Sezuagspreiſe: anndem u Umgebung v. 22.—28 Rop. 1 Sillon Mart. Jofſtr. o. Feenſpr. Nr. 70% d, 7083, 70, 7048. Telegr.⸗Rör. Deneralomeiger Maunbeim. Crſcheint wöchentlich wöltmal. Das Rei böllig unklare Lage +Beelin, 24. Nov.(Von unſ. Berl. Büro.) Die Lage iſt einſt⸗ weilen ſo gerworren wie möglich. Unſere Vermutung be⸗ ſtätigt ſich, daß die Deutſchnationalen den Sturz des Kabi⸗ netts Streſemann herbeigeführt haben, ohne in Wirklichkeit auf ihn vorbereitet zu ſein, ohne auch nur darüber nachgeſonnen zu haben, was dann an ſeine Stelle zu ſetzen wäre. Der Reichs⸗ bräſident hat, wie uns berichtet wird, einſtweilen nur mit Herrn Löbe und den Führern der bisherigen Koalition verhandelt, mit den Deutſchnationalen unſeres Wiſſens noch nicht. Vermutlich wünſcht der Reichspräſident erſt den Verſuch einer Kabinetts⸗ bildung unter ſozialdemokratiſcher Führung abzu⸗ warten, ehe er ſich an die Deutſchnationalen wendet. Ein Links⸗ kabinett iſt natürlich bei der dermaligen Lage der Dinge gänzlich ausgeſchloſſen. Ein Kabinett unter ſozialdemokratiſcher Füh⸗ rung würde in Bayern wie eine gewollte Herausforderung auf⸗ genommen werden und den Konflikt zwiſchen Bayern und dem Reich vollends heillos machen. Außerdem würde es auch nicht ohne ernſte Konſequen zen für Preußen bleiben. Die Volkspartei denkt, ſoweit wir unterrichtet zu ſein glauben, zunächſt noch nicht daran, die Koaliton in Preußen zu kündigen. Sie würde es aber in dem Augenblick tun, wo ein ſozialdemokratiſcher Kanzler, etwa geſtützt auf die Koalitionsverhältniſſe aus der Zeit des Dr. Wirth das Erbe übernehme. Um halb 1 Uhr traten im Reichstag die Fraktionen des Zentrums, der Deutſchen und der bayeriſchen Volkspartei zu Be⸗ ſprechungen zuſammen. Aeber die Vorgeſchichte und den Stand der Kriſe wird uns von beſonders gut unter⸗ richteter Seite noch mitgeteilt: Es beſtätigt ſich in vollem Umfange, daß beim Sturz des Kabinetts Streſemann ein gegen ihn gearteter Plan zur Nach⸗ folgerſchaft und auch eine Perſönlichkeit vorhanden war. Der Reichspräſident hatte geſtern abend die Führer ſämtlicher Fraknonen zu' ſich gebeten. Dabei war für ein Beamtenminiſterium gegenüber einer Parlamentsregierung nach den Erfahrungen der letzten Jahre wenig Stimmung vorhanden. Alle Perſönlichkeiten, an die man gedacht hat, haben immer wieder Bedenken erhoben. Soweit es Parlamentarier waren, ſind die Bedenken merkwürdiger⸗ weiſe gerade aus den Fraktionen ſelbſt, aus denen die Herren ge⸗ wühlt werden ſollen, erhoben worden. Zu den Parteiführern, mit denen geſtern der Reichs präſident konſeriert hat wir müſſen uns in dieſer Beziehung berichtigen— hat auch Herr Hergt gehört. Irgendwelche Verhandlungen der Parteien untereinander haben einſtweilen nicht ſtattgefunden Die Mitglieder der Arbeitsgemeinſchaft ſind geſtern abend zu⸗ ſammengemeten Auch mit der Bayeriſchen Volkspartei hat man Fühlung genommen. der Reichspräſident, der ſich des dollen Ernſtes der Lage bewußt iſt. hat heute mittag in den Frak⸗ tonen eine Entſcheidung über die Perſönlichteiten verlangt, die für den Eintritt in das Kabinetd in Betracht kommen. Wie in der zweiten Mittagsſtunde verlautete, ſoll unter ſolchem Druck der„homo regius“ gefunden worden ſein. Wir hegen die ſtarte Vermutung, dah es ſich dabei um den 22 volksparteilichen Abg. von Kardorff handeln wird. Als ein Kabinett ſämtlicher bürgerlichen Parteien könnte man ein Kabinett von Kardorff natürlich nicht nennen. Die „Deutſchnotionalen werden ihrem Führer Hergt ihr Vertrauen ſchenzen,, Darnach ſcheint der Gedante eines Direktoriums wieder in den Himergrund getreten zu ſein. Vorbehalten bleibt, zu warum und unter welchen Umſtänden das Kabinett nann überhaupt geſtürzt werden mußte in einem Augen⸗ bücke, wo ſich in der Außenpolitik wenigſtens große Perſpektiven zu eröffnen ſchienen. Die Währungskredite, die Dr. Streſemann in Ausſicht ſtanden, ſind vorläufig zurücgezogen worden. Die Lebensmittelktedite werden allerdings nach unſeren In · formationen noch in dieſen Tagen abgeſchloſſen werden. Tedoch handelt es ſich dabei nur um eiwe verhältnismäßig gering⸗ Tögige Kreditſumme von 50 Miſionen Dollar. Daß Dr. Streſe. mann als Außenminiſter in dos neue Miniſterium eintritt, batten wir für gänzlich ousgeſchloſſen. e Franzöſiſche p Jur Demiſſion des Kabinetts Streſemann de— 3 Seite + ſeine Demiſſion bedauert werden, denn man wilfe nicht warum. Hier betrachtet man ihn als einen Mann der Vorfehung, der befähigt ſei, Deutſchland zum Vertrag von Verſailles zurbaßuführen. Die, die das meinten, hätten 5. nicht genau die Kriegs⸗ und Vorkriegsidee des abge⸗ Jangenen Reichskanzlers geleſen. Angeſichts der öffenklichen Meimung lenſeits des Rheins hätken alle Regierung⸗männer weniger Be⸗ wegungsfreiheit und ſeien gezwungen, ſich gegen Fronkreich zu wenden. Das Recht wird ſich dem Verirage nur unterordnen, wenn reſich um die beſetzten Gebiete gruppiere, d. h. um das von Frank⸗ zeich vorgeſchriebene Geſetz. Wann wird England endlich begrelfen, beh ie Stunde gekommen, das Unvermeidliche anzunehmen und Frankreich anzuſchließen? 5 15 Das„Journal“ ſagt, das Werk Streſemann läßt ſich in Ruem Worf zufammenfaſfen: Ein Sdaatsmomn, dem ein ſo großer ranhen, vorausgegangen, ſel zur Macht aufgeſtiegen und habe ſich ſo adikal und ſo raſch ſeine Macht zerſtören kaſſen. Er könne ſich jedoch cht darüber beklagen, daß ihm die Gelegenheit gefehlt hätte, ein ent bentieen. 5 8 Das Petit Journal: Streſemann habe nicht lange den f0 eſſel Bismarcks innegehabt. Dieſer ſtarke Mann, den Deutſchland ozufogen in Reſerve gehalten habe, und den auszuprobieren es Abend⸗Ausgabe Gene die monatlichen Orzieher serpflichten** lich dei oer Heſtellung des Ropunements die wübrend der 2 Bezugszeit notwendigen preis erdöhungen zu bezahlen. doſt⸗ ſcheckkonte Nummer 1780 Rarisrube.— Bauptgeſchäfts ſtelle „Rannhelm ke. 2.— Stſchäfts⸗nedenſtelle neckarſtast. wold⸗ Beilagen: Der Sport vom Sonntag— Modezeitung— AusSeit und Leben mit Mannheimer Srauen-Seitung und Mannheimer Muſik-Zeitung — sſchiff ohne Steuermann lange gezögert habe, verbrauchte ſich in drei Monaten, ohne eine von ſeinen Verſprechungen gehalten oder die Hoffnung ſeiner Landsleute gerechtfertigt zu haben. Im Deuvre heißt es: Stkreſemann ſei nicht wegen ſeiner Außenpolitik geſtürzt worden. Ddie Urſache ſelner Ab⸗ dankung ſei ſeine Innenpolitik. Es 15 ſchwer geweſen, inen Kanzler in der Regierung zu erhalten, der geſagt habe, daß die Lage Deutſchlands verzweifelt ſei, und der ſelber keine Möglichkeit erkannt habe, ſie zu beſſern. Es ſei natürlich nicht das erſte Mal, daß man einen Regierungschef ohne ein Programm gefunden habe, aber das erſte Mal, daß man dies ſolange mit naivem Freimut ver ⸗ kündet habe. Die„Humanite“ meint, Streſemann habe das ganze Deutſche Reich unter Kontrolle geſtellt. In dem Augenblick, in dem er ab⸗ trete, ſetze der eigentliche Herr der deutſchen Republik den Druck⸗ maßnahmen, durch die bereits ſämtliche kommuniſtiſche Irgmi⸗ ſationen außer Geſetz geſtellt ſeien, die Krone auf. Wenn er nach dem Rücktritt Cunos, der durch eine Arbeitererhebung verjagt worden ſei, alles dies ſich habe geſtatten können, ſo ſei es deshalb, weil er auf die Hilfe und aktive Mitſchuld der Sozial⸗ demokraten habe zählen können. 9425 —Der Gaulois zieht einen Vergleich zwiſchen der geſtrigen Sitzung der franzöſiſchen Kammer und der Reichstagsſitzung. In Berlin ein Abſtimmungsergebnis inmitten des Wirrwarrs— in Paris ein Ergehnis des Burgfriedens. In Berlin verumeinigten ſich die 555 in Paris dagegen ſchließe ſich die O woſition zum größten Teil den gemäßigten und klugen Ausführungen eines klugen Patrioten an. Der„Populaire“. Das Experiment Streſemann habe wie ſo viele andere vorher Bankrott gemacht. Zum Teil ſei dafür die Perfönlichkeit des Reichskanzlers ſelbſt verantwortlich zu machen. Seine Geſchmeidigkeit habe Anlaß zu graßen Hoffnungen gegeben, aber ſie ſei nur Schwäche ge Dieſe neue parlamen⸗ tariſche Kriſe reiche aber über die Perfſönlichkeit des Reichskanzlers hinaus. Sie unterſtreiche den chaotiſchen Zuſtand, in dem ſich Deutſchland befinde. 5 Der„Petit' Pariſien“ ſchreibt, der Mann, der alle Stand⸗ punkte miteinander ausgleichen wollte und der Deutſchland aus der Sackgaſſe herauszuführen verfuchte und dem es gelungen war, ſich weitgehende Vollmachten anvertrauen zu laſſen, ſtürzte nach drei⸗ als N eeeee 970 Mangel ſeiner Zivilcouroge. Angeſichts dieſer neuen e Frankreich mehr denn je ſei reſtl des e Die Deutſchen müſſen wiſſen, wa⸗ ſie Wöllen, rklich Wirrwarr entſchlüpfen wöllen, in den ſie die Kataſtrophenpolitik en hat, dann müſſe der Reichsprüſident Ebert und der Reichstag Männer finden, die endlich begreifen, daß ein großes Land ſich nicht ſeinen ge⸗ heiligten Verpflichtungen entziehen kann, ohne jeden Kredit in den Augen der Welt zu verlieren und daß ſie im Gegenteil dieſe Ver⸗ pflichtungen aufrichtig und entſchloſſen durchführen müßten. Engliſcher Peſſimismus Die„Times“ ſchreibt zum Rücktritt Streſemanns: Die wirt⸗ ſchaftlichen und finanziellen Schwierigkeiten, mit denen Streſemann zu kämpfen hatte, waren entſetzlich, aber das unüberſteigbare Hindernis, dem er gegenüberſtand, waren die Beziehun⸗ gen zwiſchen Deutſchland und den Alliierten. Streſe⸗ mann wollte eine Berſtändigung, aber er ſcheiterte, weil er keine Unterſtützung von außen erfuhr und ſomit den perſönlichen Kredit verlieren mußte, den er gegenüber der wachſen⸗ den Verwirrung noch beſaß. Es iſt unverkennbare Tatſache, daß Deutſchland ſich im Zuſammenbruch befindet. Deutſchland macht eine ungeheure wirtſchaftliche Umwälzung durch, deren Cha⸗ rakter nur unvollſtändig erkannt wird, deren Einzelheiten noch nicht zu verzeichnen ſimd. Dieſe Umwälzung bedeutet eine überraſchende Veränderung der wirtſchaftsvolitiſchen Verhältniſſe, ſowie der Men⸗ talität ſeiner Bevölkerung. Andererſeits— und das iſt der Geſichts⸗ punkt, der für England beſonderes Intereſſe hat— bricht Deutſchland zuſammen, weil das wirtſchaftlich mächtigſte Gebiet, das Ruhrgebiet und das Rheinland, vom Reich ge⸗ trenn teſind. 