird dann auch zunächſt nur noch ein Reſſort neu befetzen, das Reichsminiſte⸗ rium des Innern, für das er im Laufe des heutigen Tages den Verweſer finden zu können glaubt. Das Reichsſuſtizmini⸗ ſterſum wird für das erſte vorausſichtlich durch den Staatsſekretär verwaltet werden. Mit dieſem Kabinett wird ſich der Kanzler dann über kurz oder lang dem Reichstag vorſtellen. Präſtdent LDöbe hält, wie man uns berichtet, an der Abſicht feſt, den Reichstaa um die Mittedernächſten Woche zu berufen. Der Kanzler teilt dieſe Auffaſſung nicht und wir möchten einſtweilen annehmen, daß auch die Parteien, von Deutſchnationalen und Kommuniſten natürlich ab⸗ geſehen, nicht gerade darauf brennen werden, inmitten des innen⸗ und außenpelitiſchen Wirrwarrs dieſer Tage Parteiwettkämpfe zu entfeſſeln. Eine Erklärung der Volkspartei Nachdem über die heutige Fraktionsſitzung der Deutſchen Volks⸗ partei, entgegen den Anſichten der Fraktion, Mitteilungen an die Preſſe gelangt ſind und zwar ſolche, die den Tatbeſtand völlig unrich⸗ tig wiedergeben, ſieht ſich der Vorſitzende der Fraktion Dr. Scholz veranlaßt, folgendes zu erklären: „Der Wunſch der großen Mehrheit der Fraktion ging dahin, den Vorſitzenden zu beauftragen, mit dem Reichskanzler in dem Sinne zu verhandeln, daß er die Fraktionen der Deutſchnationalen und der Bayeriſchen Volkspartei auffordern möchte, angeſi hts der Not der Zeit, ſich der Mitwirkung an einem von allen bürger⸗ lichen Parteien gebildeten Kabinett nicht zu verſagen. Selbſtver⸗ ſtändliche Vorausſetzung für die große Mehrheit der Frak⸗ tion war dabei das Verbleiben des Reichskanzlers Dr. Streſe⸗ mann in ſeinem Amt. Nachdem die Deutſchnationale Fraktion heute abend eine Erklärung verbreiten läßt, wonach ihre Stellung unver⸗ ändert dahingehe, daß der Rücktritt des Reichskanzlers Streſemann als unbedingt erforderlich angeſehen werden und die Verhältniſſe einen Aufſchub nicht geſtatten, entfällt für die Fraktion der Deutſchen Volkspartei die Vorausſetzung, unter der der Beſchluß gefaßt wurde, ſodaß er ſich dadurch erledigt. Wenn ſomit die erneuten Bemühungen der Deutſchen Volkspartei alle bürgerlichen Kräfte zu gemeinſamer Arbeit in der Regierung zuſammenzufaſſen, erfolglos geblieben ſind, ſo trägt hierfür die Deutſchnationale Fraktion die alleinige und Funktelegramme aufgegeben. Dies geſchah noch in den Schuld Nach'ſtunden des 9. November. Am frühen Morgen wurde die Erklärung der Bevölkerung mitgeteilt und die Verbreitung folgenden Aufrufs Kahrs durch die Münchener Preſſe veranlaßt: „Trug und Wortbruch ehrgeiziger Geſellen haben aus einer Kundgebung für Deutſchlands nationales Wieder⸗ erwachen eine Szene widerwärtiger Vergewaltigung gemacht. Die mir, General v. Loſſow und dem Oberſten Seiſſer mit vorgehaltener Piſtole erpreßten Erklärungen ſind null und nichtig. Ein Gelingen des ſinn⸗ und zielloſen Umſturzverſuches hätte Deutſch⸗ land mitſamt Bayern in den Abgrund geſtoßen. An der Treue und dem Pflichtbewußtſein der Neichswehr und der Landespolizei iſt der Verrat geſcheitert. Auf dieſe Getreuen geſtützt ruht die voll⸗ ziehende Gewalt feſt in meiner Hand. Unbeirrt durch Unverſtand und Tücke werde ich mein deutſches Ziel verfolgen: unſerem Vater⸗ land die innere Einheit zu erringen“ Die bayeriſche Regierung wieder frei Laut„Münchener Neueſten Nachrichten“ befand ſich Miniſter⸗ präſident von Knillina, die Miniſter Schwener und Wutzl⸗ hofer. Polizeipräſident Matel, Regierungsrat Bernreuther und Kabinettschef des Kronprinzen Rupprecht, Graf Soden, die in der Villa Lehmann in Geiſelgeſteig gefangen geholten worden waren, ſeit Freitag nachmitſag wieder auf freien Fuß. Deutſchnationale und Deutſche Volksparkei Graf Weſtar p, der Führer des ausgeſprochenen aktiviſtiſchen Flügels der Deutſchnationalen, hat geſtern in einer Verſammlung in Schöneberg das„Recht auf Revolution“ proklamiert: Er ſagte u..:„Herr Severing hat den Selbſtſchutz verboten, wir aber laſſen uns das Recht, uns ſelbſt zu ſchützen in Notwehr nicht nehmen. Die Loſung iſt jetzt: Fort mit der Regie⸗ rung Streſemann. Wir wollen eine Regierung des allge⸗ meinen Vertrauens!“ Gleichzeitig haben die Vertrauens⸗ leute des Landesverbandes Berlin der Deutſchnationalen die„be⸗ ſtimmte Erwartung“ ausgeſprochen, daß die Regierung Streſemann ſdfort zurücktritt und eine Regierung aus wahrhaft deutſchen, tat⸗ kräftigen Männern gebildet wird, die ſämtliche Fragen und noch einige mehr„der mit Recht ſo beliebten gedeihlichen Löſung“ ent⸗ gegenführt. Dadurch werden auch die Verhältviſſ in der Rei hstags⸗ fraktion der Deutſchen Volkspartei immer mehr zur Entſcheidung gedrängt. Dr. Scholz hat zwar inzwiſchen durch das W. T. B. ver⸗ breiten laſſen, daß für die Deutſche Volkspartel ein Zuſammen⸗ gehen mit den Deutſchnationalen nach ihren Beſclüſſen von geſtern abend nicht in Frage kommen könnte, es bleibe aber doch immerhin befremdlich, daß man in der Fraktion überhaup⸗ auf dieſe Idee kommen konnte, von der man genau wußte, daß der 2. Seite. Nr. 518 Mannheimer General-Anzeiger(Miltag⸗Ausgabe) 5 Samsfag, den 10. November 1923 Lanzler ſie ſtrikte ablehnt. Das B. T. weiß noch zu berichten 5 der Volksparteiliche Fraktionsbeſchluß, mit 8— Zerhandlungen zu treten, den Paſſus enthielt, daß die Regierung einen Bürgerblock unter Führung Dr. Streſemanns bilden ollte. Der Zuſatz ſtammte vom Abg. Gildemeiſter und hatte den Zweck, zu vermeiden, daß bei einem Scheitern der Verhandlungen mit den Deutſchnationalen behauptet würde, es liege ein neuer Mißerfolg Streſemanns vor. Dieſer Zuſatz iſt mit 22:20 Sti men bei 3 Stimmenthaltungen abgelehnt worden. Im B. T. wird cber darauf aufmerkſam gemacht, daß unter den 22 Neinſagern ſich eine ganze Anzahl befand, die taktiſch auf der Seite des Kanzlers ſtehen und nur die Aufforderung vertraten. man müſſe die Deutſch⸗ nationalen ſetzt zwingen, Farbe zu bekennen. Immerhin: die Prozentſäbe ſind nicht gerade erfreulich. Wir möchten annehmen, daß Dr. Streſemann, der am Sonntag auf dem Provinzial⸗Partei⸗ ag der Deutſchen Volksvartei in Halle ſprechen ſoll, in deſe Dinge nachdrücklich bineinleuchten wird. Vor allem ſcheint es uns not⸗ wendig, daß Dr. Streſemann die Vertrauensfrage nicht in ſeiner Bartei— da hat er es nicht nötig— aber in ſeiner eigenen Fraktion ſtellt. 5 0 2* 5— 4 Poincarés Widerſtand (Von unſerm Mitarbeiter) § London, 6 Nov. Der Kampf um die Befugniſſe und Aufgaben des Sachver⸗ Jändigungs⸗Ausſchuſſes befindet ſich in vollem Gange: er ſteht im Brennpunkte des politiſchen Intereſſes und drängt— für den Augenblick— ſelbſt die öffentliche Auseinanderſetzung über Enalands Duflations⸗ und Schutzzollpläne zurück. Nebenher läuft die in den Zeitungen ſich breitmachende Debatte über Deutſchlands Zerfall. Die Tatſache daß es ſich um eine enaliſch⸗amerikaniſche Anſtren⸗ gung handelt, mit dem Endsiel. das europäiſche Wiederaufbauproblem einer definitiven Löſung entgegen zu führen. das klar erſichtliche Zu⸗ ſammenwirken der Londoner und Waſhingtoner Diplomatie prägt der Konferenzfrage ihre Bedeutung auf. Obwohl wir eigentlich eine rückläufige Entwickeluna des enaliſch⸗franzöſiſchen Repa⸗ rationsſtreites erleben— handelt es ſich doch um die Wiederaufnahme des vorjährigen amerikaniſchen Weltkonferenzplanes in verenater Form!—, ſo wird in der Preſſe dies⸗ und jenſeits des Atlantik die Nichtlinie erkennbar. dem advokatoriſch immer ſchwächer werdenden Widerſtande Poincares eine praktiſch erfüllbare Rege⸗ lung der Entſchädigungsfrage gegenüberzuſtellen. Englands Po⸗ litik war in dieſer Hinſicht auf lange Sicht eingeſtellt, ſchälte ſich all⸗ mählich aus den Taſtperſuchen Baldwins heraus und ſcheint gegen⸗ würtia ihre Entfaltuna während der Reichskonferenz zu gewinnen. Es darf nämlich die Traaweite der bis Ende November tagen⸗ den Dominienkonferenz nicht aus dem Auge verloren Werden. In den Vereiniaten Staaten tauchen zwar Bedenken ge⸗ die Einmenguna in die europäiſche Politik auf. aber es wird nicht überſehen, daß England auf dem Kreuzwege ſteht: entweder Wieder⸗ aufbau Europas nach einem feſtgefüügten Programm, oder Erreichung eines interdominialen Vorzugszoll⸗Syſtems. das dem Mutterlande ein Abſatzgebiet ſchafft für den Verluſt kontinentaler Geſchäfte. Für die Vereiniaten Staaten iſt dieſe auf der Reichskonferenz kundgetane Alternative von allergrößter Bedeutung. Mit Recht ſchrieb die Wafhingtoner„Tribune“:„Wir müſſen in den Reparationsſtreit eingreifen. um Englands Schutzvolitik im britiſchen Weltreiche zu verhindern“ Mag man auch über weltwirtſchaftliche Gegenſätze, die ſich zwiſchen den Vereinigten Staaten und England geltend machen, noch ſo peſſimiſtiſch ur eilen, es drängt ſich für die beiden angelſächſiſchen Hauptmächten die Notwend gkeit einer gemeiaſchaft⸗ lichen Aktion in Europa auf.„Ohne die Vereinigten Staaten wer⸗ den wir die europäiſche Kriſe nicht meiſtern; ohne Engiand wird Amerika ſein europälſches Geſchäft nicht wiedereröffnen können,“ jagte Sir Geddes, Präſident des engliſchen Induſtriebundes auf de: vorwöchigen Verſammlung. In melchem Verhältnis ſteßt aber Frankreich zu dieſer merkwürdigen engliſch⸗amerikaniſcheg Intereſſengemeinſchaft? Poincare iſt uns darauf's zum heutigen Tage die Antwort ſchuldig geblieben. Der Miniſterpräſident Frank⸗ zichs, deſſen Ruhr⸗Unternehmen als vertragswidrig, nach britiſchem Enlſcheid, zu gelten hat. führt gegen die engliſch⸗amerikaniſchen Vorſchläge, betreffs einer weiteren Machtbefugnis des Sachverſtän⸗ digen⸗Komitees einen Paragraphenſtreit. Krampfhaft hält er ſich an den Verfſailler Pakt, den er, wenn es mit den imperialiſtiſchen Dielen Frankreichs vereinbar iſt, nach Gutdünken interpretiert, ohne die Proteſte einer Signatarmacht gelten zu laſſen. Der Ver⸗ failler Vertrag wird von Poincare einzig und allein als Stoß⸗ und Hiebwaffe gegen Deutſchland benutzt; dort, wo das Jnſtrument dem beſiegten Volke eine rechtliche Deckung gibt, deutelt Poincare an dem Artikel. Beweis dafür ſeine neueſte Aus⸗ legung des Artikels, der die Integrität des deutſchen Reichsgebietes enerkennt. Um den rheiniſchen Sonderbündlern zu helfen, prokla⸗ miert Poincare, daß der Verſailler Vertrag die weſtlichen Grenzen des Reiches nicht gewährleiſte.(So ſchreibt die heutige„Times“ in einem dieſe Nechtsverdrehung ſcharf geißelnden Leitaufſatz). Poincares Widerſtand gegen die Waſhingtoner Konferenz⸗ wünſche wird im„Daily Telegraph“ als ein ſchwerer pſychologiſcher Jehler bezeichnet. Mit einer ſterilen Paragraphen⸗ reiterel, ſei ſie auch noch ſo„lichtvoll“ und„überzeugend“ (wie man offiziös aus Paris meldet), wird der franzöſiſche Premier⸗ miniſter in die engliſch⸗amerikaniſche Front keine Breſche ſchlagen. So ſchreibt der diplomatiſche Beobachter des genannten Blattes. Zum erſten Male findet ſich in einem konſervativen Organ, deſſen Boeziehungen zu foreign office erwieſen ſind, eine ſolche Charakteriſtik der weſtländiſchen Mächtegruppierung. Man erkennt aber in dem Kommentar des„Daily Telegraph“, daß der britiſchen Regierung ſehr daran gelegen iſt, Poincare via Waſhington einen Weg aus der Konferenz⸗Sackgaſſe zu ſichern. die immerhin peinliche Spannung zwiſchen dem Pariſer Außenamte und dem Leiter des foreign office, Lord Curzon, wird dadurch abgeſchwächt, daß man den Brennpunkt der Unterhandlungen ins amerikaniſche Staats⸗ departement verlegt wo momentan imenſiv an einem A kord der Alltierten mit der Waſhingtoner Regierung gearbeitet wird. Bald⸗ wins Politit bleibt konſequent darauf gerichtet, Poincares 1 7 Pofition gegenüber den franzöſiſchen Militariſten und Rheinland⸗ eroberern ſo erträglich wie nur möglich zu geſtalten. Die konſervative Preſſe ſorgt für eine äußerſt liebenswürdige Behandlung des„un⸗ verbrüchlichen Freundes“, verllert auch jetzt nicht die Geduld, wo es aus Paris wieder Beſchimpfungen gegen England regnet. Merk⸗ bar fühlt ſie ſich der amerikaniſchen Zuſtimmung ſo gewiß. daß ſie gegenüber dem widerſpänſtigen Poincare nachſichtig bleibt. ie eee bereits den Erfolg der engliſch⸗amerikaniſchen Konferenz⸗ tion. Es ſei noch erwähnt, daß man in unterrichteten Kreiſen die Be⸗ handlung der interalliierten Schuldenfrage für ſehr wahrſſheinlich hält, falls Poincare die Prüfung des gegenwärtigen und totalen deutſchen Zahlungsvermögens zuggetegen ſollte. Dieſe Regelung käme jedoch erſt nach Feſtſtellung der deutſchen Repara· tionsſchulden, denn England und die Vereinigten Staaten werden ihren Stundungsplan(der gewiſſe Annullierungsbeſtimmungen ent⸗ halten dürfte) nicht früher auf den Tiſch legen, alz bis Frankreich in eine endgültige Klärung der Reparationsfrage eingewilligt haben wird. Poincares Widerſtand gegen den amerikaniſchen Wunſch, der Expertenkonferenz eine breitere Grundlage zu geben, ſchädigt in hohem Maße Frankreichs finanzielle Kräftigung, da ſa ohne den amerikaniſchen Kreditor weder eine durchgreifende Reform der fran⸗öſiſchen Geldwirtſchaft, noch die Unterbringung neuer geplanter Anleiben in den Vereinigten Staaten möglſch iſt. Demgemäß hält man hier dafür. daß Poincare, unter Anpaſſung ſeiner Advokaten⸗ kunſt an die finanzyolitſſhen Erwägungen den Widerſtand ab⸗ bauen weird— freiſih ohne die Preisgabe ſeiner„Steperſtellung“ nach Außen hin. Dieſe Poſe will man ihm hier nicht ſtreitig machen Verlin, 10. Nov. Auf Orund der Verbandlungen im RNeſchs⸗ kinanzminiſterium mit den Spitzenoraaniſatlonen der Beamten. An⸗ geſtellten und Arbeiter iſt die Lohnmeß zahl für Arbeſter für Ende der Woche auf 150 Millionen, die Meßzahl für Be⸗ amtenbezüge auf 30 Millionen für das zweite Monatsviertel worden. 4 + Juſſerand bei Streſemann Der von Paris angekündigte Schritt des franzöſiſchen Bot⸗ ſchafters in Batlin beim Reichskanzler über die Haltung Frankreichs nach der eventl. Errichtung einer Diktatur in Deutſch⸗ land iſt, den Blättern zufolge, geſtern nachmittag er⸗ folgt. Der Botſchafter ſoll erklärt haben, daß Frankreich nicht die Abſicht habe, ſich in die inneren Angelegenheiten Deutſchlands einzumiſchen, daß aber die Errichtung einer Diktatur von Frank⸗ reich als eine Gefährdung ſeiner Sicherheit angeſehen und für Frankreichs Haltung Folgerungen nach ſich ziehen würde. Nach dem„Vorwärts“ ſoll der Votſchafter den Standpunkt der franzöſiſchen Regierung dahin gekennzeichnet haben, daß das demo⸗ kratiſch⸗parlamentariſche Syſtem in Deutſchland die Vorausſetzung für geregelte Beziehungen zwiſchen beiden Ländern ſei. Das Blatt betont, daß es ſich keineswegs um einen Schritt ultimativen Charak⸗ ters gehandelt habe. Die Militärkontrolle Wie das„Tagblatt“ wiſſen will, iſt geſtern die deutſche Antwort auf das Erſuchen der Botſchafterkonferenz nach Wiedererrichtung der Militärkontrolle abgegangen. In der Antwortnote wird die Zulaſſung einer neuen Militärkontrolle mit der Begründung abgelehnt, daß bei der erregten Stimmung, wie ſie infolge des Einmarſches ins Ruhrgebiet, des gegenwürtigen Zuſtandes im beſetzten Gebiet und der wirtſchaftlichen Not des deutſchen Volkes, heute beſteht, eine Sicherheit für die an der Kontrolle beteiligten Franzaſen und Belgier nicht übernommen werden könne. Gegen die Rückkehr des Kronprinzen Paris, 10. Nov. Wie die Agence Havas mitteilt, hat das Sekre⸗ tariat der Botſchafterkonferenz noch am Abend von allen Regie⸗ rungen die Zuſtimmung zu dem am Mittwoch beſchloſſenen Schritt erhalten, der darin beſteht, durch eine Mitteilung an die holländiſche und deutſche Regierung die Rückkehr des Kronprinzen nach Deutſchland zu verhindern. Abſage Amerikas! Rach einer Drahtung der„Boſſ. Jig.