Anittwoch, 14. Aovember lhein Mittag⸗Ausgabe GenomlA Verkaufspreis 40 Williarden Mark 1923— Nr. 524 Anzeigenpreiſe uach Tarif, bet vorauszablung pro ein⸗ paltige Roloneigelie für Rllgemeine Nnzeigen.40 Golsmart deſchrünkte Rusgaden oder ſür verſpätete Rufnahme von Nu⸗ Sezugspreiſe: In Maunbeim u. Umgedung v. 10. 13. Nov. 200 milllarden merk. die monatüchen Oezieter verpflichten* 4 f. ich bei der Beſtellung den Rdeanements die wäbrend der N eklamen 1,20 Solomark. Lür Ruzeigen au beſtimmten Tagen Bezugszeit notwendigen peis erhohungen zu bezahlen. poſt⸗ Stellen uns ſtusgaben wird keine verantwortung üder⸗ checkkonto dummer 1789 Rarisrube. Hauptageſchäftsſtelle nommen. Sshere Orwalt. Streike, Betriebsſtörungen uſw. Manndeim k&. 2.— Seſchüſta⸗Hebenſtelle Neckarſtadt, wald⸗ derechtigen zu keinen Erfahanſprüchen für ausgeſallene oder dofſte. 6. gernſpr. Ur.%, ½2, 8, 700, as. Celege.-Rör. Seneralanzeiger maundeim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Bellagen: Det Spott vom Sountag— Modezeitung— Aus Seit und Leben mit Mannheimer Srauen-Seitung und Mannheimer Muſik⸗Seitung 2 2 Schlim Abermals grankreichs vernichtungswillen IBerlin, 14. Nov.(Von unſerm Berliner Büro.) Die Verhält⸗ niſſe im befetzten Gebiet haben ſich ſeit der Aufgabe des paſſiven Wi⸗ derſtandes von Woche zu Woche verſchlechtert. Entgegen ihren feierlichen Gelöbniſſen hat die franzöſiſche Regierung alle Verhandlungen von Regierung zu Regierung, die für uns die ſelbſtverſtändliche Vorausſetzung bei dem Verzicht auf den paſſiven Widerſtand war, bislang hartnäckig verwei⸗ gert. Daran ändert auch nichts das Abkommen zwiſchen der franzöſiſchen Regie und der Eiſenbahnverwaltung. Dieſe Verhand⸗ lungen ſind ſozuſagen nur geführt worden mit der Unternehmerin der Eiſenbahnen im beſetzten Gebiet. Um das äußerſte zu verhüten und die ohnehin darbende Bevölkerung nicht einer grenzenloſen Ver⸗ zweiflung zu überliefern hat dann bekanntlich die Induſtrie ron ſich aus Verhandlungen angeknüpft. Bei dieſen Verhandlungen iſt der Bergbauliche Verein bis an die Grenze des Möglichen gegungen. Er hat ſich Bedingungen gefügt, die jede wirtſchaftliche Proſperität von vornherein ausſchließen: Die Induſtrie ſoll nicht nur die Kohlenſteuer und einen Verzögerungszuſchlag von 50 Pro⸗ zent auf ſich nehmen, ſie ſoll auch noch Italien Kohlen liefern. Frankreich indeſſen, das während der ganzen Verhandlungen eine unerhörte Rolle geſpielt hat— mitten aus den Verhandlungen heraus ſollte Herr v. Velſen, dem eine zweijährige Gefängnisſtrafe zu⸗ diktiert war, verhaftet werden, während bei Thyſſen und anderen Induſtriellen beſchlagnahmt und geplündert wurde— verlangt immer noch mehr: Es will die Kohlenlieferungen nicht auf Reparationskonto abſchreiben, ſondern ſie für andere Verpflichtungen in Anſpruch nehmen(was darauf hinaus⸗ laufen könnte, daß wir den Ruhreinbruch auch noch finanzieren ſol⸗ len) und ſtreckt zugleich die Hand aus nach dem großen Teil unſerer Rheinflotte. Daran müßden auch dieſe von Frankreich durch Woche und Woche hingezerrten Verhandlungen ſcheitern. Dann würde die Lage eintreten, die zu verhindern wir bislang immer wie⸗ m der redlich uns bemüht haben. Weil es die Laſten der Unterſtützun⸗ gen nicht länger zu tragen vermochte, hat das Reich nach ſchwerem Gewiſſenskampf den paſſſven Widerſtand abgeblaſen, aber auch die Erwerbsloſenfürſorge im beſetzten Gebiet— und der größte Teil der Arbeſterſchaft im beſetzten Gebiet beſteht aus Er⸗ werbsloſen oder Kurzarbeitern— geht über ſeine Kraft. Was wir ſetzt Tag für Tag und Woche für Woche in das beſetzte Ge⸗ biet hinausgeben, müß te, wenn wir länger damit fortführen, mit erbarmungsloſer mathematiſcher Folgerichtigkeit auch die kommende Rentenmark in die Strudel der Inflation hineinzie⸗ hen. Das aber darf nicht ſein, wenn die gemeindeutſche Not nicht ins Unvorſtellbare und Unausdenkbare hineinwachſen ſoll. In einer Beſprechung zwiſchen Ländern und Reich, die die⸗ ſer Tage in Berlin ſtattfand, iſt man ſich einig geweſen, daß es nicht angeht, die neue Wührung, die nebenbei bis heute im beſetzten Ge⸗ biet noch nicht genehmigt worden iſt, den Verheerungen von Infla⸗ tion und Spekulation zu überlaſſen. Es wird, wie wir befürchten möchten, die Reichsregierung binnen kurzem ſich genötigt ſehen, dem beſetzten Gebiet, natürlich nicht ohne Zuſammenhang mit deſſen ordentlichen Vertretern, mitzuteiſen, daß wir am Ende ſtehen und die Summe für die Erwerbsloſenfürſorge nur noch für wenige Wochen herzugeben vermögen. Was das bedeutet, wird man auch im übrigen Deutſchland fühlen. Im beſetzten Gebiet, wo einem die ſchreienſte Not auf Schritt und Tritt begegnet, weiß man dies ohne⸗ hin, aber es wird auch, ehe es dazu kommt, notwendig ſein, mit allem Nachdruck feſtzuſtellen, wen die Verantwortung in dieſer viel⸗ leichet entſetzlichſten Kataftrophe der Menſchheitsgeſchichte trifft. Frankreich— das iſt auch die Auffaſſung der engliſchen Regierung— hat den Verſailler Vertrag zerriſſen und zerfetzt. Dem Einbruchsgebtet ſteht nicht einmal das be⸗ ſchränkte Recht zu, die ein im Krieg oktupiertes Land nach der Haager Landkriegsordnung zu beanſpruchen hat. Es iſt ſchlechthin unmöglich, daß die deutſche Regierung, als ob nichts ge⸗ ſchehen wäre, an dieſen Dingen vorbeiglitte und ſo die Okkupation des Ruhrgebiets von ſich aus legaliſtere. Was zu tun ihr möglich war, hat ſie getan: Sie hat für den Fall, daß die Verhandlungen der Induſtrie zum Abſchluß kämen, die Garantieübernommen; eine Garantie verſteht ſich, mit beſchränktem Ziel und beſchränkter Friſt, die nur dazu dienen ſollze, das Wirtſchaftsgetriebe dort wieder in Gang zu bringen. Der Bergbauliche Verein aber, auch das muß, wenn einmal die Verantwortung feſtgeſtellt werden ſoll, 0 ſein, hat keinerlei Sonderintereſſen verfolgt, hat ch diesmal wirklich nur von ſozialen Geſichtspunkten leiten laſſen und iſt nur in vollſtem Einverſtändnis mit der Reichsregilerung vorgegangen. Eröffnung der franzöſiſchen Kammer Vertrauensvotum für Poincare Die e Sitzung der Kammer wurde um 3 Uhr nachmittags exöffnet. Zuerſt wurden 45 Interpellationen verleſen, die it der letzten Seſſion eingebracht worden ſind. Dann ergriff Poincaxe das Wort und ſchlug der Kammer vor, die Behand⸗ lung der Interpellatignen auf Freitag zu verſchieben und die übrige Zeit für die dringlichen Vorlagen zu verwenden. Auf die Frage eines kommuniſtiſchen Abgeordneten, warum die außen⸗ politiſche Interpellation nicht ſofort behardelt würde, erwiderte Poincare daß dies nicht ſei, weil die Regierung gegen⸗ wärtig in Unterhandli die Frage der Rückkehr des deut⸗ ſchen Krom deutſche Militärkontrolle ſtünde. Einer der Abgeordneten beſtand auf der ſofortiger Behandlung ſeiner In⸗ terpellation, morauf Pamcare die Bertrauensfrage ſtellte. Mit 379 gegen 165 Stimmen beſchloß darauf die Kammer, die Inter⸗ pellation erſt nächſten Freitag zu behandeln. dDer neue e Die Ernennung des Bank⸗ direktors Dr. Schacht zum Wäßrungstommiſſar wird jetzt amtlich 7 einverſtanden erklärt, mnſte Sefahren für Kheinu. Kuhr Wenn alſo dieſe Zugeſländniſſe und Bemühungen vergeblich blei⸗ ben ſollten. wenn Frankreich von der Regierung verlangt. daß ſie durch ihre Ankerſchrift unter vertragstwidrige Forderungen auch noch die deutſche Zukunftverrät, dann muß ein mitleids⸗ loſes Schickfal eben ſeinen Gang nehmen. Daun aber darf in der Heimat auch kein Streit, in der Welt da drauſßten kein Zweifel darüber herrichen. dan es nur der nimmerſatte Vernichtungswille Jrankreichs wat, der uns in dieſes Eleud krieb. 4* 8 Reichsregierung und„Rheiniſche Republikk Das Reichskabinett beriet geſtern über die Rheinland⸗ frage. Gegenũber vielfachen namentlich im Auslande verbreiteten Gerüchten, wonach mit Zuſtimmung der Reichsregierung die Er⸗ richtung einer autonomen Rheiniſchen Re publik be⸗ vorſtehe, wird von zuſtändiger Steile erklärt, daß die Reichsregle⸗ rung nach wie vor auf dem Standpunkt ſteht, daß für ſie jede Dis⸗ kuſſion über eine Veränderung des ſtaatsrechtlichen Ver⸗ hältniſſes von Rheinland und Ruhrgebiet zum Reiche ausge⸗ ſchloſſen iſt. Die Reichsregierung wird niemals einen dahin⸗ gehenden Schritt tun und niemals die Ermächtigung zur Ausrufung der rheiniſchen Republik erteilen. Für das Verhältnis der Rheinlande zu den Ländern und für jede Aenderung dieſes Verhältniſſes kann nur die deutſche Neichsperfaſſung maßgebend ſein. Die Beſprechungen über das Schickſal des Rheinland⸗ In der Reichskanzlei hat heute nachmittag eine Reichsregierung mit Vertretern der beſezten Gebiete und Pergen J8r f be e Jug Be be duge rechung war nötig beg Nelge und dug de Weigerung der B2. nehmen mit der Reichsregierung oder zum e im Benehmen i den das Wirtſchaftsleben im beſeßten Gebiet wieder in ng zu ſetzen, was ein ungeheures Anwachſen der Arbeitsloſigkeit im— Gebiet zur unmittel⸗ baren Fa gehabt hat. Dieſe beiden Momente drin auf einen klaren Entſchluß der 171 5 wie politiſch naturgemäß von größter Bedeutung ſei ene ee Der Vorſtand der ſozialdemokratiſchen Reichstagsfraktton hat geſtern zu den aktuellen—— Stellung genommen. der Rhein⸗ und Ruhrfrage verlangt die Partei im Ramen der Sozialdemokratie von der die äußerſten Anſtrengungen zu machen, um das Reich in Grenzen zu erhalten, die ihr nach 1918 verbliehen ſnsz. Die Verhandtungen der Jnduſtrietlen Di tern zwi der Ruhrinduſtrieszund den Fran fuhrien dhandin—45 Aenben als—— nislos e 2 franzöſiſcherſeits erklört wurde, mi erſt neue Anweiſungen von 75 einholen. Die Ber wWurden auf Mittwoch vertag 2 Coblenz, die Vertreter der rhein —— 100 i n 11785 hätten mit den Delegterten gen A r troffen, über die ier Miwieiung de bunzeſcen, eigſchen 1 offen, über unter Mitwi · n, un italieniſchen Sachverſtändigen in Ammweſenhelt der englif Dele⸗ jerten verhandelt worden ſei. In dieſem Abkommen verpflichten ch die Induſtriellen, die Imäßigen Leiſtungen auf Reparattons⸗ konto gemigß den— der e 0 1— nungen wieder aufzunehmen. Die Induſtrie htten —„ die Waren beim Vexladen von den Fabriken aus von den alllierten Zollbeamden kontrolliert würden. Die„wohlwollende“ Rheinlandkommiſſion Die Rheinlandkommiſſion hat geſtern eine Abordnung des rheiniſchen Probinziallandtages empfangen. Dd Abordnung hat folgende Punkte zur S gebracht: Die ſe pa ⸗ ratiſtiſche Bewegung, die Ausweiſung der Gefangenen, die Frage der politiſchen Freiheit und des Verſamm⸗ lungskechts, der Beſatzungslaſten, die wirtſchaftlichen und ſozialen Schwierigkeiten, die Arbeitsloſigkeit und die Schwierigkeiten der Lebensmittelderforgung. Die Kommiſſion er⸗ klärte zu den erſten Punkten, daß dieſe allgemein politiſchen Fragen durch ſie nicht mit den Vertretern des Landiages erörtert we 1 Fe f und 1* 1 70 on, vorbehalte, aufgeworſenen Fragen mi Wohlwollen(h, Zu prüfen. Zu der Frage berGeidbechla nahme wurde erklärt, daß dieſe ſetzt geregelt ſei, nachdem die Reichsvermögensverwaltung die lungen an die Armeen wieder aufgenommen habe und nachdem de Armeen infolgedeſſen darauf verzichtet hätten, Geld zu beſchlagnahmen. Zum ſetzten Punkt erklärte die Lenmiffton, daß die interalliterten Behörden alles tun würden, um die dargelegte Lage zu beſſern. Sie rechneten darauf, daß die deutſchen Behörden dabei in jeder Weiſe mitwirken würden. Die„tradſtionelle politit“ Amerikas Reuter meldet aus Waſhington: Präſident Cpolidge iſt der Meinung, deteaditiegelte Felkrft Amerſtas ande dſe Regierung der Vereinigten Staaten daran hindern, ſich den Regie⸗ rungen der Alliterten anzuſchließen, wenn ſie bei Deutſchland gegen die Rückkehr des früheren Kronprinzen oder die etwaige Rück⸗ kehr des früheren Kaiſers zu proteſtieren oder—— ergreifen würden, durch die die Wiederherſtellung der Monarchie verhindert werden ſolle. 8 2 2 Breslau, 14. Nov. Der Kronprin 6 Uhr abends im Auto auf Schloh Bei, Düſſeldorf, 13. Nov. Die Erwerbskoſen lehnten heute unter dem Druck junger Burſchen, ſowie ſynditaliſtiſcher und kom⸗ muniſtiſcher— 5 in den meiſten Zahlſtellen die Annahme der Unterſtützungsſäße ab, die für drei Tage a. Jen werden ollten. Die Leute, die in Privatbetrieben ihre lnterſtützungen bolen wollten, wurden deie n, ſich einem Demonſtrationszuge anzu⸗ ſchließen. In gehe wurden die Erwerbsloſen 2 5 zu neuen Gewalttaten gufge 0 Den nachgeordneten Stellen ſcheint doch vielfach zeigen. Ruftr. ö. Fernſpr. ohne Gewüdr. Serichtsſt. Maundelm. „Nebeneinander— 1023“ Von Richard Bahr Am Freitag abend. als wir alle miteinander, unter Vorantritt der Reichsregierung, geneigt waren, Viktoria zu ſchießen, haben ſkep⸗ tiſchere, mit dem Münchener Klima vertrautde Beobachter gemeint: die Schwierigkeiten möchteß mit der Verhaftung Ludendorffs erſt recht beginnen. Den würds baſuvariſcher Starrſinn doch nicht an den Staatsgerichtshof. nicht dieſem„bolſchewiſtiſchen“ Leipzig ausliefern wollen. Wenn das Reich aber. wie zu erwarten und ſein autes Recht wäre. darauf beſtünde. gäbe es leicht zu den bisherigen zwiſchen Berlin und München ſchwebenden Streitfällen einen neuen. Die bayeriſche Regierung hat ſich auf eine immerhin eigenartige Weiſe aus der Affäre zu ziehen geſucht: ſie hat den Generaliſſimus der Gegenrevolution einfach laufen laſſen. Grundſätzliche Un⸗ voreingenommenheit wird freilich finden, daß es ſich hier nicht bloß um eine innerbaneriſche Angelegenheit handelt. Was Hitler und Lu⸗ dendorff übten war genau ſo, war ſogar in erſter Reihe gegen das Reich gerichtet. Nicht nur der baveriſche Miniſterpräſident wurde ein⸗ geſperrt, in dem nächtlichen Bierkeller wurden zur nämlichen Stunde auch die Reichsämter ausgetan.