2255 das Anleiheangebot an Streſemann Die„Doutſche Allgemeine Zeitung“ macht in einer Londoner Meldung Dr. Vorwurf, er habe durch ſeine Mitteilungen über Anleiheverhandlungen die etwas neuartige Me⸗ thode verfolgt, ein Vertrauensvotum zu erlangen mit der Behaup⸗ tung, dieſe Anleihe würde nur ſeiner eigenen Regierung gewährt werden. Laut„Frankf. Ztg“ hat Dr. Streſemann Veranlaſſung ge⸗ nommen hat, dieſe Angriffe der„Deutſchen Allgemeinen Zeitung da⸗ durch zu widerlegen, daß er die offizielle Offerte der in Frage kommenden Geſchäftsleute derfenigen Stelle übermittelte, von der dieſe Angriffe ausgehen. Die Offerte machte in der Tat der Regierung Streſemann ein Kreditangebot in Höhe von 1. Milliarde Goldmark unter ausdrückſicher Betonung, daß für eine Rechtsregierung dieſe Mittel nicht zur Verfügung ſtänden. Wenn nun eine länger dauernde Regierungskriſe unſere innerpolitiſche und ede ge Situation noch weiter verſchlech⸗ tert, dann wären wir in der Tat nicht mehr kreditfähig. Er wüſſe es mit aller 6 nnen bele a daß er hier einen taktiſchen Schachzug unternommen„um ſeine— Amte zu be⸗ halten. Im übrigen ſei es beſonders iß angeſichts der zur Entſcheidung drängenden außenpolitiſchen Regierungswechſel viele angeknüpfte Beziehungen abgeſchnitten ſein und von neuem eingeleitet werden müßten. Weiter hat Dr. Streſemann nach der geſtrigen Abſtimmung dem Geſchäftsführer der Deutſchnationalen Volkspartei das Angebot der ausländiſchen Bankengruppe für den Währungskredit gezeigt, um die in deütſchnationalen Kreiſen beſtehenden Zweifel an dem Ernſt der ausländiſchen Offerte zum Schweigen zu bringen. Engliſche Bedenken 711 282 5 ſſimismus über Deutſchland und Mitteleuropa, dem der Mini Ausdrück gab und den auch die„Times heute ausſpricht(ſiehe oben), wird von der Finanz⸗ und Wirtſchaftswelt ge⸗ teilt. Die Londoner Eity lehnt es daher ab, eine neue große Anleihe. über die in Amſterdam verhandelt wurde, unter zu⸗ bringen. Der„Daily Telegraph“ ſchreibt darüber, daß eine Anleihe von 50, Millionen Pfund unmöglich ſei ohne die Mitwirkung der großen Banken Londons, und daß dieſe Kreiſe im gege nwär⸗ tigen Augenblick, da ſede Sicherheit von deutſcher Seite für einen derärtigen Betrag fehlt, nicht bereit ſeien, ſich auf irgend einen Betrag, ſei er auch noch ſo klein, auch nur einigermaßen, ſeſtzulegen. ufgaben durch den B Pe e aldwin in ſeiner geſtrigen Wahlrede ſcharfen Verkaufspreis 100 Williarden Mark 1923— Nr. 348 Anzeigenpreiſe nach Carif. de. vorauszahlung pro eite ſpaltige Kolone zeile für Rllgemeine Nuze gen.40 Sotemerk Keklamen 1,20 Solòmark. Fur Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Rusgaden wird keine verantwortung abere nommen Hödere Sewaln Streiks. Setriedsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſp üchen ür ausgefſallene oder deſchränkte Rusgaben oder ür verſpätete Hufnahme von u⸗ zeigen. Ruftr. 8 Fernſpr. obne Sewäbr. Serichtsſt. Mannbeim. 3 72 Kückblick und vorſchau Das Kabinett der hundert Tage— Ddie Weimarer Zwangsfacke— Darlaments-Entente— Das Ende der Evolution?— Der 23. No⸗ vember im deutſchen und im franzöſiſchen Parlament— gegels Drophezeihung Eine der merkwürdiaſten Erſcheinungsformen in der politiſchen Geſtaltung Deutſchlands nach der Einführung des parlamentariſchen Syſtems iſt die immer kürzer werdende Lebensdauer der Kabinette. Während Dr. Wirth ſich etwa 173 Jahre im Sattel halten konnte, dauerte die Amtstätiakeit des Kabinetts Cund nur noch 9 Mongze, während die Kanzlerſchaft Dr. Streſemanns; ſich auf drei Kabinette mit einem Geſamtalter von genau 100 Tagen beſchränkt. Wenn es in dieſem Temvo weitergeht, werden wir bald den bisher unbeſtritte⸗ nen von den Franzoſen gehaltenen Rekord der Höchſtzahl der Katzi⸗ nettswechſel nicht nur erreichen. ſondern auch brechen, ein Ehrgeis, der. nebenbei geſagt, nicht gerade des Schweißes der Edlen wert iſt. Denn nachgerade ſtellt ſich der neudeutſche Parlamentarismus als ein ſchrecklicher Moloch dar, deſſen ſchaurigem Götzendienſt Menſchen und Nerven, ideelle und Sachwerte in wachſendem Maße daragebracht wer⸗ den müſſen. Und die Frage erſcheint daher berechtiat, ob wir nicht endlich einmal aufhören wollen. rückſichtslos aus dem Vollen zu ſchöpfen?„Wo ſind ſie. die vom breiten Stein(des deutſchen Parkg⸗ mentarismus) nicht wankten und nicht wichen?“ Abe nutzt und ver⸗ braucht, mit wenigen Ausnahmen in der volitiſchen Verſenkung ver⸗ ſchwunden. und beiſpielsweiſe von den Männern der Revolution, d. bh. ihren Machern und Nutznießern, ſehen wir nur noch jene im öffentlichen Leben ſtehen, die bei Zeiten einen Ruhepoſten erringen konnten. In der Tat, dieſe Demokratie iſt arauſam, denn ſie ver⸗ ſchlinat ihre eigenen Kinder! Nun iſt auch der fünfzehnte Kanzler des deutſchen Reichs in das zermalmende Getriebe der ſinnloſen Parlamentsmaſchinerie geraten⸗ die ſtumufſinnige Materie triumphiert wieder einmal über den Geiſt und die Idee. Dennoch wäre es verkehrt, nunmehr, da es ſich um den Führer der Deutſchen Volkspartei und den perſönlichen Freund handelt. eine Kritik ab irato zu fällen, und die Schuld bei Perſonen ſuchen zu wollen. wo ſie eigentlich und allein im Syſtem lieat. Als Bismarck nach 1866 im Parlament einmal auf Beſchwerden aus den von Preußen neu annektierten Ländern zu ſprechen kam. prägte er den klaſſiſchen Veraleich. daß die preußiſche Jacke zwar manchmat etwas kratze aber im aanzen doch ſchön warm halte. Dieſem ſpäter zur Reichs⸗Jacde gewordenen konſtitutionellen Bekleidunasſtück iſt durch die Weimarer Schere mancher ſchützende Teil abageſchnitten worden. Einige Löcher und Durſchſcheuerungen fadenſcheiniger Stel⸗ len kamen von ſelber hinzu, ſo daß uns das moderniſierte Koſtüm weder äußerlich noch innerlich vaßt, weil wir körperlich und geiſtig in ihm frieren und es mehr oder minder, ſe weiter wir in den Kriſen⸗ abarund taumeln. ſogar als Zwanasjacke empfinden. Schon vor einigen Zeiten wurde an dieſer Stelle darauf hinge⸗ wieſen. daß es allerdings falſch ſei, ein Inſtrument zu ſchmähen, weil die Hände unfähia ſind. es zu meiſtern. Dasſelbe pariamen⸗ tariſche Suſtem, das in Enaland. Frankreich und Italien den Kabinet⸗ ten Möglichkeiten bietet, faſt abſolut zu reaſeren, verſagt in Deutſch⸗ land und iſt die eigentliche Quelle der ewigen inneren Kriſen. Gewiß fehlt es nicht bei dieſer komplizierten Maſchine am Oele der Bered⸗ ſamkeit, aber das gleichmäßige Rotieren des Motors hindern fort⸗ geſetzte parteidogmatiſche Kurzſchlüſſe, ſodaß in den meiſten Fällen der Leerlauf zur Norm wird. nur ab und zu unterbrochen durch zeit⸗ weiligen Stillſtand, der ſich nach außen in einem Kabinettswechſel zeigt. Kommt noch hinzu, daß die Wärter und Aufſichtsbeamten die⸗ ſer Maſchine in den weniaſten Fällen Fachleute ſind, und man ſchließ⸗ lich den aanzen varlamentariſchen Betrieb nur noch mit unprodukti⸗ ver Erwerbsloſen⸗Fürſorge veraleichen muß. Man kann ſich wirk⸗ lich manchmal des Bedauerns nicht erwehren, daß es nicht auch ſo etwas wie eine parlamentariſche techniſche Nothilfe bei Kriſenzuſtän⸗ den aibt.. Was bedeutet der Rücktritt des Kabinetts Streſemann? Laſſen wir einmal alles Perſönliche und Sachliche, das ſich für und wider die Kanzlerſchaft des Führers der Volkspartei anführen läßt und noch in anderem Zuſammenhana zu erörtern ſein wird, beiſeite und ſuchen wir auf die große Linie der volitiſchen Betrachtung zu kommen. Offenſichtlich iſt der deutſche Parlamentarismus auf den Prellbock des toten Geleiſes geſtoßen, denn noch nie war die Rat⸗ und Hilfloſiakeit gerade derer. die durch ihre Oppoſition das Kabinett zu ffall gebracht haben. arößer als jett. Man alaubt eine parlamen⸗ tariſche Entente cordiale“, beſtebend aus Großmächten und farbigen Hilfsvölkern vor ſich zu ſehen! Die Sozialdemokraten und Deutſch⸗ nationalen als aroße Parteien, aber auch Antipoden in den Brenn⸗ punkten, um ſie herum die Heineren„a. und a. Mächte“. wie die Deutſch⸗Völkiſchen, die Unabhängigen, die bayeriſchen Volksparteiler und Kommuniſten. Nach geheiligtem parlamentariſchem Brauch des Weſtens wäre nunmehr die Oppoſition berufen. die Nachfolgerſchaft der durch ſie geſtürzten Reaierung zu übernehmen. Bis zu welchem Widerſinn dieſer rein formale Schematismus führen kann, zeigt ein Blick auf die ſo merkwürdia bunt zuſammengewürfelte„ſteareiche Oppoſitton. Rach der durch die Verfaſſung und einer Reihe ſonſtiger Geſetze äußerlich beendeten Revolution ſcheint nunmehr auch die innere Evolution an ihrem Ende angekommen zu ſein. Was wird ihr nun folagen? Abermals Revolution. wie ſie die Kommuniſten wollen den Sozialdemokraten aber qgar nicht behaat. oder aar Reaktion oder W wie ſie den diktaturbeaierigen Radikalen auf der Rech⸗ ten vorſchwebt? Beide. Revolution wie Diktatur, ſind aber nicht Dauerzuſtände, ſondern beſtenfalls Brücken, auf denen man nicht ſtehen bleiben darf, ſondern über die man ſchreitet. um auf das andere Ufer eines Stromes zu gelangen. der ſich als Hemmnis erweiſt eide, wie wir immer noch hoffen wollen., extremen Möalich⸗ keiten bergen in ſich aleich der Toca des römiſchen Geſandten Kriea und Frieden, wahrſcheinlicherweiſe aber dieſen erſt nach jenem. Verhehlen wir uns doch nicht daß die Gefahr des Büraerkrie⸗ des heute näher gerückt iſt deun ſe, denn trotz des Verbotes des gegenwärtigen Inhabers der vollzjehenden Gewalt der radikalen Parteien zur Rechten und zur Linken. ſteben alle Durchführungs⸗ maßnabmen mehr oder minder auf dem Papier, ſolange nicht eine Reaierung vorhanden iſt. die agewillt iſt, die Verbote auch ſtrikteſt durchzuführenn ber auch in den äußeren Gefilden lauern die Schlangen im Graſe. Wir die wir ſeit heute morgen durch die Anweſenheit ſepa⸗ ratiſtiſcher Edelinge beglückt ſind. wiſſen am erſten die Traaweite der Folgen abzuſchätzen. die ſich möalicherweiſe aus einer Umaeſtaltung der Reaierunasform für Rhein und Ruhr und das übriae beſeß Gebiet ergeben können. Auch die baneriſche Frage, die. ws viel zu wenia beachtet wird. nicht nur eine rein innerdeutſche An⸗ delegenheit iſt. ſondern der weaen der Verbindung mit der Pfalz und wegen der Rheinpläne der Franzoſen eine außerordentliche außen⸗ volitiſche Bedeutung zukommt. kann vlötzlich in einer anderen Weiſe aufaerollt werden. als ſie ſich gewiſſe Heißſporne auf der Linken wohl kaum vorſtellen. Man veraleiche nur einmal die zufälligerweiſe am 2. Seite. Nr. 543 Maunheimer General⸗Anzeiger ¶Abend · Ausgabe) Samstag, den 24. November 1923 aleichen Tage erfolaten Abſtimmungen im deutſchen und fran⸗ zöſiſchen Parlament. Hier ein Tohuwabohu von Meinungen. Anagriffen und Verteidigungen. ein wahrer Sadismus im Herab⸗ letzen und Schmäben der Reaierung und des Kanzlers, deren höchſtes Ziel doch die Abwendung der Gefahren von Volk und Vaterland war. Dort eine einmütige und begeiſterte Zuſtimmung zu dem neubona⸗ partiſchen Imperialismus eines Poincare der ohne Einſchränkung das Ziel der franzöſiſchen Hegemonie über Europa dem franzöſiſchen Volke vor Augen ſtellt und dazu die Billiaung durch deſſen Vertre⸗ tern findet. Schmerzlich iſt die Feſtſtellung. daß die Erkenntnis nationaler Notwendiakeiten beim Feinde ein allgemeines Volksaut geworden iſt während bei uns die Menſchen und die Ideen von geſtern und vorgeſtern ſich immer noch ſpreizen können und dem Wohle des Vaterlandes unüberſehbaren Schaden zufügen. Die Politikaſter und Kriſenmacher in Deutſchland überſehen offenſichtlich immer noch das Eine, daß wir. wie Streſemann in ſei⸗ ner Donnerstagsrede mit Recht hervorhob. in der Liauldation des verlorenen Krieages ſteben. Dazu gehört aber in alei⸗ chem Maße die Liquidation der bisherigen Parteiladenhüter und, um einmal das Modewort auch in dieſem Zuſammenhana zu verwenden. der geiſtiaen Parteiſubſtanzen. Den frivolen Lurus der inneren Zer⸗ ſplitterung darf ſich Deutſchland fortab nicht mehr leiſten. weil