Sezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung v. 13. 21. nov. 60 Miüiiarden mark. die monatüchen Bezleher verpflchten lich dei der Seſtellung des Rvonnements die während der Bezugszeit notwendigen preis erhöhungen zu bezahlen. poſt⸗ ſcheckkonte Nummer 17800 fRarisruhe.— Gauptgeſchäftsſtelle Mannheim kEe. 2.— Seſchüfts⸗nebenſtelle Neckarſtast, Wald⸗ bofſtr. 6. Fernſpr. Ur. 7031, 702, 7038, 703, 705. Celegr.Ròr. 8 1 iger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Seig 7 der en eueſte Nachrichlen Beilagen: Der Sport vom Sonntag— Modezeitung— Aus Seit und Leben mit Mannheimer Srauen-Zeitung und Mannheimer Muſik⸗Zeitung Badische ———— 5 Mittag⸗Aus gabe 5 Verkaufspreis 50 Milliarden Mark 1923— Nr. 530 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauazahlung pro ein⸗ ſpaltige Kolonelzelle für Rügzmeine Rnzeigen 0,40 Golomar! Reklamen 1,20 Solömark. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Rusgaben wird keine Verantwortung uber⸗ nommen. 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Dabei wurde ſowohl vom Zentrum wie auch von den Demo⸗ kraten der Auffaſſung Raum gegeben, daß trotz mancher Bedenken wegen der Rheinlandfrage die bisher befolgte Politik eine Aende⸗ rung in der Zuſammenſetzung der Regierung in der gegenwärtig überaus ſchwierigen Lage nicht wünſchenswert macht. Ueber das vorausſichtliche Verhalten der Sozialdemo⸗ kraten läßt ſich vorläufig beſtimmtes noch nicht ſagen. Es hieß, daß die ſozialdemokratiſche Partei an eine Milderung ihrer Oppoſi⸗ tionsſtellung zum Kabinett Streſemann denkt. Indes wurde dies aus den eigenen Reihen der Sozialdemokratie dementiert. Einen end⸗ gültigen Beſchluß wird die Fraktion erſt am Montag faſſen. In dieſen Tagen tritt auch das Zentrum, deſſen Organ die„Germania“ heute ausdrücklich erklärk, daß die Partei dem Kabinett Streſemann keine Schwierigkeiten bereſten werde, wieder zu einer Fraktions⸗ ſitzung zuſammen, während die Deutſche Volkspartei heute nachmittag ihre Fraktionsſitzung abhält. die wahrſcheinliche Löſung der Rheinſandfrage Der heutigen Beſprechung des 15er Ausſchuſſes mit der Reichs⸗ regierung wird, wie wir hören, eine Konferenz der Miniſter⸗ vräſidenten der Länder vorausgehen. Es ſteht zu erwarten, daß die endgültigen Beſchlüſſe in der Rheinland⸗ frage heute noch veröffentlicht werden. Die Eca⸗Korre⸗ ſpondenz weiß über den Inhalt dieſer Beſchlüſſe bereits Angaben zu machen, die wahrſcheinlich auf an ſich nicht unwahrſchein⸗ lichen Kombinationen beruhen. Sie gehen dahin, dem beſetzten Gebiet gewiſſe Vollmach⸗ ten zur Durchführung von Wirtſchaftsfragen zu geben. Zu dieſem Zweck ſoll in den von der Beſetzung betroffenen Landesteilen ein Iweckverband auf der Grundlage einer erweiterten Selbſtverwaltung gebildet werden, der von ſich aus alle wirtſchaftlichen Maßnahmen in die Hand nimmt. Damit bleibt ſowohl der Zuſammenhang mit dem Reich wie mit den Ländern gewahrt, während dem beſetzten Gebiet andererſeits jede Beſtimmung in allen Wirtſchaftslagen vorbehalten bleibt. Was die GEea⸗Korreſpondenz hier als den Plan der Reichsregierung bezeichnet, deckt ſich im weſentlichen mit dem Profekt Dr. Schachts, über das wir bereits berichteten. Der badiſche Staatspräſident Köhler hat ſich auf Einladung des Reichskanzlers nach Berlin begeben zur Teilnahme an der am Samstag vormittag ſtattfindenden Sitzung des Reichskabinetts zur Erörterung von Fragen der beſetzten Gebiete. Zu dem Reichskredit der Rentenbank wird von der Verwaltung der Rentenbank mitgeteilt, daß zunächſt nur 200 Millionen Rentenmark als feſtverzinslicher Kredit bewilligt worden ſind. Darüber hinaus hat man der Reichsregierung einen weiteren Kredit von 100 Millionen Rentenmark eingeräumt, die abes nicht, wie es in der W. I..⸗Meldung heißt, für die beſetzten Gebiete überhaupt, ſondern ausſchließlich für die Erwerbsloſenfür⸗ ſorge beſtimmt ſind. Der Verwaltungsrat hat hieran aber die Be⸗ dinguna geknüpft, daß die 100 Millionen keinesfalls als Ren⸗ ten 2 ark hinausgehen dürften, ſondern nur als Papier⸗ mark. gelegt, die Verwendung nicht auf einmal. ſondern in tageweiſen Ab⸗ ſchnitten vorzunehmen, damit jedes räuberiſche Vorgehen der Fran⸗ zoſen ausgeſchloſſen iſt, das ein Aufhören der weiteren Lieferungen zur Folge haben müßte. Es herrſcht Uebereinſtimmung darüber, daß die Regierung auf die Bewilliaung weiterer Summen für die Erwerbsloſenfürſorge im beſetzten Gebiet nicht rechnen kann. Wie wir ergänzend hören, hat die Regierung ſich zunächſt an die Reichsbank gewandt. die ſich indeſſen weigerte, den Be⸗ trag zur Verfüaung au ſtellen. der Keichsminiſter Dr. Jarres und das Kuhrgebiet Auf dem Wege über den ſozialdemokratiſchen Parlamentsdienſt wird in der Preſſe verbreitet, daß der neue Reichsminiſter des Innern gelegentlich ſeiner Vorſtellung vor der Beamtenſchaft ſeines Miniſteriums mit dem vorübergehenden Verluſte des Ruhrgebietes geſpielt habe. Hieran anknüpfend wird be⸗ hauptet, daß der neue Miniſter auf eine offene oder verſteckte Los⸗ löfung des Rheinlandes von Deutſchland hinarbeite. Die Darſtel⸗ lung kann nur durch eine bewußte Entſtellung der Aus⸗ hilfe für die Ruhr Der Notruf des Reichskanzlers an die charita⸗ tiven Verbände blieb angeſichts der wachſenden Not des Ruhrgebiets, die ſich in täglicher Zunahme der Zahl der Hungernden und dem ſteigenden Eled der Kinder und alten Leute äußert, nicht wirkungslos. Von den Kommunen wie aus den Kreiſen hilfsbereiter Bewohner des Ruhrgebiets wurden Hilfsmaßnahmen organiſtert. Die vor einigen Tagen gegründete„Eſſener Not⸗ hilfe“ plant, der allgemeinen Not mit Volksſpeiſungen und ähn⸗ lichem zu ſteuern. Das deutſche Rote Kreuz verteilt ſeit Monaten täglich rund 4500 Liter Friſchmilch in 6 großen Städten des Ruhr⸗ gebiets an die Notleidenden. Außerdem ſollen von dem deutſchen Roten Kreuz Kinderſpeiſungen in Duisburg, Gelſenkirchen und Dort⸗ mund täglich für 500 Kinder eingerichtet werden. Die dafür bereit⸗ geſtellten Vorräte reichen etwa für zwei Monate aus. Auch in Auslandskreiſen ſteht man der Not der Ruhr⸗ bevölkerung nicht abweiſend gegenüber. In Holland hat in dankenswerter Weiſe Rechtsanwalt Dr. van Houten und Gilde⸗ meeſter eine tatkräftige Hilfsaktion eingeleitet und durchgeführt. Mit holländiſcher Hilfe ſind bereits größere Mengen Lebensmittel, be⸗ ſonders Margarine, ins Ruhrgebiet gebracht worden, daneben ſind größere Mengen hochwerlige Medikamente geſtiftet worden. Von ſtödticher Seite wird in Eſſen ein Kinderheim unterhalten, weiter⸗ hin ſteht amerikaniſche Hilfe in Ausſicht, ſo von General Allen, früheren Kommandanten der amerikaniſchen Beſatzungsarmee in Koßbſenz großzügig organiſierte Sammlungen. Wie verlautet, Der Verwaltungsrat hat weiter der Reichsregierung nahe⸗ Um die Lõſung der Rheinlanoͤfrage führungen des Miniſters vor der Beamtenſchaft entſtanden ſein; der Miniſter lehnt dieſe tendenziöſe Darſtellung entſchieden ab. Er iſt ſich bewußt, in ſeiner ganzen bisherigen politiſchen Tätigkeit einer der überzeugteſten und erklärteſten Widerſacher gegen alle Beſtrebungen geweſen zu ſein, die auf die Löſung des Rheinlandes von Preußen und vom Reich ab⸗ zielen. Auf dieſem Standpunkt ſteht er ſelbſtverſtändlich auch heute noch. In ſeiner Anſprache an die Beamtenſchaft des Mini⸗ ſteriums und in ſeiner Antwor: auf die Begrüßung des Staatsſekre⸗ tärs, der auch die Eigenſchaft des neuen Miniſters als Verdrängter des beſetzten Geb'etes erwähnte, wies er auf die ſchwere Schickſals⸗ ſtunde hin, durch die gerade jetzt das beſetzte Gebiet hindurchgehen müſſe; er hat dabei in nicht mißzuverſtehender, warmer Weiſe her⸗ vorgehoben, daß, wie auch das Schickſal des beſetzten Gebietes ſich geſtalten möge, ſein feſter Glaube beſtehen bleibe, daß auch eine Lockerung des Verhältniſſes der beſetzten Gebiete zum großen Vater⸗ lande nur vorübergehender Natur ſein könne und daß die Bande zwiſchen dem beſetzten und unbeſetzten Gebiete feſt bleiben und lichtere Zeiten herbeiführen würden. Abbruch der verhandlungen im Ruhrgebiet Die Blätter veröffentlichen einen Schriftwechſel zwiſchen den Induſtriellen und der Micum, aus dem ſich ergiot, daß die Verhondlungen ſich ſchließlich zu einem Ultimatum der Micum an die Zechen bezüglich der Frage der Anrechnung der Kohlenlieferungen auf Reparationskonto zugeſpitzt hat. Nach Ab⸗ lehnung der franzöſiſch⸗belgiſchen Forderung hat die Micum die Ver⸗ bhandlungen über die Kohlenlieferungen und zugleich über die Frage der Waſſertransporte abgebrochen. Wie aus Gelſen⸗ kirchen gemeldet wird, haben ſich in der Durchführung der zwiſchen Otto Wolff und den Franzoſen abgeſchloſſenen Verträge außer⸗ ordentlich große Schwierigkeiten ergeben, durch die der Wolff⸗Konzern bereits gezwungen iſt, neue Verhandlungen einzu⸗ leiten. Die Produktion des Wolffkonzerns, die im Anfang des Ver⸗ trages ſteigende Tendenz hatte ſei wieder auf 50 Proz. zurück⸗ gegangen. Einer der wichtigſten Gründe liege in der Unmöglich⸗ keit des Verkehrs. Keine Rentenmark im beſetzten Gebiet Die Meldung verſchiedener Blätter, daß die interalllierte Rhein⸗ landkommiſſion den Umlauf der Rentenmark im beſetzten Gebiet geſtattet habe, wird vom„Echo du Rhin“, dem offiziellen Organ der Rheinlandkommiſſion, kategoriſch dementiert. Das Blatt macht ausdrücklich auf die ſtrafrechtlichen Folgen aufmerkſam, welche die Verbreitung der Rentenmarkſcheine im be⸗ ſetzten Gebiet nach ſich ziehen würde. 5 Die Krawalle im Kuhrgebiet Die plünderungen in Düſſeldorf dauern in allen Stadtteilen an. Vor allen Dingen werden Fuhr⸗ werke und Lebensmitteltransporte in den Außenbezirken angehalten und ausgeraubt. Vormittags wurde an einzelnen Stellen auch der Verſuch gemacht, in Privathäuſer einzudringen. Geſtern abend wur⸗ den in den ſüdlichen Stadtteilen aus Fuhrwerken, Kiſten und Möbeln Barrikaden errichtet. Da Benzinfäſſer geraubt wurden, offen⸗ bar in der Abſicht, ſie am Abend beim Abrücken der Polizei in Brand zu ſtecken, wurde die Feuerwehr alarmiert, die die Varri⸗ kaden beſeitigte. Bei den Feuergefechten in Oberbilk hatte die Polizei keine Verluſte. Der Stand der Polizei war am Abend beſonders ſchwer, da die Ruheſtörer dazu übergingen, die Straßen⸗ beleuchtung in den von ihnen beſetzten Straßen auszulöſchen, um in der Dunkelheit die anrückende Polizei beſſer angreifen zu können. Blutige Zufammenſtöße in Eſſen Geſtern nachmittag kam es in Eſſen zu ſchweren Zuſammen⸗ ſtößen zwiſchen Erwerbsloſen und der Polizei. Bereits in den frühen Morgenſtunden rotteten ſich die Erwerbsloſen zu⸗ ſammen. Gegen 3 Uhr nachmittags mußde die Polizei, die den Lim⸗ becker Platz abſperrte, gegen die Demonſtranten, die von der Kom⸗ muniſtiſchen Partei zu einer Verſammlung auf dem Burgplatz auf⸗ gerufen worden waren, von der Schußwaffe Gebrauch machen. Die Poliziſten wurden mit Stiel⸗ und Eierhandgranaten und mit Schiiſſen empfangen. Es entſpann ſich hierauf ein großes Feuer⸗ gefecht, bei dem es auf ſeiten der blauen Polizei, ſoweit bis jetzt ſeſtgeſtellt werden konnte, 1 Toten und 5 Verwundete gab. Von den Demonſtranten wurden in das Kruppſche Krankenhaus bisher zwei Tote und 19 Verwundete eingeliefert, in die ſtädtiſchen Kranken⸗ anſtalten 10 Verletzte. Teuergefecht in Dortmund Die Kommuniſtiſche Partei hatte geſtern zu Straßendemon⸗ ſtrotionen aufgefordert. Während es der Polizei an verſchiedenen Stellen gelang, die Demonſtrationszüge zu zerſtreuen, kam es an einer Stelle zu einem Feuergefecht, wobei 3 Polizeibeamte und 7 Demonſtranten verwundet wurden. werden die Quäker wieder ſelbſt die Verteilung der Lebensmittel übernehmen. Für Eſſen iſt eine Speiſung von 10 000 Schul⸗ kindern vorgeſehen; aus der amerikaniſchen Hilfe wurden dem Deut⸗ ſchen Roten Kreuz fernerhin große Mengen kondenſterter Milch zur Verfügung geſtellt. Leider beeinträchtigen gewiſſe Maßnahmen der Beſatzungsbehörden dieſes Hilfswerk reiner Menſchlichkeit, indem ſie vor allem die Lebensmitteleinfuhr in das Ruhrgebiet behindern. Amerikaniſches hilfswerk für deutſchland Nach einer Meldung der„Times“ aus Waſhington, beabſichtigt Präſident Coglidge einen Antrag im Kongreß einzubringen, wonach der deutſchen Regierung eine Anleihe von 150 Millionen Dollar gleich 630 Millionen Goldmark zum Zwecke des Ankaufs von Lebensmitteln in den Vereinigten Staaten zur Verfügung ge⸗ ſtellt werden ſoll. Der Ankauf der Lebensmittel ſoll unter dem Vor⸗ ſitz von Hoover in Amerika durchgeführt werden, während die Ver⸗ teilung in das Ermeſſen der deutſchen Regierung geſtellt werden ſoll unter dem ausdrücklichen Vorbehalt, daß nichts für die Ernäh⸗ rung des Ruhrgebietes verwendet wird. Bei der Reichsregierung liegt wie uns von zuſtändiger Stelle mitgeteilt wird, eine Beſtätigung der Meldung, daß ein ſolcher Antrag von der Regierung der Vereinigten Staaten im Kongreß geſtellt werden ſolle, noch nicht vor. Die Schluß⸗ bemerkung der Meldung muß auf einem Mißvorſtändnis oder einer Felegrammnerſtümmelung beruhen, da weder von der amerika⸗ kiſchen Regierung eine Zuſage in dieſem Sinne von der Reichsregie⸗ rung verlangt, noch von dieſer eine ſolche Zuſage gegeben worden iſt. 2 2 2 242 Muſſolinis Abſage an Frankreichs Politik Die Richtlinien der italieniſchen Polifif Muſſolini erklärte in einer längeren Rede im Senat, die italieniſche Regierung würde eine weitere Beſetzung deutſchen Gebietes nichttbilligen können.(Sehr lebhafter Beifall.) Man müſſe den Mut haben, zu ſagen, daß das deutſche Volk am Leben⸗ ſei. An 60 Millionen Einwohner befänden ſich auf dem Gebiet Deutſchlands, weitere Millionen Deutſcher in Oeſterreich und an⸗ deren Ländern. Man könne und dürfe nicht daran denken, dieſes Volk zu vernichten.(Beifall und Händeklatſchen.) Es iſt ein Volk, fuhr Muſſolini fort, welches eine Ziviliſation hatte und morgen vielleicht noch einen wichtigen Teil der europäiſchen Ziviliſation bilden werde. Welches ſind heute, die Richtlinien der itg⸗ lieniſchen Regierung? Es ſind die folgenden und ſie ſcheinen mir klar genug zu ſein: 5 1. Herabſetzung der deutſchen Schulden auf eine vernünftige Ziffer und infolgedeſſen entſprechende Herabſetzung der interalliierten Schulden. 2 Ein genügend langes Moratorium für außer für die Reparationen in Natura. 3. Ergreifung von Pfändern und Garantien.(Die deutſche Re⸗ gierung— fügte Redner hinzu— iſt geneigt, ſie zu geben.) 4. Räumung des Ruhrgebietes gach Erlangung der Pfänder und Garantien. 5. Keine Einmiſchung in die inneren Angelegenheiten Deutſchlands, aber moraliſche und politiſche Unterſtützung einer Re⸗ gierung, welche die Ordnung im Reiche wieder herſtellt und Deutſch⸗ land zur finanziellen Geſundung führte. 6. Keine Aenderungen territorialer Art. In dieſer Richtung vorzugehen, um ſich allen in dieſem Sinne gemachten Verſuchen anzuſchließen, iſt eigentlich auch heute wie vor einem Jahre bekannt. Außerhalb dieſes Weges wird die Lage mit ihren Folgen von Unordnung und Elend chroniſch werden. Eine Löſung des Reparationsproblems, die ich die italieniſche nennen möchte, auf der Linie eines Ausgleiches der entgegengeſetzten Inter⸗ oſſen, entſyricht auch dem höheren Intereſſe der Gerechtigkeit.