8 42.— WMonkag, 19. November Maunheimor Gono Badiſche Neueſte Nachrichlen Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgedung v. 18. 21 nop. obo Milliarden mart. die monatlüchen Bezieher verpflichten ſich bei der Seſtellung des Adonnements die wübrend der Sezugszeit notwendigen preiserhöhungen zu bezahlen. poſt⸗ ſcheckkonto nummer 17500 Rarisruhe. Haupt geſchäfts ſtelle Mannheim k 6. 2.— Seſchüfts⸗nedenſtelle neckarſtadt, wald⸗ dofſtr. 6. Fernſpr. Nr. 7031, 02, 7033, 703, 7035. Telegr.⸗Ndòr. Seneralanzeiger mannbeim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Veilagen: Der Sport vom Sonntag— vor dem Juſammentritt des Reichstags GBon unſerm Berliner Büro) Berlin, 19. Nov. De. eswärtige Ausſchuß des Reichstages trat um 10½ Uhr unter Jorſitz des Abg. Dr. Scholz(D. V..) zuſammen. Von der Reihsregierung waren zunächſt der Reichskanzler Dr. Streſe⸗ mann, Innenminiſter Dr. Jar res und Finanzminiſter Dr. Lut⸗ her anweſend Der Reichskanzler nahm ſofort das Wort und gab einen Ueberblick über die politiſche Lage. Er folgte dabei im weſentlichen den Darlegungen, die er hinſichtlich der auswärtigen Politik bereits am Sonntag vor dem Zentralvorſtand der Deutſchen Volkspartei gemacht hatte. Vorausſichtlich wird der auswärtige Aus⸗ ſchuß den ganzen Tag über tagen, da von allen Parteien eine eingehende Erörterung der ſchwebenden politiſchen Angelegenheiten, beſonders auch der Rheinlandfrage gewünſcht wird. Wenn die Ver⸗ handlungen ſich in dieſer Weiſe ausdehnen ſolften, werden die Frak⸗ tionsſitzungen der Sozialdemokraten, des Zentrums und der Deut⸗ ſchen Volkspartei, die für den Mittag angeſetzt ſind, abgeſagt und auf die Abendſtunden oder auf den Dienstag vormittag verlegt Werden. Am Dienstag um 11 Uhr vormittags tritt der Aelteſtenrat zuſammen, um die letzten geſchäftlichen Dispoſitionen für die Voll⸗ ſitzung des Reichstages, die um 1 Uhr ihren Anfang nimmt, zu treffen Von den Sozialdemakraten wird gewünſſcht, daß auch am Mittwoch, am Bußtag Plenarſitzung ſtattfinden ſoll, doch wird vor⸗ ausſichtlich davon abgeſehen werden. Am Mittwoch werden wahr⸗ ſcheinlich nur die Fraktionen zu den Ausführungen des Kanz⸗ lers, die er in der Dienstagsſitzung machen wird, Stellung nehmen. Die politiſche Erörterung würde dann. am Donnerstag fortgeſetzt werden, und ſich wohrſcheinlich auch noch am Freitag ausdehnen. Eine Abſtimmung über ein etwaiges Vertrauens⸗ oder Mißtrauens⸗ votum würde dann erſt am Freitag erfolgen, an welchem Tage dann vorausſichtlich auch der Abſchluß dieſer Parlamentstagung eintreten würde. 0 Die Verhandlungen des Auswärtigen Ausſchuſſes werden in den Mittagsſtunden vorausſichtlich durch eine Pauſe unterbrochen werden. Zunächſt ſteht nur die rheiniſch⸗weſtfäliſche Frage zur Erörterung. Aus dieſem Grunde hat man neben den Ausſchußmit⸗ aliedern auch ſämtliche Reichstagsabgeordnete aus dem beſeizten Ge⸗ biet hinzugezogen, ſo daß der Ausſchuß eine ung⸗wöhnlich ſtarke Be⸗ ſetzung aufwies. Im Laufe der Verhandlungen erſ hienen noch der Miniſter für die beſetzten Gebiete Fuchs, der Verkehrswiniſter Oeſer und der Staatsſefretär des Wiederaufbauminiſteriums Auch der Reichsrat hatte zahlreiche Vertreter entſandt, u a. den preußi⸗ ſchen Miniſterpräſidenten Braun, den bayeriſchen Goſandten Dr. „. Preger, den württembergiſchen'ſandlen Hildebrand, den diſchen Vertreter Dr. Nieſer und den ſächſiſchen Geſandten Dr. Gradnauer. 5 Der enaliſch⸗franzöſiſche Gegenſatz Bis geſtern nachmittaa beſtand, wie der„B..“ gemeldet wird, in Paris wie in London die Hoffnung, daß die heutige Botſchaf⸗ terkonferenz ſich in der Frage der militäriſchen Kontrolle auf eine Kompromißformel einiaen werde und zwar aufarund der In⸗ ſtruktionen die der enaliſche Botſchafter von ſeiner Regierung geſtern vormittaa erhalten hatte. Dann aber wurde die geſtrige Rede Poin⸗ cares in Neuilly bekannt. und der beſondere Nachdruck, mit dem er von Sanktionen ſpricht, hat in Enalandſehr verſtimmt. Noch eſtern, Sonntag abend, veröffentlichte Reuter die folgende, halbamt⸗ lich inſpirierte Erklärung:— „Man alaubt zu wiſſen. daß die enaliſche Regierung in ihren In⸗ ſtruktionen an Lord Crewe. die am Sonntaag in Paris eingetroffen ſind. ihre Weigeruna aufrecht erhält irgendwelche Sank⸗ tionen wegen der militäriſchen Kontrolle und der Rückkehr des Ex⸗ kronprinzen zu unterſchreiben. Wenn indeſſen in der Montaasſitzung der Botſchafterkonferenz Frankreich auf dieſem Standpunkt verharrt, wie die Rede des Herrn Poincare dies geſtern angezeigt hat, dann iſt keine Ausſicht dafür vorbanden. daß Frankreich und Enaland zu einem Einverſtändnis gelangen.“ Zu dem engli⸗ ſchen Kompromißvorſchlag verlautet noch, daß Enaland bereit war, in der beutigen Botſchafterkonferenz gewiſſe Sanktionen für den Fall iner neuen ganz ablehnenden Antwort Deutſchlands beſchließen zu gaſſen unter der Bedinaung. daß vorläufia von Sanktionen nicht öffentlich geſprochen werden ſollte. Die Aaence Havas beantwortete heute morgen die Neutererklärung wie folat.„In inoffisiellen franzöſiſchen Kreiſen deigert man ſich. dieſe Nachricht als offizjell oder offi⸗ iös anzuſehen. da die Botſchafterkonferenz den Standpunkt der enaliſchen Recierung erſt im Laufe der heutigen Sitzung kennen ernen ſoll.“ Nach einer Melduna des„Petit Pariſien“ hat geſtern abend der naliſche Botſchafter. Vord Crewe, dem franzöſiſchen Vertreter in der Botſchafterkonferenz. Jules Cambon, einen Beſuch abgeſtattet, um bm von der Haltung Enalands Kenntnis zu geben. Der„Petit Pariſien“ will wiſſen, daß Lord Crewe nach ſeiner zeſtrigen Unterredung mit Poincare ſich nochmals mit ſeiner Re⸗ dierung in Verbindung geſetzt habe, um eine neue Kompromißformel ſuchen Nach dem„Echo de Paris“ ſcheint die von der franzöſiſchen Jegierung angeſtrebte Baſis die zu ſein, daß die Botſchafterkonferenz ür den Fall, daß Deutſchland den geſtellten Forderungen nicht nach⸗ zommt. gewiſſe Sanktionen„nicht militäriſcher und territorialer, Indern rein wirtſchaftlicher und adminiſtrativer Jatur“— alſo Maßnahmen, die auf die Loslöſung der NRheinlande vom Reich hinauslaufen— feſtlegen ſoll. poincare und die Räumung e 4 50 Die Hauptſätze der geſtrigen Rede Poincares kommentie r Matin“ Taha, daß Frankreich entſchloſſen ſei, das Ruhr⸗ gdebiet erſt dann zu räumen, wenn alle in Ver⸗ ailles unterzeichneten Beſtimmungen vollkom⸗ men ausgeführt ſeien und wenn Frankreich gegen jede neue Nöglichkeit eines Angriffs geſchützt ſei Die franzöſiſchen Truppen zätten bis jetzt nur als Sanktion für Nichterfüllung Deutſchlands an Ruhrgebiet geſtanden. Es iſt bis jetzt ſelbſtverſtändlich geweſen, aß Frankreich die Ruhr nach Maßgabe der deutſchen Zahlungen räumen wird. Poincare habe aber geſtern erklärt, daß es ſich auch ain die Sicherheit Frankreichs handle. Frankreich werde das Ruhr⸗ gebiet nur verlaſſen, wenn es ſeine Sicherheit geſtatte. **** Jum engliſchen Wahlkampf Baldwin, der ſich in den letzten Tagen in ſeinem Wahlkreis aufhielt. iſt nach London zurückgekehrt, um in der Guildhall eine eihe politiſcher Reden zu halten. In gutunterrichteten poliliſchen reiſen wird erklärt, daß die Miniſter, die bisher den Beſchluß aldwins über die Neuwahlen mißbilligten, ſich jetzt dem Unver⸗ meidlichen füaten. Abend⸗Ausgabe Lloyd George erklärte unter lautem Beifall, was not⸗ wendia ſei, ſei nicht Schutz gegen die franzöſiſchen Firmen, ſon⸗ dern gegen die franzöſiſchen Militariſten. Es ſei beklagenswert, daß mit dem britiſchen Handel wegen politiſcher und perſönlicher Intrigen geſpielt werde. Lloyd George erklärte, der engliſche Kredit werde zerſtört und der Handel verkrüppelt werden, weil es der Regierung nicht gelungen ſei, die Ruhe in der Welt wieder herzuſtellen. Poincaré, der den armen Ententeſtaaten ein wöchentliches Bad von Schwefelſäure gab, um ſie mutig und fröhlich zu erhalten, habe eine Rede gehalten, die die Entente zu beenden drohe. Auch die frühere Regierung habe mit Poincaré zu tun gehabt. Aber er glaube, ſie würde ſich zu einer Regelung durchgearbeitet haben. Sie habe die Alliierten zuſammen⸗ gehalten, bis die Apoſtel der Ruhe kamen und dann die Lage be⸗ klagenswerter geworden ſei. Die Gelegenheit für eine Regelung ſei verloren oder verdorben worden. Was habe man mit dem An⸗ gebot Amerikas, mitzuwirken, getan? Es habe alles für die Rege⸗ lung Europas bedeutet, Amerika Seite an Seite mit England zu haben, um Europa eine vernünftige Regelung aufzugeben. Sie hätte Frieden machen können und der Handel hätte wiederhergeſtellt werden können. Die Regierung habe dies verdorben und ſchließlich aufgegeben. So lange dieſe Leute am Ruder ſäßen, ſei Großbritan⸗ nien im Rate Europas ohne Belang. Deutſchland und die franzöſiſche Eiſenbahnregie Dem offiziöſen Berliner Wolffbüro wird zu der Frage, ob die franzöſiſche Eiſenbahnregie die rheiniſchen Eiſenbahnen wieder in ng zu bringen vermag, von unterrichteter Seite folgendes mit⸗ geteilt: Nach der Einſtellung des paſſiven Widerſtandes ſetzte die Re ichs⸗ regieruna alles daran, um das durch die neunmonatige Abſchnü⸗ rung zum Erliegen gekommene Wirtſchaftsleben an Rhein und Ruhr wieder anzublaſen. Aber die Wirtſchaft ſtockt und verſiecht, wenn der Verkehr nicht aleichen Schritt mit der Induſtrie geht. Die deutſche Reichsbahn als Trägerin des Verkehrsweſens hat deshalb Schritte unternommen, um das Wirtſchaftsleben im beſetzten Gebiet wieder in Gana zu bringen. In Düſſeldorf wurden Verhandlungen mit den franzöſiſchen militäriſchen Stellen geführt, um einen modus vivendi zwiſchen den Eiſenbahnen des unbeſetzten Deutſchland und den Eiſenbahnen des beſetzten Deutſchland anzubahnen. Die Ver⸗ handlungen mit den Fachorganen der Eiſenbahnregie, die in dieſen Tagen geführt werden, ſollen das Düſſeldorfer Rahmenabkommen ausfüllen. In dieſen Verhandlungen ſollen techniſche Abmachungen getroffen werden über die Beiſtellung des für die Verkehrs⸗ ſteigerung auf den Strecken des beſetzten Gebietes notwendigen rol⸗ lenden Materials, die Leerwagenverſorgung des Ruhrkohlengebiets, die Wiedereinſtellung und Veſol⸗ duna des Perſonals ſowie die zur Wiederaufnahme des Ver⸗ triebsvereinbarungen, die Verkehrszuweiſung, die Ueber⸗ gangspunkte, Fahrpläne uſw. Die Zahl der heute im Einbruchsgebiet befindlichen Lokomotioen beträgt etwa 4600 Stück. Ueber 700 wurden vor dem Einbruch aus den gefährdeten Gebieten herausgezogen. Der Fehlbetrag gegenüber dem Beſtande vor dem 11. Januar beläuft ſich mithin auf rund 15 Prozent. Man würde ſich täuſchen, wollte man annehmen, daß die Regie mit den ihr zur Verfügung ſtehenden Lokomotiven den Betrieb durchzuführen in der Lage wäre, deſſen Umfang um 15 bis 20 Pro⸗ zent geringer wäre als früher, denn die vorhaundenen Lokomotſven befinden ſicr ſicherem Vernehmen nach, in ſolch heruntergewirtſ hof⸗ tetem Zuſtande, ebenſo wie die Bahnanlagen und Stellwerke, die beraubt oder aus Unkenntnis oder Mutwillen zerſtört won den ſind, daß heute die Aufrechterhaltung auch des beſcheidenſten Verkehrs kaum mehr möglich iſt. In dieſer Erkenntnis ſtellen denn auch die franzöſiſchen Eiſen⸗ bahnfachmänner in Mainz Forderungen, die weit über die wenigen Tage vorher mit den militäriſchen Stellen in Düſſeldorf getroffenen Vereinbarungen hinausgehen. Die Mainzer Forderungen laufen auf völlige Wiederherſtellung des ge⸗ ſlamten Netzes einſchließlich der Fahrzeuge und Vorratslager hinaus. Die Koſten für die Zer⸗ ſtörung, die das franzöfiſche Vorgehen verur⸗ ſachte, ſoll Deutſchland tragen. Deutſches Perſonal ſteht der franzöſiſchen Eiſenbahnregie in»eichlicher Zahl zur Verfügung, ſodaß ein regelrechter Betrieb in kürzeſter Zeit möglich wäre. Die franzöſiſche Politik verhindert es, daß Deutſchland ſeine Eiſenbahnen übernimmt und mit ſeinem deutſchen Perſonal in Ordnung bringt. Wenn man ſich die Mainzer Forderungen vor Augen hält und daneben noch daran erinnert, daß auch die Verhandlungen über das Kohlenabkommen durch die Gegenſeite zum Scheitern ebracht wur⸗ den, ſo drängt ſich die Ueberzeugung auf, daß die Franzoſen an einem raſchen Wiederaufleben der Wirtſchaft kein Intereſſe haben und verſuchen, lediglich ihr Verſagen im Wiederaufbau des Ver⸗ kehrsweſens auf andere abzubürden. Daß den Franzoſen ein ſolcher Verſuch gelingen wird, dürften ſie wohl ſelbſt bezweifeln. Es iſt kaum damit zu rechnen, daß auf Grund derartiger Forderungen eine Einigung bei den Verhandlungen erzielt wird, umſo weniger als die Frage der Beamten überhaupt nicht zur Beſprechung zuge⸗ laſſen wird. Die Folgen für ein defartiges Verhalten wird Frank⸗ reich allein zu tragen haben. Fahrpreiserhöhung bei der Regie „Die franzöſiſche Regie ſieht ſich zu einer Erhöhung der Fahr⸗ preiſe um 507 genötigt, da die Regiebeamten aus 5 Fahrkartenpreiſen entlohnt werden, ſo kam es häufig vor, daß nicht genügend Geld zur Verfügung ſtand und infolgedeſſen die Deamtenlöhnungen vielfach aufgeſchoben werden mußten. Um dieſer Kalamität zu begegnen, hat man nunmehr den genannten Ausweg beſchritten. Letzte Meldung en Eyhrendoklfor föhler Heidelberg. 19. Nov. Die mediziniſche Fakultät der Univerſität Heidelberg hat Finanzminiſter Köhler anläßlich ſeiner Wahl zum Staatspräſidenten die Ehrendoktorwürde verliehen. Ausſchreitungen und plünderungen Dortmund 19. Nov. Infolge der von den Induſtriellen aus⸗ geſprochenen Kündigungen kam es in der Umgegend von Eſſen zu Ruheſtörungen. Bei einem Zuſamemnſtoß zwiſchen Demonſtranten und Polizei wurden auf ſeiten der Demonſtranten 2 Tote und 30 Verwundete gezählt. Auch die Polizei hatte einen Toten und meh⸗ rere Verletzte. Im Stadtteil Seegerath ereigneten ſich Ausſchrei⸗ tungen und Plünderungen. Auf dem Bahnhof Katernberg wurde ein Lebensmittelzug ausgeraubt. kehrs mit den Eiſenbahnen des beſetzten Deutſchland nötigen Be⸗ kenne nur ein Vaterland Verkaufspreis 50 Williarden Mark 1923— Nr. 533 ml Amwoeiger Anzeigenpreiſe nach Carif, del vorauezahlung pro ein⸗ ſpaltige Kolonelzeile für Rülgemeine Anzeigen 0,40 Soldmark Reklamen 1,20 Soldmark. Kür Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Rusgaden wird keine verantwortung über⸗ nommen. Höhere Sewalt Streiks, Setriebsſtörungen uſw. derechtigen zu keinen Erſatzanſpeüchen für ausgefallene oder deſchränkte Ruogaben oder für verſpütete Rufnahme von Rn⸗ zeigen. Ruftr. gernſpr. ohne Sewäbr. Oerichts ſt. Maunbelm. Modezeitung— Aus Seit und Leben mit Mannheimer Frauen-SZeitung und Mannheimer Muſik⸗Seitung Beamten⸗Abbau in der Neichs⸗, Länder⸗ und Gemeindeverwaltung Von Oberkaſſenſekretär Nimtz(Berlin⸗Steglitz) Mitglied des Reichsbeamtenausſchuſſes der Deutſchen Volkspartei. Die deutſche Reichs⸗, Länder⸗ und Gemeindeverwaltung, die ſeit mehr als einem Jahrhundert auf einem pflichttreuen und unbeſtech⸗ lichen Berufsbeamtentum beruht, das infolge ſeiner Leiſtungen in der Vorkriegszeit die Bewunderung des Auslandes und den Neid unſerer Gegner erweckte, hat erheblichen Anteil an Deutſchlands wirtſchaftlichem und kulturellen Aufſtieg. Weltkrieg, Staatsumwäl⸗ zung, deutſche Leidenszeit unter Verſailler Diktat, auf politiſcher wecklüge aufgebauter Franzoſen⸗ und⸗ Belgiereinbruch in den edel⸗ ten Wirtſchaftsteil des Rhein⸗ und Ruhrgebiets, das Herz Deutſch⸗ lands, haben die bewährte Pflichttreue und hervorragende Staats⸗ geſinnung der Beamten beſtätigt. Die äußerſt ungünſtige außenpolitiſche Lage hat den Nieder⸗ gang der deutſchen Währung, Finanz und Wirtſchaft gefördert; ſie iſt unzweifelhaft der Hauptgrund des Beamten⸗Abbaues, wie ihn bei der Beratung des Ermächtigungsgeſetzes faſt ſämtliche Reichs⸗ tagsfraktionen forderten. Ein planmäßiger Abbau iſt auf Beſchluß des Reichstags bereits ſeit 1921 in der Durchführung begriffen Es iſt ein eigenartiges Geſchick, daß die Regierung der„Großen Koc⸗ lition“ drei Tage nach Veröffentlichung der Perſonal⸗Abbau⸗Ver⸗ ordnung vom 27. Oktober 1923 ſich durch das Ausſcheiden der drei ſozialdemokratiſchen Miniſter veränderte, ſodaß das Ermächtigungs⸗ geſetz in Wegfall kam. Es iſt nicht zu leugnen, daß die Abbau⸗ Verordnung, die ſich bereits bei früheren Regierungen in Vorberei⸗ tung befand, vom Kabinett„Cuno“ beſonders gefördert und in letzter Stunde noch verſchiedentlich geändert iſt, infolge des Eil⸗ tempos ihrer Ausfertigung Eingriffe in die Rechte erheblicher Teile der Beamten enthält. Es muß deshalb gefordert werden, daß in den Punkten, in denen bei der Durchführung ungewöhnliche Härten hervortreten, eine Nachprüfung erfolgt. Getreu dem Grundſatze„Beamtenfragen ſind Volksfragen“ ge⸗ langte der Reichsbeamtenausſchuß der Deutſchen Volkspartei. der ſich wiederholt und ſehr eingehend mit dem Beamten⸗Abbau beſchäftigt hat, einmütig zu folgender Auffaſſung: 1. Die Beamtengeſetzgebung, wie ſie vor dem Ru einbru 11. Januar 1923, beſtand, muß in nicht zu Zeit— vollem Umfange wiederhergeſtellt werden. 2. Weitgehendſte Förderung des„freiwilligen Ausſcheidens“. 3. Rechtzeitige Vorbereitungen, um abgebaute Beamte in andere Berufe überzuleiten 7884 4. Dem Abbau muß im allgemeinen vorangehen: Verringerung der Aufgaben des Reiches: Einſchränkung der Geſetzgebung ſowie Vereinfachung der Behörden⸗ organiſation: Anlehnung an bewährte Verwaltungsgrund⸗ ſäße in der Privatrbirtſchaft. 5 b) Planmäßige Verringerung aller nicht beamteten Hilfskräfte im Reichs⸗ Staats⸗ und Gemeindedienſte. 5. a) Gerechte Auswahl der nach Artikel 3§ 4 in den Nuhe⸗ ſtand zu Verſetzenden leinſchl. der weiblichen Beamten) durch eine noch zu bildende objektive Stelle, keinesfalls allein durch den politiſchen Leiter einer Behörde: b) zur Regelung aller Abbau⸗Angelegenheiten Einſetzung einet Zentralausgleichsſtelle, die zweckmäßig dem bis⸗ herigen Sparkommiſſar, Staatsminiſter a. 8. Sämiſch übertragen wird, der durch hervorragende Sachkenntnis Gewähr für peinlichſte Unparteilichkeit bietet; c für Abbau eines Reſſorts muß feſtumriſſener Plan auf⸗ 480 aus dem Abbauziel und Abbautempo rvorgeht. 6. Artikel 14 enthält eine ungewöhnliche Härte für verheiratete „ weibliche Beamte; ihre Behandlung nach den Grundſätzen des Artikels 3 iſt ein Gebot der Gerechtigkeit, 7. Wiederverwendung abgebauter Beamten, die ſich noch nicht in vorgeſchrittenem Alter befinden, iſt aus Sparſamkeits⸗ gründen notwendig. 8. Anwärter ſind, wenn auch nur in begrenzte Zahl weiter einzuſtellen, was namentlich bei der Reichswehr und Schutz⸗ polizei geboten erſcheint. Förderung der weiteren Fork⸗ bildung der Beamten. vornehmlich der Anwärter, nach be⸗ währten Grundſätzen der Verwaltungsakademie, an der hervorragende Perſönlichkeiten der Wiſſenſchaft, der Wirt⸗ ſchaft und des praktiſchen Lebens unterrichten. 9. Beförderungen müſſen ſobald wie irgend möglich wieder einſetzen und zwar derart, daß in keiner Laufbahn eine Verſchlechterung der Beförderungsverhältniſſe eintritt. 10. Penſions⸗ und Wartegeld⸗Kürzung wird bei politiſchen Be⸗ amten befürwortet, für alle übrigen grundſätzlich abgelehnt. Im Sinne vorſtehender Geſichtspunkte hat ſich der Reichs⸗ beamtenausſchuß bei der Vorbereitung der Abbau⸗Verordnung be⸗ tätigt. Noch in letzter Stunde haben Mitglieder des Ausſchuſſes, die den Fraktionen des Reichs⸗ und Landtags angehören, bei maß⸗ gebenden Perſönlichkeiten der Reichsregierung vorgeſprochen. Nicht uletzt iſt durch dieſe Ausſprache eine weſentlſche Milderung einiger Punkte erzielt worden, z..: Erhöhung des Wartegeldes von 35 auf 40 vom Hundert des N Herabſetzung der ruhe⸗ gehaltsfähigen Dienſtzeit von 30 auf Jahre(Artikel 1 IY) und Gewährung des Wartegeldes an außerplanmäßige Beamte uſw., die 3 28 1 ruhegehaltsfähige Dienſtzeit zurück⸗ ge n.