es ſonſt Gefahr läuft. ſich ſelber aus der Geſchichte auszuſchalten. Die europäiſche Geſchichte der nächſten Jahrzehnte wird bis zum Wieder⸗ eintritt Rußlands in die aktive Außenvpolitiknur franzöſiſche und enaliſche Geſchichte ſein. Von Deutſchland. das von der Weitergeſtaltung der kontinentalen Politik bis auf weiteres aus⸗ geſchaltet iſt. wird nur dann die Rede ſein, wenn es als Grenzgebiet bei der Bereiniaung ſtrittiger Fragen zwiſchen dieſen beiden Groß⸗ mächten in Frage kommt So niederſchmetternd. für manchen Deut⸗ ſchen dieſe noch nicht einmal gar ſo neue Erkenntnis ſein wird. ſo belebend und befeuernd wird ſie für alle ſene ſein. die Deutſchlands Zukunftsaufgabe in der ſittlichen und nationalen Re⸗ naifſance erblicken. Gedenken wir der Worte Friedrich Hebbels, daß es nur eine Sünde aibt. die ein Volk gegen ſeine eigenen kommenden Geſchlechter begehen kann. die Verfälſchung der Geſchichte. Und wenn Heael ſchon vor hundert Jahren erklärte, daß trotz aller Rückſchläge die vollkommenſte Form des Staates von den germaniſchen Völkern verwirklicht werden würde, ſo wird ſich die Prophezeihung nur dann erfüllen, wenn der Hoffnung des Philoſophen durch Taten nationalen Willens, die rechte Grundlage gegeben wird. Werden die neuen Männer der Re⸗ gieruna und die ſie ſtützenden Parteien die Zeichen der Zeit und ihre Notwendiakeiten richtig erkennen? Kurt Fischer Ddas Abkommen mit der Kuhrinduſtrie Das„Echo du Rhin“ beſpricht das Abkommen, das die dem Bergbaulichen Verein angehörigen Gruppen mit der bel⸗ giſch⸗franzöſiſchen Ingenieurkommiſſion abgeſchloſſen haben. Der Verein vertritt nach ſeiner Anſicht 80% der rheiniſch⸗weſtfäliſchen Produktion und wird von nun ab 23% ſeiner Kohlenförderung und Koksproduktion an Frankreich zu liefern haben. Das mit den In⸗ duſtriellen abgeſchloſſene Arrangement entſpreche dem, das mit der Gruppe Otto Wolf abgeſchloſſen wurde, jedoch mit einer Ausnahme. In dem Vertrag ſei eine Art politiſcher Klaufel enthal⸗ ten. Deutſcherſeits ſeien Anſtrengungen darauf verwendet worden, Frankreich zu zwingen, der Reparationskommiſſion integral die Summen für die Sachlieferungen zu übermitteln. Die franzöſiſche Regterung hat nicht verſäumt, zu behaupten, daß ſie im Recht ſei, gewiſſe Abzüge zu machen, entſprechend der Koſten der Beſetzung auf dem rechten Rheinufer. Die Abſicht der Gegner ſei darauf ausgegangen, in den Kontrakt eine Klauſel einzuführen, die eine Art Proteſt gegen die Loyalität der Ruhrunternehmen bilde. Geſtern vormittag habe Poincare mit General Degoutte, Ingenſeur Frantzen, dem Miniſter für öffentliche Arbeiten, dem Fmanzminiſter und dem Kriegsminiſter beraten. Es ſei beſchloſſen worden, daß die franzöſiſche Regierung ſich nur das Recht vorbe⸗ halten könne, die Angelegenheit direkt mit der Reparationskommiſ⸗ ſion zu regeln und daß die franzöſiſche Regierung dadurch die Frei⸗ heit der Reparations kommiſſion in keiner Weiſe beeinträchtige. Wenn das Problem der Reparationskommiſſion unterbreitet wird, wird Bradbury nur zwiſchen zwei Fragen zu wählen haben. Entweder er bliebe dabei, die juriſtiſche Rechtfertigung der Ruhr⸗ beſetzung anzuzweifeln, dann dürfe er auch für ſein Land von dem ſeit dem 1. Januar erzielten Einnahmen nichts in Anſpruch nehmen oder aber er unterlaſſe ſeinen Proteſt und dann würde es ihm ſchwer ſein, nicht die Rückerſtattung der Beſatzungskoſten für das franzöſiſche Volk zu geſtatten. * ** Die„Düſſeldorfer Nachrichlen“ melden, daß geſtern abend nach⸗ dem die politiſchen Fragen in den bekannten Verhandlungen zwi⸗ ſchen dem Bergbaulichen Verein und der Micum geſcheitert waren, eine tragbare Löſung gefunden wurde und der Mantel⸗ vertrag unterzeichnet worden iſt. Im Raßmen dieſes Ver⸗ trages werden in den nächſten 14 Tagen einzelne Werke ein Sonderabkommen zu treffen haben. Der Vertrag iſt von Generaldirektor Vögler⸗Dortmund als bevollmächtigter Vertreter des Bergbaulichen Bereins in Eſſen unterſchrieben worden. Die Pariſer Meldungen, die davon ſprechen, daß der Vertreter lediglich im Rahmen der ihm naheſtehenden Bergwerksbeſitzer unterzeichnete, ſind unrichtig. Der Vertrag gilt bis zum 16. April 1924. ** 8 Nach einer Havasmeldung aus Koblenz hat der Ausſchuß der Beſetzungsbehörden für die Ausſtell ung von Ausfuhrſchei⸗ nen am 20. November mit den Vertretern der Leder⸗ und Häuteinduſtrie im beſetzten Gebiet ein Abkommen getroffen. Die Zahl der Arbeiter, die von der geſamten Induſtrie beſchüftigt werde, gibt Havas auf 25 000 an. Aeber den Inhalt des Abkommens machen die Pariſer Morgenblätter folgende Mit⸗ teilungen: Das Abkommen umfaßt folgende ſechs Hauptpunkte: 1. Die Bergwerke, die durch deutſche Delegierte vertreten ſind, die das Abkommen unterzeichneten, werden für die rück⸗ 1. September 15 Millionen Dollar, das heißt 270 Millionen Franken zum Tageskurs bezahlen. 2. Die Induſtrie wird für den Verkauf jeder Tonne Kohle 10 Franken bezahlen. 3. 18 Prozent der Kohlenförderung werden an die Entente ch⸗ geliefert. 4. Die im Ruhrgebiet am 1. Oktober vorbandenen Kohlenmengen verbleiben Eigentum der Alliierten. 5. Ausfuhrſcheine müſſen nach wie vor angefordert wer⸗ den. Metallurgiſche Produkte dürſen nur ausgeführt werden, wenn die rückſtändigen Kohlenſteuern bezahlt ſind und zwar nur in der⸗ ſelben Höhe wie 1922. 6. Die Lieſerung der Kohlennebenprodukte wird Gegenſtand beſonderer Abkommen. Den Hauptabkommen ſind mehrere Anhänge beigeflügt, die rein techniſche Fragen behandeln. Den Morgenblättern zufolge erwartet man, daß nummehr die Arbeit im Ruhrgebiet innerhalb von ſechs bis acht Wochen wieder aufgenommen werden kann. Der Wiriſchaftsausſchuß für die beſetzten Gebiete Nach einer Entſcheidung des Generel Degoutte, ſoll der Sitz des Geſamtwirtſchaftsausſchuſſes in Düſſeldorf ſein. Indeſſen ſollen Verhandlungen des Geſamtwirtſchaftsausſchuſſes. die für Eſſen be⸗ ſondere Bedeutung haben, in Eſſen ſtattfinden. Im Düſſeldorfer Wirtſchaftsausſchuß haben ſich die deutſchen Vertreter dahin geeinlat. daß die Wirxtſchaftsangelegenheiten zunüchſt in den dazu berufenen Körperſchaften erledigt werden und daß der Wirtſchaftsausſchuß ſich darauf beſchrünkt, eine Verbindung zwiſchen den deutſchen Körper⸗ ſchuften und den Franzoſen herbeizuführen. Aachklänge zum Hitlerputſch die vom Oberxeichsanwalt gegen die Führer dez Mün⸗ chener Putſches erlaſſenen ſind, wie vorauszuſehen war, in Bayern auf ae derſtand geſtoßen. Um ſo intereſſan⸗ ter ſind daher die Ausführungen, mit denen das führende Organ der Bayeriſchen Volkspartei(Zentrum), der„Bayeriſche Kur. dazu Stellung nimmt. Er ſchreibt u. a. folgendes: „Von Bayern wird nicht beſtritten werden können, daß die Delikte, um derentwillen der Oberreichsanwalt die Haftbefehle er⸗ kaſſen hat, zugteich auch einen Hochperrat gegen das Reich darſtellen, und daß daher an ſich eine Zuſtändigkeit der Reichs⸗ gerichtsbarkeit 7772 Ebenſowenig kann in Zweifel gezogen werden, daß eine Ver n des Konflikts zwiſchen Bagern und dem Reich um eines nlaſſes willen vom bayeriſchen Volte ſelbſt nicht verſtanden werden würde. Die Entwicklung hat es mit ſich gebracht, daß den Ausgangspunkt und den Anlaß all der großen Konflikte, die zwiſchen Bayern und dem Reich in den letzten Jahren ſchwebten, rechtsrabikale Verbrechen und Vergehen bildeten, und daß es ſtets rechtstadikale Untaten waren, die den ne ern im Reich den Vorwand zur teriſchen rderungen gaben. Dieſe Sachlage hat Bayern bei den früheren Konflikten trotz ſeines guten Rechts in einer Weiſe moraliſch belaſtet, daß dieſe Belaſtung nur ſchwer ertragen werden konnte. Wenn nunmehr ein Verbrechen, das Bayern an den Rand des Abgrundes brachte, ein Verbrechen, das zum Teil von Perſonen verübt wurde, die von glühendem Haß gegen Bayern beſeelt ſind, Anlaß zu einem neuen, ſchweren Konflikt ſchen Bayern und dem Reich bilden ſollte, ſo würde das in hern nicht begriffen werden.“ e dieſe Warnung nicht die Stimme eines Predigers in Wüſte. ͤ * Oberſt von Tylander, der Führer der völkiſchen Rechtspartei in Bayern, iſt aus dieſer Partei ausgetreten und hat ſich dem hinter Kahr ſtehenden Bund„Banern und Reich“ angeſchloſſen. Der „Bayeriſche Kurier“ ſtellt feſt, daß der in ft genommene Dr. Roth kelnen Anſpruch auf die Immunität hat, da er nur im ſtändigen Ausſchuß, nicht aber Mitglied dieſes Ausſchuſſes und zubem die Miigliebſchaft in der Baneriſchen Mittelptriei, die ihn ale Erſatzmann benannte, niedergelegt hat. Kapitän Ehrhardt erklärt in der Preſſe, daß er niemals einem ſchwediſchen Journaliſten Mitteilungen über Vorbereitungen des deutſchen Revanchekrieges gemach that. Er als Offizier am beſten, daß mit den in Deutſchland vorhandenen Waffen keine Re⸗ vanchekrieg geführt werden kann. ſtändigen Kohlenſteuern in der Zeit vom 1. Januar bis Die Separatiſten in der Pfalz Der frühere Landtagsabg. Ohliamacher aus Kirchheimbolan⸗ den und das Mitglied der Kreisbauernkammer Kaogi in Kirchheim⸗ bolanden wurden von Heinz⸗Orbis vorgeladen und, da ſie der Vorladuna keine Folge leiſteten, verhaftet und nach Spener ver⸗ bracht. In Pirmaſens wurden einide Bertaftungen durch die Se⸗ varatiſten vorgenommen.* der Nacht vom 22. auf 23. November wurde das Schulhaus am Nagelſchmidtberg von den Franzoſen nach Waffen durchſucht und 8 Perſonen dabei verhaftet. In Frankenthal wurde ebenſo wie in Ludwigshafen die Gendarmerte und die Polizei, die das Bezirksamt zum Schutz gegen die Separatiſten bewachte, von der franzöſiſchen Beſatzungsbehörde aufagefordert. das Bezirksamt zu räumen. Das verbot der radikalen Parteien Hausſuchungen Im Laufe des Freitags wurden auf Veranlaſſung der Militär⸗ dienſtſtelle in Berlin etwa 40 Hausſuchungen durch die polltiſche Polizei bei Deutſch⸗Völkiſchen und Kommuniſten vor⸗ genommen, außerdem die Zentralbüros der beiden Parteien, die Bezirksſtellen, ſämtliche Zahlſtellen und die Redaktionen der„Roten Fahne“ und des„Deutſchen Tageblattes“ geſchloſſen und verſiegelt. Die Angeſtellten der beiden Büros und der Zeitungen haben ein ſtriktes Verbot erhalten, für die Organiſation weiterzuarbeiten oder ihre bisherigen Arbeitsräume zu betreten. Die Verträge ſind viel⸗ mehr ſofort zu löſen. In beiden Lagern wurde ſehr viel Material beſchlagnahmt und der Abtezung 1a zugeleitet. Verhaftungen wur⸗ den nach den bisherigen dungen nicht vorgenommen. Die Abgeordneten der Deutſch⸗völkiſchen Partei ſind bei General v. Seeckt vorſtellig geworden. Darauf ſind ihnen die verſchloſſenen Zimmer wieder freigegeben worden. Die Parteibüros der Kommuniſtiſchen Partei ſind vorläufig noch geſchloſſen. Wie aus Dresden gemeldet wird, wurden Verlag u Druckerei der„Sächſiſchen Arbeiterzeitung“ in Leipzig und des Kämpfers“ in Chemnitz bereits geſtern abend durch Reichswehr beſeizt. Die Leitung der heute vormittag im ganzen Reich gleichzeitig erfolgten Durchführung dieſes Verbotes liegt in Sachſen in den Händen der Staatspolizeiverwaltung und des Lan⸗ deskriminalamtes. Berhaftungen Nach