(Sehr lebhafter Beifall.) poincaréès Rammerrede Die geſtrige Kammerrede Poincares, deren Text in den ſpä⸗ ten Abendſtunden geſtern hierher gelangte, enthält nach Auffaſſung der hieſigen zuſtändigen Stellen nicht mehr, was über die be kannten Tendenzen hinaus irgendwie bemer⸗ kenswert iſt. Als abſolut falſch wird die Darſtellung des fran⸗ zöſiſchen Miniſterpräſidenten bezeichnet, daß die deutſchen Indu⸗ ſtriellen bei den Verhandlungen mit Frankreich eine Verſchlechterung der ae eee für die Belegſchaften verlangt haben. Die Frage der Arbeitszeit iſt nur von einjgen der deutſchen Verhandlungs⸗ teilnehmer gelegentlich einmal flüchtig geſtreift worden. blieb aber im übrigen gänzlich außerhalb der Diskuſſion. Was Poincare mit dieſem Paſſus in ſeiner Rede bezweckt, iſt ohne weiteres klar: Die Arbeiterſchaft ſoll gegen die Induſtrie aufgehetzt werden, und Deutſchland Poincare ſpekuliert wahrſcheinlich darauf, daß die gegenwärtig an der Ruhr herrſchende würgende Not den geeigneten Nährboden für ſeine Drachenſaat des Haſſes abgeben werde. Eine andere Stelle der Rede ſpiegelt deutlich den Aerger wieder, den der franzöſiſche Miniſterpräſident darüber empfindet, daß die Alliierten ihm die Unterſchrift unter eine neue Sank⸗ tion⸗ und Drohnote, auf die man ſich in Berlin gefaßt macht, verweigert habe. Von Belgien weiß man das nicht genau, von England und den übrigen Alliierten dagegen iſt es gewiß. Poin⸗ cares Aerger zeigt, daß ihm allmählich die tatſächliche und mo⸗ raliſche Iſolierung beſchwerlich zu werden beginn. Ein an⸗ deres Faktum dürfte zu bedenken geben: Dder Franken iſt in dieſer 5 täglich gefallen und hat geſtern den bisher tiefſten Stand erreicht. Ciberale Einigung in England Vorausſichtlich noch vor Weihnachten wird die bri⸗ tiſche Inſel im Wahlkampf ſtehen, deſſen Hauptflaggen Schutzzoll oder Freihandel ſein werden. Die Konſervativen unter Baldwin glauben, daß es den Liberalen ergehen würde wie zu Gladſtones Zeiten. Damals trennte ſich Chamberlain vom „great old man“, nicht um der Homerule willen, ſondern um in allen Städten eine großbritiſche Propaganda verbunden mit einem Eintreten für den Schutzzoll zu entfalten. Das Erbe trat das konſer⸗ vative Kabinett Salisbury an, nachdem Chamberlain über ſeine ehemaligen Parteifreunde, die Liberalen, geſiegt hatte. Damals, als 1886 unter Chamberlains Führung 93 liberale„Unioniſten“ ihre Partei verließen und zur Konſervativen überſchwenkten, entſtand der Name Unioniſten für die Torys. Das ſpätere Aufkommen der Libe⸗ ralen unter Aſquith ſah in ihren Reihen den jungen Lloyd Ge⸗ orge, der als Finanzminiſter 1905 ſein großes Budget ausarbeitete und es 1909 gegen den erbitterten Widerſtand der Konſervativen zum Siege brachte. Die Wahlen im Jahre 1910 ergaben eine ver⸗ ringerte Mehrheit für Aſquith, der typiſcher Vertreter des händleri⸗ ſchen Mittelſtandes geblieben iſt. Unter ſeiner Regierung wurde das Vetorecht des Oberhauſes abgeſchafft. Lloyd George iſt durch Aſquith hoch gekommen. Bei Kriegs⸗ ausbruch traten Liberale alten Charakters aus dem Kabinett Aſ⸗ quith aus, Aſquith und Lloyd George, die Mitſchuldige am Welt⸗ kriege ſind, jedenfalls die Politik Lord Edward Greys unterſtützt haben, bildeten unter dem„Burgfrieden“ die Koalition mit den Kon⸗ ſervativen im Mai 1915. Balfour wurde Marineminiſter, Bonar Law Kolonialminiſter. Lloyd George organiſierte die Rüſtungen. Aſquith wurde durch die Intrigen ſeines früheren Schützlings aus⸗ geſchifft und Lloyd George übernahm die Diktatur, die über England wirklich im Kriege lag. Als britiſcher Diktator ging er nach Verſailles. Aſquith ſammelte inzwiſchen die Altliberalen. Die Kämpfe nach den„Khakiwahlen 1918 tobten nicht nur zwiſchen Lloyd George und den Konſervativen, ſondern auch zwiſchen Lloyd Georges„Na⸗ tionalliberalen! und den Unabhängig⸗Liberalen, die unter Aſquiths Führung ſtanden. Da Lloyd George einen für engliſche Verhältniſſe ſchlechten Frie⸗ den heimgebracht hatte, die Unabhängig⸗Liberalen in ihren Doktrinen anmuteten wie weiland die Fortſchrittler in Deutſchland in den letz⸗ ten Jahren Eugen Richters, ſiegten die Konſervativen, unter Bonar Laws Führung bei den Novemberwahlen 1922. Lland Georges Gruppe verlor 76 Mandate, Aſquith gewann 15. die Ar⸗ heiterpartei 83. Die Konſervativen vereinigten über 5½ Millionen Stimmen auf ſich, die Arbeiterparteiler 3,9 Millionen, die Aſquith⸗ Liberalen faſt 2½ Millionen, dagegen hatte Llond George auf ſeine Gruppe pon 13½ Millionen abgegebener Stimmen nur knapp 480 000 erhalten Ddieſe vernichtende Niederlage Llopd George⸗ erklärt ſich vor allem aus der Verſchiebung der geſellſchaftlichen Struk⸗ tur England. Die Konſervativen haben immer mehr Angehörige des alten liberalen Mittelſtandes als Zuwachs erhalten, d. h. dieſenigen Elemente, die in der Induſtrie an den Quellen der Produktion ſitzen 88 ——— 2. Seiie. Mr. 3530 Mannheimer Seneral-Anzeiger(Mittag⸗-Ausgabe) „ oder händleriſch in den Verufen tätig ſind, die damit zuſammen⸗ hängen. Auch die zahlreichen Mißvergnügten, die Llond Georges Politik in der eigenen Partei ſchuf, gingen zu den Unioniſten. Die Unioniſten wollten nicht den Verſailler Friedensvertrag beſeitigen, aber durch ihre Politik die Beſtimmungen ausmerzen, die dem Han⸗ dels⸗ und Induſtrieſtaat England geführlich geworden ſind. Aſquith predigte dagegen die alte liberale Doktrin, den Freihandel, und zwar hauptſächlih als Vertreter der Textilgruppe. Das alte Wort: Cot⸗ ton is King of Industry gilt auch heute.„Königin Baumwolle“ aber hat in England ſtets freihändleriſche Kreiſe um ſich geſchart. Dazu kamen bei den letzten Wahlen die Intelletuellen und Pasifiſten, ſoweit ſie nicht zur Labour Narty obgeſchwenkt waren Die Aſquith⸗ partei hat nur in der Freihandelsfrage ein klares Programm, im übrigen ſchwankt ſie— wie Lloyd George Juſtatten kam ihr der Zwiſt im konſernativen Lager, der nach dem Mißerfola der Bonar Lawſchen Politik zu Gegenſäsen zwiſchen den Frankophilen, den die⸗ hards, und den Unioniſten der Baldwingruppe führte. Andererſeits bedurfte die Aſquithpartei eines demagogiſchen Naturburſchen, wie es Llond George iſt. um die Maſſen mit ſich zu reißen, da die Parteihäuptlinge Aſquith gute Doktrinäre. aber keine Volksmänner ſind. Wenn Aſquith und Lloyd George ſich heute einigen, dann iſt der Liberolismus in England äußerlich wieder in Front. Auch die Idee Freihandel iſt das alte Panier. Aber die Maſſen der Liberalen haben ſich geändert Sie beſtehen aus Kſeinbürgerlichen, die mit den Unioniſten heute tatſächlich für einen beſſeren Zuſammenhalt dis britiſchen Imperiums ſind(wöhred früher die Großhriten von den Liberalen abgelehnt wurden) und ſich nur in ihren wertſſhaftlichen Intereſſen don den Konſervativen unterſchieden Ihre auswärtigen Belange ſind die gleichen. Llond George und Aſquith würden genau dieſelbe Außenpolitik getrieben hoben wie Bonar Law oder Beldwin. Für Deutſchland hat dieſe Einigung des britiſchen Liberalie⸗ mus keinerlei Bedeutung. Sie iſt eine innerbritiſche Angelegenheit. Die Kuflöhung des engliſchen Parlaments Die Debatte im Unterhaus Nach dem Premierminiſter ergriff Lloyd George das Wort und führt u. a. aus Die Rede Baldwins mache den Beſchluß der Auflöſung des Parlaments noch unbegreiflicher. In Linem kritiſchen Augenblick würde ein alter Streit wieder wachgerufen, daß dafür neue Gründe angeführt würden. Es würde ein Sahlkampf veranſtaltet werden. während Verhandtungen über die Wiederherſtellung Europas geführt würden Die zweite Frage, die die Regierung aufs Tapet bringe, entzweie nicht nur die Nation, ſondern auch die eigene Partei des Premierminiſters. Lloyd George wies darauf hin, daß. wenn der Premierminiſter ſich eine Woche lang dem Wahlkampfe widme. er ſeine Aufmerkſamkeit nicht der auswärxkigen Politik widmen könne Man ſtehe in Eng⸗ land in dieſem Winter vor einer großen Arbeitsloſigkeit. Wenn die Wähler dem Premierminiſter die geforderte Ermächtigung gäben, würde das Scutzzollgeſetz nicht vor dem Früh'ahr eing bracht werden können. Was werde bis dahin geſchehen: Die Länder, die bei Einführung eines Schutzzolles am erſten betroffen würden, würden noch vorher die enaliſchen Märkte mit Waren über⸗ ſchwemmen Die Schutzzollpläne der Re⸗ierung würden darn zu einer Vermehrung der Arbeitsloſiateit führen. Der Plan der Regierung ſei unüberlegt und eine Gefahr für das Land. Nach Lloyd George ſprachen Simon und andere Liberale, ſowie Arbeitervertreter gegen die Regierungspolitik. Die Debatte wurde durch den Präſidenten der Handelskammer Lord Greame, der nachdrücklich den Beſchluß der Regierung verteidigte, geſchloſſen. Sie führte zu erregten Szenen, ohne daß es zu einer Störung der Sitzung kam. Lord Birkenhead und Auſtin Chamberlain haben an Baldwin einen Brief geſandt, worin ſie erklären. daß ſie im Hinblick auf die Oppoſition gewiſſer Mitglieder der Konſervativen auf ihren Entſchluß verzichten, in das Kabinett einzu⸗ reten. Eine Thronrede des enaliſchen Königs Der König hielt Freitag vormittag im Unterhaus anläßlich deſſen Auflöſung eine Thronrede, worin er u. a. an den Vor⸗ ſchlag der engliſchen Regierung erinnerte, mit Unterſtützung Amerikas eine Sachverſtändigenkommiſſion für die Feſtſetzung der deutſchen Zahlungsfähigkeit einzuſetzen. Leider ſei es unmög⸗ lich geweſen, die Zuſtimmung der franzöſiſchen Regierung zu dieſem Vorſchlag zu erlangen. Die engliſche Regierung ſehe mit tiefer Beängſtigung der Entwicklung der wirtſaftlichen Lage in Europa entgegen, von der in großem Maße die Regelung der Re⸗ parationsfrage abhänge Beſonders in Deutſchland habe ſich eine ernſte Lage entwickelt. die Gegenſtand lebha.fteſter Auf⸗ merkſamkeit der engliſchen Regierung ſei. Der König erinnerte weiter an die Reichskonferenz und be⸗ rührte dann innerpolitiſche Probleme. Der innere Markt in Eng⸗ land müſſe entwickelt werden, wenn man eine dauernde Beſſerung der wirtſchaftlichen Lage im Lande erwarten wolle. Eine eng iſche Mahnung an Frankreich Die Abendblätter wollen wiſſen, daß die engliſche Regie⸗ rung Frankreich an ſeine Schulden erinnern wolle. In Regie⸗ rungskreiſen habe es ſtarkes Befremden erregt, daß Frankreich der Kleinen Enten e Kredite von 1% Milliarden Franken gewähren kann, daß ſie an Polen, Rumänien und Jugoflawien Kredite in Höhe von 800 Millionen Franken zur Anſchaffung von Kriegs⸗ material gewährt, während es auf der anderen Seite noch nicht einen Centime für ſeine engliſchen Schulden gezahlt habe. England und die Militärkontrolle Reuter meldet von zuverläſſiger Seite, daß der britiſche Stand⸗ punkt bezüglich der Wiederaufnahme der militäriſchen Kontrolle in Deutſchland der iſt. daß keine Forderungen geſtellt werden ſollen, deren Erfüllung bei dem gegenwärtigen ungeordneten Zuſtand in Deutſchland unmöglich iſt. England tritt für eine zeitweilige Zuſtimmuna zu einer beſchränkten militäriſchen Kontrolle unter der Vorausſetzung ein, daß die deutſche Regierung ihre non possumus Haltung nicht nochmals betonen würde, wenn die Alliierten die ſofor⸗ tige Wiederaufnahme der vollſtändigen Kontrolle fordern würden. In dieſem Falle würden aber, wenn die franzöſiſche Politik ange⸗ nommen werden ſollte, draſtiſche Sanktionen erfolgen. Die britiſche Regieruna iſt aber der Meinung, daß neue Sanktionen weniger Ge⸗ währ für die Sicherheit geben würden, als eine eingeſchränkte Mili⸗ tärkontrolle. *** Wie die Agence Havas berichtet, iſt auf Veranlaſſung des eng⸗ liſchen Botſchafters die Botſchafterkonferenz, deren Sitzung Sonntag vormittag ſtattfinden ſollte, vertagt worden. Die Konferenz wird, ſo wird ängenommen, jedenfalls am Montag zuſammentreten. ——' Deutſches Reich 142 Millionen Rentenmark Der wurden geſtern im ganzen 142 Millionen Rentenmark von der Rentenbank zur Verfügung geſtellt. Erſt heute wird die Reichsregierung beginnen, ihren Beamten, Angeſtellten und Arbeitern ein Drittelihres Gehalts in Rentenmark auszu⸗ zahlen. Den Reſt benutzt das Reich zur Bezahlung ſeiner Lieferanten. Dem Reich ſoll eine beträchtliche weitere Menge neuen Geldes zu⸗ gehen, aber erſt in einer Woche wird der Vedarf der Reichsbehörden ſoweit gedeckt ſein, daß auch die Privatwirtſchaft über den Weg der Reichsbank mit Rentenmark verſorgt werden kann. Dem Reich gingen geſtern zu: 13 150 000 Scheine zu einer Rentenmark, 1 680 000 Scheine zu 5 Rentenmark, 4600 000 zu 10 Rentenmark und 1 472 000 Scheine zu je 50 Rentenmark. Schließlich hat die Reichsbank geſtern die erſten Ein⸗ und Zweipfennigſtücke und zwar in einer Geſamt⸗ höhe von 2½ bis 3 Millionen in Empfang genommen. Ein Teil des vorhandenen Rentenmarkbeſtandes iſt von den Reichsbehörden in die Provinz geſchickt worden. Die ſächſiſche Sozialdemokralie und Dr. Jeigner Am Freitag beſchäftigte ſich die ſozialdemokratiſche ſächſiſche Landtaasfraktion in mehrſtündiger erregter Sitzung mit der Perſon Dr. Zeianers. Dieſer war auch dazu be⸗ fohlen worden, hatte es aber vorgezogen, nach der Schweiz zu fahren. Gegenſtand der Verhandlung waren Indiskretionen Zeigners aus den vertraulichen Sitzungen der Sozialdemokratie. Außerdem ſoll aber. wie es weiter heißt. Dr. Zeigner in ſeiner Eigenſchaft als Juſtizminiſter ſichungeſetzliche Verfehlungen von ſolcher ſeines Landtaasmandats und ſogar der Verluſt ſeiner Stellung als Landaerichtsdirektor in Dresden ohne weiteres verbunden ſein dürfte. (Würdia war er dieſer Stellung ſchon lange nicht mehr.) Zeigners volitiſche Rolle wäre damit überraſchend ſchnell ausgeſpielt. Die neue Beamtenmeßzahl Bei den Verhandlungen im Reichsfinanzminiſterium wurde die Meßzahl für die Berechnung der Beamtengehälter für das dritte Viertel dieſes Monats von 30 auf 82 Millionen erhöht. Ueber die Reiſe bes Kronprinzen durch Deutſchland wird noch bekannt, daß von vornherein die Abſicht beſtand, die Reiſe des Kronprinzen ſo unauffällig wie möglich zu geſtalten. Dies iſt auch tatfächlich durchgeführt worden. Der Kronprinz ſei gewiſſer⸗ maßen unerkannt durch Deutſchland gereiſt, nur in Magdeburg und Sorau ſei er von einzelnen Perſonen erkannt worden. Die Fahrt erfolgte im Auto und dauerte 4 Tage, man machte 4 Stationen bei Baran von Rexleben auf Schloß Hamborn bei Paderborn, dann bei Major von Clamm in e bei Hannover, endlich in Ba⸗ ruth bei der Fürſtin zu Solms⸗Baruth, die eine geborene Prinzeſiin von Schleswig⸗Holſtein iſt. Eine Spende des Kronprinzen Der Kronprinz hat dem Magiſtrat von Oels ein Schreiben zugehen laſſen, worin er mitteilt, daß er aus Anlaß ſeiner Rück⸗ kehr für die Bedürftigen der Stadt 100 Zentner Kartoffeln, 500 Brote und ein Stück Rindvieh ſpende. Die Verteilung ſoll bis Samstag erfolgt ſein. Der Berliner Buchdruckerſtreik beendet ZBerlin, 10 Nov.(Von unſ. Berl. Büro.) Der Buchdrucker⸗ ſtreit iſt geſtern abend von den graphiſchen Organiſctionen abge⸗ brochen worden. Heute morgen wurde daraufhin die Arbeit in allen noch beſtreikten Betrieben wieder aufgenommen. Da irgend⸗ welche Vereinberungen bisher nicht zuſtandegekommen ſind, iſt wegen der Wiedereinſtellung der Streikenden nichts Beſtimmtes feſt⸗ gelegt worden. Irgendwelche Forderungen, daß die Arbeitsloſen, die ſich freiwillig gemeldet hatten, nun den alten Belegſchaften den Platz wieder räumen ſollten, ſind offiziell nicht erhoben. Es wird alſo überall mit einer beträchtlichen Umſchichtung des Perſonals zu rechnen ſein. Die Gewerkſchaftsvertreter der Buchdrucker haben nochmals das Wehrkreiskommando gebeten, die verhafteten Führer wieder auf freien Fuß zu ſetzen. Nach einer Schwere haben zu Schulden kommen laſſen, daß damit der Verluſt. Mitteilung des Vereins Berliner Buchdrucker ſoll eine derartige Zuſage auch bereits erteilt worden ſein, doch wird das gericht⸗ liche Verfahren gegen die Streikführer trotzdem weitergeführt. In den ſtädtiſchen Werken, wo man noch geſtern zu einer Sympathie⸗ kundgebung entſchloſſen war, herrſcht heute völlige Ruhe. Nach Abbruch des Streiks in den lebenswichtigen Natendruckerel⸗ betrieben ſind die vorgeſtern verhofteten Vorſtandsmitglieder der ſtrei⸗ kenden Buchdruckerverbände heute wieder aus der Haft entlaſſen worden. Die Einleitung des Strafperfahrens wegen Verſtoßes gegen die Berordnungen vom 26. 10. und 11. 11. bleiben durch die Haftent⸗ laſſungen unberührt. Schiedsſpruch im Bankgewerbe Der vom Reichsarbeitsminiſter eingeſetzte Schlichtungsausſchuß hat einen Schiedsſpruch für das Vankgewerbe gefällt, der Gol d⸗ gehälter in Höhe von 72—225 monatlich vorſteht. Der Spruch iſt von den Arbeitgeberbeiſitzern abgelehnt, von den Arbeit⸗ nehmerbeiſitzern angenommen worden. Dem„Lok.⸗Anz.“ zufolge dürfte der Reichsverband der Bankleitungen dem Schiedsſpruch ſeine Zuſtimmung verſagen. die Organiſationen der Bankongeſtellten haben ſich ihre Stellungnahme zu dem Schiedsſpruch vorbehaſten. die Abſicht, den Präſidenten der Staatspolizeiverwaltung Dr. Tho⸗ mas, obwohl er ſelbſt Sozialdemokrat iſt, von ſeinem Poſten zu entheben, weil er aus unbekannten Gründen nicht mehr das Ver⸗ trauen des Mmiſters Liebmann hat. Das Wehrkreiskommando zeilt aber, wie dem„Lok.⸗Anz.“ gemeldet wird, mit, daß eine Neu⸗ beſetzung des Poſteus nicht mehr in Frage kommt, da alle Perſonal⸗ veränderungen vorerſt der Entſchließung des militäriſchen Befehls⸗ habers unterliegen, und dieſer nicht an eine Veränderung denkt. * Der frühere Reichskanzler Dr. Wieth iſt an einem Herz⸗ leiden plötzlich ſchwer ekkrankt. Auf ſeinen Wunſch wurde er mit den Sterbeſakramenten verſehen. Die„Germania“ meldef, daß im Laufe des geſtrigen Tages eine leichte Beſſerung eingetreten ſei, ſo daß zu hoffen ſei, daß die ſtarke Natur Wirths dieſe Krank⸗ heit überwinden wird. Der Zuſtand Dr. Wirths gibt indes nach wie vor zu Beſorgniſſen Anlaß. Auslanòsrundſchau *Ein Schlag gegen das Deutſchtum. Die in dem ſerbiſch⸗rumä⸗ niſchen Grenzabkommen vorgeſehene Abtretung Hatzfelds an Rumänien rief bei den Deutſchen in Jugoſlawien große Un⸗ zufriedenheit hervor. Der deutſche Abgeordnetenklub wird dieſer Tage eine Sitzung abhalten und vorausſichtlich beſchließen, aus der Regierungsmehrheit auszutreten und künftighin der Regierung ſchärfſte Oppoſition zu machen. * Italieniſch⸗jugoflawiſche Einigung über Fiume. Nach einer Melduna des„Matin“ aus Belarad ſoll zwiſchen Italien und Juao⸗ ſlawien eine Einiaung in der Fiumefrage erzielt worden ſein, die auf folgender Grundlage baſiert: Annexion Fiumes durch Italien und Schaffung einer ſugoſlawiſchen Freizone im Hafen von Fiume. Kabinettsbildung in Portugal. Nach Meldungen aus Liſſabon iſt dort ein nationales Kabinett gebildet worden. * Amerikaniſche Präſidentſchaftskandidaten. Der frühere Finanz⸗ miniſter Mac Adoso erklärte, daß er eine Präſidentſchaftskandidatur für die demokratiſche Partei annehmen werde. Der kaliforniſche Se⸗ nator Johnſon, der bekanntlich Völkerbundsgegner iſt. erklärte ſich zur Annahme einer Kandidatur für die Republikaner bereit. *Die inkernationale VBerkehrs⸗ und Tranſitkonferenz, auf der auch Deutſchland vertreten iſt, wurde am Donnerstag in Genf eröff⸗ net. Die ruſſiſche Regierung war ebenfalls eingeladen. Tſchitſcherin hat in einem Telegramm an den Völkerbundsrat die Teilnahme abgelehnt, da er in der Verkehrsfrage die Kontrolle des Völkerbundes, der keine internationale Gleichheit gewährleiſte, ſondern die Herrſchaft einer Mächtearuppe bedeute, nicht annehmen könne. Außerdem ſehe das Abkommensprofekt über das internatio ⸗ nale Eiſenhahnregime die Anerkennung des Verſailler Vertrages vor. die die Sowietregierung ablehne, f 8— Letzte Meldungen Freiſpruch der Mörder Worowskis Laufanne. 