(Art. 2 Die Opfer, welche die Reichsregierung in der Perſonal⸗Abbau⸗ Verordnung von den Beamten, zu einer Zeit äußerſt ungünſtigen Wirtſchaftsl fordert, überſchreiten teilweiſe das Maß des Er⸗ träglichen. Es iſt deshalb die heftige Kritik, die die Beamten aus dieſem Anlaß an ſämtlichen politiſchen Parteien üben, durchaus ver⸗ ſtändlich. Indeſſen ſetzt die Zugehörigkeit zu einer politiſchen Partei eine„Weltanſchauung und politiſche Ueberzeugung“ voraus, die man ſelbſt dann nicht täglich wechſelt, wenn dieſe aus Gründen, die un⸗ abwendbar ſind, Wege gehen muß, die unbequem erſcheinen oder ſich gegen die eigenen Intereſſen wenden. Die Abbau⸗Verordnung würde gewiß auch dann keine Milderung erfahren haben, wenn die Deutſchnationale Volkspartei an der Regierungsverantwortung be⸗ teiligt geweſen wäre. Soweit der Veamten⸗Abbau von der Staatsnotwendigteit um des Vaterlandes willen verlangt wird, fügt ſich die Beamtenſchaft, wenn auch ſchweren Herzens, muß aber nach wie vor fordern, daß ihre verfaſſungsmäßigen Grundrechte gewahrt bleiben Gegenüber allen Auflöſungs⸗ und Abtrennungsbeſtrebungen wird ſie entſchieden und entſchloſſen hinter die Reichsregjerung. die Wehrerin der Reichs⸗ einheit treten, mit dem Bekenntniſſe des Freiherrn von Stein:„Ich und das heißt Deutſchland; deshalb kann ich nur dem ganzen Deutſchland und nicht einem Teil davon mit ganzer Seele ergeben ſein! 8 2. Seite. Nr. 333 mannheimer General · Anzeiger(Abend · Ausgabe) Monkag, den 19. November 1923 Städtiſche Nachrichten der Decke, aber er tat ſein möglichſtes, den Krawall zu vermehren. die Steigerung der Golömarkgrunopreiſe Eine Kuslaſſung des preußiſchen Landespolizeiamts teilt durch den Amtlichen Preußiſchen Preſſedienſt mit: Es iſt die Beobachtung gemacht worden, daß die Gundpreiſe weigern, weil die Bezahlung in Reichsmark erfolgt. für Gegenſtände des täglichen Bedarfs die jetzt allgemein auf Gold⸗ 155 22 9 e gegen amiliche Feſtſetzung ſehr niedrig gehaltenen Dollarkurſes nicht nur 4 729 Verordnung für nichtig und bedroht ſie mit ſchweren Das kder Aöa denen 20 15 Zahlung in aus⸗ ändiſcher Währung gefordert werden darf. war in ſehr vielen Fällen bisher ſchon unbegründet und hat den keit, ſich gegen Uebergriffe von Lieferantenkartellen zu ſchützen, bietet 9 die am 20. November in Kraft tretende Verordnung über dos Kar⸗ druck darauf hingewirkt werden, daß die überſpannten Wolb⸗ f oder 175 Gemeinwohls werden von dieſer Verordnung die werden, was um ſo begründeter iſt, wenn Erzeugerpreiſe, wie bas 159 9 1—7 Einzelhandel oder ſeine Orgonitationen kielfach der Fall iſt, noch unter den Friedenspreiſen liegen gder die⸗ insbeſondere beirifft, daneben rangieren auch alle volkswirtſchaftlich ichnet, nur verhältnismäßig wenig über⸗ nicht gerechtfertigten Methoden. mark berechnet werden dürfen, zum Teil in Auswirkung bes durch weit über die Friedenspkeiſe, ſondern auch über die Weltmarktspreislage hinaufgeſchnellt ſind. Poltzeibehörden Veranlaſſung zum Einſchreiten gegeben. Nachdem nun aber die amtlichen Berliner Dollarnotierungen der Bewertun grundpreiſe ſofort auf ein angemeſſenes Maß herabgeſetzt ſelben, in Gold ſchreiten. Zu hohe Goldgrundpreiſe ſchließen einen übermäßigen Gewinn in ſich und haben die völlige Lähmung der Kaufkraft des Publikums zur Folge. as Landespolizeiamt beabſichtigt, demnächſt eine Zuſammen⸗ 25 der Friedenspreiſe bekannt zu geben. Unter Berückſichtigung in Heidelberg keilt folgendes mit: gemeinen Weltteuerung wird daraus ungefähr zu erſehen eein in welch angemeſſenen Grenzen ſich Goldmaarkpreiſe bewegen Inland ſind beſonders in den letzten Tagen einzelne Kaufleute dazu dürfen. Unter Bezugnahme auf eine frühere Veröffentlichung ſei übergegangen, die Grundpreiſe wiltkrlich 0 erneut darauf hingewieſen daß die Annahme von Papiermark ̃ pacht verweigert werden darf und bei Verſtößen dagegen gegen dieſes Geſchäftsgebahren nicht mit der ſonſt in folchen Fällen üblichen Schärfe eingeſchritten. Nachdem nunmehr aber die amklichen Berliner Dollar⸗Notierungen den Auslandskurſen ungefähr angepaßt 11 kommt jeder Strafmilderungsgrund in Weg⸗ all. ſchwere Strafen vorgeſehen ſind. Stellungnahme des Einzelhandels zu dem Erlaß des Tandes⸗ 5 polizeiamts Zu der Stellungnahme des preußiſchen Landespolizeiamtes gegen u b p 5 nt K 19 gr 115 5 90 e äußert ſich, wie die Tex⸗ til⸗Woche mitteilt, die Hauptgemeinſchaft des deutſchen Einzelhandels folgendermaßen: der 8e15 ſele 5 Das kaufende Publikum, das die zuverläſſigſte Kontrolle üben kann, ſollte jeden Fall derartiger Preistreiberei zur Anzeige bringen. 5„Die Ri uſchagg für Papiermarkentwertung nicht in Grundpreiſe einkalkulleren zu dürfen,— denn das iſt letzten En⸗ des die Vorausſetzung für Abbau der überhohen Grundpreiſe— iſt olange nicht erfüllbar, als der Einzelhandel in unbegrenzten Mengen piermark annehmen muß, dieſe aber bei ſeinen Einkäufen entweder überhaupt nicht in Zahlung geben kann, wie dies heute bei der Weigerung der Lieferantengruppen, na⸗ mentlich für Lebensmittel und Textilien, vielfach der Fall iſt, oder aber ſie nur zu demjenigen Kurſe gutgeſchrieben bekommt, der dem Empfänger am Tage nach dem Eingange des Geldes bezw. nach der Gutſchrift des Schecks bekannt iſt.(Bedingungen des Reichsverban⸗ des der Induſtrie). Ein Fe 5e wird beſſer als theoretiſche Erörterung zeigen, was ſich jetzt begeben hat. Angenommen, ein Einzelhändler hatte am Montag Ware, die ihn im Einkauf 800 Goldmark gekoſtet hat, für 1200 Goldmark ver⸗ kauft. Er will von dieſer Loſung den Gegenwert von 870 Goldmark ur Bezahlung an ſeine Lieferanten bezw. zur Wiederbeſchaffung von aren verwenden. Am Montag nahm er für dieſe 800 Goldmark zum Umrechnungskurs von 150 Milliarden= 120 Billiarden ein. Er konnte dieſe früheſtens am Dienstag an ſeinen Lieferanten ab⸗ ſenden, zur größten Beſchleunigung unmittelbar im Wertbrief. Ein⸗ gang beim Lieferanten früheſtens— bei glattem Poſtverkehr— Mitt⸗ e woch. Gut chriſt beim Lieferanten früheſtens Donnerstag. Am Don⸗ nerstag aber, bei einem Umrechnungskurs von 600 Milliarden, be⸗ trugen dieſe 120 Billiarden nur noch 200 Goldmark, alſo ein Viertel einer Goldmarkſchulden bezw. des Wiederbeſchaffungspreiſes. Dabei ind glatte Verhältniſſe angenommen. Vielleicht wäre es möolich geweſen, an einem großen Platze ſchon am Donnerstag einen Teil der Loſung zu einem günſtigeren Kurs umzuwerten, meiſt aber wäre bei dem Verkehr von der Provinz nach den Hauptbankplätzen durch Scheck mit einer Umlaufzeit ſtatt vier—10 Tage zu rechnen ge⸗ weſen. Zu welchem Umrechnungsſatz von heute in Tagen die über⸗ ſandten Papiermark gutgeſchrieben werden, wird niemand verbürgen können. Drei Vorausſetzungen müſſen erfüllt werden, um das Entwer⸗ ktungsriſiko aus der Kalkulation der Goldpreiſe zu beſeitigen oder ſtark zu mindern: 1. müßten entweder ſofort ſämt⸗ liche piermarkbeſtände zu einem feſten Umrechnungskurs gegen Rentenmak odr Goldanleihemark umgetauſcht werden, oder 2. es müßte ein feſter Umrechnungskurs für die geſamte Dauer des weiteren vom Reich verbürgt werden, 3. aber wäre un⸗ dingt nötig, daß irgend eine Macht die Lieferanten zwingen könnte, ihre Waren zu Goldgrundpreiſen im richtigen Verhältnis zum Frie⸗ Densſaße gegen Papiermarkannahme herauszugeben. Solange dieſe Vorausſetzungen nicht erfüllt werden können, wird auch die Riſiko⸗ prämie für die Entwertung bei jedem Wirtſchaftler als berechtigt und Zahlungsverkehrs mit genügenden Mengen wertbeſtändiger Zah⸗ lungsmittel wird das Riſiko ſchwinden und zwar ohne jede behördliche Beeinfluſſung, da dann von ſelbſt jeder Verkäufer Wert darauf legen wird und muß, ſeine Preiſe mit denen des konkurrierenden Nach⸗ barn in Uebereinſtimmung zu bringen.“ Dieſe Ausführungen ſcheinen uns zwei Geſichtspunkte außer Acht zu laſſen. Einmal iſt es möglich und heute auch vielfach ſchon üblich geworden, Zahlungen in Papiermark auf telegraphiſchem Weg zu vitus Thavons Abenteuer Roman von Ernſt Klein. (Nachdruck verboten) Foriſetzung! Anten kreiſchte das Haustor in ſeinen Angeln. Wie die Antartes es jetzt aufriſſen. Sie drangen ins Haus— Vitus und die Frauen ſtanden ſelbſt wie vom Schlage gerührt. Standen und ſtarrten einander in wortloſem Entſetzen an. Um Gottes willen—— der Gang! der Gangl Irgendwie drehte ſich etwas in Vitus' Hirn—— Hatte er nicht Salomon mit Stratos und Martius durch den Gang geſchickt——2“ Elena ſtöhnte laut auf—— Im ſelben Moment ging draußen auf der Treppe eiln Höllen ⸗ ſpektakel los. Schüſſe, Schreien, Poltern, Brüllen—— Das Gewehr, das nicht losgeht. Vitus ſprang mit wilden Sätzen hinaus—— die Frauen Rinter ihm drein—— Als er auf die Treppe kam, blieb er ſtehen und brach in Lachen nus. Er lachte— lachte— Da ſtand ſein Salomon, friſch, lebendiger denn je zuvor, auf dem oberſten Treppenabfatz. Salomon, ſtrahlend und brüllend vor Bergnügen, Salomon in herzerhebender Rauſerei gegen die Komi⸗ tadſchis, die in dichtgedrängtem Haufen die Treppe ſtürmten. Da er in Sachen Revolverkugeln ein Altruiſt erſter Ordnung war, teilte er lieber aus, als er empfing. Deshalb hatte er ſich den unglückſeligen Baſil, den Wächter, gegriffen, hielt ihn als Schild vor ſich und entleerte unter vulkaniſchen Flüchen ſeinen Revolver in den Knäuel ſeiner Gegner hinein Neben Salomon focht als Held, lang und hager, der Profeſſor, hielt nit beiden Händen einen tieſigen Revolver, preßte die Augen feſt zu und knallte gleichfalls drauflos. Die Wirkung ſeines Schnellfeuers beſtand in der Zertrümmerung Baſil, der in der Linken des Spaniolen wie ein Ballen Tuch hing, kreiſchte in den höchſten Tönen und rief ſeine ſämtlichen Heiligen flagen bereits tot. Einer wälzte ſich ſchwer verwundet.—— Gieerade als Vitus auf dem Schauplatz erſchien, war Salomo⸗s — ausgeſchoſſen. Er haute ihn dem nächſten heſicht, packte Baſil mit beiden Händen, hob ihn hoch bereits geſetzlich geregelt. die Verpflichtung zur ee von Reihhsmark bei Inlandgeſchäf⸗ Der Präſident des preußiſchen Landespolizeiamts ten verbietet es, den Abſchlu Lieferung von Waren oder die Bewirkung von Leiſtungen zu ver⸗ dernfalls bei den in den nächſten Tagen einſetzenden Kontrollen den Reichs⸗ und Landesmittel ſowie die der freien Liebestätigkeit Bei der außerordentlich großen Zahl der Hilfsbedürftigen und der licherweiſe nur beſchränkt ſein. Ti ſeither das Möglichſte geleiſtet wurde und auch in Zukunft alle verfügbaren Kräfte angeſpannt werden, um ein völliges Verſinken unſerer in Not und Elend geratenen Volksgenoſſen zu verhindern. Sozial⸗ und Kleinrentnern neben ihren den Zeitverhältniſſen an⸗ nähernd Zentner Kartoffeln gegeben werden. leiſtung ſoll in den bevorſtehenden Wochen nach Möglichkeit fort⸗ geſetzt werden. die Kriegshinterbliebenen und Kriegsbeſchädigten konnten in den letzten Tagen 300 Zentner Weißmehl zu einem weſentlich geringen Preis zur Verteilung gelangen, nachdem die Wohlfahrts⸗ anſtalten ebenfalls 100 Zentner erhalten hatten. Zur Milchver⸗ billigung an kinderreiche Familien und hilfs⸗ bedürftige Einzelperſonen wurden neben den Zuwen⸗ dungen des Reichs anſehnliche ſtädtiſche Mittel ausgegeben. Kindern. In der zweiten Oktoberhälfte wurden aus ſtädtiſchen ohne Kinder) 23000 Dreipfundbrote. 