Bezugszeit notwendigen Preiserhöhungen zu bezahlen. poſt⸗ Billigung der franzöſiſchen Beſatzungstruppen volvern ausgerüſtet iſt und die Bevölkerung ſämtliche Waffen ab⸗ ————— Samstag, 17. November Sezugspreiſe: In mannbeim u. Umgebung v. 18. 21 Bov. 60 mitliarden marr. die monatlichen Sezieher verpflichten ſich bel der Seſtellung des Abonnements die wäbrend der ſcheckkonto nummer 178500 Rarisruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle Mannheim k 6. 2.— Seſchäfts⸗nebenſtelle neckarſtadt, wald⸗ hofſtr. 6. Lernſpr. Nr. 7031, J02, 7083, 7d0g, 7088. Lelegr.⸗Nör. G äiger Mannbeim. Erſchelnt wöchentlich zwölfmal. Beilagen: Der Sport vom 8 onntag— NN 21 9 9 ſpaltige Kolonelzelle für Allgemeine Anzeigen 0,40 Goldmork Reklamen 1,20 Soldmark. Kur Rnzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Rusgaben wird keine verantwortung über⸗ 0 nommen. höhere Sewalt, Streits, Setriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder Modezeitung— Aus Zeit und Leben mit Mannheimer Stauen-& Die Gewaltherrſchaſt der Separatiſten Eine deutſche Ankluge der Beſatzungsbehörden Deytſche Note über die Gewaltherrſchaft der Separaliſten Von zuſtändiger Stelle wird jetzt der Wortlaut der vor kur⸗ zem der franzöſiſchen Regieruna durch den deutſchen Geſchäftsträger in Paris wegen der Unterſtützung der Separatiſten durch die fran⸗ zöſiſchen Beſatzunasbehörden übergebenen Note veröffentlicht. Die Note erörtert zunächſt auf Grund umfaſſenden Materials die ganzen Vorgänge in ihrem zeitlichen und urſächlichem Zuſammen⸗ hang Dabei wird u. a. feſtgeſtellt: Die ſich gegenwärtig im Rhein⸗ land abſpielenden Ereigniſſe ſind überhaupt nur erklärlich, wenn man berückſichtiat. wie hierfür ſeit Januar dieſes Jahres durch pon der Rheinlandkommiſſion getroffene Maßnahmen der Boden vorbereitet worden iſt. Die Putſchverſuche der Sonderbündler ſtießen auf eine bereits völlig geſchwächte Abwehrfront. Infolge der Maſſenauswei⸗ ſungen der Beamten. insbeſondere ſämtlicher leitender Beamten, iſt der Behördenapparat zerſchlagen. Bevölkerung. da die Ausweiſuna die Leiter der volitiſchen Parteien und der Gewerkſchaften nicht verſchont hat. ihrer Führer beraubt. Eine Aufkläruna der Bevölkerung iſt ſeit Monaten unmög⸗ lich infolge Lahmleauna der geſamten nicht ſeparatiſtiſchen Preſſe. Schließlich iſt ſeit langem jede Verbindung der politiſchen, wirtſchaftlichen und gewerkſchaftlichen Organiſationen des Rhein⸗ landes mit den entſprechenden Verbänden des übrigen Deutſchlands durch eine ſcharfe Abſperrung des geſamten beſetzten Gebietes er⸗ ſchwert oder gerodezu unmöglich gemacht. An dieſem Regime hat auch die Einſtellung des paſſiven Widerſtandes nichts geändert. Vielmehr ſind, gerade in den letzten Tagen in erhöhtem Maße Maſſenausweiſungen vorgenommen worden. Ferner ſind die ganzen Ereigniſſe nur da⸗ durch möglich geworden, daß die Sonderbündler unter den Augen und der Duldung der franzöſiſchen Beſatzungstruppen Banden ge⸗ bildet haben. Dieſe ſetzen ſich im weſentlichen aus min der⸗ wertigem Geſindel zuſammen, zum Teil fremder Nationalität. Nicht nur unter dieſen Banden, ſondern Gber⸗ haupt in der ganzen Organiſation der Sonderbündler befindet ſich keine Perſon von irgendwelchem Anſehen im Rheinland. Delbſt franzöſiſche Offiziere und Beamte haben ſich nicht geſcheut, Perſönlichkeiten von Anſehen und Einfluß für die ſeparatiſechen Zwecke zu gewinnen, ſo zum Beiſpiel der Oberſt Golin, der Kreis⸗ delegierte von Neuwied. Die ſeparatiſtiſchen Banden ſind, obgleich ſie in keiner Weiſe irgend eine Gewähr zu bieten vermögen, mit mit Waffen verſehen worden und zwar zum Teil ſogar mit Militär⸗ ſchußwaffen, während die Polizei im beſetzten Gebiet nur mit Re⸗ liefern mußte. Die Note ſchildert ſodann die Düſſeldorfer Vorgänge und fährt dann in der Schilderung der Vorgänge in Bonn, Trier, Koblenz Wiesbaden und einer Reihe anderer rheiniſcher Städte fort. Nach einer Feſtſtellung des geſetzloſen Treibens, der ſeparatiſtiſchen Banden und ihrer 9 Anterſtützung durch die Beſatzungsbehörde heißt es dann weiter: Das Geſamtbild, das ſich hieraus für die Rhein⸗ lande ergibt, iſt Ausdehnung der Rechtloſigkeit und der A n⸗ archie, ſowie des ungehemmten Terrors von bewaffneten Banden, während die franzöſiſche in ihrer Verbalnote vom 29. Oktober erklärte, daß die franzöſiſchen eſatzungstruppen, wie es ihre Pflicht nach dem Völkerrecht ſei und wie ſie es ſchon früher ge⸗ tan 28 die Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung verbürgen würde. 85 Die vertagung der Botſchaſterkonferenz Franzöſiſche und engliſche Stimmen zu den beſtehenden Meinungs⸗ verſchledenheiten Das„Echo de Paris“ berichtet über die Vertagung der Bot⸗ ſchafterkonferenz auf kommende Woche und beſtäligt die Meldung, daß ſie auf Verlangen Englands erfolgt iſt. Der engliſche Botſchafter in Paris bemüht ſich ſeit einer Woche mit allen Kräften, die Entente zu retten. Indeſſen ſei der Meinungsaustauſch zwiſchen dem Foreign Office und dem engliſchen Botſchafter fortgeſetzt worden. Offenbar erörtere man ein Kompromiß. Ddas eng⸗ liſche Kabinett beſtehe entſchieden darauf, daß Frankreich eine ge⸗ milderte Form der Militärkontrolle vorſieht, von der zweifellos i, daß Berlin ſie annehmen werde, um ſie dem„heiligen Zorn“ jen⸗ ſeits des Rheines es ermöglicht, ſich ihm anzupaſſen. Es habe keinen Zweck, jetzt auseinanderzufetzen, daß eine ſolche Kontrolle alle Aus⸗ ſich hätte ſich als unwirkſam zu erweiſen. Die einzige denkbare Ver⸗ ſtändigung würde man franzöſiſcherſeits in einer anderen Sicher⸗ heit ſehen. Baldwin und Curzon erklärten ſumma ſummarpm, daß die Zeit der interalliierten Militärkontrolle letzt zu Ende ſei und daß ſie außerſtande ſeien, auch nur einen einzigen Soldaten mobil zu machen. Das könne man zugeben, aber man möge dann engliſcherſeits als Gegenleiſtung für dieſen Ver⸗ dcht der franzöſiſchen Politik vom 11. 1. voll und ganz zuſtimmen. Die Verſchärfung dieſer Politik ſei erforderlich, um dem fran⸗ zöſiſchen Verteidigungs⸗ und Schutzbedürfnis Rechnung zu tragen. Vielleicht könne man in alter Loyalität von der Er⸗ richtung einer ſchärferen Finanzkontrolle reden, die auf alle Fälle ſchärfer organiſtert werden müßle, als die Ueberwachung der deut⸗ ſchen Waffen und Rüſtungen Wenn England ſich auf die“? Weiſe der franzöſiſchen Politik anſchließe, könnte Frankreich Harauf ver⸗ zichten, auf das widerſpenſtige Deutſchland neue Sanktionen aeren Stils anzuwenden Verlin würde dann entſcheidender ge⸗ troffen, durch die Wiederherſtellung der Allianz auf Grund der fran⸗ Vſiſchen Ruhrbeſetzung, als durch andere Maßr imen, zu denen Frankreich ſeine Zuflucht nehmen könne, wenn es ſich ſelbſt über⸗ laſſen würde. Der„Matin“ ſcheint einem Kompromiß weniger geneigt als das Echo de Paris“. Poincgre glaube, ſo berichtet er, daß die Ent⸗ ten, daß die Beſatzungstruppen im äu Faſt an allen Orten wurde ſo die i nicht zu behindern. fordert, daß die Sitzung, Die deutſche Regterung macht hierzu folgende grundſätzliche Be ⸗ merkungen: Es wird der franzöſiſchen Regierung darin vollkommen beigetre⸗ herſten 0 mit den jihnen zu Gebote ſtehenden Machtmitteln die öffentliche Ordnung im beſetzten Gebiet ſicherzuſtellen de haben. Die Tatſache der fremden Beſatzung hat jedoch nichts an den bisherigen Zuſtänden geändert, wonach die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung der Zivilverwal⸗ tung obliegt, die nach Art. 5 des Rheinlandabkommens in der Hand der deutſchen Behörden verbleibt und der nach Art. 1 Abſ. 2 desſelben Abkommens die erforderlichen Polizeikräſte belaſſen ſeien. Falls im beſetzten Gebiet Ruheſtörungen größeren Umfangs eintreten, zu deren Niederhaltung die Polizeikräfte der Zivilverwaltungen nicht aus⸗ reichen, ſo trägt das Rheinlandabkommen der Tatſache, daß Deutſch⸗ land in den von den alliterten Truppen beſetzten Gebieten keine eigenen Truppen verwenden darf, und daß daher dort eine Inan⸗ ſpruchnahme deutſcher Militärkräſte nicht möglich iſt, inſofern Rech⸗ nung, als es in Art. 13 für derartige Fälle die Uebertragung der Exekutive auf die alliierten Militärbefehlshaber in Form der Ver⸗ n Nenn des Belagerungszuſtandes und dieſen Befehlshabern in dringenden Fällen das Recht zu einſtweiligen Maßnahmen auf Grund eigener Verantwortlichteit überträgt. Zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung gehört aber in erſter Linie der Schutz der geltenden Rechtsordnung und der legitimen Staatsgewalt. Inhaber der legitimen Staatsgewalt ſind im beſetzten Rhein⸗ land lediglich die nach deutſchem Recht von den deutſchen Jentralſtellen eingeſetzten Behörden. Wie die oben ausgeführten Tatſachen und die in den Anlagen enthaltenen Angaben beweiſen, ſind die deutſchen Polizeikräfte faſt an allen Orten, wo ſich bewaffnete Haufen der öffentlichen Ge⸗ bäude zu bemächtigen ſuchten, verhindert worden, von ihren Waffen zum Schutz ihrer rechtmäßigen Behörden und ihrer Dienſtgebäude Gebrauch zu machen, geſchweige denn, daß ſie von den franzöſiſchen Militärbehörden die erforderliche Unterſtützung erhalten hätten. Zahlreich ſind die Aeußerungen franzöſiſcher Behördenſtellen, aus denen hervorgeht, daß ſie die von den bewaffneten Banden geſchaffenen Zuſtände nach Maßgabe des Selbſtbeſtimmungsrechts der Völker oder des Rechts der Revolution als eine vollzogene Tatſache anerkennen wollen. Am charakteriſtiſchſten ſind in dieſer Beziehung die Aeußerungen des General de Metz gegenüber den Pertretern der baueriſchen Staatsregierung, der ſogar ſoweit ging, ohne Scheu vor der Einmiſchung in rein innerdeutſche Angelegen⸗ heiten unter Anſpiekung auf gewiſſe Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen der Regierung des Reiches und„Bayern den bayeriſchen Staatsbeamten die Ausübung von Hoheitsrechten zu verbieten. Aber auch der Präſident der Rheinlandkommiſſion, Tir ard, hat in wiederholten Geſprächen mit angeſehenen Perſönlichkeiten des Rheinlandes zum Ausdruck gebracht, daß für ihn ein faktiſcher Zu⸗ ſtand vorläge, den er anerkennen müſſe, da es ſich um das Reſultat einer politiſchen Revolution handele, und die Separatiſten tatſächlich die Gewalt in der Hand hätten. Die deutſche Regierung weiſe in dieſem Zuſammenhang darauf eanz daß es ſich hier nicht um eine Aeußerung des Volkswillens, ſondern um das Auftreten einiger bewaffneter Haufen von minderwertigen Elementen handele, deren teilweiſer Erfolg nur darauf zurückzuführen iſt, daß die Beſatzungsbehörden ihre vertragsmüßigen und völkerrecht⸗ lichen Verpflichtungen gröblichſt verletzt haben, Der wahre Wille der rheiniſchen Bevölkerung geht vielmehr trotz ſchärfſter Unterdrückung, wie für jeden unparteiiſchen Beob⸗ achter offen zutage tritt, dahin, unerſchütterlich an der ſtaatlichen Gemeinſchaft mit ihren Stammesbrüdern feſtzuhalten. Die deutſche Regierung erwartet daher von der franzöſiſchen Regierung, daß den franzöſiſchen Truppen alsbald Befehl gegeben wird, die recht⸗ mäßige und vertragsmäßige Verpflichtung zu erfüllen, insbeſondere den aufrühreriſchen Elementen die Waffen wieder die deutſche Polizei künftig in der Ausübung ihrer rechtmäßigen Befugniſſe, namemlich im Gebrauch der ihnen zuſtehenden Waffen die heute vormittag ſtattfinden ſollte, ſpä⸗ teſtens im Laufe des Abend⸗ zuſammentrete. Dieſe Nachricht ver⸗ breitet allerdings der„Matin“ als einziges Blatt. Die übrigen Blätter ſprechen von der Vertagung auf kommende Woche. Sie ſprechen nicht einmal mit Sicherheit davon. daß die Sitzung am Montag ſtattfindet. Wie das Reuterbüro erfährt, glaubt man nicht, daß die Mei⸗ nungsverſchiedenheiten zwiſchen Großbritannien u. Frank⸗ reich in der Frage der Rückkehr des deutſchen Kronprinzen nach Deutſchland und der Wiederaufnahme der interalliierten Militärkon⸗ trolle in Deutſchland vollkommen überwindlich ſind. Man hofft, daß, nachdem die Botſchafter ſich mit ihren Regierungen beraten haben werden, in werde, ein Uebereinkommen zu erzielen. Die Lage ſei ſedoch zweifellos ſchwierig. Aus der Tatſache, daß Groß⸗ britannien die Beſetzung des Ruhrgebiets nicht billige, könne ge⸗ ſchloſſen werden, daß es noch immer die Anſicht vertritt, daß weitere Beſetzungen deutſchen Gebietes als Sanktion nicht wünſchenswert ſind. Bezüglich der allgemeinen Haltung Großbritan⸗ niens könne folgendes angenommen werden: Die britiſche Regie⸗ rung wanſe während ſie der Anſicht iſt, daß die deutſche Aktion mit Bezug auf den vormaligen deutſchen Kronprinzen und die Kontroll⸗ kommiſſionen einen Proteſt erfordert, nicht einen Märtyrerheiligen⸗ 55 um den vormaligen Kronprinzen zu legen und dadurch ſeine Fähigkeit. Schwierigkeiten hervorzurufen, zu dermehren oder über⸗ eilt Aktionen zu unternehmen, die die in Deutchland beſtehende Ver⸗ wirrung ſteigern würde Die Notwendigkeit für ſorgfältig erwogene und womöglich gemeinſame Maßnahme werde in London jedoch vollkommen anerkannt. Condon. 