16. Nov. Im Prozeß gegen die Mörder Worowskis wurde heute das Urteil gefällt. Die Geſchworenen beantworteten die erſte Frage betreffend die abſichtliche Tötung mit Hilfe einer Schuß⸗ waffe mit ja, die zweite, ob Konradi dieſer Tat ſchuldig ſei, mit 5 ſa und 4 nein. Die Antworten betreffs Polunin ſind gleichlautend. Die beiden Angeklagten ſind ſomit freigeſprochen, da zu einer Verurteilung Zweidrittelmehrheit erforderlich iſt. unglück ſchwer Verletzten ſind heute nacht noch drei geſtorben. Die Zahl der Toten beträgt ſomit 10. * Sqarbrücken, 16. Nov. In der vergangenen Nacht entſtand in einem Mannſchaftsraum der früheren Kaibelkaſerne in Saarlouis Großfeuer, das ſich infolge des ſtarken Sturme⸗ raſch ausdehnte. Der Geſamtflächeninhalt der Brandſtätte belrägt 800 bis 1000 Quadratmeter. Trotzdem mehrere Feuerwehren zur Brandſtätte gerufen wurden, wurde das ganze Dachgeſchoß ein Raub der Flammen. Auch die unteren Räumlichkeiten wurden erheblich franzöſiſches Militär. Nimm dein Schickſal ganz als deines! Hinter Sorge, Gram und Grauen wirſt du dann ein ungemeines Glück entdecken: Selbſtvertrauen. Richard Dehmel. **** Menſchen und Bücher Bon H. Kronberger-IJrentzen(Mannheim) Mit dieſem einführenden Aufſatz beg nnt eine zwangloſe Folge kleinerer Plaudereien, die in die einzelnen Gebiete der ſchönen Bißliothek der ſtädtiſchen Kunſthalle einführen ſollen, um geiſtigen Menſchen zu zeigen, daß ſie unter den heutigen troſtloſen Ver⸗ hältniſſen geiſtig nicht ganz zu verarmen brauchen. Wenn man früher brennende Sehnſucht ſchildern wollte, wählte man wohl zum Vergleich die Kinder der Straße mit ihren verlan⸗ genden Augen vor dem Schaufenſter des Konditorladens. Jetzt aber laſten mit faſt noch ſehnfüchtigeren Blicken die Augen von vielen Er⸗ wachſenen durch blanke Scheiben nach Genüſſen. deren Entbehren doppelt ſchwer iſt, weil man ſie einſt beſaß, leicht, ſelbſtverſtändlich dem Leben eingefügt: Bücher. Noch immer liegen ſie in ihren bun⸗ ſen, fröhlichen oder den ſachlich braun⸗arauen Einbänden in den Schaufenſtern. Noch immer aibt es die Drucke mit gewählten Let⸗ kern, zlerlichen Illuſtrationen und Vianetten. die Bilder⸗ und Tafel⸗ werke, die Geſamtausgaben in ſchmucken Lederbänden. Man beobach⸗ tet immer wieder, wie die Blicke mancher Menſchen ſie beinahe mit geheimer Zärtlichkeit ſtreifen, langſam Titel um Titel leſen. bei den aufgeſchlagenen Seiten verweilen, gierig nach dieſen kargen Brocken geiſtigen Genuſſes. Eine tiefe Reſianation gleitet dann oft über dieſe Geſichter. Man fühlt, wie der zahlenmüde Kopf ſich an einer langen Reihe von Ziffern abmüht, die nicht länger freilich als für manchen dringenden leiblichen Lebensbedarf, doch für dieſen geiſtiaen Genuß auszugeben, das Monatsbudaet ins Wanken bringen würde. Gewiß. man kann oft noch in den eigenen Bücherſchrank areifen und freut ſich jeden Buches, das man beſitzt. aber der Reiz des Neuen. des Unerlebten fehlt. Und. doch aibt es ſicher noch ungehobene lile⸗ rariſche Schätze für die Meiſten. Es gibt ſie in ſeder Stadt. auch in Mannhbeim in allen Bibliotheken, nicht zuletzt in der ſtädtiſchen Kunſthalle. Es iſt allerdings eine Bücherel, die die Werke nur zur Venützung im eigenen Leſeſgal aibt, aber die Deffmmgszeiten ſind ſo reichlich, faft an ſedem Tage zu Vor⸗ und Nachmittagsſtunden— auch Sonn ⸗· ſags und faſt an jedem Abend. Es iſt ſchön in dem hohen Raum mit dem dunkelbraunen Holzwerk zu ſitzen, beſonders ſchön abends beim Licht der aroßen Lampen. Wer Leſeſöle kennt, bekommt für die Stimmung dieſer Räume ein ganz beſonderes Gefühl. Jeder da⸗ von hat ſeine beſtimmte Nuance, ſeine eigenen Menſchentupen. ſeine eigenen. kleinen Nebengeräuſche und ſei es auch nur wie das unauf⸗ hörliche, leiſe Brodeln der hohen Gaslampen, das wie die Begleit⸗ melodie des Leſeſaals einer alten. großen Landesbibliothek noch heute in meiner Erinnerung verankert iſt.— So hat jeder dieſer Räume ſeine Eigenart und alle haben ſie gemeinſam ein gewiſſes geiſtiges Vihrieren. das wie ein Fluidum die vielen denkenden oder ſchauenden Menſchen umaibt und eint. Die Worte fallen leiſer, die Bewegungen werden langſamer. In Leſeſälen gibt es noch etwas, was in der Welt ſehr ſelten geworden iſt: Rückſichtnahme auf den Anderen Allein ſchon darin liegt eine Vorbedinaung für geiſtiges Arbeiten und Genießen. Man wird das alles nicht ſofort fühlen, ebenſowenig wie man ſich ſogleich in den Beſtänden einer Bibliothek zurechtfindet. Tritt man fremd in einen öffentlichen Leſeſaal, ſo fühlt man ſich irgendwie als Eindringling, da man die heilige Stille, die ſelbſt de Ruhe nicht ſtören wil und doch nicht weiß, wie man ſich ſelbſt den 25 Verſammelten eingliedern ſoll. Manches wird dem, der zum er ten Mal das Leſekabinett der Kunſthalle beſucht— das Zurechtfinden er⸗ leichtern. Da liegen z. B. auf den Tiſchen Ueber chtsblätter die einen Einblick in die Fülle und Mannigfaltigkeit des Beſitzes und die Auf⸗ teilung in verſchiedene Abteilungen geben. Ein Zettelkatalog nennt unter dem Namen des Schriftſtellers oder des Künſtlers das Werk. Man teilt ſeinen Wunſch dem auſſichtführenden Angeſtellten mit und erhält das Werk. Wie einfach iſt das. Nicht einmal ein Zettel muß ausgefüllt werden mit genauen Angaben: Buchtitel, Katalognummer, Stand, Adreſſe des Benützenden, kein Bürgſchein iſt nötig. Es wird das Buch mit einem Quent ganz ungewöhnlichen Vertrauens in die Hand eines jeden gelegt, der darnach verlangt,— mit einem Ver⸗ trauen, das mit einer ſaft allväterlichen Gläubigkeit die Reinheit der Hände und des Herzens bei ſedem als ſelbſtverſtändlich annimmt. Man muß fühlen, daß es edelſter Beſitz einer Stadt iſt, was ſo zum Gemeinbeſitz wird und ſedem in dieſem Leſeſgal zu geiſtiger Nutznießung überlaſſen iſt und das wird mehr verpflichten, als ein paar geſchriebene Worte.— Die Erfahrungen, die man mit dieſer Art der Bücherabgabe gemacht hat, ſind bis jeßt nicht ſchlecht weſen. Daß man ſie weiterführen kann, ebenſo wie völlig koſten ofe Be⸗ nützung der Bibliothek, ift wie etwas beinahe Legendäres und doch lalr Tröſtliches in einer Zeit, da ſchon die kieinſte Handreichung mit toten Papiergeldziffern erkauft werden muß. Genuß und Belehrung iſt damſt noch jedem möglich, er mag nach Werken über Kunſt und Künſtler, Uber Kulturgeſchichte, Uber Llteratur⸗, Muſik⸗ oder Rellgionswiſſenſchaften verlangen. Auch dieſe Nachbargeblete des eigentlichen großen Reiches der bildenden Kunſt zu pflegen iſt in früheren Jahren durch eine Stiftung möalich geweſen. Ihr Weiterausbau iſt unmöglich geworden, ſetzt, da ſchon für die einfachſten Neuerwerbungen von Werken kunſt⸗ oder kultur⸗ geſchichtlichen Inhalts keine Mittel mehr vorhanden ſind, da die Fülle von Zeitſchriften— über 150 waren es einſt—, auf ein ganz be⸗ ſcheidenes Maß beſchränkt iſt. Doch wie wichtig iſt es, daß dieſe wenigen noch aufliegen, den vielen Menſchen, die ſte her perſönlich beziehen konnten, überhaupt noch erreichbar 15 Wenige Architek⸗ ten ſind noch in der Lage, ſich ihre Fachzeitſchriften zu halten. Die ſchönen Zeitſchriften, denen eine ſo weſentliche Veredelung der Woh⸗ nungskultur im deutſchen Bürgerhaus zu danken iſt, welche Familte kann ſich ihren Bezug noch leiſten? Ein Blatt mit auserleſenen Bei⸗ ſpielen künſtleriſchen Stickereien und Spitzen, wird es nicht ſchmerz⸗ lich von mancher Frau entbehrt, die gewohnt war, daraus Freude und Anregung zu ſchöpfen? Dann die mannigfachen Zeitſchriften für den Kunſtkenner und ⸗Sammler; andere literariſchen oder philoſophiſchen Inhaltes;: ſie ſind, wenigſtens zum Teil, in dieſem Leſeſaal noch erreichbar. Wenn auch unter dem Druck der Zeit ihr Erſcheinen zum Teil aufhörte, oder die beſcheidenen Mittel der Bibliothek zu einem Verzichten auf ſie zwangen, große Reihen von ihren Jahrgängen bergen noch eine Fülle von Wiſſenswertem, gerade weil ihr Inhalt weit über das Tagesintereſſe hinausging. Ob es nicht manchen nach den Vorträgen des Freien Bundes verlangt, über dieſes oder jenes Gebiet ausführ⸗ licheres zu erfahren, als es oft in einer kurzen Stunde möglich iſt, oder die Werke eines Künſtlers, im Lichtbild ihm vermittelt, in ſchönen oft farbigen Reproduktionen in Ruhe noch einmal zu überſchauen? Es gibt Menſchen, denen ſolch ein geruhiges Schauen und Sich⸗ vertieſen wundervoll ein paar Stunden des Tages oder Abend⸗ füllt Man ſieht es ihren Geſichtern an. Manche beſchwören ſich die Erinnerungen an frühere Reiſen herauf, an Beſuche in auslän⸗ diſchen Galerien. Andere mögen in dem und jenem tröſtlich den ewig wechſelnden Rhythmus der Zeiten fühlen. Oder ſie löſen An⸗ ſpannung und Bitterkeit des Tages in Wilhelm Buſch's und Ober⸗ länders heiterer Welt. Oft betrachten zwei junge Menſchen gemein⸗ ſam graphiſche Blätter, ſo gut in ihren Gedanken und Empfin⸗ dungen aufeinander eingeſtellt, daß kaum ain leiſes Wort der Ver⸗ ſtändigung nötig iſt. Es gibt Eintagsfliegen unter den Beſuchern der Bibliothek und Menſchen, die pünktlich immer wieder zur gleichen Stunde auftauchen, Studenten, die für ihr Examen arbeiten, alte Herren, denen die Bücher und Zeitſ dem ehemaligen Beruf, einem Sonderintereſſe oder einer Lieb⸗ haberei ermöglichen. Andere, vlelleicht in di Zeiten mehr denn „ die ein unbe trüben Wirklichkeit der Gegenwart in. 5 Zelten der Ver⸗ gangenheit oder die Phantaſiereiche der Kunſt. Dleſen allen möchte die Kunſthalle mit ihrer Biblfothek und ihrem Leſeſcal auch geiſtig die Helle und Wärme geben, dle im primitiven, phyſiſche:! Sinn der Worte gibt. Tauſend feine und feinſte Möglichkeiten ſeeliſcher Erquickung bietet mit ſolch einem Inſtitut die Stadt ihren eitiden Schaen Samskag, den 17. November 1923 *um die Sladlspolizeiverwalfung. Die ſächſiſche Regierung hat —— Stuttgart, 16. Nov. Von den bei dem Cannſtatter Eiſenbahn⸗ beſchädigt. Der Materialſchaden iſt ſehr groß. In der Kaſerne liegt iften noch einen Kontakt mit liches Zuhauſe hertreiben mag, eine Flucht von Einwohnern. Es wäre zu wünſchen, daß viele den Weg zu dieſen + 5. 8 S —2 8 Samskag. den 17. November 1923 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 330 Städtiſche Nachrichten Aus der Staòtratsſitzung vom 15. November 1923 Reine weiteren Barzuſchüſſe für das Nationaltheater Der Stadtrat beſchließt, da äußerſte Einſchränkungen der Aus⸗ gaben auf allen Gebieten der gemeindlichen Verwaltung unum⸗ gänglich erforderlich ſind, dem Nationaltheater für das Spieljahr 1924/½5 keinerlei Barzuſchüſſe zu leiſten und hiernach das Nationaltheater nur dann in ſtädtiſcher Regie weiter⸗ zuführen, wenn nicht nur durch verbindliche Mieten auf entſprechen⸗ der Goldmarkgrundlage ein ausreichender Stamm von Beſuchern ſichergeſtellt iſt, ſondern auch durch Zeichnung von Garan⸗ tiebeträgen die Bevölkerung dafür einſteht, daß ein et⸗ waiger unzureichender Beſuch der mietfreien Plätze und der miet⸗ freien Vorſtellungen nicht die Stadtkaſſe belaſtet. In beiden Rich⸗ kungen wird die Theaterkommiſſion ermächtigt, die erforderlichen Beſtimmungen zu treffen und zweckmäßige Maßnahmen einzuleiten. Stellungnahme zur Preisbildung Der Stadtrat beſpricht die Fragen der Preisbildung und teilt dabei die Auffaſſung des Reichswirtſchaftsminiſters, daß Ent⸗ wertungszuſchläge nicht mehr zuläſſig ſind, ſobald genügend wertbeſtändige Zahlungsmittel zur Verfügung ſtehen werden. Im eigenſten Intereſſe der Verbraucher iſt es gelegen, die in ihrem eſt befindlichen wertbeſtändigen Zahlungsmittel in Umlauf zu ringen. 5 Keine Kredithilfe der badiſchen Regierung Die Bemühungen, zum Zweck der Zahlung von Löhnen und Gehältern und des Ankaufs von Brennſtoffen, Kartoffeln uſw. einen größeren Betrag Badenmark unter Hinterlegung ſtädtiſcher Kohlenanleihe zu erhalten, ſind geſcheitert. 1. Gründung einer Stadtreklame⸗G. m. b. B. Die Ausnützung der ſtädt. Reklamemöglichkeiten einſchließlich des Plakatbetriebs geht vom 1. Dezember d. J. an eine zu gründende Stadtreklame⸗G. m. b. H. über, an der die Stadtgemeinde mit mehr als der Hälfte des Grundkapitals be⸗ teiligt iſt. Unterſtützung des Mannheimer Hilfswerks Die dem hieſigen Ortsausſchuß für Leibesübungen und Jugendpflege angehörigen Vereine wollen ſich in den Dienſt des„Mannheimer Hilfswerks“ ſtellen. Die erſte Vorſtellung am 2. Dezember wird vom Turnverein 1846, den Schwerathletik⸗Vereinen und dem Geſangverein„Erholung“ beſtrit⸗ ten werden. Der Stadtrat ſtellt dafür den Nibelungenſgal koſtenlos zur Verfügung. Der Schriftſtellerverein Mannheim⸗ Ludwigshafen will für das„Mannheimer Hilfswerk“ dem⸗ zächſt eine Theateraufführung veranſtalten. Dafür wird das Nationaltheater koſtenlos überlaſſen. 1.—*. in Stelle des verſtorbenen Verlademeiſters Muckle wird Ar⸗ Wachter, Dammſtraße 35, zum Mitglied der Woh⸗ gskommiſſion ernannt. Der Kuf nach wertbeſtändigen FJahlungsmitteln die den Einzelnen vor der Entwertung ſeines Geldes zwiſchen Ein⸗ kahme und Ausgabe ſchützen ſollen, wird von allen Seiten immer dringlicher. Es gibt ganze Berufsklaſſen, die von Tag zu Tag ner⸗ vöſer werden, weil die Zahlung in wertbeſtändigem Gelde nur tropfenweiſe 5 Erſt war es die Goldanleihe, die als Zahlungsmittel dienen ſollte, dann wurde die Rentenmark ange⸗ kündigt, und zwiſchen beiden ſollte die Ausgabe der Badenmark erfolgen. Wo bleiben nun alle dieſe Zahlungsmittel? Von der Gold⸗ anleihe wurde bekannt, daß ſie zunächſt in Berlin in wenigen Händen hängen blieb; nach Mannheim iſt ſozuſagen nichts da⸗ von gekommen. Die Mannheimer Banken waren nicht einmal in der Lage den minimalſten Anſprüchen zu genügen. Um ſo größer iſt der Unſinn, wenn es nicht beabſichtigte und böswillige Verleum⸗ dung iſt, wenn jetzt von den Mannheimer Banken und Bankfirmen behauptet wird, ſie hätten Goldankeihe gehamſtert. Wer mit 80 2 den Dingen einigermaßen vertraut iſt, weiß, wo dieſe geblieben iſt. Eine andere Frage iſt es, wo die Badenmark ſteckt. Dieſe Frage iſt ſchon. von vielen Seiten erhoben worden, aber in Karlsruhe hat man ſich bis jetzt darüber ausgeſchwiegen. Es wurde nur früher einmal mitgeteilt, daß ſie in erſter Linie zur Bewegung der Ernte, namentlich der Kartoffelernte, dienen ſollte. Wie verlautet, iſt die weitere Ausgabe von Badenmark auf Anordnung der Reichs⸗ regierung ſiſtiert worden. Von der Rentenmark endlich werden, wie wir hören, die erſten kleinen Poſten/ ſozuſagen die Vorpoſten des neuen Zahlungsmittels, erſt am Dienstag oder Mittwoch in Mannheim eintreffen. Die ſämtlichen Mitglieder der Vereinigung Mannheimer Banken und Bankiers erklären ſich durch eine Bekanntmachung in unſerer heutigen Mittagsausgabe bereit, zur Förderung und zur Einführung es Zahlungsverkehrs in dieſem neuen Zahlungsmittel, alsbald Ren⸗ tenmark⸗Konten zu errichten. Beſonders erfreulich iſt es, daß die Handelskammer⸗Mark glatten Eingang in den Verkehr gefunden hat. Sie wird bei Lohn⸗ und Gehaltszahlungen gerne ver⸗ wendet und macht ſich bisher auch nicht gar ſo rar, wie es ihre anderen wertbeſtändigen Schweſtern tun. Der Einzelhandel zur Erhöhung der Grunopreiſe Zur Frage der Erhöhung der Grundpreiſe ver⸗ ſchiedener Artikel im Einzelhandel, die in den letzten Tagen wiederholt Gegenſtand kritiſcher Beſprechungen in der Tages⸗ preſſe geweſen iſt, dürfte die Wiedergabe nachſtehender Zuſchrift der Landeszentrale des badiſchen Einzelhandels an das Badiſche Miniſterium des Innern— datiert vom 15. November 23 von allgemeinem Intereſſe ſein: Nach Mitteilungen aus unſeren Mitgliedskreiſen, die durch ent⸗ ſprechende Belege geſtützt werden, haben zahlreiche Fabri⸗ kanten in den letzten Tagen die Warengrundpreiſe in ganz außerordentlichem Maße hinaufgeſetzt und nahezu jede Poſt bringt weitere Erhöhungen der Grundpreiſe ſeitens der Lieferanten und der von ihnen abhängigen Groſſiſten. So wur⸗ den beiſpielsweiſe bei Schuhwaren die Grundpreiſe ſeitens der Fabrikanten in den letzten Tagen mit einem Schlage um 60 bis 120 Prozent erhöht, was bei dem gegenwärtigen gleichzeitigen dauernden Anſteigen des Goldmarkmult plikators von geradezu ver⸗ heerendem Einfluß auf die Verſorgung der Bevölkerung mit dieſem Artikel ſein muß. In anderen Artikeln des täglichen Bedarfes, ins⸗ beſondere in der Lebensmittelbranche, liegen die Verhält⸗ niſſe kaum beſſer, wobei die Produzenten nicht an letzter Stelle ge⸗ nannt ſein mögen. Die Frage, inwieweit dieſe exorbitante Erhöhung der Grund⸗ preiſe ſeitens der Produzenten und Lieferanten gerechtfertigt erſcheint, ſoll hier nicht näher unterſucht werden, als berufene Ver⸗ tretung des badiſchen Einzelhandels möchten wir aber nicht ver⸗ ſäumen, das badiſche'niſterium des Innern auf vorſtehende Tat⸗ ſachen aufmerkſam zu machen und auf die Auswirkung hinzu⸗ weiſen, die dieſe Erhöhung der Grundpreiſe ſeitens der Produktion und der Lieferanten zwingender Weiſe bei der Verteilung der Waren durch den Einzelhandel haben muß. Es iſt ſelbſtverſtändlich. daß der Einzelhandel— der doch für den Erkös der von ihm ver⸗ kauften Ware ſtets wieder neue Ware einkaufen muß und dabei obendrein noch unter der zwiſchen Einnahme und Wiederverwen⸗ dungsmöglichkeit liegenden ungeheuren Geldentwertung zu leiden hat— gezwungen wird, den Grundpreiserhöhungen der Produzenten und Lieferanten zu folgen, da er ſonſt nach kürzeſter Friſt mangels weiterer Betriebsmittel ſein Geſchäft zumachen müßte. Pieſe Maßnahme wird aber zu einemweiteren Anſtieg der Warenpreiſe außerhalb der Dollarkurſe führen. Wir bitten das badiſche Miniſterium des Innern, unſere Be⸗ mühungen zur Aufklärung breiter Kreiſe über die tatſächlich ge⸗ gebenen Verhältniſſe in geeigneter Weiſe unterſtützen zu wollen und auch den Bezirksämtern und Preisprüfungsſtellen entſprechende Weiſungen zugehen zu laſſen, um den an der Entwickelung dieſer traurigen Verhältniſſe abſolut unbeteiligten Einzelhandel nicht unge⸗ rechtfertigten Verfolgungen auszuſetzen. Wenn das badiſche Mini⸗ ſterium des Innern dann über den Rahmen dieſes unſeres Erſuchens binaus die maßgebenden Reichsbehörden veranlaſſen würde, die Preisgeſtaltungspolitik der Lieferantenſyndi⸗ kate und⸗Kartelkle einer ſcharfen Nachprüfung zu unterziehen, ſo würde es ſich damit nicht nur den Dank des Einzelhandels, ſon⸗ dern auch den der geſamten Verbraucherſchaft erwerben. wegnahme von Kartoßſeln und Rohlen Die Kartoffelgroßhandlung Gebr. Weil läßt gegenwärtig in ihrem Lager an der Neckarſpitze Kartoffeln einlagern. Hierbei wer⸗ den etwa 20 Frauen und 5 Männer, bisherige Erwerbsloſe, beſchäf⸗ tigt. Seit Tagen kommen Erwerbsloſe, junge Burſchen und ältere Hiosen und Männer, mit der Bitte, ihnen Kartoffeln zu ſchenken. iefer Bitte iſt durch die Firma bisher immer entſprochen worden. Geſtern wollten etwa 40—50 Perſonen gewaltſam ins Lager ein⸗ dringen. Als ſie von den Angeſtellten der Firma zurückgewieſen wurden, erbrachen ſie auf dem Gleiſe zum Ausladen bereit⸗ ſtehende Eiſenbahnwagen und eigneten ſich etwa 25—30 Zentner Karloffeln an. Es handelte ſich um für die Schweiz und das Saargebiet beſtimmte däniſche Tranſitware. Da die Kartoffeln nicht loſe in den Wagen lagen, ſondern in Säcke gefüllt waren, wuürde die Wegnahme weſentlich erleichtert. Die Plünderer konnten die Kartoffeln gleich ſackweiſe wegſchleppen. Der einzige Schutz⸗ mann, der zur Verfügung ſtand, war machtlos. Ein größeres Polizeiaufgebot kann nicht eingeſetzt werden, da das Lager im be⸗ ſetzten Gebiet liegt. Die Franzoſen ſahen lachend dem Treiben der „Selbſtverſorger“ zu. Die Firma iſt ratlos. Man befürchtet größere Ausſchreitungen, da ſich die geſtrige erfolgreiche Aktion der Kartoffel⸗ diebe bald herumgeſprochen haben wird. Geſtern wurde das Kohlenlager der FJa. F. Grohe, G. m. b.., im Hummelsgraben an der neuen Neckarbrücke von etwa—400 Perſonen geſtürmt. Die Arbeiter der Firma muß⸗ ten flüchten. Nach den bisherigen Feſtſtellungen ſind—5000 Ztr. im Werte von etwa 10 000 Goldmark entwendet worden. Die Plünderer ſetzten ſich aus jüngeren und älteren männlichen und weiblichen Perſonen zuſammen. Die Menge rückte teilweiſe mit Karren und Wagen an. Das Lager wird ſchon ſeit—3 Monaten durch Diebe heimgeſucht. Seit etwa 14 Tagen haben die Diebſtähle ſtark zugenommen. So ſchlimm wie geſtern wars aber noch ije. Die Polizei kann auch hier wenig ausrichten, da das Lager ebenfalls im beſetzten Gebiet liegt. Wie wir hören, iſt troßdem eine An⸗ zahl Feſtnahmen erfolgt, von denen 18 aufrecht erhalten wur⸗ den. Die weiblichen und jugendlichen männlichen Perſonen wurden nach Feſtſtellung ihrer Perſonalien wieder entlaſſen. e Die wochentäglichen Anterſtützunasſätze für Erwerbsloſe betra⸗ gen imunbefetzten Deutſchland vom 12—17. November in der Ortsklaſſe A für Männer über 21 Jahre 420, unter 21 Jahren 289, für Frauen über 21 Jahre 340. unter 21 Jahre 200, als Famitien⸗ zulage für Ehegatten 150. für jedes Kind und jedes ſonſt unter⸗ ſtützungsberechtigtes Angehörige 130 Milliarden Mark. In der Orts⸗ klaſſe B ſind für die aleichen Gruppen zu zahlen: 390, 280. 