1 die von Erwerbsloſen beim Fürſorgeamt bis zum 15. No⸗ Auhemeſſen anerkannt werden milſen Erſt nach Durchdringung des vember geſtellt wurden, konnten 295 aus Mitteln des Hilfswerks berückſichtigt werden. Perſonen wurden die Koſten für Heilmittel übernommen, g4 Familien wurden 58 Paar Schuhe bewilligt, verſchiedene Klei⸗ dungsſtücke erhielten 18 Familien und ſonſtige Gegenſtände konnten an 25 Perſonen gegeben werden. begann mit ihm auf die dichte Schar der Andrängenden einzu⸗ dreſchen.—— Die unfreiwillige Waffe ſchrie mit nicht mehr menſchlichen Tönen—— augenſcheinlich lieblichſte Muſik für Salo⸗ mons Ohr. zur Offenſive über. Im Nu war die Treppe leer.—— Die ganze Bande flüchtete, von ſinnloſer Furcht ergriffen vor dem ſchwarz⸗ haarigen, brüllenden Dämon.—— Baſil flog als Abſchiedsgruß hinter ihr drein. Dann war der Flur frei. zu, ſtellte ſich mit dem Rücken davor, wiſchte ſich den Schweiß und grinſte. Das war einmal ein Vergnügen——!1 ab, die er in der Hand hatte. Zum Glück war ſie ſchon leer, ſonſt hätte er noch Vitus über den Haufen geſchoſſen.—— das breite, grinſende Maul. bin ich Ihnen nach, ich und der Profeſſor! Was denn haben Sie geglaubt? Wir haben den—— den, wie heißt der Kerl? Ste— Stratos—— in dem Zimmer vom Profeſſor angebunden. Das iſt ein ganzer Kerl— Ihr Freund, der Profeſſor, das iſt er! Er hat partout nicht unten bleiben wollen. Revolver von dem Stratos in die Hand gegeben. Leben— nie noch hab' ich ſo eine Angſt gehabt—— beim Lauf hat er ihn genommen—— Sie haben gut lachen, Herr Vitus! Um ein Haar hätt' er ſich ſelber in den Bauch geſchoſſen. dazu!l Na— und dann haben wir hinter der Tür auf der Paß gelegen. Da ſind die Kerle gekommen!— Wie ſie beim Tore herein ſind, wir aus der Tür hinaus— die Treppe hinauf.— Da oben der Bandit will ſchießen—— das wor die kritiſche Minute, Herr Thavon—— da hing's an einem Haar—— und denken Sie —5 das Gewehr geht nicht los——1! Er drückt zum zweiten 5 hab' ich ihn ſchon—— na, das andere haben Sie ja ſelbſt en. Seine Kameraden ſchrien und fluchten. Zwei von ihnen geſehen. de Thavon,“ und ee ſich groß und breit vor Vitus hin.„Herr Thavon, in weiß Gokt wie vielen Rau⸗ ferelen waren wir ſchon nebenelnander und füreinander. Ste für mich und ich für Sie! Erinnern Sie ſich an Prilep, wo Sie mich herausgezogen haben, wie ich den Schuß im Bein gehabt hab'? überweiſen, um das Entwertungsriſiko zu vermindern, da bei Ein⸗ zahlung am Vormittag die Auszahlung meiſt noch am gleichen Tage erfolgt, wie uns bekannt iſt ſogar bei Zahlungen aus dem beſetzten Gebiet her. Zum andernmal iſt die unter 3. aufgeſtellte Forderung Die Verordnung vom 7. November über oder die Erfüllung von Verträgen, die Sie verpflichtet piermark auch auf Grund Geſchäfte, die hiergegen verſtoßen, Die Verordnung findet nur auf ſolche Geſchäfte keine Eine weitere Möglich⸗ wertbeſtändiger Preisſtel⸗ Forderung der Herabſetzung der Goldgrundpreiſe durch die Heidelberger Staatsanwaltſchaft Die Wucherabteilung der Staatsanwaltſchaft „Im Hinblick auf den künſtlich niedrig gehaltenen Dollarkurs im etzen. In Anbetracht der nicht zu verkennenden Notlage wurde Es wird deshalb dringend geraten. umgehend die Grund⸗ veife, die aus den obengenannten Gründen hinaufgeſetzt worden ind, wieder auf das normale Maß herabzuſetzen, da an⸗ aufmann ſich der Gefahr ſtrengſter Beſtrafung ausſeßzt. Außerordentliche Notſtandsmaßnahmen Zur Linderung der Not der Minderbemittelten hat, ſo wird uns ſtadtamtlich geſchrieben, die Stadtgemeinde mit Beginn der kalten Jahreszeit und unter Zuhilfenahme der zur Verfügung ſtehen⸗ beſondere Hilfsmaßnahmen in Wirkſamkeit treten laſſen. troſtloſen Finanz⸗ und Wirtſchaftslage kann die Hilfeleiſtung natür⸗ Trotzdem darf geſagt werden, daß So konnte in den letzten Wochen den Armenpfleglingen, den mehrere hundert Unterſtützungen Dieſe Art der Hilfe⸗ angepaßten An die gleichen Unterſtützungsempfänger und an Die derzeitige Brotverbilligung ruht auf reichsg'⸗ſetz⸗ licher Grundlage. Innerhalb des geſetzlich vorgezeichneten Rahmens konnten vom 16. Oktober ab bis einſchließlich 15. November 1011 Familien mit 1863 Kindern Beihilfen zum Brotbezug bewilligt werden. Dieſe Beihilfen betragen 50 Prozent des jeweiligen Brok⸗ preiſes. Auf Erwerbsloſe allein entfallen 269 Familien mit 467 Mätteln an Erwerbsloſe gewährt: Bargeldbeihilfen 110 Milliarden Mark, Milchbeihllfen an 82 Familien, An 21 Familien wurden Schuhe, Kleidungsſtücke, Heilmittel uſw. aboegeben. Am 1. November hat das Mannheimer Hilfswerk die notwendigen Bedarfsmittel zur ergänzenden Fürſorge für Erwerbs⸗ loſe zur Verfügung geſtellt; von dieſem Zeitpunkte ab konnten zu⸗ geführt werden den Zuſchlagsempfängern(Verheiratete mit und Von 354 Anträgen, Bargeldbeihilfen wurden 2,500 Bil⸗ lionen gewährt. 163 Familien erhielten Milchbeihilfen, Kar⸗ toffeln und ſonſtige Naturalien erhielten 18 Familien, für drei Verhandlungen ohne dungen des Hilfswerks wurden ſeit 3. Nobember in der Volksküche bis zum 15. November etwa 2500 Mittag eſſen zu ſehr nied⸗ rigem Preiſe abgegeben. Ferner wurde ſichergeſtellt bezzw. ergänzt die Speiſung von etwa 4000 Schulkindern(Quäkerſpeiſung, Schulſpeiſung). Aus dieſer knappen Darſtellung ergibt ſich, innerhalb einer kurzen 3 die berſhdenggle ilte in wirkſamſter Weiſe gewährt werden konnte. Unermeßlich ſind die noch zu erfüllenden Aufgaben. Taglich wächſt das Heer der Arbeitsloſen und der andern aus der Bahn geſchleuderten, Mitleid und Hilfe erheiſchenden Volks⸗ genoſſen. Aus dieſer Tatſache ergibt ſich für alle unſere Mitbürger, ſofern ſie nur halbwegs dazu in der Lage ſind nah Maß abe ihrer Leiſtungsfähigkeit dem Hilfswerke die nötigen Mittel zur Verfügung zu ſtellen und in jeder ſonſt erſprießlichen Form zu helfen. * Die Goldmark ſteht heute unverändert auf 601,5 Milliarden entſprechend einem amtlichen Berliner Dollarkurs von.521 Billionen. *Schöffendienſt. Wie uns von Gerichtsſeite mitgeteilt wird. iſt es in letzter Zeit öfters vorgekommen, daß Schöffen und Schöffinnen genügende vorherige Entſchuldieung verſäumten, und daß Hilfsſchöffen alaubten, einer Ladung nicht Folge leiſten zu müſſen, weil ſie dieſe zu kurz vor der Sitzung erhiel⸗ ten. Derartige kurzfriſtige Ladungen ſind aber oft unvermeidlich, da Hilfsſchöffen gerade für den Fall einer oft plötzlichen Verhinderung eines Hauptſchöffen einzutreten haben. Nach§ 56 G. V. G. werden Schöffen, welche ohne genügende Entſchuldigung zu den Sitzungen nicht rechtzeitig ſich einfinden oder ihren Obliegenheiten in anderer Weiſe ſich entziehen. zu Ordnunasſtrafen und in die Koſten verurteilt. * Schonk das Papiergeld! Es iſt ein Jammer. wenn man ſieht, wie das erſt ſeit ganz kurzer Zeit in den Verkehr gebrachte Papier⸗ geld ſchon ausſieht. Schief gefalzt und zuſammengeknäult, verſchmutzt und mit verſchliſſenem Rande. ſo präſentiert ſich ein aroßer Teil der Geldſcheine, die erſt vor wenigen Tagen glatt und ſauber die Druckerei verlaſſen haben. Wenn doch Jeder ſich an die ſcheußlichen, verlump⸗ ten Papierfetzen erinnern wollte, die wir in der Geſtalt von kleinwer⸗ tigem Notgeld ſeit kurzem alücklich losgeworden ſindl Der jedem zivi⸗ liſterten Menſchen innewohnende Sinn für Ordnung und Schönheit ſollte allein ſchon genügen. dem Papiergeld die zu ſeiner Erhaltung nötige Schonung und Sorafalt zuzuwenden. „Todesfall. Nach längerer Krankheit iſt am geſtrigen Sonntag der Senior der Angeſtelltenſchaft der Druckerei Dr. Haas, Mannheimer Generalanzeiger. G. m. b.., Herr Ernſt Wilhelm Katz im 78. Le⸗ bensjahre verſchieden. Seit 1. Mai 1890 mit kurzer Unterbrechung bei unſerer Firma als kaufmänniſcher Beamter beſchäftigt, zeichnete ſich der Verblichene durch aroße Pflichttreue und Gewiſſe nhaftigkeit aus. Sein liebenswürdiges Weſen ſicherte ihm nicht nur die Wert⸗ ſchätzung ſeiner Mitarbeiter, ſondern verſchaffte ihm auch einen aro⸗ ßen Freundeskreis, der mit den Hinterbliebenen trauernd an der Bahre des Heimgegangenen ſteht. Katz. der vor einigen Jahren die treue Lebensgefährtin verlor, mußte kürzlich noch einem Sohn ins Grab ſehen, der durch einen Unglücksfall im blühenden Mannesalter aus dem Leben ſchied. R. i. p. *Ein neugeborenes Kind als Poſtpaket aufgegeben. Am 5. No⸗ vember. kurz nach 6 Uhr abends, gab eine etwa 1,65 m große, mittel⸗ ſtarke Frauensperſon in den zwanziger Jahren, beim Bahnpoſtamt ein Poſtpaket in braunem Packpapier mit der Anſchrift Firma Wolf u. Sohn in Durlach auf. Wie ſie an der Empfanasſtation ergab, war der Inhalt ein neugeborenes totes Kind weiblichen Geſchlechts, das gelebt hat und offenbar von der Kindsmutter gleich nach der Geburt getötet worden war. Dem Paket laa ein Brief bei, der zur Schrift⸗ veraleichuna dienen kann. Die Abſenderin gab auf der Poſtpaket⸗ adreſſe den offenbar unrichtigen Namen E. Rettig. Daisſtraße 4 (nicht Draisſtraße) an. Um ſachdienliche Mitteilung an die Kriminal⸗ polizei wird erſucht. Beſchlaanahmtes Stofflager. Bei einer Hausſuchung wurden folgende Sachen gefunden und beſchlaanahmt, deren Eigentümer bis jetzt noch nicht ermittelt werden konnten: 22 Meter braunes Putztuch,. 40 Ztm. breit, 32 Meter Sackleine, 56 Itm. breit, mit einem ſchwar⸗ zen Streifen in der Mitte, 10 Meter ſchwarzer filzartiger Stoff,.50 Meter breit. 20 Meter weißer Baumwollſtoff, 64 Ztm. breit, 25 Meter Wollſtoff, 68 Ztm. breit, blau mit ſchwarzen Streifen, 34 Meter Woll⸗ 2 N. Ztm. breit, rot mit ſchwarzen Streifen, 5 Stück große Fen⸗ erleder. *Aufgefundener Mantel. Am 13. Nopember wurde im Haus⸗ gana D 3. 16 ein älterer, ſchwarzer einreihiger Tuchmantel gefunden. Der Kragen iſt mit einem zwei Zentimeter breiten Krimmerſtreifen beſetzt. In der Taſche des Mantels befanden ſich ein Schlüſſelring mit fünf Schlüſſeln, ein Taſchentuch, rot und weiß kariert und 160 Mil⸗ liarden Papiergeld. Der rechtmäßige Eigentümer wolle ſich bei der Kriminalpolizei hier melden. 