(Wer denkt nicht an die Münchener „Lolamontane Revolution, die vor etwa anderthalb Jahrhunderten Joſef Ruederer den Stoff zu einem bunten und amüſanten Komödien⸗ ſpiel lieh?) Die Reichsregierung wird ſich alſo ſchon noch mit dieſen Dingen irgendwie auseinanderzuſetzen haben. Der Weg ſcheint nach⸗ dem auch die baneriſche Volkspardei die Epiſode des Generalſtaats⸗ kommiſſariats beendet zu ſehen wünſcht. theoretiſch gewieſen: mit Knilling und der Bayeriſchen Volkspartei. Man kann mit ihnen über alles reden: über die ſogenannte Stärkung der föderoltſtiſchen Grundlagen, die Sonderrechte der Länder, wenn ſie darauf Wert legen, ſelbſt über die Wiederausfolgung der Eiſenbahn. Aber das Reichsgefüage muß erhalten bleiben, herüber⸗ gereitet werden in rubigere und beſſere Zeiten, da nicht mehr nur Ueberbitzte oder aus ihrer Bahn Geſchleuderte dies deutſche Land be⸗ völkern. Derweil tobt freilich noch immer der Wahnwitz durch die Münchener Straßen. Wird man, mit Erfola. zu ihm ſprechen können: in die Ecke Beſen? Es iſt bedauerlich, daß in dieſen Tagen wieder, von„Vorwärts und„Deutſcher Zeitung“ abgeſehen, in Berlin keine Blätter erſcheinen. Iſt Abſicht darin? Soll die bürgerliche Welt ohne Zei⸗ tungen ſein wie nach dem Kapp⸗Putſch und ſonſt noch das eine und andere Mal. den Geſchichtenträgern und der Legendenbildung über⸗ laſſen? erhin hat das Schweigen im Blätterwalde einen Vorteil: Die hyſteriſchen Schmöhartikel gegen Bayern, von denen gewohnheitsmäßig manche Federn triefen, bleiben ſo einſtweilen un⸗ gedruckt. In ſtürmiſchen Formen. blindwütig und in brodelnder Un⸗ reife— 4 ſich 8 eN neue 5 8 1 wäre ratlam. burch aufgeregtes Hineingerede, das grundſätzlich eangeefeg, e menzu n. Ueber Ludendorff und krd rufen, die noch immer durch Ninchen pun ohnehin geſchloſſen. Mit Ludendorff fiel, was weniget tragiſch iſt. Adolf Hitler. Max brecher, der Vielgewanderte und allzeit Wandelbare, hat ibn am Samsiag in ſeiner„Deutſchen Zeitung“ gar nicht übel geſchildert: ein Agitator, der ſich übernahm, dem Ve⸗him⸗ melung und Primadonnen⸗Eitelkeiten das niemals ſehr ſubtile Ge⸗ hirn umnebelten. Schade um die unverdorbene Jugend, die mit ihren unklaren Sehmſüchten dem Rattenfänger ins Netz aing. Schade viel⸗ leicht um die ganze Bewegung. Außerordentliche Zeiten erfordern unter Umſtänden und rechtfertigen außerordentliche Mittel. Mag ſein. daß ſich da doch noch ſtarke Zukunftsreſerven dent⸗ ſcher Volkskraft bätten anſammeln können. Am Ende bat nur eine ganze Kbeinigkeit gefehlt: der rechte Mann an der Spitze, die be⸗ ſonnene und gebildete, ihrer Verantwortung bewußte Führernatur. 0 * Die Neutſchnationat en verſichern, ſie hätten die Män⸗ ner. ſie hätten auch den Plan. Der Kanzler, der am letzten Montag ſtundenlana mit Herrn Hergt ſich unterhielt, hat dieſe Empfindung nicht gehabt. Man hat ſie auch nicht aus der Beobachtung des deutſchnationalen Schrifttums. Das iſt ja der tiefſte und eigentliche Grund, warum auch Unbefangene und Vorurteilsloſe die Koalierung mit der Rechten für heute ablehnen zu müſſen glauben. An ſich iſt die Reaktion gegen die ſozialdemokratiſche Vorherrſchaft, die den Bogen ie überſpannte und ein aut Stück Klaſſenregiment über uns gebracht hat, die allernatürlichſte Sache von der Welt. In Stoß und Gegen⸗ ſtoß vollzieht ſich alles geſchichtliche Werden. Aber man hat leider das nicht unbegründete Gefünl, daß die Mentalität der Deutſchnatio⸗ nalen und der ſo oder ſo im nämlichen Fahrwaſſer Segelnden ver⸗ wandt iſt ſener der franzöſiſchen Reſtauration. die das Erbe Napo⸗ leons übernahm, ohne es feſthalten zu können. Selbſt nationalpoli⸗ liſch ſind dieſe angeblich Völkiſchen nicht über ein„verlängertes“ Preußentum herausgewachſen. Vor einer ſolchen Reſtauration aber ſcheuen auch Männer zurück, denen nicht die Fraktionsnebel den Blick Der Kanzler und die Männer, die mit ihm im Kabinett ſißen, haben Recht gehabt. als ſie nach dem Austritt der Sozialdemokraten nicht mitdemiſſionſerten. Wir würden bei dem Hin⸗ und Hergezerre in den Fraktionen. dieſer aanzen fahrigen Unfähiakeit. Entſchlüſſe zu faſſen noch heute ohne Reaſerung ſein. Dabei braucht man durchaus nicht in den Fenler der Wirth⸗Bewunderer von einſt zu verfallen und das deutſche Schickſal mit Dr. Streſemann zu identifizieren. Das Kabinett Euno iſt ſchließlich an ſeinem Finanzminiſter geſcheitert. Manche halden es für ausgeſchloſſen, daß dergleichen ſich wiederholen könnte. Der Kanzler ſelber iſt ein ganz 3 Preſſechef. i der Behandlu der Oeffentlichkeit das Augenmaß zu fehlen. Die Michmädchenrech⸗ nung von neulich. in der. die Tüchttakeit der Regierung zu erweiſen, die Unſumme der von ihr erlaſſenen Verordnungen aufgezähſt ward, reizte zu unzeitaemäßer Heiterkeit. Nicht die fruchtbar die Zahl der Verordnungen und Geſetze mehrt. die überflüſſige aufhebt, wird die beſte Reaieruna ſein. Immerbin wird man doch ſagen dürfen: gebt dieſem Kanzler und ſeinem Miniſterium endlich Rube zur Arbeit! Dränat ſachlich auf ſie ein, treibt ſie zur Elle. zu rüſtigem Schaffen. Aber würgt. ehe überhaupt es anheben kaun. dieſes Schaffen nicht durch Kriſen und neue Wirrnis ab. Fair piay! 4 In einem Berliner Theater albt man zur Zeit ein Stück von Georg Kaiſer: Nebeneinander— 1923. Das ſchüldert in freier Sze⸗ nenfolae, ſcheinbar zuſammenhangslos und doch in ſeiner Leitidee zu höberer Einheit ſich fügend. das Auf und Ab dieſer entaötterten, ver⸗ ſtockten, baffnunasarmen. feelenloſen deutſchen Welt von heute, in der e Büßhne des Reiches: Nebeneinander— 1523. en, die Akten ſa nun woßl 1 2. Seite. Nr. 524 Mannheimer General-Anzeiger[(Miffag⸗Ausgabe) Miltwoch, den 14. November 1923 Der neue Vorſchlag Poincarés Sitzung der Reparationskommiſſion In der geſtrigen Sitzung der Reparationskommiſſion wurde beſchloſſen, die deutſche Note dahingehend zu r⸗ ten, daß die Anhörung deutſcher Verkreter über die Lage Deutſchlands ſofort erfolgen ſoll. Das genauere Datum ſoll mit der Kriegslaſtenkommiſſion in Paris vereinbart werden. 4 Beſchluß über die Einſetzung eines Sachverſtändigenausſchuſſes ſoll erſt nach Anhörung der deutſchen Vertreter gefaßt werden. Die engliſche und franzöfiſche Auffaſſung über die Aufgaben der evtl. einzuſetzenden Sachverſtändigenkommiſſion wur⸗ den von Barthou und John Bradbury dargelegt, Italien und Belgien haben an der Sitzung nicht teilgenommen. Der amerikaniſche Delegierte wohnte der Sitzung bei, ohne jedoch das Wort zu ergreifen. Die Erklärung des engliſchen Delegierien Bradb üten iſt inzwiſchen im Wortlaut bekannt gegeben worden. Die wichtjgſten Sätze daraus ſind die folgenden: „Die Ausführungen des franzöſiſchen Delegierten werfen nach meiner Anſicht zwei ganz verſchiedene Fragen auf. Ju⸗ nächſt die Frage, ob es genehm iſt, daß die Reparationskommiſſion Bertretern der deutſchen Regierung das Gehör ge⸗ währt. das ſie auf Grund des Artikels 234 hinſichtlich gewiſſer Fra⸗ gen. die die Zahlunasfähiakeit Deutſchlands betreffen, erbeten haben. Sodann die Frage, welche Maßnahmen bei der Annahme, daß das Gehör gewährt wird und ſtattfindet, die Reparationskommiſſion als⸗ dann treffen ſoll. Was die erſte Frage angeht, ſo iſt es mir nicht möglich, meinen Hollegen die ſehr ernſten Zweffel zu verſchweigen, welche ich über den Punkt habe, ob nicht nach den Ereigniſſen der letzten elf Monate der Mechanismus des Teiles 8 des Vertrages ſo voll⸗ ſtändig kompromittiert iſt, daß er nicht mehr in der Lage iſt, zu funktionieren. Dieſe Zweifel haben mich zunächſt geneigt ge⸗ macht, hinſichtlich des Erſuchens, das uns unterbreitet worden iſt, die⸗ jenige Politik zu verfolgen, die ich ſejt letzten Jahres be⸗ obachte und die darin beſteht, meinen Kollègen die volle Ver⸗ antwortung gegenüber der Situgtion zu überlaſſen, die durch das Vorgehen gewiſſer allierter Regierungen geſchaffen iſt, die ſich dabei auf Entſcheidungen der Kommiſſion geſtützt haben, die mit St immenmehrheit gefaßt worden ſind und mit denen ich nichteinverſtanden war. Dieſes Tribunal iſt auf Grund des Pargaraphen 9, Anlaqe 2 zu Anlage 8— ſelbſt ohne Rückſicht auf Artikel 234. auf Grund deſſen der vorliegende Antrag geſtellt iſt— daran gehalten, alle Gründe und Beweiſe anzuhöbrey die pan Deutſchland hinſichtlich aller ſeine Zahlungsföhiateft bekreffenden Fragen vorgebracht werden. Ich kann es daher nicht, ohne den Anſchein einer Rechtsverweigerung zu erwecken, ahlehnen, ſolche Araumente anzuhören, ſo wenig ich auch immer nach den augenblicklichen Umſtänden hoffe. daß dieſes Gehör zu einem Draktiſchen Vorteil führen kann. Da der deutſche Antrag auf Grund des letztgenannten Artikels geſtellt iſt und da der Vor⸗ ſchlaa, mit dem die Kommiſſion befaßt worden iſt, dieſem Antrage enkſyricht, werde ich hmformell meine Unterſtützung geben. Was den zweiten Teil der Erklärung des franzöſiſchen Delegier⸗ ten betrifft, ſo behalte ich mir mein Urteil bis nach dem Gehöre ugr. Bepor ein kluger Arzt ſein Rezept ausſchreibt, beendigt er die Diaangſe der Krankheit, ich muß jedoch geſtehen, daß mir auf. den erſten Blick das Rezept des franzöſiſchen Delegierten in die Sphäre zu führen ſcheint, in der ein gewiſſer Philoſoph Pillen erfunden hat. um Erdbeben zu kurieren. Meiner Anſicht nach muß die Kommiſſion, wenn ſie die ihr vom Friedensvertrag auferleaten Pflichten erfüllen will, furchtlos und unparfeilſch alle Gründe ſtudieren, die zu der perzweifelten Situatſon geführt haben, in der ſich Deutſchland in der gegenwärtigen Stunde befindet und ſie muß, ohne irgend etwas zu fürchten, ſoweit es an ihr liegt, glie Heilmittel onwenden, die ſie auf Grund ihrer interſuchungen für notwendig hält. Sie muß ferner, ſoweit es in ihrer Macht liegt, allen denen, in deren Macht es liegt, empfehlen, dieſe Heilmittel an⸗ zuwenden.“ Eine freffende Kritk an der neuen Initiative Poincarés übt der„Vorwärts“, indem er u ga. ſagt, ma- habe den Eindruck, daß Poincars die öffentliche Kritik dsdurch zu entkräften ſuche, daß er ſelbſt die Einberufung eines Sachverſtändigenausſchuſſes vorſchlägt. Doch 16 dieſe Initia⸗ tine mit ſoviel Einſchränkungen verſehen, daß von ihr kaum etwas Erſprießliches zu erwarten ſei. Die Tatſache, daß die Vereint ten Staaten in dieſem Ausſchuß nicht vertreten ſeln würden, mache ſchon praktiſch ſeine Bedeutung faſt illuſoriſch. Das Zugeſtändnis Poincarés daß deutſche Sachverſtändige vor dem ge⸗ planten Ausſchuß gehört werden ſollen, ſei zwar ein Fortſchrllt, entſpreche aher letzten Endes nur einer ausdrücklichen Be⸗ ſtimmung des Verſailler Vertrags. Die deutſche Regierung dürfe nicht verſäumen, von dieſem unter dem Druck der öffent⸗ lichen Meinung erfolgten Zugeſtändnis den weiteſtgehenden Ge⸗ brauch zu machen, um die internationale Oeffentlichkeſt von der wahren Lage Deutſchlands zu unterrichten. Aber größere Bedeu⸗ tung würde dieſes Zugeſtändnis nur erlangen, wenn die franzöſiſche Regierung endlich davon abließe, durch Shylok⸗Politik das wirt⸗ ſchaftliche und politiſche Chaos in Deutſchland zu ſteigern und jeden Verſuch einer ausſichtsreichen internationalen Aktion durch ihre Querkreibereſen zunichte zu machen. Die Schweiz und die Jonenfrage Auf Weiſung des Bundesrats hat der ſchweizeriſche Geſandte in Paxis eine Note überreicht, in der er im Namen des riſchen Volkes erneut feierliche Verwahrung gegen die Errichtung des Zollgürtels einlegt, jedoch ſeine Bereitſchaft erklärt, die Einrichtung des Zonenregimes den heutigen Verhält⸗ niſſen anzupaſſen. Er könne ſich nicht aus freien Stücken dazu ver⸗ ſtehen, an Stelle der Zonenordnung eine andere sordnung trelen zu laſſen, die, wenn ſie Ne ohne Zweifel gewiſſe Vorteile böte, doch weſentliche Nachteile hätte. Vor allem lege der Bundesrat als getreuer Dolmetſcher des Schweizer Volkes Wert darauf, daß der zwiſchen Frankreich und der Schweiz entſtandene Streit in den Formen des Rechtes gusgetragen wird. Er zweifle ſomit nicht, daß die franzöſiſche Regierung ohne Vorbehalt den Weg eines Schiedsverfahrens beſchreiten werde. Er gibt dem Schieds⸗ gericht im Haag dabei den Vorzug. „Heute flaggt Genf aicht Zu der Aufhebung der Zone ſchreibt das Journal de Geneve unter der Ueberſchrift:„Fünf Jahre ſpäter“:„Es ſind auf den Tag genau 5 Jahre, daß unſere Stadt im Flaggenſchmuck gte zur Teler des Siegesder Allierten, die um ihre Exiſtenz, um Recht und Gerechtigkeit und die Unabhängigkeit der kleinen Völker kämpften. Heute flaggt Genf nicht und wenn Fahnen gehißt wer⸗ den, dann nur auf halbmaſt. Die franzöſiſche Regierüng hat ge⸗ ſtern die Zone aufgehoben, ein Blatt im Buche der Geſchichte iſt um⸗ gewendet worden, ein enges Band 2210765 den Nachbarn iſt locker geworden, eine Illuſion jener, die 1918 flaggten, verflüchigt. AUnter dem Druck einer allmächtigen Bürokratie und eines über⸗ triebenen Nationalismus, der wenig gutes bewirken wird innerhalb und außerhalb des Landes, das ein Opfer iſt. Wir müſſen uns mit allen Kräften den energiſchen Proteſten anſchließen, welche der Bundesrat und das Genfer Volk erheben.“ ANusſetzung der Reparatſons gutſchein ⸗Einlöſung an England 5 Die Reichsregierung veröffentlicht ur den nü Tagen eine die Einlöſung eeeeee die an England auf Grund der Germen Repgratſon Rocovery Aet ausgeſtellt werden, ausgeſetzt wird. Die Gutſcheine aus laufenden Verträgen werden weiterhin eingelöſt, wenn ſie bis 31.[März 1924 allgemeinen vorgelegt werden, doc erfolgt nicht mehr in bar, ſondern gegen auf anweiſungen. die Entſchädigung im Goldmork lautende Schatz⸗ bDie Separatiſtenbewegung Entwaffnung in der pfalz? Die Neuſtadter Preſſe hatte geſtern nach dem„Petit Pari⸗ ſien eine Meldung veröffentlicht, wonach auf Grund von Zuſiche⸗ kungen, die Poineake dem engliſchen Botſchafter in Paris gegeben habe, General de Metz am Sonnfag ein allgemeines Waffen⸗ und Schießverbot für Separgtiſten(und andere) erſaſſen und den Separa⸗ tiſten ferner verboten habe, Verhaftungen oder Auswejſungen vor⸗ mehmen. Wie uns mitgeteflt wird, ſollen im Laufe des heutigen ges in Kirchheimbolanden, Neuſtadt und Dürkheim die Separa⸗ tiſten von den Franzoſen auf Grund dieſer Verfügung entwaffnet worden ſein. Es war uns nicht mehr möglich, die Meldung auf ihre Richtigkeit hin nachzuprüfen. Die Regierungsgeſchäfte in der Pfalz München, 14. Nov.(Amtlich). Nachdem ſich die Separatiſten mit Hilfe der Franzoſen in den Beſitz der Regietungsgebäude in Speyer geſetzt haben, werden die Regierungsgeſchäfte der Pfalz von einem anderen Orte aus verſehen. Vorläufig dür⸗ ſen keine Brieſe an die Regierung in Speyer geſandt werden, da ſie in die Hände der Separatiſten fallen könnten. Separatiſtiſcher Uotgeldſchwindel Die Separatiſten beſetzten in der letzten Woche die Städte An⸗ dernach und Mayen und bemächtigten ſich der dortigen Stadt⸗ druckerei, auf der ſie eigenes Notgeld herſtellten. Sie verlangten von den Vorſtehern der betreffenden Reichsbankanſtalten die Einlöſung 0 HaHHRSYVEeFR „ 77 eeee *—7 HwWestfaſen% Mplan Dorſen n Smaeſs 928 Mi⸗ 192 —leintze llies molleg bis Cebnsfiaien? dieſes Rotaeldes und drohten im Weigerunasfalle die Beamten zu verhaften. Obwohl ſich der Kreigausſchuß in Mayen gegen die Gül⸗ tiakeit des ſepgratiſtiſchen Notgeldes ausgeſpßochen hatte, iſt von dem franzöſiſchen Deleglerten der Interalliterten Kommiſſion in Koblenz die Gültigkeit ſolchen Notgeldes für den geſamten Regierunashezirk Koblenz ausdrücklich anerkannt wor⸗ den.