520, 190, 140 und 120. In der Ortsklaſſe C 360, 210, 300, 180. 130 und 110. In den Ortsklaſſen D und E 330. 190, 280, 170, 120 und 100 Milliar⸗ den Mark. Die Familienzulagen dürfen insgeſamt den ein⸗ fachen Hauptunterſtützungsſatz nicht überſteigen. Im beſeßten Gebiet, alſo in Mannheim, darf in ſämtlichen Sätzen ein Juſchlas von 12 vom Hundert gewährt werden. * Auszahlung der Militärrenlen am 19. November 1923. Das Hauptverſorgungsamt Karlsruhe teilt mit: Infolge der fortſchreſten⸗ den Geldentwertung hat das Reichsarbeitsminiſterium eine weitere Rentenzahlung für alle nach dem Reichsverſorgungsgeſetz, Alt⸗ rentnergeſez, Kriegsperſonenſchädengeſetz uſw. verſorgten Perſonen angeordnet Die Auszahlung der Gebührniſſe erfolgt nach Anord⸗ nung des Reichsarbeitsminiſteriums in derſelben Weiſe wie die üb⸗ lichen Remtenzahlungen am 29. jeden Monats. Diejenigen Renten⸗ empfänger, die alſo ihre Renten am 29. bei der Poſt abholen, müſſen die Zwiſchenzahlung am 19. November 1923 bei der zuſtändigen Poſt⸗ anſtalt abheben. Wer ſeine Verſorgungsgebührniſſe regelmäßig durch den Briefträger ins Haus gebracht oder auf Konto überwieſen be⸗ kommt, erhält auch dieſe Zahlung am 19. auf dieſem Wege * Verdoppelung der Poſtgebühren. Am 20. November tritt eine Verdoppelung der Gebühren ein. Ausgeſchloſſen von der Verdoppe⸗ lung bleiben die ee e die Gebühr für Blindenſchriften⸗ ſendungen, Einzahlung und Auszahlung im Poſtſcheckverkehr ufw. Der Reichspoſtminiſter hat dem Reichskabinett einen Entwurf zu einer Verordnung über die UAmſtellung des Poſtſcheckveir⸗ kehrs auf Rentenmark zugehen laſſen. Danach ſollen neben den auf Papiermark lautenden Poſtanweiſungen im Inlandsverkehr auch Poſtanweiſungen auf Rentenmark eingeführt werden. Wucherer und Schieber ins Arbeitshaus. Wie die„Karlksruher Zeitung“ erfährt, iſt der er ſte Transport von der Polizei feſt⸗ enommener Wucherer und Schieber im polizellichen rbeitshaus Kislau eingetroffen. Sie werden dort, wie iin Arbeitshaus üblich, beſchäftigt und beköſtigt. Sonderwünſche, wie Taee nur mit Schreibarbeit oder dergl. werden nicht be⸗ rũ igt.„ Die billigſte Jahrt auf der Straßenbahn koſtet von heute ab infolge der Erhöhung des Multiplikators auf 600 Milliarden 120 Milliarden. Für 6 und 7 Teilſtrecken werden 150, für 8 und mehr Teilſtrecken 180 Milliarden verlangt. Die Frankfurter Straßenbahn hat ebenfalls das Schlüſſelzahlfyſtem eingeführt. Nur betragen in Frankfurt die Grundpreiſe nur 10, 15 und 20 Pfennige. Bei einem Multiplikotor von 600 Milliarden koſtet demnach in Frankfurt die billigſte Fahrt 60 Milliarden, alſo die Hälfte wie in Mannheim. Wie auf anderen Gebieten, ſo wird auch bei der Straßenbahn die Berechtigung der jetzigen Grundpreiſe einer genauen Prüfung zu unterziehen ſein, ſobald genügend wert⸗ beſtändige Zahlungsmittel im Verkehr ſind. In Stuttgart koſten ſeit geſtern Fahrſcheine bis zu zwei Teilſtrecken 30, bis zu vier 35, mehr als vier 40 Milliarden, Kinder, Nachtzuſchlag und taxpflich⸗ tiges Handgepäck 10 Milliarden. Die Ausgabe von Fahrſcheinheften unterbleibt wegen der geringen Benutzung. Wochenkarten für 6 Hin⸗ und Rückſahrten koſten von morgen ab bis zu drei Teilſtrecken 330, bis zu fünf 380, bis zu ſieben 430, für mehr als ſieben 460 wile de zuteruet etbend Mannhele, be. nkernalionale Arkiſten⸗ Orks ind Manuheim, be⸗ richtet folgendes: Eine am een Art iſſt en⸗ verſammlung beleuchtete die gegenwärtige Not der reiſen⸗ den Künſtler. Nach einem Abkommen ſchlieen die Artiſten ihre 9 75 nach Werteinheiten ab. Eine Werteinheit iſt zur Zeit 218,5 Milliarden. Durch die ſprunghafte Geldentwertung iſt dieſes Syſtem überholt. Die Gagen ſind gleich Null, beſonders bei denen, die mit —10 Werteinheiten entlohnt werden. Die höchſte Gage, die bezahlt wird, ſind 20 Werteinheiten, aber hier iſt der Aufwand dement⸗ ſprechend. Bei ſolcher Bezahlung iſt leicht zu überſehen, daß die Künſtler hungern müſſen, zumal der Aufwand durch die erhöhte Wohnungsmiete, Steuer, Wäſche und Garderode uſw.— ein Janz enormer iſt. In ihren Lokalen laſſen ſich die Unternehmer vom Pub⸗ likum nach Goldmark bezahlen. Somit verlangen die Artiſten für eine Werteinheit 1 Goldmark. Die Mitglieder der„Libelle“ traten mit ihrer Direktion in Verhandlung, aber jede Zulage wurde abge⸗ lehnt. Die Verſammlung beſchloß, beim Schlichtungsausſchuß die Ve⸗ zahlung nach Goldmark zu verlangen, falls der Fachausſchuß ſich ab⸗ lehnend, verhält. Die Direktion der zur Zeit im Künſtlertheater „Apollo“ gaſtierenden Künſtlertruppe hat ihren Miigliedern die Be⸗ zahlung nach Goldmark bewilligt. Wenn die weiteren Verhandlungen der Int. Artiſten⸗Loge zu keinem Erfolge führen, iſt ein allge⸗ meiner Artiſtenſtreik zu erwarten. Vereinsnachrichten Turnverein Mannheim von 1848. Letzten Samstag veran⸗ ſtaltete die Muſikriege unter Leitung des Kammer muſider⸗ Löwecke einen„volkstümlichen deutſchen Abende, der einen äußerſt ſtimmungsvollen Verlauf nahm. Nach den iebens⸗ würdig⸗heiteren Begrüßungsworten des Leiters gab Frl. Elſe Löwecke den Hörern eine klar umriſſene Erklärung der Ziele der Veranſtaltung. Es handelte ſich um die Ausgeſtaltung der äußerſt glücklichen Idee, ein Muſterheiſpiel deutſcher Hausmuſſk zit geben, in der ſich ja das Weſen unſeres Volkes ſo klar und herz⸗ erfriſchend ausſpricht. Die junge Rednerin, deren Ausführungen von Erwachen Von A. v. Gleichen⸗Rußwurm Deutſchland wach auf und wirf den Schwindel ab, der wie ein böſer Traum dich narrte! Und immer neu erlogen und erdacht den alten Taumeltanz nach Geld gemacht. Nach Geld da läuft und rennt von Kind zu Greis, von Tippmamſell zu altem Weib was kriechen kann, und rafft mit ekler Geſte die Nullen ein, die nach der Zahl verlangen, geſchwollnen Punkten gleich am Himmel hangen. Am Himmel ſagſt du?— Alle Himmel ſind nicht echt und jeder ſieht in dem, was er begehrt, den Himmel. Des Tages abgefeimte Gier holt 2 Gotterſatz ſich im Papier. 5 123 Bedruckte Lügenzettel aus des Albtraums Reich, mann kommt der Held, der euch ins Feuer wirft und aus dem Flammenſtoß 75 den Phönix ſteigen läßt? Der freien Menſchen freies Zeichen, die wach den neuen Tag erneut erreichen 5 Kunſt und wißenſchaſt Worte Goeiges. Uber Deutſchlauds Fukunft. In dieſer dunklen und leidensvollen Zeit deutſcher Geſchichte, die wir jett durchleben. erſcheint ein Geſpräch Goethes von beſonderer Bedeutung. das der ichter vor hundertundzehn Jahren. in dem wildbeweaten Jahre 1813 wit dem Jenenſer Profeſſor der Geſchichte Heinrich Luden über die Zukfunft Deutſchlands geführt hat. Die Unterredung fand m November 1813 in Weimar ſtatt. noligen Ereianiſſe und in Anknüpfung an den von Luden entwickel⸗ en Plan zum Heil der deutſchen Freiheit eine volitiſche Zeitſchrift zu aründen, machte Goethbe die folgenden Aeußerungen. die Luden wörtlich niederſchrieb:„Die aroßen Ideen. die Ideen von Frei⸗ deit, Volk. Vaterland ſind in uns; ſie ſind ein Teil unſeres Veſens und niemand vermaa ſie von ſich zu werfen. Auch mir liegt Deutſchland warm am Herzen. Ich halte ihn ſo feſt als Sie, den Unter der Einwirkung der da⸗ Glauben an Deutſchlands Zukunft. Ja, das deutſche Volk ver⸗ ſprichteine Zukunft und hat eine Zukunft. Das Schickſal der Deutſchen iſt, mit Napoleon zu reden, nochnicht erfüllt. Hät⸗ ten ſie deine andere Aufgabe zu erfüllen gehabt, als das römiſche Reich zu zerbrechen und eine neue Welt zu ſchaffen und zu ordnen. ſie würden längſt zugrunde gegangen ſein. Da ſie aber fortbeſtan⸗ den ſind, und in ſolcher Kraft und Tüchtigkeit, ſo müſſen ſie nach mei⸗ nem Glauben, noch eine große Beſtimmung haben. eine Be⸗ ſtimmung, welche um ſo viel größer ſein wird, denn jenes gewaltige Werk der Jerſtörung des römiſchen Reiches und der Geſtaltung des Mittelalters, als ihre Bildung jetzt höher ſteht. Aber die Zeit, die Gelegenheit, vermag ein menſchliches Auge nicht vorauszuſehen und menſchliche Kraft nicht zu beſchleunigen oder herbeizuführen. Uns Einzelnen bleibt inzwiſchen nur übrig, die Bildung des Vol⸗ kes zu mehren, zu ſtärken und durch das Volk zu verbreiten nach allen Seiten, damit es nicht zurückbleibe hinter den anderen Völkern. ſondern wenigſtens hierin voraufſtehe, damit der Geiſt nicht verkümmere, ſondern friſch und heiter bleibe, damit es nicht verzage, nicht kleinnütig werde, ſondern fähig bleibe zu jeglicher aroßen Tat, wenn der Tag des Ruhmes anbricht.“ Kleine Chronik. In Starnberg iſt der Münchner Maler Robert Weiſe geſtorben. Der aus Württembera ſtammende Künſtler machte ſich in weiteſten Kreiſen durch ſeine echt ſüddeutſch empfundenen, farbenfriſchen und ſtimmungsvollen Figuren⸗ und Landſchaftsbilder bekannt. Die erſten Sammlungen Deutſchlands, darunter die Müunchner Pinakothek und die Verliner National⸗ galerie, ſind im Beſitz ſeiner beſten Arbeiten.— Der Oeſter⸗ reichiſche Werkbund hat von dem ihm zuſtehenden Recht, Ehrenmitglieder zu wählen, zum erſtenmal Gebrauch gemacht und in einer letzten Vollverſammlung den Reichskunſtwart Dr. Reds⸗ lob zum Ehrenmitglied ernannt.— Am 15. November vollendete der Geh. Regierungsrat, Univerſitätsprofeſſor und frühere Vorſtand der Landwirtſchaftlichen Verſuchsſtation in Münſter, Dr. phil. Dr.⸗Ing. h. c. Joſeph König ſein 80. Lebensjahr. Er wurde am 1. Januar 1871 zur Errichtung einer landwirtſchaftlichen Ver⸗ ſuchsſtation nach Münſter berufen. In den vierzig Jahren, in denen er dieſe Anſtalt leitete, hat er ſie zu einer der größten An⸗ ſtalten dieſer Art in Deutſchland ausgeſtaltet und der Landwirtſchaft unſchätzbare Dienſte geleiſtet. Theater und Muſik ewWiesbadener Theater. An zwei aufelnanderfolgenden Abenden brachte das Staatstheater eine Aufführung von Auguſt Strindbergs großem Bekenntnisdrama„Nach Damas⸗ kus“. Dieſe Trilogie von Leiden, Irren und Erlöfungſuchen des gehetzten und fluchgepeitſchten Menſchen, in der Strindberg fauſtiſch und titaniſch den eigenen Kampf um Erkennen der geheimſten, kosmiſchen Zuſammenhänge geſtaltet, darf wie kaum ein zweites Werk der Weltliteratur als Erlebnisdokument größten Stiſes gelten. Aus dem Inferno, der Spukwelt von Haß, Hohn und kalter Selbſtgerechtigkeit löſt ſich ein Ahnen verklärender Sehn dber alle Leidensſtationen des Kalvarienberges durchmißt der nde und Ringende, umwirrt von den Geſpenſtern längſtvergeſſen⸗ Taten und Silnden, bis er aus der Qual ungelöſter Schickſalsfragen ſich rettet in den Frieden ſeines neuen Damaskus: Doch der Ein⸗ gang in wunſchloſe Ruhe der En ng, da alles Wollen, Kämpfen und Erklärung⸗Fordern in ihm erſtorben, bedeutet zugleich ſeinen leiblichen Tod, mit Irren und Leiden endet auch das Leben. Das Werk, mit einer Ueberfülle von Gedankenfracht beſchwert, mit viet eeee—— beſchränktem nur als rama zu werten. rei rwandlungen inträchtigen die Bühnenwirkſamkeit, und der Held, trotz Ringen und Aufbäumen, erliegt wehrlos der Zerriſſenheit ſeines eigenen Weſens. Szeniſche Geſtaltung muß ſich in erſter Linie der Notwendigkeit häufigen Bilderwechſels anzupaſſen ſuchen. In dieſer Hinſicht wie auch im Beſtreben ſtärkſter Konzentrierung auf das Weſenhafte und Ge⸗ dankliche, war die puritaniſche Einfachheit des Bühnenbildes durch⸗ aus anzuerkennen, wenngleich der maleriſche Eindruck(wenigſtens im erſten Teile) nicht immer ganz befriedigte. Die Spielleitung Dr. von Gordons wußte dem enmäßigen der Dichtung mi feinem Verſtändnis nachzuſpüren und es in leuchtender Klarheit 10 verbildlichen, insbeſondere im letzten Teil zu unühertrefflicher ucht und Eindringlichkeit geſteigert. Unter größtenteils vorzüg⸗ lichen darſtelleriſchen Leiſtungen drang A. Mombers(des„Un⸗ bekannten“) blutvolles Geſtaltertum zum Letzten und Tieſſten ſeeliſcher Ausbeutung, widerſtrebende Charakterzüge zu einem prachtvoll geſchloſſenen Geſamtbild rundend. Derart in kongenialer Weiſe verſinnlicht, breitete das Erlebnis der Dichtung über die Zu⸗ ſchauer die Weihe ernſter und gedankentiefer Feierlichkeilt. Heinrich Leis, Thealerrundſchau. Richard Strauß hat ein neues Werk in Angriff genommen. Es iſt eine Oper, zu der ihm wieder Hof⸗ mannsthal das Buch ſchreibt, ein humoriſtiſches witziges Werk, wie der Komponiſt ſelber andeutet. Der Stoff zu dieſer neueſten Oper iſt der griechiſchen Götterwelt entlehnt.—„Der arme Kon⸗ rad“, eine ſoeben vollendete Tragödie aus der ſchwübiſchen Vauern⸗ revolte 1514 von Friedr. Wolf, iſt vom Sächſiſchen Landestheater in Dresden zur Uraufführung angenommen worden.— Ober⸗ ſpielleiter Dr. Ottb Erhardt vom Württ. Landestheater wird einer Einladung des Teatro Coſtanzi in Rom folgen und dort im Januar„Salome“ inſzenieren; die muſikaliſche Leitung wird Rich. Strauß ſelbſt haben.— Der bekannte Förderer der Wagner⸗ Sache, Schriftſteller Frhr. Hans v. Wolzogen, der langfährige Herausgeber und Leiter der Bayreuther Blätter, feiert den 75. Ge⸗ burtstag. 5 9 5 8 ** 14 4. Seite. Nr. 530 Mannheimer Genetal-Anzeiger(Mitiag · Ausgabe) 8 Samskag, den 17. November 1923 tiefer Vaterlandsliebe und warmem Idealismus durchzogen waren, gab in großen Umriſſen ein Bild der geiſtigen Strömungen des 17½ 18. und 19. Jahrhunderts und wies nach, wie ſich die deutſche Volksſeele immer wieder aus tiefſten politiſchen, ſozialen und gei⸗ ſtigen Zerriſſenheiten ſiegreich emporgerungen hat. Sie förderte die Anweſenden auf, im Dunkel der Gegenwart wieder den Blick auf unſere großen Männer der Kunſt, Literatur und Philoſophie zu richten und damit die Wiedererweckung des deutſchen Idealismus den Weg zu bahnen Die tiefſchürfenden Ausführungen fanden be⸗ geiſterte Zuſtimmung. Der muſikaliſche Teil des Abends wurde durch ein Quartett von Mozart eingeleitet, das in künſtleriſch vollendeter Weiſe durch die Herren Bachmann(Violine), Ellinger (Biolg) Heimig(Cello) und Löwecke(Flöte) vom National⸗ thegterorcheſter dargeboten wurde Es folgten Lieder und Melodien von Schubert, dem Meiſter des deutſchen Liedes, die Ouvertüre zu„Hänſel und Gretel“ von Humperdingk, dem Schöpfer der deut⸗ ſchen Märchenoper, und endlich ein Walzer von Johann Strauß, der in ſeiner gemütvollen Fröhlichkeit ein Beiſpiel des deutſchen Volkstanzes, des Wiener Walzers, bot. Die fein abgetönten, mei⸗ ſterhaft vorgetragenen Darbietungen fanden ſtürmiſchen Beifall. Zu einer beſonderen Denkwürdigkeit wurde der Abend dadurch, daß er, wie Elſe Löwecke hervorhob, zugleich eine wohlverdiente Ehrung für einen Vertreter des deutſchen Idealismus der Jetztzeit, den Mater Michel Koch zur Feier ſeines 70. Geburtstages bedeu⸗ tete. Der Künſtler, der ſelbſt anweſend war, wurde von dem erſten Vorſitzenden, Direktor Then au, in warmen Worten begrüßt und allſeits gefeiert. F. E. 2 veranſtaltungen Theakernachricht. In der heutigen Aufführung der neu ein⸗ ſtudierten Operette„Die Geiſha“ ſind beſchäftigt: Helmuth Neu⸗ gebauer, Käthe Krug, Alfred Landory, Ernſt Sladeck, Philipp Maf⸗ ſalsky, Lene Blankenfeld Helene Reppert, Lily Borſa, Helene Ley⸗ denius. Muſikaliſche Leitung Werner von Bülow. AkKtüunſtlertheater„Azollo“. Das heute beginnende Gaſtſpiel des exzentriſchen Theaters„Die Gondel“ ſteht unter per⸗ ſönlicher künſtleriſcher Leitung des Kunſtmalers Paul Leni und des Komponiſten Hans May, der auch die erſten Vorſtellungen ſelbſt dirigteren wird. Die Regie führt John Gottewt und Her⸗ mann Blaß, die Conference hat Frank Günther. Das Reper⸗ toir bringt abwechſelnd 12 Bilder, von denen„Die Liebesorgel“, „Am Rhein“,„Made in Germany“,„Geſang der Bergleute“,„Der fröhliche Landmann“,„Die Tänzerin auf der Spieldoſe“ beſonders hervorgehoben ſeien. Die Volks-Singakademie gibt am Sonntag. 