“ aus Paris, traf geſiern abend 676 Uhr an einer Pariſer amerikaniſchen Stelle ein Kabel⸗ kelegramm aus Waſhington ein, demzufolge dort bekaunnt gemacht worden iſi. Slaafsſekrefär Hughes betrachte die Bedingun⸗ gen Poincares für unannehmbar und halte einen weile⸗ ren Meinungsgusfauſch über die Frage des Sachverſtändigengus⸗ ſchuſſes für zwecklos. Am Quai'Orſat liege zwar noch keine Beſtä⸗ igung vor, doch ſcheine man ſie für zutreffend zu halten, was aus der gefliſſenklichen Bekonung hervorgehe, die Welt könne aus dem Kommunique des franzöſiſchen Außenminiſters erſehen, daß Frank⸗ reich zu weiigehendem Enktgegenkommen bereit war. Nach einer Havasmeldung aus Waſhington hal die amerikaniſche Regierung beſchloſſen, nicht an den Beratungen eines Sachverftän⸗ digenausſchuſſes leilzunehmen. Die Separatiſten in Speyer Speyer, 10. Nov. Heute morgen gegen 6 Uhr zogen die Separatiſten, vom Bahnhof kommend, in die Stadt ein. Auf dem Wege zur Stadt gaben ſie mehrere Schüſſe ab, die die Be⸗ völkerung aus dem Schlafe weckten. Nähere Einzelheiten fehlen l da die telephoniſche Verbindung mit Speyer unterbrochen murde. Die„Regierung“ der Pfalz Die ſeparatiſtiſche„Regierung“ der Pfalz hat ihren Sitz mi⸗ mehr in Landau aufgeſchlagen. Hein z⸗Orbis iſt der Vorſtand dieſer„Regierung“. Als Sozialminiſter wird ein gewiſſer Otto Meyer, als Finanz⸗. Wiciſchaſts⸗ und Verkehrsminiſter ein Adolf Bley und als' Kultusminiſter ein Herr Joſef Schwenck genannt. Das Juſtizminiſterium iſt noch„unbeſetzt“. Badͤiſcher Landtag Die Erklärungen der Parleien Nach der Rede des Staatspräſidenten Köhler gaben die einzelnen Parteien ihre Erklärungen ab. Abg. Ritter(Komm.) erklärte, in Bayern wäre es nicht ſoweit gekommen, wenn die Reichsregierung ſchär fer zugegriffen hätte. Dagegen ſei ſie in Sachſen und in Thüringen gegen die Arbeiter mit aller Schärfe vorgegangen. An das in der Erklärung der Regierung Geſagte glaube er nicht. Abg. Dr. Schoſer(Itr.): Wie verurteilen die Tat von München, ſie iſt ein ſchweres Berbrechen in der Zeit der höchſten Not. Wir ſind mit der Regierung einig in der unverbrüchlichen Treue zur Reichsregierung und zur beſtehenden Reichsverfaſſung. Abg. Marum(Soz.) billigte die Erklärung der Regierung. Die Sozialdemokratie, auch die des Reichs, wird alle Beſtrebungen zum Schutz der Republik unterſtützen. Wir hoffen, daß die Reichs⸗ regierung mit aller Schärfe in Bayern vorgeht, um dort der Lage Herr zu werden. Die Arbeiterſchaft hat die Pflicht, in dem gegen⸗ wärtigen Augenblick Ruhe zu bewahren.(Zuruf des Abg. Ritter (Komm.): Und ſich totſchlagen zu laſſen!) Abg. Dr. Glockner(Dem.) erklärte, daß auch die demokratiſche Fraktion jeden Verſuch verurteile, die fetzige Verfaſſung zu beſei⸗ tigen. Von der Reichsregierung erwarten wir rückſichtsloſes Durch⸗ greifen. Namens des Landbundes ſagte Abg Klaiber, ſeine Fraktion ſei außerordentlich überraſcht darüber, daß man ihr von der Erklärung des Staatspräſtidenten zuvor keine gemacht habe. Wir können deshalb keine Erklärung dazu abgeben,(Zuruf von Abg. Ritter(Fom.): das iſt ja eine Kriegserklärungl!) Dr. Mayer ſchloß ſich namens der Deutſchnationalen der Erklärung des Vorredners an, fügte jedoch bei, daß ſeine Partei von jeher jeden Umſturz verworfen habe. Wir wünſchen, daß im Rahmen der gehandelt werde. Abg. r(D. Bp.) führte im Auftrag der Deutſchen Volkspartei aus, es ſei ihm ebenfalls nicht möglich, zur Er⸗ klärung des Staatspräſidenten Stellung zu nehmen, aber ſelbſtver⸗ ſtändlich ſteye ſeine Partei hinter dem Reichskanzler. Dem Putſch müſſe mit allen Mitteln der Gewalt entgegengetreten werden. Wir werden die badiſche Regierung in ihren Bemühungen zum Schutz der Reichseinheit unterſtützen. Damit war dieſe Angelegenheit erledigt und es wurde in die Tagesordnung eingetreten. Abg. Dr. Glockner(Dem.) berichtete über das Ermäch⸗ tigungsgeſetz, über deſſen Inhalt wir an anderer Stelle be⸗ richten. Das Haus beſchloß, das Geſetz zunächſt nochmais an den Haushaltausſchuß zu verweiſen. In der Nachmittagsſitzung wurde zunächſt auf eine kurze von deutſchnationaler Seite geſtellte Anfrage wegen des Ankaufs wertbeſtändiger Zah⸗ lungsmittel vor den Fabriken durch Händler und uniautete Elemente von Regierungsſeike erwidert, das Juſtizminiſterium habe von dieſen Vorgängen, die ſich in der letzten Zeit abgeſpielt haben, Kenntnis und die Staatsanwaltſchaft ſei angewieſen, gegen dieſe Leute vorzug⸗hen. 2 Sodann wurde ohne weſentliche Ausſprache das Er mäch⸗ tigungsgeſetz(Vereinfachung der Staatsperwaltung und Be⸗ Amtenbbe in erſter und zweiter Leſung mit allen Zard die Stimmen der Kommuniſten und bei Stimmenthaltung der Landbund⸗ abgeordneten angenommen, desgleichen die Uenderung des Lan ⸗ deskirchenſtéeuergeſezes. Im folgenden kam es zu einer großen Wohnu Nachdem Abg. Dr. Giockner(Dem.) ſeinen Schlußbericht über das Notgeſetz zur Wohnabgabe erſtattet hatte, erklärte zunächſt Abg. Dr. Schmitt-Karlsruhe(Itr.), daß die Zentrumsfraktian für die badiſche Wohnabgabe nach dem 1. April 1924 n1 cht mehr ein⸗ treten könne. Abg. Weber(D. Vp.) trat für die freie Wirt⸗ ſchaft im Wohnungsweſen ein, ebenſo Abg. von Au(Virtſch. Vgg.), während Abg. Horter(Soz.) ſich für die Zwangswirtſchaft einſetzte. Abg. Mager(Dn.) erklärte, mit der bisherigen Methode der Wohnabgabe ſei nichts erreicht worden und werde nichts erreicht werden. Arbeitsminiſter Dr. Engler bemerkte, die Wohnabgabe könne in der Form wie ſie augenblicklich ſei, nicht weitergeführt werden. Danach wurde das Geſetz mit Mehrheit angenommen. Die Deutſchnationalen und Landbündler ſtimmten dagegen. Vei der Vorlage über das Notgeſetz betreffend die Ausübung polizeilicher Befugniſſe bat Abg. Hertle(Landbd.), im Hinblick auf die verſchiedenen Ueberfälle auf die zerſtreut liegenden Gehöfte einen Selbſtſchutz für die Landwirte einzurichten, da die Polizei dort zu ſchwach ſei. Dieſe Vorlage wurde gegen die Stimmen des Landbundes, der Deatſchnationalen und der Kommu⸗ niſten angenommen. Einſtimmige Annahme fand die Ausgabe der badiſchen Schatzan weiſungen(Badenmark). Abg. Frau Straub(Dem.) bat bei dieſer Gelegenheit den Finanzminiſter, dafür Sorge zu tragen, daß die Beamten und Pen⸗ ſionäre im Oberland raſcher als bisher in den Beſitz ihrer Vegüge kommen Nach Erledigung einiger kleinerer Vorlagen gab Arbeitsminiſter Dr. Engler eine kurze Darſtellung über die Preisberechnung des Badenwerks. Die Mehrzahlungen auf einen Monat werden auf den folgenden angerechnet. Die Mindeſtmenge iſt um etwa ½ Kilowatlſtunde pro Monat herabgeſetzt worden. Wir ſind der Meinung, daß nur gan; wenig Lichtverbraucher den jetz' vorgeſchriebenen Mindeſtverbrauch nicht erreichen Auch für den Motorenverbrauch iſt eine weſentliche Aenderung eingetreten, die eine Herabſetzung von 15 auf 10 Kilo⸗ wattſtunden vorſieht. In der Ausſprache übten die Landbundabgeordneten Herlle und Gebhkard an der'rompreispolitit des Badenwerks Kritik. Arbeitsminiſter Dr. Engler führte aus, in der Landbundzeitung Der Odenwälder ſei zum Ausdruck gekommen. das Zentrum trete deshalb nicht gegen die traurige Strompreispolitik des Badenwerks auf, weil die meiſten Aktien in den Händen des Jentrums ſich be⸗ fänden. Abg. Schofer ruft mehrfach erregt„Pfui, Pfuil!“ Ta⸗ Badenwerk iſt mit ſeinen Preiſen niedriger als andere leber⸗ landzentralen, mit denen es verglichen werden kann. Abg. Dr. Schoſer erklärt: Die Behauptung des Odenwälder iſt ein grundverlogener niederträchtiger Vorwurf. Sie wiſſen(zun Landbund), daß ſämtliche Aktien des Badenwerkes in Händen des Staates ſich befinden. Aber Herr Hertle ſoll in einer Ver⸗ ſammlung ſelbſt dieſe impertinente Behauptung verbreitet haben. (Hört. hörti) Wir müſſen uns energiſch dagegen verwahren. Abg. Herkle(Landbund) beſtreitet entſchieden, daß er eine ſolche Behauptung ausgeſprochen habe. Er habe auch den Artikel im Odenwälder weder geſchrieben noch habe er ſonſt etwas mit ihm zu tun. Ddas badiſche Ermächtigungsgeſetz Die Vereinfachung der Skaatsverwaltung— Der Beamtenabbau in Baden Dem Badiſchen Landiag iſt jetzt der Geſezentwurf über die Vereinfachung der Staatsverwaltung zugegangen. Das Geſetz hat folgenden Wortlaut: § 1. Die Regierung wird ermächtigt, dieſenigen Maßnah⸗ men zu treffen, die ſie, abgeſehen von der Durchführung des Ar⸗ tikels 18 der Perſonalabbauperordnung des Reichs vom 27. Oktober 1923 nötigen Anordnungen zur Vereinfachung und Verbilligung der Staatsverwaltung für dringend und erforderlich hält. Die Ver⸗ ordnungen ſind den Beamten unverzüglich zur Kenntnis zu bringen. § 2. Dieſes Geſetz tritt mit dem Tage der Verkündigung in Kraft. Es tritt mit dem Wechſel der derzeitigen Geſamtregierung oder ihrer parteipolitiſchen Zuſammenſetzung, ſpäteſtens aber am 30. Juni 1924 außer Kraft. In der von der Regierung dem Geſetz beigegebenen Begrün⸗ dung wird u. a. ausgeführt, je mehr die Geldentwertung fort⸗ ſchritte, deſto ſchwieriger werde es, die bisher bewahrte Ordnung im Staatshaushalt aufrecht zu erhalten, Zurzeit liegen die Verhält⸗ niſſe ſo, daß das Land mit ſeinen eigenen Einnahmen nicht einmal mehr den ſachlichen Aufwand beſtreiten kann, den geſamten perſönlichen Aufwand(Beamtenbeſoldung uſw.) und die Koſten der Erwerbsloſenfürſorge deckk das Reich durch die Notenpreſſe. Die vom badiſchen Staat aufgenommenen Darlehen haben einſchließlich der den Reli⸗ gionsgemeinſchaften und den notleidenden Gemeinden durch Ver⸗ mittlung des Landes bewilligten Darlehen bereits den Veirag von mehreren hundert Billionen 4 erreicht und ſind im ſtändigen Steigen. Es müßten deshalb Mittel und Wege geſucht werden, um wieder Ordnung in den Staatshaushalt zu bringen. Dieſe gehen dahin, die Einnahmen in gleichem Schritt mit den Ausgaben zu halten und die Ausgaben auf das unumgänglich mög⸗ liche Maß zu vermindern. Dieſe Verminderung könne durch eine Verringerung der Zahl der Beamten und Angeſtellten erreicht werden. Zum Beamtenabbau wird ausgeführt: In der nächſten Zeit frei werdende Stellen werden nicht wieder beſetzt, Beför⸗ derungen nicht mehr vorgenommen, Anwärter nicht mehr eingeſtellt. Durch eine Vereinfachung des Verwaltungs⸗ betriebes müſſe es gelingen, die Aufgaben, die bisher mehreren Stellen oblagen, mit einer Stelle durchzuführen, ohne daß dadurch das öffentliche Intereſſe Schaden zu leiden brauche. Alle Mini⸗ ſterien werden in eine nähere Prüfung darüber eintreten müſſen, in welchem Umfange ſie in ihrem Verwaltungsbereich die Zahl der Bezirksſtellen, Anſtalten uſw. vermindern können. Die wohlerwor⸗ benen Rechte der Beamten ſollen durch die zu ergreifenden Maß⸗ nahmen in keiner Weiſe berührt werden. Die Erhaltung des Be⸗ rufsbeamtentums iſt für ſie eine grundſätzliche Frage. Letzte Meldungen nach ödem Münchner putſch Enktäuſchung in Paris IBerlin, 10. Nov.(Von unſrem Berl. Büro.) Der Zuſammen⸗ bruch des Münchener Staatsſtreichs iſt, wie der Voſſiſchen Zig. aus Paris gemeldet wird, von den nationaliſtiſchen Kreiſen als eine E Enttäuſchung empfunden worden. Unter dem Ein⸗ ruck der ſehr früh in Paris vorliegenden Alarmmeldungen aus Deutſchland wurde die Botſchaftterkonfere für geſtern nachmittag 5 Uhr einberufen, die Sitzung wurde aber in den frühen Nachmittagsſtunden abgeſagt, nachdem beruhigende Nachrichten ein“ gelaufen maren. Die Beratungen erſchienen nach den von dem Zufammenbruch des Putſchverſuchs nicht mehr dringlich. Putſch aus Geldmangel? Nach Mitteilungen des„Vorwärts“ beruht der Münchener Putſch auf einem Beſchluß der Hitlerſchen Kampfperbände in München. der am Donnerstag nachmittag zuſtande kam und in erſter Linie auf den Geldmangel innerhalb der nationalſozialiſtiſchen Bewegung zu⸗ rückzuführen war. Man klaate über die Einſtellung der Geldlieſe“ rungen durch die baneriſche Induſtrie. Die Erhardtbrigade ſoll z. 3. völligmittellos und auf Reauiſitionen angewieſen ſein. Nach derſelben Quelle hätte der Aba. Geisler der ſich vor einiger Zeit der völkiſchen Beweaung angeſchloſſen hat. in München die na⸗ tionalſozialiſtiſchen Kreiſe dringend vor einem vorzeitigen Los⸗ ſchlagen gewarnt und die Anſicht vertreten haben. daß man die Dinge in Berlin erſt völlia reifen laſſen müſſe, ehe man in München vorqinge. Die Münchener Putſchiſten hätten ſich aber offenbar auf ee des 9. November verſteift und lſeßen ſich davon ni abbringen. ow Worms, 8. Nov. Ein ſchwerer Ciabru Geſchäft in der Arndtſtraße verlbtt Den Tatern ſielen Stofſe und neue che im Werte von 165 Billionen Mark in die Hand. Deulſchfeindliches aus der Tſchechel. Wie die Zeitung Naſch Noſe“ meldet, lehne die tſchechoflowakiſche Regierung alle Aufent⸗ für reichsdeutſche Flüchtlinge grundföt⸗ ſch 9. 8 2 2 N wurde in einent — Samstag, den 10. November 1923 ——— Mannheimer Genetal-Anzeiger(Mittag-Ausgabe) 3. Seite. Nr. 518 Die Schwarzwaloͤbahn Am 10. November ſind 50 Jahre ſeit der vollen Inbetriebnahme der badiſchen Schwarzwaldbahn von Offenburg nach Singen 2 5 floſſen. Die Bahn iſt eine der Neuſande ſchönſten und techniſch intereſſanteſten Gebirgsbahnen Deutſchlands und für die Entwicke⸗ lung der Induſtrie, des Handels und des Fremdenverkehrs im Schwarzwald von entſcheidender Bedeuung geweſen. Bereits im März 1838 wurde von einem außerordentlichen Landtag der Bau einer Bahn von Mannheim nach Baſel beſchloſſen. Im Landtage 1638 wurde von einigen Abgeordneten eine Bahnverbindung durch den Schwarzwald gefordert und dieſe als ebenſo wichtig wie die Bahn im Rheintal bis Baſel bezeichnet. Im Jahre 1862 legte die Regierung dem Landtag ein größeres Bahngeſetz vor, das u. a. auch die Schwarzwaldbahn betraf. Darnach ſollte die ganze Schwarzwaldbahn als eine einheitliche Hauptbahn durch den Staat gebaut werden. Inzwiſchen waren neben dem Plan der Kinzigtal⸗ bahn eine Reihe anderer Vorſchläge zur Erſchließung des Schwarz⸗ waldes aufgetaucht. Beſonders wurden das Höllental und das Elztal als Zufahrt empfohlen. Ein Gutachten der Oberdirektion des Waſſer⸗ und Straßenbaues enthielt die Koſten folgender Linien in Millionen Zulden: 1. Freiburg—Höllental—Donaueſchingen 24,45, 2. Denz⸗ angen—Elztal—Donaueſchingen 20,83, 3. Haslach—Vöhrenbach Donaueſchingen 18,85, 4. Hauſach—Triberg—Sommerau—Villingen 10.33, 5. Hauſach—Schiltach—Schramberg.