() Die Reichsbanknebenſtelle Koblenz wurde daraufbhin aeſchloſſen. Ebenſo wurden am 8. Nopember die Reichsbanknebenſtelle in Kreuznach und Kirn geſchloſſen, weil die dortiaen Separatiſten, die zur Annahme ihres Notgeldes. das in Beträgen von über 100 000 Billionen(ui) gedruckt worden war, zwingen wollten. In aleicher Weiſe wird in Koblenz verſeih⸗ ren. falls die Separatiſten von der dortigen Reichsbankſtelle die Ein⸗ löſung ihres Notgeldes fordern ſollten. KNuhigere Stimmung in München „Die Stimmung in der Stadt München war geſtern weſentlich ruhiger als an den voran ee Tagen. Auch bei der Beiſetzung der erſchoſſenen Nallonaagal ſten kam es zu keinerlei Ausſchrei⸗ tungen. Der Führer der Sturmabteilung Gö⸗ ring, den eine Todesanzeige in einem Rünchner Dlatt totgeſagt hatte, iſt nicht gefallen, ſondern befindet ſich im Krankenhaus. Der Verfaſſer der Todesgnzeige, der militäriſche Führer des Kampf⸗ bundes, Oberſtleutnant Kriebel, iſt flüchti g. In der Stadt maren Gerüchte verbreitet, daß die Standgerichte bereits in Tätigkeit 52 und verſchiedene Todes urteile, u, a, auch gegen Hitler gefällt hätten, der heute erſchoſſen werden ſolle. Alle dieſe Gerüchte ſind erlogen. Wis jetzt iſt über haupt kein Stand⸗ gericht in ganz Bayern zuſammengetreten. Die Perſönlichkeiten, gen die bis jetzt ein Verfah 17 7 wird, fallen nicht unter 1s Standgericht, 14 unter die Zuſtändigkeit der Volksgerichte. Ludendorff hat ſich nicht in begeben, ſondern bei der Regelung berühigt, die ihm von der atsonwaltſchaft Mün⸗ chen vorgeſchrieben worden war. Danach iſt Ludendorff volle Be⸗ ngsfreiheft innerhalb Münchens geſtattet worden. Dagegen iſt ihm die Teilnahme an der Beiſetzung der Opfer des Zuſammen⸗ ſtoßes am verboben. ö 90 Saaht 9e 1 70 4 1 iſt auf Weſſung von unächſt ge oſſen worden. Es 15 die Kundgebungen für Kahr. So hat ſich auch der Bund Oberland, deſſen Putſch beteiligt war, in ſeiner Geſamtheit für Kahr ausgeſprochen und die Hitlerunternehmung als ne Ex erklärt, daß er als geſetzliche Notpolizei die verfaſſungsmäßige Regierung ſchützen werde. der Bund Bayern und Rieſch hat hinter Kahr geſtellt. Dagegen nt in Franken 15 e ee Kahr im Wa in. Hier hat 5 acee 5 e Seſe Matenafege geſtelt und—1—5 FRANMAREION Seigeß Kneg de e dt de Reichs der geſtri mit der wehr rigen Studentenkundgebung iſt, wie die Blätter me e Fr. Sauerbruch, der bekannte Chirurg, der ſich in dem S wiſchen Studenten und Rei ehr permittelnd bemühte, von einem Solbalen durch einen Jieee am Hinterkopf verletzt worden. Geheimrat Sauerbruch mußte ſich in das Krankenhaus begeben. 297 Die Zeitſchrift„Deutſche akademiſche Stimme“ wurde vom Generalſtaatskommiſſariat verboten. Neue Ausweiſungen von Oſtgaliziern Amtlich wird gemeldet: Gegenüber anders lautenden Meldun⸗ en iſt ſeſtzuſtellen, daß die Ausweiſung läſtiger Aus⸗ änder, insbeſondere bedenklicher o ſtfüdiſcher Elemente, fortgeſetzt wird. N525 Die Auflöfung der K. P. D. Die Verordnung des Generalſtaatskommiſſars v. Kahr über da Verbot und die Auflöſung der kommuniſtiſchen Partei wird jetzt im Bayeriſchen Staatsanzeiger veröffentlicht. nach ſind Zahlungs⸗ mittel und Wertpapiere aller Art, Waffen, Ausrüſtungsgegenſtände, Fahrzeuge und ſonftige Beförderungsmittel, die Zwecke der kommu⸗ niſtiſchen Partei dienten, dem Staate verfallen und müſſen unver⸗ züglich abgeliefert werden. Wer der kommuniſtiſchen Partei weiter angehört oder die Bildung einer neuen Partei oder Vereinigung an⸗ ſtelle der aufgelöſten unternimmt, ferner zum Eintritt in dle 112 löſte Partei oder zur Neubildung auffordert oder anreizt, endli einer ſolchen neugebildeten Vereinigung oder der aufgelöſten Partei anſchließt, die gufgelöſte de neugebildete Vereinigung mit Rat und Tat unterſtützt, wird mit Zuchthaus beſtraft. die ftommuniſtenwirtſchaſt in Sachſen In der geed Sitzung des Haeen Landtags erklärte nanzminiſter Heldt, daß tatfächli 17 vom Reich gegebenen 2 5 von 800 Biflionen 44 kommuniſtiſchen Finanz⸗ miniſter Böttcher der Regierung Dr. Zeigner entgegen den An⸗ weiſungen des Reiches nur für die Exwerhbsloſen verwendet worden ſind.— Der kommuniſti e Schneller wurde von der Reich⸗wehr verhafktet, weil er an einer ver⸗ botenen Funktionärverſammlung teilgenomemn hatte. ünchener Gruppe an dem hatte Deutſchvölkiſche Demonſtratlonen in Berlin Am Wilhelmplatz in Charlottenburg kam es geſtern abend zu großen Demonſtrationen, die erſt nach geraumer Zeit durch die Polizei beendet werden konnten. Der„Deutſche Herold tte zu geſtern abend eine Verſammlung in den Hohenzollernfeſt⸗ ilen einberufen, in der der ulle ſprechen ſollte. Die Polizei hatte das Lokal berelts dor Beginn der Verſammlung beſetzt und forderte die erſchienenen deutſchvölkſſchen Verſammluags⸗ teilnehmer auf die Straße frei zu machen. Der Aufforderung wurde jedoch keine Folge geleiſtet. Gegen J Uhr hatten ſich etwa —400 Perſonen angeſammelt, die ſtürmiſch Einlaß begehrten. Den Aufforderungen der Polizei, auseinanderzugehen, wurde keine Folge geleiſtet, ſodaß der dienſthabende Offizier ſchließlich das Seiten⸗ gewehr aufpflanzen ließ ie Polizei war jedoch zu ſchwach, um egen die Menge vorzugehen. Schließlich zogen ſich die Demon⸗ tranten auf den Wilhelmplatz wo Hochruſe auf Hitler und Ludendorff gusgebracht und„Die Wacht am Rhein“,„Heil dir im Siegerkranz“ und antiſemitiſche Lieder geſungen wurden. Es er⸗ tönten Rufe:„Nieder mit den Juden“ und„Schlagt die Juden tot“. Da die Zahl der Demonſtranten ſtändig zunahm, wurde Verſtärkung der Polizei auf mehreren Laſtkraftwagen herangezogen. Die Häuſer am Wilhelmplatz wurden von den Vewohnern geſchloſſen, da man mit ähnlichen Ausſchreitungen wie am Alexanderplatz rechnete Erſt als die Poligei Seitengewehre aufpflanzte, zogen ſich die Demon⸗ ſtranten in die Seitenſtraßen zurück. Die Demonſtrationen dauerten bis gegen 9 Uhr an. 5 0 5«„5 Der Inhaber der vollziehenden Gewalt, General von Seeckt, hat auf Grund der Verordnung des Reichspräſidenten vom 26. 9. bis auf weiteres die Herſtellung und den Vertrieb des deutſch⸗völ⸗ kliſchen„Deutſchen Tagblattes“, das in ſeiner Nr. 167 vom 13. 11. die Reichswehr zur politiſchen Stellungnahme aufforderte, verboten. Das Verbot gilt auch für jede Zeitung, die als Exſatz für die verbotene neu herausgegeben oder ihren Beziehern zugeſtellt wird,. Weitere Jeitungsverbole Verboten wurden ferner durch die Militärbefehlshaber die „Schleſiſche Tagespoſt“ auf 4 Tage, die„Volksſtimme in Frankfurt a. Main auf 3 Tage. Die Pommerſche Tages⸗ poſt“ wurde für die Dauer von 14 Tagen unter Vorzenſur ge⸗ ſtellt. Erhöhung von Verbrauchsſteuern— Eine von der Reichsregierung bereits am 27. Oktober auf Grund des Ermüchtigungsgeſetzes erlaſſene Verordnung über Ver⸗ brauchsſteuern bringt eine Erhöhung der Steuer für Zucker, Salz und Zündwaren ſowie die Feſtſetzung der Spielkar⸗ tenſteuex in Gold. Die Verordnung tritt am 16. November in Kraft. Die Spielkartenſteuer beträgt 30 Goldpfennig pro Spiel⸗ Die Zündwarenſteuer wird 60 vom Hundert des Herſtellungsver⸗ daufspreiſes betragen. Die ebenfalls in Gold zahlbare Salzſteuer beträgt 45 vom Hundert des Großhandelspreiſes für gewöhnliches Speiſeſalz. Die Zuckerſteuer wird 35 vom Hundert des Herſteller⸗ preiſes für Verbrauchszucker betragen und in Gold zahlbar ſein. Der Wunſch nach der Reichstagstagung Im Reichstag tagte geſtern der Vorſtand der ſozialdemo⸗ kratiſchen Fraktion, üm über den Antrag auf ſofortige Einbe⸗ rufung des Reichstages zu beraten. Der Fraktionsvorſtand iſt noch nicht zu einem endgültigen Entſchluß gekommen; es ſoll vielmehr über die Modalitäten der Einberufung und auch mit dem Reichs⸗ kanzler noch weiter verhandelt werden. Von den Deutſchnatfonalen iſt bereits vor einiger Zeit im Aelteſtenrat der Wunſch auf Einberufung des Reichstages ge⸗ äußert worden. Nunmehr haben auch die Kommuniſten einen ſolchen Antrag dem Reichstagspräſidenten zugeſtellt. Angeſichts des Verlangens mehrerer großer Partejen wird der Aelteſtenrat vorausſichtlich am Freitag darüber eine Entſcheidung treffen, und es iſt 150lich daß am Dienstag nächſter Woche das Plenum ſagen wird. Zuſammenſloß in Schwenningen Von zuſtändiger Seite wird mitgeteilt: In Schwenningen hatten Beamte des Kriminalpolizeiamtes im Anſchluß an den vor Zeit erfolgten Diebſtahl eines Maſchinengewehrs durch Kommuniſten eine Unterſuchung über das Beſtehen einer kornupufige Fn Sceet 11 und 9518. ommuniſti ijn 1 zu nehmen. Da von vorn⸗ herein mit dem Widerſtand eines Teils der radikalen Arbeiterſchaſt zu vechnen war, wurde den Kriminalbeamten eine größere Abeilung ſtaatlicher Schutzpolizei be in Schwenningen eintraf. Verlauf des Vormittags kam es zu einem blutigenguſammenſtoß mit Demonſtranten. Polizei⸗ beamte, die eine Jeſtnahme in der Firma Kienzle durchzuführen ten, wurden von einer aus mehreren hundert öpfen beſtehende nge bedroht, ſodaß ſie Schutzpolizei zu Hilfe rufen mußten. Auch die Schutzpolizei wurde von der vorſtoßenden Menge zunächſt zurückgedrängt. Erſt nachdem weitere Verſtärkungen herangezogen waren, Mlacch es, die Maſſen zurückzudrängen. Dabei mußten wie⸗ derholt in Stellung gebracht und ſchußfertig gemacht werden, ehe die Demonſtranten zurückgingen. Schließlich geriet eine Poſtierung von 8 Polizeibeamten in eine ſtarke Ve⸗ drängnis. Eine etwa. 1000köpfige, aufs äußerſte erregte Menge ſich um ſie angeſammelt. Obwohl die Demonſtranten mehrmals durch 1 zum Auseinandergehen aufgefordert und der Gebrauch der ußwaffz angedroht worden war, wurden die Polizeibeamten mit Steinen bombardiert. Schließlich gab die Polizei, um ſich aus ihrer gefährlichen zu retten, eine Salve ab. Dabei wurde der Arbeiter Johann Hardegger aus Gölsdorf getötet und ein kommuniſtiſcher Gemeinderat verwundet, Außerdem ſollen noch vier bis fünf weitere Perſonen verletzt ſein. Unter den Demonſtranten befanden ſich in der varderen Reihe auch Frauen zum Teil mit Kindern, die hinter den Männern in ihren Beſchimpfungen nicht zurückſtanden. Badiſche Politik wo bleibt die Badenmark: In den Landtagsverhandlungen der letzten Woche iſt durch einen Zwiſchenruf an den Finanzminiſter die Frage ge⸗ ſtellt worden, wo die Vadenmark bleibe. Der Finanzminiſter er⸗ klärte darauf, die Badenmark ſei den landwirtſchaftlichen Organi⸗ ſationen zugegangen, damit ſie von dieſen zur Mobiliſierung der Kartoffelernte verwendet werden. Auch ihm ſei das Gerücht zu Ohren gekommen, daß von landw. Verbänden die Badenmark zur Gehalts⸗ zahlung an Angeſtellte verwendet worden wäre. Er könne das aber kaum glauben, werde aber Nn anſtellen laſſen. In einer ſpäteren Sitzung wurde dann das ſetz über die Baden⸗ mark verabſchiedet. n hatte erwartet, daß vom Miniſtertiſch zu der Frage„Wo bleibt die Badenmark?“ nun weitere Aufklärung egeben würde. Das war aber nicht der Fall. Das ee über e Badenmark wurde ohne jede Debatte angenommen. Jeht greift auch der„Badiſche deeiee das Gerücht auf, und fordert, daß von Seiten der landwirtſchaftlichen Verbände oder der Regierung eine Klarſtellung erfolge. Letzte Meldungen Der Berliner Buchdruckerſtreik 150 Berlin, 14. Nov.(Von—5 Berliner Büro.) Der Streik im Büchbruckgewerbe hat ſich neuerdings verſchürft. Die Ver⸗ andlungen im Reichsarbeitsminiſterium ſind, wie wir er⸗ hren, geſcheitert, da beide Partelen von ihren Forderungen nicht abgingen. Infolgedeſſen beſchloſſen die Funktionäre, den Streik mit noch größerem Nachdruck forkzuſetzen. Darüber hinaus verſuchen die Kömmuniſten in den Berliner Gas⸗, Waſſer⸗ und Elektrizitätswerken einen Sympathleſtreik ins Leben zu rufen.— In der Reichsdruckerei arbeiten eiwa 600 Perſonen, die von Stunde zu Stunde Zuzug bekommen. n, die in der Nacht zum Dienstag, Mittwoch, den 14. November 1923 — ——— 3. Seite. Nr. 524 Maunheimer General-Anzeiger(mintag⸗Ausgabe) Mannheims Lebenshalfungsinder 196,7 Milliarden 1 ſtark beſuchte Sitz ung der Preisprüfungs⸗ kommiſſion mit eingehenden Ausführungen des Stadt⸗ k rats Böttger über die Erwerbsloſenfürſorge Unter Bezugnahme auf die neuerlichen Ausſchreitungen führte der Dezernemt des ſtädtiſchen Fürſorgeweſens einleitend aus, daß man bei der Erwerbsloſenbewegung nicht an die Vorgänge denken dürfe, die ſich offenbar ſetzt täglich in den Städten ablpielten. Die gewerk⸗ ſchaftlich geſchulten Arbeitsloſen lehnten es ab, mit den Plünderern identifiziert zu werden. Die Leute, die durch eine gewerkſchaftliche Schule gegangen ſeien, wüßten ganz genau, daß mit dieſer Art Selbſthilfe nichts erreicht werde, im Gegenteil, daß ſie ſich den Exiſtenzkampf mi noch mehr erſchwerten und die ganze Arbeits⸗ loſenbewegung in Mißkredit brächten. Die Urſachen der Erregung, von der ein Teil der Erwerbsloſen erfaßt ſei, lägen in den er⸗ ſchreckend traurigen wirtſchaftlichen Verhältniſſen und in der all⸗ gemeinen Notlage. Es rächten ſich eben jetzt die Sünden der Vor⸗ kriegszeit. Man hätte damals ſchon für eine durchgreifende Arbeits⸗ loſenverſicherung Sorge tragen ſollen. Was wir ſetzt an Erwerbs⸗ loſenfürſorge kennen, ſei eigentlich mehr oder weniger nichts anderes als verſchleierte„„ mit außerordentlich tief ſchneidenden demoraliſterenden Wirkungen. Es ſei vorerſt nicht daran zu denken, daß der Reichstag das Geſetz über eine vorläufige Arbeitsloſenverſicherung verabſchieden wird angeſichts der Tatſache, daß im Reichstag politiſche Hochkonfunktur beſteht. Man hat des⸗ halb eine Zwiſchenlöſung Grund des Ermächtigungsgeſetzes mit der am 1. November in ft getretenen Verordnung verſucht, nach der Arbeitgeber und Arbeitnehmer einen Teil der Aufwen⸗ dungen für die Erwerbsloſenfürſorge aufzubringen haben. Wieweit es möglich ſein wird, auf dem durch die neue Verordnung vorgeſchriebenen Wege die erforderlichen Mittel zu beſchaffen, ſtehe dahin. Jedenfalls kegen die Dinge ſo, daß heute noch nicht daran gedacht werden kann, aus den eingehenden Beiträgen die Erwerhs⸗ loſenunterſtützung zu bezahlen. Vorausſichtlich noch auf Wochen hin⸗ aus müſſen wie ſeither das Reich ſechs, der Staat vier und die Gemeinde zwei Zwölftel aufbringen. Nach der Verordnung können die Erwerbsloſen verpflichtet werden, Arbeiten ohne Entgelt zu leiſten, die im gemeinnützigen Intereſſe liegen. Es gebe in Mannheim hierzu Gelegenheit genug. Bei der von der ergänzenden Fürſorge eingeleiteten Maſſen⸗ ſpeiſung ſei es z. B. notwendig, daß das Gemüſe herbeigeſchafft, die Kartoffeln gewaſchen und geſchält werden. Auch die Schnei⸗ der⸗ und Schuhmacherwerkſtät te, die man einzurichten be⸗ abſichtige, biete Gelegenheit zur Beſchäftigung von Erwerbsloſen. In der Schneiderwerkſtätte ſollen die Flickarbeiten ausgeführt wer⸗ den, die ſich aus den Bedürfniſſen der Armenpflege ergeben, wäh⸗ rend die Schuhmacherwerkſtätte für Schuhreparaturen beſtimmt iſt. Ferner wird zu überlegen ſein, ob die Foftbildungskurſe für jugendliche Erwerbsloſe wieder aufleben ſollen, mit denen man 1918/19 allerdings nicht gerade ſehr günſtige Erfah⸗ rungen gemacht hat. Nach dem Stand vom 7. November wurden in Mannheim 22 515 männliche und 4541 weibliche voll Erwerbsloſe unkerſtützt. Die Zahl der Kurzarbeiter, ſoweit ſie beim Ar⸗ beitsaum gemeldet ſind, betrug an dieſem Tage 14 724 männliche und 5322 weibliche Perſonen. In dieſe Zahlen ſind nicht die Ar⸗ beitsloſen inbegrifſen, die heute noch von den Arbeitgebern betreut werden. Nicht alle Arbeitgeber haben ihre Arbeiter definitiv ent⸗ laſſen. Das Arbeitsverhältnis iſt nicht gelöſt, ſondern nur unter⸗ brochen. Die Auszahlung der Unterſtützungen und die Kontroll⸗ meldungen erfolgen nicht beim Arbeitsamt, ſondern durch den Be⸗ triebsinhaber ſelbſt. Dadurch iſt die wirkliche Zahl der voll Erwerbsloſen noch viel höher. Beim Neckarkanal ſind noch 206 Notſtandsarbeiter beſchäftigt, die aus Mitteln der produktiven Erwerbsloſenfürſorge bezahlt werden. Geſtern ſind wieder 25 Mann angefordert worden. Durch das Arbeitsamt wird alles getan, um den Eintritt der Arbeitsloſen in ein feſtes Arbeits⸗ verhältnis nach Tunlichkeit zu erleichtern. Auf dem geſamten Arbeitsmarkt iſt die Lage nach wie vor ſehr trüb. Offene Siellen ſind beim Arbeitsamt ſo gut wie gar nicht vorhanden. Die angeforderten Stellen in der Haus⸗ wirtſchaft können bis zu einem gewiſſen Grade mühelos beſetzt werden. In vielen Fällen kann eine Beſetzung allerdings nicht er⸗ folgen, weil das notwendige Menſchenmaterial nicht zur Verfügung ſteht. Es habe gar keinen 3 daß in der Oeffentlichkeit da⸗s Herumlaufen von Maſſen Arbeitsloſer kritiſiert werde, während eine ganze Menge von Dienſtboten geſucht werde. Wenn man die weiblichen Arbeitsloſen betrachte, müſſe man offen bekennen, daß ſie ſich entweder gar nicht oder nur ſehr wenig als Dienſtboten qualifizieren, weil ihnen die Eigenſchaften für den Dienſtbotenberuf oder weil ſie den Anforderungen, die die Dienſtherrſchaften ſtellen, nicht gewachſen ſind. Es haben zu Stadtrat Böttger Haus⸗ frauen ſchon perſönlich geſagt:„Ehe ich mir eine Fabrikarbeiterin in den Haushalt nehme, dinge ich mir ein Mädchen direkt aus dem Kuhſtall!