einer Mitteilung des Erfurter Polizeipräſidiums wurde die nach Eintreffen der Reichswehr in Thüringen flüchtig gewor⸗ dene Betriebsleitung der K. P. D. von Großthürin⸗ gen, insgeſamt fünf Perſonen, die ſämtlich unangemeldet dort wohnten und zum Teil keine Papiere hatten, heute morgen feſt⸗ genommen. Zahlreiches wichtiges Material wurde heſchlag⸗ nahmt. Ddie Beamtenabbauverordnung in Preußen vorläuſig zurückgezogen Der vom ſtändigen Ausſchuß des preußiſchen Landtages mit der Veratung der Beamtenabbauverordnung beauftragte Unter⸗ ausſchuß ſtimmte grundſätzlich einem deutſchnationalen Antrage zu, demzufolge zur Sicherung, daß die Entlaſſung nicht durch pol⸗ tiſche oder konfeſſtonelle Gründe beeinflußt werden darf, ein un⸗ abhängiges Kontrollorgan geſchaffen werden ſoll. Da bekannt wurde, daß im Reichstag von deutſchnationaler Seite ein Antrag geſtellt iſt, die Verordnung des Reiches im Sinne einer Wahrung der verfaſfungsmäßigen Beamtenrechte zu ändern, wäh⸗ rend ein Antrag der Sozlaldemokraten die Verordnung über⸗ hauptaufheben will, hat das preußiſche Staatsminiſterium am Donnerstag morgen im Unterausſchuß mitteilen laſſen, daß das Staatsminiſterium den Entwurf für Preußen vorläufig zu⸗ rückzie he. Letzte Meloͤungen Die Haltung des Weißen Hauſes Havas berichtet aus Waſhington, im Weißen Hauſe ſehne man es ab, ſich über die Folgen des Rücktritts Streſemanns zu äußern. Für den Augenblick beſchränke man ſich auf die Erklärung, daß die Vereinigten Stagten den Zuſammenbr Deutſchlands nur be⸗ klagen könnten. In Bezug auf 12 Vorſchlag, die 187 Millionen Dollars ſequeſtrierter deütſcher Gliter in den Vereinigten Stagten zur Garantierung der Handelskredite zu verwenden, die Deutſch⸗ land allenfalls bewilligt würden, erkläre man im Weißen Hauſe, daß dieſer Plan nicht durchführ bar ſei, da die amerikaniſche Regierung in keiner Weiſe mit Finanzleuten zu konkurrieren 4 in, 24. Non. Der Befehlshaber des Wehrkreiſes III die Konzeſſion von Schanklokalen, Dielen, und Luxusgaſtſtätten aller Art von ſeiner Züſtimmung abhängls gemacht. Düſſeldorf, 24. Noy. Die„Düſſeldorfer Nachröchten“ melden, daß der Eiſengründungstag, der am 8. und 9. De Lage auf unbeſtimmte Zeit vertagt wurde. — Der Mann im Mond Noman von Sven Elveſtad (Nachdruck rerboten.) Es war nun halb ſieben Uhr geworden, und unten am Strande begann ſo allmählich das Leben zu erwachen. Man hörte ſchar⸗ rende Laute von Segeln, die gehißt wurden, das Knacken von Eis⸗ ſchollen, die Strömung und Wind aneinder trieben, und hie und da eine tiefe Männerſtimme, einen Kommandoruf, eine roſtige Ankertette, die raſſelte. ̃ Der Detektiv ſchlug die kleine rotgewürfelte Gardine zurück und ſah hinaus Das Loglerhaus lag dicht an der Meeresbucht, er konnte gerade in die Felſen hineinſehen, die ſich rieſenhaft ſchwarz und drohend über den kleinen roten Häuschen auftürmten. „Aber hier iſt es wirklich ſchön und großartig, ſagte er. Der Telegraphen ingenieur wies hinauf: „Dort oben auf der höchſten Spitze, dem ſogenannten Mond⸗ felſen, hauſt er, der„Mann im Monde“, wie der Volksmund ihn auch ſchon getauft hat. Seine Hütte iſt gerade unter dem Hut, der Felsſpitze. die ſo gefährlich darüberhangt. Sie heißt der Hornſtein.“ Der Loglerwirt kam jetzt mit Eſſen und dampfendem Kaffee herein. Man ſtillie raſch den erſten Hunger. Krag hatte Luſt auf ein Geſpräch mit dem Wirt, dieſem orts⸗ bekunnten Mann, und leitete es ein, indem er ſich intereſſiert nach ſeinen Geſchäften und Einnahmequellen erkundigts. „Es wohnen wohl weſentlich nur Fiſcher hier?“ fuhr er dann fort. „Ja, nur Lotſen, Fiſcher und Seeleute. Dort drüben in den kleinen roten Häuschen an der Felswand wohnen meiſtens die Witwen von Seeleuten. Es iſt dies der ärmere Stadtteil.“ Asbjörn Krag unterdrückte mit Mühe ein Lächeln über die Würde, mit der der Wirt das Wort Stadtteil ausgeſprochen hatte. „Aber wir haben auch feine Leute da,“ fuhr der Loglerwirt fort.„Schullehrer und Pfarrer, und im Sommer haben wir viele Badegäſte.“ „So jetzt gegen Winter ſind natürſich keine Fremden hier?“ warf Krag hin. „Na. wir haben ben Mann im Mond'““ lachte der Wirt. „Haben Sie von dem noch nicht gehört? „Ja, richtig, mein Freund hier hat mir erzählt,“ erwiderte Krag.„Der wohnt ja oben auf dem Felſen, nicht?? 3 „Freilich, gerade unter dem Hut, der über ſeiner Holzhütte hängt. Der iſt gewiß nicht ganz richtig im Kopfe. Und wir mögen ihn nicht.“ „Hoben Sie mit ihm geſprochen?“ „Ach wol Der gibt keinem eine Antwort.“ „Redet er denn ſelbſt mit niemandem!“! „Ja, ab und zu einmal ſchwatzt er mit dem Schullehrer. Das iſt noch der einzige, den er hier ausſtehen kann. Er muß übrigens unmenſchlich reich ſein. Kürzlich, als er von hier fort war, hat er ſich einen Extrabampfer von Chriſtiania hierher gemietet. „Wann war das denn?“ „Es wird ſo acht Tage her ſein.“ Asblörn Krag wechſelte einen Blick mit dem Telegrapheninge⸗ nieur. Die Zeit ſtimmte „Wir möchten den Mann im Mond gerne beſuchen,“ fuhr der Detektiv fort.„Glauben Sie, daß er uns empfängt? „Nein, das tut er gewiß nicht.“ „Wollen Sie uns den Weg zur Hütte hinauf zeigen?“ „Nicht um alles in der Welt.“ „Warum nicht?“ 55 „Weil er in Frieden gelaſſen werden will, der Mann im Mond,“ ermiderte der Wirt ernſt.„Und ich finde, es iſt am beſten, man läßt ihm ſeinen Willen.“ „Hat er ſich denn zu jemandem darüber ausgeſprochen?“ „Zum Schullehrer, ja, der wollte ihn auch beſuchen. Wenn man ihn nicht in Frieden ließe, ſagte er ihm, dann würde er uns alle miteinander zugrunde richten.“ 1 „Na, na. Und das glauben Sie?“ „—cch,“ der Wirt dehnte die Worte.„Man weiß ſa nichis Beſtimmtes, aber er iſt gewiß ein mächtiger Mann. Sie ſollten es nur dort oben knallen hören und alle ſeine Lichter ſehen. Wie er an einem damklen Abend den Felſen brennen laſſen kann.“ „Sie woſien uns alſo nicht begleiten? fragte der Ddetekttv ruhig. „RNein, um keinen Preis“ „Schon, daum gehen wir allein. Richt wahr?“ wandie Krag ſich an den Telegrapheningenieur. „Ja, tun mir das,“ ſagte dieſer eifrig. Asbjörn Krag ſah wieder durch⸗§ zum Mondfelſen hin⸗ auf.„Wie longe kunn es bis danihin ſein?“ fragte er. „Ungeführ vier Stunden, wenn Sie gut gehen,“ lautete die „Es iſt gut. Wir haben ja Zeit.“ Der Detektiv öffnete ſeinen Handkoffer und nahm zwei prächtige Revolver heraus, von denen er ſelbſt einen in die Taſche ſteckte⸗ während er den zweiten dem Ingenieur gab. Dann fragte 50 den Wirt nach dem Weg zum Telegraphenamt, wohin er und Holſt begaben. Von hier wurde ſogleich folgendes Telegrumm andt: „Polizeibureau, Chriſtiania, Expreßtelegramm. Der Mann gefunden. Sendet telegraphiſche Arreſtorder. Krag.“ Es war unterdeſſen ganz hell geworden. Die zwei Münner konnten deutlich die rotgeſtrichene Balkenhütte des myſtiſchen Frem⸗ den dort oben in der Felſenwildnis unterſcheiden. Die glänzte wie ein roter Punkt aus der ſchwarzen Einöde der Felſenwell. Es war ein anſtrengender Marſch über den ſchmalen, an vielen Stellen gefährlichen Bergpfad. Doch nach vier Stumden waren ſie in der Nähe der Hütte des Einſiedlers angelangt. Sie war höchſt aus roh zugehauenen Balken und Brettern t. Ein Schorn ſtein war nicht vorhanden, aber aus einer des Dachet ſtieg doch ein leichter Rauch auf. Die Hütte ſelpſt lag in einer Kluft der ſteigenden Felsſpitze, die drohend darüber hinausragte⸗ Der Detektiv und der Ingenieur ſchnauften ſich erſt tüchlig aus, bevor ſie gang an die Hütte herangingen. „Er iſt offenbar daheim,“ ſagte Rrag ernſt.„Der Nauch ſbeigt vom Herde auf. Soweit ich die Sache verftehe, haben wir einen ganz genlaten und gefährlichen Burſchen vor ums. Halten Gn darum Ihre Waffe parat.“ „Gehen wir nur raſch hinein, ich fürchte ihn nicht,“ ſagte der Telegrapheningenieur eifrig.„Es wirb mich ſehr intereſſteren, Iu ſehen, welche Art von Inſtrumenten er hier oben in dieſer Feſſen⸗ wüſte zuſammengetragen hat.“ Die beiden Männer näherten ſich müt taſchen Schritten der Hütte des Einſieblers. Asbiörn Krag ſtieß die Türe auf. Ste war nicht verſperrl. Er trat in die Stube. Es war niemand umd nichta Merkwürdiges darnnen. Ein Aſch, ein paer Stühle, ein Herd⸗ Mitten auf dem Tiſch lag ein beſchrietzenes Papter. Asbjörn Krag ergriff es eifrig und las. Mit einem eigentüm⸗ ſichen Lächeln reichte er es dem Ingenieur. Da ſtand mit einer wunderlich ſteilen, aber deullichen, beſtimm“ ten Handſchriftt „Meine Herren, Sie ſind auf der richtigen Spur. Wir tupiſen uns in Chriſtiania. Ingenieur Barrd. 1 5 Fortſezung folgt) in Hanmoverl fbelinden falle, wegen ber ngeden ge nicht Samskag, den 24. November 1923 Mannheimer General- Anzeiger(ubend · Ausgabe) 3. Seite. Nr. 543 Mannheim am Wochenende Starke Einſchränkung des Betriebs des herſchelbades— RNur noch die große Schwimmhalle geöffnet— Soldmark⸗OGäderpreiſe: ein Hallenbad 1 Mark, ein Wannenbad 2 Mark— Erheblicher Kückgang des Seſuchs des herſchelbades und der volksbäder Das lebhafte Intereſſe, das jeder um die Erhaltung unſerer kulturellen Einrichtungen beſorgte Bürger dem Herſchelbad entgegenbringt, gab uns Veranlaſſung, Baudirektor Volckmar, dem Leiter des Städt. Maſchinenamts, die Frage vorzulegen, ob es möglich ſein wird, unſer ſtädtiſches Hallenbad vor der völligen Stillegung zu bewahren. Ddie Antwort war mehr bejahend als Herr Volckmar hofft zuverſi⸗ lich, daß ſich unſere wirtſchaftlichen Verhältniſſe im Laufe des Winters ſo verſchlimmern, daß die Mannheimer Bevölkerung der Möglichkeit beraubt wird, die bedeutenden hygieniſchen Vorteile zu genießen, die das Herſchelbad allen Freunden Körper und Geiſt ktählender Leibesübungen ſpendel. Man hat auch noch nicht von der Schließung eines deutſchen Hallenbades gehört. Betriebsein⸗ ſchränkungen ſind allerdings ſchon ziemlich häufig vorgenommen worden. Davon iſt auch das Herſchelbad nicht verſchont gebli⸗ben. Von den drei Schwimmhallen ſind zwei völkig ge⸗ 8 die„„ und das Fral.u e.⸗ bdad. Nur die große e wird noch benutzt. Am Montag iſt der Betrieb ganz eingeſtellt. Am Dienstag haben von —8 die Familienbadbeſucher Gelegenheit, ſich in dem großen Baſſin nach Herzensluſt zu tummeln. Mittwochs iſt ge⸗ miſchter Betrieb. Von 12—2 Uhr baden die Männer, von —6 Uhr die Frauen, während von—8 Uhr das Familienbad die bisher getrennten Geſchlechter wieder zuſammenführt. Die Ein⸗ richtung des getrennten Badebettiebes entſprach Wün⸗ ſchen, die aus dem Bädepublikum heraus geäußert wurden. Am Donnerstag iſt von—8 Uhr Familienbad, während am Freitag von—8 und am Samstag von—8 Uhr die Männer baden. Die Frequenz iſt infolge der Preiſe, die genommen werden müſſen, wenn der Zuſchuß das für die ſtädtiſchen Finanzen erträg⸗ liche Maß nicht überſteigen ſoll, auf ungefähr 1700 Per⸗ ſonen in der Woche zurückgegangen. Vor einem halben Jahre wurden noch über 4000 Beſucher gezählt. Damals war Som⸗ merbetrieb mit zwei Hallen. In der Woche, die mit dem 10. Auguſt endete, wurden 2158 Beſucher feſtaeſtellt, vom 11.—17. Auguſt 2177, vom 18.