17. Nov. Eine rn abend verö Proklama⸗ 5 des Königs berief das bildende Ka 18 8. Jan. ein. Franzöſiſcher Vorſtoß ins unbeſetzte Gebiet Samm. 17. Nov. Die Franzoſen ſind aeſtern ins unbeſetzte Ge⸗ biet vorgeſtoßen und haben den Bahnhof Wickede— Aſſeln auf der Strecke Dortmund—Unna beſezt. wie man vermutet, als Sanktion für den Zwiſchenfall am 11. Nopemher. bei dem in dem ae⸗ nannten Ort vier betrunkene Franzoſen von der Einwohnerſchaft ver⸗ ſcheidung der Botſchafterkonferenz nicht hinausgezögert werden dürfe, wenn man Ungelegenheiten vermeiden wolle. Er habe ſehr klar ge⸗ prügelt wurden. Eine Ermittelung der Schuldigen gelang den Fran⸗ zoſen bisher nicht. Verkaufspreis 50 Milliarden Mark 1923— Ar. 531 beſchränkte Rusgaben oder für verſpätete Rufnahme von Nn⸗ zeigen. Nuftr. ö. Fernſpr. obne Gewähr. Gerichtsſt. Maunheim. itung und Mannheimer Muſik⸗-Seitung Klarheit in der volkspartei Jur Tagung des Zentralvorſtandes der D. B. P. Der Deutſche hat die Gewohnheit, für alles, was im Deutſchen Reiche geſchieht. mag es die Wirtſchaft oder die Wiſſenſchaft, Land oder Stadt. den Großarundbeſitz oder den Induſtriearbeiter betreffen, ſeine Regierung verantwortlich zu machen. Dieſe Ge⸗ wohnheit beruht auf viel hundertjähriger Uebung und wird dem deut⸗ ſchen Volke ſo leicht nicht abzugewöhnen ſein. Sie iſt pfuchologiſch aus der unvpolitiſchen Veranlaaung des Deutſchen, geſchichtlich aus der Entwicklung der deutſchen Politik zu verſtehen. Die Folgen waren zu allem Zeiten dieſelben. Ging es dem deutſchen Bürgertum wirt⸗ ſchaftlich aut, dann hat es ſich nie um Politik gekümmert: lag die Wirtſchaft darnieder, dann tauate die Regierung nichts. Dieſe rein defühlsmäßige und vpöllia unpolitiſche Einſtel⸗ luna hat ſelten den ſachlichen Zuſammenhang der vpolitiſchen Ge⸗ ſchehniſſe berührt, geſchweige denn rechtzeitig in den Gang des Schick⸗ ſals eingegriffen. Den beſten Beweis dafür liefern die entſcheidenden Jahrzehnte der Vorkrieaszeit. in denen ſich das politiſche Verhänanis vorbereitete. die überwiegende Mehrheit des deutſchen Bürgertums aber ahnunaslos ſeinen Geſchäften nachaing. Jetzt geht es uns ſchlecht. ſchlechter, am ſchlechteſten. Wir leiden unter den kataſtropha⸗ len Auswirkungen zweier verlokener Kriege, dem vernichtenden Druck des Verſailler Diktats. dem Uebermut des militäriſch mächtigen Frankreich. nicht zuletzt auch unter der ſprichwörtlichen deutſchen Un⸗ einiakeit und den Fehlern früherer Reaierungen. Wer aber ſoll an allem ſchuld ſein? Die gaegenwärtige Regierung. Auch aus der eigenen Partei kommen kritiſche Stimmen. Die Oppoſition behauptet es in allen Tonarten und ſucht gefliſ⸗ ſentlich die Maſſen in dem überkommenen Irrtum zu beſtärken, für alles Gute und Schlechte die Regierung verantwortlich zu machen und iene Wendung zum Beſſern nur von einem Regierungswechſel zu erhoffen. Als einzig mögliche Rettung bezeichnet die Oppoſition die Errichtuna einer Diktatur. Nun iſt die Oppoſition aber kein durchaus einheitliches Gebilde, ſondern nur ein Strudel einander widerſtreitender wirtſchaftlicher und politiſcher Intereſſen. Sie hat ſich deshalb auch noch nicht über den Diktator einigen können, ebenſo wenia über die Aufaaben, die er praktiſch zu löſen hat. Wer zählt die Namen derer. die als Diktator genannt ſind? So viele Anhänger des Diktaturſyſtems man befraat, ſo viel verſchiedene Antworten er⸗ hält man weiter über die Aufaaben, die der„Regierung der Dikta⸗ tur“ zur Löſung überwieſen werden ſollen. Der mitteldeutſche Auf⸗ ſtand. der Küſtriner und der Hamburger Putſch, das armſelige Trauerſpiel in Bauyern, die Ausſagen der Herren von Kahr und von Loſſow über die vollkommene politiſche Unfähigkeit Hitlers und die Gefährlichkeit ſeiner Pläne, anderſeits die Fluiche und Verpünſchun⸗ gen des Herrn von Graefe und ſeiner Anhänger geden Kahr und Loſſow beſagen währlich aenug. Aufbauarbeit wird dieſe Oppoſitſon, die nur einig iſt in ihrem Haß gegen Streſemann, kiemals leiſten, maa ſie jetzt endaültig zerfallen, oder ſich noch einmal vorübergehend zuſammenfinden. Rettung aibt es für das deutſche Volk nur, wenn es jetzt endlich den Mut findet. der Wahrheit ins Geſicht zu ſehen. Wahr⸗ heit iſt. daß es keinen Wundermann und keine Wunderregierung gibt, die imſtande wäre. aus dem armen Deutſchland über Nacht oder auch ſelbſt in Monaten ein wohlhabendes und zufriedenes Deutſchland zu machen. Arbeit. Brot und Freiheit muß ſich ſeder ſel bſt er⸗ kämpfen. Das deutſche Volk wird dieſe heißerſehnten Ziele nur bei Wahrung des inneren Friedens im lanaſamen, mühſamen Vorwürts⸗ ſchreiten erringen. Wahrheit iſt. daß ſich jetz alle wirklichauf⸗ bauenden Kräfte binter die Regierung ſtellen und einen Schutz⸗ wall gegen den zerſtörenden Radikalismus von rechts und links bil⸗ den müſſen. Dann allein wird es möglich ſein, den Karren aus dem Dreck zu ziehen. Kritik an dem Kabinett Streſemann iſt auch in der eigenen Par⸗ tei laut geworden. Dieſe kritiſchen Stimmen kommen aber nicht aus den weiten Parteikreiſen des Landes, wie die übereinſtimmenden Vertrauenskundaebungen der verſchiedenen Wahlkreiſe für den Par⸗ teiführer und Reichskanzler Streſemann beweiſen. Die Kritik kommt vielmehr aus den Kreiſen einzelner Parteiorgane und wirtſchaftlicher Organiſationen. Es wird Aufgabe des Zentralvorſtandes ſein, Klarheit zu ſchaffen und die Einheit⸗ lichkeit der Parteivolitik und Parteiführung erneut feſtzüllegen. Ohne dem Zentralvorſtand der Deutſchen Volkspartei vorzugreifen, wird man der Erwartunag der weiteſten Parteikreiſe im Lande doch dahin Ausdruck geben dürfen, daß der Zentralvorſtand als eine der höchſten Inſtanzen der Partei klar und deutlich ſagt, daß wir nun der Reaierunaskriſen genug haben, und daß irgendwelche praktiſche politiſche Arbeit durch Kriſenmacherei nicht geleiſtet wird. Die ſchwere wirtſchaftliche Not, in der wir uns befinden, kann am weniaſten dadurch gelöſt oder gemildert werden, daß ſie fortgeſetzt durch volitiſche Kriſen verſchärft wird. Auch wird man ehrlicherweiſe zugeben müſſen, daß nicht eine einzige der früheren Regierungen ſeit den Tagen der unalücklichen Novemberrevolution ſo ſehr in den Bah⸗ nen einer bürgerlichen Wirtſchaftspolitik gewandelt iſt, wie das Kabi⸗ nett Streſemann. Es hat doch merkwürdig berührt. daß der Kampf gegen den angeblichen Marxismus des Kabinetts Streſemann forf⸗ geſetzt und ſogar in die Höhe getrieben wurde, als die letzten ſoziali⸗ ſtiſchen Mitalieder bereits aus dem Kabinett geſchieden waren. Dabei war es nicht Cund, der durch das Ermächtigungsgeſetz den Parla⸗ mentarismus einſchränkte, nicht Cuno. der dem Kronprinzen die Heimkehr geſtattete, nicht Cuno. der das Arbeitszeitgeſetz vorbereitete und die Grundlagen zu ſeiner Annahme ſchuf, nicht Eundo, der die Außenhandelskontrolle aufhob, den Abbau des Behörden⸗ und Be⸗ amtenapparates einleitete,. die Zwanaswirtſchaft in wichtigen Gewer⸗ ben aufhob und wertbeſtändiges Geld ſchuf, ſondern das Kabinett Streſemann. Beſſer als Streſemann in Hagen und Halle der 0 zöſiſchen Willkür entgegentrat. die Schuld Frankreichs vor der ganzen Welt feftleate und die Fraae der Schuldlüge von Neuem aufrollte, ſchärfer als er den Verſuch Poincares. ſich in die inneren deutſchen Verhältniſſe einzumiſchen. ablehnte. hätte auch Cuno nicht den Stand der deutſchen Ehre wahren können. Niemand wird im Stande ſein, dem Kabinett Streſemann eine antimatzonale oder auch marxiſtiſche Wenn Herr von Kahr die Loslöſung der Maſſen aus der gei⸗ ſtigen Herrſchaft des Marxismus und ihre geiſtige Feſſelung an die vationale Staatsgemeinſchaft als die Aufaabe ſeder deutſchen Politik bezeichnet ſo ſaat er damit der Deutſchen Volkspartei wahrlich nichts neues, Ibre Politit war in politiſcher Bezlebung ſtets national, in wirtſchaftlicher Hinſicht ſtets bürgerüſch eingeſtellt. Wir zweifeln nicht eine Sekunde daron. daß der Zentralvorſtand ſich dafür entſcheiden wird. daß die Politik der Partei in ihren bisherigen Bahnen wei⸗ tergeführt werden ſoll und daß ſie auch dem Führer der Partei, —— We ee e wird, daß die 0 zur ung der nationalen und wirt⸗ ſchaftlichen Ziele der Partei die richtige war. in den Reichstag gewählt. 2. Seite. Nr. 331 45 Abg. Geh. Rat dr. Jakob Rieſſer vollendet am heutigen Samstag ſein 70. Lebensjahr. Er wurde in Frankfurt 4. M. geboren. Auf den Univerſitäten Heidelber g. Leipzig und Göttingen ſtudierte er Rechtswiſſenſchaften, wurde 1875 Referendar, 1879 Gerichtsaſſeſſor und ließ ſich 1880 in Frankfurt a. M. als Rechtsanwalt nieder. Im Jahre 1888 ſiedelte er als juriſtiſches Mitglied des Vorſtandes der Bank für Handel und In⸗ duſtrie(Darmſtädter Bank) nach Berlin über. In dieſer Stellung war er bis 1906 tätig; im Jahr 1902 wurde ihm der Titel Geheimer Juſtizrat verliehen. Nachdem er aus der Bank ausgeſchieden war, ließ er ſich als ordentlicher Honorarprofeſſor für Handelsrecht an der Berliner Univerſttät nieder. Auf Grund ſeiner praktiſchen Er⸗ fahrungen war er Mitglied zahlreicher Sachverſtändigenkommiſſio⸗ nen, ſo beim Entwurf des Bankdepotgeſetzes, des Handelsgeſetz⸗ buches und der Bankenquete. Ferner war er tätig als Aelteſter der Berliner Kaufmannſchaft, als Vizepräſident der Berliner Handels⸗ kammer und als Ausſchußmitglied des Deutſchen Handelstages. Im Jahre 1901 begründete er den Zentralverband des deut⸗ ſchen Bankgewerbes und 1909 den Hanſabund. Seit⸗ her iſt er ehrenamtlicher Vorſitzender dieſer beiden Organiſationen. Politiſch betätigte er ſich auf dem Boden der nationalliberalen Partei und war zuletzt Mitglied des Zentralvorſtandes. Während des Krieges wurde er in Heidelberg als Nachfolger Obkirchers Nach der Revolution trat er der neugegründeten Deutſchen Volkspartei bei und wurde auf deren Liſte im 19. Wahlkreis(Heſſen⸗Naſſau) in die Nationalver⸗ ſammlung gewählt. Vom Präſidium des Hanſabundes trat er im zurück. Die Parteileitung der Deutſchen Volkspartei an Herrn Geheimrat Rieſſer folgendes Glückwunſchtelegramm geſandt: 88 „Dem bewährten Mitſtreiter in vielen Jahrzehnten gemein⸗ ſamen politiſchen Ringens, dem berufenen Führer und Berater in den Fragen der Wirtſchaft und Finanz, dem ſelbſtloſen deutſchen Patrioten, dem treuen und aufrichtigen Freund in guten wie in ſchweren Tagen zum 70. Geburtstage die herzlichſten Glück⸗ und Segenswünſche! Streſemann. Kempkes. Das Rheinlandproblem ; Berlin, 17. November. (Von unſerem Berliner Büro) Heute vormittag um 11 Uhr hat, wie wir bereits ankündigten, in der Reichskanzlei eine Beſprechung des Reichskabinetts mit den Vertretern der Länder über das Rheinlandsproblem begonnen. Im Anſchluß daran findet eine Beſprechung mit den Vertretern des beſetzten Gebietes ſtatt. Das Dementi des Dr. Jarres, mit dem er der Antrittsrede vor der Beamtenſchaft ſeines Miniſteriums, die ihr vielfach unter⸗ ſchobene Deutung nimmt, wird in den parlamentariſchen der Perſon des Dr. Jarres mit Mißtrauen gegenüberſtehen, einiger⸗ maßen beruhigend wirken. Dies umſomehr, als an der Hand des Protokolls feſtgeſtellt werden konnte, daß bei der Barmer Be⸗ ſprechung, die der Vorbereitung der Hagener Tagung diente, der damalige Oberbürgermeiſter Jarres keineswegs, wie auch von nichtſozialiſtiſcher Seite behauptet wurde, ſich in dem Sinn ausgeſprochen hat, als ob eine Autonomie der Rheinlande außerhalb des Reichsverbandes nicht mehr zu verhindern ſei. Dr. Jarres hat in Barmen, wie wir uns überzeugen konnten, vielmehr von den drei dort vorgeſchlagenen Löſungen ſich für die des Profeſſors Moldenhauer eingeſetzt, der den Skandpunkt vertrat, daß die Rheinlande ſich nie und nimmer freiwillig vom Reich eine gewiſſe wirtſchaftliche Selbſtändigkeit einräumen müſſe. Dieſe damals bereits betonte Notwendigkeit der Trennung der wirt⸗ ſchaftlichen von der politiſchen Seite und Problem liegt, wie wir bereits ausführten, durchaus auf der Linie, auf der ſich die Abſichten der Regierung bewegten. Die Separatiſten in der pfalz Die Lage in der Pfalz ſpitzt ſich, wie die Korreſpondenz Hoff⸗ mann von zuſtändiger Seite erfährt, immer mehr zu. Oberregie⸗ rungsrat Jacob, der die Regierungsgeſchäfte weiterführen ſollte, wurde im Auto abtransportiert. Im Regierungsgebäude in Spieh erswerden von den Separatiſten dauernd neue Leute an⸗ geworben, die von einem fränzöſiſchen Militärarzt auf Tauglichkeit unterſucht werden ſollen. Man vermutet in den Anwerbungen Vor⸗ bereitungen zur Schaffung einer ausgeſuchten ae oder Miliz. Die Rekrutierungsaufrufe wurden in den Straßen Speyers angeſchlagen. In den Plakaten werden männliche Perſonen im Alter von 20—35 Jahren zum Eintritt in die Wehr der Rheiniſchen Republik aufgefordert. Ferner werden in dem Auf⸗ Pfalz ungehindert fort. ruf, der die Unterſchrift trägt:„Armeeleitung der rheini⸗ ſchen Republik. Autonome Pfalz“ die Bedingungen be⸗ kanntgegeben, unter denen die Anwerbung erfolgt. Die Separatiſten fahren ferner mit Requiſitionen bei der Einwohnerſchaft von Speyer fort. So wurden Requiſitionen in der Kleiderfabrik Kuhn, in der Schuhfabrik Roos und in der ſtädtiſchen Gutsverwaltu⸗g vorgenommen, wo ein Schwein und 10 Zentner Kartoffeln von den Separatiſten mitgenommen wurden. Sämtlichen Betroffenen haben die Separatiſten, die durch Waffengewalt die Requiſitionen erzwin⸗ gen erklärt, daß die Bezahlung für die requirierten Sachen bei der proviſoriſchen ſeparatiſtiſchen Regierung erfolgen würde. Bis jetzt iſt aber noch keinerlei Zahlung erfolgt. Die Betroffenen wurden vielmehr immer wieder vertröſtet mit dem Bemerken, ſie würden in guten Franken() bezahlt werden. Die Separatiſten haben in der Stadt Speyer Plakate anſchlagen laſſen, in denen ſie mitteflen, daß ſie die Betreuung der Arbeitsloſen übernommen und veranlaßt hätten, daß die Betriebe wieder auf⸗ gemacht würden. Außerdem haben ſie der Stadtverwaltung zur Auflage gemacht, an jeden Arbeitsloſen den Betrag von 5 Billionen Mark als einmalige Unterſtützung auszuzahlen. Damit wird ſelbſt⸗ verſtändlich der Betreuung der Arbeitsloſen durch die rechtmäßigen deutſchen Pehörden ein Ende gemacht. Die Lage in den Städten Ludwigshafen, Franken⸗ thal, Pirmaſens und Zweibrücken iſt unverändert. Ein⸗ griffe der Separatiſten ſind hier nicht erfolgt. Nach Auskunft des Bürgermeiſteramts in Kaiſerslautern iſt die Lage auch dort unverändert. Die Angabe, daß General de Meßz den Separatiſten weitere Ausweiſungen unterſagte, bewahrheitet ſich in keiner Weiſe. Tatſächlich ſind die Separatiſten auch nicht von der franzöſiſchen Beſatzungsbehörde entwaffnet worden und fahren ouch in der Ausweiſung von mißliebigen Perſonen aus der Wie verlautet, werden die Ausweiſunas⸗ befehle von der franzöſiſchen Beſatzungsbehörde der proviſoriſchen Regierung der Pfalz übermittelt, die auf Grund dieſer Beſehle die Ausweiſung aus der Pfalz ausführt. In Germersheim erzwang der franzöſiſche Delegierte mit Waffengewalt die Räumung der öffentlichen Gebäude, die von der Bürgerſchaft zum Schutze gegen die Separatiſten beſetzt waren. Auch Kuſel iſt beſetzt worden. Letzte Meldungen Ausſchreitungen in Karlsruhe Karlsruhe. 17. Nov.(Eig. Ber.) Im Anſchluß an eine Demon⸗ ſtration von Erwerbsloſen auf dem Marktplatz, die von der Polizei zurückgedrängt wurden, plünderten einige Demonſtran⸗ ten drei Geſchäfte in der Mittelſtadt. Die Plünderer wurden durch das Einſchreiten der Polizei alsbald vertrieben, ſo daß die Beute, die ihnen in die Hände fiel, nicht erheblich war. Die Polizei nahm eine Anzahl Demonſtranten feſt. 85 Dr. Zeigner legt ſein Landtagsmandat nieder Nach einer heute veröffentlichten amtlichen Mitteilung hat der frühere Miniſterpräſident Dr. Zeigner ſein Landtagsmandat nieder⸗ gelegt. d8e Verlin, 17. Nov.(Von unſerm Berliner B.) Wie die„Voff. Ztg. erfährt, iſt in München Miniſter a. D. Röth verhaftet worden, wohl im Zuſammenhana mit den letzten Ereigniſſen. Roth iſt vor kurzem aus der Mittelpartei ausgetreten. Als Führer eines Teils der vaterländiſchen Verbände war er mit Hitler belonders eng 8*.————— litert. reiſen, die tremnen könnten, daß man ihm aber Mannheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Mannheim am Wochenende Die wucherpolizei wird ihr Hauptaugenmerk auf die Berechtigung der Golögeundpreiſe im Einzelhandel eichten Abbau bei genügender Firkulation wertbeſtändigen Seldes unbedingtes Erfordernis— Die Papiermark immer noch vollgültiges Fahlungsmittel— Der Rampf gegen linkstheiniſche Hamſterer und Deviſenſchieber 5 »Es hofft der Menſch, ſolang er lebt!