18. November, nachmittags unter Leitung von Profeſſor Arnold Schatt ſchnei⸗ der im Nibelungenſaal des Roſengarten ein A⸗-capella⸗Konzert. Außer zwei Männerchören, einem der Volks⸗Singakodemie gewid⸗ meten Freiheitsliede von Schattſchneider und einem Madrigal von Wagelrant kommen eine Anzahl größerer gemiſchter Chöre von Bruch, Gode, Schaeffer, Reuter, Mendelsſohn. Goldmark u. a. zum Vortrag. Zwiſchen den drei Abteilungen der Chorvorträge ſingt Fritz Bart⸗ ling in zwei Folgen die Müllerlieder Fr. Schuberts, von Prof. Schattſchneider am Flügel begleitet. Das klergl-Quartelt(Max Kergl, Bernhard Conradi, Franz Neumaier, Karl Müller) wird an ſechs Abenden Kammermuſik⸗ werke von Dittersdorf, Haydn, Mozart, Beethoven, Schubert, Schu⸗ mann, Mendelsſohn, Brahms, Bruckner, Strauß, Pfitzner, Reger, Schönberg und Hindemith ſpielen. Die Abende, die bei möglichſt mäßigen Eintrittspreiſen veranſtaltet werden, um ſo weiteſten Krei⸗ ſen den Genuß guter Kammermuſikkonzerte zu ermöglichen, finden in der Harmonie ſtatt und beginnen am Donner stag, den 22. November, mit Werken von Haydn, Mozart und Dittersdorf. Freier Bund— Akademie für Jedermann. Zu dem neu an⸗ geſetzten Lichtbildervortragszyklus des Heidelberger Privatdozenten Dr. H. Zimmer„Kunſt und Religion in Indien“ können nun⸗ mehr die einzelnen Vortragsthemata angegeben werden: 1. Heilig⸗ tümer des Buddhismus. 2. Die Buddhas und ihre Legende in der Kunſt. 3. Heilige und Götter des Buddhismus. 4. Die Welt des und ihre Tempel. 5. Götter des Hinduismus und ihre ilder. Der Unkergang des Abendlandes. Am Montag, 19. Nov., wird Joachim Bellachini(Berlin) einen kulturhiſtoriſchen De⸗ monſtrations⸗Abend veranſtalten mit dem Thema:„Der Untergang des Abendlandes“. Der Vortrag wird illuſtriert durch 100 elektriſche Koloſſal⸗Gemälde. Kommunale Chronik Stillegung der Stadtlinien der Heidelberger Straßenbahn Von der Verwaltung der Heidelberger Straßen⸗ und Bergbahn⸗ Aktiengeſellſchaft wird die Stillegung der Stadtlinien angekündigt, da am nächſten Montag mit dem Umbau der Gleisanlage am Bismarck⸗ platz, die im Jahre 1902 erſtellt und daher verſchliſſen iſt, begonnen werden ſoll. Da die Arbeit mehrere Wochen in Anſpruch nimmt, wird es infolge des ſtarken Verkehrs am Bismarckplaß nicht mög⸗ lich ſein ohne erheblichen Mehraufwand an Zeit und Geld die Wagen der Linjen 1 und 2 dort kreuzen zu laſſen. Die bisher im Fahrdienſt verwendeten Angeſtellten ſollen zum größten Teil bei dem Umbau des Bismarckplatzes beſchäftigt werden. Aus dem Lande *Sanddorf bei Heidelberg, 16. Nov. Dieſer Tage wollte der Lehrer von Beckhofen, bevor er frühmorgens mit dem Zug fortfuhr, noch ſeinen Schwager in Sanddorf befuchen. Auf dem Wege dort⸗ hin nahm er wegen der allgemeinen Unſicherheit eine große Dogge zur Begleitung mit. Unterwegs hielten ihn zwei Männer an, von denen der eine ihn aufforderte, ſein Geld herzugeben. Der Lehrer kam dieſer Aufforderung nicht nach, ſondern hetzte den Hund auf den Betreffenden. Der Hund richtete ihn ſo zu, daß er nach dem Krankenhaus in Landſtuhl überführt werden mußte, wo ſich ſein Zuſtand derart verſchlimmert hat, daß er geſtorben iſt. Noch vor ſeinem Tod legte er dem Pfarrer ein Geſtändnis ab, daß er der langgeſuchte Täter eines unaufgeklärten Verbrechens iſt. Er geſtand, daß er im Frühzahr—— Jahres den Ueberfall auf die Luiſe Rojan an der nddorfer Chauſſee ausgeführt habe. *Hockenheim, 16. Nov. Die zahlreichen Sinbruchsdieb⸗ ſtähle, die in der letzten Zeit hier verübt wurden, ſind nun aufge⸗ klärt. Die Polizei hat wiederum zwei 23jährige Taglöhner ver⸗ haftet, nachdem vor einigen Tagen ſchon drei der Einbrecher in Haft genommen wurden. ch. Aus dem Schwarzbachkal, 16. Nov. Anläßlich einer Natu⸗ raltenſammlung für die Idiotenanſtalt in Mosbach gab einer der reichſten Bauern im größten Ort des Amtsbezirkes Mosbach am Oberlauf der Schwarzbach gelegen, ſage und ſchreibe 26 Kartoffeln und drei Kohlrüben. Man weiß nicht recht, ob der Geiz ſo han⸗ —1 oder vielleicht Unkenntnis der furchtbaren Notlage dieſer Au⸗ 1* 1 Karlsruhe. 15. Nov. Bei einer heute vorgenommenen Razzia wurden durch die Polizei wegen Forſtfrevels 18 Perſonen zur Anzeige gebracht. Es wurden 16 Aexte und Sägen ſowie eine grö⸗ ßere Menge geſtohlenes Holz beſchlaanahmt. Karlsruhe. 16. Nopbr. Geſtern nachmittag entſtand in dem Trockenraum der Südd. Fournierfabrik auf noch unaufgeklärte Weiſe Feuer durch das ein aroßer. Vorrat fertiger Ware vernichtet wurde. Der entſtandene Gebäudeſchaden beläuft ſich auf etwa 80 000 Goldmark. der Fahrnisſchaden auf etwa eine Million Goldmark. Die großen Vorräte gaben dem Feuer reichliche Nahrung. In kurzer Zeit waren der zweite und dritte Stock des Fabrikgebäudes von den Flammen erfaßt. Durch die ſtarke Rauchentwicklung wurden die Löſcharbeiten ſehr erſchwert. Nach zweiſtündiger Tätiakeit konnte das Feuer gelöſcht merden. Pforzheſm. 16. Nop. Ein ſchwerer Bauunfall hat ſich geſtern abend in dem Fabrikneubau von Garagnon u. Co. ereignet. Aus noch nicht feſtgeſtellter Urſache gaben plötzlich die kriſchen ſchweren Eiſenbetondecken in der Mitte des Neubaues nach. Alle drei Decken brachen durch und 3 einen Tell der Außenmauer mit ſich. Glücklicherweiſe hatten faſt fämtliche Arbeiter mit Aus⸗ nahme einiger Zimmerleute den Neubau ſchon verlaſſen.— Die hieſige Polizei hat elner größeren Lebensmittelfirma ſofort die Kan⸗ delserlaubnis mit Zucker entzogen und die vorhandenen Vorräte beſchlagnahmt, weil die Firma Zucker nur gegen wertbeſtändiges Geld abgeben ließ. N J. Freiburg. 16. Nov. Die Unſitte des Aufſpringens auf einen fahrenden Zuag hat wieder ein Menſchenleben gefordert. Auf dem Wiehrer Bahnhof wollte der beim Bahnbau Titiſee beſchäftigte Vor⸗ arbeiter Guüggenbühler auf den letzten Perſonenwagen des Höllental⸗ zuges aufſpringen. Er kam dabei zu Fall, ſtürzte ab und wurde von den vier folgenden Güterwagen überfahren. Der Tod trat auf der Stelle ein. Waldkirch, 16. Nop. In einem Dorſe des Elztales waren während des letzten Kriegsjahres auch engliſche Gefangene inter⸗ niert, die bei den Bauern arbeiteten. Einer dieſer Gefangenen hät ſich nun dem Bauern gegenüber, bei dem er gearbeitet hatte, da⸗ durch erkenntlich gezeigt, daß er ihm eine anſehnliche Summe in engliſcher Währung überſandt hat. Konſtanz. 16. Nov. Eine gefährliche Eiferſuchtsſzene hat ſich hier abgeſpielt. Ein verwitweter Former lauerte einem anderen Mann in einem dunklen Treppenhaus auf und ſchlua ihn von hinten mit einer Axt nieder. Der Nebenbuhler trug keine lebens⸗ gefährlichen Kopfverletzungen davon. Der Eiferſüchtige wurde wegen Mordverſuchs verhaftet. Nachbargebiete Ludwigshafen, 16. Nov. Drei Perſonen aus Ludwigshafen und Oggersheim wurden zur Anzeige gebracht, weil ſie auf dem Ludwisplatz mit Deviſen handelten. Eine Anzahl Deviſen, belgiſche und franzöſiſche Franken ſowie Anilindollars wurden beſchlagnahmt. »Wolfſſtein bei Kaiſerslautern, 16. Nov. Zu dem furchtbaren Drama von L. Braun und Töchter, die ſich Fle das Leben nahmen, weil ihre rieſenhaften Warendiebſtähle aufgedeckt wor⸗ den ſind, iſt zu berichten, daß Einbrecher in der Nacht, als die Leichen ſich noch in dem Sterbezimmer befanden, ſich die Ge⸗ legenheit zu nutze machten, um Kleidelr, Mäntel und allerhand Waren in umfaſſendem Maße zu ſtehlen. Dieburg, 15. Nov. Ein ſchweres Unglück ereignete ſich hier am Dienstag Als der 75jährige Anſelm Zobel auf dem Boden ſeines Hauſes Holz holen wollte, brach er durch den morſchen Boden des Gebälkes durch und ſtürzte in die Dunggrube. Er brach dabei einige Rippen, die die Lunge ſo ſchwer erletzten, daß der Bedauernswerte noch am gleichen Abend verſchied. Höchſt, 14. Nov. Kaum war am Samstag das wertbeſtändige Notgeld der zur Ausgabe gelangt, als ſich das nach wert⸗ beſtändigen Zahlungsmitteln heißhungrige Publikum darauf ſtürzte. Eine förmliche Jagd nach der Farbwerks⸗Goldmark ſetzte erſt recht ein, als man hörte, daß dieſe noch beſſer gedeckt ſei als die wertbeſtändigen Zahlungsmittel im unbeſetzten Deutſchland. Man hielt ſich beim Ankauf des Notgeldes 18 nicht an den amt⸗ lichen Goldmarkkurs, der 150 Milliarden beträgt, vielmehr wurden für eine Farbwerks⸗Goldmark imwilden Handel 3, 4, 3, 6 und ſogar 7 Hundert Milliarden geboten! zwiſchen Franken und Notgeld. Gerichts zeitung Mannheimer Strafkammer Mannheim, 16. Nov. In das Uhren⸗ und Goldwarengeſchäft der Mar⸗ garete Kanzler in der Schwetzingerſtraße kam im vorigen Jahre ein Mann namens Stephan, um Scymuckſachen abſchätzen zu laſſen, evtl. zu verkaufen. Da die Ladenbeſitzerin krank im Nebenzimmer war, nahm der Gehilfe Furtwengler den Schmuck zum Abſchätzen an. Als Stephan nach einer halben Stunde wiederkam, wurden ihm für den Schmuck 20 000% und ſpäterhin 29 000/ geboten. Als Stephan jedoch auf der Herausgabe ſeines Schmuckes beſtand, hieß es, der Schmuck wäre von der Goldſchmelzerei Weil u. Weber bereits eingeſchmolzen. Die Sache wurde angezeigt. Nach⸗ forſchungen bei Weil u. Weber ergaben, daß der Schmuck noch nicht ein⸗ Zeſchmolzen war und daß die Firma 79 000/ dafür bezahlt hatte. Mar⸗ garete Kanzler wurde daraufhin wegen Betrugs vom Schöffengericht zu 60 000 Geldſtrafe verurteilt. Sie legte gegen das Urteil Berufung ein, weil nicht ſie, ſondern ihr Gehilfe die Schmuckſachen angenommen hatte. Von Stephan wurde jedoch behauptet, daß der Gehilfe, deſſen Aufenthalt gegenwärtig unbekannt iſt, im Einverſtändnis mit der Ladenbeſitzerin han⸗ delte, da er wiederholt in das Nebenzimmer zu ihr hineinging. Das Ge⸗ richt verwarf die Berufung. Gleichfalls wurde die Berufung des Bauführers Richard Oberbauer aus Mannheim, der vom wegen Dieb⸗ ſtahl eines Fahrrades zu 6 Monaten Gefängnis verur⸗ teilt worden war: Er will das Rad nicht geſtohlen, ſondern es nur ſicher⸗ heitshalber an einen anderen Ort gebracht haben, weil es angeblich einem Bekannten von ihm gehörte. Das Beiſeiteſchaffen des Rades durch Ober⸗ bauer geſchah aber unter ſo eigenartigen Umſtänden, daß nur ein Diebſtahl in Betracht kommen kann. Als ihn eine Wirtsfrau ſtörte ſprang er davon. Er geſteht dies ein und gibt als Urſache an naiv an, daß er ein Telephon⸗ geſpräch vorher beſtellt hätte und nun glaubte, daß er geholt würde. Alle ſeine Ausreden nützen aber nichts, er muß die 6 Monate abbrummen, ſo ſauer es ihm auch fallen mag. ch. Darenverkauf und Zahlungsmittel Wegen Nichtannahme von Papiermark 6 Monate Gefängnis Eine ſchwere Strafe verhängte die Wucherabteilung des Frank⸗ furter Amtsgerichts gegen einen Kaufmann, der ſich geweigert hatte, im Kleinhandel Waren gegen Papiermark zu verkauſen. Der Drogenhändler Guſtav Kobberger wollte Petroleum nur gegen wertbeſtändige Zahlung abgeben, weil auch ſeine Lieferanten nur wertbeſtändiges Geld in Zahlung nehmen. Er ſchrieb an die Tür: „Petroleum ausverkauft!“, gab es aber hintenherum ab, wenn er wertbeſtändiges Geld bekam. So füllte er auch einem Käufer die Flaſche, als dieſer ihm Zahlung in Schatzanweiſungen anbot, goß aber das Petroleum wieder zurück, als der Kunde dann doch in Papiermarxk zahlen wollte. Der Kunde erſtattete darauf An⸗ zeige bei der Polizei, die Kobberger der Wucherabteilung vorführte. Es wurde ſogleich in der Sitzung Anklage wegen Verſtoßens gegen die Reichsverordnungen vom 22. Oktober und 7. November er⸗ hoben. Der Staatsanwalt betonte, daß hier ein Exempel ſt at u⸗ tiert werden müſſe, da ſonſt, wenn allgemein die Waren nur noch gegen wertbeſtändige Zahlung abgegeben würden, die Bepöl⸗ kerung in 3 Tagen verhungern müſſe. Das Gericht er⸗ kannte nach dem Antrag des Staatsmwalts auf 6Monate Ge⸗ fängnis und 10 Billionen Geldſtrafe und führte in der Begründung aus, es handle ſich hier um eine Generalprävention, die Strafe diene zur Abſchreckung der andern.— In der glei⸗ chen Sitzung wurde ein Kolonialwarenhändler zu 2 Wochen Ge⸗ fängnis und 10 Billionen Geldſtrafe verurteilt, weil er mehrfach das Preisverzeichnis nicht im Schaufenſter ausgelegt hat. Bei Bezahlung von 40 Billionen binnen einer Woche tritt bedingte Begnadigung ein. In der Urteilsbegründung wird erwähnt, daß täglich etwa 20 Firmen wegen Nichtbeachtung der Preisaus⸗ hangsvorſchriften Strafbefehle erhalten. Payprogges Erlebniſſe mit der Fremdenlegion. Die Wurzel allen Uebels iſt das Geld! Franz Papprogge, land⸗ wirtſchaftlicher Beamter in Königsberg, unterſchlägt an des Jahres mehrere Millionen Mark und gicht nach Berlin. Vort lernte er Fräulein Hetty, eine junge und, wie er ſagt, ſehr hübſche Belgierin, kennen, mit der er ſchnell den unrechtmäßigen Erwerb durchbringt. Aber die Hetip iſt eine gute Seele. Als Sranf nichts mehr hat, hält ſie ihn aus. Auf die Dauer geht das aber natürlich nicht, und ſo gibt Hetty ihm ſchon nach einer Woche den Laufpaß und den guten Rat, ſich bei der Fremden⸗ legion 15 dem von den Franzoſen beſetzten Truppenübungsplatz Gries⸗ heim zu melden.— der keine andere Wahl hat, fährt mit letzten Gelde nach Griesheim. Ein wirklich guter Gedanke, ſo meint er uverſichtlich; denn erſtens entgeht man auf dieſe Weiſe der drohenden Hand der Gerechtigkeit und zweitens lernt man die Welt kennen. Schon ſteht er im Werbebüro der Fremdenlegion. Beamte regiſtrieren die Freiwilligen, die in der Legion untertauchen wollen. Alles Galgenvözel, die meiſtens ſehr viel auf dem Kerbholz haben, wie Papprogge bald nerkt. Es wird ihm etwas unheimlich, in enger Gemeinſchaft mit Mördern und Schwerverbrechern nach Algier zu— und ſo faßt er einen anderen Plan. Er wendet ſich an einen dort dienſttuenden Beamten:„Verzeihen Sie, können Sie vielleicht auch einen tüchtigen und zuverläſſigen Spion gebrauchen?“—„Aber natürlich, nur immer ran, junger Mann. Für ſolche Leute wie Sie hat die franzöſiſche Regierung immer Geld.“ Nach In⸗ formationen, Regiſtrierungen, Vorſtellungen dei Offizieren und Stäben erhält er einige Hunderttauſend Mark— damals war das noch viel Geld—, einen Auftrag. der in ſeinem Notizbuch in Chiffreſchrift eingetragen iſt, und den Befehl, 5 erſt einmal in Frankfurt a. M. einen. Zaß auf einen falſchen Namen zu beſorgen lind Papprogoe fährt ab. Aber chon bei dem Verſuch, ſich auf dem Frankfurter Polizeipräſidium einen aß auf den Namen„Gödler“ ausſtellen zu laſſen, wird er verhaftet, und nach einer Unterſuchungshaft von ſieben Monaten ſteht er nunmehr vor dem Reichsgericht. Er leugnet Da ſteht ihm aber plötzlich ein Zeuge gegenüber, den er überall, nicht aber vor dem Leipziger Reichsgericht vermutete: Der Hilfsbeamte aus dem franzöſiſchen Werbe⸗ büro im Lager von Griesheim. Und bald er, daß dieſer Mann, den er. ſelbſt gefragt hatte, ob er als Spion in franzöſiſche Dienſte treten Auch blüh! das Tauſchgeſchäft könne, ein Beamter des deutſchen Spionazeabwehrdienſtes war, der auf dieſem gefährlichen Poſten ſeinen Dienſt tat. Da gab Papprogge den Kampf auf und ließ ſich verurteilen. Der Spruch des Reichsgerichts lautete auf drei Jahre ſechs Monate Zuchthaus und fünf Jahre Ehrverluſt wegen verſuchter Spionage. At Pfälziſches Schwurgericht. Vor dem Schwurgericht Zweibrücken hatte ſich als weiterer Angeklagter der aus der Unterſuchungshaft vorge⸗ führte, 1896 geborene Taglöhner Wilhelm Schäfer von Insheim bel Landau wegen Totſchlagverſuchs zu verantworten. Dem Vorfal liegen Streitigkeiten zwiſchen den Bewohnern des Schäferſchen Hauſes in Insheim zugrunde, in dem der Vorbeſitzer des Anweſens noch Wohnungs⸗ und Mitbenutzungstecht hatte. Der Angeklagte, der im Kriege wiederholt verwundet wurde und als nervös gilt, hatte mit den alten Leuten, die ebenfalls Schäfer heißen, wiederholt Hausſtreitigkeiten und Auseinander⸗ ſetzungen, in die auch die Söhne eingriffen. Während es bis zum 5. April ohne beſondere Tätlichkeiten abgegangen war, erfolgte an dieſem Tage ein folgenſchwerer Zuſammenſtoß zwiſchen dem Angeklagten und den 35 bezw. 39 Jahre alten Söhnen des Vorbeſitzers. Der Angeklagte ſchlug hierbei zuerſt mit einem Prügel zu. Er verſetzte dann dem einen der Brüder einen Meſſerſtich in den Rücken und ſchließlich ſchonß er auf den durch den Meſſerſtich verwundeten Schäfer noch einen Revolverſchuß ab⸗ Die Bekundungen über den Hergang der Tat durch den Angeklagten und die Brüder Schäfer gehen vollſtändig auseinander. Während der erſtere Notwehr geltend mathen will, beſtrelten die Brüder Schäfer als Zeugen jede ernſtliche Angriffsabſicht. Das Urteil, das abends verkündet wurde, lautet wegen einfacher gefährlicher Körperverletzung unter Zubilligung mil⸗ dernder Umſtände auf 1½ Jahre Gefängnis, abzüglich 2 Monate Unterſuchungshaft. Die Tat einer Mutter Vor dem Lüneburger Schwurgericht ſoß auf der Anklagebank die 50 Jahre alte Frau Olga Ulrich aus Celle. Sie war beſchulidgt, ihre beiden Kinder im Alter on 13 u. 12 Jahren getötet zu haben. Die Frau, die von ihrem Mann getrennt lebt, hatte die Kinder und ſich mühſelig ernährt. Anfang Januar war ſie in eine Diebſtahlsgeſchichte verwickelt deren Folgen ſie ſich wohl ſchlimmer aus⸗ gemalt hatte, als ſie in Wirklichkeit waren. Sie beſchloß, mit ihren Kin⸗ dern aus dem Leben zu ſcheiden. Nachdem ſie mehreremale in der Dieb⸗ ſtahlsgeſchichte vernommen worden war, faßte ſie dieſen unſeligen Entſchluß am 16. Januar. Sie brachte die Kinder zu Bett, öffnete den Gashahn und legte ſich dann ſelbſt nieder. Am anderen Morgen wurde ſie bewußk⸗ los aufgefunden, während die Kinder tot waren. Der Staatsanwalt be⸗ antragte eine Gefängnisſtrafe von 10 Monaten, während der Verteidiger für eine weſentlich niedrigere Strafe eintrat. Die Richter waren aber anderex Anſicht und verurteilten ſie zu zwei Jahren Gefängnis. Dies Urteil wurde damit begründet, daß die Frau die Pflichten, die ſie gegen ihre Kinder und gegen das deutſche Volk hatte, in der gröblichſten Weiſe vernachläſſigt habe. Sie hätte ſich überlegen müſſen, daß die Folgen der Diebſtahlsgeſchichte gar nicht ſo ſchlimm waren. Wenn ſie trotzdem aus dem Leben ſcheiden wollte, dann habe ſie unter keinen Umſtänden die Kinder mitnehmen dürfen, zumal, da die Kinder nicht mehr ganz klein waren. Das deutſche Volk habe jetzt alle Urſache, mit Menſchenleben ſehr ſparſam um⸗ zugehen, und ſo habe ſie ſich auch am Volke verſündigt. Für die hinter⸗ bliebenen Kinder würde ſchon von der Allgemeinheit geſorgt worden ſein. Aus allen dieſen Gründen erſcheine die ausgeſprochene Strafe nicht zu hoch⸗ Sportliche Kundſchau Pferdeſport ks. Die Erſolge unſerer Flachrenureiter. Laut Beſtimmung der Renn⸗ ordnung dürfen nach dem zweiten Novemberſonntag keine Flachrennen mehr gelgufen werden. Da dieſer Zeitpunkt erreicht iſt, beginnen wir die Reihe unſerer Statiſtiken mit den Erfolgen unſerer Flachrennreiter. Otto Schmidt, der Stalljockey der Herren A. und C. v. Weinberg, iſt zum vierten Male Champion. Der Weg zur Meiſterſchaft konnte ihm diesmal von keinem ſeiner Kollegen verſperrt werden, denn von Beginn der Saiſon an führte er ununterbrochen dank dem glänzenden Material ſeines Stalles. Der tüchtige Reiter brachte es fertig, mit 97 Siegesritten einen neuen deutſchen Rekord aufzuſtellen. Schon im Vorjahr war er dicht daran, den von Frank Bullock 1912 mit 89 Erfolgen aufge⸗ ſtellten Rekord in Deutſchland zu erreichen, aber kurz vor dem erſehnten Ziel ging es nicht weiter. Diesmal iſt es ihm umſo gründlicher Kane Wären die Weinbergſchen Zweijährigen nicht ſo früh von der Bildfläche verſchwunden, hätte er die„100“ an Gewinnen beſtimmt erreicht und wahr⸗ ſcheinlich ſogar überſchritten.