—25. Auguſt 2319, vom 26. Auguſt bis 1. September 1700, vom 2. bis 8. September 2671, vom 9. bis 15. September 3100. Man erſieht aus dieſen Zahlen, daß die Schwankungen in den ein⸗ zelnen Wochen recht bedeutend waren. Im Durchſchnitt betrug in dem Halbſahr, in dem die beiden Hallen noch im Betrieb waren, die Frequenz das Doppelte der ſetzigen. die Betriebs⸗ einſchränkung erſtreckt ſich auch auf das Dampfbad. das nur noch am Freitag für Frauen und Samstaa für Männer ge⸗ öffnet ift. Man hat die Erfahrung gemacht. daß das Dampfbad aufgehört hat, eine Luxuseinrichtung zu ſein. Die an ſich nicht kranken Badeaäſte, die bis vor kurzem noch ſich regelmäßig ein⸗ ſtellten. weil ſie erfahren hatten, daß ein in beſtimmten Zwiſchen⸗ räumen genommenes Dampfbad ſehr zur Hebung des Wohlbefin⸗ ens beiträgt, bleiben ſetzt, von wenigen Ausnahmen abgeſehen, weg, obwohl der Badepreis keine Rolle ſpielen kann. Es wäre ſehr zu begrüßen wenn dieſenigen Bürger und Bürgerinnen, die die großen gefundheitlichen Vorzüge des Dampfbades am eigenen Körper kennen gelernt haben, ſich nicht nur wieder einfinden, ſondern auch im Freundes⸗ und Bekanntenkreiſe dafür propagieren, daß der Dampfbadbeſuch wieder gehoben wird. Man träat auf dieſe Weiſe mit zur Aufrechterhaltung des Geſamt badebetriebes bei, die allein ſchon im Intereſſe unſerer Volksſchuljugend eine unbe⸗ dingte Notwendiakeit iſt. Alltäglich ſteßt die aroße Halle von morgens 8 bis nachmittags 4 Uhr für den Schwimmun ter⸗ richt zur Verfügung, an dem in ſeder Woche 2000 Knaben und Mädchen teilnehmen. Der Unterricht, der wie bisher in der be⸗ währten aründlichen Weiſe erteilt wird, iſt komprimiert worden. 'wei Klaſſen, im ganzen etwa 75 Kinder, halten ſich immer gleich⸗ zeitig in der Halle auf. Der Unterricht erfolgt durch Schwimm⸗ ahrer oder Schwimmlehrerinnen in Gruppen, die aus etwa 15 Kin⸗ dern beſtehen. Die Bemeſſung der Böderpreiſe hängt in erſter Linie von den Koſten der Kohle ab, die verſeuert wird. Während vor dem Kriege 15—20 Mark für die Tonme bezahlt wurden, iſt heute as gleiche Duantum nicht unter 80 Goldmark zu haben. Dabei muß ſchlechtere Qualität noch mit in Kauf genommen werden. Vor dem Kriege wurde Wert darauf gelegt, daß Koks aus dem ſtädt. Gaswerk verfeuert wurde. Dieſe Rückſichtnahme kommt heute bei dem Mangel an Brennmaderial nicht mehr in Betracht. Außerdem muß darauf geſehen werden, daß der Heizſtoff verwendet wird, mit dem man relativ am billigſten wegkommt. Und das iſt die Tohle, weil mit ihr mehr Dampf erzeugt wird als mit Koks. Im übrigen ſind Kohlen⸗ und Kokspreis nicht mehr allzuweit von einander entfernt. Während der Kohlenpreis auf ungefähr das 7 ache gegenüber dem Friedenspreis geſtiegen iſt, bekragen die üderprei Norember iſt ſ alle Bäder die Goldmarkberechnung ein⸗ geführt. Ein Schwimmbad koſtet 1 Goſdmark oder eine Billion Papiermark für Erwachſene und 40 Pfg. oder 300 Milſiarden für Ninder, ein Familienbad.20 M. oder 1200 Milliarden für Erwachſene und 40 Pfg. für Kinder. Der Preis eines Wannen⸗ —— Aufruhr iſt immer ohne Vernunft; er kehrt ſich manchmal mehr ſegen die Unſchuldigen als gegen die Schuldigen. Aufruhr iſt darum mmer Anrechi. Luther(1522). Adolf'Arronge und das Deutſche Theater Aus Heinrich Grünfelds Erinnerungen Heinrich Grünfeld, der weltbekannte Cellokünſtler, hat ſeine Lebenserinnerungen geſchrieben, die unter dem Titel„In Dur und Moll“ demnächſt(bei Grethlein u. Co. Leipzig) erſcheinen werden. In einem Geleitwort widmet Ferhart Hauptmann dem Menſchen und Künſtler liebevolle Worte. Grünfeld führt uns als humorvoller Plau⸗ derer durch fünfzig Jahre künſtleriſchen und n Lebens in Berlin und Wien, in Prag und ſonſtwo in der Welt. Aus dem inhaltsreichen Buche ſind wir in der Lage, im folgenden einen Abſchnitt zu verß fentlichen, der von LArronge, den. Anfängen des Deutſchen Theaters, von Friedrich Haaſe und Ludwig Barnay erzählt. ga, Zu meinen intimſten Freunden gehörte Adolf LArronge. Arxonge war, ehe er ſein Herz für die Komödie entdeckte, ein ſehr Whann Muſiter. Er war Kapellmeiſter an kleinen und grgben ühnen und komponierte auch ſchlecht und recht Singſpiele und Ope⸗ tetten, die heute ſo gründlich vergeſſen ſind, daß ich nicht einmal im⸗ in, auch nur einen ihrer Titel zu erwähnen, trotzdem ich ſtande b mich bemü Werke aufzuſpüren. Berühmt emũüht habe, 955 verſchollenen oe en Wurde er erſt durch ſein Volksſtück„Mein Vallner⸗Thenter mit der reizenden kleinen Erneſtine Wegner und dein unvergeßlichen Helmerding— der mir einmal ſagte, mir könne dein Menſch eine„ſchwache Saite“ abgewinnen— zur Erſtauffüh⸗ gung kam und gewaltig einſchlug.„Mein Leopold machte den laanien LArronge populär, das Stück ging über alle Bühnen Deutſch⸗ ands und wird auch diete noch zuweilen aus dem Archiv geholt, ſnd das Bühnenglück blieb dem Verfaſſer bei ſeinen ſpäteren Luſt⸗ cbenſd g Klaus“,„Haſemanns Töchter“ u. a. iſo treu. 1878 hatte er das Lobe⸗Theater aufgegeben, nachdem es unter ſeiner Leitung eine der Bühnen Healfehand⸗ geworden war, es hatte aber auch ſeinen Ruf als Direktor begründet und ſeinen Ehr⸗ — geweckt. Nach Berlin zurückgekehrt, erwarb er das Friedrich⸗ Vilhelmſtädtiſche Theater, deſſen Glanzzeit mit Straußſchen. Millök⸗ örſchen, Suppeichen, Geneeſchen Opeketten zu verbleichen begann, und in dem einſt der Vater Adolf L Arronges als vortrefflicher Ko⸗ daler gewirkt hatte, und ſchuf daraus das Heutſche Theater, das bedeutfamſte Ereignis in der Berliner Biſhnengeſchichte des vori⸗ Ne Jahrhunderts. Als Baſis wählte er nach dem Muſter der Come⸗ Ne. Francaiſe ein ſozietäres Verhältnis. Ludwig Barnau. Auguſt riedmann, Ernſt Poſſart und Fried⸗ ſchloſſen: b — ſörſter, Siegwart F e nur ungefähr das Doppelte. Seit dem 15. hatt bades 1. Klaſſe iſt auf.40 M. und der eines Wannenbades 2. Klaſſe auf 2 M. feſtgeſetzt. Wer die Ermäßigung wahr⸗ nehmen kann(Dienstag, Mittwochs und Donnerskags von—12 Uhr vormittags), bezahlt für ein Wannenbad nur.60 M. Ein Dampfbad koſtet 6 Goldmark oder 6 Billionen. Man wird dieſen Preis nicht übermäßig hoch finden, wenn man ſich vergegen⸗ wärtigt, daß viel Wäſche benötigt wird und daß ſich der Vadegaſt 2% Stunden im Behandlung befindet. Bei Beobachtung der Frequenz iſt die pfychologiſch intereſſante Tatſache feſtzuſtellen, daß Freitag und Samstag nach wie vor die beſten Badetage ſind. Am wenigſten hat ſich die Einrichtung beſonderer Badeſtunden für weibliche Erwach⸗ ſene bewährt. Man durfte, nach den geäußerten Wünſchen zu urteilen, eine bedeutend größere Frequenz erhoffen, als tatſächlich feſtzuſtellen iſt. Am meiſten befriedigt immer noch der Beſuch des amilienbades. Es zeigt ſich hier, daß das gemeinſame Baden der Geſchlechter nichts von ſeiner Popularität eingebüßt hat. Mit der Beſſerung unſerer wirtſchaftlichen Verhältniſſe wird ſich zweifellos der Beſuch des Familienbades in erſter Linie heben. Ueber die Volksbäder erhielten wir von Baudirektor Volckmar ebenfalls jede gewünſchte Auskunft. Geöffnet ſind noch neun, je eins in der Schwetzingerſtadt, Neckarſtadt und auf dem Lindenhof und ſechs in den Vororten: in Neckarau, Rheinau, Waldhof, Käfertal. Sandhofen und Feudenheim. Die Frequenz der Bäder in den Vorſtädten iſt befriedigend, in den Vororten ſehr gering, ſodaß ſchon die Schließung in Er⸗ wägung gezogen wurde. Da aber in der Bevölkerung der Vororte viele Summen laut wurden, die ſich für die Erhaltung der einzigen Badegelegenheit für Viele ausſprachen, hat man vorerſt von der Schließung abgeſehen. Es wäre bedauerlich, wenn die Notwendigkeit, im Intereſſe der ſtädtiſchen Finanzen dringende kulturelle Aufgaben weiter einzuſchränken, die völlige Schließung der Volksbäder erfor⸗ derlich machen würde, die vorläufig noch am Donnerstag, Freitag und Samstag geöffnet ſind. Eine weitere Einſchränkung läßt ſich nicht gut vornehmen, weil Männer und Frauen getrennte Bade⸗ zeiten haben müſſen. Seit 15. November ſind auch hier die Gol d⸗ preiſe eingeführt. Ein Brauſebad koſtet 20 Pfg., ein Wannenbad 70 Goldpfennige. Am vationellſten wäre ein Badehetrieb im Umherziehen. Aber auch dieſe Idee würde ſich als undurchführbar erweiſen, weil ſich noch mehr als im Herſchelbad bei der Frequenz der Volksbäder die Gewohnheit geltend macht, am Freitag oder Samstag den Körper zu reinigen. Die Zukunft unſerer ſtädtiſchen Büder hängt völlig vdon der Stabiliſierung unſerer Währungsverhältniſſe und der Beſſerung un⸗ ſerer wirtſchaftlichen Lage ab. Mit der Stärkung der Kaufkraft der breiten Maſſen der Bevölkerung wird ganz von ſelbſt der Beſuch des Herſchelbades und der Volksbäder zunehmen, weil der Preis dann nicht mehr die Rolle wie heute ſpielt. Die Erkenntnis, daß ein ſtärkendes Bad umbedingt den Vorrang vor der Zigarette oder einem anderen haben muß, 202 leider immer noch nicht um Allgemeingut der Bevölkerung geworden. Richard Schönfelder Städtiſche Nachrichten Fum Buß⸗ und Bettag Man hat nicht mit Unrecht die Gegenwart ſchon oft mit der inneren Struktur der ausgehenden römiſchen Kaiſerzeit verglichen. Andere haben gemeint, unſere Tage glichen dem Ende des gärenden, Neues erwartenden Mittelaltors. Wie- dem auch ſei, am Ende beider Empochen oder am Anfang der chriſtlichen. wie der reformatoriſchen Welt ſteht das Wort:„Tut Bußel“ Mit dieſem Wort begann Jeſus ſein Wirken, und ſedermann weiß wohl, daß über dem Eingangstor der neuen Zeit die rrſte Theſe Luthers ſteht:„Wenn unſer Herr Jeſus Chriſtus ſagt, Tut Buße, ſo will er, daß das ganze Leben der Gläubigen Buße ſei.“ Ob mans wahr haben will oder nicht: ſoll ein Neues werden, ſoll das Abendland wirklich nicht untergehen, dann wird Ernſt zu machen ſein mit dem alten Ruf:„Tut Buße!