“ Weil wir die Berech⸗ tigung dieſes Spruches anerkennen, geben wir die Hoffnung nicht auf, daß wir uns aus dem Moraſt der Währungsanarchie, in dem wir gegenwärtig bis zum Halſe ſtecken, wieder herausarbeiten. Schon naht die Rentenmark, um uns das Rettuſigsſeil zuzuwerfen, das uns wieder auf ſeſten Boden ziehen ſoll. Die Notenpreſſe ſteht ſtill, die wertbeſtändige Rentenmark iſt in die Kanöle geleitet, durch die ſie ſchnell dem allgemeinen Verkehr zugeführt werden ſoll, ſogar Metallgeld wird in wenigen Tagen von Berlin aus den Weg in die Provinz antreten. Dazu kommt als lokale Hilfeleiſtung das Not⸗ geld, das die Handelskammer in dieſer Woche zur Verſtär⸗ kung der Streitkräfte, die gegen die Papiermark ins Treffen geführt werden, zur Verfügung geſtellt hat. Verzweifelt iſt das Ringen, aber der Sieg neigt ſich unfehlbar auf die Seite der Rentenmark, weil die Gegnerin die letzten Reſerven eingeſetzt hat. Liegt die Papiermark endgültig vernichtet am Boden, dann wird es ſich zu⸗ nächſt darum handeln, die Schanzen abzutragen, hinter denen das ſchwere Geſchütz eingegraben war. Die Goldgrundpreiſe müſſen, ſobald genügende wertbeſtändige Zahlungsmittel im Ver⸗ kehr ſind, unter allen Umſtänden wieder abgebaut werden, weil dann der Einzelhandel nicht mehr den Entwertungsfaktor als ſchützendes Schild benutzen kann. Auf dieſem Standpunkt ſteht nach unſeren Informationen auch die Wucher polizei, die es als ihre Hauptaufgabe betrachten wird, eine genaue Prüfung im Einzelfalle nach der Richtung vorzunehmen, ob der Grundpreis kaufmänniſchgenau kalkuliert iſt. Selbſt der Symdi⸗ kus des Mannheimer Einzelhandels hat in der jüngſten Sitzung der Preisprüfungskommiſſion zugeben müſſen, daß die Differenz zwiſchen Friedens⸗ und Goldpreis größer iſt als die Entwertung des Geldes auf dem Weltmarkt. Andererſeits vertrat Dr. Krieger die Anſicht, daß das Geldentwertungsriſiko nur ganz unzulänglich in die Grundpreiſe einkalkulſert werden konnte, vor allem bei den Lebensmitteln. Es iſt nicht zu verkennen, daß die Schwierigkeiten in der Lebensmittelverſorgung eine bedenkliche Wendung ge⸗ nommen haben. 83 den kleinen Lebemsmittelgeſchäften war ſchon dieſer Tage kein Schmalz mehr zu haben, weil das Schmalz auf der Baſis des amtlichen Dollarkurſes verkauft worden iſt. Die Kleinhändler ſind nicht mehr in der Lage, neu einzukaufen, da die Kundſchaft mit Papiermark bezahlt hat, die bei weitem nicht an den Wiederbeſchaffungspreis dieſes Dollarartikels heranreicht. Das Schmalz iſt infolgedeſſen in der Hauptſache nur noch in den Händen des Großhandels, der nur gegen wertbeſtänd ges Geld abgibt, weil er mit Deviſen einkaufen muß. Es liegt deshalb wie bei dieſem Ar⸗ tikel ſo auch bei allen anderen Warengattungen, die zu den Gegen⸗ ſtänden des täglichen Bedarfs gehören, im Intereſſe des Publikums, das wertbeſtändige Geld nicht beiſeite zu legen, ſondern wieder zirkulieren zu laſſen. Die Schwierigkeiten wären weit geringer, wenn Mannheim nicht von der Grenze des beſetzten Ge⸗ bietes durchſchnitten würde. Der Verdacht iſt nicht von der Hand zu weiſen, daß viel wertbeſtändiges Geld über die Brücke wandert und in Ludwigshafen zu einem die amtliche Dollarnotierung weit überſteigenden Kurs in Papiergeld umgetauſcht wird. Dazu kommt, daß Mannheim von Aufkäufern aus den links⸗ rheiniſchen Gebieten überſchwemmt wird. Luxus⸗ waren und Gegenſtände des täglichen Bedarfs ſind in einer noch nicht dageweſenen Weiſe gehamſtert worden. So wurden z. B. in einem hieſigen Geſchäft ſechs(l) in einem andern ſechs Lederkappen von einem Käufer verlangt, dem man es auf tauſend Meter anſah, daß er das Papiergeld, mit dem Rheinſeite umgewechſelt hatte, Der Einzelhandel iſt in ſolchen Fällen berechtigt, die Abgabe von Waren zu verweigern. Als die Geſchäftsleute ſich der linkstheiniſchen Hamſterer—5— mehr zu erwehren vermochten, habem ſie bei der Staatsnwaltſcha entgegen dem Wortlaut der Vorſchriften durchgeſetzt, daß Luzus⸗ waren nur noch gegen wertbeſtändiges Geld ab⸗ gegeben werden müſſen. Nur wird, wie von uns ſchon betont wurde, in jedem einzelnen Fall genau zu prüfem ſein, ob der Artikel, der in wertbeſtändigem Geld oder in Deviſen bezahlt werden ſoll, auch wirklich zu den Luxuswaren gehört. In dieſer Beziehung machen ſich lebergriffe nicht nur in umſtrittenen Gebieten, ſon⸗ dern ſogar ſchon in der Lebensmittelverſorgung bemerk⸗ bar. Es iſt vorgekommen, daß ein Metzger Schweinefleiſch nur gegen wertbeſtändiges Geld hergeben wollte. In einem andern Falle hat ſich ein Bäcker geweigert, Weißbrötchen gegen Papiermark zu verabfolgen. Sogar die Milchhändler machen ſchon Schwierigkeiten. Da in der Milchzentrale die Aufforderung vitus Thavons Abenteuer Roman von Ernſt Klein. 200(Nachdruck verbolen) (Fortſetzung! „Geben Sie es auf, Herr Xymatis“, ſprach er in wohlwollend freundſchaftlichem Tone.„Elena pariert doch nicht mehr. Ich hoffe, Sie wird den bisher Ihnen geübten Gehorſam auf mich übertragen. Doch, um zur Sache zu kommen—— Ich mache Ihnen den folgen⸗ den Vorſchlag: Erſtens, Sie verhindern, Elena nicht daran, meine Frau zu werden— und zweitens, Sie laſſen ſich von Ihrer eigenen mit möglichſter Beſchleunigung ſcheiden.“ Tymatis war ſchwarz im Geſicht vor Wut. Er wollte reden. ſchreien; er brachte kein Wort hervor. „Mann, nehmen Sie ſich in acht! Sonſt trifft Sie noch der Schlag! Hören Sie mich in aller Ruhe an. denn das Schwerſte kommt noch——. Hören Sie! In dieſer Stunde iſt mein Diener Salomon bereits von hier unterwegs nach Zaricani. Er hat den Profeſſor mit ſich, den wir aus dem Zimmer unten befreit haben, und Kapitän Stratos. Dieſer iſt unfreiwilliger Partner der Geſell⸗ ſchaft, denn er iſt unſer Gefangener und, wie ich den Hieb meines Salomon kenne, noch immer bewußtlos—— „Das iſt nicht wahr! Das iſt Lüge“, brüllte Xymatis. Elena gab keinen Laut von ſich. Sie war ſtarr, faſſungslos. Aber ſie zweifelte keinen Moment daran, daß der Mann neben ihr die Wahrheit ſprach. War doch nichts auf der Welt, was er ihrer Meinung nach nicht vollbringen konnte! Vitus ſah ſie an. Sah ihre Faſſungsloſigkeit und zog ſie an ſich. „Sei nicht böſe, Mädel, daß ich euch ſo den Strich durch die Rechnung gemacht habe—— helt, Xymatis— auf dem Plaß ge. blieben. Ich bin noch nicht fertig. Ich war bereits vorgeſtern hier——“ 3 „Hier—— hier?“ „Xymatis lallte nur noch. Er beugte ſich ganz weit vor— ſeine Augen quollen aus den Höhlen——. In der nächſten Minute trifft ihn der Schlag— diagnoſtizierte Vitü:·- Im ſelben Moment öffnete ſich eine Tapetentür. Jrene er⸗ abgezehrt ſah ſie aus, mit tiefen Ringen unter den Augen. ſchrie faſt auf vor Entſetzen, als er ſie erblickte. Sie kam mit ausgeſtreckten Händen und einem unſäglich bitteren Lächeln auf ihn zu. 15 „So ſehen wir uns wieder?“ flüſterte ſie. Und da beging Vitus den ſchwerſten Fehler ſeines Lebens. In leiner Ergriffenheit ließ er Tymatis für eine Sekunde aus den Augen. Er mußte Irene die Hand küſſen.—— r Vitus *. er bezahlen wollte, gegen wertbeſtändiges Geld auf der anderen ſchien, mit großen fragenden Blicken auf die Szene ſchauend. Bleich, Samslag, den 17. November 1923 an a iſt, daß die Händler dafür ſorgen ſollen, daß die Milch —5 N möglichſt in Geld bezahlt wird, iſt in einem uns zu Ohren gekommenen Fall die Annahme von Papier⸗ mark verweigert worden. Die Verbraucher ſollten ſich derartige Uebergriffe nicht gefallen laſſen. Wenn der Verkäufer auf den Hin⸗ weis, daß die Papiermark immer noch vollgültiges Zahlungsmittel iſt, nicht reagiert, genügt eine Anzeige bei der Wucherpolizei, um den eigenwilligen Verkäufer zur Raiſon zu bringen. Wir erwarten vom Einzelhandel, daß er ſich ſtets der Verantwortung bewußt bleibt, die er der Allgemeinheit gegenüber hat. Die Papiermark⸗ beſitzer wären dem Verhungern ausgeliefert, wenn ſie plötzlich von der Nahrungsmittelverſorgung abgeſchnitten würden, weil ſie noch nicht wertbeſtändiges Geld in Händen haben. Andererſeits muß ebenſo eindringlich die Verbraucherſchaft, die wertbeſtändiges Geld einnimmt, erſucht werden, mit wertbeſtändigem Geld zu be⸗ zahlen, da ſie dadurch zur Sicherung der Weiterverſorgung mit Lebensmitteln und ſonſtigen Bedarfsarkikeln beitrögt. Sehr bedenkliche Zuſtände haben ſich in den letzten Wochen im Metzgergewerbe bherausgebildet. Die Ueberwachungskommiſ⸗ ſion, die ſich aus den Vertretern der Staatsanwaltſchaft. der Wucher⸗ polizei, der Schlachthofdirektion und der Fleiſcherinnung zuſammen⸗ ſetzt, ſah ſich am Montaa vor acht Tagen gezwungen, die Vieh⸗ händler in Goldmark verkaufen zu laſſen. Als dann die Händler nach Stuttgart zum Einkauf gingen, war das Papiergeld, das ſie von den Metzgern zum Goldmarkkurſe von 100 Milliarden er⸗ halten hatten, inzwiſchen ſo entwertet worden, daß ſie nur die Hälfte des in der Vorwoche erworbenen Viehes erhielten. Die Kommiſſion mußte infolgedeſſen am Montaa einen Richtpreis bis zu 90 Gold⸗ pfennig für das Pfund Lebendgewicht bei Großvieh und von.20 bis .30 Mk. bei Schweinen zugeſtehen. Am nächſten Montag werden die Preiſe weiter in die Höhe gehen, aber nicht ſo ſtark, wie nach den irrtümlichen Mitteilungen des Vertreters der Fleiſcherinnung, die in der Dienstagſitzung der Preisprüfungskommiſſion auf Grund von falſchen Angaben aus Viehhändlerkreiſen gemachten wurden, anzu⸗ nehmen war. Die hieſigen Metzger haben endlich durchgeſetzt, daß die außerbadiſchen Händler erſt eine halbe Stunde nach Be⸗ ainn des Viehmarktes zugelaſſen werden. Die Verordnung, daß auf dem bieſigen Markt erſtandenes Vieh nur mit Genehmigung des Be⸗ zirksamtes die badiſchen Grenzen paſſieren darf, wurde ſchon am letzten Montag angewandt. Die Mannheimer Fleiſchverſorgung wird durch dieſe Maßnahmen zweifellos verbeſſert. Die Herabſetzung der Preiſe muß auf qanz anderen Wegen verſucht werden. Für die Maſſe der Verbraucher iſt das Fleiſch zu einem ausgeſprochenen Luxusartikel geworden. womit nicht geſagt ſein ſoll, daß in⸗ folgedeſſen die Metzger berechtigt ſind. die Annahme von Papiermark zu verweigern. Geſtern hat ein Vertreter der Fleiſcherinnung dem Leiter der Wucherpolizei erklärt, daß einzelne Metzger von heute früh ab nicht mehr in der Lage ſeien., an jeden Kunden mehr als ein Pfund Fleiſchabzugeben und daß mit der völligen Schließung von Geſchäften am heutigen Tage gerechnet werden müſſe. Die Wucherpolizei muß ſich in dieſen Fällen vor⸗ behalten, zu prüfen, ob eine Warenzurückhaltung vorliegt. Die Schieber und Nepper die vor den Fabriktoren in der Abſicht berumlungern, den Arbeitern das wertbeſtändige Geld abzu⸗ kaufen, ſind verſchwunden, weil ihnen die Erkenntnis von der Gemeingefährlichkeit ihres erbärmlichen Handwerks eingebläut wurde. machen können. Hierzu hat in erſter Linie die Einwirkung der Ar⸗ beiterräte der aroßen Werke beigetragen, mit denen ſich die Wucher⸗ polizei in Verbindung ſetzte. Der Bezirksausſchuß Mannheim des Deutſchen Gewerkſchaftsbundes, der zu dieſer aktuellen Angelegenbeit Stellung genommen hat, ſtellt ſich ebenfalls auf den Standvunkt, daß Staatsanwalt und Polizei alle Urſache haben, gegen die wilden Aufkäufer einzuſchreiten und zwar weil ſie 1. die Kauf⸗ kraft der Papiermark drücken. 2. ſich gegen die geſetzlichen Vorſchriften über den Zwangskurs der Papiermark vergehen, 3. die Kapitalflucht fördern, 4. die Goldmark dem öffentlichen Verkehr entziehen, 5. die Arbeitnehmer und die Geſchäftswelt in unverantwortlicher Weiſe ſchädigen und 6. die Preisſteigerung für die täglichen Bedarfsgegen⸗ ſtände fördern. Wenn die Angeſtellten⸗ und Arbeiterſchaft ſich dieſe ſchwerwiegenden Folgen vor Augen hält, wird ſie ganz von ſelbſt die Gauner. die ihnen das wertbeſtändige Geld abnehmen wollen, ſo be⸗ bandeln, wie ſie es verdienen. Am Donnerstag wurde ein Kauf⸗ mann feſtgenommen, der 100 Franken, die er in der Neckar⸗ ſtadt einem Frauenzimmer abgekauft hatte, weiter veräußerte. Der Schieber wird ſich außerdem wegen unerlaubten Handels mit Heu, Stroh und Fleiſch vor dem Strafrichter zu verantworten haben. Ueber Mangel an Beſchäftiaung hat die Wucherpolizei nach wie vor nicht zu klagen. da die Anzeigen wegen Preistreiberei in unverminderter Zahl einlaufen. Richard Schönfelder nnrrn rr.———.....——————....—˖1r—§—⅛̃,˙—˙̊——·⸗m-r ̃—ʃ In dieſer einzigen Sekunde ſchnellte Kymatis ſich vorwärts an den Schreibtiſch. Elena ſah es, kreiſchte eine gellende Warnung, ſprang hin— zu ſpät—— er hatte bereits ſeinen dicken Zeige⸗ finger auf dem gelben Knopf.—— b„So, jetzt rede ich mit Ihnen“, brüllte er. In zwei Minuten n werde ich mich mit Ihnen unterhalten. Ich werde Sie ein bißchen an dem Halſe aufhängen laſſen——. Oder glauben Sie, ich laſſe * entwiſchen, nachdem Sie wiſſen, daß ich, Apollodorus Xyma⸗ 8,—— — Räuberhauptmann bin. Ich kann Ihnen nachfühlen, daß es Ihnen, dem Buſenfreunde der türkiſchen Regierung, peinlich ſein e! als Oberſter der Komitadſchis und Schmuggler entlarvt zu werden——“ „Da kommen ſie——!“ kreiſchte Elena, die ans Fenſter geeilt — und 8 Haus drüben beobachtete.„Schieße— ſchieße, itus——I“ Noch immer ſchoß Vitus nicht. Wozu? Er hielt den Revolver auf das Geſicht des Feindes gerichtet und lachte. „Die Situation war ſchon einmal da,“ ſagte er höhniſch.„Sie erinnern ſich? In dem Moment, da der erſte Ihrer Leute das Zimmer betritt, ſind Sie ein toter Mann.„Alſo? Und dennoch bin ich noch immer zu friedlicher Unterhandlung bereit. Falls Sie die beiden von mir vorhin geſtellten Bedingungen erfüllen und die beiden Schweſtern freigeben, bin ich bereit, Ihren Namen zu ver⸗ geſſen, wenn ich meinen Freund Hamid Bey wiederſehe. Sie ver⸗ lieren zwar ſo eine ſchöne Frau und eine ſchöne Schwägerin, be⸗ dalten aber dafür Ihr ebenfalls ſchönes Vermögen und Ihr Leben, das allerdings nicht ſo viel wert ſein dürfte——“ Unten hörte man die Leute vor dem Tore anlangen. Mit triumphierenden Augen horchte Xymatis auf das Geräuſch. Elena preßte Vitus' Arm. „Schieße——1“ ſchrie ſie.„Denke an Irene und mich!“ „Nun— zum letzten Mal, Xymatis!“ Der Revolver reckte ſich vor— langſam, unerbittlich—— 85 Xymatis hob ſich am Tiſche auf. Riß das venezianiſche Käſtchen Vitus hatte recht gehabt. Das Telephon hing drinnen. Außer⸗ dem war e ſichtbar—— e „Da— dal“ ächzte der große, ſchwere Mann. 0 Er preßte den Knopf—— „Wißt ihr jetzt geſchieht, Das iſt die Leitung zu der Sprenglaͤdung. Jetzt— jetzt fliegt der Gang an drei Stellen zugleich auf—— Ihr Salomon— der Proſeſſor ſind lebendig be⸗ graben—— ich—— ich— Mit lautem Krach fiel er vornüber auf war tol!k!