—Villingen 10,24. Durch dieſen Vergleich war die wirtſchaftliche Ueberlegenheit der Kinzigtallinie klar bewieſen; dieſe ſchien aber auch ver⸗ kehrstechniſch die beſte, weil ſie bedeutende Orte, wie z. B. Villingen berührte, und ein Verkehrsweg von internationaler Bedeutung zu werden verſprach. Die Entſcheidung fiel daher den Landſtänden nicht ſchwer. Nachdem 1864 die Linienführung endgültig feſtgelegt war, ging der Bau verhältnismäßig raſch vorwärts. Die einzelnen Strecken wurden zu den folgenden Zeiten vollendet und in Betrieb genommen: Offenburg—Hauſach Juli 1866, Engen—Singen Sep⸗ tember 1866. Donaueſchingen—Engen Juni 1868, Villingen—Donau⸗ eſchingen Auguſt 1869, Hauſach—Villingen November 1873. Der Bau der letztgenannten Strecke, die weitaus am ſchwierigſten war, iſt im Sommer 1867 begonnen und durch den Krieg 1870/71 nur kurz unterbrochen worden. Neben den weitbekannten landſchaftlichen Schönheiten des Schwarzwaldes, bietet die Bahn ſowohl durch ihre Führung im allgemeinen, wie durch bauliche Einzelheiten vieles techniſch Intereſſante. Von Offenburg(1590 Meter über Meer) bis Hauſach (241,2 Meter ü..) durchzieht ſie das breite Kinzigtal mit Stei⸗ gungen von höchſtens 0,5 Proz. Hinter Hauſach beginnt die eigent⸗ liche Gebirgsſtrecke. Die Bahn biegt in das Gutachtal ein und ar⸗ beitet ſich auf dem rechten Talhang mit einer Steigung von 2 Proz. (Höchſtſteigung der Bahnlinie) in die Höhe. Es beginnen die ſteilen. meiſt durch Granitſteinſätze geſchützten Böſchungen und die zuerſt kürzeren, dann längeren Einſchnitte und Tunnel. Vor dem Bahnhof Hornberg wird das Reichenbachtal auf einer rund 23 Meter höhen Talbrücke überſchritten. Etwa 4 Kilometer hinter Hornberg begin⸗ Zend, gewinnt die Bahn in einer großen Schleife die Höhe von Triberg(616.0 Meter ü..) und ſodann nach dem Ueberſchreiten die Scheitelhöhe von Sommerau(831,9 M. ü..). Vor dem Bahn⸗ hefß Sommerau liegt der 1,69 Kilometer lange Sommerautunnel, der de der Bahn. Von Sommerau ſenkt ſich die Bahn in das igachtal und durchfährt dieſes bis Donaueſchingen, von dort das Dogautal bis Immendingen(658,2 M. ü..) Von hier aus be⸗ Ainnt eine zweite kurze Steigung von 1,2 Proz. zur Ueberſchreitung des Jura bis Hattingen(689,8 ü..), von wo ſich die Bahn all⸗ mählich nach-dem Aachtal abſenkt. das ſie kurz vor Singen(427,6 M. ..) erreicht. Der kleinſte Halbmeſſer iſt durchweg 300 Meter. In geologiſcher Hinſicht bot der Bahnbau keine beſonders großen Schwierigkeiten. Von den Kunſtbauten der Bahn ſind vor allem die zahlre ichen Tunnel zu erwähnen. Zwiſchen Gutach und Sommerau liegen die 38 Tunnel von j. G. 9,47 Km. Länge. Der längſte von dieſen iſt der bereits genannte 1,69 Km. kange Sommerautunnel, der auf die Länge von 1,44 Km. gusgewölbt werden mußte. Die Strecke Immendingen—Engen hat hur 2 Tunnel, darunter den 900 Meter langen Hattinger Tunnel. Eine Zierde der Bahn ſind die meiſt ſehr ſchön durchgebildeten und der Gegend angepaßten Tunnelportale. Die Bahn erforderte 142 Brücken und Durchläſſe. Die bedeutendſten ſind 1. Kinzigbrücke bei Steinach mit einer Oeffnung von 61,8 Meter Stützweite, 2. Talbrücke vor Hornberg mit vier Oeffnungen von .46 Meter Stützweite, 3. Donaubrücke bei Geiſingen mit einer Deffnung von 55,7 Meter Stützweite. Die Bahn wurde zunächſt bur eingleiſig ausgebaut. Abzweigbahnhöfe wurden bei Hauſach, Villingen und Immendingen angelegt, wo die württembergiſchen Auſchlußlinien einmünden. Die Baukoſten haben betragen für die Strecken Offenburg—Hauſach 5,142 Millionen Mark, Hauſach— Villingen 23,914 Millionen Mark. Villingen—Singen 12.282 Mil⸗ bonen Mark, im ganzen 41,338 Millionen Mark. Von dieſer Summe eutfallen 12 343 Millionen Mark auf Tunnelbauten und.743 Millionen Mark auf den Sommerauer Tunnel allein. Die Vor⸗ beiten und Varunterſuchungen für den Bahnbau ſind durch die Iberdirektion des Waſſer⸗ und Straßenbaues und durch die in der Jegend beſtehenden Waſſer⸗ und Straßenbahn⸗Inſpektionen ausge⸗ führt worden. Als der geiſtige Schöpfer des ausgeführten Entwurfs bis in ſeine inzelheiten ailt mit Recht der ſvätere Baudirektor Robert Gerwia, Nohl neben Tulla der bedeutendſte badiſche Ingenieur, der von 1856 „18865 mit der Bearbeitung des Entwurfes beſchäftiat war und ſich Mannheimer hilfswerk Eine Spende aus Oeſterreich Die Deutſche Geſellſchaft in Wien hat aus der Spende des Verbandes der öſterreichiſchen Banken und Bankiers dem Mannheimer Oberbürgermeiſter 150 Dollars(10,5 Mil⸗ lionen öſt. Kronen) zur Linderung der Not überwieſen und weitere Hilfe in Ausſicht geſtellt. durch dieſen Bau ein bleibendes Denkmal geſetzt hat. Gerwig iſt 1820 in Karlsruhe geboren und 1841 in den Staatsdienſt einge⸗ treten 1871 wurde er Baudirektor bei der Oberdirektion des Waſſer⸗ und Straßenbaues. 1872 nahm er eine Berufung als Bauleiter an die Gotthardbahn an, und kehrte 1875 in den badiſchen Staatsdienſt —— Er wurde Vorſtand der techniſchen Abteilung der General⸗ irektion der Bad. Staatseiſenbahnen und bekleidete dieſes Amt bis zu ſeinem plötzlichen Hinſcheiden am 6. Dezember 1885. Von den Wahl⸗ kreiſen des Schwarzwaldes wurde er wiederholt in die badiſche 2. Kammer und 1875 in den Reichstag berufen. Ein ſchlichtes Denk⸗ mal auf der Straße vom Bahnhof zur Stadt Triberg ſoll das Ge⸗ dächtnis an ſeine Perſönlichkeit und ſein Werk bei künftigen Ge⸗ ſchlechtern wach halten. Nachdem 1866 die Strecke Offenburg⸗Hauſach, 1869 die Geſamt⸗ ſtrecke Singen⸗Villingen in Betrieb genommen war, wurde die Schlußſtrecke Hauſach⸗Villingen am 1. November 1873 für den Güterverkehr und am 10. November feierlich für den Per⸗ ſonenverkehr eröffnet. Der ſtets wachſende Verkehr hat ſeit der Er⸗ öffnung verſchiedene bauliche Erweiterungen der Bahn⸗ anlagen nötig gemacht. Zunächſt iſt die Herſtellung des zwei⸗ ten Gleiſes zu nennen, deſſen einzelne Strecken in den folgenden Jahren in Betrieb genommen wurden. Für die wirtſchaftliche Entwicklung des hohen Schwarzwaldes wurde dieſe ſeiner Hauptader entlang führende Bahnlinie von größter Bedeutung. Durch die Bahn wurden erſt die Naturſchönheiten und die Naturheilſtätten dieſes Landesteiles dem allgemeinen Fremden⸗ und Kurverkehr, ſeine Kraftquellen der in⸗ duſtriellen Verwertung über Heimarbeit und Handwerk hinaus voll erſchloſſen. Die Erſchließung des Schwarzwaldes durch die Bahn bildete die Vorausſetzung für den von Jahr zu Jahr ſteigenden Frem⸗ denverkehr und die Entwickelung des damit zuſammenhängenden Wirtsgewerbes. Die Schwarzwaldbahn hat aber auch die Voraus⸗ ſetzungen für die induſtrielle Entwicklung dieſes Landes⸗ teiles erſt geſchaffen. Die Städte Gengenbach, Hornberg, Triberg, St. Georgen(Schw.), Villingen, Donaueſchingen und Singen verdanken ihr ihre heutige Bedeutung als Induſtrieſtädte. Die wirtſchaftliche Bedeutung der Schwarzwaldbahn greift aber über die örtliche Be⸗ ſange des mittleren und ſüdlichen Schwarzwaldes hinaus. Sie iſt das unmittelbare Verbindungsmittel zwiſchen Nord⸗, Mittel⸗ und Südoſtbaden geworden, zwiſchen der Rheinebene und dem Boden⸗ ſee. Die Schwarzwaldbahn hat weit darüber hinaus internationale Verkehrsbedeutung gewonnen. Sie iſt für die Verkehrsrich⸗ tun Mannheim⸗Karlsruhe und Straßburg⸗Kehl die 10 0 Verbindungslinie nach der Oſtſchweiz und nach Voralberg über den Bodenſee mit den Ausgangs⸗ u. Grenz⸗ übergangsſtationen Singen, Schaffhauſen und Konſtanz. Unter anderen Verhältniſſen wäre wohl ein ſolches Gedenkfeſt genialer und ſegensreicher techniſcher Arbeit mit Recht durch eine größere Feier begangen worden. Gerade die Schwarzwaldbahn hat unter der Not unſeres Vaterlandes beſonders zu leiden. Durch die franzöſiſche Beſetzung iſt ſeit dem 4. Februar der Bahnhof Offenburg, der Ausgangspunkt der Bahn, für den Verkehr geſperrt und damit dieſe ihres Durchgangsverkehrs beraubt. Die Strecke Hauſach⸗Orten⸗ berg kann nur als Sackbahn betrieben werden und der Durchgangs⸗ verkehr nach der Schweiz, der früher die Schwarzwaldbahn benützte, hat ſich andere Wege ſuchen müſſen; nur die kleine Strecke Immen⸗ dingen⸗Singen wird noch von Durchgangszügen von Norddeutſchland über Stuttgart nach Schaffhauſen⸗Zürlch Egern befahren. Möge auch die Schwarzwaldbahn bald ihrer natürlichen Beſtimmung zurück⸗ gegeben werden; ſie dürfte dann einer weiteren bedeutenden Ent⸗ wickelung ſicher ſein. FX. Städtiſche Nachrichten Jahlungsvergünſtigung für die Landabgabe Vom Verband Badiſcher Landwirtſchaftlicher Genoſſenſchaften geht uns nachſtehende Mitteilung zu: Das Reichsfinanzminiſterium hat nach Verhandlungen mit der bayeriſchen Bauernkammer angeordnet, daß die für die Landwirte bei dem derzeitigen Goldumrechnungsſatz unerſchwingliche Land⸗ abgabe bei deren Zahlung in der Zeit vom 1. Nop bis 8. Nov. zum Goldumrechnungsſatz von 17 Milliarden beglichen werden kann. Viele bayeriſche Landwirte benutzten dieſen Satz, um die noch fällgen Zweimonatsraten der Landabgabe jetzt ſchon im voraus zu bezahlen. Selbſtverſtändlich mußte dieſe Vergünſtigung auch für das übrige Reich zugelaſſen werden. Das Landes⸗ finanzamt Karlsruhe hat in Befolgung der die Aus⸗ dehnung dieſer Beſtimmung auch für Baden anordnenden Ver⸗ ſügung des Reichsfinanzminiſters auf telegraphiſchem Wege die Finanzämter in Vaden angewieſen, ebenſo zu verfahren. Sollten im einen oder anderen Finanzamtbezirk infolge etwa verſpäteter Bekanntmachung des Finanzamts Landwirte in Unkenntnis der Vergünſtigung davon keinen Gebrauch gemacht haben oder zu Zahlungen zum höheren Goldumrechnungsſatz herangezogen woeden ſein, ſo wird ihnen auf Reklamation die Vergünſtigung billiger und gerechterweiſe gewährt werden müſſen. Was auch draus werde— ſteh zu deinem Volke! Es iſt dein angeborner Platz. Schikker. * St. Martinstag im volksbrauch Von Ernſi Edgar Reimĩrdes(Celle) „Die Sitte den 10. reſp. 11. November, die beide im Kalender den Namen Martin tragen, feſtlich zu begehen, iſt ſchon ſehr alt und ammt aus heidniſcher Zeit. Unſere Vorfahren feierten an dieſen Tagen zu Ehren Wodans und Preyas das mit Opfern und Gelagen verbundene Erntedankfeſt. bei welchem die dem Göttervater heilige Gans, das älteſte deutſche Nutzgeflügel, bereits eine Rolle ſpielte. eit Einführung des Chriſtentums war man bemüht. dem heidniſchen Dankopferfeſt chriſtliches Gepräge zu verleihen. An die Stelle des intthronten Göttervaters ſetzte man den am 11. November geborenen, im Jahre 373 zum Biſchof von Tours erwählten Martinus. der wegen ſeiner Frömmigkeit heilig geſprochen wurde. Martinus, der dis zu ſeiner Wahl zum Biſchof als Einſiedler in der Stille gelebt Lalte, blieb es vorbehalten. dem leckeren Vogel ſeinen Namen zu geben, der heute noch in zahlloſen Exemplaren Martini„geopfert“ wird. Einer Legende nach ſoll ſich Martinus, der ſchlichte, be⸗ cheidene Mann, in einem Gänſeſtall verborgen haben. um der Giſchofswahl zu entgehen. Aber die geängſtigten Tiere verrieten Aurch ihr heftiges Geſchnatter ſeine Gegenwart, ſo daß ihn dieienigen anden, welche ihm die Kunde von ſeiner Wahl bringen wollten. Zur Strafe für dieſen„Verrat“ mußten die armen Gänſe ihr Leben laſſen: wurden von Martinus und den Ueberbringern der Botſchaft per⸗ ehrt. Anderer Behauptung nach ſoll am Begräbnistage des Mar⸗ Aus, am 11. Nopember 407, zu Tours ein aroßer Leichenſchmaus zallgefunden haben, bei welchem die„Leidtragenden“ zahlreiche ge⸗ eatene Gänſe vertilgten. Zur Erinnerung bieran behielt man die Impathiſche Gewohnheit bei, am Martinstage Gänſe zu eſſen, die berigens auch in Skandinavien geübt wird. Daß die Bezeichnung Martinsgans“ ſehr alt iſt, geht allein daraus hervor, daß bereits die rwegiſchen Runenkalender hinter dem Martinstage das Bild einer ans zeigen, wie wir es heute übrigens noch auf Tiroler Bauern⸗ endern finden Ebedem fanden am Martinstage aroße Gelage (. die aus den Opfergelagen der alten Germanen herzuleiten ſind. Martins⸗ oder Märtenstrunk, beſtehend aus neuem Wein, wurde einem Horn getrunken das, wie beim germaniſchen Erntedank⸗ im Kreiſe herumging. Die Kirche ſtand von ſeher dieſem„heid⸗ en Greuel“ feindlich gegenüber und erließ ſeit dem Jahre 590 lreiche Verbote gegen die convivia Martinalia, jedoch ohne Er⸗ . In höchſter Blüte ſtanden die Martinsſchmäuſe im Mittelalter. dbden Häuſern der Handwerker wo der ehrſame Meiſter mittags be! Tiſch den knuſperigen Martinsvogel ſelbſt kunſtgerecht zerlegte, erbielten die Geſellen und Dienſtboten nach altem Brauch Flügel und Bein. Man glaubte nämlich, daß ſie dann immer recht hurtig bei der Arbeit wären. Das Bruſtbein der Gans wurde in der Wohnſtube aufgebänat und galt als Wetterprophet. Nahm dasſelbe eine braune Färbung an, ſo ſchloß man hiernach auf einen milden Winter, blieb es aber weiß, ſo erwartete man viel Schnee und Eis. Auch Martin Luther, deſſen Geburtstag bekanntlich auf den 10. November fällt, werden gewiſſe Beziehungen zur Martinsgans nachgeſagt. Als der Reformator, ſo erzählt man, einſt auf der Wanderung von Sanger⸗ hauſen nach Nordhauſen unterwegs einen biederen Schuhmacher⸗ meiſter kennen lernte, wurde er von dieſem zum Abendeſſen eingela⸗ den, wobei eine fette Gans auf den Tiſch kam. Seit dieſer Zeit hält die Schuſterzunft in Nordhauſen an einer würdigen Feier des Mar⸗ tinstgges feſt. In Württemberg war es einſt Sitte, daß die Prälaten der Klöſter am 10 allen Bewohnern des Bezirks, zu welchem das betreffende Kloſter gehörte, ein gewiſſes Quantum Wein, den ſogenannten Martinswein, gratis verabfolgten. Je nach Alter und Stand erhielt ſedermann ſein beſtimmtes Maß, ſogar der Säugling in der Wiege. In Hanau bekam zu Martini früher ebenfalls jeder Bürger der Altſtadt ein Maß Wein unentgeltlich. Einen ähnlichen Brauch kannte man noch bis vor kurzem in Schmalkalden, dort erhielten die Beamten, vom höchſten bis zum niedrigſten, ſowie die Schüler der beiden Knabenſchulen uſw. am Martinstage gratis eine Kanne Moſt. Ueber die Entſtehung dieſes Brauches erzählt man ſich folgendes: Vor langer Zeit ſoll ein Fremder, der ſich während eines Unwetter⸗ verirrt hatte, durch den Klang einer Glocke der Schmalkaldener Stadtkirche den Weg nach dem Orte wiedergefunden haben. Zum Dank dafür machte er der Stadt dieſe Stiftung. Wie zu Oſtern und Johanni, wurden früher, bis vor 10 Jahren noch, am Vorabend des Martinstages zwiſchen Köln und Koblenz am Rhein auf den Anhöhen die Martinsfeuer entzündet. Das Holz und Stroh zu dieſen Feuern wurde vorher von Kindern eingeſammelt. Auch den aus uralter Zeit ſtammenden Feuerſprung einzeln oder zu Paaren durch die ver⸗ löſchenden Flammen kannte man bei den Martinsfeuern. In Lerbach am Harz war es bis vor nicht langer Zeit Sitte, daß der Ge⸗ meindehirt am Martinsabend vor den Häuſern in ſein Horn blies, wofür man ihn überall beſchenkte und bewirtete. In Ober⸗ bayern brachte der Kuhhirt den reichen Bauern Martini eine mit Wacholder⸗ und Eichenzweigen geſchmückte Birkenrute, mit der im Frühling das Vieh zum erſtenmal ausgetrieben werden mußte, —— es vor Krankheiten und dem Einfluß böſer Geiſter zu be⸗ wahren. Ebenſo wie St. Nikolaus, deſſen Gedenktag auf den 6. Dezember fällt, ſoll auch Martinus ein großer Kinderfreund geweſen ſein. Aus dieſem Grunde veranſtaltete die Jugend ſeit altersher am Abend des Martinstages Umzüge durch die Dörfer und Städte. Erhöhung des Markenbrotpreiſes Ein Dreipfundlaib 100 Milliarden Die Reichsgetreideſtelle hat, ſo wird uns ſtadtamtlich geſchrie⸗ ben, vom nächſten Montag ab den Preis für Roggenmehl von 340 Milliarden auf 5,5 Billionen und den Preis für Weizen⸗ mehl von 375 Milliarden auf 5,8 Billionen A je Doppelzeniner erhöht. Da auch die Verarbeitungskoſten geſtiegen ſind, berechnet ſich der Preis für einen großen Laib Brot ſetzt auf 122,3 Milliarden Mark. Zur Minderung des Preisaufſchlags gibt das Lebensmittel⸗ amt ſeine erſparten Beſtände zum bisherigen Preis ab, wodurch ſich für die erſte Hälfte der nächſten Woche der Brotpreis auf 100 Milliarden für den Laib mit 1500 Gramm ermäßigt. Nach dem Kurs von 1 Goldmark 150 Milliarden Papiermark beträgt der neue Brotpreis 6674 Goldpfennig. Bei weiterem Fall der Pa⸗ piermark wird ſich dieſer Betrag entſprechend ändern. Es ſei noch⸗ mals darauf hingewieſen, daß zur Erleichterung des Bezugs von Markenbrot beſonders bedürftige Haushaltungsvorſtände kinder⸗ reicher Familien Brotbeihilfen erhalten können, und zwar, wenn der Vater noch lebt, für die vierten und weiteren Kinder, lebt der Vater nicht mehr, für die dritten und weiteren Kinder. Anträge ſind beim ſtädtiſchen Fürſorgeamt zu ſtellen. 2 Trotz 50biger Geldenkwertung nur mäßig erhöhlker Brolpreis Am 7. November ſind wir, ſo wird uns geſchrieben, plötzuch wieder um 50 ärmer geworden, indem die auf 420 Milliarden feſtgeſetzte Geldanleiheparität auf 630 Milliarden& erhöht wurde. Für unſer Wirtſchaftsleben bedeutet das, daß nunmehr ſeder Gegen⸗ ſtand, den wir kaufen, mit Papiergeldmengen bezahlt werden muß. die 5095 größer ſind als am Tage zuvor. In erſter Linie werden wir hierdurch beſonders bedrückt in den notwendigſten Lebens⸗ mitteln. Der Landwirt, der ſeine Ware nur gegen Feſtmark ver⸗ kauft, verlangt demnach in Papiermark umgerechnet einen 5077 höheren Preis. Die Mühlen, die gezwungen ſind, von dem Land⸗ wirt zu dieſem Preiſe einzukaufen, können das Mehl auch nicht billiger herſtellen. In dankenswerter Weiſe hat jedoch die Bäcker⸗ innung beſchloſſen, auf ſämtlichen Gewinn in ihren Be⸗ trieben zu verzichten, ja ſogar einen Teil ihrer Subſtanz ein⸗ zubüßen, um das Brot für die nächſten Uebergangstage 128 ſtens nicht ganz ſo teuer zu geſtalten. Der Brotpreis, der ſich he auf 167 Milliarden kalkulieren würde, wird daher vom heutigen Tage an nur mit 130 Milliarden für markenfreies Brot bemeſſen werden. Dieſer Schritt der Bäckerinnung iſt außerordent⸗ lich zu begrüßen. Es wäre wünſchenswert, daß die anderen Berufe in gleicher Weiſe vorgehen würden, um unſere ſchwierige Loge, in der wir jetzt leben, ſoweit es irgend geht, zu erleichtern. 