“ Um es gleich vorweg zu ſagen: Buße hat mit Muckertum und Griesgrämigkeit nichts zu tun. Sie ſteht auch der antiken Beſinnung auf das Selbſt oder der Schaffung einer beſſeren moraliſchen Qualität durch das Ich ſo fern, wie das Evangelium dem Geiſt der Antike. Nein, die chriſtliche Buße t es mit dem lebendigen Gott zu tun. Er ſteht im Mittelpunkt und ihm gegenüber das zerſchlagene Gewiſſen. Darum lautet die Parole für alle rechte Buße:„Schicke dich und begegne deinem Gottl“ Daß wir's doch wollten, wenigſtens jetzt in böſen Tagen, U wir in guten zuletzt auf allen Gebieten eine gottloſe Welt affen en. So war unſere geſamte Kultur zuletzt eine Kuffur ohne Gott geworden. Wir hatten ein Gebiet des menſchlichen Lebens nach dem andern aus der Welt Gottes herausgeriſſen und es auf ſich ſelbſt geſtellt. Die Politik ſollte mit Religion nichts zu tun haben, die Wiſſenſchaft ſollte an ihr vorbeigehen und nur die Materie kennen. Die Wirtſchaft ſollte nur Arbeit und Gewinn als Wirklichkeiten be⸗ rich 15 waren die Mitbegründer, durchweg Namen von beſtem Klang. Und die vornehmſten Kräfte des damaligen deutſchen Bühnen⸗ ſtaates gehörten auch den Enſembles an: die Niemann⸗Rabe, 21 91 Sorma Poſpiſchill, Kainz, Sommerſtorff, 0 55 und Liebe wurde das Deutſche Theater im tember 1883 eröffnet. Es iſt nicht meines Amtes, über dieſes berühmte Enſemble und über den Werdegang des Deutſchen Theaters 25 berichten. Es wieder⸗ holte ſich hier beim Zuſammenſpiel, was ich bel Rubinſtein und Joa⸗ chim erlebt hatte. un man die allergrößten Meiſter zuſammen⸗ ſpinnt und glaubt, daß die Meiſterſchaft plus Meiſterſchaft eine Ueber meiſterſchaft ergibt, ſo iſt das eben ein Irrtum. Die Meiſter⸗ ſchaften addierten ſich ſchlecht, und nicht was die Großen über die Kleineren erhebt, wird zum gemeinſamen Kunſtwerk, ſondern die min⸗ dern Eigenſchaften ſummieren ſich und erſticken die Größe. Das war auch im Deutſchen Theater der Fall, wo es bald Mißhelligkeiten, Zwiſtigkeiten und Krach gab. Einer der erſten, der mit einem Krach adgin Haaſe, der es 2 vertragen konnte, ſich einzuordnen, ſondern an der Ueberordnung feſthielt, wie an einem 15— der eigenen Ein⸗ chätzung. Er gehörte bei aller Bedeutung ſeines Künſtlertums zu n Schauſpielern, die nur„großgedruckt“ ſeben können. Haaſe war ein überaus liebenswürdiger, charmanter, ritterlicher Mann, aber von einer geradezu phänomenalen Eitelkeit. Seine Haupteigenſchaft, ſa der eigentliche Inhalt ſeines Lebens war die Jagd 27 Orden und Auszeichnungen. Ich habe viele Briefe von ihm, aber faſt alle drehen ſich um Ordensfragen. Immer wieder bat er mich, da und dort zu intervenieren, da und dort iul Nahragen und nachzuhelfen: und dieſer Haaſe kannte keine Schonzeit! Jahraus, jahrein ließ er ſeine Freunde nicht in Ruhe, alle mußten helfen, ſeine Bruſt zu ſchmücken. Sein Haus war ungemein geſellig, auch hervorragend durch eine unglaub⸗ lich ten Weinkeller. Den Sprung aus dem Enſemble machte Ludwig Barnay Hagſe bald nach. Barnays Größe, die unbeſtritten und unbeſtreitbar iſt, fügte ſich ähnlich wie bei Haaſe ſchlecht einer Geſamtheit ein, in der er nicht dominieren durfte. Allerdings waren gerade ſeine Leiſtungen als Regiſſeur, die die Unterordnung der anderen vorausfſetzt, ſtets hervorragend. Mit Barnay verbanden mich auch muſtkaliſche Fäden, da er ein großer Muſikfreund war und ſelbſt recht gut Klavier ſpielte. Unſere Freundſchaft erkaltete auch nicht nach ſeinem Fortzug von Berlin(nach Hannover), und noch heute habe ich mit dem Achtzig⸗ jährigen die Fühlung nicht verloren und freue mich immer, wie friſch und lebendig er ſich erhalten hat und mit welcher Jugendfriſche er ſein Patriarchenalter trägt. Er nennt zwar das Zimmer, in dem ſeine Pracht und Ehrengeſchenke aufbewahrt ſind, ſein„Dalldorf“, aber er freut ſich doch, wenn er es ſeinem Beſucher zeigen kann. Er iſt ein eklatantes Beiſpiel für die dem Schauſpieler offenbar inne⸗ Engels, Kraußneck, Kadelburg, Hiſſen u. a. Mit da war Friedrich te Küche und einen mit unerhörter Sorgfalt und Liebe gepfleg⸗ i trachten, das ſoziale Leben ſollte nur der des Einzelnen und dem äußeren Glück der Maſſe dienen. Nun bricht die Kultur ohne Gott in den Gerichten der Gegenwart zuſammen, zunächſt bei uns, andere, auch das romaniſche Frankreich, werden folgen müſſen. Kehren wir um,„beten wir an, was wir verbrannt haben.“ Und unſere Kulturgüter? Wir hatten ein herrliches deutſches Reich. Es war vieler Stolz und unſere Hoffnung. Aber wir hatten es nicht verſtanden, das Herz der breiten Maſſen für dieſes Reich zu begeiſtern. Sie fühlten ſich als Bürger zweiten Grades zurückgeſeht. Kehren wir um von aller hochmütigen Geringſchätzung Anderer, und lernen wir's wieder:„Du ſollſt lieben Gott deinen Herrn und deinen Nächſten als dich ſelbſt!“ Wir hatten die deutſche Wirtſchafßt, in Induſtrie und Ackerbau machtvoll ausgebaut. Aber wir ſtellten den Gewinn über die Rückſicht auf den Menſchen, den Mammon über die Seele. Das rächte ſich. Wir kamen in Not, in Zerriſſenheit und Spaltung untereinander, und heraus wuchs die wirtſchaftliche Kriſis unſerer Tage. Kehren wir um und hören wir auf mit der Vergözte⸗ rung von Mammon u. Materie. Wir hatten unſer deutſches Volks⸗ tum ſo hoch geſchätzt, wir hatten davon geträumt, daß am deutſchen Weſen die Welt geneſen ſolle. Und nun ſehen und erleben wir dieſe Verwirrung der Gemüter. Dieſe Schwachheit im Tragen von Laſten, dieſes Jagen nach Genuß und Gewinn, dieſe erbärmliche Selbſtſucht allenthalben! Iſt nicht gerade hier Erneuerung nötig? Kehren wir um, groß iſt der Schaden der Seele.„Bring uns her zu Dir, doaß wir wieder heimkommen!“ Genug der Worte. Feinde haben uns in den Staub geworfen Das Anrufen vom Weltgewiſſen, von Erbarmen und Gexechtigken war umſonſt. Werfen wir uns endlich in den Staub vor dem Leben⸗ digen und Allmächtigen. Land, Land, höre des Herrn Wort, Schicke Dich und begegne Deinem Gott.“ B. Städte-Hotgeld und wertbeſtändiges Rotgeld Der Entſchluß der Reichsbank, Notgeld nicht mehr einzuldſen, hat zur Folge gehabt, daß den Banken bei der Weitergabe ſolchen Notgeldes Schwierigkeiten von dem genannten Zentralinſtitut bersi⸗ tet worden ſind Sie ſähen ſich infolgedeſſen genötigt, für ihre Un⸗ koſten(Verſicherungs⸗ und Verſendungsſpeſen bis zu der Stadt, die das Notgeld ausgegeben hat) bei der Annahme von Städtenot⸗ 9212(mit Ausnahme von Mannheimer und Ludwigs⸗ afener) einen Unkoſtenbeitrag zu berechnen. Bei dieſer Berech⸗ nung ſind in den letzten daß verſchiedene Sätze genommen worden, doch hören wir, daß ſetzt ein Beſchluß der Bankenvereini⸗ gung vorliegt, wonach der Satz einheitlich auf 2 Prozent feſtgeſetzt worden iſt. Gleichzeitig ſoll ein Clearing für wertbeſtͤändiges Notgeld werden, das wahrſcheinlich am Montag oder Dienstag bereits in Kraft tritt. Die Aufgabe dieſes Clearing⸗ verkehrs wird ſein, das bei dem Einzehandel eingezahlte weri⸗ beſtändige Notgeld zu moblliſteren, um es auf dieſem Wege der Induſtrie zur Auszahlung von Löhnen und Gehöltern zu⸗ Eine weitere Ausgabe von Handelskammer⸗Notgeld ſchei⸗ für den Augenblick aus, da das Kontingent der Handelskammer erſchöpft iſt. Mannheimer Stadtnotgeld 2255 Das Städt. Nachrichtenamt ſchreibt uns: In hleſigen Jeltun⸗ iſt darauf hingewieſen worden, daß die Reichsbank 9954 5 ich mehr in Zahlung nehme. Daraus ſchließt die Geſchäftswelt, daß das umlaufende Notgeld— darunter auch die Stadtſcheine zu 1 und 2 Millionen und 5 und 50 Milliarden— nicht mehr umlaufsfähig ſei. Das Notgeld der Stadt ee iſt aber mit Genehmigung der zuſtändigen Behörden, insbeſondere des Reichsfinanzminiſters, ausgegeben und zur Einisſung noch nicht aufgerufen: es kann deshalb nach wie vor von jedermann in Jah⸗ lung genommen werden. Die Beſitzer des ſtädtiſchen Notgeldes laufen keineswegs Gefahr, die Beträge zu verlieren; die ausge⸗ gebenen Summen ſind vielmehr durch Hinterlegung der aus der Ausgabe des Notgeldes eingegangenen Mittel vollſtändig ſicher⸗ geſtellt. Sobald feſtſteht, daß das Notgeld der Stadt Mannheim im Zahlungsverkehr entbehrt werden kann, wird es zur Einlsfung aufgerufen und dabei eine Friſt geſetzt werden, innerholb deren —55 genügend Gelegenheit haben, die Einlöſung vorzu⸗ nehmen. Immer wleber das ſtdöͤtiſche Gaswerk Es iſt, ſo wird uns aus dem e eee u dit u wendungen für Gas 5 Elektrizität ein er— eines normalen ivat t8, ind beina —— ſte Maß hinaus herab⸗ Sparen des Einzelnen nicht über ein Ferrl es drücken läßt. Mit dem Hinweis auf tiegenen Kohlenpreiſe kann ein derarti öffentlicher Mißftand nicht beſeitigt werden. Wenn die W Herren bezweifeln daß der M über das Gaswerk allgemein iſt und in erheblichem Umfang dazu bei⸗ trägt, die gegenwärtige Gereiztheit der öffentlichen Meinung zu er⸗ höhen, ſo mögen ſie ſich nur einmal die Mühe nehmen, auf der Straße, in der Elektriſchen oder ſonſtwo in der Oeffentlichkeit auf die Geſpräche dritter Perſonen zu achten, und ſie werden ſich zeugen, daß ſedes vierte oder fünfte Geſpräch zum mindeſten ſich mit den Gasrechnungen befaßt. wohnende Kunſt, dem Alter mehr Widerſtand entgegenzuſe als andere Menſchen. Ich habe mich oft mit dieſem Problem beſchäſregt und es wurde mir von Aerzten und Phyſiologen, die es ſa wiſſen müſſen, geſagt, daß dieſe Langlebigkeit des Schauſpielers daher kommt, 5 er ſich im Intereſſe ſeiner Kunſt von den Sorgen des Alltags abſchließen moß. Er lebt nur in den geſpielten Gefühlen und ſpielten Aufregungen, und dieſes Spiel iſt offenbar eine Gymnaftitk der Seele, die ſie gegen die echten Aufregungen und echten Empfin⸗ dungen, die das Leben des gewöhnlichen rblichen verzehren, un mun macht. Jedenfalls iſt es bemerkenswert, daß die jugendlichſten Greiſe, die ich kennen lernte, faſt durchweg*— ler waren. Und Barnays Jugend wird wohl nicht erlöſchen, ſelbſt wenn er ſo alt wird wie der ſelige Methuſalem. Es trägt gewiß auch zu ſemner Friſche bei, daß die Straße, in der er wohnt, Ludwig Barnay⸗Straße heißt, und er wird es nie verſäumen, ſeinen Beſucher auf dieſen ee 51 zu e—2 be Barnay verkehr⸗ ten natũr viel im e rronges, das elbſtverſtändſi nur bis zum Abgange aus dem Enſemble. 0 Die Honneurs des Hauſes L Arronge ma eine charma —— Selma geb. Rothmeier, die er als——— tadttheater kennen gelernt hatte. Sie lebt noch und iſt in dieſem Jahre in voller Friſche Achtzig geworden. LArro war ein reizender Menſch, wenn er auch wir etwas ſparſam war. 2 er ſeine Tochter an den römiſ Rechtsanwalt Pinalli verheiratete, einen Sohn der Freundin —. Ada von Treskow, deren unter dem Pſeudonym ünther von Freiberg veröffentlichten Romane ſeinerzeit viel geleſen wurden— damals erklärte ich L Arronge:„Lieber Adolf, diesmal werden Sie aber in den Säckel greifen müſſen, denn Ihr iſt als Römer ans Kapit ol gewöhnt, der begnügt ſich nicht m daß ihm da fe war ein ſo leidenſchaftlicher Theater⸗ freumd, ihm nicht einmal ſein Beruf genügte,— daß er auch in feinem eigenen Hauſe gern Theater ſpielte und ſpielen ließ. Aller⸗ dings waren dieſe Liebhaberaufführungen von einer noch nicht da⸗ Auge Güte, denn die Künſtler des Deutſchen Theaters, wie nng Schramm, Georg Engels, Sommerſtorff, die Geßner, ſpienten emeinſam mit uns Dilettanten, was immer höchft ergötzlich war. egeben wurden Scherzſpiele, die der Hausherr meiſt ſelbſt zu die⸗ ſem Anlaß verfaßte. Ueber dem Theater aber hatte LArron eine Leidenſchaft, und das war der Skal. dieer Paſſion Löhnn er mit einer Ausdauer, die wohl in der Geſchichte des Skats einzig daſteht. Einmal verabredeten wir uns, LArronge, Lindau, Guſtav Kadelburg und ich, zu einem Dauerſkat, der nicht weniger als 1555 Stunden in continuo dauern ſollte. Wir begannen um fünf Uhr. machten um neun eine halbſtündige Abendbrotpauſe(die halbe Stunde wurde aber nachgeholt) und ſtanden erſt um ein 554b Secge Uhr früh vom Skattiſch auf. Ich habe noch lange an den Folgen dieſer Parforcetour gelitten.'Arronge war, wie die meiſten paſſionierten Kartenſpieler, kein Matador auf dieſem Gebiet, ſondern eher ein recht —— 4. Seite. Nr. 343 Maunnheimer General-Anzeiger(Abend ⸗Ausgabe) Samskag, den 24. November 1923 Mit den Rechnungen, die in der allerletzten Zeit ausgegeben worden ſind, ſetzt aber die Leitung der Städt. Waſſer⸗„ Gas⸗ und Elektrizitätswerke allen bisherigen Zumutungen die Krone auf. Die Rechnungen lauten