% e, Fortſ. ſolgt) Die Wucherpolizei hat keine verdächtigen Wahrnehmungen mehr meine Leute da. Und dann, mein Herr Zeitungsſchnüffler, den Tiſch—— Er ——— ——ͤ——— Samskag, den 17. Movember 1923 Mannheimer General-⸗Anzeiger(Abend · Ausgabe) 3. Seite. Nr. 531 Städtiſche Nachrichten Erntedankfeſt Morgen rufen die Kirchenglocken das evang. Kirchenvolk von Land und Stadt, daß es in ſeinen Gotteshäuſern dem Schöpfer Dank darbringe für die Erntegaben dieſes Jahres. Der Dank kommt freilich aus einem ſorgenbeladenen Herzen. Rapide Preisſteigerung und rapide Geldentwertung immer mehr ſich ausdehnende Arbeits⸗ einſtellung und Erwerbloſigkeit— das ſind die Schatten, die auf unſerer Volkswirtſchaft liegen. Und doch kann es nur ein ver⸗ härtetes Gemüt ſein, das den Dank erſtickt, der Gott gebührt. Sicher⸗ lich wird manche Kleinrentnerin, die ſich nur ſelten ſatt eſſen und nur ſelten ihre Stube zu wohliger Wärme heizen kann, die ſchon in der Dämmerung zu Bett geht, um Licht zu ſparen, Dank ihrem Herzen entſtrömen laſſen als ſo mancher roduzent, deſſen Scheunen bis zum Dach gefüllt ſind, als ſo man⸗ cher Spekulant, der aus der Verteuerung von lebensnotwendigen Dingen Rieſengewinne erzielt und nun im Ueberfluß ſitzt. Dankbar⸗ keit iſt eben ein Zeichen wahrer Herzensbildung. Und der Mammo⸗ nismus in jeder Geſtalt läßt das Seelenleben ausdorren, odaß weder der Gedanke an den Geber aller guten Gaben noch der Ge⸗ danke an den Nächſten und an das Volk, dem das Empfangene zugutkommen foll, Wurzel faſſen kann. Es iſt eine traurige Tatſache, daß unſerem Volke die idealiſtiſche Auffaſſung der Arbeit, ihre ſitt⸗ liche Wertung und damit der rechte Arbeitsgeiſt, durch den es ein volkswirtſchaftlich ſtarkes Volk geworden war immer mehr abhanden kommt. Gewiß ſind dieſe traurigen Erſcheinungen in erſter Linie durch die äußeren Verhältniſſe veranlaßt. Der gewalttätige Feind ruht nicht. bis unſere Wirtſchaft völlig am Boden liegt, und mag dann Hungersnot und Sterben daraus folgen. Wer will aber es leugnen, daß auch unſer Volk mitſchuldig iſt an dieſen traurigen Erſcheinungen, vor allem an der Entſittlichung unſeres volkswirtſchaftlichen Lebens. Mehr Nächſtenliebe, die ſich nicht nur in Liebesgaben an die Entbehrenden betätigt, ſondern unſer ganzes Wirkſchaftsleben durchdringt. Dann wachſen uns Kräfte zu, ſodaß es wie ein Wunder erſcheinen wird, daß unſer am Boden liegendes Volk immer noch lebt. Und Gott wird weiter helfen! Dder neue Brotpreis Aebergang zur Goldmarkberechnung Nachdem die Reichsgetreideſtelle mit Wirkung Zom nächſten Montag ab das den Kommunalverbänden gelieferte Getreide und Mehl in Goldmark zum jeweiligen Tagespreis berechnet, muß auch der Preis für das Markenbrot in Goldmark beſtimmt werden. Der Kommunalverband Mannheim⸗Stadt hat daher vom 19. Nay. ab den Preis für einen großen Laib Markenbrot(1500 Gramm) auf 65 Goldpfennig, für einen kleinen Laib(750 Gramm) auf 33 Goldpfennig, für das Kleinbrot(100 Gramm) auf 5 Pfg. und für 1 Pfund Weizenbrotmehl auf 24 Pfg. feſtgeſetzt; dieſe Preiſe ent⸗ ſprechen den Preisfeſtſetzungen des Kommunalverbandes in der letzten Woche. Bei Zahlung in Papiermark ſind die obicen Grund⸗ zahlen mit dem jeweils für den Kleinhandel geltenden Multiplikator zu vervielfachen. Die Berliner Bäckereien haben ebenfalls für Brot Goldpreiſe feſtgeſetzt. Der Preis für ein dunkles Brot beträgt 70 Pfennig und für ein helles 80 Goldpfennig. Auch in Karlsruhe iſt die Brot⸗ preisberechnung in Goldmark eingeführt worden. Ein 700 Gramm⸗ Einheitsbrot koſtet 37, ein 1400 Granm⸗Einheitsbrot 74 Goldpfennig. Bei einem Multiplikator von 600 Milliarden ſind demnach heute in Karlsruhe für den kleinen Laib Brot 222 und für den großen 444 Milliarden zu zahlen. Die Bäcker fordern ſeweils ſchon am Nachmit⸗ tag den Brotpreis nach dem neueſten Goldmarkſtand. da ſie ſelbſt ihre Hauptrohſtoſſe, wie Mehl, Kohlen, Hefe nach dem neueſten Gold⸗ bezw. Dollarſtand bezahlen müſſen. Stuttgart koſtet je ein Kilo 85 prozentiges Schwarzbrot(ſogen. Verſorgungsbrot) 80(zuletzt 55), 75prozentiges Schwarzbrot 100(unverändert), Weißbrot 140 (125) und ein Brötchen 8 00 Milliarden. In Köln ſind die Löhne der Bäckergeſellen auf Goldmarkbaſis geſtellt worden. „Die Goldmark ſteht heute unverändert auf 601.5 Milliarden entſprechend einem amtlichen Berliner Dollarkurs von.521 Billionen. *gandelskammer· N Handelskammer von der d. Trotz vieler Bemühungen iſt der ſegierung bis jetzt nicht einmal der ur⸗ ſprünglich beantragte Betrag zur Verfügung geſtellt worden. Dabei ſoll die Handelskammer noch andere Gewerbe als Handel und In⸗ duſtrie mit berückſichtigen. Es iſt deshalb für die nächſte Woche mit einer ſcharfen Repartierung Ohne Angabe der vollarbeſtenden und der kurz arbeitenden Angeſtellten und Ar⸗ beiter im Kammerbezirk kann keine Zuteilung erfolgen. Anträge, die nach 1 Uhr nachmittags eingehen, können erſt am nächſten Tage erledigt werden. Bei dem außerordentlich großen Andrang können telephoniſche Rückfragen keine Berückſichtigung— * Werlbeſtändige Beamtengehälter. Vom Städtiſchen Nachrichten⸗ amt wird en Nach den neueſten Preſſenotizen ſollen die Beamtengehälter für das 3. Novemberviertel zu 80 Prozent in Ren⸗ tenmark ausbezahlt werden. In Wirklichkeit haben aber die ſtä dt. Beamten noch nicht einmal die für das zweite Monatsviertel am 13. November fällig geweſenen 15 Prozent wertbeſtändigen Ge⸗ hälter erhalten. Sie haben bis jetzt lediglich 10 Prozent auf eine à conto-Zahlung und damit einen Betrag an wertbeſtändigen Zah⸗ lungsmitteln erhalten, der in den meiſten Fällen dem Wert eines Dollars nicht entſprach.— 5 8 Aenderung der Buchführung infolge der neuen 1 ng. Die Einführung— eeg ſowie der Verkehr mit oldanleihe bringt für jeden Geſchäftsbücher führenden Steuerzahler die Notwen⸗ digkeit, ſich auf die neue Währung einzuſtellen. Es kann dies ent⸗ weder durch ein Führen doppelter Geſchäftsbücher nebeneinander geſchehen oder aber dadurch, daß die Einnahmen der Goldanleihe und Rentenmark getrennk pon der Papiermarkeinnahme geführt und ebenſo die Ausgaben in Papiermark nicht mit denen in Rentenmark uſw. verbunden werden. Demgemäß müßte be Bilanz für Rentenmark⸗Einnahmen und Rentenmark⸗Ausgaben neben der Bilanz in Papiermark ſtellen. *Die Neuregelung der Erwerbsloſenfürſorge. In dem in Nr. 526 auf Seite 2 veröffentlichten Artikel iſt im letzten Abſatz richtig zu leſen„Nach§ 3 der Verordnung des Reichsarbeitsminiſteriums be⸗ ziehen Kurzarbeiter, die infolge der Kurzarbeit weniger als fünf Sechſtel(nicht drei Achtel, wie es irrtümlicherweiſe erß ihres vollen Arbeitsverdienſtes erreichen, 40 Prozent des Unterſchiedes hen ihrem tatſächlichen Arbeitsverdienſt in der Kurzarbeit und ünf Sechſtel des Arbeitsverdienſtes, den ſie bei poller Arbeitsleiſtung erhalten hätten.“ Die Verordnung, die für alle Arbeitgeber Intereſſe hat, iſt im Reichsgeſetzblatt Nr. 107. Teil 1, Seite 995 enthalten. * Die Tabakverſteuerung. Die Badiſche Landwirtſchaftskammer tellt uns mit: Auf Grund des Ermächtigungsgeſetzes wurde am 30. Oktober eine Verordnung zur Aenderung des Tabakſteuergeſetzes er⸗ laſſen, aus der hervorgeht, daß die Tabakſteuer von jetzt ab in Gol d⸗ mark erhoben wird. Dies bedeutet für den rauchenden Konſumen⸗ ten eine nicht geringe Verteuerung der Rauchwaren Um aber der großen Allgemeinheit auch billigere Pfeifentabake zu er⸗ ſchwinglichen Preiſen zur Verfügung ſtellen zu können, hat die Bad. Landwirtſchaftskammer in Verbindung mit dem Deutſchen Tabakbau⸗ derband beim Reichsminiſterium der Finanzen ſowohl, als auch beim badiſchen Miniſterſum des Innern eine Eingabe vorgelegt, worin ge⸗ beten wird, daß die vor dem Erſcheinen der Verordnung geltende Ausnahmebeſtimmung, wonach Feinſchnittabake mit 50 Prozent In⸗ landstabak eine Steuerbegünſtigung erfahren, auch bei der geuen Verordnung wieder in Kraft geſetzt wird. Dieſe Steuerbegün⸗ ſtigung würde für das rauchende Puüblikum eine erhebliehe Preisver⸗ billigung bei gleichzeitiger Lieferung mit einem guten rauchbaren Pfeifentabak hedeuten und andererſeits dem deutſchen Inlandsbau eine erhöhte Verwendbarkeit, größeres Abſatzgebiet und ſi here Ren⸗ zabilität zu gewähren. Denn durch die erhöhte Verwen arkeit des Ilandbaues würden andererſeits Deviſen für Einfuhr ausländiſcher Tabake geſpart werden können, die ihrerſeits wiederum zur Einfüh⸗ rung von wichtigeren und dringlich notwendigen Lebensmitteln Ver⸗ dend finden können. zendung Die Entwick ung der Kleinhandelspreiſe in Mannheim nach den Ermiftlungen des Städtiſchen Preisprüfungsamtes“) 5 au er Preis in Mark für 1 nd ees 22 2% 420 2 eredſe fts fleſ 6l 18 61 l 10 zoſb5 ſe: Dniſe ſ1 2J 22 22 22 23 28J28/ 23J23 25 3123 23 25 23.)J23J 23230%0[ 2 230%0 28.I11g. Brot(Marken)„87J 3,47 3,90 228 217 217 633783.31117 10,33342,333116,5670 5,2 2,0 43,3.2 Bro:(markenfr.) 6,00 7,00 90 300 3500 3,75 11018.8 Weizenmehl 9,5014,00.68 252 42 Graupen 8,0013,50 4,5 174 2 Weizengrieß 010,5014,00 4,86 264 44 Haferflocken 7,5014,50 7,2 240 40 Nudeln Waſſerw. 12,00 15 9,36 312 52 Reis(mittl. Güte)„75 10 16 1100/ʃ2000259)3609 54008500 5,04 204 34 Zuckerrr 09,50 15 145015091500185001850— 8,4 336 56 Raffte 72 140 57,61920 325 S 0,95.25 158 48 8 Erbſen(gelbe..0, 0012,50 3,76 216 36 Bohnen(weiße). 6,00 6,50 5,7 216 36 Linſen 12.00 18— 360 60 Milch(Liter) 7 10 5,36 198 3 Tafelbutter 70 80 42,02400 400 Margarine 32 40 15,86 540 90 Schweineſchm.(ausl.) 45 66 20,7 720 120 Speijeöl(Liter) 50 110 36,001200 200 Kernſeife 0,3 1623 15 3,510] 85 Eier(friſche) Stck. 4,20 6,0 3,5 160 26,7 Rindfleiſchel. Aual.) 34.25 541 24,01320 220 Kalbfleiſchh.. 0 34, 50 24,01320 220 Schweinefleiſch 34,25 68 30,01680 280 Pferdefleiſch 144 24 10,0 480 80 Kartoffeln neue 2,00 3,20 0,7 30 5 Weißkraut 6.— 0,5 18 3 Notkraut 8.00— 150 78 13 Wirſinng 8,00 8,00 0,5 30 5 3,.80— 2,0 120 20 Gelbe Rüben 4,00— 0,7 40 6,7 Rote Rüben 4,00 3,00— 10 40 6,7 Zwiebeln 6,50 10 12J 78 13 Sauerkraut 5,50—— 90 15 Fettſchrot(Ztr.).I. 005,70 300— Vraunkohlenbrik, Ztr l, 47,0074,90 255 33,81590 265 Gaskoks(Ztr.)..5551,60 74.50 114— 1590 265 VBrennholz geſ.(Ztr.) O,9033,50 43,00 102 52,71470 245 Gas(cbm).. 0,13 2,00.40 7,20 3,410 132] 22 Lichtſtrom K Wst. O,38 6,60 7,80 17 10%7% 390 65 Petroleum(Liter) 0,20 9,00 11.00 13 8,28 300 50 Y) Ermittelt werden ſeweils die häufigſten Preiſe, die naturg⸗mäß mit dem im einzelnen Fall gezahlten Preis vielfach nicht übereinſtimmen 2) in tauſend Mark) in Millionen Mart) in Milliarden Mart (Nachdruck verboten.) Mannheimer hilfswerk Der Berein Mannheimer Jigarrenhändler überwies dem Mannheimer Hilfswerk als Reſultat einer Sammlung anläßlich einer geſtern abend in der Liedertafel abgehaltenen Ver⸗ ſammlung die Summe von 70 Billionen Mark. Wir müſſen auf dieſe Sammlung als vorbildlich hinweiſen und die Hoffnung daran knüpfen, daß ſie noch recht oft Nachahmung findet. * Eine„höchſt weiſe“ Entſcheidung. Unter dieſer Spitzmarke wird uns vom Deutſchen Jewerkſchaftebund ge⸗ ſchrieben: Der Beirat des badiſchen Landeskommiſſärs für die Kreiſe Mannheim⸗Heidelberg⸗Mosbach hat am 24. Oktober entſchieden, daß die Koſten für die regelmäßigen Unterſuchungen der Proſtituierten auf Koſten der Stadt vorzunehmen ſind. Der Beirat macht ſich dabei den Standpunkt des badiſchen Miniſteriums des Innern zu eigen, Beide Inſtanzen ſind der Auffaſſung, daß es ſich bei dem„Beruf der Proſtituierten nicht um eine Sittlichkeits⸗, ſondern um eine Ge⸗ ſundheitsfrage handelt. Wir ſind der Auffaſſung, daß es ſich um die Gefährdung beider Probleme handelt und daß man zum min⸗ deſten verlangen muß, daß die Steuerzahler neben dieſen beiden Gefahren nicht auch noch Billionen von Mark für dieſe Elemente und deren„Freunde“ aufbringen müſſen. Unſeres Erachtens wäre es vielmehr die Aufgabe der Behörden und Parlamente, die All⸗ gemeinheit von derartigen Laſten zu befreien und nicht immer weitere Schmarotzer der Geſell aufzubürden. *Eine Neuerſcheinung im Mannheimer Straßenbild— der beriftene Schutzmaun. Allgemeines Aufſehen erregte heute vor⸗ mittag der erſte berittene Mannheimer Schutzmann, der an der Kreuzung der Planken und der Breiteſtraße den Verkehr beaufſichtigt. Er ſaß ſtramm auf einem hochbeinigen Rappen. Die Farbe der Uniform iſt ſchwarzblau. Im übrigen gleicht bis auf den Jägertſchako die Ausſtattung derjenigen der Frankfurter Polizei, die allerdings in der dunkelgrünen Kleidung eleganter— 82 Das Seitengewehr trügt der Berittene unterm Mantel,— ſchn allt den Revolver. Wie wir erfahren, wird dieſer berittene Schutzmanns⸗ poſten, der zum erſtenmal geſtern nachmittag um 3 Uhr in Dienſt getreten iſt, von der Bereitſchaftspolizei geſtellt, die hierzu drei Mann kommandiert hat, die ſich gegenfeitig ablöſen. *Fleiſch⸗ und Wurſtpreiſe hier und anderwäris. In Stutt⸗ art Rindfleiſch 1. Güte 840(bisher 330), Kalbfleiſch 900 350), Schweinefleiſch 1260(400) Milliarden. In Frankfurt wurden folgende Richtpreiſe mit Wirkung vom 15. November feſt⸗ geſetzt: Schweinefleiſch 15—1600, Schinkenwurſt 2400, Hausmacher⸗ würſt 2200, Fleiſchwurſt 2000, Leberwurſt 1800 Milliarden je Pfund. * Tabakdiebſtahl. Auf der Straße zwiſchen Schwetzingen und Hockenheim wurde kürzlich abends von einem Fuhrwerk herunter ein Ballen(56 Kilo) Vorſtenlanden⸗Sandblatt, in Baſtmatten eingenäht, Größe 8065K27 Zentimeter, gezeichnet C é. S8 G/V K V2 und 1951 geſtohlen. Für Beibringung der Ware iſt eine Belohnung von 50 und für die Ermittelung des Täters eine ſolche 5 20 Goldmark ausgeſetzt. * Gelddiebſtahl. Dieſer Tage wurden abends zwiſchen 7 und 8 Uhr während der Fahrt vom Lindenhof bis zur Waldhofſtraße aus einem verſchloſſenen Brotwagen 19 Billionen Papiermark entwendet. Kelleteinbrüche. Der bei dem Kellereinbruch in I. 13 beteiligte vierte Täter, der auf den ihn verfolgenden Polizeibeamten geſchoſſen hat, und entkommen iſt, hät ſich bei der Kriminalpolizei ſel bſt ge⸗ ſtellt. Er hat zugegeben, geſchoſſen zu haben und auch an weiteren Einbrüchen beteiligt geweſen zu ſein. * Jeſinahmen wegen Plünderung. Die Zahl der wegen Plün⸗ derung in den letzten Tagen feſtgenommenen Perſonen hat ſich auf über 110 grhöht. Davon wurden bei einer Streife in Rheinau allein 10 Perſonen, darunter die Rädelsführer, und bei der geſtern erfolgten Plünderung des Kohlenlagers der Firma F. Grohe 44 Perſonen feſt⸗ genommen. 