“ Wie verlautet, werden in der Anilinfabrik die notwendigen Vorkehrungen für die Wiederaufnahme des Betriebs getroffen. Das iſt der einzige Hoffnungsſchimmer auf dem Mannheimer Arbeits⸗ markt, da, wenn die Anilinfabrik mit den Schweſterbetrieben wie⸗ der in Gang geſetzt wird, eine ganz beträchtliche Anzahl Mann⸗ beſcht Bieses erhebliche Kapital könnte außerordentlich lelruchtend auf die deutsche Wirtschaft wirken, wenn es erauskommen würde; aber zurzeit sei dafür keine Aussicht. Tüslande Ver bünden 8e Filisse das Zlel für kerne Zeit sein, zu einer Wirklichen Goldnoten- bank, zu einem international brauchbaren Zahlungs- mittel zu kommen. heimer Arbeitsloſer in ein feſtes Arbeitsverhältnis gebracht werden ann. Stadtrat Böktger gibt zu, daß die ſtarke Unzufrieden⸗ Unterſtützungsſätze bis zu einem gewiſſe Grade berechtigt iſt. Selbſt dem haushälteriſch veranlagten Arbeitsloſen dürfte es ſehr ſchwer fallen, mit den von Reich, Staat und Gemeinde gewähr⸗ ten Unterſtützungsſätzen auszukommen. en iſt vom Für⸗ ſorgeamt die ſogen. ergänzende Fürſorge einge führt, die in den Fällen eingreift, in denen eine beſondere Notlage feſtgeſtellt wurde. Das neu auf den Plan getretene Mannheimer Hilfs⸗ werk hat es ſich gleichfalls zur Aufgabe gemacht, die notwendige Mittel an Geld, Sachen und Naturalien aufzubringen, um die er⸗ gänzende Fürſorge möglichſt wirkſam zu geſtalten. Vor etwa zwei Wochen iſt aus den Beſtänden des Hilfswerkes ein reipfund⸗ faib Brot koſtenlos verabreicht worden. Die gleiche Unter⸗ ſtützung wird vorausſichtlich in dieſer Woche wiederholt. Das Mehl zum Backen iſt zwar noch nicht vorhanden, aber Dr. Bartſch hofft beſtimmt, daß es möglich ſein wird, die fehlenden Doppelzentner in dieſer Woche noch beizubringen. Benötigt werden 12—13 900 Brote, um jedem Verheirateten ein. Brot geben zu können. Die Erwerbsloſen ſind für ihre Perſon gegen Krankheit ver⸗ ſichert. Für die Familie genießen ſie die Familienverſicherung der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe. Die Aufbringung der Mittel für die Hülfte der Koſten wird dem Verſicherten überkaſſen. Es häufen ſich deswegen die Anträge bei der ergänzenden Fürforge auf Ueber⸗ nahme der Arzneikoſten für Ehefrau und Kinder, die ganz außerordentliche Ausgaben verurfachen. An der Kinderſpei⸗ ſung können die Kinder der Erwerbsloſen ohne weiteres teil⸗ nehmen. Die Zahl der Portionen, die in der Volksküche in der Alphornſtraße verabreicht werden, nimmt von Tag zu Tag zu. Es darf mit Genuqtuung feſtgeſtellt werden, daß die Leiter der Volks⸗ küche mit verhältnismäßig wenig Mitteln ein ſchmackhaftes und nahrhaftes Eſſen auf den Tiſch bringen. Die Herberge zur Heimat ſoll ebenfalls den Maſſenſpeiſungen die r gemacht werden, Vielleicht wird äuch das katholiſche Geſellenhaus 9 Anſpruch ge⸗ nommen. Es werde alles getan, um das traurig? Los der Er⸗ werbslozn nach Möglichkeit zu mildern. Die Unzufriedenheit zu bannen ſei die Stadtverwaltung nicht in der Lage. Das könne nur geſchehen, wenn wir wieder geſunde wirtſchaftliche Verhältniſſe be⸗ kommen, in der der Schrei nach Arbeit von tauſenden von Er⸗ werbsloſen erhört wird. 2 In der Woche pom 5. bis 10. November betrug die höch ſte Unterſtützung Milliarden Mark für jeden Wochentag: für männliche Perſonen über 21 Jahre 151.2, unter 21 Jahren 90.720, weibliche Perſonen über 21 Jahre 120,960, unter 21 Jahren 70,560. Dazu kamen die Familienzuſchläge: für Ehe 53,760, für jedes Kind und ſonſtigen Unterſtützungsberechtigten 800. Wie wir ſchon mitteilten, dürſen die Familienzuſchläge den Unterſtützungsbetrag nicht überſteigen. In dieſer Beſtimmung iſt eine koloſſale Härte für kinderreiche Familien enthalten. Stadtrat VBöttger meinte, er könne ſich kaum vorſtellen, was man ſich in Berlin dabei gedacht habe, als beſchloſſen wurde, ausgerechnet bei den kinderreichen Familien Abſtriche zu machen. Wahrſcheinlich hat man die Brot⸗ verbilligung im Auge gehabt, von der in Mannheim 1500 Kinder erfaßt werden. der mitgeteilten Sätze erhielt in der verfloſſenen Woche ein kinderloſes Ehepaar 204,960, ein Ehe⸗ paar mit einem Kinde 249,760, mit zwei Kindern 294.560 Milliarden im Tag. Beim dritten Kind trat zum ſtn mal die Kürzung ein. In dieſem Falle betrug der tägliche Unterſtützungsſatz 302,4 Milliar⸗ den. Bei voller Auswirkung des Zuſchlages würde der Maximal⸗ betrag 339,360 Milliarden 575 Man kd vorſtellen, welche Erregung dieſe Neufeſtſetzung bei einem großen Teil der Erwerbs⸗ loſen verurſacht habe. Am Samskag wurde ein ßerer Vorſchuß bezahlt, der nur dadurch zu ermöglichen war, daß am Donnerstag früh das Arbeitsminiſterium alarmiert wurde. Geſtern erfolgte die Schlußabrechnung für die Woche vom 5. bis 10. November. Die ledigen Erwerbsloſen und die Verheirateten bis zu 2 Kinder er⸗ hielten noch kleine ausbezahlt, während die Verheirateten mit drei und mehr Kindern nicht nur keine Reſtbeträge bekamen, ſondern eigentlich noch zu Rückzahlungen verpflichtet geweſen wären, weil ſie am Sametag ſchon mehr erhalten hatten, als ihnen geſtern zuſtand. Stadtrat Böttger hat angeordnet, daß von Rück⸗ zahlungen keine Rede ſein kann. Eine Anzähl von Erwerbsloſen hat ſich in den Bezirksſtellen geweigert, die geringen Reſtbeträge anzu⸗ nehmen. Alle verfügbaren Kräfte der Stadtverwaltung und der Ge⸗ ſamtbürgerſchaft müßten angeſpannt werden, um das traurige Los der Erwerbsloſen nach Möglichkeit zu lindern und zu verſuchen, ſie wenigſtens über die größten Schwierigkeiten des kommenden Winters hinwegzubringen. 5 Auf Anfrage ſtellte Stadtrat Böttger noch feſt, daß den Ar⸗ beitsloſen die 25 und Zweckbeſtimmung der ergänzenden Für⸗ ſorge bekannt ſſt. Den wilden Deputationen, die bei Stadtrat Bött⸗ ger vorſtellig werden, wild immer fag, daß nichts anderes übrig bleibt, als die ergänzende Fürſorge in Anſpruch zu nehmen, wenns nicht langen will. Die Jahl der Anträge nimmt auch von Tag zu Tag zu. Eine beſondere des Fürſorgeamtes tritt zweimal in der Wache zuſammen, um die Anträge zu verabſchieden. Die Sammlungen des Hilfswerkes dürſten noch reichlicher bedacht werden. Wenn diejenigen, die geben können, ſich der Gefahr bewußt wären, die darin liegt, daß abertauſende von Menſchen nicht genüũ⸗ gend Mittel haben, um ſich ernähren zu können, würden die Spenden Le eine nicht allzu- Diese aber könne man erst schaffen, heit der Arbeitsloſen über die Unzulänglichkeit der Verantwortlich reichlicher fließen. Wo bleiben z. B. die hieſigen Fettfabriken? Es 85 nicht notwendig ſein, daß das Fett für die Unterſtützungsbe⸗ ürftigen gekauft werden muß. Regierungsrat Dr. Hofmann gab nunmehr die neueſten ſtatiſtiſchen Ermittlungen über die Koſten der Lebenshal⸗ tung in Mannheim bekannt. Die Mannheimer Teuerungszahl belief ſich am 11. November auf 22 544.2 Milliarden Nark. Sctzt man die Friedenszahl gleich. 1, ſo erhält man die Inder ziffer 196,7 Milliarden. In der Zeit vom 5. bis zum 12. November be⸗ trug die Steigerung 95,7 Proz. Schon vor drei Wochen var zu beo 4 7 daß der Lebenshaltungsindex die Tendenz zeigte, über die Goldmark hinauszugehen. Die Verechnungen be⸗ iehen ſich noch auf den Montag. Infolgedeſſen war am Stichtag ie Lebenshaltungsinderziffer um etwa ein Nrittel höher als die Goldmark mit 150 Milliarden. Geſtern ſind die Verhältniſſe inſofern anders geworden, als mit der Steigerung der Goldmark auf 200 Milliarden der größte Teil der angezogenen Gegenſtände des täg⸗ lichen Bedarfs ſich automatiſch um ein Drittel verteuert hat, ſodaß anzunehmen iſt, daß die Lebenshaltungsziffer ſchon geſtern ungefähr 250 Milliarden betragen hat. Intereſſant iſt die Steigerung in den einzelnen Gruppen. In der Gruppe Ernährung beträgt die Indexziffer 260,3. in der Gruppe Heizung und Beleuchtung 309,6, VNohnung 14.4, Be⸗ kleidung 238,5 Milliarden. Legt man die Goldmark zugrunde, ſo ergibt ſich in der Gruppe Ernährung eine Uegerparität von 73.5 Proz. In der Gruppe Heizung und Belelſchtung beträgt die Erhöhung ſogar 106,4 Proz, während bei der Gruppe Wohnung die Ausgaben um 90,4 Proz. hinter der Goldparität zurückbleiben. In der Gruppe Bekleidung iſt eine Uebererhöhung von 90 Proz. feſtzuſtellen. In dieſen Zahlen drückt ſich die bekannte Erſcheinung aus, verſchiedene Inlandspreiſe, die auf Goldmarkbaſis be⸗ rechnet ſins, nicht mit den Friedenspreiſen übereinſtimmen, vielmehr in den Grundpreiſen höher ſind als die Friedenspreiſe. Eine ge⸗ wiſſe Erklärung liegt in der Tatſache, daß der Dollar ſelbſt im Aus⸗ land nicht mehr die Kaufkraft wie vor dem Kriege hat. Die Welt⸗ marktpreiſe ſind um ungefähr 50—70 Proz. geſtiegen. Leider ſind aber auch verſchiedene Inlandsprodukte noch weit mehr geſtiegen, u. a. die Eier, die bei einem Preis von 50 Milliarden angelangt — Da im Frieden ein Ei im Durchſchnitt 7 Pfg. koſtete, iſt der reis demnach um das 700milliardenfache geſtiegen. Aehnlich, wenn auch nicht ganz fo ſtark, ſind die Preiserhöhungen bei Zucker, Milch, Gemüſe, Obſt, Fleiſch. Bürgermeiſter Dr. Walli verbreitete ſich in längeren Aus⸗ führungen über den Währungswirrwarr und die Be⸗ mühungen der Stadtverwaltung, helfend und beſſernd einzugreifen. Bei der Beſprechung der verſchiedenen Verſorgungsgebiete vertei⸗ digte er u. d. lebhaft die Wohnungsabgabe. In der Aus⸗ ſprache wurde von einem Gewerkſchaftsführer betont, daß dem Preisprüfungsamt die Aufgabe erwächſt, die Gold⸗ grundpreiſe in den nächſten 5 der allerſchärfſten Kon⸗ krolle zu unterziehen. Bei der Beſprechung der Fleiſch⸗ preiſe mußte det Vertreter der Fleiſcherinnung die niederſchmet⸗ ternde Mitteilung machen daß auf dem geſtrigen Stuttgarter Vieh⸗ markt das Pfund Lebendgewicht.50—2 M. koſtete. Wir haben deshalb am Montag mit einem Grundpreis von mindeſtens.50 M. für das Pfund Rindfleiſch zu rechnen. Das würde einem Papier⸗ markpreis von 700 Milliarden entſprechen. Nur ſo weiter in dieſem Tempo. Seh. Staädtiſche Nachrichten heiraten, Seburten u. Sterbeſälle im deutſchen Reich Allmähl eichung der Heiratsziffer an den Vorkriegs⸗ ſtand, Rückgang der Geburtenziffer, langſames Anſteigen der Sterbe⸗ ziffer, kennzeichnen die Bevölkerungsbewegung des Vorjahres als natürliche Folge der vorangegangenen taltung und der Auswir⸗ kungen der durch Kriegs⸗ und Friedensvertrag geſchaffenen wirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſe. Dieſe Entwicklungstendenz hat auch nach den Feſtſtellungen des Statiſtiſchen Reichsamtes im erſten Viertel⸗ jahr dieſes Jahres angehalten. Rur die Geburtenziffer weiſt, ab⸗ weichend von dem vorherigen Nückgang, eine geringe, wohl ols jahreszeitliche Schwankung zu erklärende Aufwärksbewegung auf. Die Zahl der Eheſchlie ßungen betrug im erſten Viertel⸗ jahr 1923 im Reich ohne Saargebiet 128 473 oder 8,3 auf 1000 Ein⸗ wohner. Die mit Kriegsende einſetzende Heiratshochflut geht in Auf, und Abwärtsſchwankungen langſam zurück. Während noch im Jahre 21 der Jahresdurchſchnitt(kauf 1000 Einwohner) 118 betrug, war die Ziffer für 1922 11,1. Trotz dieſes Rückganges bleibt die Heiratsziffer im erſten Quartal dieſes Jahres immer noch erheblich über dem Vorkriegsſtand(.2) namentlich in den Städten und In⸗ duſtrizentren. Hier iſt zum Teil noch eine Zunahme der Heirats⸗ ziffern im erſten Viertelſahr 1923 gegenüber dem gleichen Zeltraum des Vorjahres eingetreten. So in Hamburg von 96 auf 11,7 und in Bremen von.6 auf 10,9. Dieſe Stadtſtaaten haben neben Braun⸗ ſchweig. Berlin, der Rheinprovinz und Heſſen⸗Naſſau die größte Heiratshäufigeit aufzuweiſen. Sehr niedrig ſtellte ſie ſich, ähnlich wie in den Vorfahren, in⸗Oſtpreußen. Die ſtärkſte Abnahme der e iſt in der Grenzmark, Poſen⸗Weſtpreußen und in Lippe, geſtellt. Die Geſamtzahl der Geborenen beteug im deutſchen Reich im erſten Quartal des Jahres 365 749, d. ſ. 23.8 auf 1000 Ein⸗ wohner. Die Geburtenziffer war im erſten Viertetſahr 1923 ceringer 4 Herantgeber, Druger und Berlegert n Fe b m u Dr. Haas, „ Mannheim. E 6. f. e— teur: Kurt F r den politiſchen und volkswiriſchaftlichen Teil: Kurk ——— 5 Dame 1 der. W wenn die Gefahr einer Ne=ben dieses Goldes vorüber ist. e e Fee 28 dee, Faree Wir stehen, sei n 1 rsache unse Sein. j 4 1* a r Kommunalpoliti und bn aber das fubere 8 ymb 10 Die Urnscheng eger leler: auf le beabsichdgte, K Ne 6b25 N2 4—. Millen fee beeranes dig 72 1 Aergedit 30 5 Auckgang des Aubenbandels, den unglücktlichen Verhilt. r zuglelck 28 dem Seseteentzurf Wie an den Auszepicheen ven Wriden alenefin kl Gröng Birdber, Urr Hrieigen: Kur, Piock —— 2 2* 7 8. iter Fhrief Neum u. Emilie Buſch J 30. Arbeiter Joh. Steſan Karl e. T. Annelteſe 5. Tel.⸗Arb. O ͤ 95, Sbott Arbelge Jog. Gole. Binge e. E. Lunt„Fel.Arr, Otto Schneider e, T. Hildegard Luſſe Nandes amiliche Uachtichten. TTETTTCT m„. Ja. Srlche Bde.e acn ed „Fabrikerbet ndgen 5 5 Heini Helmut 6. Zimmermann Heinrich Metzger e. T. Erna Ottoß 3. sführer den u, uiſe Seiler 81. Kellner Jakob Schmitt e. S. Jarob 6. e e gue, e ee ee ee e 8 5 8. 8. 1 8755 15 b be 1 rzel 1 alſt 5 25 iner u.— ae Wen——1 2 ordier e. T. Auz. Bikt. Emma Brunh. 7. Arbeiter Nat Ludwig Frei e.