auf Goldmark. Wird in Papiermark bezahlt, ſo erfolgt die Umrechnung nach dem am Zahlungstag geltenden Vervielfältiger. Hiernach kann es dem swerk an und für ſich einerlei ſein, ob eine Zahlung einige Tage früher oder ſpäter erfolgt, denn die Geldentwertung iſt die Stadt ja durch dieſe Beſtimmung geſchützt. Trotzdem wird für die Zahlung nur eine Friſt von 2 Tagen gewährt. Vom dritten Tage a b muß ein Aufgeld, alſo zu deutſch ein Zins von 3 Proz. bezahlt werden. In früheren Zeiten würde jeder als ſtrafbar angeſehen, der mehr als 10 oder 12 Prozent fährliche Zinſen nahm. Und heute ſoll es einem ſtädtiſchen Unternehmen erlaubt ſein, ſich bheinahe 1100 Proz. Verzugszinſen jähr⸗ lich bezahlen zu laſſen? Man ſtelle ſich vor, daß eine Familie vor der Abreiſe in einen vierwöchigen Urlaub nicht daran denkt, ihre Gasrechnung in Ordnung zu bringen(Dies war auch bis jetzt noch nie verlangt worden.) Kehrt ſie nunmehr nach Ablauf eines Monats zurück und iſt ihr im Anfang der Urlaubszeit die Gasrechnung in den Briefkaſten gelegt worden, ſo hat ſie jſetzt nicht nur den Be⸗ trag nach dem neuen Vervielfältiger in Gold zu zahlen, ſondern ſie erlebt die Ueberraſchung, daß ſich ihre Goldſchuld ſchon nahezu verdoppelt hat. Es wird im Publikum erzählt, daß ſchon eine große Anzahl von Anzeigen gegen die ſtädtiſchen Werke bei der taatsanwalt⸗ ſchaft eingegangen ſeien. Ob dieſe Angaben zutreffen, können 1air nicht nachprüfen. Wir können aber die ſtädtiſchen Behörden avor warnen, ihre Finanzpolitik zu überſpannen. Das Gaswerk insbeſondere ſoll entweder in Goldmark vechnen und dann bei verzögerter Zahlung ſich mit normalen Friedenszinſen begnügen wie andere Leute auch, oder aber es ſoll tägliche Ent⸗ wertungszinſen von einigen rozent verlangen, dann aber die Goldrechnung aufheben. Beides vereinigen zu wollen, iſt u. E. unzuläſſig Wir benützen die Gelegenheit, an⸗ zufragen, ob es richtig iſt, daß in größerem Umfang Berufs⸗ organiſationen in Ausſicht geſtellt wurde, die oldzahlungs⸗ beſtimmungen für die Gaszahlungen ſollten gegenüber ihren Mit⸗ gliedern nur im beſchränkten Umfange zur Durchführung gebracht werden. Wir ſind natürlich die Letzten, die ein Enigegenkommen mißbilligen würden, denn jeder Abbau des überſpannten Prinzips kann nur begrüßt werden. Wir meinen aber, daß, was dem einen recht iſt, dem anderen billig ſei. Es ſollten deshalb die Grundſätze, unter denen durch das Gaswerk Ausnahmen gemacht und Papier⸗ markſtundungen bewilligt werden, der Deffentlichkeit zugänglich ge⸗ macht werden. Dies empfiehlt ſich ſchon deshaſb. weil ſich ielleicht dadurch am erſten eine Beruhigung der öffentlichen Meinung er⸗ möglichen laſſen wird. woher kommt der Waſſermehrverbrauch! In vielen Häuſern, die ſeit 20 Jahren keinen Waſſermehrver⸗ brauch hatten, kommen in letzter Zeit geſalzene Rechnungen für Heberwaſſer, die der Hausbeſitzer umlegen darf, ſofern ihn kein Verſchulden trifft. Die Mieter können da⸗s nicht begreifen, da ſie doch genau wie früher am Waſſer ſparten. Da haben wohl die meiſten Recht. Aber es darf nur eine Waſſerratte unter den Mie⸗ kern ſein, die alle Wochen einige Vollbäder nimmt, dann wird das Rätſel bald gelöſt ſein; denn der Waſſermeſſer zeigt eben nur den Verbrauch fürs ganze Haus an. Häufiger werden ſchadhafte Kloſettſpülungen oder Waſſerhahnen die Urſache ſein. Man ſtelle unzer einen tropfenden Waſſerhahn nur einmal über Nacht den Waſſereimer, und man wird ſtaunen, wieviel ſich tropfenweſſe ge⸗ ſammelt hat. Da nun dieſe kleinen Reparaturen in den meiſten Fällen der Mieter zu machen hat, unterbleiben ſie in letzter 325 ſehr oft, weil ſie gleich hunderte von Milliarden koſten. Bei dieſen Rechmnigen vergeſſen eben die meiſten, daß 10 Millkarden erſt ein früherer Küpferpfennig ſind, oder eine Spenglerrechnung von einer Billion eben nur eine frühere Mark betragen hätte. Mit⸗ unter iſt aber auch eine gedankenloſe Frau im Hauſe, die im heißen Juli und Auguſt rückſichtslos(bezüglich des Waſſerverbrauchs) ſtun⸗ denkang Waſſer laufen ließ, um ein Fläſchchen Bier oder Milch zu kühlen, obwohl ſie mit einem naſſen Tuch dasſelbe Ergebnis erzielt hätte. Und da der Waſſerverbrauch nur alle Vierteljahre verrechnet wird, ſo kommen eben all dieſe Mängel von Juli bis Oktober erſt jetzt zur Zahlung. Aber der Hauptgrund des Waſſermehrverbrauchs liegt wo unders: Früher, und jeßzt noch, wurde die Geſamtmenge Waſſer, die ſämtliche Bewohner des Hauſes im Monat verbrauchen durften, in der Weiſe feſtgeſtellt, daß man die Geſamtmiete des Hauſes durch den Preis eines Kubikmeters Waſſer teilte. Da ein Kubikmeter nur 20 Pfennig koſtete, die Geſamtmiete aber viel, viel höher war als heute linfolge der künſtlichen Niederhaltung der Mieten!), ſo kam eine viel höhere e Waſſer aufs Haus, als heute, wo die Geſamtmietza viel niederer, der Waſſerpreis aber viel höher iſt. Wir möchten wetten, daß in den meiſten Fällen, wo es Ueber⸗ waſſer gab, kein Kubikmeter mehr verbraucht wurde, als früher. Nur gehen jetzt die Zahlen über die, wie oben geſchildert, er⸗ rechnete verminderte Geſamtmenge des Wafſer⸗ verbrauchs hinaus. In den meiſten Fällen wird die Stadt⸗ verwaltung der ſchuldige Teil ſein, wenn ſetzt Ueberwaſſer in Billionen bezahlt werden muß. Ein Vergleich der Kubikmeterzahl 1914 mit 1923 wäre nach dieſer Hinſicht lehrreich. Aber Billionen ſind ja nur Mark, wenn— man ſie hat. 82. 8 mittelmäßiger rtner. Er konnte ſich über Verluſte ſehr aufregen und 2 155 der Aerger ſtieg, wenn Lindau und Aabetbulg ch vereinten, um ihm den Zuſammenhang zwiſchen dem Verluft und dem ſchiechten Spiel klarzumachen. Und ganz und gar geriet er auß dem Häuschen, wenn Lindau mitten im Spiel wegen eines Fehlers, den er zugunſten des Gegners gemacht hatte, ihn ſchwungvoll auf die Stirne küßte. Unter einem ſolchen Kuſſe ſchien er explo⸗ dieren. Die Skatabende währten bis zu LArronges Tode. Das Deutſche Theater hat L Arronge überlebt, ſowie L Arronge ſeine eigene Popularität überlebt hat. Aber die Beliebtheit blieb ihm treu bis zu ſeinem Tode. Citeratur Schwarzwaldbilder nennt ſich eine Sammlung von drei Heften, die Lonbſchaften unſeres ſchönſten deutſchen bir nach Naturaufnahmen wiedergeben. Die abwechflungsreichen He te, von denen jedes 40 Aufnahmen enthält, ſind in der Druckerei⸗ und Verlagsanſtalt Donatus Weber, Pforzheim, erſchienen. Der erſte Band behandelt den nördlichen Teil des Schwarzwaldes, der zweite iſt dem mittleren Schwarzwald gewidmet und der dritte dem füd⸗ lichen Teil. Während der erſte Teil:„Wildbad und Umgebung“, das Enz⸗ und Nagoldtal, vergriffen iſt, werden die beiden folgenden eben rechtzeitig zu Weihnachten vorgelegt. Für jeden Ratur⸗ und Wanderfreund bilden ſie eine ſchöne Feſtgabe, bei deren Beſchauen er ſich in der Erinnerung an all die herrlichen Punkte verſetzt fühlen wird, die er im Sommer oder im Winter durchwandert hat oder in beſſeren Zeiten zu durchwandern ſich ſehnt. Die Wiedergabe der ſtimmungsvollen, mit gutem Geſchmack für Bildwirkung ausge⸗ wühlten Aufnahmen iſt in den meiſten Föllen vortrefflich, ſo daß man das e dem der 5 4 hoffentlich bald wieder beigefügt wird, angelegentlich empfehlen kann. 2 Bic Baum: Eine Bubenreiſe. Erzählung. Mit Zeich⸗ nungen von H. Wilkens Verlag Ullſtein, Berlin. Dieſe hübſche Er⸗ zählung eignet ſich als Geſchenk für ſunge Menſchen von ſebzehn, achtzehn Jahren. Sie iſt unterhaltend geſchrieben, dabei in einem guten Stil und entbehrt elnes unaufdringlichen erzieheriſchen Grund⸗ ebankens nicht. Drei junge Menſchen, Freunde, machen nach über⸗ an emen Abiturium ihre erſte Fahrt ins Leben, und zwar nach Benedig. Fern der deutſchen Heimat erleben dieſe drei Freunde, ſeder für ſich und doch durch das gemeinſame Abenteuer eng ver⸗ bunden, das Wunder des in Farben prangenden ſüdlichen Landes. Was ſie in der engen Schulſtube kaum zu wähnen wagten, erfahren ſie nun in Wirklichkeit: den Glanz der Fremde und den Hauch der großen. meiten Welt. Für jeden ſtellt ſich dies erſte Erſebnis anders dar. Als Kinder zogen ſie aus und durch ihre halb ſpaßhaften, halb tragiſchen Erfahrungen gereift, kehren ſie verändert, ihrer Liebe bewußt zur Heimot zurück. Der Schloßgarten in Schwetzingen in Sefahr Aus Schwetzingen wird uns geſchrieben:„Von jeher waren die Bewohner Mannheims die beſten und warmherzigſten Freunde des Schwetinger Schloßſgartens. Es wird ſie daher ſicher ſchmerzlichſt berühren, zu vernehmen. daß dem Garten ernſtlich Gefahr droht. Schon vor einiger Zeit wurde verſucht, den Garten forſt⸗ amtlich bewirtſchaften zu laſſen: doch dämmerte den maßigebenden Stellen gerade noch rechtzeitig die Erkenntnis, daß zwiſchen Wald und Park eben doch ein Unterſchied und daß ein Waldhüter und Waldarbeiter noch kein Gäriner ſei. Die Ausführung des Planes unterblieb glücklicher Weſſe. Nun ſcheint aber die Gefahr zu einer Hintertüre hereinkommen zu wollen. Daß die unglückſelige Lage unſeres armen Vaterlandes einen Ab⸗ bau in der Anſtellung der Beamten und ſtaatlichen Angeſtellten ver⸗ lanat, iſt leider unbeſtreitbar. Wohl aber kann man von den leiten⸗ den Stellen verlangen, daß ſie ſich die Sache nicht gar zu leicht machen, indem ſie einfach für das aanze Land ohne weiteres dekretie⸗ ven, wo ſo und ſo viele Angeſtellte ſind, müſſen 25 Prozent entlaſſen werden. Vielleicht können in vielen Stellen 25 Prozent der Ange⸗ ſtellten ohne Schaden für die Sache entbehrt werden. Beſonders iſt dies wohl möalich an Stellen, denen in den letzten Jahren eine deil⸗ weiſe recht erheblich vermehrte Zahl von Arbeitskräften gegen frühere Zeiten zugewieſen wurden. Beim Schloßgarten in Schwetzingen verhält es ſich aber gerade umgekehrt. Hier wurde die Zahl der Arbeitskräfte abſolut nicht ver⸗ mehrt(ob etwa eine Verminderung eingetreten. iſt dem Schreiber dieſes nicht bekannt), wohl aber wurde durch Einführung des Acht⸗ ſtundentages die Geſamtarbeitsleiſtung gewaltig vermindert. Die Gartens wahrnehmen. Die Entrüſtungs⸗ und Notſchreie hierüber, die in der Preſſe hier und dort laut wurden, ſind nur zu begründet. Jetzt ſollen aber noch Arbeitskräfte entlaſſen, andere bedeutend in ihrer Arbeitszeit beſchränkt werden. Dies bedeutet den Verfall des Gartens und damit auch den Ruinder darin befind⸗ lichen Bauten und Bildwerke. Beſonders von den letzteren erhalten gar viele ihren hohen Wert nur durch, die landſchaftliche Umgebung. Darin, daß Natur und Kunſt ſich im Schwetzinger Schloß⸗ garten ſo wunderbar und unlöslich vereinen, liegt der größte Teil 5 kulturgeſchichtlichen Wertes. Wer eines ſchädigt, zerſtört das andere. Dadurch aber iſt der Schwetzinger Garten ein hohes Gut nicht nur der Stadt Schwetzingen, für die er wohl geradezu Lebensbedin⸗ aung iſt, ſondern des ganzen Landes und weiter darüber hinaus für alle Kreiſe, die Sinn für Natur, Kunſt, Geſchichte, kurz für Kultur haben. Die Spitzen der Verwaltung unſeres Landes, die ſicher ſtolz darauf ſind. Hüter eines ſolchen Gutes ſein zu dürfen, ſollen darauf ſehen. daß ſo wertvoller Beſitz nicht geſchädigt und zerſtört werde.