20 Verhaftete wohnen in⸗Neckarau. Die wegen Plün⸗ derung von Lebensmittelgeſchäften Feſtgenommenen ſind in der üder⸗ wiegenden Mehrzahl jugendliche Perſonen. * Verhaftet wurde ein Kaufmann aus Mudau, weil er für ein Ei 50 Goldpfennige gefordert hatte. 6 Perſonen wurden wegen Deviſenſpekulatfon verhaftet. Marktbericht Die Zufuhr auf dem heutigen Wochenma Gut waren Karto elß Weißkraut, Wirſing und Blumen⸗ kohl. Die Preiſe ſind wie beträchtlich geſtiegen. Man muß hier allerdings berückſichtigen, ſich ſeit Mittwoch der Gold⸗ markſtand verdoppelt hat. Ein Ei koſtet jetzt glücklich bis zu 180 Milliarden und ein Pfund Tafelbutter bis 2500 Milliarden Mark. die amtlich ermittelten Preiſe in Pfund und Milliarden ark: Kartoffeln 34—36(14—15), Weißkraut 18—24(—12), Rot⸗ kraut 80—120(12—60), Wirſing 25—60(10—20), gelbe Rüben 30—60(18—20), Karotten 35—72(18.—60), Zwiebeln 90—120 (30—45), Blumenkohl 15—1200(10—500), Spinat 80—180(50—70), Mangold 35—50(10—25), Endivienſalat 20—80(—35), Kopfſalat rkt war mittelmäßig. ſind 30—40(25), Feldſalat 120—400(60—160), Kohlrabi d. Stück 20—60 (15—30), Tomaten 40—180(15—60), Eier 130—180(75—81), Tafel⸗ butter 2500(1000—1200), Landbutter 1600—2000(1000), Aepfel 35—400(30—180), Birnen 40—350(60—160), Nüſſe 360(160—200), Schellfiſche kleinere und mittlere 350—400(300—350), Kabeljau 600 250—350), Seelachs 600(250), Stockfiſche 500, Aale 1400(800), Hechte 1320(540—370), 400(180—240), leb. altes Geflügel d. Stück Hahn—4000(1500), Huhn—4000(1200—1500), Jung⸗ geflügel lebend das Stück Hahn 1000(900—1000), Gänſe—10 000 (3500—4000), Geſchl. Geflügel in Pfund Hahn und Huhn 1100 bis 2300(550—800), Gänſe d. Pfund 1100, Wil d: Haſen 1200 bis 1300(—600), Reh 1200—1300(550—600). veranſtaltungen Wochenſpielplan des Nationaltheaters vom 18. bis 26. November 1923.— Im National⸗Theater: 18. Sonntag, Außer Miete, Johaunisfeuer. 2½ Uhr. .⸗V.⸗B. Nr. 3931—4180 u. 5081—5320 u. 6181—6450 B⸗V⸗B. Nr. 2551—3000 u. 3251—3350 18. Sonntag. Miete C, Reihe Ii, III. Vorſt. Das old. 6½ Uhr. ..⸗B. Nr. 12761—12920..⸗V.-B. Nr. 1101—1200. 19. Montag, Miete 8, Reihe Il, Ill. Vorſt, Sirill am Wrack. 7 Uhr. 20. Dlenstag Mielz E. Nehe J. 10. Corſted. dle Grwacenen. 7 Ubn „Dienstag. e l. ſtell, Die enen. 2. „B⸗B. Nr. 10081—10970. 5 21. Mittwoch, Miete A, Reihe IV. IV Vorſt. Ein Maskenball. 7 Uhr. .-.B. Nr. 2551—2730. .⸗V.-B Nr. 1351—1400 u.—1800. 22. Donnerstag, Miete P. Reihe(il, U Vorſtell. König Oedipus. 7 Uhr. .⸗V.⸗B. Nr. 10971—11020 u. 13321—13630 u. 14131—14190. .⸗B.⸗B. Nr 4401—4500 u. 5251—5300 u. 6501—6625 Außer Miete, Die Geiſha. 7 Uhr. „B. Nr. 2731—2800 u. 3161—3250. .-B. Nr. 7351—7500. 24, Samstag, Miete C, Reihe Il, IV, Vorſt, Marla Stuart. 61% Uhr. „.⸗B. Nr. 12301—-12340 u. 14191—14450 „⸗B. Nr. 3851—3900 u. 4901—5000 u 7301—7350 Für die Theatergemeinden: König Oedipus. 2½ Uhr. „„VB⸗B Nr. 1471—2000 u. 12341—12700. ...⸗B. Nr. 4701—4800 u 5851—5950 u. 6351—6500 u 6801—7050 u. 7501—7800. Miete E. Reihe IV. III. Vorſt., Violetta(La Traviaia) 7 Uhr. Miete D, Reihe I, IV. Vorſt., Der Geldtopf. Hlerauf: Schule Frauen. 7 Unr..⸗V.B. Nr. 4501—4830 und 2281— 2340,.⸗V.⸗B. 6625 6700 u. 7051—7300. Im Neuen Theater(Roſengarten): Für die Theatergemeinden: Johannisfeuer. 7 Uhr. „B⸗BNr.11231—12300 u 13101—13320 u. 13631—14050 .VB⸗B. Nr. 5801—5850 u. 5951—6350 u. 6 01 6800. Cavalleria rustieanz. Hierauf: Der Bajazzo. 7 Uhr. — 8 25 Nr. 12921—13100. „V⸗B. Nr. 2251—2350 u. 7951—8000, Johannisfeuer. 7 Uhr. .⸗B.⸗B. Nr.—380 u. 14051—14130. .⸗V. B. Nr. 3751—3800 u. 5425—5800. Deutſche Volkspartei. Die urſprünglich für Montag, 19. November, vorgeſehene Mitgliederverſammlung mit einem Vortrag des Hauptſchriftleiters Kurt Fiſcher über die politiſche Lage muß wegen Teilnahme des Referenten an der Zen⸗ tralvorſtandsſitzung in Berlin auf Freitag, 23. November, ver⸗ ſchoben werden. Näheres wird noch durch Anzeige bekannt ge⸗ macht. Alfred Landory, Paula Kapper und Eliſe Delank, die drei veranſtalten morgen Sonntag abend in der Harmonie einen heiteren Abend. Am Flügel begleitet Konzertmeiſter Johannes Stegmann. Einen Gruppentanzabend veranſtaltet die Schule für Körper⸗ und Tanz von Frida Urſula Back am Montag im Muſen⸗ ſaal. Vor allem wird intereſſieren die Uraufführung der Tanzdichtung „Der Wald“ von Ernſt Toch. Unter Leitung von Kapellmeiſter Paul Breiſach führt ein Kammerorcheſter die Muſik dazu auf. wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Vorüberziehender Hochdruckrücken hat Abnahme der Nieder⸗ ſchläge und keilweiſe 8 gebracht, doch iſt bereits heute wieder eine Luftdruckſtörung vom Ozean erſchienen, in deren Bereich Trübung und Regen eintrat. Nach dem Abzug der Störung ift wieder mit einem Vorſtoß des Hochdrucks zu rechnen. ſo daß morgen teilweiſe Aufheiterung aber noch ſtrichweiſe Regenfälle zu erwarten nd. 23. Freitag 25. Sonntag 25. Sonntag 25. Montag. 21. Mittwach 24. Samstag 25. Sonntag, Vorausſichkliche Witterung für Sonnkag, bis 12 Uhr narhſs: Teilweiſe aufheiternd, mäßige Strichregen, Temperaturen wenig verändert, weſtliche Winde. —— Geschleechtsleiden Blutunterſuch. Ohne Berufsſtör. Kein Queckſilb Spexialarzt Dr. Holleender'“s Ambulatorlum Berlin— gamburg 8 Frankfurt a.., Beitzmannſtr. 56. 578 ie Sennt 10-12 —— 4. Seiie. Nr. 331 Mannheimer General-Anzeiger(Abend ⸗ Ausgabe) Samskag, den 17. November 1923 Briefe Gasrechnung für Hovember/ Oktober 1925 Der Brief eines Gasverbrauchers an die Städt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke Die mir am 12. November zugeſtellte Rechnung mit Datum vom 8. November weiſt den enormen Gasverbrauch von 81 Kubik⸗ meter auf. Ich erhebe hiermit Einſpruch gegen die Bezahlung, da die im Vergleich zu den Vormonaten(ſeit März 1923) verbrauchte Gasmenge genau das Doppelte beträgt unter ſonſt gleichen Verhältniſſen. Dieſer Mehrverbrauch an Gas iſt nur auf die Min⸗ derwertigkeit des von Ihnen im letzten Monat gelieferten Gaſes zurückzuführen und kann unmöglich zu Laſten des Verbrau⸗ chers gehen. IJch benutze Gas nur zum Kochen und habe ſeit März 1923 im Durchſchnitt rund 40 Kubikmeter im Monat verbraucht. Da der von Ihnen in Rechnung geſtellte Betrag von 17,82 Goldmark für 81 Kubikmeter minderwertig gelieferten Gaſes nicht berechtigt iſt, kürze ich von der Rechnung die Hälfte des für den Gaspreis in Anrechnung gebrachten Betrages im Werte von 8,91 Goldmark und ſende Ihnen einliegend durch Einſchreiben den Betrag von 37,63— 8,91 28,72 Goldmark zum Kurſe von 1 Goldmark= 150 Milliarden— 4308 Milliarden in Papier⸗ nark.(Unterſchrift.) Zum Kapitel„Soldmarkgehalt“ Als die Reichsregierung die Parole herausgab: 29 des Frie⸗ densgehaltes, war ich am Aufatmen. Jetzt, dachte ich mir, wird deine Lage wenigſtens erträglich, ſetzt kommt das niederdrückende Ge⸗ fühl aus dem überarbeiteten Gehirn heraus, daß deine Arbeit eigentlich die überflüſſigſte auf der Welt iſt, da ſie unter die Rubrik „geiſtige Arbeit“ gehört. Ich hoffte, nun hören die ewigen Sorgen auf, ſo daß man wieder mit Sammlung und ganzer Hingabe ar⸗ beiten kann. Ja, und wie wurde es? Heute, ſoweit es ſich über⸗ ſehen läßt, erreiche ich knapp des Friedenseinkommens von 1914. Dabei habe ich mich inzwiſchen verheiratet, den Krieg an der Front mitgemacht und ande wo andere einheimſten, bekleide genau den gleichen Poſten wie damals. Ich bin 10 Jahre älter, die Goldmarkpreiſe ſind höher, viel höher als im Frieden, aber ich erhalte nur von damals. So wird heute meine Arbeit bewertet, weil ich blödſinnig in irgendeinen Tarif hineingequetſcht worden bin, der für ganz andere Arbeit, ganz andere Vorbildung ſein Richtiges hat. Weiß Gott, es iſt eine Luſt, noch zu 9 + m · Die Einſtellung der Rabattgewährung mit wertbeſtändigem Seld— ein Fehler So ſehr ein Einſchreiten ge das Hamftern von wertbeſtän⸗ digem Geld und die damit meiſt verbundene Weigerung der An⸗ nahme von Papiergeld zu begrüßen iſt, ſo kann doch die Ein⸗ ſtellung der Rabattgewährung bei Zahlung mit wertbeſtändigen Zahlungsmitteln ohne weiteres nicht gutgeheißen werden. Ddie Grundpreiſe der meiſten Waren ſind feſtgeſetzt mit der Einrechnung eines Zuſchlags von mindeſtens 20—505— dem ſog. Riſikozuſchlag—, mit dem ſich der Ver⸗ k. vor dem Entwertungsverluſt der Papiermark ſchützen will. i Riſikozuſchlag iſt aber bei Zahlung mit wertbeſtändigem Geld vollkommen unberechtigt und wohl aus dieſem Grunde iſt der reelle Kaufmann dazu übergegangen, einen Rabatt zu bewilligen, der mit 577 an ſich immer noch zu niedrig iſt. Die Einſtellung der Rabattgewährung bedeutet daher eine offene Uebervorteilung des Käufers mit wertbeſtändigem Geld. Die Folge wird ſein, daß der Beſitzer von wertbeſtändigen Zahlungsmitteln ſein Geld ſolange als möglich zurückhält, bis der Grundpreis der Waren durch Weglaſſen des Riſikozuſchlags geſenkt iſt. Was alſo durch Aufhebung des Ra⸗ batts vermieden werden ſoll, daß das wertbeſtändige Geld in den Händen Einzelner bleibt, wird gerade jetzt vecht eintreten und damit auch eine Schädigung des Handels und der Wirtſchaft. Es wird imtereſſant ſein, feſtzuſtellen, wie ſich die Forderer der Aufhebung der Rabattgewährung zu dieſer ſtellen, wenn ſie— was ja in kurzer ge ind. Es müßte m n gegen die zu niedrige Anſetzung des Rabattes eingeſchritten werden, zumal man ſich des Eindruckes nicht erwehren kann, daß die Grundpreiſe höher geſetzt werden, ſobald die Kaufkraft des Publikums ſich hebt. Ein Freund der Rabattgewährung bei Zahlung mit wertbeſtändigem Geld. Eroße Differenzen in den Goldgrundpreiſen Meine Frau betritt eine bekannte Mehlhandlung, um mehl zu erſtehen. Preis 48 das Pfund. Einige Minuten weiter iſt eine Bäckerei. Hier werden das gleiche Mehl 26 Gold⸗ pfennige verlangt, jedoch nur bei Zahlung in wertbeſtändigem Geld. Woher die Differenz? Ich meine, Goldpfennig iſt Goldpfennig, und 22 Goldpfennig Unterſchied zur Subſtanzauffüllung und Er⸗ haltung iſt ſchon etwas mehr wie zuviel. Vielleicht gibt einmal der Einzelhandel Aufklärung. Anſcheinend gibt's auch bei Goldwährung neuerdings Entwertung. Ich habe am Freitag vor acht Tagen hintereinander vier Kolonialwarenhandlungen wegen Zucker be⸗ treten. Und der Preis? 56, 55, 80 und 50 Goldpfennig. Womit iſt der Unterſchied begründet? Wenn derartige Vorkommniſſe Platz greifen, nützt uns auch die wertbeſtändige Zahlung von Löhnen und Gehältern nichts. Ueberdies habe ich in den letzten 10 Tagen, ſeit Goldwährung im Umlauf iſt, innner beobachtet, daß in ſämt⸗ lichen Geſchäften das wertbeſtändige Geld ſchnell beiſeite gelegt wird. Gibt man 1 oder 8 in Zahlung und erbittet ſich die Differenz wertbeſtändig zurück, ſo lautet die Antwort:„Wir haben keine kleinen Stücke!“ Dabei eine Anzahl Mannheimer Fir⸗ men in 10⸗ und 50⸗Go Weizen⸗ haben ldpfennigſcheinen ihrem Perſonal die Ge⸗ haltsbezüge ausgezahlt. Wo bleiben die kleinen Scheine? Ein Verbraucher. an den„General⸗Anzeiger“ Jetzt---Mark! Eine Bitie an den gemiſchten beſchließenden Ausſchuß Nachdem drei Milliarden ein Goldpfennig ſind, iſt auch die Millionen⸗Mark(M⸗Mark) erſchlagen, die erſt vor etwa 14 Tagen etwa allgemein üblich rden war, und die Milliarden⸗Mark zur Regierung gekommen. Unter Milliarden gibt's jetzt eigentlich nichts mehr, und die M⸗M⸗Mark(oder vielleicht 3 M⸗Mark? Dann hätte unſere Mannheimer 3 M⸗Seiſe ihr Gegenſtück) gehört jetzt kurzer⸗ hand überall zur Regel gemacht, beſonders auch bei den Miet⸗ rechnungen Sonſt macht die Geldwechſlerei mehr Arbeit als die ganze Grundmiete wert iſt, die ja bekanntlich von allen Häu⸗ ſern in ganz Baden innerhalb 50 Jahren ſoviel ein⸗ trägt, daß man die Miete eines Gasmeſſers in Mannheim damit bezahlen kann. Alſo,„geliebter“ gemiſchter beſchließender Ausſchuß, ſei du wenigſtens jeßt großzügig und rechne von jetzt ab nur noch mit Milliarden! Es kommt ja nicht mehr darauf an und hört ſich beſſer an, als wenn ſo kleinliche Milliönchen heraus⸗ kommen. Du kannſt ja dann mit der richtigen Indexzahl einen Aus⸗ gleich ſchaffen. Alſo bitte, ſeid mal Milliardäre! Ein Billionär. Ungenügende Ueberwachung der Goldmarhkpreiſe Seit der amtlichen Notierung der Deviſen, die auf den Klein⸗ handel beängſtigend wirkt, beobachte ich eine allmähliche, aber ſtete Heraufſetzung der Goldmarkpreiſe, nicht allein in Detailgeſchäften. Welche Wirkung dies auf die mit Schmerzen ge⸗ borene Goldmark in Bälde haben wird, daran haben wohl wenige bis jetzt gedacht. Und da iſt es m. E. nach Pflicht der ſtaatlichen Organe, früh genug, ehe es zu ſpät iſt, energiſch einzugreifen. Z. B. zahlte man vor einigen Tagen noch in zwei kleinen Cafés für eine Taſſe Kaffee, ſchlechter als in Friedenszeiten, 25 Gold⸗ pfennig heute(13. November) iſt man ſchon auf 40 Goldpfennigen angelangt. Auch die Fleiſchpreiſe bieten hierfür ein markantes Bild. Wird da nicht energiſch eingeſchritten, geht dies luſtig ſo weiter. W. E. Uotſchrei aus der Beamtenſchaft Der Beamte war noch nie auf Roſen gebeltet, aber wie heute der Staat als Arbeitgeber ſeine Arbeitnehmer entlohnt, das ſchreit zum Himmel. Trotz ſchwerer finanzieller Einbußen hat die Be⸗ amtenſchaft zur Geſundung des Staates auf„wohlerworbene Rechte“ vorläufig verzichtet. Zum Dank dafür wird mm auch der letzte Reſt von Berufs⸗ und Arbeitsfreude untergraben. Es hat den An⸗ ſchein, als ob der amtliche Dollarkurs ſo lange in einer miedrigen Notierung gehalten wird, bis der treue Diener des Staates in den Beſitz eines Bruchteils ſeines anzuſprechenden Gehaltes gelangt, denn im ſelben Augenblick der Auszahlung ſchnellt der amtliche Dollarkurs blitzartig mit wunderbarer Pünktlichkeit in die Höhe. Von dem Bruchteil ſeines Friedensgehalts ſind bei ſedem Beamten 107% weggeſteuert, 10—15% als wertbeſtändig zurückbehalten und 5077 durch die neue amtliche Dollarnotierung verſchwunden. Der Reſt iſt Null. Bis heute(16. November) hat der VBeamte noch bein wertbeſtändiges Geld erhalten, mit ſeiner kärglichen Bezahlung ſoll er ſein Leben friſten. Nun, treuer Beamter, gehe hin und kaufe.. dir einen Strick, damit nicht neue Kommiſſionen für den Beamtenabbau auch noch den letzten Reſt deines wohlerwor⸗ benen Papiermarkgehaltes verſchlingen. Ein Beamter. Entgegnung auf den offenen Brief an die badiſche Regierung loer den Labebnt in Baden Daß vor dem Kriege die Stadt Mannheim von der Pfalz und Heſſen mit Kartoffeln und Milch verſorgt wurde, trifft nur teilweiſe zu, da nachweislich ein nicht unerheblicher Teil der von Mannheim verbrauchten Milch aus Mannheims Umgebung und dem badiſchen Hinterland ſtanimte, und auch vor dem Kriege die von der e badiſchen Hinter⸗ und Unterlandes nicht ſelbſt verbrauchte nach Mannheim bzw. Heidel abgegeben wurde, obwohl