& Karl Babi 8˙¹ 31 Aim. Hugo Denzer u. Eliſabeth Zöller 3. Bauf Aug, 8 0. Kroſchel Oktober 1923 Geſtorben l. Buchbinder Heintich Ehret u. Märg. Eſer 2. Techniter Pletgich. Aedehe Bender e eee. 5 i Fene, derr Gggeber u, Selt Heene:. Feer art. 115 er ben, 2 f. Sler, Eicee Malen v. S. der N FF[fffIfIfCC 61. 50 titaut Karl Frieß u. Gertrude Negler. 1—2 0 una 5 1. Arbeiter Johann Bohrer e. T. Eva 90. Kfrt. Reiter, 66 F. 10 M 0 31 Wirt Hch. Welcker u. Anna Aöſch geb. mann 8. Monteur Heinr—+ u, Martha I re Sch. Humm e, T. Annelieſe Marg. 80. Mes, 1 J. 1 M. 15 1 Fermer Wilbelm Stockler u. Wilbelmine Wacker 3. Kaffeehausbeſttzer Fei Gindeh u. Kath. 1. Möbeltransporteur Alois Eſſer e. S. 30. Nirlaus Heiſel, 2 T. 9% Sd — e n ammmee, 8 e en eee n van den Berg e. + N Joh. 1 21—. 0 4. 8* 1 2 5„Dime tr. 1. Tü 55 . Maure rtur Knauff u. Ming Beiſel 3. Clektromonteur rt Bohrer u. ung Weze! 2. Chemiker Dr ug— Fen Echudde 1. berufel. Anna A0 8 55 0 15 2 10 M 135 Mesder Kan 0 d u. Agatha Köberlein 3. Kea e Jatob Moos u ber Friedrich daus Ernſt Hermann 1. Paula Däimler geb. Günther, 86 J. 1 Mm . Seer Febre Aud u. d Wee 8. Aler klſens Vasler u. ubler 2. Händler Otto Schwab e, T. Renate Eliſabeth 1. Zung Weieie Nerzer gab. Scher, J. 10 Wm. Dekorationsmaler Anton Kaupp u. Karoline Roos 6. Arbeiter Karl Jlei u. recht 8 Alfred Schmidt e. T. Margot Lieſelotte 1. Walter Litwinſchuh, 4 M 5 2 Ain Oskar Pührle u. Marte Schuhmann. Bankbeamter u. Lui aun J. Biet Jeſef Spanz e.. 1. Schloſfer Jakob Neu, 47 J. 7 N Heaie etzger u. Obl 1 er 1. Parbara Nei 3. Stadttierarzt Dr. Rud, Schenk e. Pah Karl Fr. 8. Angelika Jäckel geb. Pauly, 70§. 7 M 1 K baer 10 1 Thiemig u. Roſine Röhrig 3 Wam Landes A. Eltſabetd Hohl 3. Kaſſenbeamter Frang Folz e. S. Franz Jof. Irdr.. led, Arbeſterin Zelene Haim 21 J. 9 M 9. 8 uchbi—* e 15 raub u. Kath. Bender 49 1882 es u. Kan g. Kfm. Karl Hotz e. 8. Werner nri 2. Juiſe Lilli Lählie, 9 M. 15 T.. F aeeee ee dre Deeeee een. Schiſte Guſßan Schmitk z., Anien Kar 2 b8d. Privgein Glit Bort Schäfer, 64 F. 3 M 1 Halte** 8 u. Hermine 17 fb 5 147 55 im Trapp u. Katharins** 3. Arb. Wilh. Wilperg e. 8 uſtav Heinz 2.—— Georg Wagner, 77 f. 8 M. e 8 9 e Jo u. Amalte Meßmann 6. Schloſſer Joßh. Wurz u ſlein. g. Buch iter N e T Hildeg. Frt 25 dann e en e + 11 2 M. 6 3 158 töbener ittmann Oktober 1920 dhe 8. Werkmeiſter Georg Lohr e. T. Apollonig Anng 8. Spengter Joh. Peter Fritz, 50 J. 0 M. Sen Fice Bedde n lf. Tiad. ⸗ er e eeer 2. Marget 4 Lagee Wücßehn ß 2 N Berle zher.. F cedener dee unen Nae 7% 78. * Feuerbach u. aai Echenemens. 2 Karl Jat, Weidner e.. 88. Hens 4. gent— 4. 2.— 70 e U. Arbelte Aadue N 1 l 4 4 e dee—50* Elſa Stondfuß 119—1—* 8. 2. Bing 1 ſlie 20 515 eind. Otin. 7 de 51 1 5 N. 4 Paſtbelſer Karl Graßkinsty u. Kalß. Tempel 50. ſm.& 225 4 Günter“ 4 5„Arxbeiterin Ipdia Ade,„6 M. Tabt⸗Ing. Steſan Hälas u. Wilhelmine Heppes 50. Schiffer Peter Afon 256 e. F. Aung Eliſabeth G. 800 Rer Joh⸗ Weig z8elß 95 Kunig i 4 4 Ga 1175 05 Nüeer, g. 9 M. 3. Tagl. Ludw Hinterſchitt u. Marie Maper geb. Würz 89, Ei— Karf wih. Julins Müfler e. S. 5. 2 r Heinvich Müfler e. T. Annelieſe 6. 5 Maftes 3 J. 9 M. 8 Spengler Alfred Klumb u. Eliſ. Staier U Kurt Fereinand 5. b. en Sncer e. T. Frieda Henni 1 65 Saßg. Ne Wnhein 5 155 8 5 4. Seite. Nr. 524 Mannheimer General-Anzeiger(Millag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 14. November 1923 als im erſten Vierteljahr 1022, aber höher, als in den beiden letzten Vierteljahren des Vorſahrrs. Seerpach iſt zwar eine leichte 8 beechung des ſtarken Rückganges feſtzuſtellen, der ſi während des Vorſahres gezeigt hatte, doch bleibt die Geburtenziffer des erſten Viertelſahres d. J. hinter der des entſprechenden Zeitraumes des vorigen Jahres nicht unerheblich zurück. Der in der wirtſchaftuchen Not des deutſchen Volkes begründete Geburtenrückgang hält alſoz weiter an. Eine geringe Zunahme der 83 iſt nur für wenige Reichsteile; ſo für Oberſchleſten Mecklenburg⸗Strelitz und Waldeck, feſtzuſtellen. In den übrigen Ländern iſt ſie durchweg ſtark zurückgegangen, am ſtärkſten in der Grenzmark, in Bremen und in Weſtfalen. Aehnlich wie in den Vorjahren waren die Ziffern in Berlin, Hamburg und den ſtädte⸗ und induſtriereichen Gegenden be⸗ ſonders niedrig. Aber auch in ländlichen Gebieten, wie Oſtpreußen — Pommern, iſt ein ſtarker Abfall der Geburtenziffern zu ver⸗ zeichnen. Die Geſamtzahl der Sterbefälle(ohne Totgeborene) betrug im erſten Verteſahr 1923: 254 500. und Hungerblockade bewirkte ſtarke Mehrſterblichkeit in den Kriegs⸗ und erſten Nachkriegsjahren einerſeits, ſowie mit Rückſicht auf den fortſchreitenden Gebürkenrückgang andererſeits, konnte für die Folge⸗ zeit erwartet werden, daß die Sterblichkeit ſtark unter das Vorkriegs⸗ nipeau ſinken würde. Tatſächlich war das auch im Jahre 1921 und —. nicht mehr im gleichen Maße, im Jahre 1922 der Fall. Das erſte Viertelfahr des Jahres weiſt mit einer Sterbeziffer von 15 dem letzten Viertelſahr Zum Teil jahreszeitlich bedingte— beträchtliche Zunahme der Sterbe⸗ häufigkeit auf, wenn auch der beſonders ungünſtige Stand des erſten Vierteljahres 1922, der durch die damals herrſchende Grippeepidemie und große Kälte mitbedingt war, nicht wieder erreicht wurde. Im übrigen iſt die allgemeine Sterbeziffer nur ein ungenauer Grad⸗ meſſer für die Entwicklung der Sterblichkeit; ſie läßt ngmentlich in Zeiten fortſchreitenden Geburtenrückganges die Sterblichteitsverhält⸗ niſſe günſtiger erſcheinen, als ſie tatſächlich ſind. Ebenſo erklären ſich aus der verſchiedenen Geburtenhäufigkeit und Alterszuſammenſetzung der lebenden Bevölkerung im größten Teil die regionalen Unterſchiede der Sterbeziffern. Die Säuglingsſterblichkeit bezifferte ſich im erſten al des Jahres auf 51 546 oder 14,59 auf 100 Lebend⸗ geborene. Das bedeutet eine Zunahme ſowohl gegenüber dem vor⸗ ausgegangenen letzten Quaktal 1922 als auch gegenüber dem erſten Viertelj 1922. Aus der hohen Sterblichkeit und der geringen Ge⸗ burtenzahl ergibt ſich nun ein 15995 Geburtenüberſchuß im erſten Biertelſahr 1923. Er belief ſich auf 98 884 gegenüber 102 665 in dem⸗ ſelben Zeitraum des Vorjahres. Auf das Jahr berechnet würde dieſe 1923 nür einen Geburtenüberſchuß von kaum 400 000 ausmachen gegenüber einem ſolchen von rund 800 000 vor dem Kriege. Beſon⸗ ders ungünſtig liegen die Verhältniſſe für Berlin, deſſen natürliche Vepölkerungsbewegung im erſten Viertelſahr 1923 mit einer paſſiven Bilanz(Sterbefallüberſchuß) von 3855 Perſonen abſchließt. Hamburg hat noch einen geringen Geburtenüberſchuß von rund 450 Perſonen. Auch die Gebiete, die ſich bisher durch verhältnismäßig große Ge⸗ burtenüberſchußziffern auszeichneten, wie Oberſchleſien, Pommern, Weſtfaken, Bayern, Oldenburg, weiſen einen nicht unerheblichen Rück, gang ihres natürlichen Bevölkerungswachstums auf. Kl. die Ausſchreitungen die geſtern nachmi zur Plünderung verſchiedener Jebensmittelgeſchäfte in der Altſtadt und in den Vor⸗ erten führten, dauerten bis zur Dunkelheit fort. Die Polizeidirek⸗ tion gab abends folgenden Bericht heraus: Am Nachmitag des 13. November, beginnend.45 Uhr, wur⸗ den abermals verſchiedene Lebensmittelgeſchäfte in der Neckar⸗ und Altſtadt, ebenſo auf dem Lindenhof, wie auch in Käfertal und Neckarau von Trupps von Erwerbsloſen heim⸗ geſucht und die Inhaber zur Herausgabe von Lebens⸗ mitteln genötigt. ſteht noch nicht ſeſt. Fuß ſofort eingeſetzt. bis ſetzt erfolgt. Auf dem Lindenhof wurden wegen Erprefſung ſechs Perſonen feſtgenommen. Im Lager der Firma Reichert Söhne in 971 Neckarauerſtraße kam es ebenfalls zu Plünderungen, wobei acht Perſonen feſtgenommen wurden. UHeberall, wo ſich die Polizei zeigte, ſtoben die Plünderer, in der Hauptſache wieder ſugendliche Perſonen, panikartig auseinander. Stellenweiſe ging die Polizei wiederum in ganzer Straßenbreite zur Säuberung der Straßen vor. Die meiſten engeſchäfte der Altſtadt, namentlich in der Breitenſtraße, den Planken und den an⸗ grenzenden Straßen, wurden zu Beginn der Unruhen geſchloſſen. Auf dem Meßplatz überm Neckar war die ſtärkſte Anſammlung. Als die Schupo im Kraftwagen anrückte, 8 die Ruheſtörer Reißaus. Die Plünderer hatten es in der Hauptſache auf die Meßger⸗ und Bäckerläden abgeſehen. Im Vorort Rheinau ſpielten ſich in den Nachmittagsſtunden die gleichen Szenen wie in der Altſtadt ab. Die Ruheſtörer ſetzten ſich aus wüchſigen Burſchen und Kindern zuſammen. Der Metzger Hertel gab freiwillig einen Korb W. heraus, der Väcker Horn 40 Brote. In einer wurde hauptſã Fett hergegeben. Eine Spezereihändlerin ließ die Menge hochleben, weil ſie dafür bekannt iſt, daß ſie immer billiger als die Konkurenz verkauft. Ueber die Plünderung des Lagers der F. Reichertk hne in NeeNfuerF wifv Ute waenruhr e Auf Weiſung des Bundesrats hat der ſchweizeriſche Inwieweit Gewalt angewendet wurde, Die Polizei wurde in Kraftwagen und zu Zahlreiche Berhaftungen ſind Auf Geſandte in Paxis eine Note überreicht, in der er im Namen des. Im Hinblick auf die durch Krieg A des(14,4) eine— J. tragsmarken murden beibehalten und zum Putſch beteiligt war, in ſeiner Geſamthelt ſär Rahr aüsgeſprochen und die Hitlerunternehmung als abgelehnt. Er erklärt, Inhalt zu gelangen, oder ungeöffnet fortgeſchafft. Entwendet wur⸗ den etwa 40—50 Kiſten kondenſierte Milch, 6 Kiſten Zigarren, 150 Kartons Keks im Gewicht von 18 Zentnern und Trikotagen. In einer Viertelſtunde war das Geſchäft erledigt. Der Schaden be⸗ läuft ſich auf viele Billionen. In der verfloſſenen Nacht kam es zu größeren Ausſchreitungen im Vorort Rheinau. Größere Trupps durchzogen die Straßen und drangen in faſt ſämtliche Lebensmittelgeſchäfte ein. Auch Pri⸗ vathäuſer, vor allem Villen, wurden heimgeſucht. Wo die Abgabe von Lebensmitteln nicht freiwillig erfolgte, wurden die Warenvor⸗ räte„enteignet“. Auf den Straßen wurden aufreizende Reden ge⸗ halten, die zu Plünderungen aufforderten. Die Polizei konnte von der Altſtadt aus nicht einſchreiten, da Rheinau bekanntſich von den Franzoſen beſetzt iſt. Die Urſache der geſtrigen Unruhen iſt in der Hauptſache auf die ungenügenden Erwerbsloſenſätze zurückzuführen. Wie aus den Ausführungen des Stadtrates Bötkger in der Sitzung der Preisprüfungskommiſſion hervorgeht, hat die Reichsregierung durch die am 1. November in Kraft getretene neue Verordnung ausgerechnet die Unterſtützungsſätze der verheirateten Erwerbsloſen beſchnitten, die, eine kinderreiche Familie beſitzen. In der verfloſſenen Wo betrug die Höchſtunterſtützung 279 Milliarden im Tag. D die in der vorigen Woche gezahlten Vorſchüſſe hatten die Erwerbsloſen, denen dieſer Höchſtſatz zuſteht, mehr erhalten, als ihnen rechtlich der „Sie hätten infolgedeſſen bei der geſtrigen Auszahlun r Reſtbeträge der vorwöchigen Unterſtützungsſäßze noch einen nicht un⸗ fargen Betrag zurückzahlen müſſen. Davon konnte ſelbſtver⸗ ſtändlich keine Rede ſein. Aber ſie gingen völlig leer aus und auch die andepen Kategorien erhielten ſo wenig, daß verſchiedene Erwerbs⸗ loſe die Beträge zurückwieſen. Die Erregung war infolgedeſſen all⸗ gemein 11 groß. Und ſie machte ſich Luft in den Ausſchreitungen, an denen ſich nicht die am meiſten von der ungeſchickten Berliner Ver⸗ ordnung betrofſenen älteren Erwerbsloſen, ſondern in der Haupt⸗ ſache wieder die Jugendlichen beteiligten. Bei den Anſammlungen in den Straßen mußte die Wahrneh⸗ mung gemacht werden, 175 wieder viele Kinder unterwegs waren. Wir möchten deshalb an die Eltern von neuem die eindringliche Mah⸗ nung richten, dafür zu ſorgen daß die Kinder von der Straße weg⸗ kommen. Sie ſehen bei den Plünderungen nichts gutes und geraten in die größte Gefahr, wenn die Polizei von der Schußwaffg Gebrauch machen muß. Aber auch an die Erwachſenen muß doön neuem der Appell gerichtet werden, das Vorgehen der Polizei dadurch zu erleichtern, daß ſich von den Anſanimlungen fernhalten. Die 8e dac olonnen Bereitſchaftspolize! haben ſich auch geſtern ſehr bewährt. Manche dadurch verhütet worden. Der Janhagel, auf deſſen Konto die geſtrigen Aus⸗ ſchreitungen wieder kommen, iſt ſo„heldenhaft“, er ſchon aus⸗ reißt, wenn das Laſtauto der Schupo in der Ferne r wird. Die Taktik der Ruheſtörer iſt anders geworden. Es kommt nicht mehr zu großen Demonſtrationszügen. Vielmehr bilden ſich kleinere rupps, die verabredungsgemäß gleichzeitig in Aktion treten. Da⸗ durch wird die Tätigkeit der e„ die ſelbſtverſtändlich nicht ſofort überall ſein kann. Die Geſchäftsleute können die Bei⸗ Beein der Unruhen beſchleunigen, wenn ſie ſich ſo mutig wie der etzgermeiſter zeigen, der geſtern in der Unterſtadt die Eindring⸗ linge mit dem Farrenſchwanz in die Flucht trieb. In der Bäckerei Olivier in U1 genſgte die Hergabe einiger Brote, um die Plün⸗ derer zum Abzug zu bewegen. 11 „Vorſchüſſe auf die Erwerbsloſenumterſtühung. Der Reichsar⸗ beitsminiſter hat die Länder ermächtigt, auf die Erwerbsloſenunter⸗ fachen Vorwochenbetrages auszahlen zu laſſen. Anpaſſung der Invalidenverſicherungsbeitrüge an die Geld · entwertung. Duürch die 9. Verordn des Rei beitsminiſters vom 9. November 1923(Deutſcher Re zeiger Nr. 261) 1 die Invalidenverſiche mit Wi von Montag, 12. Nov. 1923 ab gegen bisher verfünffacht worden. Die Bei⸗ aufgedruckten Geldwertes verkauft. Es ſind ſtig zu entrichten: bei einem Wochenverdienſt bis zu 1120 Milliarden(L. Kl. 4% ein Wochenbeitrag von 19 Milliarden, bei einem Wochenverdienſt von über 1120 bis 1610 Millfarden(1. Kl. 45) ein Wochenbeitrag von 25 Milliarden, von über 1610 bis 2310 Mitliarden(L. Kl. 40 36 Milliarden, von über 2310 bis zu 3500 Melliarden(1. Kl. Milliarden, von über 3500 bis zu 4620 Milliarden(1. Kl. 48) 74 Milliarden, von über 4620 bis zu 5810 Milliarden(1. Kl. 40) 94 und bei einem Wochenverdienſt von über 5810 Milliarden(1. Kl. 50) ein Wochenbeitrag von 116 Milliarden Papiermark. flann gegen die Gaswerke vor werden? Dieſe jetzt im— ſtehende— ebanbe Ch.