8 Aufbewahrung von Winteräpfeln. Um Aepfel vollkommen friſch bis zum Frühſahr zu erhalten, empfiehlt es ſich, ſie lagenweiſe in einen mit mehrfachen Lagen Zeitungspapier auf dem Boden und an den Seitenwänden austapezierten Reiſekorb oder Kiſte zu legen. Zwiſchen jede Lage Aepfel kommt eine Lage Papier und zum Schluß ebenfalls eine dicke Schicht davon. So verpackt, widerſtehen ſie nicht nur einigen Kältearaden, ſondern ſie bleiben auch ſaftia und runzeln nicht, da ſie von der Luft abgeſchloſſen ſind. Allerdinas muß man ſie Mit Hilfe der Zuwen⸗ Denn dadurch angeeifert, ging er von der Deffenſive Salomon warf das Tor Oben tanzte der Profeſſor einen Freudencancan. „Wir haben geſiegt! Wir!“ triumphierte er. Und er drückte vor lauter Triumph nochmals die Gebirgskanone Der ſauſte zu ſeinem Salomon hinunter. 955 „Salomon! Salomon! Jetzt ſoll dich doch der und jener—l“ Und er packte ihn in ſeiner Freude und gab ihm einen Kuß auf „Du biſt da—— da—-! Nicht in dem Gange?“ „Nicht werd' ich da ſein——? Wie Sie zurückgegangen ſind, Nun, da habe ich ihm den Bei meinem Und mich darüber machen. von Zeit zu Zeit durchſchauen(aber an froſtfreien Tagen), um ange⸗ faulte Stücke zu entfernen. 18 Herausgezogen mitten aus den Serben, den Hunden, den gottver⸗ fluchten! Und da glauben Sie, ich werd' das Geld da nehmen, werd' davongehen und Sie allein dalaſſen—— ich? Hab' ich das um Sie verdient, Herr Thavon, daß Sie mich für ſo einen Schurken halten——?“ Vitus wollte antworten. Wollte—— wußte ſelbſt nicht, was er wollte. Irgendwo im Halſe ſteckte ihm auf einmal etwas.— Jemand antwortete für ihn— Elena. Sie hatte, neben Vitus ſtehend, dieſe längſte Rede mit angehört, die Salomon je in ſeinem Leben gehalten hatte. Nun flog ſie vor, und ehe der Spankole wußte, was ihm geſchah, ſchwang ſie ſich an ihſ empor und küßte ihn, wohin ſie traf, in das ſchmutzige, ſchwitzende, blutige Geſicht. „Sie! Ich will Ihnen danken, Salomon, all mein Leben lang. — ichl“ Salomon hielt ſtil. Als ſie ihn freigab, fuhr er ſich mit dem Rücken der breiten Pranke über den Mund, ſchleckte ſich fürſorglich die Lippen und grinſte: „Daß Sie aber nichts der Sarah ſagen, Herr Vitus!“ Man wird vielleicht etwas erſtaunt ſein über das Benehmen Elenas. Sie, die als Bandenkämpferin ihre Liebe zu ihrem Vater⸗ land bewieſen hat, wirft nun auf einmal alles hinter ſich, Vater⸗ land, Patriotismus, Haß gegen den Feind, und ſich ſelbſt ia die Arme des Mannes, der alles getan hatte, ihre Sache zu ſchädigen. Zehn Hamid Beys hätten der helleniſchen Sache nicht ſolchen Ab⸗ bruch getan, wie der eine Vitus Thavon. Und trotzdem——? *. 1** Hm— Inkonſequenz iſt das einzige, worin das Weib konſe⸗ quent iſt. Die Geſchichte kennt hundert Beiſpiele ſolcher konſe⸗ quenten Inkonſequenz eines Frauenherzens. Größere und bedeu⸗ tendere Frauen als die kleine Griechin haben um der Liebe zum Manne willen die Liebe zum Vaterlande verraten. Wer will ihnen daraus einen Vorwurf machen? Aber wir wollen uns nicht lange mit pfychologiſchen Unter⸗ ſuchungen aufhalten. Das Faktum ſteht feſt, daß Elena ihren ver⸗ wegenen Zeitunasmenſchen über alles liebte! Daß ſie ihn anbetete, wie nur ein tapferes Weib einen ganzen Kerl anbeten kann. Und daß ſie deshalb den bluttriefenden Salomon, der eben noch zwei ihrer eigenen Lands⸗ und Kampfgenoſſen umgebracht hatte, küßte, weil er ihren Geliebten gerettet hattt!!! Wenn jemand mit dieſer Wendung der Binge nicht einverſtanden iſt, ſoll er der heutigen Frau Thavon ſelbſt ſeine Vorhaltungen Fortſetzung folgt.) — Montag. den 19. November 1923 3. Seite. Nr. 533 — ͤ—— Börsenberichte Frankfurter Wertpapierbörse Frankfurt, 19. Novbr.(Drahtb.) Tendenz: Fes: bei anfanglich lebhaftem Geschäft, später ruhig. Da sich die Bage am»Geldmarkt weiter erleichiterte, konnte sich zu Beginn des Verkehrs das Kursniveau auf den meisten Ge- bieten befestigen und auf einzelnen Märkten zeigte sich auch eine mäßige Belehung des Geschäfts. Eine gewisse Unent- Shiedenheit der Haltung blieb aber trotz aller äuſleren Festigkeit auch im weiteren Verlaufe erhalten, da man lſest- Stelltes, daß das Publikum nicht als Käufer auftrat und die sich erneut einstellende Zurückhaltung nicht verschwand. An Einzelheiten des Verkehrs ist zu berichten, daß die Nach- krage nach Industrieaktien seitens der Spekulation etWas stärker war. Von amtlich nieht notierten Wer⸗ ten fand Becker-Stahl große Beachtung. Man nannte einen Kurs von 15 000, Becker-Kohle 15 000, Ufa 3500. Man nannte zerner Kpi 14 500, Contibank 200, Frankfurter Handelsbank S zu 100. Growag 375 zu 400, Kabelwerk Rheydt 28, Gummi Neckar 80 zu 100. Hansa Lloyd 15—1700, Chem. Remy 525, Chem. Andree 400—425. Kursaufbesserungen ver- zeichneten vereinzelte Montanpapiere, doch war hier ſestzustellen, daß sich die Umsätze in mäbigen Grenzen hielten. Höher setzten ein: Deutsch-Luxemburger, Phönix, Harpener und oberschlesische Werte, In mäßigem Umfan Wicekelte sich das Geschäft in Metalk. Maschinen- un VWaggonaktien ab. Adlerwerke Kleyer, Daimler,.S. U. höher einsetzend. Fester lagen die Aktien der Anilin- Fabriken. 8o standen Badische Anilin, Höchster höher in Nachfrage. Scheideanstalt, Rhenania, Holzverkoh- lung höher. Elne bemerkenswerte Zurückhaltung war in den Werten der Elektropapiere zu beobachten. Hier blieb eigentlich nur..., Lahmeyer, Bergmann etwas gefragter. Licht u. Kraft fest, aber schwankend. Dr. Meyer lebhaft, Billion. Erwähnt sei noch lebhafte e in Inag, Julius Sichel und Philipp Holzmann. Zement Heidelberg, Wayss u. Freytag begehrter. Bankwerte lagen bei ruhigem Verkehr vorwiegend wieder höher. Nordd. Lloyd zeigten sich höher, Hapag bei erstem Kurs plus 22 Billionen. Am Rentenmarki wiesen die wertbeständigen An- leihen eine lebhafte Geschäftstätigkeit auf. Roggenanleihe blieb wieder gesucht. Kaufaufträge lagen für Dyckerhof u. Widmann vor, plus plus. Sehr fest Metallbank. Von den Auslandsrenten waren ungarische Renten begehrt. Türken anziehend. Nachfrage steltle sich noch für 4 und%prozent. Reichsanleihen ein. Am Einheitsmarkt war die Haltung un- einheitlich. Kursbefestigungen hielten sich heute in der Mehrzahl, doch waren auch Kursermäßigungen festzustellen. Die Unternehmungslust läßt viel zu wünschen übrig. Stärkere Nachfrage stellte sich für Spezialwerte ein. Man nannte höher Heid u. Neu, Leander, Emag, Lackfabrik Schramm und Lok. Krauß. Berliner Wertpaplerbörse Berlin, 19. Novhbr., 1 Uhr 30.(Eig. Ber.) Die Börse Ratte heute wieder einmal ihre besondere Sensation. Bei Beginn des offiziellen Verkehrs traten die Makler in einen Streik, da sie sich weigerten, die geforderten hohen Umsatz- und Stempelsteuerbeträge im voraus zu ent- „lehten. Es fand eine Versammlung der Makler statt, in der gegeben wurden. Daraufhin wurde die Tätigkeit allgemein Wieder aufgenommen. Im Hinblick auf die starke Spannung zwischen den Berliner amtlichen Devisennotierungen und den ausländischen Markkursen rechnet man bei Wochen- beginn in Börsenkreisen mit einer weiteren Erhöhung der amtlichen Netierungen. Man verwies besonders darauf, daß in Danzig das englische Pfund am Samstag bereits einen Kurs von 24 VBillionen Papiermark erreicht habe. Diese Er- Wägungen, wie die Verflüssigung des Geldmarktes, die sich in Tagessätzen von—8 Prozent äußerten, rief, eine sehr feste Tendenz für die Effektenkurse hervor. Es kommt hinzu, daß die außen- und innenpolitische Lage seit Zestern wieder zuversichtlich beurteilt wird. Die Forderung Poin- carès nach Sanktionen wird nur als ein Versuch be- trachtet, auf die heute stattfindende Botschafterkonferenz einen gewissen Druck auszuüben. Man erwartet, daß Erg- land, italien und Belgien den französischen Forderungen einen einheitlichen Widerstand entgegenstellen werden Die innenpolitische Lage gilt, nach der gestrigen Vertrauens- kundgebung der Deutschen Volkspartei für Dr. Stresemann als im wesentlichen erledigt, zumal bestimmte Gründe, dafür sprechen, daß auch die Sozialdemokratie dem Kabinett Stresemann keine größeren Schwierigkeiten bereiten werde. Die allgemein erwartete höhere Festsetzung der Devisen- kurse erfolgte jedoch heute nicht. Die wichtigsten ausländi- schen Zahlungsmittel wurden zu den bisherigen amtlichen Kursen notiert, bei einer Zuteilung von 1 Prozent. Veränderungen nach oben ergaben sich nur bei Holland und einigen anderen Devisen, mit Rücksicht auf Schwankungen im internationalen Verkehr. Die feste Tendenz der Börse trat erst bei den späteren Kursnotierungen deutlich in die Erscheinung. die Anfangskurse zeigten überall noch keine starke Verönderung. Am Montanmarkte gewannen (alles in Billionen Prozent): Buderus 11,5. Essener Stein- kohle 17. Mannesmann 11, Caro 10, Phönix 11.,75, rheinische Braunkohle 15, Rheinstahl.5, Laurahütte 8. Schwächer lagen lediglich Kattowitzer, minus 4, Harpener minus 1. Am Markte der chemischen Werte waren besonders ge- sucht, Elberfelder Farben plus.5,. Badische Anilin plus.5, Scheidemandel plus 4. Rütgerswerke plus.5 umd Oberkoks plus 4. Am Elektromarkte lagen sehr fest Schuckert plus.5, Felten u. Guilleaume vlus 16,..G. „lus 4. Siemens u. Halske plus 10. Von Waggon- und Maschinenbauanstalten zeigten stärkere Gewinne Iinke-Hofmann, plus 4, Loewe plus 3. Am Petroleum- markte kam es zu sehr starken Aufwärtsbewegungen. Auch die Schiffahrtswerte erfrenten sich sehr starker Beachtung, so gewannen Hapag 23.75, HamburgSüdamerika- Linie plus 24. Hansa plus 8. Am Bankenmarkte stan- den wieder Handelsanteile mit plus 15 im Vordergrund des Die ausländischen Renten lagen verhältnismäßig ruhig. * Weiterer Ausbau der Itterkraftwerk.-G. in Mosbach (Baden). In der in Karlsruhe abgehaltenen ao..-V. wurde beschlossen, das Aktienkapftal auf 120 Mill.