gerade Mannheim die badiſche Kartoffel als nicht ſo gut wie die„echt Frankenthaler“ zum Teil ablehnte. Mindeſtens in dem gleichen Maße wie früher werden heute noch badiſche Kartoffeln nach Mannheim abgelieſert, da die Kartoffel⸗ anbaufläche nicht zurückgegangen, der Kartoffelverbrauch der Land⸗ wirtſchaſt durch Verfütterung aber ganz bedeutend nachgelaſſen hat. Allerdings gehen dieſe Kartoffelmengen nicht wie früher durch die Händ der Händler, ſondern an den Verbraucher direkt durch ver⸗ wandt⸗ und bekanntſchaftliche Beziehungen mit dem Land. Auch geht heute noch mancher Liter Milch täglich an Mannheimer Ver⸗ braucher ab, obwohl der Viehſtand mum mindeſtens die Hälfte der Vorkriegszeit und ſomit auch die Milchproduktion zurückgegangen iſt und obwohl die Zahl der Milchverbraucher auf dem Vande gegenüber 1914 zugenommen hat. Der Rückgang des Miſchvieh⸗ ſtandes iſt nicht nur auf die Zwangswirtſchaft während des Krieges und die verkehrte Milchpreispolitik, ſondern hauptſächlich darcuf zurückzuführen, daß der Preis für ein Stück Milchvieh und die zur ſachgemäßen Fütterung erforderliche Kleie bzw. Malz von den badiſchen Kleinbauern— um ſolche handelt es 8 lich— nicht aufgebracht werden kann. Das Riſiko der Milchvie man denke an Verluft groß. s den Kartoffelpreis Prozentfatz der abgegebenen Kartoffeln gegen paar Papier⸗ milliarden geradezu eſchenkt wurde, weil ſich viele Landwirte durch Krankheit— iſt viel zu chwer entſchli nnten, die allen Geſchäftsleuten al feldſtberſteelch— G0—55 einzuführen. Dies werden viele Mannheimer beſtätigen müſſen. Die Verordnung über den Tabakanbau hat ſich dadurch aufgehoben, daß der Tabakbau laut ſtatiſtiſchen Mitteilungen gegen⸗ über 1914 von ſelbſt zurũ iſt. Während nor dem Kriege fermentierber Tabak etwa 10§(40) koſtete, gilt er heute noch 5, alſo die Hälfte, was auch bei Grumpen und Sandblatt zutrifft. — das Warenhaus der wilden Tiere Der ſeltſamſte Händler der Welt dürfte zu Hoboken in New Jerſey ſeinen Laden haben. Es iſt dies John T. Benſon, der ame⸗ rikaniſche Vertreter der weltberühmten burgiſchen Firma Hagen⸗ beck, und er verkauft Tiger und Elefanten, Giraffen und Affen, dreſſierte Pferde und Schlangengift. Einen Beſuch in dieſem Waren⸗ haus der wilden Tiere ſchildert K. Wiſchart in American Magazine und erzählt uns auch von den merkwürdigen Geſchichten, die Benſon aus ſeiner— mitzuteilen weiß. An der Türe des Ladens i n Lettern ieben: Jeder, der durch dieſe Tür geht, tut es auf ſeine eigene Gefahr, und weiter lieſt man: Alles, was ſich hier findet, iſt verkäuflich. Finden Sie nicht, was Sie brauchen, ſo beſtellen Sie. Geht man durch den Laden hindurch, ſo kommt man in einen mächtigen Raum, der wie eine große Automobilgarage ausſteht. Rings herum an den Wänden ſind ein⸗ zelne Käfige und größere Verſchläge, in denen ſich Elefanten, Zebras, Giraffen, Kamele und Büffel befinden. Ueber dieſen Käfigen laufen dann in mehreren Stockwerken kleinere Käfige an den Wän⸗ den entlang und hier ſind ſchwarze und braune Bären, Löwen und Tiger, Affen in großer Zahl eingeſperrt. Polizeihunde be⸗ grüßen den Eintretenden mit wütendem Gebell, zahme Affen ſpringen an ihm empor; es herrſcht wilder Lärm und Bewegung, und ruhig iſt in dieſem Gewirr nur der Eigentümer dieſer rieſigen Menagerie, der im jahrzehntelangen Verkeht mit den Tieren ſich eine philoſophiſche Weltanſchauung und die nötige Ge⸗ mütsruhe erworben hat. Das Telephon klingelt. Benſon geht heran und ſpricht mit einer Newyorker Filmfabrik, die innerhalb von zwei Monaten 100 Kamele haben möchte, 18 zum Reiten und die übrigen als Laſttiere. Benſon erklärt ruhig, daß er ſie erſt in vier Monaten liefern könne, und zwar koſten die Reitkamele 800 8 das Stück, die anderen Kamele 600§. Das Geſchäft iſt abge⸗ ſchloſſen. Die 100 Kamele werden von den Hagenbeckfarmen in Indien und Südafrika verſchifft werden, paradieren dann ein paar Wochen bei den Aufnahmen eines Monſtrefilms in Los Angeles und können dann ſehr viel billiger an Zoologiſche Gärten oder Zirkuſſe abgegeben werden. würdigen ˖ zuf der Zoo in St. Louis und der in Eineinnati Geſchäft ſind ſo( 2 eee— 5 105 ſchä d ſo lei auszu en. beſtellen z. B. ſeder ein Rhinozeros in vorzüglichem Zuſtande. Der Auftrag wird nach dem Hambur Hauptgeſchäft weitergegeben und von dort geht dann die Order nach Indien. So viele Tiere man auch in den Farmen der Firma hat, Rhinozeroſſe ſind ein ſo ſeltener Artikel, daß ſie erſt geſucht werden müſſen. Nach ſieben kommt die an daß zwei weibliche Rhinozeroſſe von vortrefflicher Qualſtät worden fung, denn dieſe rieſigen ſind recht anfällige Tiere, man muß ſie mit größter Vorſicht behandeln. Wirklich holt ſich denn auch das eine Rhino eine Erkältung, ſtirbt in Newyork an einer Lungenentzündung, und während es in lebendigem Zuſtand 10 000§ wert war, kann wim nur die Haut für 300§ an ein naturgeſchichtliches Muſeum verkauſt werden. Nicht minder ſchwierig ſind Aufträge zu erfüllen, bei denen es ſich um dreſſierte Tiere lt. Da verlangt ein Löwenbändiger einen beſonders. ſchönen öwen, der darauf dreſſtert ſein ſoll, am Schluß der Vorführun würdevoll aus der Zahl der übrigen herauszuſchreiten und ſich au ein Lager neben den Bändiger zu legen. Es muß ein ganz be⸗ ſonders ſchönes und zugleich ſehr zahmes Tier ausgeſucht werden; dieſes wird dann daran jöhnt, ſich auf ein Lager zu legen, au dem es immer eine Fleiſchmahlzeit findet; man legt ſchließlich eine angezogene Puppe auf das Lager, neben der ſich der Löwe nieder⸗ läßt, und zuletzt tritt der Bändiger an die Stelle der Puppe. Ein anderer Dreſſeur verlangte ein Pferd, das ſich nach Menſchenart ins Bett legt. Auch das mußte man einem geeigneten Tiere bei⸗ bringen.„Den merkwürdigſten Auftrag, den wir je erhielten,“ ſagte Venſon,„war der nach einem Liter Schlangengift; er dam von einer ſüdamerikaniſchen Univerſität, um Serum herzuſtellen, und wir mußten das Gift über ein halbes Jahr von indiſchen Giftſchlangen n laſſen. Der größte Auftrag war der eines Zirkus er belief ch auf 12 Elefanten, 35 dreſſierte Pferde, 9 Eisbären, 11 Löwen und 7 Tiger. Im Jahr verkaufte ich etwa 3000 Affen und 60 000 Vögel, 130—160 dreſſierte Löwen, 30 Tiger, 35 ausgewachſene und etwa 15 kleine Elefanten und dazu eine ganze Anzahl Leoparden, Zebras, Gnus, Büffel uſw. Am höchſten werden gegenwärtig Giraffen bezahlt, weil ſie am ſchwerſten zu bekommen und zu be⸗ fördern ſind. Eine Giraffe koſtet etwa 12 000 8, ein Rhinozeros, die teuerſte Ware danach, koſtet 10 000 5 das Stück, ein vollausge⸗ wachſener ſibfriſcher Tiger—3000§.“ —. ſich faſt ausſchließ⸗ die t, ſo ſteht 5 daß der größte ſind. Nun beginnt aber erſt die Schwierigkeit der Heute wird kaum noch Tabak alter Ernte in Hand des Erzeuger⸗ ſein; die jüngſten Gemeinde⸗ und Staatsſteuern auf Vermögen haben hierzu das Nötige getan. Von einer ſtrafbaren Handlung beim Zurückhalten des Tabaks kann natürlich nicht die Rede ſein, da es ſich nicht um einen Artikel des täglichen Bedarfs handelt. Im übrigen muß der Landwirt nicht nur im Herbſt, ſondern das ganze Jahr über leben. Vom Papiergeld, das er heute bekommt, kann er's nicht, alſo muß er den Tabak aufheben. In dieſem Zu⸗ ſammenhang ſei auf den oft gehörten Vorwurf gegen die Land⸗ wirtſchaft hingewieſen, ſie würde die Kartoffeln wegen des Preiſes zurückhalten. Hält denn wirklich ein Menſch den Landwirt für ſo dumm, daß er die Kartoffeln, die er nicht ſelbſt benötigt, im Keller verfaulen oder aus der Miete ſich ſtehlen läßt? Der Landwirt braucht heute Kartoffeln und Getreide für Zwecke, an die er früher nicht dachte. So werden heute Pacht zinſen nur in Naturalien verlangt, desgleichen Vergütungen für perſönliche Dienſte, für Bedarfsartikel der Land⸗ wirtſchaft, namentlich für Dung. Wieviel Zentner Kartoffeln und Getreide das Jahr über auf dieſe Weiſe von den umliegenden Ortſchaften nach Mannheim gehen, davon hat der größte Teil der Städter keine Ahnung. Tatſache iſt, daß niele kleine Landwirte, um derartige Forderungen zu befriedigen, noch Naturalien kaufen müſſen. Daß der Briefſchreiber am Schluß die Forderung nach Zwangswirtſchaft aufſtellt, iſt der beſte Beweis dafür, daß er von den Verhältniſſen in der badiſchen Landwirtſchaft auch nicht den geringſten Schimmer hat. Er müßte daran denken, daß man gerade in der Landwirtſchaft durch Zwang immer das Gegenteil von dem erreicht, was man erreichen will. Man denke an die Zwangswirt⸗ ſchaft während des Kriegs. Man denke an Rußland. Daß der In⸗ landstabak teurer iſt als der Auslandstabak, iſt eine Spezialweis⸗ heit des Artikelſchreibers, der logiſcherweiſe die Mannheimer Tahak⸗ roßhändler für irrſmmnig halten muß, wenn ſie die— von ihm felbſt angeführten—„Wucherpreiſe“ für Tabak bieten. Ein Landwirt. Hundeplage Wor heute durch die Straßen der Stadt geht, macht eine eigen⸗ tümliche, durchaus nicht erfreuliche Wahrnehmung in bezug auf Sauberkeit und Ordnungsſinn. Um was es ſich hierbei handelt, will ich im folgenden darlegen: Seit ungefähr 5 Jahren, alſo in einer Zeit, in der man alles daranſetzen müßte, um in der Ernährungs⸗ frage nicht ganz Schiffbruch zu leiden, hat ſich die Zahl der Hunde derart vermehrt, daß man, wo man geht und ſteht, auf dieſe Tiere ſtößt. Doch das wäre das wenigſte, wenn man nicht noch viele Unzuträglichkeiten und Unannehmlichkeiten mit in den Kauf nehmen müßte. Man ſehe ſich nur einmal die Höſe, Bürgerſteige und Straßen an, die am meiſten von den Kindern und Erwachſenen benutzt werden! Ueberall der widerlichſte Unrat, der meiſt mit den Schuhen und Stiefeln in die Wohnräume getragen wird, nicht zur Verbeſſerung der hygieniſchen Anforderungen zur Erhaltung der Geſundheit. Nicht alle Hundezüchter und Hundehalter haben für ihre Tiere die nötigen Räume und Streumaterialten, daß ſie beguem ihrer Liebhaberei huldigen können; es müſſen deshalb in den mei⸗ ſten Fällen die Hunde in den ſowieſo ſchon eng begrenzten Wohn⸗ räumen untergebracht werden, zum Nachteil der ganzen Familie⸗ Man hat gegen dieſen Unfug behördlicherſeits dadurch anzukämpfen verſucht, daß man die Steuerſätze immer wieder höher an⸗ ſetzte, aber ohne Erfolg, denn bis die Steuer fällig war, war durch die Geldentwerkung der Betrag ſo minimal, daß man ihn mit kroni⸗ ſchem Lächeln gerne entrichtete. Auf dieſe Weiſe iſt alſo nicht beizukommen, es müſſen krüf⸗ tigere Mittel angeſetzt werden! Ein direktes Verbot und empfind⸗ liche Strafen wären am Platze. Man denke nur: In einer Zeit, 10 der en 91 5 5 888 in der 0 chwache Menſchen, die ihr ganzes Leben lang hart gearbeite haben, dem Hungertode preisgegeben ſind, wo tauſende von unſeren Mitmenſchen als Kriegskrüppel ihr verpfuſchtes Leben, erhalten berg durch geringe Mittel, hinſchleppen, da unterhält man ein Millionen⸗ heer von Hunden in unſerem am Boden liegenden Deutſchland. Meiſt werden Raſſehunde gezüchtet. Wie bekannt, ſind Raſſehunde durch Kreuzung nicht ſo widerſtandsfähig wie unſere bodenſtändigen Hunde, ſie verfallen viel leichter den Hundekrank⸗ heiten. Um nun bei eintretendem Fall den„teuern“ Hund nicht zugrundegehen zu laſſen, werden ihm die beſten und teuerſten Nah⸗ rungsmittel vorgeſezt. Wem werden nun dieſe Nahrungsmittel, worunter Milch die erſte Stelle einnimmt, entzogen? Der Familie, den Kindern, der Allgemeinheit; denn was die Millionen Hunde 715 das wird dem Lebensmittelmarkt entnommen. Man hat chätzungsweiſe(eine Statiſtik aufzuſtellen, iſt bei dem Heben und Senken auf dieſem Markte nicht möglich) feſtgeſtellt, daß im Deut⸗ ſchen Reich über 3 Millionen Hunde, die im allgemeinen keinen praktiſchen Nutzen haben, vorhanden ſind, die durch Entzug unſerer beſten N el uns immer mehr ins Elend ſtürzen; ſie tragen mit dazu bei, das Vernichtungswort unſerer Feinde: 4 d hat 20 Millionen Menſchen zuviel!“ wahrzumachen⸗ Das ſind ſchwerwiegende Bedenken, die uns beſchleichen, wenn wir Unvernunft, die Rückſichtsloſigkeit der Hundehalter in der heu⸗ h⸗tigen Zeit ins Auge faſſen. Jetzt kommt bald der Winter, wo die armen Tiere keine ge⸗ mügenden Schutzhütten, kein wärmendes Stroh haben; welch eine Tortur-für das ausquartierte Vieh und zugleich für die Menſchen, die das Geheul dieſer frierenden und hungernden Hunde in ihrer Nachtruhe miternhören müſſen! Darum weg mit allen berflüſſigen Hunden, damit die Nahrungsmittel, die dieſe wegnehmen, den Zugewendet werden können. Man komme nicht mit dem Einwurf der Liebloſigkeit dem treueſten— 4— der Menſchen gegenüber! In der heutigen Zeit kommt erſt der Menſch, die Zukunft der Jugend, deren Ruin nach den 1 berichten aus allen Teilen Deutſchlands vor der Tſütre ſteht, an erſter Stelle. J. E. Neue Sücher. (Beſprechung einzelner Werke nach Maßgabe ihrer Bedeutung und des uns zur Verfügung ſtehenden Raumes vorbehalten Eberhard König: Die Legende vom verzauberten König. Verlagsanſtalt Greiner u. Pfeiffer,(414) ſaldemar von Uxkull: Eine Einweihung im alten Aegypten. Nach dem Buch Thoth mit 22 Rekonſtruktionszeichnungen. and⸗Verſag Dr. Albert t, München.(415) Ernſt Boerſchmaun: Baukunſt und Landſchaft in China Eine Reiſe durch zwölf Provinzen. Verlag von Ernſt Wasmuth, Berlin.(416) Nee Heringsſalat und andere Nopellen. Guido Hackebeil, erlin. — Golbhärchens Himmelfahrt und andere Märchen. Deutſches Druck⸗ und Verlagshaus, Berlin.(418) Reichs⸗Telegramm⸗Adreßbuch 1923..—3. Bd. Herausg. von der Reichs⸗ Telezramm⸗Adreßbuch G. m. b.., Berlin.(419) Theodor Storm: Gedichte, ausgewählt und eingeleitet von Gertrud Storm. Verlag Strecker u. Schröder, Stuttgart.(420) Oskar Erich Meyer: Afrikaniſche Briefe. Erinnerun an Deutſch⸗Oſt⸗ afrika. Bayerndruck G. m. b.., München⸗Pullach.(421) Carl Haenſel: Menſchen ohne Tragödie. Komödie. Drei⸗Masken⸗Verlag, Berlin.(422) Beethovens Konverſationsheſte, hisg. von Walter Nohl. Erſte Lieferung. O. E. Recht, Verlag, Min en.(428) Marie Hart: Erinnerungsland. Verlagsanſtalt Greiner u. Pfeiffer, Stutt⸗ gart Langen, München.(425) Hermann ESndermann: Dramatiſche Werke. 6 Bände. Verlag Cotta, ee ine We den Wt Der rfreund, ein en* rlag: ur auhen 3 S 427). W. ultz: Na und ich. ein Leben unter den Schwarzfuß⸗ indianern. Gpenda.(a8 ä Chs. Gaſtman: Ohijeſa, Jugenderinnerungen eines Sioux⸗Indianers⸗ Ebenda.(429) M. Schlunk: Die Weltreligionen und das Chriſtentum. Ebenda.(40) Max Treu: Bis ins Elend. Ein Kampf um die Heimat. Ebenda,(431) Vickt Baum: Bubenreiſe, eine Erzählung für junge Menſchen. Mit Zeich⸗ nungen von H. Wilkens. Verlag Ullſtein, Berlin.(432) Alexander Tairoff: Das entfeſſelte Theater. Aufzeichnungen eines Regiſ⸗ ſeurs. Guſtav Kiepenheuer Verlag, Potsdam.