—— Kammergerichtsrat Dr. Delius, der bekannte Kommentator des Strafgeſetzbuches, im Rahmen einer Kritik über die Maßnahmen der Gas⸗ und Elektrizitätswerke in der chen Juriſtenzeitung“. Wlie berichtet, ſind in Berlin ſchon mehrere Strafanzeigen bei der Krimmal⸗ perg gegen die Gaswerke wegen Preiswuchers und Abſperrung r Leitun ingegangen. Geheimrat Delius betont, wenn auch ſimeſtiſche 3 als ſol ſeef Handlungen be⸗ gehen können, doch ihre 23 en Perſonen, ft 112 —+ 43 Leborrech 3 e Ole We e r. d fe, Ee meldeng eh g dedegen e . Weimr, Weriie 5 eindrangen, die über die aufgeſtapelten Kaufmannsgüter herfielen. vermögengre Die Kiſten wurden entweder auf den Boden geworfen, um zum ſſi ſtützung der laufenden Woche einen Vorſchuß in der Höhe des ein⸗ 5 n des Kl. 47) 52 trag. licher Vorteil erſtrebt. Den Vorteil brauche der Täter ich nicht ſelbſt zu 12 8. es genüge, wenn ein Pritter, hier alſo das Wert, bedacht werden ſoll. Natürlich werde ſich der Täter auf das mangelnde Bewußtſein der weil er die von ihm beliebte Berechnung des Gaſes uſw für erlaubt ehalten. auch nur im Intereſſe des Werkes gehandelt habe. Mit dieſer Aus⸗ rede werde er nicht gehört werden können, denn was jedes Kind als Unrecht empfindet, muß auch dem Vertreter des Werkes zum Be⸗ wußtſein kommen. Das Werk mag an ſich nicht bereichert ſein, die anderen Kunden haben eben zu wenig bezahlt. Aber dem über⸗ vorteilten Kunden /gegenüber war das Verlangen unberechtigt. End⸗ lich könne noch Wucher in Frage kommen. Auch hier ſei zu betonen, daß die Werke wohl nur den angemeſſenen Preis fordern, wenn er auf alle Abnehmergleichmäßig verteilt würde. Aber dem einzelnen Abnehmer gegenüber ſei die Forderung übermäßig. Natürlich wolle jeder Fall beſonders beurteilt ſein. * Auſteckende Krankheiten kamen in der Woche vom 7. bis 13. Oktober im Deutſchen Reich folgende zur amtlichen Meldung: Schar⸗ lach 592, Diphterie 570, Unterleibstyphus 357, übertragbare Ruhr 187, Kindbettfieber 98, Körnerkrankheit 15, übertragbare Genickſtarre 12, Tollwut 2, Milzbrand 1. Nicht gemeldet wurden Pocken, Fleck⸗ fleber, Bißverletzungen durch tolle oder der Tollwut verdächtige Tiere, Tuberkuloſe, Rotz, Nückfallfteber, Malaria, Trichinoſe, Fleiſch⸗ Fiſch⸗ und Wurſtvergiftungen, Paratypus, Kinderlähmung, Influenza, Schlaftſuchtkrankheit, Maſern und Röteln, Keuchhuſten uſw. * Diebſtahlschronik. In letzter Zeit wurden u. a. entwendet: Nachts aus dem Fabrikanweſen Neckarauerſtraße 161 zwölf Stück kleine Fleiſchhackmaſchinen, davon 6 Stück weiß verzinkt und 6 Stück rot emailliert.— In der Leſſingſchule von der Garderobe ein noch grüner Ulſter(fiſchbeinartig). In der Taſche befanden ich ein Paar braune lederne Handſchuhe. Aus einem unver⸗ ſchloſſenen Hofe in U 5, 21 eine etwa 3 Meter lange Leiter.— Aus einem am 15 J 1, 8 angebrachten Aushängekaſten, 2 Tafelmeſſer, 2 Eßlöffel, 2 Eßgabeln und 2 Teelöffel aus Nickel und 3 Eßlöffel, 8 C n und 1 Teelöffel aus Alummium.— Nachts im Mühlau⸗ hafen von einem Schleppdampfer weg ein grauer, flacher Nachen mit 2 Sitzen.— Von einem Kraftwagen während der Fahrt von der Lange Rötterſtraße über die Frledrichsbrücke—Ring bis T 6, 29 ein Paket mit 10 Kilo Badenia⸗Kernſeife.— Vor dem Hauſe D 5,12 ein vierrädriger Handleiterwagen, an beiden Seiten neue Leiſten.— In K I, 17 ein hellgrüner Gümmimantel mit kariertem Innenfutter und hellen Knöpfen— In U 5, 1 ein Herrenüberzieher(Raglanſchnitt), hellgrau,? Außen⸗ und 2 Innentaſchen, ſchwarzes Futter, einreihig mit drei Knöpfen. Auf der Innentaſche das Monogramm W. K.— In L. 11, 18 ein neuer Damengummimantel, grau mit grünen und weißgrauen Streifen. Täterin iſt eine unbekannte Frauensperſon von 26 bis 28 Jahren, 1,60 bis 1,62 Meter groß, dunkelbraunen Haaren, trug braunes Lodenkoſtüm und kleiner Hut.— Nachts aus einem Garten in Neckarau 9 Hühner, eine Beiß⸗ und eine Zwick⸗ zange. Die ee ſind verſchiedenfarbig.— Aus einem Gartenhaus an Seckenheimerlandſtraße eine ſilberne Zylinderuhr m. Schlüſſel⸗ aufzug, auf dem Rückdeckel die Buchſtaben P. M. graviert. Ein neuer grauer Sportanzug mit gelben Streifen,—— gefüttert, 4 Außen⸗ und 1 Innentaſche, dunkle Knöpfe. Eine dunkelbraune, klein⸗ karierte njoppe mit ſchwarzem Futter. Ein ſchwarzer Herren⸗ n⸗Na⸗ irm mit genem Holzgriff, eine braune doppel⸗ geſtrickte wo ene Herrenfacke, ein graugrüner Ruckſack mit Leder⸗ rlemen.— In einem Fabrikanweſen in der Diffeneſtraße 2 Treib⸗ riemen, von denen der eine ziemlich neu, 7,20 Meter lang und 9 ntimeter breit, der andere 6,15 Meter lang und 18 ntimeter breit iſt.— In degen acht in einem Fabrikanweſen der Scheibenſtraße ein Treibriemen, neu, 2 Meter lang, 6,5 Zentimeter breit, geſtempelt B. B. C. u. Co.— Nachts in der Spiegelfabrik ein neuer Treibriemen, 7 Meter lang und 8 Zen breit.— Auf der Frieſenheimer Inſel 5 ausgewachſene, Haee osoelet, e. 50 Plucb, ſunne- 9 Nipen Schmeheaeerme. osfett, und, ſowie n lzmargarine je Kabel ſind N. P. F 1—— 0 der 5— im———5 und n a rn 7 i Die Zei e en 8 i e eltpreis“ gezeichne 157 Zeichnung Veranſtaltungen Humor und Laune. Unter dieſem Motto gaben geſtern abend in der nie Elvira Erdmann und Friß Linn einen —— Abend. Es war wirklich Humor und ne, was geboten wurde. Elpira Erdmann und Fritz Linn verſuchten ſich gegenſeitig 7 überbieten. In ihrer ſchalkhaften, neckiſchen und manchmal kind⸗ ichen Art brachte Elvira Erdmann köſtliche neue Sachen zum Vor⸗ Fritz Linn hatte mit ſeinen humoriſtiſch fein abgeſtimmten D die Lacher ſofort auf ſeiner Seite. Er brachte auch ein Stück zum Vorkrag, das man am Sonniag abend von Jacobi zu hören bekam. Man konnte hier ſo recht den Unterſchied der Vor⸗ kragskunſt„Es wäre nur zu wünſchen, daß der Beſuch dei ſolchen guten ſtaltungen beſſer wäre. Abens Alingler-Quarfetl. Heute Mittwoch Abend fmdet der zweite des Konzertpereins ſtatt, der urſprünglich am 13. November ſtattfinden ſollte, an dem das Klingler⸗Quartett, Berlin 27841 op. 74 Nr. 1 C⸗Dur, Hans Pfitzner op. 13, D⸗Dur, Peter N aikowsky op. 22, 15 ur, zum Vortrag bringen wird. *Als Einheitspreis-Beran im Nibelu 150 Milllarden wirb am nächſte ge e e ſckers bes Burg likums und der Preſſe mit— Anerkennung aufgenommene u mehrmalg und der Gebrauch der Bunte Abend auf vielſeitigen uſch wiederholt werden. Ge⸗ + 5 und Tan„letztere mit Erlaubnis der Künſtlerſpiele „Libelle s von den b rt gefeierten Künſtlern Jules und Kuflette dargehoten. bi den erſten Programmteil. Im durch zum Auseinandenge n aufgefordert ußwafe angedroht worden war, wurden riſchen Volkes erneut feierliche Verwahrung gegen die daß er als Neteund Notpoltzei die verfaſſungsmäßige Regierung] die Polizeibeamten mit Steinen bombardiert. Schließlich gab die Exrrichtung des Zollgürtels einlegt, jedoch ſeine Bereitſchaft ten werde.— der Bund Bayern und Reich hat 0 eſchloſſen Polizei, um ſich aus ihrer gefährlichen zu retten, eine Salve erklärt, die Einrichtung des Zonenregime⸗ heutigen Verhält⸗ hinter Kahr geſtellt. Dagegen ſcheint in Franken die ab. Dabei wurde der Arbeiter Johann Hardegger aus Gölsdorf niſſen anzupaſſen. Er könme ſich nicht aus freien Stücken dazu ver⸗ 0 Kahr im Wachſen zu ſein. Hier hat ſich auch die Reichsflagge getötet und ein kommuniſtiſcher Gemeinderat verwundet. ſtehen, an Stelle der Zonenordnung eine andere Rechtsordnung wieder auf die Seite der Nakionalſozialiſten geſtellt und gegen Kahr Außerdem ſollen noch vier bis fünf weitere Perſonen perletzt ſein. treben zu laſſen, die, wenn ſie Aue ohne Zweifel gewiſſe Vorteile böte, doch weſentliche Nachteile hätte. Vor allem lege der Bundesrat als getreuer Dolmetſcher des Schweizer Volkes Wert darauf, daß der zwiſchen Frankreich und der Schweiz entſtandene Streit in den Formen des Rechtes gusgetragen wird. Er zweifle ſomit nicht, daß die franzöſiſche Regierung ohne Vorbehalt den Meg eines Schiedsverfahrens beſchreiten werde. Er gibt dem Schieds⸗ gericht im Haag dabei den Vorzug. „Heute flaggt Geuf nicht“ Zu der Aufhebung der Zone ſchreibt das Journal de Geneve unter der Ueberſchrift:„Fünf Jahre ſpäter:„Es ſind auf den Tag genau 5 Jahre, daß unſere Stadt im Flaggenſchmuck LaA zur Fejer des Siegesder Allierten, die um ihre Exiſtenz um Recht und Gerechtigkeit und die Unabhängigkeit der kleinen Völker kämpften. Heute flaggt Genf nicht und wenn Fahnen gehißt wer⸗ Seugef zen e oß mit der Reichsweh der geſtri de mit der wehr rigen A„wie die Blätter Dre Sauerbr 85 worden. Geheimrat Sauerbruch vom Generalſtadtskommiſſariat verboten. gen iſt feſtzuſtellen, daß die Ausweiſung läſtiger Aus⸗ länder, insbeſondene bedenklicher aſkiädeſe Verbot und die Auflöſung der kommuniſtiſchen Partei wird fetzt 1 uch, 5 2 Chirurg, Studenten und Reichswehr vermittelnd bemühte, von einem ten durch einen Kolbenſchlag am Hinterkopf verletzt mußte ſich in das Krankenhaus ben. Die Zeitſchrift„Deutſche akademiſche Stimme“ wurde der ſich in dem Streit Neue Auswelſungen von Oſtgaliziern Amtlich wird gemeldet: Gegenüber anders lautenden Meldun⸗ er Elemente, In iſt durch ſtellt worden, wo klärte darauf, die Badenmark ſei den landwirtſchaftlichen Organi⸗ ſationen zugegangen, damit ſie von dieſen zur Mobiliſterung der Kartoffelernke verwendet werden. Auch ihm ſei üi gekommen, daß von landw. Verbänden die Badenmark zur Gehalts⸗ mark verabſchiedet. Unter den Demonſtranten befanden ſich in der vorderen Reihe guch Frauen zum Teil mit Kindern, die hinter den Männern in ihren Beſchimpfungen nicht zurückſtanden. Badiſche Politik wo bleibt die Badenmark: den Landtagsverhandlungen der letzten Woche einen Zwiſchenruf an den Finanzminiſter die Frage ge⸗ Badenmark bleibe. Der Finanzmimiſter er⸗ s Gerücht zu Ohren fortgeſetzt wird. zahlung an Angeſtellte worden wäre. Er könne das aber Die Auflöfung der K. P. D. kaum glauben, werde aber Nachforſchungen anſtellen laſſen. In Die Verorbnung des Generalſtaatskommiſſars v. Kahr über das einer ſpäteren Sitzung wurde dann das Notgeſetz über die Baden⸗ n hatte exwartet, daß vom Miniſtertiſch zu den, dann nur auf halbmaſt. Die franzöſiſche Regierung hat ge⸗ 0 18. 8 ; im Bayeriſchen Staatsanzeiger veröffentlicht. nach ſind Zahlungs⸗ der Frage„Wo bleibt die Badenmark?“ nun weitere Aufklärung 920 22 e ee 45—1—.* mittel und 1 5 aller Art, Waffen, Ausrüſtungsgegenſtände, würde. Das war aber nicht der Fall. Das Notgeſetz über geworden, eine Illuſſon jener, die 1018 flaggten, verflüch tigt. Fahrzeuge und ſonſtige Beförderungsmittel, die Zwecke der kommu- die Badenmark wurde ohne jede Debatte angenommen. Jeht greift AUnter dem Druck einer allmächtigen Bürokratie und eines Über⸗ triebenen Nationalismus, der wenig gutes bewirken wird innerhalb und außerhalb des Landes, das ein Opfer iſt. Wir müſſen uns mit allen Kräften den energiſchen Proteſten anſchließen, welche der Bundesrgt und das Genfer Volk erheben.“ Nusſethung der Reparationsgutſchein ⸗ Einlöſung an England 35 Die Reichsregierung veröffentlicht in den nächſten Tagen eine Berorbnung, wonach die Einlöſung der Reparationsgutſcheine, die an England auf Grund der German Reparatſon Rocovery Aet ausgeſtellt werden, ausgeſetzt wird. Die Gutſcheine aus laufenden Verträgen werden weiterhin eingelöſt, wenn ſie bis 31. März 1924 vorgelegt werden, doch erfolgt die Entſchüd nicht mehr in bar, ſondern gegen auf anweiſungen. tautende Schag⸗ niſtiſchen Partei dienten, dem Staate verfallen und müſſen unver⸗ zügli A oder die Bildung einer neuen Partei oder Vereinigung an⸗ 2 e auf löſte Partei oder zur Neubildung auffordert oder anreizt, 105 elner ſolchen ne anſchließt, die gufgelöſte Rat und Tat unterſtützt, wird mit Zuchthaus beſtraft. miniſter Bött weiſungen des igung im allgemeinen ſind.— Der wurde von der Reich⸗we botenen Funktionärverſammlung teilgenomemn hatte. abgeliefert werden. Wer der kommuniſtiſchen Partei weiter e der aufgelöſten unternimmt, ferner zum Eintritt in bildeten Vereinigung oder der aufgelöſten Parte e oder neugebildete Vereinigung mit Die ftommuniſtenwirtſchaſt in Sachſen In der geſtrigen 1577 des 17 Landtags erklärte f. der Heldt, tatfächti 4 Reich gegebenen 800 Billionen 11i kommuniſtiſchen Finanz⸗ er der Regierung Dr. Zeigner entgegen den An⸗ eiches nur 1 die Exwerbsloſen verwendet worden kommuniſti e Schneller Nerhaf 0 et, weil er an einer ver⸗ auch der„Badiſche Be⸗ von eine Klarſtellung erfolge. Berli We ge hat ſi a nicht abgingen. J Streik mit noch größerem Nachdruck fortzuſetzen. Darüber hinaus 1505 in die Kommuniſten in den un er“ das Gerücht auf, und fordert, daß Seiten der landwi ſtlichen Perbände oder der Regierung Letzte Meldungen Der Berliner Buchdruckerſtreik 14. Nop.(Von—— Berliner Bürdo) Der Streit neuerdings verſchärft. Die Ver⸗ ndlungen im Reichsarbeitsminiſterium ſind, wie wir er⸗ hren, geſcheitert, da beide Parteſen von ihren Forderungen Infolgedeſſen loſſen die Funktionäre, den ‚˖ rliner Gas⸗, ſſer⸗ lektrizitätswerken einen Sympathleſtreit ins Leben zit rufen.— In der Reichsdruckerei arbeiten etwa 600 Perſonen, die von Stunde zu Stunde Zuzug bekommen. I1 11 Sehwierigkeiten aufgetürmt, die jeder Lösung sich enigegen- Mittwoch, den 14. November 1923 ——— Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seits. Nr. 524 1 8————————————— Wirtschaſt und Wahrungsprobleme Als der Weltkrieg beendet war, sah sich die Industrie vor der Aufgabe, ihre auf Kriegsbedarf eingerichteten An- lagen wieder auf Friedensarbeit umzustellen, eine Aufgabe, die in kurzer Zeit glänzend gelöst wurde. Dagegen ergibt sich ein ganz anderes Bild, wenn man die Verhältnisse von der finanziellen Seite aus betrachtet. Der Umstel- r ist fünf Jahre im* ohne beendet zu sein und die Geldentwertung hat Probleme aufgerollt und ztemmen. Veber den Kern dieser Probleme, die Wahrüngs- Irage; sprach, im Rahmen eines grobangelegten Vortrages über aktuelle Handelsfragen vor der He 2 + ksgruppe Baden des Zentralyerbandes des ee GEroßhandels, das Mitglied des Reichswirtschaftsrates und des Verwaltungsrates der Rentenbank, Reichstagsabg. Otto Keinath im Vollbesetzten Saale des Casino, Der itzende der Bezirksgruppe, Herr 8. Weil, fand n seinen Begrüßungsworten warme Töne für das Mann- heimer Hilfswerk. Fhe die Währungsverhältaisse in Ordnung kommen, müsse der Not und dem Elend gesteuert werden, Es sei Vorsorge getroffen, daß die eingehenden Müttel dureh zweckmäßfige Verteilung an die richtige Stelle kommen. Er bat, das Werk so kräffig wie nur immer mög- lich zu unterstützen. Der Geschäftsfährer der Bezirksgruppe Dr. Ulm legte dann die Schwierigkeiten des Großhandels im speziellen dar, Wie sie sick in dem in französischer Zange liegenden Mann- heim ergeben, das von seinem natürlichen Absatzgebiet ab- geschnitten und durch die Verkehrsschwiérigkeiten auf das schwerste behindert ist. Die Wünsche des Mannheimer Groß- handels an den Redner des Abends ingen dahin, überall da, Wo neue Gesetze und wirtschaftliche Maßnahmen beraten ſwWerden, aufgrund der geschilderten Verhältnisse dafür ein- zutreten, daß man der besonders schwierigen und gefährde- dlen Lage unserer Großstadt im Westen Rechnung trägt. Mannheim sei schlimmer daran wie manche besetzte Stadt, wenn es aber gilt, für die besetzten Gebiete besondere Er- leichterungen zu schaffen, dann würde es immer als nicht esetzt angesehen. Das sei ein Messen mit zweierlei Maß,. nsbesondere bedürfe der Mannheimer Groſhandel nach- Jrücklichster Unterstätzung und besonderer Bevorzugung in der Kreditgewährung. Abg. Keinath ging dann in seinem Vortrag aus von der wirtschaftlichen Entwieklung seit Genua Jei die Entwicklung bis dahin furchtbar gewesen, se sei zie inzwischen katastrophal geworden. Namentlich was im kdaufenden Jahr sich abgespielt hat übersteige alles in der Vergangenheit. Der Ruhreinbruch und der Versueh