% zu ver- doppeln. Die neuen Aktien werden von einer Bankengruppe unter Führung der Rheinischen Creditbank-Karls- ruhe mit der Verpflichtung übernommen, sie den alten Aktionären im Verhältnis:2 zum Gegenwert von 1,05 IM. gewisse Zugeständnisse der amtlichen Stellen bekannt- kür je 1000% Nennwert anzubieten und den Rest für die Geringe Gesellschaft bestens zu verwerten. Wie wir hören, sind die Aussichten für die weitere Entwieklung des Unter- nehmens auferordentlich günstig. Es ist beahsich⸗ tigt, ein weiteres Werk auszubauen. Die Pläne sind bereits soweit vorbereitet, daß das Konzessionsver⸗ kahren noch im Laufe dieses Jahres durehgeführt wird. * Schnellpressenfabrik.-G. Heidelberg. Die 30..-V. dieser zum Riehard Kahn-Konzern gchörigen Ge⸗ sellschaft beschloß unter Abänderung der ursprünglichen Anträge Kapitalerhöhung um 70 Mill. 4 Stammasgtien auf 120 Mill mit Bezugsrecht 1 zu 1 zu voraussichtlieh 4 Dollar. Deu Verzugsaktien werden nicht ausgegeben, dafür das Stimmrecht der alten auf das 20 fache verdeppelt. In den Aufsichtsrat wurden.-A. Eduard Goldschmidt-Stutt⸗ gart und Direktor Willy Ullmann(Cemmerzbank. Ziliale Mannheim) zugewählt. Trotzdem die Aktien seit geràumer Zeit im Freiverkehr gehandelt werden, waren sie fast ämt-⸗ lich(45 von 47 Mill.) durech Verwaltungsmitglieder vertreten, * A. E. G. Die Allgemeine Elektrizitäts-Ge⸗ sellschaft beabsichtigt, ihren Obligationären anstelle der noch nicht ausgelosten Teilschuldverschreibungen der Serie—8 und der Serie 9 den Umtausch im Verhältnis won einer jungen Aktie gegen nom. 60 000„ Teilschuldverschrei- bungen durch die Berliner Handelsgesellschaft. die Deutsche Bank und die Disconto-Gesellschaft anzubieten. Berliner Devisen in Mlillenen Amtitob l. 17. 8. 1J.. 19. d. J8. R 947.625 952.375 952.813 957.,387 Buen.-Alres 897,750 902,280 857.850 882,150 115,710 116,290 113,750 14,285 Ohristſnanlaa 35„090 361,210 389.075 370,925 Kopenhagen 428,825 431,075 434.910 437.000 Stookholm 664,385 667,65 6704.310 677,90 Helsingfors 67,930 68, 70 67 68,170 Italfsen 117,7 118.270 107,7 108, Londoen 10,882 6 1102/500 10.892 11427c0 New-Vorxk 2,51700.52331 0.518700 2,523300 Peiie 137/55 138,345 131,670 32, 330 Sohwelzgz„„„„ 41,690 445,110 444,805 44/½%15 panlen 327,199 3289,820 329,175.825 ;, 1, 8670.21 030.2089 70.215030 Rlo de anelro 15,460 216.540 2¹5,40 2t168.k 40 Wien. abg„„ 35.90 36,000 25.910. FF 73..5 74,185 73.815 74,185 ugosſavlen 29.925 075 29.928 30.075 Budapet 135,669 130.340 135850 149.3750 S 21.64 22.055 9 22.155 Waren und Märkte Offizielle Preise der Mannhelmer pProduktenbörse Die Kurse verstehen s ch per 100 Kilo netto waggonfrei Mannnem ohne Sack in Goldmark. 1 Dollar ,20 Goldmark zählbar in Goldanleihe. Prelsnot erunjen vom 19 November 1923 Welzen, inländischer 2¹,75—25,25 Roggenmehl—34 „ ausändlischer——— Weſzenklele mit Sack— Roggen(alter 235,75 Blertreber——— (neuer— Ron- elasse.50—7 Brau-gerste(alte)—23 MWesenbeu. lose.50—8 10„(heue)——— Rotkſee eu—— Hafer(neue r) 21—22 Lurerne-Klechen—— „ latlter)——— Fress-Stroh.50—5 Mals. gelbes mit Sack——— gebundenes Stroh— 7 Welzenmehl gasis per. 0(Richpreis 37—39———— Tendenz: Fest. Kurszettel des Mannheimer General-Anzeigers Aktien und Auslandsanleihen in 100 Milllarden Prozenten, Stüekenotierungen in Milllarden Mark pro Stück Frankfurter Dlvidenden-Werte. Berliner Dividenden-Werte. Transport-Aktien. Bank-Aktien. 76. 19. 16 19. 10. 19. Aig d oree., 17 20 b. Hypothekb. 2 10 Rholn. Oresſtb. 20 25 Zaseeneent 70„ Uebers.-⸗B.— 119 Rhein, Ryp.-B.— 2³ Jank ſ.-ine. 6 12 Vereinsb. 3 7 Slgd..-Er.-.— Bayt.., Or.W.— 15 Sdz0.Gesells. 129 192 Südd.Dlsontg, 60 09 2 Hyp. u. Wn. 98 43dresda, Bank 00 2J Wiener Bankd. Farm, Bankw. 48 289 Fekt. Nyp-Bl. 7 Fal, Sanka. erl. Nandges. 50%/ metallb-..-AG. 175 240„ Notendank— 2 Jom,-u, Priybk. 30 385 Mltteſd. Or..-B. 15 L* Verelnsbk. 28 28 Narme. u-8, 28 10 Kürnbg. V..— AHannd..des. eutsoh. Bank 80 105 Oest. Crod,-An. 7 9 krankf Aug. v. 150 120 Aplat. Bank— Ae Ffals, Myp.-Sk. 25 25 Oberch. V. de. U. Efiekl- u. W. 75 70 nelohebank. 77 90 Frkt. R. U. Nitr. Bergwerk-Aktien. Boch. Bb. u. d. 2 J Harp. Bergban 760 200 opsobl. Eb.-d. 188 Daer. Fleenn. ies 209 Faſſe rchſa, 10 2˙0 ee kirnee! 3 50 . Terem.Sg. i0 880 Fafiw.Salzdetf— 4 Phböniz Sefgi. 30 5 ecne Serhw. 480 880 Fsſi,, Woster.„ 380 fb Sraugkofſe 4550 Frledriopen.,„,„ Lothr. f...-V. do 700 Salzu., fleſibr. 600 820 eleenk. BgwW. 478 610 Hannesmanne. 340 450 Telſus Bergd.„ 25 Gefsenk.Aulet.— V. K. u. Laurah. 210 3880 Transpori-Aktien. Johantungbnn. 0 8 erge ge 100 145 Salüm. à Ohle .-Amk. Fakti. 380.0 Oest.-U. St-⸗s. Industrle-Aktien. ahb. nannd.— B. Anll..S 235 285 Cem Karletaddt 49 59 Kempf- 5 tbd.——[ Bad. Elek.-Aes 5⁰„ Lothe. Mets 68 63 ainz. Stamm—. asoh Durl. 750 350 Oham. Annaw 6⁰ Larkhrauerel——B. Uhren Furtw— 15 Jhem. WI. Alb. 400 600 Zadöfferh. Bd. is—] Sayr. Splegen 120 120„ o denber) 8 ehw.-Storont adaper.Gellues— 18.„ Arlesheim 140 285 Lergor 90— eds 4 HerkeiI 18 30„eller t. W.— 2˙ Nat, sobr., W 2 20 Zergm. Elekt: 102 130 gont nog. vzß. Acder Oppend.— Sing Metawe. 38 90 Halm er Motor 18 23 daterwerkekl. 18 21-u. 8. Braub. b. Eledb. Berlin 18 8. „. 0. Stamm 83 1½ Se-Besigh. Bei 150 190 D0. 6. u 85.⸗ 00 285 Aagid-O. uens—— Stener Stamm— ui,deutsohe Jerl. 0 130 Wohffd. Sun p. 190—Scdokhu..-W. 90 30 8 160— deedee 135 175 Aleeif Snn—— 905 ier 0 80 Ad.'stadt 11 Burstf. Erlang.—— ck.- 1—— Jadonia welnd 1,8 14,5 Gem. Meide bg 70 100 ödessd.ftg Urt 35 38 Segw. Nafsdl 27 eſet Seot U ee esen K. u. K.— 3 Sld, Farb. v. Flriabr. f ulde— Hooh- u. Tlefb. 25 clekir. Fdur 165 1. Frantfürt Nof 00 90 nsonster Fh] 14t 169,5 Eis. Bac wolſle 28— Fekt.Pok. 46— 30 ſſo zmann Fhil. 12 19 emag Frankit. 80 7Fuoße. 81 13 20 de zverk.-Ind. 105 145 Em. St. Ulirſonm 80 89 Zanzte Maſna 80 3 lunghans 8t.. 50 7˙ bzing.& ms geliſog 4 00. 69, 1083 gammg. Kale. d 80 Shendasehmer— 10t Goldsehm. TDp 120.0 Karier. Aasad 40 40 Seailag. asoh. 50 30 Geltzner A. ö. 170 7 kemo, Stetiin— 75⁰ nigg. pinn—— ün, altfinge- 37,3 302) Nlein, Sch. Es8 43 44 Dad. Iöh. Sistest.— 6 Aald& Nau, Mi. 100 Faort Helidt, 20 80 Lab, aSoh sion 860 1600 flammer Oend. 643 75 Fonser Braunm is 1 albm. Mühn——fantw. 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Oomman. 180 220 Sudd Disoonto Harms..Nt-B. 60 381 Oresdn. Bank 37 25 Westbannxk Mitteld. Kredtg 22 35 J. Industrie-Aktien. Aogumul.Fabr. 300 250 eee——ISismarokhutte—— Adler& Oppen. 500 500[ Asohffb. Zellst. 160 200 Sooh gusstahl 650 720 Adlerwerke 21 20Agb.-Na. Msch. 329 300 gor. Söhſer 0e.—— .-G. f. Anilin 130 160 Badleob. Aniiin 25) 320 Braunk..rik. 11 190 do. Verkehrsw.— 700 Balke Masch. 50 6) Br.-Zesigh. OeIl 4 30⁰ Alexanderwk. 45 4. 5 Splege] 200 180 Sremer Vulk.—— Alfid. Pelligsen 25 32 J. F. Bemberg 18) 187 Zuder. Eisenßw 180 920 Alig.Slekt.des. 886 14 Bergm. Elektr 110 150 oh. arlesheim 130 175,2 Als. Fortl. Zem.— 2IScl. Anh. Msch. 65 62,5 Ohem. toyden 65 88 Am. Gles.& O0. 60 40 do. Guben ut 25] 270 OChem. Weller 150 200 Ammendortk 50 50 Srl Karls.-Ind. 44) 59Obem. Gelsenk— Anglo-.-Auan 270 289,5 Bri Masohban 50 120 Chem. Albert 200 Anhalter Kohlie 19 2% Serzellus 8erg 14 230 Cogoordla 8pl. 22 20 Annener auss 150 350 Bing Nuraberg 42 38) balnlernotol. 230 320 Dessauer das. 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Eisenſndst. 30 300 Lahmey.& 00 1 1% ansfeid 160 1/0 do, Kokswerk. 295 380 Laurahültte 220 310 Karkt Kunin. 10 45Orenst. Koppel 115 16 Uind. Slsmsoh„ 45 Aaximillansau 20 18 Fhönix Bergb..60 339 indenberg oh. sed. Lind. 51 5/[FEöze el. 27 28 Jarlklndsteüm 0 110.Aeguln à 00. Iachzeb. Vag! 75(00 Lingel Sohußt 18 16 Kerkur Wollw 2 25 felsfolz Faßp. 1185 63 Tinke& Hofm. 280 34. Aix& denest 21 25 fh. Sraunkohl. 410 70 „boe²e& O⁰ 220 28% Kotoren deutz 550 400 fhela Chan—— „Ttorenz 35 82,5 Mühibeim 8erg— Rhein. Elektr. 80 Ah.Ted.% 0% Sarott. 2 eökld. Sohif- 1 103 Hh. Betel. VI. 15 i0 Soneldemande 33% 440 Telean, Berlia 60 90 Rheln.Mobelst 30 30 KHug.Sohnelder 12„Fhale EIsenh.— Hheinstabl 400 520 Sobub.&Salze, 60 ie Tbör, Oel 88 8* Abenänia Ohm. 200 220 Johaok,& 0o. 270 37/,5 Taleing Salls—— Rlebeck ont 6ſ0 600 Segan Strumpt 14 is Türs, Fabak—— Rombach. Hütt 270 323 Slemens el.——Ualonwerke K. Rostz Braunk. 350 400 Slem,&Halske 300 4140 Unlon-Gisserel 35 110 RHosſtz, Zuoket 4090 290 Sinner.-. 80 Larzig. Faplet 30 77 Ruokfeeingeht 1 12 Stettia, Vulkan 280 33 Voer. 3, Frkf. Au. 28. Hütgerswerke 130 Stoshrkammg. 100 100 v. on. Sharlttd.—— een 25 31Stoewerkähm. 150 150 V. 0. MiokelW 100 130 8. Gubst. Oöhl.—— Stolb. Zinkhütt 355 530 V. Glanzstoff 720 558ʃ. Salzdetfurth.— 10. Sudd. Immobll.——1do HarzerKalk 1 7 Ver jute 3 120 100 Vogtid. Masch. 19 18, Mesloch Ton.—— do, d0. 4—Wand. Werke. 130 95 Wissener et 100 108 Sohuhf. B. AW. 12 19[Weser Akt.-Sa. 100 100 Wittener Guf—— d0. Uitramarin 160 200 Westeregelnn 2860 30Wolf Maschin. 78 88.7 VSt. Zyp.& MD—— Wes f. Eisen. 10⁰0— Zellstoff ver. 2⁰0 2⁰ Voget Telg. Or. 31 40[Woeklng Fori 160 350 Zelfstoff Wet 71 725 Kolontalwerte 'tsoh-Ostafr. 200 100 fOtavI Min. u. E. 500 740 Sues,-e. 90 120 Heu-Gulne 81 100f Olamond. 250 275 Pomona South-West 2⁰0 10 Berliner Frelverkehrs-Kurse. deutsche petr 285 24u Heldburg 230 300 Ronnenberg— Adier Kall— 150 Hoontreguenr 16—Sichel& 0.— 120 Api, Alig. Ptr.-l. 110 135 int. Ptr. Un., Ilpu i1c00 12 9 Teleheräber—— Becker-Kohle 120 172,5 Krögershall, 140 14% Uia.—3 2 4 Becker-Stahl 100 16[Neyer Textil 5 5,.7 FPetersb. inter.ʒ 17 Benz-Motor. 40 35 Auſdentb. Fap. 2,7 4½5 Russenbank— 5⁰ BrowngBov.& C 85 40 Berliner Festverzinsliche Werte. a) Relchs- und Stantapaplere. 16 19. 16. 10 Dollarschätzee—— wangsanlebbe 40— Goldanleine 2⁰²⁰ 2520 4% Preul. Konsole 12⁵ 160 Reiohsschatz IV-.——%%/ĩ% Freub. Konsole 112 1³³ d0..IX——„ 40. 00.— 90. 1924err——% Sadlsone Anlelbe—— 5% Dtsoh. Relohsand. 18 20%%% Bayer Anleſhe—— 4% d0. d0..⁰0 2903% Hesslöohe Aneibe—— 27% d 0. d0. 180 155] 4% Frankt. Stagtanl.—— 3% do. do.—— 4% Frkt. Hyp.-Pfdbr.—— b) Ausländische Rentenwerte. 16 19. 16. 18. 3½/% Oestr. Schatra. 12.5 21 8% Nexlkanrer 690 8⁴⁰ 4% d0. Goldrente 7⁰ 105 2% Mexikener—— 40% do. Oonv.Hente.4 4,2 4½% Mex. Bew. Anl.—— 10/. 0. Silnerrent..5 2 8% Tebuantepee— 4˙⁰ 4% do.Papierrent..,57 9,7 ½0%½ 40 8³0 4¹¹⁰ 4% Türk. Admin.-Anl. 210 200 4½% Anat., Sei, 2⁴⁰ 3²⁴⁰ % do. Bagd.-Eleb.! 2³⁵ 28)0 4½% d0., Serle II 2²⁰ U 4% 0. Bagd.