8 Jur Rabattgewährung im Mannheimer Einzelhandel wird uns unter Bezugnahme auf die Ausführungen in Nr. 612 von einem Leſer unſeres Blattes gſchrieben: „Mir ſcheint, die Proteſtzeilen des Einſenders ſind nicht ganz aus ſachlichen Erwägungen heraus geſchrieben worden. werde des⸗ 55 verſuchen, vom rein kaufmänniſchen Standpunkt die Aen der abattgewährung N beleuchten. Es iſt doch ſo. In den frilheren „Grundzahlen“ und in den heutigen„Goldmarkpreiſen“ ſind be. Entwertungsfaktoren enthalten. Dieſe werden durch den Einzelhandel mit dem Entwertungsriſiko das dadurch ent⸗ ſteht, daß die Tageserlöſe nicht im gleichen Augenblick in in Ware um⸗ geſetzt werden können. Mit anderen Worten: Um die Subſtanz⸗ Auffüllung⸗ und Erhaltung mit den Tageseinnahmen zu ermöglichen. Ha das kaufende Publikum bisher nur in Papiermark bezahlt und dieſe ſich von einem Tag auf den anderen entwertet, er⸗ ſcheint der Entwertungsfaktor berechtigt. Vom Standpunkt des Käufers bezw. Verbrauchers iſt es er Auch vom volkswirtſchaftlichen Standpunkt aus iſt das Einkalkulieren eines Entwertungsriſikos verwerflich, weil es der er 8 Vorſchub leiſtet. Bedauerlich iſt, daß die zuſtändigen Behörden da⸗ gegen noch nicht eingeſchritten ſind, ſondern dieſem Unfug noch Vor⸗ ſchub leiſten. Beweiſe? Siehe in gleicher Nr. des General⸗Anzeiger⸗ „Wertbeſtändiger Milchpreis und Milchverſorgung“. Alſo: Stellen wir uns, Sie als„dollarloſer“ und ich als„Dollar⸗ kunde“ auch einmal auf den heute ſo beliebten„Tatſachenboden“. Iſt es denn nicht nur recht und billig, wenn der Verkäufer mir für mein wertbeſtändiges Geld einen Preisnachlaß gewährt, denn mit der Annahme dieſes wertbeſtändigen Geldes iſt ja für ihn die Entwer⸗ tungsgefahr beſeitigt. Ich behaupte ſogar, daß es nicht nur Ehren⸗ pflicht eines Kaufmannes iſt, ſondern es ſogar von ihm ver⸗ langt werden kann und muß, ſeine Waren bei wertbeſtändiger Be⸗ zahlung zu ihrem realen Wert abzugeben. Die gewährten 5 Proz. Rabatt ſind ſogar viel zu wenig: es müßten 30—50 Prozent ſein. Wie ich unlängſt im General⸗Anzeiger leſen konnte, ſind 50 Prozen des Milchpreiſes Entwertungsfaktor. Durch vorſtehende Exläuterung dürften wohl die Argumentationen und Folgerungen des Herrn Ein⸗ ſenders in ſich zuſammenfallen. Sobald er erſt einmal wertbeſtän⸗ diges Geld in Zahlung gibt, kann ich ihm nur dringend raten, auf „Rabatt“⸗Gewährung zu beſtehen. Es iſt in Wirklichkeit kein Rabakt, W Vergünſtigung und kein Geſchenk, ſondern nur ſein gutes Recht. Daß die jetzigen wertbeſtändigen Zahlungsmittel gehamſtert wer⸗ den, war für mich und viele, viele andere klar, ſchon als ihre Geburt vorausgeſagt wurde. Bei dieſer Gelegenheit geſtatte ich mir noch einige Worte an den Einzelhandel zu richten. Es iſt der großen Maſſe der hieſigen Induſtriebevölkerung ſehr wohl bekannt, daß Kohle um ca. 40 Prozent und Eiſen um ca. 10 Prozent im Im Laufe der Jahrhunderte verblaßte jedoch das Andenken an den gütigen Heiligen, der einſt ſeinen Mantel mit einem frierenden Bettler geteilt haben ſoll und an ſeine Stelle trat, wenigſtens in proteſtantiſchen Gegenden, die Perſon Luthers. Gegenwärtig ziehen in kleinen Orten Thüringens die Kinder am 10. November unter dem Geläut der Kirchenglocken mit bunten, bel⸗ ten Papier⸗ laternen abends umher Auf dem Marktplatz ſammelt ſich die Schar, und unter Mitwirkung von Geſangvereinen uſw. wird gemeinſchaft⸗ lich„Ein feſte Burg iſt unſer Gott“ geſungen. Bis vor wenigen Jahren kannte man auch in der Lutherſtadt Erfurt noch dieſe Feier, an der Tauſende und Abertauſende von Menſchen teilnahmen. Am Rhein ziehen die Kinder Martini häufig mit Kürbiſſen, in denen ein brennendes Licht kectt, ſingend umher; dabei tragen ſie allerhand Verkleidung. In eee(Provinz Han⸗ nover, Braunſchweig, Altmark uſw.) iſt der Martinstag heute noch ein Freudenſeſt für die Kleinen, doch laſſen ſie es hier nicht beim Singen bewenden, ſie gehen auch in die Häuſer und ſammeln aller⸗ lei Gaben ein. Sehr verbreitet iſt das Martinsſingen immer noch in Göttingen, dort ziehen die Kinder am Abend des 10. November, zum Teil verkleidet, mit Körben und Säcken, von Haus zu Haus und ſingen alte Lieder. Sehr häufig ſieht man dort die Kleinen im Koſtüm der heiligen drei Könige aus dem Morgenlande, mit Zepter und Papierkrone; der Mohr natürlich mit Larve reſp. mit geſchwärztem Geſicht. 2 5 Theater und Muſik ze Nationaltheater Mannheim: Die Walküre. Wir ſind uns beinahe fremd geworden, Frau Elſe Vogt⸗Gauger und wir. Ein Mißgeſchick hinderte die Sängerin im eigentlichſten Sinne am „Auftreten“; aber warum hat man daraus ein Geheimnis gemacht? Gleichviel, geſtern trat die Sängerin als Brünnhilde wieder auf. Sie hatte nach dem ſchweren, hochgeſpannten Walküren⸗Ruf ſchon halb gewonnen. Der friſche Wagemut und die ſichere Technik, die ſchöne Stimme und die echt muſikaliſche Geſangsweiſe waren rechte Freuden, dazu die einnehmende Erſcheinung und eine gewiſſe natürliche Vornehmheit. Frau Vogt⸗Gauger iſt freilich noch keine Heldin— mehr Thekla als Eboli—, aber wir wollen dieſer Ent⸗ wicklung keinesfalls durch vorzeitige Kritik Hemmungen bereiten. Auch iſt zu bedenken, daß der jungen Künſtlerin keine Bühnen⸗ und Orcheſterprobe zuteil geworden iſt. Man konnte es deutlich ſehen! Nun, es iſt einmal„bei uns ſo Sitte“, aber wir wünſchen, daß Herr Richard Lert ſolche Uebelſtände abſchafft! Sein Eifer iſt gewiß lobenswert: geſtern um ſo mehr, als er das Borſpiel zum zweiten Akt in den richtigen, vorigen Stand wieder ein etzte und durch ſeine ruhig⸗überlegene Führung der ganzen Vorſtellung etwas 33 von der alten Hoftheaterherrlichkeit wiedergab. Der erſte Akt hatte allerdings wenig Hoftheaterart, denn Frau Minny Leopold⸗ 4. Seite. Nr. 518 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag ⸗Ausgabe) Samatag, den 10. November 1923 Preiſe gefallen ſind. Dieſe beiden wichtigſten Faktoren unſerer Wirtſchaft werden mit Vorliebe bei der Begründung von 5— erhöhungen herangezogen. Leider mußte man in den letzten Tagen die Wahrnehmung machen, daß trotz Senkung dieſer Preiſe die Gold⸗ markpreiſe im Einzelhandel weſentlich erhöht wurden. Begründung? Wer kennt ſie? Warum ſoll der Preisnachlaß nicht mehr gewährt werden? Allen in Betracht kommenden Firmen möchte ich ſagen, daß für dieſe Maßnahmen beim kaufenden Publikum kein Verſtändnis vorhanden iſt. Die Kaufkraft der großen Maſſe iſt vernichtet. Die Einkommen der werktägigen Bevölkerung ſtehen weit unter dem Vorkriegsniveau, die Warenpreiſe 100 und mehr Prozent über dem Vorkriegsniveau. Das iſt kein Verhältnis. Angeſichts des Hunger⸗ geſpenſtes möchte ich als wohlmeinende Warnung den Führern des Einzelhandels„mene tekel upharsin“ mit flammender Schrift auf den Arbeitstiſch ſchreiben. Unruhen Plünderung von Metzger ⸗ und Bäckerläden Geſtern nachmittag kurz nach 4 Uhr hatte es den Anſchein, als ob infolge der Zuſammenrottungen der Erwerbsloſen in den Haupt⸗ verkehrsſtraßen der Stadt größere Unruhen ausbrechen würden. Glücklicherweiſe kam es jedoch zu keinem Zuſammenſtoß. Dagegen wurden ſowohl in der Innen⸗ als auch in d/ Neckarſtadt einige Bäcker⸗ und Metzgerläden geplündert. Die arößeren Geſchäfte batten faſt ſämtlich vorſichtshalber ihre Verkaufslokali⸗ täten geſchloſſen. In den geplünderten Geſchäften wurde teilweiſe größerer Schaden angerichtet. Die Plünderer hatten es nicht allein auf die Lebensmitel, ſondern in einem Falle auch auf die Ladenkaſſe abageſeben. Die vorgekommenen Ausſchreitungen können nicht ſtreng genug verurteilt werden. Da die Anſammlungen der Exwerbsloſen ſchon in den erſten Nachmittagsſtunden erfolgten, wirft ſich die Frage auf, ob durch ſchnelleres Einſetzen der Schutzmannſchaft die Ausſchreitungen und Plünderungen nicht hätten verhindert werden können. Ein Mißſtand, der aufs ſchärfſte gerügt werden muß. iſt die Tatſache, daß trotz der Unruhen geſtern abend die ganze Stadt in äayptiſche Finſternis ge⸗ hüllt war. Obwohl das Gaswerk wiederholt von den Ausſchreitun⸗ gen benachrichtigt und auf die Gefährlichkeit weiterer Plünderungen bei der ſchnell hereingebrochenen Dämmeruna eindringlichſt aufmerk⸗ ſam gemacht wurde, geſchab vonſeiten des Gaswerks nicht das ge⸗ rinaſte. Ohne Rückſicht auf die gefahrvolle Lage ſchaltete das Gas⸗ werk die Beleuchtung zu gewohnter Stunde nach dem alten Schema F ein. Dieſes Verhalten. das aroßen Unwillen hervorrief, iſt eine un⸗ glaubliche Brüskierung der Geſchäftswelt und der Bür⸗ gerſchaft. Ein Freund unſeres Blattes teilt uns mit, daß er das Gaswerk mit Rückſicht auf die Menſchenanſammlungen in der Brei⸗ tenſtraße wiederholt auf die drohende Gefahr verwies und um frü⸗ here Einſchaltung der Beleuchtung erſuchte. Das Gaswerk zeigte aber dafür nicht das gerinaſte Verſtändnis. Ebenſo erfuhren wir, daß auch die Polizeidirektion das Gaswerk ſofort bei Eintritt der Däm⸗ merung um Beleuchtung der Straßen erſuchte. Aber auch gegenüber dieſem Verlangen zeigte das Gaswerk das gleiche mangelnde Ent⸗ gegenkommen. vielmehr erſt abends halb 7 Uhr. Was die Anſammlungen in der Stadt betrifft, ſo rotte⸗ ten ſich die Erwerbsloſen zuerſt bei der alten Dragonerkaſerne zuſam⸗ men. Dann verteilten ſich größere Abteilungen an die Marktecken und an die Straßenkreuzungen der Breitenſtraße. Gegen 4 Uhr hieß es, daß in der Neckarſtadt geplündert würde. Die Demon⸗ ſtranten drangen in die Bäckerei Bucher am Meßplatz ein und ſtah⸗ len dort Brot, Schokolade uſw. Im Delikateſſenhaus Marquard, Mittelſtraße 15, wurde der Laden ausgeraubt. Weitere Einbrüche erfolgten bei Bäcker Mainzer in F 4. in der Metzgerei Mann⸗ heimer in H 7, 8, in der Metzgerei Imhoff, K 1, in der Bäckerei Schroth in J 4, 13 und bei Metzger Kunz in ber Schanzenſtraße. Die Menge drang in die Geſchäfte ein und warf das geraubte Gut, namentlich Brot und Wurſt, auf die Straße. Bei Kunz wurde auch die Ladenkaſſe geſtohlen. Bei Imhoff wurden gegen 50 Pfund Wurſt entwendet. Bei Mainzer warfen die Leute das noch heiße Brot auf die Straße. Ein Feſtgenommener erklärte, daß der in ſeinem Beſitz gefundene Laib Brot ihm an den Kopf gewor⸗ fen worden ſei. Die Plüderer zeigten vor der Polizei großen Reſpekt. Anſcheinend haben ſie von den letzten Unruhen noch genug. Schmäh⸗ rufe wie ſie bei den früheren Zuſammenſtößen gegen die Polizei an allen Straßenecken laut wurden, hörte man überhaupt nicht. Von 4 Uhr nachmittags ab war eine fliegende Polizeikolonne in einem Auto unterwegs, das ſich namentlich an ſolchen Stellen auf⸗ hielt, wo ſich Menſchenanſammlungen bildeten. Sobald ſich das Auto zeigte, nahmen die Plünderer, meiſt jugendliche Burſchen, in ſchnell⸗ ſtem Tempo Reißaus. Gegen 7 Uhr abends war die Ruhe wie⸗ der hergeſtellt. ch. Die Arſache der Ausſchreitungen Wie wir noch erfahren, wurden die Vorſchüſſe, die die Er⸗ werbsloſen gewöhnlich am Freitag erhalten, in dieſer Woche ſchon am Dienstag ausbezahlt, damit ſie unter der Geldentwertung nicht allzu ſehr zu leiden hatten. Infolge dieſer vorzeitigen Auszah⸗ lung war bei den Erwerbsloſen der Glauben erweckt worden, geſtern werde in der üblichen Weiſe ausgezahlt. Als das nicht geſchah, führte die Erregung. die ſich der Erwerbsloſen bemächtigte, zu den bedauer⸗ lichen Ausſchreitungen. In dieſer Woche beträgt die täglichſe Un⸗ zerſtützzuna für männliche Erwerbsloſe über 21 Jahre 135 Milliar⸗ den, unter 21 Jahre 81 Milliarden, für weibliche Erwerbsloſe über den, unter 21 Jahren 81 Milliarden, für weibliche Erwerbsloſe über Verheirateten ein Frauenzuſchlag von 48 Milliarden und ein Kinder⸗ zuſchlaan von ſe 40 Milliarden. Da Mannheim zum beſetzten Gebiet Ruske gerät immer mehr in den Stil moderner Salomeweſen; dies„Feuer“ hatte freilich ſein Gutes, denn nun wurde Siegmund⸗ Färbach mitgeriſſen, und der Aktſchluß geriet vorzüglich. Einem neuen Publikum gegenüber ſcheint aber die Feſtſtellung nötig, daß der erſte Akt— den finſtren Hunding⸗Wilhelm Fenten aus⸗ genommen— wenig von dem„alten“ Wagnerſtil hatte. Und darauf kommt es an! Den Einwendungen unbefriedigter Erwartungen gegenüber bedarf es der gerechten Anerkennung, daß Frau Leopold⸗ Ruske die Partie der Sieglinde offenbar einem gründlichen Nach⸗ ſtudium unterzogen hatte, ſehr gut bei Stimme und rein⸗geſanglich genommen auf ihrer Höhe war. Aber warum gibt man nicht„ſedem das Seine“? Warum vertraut man einer ſolchen, für gewiſſe Rollen beinahe vorbeſtimmten Natur nicht die Elvira in Mozarts Don Juan an? Wäre ſie nicht auch eine Carmen von Raſſe? Doch ich bin im Begriffe, mich zu wiederholen und von der „Walküre“ zu Elvira und Carmen abzuſchweifen A. Bl. Ludwig Wüllner, ſo oft man ihn hören mag, zwingt den Hörer ſo ſtark in Jeinen Bann, daß Bedenken, die man hat, neben⸗ ſächlich erſcheinen. Aus drei Quellen leitet ſich der fortreiß nde Strom des Eindrucks— wirklich es ſtrömt etwas unaufhaltſam aus dieſem Manne zu ſeinen Hörern über— es iſt die ſtarke Per⸗ ſönlichkeit des Menſchen, die hinter ſeinem Vorkrag ſteht, es iſt das vollendete techniſche Können, mit dem die(noch immer modu⸗ lationsreiche) Stimme gemeiſtert wird, es iſt das ſtarke(noch mmer aus der Natur heraus) heiße Temperament, das jedes Pathos rechtfertigr. Wie ſchön ſprach Wüllner die kriſtallenen Verſe der Goetheſchen Zueignung, wie mächtig in der klaren Fliederung und ſchönen Steigerung die Braut von Korinth; von einer geradezu myſtiſchen, überſinnlichen Weihe exfüllt war das Ueber allen Wipfeln; keck, friſch lebensheiß die Liebeslieder. Schillers Poſa, zu impoſantem Schwung und jugendlichſtem Ungeſtüm eines Idealiſten und über den Wortreichtum hinweg zur + Ehrlichkeit des jungen Schiller vorgetrieben, prachwoll. Ausklang der ein wenig langen Vortragsfolge bildete Kellers entzückendes Tanz⸗ legendchen; leicht, verſchwebend und von ſchalkhaftem Humor er⸗ füllt, entzückend erzählt, beflügelte es den Beifall zur 195 Höhe. a0 5 Runſt und Wiſſenſchaſt Keine Roberk⸗Blum-⸗Tafel in der Paulskirche. Der Nepub⸗ Wüun Reichsbund hatte an den Verſtand der Frankfurter Pauls⸗ kirchen⸗Gemelnde die Bitte gerichtet, an dem Platze, an dem in Paulskirchenparlament Robert Blum als Abgeordneter ſaß, am g. November, dem 75. Todestage Blums eine Gedenktafel anbringen zu dürfen. Der 2 85 Die volle Beleuchtung der Breitenſtraße erfolgte P Vorſtand der Paulskirchengemeinde hat dieſes gehört, wird auf ſämtliche Unterſtützungsſätze ein Zuſchlaa von 12 7 gewährt. Die Frauen⸗ und Kinderzuſchläge dürfen aber zuſammen nicht höher ſein, als die Hauptunterſtützung. Ein Verheirateter erhält darnach ohne Rückſicht auf die Zahl der Kinder im Tag gicht mehr als 270 Milliarden. Wie wir hören. ſind von der Stadtverwaltung die erforderlichen Schritte unternommen worden. um für die heu⸗ tige Auszahlung der Erwerbsloſenunterſtützung die notwendigen Summen mit größtmöglicher Beſchleunigung unter Zuhilfenabme von Autos herbeizuſchaffen. Man rechnete infolge⸗ deſſen heute morgen damit, um 11 Uhr mit der Auszahlung beginnen zu können. * Steuerabzug vom Arbeitslohn. Laut Reichsanzeiger beträgt die Verhältniszahl, mit der die in der zweiten Septemberhälfte 1946 in Geltung geweſenen Ermäßigungsſätze beim Steuer⸗ abzug vom Arbeitslohn zu vervielfachen ſind, vom 11. bis 17. Nov. einſchließlich bei jeder bis zum 17. Nov. erfolgenden Zahlung von bis zum 17. Nov. 1923 fällig gewordenem