— Eine tiefe Kluft trennt O. Schmidt von Max Jentzſch, dem Zweiten in der Liſte, der es auf 62 Erfolge, zu⸗ meiſt in der Provinz errungen, brachte. In Berlin konnte ſich Jentzſch nicht recht zur Geltung bringen. Er wird im nächſten Jahre als Sklarel⸗ ſcher Stalljockey ſicherlich mehr von ſich reden machen. J. Raſten⸗ berger, der nach Ungarn überſiedelt, kehrte 57mal als Sieger zur Wage zurück Es iſt im höchſten Grade bedauerlich, daß dieſer ſtarke Finishreiter und glänzende Taktiker dem deutſchen Rennſport Valet ſagt; er konnte es mit jedem ſeiner Kollegen aufnehmen.— An:on Olejnik, der Cham⸗ pion von 1921, iſt diesmal mit 1 55 50 Siegesritten etwas in den Hinter⸗ grund getreten, dagegen hat ſich Huguenin mit 46 Erfolgen merklich in den Vordergrund geſchoben. Begünſtigt durch ſein leichtes Gewicht. aus⸗ geſtattet mit einer weichen Hand und genügend Kräften, entging ihm ſo leicht kein Handicap.— Der Oppenheimſche Stalljockey W. Tarras ſteht mit 43 gewonnenen Rennen an ſechſter Stelle; Tarras reitet im nächſten Jahre wieder die Pferde des Geſtüts Weil.— Als nächſter folgt der weſt⸗ deutſche Champion Ackermann mit 40 Siegen vor dem talentierten Lehrling Max Schmidt mit 37 Erfolgen und Wermann, der aus⸗ ſchſiezlich in Weſtdeutſchland 34 Sieger ſteuerte. Weiterhin folgen Helmut Schmidt mit 32, Eicke mit 31. Staudinger mit 30, Reiß und Zimmermann mit je 29, Torke und E. Krüger mit je 27 F. Kaſper mit 26, Kühl mit 25, Ludwig und Unruh mit je 24, Floer mit 22, H. Möller mit 21. E. Reinicke mit 19, Grabſch mit 18, H. Hecker mit 17, Dinter und Fabel mit je 15, Zachmeier mit 14, Saria, Matz und E. Lüneberger mit je 13. Bleuler und Wodke mit je 12. Baſch und M. Dreißig mit je 11 und H. Teichmann mit 10 gewonnenen Rennen.— Bei den Hindernisreitern iſt Oertel das Championat nicht mehr zu nehmen. Er gewann bisher 44 Rennen. Das gleiche kann man bei den Herrenreitern von Herrn v. Herder ſagen, der mit großem Vorſprung an der Spitze ſteht. Nach Beendigung der Hindernisſaiſon kommen wir darauf zurück. Winterſport ks. Schwere Beſtrafung von Skiläufſern. Der Oberharzer Skiklub hat dem bekannten Skiläufer Walter Wagner⸗Braunlage den Meiſter⸗ titel entzoggen und ihn zuſammen mit ſeinem Bruder Otto wegen ungebührlichen Benehmens auf immer disqualifiziert. Neues aus aller Welt — die Trillionen im Bruchband. Wie aus Budapeſt gemel⸗ det wird, iſt man dort einem umfangreichen Valutenſchmuggel auf die Spur gekommen. Die Paſſagiere der nach Wien verkehrenden Schnell⸗ züge werden ſchon ſeit einiger Zeit vor der Abfahrt ſtreng unterſucht, da ſich getrade unter ihnen erfahrungsgemäß zahlreiche Valuten⸗ ſchmuggler befinden. Vei einer der letzten Unterſuchungen lenkte der Fabrikant Andreas Hainrich, der Inhaber der Fünfkirchener Handſchuhfabrik, durch ſeine auffallend große Nervoſität die Aufmerk⸗ ſamkeit der Detektive auf ſich. Er wurde einer Leibesviſitation un⸗ terzogen, ohne daß aber Valuten zu Tage gefördert wurden. Schon wollte man den Kaufmann aus der Viſitation entlaſſen, als ihn einer der Detektive mit den Worten zurückrief:„Ziehen ſie ſih nochmals aus!“ Der Fabrikant bekam darauf einen Nervenchock und fiel be⸗ wußtlos zuſammen. In dem Bruchband wurden 200 009 tſchechiſ he Kronen, 1500 Dollar und über 200 000 Dinar gefunden, die Hainrich nach Wien ſchmuggeln wollte. In deutſches Geld umgere hnet ſind das mehrere Trillionen Papiermark. Hainrich wurde verhaftet und die Valuten wurden beſchlagnahmt. — Muſſolini lehnt den Ehrendoktor ab. Die ſuriſtiſche Fokultät der Univerſität Bologna hat dem italieniſchen Miniſterpräſidenten Muſſolini den Doktorgrad ehrenhalber verleihen woflen. Mit dem Dank für dieſe Ehrung hat jedoch Muſſolinf die Erklärung ver⸗ bunden, daß er die ihm zugedachte akademiſche Würde nur bei voller Wahrung der Vorſchriften der Promottonsordnung annehmen könne. Er lege deshalb Wert darauf, der Fakultät eine wiſſenſchaftliche Abhandlung einzureichen und die darin aufoeſtellten Theſen ord⸗ nungsgemäß gegen die beſtellten Opponenten öffentlich zu verteidigen. (Nach der Promotion wollen die Studenten übrigens dem neu er⸗ nannten Doktor unter dem durch die Tradition geheiligten Zere⸗ moniell den Doktorring überreichen.) Waßerſtandsbeobachtungen im Monat November Möein-Pege ſſe I ii b. 1 ceeſẽ iã ſſſs ſſſ i⸗. Schuſierinſel“ 67 0. 6f smannbeim 3. 313.44 24003 65 eeee.J 0eeren 237 4 4003 Maran, 76 494.461.42[1481 75 Manndeim.728.52 4433464.484.61 tauld Föln.88.75.46 mannheimer Wetterbericht v. 17. Nov. morgens 7 Uhr Barometer 752.0 mm. Thermometer 450C. Niedrigſte Temperatur nachts: 4,0C. Höchſte Temperafur geſtern⸗ 10.6 C. Nied.0 Oiten auf den qm. Südweſt 2, heiter. 955 aden 755 . Jea) segzso ue eeee ne eehte) eaung ee; 1 Feasn estee röe eeenween beuneneeee ecee; IUban 2% ꝙpno si 4 öjue sueilnog aun suvng uoc bunſlece „J0%% Aetpnbvaf 10—(usceſteg nd uoupc usquegemne uenb sun Zepuig neg ad% ueehsusqe eeheeeeceee e e ne eeen e Naequof iespemea ne an een eeee ſee“ eeec eet ui eing p Wiuzuneg ueut d snv öpnig soeuſe e. uegnojs q e usanribun dim usgnvich zeqn snoulg dhabeg ahv eqn Aungug ac 16e8 zoqlpanbeg qusgehe ir ehpueee ee u Uduſzeue seg Hunznue zſg duengpc z0 0 negc auſseupe icgel e Uoliob sgunabns o npusd dguc uud qn eeeeee e“ oheie epnnnezvapch sonebje!l mnp„ſenig ueualo“ wmeſeid un hegun uecß „uu neeen Snca uebunon en en ubum ͤ uuecn escpne Javqz dneu auzof und; uvm ‚sueſuodt zpoſanähck ppehbne 1 2 iwur umboc uspzunz uda ſei se ce een pno g et tueqvuch leth 63-Lasun sahſoch uca oſuech uescel uf dca bum ide on aun gianegt use gagcvenn eeeegen sed Funscpng zic usbſaanch ne egpluee ueeusiß) ꝙnv gieh qun— asſcgcplang ꝛjbiusqueesuni sin Szehuel zepuchbu Sir Sfteseid— udqe Seue en Siseig een o nvuaß pugq n eer e nee eecdun ue teun ecueeun ueg in! eheneunh dlgg qun inch uda sneſuel usnom usubne] FFFr ⸗gbiuſo anu uiez gun uscgeg wund m den aaggeh uspluem Smuccan ee eeeeeee uubuebe; ͤe ben“ sduvune önr dcplgene u nue e e ge eeg euee“ neue ud eeeneeene ee eeen ee eee e ee eee uee wece! nute eee eeen ie ee een ene eebnh ene ugsgun pvuvg hhch znd uic sganm dundneezegen euſeg oheid qun ed ee e e e eie e e ee dine e— Ss eſge a dun heazzeat leſb gabungegnez usufelz aun usgonb usufe ehe u: een e e eeen eneueee een ee ee neg ed aeun zggn aee en eceee eeeeeen ee egeg ͤaun nele neduns meutel zim og n ſo musbog) ꝛ0 a adur ue aun(„uuvuszſegai g“ ſchigech sog L aea) hegupdeg usbunqufſckurdd aun dapfozg vr No mceeeh eeee e en wai abmusbo a eee eceen e ee ee leh pnag Sn uine dungundune eduegeen een ung uwe, pdoe ddunb dupef en ben meec ee anen e ee aeeee ee 5 —„utogd uauſſl ue de“ e eeen e epee e Suunz iieen eee ee e denceee e eneeee⸗e 00 weeeeee ee een eee een e eeeeee en ebes Joipztpe ee wee eeee“ e lien eeee eeeee eez weee e ee e e eeee e becee en eed amne ͤ mene eeeeeeee wee een eenecbe h en een eedeegan:bu qun a0pagdpizin Apus; zza bun ecee beunſueeg ue pdu uazuuezeiegz dun Ar eene ee e ee eenren daah 80 uunz ubzeß zockute deee ee wee eeeeeee aee e been eben eeeee ee neeee ben ehncene wee e enn Packzus Bunjpfiauuch 200 Bunzur uedgapbzeuse utsg Luvs ſtozu 9 1 0 aene en eetene ee enen ben eche aee ee eee; neeeee neſe men ee ben ie e e cge eben ee ee ene eeeee en ben cdee eee inee ee! he eeen ee ben et e eeen ceeet ge aqun djsog e ee echeeheen e eet eeen iceee eec aee een eeen eeee beun ochoſt snz icsn qun Aceu esigog uezegckt ue u ee eeneee e euhec euee eun ee“ 820 sog e bee eee e eee eeg ee es“ Sepng s00 edee den eeenee wee eeeee eeeeee eeee weee ee deeee wee e eeeheeeen en en eced ad eeeeet ee bee bee eecee ee aenee eeeeen ee eeeeen bung de buen eeee eeen un ſwälelang eee ee e eeete eceeneſn eceee ene een eee az%“ e eeeheee e ben e eceee eee eeeee ne meen eeeeee eee e eheen e eee eene u eceeeeen eeeeeeece ebeuic ee e e ieeg i ee e e eeee eeeeeeen neeeen eeee ehe ee ae eeen eeeen einee aeneehhee eee eeeee e! 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Alle zepiſchen Abſichten aber— Dehmel gedachte hiermit das moderne Epos zu ſchaffen— werden vereitelt durch die Uebermacht der lyriſchen und geiſtigen Perſönlichkeit des Dichters. Der überwäl⸗ ügende— allerdings heroiſche— Gedanken⸗ und Stimmungsgehalt des Gedichtes beherrſcht die Begebenheiten. Heroiſch iſt auch der Stil des Gedichts. Das Schickſal auch dieſer beiden Menſchen ſteigt nebelhaft aus den Tiefen der Liebe, aus Leidenſchaft und Frei⸗ heitsrauſch zur Klarheit, zur Befreiung und Erlöſung durch Arbeit und Schöpferwillen empor. Helden des„Romans in Romanzen“ nd der Mann und das Weib, ſind weiter das individuelle und oziale Prinzip, die beide im Kosmiſchen wurzeln und im Kos⸗ miſchen wieder ihre Vereinigung, ihre Verklärung finden. Tragiſche Szene aber des Gedichts iſt das dunkle, dämoniſche Reich der menſchlichen Selbſtbeſpiegelung, der Reflexion, der bewußten und unbewußten Ichſucht. Das Bewußtſein, der Geiſt des Menſchen, iſt zugleich der nihiliſtiſche Dämon der menſchlichen Raſt⸗ loſigkeit und Unzulänglichkeit. Nie kommt der geiſtige Menſch zu einem allerletzten Ziel, zu einer letzten in ſich ruhenden und be⸗ ruhigenden Syntheſe. Goethes Fauſt ſcheitert am Geſtade der Univer⸗ lität des Geiſtes und rettet ſich im letzten Augenblick im Hafen er Arbeit, der ſchöpferiſchen Mitwirkung am All. Dehmels zwei Menſchen finden ſich über das letzte Fauſtmotiv, den Segen der Arbeit, hinweg im Weltgefühl wieder. Und man erkennt: Verbindlichkeit iſt Leben, und jeder lebt ſo völlig, wie er liebt: die Seele will, was ſie erfüllt, hingeben, damit die Welt ihr neue Fülle gibt. Dann wirſt du Gott, im menſchlichen Gewühle und ſagſt zu mir, der dich um 1 hält: du biſt mir nur ein Stück der lt, der ich mich ganz verbunden fühle. Bei Tag, bei Nacht umſchlingt uns wie ein Schalten im kleinſten Kreis die große Pflicht: wir alle leben von geborgtem Li und müſſen dieſe Schuld zurückerſtatten. Noch ein Wort über Dehmels Dramen. Sie haben ſich nicht die Bühne erobern können, ſie ſind im Problematiſchen(„Der Mit⸗ menſch“ und„Die Menſchenfreunde“) und im Allegoriſchen(„Michel Michael“) ſtecken gebllieben. 1 Schickſalsworle Was iſt dein Los? Das Menſchenlos. Das Menſchenlos iſt immer groß. Es iſt, o Menſch, der Welienſchoß. Wenn du auch irrſt auf den Bergen des Strebens: nichts iſt vergebens, denn du wir ſt. Nur: bleib Herr deines Stirebens! Slimme im Dunkeln Es klagt im Dunkeln irgendwo. Ich möͤchte wiſſen, was es iſt. Der Wiind klagt wohl die Nachti an. Der Wind klagt aber nicht ſo nah. Der Wind klagt immer in der Nächt. In meinen Ohren klagt mein Blut, mein Blut wohl. 1 lein Blut klagt aber nicht ſo fremd. ein Blut iſt ruhig wie die Nacht. Ich glaub, ein Herz klagt irgendwo. Stiller Gang Der Abend graut; Herbſtſeuer brennen. Ueber den Stoppeln geht der Rauch entzweſ. Kaum iſt mein Weg noch zu erkennen. Bald kommt die Nacht; ich muß mich trennen. Ein Käfer ſurrt an meinem Ohr vorbei. Vorbei. Troſt Du ſahſt eine Sternſchnuppe ſallen; Was hebſt du ſcheu die Hand? Sieh, kein Stern verſchwand: Alle leuchten noch allen. Hermann Burtes„Madlee Es iſch, wies iſch: un miinesgliiche gfalli: Guet, as es wenig ſin. Madlee,— das iſt die Heimat: das iſt der kühle Brunnen, hin⸗ ein zu tauchen, das iſt der ſchattende Baum, darunter zu ruhen; das ind die Wolken, damit zu wandern. Madlee— das iſt die Klage es Windes, das Wellen der Hügel, das Donnern der Wehre. Madlee, das iſt die Heimat, der Aufbruch, der Weg und die Heimkehr. Madlee, das iſt allen Suchens Ziel, aller Wünſche und Begierden Spornerin, aller Qualen Schafferin, aller Leiden Sänftigerin. Madlee, das iſt der Wirbel, der Sturm, der Aufruhr, und iſt der Tanz, die Freude, die Ruh Madlee, das iſt Luſt und Brunſt und Gewährung, das iſt Schmerz, Verzagen und Entſagen, iſt Stolz und Demut. Iſt Glaube, Liebe, Hoffnung, iſt Haß und Fluch. Madlee iſt Andacht und Spott, das iſt Gott und der Teufel. Madlee iſt Heimat. Dehmels Werke, vor langen Jahren, haben mich im Innerſten o aufgewühlt und ſo beglückt wie dieſes herrliche Buch des alemanni⸗ ſchen Dichters. Es iſt ein Buch der alemanniſchen Heimat, der ale⸗ manniſchen Seele, der alemanniſchen Menſchen. Ein Buch voll ruh⸗ loſen Blutes, ein urgeſundes ein ſtolzes, ein blauäugig deutſches Buch. Volk“— zWeib“—„Gott“—„Ich“ ſind ſeine vier Umkreiſe. Es ſind die Umkreiſe der deutſchen Mannesſeele. Unbändige Kraſt, kühner Mut bis zur Härte paaren ſich darin mit Hingegebenheſt und ſüßer Milde, liedhafte Melancholie mit zupackendem Troß, unendlicher N diſc über berirdſch 8 5 Jentie Wanderung durch 5 Irdiſche zum Ueberirdiſchen, durch das Zeitliche ins Ewige, dur das Menſchliche zu Gott. 1 Schon vor dem großen Kriege entſtanden, bedeuten dieſe Ge⸗ dichte, de der Verleger Gideon K. Saraſin, Leipzig gelbſ ale⸗ manniſchem Blute entſproſſen) in einem ſtattlichen, muſterhaft aus⸗ geſtatteten Bande herausbringt, die gewalkigſte Beſchwö⸗ rung der„Heimat“, die wohl je einem dichter in deutſcher Mundart gelungen iſt, und die vollkommenſte Einordnung, des Beſonderen in das Gemeinſam⸗Deulſche. Wir Vadener, auch des Unterlandes, lieben den alemanniſchen Dialekt, eitdem der geruhige Johann Peter Hebel ſeine beſchaulichen Innig⸗ iten in dieſer rauhen Sprache dichteriſch verklärte. Ein Inſtrument, brauſend wie eine tauſendſtimmige Orgel, mit einer gewaltigen vox humana und einem himmliſchen Lernwerk, wird ſie aber erſt durch Hermann Burte, den Maler und Dichter. Hier ſtrömt Er⸗ lebtes zu Tage, gewaltſam, wie Urquellen zu Tag brechen; Erlebtes, Erlittenes drängt zur Form; wird zum Gleichnis; zur Melodie; zu einem Sang des Lebens in ſeiner brodelnden Vielgeſtaltigkeſt. Dieſer Gedichtband„Madlee“,— Abkürzung für Magdalena, in deren warmblütiger Frauenurgeſtalt die Muſe dieſes ſchönſten deutſchen Heimatbuches verkörperk— hat ſeines Gleichen nicht in der neueren deutſchen Dichtung an Wuchs in die Höhe, in die Breite und Murzel⸗ griff in die Tieſe, an dichteriſcher Kraft und menſchlichem Ernſte. Es ſind Verſe drin, deren ſchlichte Melodie uns bis zum Tode be⸗ gleiten wird, ein unverlierbarer Beſitz. Burte, der Badener, iſt eine der bedeukendſten Erſcheinungen der deut⸗ ſchen Dichtung unſerer Tage. Eine Erfüllung und eine Hoff⸗ nung zugleich. 2 Noch eins: leicht iſt die Lektüre nicht. Auch wem die Mundart, deren fremdeſte Wörter in einem Anhang ins Hochdeutſche über⸗ tragen ſind, keine Schwierigkeiten macht, der wird ſich darein ver⸗ Refen ier um des ganzen beglückenden Gehaltes teilhaft zu werden. Aber löſchbaren Dank an dieſen deutſchen Dichter im Herzen tragen. Oeb du dem Chaibe Buech ſy Inhalt 33 Sag numme graduus, bſchaide un verwoge: „Was drin ſtoht? Halt e Menſch.