(433) „(424) ter von Molo. Auf der rollenden Erde. Roman. Verlag Albert — 75 ..-G. 475(Vorwoche 475); Bamolek 4 der Reichsschuld, auf rund 3,4 Milliarden Goldmark, die 5. Seite. Nr. 531 Die Börsenswoche Maunheimer General-Anzeiger(Abend⸗Aus gabe) Von Georg Haller, Mannheim Der Drang nach der Festmark.— Die Reichsschulden.— Zunehmende Arbeitslosigkeit.— Umstellung des Reichs- haushalts auf Goldmark. Währungsverhältnisse, Geldmarkt, Effektenkurse An Festmark hängt Nach Festmark drängt Doch alles „So möchte man variieren, um der Geschäftssignatur der Woche den richtigen Ausdruck zu verleihen. Der 799— ommissar Dr. Schacht hat sich dieses Streben richtig ge- deutet. Als Mann der Praxis hat er erkannt, daß bei einem Weiteren Verkauf von Geldanleihe nach dem vorher beliebten amtliehen Berliner Dollarkurs lediglich eine Gelegenheit ür kapitalkräftige Kreise geboten blelben würde, ihre Papier- mark gegen Goldanleihe zu einem Kurse umzuwechseln, der nur etwa 25 Prozent des wirklichen Wertes eines amerikani- schen Dollars entsprach, daß also auf Kosten der All- Semeinheit eine Anzahl Geschäftstüchtiger aus der Papier- mark flüchten konnten, che diese auf den ihrer Menge ent- Sprechenden noch tieferen Stand gesunken war. Er hat des- halb dafür gesorgt, daß der Dollarkurs binnen Wochenfrist vervierfacht, d. h. von 630 auf 2520 Milliarden Papiermark erhöht worden ist. Damit wird der Gegenwert der Gold- anleihe die Reichskassen auch wirklich erreichen. Das ist um so nötiger, als die schwebenden Reichsschulden is zum 31. Oktober nicht weniger als 7,5 Trillionen Papier- mark erreicht hatten und als sich ergab, daß von den Gesamt- ausgaben des Reiches durch Steuern, Zölle und Gebühren noch nicht ein Tausendstel, und selbst unter Hinzurechnung des Ertrages der Goldanleihe noch nicht ein Hundertzwanzig- tausendstel gedeckt wird. Dies alles in einer Zeit, in der e Arbeitslosigkeit in Deutschland einen vorher nie gekannten Grad erreicht hat. Sind doch allein in dem setzten Rhein- und Ruhrgebiet, wo der Wiederaufnahme der Arbeit ein Hindernis nach dem andern in den Weg rollt, zWwei Millionen Arbeitslose, wozu noch deren Familien- angehörige und die Kurzarbeiter kommen. Darüber hinaus eträgt die Zahl der im unbesetzten Deutschland unter- stützungsbedürftigen Erwerbslosen über 700 000 und die der unterstützungsbedürftigen Kurzarbeiter über 1 Millionen, ohne Hinzurechnung der Familienangehörigen. Welche asten Deutschland daraus entstehen ist offensichtlich. Auch Wenn die ganze Wirtschaft des Reiches auf Gold- mark unigestellt wird, bleibt ein enormes Defizit. Die Denkschrift des Reichsfinanzministeriums über einen auf oldmark umgerechneten Reichsetat, die den finanzpoliti- schen Ausschun des vorläaufigen Reichswirtschaftsrates in dieser Woche beschäftigt hat, berechnet den Dauerbedarf des eiches für seine ordentlichen Ausgaben, ohne den Jorderhand unbekannten Betrag für Verzinsung und Tilgung innahmen, unter Loraussetzung stabiler Wirtschaft, auf 3,1 Goldmilliarden. Es stehen der deutschen Wirtschaft Also noch ganz außerordentliche Anstrengungen auf steuer- chem Gebiet bevor, wenn der Haushalt im Gleichgewicht Sehalten werden soll, ganz abgesehen davon, daß die Auf- Nendungen für die äußeren Reparationen in diesem tat nicht enthalten sind. Das Gleichgewicht aber muß her- estellt und erhalten werden, denn es ist die Voraussetzung ür eine stabile Währung. Vorläufig sind unsere Währungsverhältnisse noch recht verworren; auch das Erscheinen der Renten- mark hat— wenigstens bis jetzt— noch keine volle Klar- eit geschaffen. Zwar ist die Festsetzung des Umrech- nungskurses für die Papiermark insofern Tat- Sache geworden, als man durch die Erhöhung der Fremd- Wechselkurse den großen Unterschied zwischen dem Berliner amtlichen Kurs des Dollars und der Weltparität, wenn auch noch nicht ganz ausgeglichen, so doch Wenigstens ange- ichen und verringert und auf diese Weise den Preis der oldmark auf 600 Milliarden Papier erhöht hat. Damit ist auch für die Rentenmark eine Grundlage des Umtausches in eicher Höhe geschaffen. echnung ermöglicht werden. indem man die Rentenmark dem Einheitskurs des Dollars in das feste Verhältnis von 124(nicht in das rechnerische von 1: 4, 20 bringen werde). Die Flucht aus der Papiermark hat, wie sich aus, dem Norstehenden ergibt, mit dem Erscheinen der verschiedenen Festwährungen, neue Wege eingeschlagen, sodaß sie sich nicht wie bisher in voller Schärfe an der Börse ausgewirkt at. Im Gegenteil hat der durch die Devisenerhöhung 19 0 schaffene vermehrte Geldbedarf des Warenhandels zur Ab- Roßung von Effekten geführt, so daß die vielfach erwartete ortsetzung der Aufwertungsbewegung ausgeblieben ist. Die Mannheimer Börse dat sich diesmal jedoch in bemerkenswerter Weise von der denachbarten Frankfurter und auch von der Berliner Börse abhängig gemacht und noch am Wochenschluß eine Anzahl on Wertpapieren zu nicht unerheblich höheren Kursen handelt, als Frankfurt. Dies gilt namentlich von den Aktien er Zuckerfabriken, der Zellstoffindustrie und Farbwerten; b1 rauch eine Ahzahl von NMetall- und Maschinenaktien 1 eb bevorzugt. Im Freiverkehr Vas an Angebot herauskatm, kand stets willige Aufnahme, Wafl an 83 herauskam, fand stets willige Aufnahme, z0 daß bei einem Vergleich der dieswöchentlichen Schluf. kurse mit jenen der Vorwoche sich bei éeiner ganzen Anzahl Jon Aktien Kurserhöhungen zeigen Wir lassen nachstehend e Notierungen(Mittelkurse, wo nichts anderes bemerkt ist, A Milliarden Prozent und unverbindlich) folgen: Badische (362), junge 425 Es heißt aber, es soll eine glatte serven 400 G.(100.); Gummi Neckar 100 G.(17.); Hansa Konserven 2000 G.(400.); Hefftsche Kunstmühle—(25 000 ); Helxetia Konserven 7000 G.(1000.); Herrenmühle Genz 3500(1000.); Hessenmüller 400 G.(100.); Hoffmann Söhne 200 900 Hohenlohe Näahrmittel 3500 G.(1000.); Inter- bohr. 5 Itterkraft 1200 G.(600.); Kaiser Otto 7000 G.(1750); Kaweco 450(400); Kreichgauer Maschinen 250 G.(250.); Krügershall 12 000 G.(7500); Kühnle, Kopp werke 1500 G.(500.); Ludwigsburger Porzellan 1000 G. (500.); Mannheimer stationäre Motoren 1000 G.(—); Mel- liand Chem. 1300 G. 700.); Mez Söhne 2200 G.(875); Mohr u. Co. Holz 4000 G.(4000.); Ostgaliz. Petr. 2000 6(300); Pfalzbrennerei 1500 G.(1000.); Rastatter Waggon 1500 (1000); Rhein. Eisengießerei 600 G.(200); Rhein. Handels- bank 100(35); Roth Eisengieherei 600 G.(200); Saline Lud- wigshall 14 000 G.(—);: Schuck Seifen 375(100.); Speck Zuckerwaren 300(100.); Stahlwerk Mannheim 6000 G. (5000); Ufa 2250(—); Walldorf Astoria 5000(3000); Wün⸗ sches Erben 10 000(6000); Knorr Schuldscheine 450 G.(letzte Woche noch nicht notiert). Man wird beim Vergleich dieser Kurse mit der Steigerung der Devisenkurse finden, daß sie einen Gewinn für den Aktionär nicht bedeuten. Sie verstehen sich bekanntlich in Papier mark und hätten sich, wenn sie mit der Geldentwertung der Woche Schritt gehalten hätten, durchweg vervierfachen müssen. * Von der Berliner Börse wird uns geschrieben: Die Zeiten haben sich an der Börse sehr geändert. Während in den letzten Monaten— von geringen Unter⸗ brechungen abgesehen— eine„Aufwertungshausse“ als Falge der von Tag zu Tag zunehmenden Inflation alle Marktgebiete in einen wilden PTaumel versetzt hatte, herrscht jetzt in den Börsenräumen Depression und nervöse Un- sicherheit. Die Kurse und die Tendenz schwanken hin und her, das Geschäft hat sich wesentlich eingeschränkt. Den Hauptanstoß zu der rückläufigen Börsenbewegung und zu der Geschäftseinschränkung gaben die Geldverhältnisse. Nachdem noch in der Vorwoche eine starke Geldflüssigkeit geherrscht Ratte, die die Aufwertungshausse verstärkte, ist plötzlich eine vor allem aber eine hoch- ee Unsicherheit am Börsen geldmarkt eingetreten, s hat sich gezeigt, daß die vorangegangene Geldflüssigkeit einen künstlichen Charakter an sich hatte: die Nichtlieferung der Goldanleihestücke durch die Reichsbank hatte die Bank- Welt in die Lage versetzt, die großen Anzahlungen auf diese Goldanleihe an der Börse vorerst auszuleihen. Diese künst- liche Geldflüssigkeit verschwand in dem Augenblick, in dem die Lieferung der Goldanleihe einsetzte. Dazu kam, daß der Warenhandel große Barmittel an sich zog. Einmai des- halb, weil die scharf nach oben gingen, haupt- sächlich aber deshalb, weil die Kreise des Warenhandels aus der Erwägung heraus, daß viele Warenpreise sich dem wirklichen Dollarstande noch bei weitem nicht angepaßt hatten, plötzlich 5 viel Ware aufzukaufen suchten. Die Depositen der Banken gingen auf diese Weise weiter zurück und damit auch die für die Börse verfügbaren Gelder. Im Sinne einer Einschränkung des Börsengeldmarktes Wirkte auch die Herabsetzung der Frist für Papiergeld- kredite seitens der Reichsbank auf 10 Tage. Vorüber- gehend war Geld wieder leichter, weil durch Glattstellungen der Börsenspekulation, insbesondere der Kreise, die gegen Effekten sehr große Papiermarkbeträge schuldig gewesen waren, wieder große Beträge frei wurden. Aber die Unklar-⸗ heit des Geldmarktes hielt Wweiter an. Die Geldgeber binden sich nur auf einen Tag, so daß die Börse ia ihren Geld- dispositionen überaus ängstlich, geworden ist. 5 Wirkte schon diese unklare Geldmarktsituation im Sinne einer Einschränkung der Geschäftstätigkeit, so kamen dazu noch die Lohnkämpfe, die innerpolitische Situation und die Schicksalsfrage über das Rhein- und Ruhr- ebiet. Die Neuberaufsetzung den Devisenkurse blieb auf ſie Effektenkurse fast ohne Eindruck. Ueberall zeigte sich der Wunsch, Effekten zum Umtausch gegen Devisen oder Goldanleihe zu benutzen. Dieser Wunsch blieb freilich angesichts der Knappheit in Devisen und Goldanleihe plato- nischer Natur. Man ging daher vielfach dazu über, m Um- tausch gegen Effekten Waren zu erwerben. Im Zusammen- hange mit solchen Tauschoperationen kam relativ umfang- reiches Effektenmaterial heraus, das selbst zu halbierten Kursen keine günstige Aufnahme fand. Auch das Ausland nahm größere Verkäufe in deutschen Indu- striepapieren vor, wobei freilich die Papiere des besetzten Gebietes nicht mit inbegriffen waren. Offenbar tauscht das Ausland deutsche Industriepapiere in Golddevisen um. Von Einzelheiten ist zu erwähnen, daß die Divi- dendenlosigkeit der westlichen Montanwerte und die unge- löste Ruhrfrage das Geschäft in Montanwerten beson- ders stark einschränkte. Etwas lebhafter gesucht Waren nur die Stinneswerte sowie Phönix auf die Meldung, daß dieses Werk von den Franzosen eine Meistbegünstigungs⸗ klausel erhalten habe. Als widerstandsfähig erwiesen sich die Farbenwerte und die Schiffahrtspapiere unter Hinwreis auf ihre Auslandsinteressen, ferner einzelne Elektropapiere, insbesondere Licht u. Kraft und Felten u. Guilleaume. Kaufinteresse trat auch für Waggon- Werte, Metallwerte(besonders Orenstein u. Koppel und Deutsche Kabelwerke sowie für die Aufbauwerte hervor. In den österreichischen Bankaktien tritt fort- Nannheimer(ieneral-Anzeiger u. Kausch 2500 G.(1000.); Leo Söhne 400(100.); Löwen- trägt die Einfuhr an Steinkohlen mit 16 019 130 dz noch immer etwa 153 Prozent der Monats-Durchschnitts-Einfuhr des Vor- jahres. Der außerordentliche Rückgang in der Einfuhr an Braunkohlen ist ein zufälliger und bedingt durch den Während der ganzen Dauer der Berichtszeit auf den tschecho- slowakischen Gruben herrschenden Streik. Die Einfuhr von Koks hat sich dagegen noch weiter, wenn auch in etwas geringerem Umfangeè als frũüher, vermehrt. Sie beträgt nun⸗ mehr fast das 975fache der Monatsdurchschnitts-Einfuhr des Vorjahres. Zum ersten Male seit längerer Zeit ist ein An- steigen der Einfuhr an Eisenerzen und Mangan- erzen zu beobachten. Aber diese erreicht doch erst einen jahres. Die Einfuhr an Eisenerzen wuchs nämlich auf 2 672 270 dz gegenüber 1 202 410 im Vormonat und 9 178 110 dz im Monatsdurchschnitt des Vorjahres, dieſenige an Mangan- erzen auf 67 620 dz gegenüber 2950 dz im Vormonat und 248 250 dz im Monatsdurchschnitt des Vorjahres. Bei den Fertigwaren ist im allgemeinen sowohl bei der Einfuhr wie bei der Aus fuhrein Rückgang Zzu konstatieren. Insbesondere hat die Ausfuhr von Walz- wWerkerzeugnissen und Eisenwaren eine Verminderung er- kahren und zwar von 915 470 dz auf 797 830 dz, Während sie im Monatsdurchschnitt des Vorjahres 1 930 020 dz beirug. Ebenso hat die Ausfuhr an Maschinen, die schon im Vor- monat rückläufig gewesen War, nachgelassen. Sie beirug 200 920 dz gegenüber 246 890 dz im Vormonat und 399 140 d im Monatsdurchschnitt des Vorjahres. Bemerkenswert ist auch, daß die Einfuhr von Roh- und Brucheisen wiederum vermindert hat, die Ausfuhr zugleich gestiegen ist. Phönix.-., Kaiserslautern. Neu gegründet wurde die Phönix-.-G. für Petrolprodukte, Kaiserslautern, mit dem Sitz in Kaiserslautern. Stammkapital 25 Millionen 4, ein- eteilt in 2 000 Inhaberaktien à 1000 4. Gründer sind: die irma Phönix-Deutsch-Rumänische Mineralöl--G. Frank⸗ kurt a.., die Firma Deutsch- Russische Gesellschaft für und Export, G. m. b.., Berlin, Richard Mayer, Eabrikant, Friedrich Arnet, Kaufmann und Erwin Schwehm, Kaufmann, sämtliche in Kaiserslautern. Gegenstand des Unternehmens ist die Fortführung der seitherigen Phönix⸗ .-G. für Petrolprodukte, Kaiserslautern, soweit die Aktiven und Passiven der Zentrale Kaiserslautern in Frage kommen und sie in die neue.-G. eingebracht sind. Zu Vorstandsmitgliedern wurden Friedrich Arnet und Erwin Schwehm bestellt, die beide gemeinschaftlich die Gesellschaft vertreten. Der Aufsichtsrat besteht aus .-A. Dr. Kehr, Vorsitzender, Karl Schmitt, Bankdirektor, stellvertretender Vorsitzender, Louis Georg, Großkaufmann, sämtliche aus Kaiserslautern, Stadtrat a. B. Dr. Lewin und Andre Rueff, Direktor, beide in Frankfurt a. M. Bekanntlich hat die alte Phönix-.-G. für Petrolprodukte Kaisers- lautern durch Fusion die PhönixDeutschRumän. Mineralöl--G. Frankfurt a. M. gegründet. Die Sachwerte der Zentrale Kaiserslautern wurden aber wieder in die neue und rein selbständige.-G. eingebracht, die nun wieder wie seither firmieren wird. Nährmittelfabrik Neuenstadt(Kocher).-G. Durch das Bankhaus Bernheim u. Co,, Stuttgart, wurden die Aktien des Unternehmens in den Stuttgarter Freiverkehr ein- geführt. Der Einführungskurs betrug 500 Md. Prozent und schloß mit 1000 Md. Prozent. Die seit 27 Jahren als.