Arbenslohn dreihunderttauſend. * Gegen den Wucher mit wertbeſtändigen Jahlungsmitteln. Kaum ſind vom Reich und Staat wertbeſtändige Zahlungsmittel in den Verkehr gebracht worden, ſo ſind auch ſchon in Stadt und Land gewiſſenloſe Exiſtenzen aufgetaucht, die dieſe Zahlungsmittel, viel⸗ fach unter Ausnutzung der Unerfahrenheit mancher Voltskreiſe in Geldfragen, gewerbsmäßig aufkaufen, um damit Wucher ſchlimmſter Art zu treiben. Gegen dieſe gewerbsmäßigen Aufkäuſer wartheſtän⸗ diger Zahlungsmittel, die vielfach zugleich auch einen unerlaubten Handel mit Deviſen betreiben, ſind die badiſchen Polizeibehorden bereits mit aller Schärfe eingeſchritten. Wie die„Karlsruher Ztg. vernimmt, iſt ſchon, ſo vor allem in Mannheim, Karlsruhe und Freiburg, eine Reihe von Feſtnahmen erfolgt. Es iſt die Pflich: aller Volkskreiſe, die Behörden in ihrem Kampf gegen dieſe Schäd⸗ linge, die die Not unſeres Vaterlandes in gewiſſenloſeſter Weiſe zu ihrem Vorteil auszubeuten verſuchen, tatkräftig zu unterſtützen und jeden Fall eines unerlaubten gewerbsmäßigen Au kaufens und Handels mit wertbeſtändigen Zahlungsmitteln und Deuiſen ſoforr der Polizeibehörde anzuzeigen. * Verkehrseinſchränkung. Die Reichsbahnverwaltung ſieht ſich, wie mitgeteilt, in Anbetracht der allgemeinen Wirtſchaftslage zur Er⸗ ſparung von Perſonal und Material gezwungen, den Perſonen⸗ verkehr ganz bedeutend einzuſchränken. Seit eini⸗ gen Tagen ſtad auf allen Strecken des Reichsbahnnetzes eine Reihe von Schnell⸗ und Perſonenzügen ausgefallen. Wie wir hören, ſollen vom 12. November ab etwa ein Fünftel aller nach dem Fahrplan vom 1. Oktober vorgeſehenen Perſonenzüge ausfallen. Da durch dieſe vorläufigen Einſchränkungen, denen nötigenfalls noch weitere folgen, die einzelnen Fahrpläne werden, will die Reichsbahn ſofofrt mit dem organiſchen Auffbau eines völlig neuen Fahr⸗ plans beginnen. Die Fahrpläne aller Strecken des Reichsbahn⸗ netzes ſollen genau durchgearbeitet werden. Die Fahrpläne ſollen von Monat zu Monat neu in Kraft treten. Um auch minderbemittelten Schichten der Bevölkerung die Möglichkeit zu geben, auf langen Strecken durchgehende Züge zu benutzen, ſind die beſchleunigten Perſonenzüge(Volks⸗Schnellzüge) möglichſt geſchont worden. Es empfiehlt ſich, vor dem Reiſeantritt ſich jeweils nach den Ver⸗ kehren der einzelnen Züge zu erkundigen. * Ein Jernbrief 10 Milliarden Mark Porko. Am 12. November tritt eine Verzehnfachung der Poſtgebühren ein. Es koſten: eine Poſtlarte im Ortsverkehr 2, im Fernverkehr 5; ein Brief im Ortsverkehr(Mindeſttaxe) 5, im Fernverkehr 10; ein Paker in der erſten Zone bis 3 Kilo 25, in der zweiten und dritten Zone 50 Milliarden. *Neue Milchpreisberechnung. Wie uns das Städtiſche Nach⸗ richtenamt mitteilt, wurde von den Vertretern der badiſchen land⸗ wirtſchaftlichen Organiſationen und den Vertretern des Verbandes Badiſcher Milchbedarfsgemeinden der badiſche Er zeuger⸗ für 1 Liter Vollmilch ab Stall vom Sonntag, 11. ov. ab auf 16 Goldpfennig feſtgeſetzt. Die Molkereien, die Abmelkwirtſchaften und die Lieferanten der Grenzgebiete erhalten zu dieſem Grundpreis Zuſchläge, die ebenfalls auf Goldbaſis be⸗ rechnet ſind. Die Landwirtſchaft legt größten Wert darauf, daß die Milch künftighin in wertbeſtändigen Geldſorten bezahlt wird; wenn es den badiſchen Städten nicht gelingen ſollte, ausreichende Summen wertbeſtändigen Geldes aufzubringen, worüber Verhandlungen im Gange ſind, ſo ſteht zu befürchten, daß die Milchablieferung noch weiter zurückgeht. Es dürfte deshalb auch im Intereſſe der Ver⸗ braucher liegen, die Milch nach Möglichkeit in wertbeſtändigen Geldſorten zu bezahlen. *Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert heute Herr Auguſt Röſtner, Bildhauer und Kunſtſteingeſchäft, mit ſeiner Gattin Eliſe geb. Lang, Ühlandſtraße 6 wohnhaft. * Kaminbrand. Infolge Glanzrußbildung brach geſtern vormittag im Hauſe Kleine Merzelſtraße 28 ein Kaminbrand aus. Die um 10.58 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr beſeitigte ſchnell die Gefahr mit dem Kaminkehrzeug. Veranſtaltungen 3 Theaternachricht. Heute abend findet im Nationaltheater die Erſtaufführung des Plantus ſchen Luſtſpiel„Der Geldtopf“ übertragen von Jakob Michel, Rheinhold Lenz, für die heutige Bühne bearbeitet von Wilhelm von Scholz, ſtatt, vorher gelangt das Molier ſche Luſtſpiel„Die Schule der Frauen“ erſtmalig neu einſtudiert zur Aufführung. Künſtlertheater Apollo. Heute Samstag und morgen Sonntag gaſtiert Karl Scherber, der berühmte Univerſalkünſtler, zum weiten Male im Rahmen eines bervorxagenden Variete⸗ Pesgreme. ſuchen aber abgelehnt mit der Begründung, daß in der Kirche Gedenktafeln für Arndt, John, Ühland und Jordan angebracht ſeien. Dieſe vier Perſönlichkeiten ſeien unſtreitig durch ihre über⸗ ragende Bedeutung für das deutſch⸗chriſtliche Geiſtes⸗ und Kultur⸗ leben ausgezeichnet, was man von Robert Blum nicht behaupten könne. fiunſt und„Politik“. In Herne mußte die 15 6 geplante Erſtaufführung der Pfitznerſchen Kantate Von deutſcher Seele durch den ſtädtiſchen Muſikverein unter der Leitung des ſtädriſchen Muſikdirektors W. Mehrmann infolge kommuniſtiſcher Be⸗ drohung des Konzerts kurz nach der Hauptprobe mit dem ſtädtiſchen Orcheſter zu Bochum abgeſagt werden. 1 Zeitſchriften Der Hellweg, eine Wochenſchrift für Deutſche Kunſt, heraus⸗ gegeben von Dr. Reismann⸗Grone, Eſſen, und ausgezeichnet geleitet von den Herren Dr. Baumgard, Dr. Cremers, Cunz und Krann⸗ hals, tritt nun bald in ihren vierten Jahrgang. Mehr und mehr hat ſie die Zahl ihrer kluggewählten Mitarbeiter erweitert, ſo daß ſie die führende deutſche Kulturzeitſchrift Südweſtdeutſchlands ge⸗ worden iſt. Sie beſchränkt ſich aber nicht engherzig auf ihr Heimat⸗ gebiet, ſondern zieht planmäßig auch die Sammelpunkte kulturellen Lebens im übrigen Deutſchland in den Kreis ihrer meiſt ſehr kri⸗ tiſchen Betrachtungen. Aber alles, was echt und wahr und deutſch iſt, erfährt in ihr vorurteilsloſe Würdigung: ſie iſt in gar keiner Weiſe konſervativ um des Prinzips willen; aber ſte kämpft an gegen Mode und Mache, wo und wie ſie ſich zeigt. Das letzte Ok⸗ toberheft enthält u a. drei Szenen 4 Friedrich Grieſes Bauern⸗ drama„Godam“, das in Halberſtadt eine ſehr erfolgreiche Ur⸗ aufführung erlebte. Kurt Heynicke bringt einige Gedichte von ſchönem landſchaftlichem Heimatgefühl. Paul Krannhals läßt ſich in intereſſanten Ausführungen über„Forderungen organiſcher Kulturgeſtaltung vernehmen.„Mannheim als ein ſüd⸗ weſtdeutſche Muſikzentrum“ iſt ein längerer Aufſatz von Kapellmeiſter Artur Blaß, dem Muſikreferenten des„Mann⸗ heimer General⸗Anzeigers“, benannt. Aus genaueſter Kenntnis der Verhältniſſe, im ſachlichen Urteil auf aneatge Erfahrung bes ausübenden Muſikers und das Wiſſen des Muſikgelehrten gegründet, entrollt er ein objektiv geſehenes, aber ſtark kritiſch beleuchtetes Bild des Mannheimer Muſiklebens der letzten Jahre, das auch ein im] Stück deutſcher(oder zuweilen: undeutſcher) Kulturpflege bedeutet, Kritiſche Referate aus der Muſikwelt, aus der Wel der bildenden Kunſt und Wiſſenſchaft und Buchreferate vervollſtän, digen den reichen Inhalt des Heftes. us. * 9 een * Pied, Tanz und Spiel im Nibelungenſaal. Bei der morgigen Sonntagsveranſtaltung im Niblungenſaal mit der Aufführung von Flotows„Witwe Grapin“ wird für Anheizung des Saales Sorge getragen werden. 8 Freier Bund— Akademie für Jedermann. Der angeſagte Vortragszyklus des Herrn Dr. Karl With„Die Kunſt des fernen Oſtens“ muß ausfallen, da Herr Dr. With Gelegenheit zur Ueber⸗ ſiedelung und Anſtellung in Holland gefunden hat. Dafür wird Priv. Dozent der Indologie Dr. Zimmer(Heidelberg), der an den urſprünglich für Dr. With angeſetzten Tagen mit vielen vicht, bildern über das Thema„Kunſt und Religion in Indien ſprechen. Beginn des Vortragszyklus am 6. Dezember 1923. 4 Elvirda Erdmann und Frit Linn nennen ihren heiteren Abend, den ſie am Dienstag, den 13. November im Harmonieſaal veranſtal⸗ ten werden,„Humor und Laune“. Rommunale Chronik Nolmaßnahmen in Freiburg Der Mangel an Jahlungsmitteln, der ſich mehr denn ſe fetzt bemerkbar macht, hat die Stadt Freiburg veranlaßt, wieder Not⸗ geldſchein herauszugeben Damit iſt allerdings dem Wunſche auf ein wertbeſtändiges Zahlungsmittel nicht Rechnung getragen; die Freiburger Stadtverwaltung hat aber bei der Regierung bean⸗ tragt, ihr die Ausgabe eines derartigen wertbeſtändigen Zahlungs⸗ mittels zu erlauben. Zu dieſem Zwecke ſollen Stücke der Holz⸗ wertanleihe, die demnächſt zur Zeichnung aufgelegt wird, aufgeteilt werden. Ein Feſtmeter Holz 3. Klaſſe entſpricht einem Werte von 30 Goldmark Ein ſolches Stück Holzwertanleihe ſoll in 30 Scheine geteilt werden, und für ſolche 30 wertbſtändige Scheine ſoll dann ein Stück der Holzwertanleihe als Deckung hinter⸗ legt werden. Als Umlaufszeit dieſer wertbeſtändigen Scheine iſt die Dauer von zwei Jahren vorgeſehen. Die Genehmigung iſt bisher noch nicht eingegangen. Große Sorgen werden der Stadt Freiburg auch bereitet durch die Fürſorgetätigkeit. Man rechnet in dieſer Woche mit einer Ausgabe von 5 Billionen. Die Zahl der Erwerbsloſen iſt inzwiſchen in Freiburg auf 2300 geſtiegen. Man muß unbedingt mit einem weiteren Steigen dieſer Zahl rech⸗ nen, zumal zahlreiche Betriebe, die bisher Kurzarbeit eingeführt hatten, vor der Stillegung ſtehen. Bezüglich der Durchführung der auf Grund des Ermächtigungsgeſetzes für die Reichsregierung vor⸗ geſehenen produktiven Erwerbsloſenfürſorge iſt die Stadtverwaltung bereits in Erwägungen eingetreten, wie dieſes Syſtem durchgeführt werden könne. Erſchwerend fällt dabei ins Gewacht, daß das Freiburger Arbeitsamt auch für ungefähr 180 Gemeinden des Kreiſes zuſtändig iſt. Man beabſichtigt auch ſeitens der Stadt die Errichtung einer weiteren Volksſpeiſeanſtalt, die über die Straße Speiſen abgeben ſoll. Die von der Arbeits⸗ gemeinſchaft der Arbeitgeber eingeleitete Hilfsaktion hat ihre Tätigkeit aufgenommen. Im übrigen hat die Stadt auch in ihrer eigenen Verwaltung für Erſparniſſe geſorgt. Die ſtädt. Arbeiter werden nur noch 4 Tage beſchäftigt Man hofft, daß mit der Ein⸗ führung eines wertbeſtändigen Geldes auch im Beamtenapparat der Stadt einige Einſchränkungen vorgenommen werden können. Kleine Mitteilungen In Berlin beträgt neuerdings der Gaspreis 31,5 Milliar⸗ den Mark, der Waſſerpreis 31 Milliarden Mark, die Ent⸗ wäſſerungsgebühren 23 Milliarden Mark und der Preis für elektr. Strom 63 Milliarden Mark. Nachbargebiete LCudwigshafen, 9. Nov. Am Mittwoch hat eine Sitzung des Fe ſtattgefunden, in der beſchloſſen wurde, daß die deutſche Mark in Ludwigshafen genau ſo zu bewerten iſt wie in Mannheim, d. h. nach dem amtlichen Berliner Dollarkurs. Auch für die übrigen Geldſorten ſoll nur noch deren amtlicher Kurs in Frage kommen. Sind alſo in Mannheim 631 Papiermilliarden 4,20. Goldmark, ſind ſie es auch in Ludwigshafen a. Rh. Weiter ſoll beſchloſſen worden ſein, daß von nun an alle Waren in Gold⸗ preiſen ausgezeichnet ſein müſſen und der Multiplikator gleich dem in Mannheim ſein ſoll. Die franzöſiſche Beſatzungsbehörde hat ſeit geſtern einen offiziellen Frankenkurs eingeführt. Er wurde zu⸗ nächſt auf 300 Milliarden Mark für einen Franken feſtgeſetzt. Wie die„Neue Pfälz. Landeszeitung“ erfährt, ſind die Geſchäſte ge⸗ zwungen, den franzöſiſchen Franken zu dieſem Tageskurs in Zahlung zu nehmen bei Umrechnung in Goldmark. Maxdorf b. Frankenthal, 8. Nov. Hier wurde vor einigen —.— auf dem Felde, auf dem vor Jahren einmal Sand aus dem Boden geholt würde, beim Graben ein Brief aus alter Zeit den aller Wahrſcheinlichkeit nach vor beinahe 200 Jahren jemand tief dem Boden anvertraut hatte, gefunden. Der Brief war zu acht Teilen zuſammengelegt, in Pergamentpapier eingewickelt und zwei⸗ mal in Leder gebunden. Letzteres war mit Draht zuſammengenbht. Er ſcheint von einem Pfarrer in Form eines Gebetes geſchrieven zu ſein, da des öfteren in demſelben die Worte Jeſus, Maria, Amen vorkommen. Sonſt iſt trotz guter Leſerlichkeit wenig des zu verſtehen. Der Brief ſchließt mit dem Ort und Datum:„Vidit, den 6. Aprilis 1731“ und mit dem Namen des, der ihn geſchrieben hat. Er iſt zur Ueberſetzung weitergegeben. Auf den wirklichen In⸗ halt des Briefes iſt man ſehr geſpannt. Neuſtadt a.., 8. Nov. Vor einigen Tagen wurden auf dem Gebäude des Krankenhauſes„Hezelſtift“ von 8 Blitzableiterſtändern die etwa 12 Zentimeter lange kupferne Spitzenfortſetzung, die mit je einer etwa 5 bis 10 Millimeter langen Piatinſpitze verſehen iſt, ſerner drei weitere von auf den Kupferſpitzen befindlichen Platin⸗ pitzen geſtohlen. Der Wert des geſtohlenen Gutes geht weit in die Billionen. sw. Heppenheim a. d.., 8. Nov. Wegen Nichtabliefe⸗ rung des Umlagegetreides ſeitens der Gemeinde und einiger Landwirte iſt nun eine Haftſumme von 176.4 Bil⸗ lionen Mark angefordert worden. Die Summe wird nun von führt. Die Bemühungen, die Haftſumme erlaſſen zu bekommen mit der Begründung, daß der größte Teil der mit Umlage belegten Flächen Wieſen ſeien, wurde der Gemeinde abgeſchlagen. Schhickſal iſt abhaͤngig von der kuͤnftigen Waͤhrungl Oie Zeiten, wo deutſche maͤnner und§rauen dem waͤhrungs⸗ problem kaum Beachtung widmeten, gehoren der vergangen⸗ heit an. Zeute wiſſen die Angehoͤrigen aller Staͤnde, daß ihr Schickſal hauptſaͤchlich vom Zerſall unſeres Geldes beeinflußt wurde. Vie„Rentenmark“ iſt eine voruͤbergehende, unzu⸗ längliche Zwiſchenloͤſung. Gelingt es nicht, innerhalb rurzer Zeit dem deutſchen volke ein gerechtes, ſtablles, von in⸗ und auslaͤndiſchen Einfluͤſſen befreites Geld zu bieten, dann wird der Ruin und Zuſammenbruch unvermeidlich ſein. Die be⸗ rühmt gewordene Oppermann'ſche waͤhrungsreſorm weiſt den weg zur Rettung und Seibſthüfe.(preis: Sernbriefporto. poſiſchec⸗Konto: Erfurt Nr. 23262.) Noch nie war eine Selpſthiiſe ſo notwendig wie dieſe. Handeln Sie danach! Bund der Deutſchen (Hotgemeinſchaft der ſchaffenden Staͤnde) Hauptgeſchaͤftsſtelle: Rudolſtadt in Tyür. — den einzelnen Landwirten eingezogen und an die Kreiskaſſe abge⸗ — ——— uree ee einde neheee ee en weinehe a% weiee eccee ee eeeee ee e en ehe e ebegce ee eee eeee eeeee eecn e ee ben eede Sogolg Jcpiu nos euge sbg une in ehe c enee et uenens qubhueeac e eeeet et ee eee ec öue ung eeue eet ee eeeeeee e e üneeen ee „ig dbng uas Luſs eee nr ſun se eie e ee e Saeubecß) eeee euer eee Saozpigojc nebaie ssuls sdwozssqo ueg un Ja eene e eee ben eee eeee eee ncneges mee ee en eneeeeen een eeeecee ed a eceeene ebnqun ued u orckuhc ne ueſe dhdiunzz ne e eeeeeee eebeee een e eee eeen bee e nee e ee ne en ee eeeeee eee ene eceeee Sonſe fpegrsgegugce sog ubun uuec uen sweſu gim upzg⸗ Dol uagog usvnzz 4da uejede nonze; doh uf iueze a0 egebeehnd Selaheg 800 ufg ened er meeene eneeee e aeeen eheeee ee ee ang d een weeeeee eeehedeee eeen e e eue eeeeee eeen e ee e weet e ee een eee zni ehenee e eene een eceene eee eee ed e er zueee eeeeee eee e n ne bcee i esg aun un eece en eheen eeee ee e e eeeee aee un weee wen en en eene eene ie ee eceuee e%ö0 a ua nn eheeee eee eeeeegheg; med gu ueing nen e eeeeeee ee ee eee eeeeen aenee eee oh einen e eneeeeen ee eeeeeee eeeh ban! %e eeeen er ern e eeee en eeeen unzuppane bbD 2% bunheno 2468 die so Jehphus omuße znuv anjozc eaded eue ben ceen eenndbe ecn een n e jodg soq znu aun jzide spq ebae uepnee sd uequpung uenv zjün gog eeen en eeeee eee ee e ee eee e.91⁰ Auszupacphne zube fagugce znv gosg se uunz eee eeeeee aeep iee ene endeneene ee ee eee ee eheenee ie ee eee e eeeeeen ben eeeeee bee eged ue ne en ie edeeee enz; aee eeenee e e be 0 eeeee wee eene en ben eeebeneee we ee e Ia“ F neenee eeee een en eeee eeen eee gog uine g unun gog anqoq zugſpg sug Icpiu qa ueeenrubbus Aut e eeee eneee p e e eeeen;D gaſq ien eee e e go neee ee beeeee ee e eenin? 