der eutschen Abwehr habe die deutsche Wirtschaft und die Reichs- und Staatsfinanzen in eine heillose Verwirrung ge⸗ Aürzt. Der wichtigste Teil der deutschen Industris sei braktisch so gut wie vom Reiche losgelöst worden. Es sei arständlich wenn in dieser Zeit der Not auch die inneren Hlantschen Verhöltnisse immer unbefriedigender geworden dn. wenn ein seelisch zermürbtes Volk die Kraft zur Abeit und zum Vorwärtsstreben vielfach verlor. Damit zänge ̃ der Produktionsrüekgang meammen. Unsere Produktion bewege sich fief unter dem edensstand und werde mit 60—70 Prozent der Friedens- zoit ungefähr richtig eingeschätzt sein. Dagegen werde eine Ihmenge unproduktiver Verwaltungsarbeit geleistet. Früher e der Absturz in der Handelsbilanz durch eine Eünstige Zahlungsbilanz ausgeglichen worden, Jetzt „her fehlen uns die Guthaben und deutschen Leistungen im Kuslande, die Handelsschiffe, die ausländisches Geld herein- Nrachten. Die Privatwirtschaft sei an das Ausland verschuldet Der Einfuhrhandel werde nicht mehr mit deutschem zondern mit englischem Gelde finanziert— solange es Eng- and vorteilhaft erscheine, noch Geld hineinzustecken. Wenn ch einmal die Ansicht darüber in England ändere, dann Nise er nicht, wie unser Einfuhrhandel aufrechterhalten „den solle. Diese Verschuldung werde nur zum kleinen Veil mit Devisenbesita Sgeglichen, ohne daß durch den Besitz in einzelnen Fällen, Die bei Konzernen, die, więe im Falle Stinnes, immer wi um Ausland angeführt werden, irgend ein Ausgleich möglich are. Ein Devisenbesitz im nennenswerten Umfange sei Wohl vorhanden. Er komme aber der deutschen Wirtschaft wenig zu gute, weil er versickert. Er werde nie zum Vor- chein kommen, solange die Besitzer darin eine letzie —21 erve für den Fall erblicken, daß bei uns alles zer- jeht, U Dieses erhebliche Kapital könnte außerordentlich f Hendelsplaff des cnerel-Aeiger nissen in unserer innerdeutschen Produktion, dem Zusam- menbruch unserer Staatsfinanzen, wenngleich deren Zinfluß auf unsere Währung meistens überschätzt werde. Der Redner eht dann im einzelnen ein auf die Entwertungsphasen der Ark seit 1918, die allmählich dazu geführt haben, daß die als Wertmesser ausgeschaltete Mark als Zahluags- mittel vernichtet wurde; er schildert das Entstehen der Ueberfriedenspreise auf dem Umwege äber die Goldrechnung, die Umstände, die dazu führen, daß der Unternehmer hohen Lohn zahlt und der Arbeitnehmer niedrigen Lohn bekommt, weil inzwischen der größte Teil durch Geldentwertung wieder weggeschwemmt wird, so daß schließlich von allen Seiten der Ruf nach wertbeständigem Gelde entstand. Leider sei man viel zu spät an diese Währungs- reform herangegangen und müsse sie als ZWischen- lösung durchführen. Man hat sich entschlossen die deut- sche Wirtschaft auf einem innerdeutschen Gelde zu führen, das für den Auſslenverkehr garnicht in Betracht kommt und auch nicht dafür in Betracht kommen will, das sich aufhaut auf vollem iHnerdeutschen Goldwert, das aber doeb für den internatijonalen Zahlungsverkehr nicht inter- nationale Goldwerte hinter sich hat. Die Rentenmark soll uns vorläufig die Rettung bringen, nachdem der Umlauf der Goldanleihe vollständig zum Stillstand gekommen ist, Weil der amtliche Zwangskurs des Dollars den Besitzer der Goldanleihe in den Glauben versetzt hat, daß seine Gold- anleihe mehr wert ist als er dafür bekommt. Es sei nicht schwer ein gutes Geld oder eine gute Währung zu schaffen, aber zu einer Währung, die brauchbar ist, gehöre auch, daß das gute Geld in Zirkulation bleibt und nicht als Anlagemittel verwendet wird. Das aber hänge ab von dem Vertrauen zum Staat. Man habe die Hoffnung, daß die Rentenmark am 15. November erscheint, wenn hicht der Buchdruckerstreik einen Strich durch die 1 0 15 macht. Die Verwaltung der Rentenbank hatte die Absicht, das neue Geld schon früher herbeizuschaffen, die Reichsreglerang hat e. der Erwartung Ausdruck gegeben, daß ein sehr er- blicher Teil des Geldes vorhanden sein müsse, ehe es er- scheinen darf. Das sei verständlich, denn in dem Augen- hlick, in dem die erste Rentenmark erscheint, fällt die Guillotine für die Papiermark Das Reich darf dann keine Papliermark-Schatzwechsel mehr bei der Reichsbank diskontieren. Damit hört die Ver- mehrung der Menge der Papiermark auf, damit hört aber auch eine wichtige für die Reichsfinanzen zu fließen auf. Das Reich wird bis zu 1200 Millionen Rentenmark als Kredit bei der Rentenbank in Anspruch nehmen und viele Leute daß dieser Kredit des Reiches aufzufassen sei, als ob er auf Kosten der Besilzer der Rentenmark ginge, diese alse damit gefährdet sei. Dies ist ein Irrtum. Die Kredite des Reiches gehen nicht zu, Lasten der Reuten- markbesitzer, sondern zu Lasten der Anteilseigner der Rentenmark. Anteilseigner sind die Landwirt- schaft, die Unternehmungen in Handel und Industrie und guch weitere Kreise. Das Fundament der Renten- bank und damit der Rentenmark ist gut; es besteht in Goldschuldverschreibungen, nämlich in einer 4proz, erststelligen Hypothek auf den landwirtschaftlichen Grundbesitz und durchaus erstklassigen Goldschuldverschrei- der Kartellwirtschaft scharfe Kritik übte; ferner behandelte er die Finanzlage des Reiches und die Maßn a h- men auf diesem Gebie!. Weng wir dem Chaos ent- gehen wollen müsse das Programm heißen: Steuern in noch nie erlebtem Ausmaße und Ar beit. Nur in der Ver- bindung dieser beiden Faktoren sei das deutsche Problem überhaupt lésbar. Dies müsse unser innerpolitisches Ziel sein denn davon hänge nicht nur unsere Währung, sondern unsere ganze Zukunft ab. Komme diese Einsicht dem deutschen Volke in allen seinen Kreisen ſetzt in der letzten Stunde nicht, dann werden die letzten materiellen und see- lischen Kräfte zwecklos aufgebraucht. Nur wenn unsere Volksgenossen sich loslösen von der ganzen Atmosphäre des Hasses und der Erbitterung und dem gegenseitigen Zer- fleischungsgeist, werden wir wieder die Gesundung der Seele unseres Volkes bekommen. Nach e. des mit lautem anhaltenden Beifall ausgezeichneten Vortrags richtete der Vorsitzende Wei! sowohl als der Vorsitzende des Arbeitgeberverbandes Otto Nöther an den Vortragenden warme Worte des Dankes. Herr Nöther nahm gleichzeitig die Gelegenheit wahr, ge⸗ wisse Wünsche der Arbeitgeber der Stadtverwaltung egenüber zu yentilieren, die jedes Entgegenkommen voll- 5 vermissen lasse und gab dann bekannt, daß er Ein- zeichnungslisten an je einen Vertreter einer jeden in der Vereinigung vertretenen Branche verteilen lasse mit der Bitte, reichlich bemessene Einzeichnungen zugunsten des Mannheimer Hilfswerks vorzunehmen. G. H. Phönix,.-G. für Bergbau und Hüttenbetrieb Infolge der Ruhrbesetzung fällt die Dividende(i, V. 50 Prozent) aus, Obgleich der Phönix bereits mit den Franzosen zu einer Vereinbarun Fain ist, konnte die Förderung auf den Zechen noch nichf in nennenswertem Um- fange wieder aufgenommen werden, was in der Hauptsache auf die gänzlich ünzulänglichen Vorkehrungen in der franzö- sich-belgischen Eisenbahnregie zurückzuführen ist. In dem Vertrag zwischen dem Phönix und den Franzosen soll nach Blättermeldungen eine Meistbegünstigungsklausel für den Phönix enthalfen sein. Bezüglich der Zahlung der Kohlen- steuer für die zurückliegende Zeit der sei der Phönix insofern in einer günstigeren Lage als die reinen Kohlenzechen, als diese Zahlungsverpflichtung durch das auf dem Phönix beschlagnahmte Indusfriematerial gedeckt ist. Den sich ergebenden Ueberschuß wollen die Franzosen auf später zu leistende Abgaben anrechnen. Bei der Mehrzahl der anderen westlichen Montanwerke ist die Lage ähnlich, und es ist anzunehmen, daß in den meisten Fällen von der Ausschüttung einer Dividende Abstand genommen werden wird, um so mehr, als diese Werke bisher nicht, wie der Phönix(Gruppe Otto Wolff), ebenso günstige Sonder-Ver- träge mit den Franzosen abgeschlossen haben. Die Wirtschaftliche Lage im Ruhrgebiet, Wo seit Montag neun Zehntel der gesamten Arbeiterschaft infolge der Stillegung der Zechen und Hüttenbetriebe der Er werbslosenfürserge zugeführt worden sind, ist denkbar schlecht, und es isk begreiflich, daß die Werke darauf be- dacht sein müssen, ihre in den letzten Monaten geschwächte Finanzkraft nicht hoch weiter zu vermindern. Von der Aus- schüttung von Gewinnen in Papiermark haben ja in der letzten Zeit auch andere Industriegesellschaften abgesehen. Devisenmarkt New Tork, 13. NewWr(WS) Devisen hungen von Industrie und Handel. Man hat sich nicht auf 8 1. 1. 13185 1.. diess immobile Deeckung beschränkt, sendern hat sie Frankreiob.56 5. Sohwele 17. 17.58 Spanlen 1803 13405• eeeeeee—— teilweise ae 15 ½/1 Enziand/.81„Holen.88.85 mo slert und eine Einlösun Rentenmark gegen diese Rentenbriefe fesigelegt. der 500 Wenten Lesden 1a. 1 Waren und Här kie Feater kann dafür 5 proz. verzinsliche Rentenbriefe ver- ar. 2 angen. kupferkass 62.85 63 45 Miokel 132.— 1A Dat.48 38.50 Die Rentenmark kommt auf zwei Wegen in den Verkehr 4% Setdrel 48. 80% c Kaate Der eine Strom geht über das Reich, das seine—— Beamten damit besoldet und Staatslieferungen damit berzahlt,— 171 100 d Irt kommt über Re I. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat November an Kk, di entenmark- Kredite an die rt- mWan- schalt geben wWird. Die Leltung der Rentenbank habe..— mn alles Idteresse daran, daß diese Ströme gleichmäbig fließen. F„ee.8 Maungeim 2 15.5708.40 Aehil i 76 22 Heilbronn Der entscheidende Punkt 0* 7 47³ 170* 224 fuür die Einfabrung der Rentenmark werde sein, dan die] 1b. 1l ee 94— in—78 n.78* men. Er wer en Nac arau en, da ustrie und Landwirtschaft Rentenmarkkredite nieht bekommen, Mannheimer Wetterbericht v. 14. Nov. morgens 7 Uhe wenn sie sich nicht verpflichten, die Rentenmark als vol! wertiges Zahlungsmittel anzuerkennen. Da das deutsche Wirtschaftsleben tausendfalti Auslande verbunden sei müsse das Ziel für eine nicht allzu- mit dem Barometer 744% mm. Thermometer.2. Niedrigſte Temperatur nachts:.5 C. en 2 Temperatur geſtern.30 C. Aederſelag a0 Giter auf den qin. 2, heiter. berunsgeter, Orudet und Berieger: Erudgre d. belruehtend auf die dentsche Wirischaft wirken, wenn es ferne Leit gein, zu, einer Wirkuſchen dolaneten- Dr. Manndeimet bank, zu einem international brauchbaren Zahlungs- General⸗Anzeiger, G. M. 5 Mannbeim. E 6. K. 1— 5 2— 2 4 erauskommen würde; aber zurzeit sei dafür keine Aussieht. mittel zu kommen. Diese aber könne man erst schaffen, 8 Oirektton: Ferdinand Heume— kieur: Rurt Ehere Der Wührungsvertall der Mark wenn die Gelahr einer Versickerung dieses Goldes Vorüber ist. Piſcher für bag engüten: 1u ör i in dem wir stehen, sei nicht die Ursache unseres Elendes Zum Schluß seiner Ausführungen ging der Redner ein ee Reen önfelder; füür Sbsnt und Neuen%0 dler Wat— Vohl aber das zußere Symbol. Die Ursachen liegen tiefer:] auf die ee eee eeeeeeee indem] Müller; ſie Bergelznag ten, Aus der Lande, Nachbarzebiete, Gericht u. m Rückgang des Außenhandels, den unglücklichen Verhält- er zugleich an Gesetrentwurf wie an den Auswüchsen den übrigen vedaftionellen Teil. Brang Kircher: für—.— Karl Pügel. —— 8. ſter Thriſtof Memm u. Emilie Buſch J 30. Arbeiter Joh. Stefan Karl e. T. Annelieſe 5. Tel.⸗Arb. Otto Schneider e. T. Hildegard Luiſe geb, Schott 80. Arbeiter 90. Gottfr. Winkler e. T. Annel 6. Ing. König e. T. Waltraut ny Marie Nandesamlliche Nachrichten. en Lter. galang,. Ai. Jel 58z. Naner e L. Ate Warh Man,. Ni. 580 e 4 70 15 Krämex u. ae +— dan Jaue 8— 2 e. 4 Heini Helmut 5 immermann Heinrich Metzzer e. T. Erna 8 8 n„S. Jako Karl i Stober 1923 Verkündete. 3. 1. Götz 81. Tagl. Rexer e. T. Frieda Jda. Chenb. 3 8 31 Schloſſer Friedrich Sulzer u. Katharing Börzel 3, Bäcer—2 nex u. Karo 1 21. Kſm. Rich Cordier e. T. Aug. Vikt. Emma Brunh. 7. Arbeiter Ludtwig Frei e. S. Aud Ludwig 31 Kim. Karl Winzenried u. Maria Hotz 3. Haue ter Hch. u. Helene November 1923 Okttober 1923 Geſtorben 3i Aim, Hugo Denzer u. Eliſabeth Zöller 3. Dauführer Aug, u.— J. Arbeiter 5 e S. Herhert— 11. Huachbinder 5 Chret u. Marg. Eſter 3. Te Dieteich 1.—+1 er, Alfred Geier e. S. 5. Po ſter Friedrich Hermann Böttger. . Werkmſtr. Peter Schneider u. Softe Frohmüller 3. Schiffer garl Klink u. Afer geb. L85 1. Kfm. Eugen Mannal e. S. Kurt Friedrich 85 J. 8 4 Peſtprattitant Karl Frieß u. Gertrude J. 4. FNn 40 u Unna 1. Arbeiter Johann Bohrer e. T. Eva eeeen.—0 1 Wirt Hch. Welcker u. Anna Nöſch geb. mann 3,. Monteur Hei Volkmex u, Martha 1. tromont. Hch. Humm e. T. Annelieſe Marg. 30. Agnes% N. 3 1 Fermer Wilhelm Stockler u. Wilhelmine Wacker 8. be Ver Finteh u. Kath. J. Möbeltransporteur Mois Eſſer e. S. 20. Nikolaus Heiſel, 2 T 9% Sid. 55 aber ie ecer. Marihe Burgſtaller 4 75 beanene N 5 12 Diis Aei 8 e d Wek. eofte Hacr e 1 wdem.„„ Marthe. Otto e. G. Horſt Bruno ö„ »Hammerführer Wilh. Bender u. Karoline Schreiter 3.— r. Nahm u. Marg. Klos 2. Steuermann Aart van den e. Joß. 81. 2 Peter Sbannb. 30 FJ. 2 M. 794 geb. Schilldng 3. Eim. Artur Reitz u. Afriede Lenger 2 Fenter d dund ere Fern Malh. 1. Tüncer Tpomas. e. 0 S. 1. Maurer Artur Knauff u. Ming Beiſel 3 Geztremonteur Apert Poßrer u. Jebanng Weze! 2. Chemiker Dr. Aug. Georg Herm. Schütte e. S. 1*11 zindel, 18 J 10 mn. 1 Meßger Karl Schöffler u. Agatha Köberlein 8. n. tob Moos u er Friedrich Hans Ernſt Hermann 1 0 meeln 758„Günther, 35 J. 1 M. 0 Neßger Friedrich Bub u. Joſefine Burkhard 9. Kfm. Alfons Basler u. K 2. Händler Otto Schwab e. T. Renate Eliſabeth„Anna Maria Werner geb. +* J. 10 M Dekorationsmaler Anton Kaupp u. Karoline Roos 6. Arbeiter Karl u. dulf recht 3. Kfm. Alfred Schmidt e. T. Margot Lieſelotte 1.—8ů75 Litwinſchub, 4 M. 5 T. Afm. Oskar Bührle u. Marie Schuhmann 6. Ba er u. Lu un 3. Wirt Joſef 7 e. T. Klara gard 4 Schloſſer Jakob Reu, 47 J. 7 M. ebger u. Walburge Obl 8. 02 ung i, Parbarg 2. Stadnerarzt Dr. Rud, Schenk. S. Nude Kar Fr.. Arveſſtg Jaäckel geb. Paulg, 70 J. 7 M. 1 Kehn rer Paul en u. Roſine Röhrig 8. Nfm. Landes abeth Hoßl 3. Kaſſenbeamter Franz Holt e. S. Franz Jof. Frdr. 3. led, Arbeiterin Zelene Halm, 21 g. 9 M. Arbeiter Wilhelm Traub u. Kath. Bender 9.„Oitak es u. Gertrude Kan 8. Kim. Karl Hotz e. S. Werner 22 2. Juiſe Lilli Lählit, 9 M. 15 T. Buchbinder Friedr. Rauſcher u. Helene Gansauge 6. Eiſendr. 82 u. Evo Dobl geb Schmitt. Schiffer Guſtar Schmitt e. Z. Anton Karl 2. led. Privatin Elil. Barb. Schäfer, 64 J. 3 M. Monteur Hch. Schad u. Hermine u0 af 6, Poſthelfer im Trapp u. Katharins Baud 3. Arb. Wilh Wilperg e. 8 uſtav„ Heinz 2—. Georg Wagner, 77 J. 8 M. 4 Hittenene Hch. Baumann u. Helene Maldinger 6. Inſtallateur Rober: von row u. ee 8. Techniler Golß e. G. 8. Arbeiter Jakob Gaſt, 23 F. 8 M. g Rärtner Julius Schröder u. Elſa Braun 6. u. ine 3. Schaffner Gartner e. T. Ingeb.