“ Dr. Fritz: Hammes * Hebel Du heſch als Walderbüebli Beeri Am Alzebüehl, ſie rlife ſo——ekalm: Im Sundigchinderland biſch all dehaim Vor luter Liecht un Liebi überſpunne. Verzellſch e Gſchicht, ſo lächlet's Läbe——Aun, Erklärſch'Nadur, verklärſch ſie voller Sunne, De ſingſch e Lied, no bruuſcht e ghaime Brunne, Wenn aber briegſch, no geiſterets us em Laim! So lang e Muul no: Mueder! ſage cha, Biſch du die guedi Stund ob alle Mode, Ne Stärn, do hangen Aller Augen dra. Du ziehſch vom Volch, vom Volch dy diefen Ode Un chuuchſch es wieder warm und läbig a, Du reinſti Seel ab euſem beſte Bode. *. Anderſch ſchwätzt mer anderwyttig, Alimanniſch dünkt ys guet! Hochdütſch raſchlet wie ne Zuyttig, Alimanniſch ruuſcht wie Bluet. er wird dann als ein überreich Beſchenkter unaus⸗ Mannuheuner FrauenJeitung Gebet der Mütter in deutſchen Landen Von Anna Schieber(Stuttgart) Unſer armer Schrei zerbricht im Munde, daß die Seufzer wortlos vor dir quillen: In des Volkes allerbängſter Stunde hilf uns, Herr, um unſrer Kinder willen! Alle laß' uns ſo zuſammenfaſſen: Die der Feind aus ihrer Heimat jagte, daß ſie irren durch die fremden Gaſſen;— denen nie ein ſüßer Frieden tagte, weil die Heimat ſelber blieb im Grauſen unter Fauſt und Peitſche der Deſpoten;— die im eignen Heim im Winkel hauſen, ängſtlich zitternd vor den ganz Verrohten; über deren ſchönen Jugendjahren ſich die ſchwarzen Sorge iſchatten breiten:— die an Leib und Seele in Gefahren und in übermächt'gen Bitterkeiten;— deren Väter harte Söldner ſchlagen ins geliebte, ſtolze Angeſichte;— die uns Mütter qualdurchzittert fragen, Gott, nach dir und deinem Weltgerichte: Sieh 4s züngeln rote Haſſesgluten, die m unſrer Liebe nicht zu ſtillen, und verbrennen ihre Kraft des Guten. Hilf uns, Herr, um unfſrer Kinder willen! * Wenn die Frau auf Freite geht In unſerer Zeit. in der ſo viele grundſtürzende Wandlungen vor lich gehen, verändert ſich auch allmählich die VBeziehung der beiden Geſchlechter zueinander, für die meiſten noch unbewußt, aber dem Tieferblickenden doch klar erkenntlich. Die Frau von heute, die es im Lebenskampf mit dem Mann aufnimmt und Seite an Seite mit 'm in der Arbeit ſteht, blickt auch gang anders ins Leben. als es das wohlbehütete Haustöchterchen der fünaſten Vergangenheit tat, das von dem Getriebe und den Stürmen der Welt keine Ahnung batte. Die moderne Frau ſtellt andere Anforderungen an das Schickſal und räumt mit den Schranken der früheren Sitte und des„auten Anſtandes“ kurzerhand auf. Da ſie ſich dem Manne agleichberechtigt, da in vieler Hinſicht überlegen fühlt, ſo iſt es nicht verwunderlich, daß e auch das uralte„Männerrecht“ für ſich fordert, über ihre Zukunft lbſt zu entſcheiden und demlenigen. den ſie ſich zum Lebensgefährten wählen möchte. ihre Abſicht frei herausſagt. 5 BVon dieſem neuen Frauentupus, der„Anträge macht“, plaudert Hizabeih Maro in einem engliſchen Blatt.„Das Mädel von heute.“ relbt ſte,„ſteht auf aroßen Füßen, wie uns die Schuhmacher ver⸗ raten, und ſie ſteht feſt auf ihnen. Arbeit und Sport, die ſie ausübt, erlauben ihr nicht mehr den„Aſchenbrödelfuß“ der Großmutter. Sie ſchreitet mit ihrer Schuhnummer 40 kräftia aus und geht geradezu auf ihr Ziel los. Die Ehe iſt für ſie nicht die einzige ZJufluchtsſtätte, wie ſie früher für die Mädchen war, ſondern ſie iſt eine Möglichkeit neben vielen, und wenn ſie ſich verheiratet, ſo weiß ſie. daß ſie dabei viel aufaibt und ihre materielle Lage nicht immer agünſtig verändert. Daher wird ſie ſich nur zur Heirat entſchliezen, wenn ein ſtarkes Er⸗ tebnis ſie dazu zwingt, wenn ſie den Mann gefunden zu haben glaubt,. dem ſie angehören will. Wenn es notwendig iſt, wird ſie ſelbſt zum Werber. Sie flirtet nicht mehr, wie es die Stubengewächſe von einſt taten, die von dem licheren Ausguck im„Schoß der Familie“ lockende und verführeriſche Blicke nach dem Helden ihrer Träume warfen. Die moderne Frau iſt viel zu beſchäftigt, um ſich lange mit Werben und Hofmachen aufhal⸗ zen zu können. Sie hat am Tage zu viel zu tun, um abends ſchwär⸗ meriſche Liebesbriefchen zu ſchreiben, und ſie tanzt bis in die Nacht Dinein ſo ernſthaft und ſachlich, daß ſie an kein Liebesgeflüſter denkt. Sſe macht auch keine„Avancen“, wenn nicht der Richtſge kommt, mit dem ſie es nach ſorafältiger Erwäaung ernſt meint. Dann aber iſt ſie häufia gezwungen, ſelbſt zu handeln, denn der ſunge Mann von heute iſt entweder ſchüchtern oder denkt an ganz andere Dinge als ans Heiraten. Er weiß, daß es bei den teuren Zeiten ſehr ſchwer It, für Frau und Familie zu ſorgen, und würde ſich deshalb nie zur Ede entſchlſeßen, wenn nicht die ſunge Dame die Sache ſelbſt in die Hand nähhme. Die Zeiten, da er, der„Herrlichſte von allen“ als nädiger Beglücker die Hand der willenlos Errötenden nahm und ſie u ſich emporzog, ſind für immer vorbei. „Das moderne Mädchen blickt zu dem Manne nicht mehr ver⸗ ehrend auf, erſtirbt nicht mehr vor ihm in Achtüng: aber es bietet ihm mehr als leere Verhimmlung, nämlich tatkräftige Mitarbeit und feinfühliges Verſtehen. Wenn es ſeine eigene Arbeit aufaibt. um zu. heiraten, dann bringt es ſeine ganze Tüchtigkeit und Erfahrung dem Manne zu: ſein Rat und Veiſtand ſtützt ihn in allen Lebensnöten. Aber der Mann weiß ſo ſelten wo das Glück für ihn liegt; deshalb muß er von Frauenhänden darauf geſtoßen werden. Das Mädchen von heute vergeht nicht mehr in Sehnſucht und unausgeſprochenen Wünſchen, ſondern es ſchiebt alle Hinderniſſe beiſeite, ſpricht deutlich und klar aus. was es will, und es tut damit dem Manne den beſten Dienſt, der ja ſtets eine unglückliche Figur machte. wenn er einen ee machte, während die Frau von heute ſich vortrefflich dazu eignet.“ So ſagt— Elizabeth Maro. Und ſie verallgemeinert, wie das der Engländer eben mit Vorliebe tut. Es wird aber— Gott ſei Dank!— von ihrer Regel noch immer recht viele Abweichungen geben, die ſich in dem Vewußtſein. Ausnahmen zu ſein. ſehr wohl fühlen werden. Und die Männer werden in der Regel dieſe Aus⸗ nahmen der Regel bei weitem vorziehen. Es aibt eben noch immer unſichtbare Schranken, über die auch der— der größte Fuß nicht hinüberträgt, Spruch in die Che Ehret einander, Wehret einander! Richard Dehmel. * zilla Rehbinder Es gibt nicht allzu viele Bücher, die uns einen Menſchen ſo ganz ſchenken, daß wir fühlen: hier haben wir einen Freund und Führer gewonnen, deſſen Leben das unſere erweitert, der uns mit ſeiner Perſönlichkeit und ſeinem gelebten Schickſal eine Zuflucht wird. ein ruhig brennendes Licht, das weaweiſend in unſerer Wirrnis leuchtet. So eine ſtarke, milde Helle geht von dem(im Furche⸗Verlag, Berlin, erſchienenen) Werke aus, in dem Julie Schloſſer unter dem Titel „Ausdem Lebenmeiner Mutter“ die Geſchichte der Gräfin Lilla Rehbinder erzählt. Einer alten baltiſchen Adelsfamilie entſtammend, wird Lilla Rehbinder im adligen Stift Finn in Eſtland erzogen und empfängt in der Reinheit und Weite der dortigen geiſtigen Atmoſphäre die ent⸗ ſcheldenden Eindrücke zur Entwicklung ihrer reichen. den höchſten Le⸗ bensqütern zuſtrebenden Natur. In Finn beainnt auch die leben⸗ lange Freundſchaft mit den Kindern von Gerhard von Kügelgen, dem in Eſtland anſäſſigen Bruder des„alten Mannes“. Traurigſte Famlillenverhältniſſe zwingen die junge Gräfin, ihre Lehrerinnenvrü⸗ jung abzulegen und Verdienſt zu ſuchen. Die Schickſale der aröflichen Familie— in der die traalſche Geſtalt des Vaters von Lilla Rehbin⸗ der beſonders feſſelt— laſſen in baltiſche und ruſſiſche Verhäleniſſe der Zeit vor fünfzig Jahren charakteriſtiſche Einblicke tun. Als Er⸗ zieherin, Geſellſchafterin und ſchließlich als Lelterin einer eigenen Schule in Mitau erkämpft ſich die junge Gräfin tapfer eine Stellung. dis die erſt Sechsundzwanziglährſae von der Großder zoein Luiſe von Baden nach Mannheim berufen wird, um dork einem Mädchenerzlehunasinſtitut(dem ſpäteren„Großherzoglichen Inſtitut“) vorzuſtehen. das ſich des Schutzes der Fürſtin erſreut. Un⸗ erſchrocken. ihrer inneren Ueberzeuaung getreu, tritt Lilla Rebbinder hier widriaſten Umſtänden entgegen. Ihr Freimut, ihre glänzende Er⸗ ziehungsgabe— die ſie ihre Arbeit als eine künſtleriſche, ſchöpferiſche anpacken heißt— gewinnen ihr die unverbrüchliche Zuneigung des von ſeder Kleinlichkeit freien großherzoallchen Paares und das be⸗ wundernde Vertrauen der Eltern ihrer Zöglinge. So gründet ſie nach dem Juſammenbruch des Mannheimer Inſtitute eine nach elgen⸗ ſten Ideen aufgebaute und geführte Erziehungsanſtalt in Karts⸗ ruhe, in der ſie— die pädagoaiſch nanz ungeſchulte— aus ſicherem Inſtinkt vleles verwirklicht, was eine ſpätere vädagogiſche Wiſſen⸗ ſchaft als Forderung aufſtellt. Wer in Süddeutſchland gelebt hat. weiß, wie ſtark und in der Erinnerung Jahrzehnte nachhaltend die Wirkuna war. die von dieſer klugen und in ſeder Hinſicht anmutigen Frau ausaina. Ste hat ihre Schule nur acht Jahre ſelbſt geleitet und iſt dann die Frau des auf fozialem Gebiet ſehr bedeutenden Pfarrers Schloffer in Frankfurt geworden. der ſie in ein bewegtes Leben voll menſchlichen Reichtums führte. So intereſſant der äußere Le⸗ bensgang Lilla Rehbinders iſt. die bauptſächlichſte Teilnahme wendet ſich doch immer wieder ihrer in ſeltenem Maße anziehenden Perſön⸗ lichteit zu. Deren ſtarker Reiz beruht auf Zucht bis ins Innerſte, Religioſität ohne Enge. Herrſcherfähigkeit und Führerkraft, die mit echteſter, weiblichſter Zartheit, Wärme und Liebesſtärke gevaart. Das Aufwärtsſchreiten folgt ſtets der ſicher erkannten, inneren Linie. Wir begeanen in dem Buch einer Fülle von Menſchen ähnlichen die ſich nach dem Geſetz der Anziehungskraft n⸗ n. 1. MH. W. Samsfag. den 17. November 1923 Mannheimer Geueral · Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 530 Hendelsbleft Die neue Währung und die Warenmärkte Angleichung der Fremdwechsel an die Weltmarktparität.— Mangel an wertbestänfligen Zahlungsmitteln Im Verlauf dieser Woche wWar die Reichsbank nicht mehr n der Lage, die seit 7. November unverändert gebliebenen evisenkurse bei dem bisherigen Niveau zu halten, das mit der wirklichen Bewertung in keiner Weise mehr im Ein- klang stand. Die Fremdwechselkurse stiegen infolgedessen Wweimal nacheinander um je 30 Prozent, um sich dann am — zu verdoppeln. Es darf wohl angenommen wer⸗ den, dag diese Angleichung an die Weltparität bereits unter dem Einfluß des neuernannten Währuüngskommissars Dr. Schacht, einés Mannes der Praxis, erfolgt ist. Dieser hat chon vor semer Ernennung die Auffassung vertreten, dal eine Anpassung der amtlichen Kurse an den Auslandswert der Mark zu erfolgen habe. Es ist darin die beste Vor- bereitung für die nicht zu umgehende Wiedereinführung des reien Devisenverkehrs und die Wegbereifung für die Rentenmark zu erblicken. Sefbst angesichts dieses energischen Vorgehens kann nicht übersehen verden, daß die Uastellung unserer gesamten Wirtschaft auf eine deue Währung 8 Schwierigkeiten mit sich Hringt. Im Warenhandel h n sich solehe in dieser Woche bereits ganz sgesprochen gezeigt. Sie erfassen vor allem ſen Zahlungsverkehr und die Preisbildung. Der JZahlungsverkehr stockt und der Warenbandel gerät mehr und mehr außer Funktion, weil es an wertbestündigen Zahlungsmitteln fehlt, auf die überall gehalten wird. Pie breisbildung ist durch die Devisenpolitik der orwochen außerordentlich ungünstig beeinflußt wWor den. Es ist zurzeit sehr populär, auf den Handel zu schimpfen und ich habe keineswegs die Absicht mich schützend vor Aus- Wüchse zu stellen, die leider in allzugroſſer Zahl auftreten. m Grunde aber kann ich nicht in den allgemeinen Chor ein- Aimmen. Die Preisentwicklung richtet sich nach den tat- Sächlichen Verhältnissen, nicht nach Dollarzwangskursen, die, wie sich jetzt zeigt, der liegierung selbst allmählich aus der Hand glitien und durch die unhaltbare Zustände geschaf- en wurden. Es wurde eine künstliche Ueberwertung er Papiermark im Inlande geschaffen, der gegenüber zich Groß- und Einzelhandel vor die Frage gestellf sahen, Wie sie, nach Verkauf jhrer Waren, sich mit neuen Waren aindecken könnten. Man schritt zur Selbsthilfe und setzte lie Grundpreise hinauf, die sich auf Goldmarkgrundlage auf- dauen, weil man mit Schrecken seine Substanz von Tag zu lag mehr schwinden sah. Das Ergebnis ist jetzt aber, daß ir Grundpreise haben, die zwei- und dreimal so hoch wie im Frieden sind. Nachdem eine Anpassung der Devisen- kurse und damit der Goldmark an die Weltparität vor- genommen worden ist, müssen diese Grundpreise Wieder auf einen normalen Stand gebracht Verden. Geschieht das nicht, dann eröffnet sich eine dankbare Aufgabe für die berufenen Ueberwachungsorgane. Was die Getr'eidemärkte anlangt, so blieben die Preise an den überseeischen Plätzen. gut behauptet, nach orübergehender Schwankung wegen der schwächeren Hal- zung des Sterlingkurses. Ueber die frünher gemeldete un- Zünstige Witterung in Argentinien wurde nichts mehr be⸗ annt; die Schatzung der Maisernten in Amerika durch as amerikanische Ackerbaubureau lautete erheblich günsti- Ler als für das Vorjahr, dagegen wurde die Beschaffenheit als unter der vorjahrigen liegend angegeben. Am süddeutschen Markte herrschte feste Stim- Die frühzeitig untergebrachten Saaten haben sich n Baden bei gutem Wetter gleichmähig entwickelt und ſelgen fast ausnahmslos einen kräftigen Bestand. Der Handel war sehr unsicher. Die Eigner verlangen aus- dahmslos wertbeständige Zahlungsmittel und stellen ihre orderungen dementsprechend. So nannte man für Weizen kranko Mannheim 6 Pollar die 100 kg oder%½ Dollar ab Witteldeutschen Stationen, für Roggen 22—23 Goldmark, für Dr. Schacht über die Rentenmark Der Währungskommissar Dr. Schacht gab einem Ver- leter des B. T. eine Unterredung, in der er u. a. ausführte: die Stelle des Reichswährungskommissars sei geschaffen orden, um für die Schwierigkeiten, die sich aus der Um- tellung der Währung auf Rentenmark und später zut Goldmark ergeben können, eine mabhängige neutrale Astanz zu schaffen. Dr. Schacht begrüßte die Tatsache der Itillegung der Notenpresse und meinte, eine vielleicht Forübergehend auftretende Zahlungsmittelknappheit wegen einstwellen noch unzureichender Mengen in Rentenmark könne man ruhig in Kauf nehmen. Die Rentenmark werde in den nachsten FTagen in genügendem Umfange zur Ver- kügung stehen. Er etonte, daß die schnelle Erhöhung des in den letzten Tagen notwendig War zu dem Zweck, die Rentenmerk der Goldmark an- tugleichen., Ob die Rentenmark sich auf der Goldbasis halten Werde, hünge im wesentlichen von ihrer Ver- wendung ab. Sie sei lediglich ein innerpolitisches Zah- ungsmittel, das in erster Linie der Mobilisierung der Ernte Gerste—5,20 Dollar oder ab pfälzischen Stationen 60 fraßz. Franken, für Donaugerste 70—75 belg. Franken, australische 95—98 belg. Fr., Chilegerste 94—-97 belg. Fr. eif Antwerpen, für tschechische Gerste 1,45 Kr. ab Passau ogder Simbach, ür Hafer 4,40 Dollar ab Frankfurt, 21—22 Gm. franko Mann⸗ heim, alles zahlbar in Goldanleihe. 8 Im Futtermittelhandel zogen die Preise an. Für Rapskuchen verlangte man die 100 kg 3 Dollar, später 11 Gm., zahlbar in Rentenmark. Trockenschnitzel Waren am Montag mit%½ Gm., am Wochenschluß mit 12 Gm. genannt, ohne nennenswerte Abschlüsse. Für Torfmelassę forderte man 9 Gm. ab Fabrik bei Vorausbezahlung in Wertbeständi- gen Zahlungsmitteln. Biertreber und Malzkeime bewegten sich zwischen 10—12 Gm. ab hayerischen Stationen, alles ſe 100 kg. Rauhfutter halte' einiges Geschäft. Man nannte dabei die 100 kg Wiesenheu mit—7,50 Goldmark, Preßstroh mit 4,50—5,00 Gm. Im Mehlhandel bestand zwar fortdauernd Nach- Irage, die sich jedoch mehr im Einzelhandel zeigte. Im Grohhandel spricht die Geldknappheit angesichts der für einen Wagen heute erforderlichen enormen Zahlungsmittel mit. Der Richtpreis der Mühlen für Spezial 0 betrug 36—38 Gm. bzw. 9 Doll., zahlbar in Gold- ahleihe; Roggenmehl 8½ Doll.(Goldanleihe), ab Mühlen- stallion; Fuüftermehl 2% Dollar(Goldauleihe); Kleie 1½ Doll.(Goldanleihe). Französisches Mehl in feinster Mahlung war zu 105 franz. Fr. ab Valenciennes und ab Paris je 100 kg. angeboten. Am Hopfenmarkt zeigte sich besonders stark der Uebergangszüstand von der Papiermark zur Rentenmark. Es würden zuletzt bis 50 Billionen Papiermark genannt je Zentner. Zu Wochenschluß war unter 300 Gm., zahlbar in Wertheständigen Zahlungsmitteln, nichts erhältlich. An den Produktionsplätzen dürfte die Produktion zu 80 Prozent in die zweite Hand übergegangen sein. Die Kundschaftshändler sind ſetzt mit der Verpackung beschäftigt. In Baden ist von Verkäufen nichts bekannt geworden, wohl aber wurden in Württemberg in den letzten Tagen noch einige gröhßere Partien gehandelt, die für holländische und schwei⸗ zer Rechnung in wertbeständigen Zahlungsmitteln erworben wWurden. Soweit sich Hopfen noch bei der ersten Hand befindet ist diese nur verkaufsgeneigt gegen Hingabe wert⸗ begtändiger Zahlungsmittel. Das Malzgeschäft blieb klein. kür die 100 kg 120 franz. Franken. umfangreich. Im Tabakhandel vollzog sich der Einkauf von Sandblatt schleppend bei anziehenden Preisen. Die Pflanzer verkaufen nur wertbeständig, wofür jedoch die Mittel nicht verfügbar sind. An der Bergstraße wurden für San d- blatt 70—85, für Tabak 75—80 Gm. je Ztr. Hezahlt. Rippen bei unveränderten Preisen gesucht. Im Weingeschäft ist die Nachfrage zurzeit gering, da die Goldmarkpreise von den Verbrauchern nicht angeiegt wenden können. Soweit sich bis jetzt erkennen läßt, Wurde in der Markgrafschaft durchschnittlich nur ein Viertel- herbst erzielt. Auch am Kaiserstuhl! öist die Ernte sehr gering ausgefallen und in der Ortenau wWurde stellen- Weise nur ein Zehntelherbst geerntet, worunter namentlich die Rotweingebiete litten, wogegen Riesling und Clevner besser ausgaben. Man verlangt in der Ortenau für 1923er Weine 60 Goldmark für geringe, 80 Gm. für mittlere und 100 Em. für Clevner und Rotweine. In der Rheinpfalz haben Weigmoste bis zu 50 Milliarden die 40 Liter erzielt, Rotmoste des Freinsheimer Winzervereins 340—350 Gm. die 1000 Liter, 1922er Weine dieses Vereins 1500 Gm. die 1000 Liter. Georg Haller Verlangt wurden Das Angebot war nicht FCCCCCCTTCC eeeeee 8 25 und der Sicherstellung der Ernährung dienen solle und nu in geringem Umfange für unproduktive Ausgaben Verwen⸗ dung finden dürfte. Für den internationalen Verkehr komme nur die zu schaffende effektive goldgedeckte Note in Frage. Dr. Schacht wies ferner darauf hin, daß die Bewertung der Papiermark im Ausland heute durchaus faktiv sei. Rentenmarkkredite für die Industrie In Berlin haben gestern zwischen den Vertretern der Rentenbank und der Industrie Verhandlungen stattgefunden, bei denen vor, allem die Gewährung von Renten⸗ markkrediten an die Industrie erörtert wurde. Zu einem Beschluß ist es noch nicht gekommen. Dem Ver⸗ nehmen nach steht jedoch schon jetzt fest, daß die Renten- markkredite an die Industrie auf wertbeständiger Grundlage gewährt werden sollen. Wie der Vorwärts meldet, werde die Reichsbank die 50 NMillionen Rentenmark, die ihr von der Reichsregierung zur Einlösung deutscher Schatzanweisungen überwiesen worden sind, sofort durch Umtausch gegen Weizenmehl, Papiermarknoten in den Verkehr bringen, und zwar sollen vorläufig auschließlich der Lebensmittethandel beliefert Werden. 