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Denn, um es endlich auf einmal herauszuſagen, der Menſch ſpielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Menſch iſt, und er iſt nur da ganz Menſch, wo er ſpielt. Dieſer Satz, der in dieſem Augenblick vielleicht paradox erſcheint, wird eine große und tiefe Bedeutung erhalten, wenn wir erſt dahin gekommen ſein werden, ihn auf den doppelten Ernſt der Pflicht und des Schickſals anzu⸗ wenden; er wird, ich verſpreche es Ihnen, das ganze Gebäude der äſthetiſchen Kunſt und der noch ſchwierigern Lebenskunſt tragen. Aber dieſer Satz iſt auch nur in der Wiſſenſchaft unerwartet: längſt ſchon lebte und wirkte er in der Kunſt und in dem Gefühle der Griechen ihrer vornehmſten Meiſter; nur, daß ſie in den Olympus verſetzten, was auf der Erde ſollte ausgeführt werden. Von der Wahrheit desſelben geleitet, ließen ſie ſowohl den Ernſt und die Arbeit, welche die Wangen der Sterblichen furchen, als die nichtige Luſt, die das leere Angeſicht glättet, aus der Stirne der ſeligen Götter verſchwinden, gaben die Ewigzufriedenen von den Feſſeln jedes Zweckes, jeder Pflicht, jeder Sorge frei und machten den Müßiggang und die Gleichgültigkeit zum beneideten Loſe des Götterſtandes: ein bloß menſchlicherer Name für das freieſte und erhabenſte Sein. Sowohl der materielle Zwang der Naturgeſetze als der geiſtige Zwang der Sittengeſetze verlor ſich in ihrem höheren Begriff von Nolwendigkeit, der beide Welten zugleich umfaßte, und aus der Einheit jener beiden Notwendigkeiten ging ihnen erſt die wahre Freiheit hervor. Beſeelt von dieſem Geiſte, löſchten ſie aus den Geſichiszügen ihres Ideals zugleich mit der Neigung auch alle Spuren des Willens aus, oder beſſer, ſie machten beide ee weil ſie beide in dem innigſten Bund zu verknüpfen wußten. Es iſt weder Anmut, noch iſt es Würde, was aus dem herrlichen Ant⸗ itz einer Juno Ludoviſi zu uns ſpricht; es iſt keines von beiden, weil es beides zugleich iſt. Indem der weibliche Gott unſre An⸗ betung heiſcht, entzündet das gottgleiche Weib unſre Liebe; aber, indem wir uns der himmliſchen Holdſeligkeit aufgelöſt hingeben, ſchreckt die himmliſche Selbſtgenügſamkeit uns zurück. In ſich ſelbſt ruhet und wohnt die ganze Geſtalt, eine völlig geſchloſſene Schöpfung, und. als wenn ſie ſenſeits des Raumes wäre, ohne Nach⸗ geben, ohne Widerſtand; da iſt keine Kraft, die mit Kräften kämpfte, keine Blöße, wo die Zeitlichkeit einbrechen könnte. Derch jenes unwiderſtehlich ergriffen und angezogen, durch dieſes in der Ferne gehalten, befinden wir uns zugleich in dem Zuſtand der höchſten Ruhe und der höchſten Bewegung, und es entſteht jene wunderbare Rührung, für welche der Verſtand keinen Begriff und die Sprache keinen Namen hat. * Schwere Stunde Von Thomas Mann Er ſtand vom Schreibtiſch auf, von ſeiner kleinen, gebrechlichen Schreibkommode, ſtand auf wie ein Verzweifelter und ging mit hängendem Kopfe in den entgegengeſetzten Winkel des Zimmers zum Ofen, der lang und ſchlank war wie eine Säule. Er legte die Hände an die Kacheln, aber ſie waren faſt ganz erkaltet, denn Mitternacht war lange vorbei, und ſo lehnte er, ohne die kleine Wohltat emp⸗ jangen zu haben, die er ſuchte, den Rücken daran, zog huſtend die Schöße ſeines Schlafrockes zuſammen, aus deſſen Bruſtaufſchlägen das verwaſchene Spitzen⸗Jabot heraushing, und ſchnob mühſam durch die Naſe, um ſich ein wenig Luft zu verſchaffen; denn er hatte den Schnupfen wie gewöhnlich. Das war ein beſonderer und unheimlicher Schnupfen, der ihn ſaſt nie völlig verließ. Seine Augenlieder waren entflammt und die Ränder ſeiner Naſenlöcher ganz wund davon, und in Kopf und Gliedern la⸗ dieſer Schnupfen ihm wie eine ſchwere, ſchmerzliche Trunkenheit. Oder war an all der Schlaffheit und Schwere das leidige Zimmergewahrſam ſchuld, das der Arzt nun ſchon wieder ſeit Wochen über ihn verhängt hielt? Gott wußte, ob er wohl daran zat. Der ewige Katarrh und die Krämpfe in Bruſt und Unterleib mochten es nötig machen, und ſchlechtes Wetter war über Jena, jeit Wochen, ſeit Wochen, das war richtig, ein miſerables und haſſensweries Wetter, das man in allen Nerven ſpürte, wüfſt, finſter und kalt, und der Dezemberwind heulte im Ofenrohr, verwahrloſt und gottverlaſſen, daß es klang nach nächtiger Heide im Sturm und Irrſal und heilloſem Gram der Seele. Aber gut war ſie nicht, dieſe enge Gefangenſchaft, nicht gut für die Gedanken und den Rhythmus des Blutes, aus dem die Gedanken kamen Das ſechseckige Zimmer kahl, nüchtern und unbequem, mit —— geweißten Ddecke, unter der Tabaksrauch ſchwebte, einer ſchrã arierten Tapete. auf der oval gerahmte Silhouetten hingen, 2 7 5 vier, fünf dünnbeinigen Möbeln, lag im Lichte der beiden erzen, die zu Häupten des Manuſkripts auf der Schreibkommode brannten.„Rote Vorhänge hingen über den oberen Rahmen der Fenſter, Fähnchen nur, ſommetriſch geraffte Kattune: aber ſie waren rot, von einem warmen, ſonoren Rot, und er liebte ſie und wollte ſie niemals miſſen, weil ſie etwas von Ueppigkeit und Wolluſt in die unſittlich⸗enthaltſome Dürftigkeit ſeines Iimmers brachten. Er ſtand am Ofen und blickte mit einem raſchen und ſchmerzli angeſtrengten Blinzeln hinüber zu dem Werk,— dem Ln e war, dieſer Laſt, dieſem Druck, dieſer Gewiſſensqual, dieſem Meer, das auszutrinken, dieſer furchtbaren Aufgabe, die ſein Stolz und ſein Elend, ſein Himmel und ſeine Verdammnis war. Es ſchleppte ſich, es ſtockte, es ſtand— ſchon wieder, ſchon wieder! Das Wetter war ſchuld und ſein Katarrh und ſeine Müdigkeit. Oder das Werk? Dle Arbeit ſelbſt? Die eine unglückſelige und der Verzweiflung geweihte Empfängnis war? Er,war aufgeſtanden, um ſich ein wenig Diſtanz davon zu ver⸗ ſchaffen, denn oft bewirkte die räumliche Entfernung vom Manufkript, daß man Ueberſicht gewann, einen weiteren Blick über den Stoff, und Verfügungen zu treffen vermochte. Ja, es gab Fälle, wo das Erleichterungsgefühl, wenn man ſich abwendete von der Stätte des Ringens, begeiſternd wirkte. Und das war eine unſchuldige Begei⸗ ſterung, als wenn man Likör nahm oder ſchwarzen, ſtarken Kaffee. Die kleine Taſſe ſtand auf dem Tiſchchen. Wenn ſie ihm über das Hemmnis hülfe? Nein, nein, nicht mehr! Nicht der Arzt nur, auch ein zweiter noch, ein anſehnlicherer, hatte ihm dergleichen behutſam widerraten: der andere dort, in Weimar, den er mit einer ſehnſüch⸗ tigen Feindſchaft liebte. Der war weiſe. Der wuße zu leben, zu ſchaffen; mißhandelte ſich nicht; war voller Rückſicht gegen ſich ſelbſt. Stille herrſchte im Hauſe. Nur der Wind war hörbar, der die Schloßgaſſe hinunter ſauſte, und der Regen, wenn er prickelnd gegen die Fenſter getrieben ward. Alles ſchlief, der Hauswirt und die Seinen, Lotte und die Kinder. Und er ſtand einſam wach am er⸗ kalteten Ofen und blinzelte gequält zu dem Werk hinüber, an das ſeine kranke Ungenügſamkeit ihn nicht glauben ließ. Sein weißer Hals ragte lang aus der Binde hervor, und zwiſchen den Schüse des Schlafrockes ſah man ſeine nach innen gekrümmten Veine: Sein rotes Haar war aus der hohen und zarten Stirn zurückgeſtrichen, ließ blaß geäderte Buchten über den Schläfen frei und bedeckte die Ohren in dünnen Locken. An der Wurzel der großen, gebogenen Naſe, die unvermittelt in eine weißliche Spitze endete, traten die ſtarken Brauen, dunkler als das Haupthaar, nahe zuſammen, wa⸗ dem Blick der tiefliegenden wunden Augen etwas tragiſch Schauendes gab. Gezwungen, durch den Mund zu atmen, öffnete er die dünnen Lippen, und ſeine Wangen, ſommerſproſſig und von Stubenluft fahl, erſchlafften und fielen ein. Nein, es mißlang, und alles war vergebens! Die Armee! Die Armee hätte gezeigt werden müſſen! Die Armee war die Baſis von allem! Da ſle nicht vors Auge gebracht werden konnte— war die ungeheure Kunſt denkbar, ſie der Einbildung aufzuzwingen? Und der Held war kein Held; er war unedel und kalt! Die Anlage war falſch, und die Sprache war falſch, und es war ein trockenes und ſchwungloſes Kolleg in Hiſtorie, breit, nüchtern und für die Schau⸗ bühne verloren! Gut, es war alfo aus. Eine Niederlage. Ein verfehltes Unter⸗ nehmen. Bankerott. Er wollte es Körner ſchreiben, dem guten Körner, der an ihn glaubte, der in kindiſchem Vertrauen ſeinem Genius anhing. Er würde höhnen, flehen, poltern— der Freund: würde ihn an den Carlos gemahnen, der auch aus Skrupeln und Mühen und Wandlungen hervorgegangen und ſich am Ende nach aller Qual, als ein weithin Vortreffliches, eine ruhmvolle Tat er⸗ wieſen hat. Doch das war anders geweſen. Damals war er der Mann noch, eine Sache mit glücklicher Hand zu packen und ſich den Sieg daraus zu geſtalten. Skrupeln und Kämpfe? O ja. Und krank war er geweſen, wohl kränker als jetzt, ein Darbender, Flüchtiger, mit der Welt Zerfallener, gedrückt und im Menſchlichen bettelarm. Aber jung, ganz jung noch! Jedesmal, wie tief auch gebeugt, war ſein Geiſt geſchmeidig emporgeſchnellt, und nach den Stunden des Harms waren die anderen des Glaubens und des inneren Triumphes gekommen. Die kamen nicht mehr, kamen kaum noch. Eine Nacht der flammenden Stimmung, da man auf einmal zu einem genialiſch leidenſchaftlichen Lichte ſah, was werden könnte, wenn man immer ſolcher Gnade genießen dürfte, mußte bezahlt werden mit einer Woche der Finſternis und der Lähmung. Müde war er, ſiebenund⸗ dreißig erſt alt und ſchon am Ende. Der Glaube lebte nicht mehr, der an die Zukunft, der im Elend ſein Stern geweſen. Und ſo war es, dies war die verzweifelte Wahrheit: Die Jahre der Not und der Nichtigkeit, die er für Leidens⸗ u. Prüfungsjahre gehalten,— eigentlich waren reiche und fruchtbare Jahre geweſen; und nun, da ein wenig Glück ſich herniedergelaſſen, da er aus dem Freibeutertum des Geiſtes in einige Rechtlichkeit und bürgerliche Verbindung einge⸗ treten war, Amt und Ehren trug, Weib und Kinder beſaß, nun war er erſchöpft und fertig. Verſagen und verzagen— das war's, was übrig blieb Er ſtöhnte, preßte die Hände vor die Augen und ging wie ge⸗ t durch das Zimmer. Was er da eben gedacht, war ſo furchtbar, aß er nicht an der Stelle zu bleiben vermochte, wo ihm der Gedanke ekommen war. Er ſetzte ſich auf einen Stuhl an der Wand, lie Hände zwiſchen den Knien hangen und ſtarrte trü auf die Dielen nieder. „Das Gewiſſen... wie laut ſein Gewiſſen ſchriel Er hatte gefündigt, 155 25774. gegen ſich ſelbſt in all den Jahren, gegen das zarte Inſtrument ſeines Körpers. Die Ausſchweifungen ſeines Jugendmutes, die durchwachten Nächte. die Tage in tabakrauchiger Stubenluft, übergeiſtig und des Leibes uneingedenk, die Rauſch⸗ ſlc h 775 denen er ſich zur Arbeit geſtachelt— das rächte, rächte Und rächte es ſich, ſo wollte er den Göttern trotzen, die Schuld ſchickten und dann Strafe verhängten. Er hatte gelebt, wie er leben mußte, er hatte nicht Jeit gehabt, weiſe, nicht Zeit, bedächtig zu machte, war es nicht in der Ordnung ſo und faſt ſchon ein gutes Mannheimer Seneral⸗Anzeiger(Rus Feit und Leben) —— Hier, an dieſer Stelle der Bruſt, wenn er atmete, huſtete, gühne, immer am ſelben Punkt dieſer Schmerz, dieſe kleine, teuf⸗ liſche, ſtechende, bohrende Mahnung, die nicht ſchwieg, ſeitdem vor fünf Jahren in Erfurt das Katarrhfieber, jeme hitzige Bruſtkrankheit, ihn angefallen— was wollte ſie ſagen? In Wahrheit, er wußte nur zu gut, was ſie meinte— mochte der Arzt ſich ſtellen wie e konnte und wollte. Er hatte nicht Zeit, ſich mit kluger Schonu zu begegnen, mit milder Sittlichkeit Haus zu halten. Was er tun wollte, mußte er bald tun, heute noch, ſchnell.. Sittlichkeit? Aber die kam es zuletzt, daß die Sünde gerade, die Hingabe an das * heit und kühle Zucht? Nicht ſie, nicht die verä guten Gewiſſens waren das Sittliche, fondern der Kampf unk Not, die Leidenſchaft und der Schmerzl Der Schmerz. Wie das Wort ihm die Bruſt weitete! E reckte ſich auf, verſchränkte die Arme; und ſein Blick, unter rötlichen, zuſammenſtehenden Brauen, beſeelte ſich mit ſchöner Kl Man war noch nicht elend, ganz elend noch nicht, ſolange es mög war, ſeinem Elend eine ſtolze und edle Benennung zu ſchen Das Letzte, das Schlimmſte war, niedrig von ſich zu denken. war not: Der gute Mut, ſeinem Leben große und ſchöne N zu geben! Das Leid nicht auf Studenluft und Konſtepation zi führen! Geſund genug ſein, um patheliſch ſein— um über da⸗ Körperliche hinwegſehen, hinwegfühlen zu köanen] Nur hierin nair ſein, wenn auch ſonſt wiſſend in allem! Glauben, an den Schmerz glauben können. Aber er glaubte ja an den Schmerz, ſo tiei ſo innig, daß etwas, was unter Schmerzen geſchah, dieſem. zufolge weder nutzlos, noch ſchlecht ſein konnte. Sein Blick ſchw ſich zum Manuſkript hinüber, und ſeine Arme verſchränkten ſeſter über der Bruſt... Das Talent ſelbſt— war es r Schmerz? Und wenn das dort, das unſelige Werk, ihn Zeichen? Es hatte noch niemals geſprudelt, und ſein Mißte würde erſt eigentlich beginnen, wenn es das täte. Nur bei Stüm⸗ pern und Dilertanten ſprudelte es, bei den Schnellzufriedenen und Unwiſſenden, die nicht unter dem Druck und der Zucht des Talentes lebten. Denn das Talent, meine Herren und Damen dort unten, weithin im Parterre, das Talent iſt nichts Leichtes, nichts Tän⸗ delndes, es iſt nicht ohne weiteres ein Können. In der Wurzel iſt es Bedürfnis, ein kritiſches Wiſſen um das Ideal, eine Ungenügſam⸗ keit, die ſich ihr Können nicht ohne Qual erſt ſchafft und ſteigert. Und den Größten, den Ungenügſamſten iſt ihr Talent die ſchärfſte Geißel Nicht klagen! icht prahlen! Beſcheiden, geduldig denken von dem, was man trug! Und wenn nicht ein Tag in der Woche, nicht eine Stunde von Leiden frei war— was ceiter? Die Laſten und Leiſtungen, die Anforderungen, Beſchwerden, Strapazen gering achten, klein ſehen— das war's, was groß machte! Er ſtand auf, zog die Doſe und ſchnupfte gierig, warf dann die Hände auf den Rücken und ſchritt ſo heftig durch das Zimmer, daß die Flammen der Kerzen im Luftzuge flatterten.. Größel Außer⸗ ordentlichkeit! Welteroberung und Unſterblichkeit des Namens? Was galt alles Glück der ewig Unbekannten gegen dies Ziel des Unge⸗ wöhnlichen? Gebannt ſein— gekannt und geliebt von den Völkern der Erde! Schwatzet von Ichſucht die ihr nichts wißt von der Süßigkeit dieſes Traumes und Dranges! Ichſüchtig iſt alles Außer⸗ ordentliche, ſofern es leidet. Mögt ihr ſelbſt zufehen, ſpricht es, ihr Sendungsloſen, die ihr's auf Erden ſo viel leichter habt! Und der Ehrgeiz ſpricht: Soll das Leiden umſonſt geweſen ſein? Groß muß es mich machen! Die Flügel ſeiner großen Naſe waren geſpannt, ſein Blick N drohte und ſchweifte. Seine Rechte war heftig und tief in den Auf⸗ ſchlag ſeines Schlafrockes geſchoben, während die Linke geballt her⸗ miederging. Eine fliegende Röte war in ſeine hageren Wangen ge⸗ treten, eine Lohe, emporgeſchlagen aus der Glut ſeines Künſtler⸗ egoismus, ſener Leidenſchaft für ſein Ich, die unauslöſchlich in ſeiner Tieſe brannte. Er kannte ihn wohl, den heimlichen Rauſch dieſer Liebe. Zuweilen brauchte er nur ſeine Hand zu berrachten, um von einer begeiſterten Zärtlichkeit für ſich ſelbſt erfüllt zu werden, in deren Dienſt er alles, was ihm an Waffen des Talentes und der Kunſt gegeben war, zu ſtellen beſchloß. Er durfte es, nichs war unedel daran. Denn tiefer noch, als dieſe Ichſucht, lebte das Be⸗ wußtſein, ſich dennoch bei alldem im Dienſte vor irgend etwas Hohem, ohne Verdienſt freilich, ſondern unter einer Notwendigkeit, uneigennützig zu verzehren und aufzuopfern. Und dies war ſeine Eiferſucht: daß niemand größer werde als er, der nicht auch tiefer als er um dieſes Hohe gelitten. 