-Elsb. 1l 2185 460 4½% 4do.,, Serie I11— 2⁵0 40% 0, unft. Anielhe 15—29%.-U. Staatsb.alte 10 17⁰ 30% 40. Tollob. v. 1911 20⁵ 218 9% do. IX. Serle(74)—— d0. 400-Fo8.-Los. 35⁰0 410 4% do, Goldpriorität 2 1 ½% U. St.-Rt. v. 1813 30 36 Oest. 81b.(Franzos,) 12 690 3½% do. 00. v. 1914 2⁰ 422.80% Sudöst.Eah..F 12⁵ 1³⁰0 4% U. St.-Nt.goldrente 72 50.60% d0. neue Prlor 115 12⁰ 3% d0. Kronenrent 6⁰ 70 5% do Odligatiloner— 110 Wertbeständige Anleihen n Miltarden das Stuok) 5% Bad. Kohl(pr,To.).5 40%8Pr.Kall(pr 100 kg.) 7⁰ 0 Manab. Grobkraft 50 80 Frankfurter Festverziusliche Werte a) Inländische 1 19. 16. 18 Dollarschätre— 5. 4% Preub. Konsols— 41⁰ Goldanlelgae— 27 3/% 55— 4½% NHannk. von 1914 5%% Freub. Konsole—— 10 17 5 928 55. 0* 5 30½% 1904/ 2 2 9% Bad. Anl. von 11— 180 50% biooh. Relohsanl. 20 19,30 3½/% Bad. Ani. 005— 80 4% 40. unk. b. 1925— 2 9% do. von 1— 3½¼% Dsoh.Relohsanl.— 4% Bayr. Elsenb.-Ani. 400 42²⁰ 5% 40. do. 1550 28 3½% d0. 4⁰ 40⁰ 5% l. Relohs-Sohatza. 8* 3% 00. ⁰ 8⁰⁰ 4½% I.—— 1 20 524 Seeee—— 4/%.—ix. do,—— 5 5— 4% Usehtrgbtsan 08— 200 40% lessen V. 59 u. U8— 2⁰⁰ 4% do, do. 1817 ae 2/%%„. abhest. 21 Sparprämlenanl. 1919 6⁰ 10⁰ 7— 150 50% Preub.Schatzanw. 5 4% Süchs. St.-Anl.v. 19—— 4% do. 90.—— 3% do, Rente—— 4% Wuürttemb, k. 1918—— u Ausländische(in 100 Ailliarden% 4097 18. 10 18. 175 1¾% Kr, Hongp.——% Türk. Bagdad 8. 1 st. St.· f. v. 1913 1 5 4%„ 100 240 4½%%e do, Sohatzanv. 1 15% Ulgar, Söldregte 47.5 43—.3 %0% d0. Sliberrente 10 1%, do, St.fte.. 1810—— 4% do. Goldrente— 60 3½7% d0. St.nte. v. 1897 80⁰ 400 %% do, einh. KN 50% Mexlkan. ari. inn.—— 4% Rumünlen!——%„ gold.—— %% do, gold, am, 22,5 87½%5 4½%/%„ irrig. Antelh. 5 0 4% do. am. Rt.-Verw. 18 2³ 50% Tenüantepeo 9 7 Wertbestündige Anleihen(in 100 Muflarden das Stllek) % Bad. Kohl.(pr. To.) 20⁰ 370 8% Pr.Kalt(pr. 100 kg) 6755 88 — 1 4. Seite. Nr. 533 Maunheimer General · Auzeiger.(Abend · Ausgabe.) Montag, den 19. November 1923 Marktbericht Die Zufuhr war heute ziemlich mittelmäßig und entſprach un⸗ geführ dem Sumstagmarkt. Die Kartoffelzufuhr war gut, war die Zufuhr in Butier beſſer, in Eiern dagegen gering. Der Fiſch⸗ und Geflügelmarkt war ſehr gut beſchickt. Die Preiſe ſind durchtpeg geſtiegen, obwohl ſich diesmal der Dollar nicht weiter nach oben bewegte. Nachſtehend die amtlich ermittelten Preiſe in Pfund und Milliarden Mark: Kartoffeln 36(34—36), Weißkraut 15—20(18—24), Rotkraut 80—120(80—120) Wirſing 35—60(25—60), gelbe Rüben 45—50 (30—60, rote Rüben 42—60, Karotten 40—80(35—72), Zwiebeln 100—120(90—120), Blumenkohl 20—1000(15—1200), Spinat 80 bis 200(80—180), Mangold 25—50(35—50, Endivienſalat 20—100 20—80). Feldſalat 240—360(120—400), Kohlrabi das Stück 25 bis 72(20—60). Tomaten 60—240(40—180), Eier 180—192(130 bdis 180), Tafelbutter 2500—3300(2500), Landbutter 2400(1600 bis 2000), Aepfel 180—420(35—400). Birnen 150—350(40—350), Nüſſe 500(360), Kaſtanien 480—600, Schellfiſche kleinere und mitt⸗ lere 350—600(350—400). Kabeljau 600(600). Lenafiſche 700. See⸗ zungen 350—.600 Schollen 500, Blaufelchen 1000, Stockfiſche 500, Goldbarſche 500 Aale 1400(1400). Hechte 1320(1320), Backfiſche 480—600(400); lebendes altes Geflügel das Stück: Hahn 2400 (—4000). Junggeflügel lebend des Stück: Hahn—3000(1000) Huhn—3000. Enten 2400—5000, Gänſe—18 000(6—10 000) geſchl. Geflügel in Pfund: Hahn und Huhn 1200—1300(1100 bis 2300), Gänſe das Pfund 1300—1500(1100), Wild: Haſen 1000 bis 1300(1200—1300), Reh 2000—2200(1200—1300). Biehmarktbericht Dem Viehmarkt vom 19. November wurden zugetrieben: 610 Stück Großvreh davon 91 Ochſen. 56 Farren, 463 Kühe und Rinder, ferner 149 Kälber. 42 Schafe, 323 Schweine, 38 Arbeitspferde, 25 Schlachtpferde. Preiſe in Goldmark für 50 Kg. Lebendgewicht. Ochſen: 1. Kl 80—87., 2. Kl. 70—80 M. 3. Kl. 60—70., 4. Kl. 45—60 M Farren: 1. Kl. 75—80 M. 2. Kl. 70—75., 3. Kl 60—65 M Kühe und Rinder: 1. Kl. 82—88., 2. Kl. 75—80., 2. Kl. 64—68., 3. Kl. 40—50., 2. Kl. 75—80., 4. Kl. 50—55 M. Kälber: 1. Kl. 95—100., 2. Kl. 85—95., 3. Kl. 75—80 M, 4. Kl 70—80 M. Schafe: 1. Kl. 70—75 M. 2. Kl. 65—70., 3. Kl. 60—65 M. Arbeitspferde: 200—600 Billionen. Schlachtpferde: 70—120 Billionen. Markt⸗ verlauf: Mit Großvieh ruhig, nicht geräumt, mit Kälbern mittel, ausverkauft, mit Schweinen mittel, kleiner Ueberſtand, mit Pferden ruhig. veranſtaltungen Das exzenkriſche Thecter„Die Gondel“ eröffnete am Samstag im Künſtlertheater„Apollo“ das angekündigte Gaſtſpiel mit wirklich glänzendem Erfolge. Für Nichtorientierte ſei kurz feſt⸗ geſtellt, daß„Die Gondel“ ein Kabarett allererſten Ranges iſt, eigen artig in Stil und Aufmachung, aber auch werwoll in den Darbie⸗ tungen. Das exgentriſche wird vor allem in der Anlage der Bühnenbilder betont. Mit am kröäftigſten unterſtreichen dieſe Originalitat 12 Schnadahüpfl aus dem Paradies nach altdeutichen Motiven, mit denen das Programm eröffnet wurde. Man ſieht Adam und Eva nur mimiſch in der Szene, die zur Austreibung aus dem Paradieſe führte. Der erklärende Text wird von zwei Engeln geſungen, die über dem ſündigen Paare ſchweben, während der Zorn Gottes aus den Kuliſſen donnert! Die übrigens nicht neue Idee, die Mitwirkenden nur mit den Köpfen zu zeigen, ſonſt aber maleriſch darzuſtellen, iſt in dieſer Szene nicht allein in die Tat um⸗ geſetzt Am wirkungsvollſten kommt ſie unſtreitig in dem„Trom⸗ beter von Säckingen“ einem köſtlichen Lachduett, zur Geltung. Prachtvoll in der Bildhaftigkeit gib ſich das Landknechtslied„Kapi⸗ tän und Leutnant“ Hier zeigen ſich am augenfälligſten die Sorg⸗ falt und der feine künſtleriſche Geſchmack in der Löſung der Koſtüm⸗ frage. Der ſtarke Beifall, der bei dieſer Szene einſetzte, ließ die tiefgehende Wirkung auf das im übrigen ſich ziemlich paſſiv verhal⸗ tende Publikum erkennen Erwähnenswert ſind noch„Am Rhein“, eine altdeutſche Studenlenſzene die die Gefühlsſaite erfolgreich er⸗ klingen läßt, und der aktuelle„Geſang der Bergleute“, in Rhythmus und Farbe ausgezeichnel. Die Tanznummern, die zwiſchen die ab⸗ mechflungsreichen darſtelleriſchen und geſanalichen Darbietungen— Jazzband und Gaſſenhauer werden ebenfalls in grotesker We ſſe nerſifliert— geſtreut werden, ſind ganz hervorragend. Üve Karſten entwickelt eine Grazie wie man ſie ſelten findet. vor allem in der Darſtellung der„hohen Schule“, während ſeine Part⸗ nerin Tatjana Tamarowa nicht nur bildſchön ausſieht, ſondern auch techniſch gleichwertig iſt. Frank Günther brachte als Kon⸗ ferenzier durch witzſprühendes, pikantes und amüſantes Plaudern bald ſoviel Wärme in die froſtige Atmoſphäre des Zuſchauerraumes, daß auch hier der Erfolg unbeſtritten war. Hans May, der Schöpfer des ebenſo eigenartigen wie farbenreichen muſikaliſchen Teils, ſaß in der Hauptſache ſelbſt am Dirigentenpult während John Gottowt und Hermann Blaß den aufs genaueſte auf die Dar⸗ bietungen abgeſtimmten ſzeniſchen Rahmen ſchufen. Von den Mit⸗ wirkenden ſeien noch Lucie Bernardo, Liſa Eſcher, Mia Hell⸗ muth, Erich Carrin, Fred Deſtal, Heinz Dietrich, Martin Martens und Georg Ripperger, durchweg darſtelleriſch und ſtimmlich erſte Kräfte, lobend erwähnt. Wir nehmen an, daß alle Freunde hochſtehender Kabarettkunſt in den nächſten Tagen nicht verfäumen werden, ſich in eine bisher unbekannte Welt gondeln zu laſſen. Das Theater verdient ſtarken Zuſpruch. Guſtav Jacobn. der rheiniſche Vortragaskünſtler, wird am Mittwoch, den 21. November in der Harmonie ſeinen luſtigen Abend wiederholen. Gerichts zeitung Die Ermordung des Staatsanwalts Haas⸗Frankfurt Nach der Mittagspauſe wurde der Bürogehilfe M. als Zeuge gehört. Auf dem Opernplatz wurde ihm von einem Arbeiterführer ein Schild in die Hand gedrückt. Man ſchob ihn in den Palmen⸗ garten, wo er das Schild in einem Gebüſch abſtellte. In der Schwind⸗ ſtraße will der Zeuge zu Bräuning geſagt haben, er ſolle die Piſtole wegnehmen oder ſichern. Ein junger Mann trat hinzu und rief zu Bräuning:„Gib das Ding her, ich ſchieß das Aas über den Haufen.“ Bräuning entgegnete:„Die Piſtole bleibt in meiner Hand, wenn er kaputt geht, geht er durch meine Hand kaputt!“ Bräuning meint zu der beſtimmt klingenden Ausſage:„Die Piſtole bleibt in meiner Hand, ſo wahr ch hier ſtehe, ſonſt habe ich nichts geſagt.“ Es wurde, wie der Zeuge im ſpäteren Verlauf der Vernehmung ſagte, auch gerufen:„Hier iſt eine Laterne, hängt ihn auf!“ Der Zeuge Ordner Sp. hörte am Opernplatz, daß andere Ordner zur Bildung eines Zuges aufforderten. Auf der Bockenheimer Landſtraße ſtand ein Herr an der Tür, der von Leuten aus dem Zuge geſchlagen wurde. Sechs bis acht Ordner, darunter auch der Zeuge, ſuchten den Herrn zu befreien, aber es gelang nicht. Vorſ.:„Mit anderen Worten: Die Ordner hatten die Herrſchaft vollkommen ver⸗ loren.“ Der Zeuge beſtätigt das. Der Zeuge ſchilderte, wie er im Garten ſich bemühte, die Leute vor Torheiten zu bewahren. Als Dr. Haas mit den Beinen auf dem Trottoirrand, dem Kopf auf dem Bürgerſteig hilflos dalag, ſtellte ſich ein junger Mann mit der Fauſt drohend vor ihn hin und rief:„Du Sau, Du mußt verrecken!“ In den Angeklagten Konrad und Fritz erkennt der Zeuge Beteiligte aus der Schwindſtraße wieder. Ueber die geiſtige Verfaſſung des Fritz ſollte nun Dr. Roth vernommen werden. Fritz:„Ich verzichte auf den Sachverſtändigen.“ Vorſ.:„Wir aber nicht.“ Fritz:„Ich Fin Menſch und kein Vieh!