-., seit 1917 bestehende Gesellschaft stellt in der Hauptsache Nahrungsmittel(Gerste, Grieß, Haferflocken) und Liköre her und besitzt auch eine Essiggurkeneinlagerei. Der Erweite⸗ gung des Unternehmens ist gut, ebenso der Absatz,. K HK. Vorsitzender ist Bankier Dürr(Bernheim u. Co.), Stuttgart. Zörsenberichte Frankturter Wertpapierbörse *Frankfurt, 17. Novbr.(Drahtb.) Unter den unsicheren politischen und finanziellen Verhäaltnissen dürfte, wie man allgemein annimmt, eine regere Geschäftstätigkeit nicht aufkommen. Da die berufsmäßige Spekulation bereits gestern stärkere Abgaben bis Montag vornahm, so waren in An⸗ betracht def geringen Nachfrage fast gar keine Geschäfts- abschlüsse zu beobachten. Die wenigen Kurse, die von Büro zu Büro zustande kamen, beschränkten sich auf chemi- sche Aktien. Veränderungen gegen die gestrigen Schluß- kurse sind nicht festzustellen. Badische Anilin nannte man ca. 25—26, Chemische Mainz 9,5, Bingwerke 3 Billionen. 37 proz. Baden blieben weiter gesucht, 100 Milliarden. Für Süddeutsche Eisenbahngesellschaft wurde eine wesentlich höhere Taxe genannt, 15—20 Billionen. Deutsche Petroleum 17—18, Becker-Kohle und Becker-Stahl 11, Kabel Rheydt 18—20, Krügershall 10—12, Norddeutsche LIoyd 13 Billionen. Nur Geldkurse nannte man für Süddeutsche Draht- industrie, Maschinenfabrik Haid u. Neu und Siegener Eisenkonstruktion. Die Grundstimmung lautet allgemein eher fester. Berliner Wertpaplerbörse Berlin, 17. Nov.(Eig. Drahtb.) Bei unvermindert star- ker Nachfrage wurden die Devisenkurse in gleicher Hoöhe wie gestern bei unverminderter Zutellung festgesetzt. Dol- larschatzanweisungen und Goldanleihen mußten wegen Mangel an verfügbarem Material gestrichen werden. Für Effekten berrschte eine etwas festere Stimmung, jedoch wWar allgemeine Zurückhaltung zu beobachten mit Rücksicht auf die Unsicherheit der innen- und außenpolitischen 1 B taler Tapeten 3000 G.(700); Bassermann Kon-] gesetzt das Ausland als Käufer auf. Lage. den 800 C. 425) Boveri 1750(900); 71. 150 Stehen wir vor dem Ende der Aufwertungshausse? Die Deulsenmarkl d) Suda 175(50); börflinger 200 G.(200.); Deutsche Wör-] Beantwortung dieser Frage hängt davon ab, ob es glücken Beril Derisen Werke 350 G.(100.); Ebinger Trikot 800 G.(250 Br.);]wird, durch die Rentenmark und durch ein festes Um- erliner Vevisen in Anonen Fatreprises 112 500(40 000.); Fischer 300 G.(50 G0); Flinck[taus chyerhältnis für Papiermark gegen Goldanleihe Amtiich +. B. lk. 6. U..U0. Pronce 130 G.(200 Br.); Eränkische Türen— G.(100.);I die Inflation endgültig zu beseitigen, ob es glücken wird die] ues-Ane: 2 5 8285 229720 905 225 Frankfurfer Verkehr, 600 G.(00), Fritz Schuh 300.] Defizitwirtschaft auszumerzen. Dann könntie der Auf. Sgzn 145.770 116,280 11247ʃ0 116.200 100.); Germanis Linoleum 17 000(7000); Gonsenheim Kon-I Wertungshausse eine Gesundungshausse kolgen.—— 7 9005— 22155 Derbein„ 684.225 688 6577665 Helsingfores 87.520 808. 70 92850 60.170 5 r in diesem Monate, deren Hauptanteil von Gefrier- ſtalies. 17 1087270 107.7 1 Der deutsche Außenhandel im Septbr. 1923 8 einfach ee Speck bestritten Wird, gee 11 00 NC 88 11 8700 Noch immer war der Verkehr der Rheinlande und des ebenso der Einfuhr von Schmalz. Andererseits ist ain starker Pae 2 92 255 1263ʃ5 12785 733,345 Nuhrgebieles mit dem unbesetzten Deutschland aufs äußerste[ Rückgang der Einfuhr Al Reis und ein geringer Seenlen 13 48110 448.170 hrankt, so daß eine zuverlässige Ermittlung der Größe Rückgang Jon Malleteierzeugufssen uſien: 10 1300 13 des deutschen Außenhandels wie in den Vormonaten—288 obwohl die Einfuhr an diesen leizteren immer fis de lenste: 1254⁰ 21 218.480 206.540 Uch gewesen ist. Die folgenden Zahlen und Vergleiche noch mehr als das Siebenfache des Monatsdurchschnitts des—— abb.. 71 5 7775 715 30.000 Können deshalb nur mit Vorbehalt aufgenommen Werden. Vorfahres beträgt. N e 5————5 betrug die Einfuhr Auskuhr Bei Robhstoffen und halbfertigen Waren ist S 2— Mengen in 1000 dz ein abermaliges Ansteigen der Einfuhr von Bau- und N 8 ee 0 Septhr. August Nutzholz zu verzeichnen, andererseits ein starker Rück-———————ç— edamt 198 41 1140 10745 gang der Rohstoffe für die Papfererzengung, berousgeber. Druget und Berleger: Dr. baat Manndetmer Lhrunter: zugleich aber auch eine Erhöhung der Ausfuhr von Zellulose r G. à. b., Mannbeim. E b. 4. Noberofnittel„ 28 89 12 5005 u. a. und ein Rau ng wuclte er⸗ eee 1 e autt Stokfe u. halbferß Waren Waren. Die uhr von Faserstoffen hat sich Weiter ver⸗ 0 N verüge Waren 1527 1827 3255 3838 mindert. Schlieblich ist in diesem Monate aber auch ein] ff eulleten D dn Hammes für Kommunalpolier und WetBemerkenswert bei der Einfuhr von Lebensmitleln und tränken ist das starke Auwachsen der Fleisch⸗ der Einfuhr an Steinkohlen erheblicher Rückgan — 5 Nichisdestoweniger he- und Braunkohlen festazustellen. Nalale für das les: Richard Schönſelder; ſür Spork und Neuet aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrſchten 5„Nachbarzebiet t den übrigen vedaktſonetten Teil. Pran, Nirger⸗ Ur Anteenz J 880 geringen Bruchteil der Monatsdurchschnitts-Einfuhr des Vor- sich rungsneubau ist ziemlich fertiggestellt. Die Beschäfti 6. Seite. Nr. 531 Maunheimer General- Anzeiger.(Abend · Ausgabe.) Samstag, den 17. November 1923 Gerichts zeitung Mannheimer Schöffengericht Mannheim, 16. Nov.(Str.⸗G..) Der Mitte der 30er Jahre ſtehende Möbeltransporteur H. Ringel ſteht als rückfälliger Dieb wiederum vor Gericht. Er hat ſeiner Firma Pakete entwendet, diee gufgebrochen und den Inhalt, Wäſche und Anzüge, verhandelt. Da Ringel den Diebſtahl bald als Sport betreibt, verſchreibt ihm das Gericht 2 Jahre Zuchthaus, damit die Menſchheit vor ihm Ruhe hat Frau Babette Lindemann gehört zu der Spezies von Menſchen die man unter die Marke„Diebiſche Elſtern“ rubriziert. Sie hat ihrer Untermieterin, einem Servierfräulein, mit einem Nachſchlüſſel den Wäſchekorb geöffnet und daraus verſchiedene Gegenſtände, darunter auch Silbermünzen geſtohlen Zur Entſchul⸗ digung führt ſie ihre Notlage an: die Verſuchung für ſie wäre auch inſofern ſehr groß geweſen, als ihre Mieterin all' ihre Sachen offen herumfahren ließ. Das Gericht ließ gegenüber der rückfälligen Die⸗ bin Milde walten und ſchickte Frau Lindemann nur auf ein Jahr ins Gefänanis. Der frühere Direktor der Milchzentrale Fritz Dildey hatte ſzt. Butter an einen Händler zu 2 Milliarden verkauft. während im Handel nur 1,4 Milliarden verlanat wurde. Nach der von Dil⸗ dey vorgelegten Berechnung war der Preis von 2 Milliarden jedoch nicht zu hoch gegriffen. Er mußte das Geld im voraus bezahlen und bis er den Erlös in Händen hatte. war es bereits entwertet. Dilden wurde freigeſprochen richtet, ſchützt ſichh auch vor Geldentwertung. Mannheim, 16. Nov.(Str.⸗G..) Das ledige Dienſtmädchen Barbara Stäudlin aus Ludwigshafen hat am 28. Juli ihr 20 Tage altes Kind in der Toreinfahrt de⸗ Hauſes C 7, 12 niedergelegt und das Kind ſeinem Schickſal überlaſſen. Es war das zweite un⸗ cheliche Kind der Stäudlin. Das Gericht erkannte wegen Kindes⸗ ausſetzung auf eine Gefängnisſtrafe von 10 Monaten, die die Stäudlin ſofort antreten muß, weil ſie zum erſten Gerichts⸗ termin nicht erſchien. Eine böſe Enttäuſchung erlebte der Agent Joſef Wigand von hier Er hatte an Rechtsanwalt Dr. Pfeiffenberger einen Er⸗ preſſungsverſuch verübt. Dieſe unüberlegte Handlungsweiſe trug ihm jetzt eine Gefängnisſtrafe von drei Monaten ein, die ihm genügend Zeit übrig läßt, über ſeinen dummen Streich nachzudenken. Der anfangs der 40er Jahre ſtehende Neckarauer Fuhrmann Geora Hälber und der aus dem ſchönen Schwabenland gebürtige, ebenfalls in Neckarau wohnhafte Fuhrmann Mölber haben ihrer Freundſchaft mit einem Polizeibeamten mit der Peitſche und einer Sandſchaufel Nachdruck verliehen. Das Verfahren wird eingeſtellt, da einer der Beteiligten in Notwehr handelte. Eins Klage wegen Widerſtands wird nicht erhoben, weil es zweifelhaft erſcheint, ob die Angeſchuldigten die amtliche Eigenſchaft des Polizeibeamten er⸗ kannten ch. VBom Gericht verhäng“e Geldſtrafen werden am beſten ſo⸗ fort bezahlt. Bis zur Ausfertigung des Urteils wie deſſen Zuſtellung vergeht bekanntlich geraume Zeit, in der die Geldent⸗ wertung raſch fortſchreitet. Wer die verhängte Strafe ſogleich ent⸗ der Mann ihm nichts getan habe. Die Ermordung des Staatsanwalts Haas-Srankfurt (Dritter Verhandlungstag) Nach der Mittagspauſe erfolgte die Vernehmung der Sachver⸗ ſtändigen über den Geiſteszuſtand einzelner Angeklagten. Gerichts arzt Dr. Roth äußerte ſich zunächſt über Konrad, der ihm erklärt hat, daß er es bedauere, den Staatsanwalt geſchlagen zu haben, da In ſeinem Gutachten kam det Sachverſtändige zu dem Ergebnis, daß Konrad keinen Intelligend⸗ defekt beſitzt, ſich auch bei der Tat ſelbſt in keinem Zuſtand befand, der eine Strafbarkeit ausſchließt, und daß Konrad, der leichte hyſte riſche Anfälle hatte, verantwortlich ſei für das, was er tat. Auch Prof. Jahnel iſt der Anſicht, daß gerſtige Störungen bei K. nicht vor⸗ liegen. Die Anfälle, die er hatte, waren hyſteriſcher Natur. Bei der Intelligenzprüfung machte Konrad Ausflüchte, antwortete z. B. auf die Frage, was ein Vogel ſei,„ein Kaninchen“. Der Sachver⸗ ſtändige gewann den Eindruck, daß das wohl geſchah, um ihn, den Sachverſtändigen, zu räuſchen. Vorſ.:„Das nennen wir bei Gericht Simulanten.“ Dr. Roth verbreitet ſich über Röttinger, der über Lungenleiden klagte und viermal auf das genaueſte unterſucht wurde. R. wurde ſeinerzeit erſucht, ſeinen Auswurf dem Arzt 3 übermitteln. In dem Speiglas, das R. dann am folgenden Tag nach der Aufforderung darreichte, befand ſich auf dem Bod zähes, ſchleimiges Blut. Wäre dieſes Blut aus der Lunge geweſen, dann hätte ſich ein Katarrh feſtſtellen laſſen müſſen. Das Blut ſtammte nie und nimmer von der Lunge. Vorſ.: Es handelte ſich alſo um den Verſuch einet Täuſchung! Der Sachverſtändige erwähnt, daß R. einmal von einem Baum ſtürzte. R. ſei aber weder ſchwach⸗ finnig noch tuberkulös. Nattona-TReatel Sonntag. den 18. November 1923 13. Vorstelung außer Miete .-.-B. Nr. 3031—4180 u. 5081—5320 u. 6181—7450.--B. 2551—3000 u 3251—3150. Johannisfeuer Schauspie in 4 Akten von Hermann Sudermann in Szene gesetzt von Ado von Achenbach. Anfang 2 Uhr Ende nach%½ Uhr Vogelreutel. Qutsbesitzet Karl Neumann-Hoditz Seine Frau Lene Blankenield 46 Trude, beidei lochte Oiga Ollerich 6 Georg von Hartwig, Bau- meister. Vogefreuters Nette Rudoll Witigen Marikke. gen. H imchen, llegetochlier im Vogel- reuterschen Hause Grete Bäck Die Wesskalene Ju ie Sanden Hafke, Hilisprediger Fritz Linn Plötz, Inspektoi Emo Arndt Die Dienstmagd Anna loilwig Sonutag den 18 Norbr. 1923 Miete C. Reihe zwei, 3. Volstellung E. V. B. Nr. 12 761—12020,.-.-B. Nr. 1101—1200 Vorabend zum Bühnentestspiefl„Der Ring des Nibelungen“ v. dich Wagner in Szene gesetzt v. Eugen Gebiath. Musſtal Leitung Bichard Lert Gestaltung des Bühnenbildes: Heinz Giete. Anfang 6½ Uhr. Ende nach 9 Uhr. Wotan—3 3 1 Donner os ur el Froh Oötter Fritz Bariling Loge Alfred Färbach Fasolt Ries Wihelm Fenten —— Alberich) N oachim Kromer Mime Nibelungen hilipp Masslisky 4 Fricka Eise Vogt· Gauger Freia Oöttinnen Aenne Jeier Erda Emilla Posszert Woglinde Qussa Heiken Wellgunde) lcheintöchter Ida Schäffer Flosshilde jane Freund-Nauen a. G. Sonntag, den 18. November 1923 F. V. B. 8971—-95a0 .-.-B. 3351—3450 u. 3601- 3700 u. 4501—4650 Der NMusftergaffe. Schwank in drei Aufzügen von Hopwood. Für die deutsche Bühne beaib. v. B. Pogson. in Szene gesetzt von Karl Matx. Anfang 7 Uhr. Ende nach 9½ Uhr. Bulie Bartleti Erust Sadeckx Maigarete, seine Frau Else von Hagen Jack Wheeler Richard Eggarter Blanche, seine Frau Elvira Erdmann Fredetek Evans H. Herbert Michels Mary, Margaet's Kammer- ſunglel—5 Harrigan) osel Renker Petes Umzehleute Kurt Reiss 8⁵ Fannneim Amtiiche Bekanntmachung Strafbefehl! en. Auf Antrag der Staatsanwaltſchaft Mannheim 8 wird gegen den am 26. ll. 1855 zu Seckenheiw geboreneß, und daſelbſt wohnhaſten verh. Landwirt Johann Seitz wegen Preistreigerei anſtelle einer verw. Gefäng⸗ nisſtrafe von 14 Tagen Geldſtrafe und 25 Milliarden Mark Geldſtrafe ev. 14 Tage Gefängnis. Veröffentlichung im Generalanzeiger feſtgeſetzt. Zugleich werden dem Beſchuldigten die Koſten 9 auferlegt. Mannheim, den 6. Rovember 1923. 4 Bad. Amtsgericht 88. 5. Handelsregisfer. Zum Handelsregiſter B, Band XXVII.,-3 38 wurde heute die Firma„Handels geſellſchaft für In⸗ duſtrie-⸗Erzeugniſſe mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim, D 2, 6 eingetragen. Der Geſell chafts⸗ vertrag der Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung iſt am 30. November 1922 ſeſtgeſtellt und am 28. September 1923 abgeändert. Gegenſtand des Unternehmens iſt der Handel mit induſtriellen Er⸗ zeugniſſen und Bedarfsſtoffen auch berechtigt, induſtrielle Betriebe zu pachten, zu erwerben und zu veräußern, ferner ſich an indu⸗ ſtriellen Unternehmungen und andern Handelsunter⸗ nehmungen zu beteiligen. Das Stammkapital beträgt 500000 Mark Heinrich Mandutz, Eliſabeth Mandutz geb. Sippel, beide in Mannheim, ſind Geſchäftsführer Die Vextretung der Geſellſchat erfolgt durch einen Geſchäftsführer. Der Sitz der Geſellſchaft war früher Mengersdorf bei Bayreuth. Dis. Veröffentlichungen der Geſellſchaft erfolgen im Deutſchen Reichsanzeiger. 169 Mannheim, den 14. November 1923. Bad. Amtsgericht B G. 4 Zum Handelsregiſter Z Band XI.⸗Z. 29, Firma„Friedrich Albiez. Geſell chaft mit beſchränkter Ne. Mannheim wurde heute eingelragen: Durch Geſellſchafterbeſchluß vom 12. Ok ober 1923 wurde der Geſellſchaſtsvertrag in§ 1(Firma) ge⸗ ändert Die Firm2 iſt geündert in:„H. V..“ Herſtellungs⸗ und Vertriebs⸗Geſellſchaft für chem. techn. Produkte mit beſchränkter Haltung. 169 Mannheim, den 14 Nopember 1923. Badiſches Amtsgeticht B. G. 4. Alche Jerotzenpchungen der Stadtgewelnde. Brotver orgung. Für die Marke„C“ der neuen Brotkarte werden ab Montag 1500 Gramm Brot verabfolgt. Der Preis wird noch 5 ffgeegeeee Die Geſellſchaft iſt fefene e Hlansabanl e. G. m. b. H. Hannheim.M 2,4 Wir eröffnen ab Montag, den 19. ds. Mts. provisionsfreie umgcon! RentenmarkKonten n 100 Milliarden Mark geſucht. Werderſtr. 38, 5. 5 8 Jur ſelbſtändig Fürn Einziebung der Eier und Mindesteinzahlung 1i0 Rentenmark. ö halenng 42 flle 9e Verzinsung 4% jährlich bei täglicher Kündigung. 7182 9 6095 5„ monatlicher 5 ädckel Hansabank e. G. m. b. H. ſeeeeeeeeeeeee ee, eee, eeee, 2 öcliling. Bank Berlin, Frankfurt a.., Lörrach, Zweibrücken. Saarbrücken und 10 anderen Plätzen des Saargebietes. Führung von Goldanleihe- und Rentenmark-Konten. 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