— 8. De smaler Chri 15 Dörr, 56 J. 2 N Bankbeamter Joſef Kieſer u. Amalie Meßmam in.. Büchbalter Gg. Schanzenbach e. T. Aone Fri 8. Anna b. Müller, 60 J. 8 4 6 Kraftwagenführ. Jul. Stöbener u. Frieda Aittmann 8. Werkmeiſter 8 e. T. Apollonig Anng 8. Spengter Jo ttes Fritz, 50 J. 9 M. 6 1 Friedrich Morano u. Roſa Staudt 4. Fabrifarb Phil. Baßler e. Euma Marla Ther. 8. Antiguitäötenhändler Joſef Anton Nagel, 24§. M. 4 Friedrich Breede u, Eſſe Tſchöpe 4. Wi geld T. Wilma„. Naria Gleihner geb. Ganninger, 64 J. 1 M. 1 ſſer Friedr. Feuerbach u. Luiſe Scheuermann 4. 1 er e, K. 3585 e Eliſ.. Arbeiter Zudwig Röſch, 39 J. 4 M. n ee eht ð⁊1 4 einer Ambra r u. Elſa 0„Abe J Paſtbelſer Karl Graßkinsty u. Kalß. Tempel 4 Banfßeamter Wilhelm Leiß e. S. Wiſheln Paul. 5. aale 61 22 70 J. 9 M. 3. Jan Jg: ee— 5. Schreiner Joh. Mich. Weiß 27 5 4——5 Hildeg. 5. Heinrich Ne J. 9 M. Tagf. Ludw. Hinterſchitt u. Marie Maver geb. Wür 5. nrich Müller e, unelieſe 6. 5 8. 6 8. eer Alfred Kumb u. Cliſ. Staier 8 5.. 2 e. T. Frſeda Henni 1 65 Laſl Nae— Werbeſner 76 M. 6. Seite. Nr. 524 Maunheimer General-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Mittwoch, den 14. November 1823 Nus dem Lande Brühl, 13. Nov. Einem wüſten Treiben hat die Schwetzinger Gendarmerie heute vormittag ein Ende gemacht. Zeit zog Nacht für Nacht und in der letzten Tag ein großer Teil der Brühler Bevölkerung, die es wirklich nicht nötig hätten, mit allen erdenklichen Fahrzeugen auf Holzraub in den Wald bei der Zündholzfabrik in Rheinau gus. In der letzten Nacht wurde nun das diebiſche Treiben ſo ſtark, daß in kurzer Zeit ein etwa 70 Ar großes abgeholzet war? Die„Abf nun heute vormittag von der Gendarm nach Aheinau beſetzte, unterbunden und den Dieben ihre Beute abge⸗ jagt. Dem anſtändigen Teil der Bevölkerung war es ſchon lange un⸗ perſtändlich, daß dieſem Treihen durch die berufenen Organe nicht ſchon lange Einhalt geboten wurde. den, die von den Vorgängen zweifellos unterrichtet ſein mußten, mißt man wegen ihrer Paſſivität die Vorantwortung bei, daß die Diebe⸗ auch am hell 7· aldſtück völlig r“ dieſes ſo gefrevelten Holzes wurde erie, die die Zugangsſtraßen Zumal den Gemeindebehör⸗ reien den oben erwähnten Umfang annehmen konnten. Breiſach, 13. Nov. Der 26jährige ledige Landwirt Anton Berti aus Oberrotweil verunglückte in der vorigen Woche unweit des Jägerhofes dadurch, daß er mit einem ſelbſtverfertigten Spreng⸗ a eine Bierflaſche mit ulr gefüllt, mit Sprengkapfeln geladen und wahrſcheinlich mit einer Zündſchnur zum Entladen gebracht. Das Sprengſtück ent⸗ lud ſich zu früh und die ganze Sprengladung ging ihm ins Geſicht. ſtück fiſchen wollte. Pulver Berti hatte Der Unglückliche, der erſt am andern Tage gefunden werden konnte, ſtar b. auf dem Transport. * Meßzkirch, 13. Nov. worden, die ſeinerzeit aus der 5 entwendeten. mäßige Verbrecher aus Mühlheim. Speiſekelch bei vollem Bewußtſein ſind die Einbrecher verhaftet farrkirche in Hauſen im Tal einen Es handelt ſich um zwei gewerbs⸗ 1 15 chon ſeit geraunier en Na auch viele, Kachbargebiete “ Friedelsheim bei Neuſtadt a. d. H. 12. Non. Ein Zeichen de Zeit mit ihrem Verlangen nach wertbeſtändigem Geld oder wert⸗ beſtändiger Anlage iſt folgender Vorfall: Der Beſitzer einer Reit⸗ ſchule verlangte anſtatt Geld Kartoffeln und ſetzte ſo zwei Dutzend Reitſchulkarten für zehn Pfund Kartoffeln ab. Mit den ge⸗ füllten Kaxtoffelkörben kamen die fahrluſtigen Kinder⸗ denen die un⸗ gewöhnliche Art der Bezahlung Freude machte. Auch der Reitſchul⸗ beſitzer ſoll ein autes Geſchäft gemacht haben. Bergzabern, 11. Nov. Zwiſchen hier und Niederhorbach wurde der kath. Pfarrer Karch von Goſſersweiler von fremden bis jetzt unbekännten Burſchen, die in einem Laſtauto dahinfuhren, ange⸗ rempelt, in den Straßengraben geworfen und mißhandelt. Einem der Burſchen konnte die Identitätskarte abgenommen werden. Auſel bei Kaiſerslautern. 12. Nop. Weil es ſoit vierzehn Ta⸗ gen kein Geld bekommen hatte, trat das Lehrperſonal der 8 5 In (wurde eine Kommiſſion eingeſetzt, die aus Sneyer rbeiſchaffte. „„Frankfurt a.., 12. Nov. Der Magiſtrat hat dem Lokaldich⸗ ter Adolf Stoltze eine Ehrengabe von einer Billion überreichen laſſen.— Oeffentliche Karnevalsfeiern ſind jetzt ſchon ver⸗ boten. Solche in geſchloſſenen Geſellſchaften bedürfen der ſchriftlichen Genehmigung des Polizeipräſidenten. Auch Tanzluſtbarkeiten müſſen während der Karnevalszeit vom Polizefpräſidenten ſchriftlich geneh⸗ migt werden.— In einer der letzten Nächte zertrümmerten Rohlinge ärgſter Art auf dem iſraelitiſchen Friedhofe mehr als 60 Grab⸗ ſteine. Die Polizei hat auf die Ermittelung der Täter 75 Milliar⸗ den Belohnung ausgeſetzt.„„ Gerichts zeitung Die Ermordung des Staatsauwalts Haas-Frankfurt Vor dem Schwurgericht bezann Montag die Verhandlung gegen 21 des ſchweren Landfriedensbruchs, davon acht auch des Totſchlags an dem Sunatsanwaltſchaftsrat Dr. Haas angeſchuldigte Perſonen. Den Vorſitz in der Verhandlung, die gut 14 Tage währen dürfte, führt Landgerichts⸗ direktor Dr. Alken. Die Anklage vertritt Staatsanwaltſchaftsrat Dr. Rudolph. Das Gerichtsgebäude befindet ſich unter verſtärktem poljzei⸗ Der Schwurgerichtsſaal bietet ein ungewohntes Bild. Der Raum iſt bis in die kleinſte Ecke ausgenutzt und es herrſcht in gewiſſem Sinne eine drangvoll fürchterliche Enge. Das Hauptintereſſe konzentriert ſich zunächſt auf die im Saal aufgeſtapelten Gegenſtände. die ein eigenartiges Durch⸗ einander bilden. Da ruhen auf dem Zeugentiſch Waffen. Eif e n⸗ und Holgknüppel, Backſteine, Werkzeug und Geräte, das aus der Villa des Getöteten fortgeſchleppt wurde. Mam ſieht dicke Eiſen⸗ rohre, ein fauſtdickes Rundbolz und Stöcke. Unter dem Tiſch lagern Plakate mit aufreizenden Aufſchriften. ein Hebebaum, mit dem die ſchwere, eichene Haustür eingedrückt wurde, von der guch ein Stück aufbewahrt iſt. Vor dem Richtertiſch befinden ſich bündelweiſe Klei⸗ dungsſtücke, die vom Gerichtschemiker auf Blutſpuren unterſucht wurden und deren Träger die Angeklagten waren. Das Belaſtungsmaterial wird ſpäter noch durch photographiſche Aufnahmen vom Tatort und der Leiche des Getöteten ergänzt werden. Auf einer großen Tafel iſt ein Situations⸗ plan der Innenräume der Villa in der Schwindſtraße 21 und der um⸗ — aufgezeichnet. Da die Anklagebank nicht für eine ſo große Zahl Angeſchuldigter ausreicht, iſt auch der für die Verteidigung ſonſt beſtimmte Raum für Sitzplätze der Angeſchuldigten reſerviert. während die Ver⸗ teidiger direkt gegenüber den Richtern plaziert wurden. Die Mehrzahl der Anwälte, die in dem Prozeß tätig ſind ſind Offizial⸗Verteidiger, d. h. ſie wurden von amtswegen beſtellt. Es haben nämlich Anwälte den Ange⸗ klagten gegenüber abgelehnt, in dieſem Fall ihr Vertreter zu ſein, weil ſich die Tat in gewiſſem Sinne gegen einen Berufskollegen richtete.— Der Montag vormittag wurde zum größten Teil durch die Feſtſtellung der Ner⸗ ſonalien der Angeklagten ausgefüllt. An die Berleſung der Anklage ſchloß ſich dann die Vernehmung der Angeklagten zur Tatfrage. Wie der Vorſitzende des Schwurgerichts in einer Anſprache an die Geſchworenen bemerkte, iſt mit einer dreiwöchigen Dauer des Prozeſſes zu rechnen. Als Perteidiger fungieren ſieben Rechtsanwälte. Der Ver⸗ handlungsleiter befleißigt ſich eines flotſen Tempos, ſodaß ſchon eine Stunde nach Verhandlungsbeginn mit der Vernehmung des erſten Beſchuldigten begonnen wurde Es handelt ſich um den im Wafſenhaus erzogenen Haus⸗ meiſter Julius Born, der im Haupibahnhe angeſtellt war. Der Ange⸗ Hagte nahm an der Verſammlung auf dem Römerberg teil und befand ſich in dem Demonſtrationszug nach dem Opernplatz. Nach der Schilderung des Angeklagten wurden Perſonen zezwungen. am Juge teilzunebmen und Schilder zu tragen. Als der Angeklogte in der Beethovenſtraße weilie, fielen hinter ſeinem Rücken mehrere Schüſſe; es hieß, daß aus dem Haas⸗ ſchen Haus in der Schwindſtraße geſchoſſen worden ſei. Born drang von der Schubertſtraße in die Villa und befand ſich Haas gegenüber. Haas ihm haben. Born verlangte von ihm die verneinte, geſchoſſen auch ausliefern wollen, verlangte aber Schutz vor Gewalttätigkeiten, den ihm Born nicht zuſichern konnte. Schußwaffe. Haas habe ſie Als Haas aus der Taſche die Waffe ziehen wollte, hielten ihn zwei Leute feſt. Born will die Waffe ſelbſt herausgebolt haben. Haas wurde dann auf die Straße gezerrt. Born beſtreitet ſich an Haas vergriffen zu haben. Er ſah, wie Frau Haas ihrem Mann zu Hilfe eilen wollte, aber von einem jungen Mann ins Geſicht geſchlagen wurde. Born will der Menge zugeredet haben. die Frau in Ruhe zu laſſen. Born will den Be⸗ ſchützer deſpickt haben. Es ſei ſchon zu ſpät zur Befreiung von Haas ge⸗ weſen, denn Haas war bereits zuſammengeknickt, ſeine Augen blickten ſtarr und er hielt ihn für tot. Der Angeklagte ſteht im Verdacht, den auf dem Boden liegenden Haas noch getreten und gerufen zu haben:„Hund, Du ſollſt verrecken!“ Born beſtreftet ds. lichen Schutz. Es ſind die erforderlichen Abſperrungsmaßnahmen getroffen. 9 um eine Störung der Verhandlung von unbefugter Seite zu vermeiden. Der Angeklagte Hilfsarbeiter Phil. Bender ſah, wie Bräunig mit einem Eiſen auf Haas einſchlug Bender it eine eugen darüber unterhalten, wie er am beſten aus bim— die Vernehmung des Hausmeiſters Karl⸗ daß er dicht am Gitter ſtand und gedankenlos Dem Angeklagten wird vorgeworfen. Rundholz auf Haas geſchlagen habe, bis Haas zuſammenſank. hinauskomme. Es folgt ning, der zugibt, abgegeben habe. ning ſtellt das in Abrede. wird aber von Bender ifche Mey ſaben. in der nahen Apotheke verbinden ließ. Erſchlazenen, da habe er ſich geſagt, daß er M. ſoll geſehen haben, daß ein Frauenzimm den im Todeskampf liegenden Dr. Haas getre „Das Aas iſt ja ſchon verreckt!“ Beſtechungsgelder. frühere Hilfsinſpektor Mei des 21. Armeekorps in Hanau wegen verantworten. warenfabrikant und nach 25 000 zenannte Propiſton von 1 für den Meter gezahlt. gegen den ebenfalls zur Anzeige gekommenen Kohl bat Das Beamtenbeſtechung und Vergehens gegen die Be⸗ über den unlauteren Wettbewerb zu 6Monaten gefunden und zu deſſen Verurteilung geführt. nun Meißner wegen Nrr des Geſetzes 0 efängnis. Entſprechend der eingetretenen 500 Billionen er weilte im Haasſchen Haus, wo er iſch umwarf. Der Angeklagte ſoll wertvolles Porze[lan An einem Geſchirrſtück verletzte er ſeine Han“ M. ſtand vor dem Vater⸗ da ſeine Wut abladen könne. Vor der Strafkammer Hanau hatte ſich zner vom damaligen Neſervebekleidungsamt Annahme von Beſtechungsgeldern zu n den Monaten Februar und März 1919 hatte der Leder“ ohl in Hanau aus dem Bekleidungsamt Hanau Meter Zeltbahnſtoff bezogen und dem Meißner eine hat ſich am Tag nachher rankfurt Bräu: 2 Schüſſe daß er mit einem Bräu⸗ hier belaſtet. Der An⸗ aus Jähzorn einen zerſchlagen —ſich ſpßter +des die er in blauem Kleid au ten und gerufen habe⸗ M. will dies nicht beobachtet haben. der ſo⸗ Die Verhandlung ſchon früher ſtätl⸗ ericht verurteille Geldentwertung werden dem Staate als verfallen erklärt. Wucherer und Schieber. Wegen fortgeſetzten Vergehens des un⸗ erlaubten Handels mit Vieh und Pferden wurde auf Anzeige der Landes⸗ wucherabwehrſtelle vom Wuchergericht Aſchaffenburg der Viehhändler Sau⸗ ſon Solinger in Aſchaffenburg zu ſechs Mo naten Gefängnis, zu einer Geldſtrafe und zur Einziehung von drei Jungſtieren und zwes Rindern ſowie eines hinterlegten Erlöſes von 151.20 Goldmark verurkeilt. Außerdem wurde die Veröffentlichung des Urteils in drei Zeitungen und am Wohnhaus und an der Stallung des Solinger verfügt. E Das Urteil im Mordprozeß Nowak. Im Mordprozeß Nowak wurde geſtern in ſpäter e das Urteil gegen die Angeklagten Nellin und Marians ky geſßrochen. Die Geſchworenen verneinten die Schuld⸗ ſrage nach Mord und Raub bejahten dagegen die Schuldfrage nach Hehlerei, Das Gericht verurteilte Hellin zu einem Jahr, Marionsky zu 3 Monaten Gefängnis unter voller Anrechnung der Unterſuchungshaft. Sportliche Nundſchau pferderennen Karlshorſt ieſe⸗Jagdrennen. 7500“. 3700 Meter. 1. v. Belaws berhauptmann(Beſ.) und Hptm. Meyer⸗Becherers Spers Ravenda. 10, 11:10; 11, 12:10. Ferner: Royal Blue, Illuſion.— rannsdorfer Hürdenrennen. 5800. 2800 Mtr. 1. Sterns Licht(Eichhorn), 2. Denkſtein, 3. Sonnenſchein. 221:10; 57, 17:10. Ferner; Lalla, Hali, Markgräfin.— Karlshorſter Jagdrennen. 5300. 3400 Mtr. 1. Wagners Sambur(Kukulies), 2. Hartenſtein, 3. Etzel. 33: 10; 14, 17: 10. Ferner: Flieger, Mirakel.— Woltersdorſe: Jagdrennen. 30 000 4. 3400 Mtr. 1. Oswalds Fuchs mafo; Dertel), 2. Gigerl, 3. Alſterroſe. 19:10; 12, 14.10. Ferner: Geldulf(gef⸗) Murtchen(gef.). Leicht 174., 10 8.— Wriezener Hürden“ rennen. 5800 4. 3000 Mtr. 1. Hemſoths Feblerkos(Oertel) 2. Roderich, 3. Wirbel. 45:15, 17, 15:10. Ferner: Paria, Fairytale(gef) — Buchower Jagdrennen. 13 500 4. 4500 Mtr. 1. Schlutins Civiliſt(v. Herder), 2. Diamant. 13:10.— Küſtriner Hürden! rennen. 7500&. allein über die Bahn. Mational-Tneater Mannbeim Mittwoch, den 14. November 1923 .-.-. No 4831—5080 u 5321—5420 Danksaàgung. 3000 Mtr. Oswalds Perikles(Oertel) zing .-.-B. Nir 341—570 Die Schule der Frauen ('ecoie des Lustspiel in 5 Autzügen von Mo ière, in der Be- arbeitung von Ludwig Fulda Holz. Bühnenbilder Anfang 6½ Unr kemmes.) inszeniert: Artur von Heinz Grete. Ende 9 Uhr. Arnolph, mit dem Beinamen Hetrr von Lasouche Agnes seine Pilegetochter 0 105 0 seine Freunde Horace, Sohn Oronts Alain, ein Bauer ) in Dienst. Erust Sla Hans Godeck Blyha Etamann .—4˙ 115 er 1 mder Nobe 8 eck Georgeite, seine Frau) Arnolphs Elise de Lank Ein Notar CVorher:) Der Lustspiel in 1 Aufzuge H Herberi Micheis Geldtopf Nach dem lautus von Jakob Michel Reinhold Lenz. Beurb. von Wiih von Schotz. Inszeniert: Artur Holz. Bühnenbiſder von Heinz Grete Ein Gnome Herr Kelier Rebenscheit, Spilterling Frau Heup. Leander, ihr Sohn Crispin, sein Bedienter Mütterchen Piekchen, Tochter des Herrn Keller Ein Koch Sin Nachtwächter Sin Diener Ein dicker Mann Kurt Reisss Anton Gaug! 46 Julie Sanden H Herbert Michels dessen Schwester Elise de Lank Richlard Eggarter Einst Sladeckxk Helene Leydenius Alexander Kökert Joseph Renkert Hairy Bender Hermann Trembich Fenes Iheafer im oscndarten. Attwoch. deu 14. November 1923 Bül die Fneatersemeind.: F V. B. Nr. 6451—8050 (Z. V. B. Nr. 3451—3600 u. 3701—3800 u. 4201—4400 u. 5051—5200 u. 5301—5425) 5 Johannisfeuer Pür die vielen Mutter. Frau feilnahme an dem uns so unerwartet be- troſtenen schweren Verluste unserer lieben uagd. Haas Wwe. sagen wil unseren herzlichen Dank. 1 Die tleftrauernden Hinterbliebenen. Beweise aufrichtiger 4790 1 am Freitag, den 85 9 Uhr in J ſchränke für Gas⸗ und .3 broh Wersteigerung J, 94 16. 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