5 Niemand!... Er blieb ſtehen, die Hand über den Augen, den Oberkörper halb ſeitwärts gewandt, ausweichend, fliehend. Aber er fühlte ſchon den Stachel dieſes unvermeidlichen Gedankens in inem Herzen, des Gedankens an ihn, den andecen, den Hellen, ſtfſeligen Sinnlichen, Göttlich⸗Unbewußten, an den dort in Welmar, den er mit einer ſehnſüchtigen Feindſchaft llebte.. Und wieder, wie ſtets, in efer Unruhe, mit Haſt und Eifer, fühlte er die Arbeit in ſich beginnen, die dieſem Gedanken folgte: das eigene Weſen und Künſtlertum gegen das des anderen zu behaupten und abzugrenzen.. War er denn größer? Worin? Warum“ War es ein blutendes Trotzdem, wenn er ſiegte? Würde je ſein Erliegen ein tragiſches Schauſpiel ſein? Ein Gott, vielleicht— ein Held war er nicht. Aber es war leichter, ein Gott zu ſein als ein Held! ich darf nicht allzuſehr dein, nie ganz in dir glücklich ſein um deſſent⸗ Schlummers, ſah um ſich, kehrte zurück. Die Glocke mahnte ihn, wie aus dem Chaos, welches die Fülle iſt, ans Licht emporheben. vas Leichter... Der andere hatte es leichter! Mit weiſer und glück⸗ er Hand Erkennen und Schaffen zu ſcheiden, das mochte heiter und quallos und quellend fruchtbar machen. Aber war Schaffen 9 ch, ſo war Erkenntnis Heldentum, und beides war der, ein Gott und ein Held, welcher erkennend ſchuf!— Der Wille zum Schweren.. Ahnde man, wieviel Zucht und berwindung ein Satz, ein ſtrenger Gedanke ihn koſtete? Denn war er unwiſſend und ein wenig geſchult, ein dumpfer und ender Träumer. Es war ſchwerer, einen Brief des Julius zu ſchreiben, als die beſte Szene zu machen— und war es nicht darum auch faſt ſchon das Höhere?— Vom erſten rhythmiſchen ge innerer Kunſt nach Stoff, Materie, Möglichkeit des Erguſſes ͤ zum Gedanken, zum Bilde, zum⸗ Worte, zur Zeile: welch Wwelch Leidensweg! Wunder der Sehnſucht waren ſeine Werke, der Sehnſucht nach Form, Geſtalt, Begrenzung. Körperlich⸗ keit, der Sehnſucht hinüber in die klare Welt des anderen, der un⸗ chem Mund die beſonnten Dinge bei Namen Dennoch, und jenem zum Trotz: Wer war ein Künſtler, ein ihm ſelbſt? Wer ſchuf, wie er, aus dem Nichts, s der eigenen Bruſt? War nicht als Muſik, als reines Urbild des ein Gedicht in ſeiner Seele geboren, lange bevor er ſich ynis und Kleid aus der Welt der Erſcheinungen lieh? Ge⸗ chte, Weltweisheit, Leidenſchaft: Mittel und Vorwände, nicht chr, für etwas, was wenig mit ihnen zu ſchaffen, was ſeine Helmat in orphiſchen Tiefen hatte. Wort, Begriffe: daſten nur, die ſein Künſtlerkum ſchlug, um ein verborgenes Saitenſpiel klingen zu machen. Wußte man das? Sie prieſen ihn ſehr, die guten Leute, für die Kraft der Geſinnung. mit welcher er die oder jene Taſte ſchlug. Und ſein Lieblingswerk, ſein letztes Pathos, die große Glocke, mit der er zu den höchſten Feſten der Seele rief ſie lockte viele herbei Freidelt.. Mehr und weniger wahrhaftig, begriff er darunter als ſie, wenn ſie jubelten. Freiheit— was hiez das? Ein wenig Bürgerwürde doch nicht vor Fürſtenthronen? Laßteihr euch träumen, was alles ein Geiſt mit dem Worte zu meinen ? Freihet wovon? Wovon zuletzt noch? Vielleicht ſogar vom Glücke, vom Menſchenglück, dieſer ſeidenen Feſſel, dieſer weichen und holden Verpflichtung 981 Vom Glück.. Seine Lippen zuckten; es war, als kehrte ſein Blick ſich nach innen, und langſam ließ er das Geſicht in die Hände ſinken.. Es war im Nebenzimmer. Bläuliches Licht floß von der Ampel, und der 8 Vorhang verhüllte in ſtillen Falten das Fenſter. Er ſtand am Bette, beugte ſich über das ſüße Haupt auf dem Kiſſen. Eine ſchwarze Locke ringelte ſich über die Wange, die von der Bläſſe der Perlen ſchien, und die kindlichen Lippen waren im Schlummer geöffnet.. Mein Weeb! Geliebte! Folgteſt du meiner Sehnſucht und trateſt du zu mir, mein Glück zu ſein? Du biſt es, ſei ſtill. Und ſchlafe! Schlag jetzt nicht dieſe ſüßen, langſchattenden Wimpern auf, um mich anzuſchauen, ſo groß und dunkel, wie manchmal, als fragteſt und ſuchteſt du mich! Bei Gott, bei Gott, ich liebe dich ſehr! Ich kann mein Gefühl nur zu⸗ weilen nicht finden, weil ich oft ſehr müde vom Leiden bin und vom Ringen mit jener Aufgabe. welche mein Selbſt mir ſtellt. Und — willen, was meine Sendung iſt Er küßte ſie, trennte ſich von der lieblichen Wärme ihres weit ſchon die Nacht vorgeſchritten, aber es war auch zugleich, als zeigte ſie gütig das Ende einer ſchweren Stunde an. Er atmete auf, ſeine Kenn ſchloſſen ſich feſt; er ging und ergreff uue Feder Nicht grübelnſ Er war zu tief, um grübeln zu dürfen! Vicht ins Chaos hinabſteigen. ſich wenigſtens nicht dor, aufha ſen! Zondern kähig und reif iſt, Form zu gewinnen. Nicht„rübeln: Arbeſten! Begrenzen, ausſchalten, geſtalten, vollenden, fertig werden Und es wurde fertig, das Leidenswerk. Es wurde vielleicht necht gut, aber es wurde fertig. Und als es fertig war ſiehe, da war es alch goͤt. Und aus ſeiner Seel“, aus Muſik und J e. rangen ſich neue Werke hervor. klingende und ſchimmernde Gebilde. die in heiliger Form die unendliche Heimat wunderbar ohnen ſießen, wie in der Muſchel das Meer ſauſt, dem ſte enttiſcht iſt (Aus dem Tenlen-Almanach für das Jahr 1911) ̃ AUeber Schiller 4 Schiller wäre auch im Staatsrat groß aeweſen. Das war ein rechter Menſch. und ſo ſollte man auch ſein! Goethe. Schiller wird den Auserwählten aller Jahrhunderte zur Seite ſtehen. 5 Farlyle. Durch alle Werke Schillers geht die Idee von Froueal. aber— dieſe Idee nahm eine andere Geſtalt an, ſowie Schiller in ſeiner Kul⸗ lur weiterging und ſelbſt ein anderer wurde. In ſeiner Juaend war es die phyſiſche Freiheit, die ibm»u ſchaffen machte, und die in ſeine Dichtungen überaing. in ſeinem(äteren Leben die 5 oethe. ———— Samstag, den 10. November 1923 7. Seite. Nr. 518 Verwirrung an den Warenmärkten Abschlüsse in Goldmark, Zahlung in Papiermark.— Remmele-Mark und Köhler- Mark Geldknappheit und Geschäftsstockung Mannheim, 9. Nov. Wie die Erftahrung gezeigt hat ist der Markt der wert⸗ beständigen Zahlungsmittel dem Devisenmarkt zuzurechnen; sie sind ebenso schwer wie ausländische Zahlungsmittel zu erhalten und passen ihren Preis jenen genau an. Trotzdem hatte sich der Mannheimer Produktenmarkt ganz gut auf den Handel gegen Goldanleihe-Mark eingestellt. Jetzt hat die Jon Berlin ausgehende und offenbar ohne jede Fühlungs- nahme mit der Geschäftswelt erlassene Verordnung, Woagach Jegen Goldanleihe abgeschlossene Geschäfte bei Nicht- Deschaffbarkeit von Goldanleihestücken in Papiermark er- zällt werden können, eine völlige Verwirrung an den Markt gebracht. Da auch noch die unsicheren Währungs- verhältnisse und allerlei Gerüchte über Devisenrückgänge an den wilden Börsen der Pfalz und über angebliche Verhaf- tungen wegen zu großen Preisforderungen für Brotgetreide und Mehl herumgeboten worden sind, Wozu nunmehr noch die Vorgüänge in Bayern kommen, ist das Geschäft völlig ins Stocken geraten. bie Wareninhaber lassen sich auf Abschlüsse nach der neuen Berliner Verord- nung nicht ein. Die badischen Landwirte werden dies erst recht nicht tun, nachdem der neue Staatspräsident im Badi- schen Landtag erklärt hat, man könne dem Landwirt nicht zumuten, daß er seine Produkte, von deren Ertrag er fast ein 3 Jahr leben muß, für Papiermark hergibt. Aus iesem Grunde sei die Badenmark geschaffen worden(die übrigens in ihren Stücken mit rötlichem Schimmer bereits den Namen Remmele-Mark und in jenem mit schwar- zem Aufdruck Köhlermark führt). Das klingt sehr schön, doch wird die Badenmark nur abgegeben gegen Hin- be hochwertiger Devisen bzw. an landwirtschaftliche rganisationen. Wie aber sollen sich die städtischen Konsumenten Badenmark besorgen? Die Abschlüsse in kremder Währung von Inlandaetreide nach dem besetzten Gebiet, haben aufgehört. Bei der Steigerung der Devisen in letzter Woche haben die Verkäufer den Kürzeren gezogen. Am Getreidemarkt läuieten die Forderungen ganz unterschiedlich. So nannte man Gerste mit 6½ Billionen, mit 60 franz. FEr., mit 4% Gold-Dollar, zahlbar in Goldanleihe. Vom Ausland lagen Angebote vor für Manitoba I, auf dem Rheine schwimmend, zu 1250 fl. eif Mannheim; Hard- Winter II, disponibel, ab Lager Mannheim, 12,40 fl., Rosa Feé, 78 kg schwer, Januar-Februar-Abladung, 11.30 fl. cit Rotter- dam, Barusso, 78 kg, Januar-Februar, 11 fl. cif Rotterdam; Rosariq-Roggen, 75½6 kg, rheinschwimmend, 9,60 f. eif Mannheim, Western Roggen II, November-Abladung, 9,05 fl. eit Rotterdam, 63/54 kg südrussiscle Gerste, dispönibel in Rotterdam, 9,00 fl. Geschäfte in Auslandsware haben kaum stattgefunden. Am Mehlmarkt herrscht die größte Zurückhaltung. Die zweite Hand verlangt bereits was heute der Einzelhandel kordert, d. h. bis zu 15 Billionen für die 100 kg. die Münlen können nur abgeben, wenn sie sich in Weizen dagegen ein- decken können. Für die Konsumenten sind die jetzigen Mehlpreise bereits geradezu unerschwinglich. Sie rühren zum Teil daher, daß im benachbarten hesetzten Cebiet ein Multiplikator auf der Grundlage eines Preises von 800 Milliarden für die Goldmark genommen wurde; er wurde jetzt durch das Eingreifen der Behörden auf eln erträgliches Maß herabgedrückt. Das Ergebnis aber ist ein zunehmender Abfluß von Lebensmitteln aus dem unbesetzten nach dem besetzten Gebiet, von wo sich täglich Ströme von Menschen über den Rhein ergielen, um in Mannheim einzukaufen. Dadurch wird auchhier der Aufwand für den Lebensunterhalt in unerhörter Weise in die Höhe getrieben. Dabei möchten wir die Gescehäftswelt noch ganz sonders vor der Annahme französischer Franken warnen, Soweit diese nicht ene sind. Es sind eine ganze Anzahl französischer Franken in Umlauf gekommen, die Notgeld französischer Städte oder Korpora- tionen darstellen und von denen keineswegs feststeht, ob sie nicht längst zur Einlösung aufgerufen und mangels rasentation verfallen sind. In der gesamten Geschäftswell Wünscht man, daß die gegenwärtigen Zustände möglichst bald eine Aenderung erfahren, da sich jede Kalkulation ind jede FEinanzierung als unmöglich herausstellt oder außer- ordentlich schwierig, zeitraubend und verlustdrohend ist. in Teil der Geschäfte wickelt sich in Form des Taus h- NLerkehrs ab, wobei die festgesetzten Preise nicht als Norm angesehen werden können. jeder Warenbesitzer sucht zuch beim Warentausch seine Substanz möglichst zu erhalten. Für Futtermittel hat die Börse keine okfiziellen Preise zu notieren vermocht. Privatim hörten wir in Gold- mark je 100 kg fordern: Trockenschnitzel 84—9, Melasse- kutter—9; Malzkeime und Biertreber 86; Kleie 7. Hopfen hat angesichts des weiteren Währungsverfalls seine Aüfwärtsbewegung weiter fortgesetzt. Am Nürnberger Hauptmarkt wurden Preissteigerungen von 17 auf 30 Blill. kür den Zentner verzeichnet. In Baden ist ein Teil Hopfen in kleinen Partien aus Sandhausen noch zu 3 Billionen umgeselzt worden und nach Mannheim gekommen. In der Pfalz sind in der Bergzaberner Gegend von Hanauer Händlern 1000 franz. Fr. je Zentner trotz Ausfuhrverbotes geboten worden. Die Besitzer, die noch Ware haben, wollen sie nur gegen wertbeständige Zahlungsmittel abgeben und verlangen zurzeit 300 Goldmark für den Zentner. Seitens der Brauereien besteht keine Kauflust, weil erstens der Bier- absalz gewaltig zurückgegangen ist wegen der wiederholt notwendig gewordenen Bierpreiserhöhungen, infolge ſes schlechten regnerischen Wetters und wegen der zunchmen- den Erwerbslosigkeit der hauptsächlichsten Konsumenten, zweitens aber auch wegen der Schwierigkeit der Geld- beschaffung.* In Malz hat sich das Geschäft heute größtenteils n ch dem Auslande konzentriert. Aus Südwestdeutschland ind ansehnliche Mengen sowohl nach der Schweiz, als nach dem Saargebiet und auch nach Holland verkauft Worden, alles gegen Fremdwährung, was in diesem Falle auch für die Saar gilt. Die inländischen Brauereien bekunden aus den gleichen Gründen, wie am Hopfenmarkt, kein Kaufinteresse. Am Tabakmarkt hat der Einkauf von Sandgrumpen in Heddesheim, Plankstadt, Hockenheim, Reilingen und Leutershausen sich forigesetzt. Für Grumpen Sind 38, für Sandblatt 48—50 Goldmark je Zeniner angelegt Worden. Die Pflanzer halten mit dem Verkauf zurück und geben nur soviel ab, als sie Geld benötigen. Ein größeres Quantum der Ernte wird von den neugegründeten Pabak⸗ einkaufsgesellschaften fermentiert und kommt erst spaäter zum Verkauf. Rippen gesucht bei in holl. Gulden unveränderten Preisen. Der Wein-Herbst ist seinem Ende nahe. Sein Er- trag hat picht durchweg befriedigt; in Rheinhessen ist er nur ein halber Herbst, das Mostgewicht nach Oechsle bewegt sich zwischen 70 und 80 Grad. Der Weinhandel beschäftigt sich lebhaft mit der für ihn außerordentlich be- deutsamen Frage des Zolles zwischen dem besetzten und unbesefzten Gebiet. Er hat Schritte bei den zu- ständigen Stellen unternommen, die geeignet sind zu ver- hüten, daß der Weihhandel in seiner Existenz gefährdet Wird. Am Ledermarkt haben die in Fremdwährung fast unverändert gebliebenen, in Papierwährung der Mark- verschlechterung entsprechend erhöhkten Preise, ein lebhafteres Geschäft nicht aufkommen lassen. Es spricht auch auf diesem Markigebiet der Geldmangel sehr bei der Ver- langsamung des Verkehrs mit. Verlangt wurden für Ober- leder je kæg 30—40 PDollar-Cents, für Bodenleder 1,60 Dollar je. Quadratfuß.— Am Häutemarkt war die Stimmung infolge der Valutaverhältnisse weiterhin sehr fest. Bei àen letzten Verkäufen wurden fast achtfacken Papiermarkpreise gegenüber Versteigerungen erzielt. „ Von den bayerischen Holzmärkten wird das Geschäft als sehr still gemeldet. Die letzten Forderungen lauteten dort für den cbm handelsübliche sägefallende Bretter auf 10—50 Goldmark, die Mannheimer Forderungen stellen sich ab süddeutscher Station auf 55—60 Goldmark. Mit dem Rheinland, als Hauptabnehmer, ist das Geschäft auch jetzt noch nicht in Gang gekommen.— Auch am Run d- holzmarkt herrscht fast völlige Stockung sowohl in Baden, wie in Württemberg und Bayern. Es fechlt an Kauflust, hauptsächlich veranlaßt durch die Verhältisse am Geldmarkt. Georg Haller sechs- bis letzten die den Wesentliche Abschwächung der Verpflichtung zur Papiergeldannahme Die soeben veröffentlichte Verordnung, welche den An⸗ mahmezwang für Papiermark ausspricht, ist laut Konfektionär dadurch wesentlich eingeschränkt worden, daß § 2 und 8 3 Satz 2 einstweilen nicht in Kraft treten. Bamit entfällt der Zwang der Umrechnung zum letzten amtlich in Berlin notierten Kürse, sowie für den Einzelhandel die Verpflichtung, bei der Berechnung der Goldmark keinen höheren Dollarkurs zugrunde zu legen, als den auf Basis SV.ottesdienſt⸗Ordnung. Evangeliſche Gemeinde. Sonntag, den 11. November. Trinitatiskirche..30 Predigt, Vitar Hahn; 10 Predigt, Vikar Hahn; 11 Kindergottesdienſt, Vikar Hahn; 11.15 Chriſtenlehre, Pfr. Roſt. uugbuſchpfartei. 2 Chriſtenlehre, Pfr. Schenkel. —— 10 Predigt, Pfr. Schenkel; 11 Kindergottesdienſt, Pfr. Schenkel. Konkordienkirche. 10 Predigt, Vifar Bark; 11 Kindergottesdienſt, Vikar Bark; 2 Chriſtenlehre, Pfr. Maler; 6 Predigt, Pfr. Maler. Chriſtuslirche. 10 Predigt 5 D. Klein: 11.15 Kindergottesdienſt, Pfr. Dr. Hoff; 6 Predigt, Vikar Speck; 8 Orgelkonzert. Friedenskirche. 9 Chriſtenlehre, Pfr. Gebhard; 10 Predigt, Pfarrverwalter Merkle; 11 Kindergottesdienſt, Vikar Roſewich; 8 Luthervortrag in der Kirche, Vikax Herrmann. 8 Johanniskirche. 10 Predigt, Pfr. Sauerbrunn; 11 Chriſtenlehre, Pfarxer Sauerbrunn; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Sittig; 8 Vortrag, Schriftſteller Franz Spemann. Lucherbirche, 10 rebſgt Pfr. Huß; 11 Kindergottesdienſt, Pfr. Dr. Leh⸗ mann; 11 Chriſtenkehre für Knaben, Pfr. Huß;.15 Ehrſſtentehre für Mädchen, Pfr. Huß; 6 Predigt. Pfr. Dr. Lehmann. lauchthonkirche. Kollekte für kirchliche Bedürfniſſe. Einweihunz der Kirche. 8 Blaſen des Stadtpoſaunenchors an der Kirche;.30 Samm⸗ lung der Gemeinde vor der Ühlandſchule; 10 Einweihungsgottesdienſt, Feſherediet, Pfr. Rothenhöfer:? 