“ Dem Gerichtsarzt wurde Fritz von Be⸗ wobnern ſeines Hauſes als leicht reizbar geſchildert. Im Gerichts⸗ gefängnis wurde Fritz als Kalfakter und Ausfahrer benutzt, wogn mon nur einwondfreie Leute und Nerſonen nimmt, die mit Mik⸗ gefangenen nicht ſtreiten. Sowoßl Dr. Roth als Prof. Dr. Jabnel ſind der Meinung, daß der Angeklagte keine Geiſtesdefekte beſitzt. Tragiſches Schickſal. Wie unſaabar hart manchmal das Schickſal im Leben eines Menſchen mitſpielt, zeiate folgender Fall vor dem Schwurgericht zu Ellwangen in Württemberg. Angeklagt war der 44 Jahre alte Londwirt Alois Grimm von Winzingen bei Gmünd wegen Totſchlags. Der Fall iſt desholb beſonders traaiſch, weil der Angeklagte im vergangenen Jahr ſeine älteſte 14jährige Tochter durch ein Verbrechen verloren hatte das zu Beainn des Jaßbres das Schwwrgericht Ellwanden beſchäftigte. Ein 18iäbriger Unßold wollte das Mädchen vergemaltigen und hat es. obhne ſeine Abſicht zu er⸗ reichen. erſtachen. Seitdem iſt der Anceklagte leicht erregabar. Am 18. September d. J. kam er mit dem Bauern Geicer, mit dem er ſchlecht ſtand, in der„Krone“ zuſammen. Dieſer ſtichelte an dem Angeklagten, und es kom zu einem Wortwechſel, nach dem Geiger das Lokal verließ. Unglfcklfcherweſte traf der Angeklagte den Keiger noch auf dem Heimwea. Der Mortwechſel ainga'iter, und Grimm hieß den Geicer einen Eßebrecher. Dieſer hat nämlich für ein gugereßeliches Kind zu ſorcen. Geiger gab den Ausdruck zurück. worüber Grimm, dem nach di⸗ſer Richtung nichts borzuwerfen iſt. in kungerſte Erreaung deriet. Er draug zunzchſt mit einer Scheufef guf Goeijger ein und ſchlue ihn mit dem Stieſe üher den Rückon. Amtliche Bekanntmachungen ̃ Entrichtung von Steuern betr 3 Band KXIII Schumacher“ Ermäßigungen vom Steuerabzug mit dem drei⸗ 2. Band X.3. 41, Firma„Rudolf Gardé“ 7 0 in Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. O⸗Z. 228, Firma„Heinrich in Sandhofen Vom achtzehnten November d. IJs. an ſind die Mannheim iſt als Einzelprokuriſt beſtellt 4. Band XIV O⸗3. 152, hunderttauſendfachen Betrag der für die zweite& Cie.“ in Mannheim. Die Geſellſchaft iſt aufge⸗ Septemberhälfte giltigen Ermäßigungsſätze zu be⸗ löſt und die Firma erloſchen. — Der Lehrer trennte die Streitenden, worauf Grimm in ſeiner Woh⸗ nung ſein Militärgewehr holte und aus einer Entfernung von zehn Metern einen Schuß auf Geiger abgab, der eine Schlagader in der Halsgegend zerriß und den ſofortigen Tod durch Verb lutung herbeiführte. Grimm wollte ſich an den Hergang nicht mehr er⸗ innern Er beſtritt die Tötungsabſicht. Die Geſchworenen ver⸗ neinten die Frage nach Totſchlag und ſprachen den Angaeklagten nur der Körperverletzung mit Todesfolge ſchuldig, verſagten ihm aber mildernde Umſtände. Das Urteil lautete auf die geſetzliche Mindeſt⸗ ſtrafe von drei Jahren Gefängnis und Einziehung des Ge⸗ wehrs. Damit war das Maß des Unglücks aber noch nicht voll: In der Nacht nach der Verurteilung Grimms erlag die Frau des Getöteten einem Schlaganfall. neues aus aller Welt — Ein wohltäliger Friſeur. Als ein älterer Mann an einem Friſeurgeſchäft in der Marktſtraße zu Cannſtatt vorbeiging, zog ihn der Meiſter, der ſein ſtruppiges Kopf⸗ und Barthaar wohl wahr⸗ genommen hatte, in ſein Geſchäft mit dem Bemerken:„Sie können wohl auch nichts mehr verdienen, ich will Ihnen Haar und Bart ſchneiden, es koſtet Sie nichts.“ Als er ſein Geſchäft kunſtgerecht ausgeübt hatte und der Bedürftige ſich unter Dankesworten entfernt — Aufgedeckte Die Kriminalpolizei in Bochum hat eine Geldfälſcherwerkſtatt aufgedeckt. einiger Zeit befanden ſich im hieſigen Bezirk falſche 100 Milliarden⸗ Scheine des Landkreiſes Bochum im Umlauf. Der Kriminalpolizei iſt es gelungen, die Falſchmünzerwerkſtatt ausfindig zu machen und die Fälſcher zu verhaften. Es handelt ſich um einen Setzer aus der Dübergſtraße und einen Malermeiſter aus der Wittenerſtraße. Der Setzer war in einem Hinterhaus in der Juliusſtraße in einer kleinen Druckerei beſchäftigt und hat die Scheine in dieſer Druckerei her⸗ geſtellt. Er hat für rund 100 Billionen Falſifikate an⸗ gefertigt Man fand unter ſeinem Setzerkaſten verſteckt etwa 120 Bogen zu je 3 Einhundertmilliardenſcheinen. Zwei Lithograpbenſteine wurden ebenfalls beſchlagnahmt. Der Malermeiſter hatte die Zeich⸗ nungen hergeſtellt. Er hatte mit Tuſche unter Zuhilfenahme eines echten Scheines auf den Stein des Geld gezeichnet. Die Falſchſtücke ſind als ſolche ſehr leicht zu erkennen, da der Druck ſchlecht gelungen und die Zeichnung infolgedeſſen verſchwommen iſt. Als Zeichen tragen ſie die Buchſtaben F, B und H. Die Aufdeckung des Schwin⸗ dels iſt dem Kriminalkommiſſar Gärtner gelungen. Es gelang, die beiden bei einer Ausgabe von mehreren Scheinen im Werte von mehreren 100 Milliarden in einer hieſigen Firma abzufaſſen. hatte, lud ihn der Friſeur zum Wiederkommen ein. Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(78 morgens) Luft⸗ Tem⸗ See⸗ Ses 222 Wind 2 38 328 döhe in er er, eeee, m wm 388 Slis Richt. Stärkeſ 8 S S Wertheiim—— 1 7 W tleicht bedect! 1 Königſtuhl..563 752.7—1 5—2 SW leicht bededt 2 Karlsruhe127 75%5 3 9 SWſchw. beieckt! 3 Baden⸗Baden] 213 753.1 3 9 4J SW leicht bei at 7 Villingen780 765.7—2 5—288 leicht dedecd! 5 Feldberg. Hof 1281 641.44—6—0—6 SW friſch nedlig 13 Badenweiler(————————— St Blaſien.—— 21 5—2— ſtill bededt 7 Im Bereich kleiner Druckſtörungen auf der Südfeite des über der Nordſee lagernden Tiefdruckgebiets herrſcht in Süddeutſchland veränderliches meiſt trübes Wetter bei ſinkender Temperatur. Im Hochſchwarzwald, wo vielfach wieder Neuſchnee gefallen iſt, herrſcht Froſt bis zu— 6 Grad. Eine neue, von der Biskafaſee vorſtoßende Luftdruckwelle führt wieder etwas wärmere Luft heran, ſo daß zu⸗ nächſt noch kein ſchärferer Froſt zu erwarten iſt. Vorausſichlliche Wikterung für Diensiag bis 12 UAhr nachts: Meiſt trübe, Niederſchläge(Hochſchwarzwald Schnee und leichter Froſt) tiefere Lagen noch froſtfrei. Herausgeber. Druckern und Verleger: Druckerer Dr Haas Mannbeimer General⸗Anzeiger G m. b H. Mannbeim f 6 2 Direktion Ferdmand Heyme— Ebefredakteur Kur: Fiſcher. Verantwortlich für den volitiſchen und volkswiriſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher: für das Feuilleton Dr Fritz Hammes: für Kommunalpolit un; Lokales: Richard Schönfelder: für Sport und Neues aus aller Welt Willy Müller: für Handelsnachrichten Aus dem Lande Nachbargebiete Gericht u. den übrigen redaktionellen Teil Franz Kircher: für Anzeigen: Karl Hügel⸗ Steift Keirfer. Hedi Maler BerfholdCUrerif Egon Weisbrodt, Firma„E Strauß Perfekte Stenoiypistin Miet-Gesuche ae i Bileaee,, Wohnungstausch! 5 bewandert ſofort geſucht. t O. 1 6a Einfamilienhaus in Feudenheim, frei die Geſchätsſtele 4920 gelegen, 7 Zimmer mit Zubehör, Hoſtgarten und Seit Im 31 Ottober 1923 jeſtgeſtellt. rückſichtigen. Abrundung der einzubehaltenden Be⸗ träge auf volle Milliarden nach unten. Wertanſchläge für Sachbe züge einſchließlich der Für Freizigarren uſw. ind ab einundzwanzigſten November d. Is mit dem fünfhunderttauſendfachen Betrage der für die zweite Septemberhälfte ſeſt⸗ geſetzten Sätze zu vervielfältigen 7 Finanzamt-Stadt u. Neckarſtadt. Handelsregisfer. Zum Handelsregiſter 8 Band XXVII.⸗Z. 39 vurde heute die Firma„Otto Greulich, Geſellſchaft mit heſchränkter Haftung.“ Mannheim. Rhein⸗ dammſtraße 13, eingetragen Der Geſellſchaftsoer trag der Geſellſchaft mit deſchränkter Haſtung giſt Gegenſtand des Unternehmens iſt der Großhandel auf eigene und remde Rechnung in Mehl, Getreide. Futtermittel ind Landesprodukte ſowie die Beteiligung an ähnlichen Unternehmungen Die Geſellſchaft kann auch die Vertretung ähnlicher Firmen übernehmen. Das Stammtapital beirägt 800 Millionen Mark. Otto Greulich Kaufmann. Mannheim und Otto 5. Band XV.⸗Z 93. Firma„Herren⸗Mode⸗ Magazin Roſarjum Inhaber Ludwig Schoener“ in Mannheim Die Firma iſt erloſchen. 6. Band XVI.⸗3 174, Firma„Lack⸗ und Farbenhaus Eugen Lutz“ in Mannhem Die Prokura der Eliſabeth Lutz iſt erloſchen. Die Firma 9 iſt erloſchen 7. Band XVIII.⸗Z. 90, Firma„Hengſtenberg & Wiemer“ in Mannbeim. Kaufmann Heinrich Hengſtenberg, zuletzt in Hirrau wohnhaft, iſt aus der Geſellſchaft ausgeſchieden Deſſen Witwe Auguſte Hengſtenberg geb Kolfhaus Hirſau iſt als per ön⸗ lich ha tender Gelellſchafter in die Geſellſchaft einge⸗ tre en. Die e iſt von der Vertretung der Geſellſchaft ausge chloſſen 8. Band XXIV O⸗3. 106. Firma„Victor Schönſtein“ in Mannheim. Rheindammſtraße 28 Inhaber iſt Victor Schönſtein. Kaufmann, Heidel⸗ berg Geſchäfts zweig: Handel mit Baumaterialien 9. Band XX V O⸗3 107. Firma„Nicolaus Freff“ in Mannheim. Inhaber iſt Nicolaus Freff, Kaufmann, Mannheim. 10. Band XXIV O⸗3 108, Firma„Oskar Iſrael“ PforZHeœirri Sceuerristr. 15 Verlobfe Novermber 1025. NMerwheirn 88,20 4927 Pofl. Hausschpederh u. tücht Weißzeugnäherin ſof. geſucht. Rheinvillen ⸗· ſtraße 10. II. Vorſteuen —5 u. abds nach 7 Uhr. 4929 — 4 Heris ROSPff Hecle ROsplff 3 D. StSrlirig Verrnebalfe ESSEN, iri NœVernber 1028. 72⁰⁰ Ehinger. Kaufmann, Ludwigshafen am Rhein ſind 5 Geſchäftsführer Jeder Geſchäſtsführer iſt berech⸗ tigt, die Geſellſchaft ſelbſtändig zu vertreten Dle Geſellſchaft endigt mit dem 31. Dezember 1927. wenn ſie ſpäteſtens 6 Monate zuvor duich. einen Geſellſchafter gekündig, wird Die Kändigung muß der Geſellſchaſßt gegenüber mit Ein chreibebrief erfolgen Findet keine Kündigung ſtatt ſo ver⸗ ängert ſich die Dauer der Geſellſchaft um ein weiteres Jahr und ſo fort von Jahr zu Jahr. Die Bekanntmachungen der Geſellſchaft finden nur durch den Deutſchen Reichsanzeiger ſtatt. Mannheim den 16. November 1923 Bad Amtsgericht B G 4 169 Zum Handelsregiſter 8 Band XXIV.3. 38, Firma„Reibel Aktiengeſellſchaft für inernationale Transporte und Schiffahrt“ in Mannheim wurde heute eingetragen Wilhelm Dracker iſt als Vor⸗ ſtandsmitglied ausgeſchieden 169 Mannheim den 16 November 1923. Bad. Amtsgericht B 4 jeden Aleis ist Photo-Apparat Doppelſteroſſop mit Zu⸗ Jum Handelstegſſter K wurde heule einge⸗ bepör zu verkaufen 4916 160 Becker, Kleinſeldſtr 31. Band lil.⸗ 5 Firma„Hch. Siern⸗ weiler“ in Ladenburg Die Prokura— Bertha Mahagoni-Tisch Maas iſt erloſchen Das Geſchäft iſt ſamt der 1000465, geſchweiſte Form Firma auf die Kau mann Emil Maas Witwe für 50 G⸗Mk zu verk. Bertha geb Sternweiler Ladenburg übergegangen lNemy, P 7, 1. 4922 in Mannheim. Inhaber iſt Oskar Iſrael, Kauf⸗ Mannheim, den 17. November 1923. Bad. Amtsgericht B. G 4. 7 Eine Festgabe für Knaben und Mädchen Auerzadt 5 DentscherRinderkalenderf. 924 (Reich ihusttiert 144 Seiten) Gelegenheitsexemplare Vorrat reicht) zu haben fur nur 80 Goldpfiennig in der Buchhandlung Schueider, ⏑ 1. 13. 7198 Frrrr———————— pjp————²7‚————x Stoffe unc Fuiter für Herren und Damen verkauft billig(auch Teil⸗ zahlung) Etagengeschäft Stoffel. Stamitzstrasse 7. 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