8 Dollargirokonten bei der Reichsbank Der angekündigte Dollargiroverkehr der Reichsbank in Umwandlung des bisherigen Kontomarkgiro⸗ verkehrs wird bei der Reichsbank in Berlin, aber noch nicht in der Provinz eingerichtet. Zur Einzahlung wWer⸗ den nur Dexisen angenommen, und-zwar, zunächst unter Umrechnung in Papiermark nach den jeweiligen Devisen- ankaufsbedingungen der Reichsbank, Erst aus der Papier⸗ mark Wird dann der Dollargutschriftbetrag Wieder zurüek⸗ errechnet. Die bisher zulässige zusätzliche RBapiermarks Einzaklung fällt fort. Verkügung über das Dollar- konto kann außer durch gebührenfreie rete) Veberweisungs⸗ schecks durch weibe Schecks erfolgen, aüf welche Kus- zahlung in Dollardevisen oder in Papiermark nach Wahl des Kontoinhabers geleistet werden muß. Die Mindest. gebühr beträgt 50 Cents, das Mindestgüthaben soll 1000 Dollar betragen. Der Erwerb von Dollargiroguthaben durch Ueberweisung wird dem Devisenerwerb im Sinne der Devisengesetzgebung gleichgestellt. Die Gutschrift von ein- geliekerten Devisen auf Dollargirokonto gilt nicht als Ab⸗ lleferung von Devisen gemäß dem Exportdevisenabliefe- rungszwang. Durch Bekanntmachung in vorliegender Nummer Werden die Aktionäre zu einer ao..-V. auf den 1. Dezember ein- berufen, in der, wie schon mitgeteilt, die Genehmigung zur Ueberleitung des Betriebes auf die BrauerefsGesel! schaft Eichbaum vorm. Hofmann in Mannheim und Neuwahl zum Aufsjchtsrat erfolgen soll. Wie in unserem Bericht über die.-V. der Wergerbrauerei bereits ausgeführt, handelt es sich dabei um die Auswirkung des Uebergangs der Aktienmehrheit an die genannte Wormser Gesellschaft. Zablungsschwierigkeiten am Chemikalienmarkt. Wie das Hamburger Fremdenblatt schreibt, hielt sich schon seit einigen Tagen das Gerücht aufrecht, daß weitere Zahlungs- schwierigkeiten am Chemikalienmarkt beyorständen. An der Hamburger Börse wurden 4 Weitere Firmen genaunt, Wobei die Passiven mit je 50—80 Billjiarden angegeben Hur⸗ den. Bemerkenswert ist, daß von diesen Zahlungsschwierig⸗ keiten durchweg jüngere, zum Teil auswärtige, Firmen betroffen wurden, während der alte solide Handel sich von den gewagien Spekulationen nach der Art vieler dieser jüngeren Firmen ferngehalten hat. Börsenherichte Mannbheimer Etfektenbörse * Mannheim, 16. Noyvbr. Die Börse verkehrte heute in elwWwassschwächerer Haltung, doch waren die Um- Sätze recht lebhaft. Von Bankakftlen wurden gehandelt: Rhein. Creditbank zu 2400, Pfälz. Hypotheken-Bank zu 4000 und zu 4500, Rhein. Hypotheken-Bank zu 2600 und Bad. Bank zu 6000. Ferner Anilin zu 27 000, Westeregeln zu 26 000, Benz zu 3500, Dampfkesselfabrik Rodberg zu 1300, Fahr 2u 4000, Waggonfabrik Fuchs zu 1200, rat., Knorr zu 5500 (nachbörslich 5750 bez. u..), Braun Konserven zu 1300, Mannh. Gummi zu 1200, rat.(nachbörslich 1500 bez. u..), Maschinenfahrik Badenia zu 1500, Neckarsulmer zu 4500, Pfälz. Mühlenwerke zu den Kursen von 1500 und 2000, Pfalz. Nähmaschinen zu 4250, Cementwerke Heidelberg zu 7000, Freiburger Ziegelwerke zu den Kursen von 700 und 800, Zellstofffabrik Waldhof zu 8500, Zuckerfabrik Waghäusel zu 5000. Sonst notierten: Dinglersche Maschinenfabrik 4000., Heddernheimer 2500., Wayss u. Freytag 2800 G. und Zuckerfabrik Frankenthal 5000 G.(alles in NMilliarden pGt.). In Mannheimer Versicherungs-Aktien War Geschäft zu 14000 Milliarden& pro Stück. Devisenmarht New Tork, 16. Movbr(WS) Gevisen 45. 16.„ 15. 18. Frankrelch.7) 8 22 Schwoelz 17.485 17.37] Spanlen 12.93 12.83 Beiglen.85 1 Lagland.368.90 itallen.27.13 London, 16. Movbr,(Ws) getamarkt,(in Lat, t d. engl. t.. 1018 K0 1 besteeleot. 65.25 65.— Blel 27.65 27.25 KupterKkass 62.45 61.25 klokel 135.— 135.— f Zink 32.75 32.65 d0. 3 Henat 63.— 61.25 Zinn Kassa 217.15 219.45[ Gusoksliber 10.— 10.— c0. Flektrofl 68.— 67.50 l do. 3 Monat———.— Hegulu 42—42 Hetausgeber, Drucker und Verleger: Drucketet Or. Haat Mannbeimer General⸗Anzeiger, G. m. d.., Mannbeim. E 8. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Khefcedakteur: Kurr Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt iſcher; für das FJeuilleton: Dr. Fritz Hammes: ſür Kommunalpolitn und okales: Richard Schönfelder: für Spork und Neues aus aller Welt: Williy Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande, Nachbargebiete Gericht u, den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher: für Anzeigen: Kaxi. Hügel, Gottesdienſt⸗Ordnung. Evangeliſche Gemeinde. 1 Spuntag, den 18. November 1923. Ernte⸗ und Dankfeſt. Iu allen Gottesdienſten Kollekte für das hieſige evangl. Schifferkinderheim. Trinitatiskirche..90 Predigt, Vitar Thieringer; 10 Predigt, Pfr. Renz; 11 Kindergottesdienſt, Pfr. Schenkel; 11.15 Chriſtenlehre, Pfr. Renz; * abends 8 Muſtkaliſche Abendfeier, Kollekte. Giataniſſengans. 10.30 Predigt, Pfr. Scheel. enzerbkenkirche 10 Predigt, Vikar Bach: 11 Kindergottesdienſt, Vikar 65. Bark; 2 Chriſtenlehre, Kircenrat v. Schoepffer; 6 Predigt, Pfr. Lußz. Chriſtnskirche. 10 Predigt, Pfr. Dr. Hoff; 11.15 Jugendgottesdienſt; 11.15 in den Konfirmandenſälen Chriſtenlehre, Pfr. Dr. Hoff und D. Klein; 8 1 0 des Pfarrkandidaten Wölfle durch Pfr. P. Klein; Predigt arrkandidat Wölfle. f Friepengkirche. 9 Chriſtentehre, Pfr. Gebhard; 10 Predigt, Bikar Aagzri 11 Chriſtenlehre, Fae Merkle; 6 Predigt, Pfarrverw. Merkle. Jehannislirche. 10 Predigt, VBitar Sittig. 11 Cbriſtenlehre. Pfr. Mavek; 9711.15 Kindergottesdſenſt, Erntefeier, Vikar Sittig; 6 Pred. Pfr. Mayer. Lulherkirche. 10 Predigt, Vikar Dr. Weber; 11 Kindergottesdienſt, Vikar Dr. Weber; 11 Chiſtenehre für Knaben, Pfr. Dr. Lehmann;.15 W Ubriſtenlehre f. Mädchen, Pfr. Dr. Lehmann 6 Pred. Vik. Thieringer. elauchthonkirche. 9 Chriſtenlehre, Pfarrverw. Rößger; 10 Predigt, Vikar Baſtine; 11 Kindergottesdienſt, Pfarrverw. Rößger; 2 Chriſtenlehre, * Pfr. Rothenhöfer. Cbner ſtädtiſches Krankenhaus. bangl. Gemeinde Feudenheim. c. Muu Ki gaottesdienſt. Pfr. Mutſchler;.15 Chriſtenl. f. Mädch., Pfr. Mutſchler. Vangl. Gemeinde Neckarau..30 Predigt, Pfr. Jundt; 10.45 Kindergottes⸗ dienſt. Nordpfarrei, Pfr. Jundt; nachm. 1 Chriſtenlehre, Pflichtige der Nordpfarrei Pfr. Jundt. Wochengottesdlenſte: Trinitatiskirche. Dlen abend 8 Predigt, Pfr. Roſt. Konkordienkirche. Dn le 88 Predigt, Vikar Bach. Chrifknskirche. Mittwoch.30 Andacht, Pfr. Br. Ho Irtedenskirche Donnerstag 6 Predigt, Pfarrderw. Merlle Johanniskirche Donnergtag 8 Predigt, Bikar Sittig. Lutherkirche. Mittwoch 8 Predigt, Pfr. Huß. Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften. kbaug. Berein für iunere Miſſton: Stamitzſtr. 15, K 2, 10, Schwetzinger⸗ 10, Predigt, Pfarrverw. Rößger. 10 Predigt, Pfr. Mutſchler. 11 Kinder⸗ ſſraße Nr. 30, Fiſcherſtraße 91(Neckarau): Sonntag nachm, 3 und Donnerstag abend 8 Bibelſtunde. Meerwieſenſtr(Lindenhof): Sonntag, abend 81½ und Dienstag abend 8 Bibelſtunde. Neuhoferſtraße 25, Frelen 0s Mittwoch abend 8 Bibelſtnude. Kieinkinderſchule Neckarſpiße: Fdreitag abend 8 Bibelſtunde. Chriſtl. Verein junger Männer. Vereinsbibelſtunde: Schwetz.⸗ Straße 90 Dienstag abend 8; K 2. 10 Mittwoch abend 8; Meer⸗ wieſenſtr. 2 Donnerstag abend 8; Fiſcherſtr. 31 Samstag abend 8 und Sandhoferſtr. 32 Montag und Freitag abend 8. Verein für Jugendpflege„Haus Salem“, K 4. 10:— Bibeiſtunde, Jugendverein abends 8 Wortverkündigung. Dienstag 8 Gebetſtunde. Evangl. Gemeinſchaft, U 3. 23. Sonntag, 18. Nov..30 u..30 Predigt; 11 Sonntagsſchule. Mittwoch 8 Bibelſtunde. Donnerstag 4 Frauen⸗ miſſionsſtunde: 8 Jungfrauenver. Freitag 8 Männer⸗ u. Jünglingsver. Chriſtlicher Verein junger Männer. Montag 8 Uhr Bibelſtunde F 4. 8/9, Stadtvikar Wölfle. Katholiſche Gemeinde. „Sebaſtianustirche— Untere Pfarrei. Samsta g. Von.30 an Beicht. 6 Salpe;—9 Beicht. Sonntag(Kommnunijonſonntag für Jung⸗ frauen). 6 Beicht, Frühmeſſe; 7 K. Meſſe m. Generalkommunion der Jungfrauenkongreg., 8 Singmeſſe m Pred.;.30 Predigt u. Amtz; 11. Kindergottesdienſt m. Pred.; 2 Chriſtenlehre für Mädchen;.30 Herz Jeſu⸗Andacht mit Segen. Hl. Geiſtkirche. Samstag.—7 Beicht; 8 Beicht. Sonntag(Kom⸗ munionſonntag der Jungfrauen; 8 Generalkommun. des Agnesbundes) 6. Beicht u. hl. Meſſe: 7 Frühmeſſe: 8 Singmeſſe m. Pred.;.30 Predigt u. Amt; 11 hl. Meſſe m. Pred.; 2 Chriſtenlehre für Jungfrauen;.30 Herz Mariä⸗Andacht m. Segen. Liebfrauenkirche. Samstag.—7 u. nach.80 Beicht; 6 Salve. Sonn⸗ tag, 6 Beicht;.30 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe m. Pred.(gem. Komm. d. Jünglinge);.30 Predigt u. Amt; 11 bl. Meſſe m. Pred.; 2 Chriſten⸗ S * lehre für 30 Herz-Andacht. galb, Büeberbeipiie ee.30— mit Predigt. 10 Uhr Gymnaſtumsgottesdienſt. Herz Jeſukleche Neckarſtadt⸗Weſt. Samstaz. Beicht von nachmt. 4 an. Sonntag. 6 Frühmeſſe u. Beicht; Meſſe, 8 Singmeſſe mit Pred. u. Bundeskommun der Jungfrauen;.90 Preb t u. feierl. Hoch⸗ amt aus Anlaß des Stiftungsſeſtez der kathöl. Stubentenverbindugg Merowingia⸗: 11 Kindergottesdſenſt m. Pred.; 2 Ehriſtenlehre fffr Mädchen;.30 Herz Mariä⸗Andacht. 2 St. Bonifatiuskirche Neckarſtadt⸗Oſt. Sametang⸗ Sonntag. Von 6 ab Beicht; 7 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe m. Predigt u. 89 Beichl. kommuniziert haben);.30 Hochamt m. Pred.; 11 Singmeſſe m. Pred.; (Kollekte nach den Gottesdienſten für den St. Eliſabethenverein zur Unterſtützung der Armen der Pfaxrgemeinde); 2 Chriſtenlehre für die Mädchen;.30 Andacht in allgemeinen Nöten⸗ oſephskirche Maunheim⸗Lindenhof. Samstag.—7 u.—9 Beicht. ountag(Kommunionſonntag der Jungfrauen u. chriſtenlehrpflicht. Mädchen). 6 Beicht;.15 Frühmeſſe: 7 hl. Meſſe m. Kommunion des Thereſtenbundes u. der Jungfrauenkongreg.; 8 Singmeſſe m. Pred.; .30 Predigt m. Amt; 11 hl. Meſſe m. Pred.,.30 Chriſtenlehre für Jünglinge; 2 Herz Mariä⸗Andacht; 3 FJungfrauenkongregatſon: Die Kollekte iſt für die gottesdienſtlichen Bedürfniſſe der Pfarrei. St. Jakobskirche in Neckarau. Samstag. 2, 5 u. 7 Beicht. Sonn⸗ tag. 6 Austeilung der hl. Kommun.;.45 Kommunionmeſſe; 8 Sing⸗ meſſe m. Pred. u. Generalkommun. der Schulkinder;.30 Hochamt m. Pred.; 11 Kindergottesdienſt m. Pred.;.30 Chriſtenlehre; 2 Herz Jeſu Andacht;.30 Predigt u. Andacht zur hl. Eliſabeth für die Armen. Franziskuskirche in Waldhof. Samstag. 2 Beichtf.30 Salve hernach Beicht. Sonntag. 6 Beicht; 7 Kommunionmeſſe m. Früßpredigt; .15 Singmeſſe m. Homilie in der Kapelle der Spiegelfabrit;.30 Amt⸗ „. Pred.; 11 Kindergottesdienſt n. Singmeſſe u. Pred.;.30 Ehriſten⸗ lehre für Jungfrauen u. Veſper. 7 Sonntagsabendandacht ueit Segen. Katholiſche Kirche in Käfertal. Samstag.—7 Beicht;.90 Roſen⸗ kran. Sonntag..30 Beicht; 7 chl. Meſſe(Monatskommun. für die Mütter);.30 Schülergottesdienſt m. Pred.; 10 Predigt m. Amt: .30 Chriſtenlehre für Jüngkinge: 2 Herz Jeſu⸗Andacht m. Segen. Katholiſche Pfarrkirche Sandhoſen. Samstag. 3 u..30 Beichl. Sonn⸗ tag(Kommunionſonntag der Jünglinge u. Männer)..90 Beicht: 7 Frühmeſſe;.30 Schükergottesdienſt m. Pred.; 10 Predigt u. Amt; .30 Chriſtenlehre u. Muttergottesandacht. St. St. Peter⸗ und Paulskirche Fendenheim. Samstag..90 u. 6 Beichl, nur für Männer. Sonntag. 7 Beicht;.30 Frühmeſſe;.30 Schſiedeenenene 10 Werſcer 8.80 Chriſtenlehre für Mäd⸗ chenz 2 Martä⸗Bruderſchaft;.80 Mar. Jungfrauenkongregation. St. Antenins! in Rheinan. Samstag. 2, 8 u..80 Beſcht. Sonn⸗ tag..80 Beicht;.30 Frühm .90 Hauptgottesdienſt, darnach Möten u. Anlſegen Katholiſche Kirche in Seckenheim. Samstag.:—4 und—.7 Beicht Sanntag.30 Beicht.185 Fl. Kommunſon; 7,30 Frühmeſſe mi! Monatskommunſon der Männer 950 Hauptgokfesdienſt;, 130 Chriſten, lehre für Mädchen und Ve pere 3 8 eſſe m. Monatskommun der. Jungſr. hriſtenlehre; 2 Andacht in a gemein⸗ (dem. Monatskommun. der Erſtkommunik, u. gller Schulkinder, die ſchon Alkkatholiſche Gemeinde. Schloßkirche. Somaian 18. Wes., mert 18 Mer Dezden bent it Wrchl; ——— 25 2 e 8. Seile. Nr. 530 Mannheimer General-Anzeiger.(Mittag ⸗Ausgabe.) November 1923 National-Ineater Mannheim Samstag., den 17. November 1923 12. Vorstellung, außei Mieie .-.-B. No. 5421—5550 u. 3681— 5840 .-Vv.-B. Nr. 1001—1100 u. 7801—7820 Neu einstudiert: oder 40 Die Geschichte eines japanisch. Teehauses Operetie in 3 Akten— lext von Owen Halt Musik von Jones.— Deulschk von E. M. Rochr und Freund.— in Szene gesetzt von Karl Maix.— Musik. Leitung: Wernei von Bülouv Choreographische Leitung: Reinh. Kreidewelß. Anfang 1 Uhr Ende nach 9½ Uhr. Leuinam Reginald Fuirtax Leutnant Vronville Leum Chunnigham Leutnant Grimston Seekadet! Wun-Hsi, Chinese, Eigen- tümer des Ieehauses „Zu den zehntausend Freuden“ Marquis Imari, Polizei · Pra-· fekt u. Guverneur einer japauischen Provinz Leuinant Katana. von der kaiserlichen ſapanischen Artillerie Lady Constance Wynne, welche in ihrer Vacht die Welt bereist Lene Blankenſeld Molly Seamore ihre Hlelene Reflert Marie Worthington ff'reun- Margarete Ziehl Edith Grant Juinnen herese Weidmann Julliette, eine Französin, im Teehaus ais Mousmé od. Teemüdch. angestellt Helene Leydenius O Mimosa San, Geisna, Sän- Helmuih Neugebauel Adolf Karlinger Hembich Adoll Jungmann Käthe Krug Oſfiz..MS Alired Landory Ernst Sladek Philipp Massalsky gerin im Teehause Liiy Borsa O Kiko San, Chry- santhemum Berta Bür ONana San, Blüte Else Wisheu O Kinkotio San, goldene Harfe O. Komurasaki, San, Veilchen 75— japanische Braut- ungfer Marie Enengl Fb, Polizei-Sergeant Karl Zöller Erster Louis Reifenberger Zweiter Käufer Katl Schellenberger Dritter 1 Robert Walden Künstlermeater Appolle Hleute 7ʃ½, Sonntag 3½ und 7½ Uhr Montag und folgende Tage 7½ Uhr „Die Gondel“ Sxzentrisches Theater unter persönlicher Leitung der Herren Faul Deni Haus May Karten im Vorverkauf. 8178 Maunteimer Attenbrauerei Löwenkeler Wir laden unſere Herren Aktlonäre zu einer am Samstag, den 1. Dezember 1923. vorm. 11 Uhr. in den Räumen der Süddeutſchen Disconto-Geſell⸗ ſchaft-., Maunheim, ſtattfindenden ausserordentlichen Haupversammlung ein. Tages-Ordnung: 1. Genehmigung zur Ueberleitung des Betriebs auf die Brauerei⸗Geſellſchaft Eichbaum vorm Hofmann in Mannheim. 2. Neuwahl des Auſſichtsrats. Geisha Betty Sauter qgohanna Trembich Die Eintrittskarten werden gegen Hinterlegung 5 der Aktien nebſt Zinsſcheinen bei uns oder bei einem Notar bis ſpäteſtens 27. November 1923 in unſerem 0 Geſchäſtszimmer ausgegeben. Mannheim, den 17. November 1923. Der Aufsichtsrat 7180 70 Dr. Richard Kahn, Vorſitzender. HamsUnG-AMERIKA ung UNTTEDAMERICGAA UAES Nach vonb-, ZENTRAI-Unn sUn- AERIAA AFRIKA, 0STasIEN U8W. Billige Beförderung über deutsche und ausländische Häfen.— Her- vorragende III. Klasge mit Speise- und Rauchsaal. Erstklassige Salon · und Kajütendampfer. Etwa vröchentliche Abfahrten von Hansuna wach MEW Ton Stsonbahatahrartert. æu 88 Zu- hefte für das In- und Ausland Schlafwagenplätze Bettkarten für deutsche und für internationale Schlafwagen Reisegepickversiche- rurig ohne 2— zu— stigen Bedingungen, au für Ubersce Lufwerkehr Rundflüge, Reklameflüge, Briei/ u. Pakethefbrderung Auskünfte und Drucksachen durch AansUna-AAERIKA LIAg Mamburg und deren Vertreter in: Sruchsal, Josel Mcher, Kaiser- strasse 67 890 feidelberg, Hugo Reiher i. Fa Gebr. Trau Nachi., Brüekenstr. Ludwigahafen, Karl Kohler, Käaiser Wihelmstrasse 31. MANNHei, Reisebüre H. Hansen. E 1. 19. Steßſe und Futter für Herren und Damen verkauf. billig(auch Teil⸗ zahlung) Stumitzstrasse 7. 9814 muische Jerwfesig angen der Sfactzenenäs Brotberforgung. Für die Marke„C“ der neuen Bratkarte werden ab Montag 1500 Gramm Brot verabfolgt. Der Preis wird noch 5 Etagenkeschäft(t Stoffei, kannt gegeben. —— „Majestic“ 36551 t „Olympic“ 46 439 t „Homeric“ 34336 t „Adriatic“ 24541 t 2 Kein Auskurfft HAAURG, Aisterdamm 39. Fernruf 6390 eee————— „HMajestie“ 56551 Tonnen, der grösste Dampfer der Welt Regelmäaälige Abfahrften der modernsfen und grSsSsfen Schnrelldempfer der Velf von SOUTHAMDPTON bzwy. LIVERPOOL NW. vonk- BOSTO DHHADEIDH„CANAbn I. und II. KI. mit größtem Luxus ausgestattet III. KI. mit allem neuzeitlichen Komfort. Speisesaal, Rauch- zimmer. Damensalon etc. Zwis chendeck Schiffskarterr eb Herburq, NRoffterdern, ArWerper urdCherbourg erfeilenn: WHITE STAR LINE EERLIEA, Georgenstrasse 2⁴. 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Die Einlösung erfolgt bei den bekannten Einlösungsstellen gegen Papiermark oder ge- mäss unserer Bekanntmachung vom 5. Oxkto- ber ds. Is. in unserem Buro Mannheim, Fried- Ludwigshafen a. fh., den 31. Oktober 1923 Badische Anilin-& Soda-Fabrik. nNe 70⁴4 annheimer Jarch⸗ ac acerg Ur Raas annnE% 147115 Feſſen Bedeutendes Engros-Geschäft der Luxusbranche ſucht tüchtigen, ganz ſelbſtändigen 1. Zuchhalter und flolten Korrespondenten im Alter von 35—45 Jahren in dauernde— 55 zahlte Poſition Bewerber mit nur erſten Empfehlungen wollen 0 ihre Angebote unter P. O. 71 dei der Geſchäſts⸗ Eelte dieſes A Für großes Werk der chemiſchen Induſttrie wird ein flotter Didtat-Aorreszendent zur Erledigung des umfangreich. Mahnweſens, ſowie ein tüchtiger Tonta-Aorrant-Saebhaler Izum möglichſt ſofortigen Eintritt geſucht. Gefl. Angebote unter O. C. 102 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes erbeten. 7178 4. 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