2 Kindergottesdienſt, Vikar Baſtine: Muſikaliſche Abendfeier, Predigt Pfarrverwalter Rößger. Heinrich Lanz⸗Kraukenhaus. 10.30 Predigt, Vikar Speck. Diakoniſſenhaus. 10.30 Predigt, Pfr. Scheel. Evangl. Gemeinde Feudenheim. 10 ede Pfr. Mutſchler; 11 Kinder⸗ gottesdienſt, Pfr. Mutſchler;.15 Chriſtenl. f. Jüngl., Pfr. Mutſchler. „Gemeinde Neckarau. Sonntag 11. Nov.,„10 Pred., Kollekte, Pir Lamb; 411 Kindergoltespienſt der Südpfarrei, Pfr. Lamb; 1 Chriſten lehre der Südpfarrei. Pfr. Lamb. Wochengottesdienſte: Trinitatiskirche: Dienstag abend 8 Predigt, Pfr. Schenkel. Konkordienkirche Donnerszag abend 8 Vortraz. ſtuskirche: Mittwoch abend.30 Predigt, Pfr. D. Klein. Friedenskirche: Donnerstag abend 6 im alten Saal Predigt, Vikar Roſewich. Jehanniskirche: Donnerstag abend 8 Predigt, Pft. Sauerbrunn. Lutherkirche: Miktwoch adend 8 Predigt, Pfr. Huß. duten e Gemeinde. akoniſſenhauskapelle F 7. 20. Sonntag 11. Nov ormatlonsfeſtfeler) · Nahm 5 Pred., 25 Wagner. Kollette für dat Pfarramt. Vereiniate evangeliſche Gemeinſchaſten. „Verein für inmete Wuſtos⸗ Eeadte 10, 1 2 10, Schwehinger⸗ ſtraße Nr. 90, Fif aße 91 /Neckarau) Sonntiag nachm. 3 und Donnerstag abend 8 Bideiſtunde. Meerwieſenſtr(Eindenhof): 9 abend 813 und Dienstag abend Blbelſtunde. Neuhoferſtraße 25, (Rheinau]): Mittwach abend 8 Bibelſtnude. Kleinkinderſchule Neckarſpitze: Freitag adend 8 Bibelſtunde Zelt⸗Evangel. Volkmann⸗Berlin im Jugendheim. E 4, 8/9. Chriſtl. Verein junger Männer. Bereinsbibelſtunde Schwetz. Straße 90 Dienstag abend 8; K 2, 10 Mittwoch abend 8; Meer⸗ wieſenſtr. 2 Donnerstag abend 8; Fiſcherſtr. 31 Samstag abend 8 und Sandhoferſtr. 32 Montag und Freitag abend 8. Verein für Jugendpflege„Haus Salem“, K 4, 10: Sonntag 4 Bibeiſtunde, Jugendverein abends 8 Wortverkündigung. Dienstag 8 Gebetſtunde. Süddentſche Vereinigung. Miſſionsſaal: Lindenhoſſtr. 34. Sonntag, 81: Ge⸗ betsſtunde, 11 Freiwill. Sonntagsſchule; Montag, 8 abds Frauenſtunde (Schw. Frieda); Dienstag abd. 8 Gemeinſchaftsſtunde; Mittwoch abds. 8 Beteiltigung am Vortrag des Zeltevangeliſten R. Voltmann⸗Berlin im Jugendheim F 4, 8/9. Evg. Gemeinſchaft U 3, 23. Sonntag vorm. 1 10 u. ½4 Pred, 11 Sonn⸗ tagsſchule; Mittwoch abd. 8 Vortrag im Jugendheim E 4, 8/9; Donners⸗ tag mittag 4 Frauenmiſſionsſtunde, abds. 8 Jungfrauenverein; Freitag Männer⸗ und Jünglingsderein. Methodiſten⸗Kirche. Jugendheim k 4, 8. Sonntag, morg. ½ 10 u. abds. 8 Pred, 11 Sonntagsſchule. Miſtwoch, abds 8 Vorkrag im großen Saal von N. Volkmann, Zelt⸗ evangeliſt aus Berlin. Augartenſtr. 26. Sonntag morg 11 Sonntagsſchule, 3 Pred.; Dienstag abds. 8 Bibel⸗ und Gebetſtunde, Katholiſche Gemeinde. Jeſuitenkirche. Sams tag.—7 u..30—9 Beicht; 6 Salve. Sonn⸗ tag. Von 6 au Beicht; 6 Frühmeſſe; 7 hl. Meſſe;.45 Singmeſſe (Generalkommun. der Jungfrauenkongreg.);.30 at. Pred.;.30 Predigt u. Amt; 11 hl. Me e m. Pred.;.45 Chriſtenlehre für den 3. u. 4. 80 fe der Jungfrauen im Saale des 1115 uſes; 2 Chriſtenlehre;.30 Herz Mariä⸗Bruderſchaft m. Segen;.15 Predigt u. Müttervereinsandacht. 5 St. Sebaſtiauuskirche— Untere Samstag. Von.30 an Beicht; 6 Salve:—9 Beicht. Sonntag(Kommunionſonntag für Jünglinge u. Männer). Von 6 an Beicht; 6 hl. Meſſe m. hl. Komm.; Ihl. Meſſe m. Generalkommun. der Männerkongreg. u. d. Columbus; 8 Singmeſſe m. Pred. u. emeinſ. Kommun. der Jün .30 Pred. u. Amt: 11 Kindergottesdienſt m. Pred.f 2 Ehrſſtenlehre für Jünglinge:.30 Corporis Chriſti⸗Bruderſchaft m. Sezen. Am heu⸗ tigen Sonntag iſt Kollekte zur Deckung der Auslagen für die gottes⸗ dienſtlichen Bedürfniſſe unſerer Pfarrklrche. Hl. Geiſtkirche Samstag.—7 u. 8 Beicht. Sonntag 6 Veicht u. hl. Meſſe, Generaltommun. det lien, insdeſ. der Mit⸗ lieber des Dienſtbotenvereins; 7 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe m. Pred.; 90 Predigt u. Amt; 11 bl. Meſſe m. Pred. 2 Chriſtent 15 Nee er reli⸗ .50 Herz Jeſu-Andacht m. Sezen; 3 kirchliche Schlußfeier ibſen Woche für die Hausangeſtellien, auenkirche. Zamgtag.—7 und nach.30 Beicht; Salve. Sonntag(Kommunionſonntag für dle welbl. Jugend), Von 6 an Beicht;.90 Frühmeſfe; 8 Singmeſſe m. Pred.(dem. Kommmun. der Jungfrauenkongregation).30 Amt u. Pred.; 11 hl. Meſſe m. Pred.; 2 Chriſtenlehre für Jünglinge;.30 Sakramentale Bruderſchaft. Bie Mittwoch, 14. Nov., abds. 8 Vortrag des der letzten amtlichen Berliner Notierung für Auszahlung New Vork errechneten Mittelkurs. Im übrigen ist im Klein⸗ handelsverkehr die Ausstellung in ausländischer Währung nach wie vor verboten. Die Sistierung der 88 2 und 3 Satz 2 erfolgt solange, bis die Durchführungsbestimmungen ver— ökkenklicht werden, Womit aber nicht vor nächster Woche zu rechnen ist. Steigende Dollarpreise für Baumwollgarne KAuf der am 7. November in Stuttgar“ abgehaltenen Industrie- und Handelsbörze wurde bei einer Dollarbasis von 630 Milliarden(letzte Börse 5513 Millionen) eine ziemlich erhebliche Steigerung der Dollarcentpreise für Baumwollgarne beobachtet, während die Notierungen kür Baumwollgewebe stabil blieben. Im einzelnen lauteten die Notierungen: Baumwollgarne: Nr. 20 engl. Trossel per kg 100—103(letzte Börse 91—94) Dollarcent, Nr. 30 engl. Trossel per kg 110—413(101—104) Dollarcent, Nr. 36 engl. Trossel per kg 112—117(101—.107) Dollarcent, Nr, 42 engl. Pincops per kg 115—118(107—110) Dollarcent. Baum- wWollgewebe: 88 em Cretonnes 16/18 aus 20%½2er per m 14—14%½ Dollarcent, 88 em Renforce 18/18 aus 30/0er per m 12—12% Dollarcent, 92 em glatte Kattune 19/18 aus 36/4zer per m 11—11½ Dollarcent. Der Markpreis reguliert sich nach dem jeweiligen Dollarkurs. Die in Klammern befind- lichen Angaben sind die Notierungen der letzten Börse vom 17. Oktober, Die nüchste Börse findet in Stuttgart am 21. November statt. * Der heutige Reichssteuer-Goldmarkkurs. Der Gold- umreehnungssatz für die Reichsstenern am 10. November beträgt 150 Milliarden. * Emissionsbeginn des wertbeständigen Reichsbahn- Noigeldes. Die Ausgabe des angekündigten wertbestän- digen Notgeldes der deutschen Reichsbahn in Gestalt von wertbeständigen Anteilscheinen der Schatz- anweisungen des Deutschen Reiches(Goldanleihe) hat heute begonnen. Die Stückelung beträgt 0,42 Mark Gold gleich ½% Dollar, 1,05 Mark Gold gleich 4 Dollar, 2,10 Mark Gold gleich Dollar. * Kaiser-Otto--G. Vereinigte Dentsche Nahrungsmittel- fabriken. Die Bezugsfrist für die jungen Aktien Wird bis 15. Dezember 1923 verlängert. Börsenberichte Mannheimer Ufftektenbörse * Mannheim, 9. Nov. Die Börse bekundete heute Wieder eme freundlichere Haltung und folgten besonders in einzelnen Industrieaktien Umsätze zu weit höheren Kursen. In Benz zu 2500, in Dampfkesselfabrik Rodberg zu 500, rat., Dingler zu 3000, Fahr zu 4500, Waggonfabrik Fuchs zu 1500, (Karlsruher Maschinenbau zu 2500, Knorr zu 2500, Braun Konserven zu 900, Mannheimer Gummi zu 550, Maschinen- fabrik Badenla zu 850, Neckarsulmer zu 2750, Pfälz. Mühlen⸗ Werke zu 500, rat., Rhein-Elektra zu 1000, Wayss u. Freytag zu 3000, Zeilstofffabrik Waldhof zu 6000, Zuckerfabrik Frankenthal zu 4000 und Zuckerfabrik Waghäusel zu den Kursen von 3500 und 3200. Von chemischen Werten gingen Anilin zu 17500 um und Rhenania zu 10000. Von Bankaktien stellten sich: Badische Bank 3000 bez. u.., Rhein. Creditbank 1250 bez. u.., Rhein. Hypothekenbank 400 bez. u. G. und Südd. Disconto-Gesellschaft 4000 G. New Lork, g. Novbr(WIz)) bevisen. 8 9 8. 9. 8. 9. Frankrelob.23 561 Sohwoiz 17.71 17.82] Spanien 13.23 13.38 Setelen 492 499 England 441 14.40 itsſien.43.38 Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat November Adein⸗Begel[367 9 Iegar-Tegeif 5 5 7 Schugerintelenſn 0%.e8 82%9 Moannbehn.46.36.315,8.668.77 Bei..682.68.62268.01.80 Peilbronm, Peen Maxau...48.414.39.6804 230181 f Monnbein“.833.4.323.49.67.73 Raus Rin.15 Mannheimer Wetterbericht v. 10. Nov. morgens 7 Uhr Thermometer: 1,1 0. Barometer 732,3 mm. nachts:.6 C. auf den am. Niedrigſte Temperatur Niederſchlag:.0 Oiter Verleger: Denckerei Dr. Haas, Mannheimen General⸗Anzeiger, G. m. b.., Manaheim. E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Cbeftedakteur: Kurt Fiſchez. Berantwortlich für den polttiſchen und voltswirtſchaftlichen Teil: Kurt Halce für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitit und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten, Aus deim Lande, Nachbargebiete icht u. den übrigen redaftionellen Teil: Franz Kircher: für Anzeigen: Kart gel. .90 Singmeſſe mit Predigt; 10 Uhr Kath. Bürgerhoſpital. Sonntag. Gymnaſiumsgottesdienſt. Herz Jeſukirche Neckurſtadt⸗Weſt. Samstag. Beicht von nachm. 4 an. Sonntag. 6 Frühmeſſe u. Beicht; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt u. Bundeskommunion der Jünglinge;.30 Predigt u. Amt; 11. Kindergottesdienſt m. Pred.; 2 Chriſtenlehre für Jünglinge;.30 Herz Jeſu⸗Andacht m. Segen. St. Bonifaliuskirche Neckarſtadt-Oſt. Samstag.—7 u.—9 Beich:. Sonhntag. Von 6 ab Beicht; 7 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe m. Pred. (Monatskommun. der Jungfrauenkongregat. u. des Mädchenvereins); .30 Hochamt m. Pred. 11 Singmeſſe m. Pred.; 2 Chriſtenlehre für Jünglinge;.30 Herz Jeſu⸗Bruderſchaft. Joſephskirche Mannheim⸗Lindenhof. Samstag.—7 u.—9 Beicht. Sonntag. 6 Beicht;.15 Frühmeſſe; 7 Kommunionmeſſe für die ſchulpflicht. Kommunikant.; 8 Singmeſſe m. Pred:.30 Pred. m. Amt; 1 Singmeſſe m. Pred.;.30 Chriſtenlehre für Mädchen; 2 Herz Jeſu⸗ Andacht m. Segen; 3 Thereſienbund;.0 Dienſtbotenverein; 7 Herz Jeſu⸗Predigt m. Segen. Die Kollekte iſt für die Pfarrſeelſorge, Jakobskirche in Neckarau. Samstag. 2, 5 u. 7 Beicht. F tag. 6 Austeilung der hl. Kommunfon;.45 Kammunfonmeſſe mit Generalkommun. der W u. des Jungmädchenvereins; 8 u. 11 Singmeſſe m. Pred.;.30 Hochamt m. Pred.;.90 Chriſten⸗ lehre; 2 Roſenkranzandacht. Dienstag u. Freitag..30 abds. Roſenkranzandacht. Frargtekaskir in Waldhof. Samstag. 2 Beichtf.90 Salve, hernach Beicht. Sonntag. 6 Beicht; 7 Kommunionmeſſe m. Frühpredigt (Generalkommun, der Jungfrauenkongreg.);.15 Singmeſſe m. Homilſe in der Kapelle der Spiegelfabrik;.30 Amt u. Pred.; 11 Kinder⸗ gottesdienſt m. Singmeſſe u. Pred..30 Chriſtenlehre für Jünglinge u. Corporis Chriſti⸗Bruderſchaft; 7 Sonntagsabendandacht m. Segen. Katholiſche Kirche in Käfertal. Samstag.—7 Beicht;.30 Roſen⸗ Fanz. Sonntag..30 Beicht; 7 hl. Meſſe(Monatskommun. füte Schüler);.30 Schülergottesdienſt u. Pred.; 10 Pred. u. Amt;.30 Chriſtenlehre für Mädchen; 2 Corporis Chriſti⸗Bruderſchaft. Katholiſche farrkirche Sandhofen. Samstag. 3 u..90 Beicht(Ju-ig⸗ frauen). Sonntag..30 Beicht; 7 Frühmeſſe(Kommunion des Jungfrauenpereins);.80 Schülergottesdienſt m. Pred.; 10 Predigt u. Amt;.30 Chriſtenlebre u. Herz Jeſu⸗Andacht. St. Peter⸗ und Paulskirche Feuderzeim. Sams iag..30—.90 u.—7 Beicht. Sonntag.! Beicht. 99 Frühmeſte;.30 Schülergottes⸗ dienſt; 10 ede 1 Ebriſtemetre ſer Nnalinge;.0 Cor⸗ ſaft. amstag. 2 u. Seicht. SBonn⸗ poris St. Antontuskieche in N. u. S t a 8.80 91 0 80 Frühmeſſe m. Monatskommunion der Kinder; .90 Hauptgottesdienſt, darnach Chriſtenlehre: 2 Herz Jeſu⸗Andacht. Natholiſche Kirche in Segenheim Samstag.—4,—7 Sonntag..90 Beicht;.15 bl. Kommunion;.90 Früßmeſſe miit Monatskommunion der Kinder;.30 Hauptgottesdienſt;.30 Ehriſten⸗ lehre für Jüngling: u. Corporis Chriſti⸗Bruderſchaft. Altkatholiſche Gemeinde. St. * St. Schloßkirche. Sonntag, 11. Nov, vorm. 10 deutſches Amt mit Predigt. 8. Seite. Mr. 518 Samstag, den 10. November 1923 Natlonai-Tneater Mannheim den 10. November 1923 Miels P. Neine eins. 4. Vorstellung FP.-.-B. NI 2351 2740, ..-B. Nr. 301—450 und 7951—8000 Nieuu einstudiert: Die Schule der Frauen seoie des femmes.) Lastepiel in 5 Autzüigen von Moſière. In der Be- arbeſtüung von Ludwig Fulda inszeniert: Artur Holz. Bühnenbilder von Heinz Grete. Aufang 6½ Uhr Ende gegen 9 Uhr. Arnolph. mit dem Beinamen Herr von Lasouche Hans Godeck ——— Pilegetochter 33 c 4 e0t öhler Otont) seine Freunde 1 77 Bender Horace, Sohn Otonts Robert Vogel Alain, ein Bauer) in Dienst. Ernst Sladeck Qeorgette, seine Frau) Arnolphs Elise de Lank Ein Notar H. Herbeit Micheis Hlerauf zum ersten Male: Der Geldtopf Lustspiel in 1 Aufzuge Nach dem Plaulus von gakeh Michel Reinhoſd Lenz. Bearb. von Wüh von Scholz. Inszentett: Artur Holz. Bühnenbilder von Heinz Grete Eiu Gnome Kurt Reiss Herr Kelier Anton Gaug! Bebenscheit, Müttereken Julie Sanden Spitterling H Ferdert Michels Hrau Heup, dessen Schwester Elise de Lank Leander, ihr Sohn Richard Eggattei Crispin, sein Bedienter Einst Sladeck Fiekchen, Tochter des Herru Keller Helene Leydenius Ein Koch Alexander Kökert Ein Nachtwächter Joseph Renkert Ein. Dienet Harry Bendet Bin dicker Mann Hermann Trembich WNücs Tncater ſm Rösengarteft. 5 Samstag, den 10. November 1923 .-.-B. NO 4181—4500 u 5551—5680 .-.-B. Nr. 3751—3800 u. 3851—3900 u 4351 bis 4400 u. 4701—4800 u. 4001—5000 Der Zigeunerbaron Operstte in 3 Akten. Nach einer Erzählung M. Jekals von E. Schnitzler. Musik v. Joh. Strauß. in Srene ges. v. K. Marx. Musik. Leit.: Paul Breisach Anlang 7½ Uhr. Ende 10 Uhr. Oraf Peter Homonay, Ober- gespan d. Temeser Komitats ſoachim Kromer 85 4 Carnero, kgl. Kommissir Adolf Karlinger Sandor Barinkay, ein junger — Kalman Zsupan, ein reicher Schwel ſehter im Banate „Arsena, seine Tochter Närabella, Ersieherin im KHause ans Ottokar. ihr Zigeunerin „ Zigeunermidehen. Mpefüntensaal Veantzg fſ. Toi, zcen f bör Habeme Tänie uon Aules U. dlfte feiaul„Dle Witwe Grapin“ Operette von Flotow-W Dr. Paul Kuhn u. Joachim Kromer. Leitung: Karl Eberts. Karten im Resengarten und Verkehrsverein Jubilaum der Ingenieur-Schule Mannheim. Sämtliche ehemalige Studierende der Ingenieur⸗ Mannheim werden auf Dienstag, den 13. d. Mts., abends 8 Uhr zur Beſprechung des Schulfublläums in das Reſtaurant Wüder Mann, N2, 10, Nebenzimmer gebeten. 4696 Mehrete ehemal. Abſolventen. 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Dezember Abfahrt von Southampton und Oherbourg 1 Tag später Alles Nahere durch untenstehende Adressen Vortellhatte Gelegenhelt für anterbefsrdsrung DNrEd STATES IINES SAFRL I MANNHEINM VDater den Linden 1 fuszhüds, 0 f, 6/7. Poztfach 501 Genersl- Vertret.: Norddentseher Lloyd, Bremen Luise Bötteher-Fuchs Minny Ruske-Leopold it Lotte Kuhn-Brunner, 85 Nachruf. Am 8. Nov. 1923 ist unser bewährter Mitarbeiter Herr N Karl Metzger in Bad Nauheim, wo er Genesung von schwerem Lelden suchte, im Alter von erst 30 Jahren entschlafen. Dem Verstorbenen, der uns jederzeit ein treuer und pflichteifriger Mitarbeiter gewesen ist, werden wir ein ehrendes An- denken bewahren E282 Brown, Boveri& Cie. Naunheimer General-Anzeiger.(Miitag⸗Ausgabe.) hHruf. C Oestern nachmittag 3 Uhr verschie Herr beorg Adam Frey. Der Verblichene war lange Jahre als Schriſt, etzer und Metteur in unse- rem Betrieb tät'g und eichnete sich durch Heiss, Pflichttreue und Zuver- lässigkeit aus. 8235⁵ Wir werden dem Dahingeschiedene ein ehrendes Gedenken bewahren. Mannheim, 9. Nevember 1923. Druckerei Dr. Haas Mannhelmer Seneral-Anzelger 6. m. b. g,. Aktiengesellschaft Mannheim-Käfertal. Verein für Rasenspiele Rasenspieler! Beteiligt Euch an der Fahrt nach Pirmasens. Meldungen und Kartenempfang sofort auf der Geschäfts- 7120 stelle N 7, 8 und Zigarrenhaus Dreher, El, 18. fler Badischen Ani in-& Soda-Fabfik Ludwigshafen a. Rh. Wir rufen hiermit unsere sämtlichen auf Papiermark lautenden Gutscheine(Notgeld) zum I. Dezem · er 1923 zur Einlösung auf. Nach diesem Tage verlieren sämtliche Papiermarkgutscheine ihre Gültigkeit. Die Einlösung erfolgt bei den bekannten Einlösungsstellen gegen Papiermark oder ge- mäss unserer Bekanntmachung vom 5. Okto- ber ds. 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