“ Soweit die Zuſchrift, der wir anfügen möchten. daß. wie wir hören, eine nachdrückliche Eingabe in dieſer großes Aufſehen erre⸗ genden Angelegenheit an die Reagierung gerichtet worden iſt. Hof⸗ fentlich hat ſie Erfolg! Jedenfolls muß energiſch Einſprache dagegen erhoben werden, daß ſchematiſche Abbau⸗ und Sparmaß⸗ nohmen Kulturgüter von hohem Wert in die Gefahr des Unter⸗ ganges bringen. * Die Goldmark ſteht heute unperändert auf 1 Billion ent⸗ ſprechend einem amtlichen Berliner Dollarkurs von 42 Billionen. *Erhöhung der Poſtgebühren auf das Vierfache. Von Montag ab werden die ſeit dem 20. November geltenden Poſt⸗ und Poſt⸗ ſcheckgebühren auf das Vierfache erhöht. Der einfache Fernbrief koſtet ſomit 80 Milliarden, die Fernpoſtkarte 40, Druck⸗ ſachen bis 25 Gramm 16 und eine Einſchreibung 80 Milliarden A. Für den Geldverkehr gilt ein neuer Tatif, der bei Bar⸗ einzahlungen mit Poſtanweiſung für die niedrigſte Betragsſtufe bis 25 Billionen 1 eine Gebühr von 100 Milliarden vorſieht, bei Ein⸗ zahlung durch Zahlkarte eine ſolche von 50 Milliarden. * Sfrafen für Nichtbeachtung des Rauchverbots. Wer im Eiſen⸗ bahnzuge oder in Warteſälen der Eiſenbahn das Rauch⸗ verbot nicht begchtet, wird nun mit zwei Goldmark Strafe belegt. Die Beſtrafung erfolgt ohne vorherige Warnung. *Wenn man keine Jeitung lieſt. Auf dem Raſtatter Schweine⸗ markt verkaufte eine Bauersfrau von Wintersdorf Ferkel und nahm dafür Rentenmark ein. Sie traute jedoch den kleinen Scheinen den hohen Wert nicht zu und vertauſchte die Rentenmarkſcheine ſchleu⸗ niaſt in einer Raſtatter Wirtſchaft gegen Papiermark. * Aufhebung der Konkrolle der Rheinbrückepaſſanten durch die Separatiſten. Wer heute Mittag die Rheinbrücke paſſierte, ſtieß weder auf Ludwigshafener, noch auf Mannheimer Seite auf die Kontrollpoſten der Separatiſten. Die Prüfung der Päſſe wurde wieder durch die Franzoſen vorgenommen. Die Beaufſichtigung der Rheinbrücke durch die Separatiſten iſt demnach nur von kurzer Dauer geweſen. 7 Tod durch Verſchlucken von Eiſenſtücken. Am Donnerstag ſtarb im Allgemeinen Krankenhaus ein 22 Jahre alter Maurer von hier, der im Landesgefängnis, in dem er eine zweijährige Gefängr's⸗ ſtrafe zu verbüßen hatte, vor einigen Tagen Eiſenſtücke und Löfkel⸗ ſtiele verſchluckte. Trotz ſofort vorgenommener Operation konnne der Lebensmüde nicht mehr gerettet werden. Die Unſitte des Herubrutſchens auf dem Treppengeländer war die Urſache des Todes des 7 Jahre alten Volksſchülers Ludwig Brockſchläger, wohnhaft Große Merzelſtraße 47, der am 30. Oktober im Hauſe M 7, 15 bei dem Verſuch, das Treppen der als Rutſchbahn zu ausglitt und vom 4. in den 3. Stock fiel. Er zog ſich dabei einen Schädelbruch zu, an deſſen Folgen er geſtern vormittag im neuen Krankenhaus verſtor ben iſt. Skurz vom Hängegerüſt. Donnerstag nachmitrag zwiſchen 12 und 1 Uhr fielen vier mit Anſtreicharbeiten an der Ueberführung der Riedbahn über das Güberbahngleis in der Rähe der Fabrik⸗ ſtation beſchäftigte Arbefter infolge Ueberlaſtung des an der Brücke angebrachten Hängegerüſts aus einer Höhe von etwa 3 Meter herunter auf den Boden. Sämtliche Verletzten wurden im Kranken⸗ wagen in das Krankemhaus verbracht, beiter wieder entlaſſen werden konnten, während der vierde, dei dem eine Beckenquetſchung feſtgeſtellt wurde, dortſelbſt verbleiben mußte. JFeſigꝛnommen wurden in den letzten beden Tagen 67 Per⸗ ſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter 7 Per⸗ ſonen wegen Aufruhrs und Gefährdung eines Eiſenbahntraas⸗ vorts, indem ſie am 17. Oktober die Nebenbahn Mannheim—Secken⸗ heim bei der Riedbahnbrücke angehalten und das Zugperſonal be⸗ droht haben, ferner 26 Perſonen wegen Plünderung in hie⸗ ſiger Stadt, darunter 15 Perſonen allein wegen Plünderung in Rheinau. Marktbericht 4 Die Zufuhren zum heutigen Hauptmarkt waren für einen Samstagmarkt gar ſchlecht, obwohl die über Nacht eingetretene Kälte Verkäufer wie Verbraucher vom Marktbeſuch abhielt. Mit die Aufſtellung des Küchenzettels erforderlich iſt. Es waren reich⸗ lich vorhanden Kartoffeln, Weißkraut. Wirſing, Roſenkohl, Rot⸗ kraut, Seefiſche und Flußfiſche, Wild und Geflügel. Mit der Auf⸗ zählung dieſer Leckerbiſſen haben wir zugleich einen Ueberblick über den Markt gegeben. Das Herz hüpft vor Freude, wenn man all den Segen einer auten Ernte betrachtet. Aber die Freude wird bei Nennung der Preiſe bald in Schreck verwandelt. Es fällt halt zu ſchwer, ſich in die neuen Verhältniſſe und die geſtiegenen Preiſe hineinzufinden Dabei iſt zu berückſichtigen, daß viele ute infolge Geldmangels überhaupt den Hauptmarkt nicht beſuchen können. Das beſte Geſchäft machten heute die Wildbrethändler und Fiſchver⸗ käufer am Marktdenkmal. Hier herrſchte fortgeſetzt ein ſtarker An⸗ drang. Kauf kuſt beſtand auch für lebende Gänſe, die in foviel Exemplaren wie nie zuvor vorhanden waren und mit ihrem an⸗ haltenden Geſchnatter die Verbraucher anlockten. Dieſe ließen ſich zwar gerne locken, betrachteten die Gänſe auch. um dann wieder an einen anderen Stand zu gehen. Mancher der Konſumenten mag ſich dabei im Stillen einen ſo leckeren Vogel in die häusliche Brat⸗ pfanne gewünſcht haben. Eier und Butter waren weniger zugeführi. Bei Butter wurden lleberpreiſe beanſtandet. Ffür die übrigen Marktwaren waren die Preiſe gegenüber Donnerstag un⸗ veründert. Folgen hiervon kann ſedermann auch bei nur flüchtigem Beſuch des woſelbſt 3 Ar⸗ Ausnahme von Kopfſalat gab es auf dem Markte alles. was für hat Nus dem Parteileben *Deutſche Volkspartei. Die geſtrige Mitgliederverſamm⸗ lung im kleinen Kaſinoſaal, die ſich wiederum eines zahlreichen Be⸗ ſuches zu erfreuen hatte, ſtand naturgemäß unter dem Eindruck der Kriſis der Regierung und des Parlaments. Anknüpfend an das Ab⸗ ſtimmungsergebnis im Reichstag, das wenige Minuten vor Beginn der Verſammlung eingetroffen war, gab Hauptſchriftleiter Kurt Fiſcher eine umfaſſende und kritiſche Würdigung des Kabinetts umd der Kanzlerſchaft Dr. Streſemanns. Er wies auf die unbeſtrit⸗ tenen Erfolge hin, die der Kanzler außen⸗ und innenpolitiſch errungen hat, verfehlte aber auch nicht die lange Reihe der Hemmungen auf⸗ zuzählen, die den Kanzler bei der Durchführung ſeiner Ziele immer wieder behindert haben. Die vom Redner gezogene Schlußbilanz, daß nicht nur die Deutſche Volkspartei, ſondern auch das ganze deut⸗ ſche Volk alle Veranlaſſung hätten, Streſemann für das große Opfer dankbar zu ſein, fand ein lebhaftes Echo in der Verſammlung. Wenn auch der Kanzler Streſemann gehe, verſchwinde doch nicht der poli⸗ tiſche Führer Streſemann, dem zu folgen nun erſt recht die Pflicht aller liberal geſinnten Männer und Frauen ſei. Im Anſchluß daran gab der Redner eine Ueberſicht über die außenpolitiſche Lage, wobei er im beſonderen des geſchichtlichen Gegenſatzes zwiſchen Eng⸗ land und Frankreich gedachte und dazu gewiſſe Parallelen für die Gegenwart und Zukunft zog. Namentlich trat er dabei für die Re⸗ generation des geiſtigen Deutſchlands ein, weil dieſes nach Zuſammenbruch des Materialismus in erſter Linie dazu berufen ſei, das deutſche Volk zur nationalen Wiedergeburt zu führen. An die mit großem Beifall aufgenommenen etwa 1½ ſtündigen Ausfüh⸗ rungen anſchließend erſtattete der Vorſitzende Stadtrat Auguſt Lu b⸗ wig einen anſchaulichen Bericht über die itzung der Partei am vergangenen Sonntag in Berlin. Die lebhafte Zuſtimmung. die er fand, als er mit den Quertreibern in der eigenen Fraktion des Kanzlers ſcharfe Abrechnung hielt, bewies, daß auch in der Mannheimier Organiſation Einmütigkeit in der Beur⸗ teilung dieſer Dinge herrſcht. Da infolge der vorgerückten Zeit eine Ausſprache nicht mehr folgte, konnte der Vorſitzende gegen J411 Uhr die in allen ihren Teilen intereſſante und anregende Verſammſung ſchließen. Veranſtaltungen Wochenſpielplan des Nationaltheaters vom 25. November bis 2 Dezember 1923.— Im National-Theatet: 25. Sonntag Für die Theatergemeinden: König Oedipus. 2½ Uhr. ⸗B⸗B Nr. 1471—2000 u. 12341—12700. ⸗V.⸗B. Nr 4701—4800 u 5851—5950 u. 6351— 6500 u. 6801—7050 u. 7501—7800 25. Sountag Miete E. Reihe IV. III. Vorſt., Violetta(La Trapiata) 7 Uhr. 26. Montag,. Miete D, Reihe J. IV. Vorſt., Der Geldtopf. Hierauf: Schule der Frauen. 7 Uor..⸗B⸗B Nr. 4501—4830 und 2281— 2340,.-.⸗B. 6625—6700 u. 7051—7300. 27. Dienstag, Miete B, Reihe J. IIil Vorſtell. Die Zauberflöte. 7 Uhr. „V⸗B. Nr. 5081—5290. „.⸗B. Nr. 8151—8250 u. 651—675 u. 2096—2100. 28. Mittwoch, Miete E, Reihe Ill, 1 re I. 7 Uhr. .⸗V⸗B. Nr 381— 29. Donnerstag, Außer Miete, Die Geiſha 7 Uhr. .„.⸗B. Nr. 5291—5320 u. 6381—6590 „.-B. Nr. 151—300. ..Nr. 2341—2550 u. 5841—6080 u. 9791—10000 .⸗V.-⸗B. Nr. 7801—7950 u. 8401—8500 u. 551—650. 3 Agnes Delfarto wird Sonntag Abend im Harmonieſaal Hugo von Hofmannsthals„Elektra“ ſprechen. Edwin Fif konnte auch in dieſem Jahr wieder zu einem bansien Klavier⸗Abend verpflichtet werden. Er wird am Samstag den J. Dezember im Harmonieſaal Werke von Bach, Brahms, Mozart und Chopin ſpielen. Beamienabbau und Frauenfrage. Ueber dieſes Thema ſpricht auf Veranlaſſung des Vereins ſtudium am Montag im alten Rathausſaal Frau Landtagsabgeord⸗ nete Dr. Marie Bernays. Die Perſonalverminderung iſt durch Reichsgeſetz bereits beſchloſſen; die entſprechenden für Länder und Gemeinden werden eheſtens folgen. Es iſt zu befürchten, daß die qualitativ h Stellung der Frau in vielen der öffentlichen Tätigkeit bei den unvermeidlichen Entlaſſungen nicht 1 gewertet wird. In dem oben bezeichneten Vortrag wird daus berufenem Munde das Notwendige und vor allem das für die Allgemeinheit Wichtigſte geſagt werden. Der Verein Frauenbildung⸗ Frauenſtudium rechnet damit, bei dieſer Veranſtaltung das Intereſſe der maßgebenden Stellen und der Beteiligten in ſtarkem Maße zu finden.(Weiteres Anzeige in dieſer Nummer). RAus dem Lande gheidelberg, 23. Nov. Der Heidelberger Arbeitsmarkt hat ſich in den Wochen außerordentlich verſchlechtert. Wie das„Heidelb. bl.“ hört, beträgt die Zahl der Erwerbsloſen zur Zeit 3200 und wird in den nächſten Tagen berrächtlich weiter an⸗ wachſen, da am 24. November die Belegſchaft von Maquet in die Erwerbsloſenfürſorge aufgenommen wird und in kurzem auch das 41 65 der vom Mo ab zur gönzlichen Stillegung gelangenden traßenbahn wohl hinzukommt. ie es hei hen auch dei den Arbeiten am Neckarkanal Arbeitseinſchränkungen„die wohl mit finanziellen Schwierigkeiten in Verbindung zu bringen ſind. *Hheidelberg, 23. Nov. Die Verwüſtungen des Waldes durch Holzräuber nehmen überhand. Jetzt wurden von der Polizei ein Arbeiter und ein Schreiner von hier feſtgenommen, die am 21. November im Gemeindewalde Rohrbach eine Buche umge⸗ hauen und mit zwei Handwagen fortgeſchafft haben. Sie kamen wegen Forſtdiebſtahls zur Anzeige. Das Holz wurde beſchlagnaymt und der Gemeinde Rohrbach zugeführt. *Breflen, 23. Nov. Zu der Mordtat an dem Straßenwart Groh in Gochsheim wird berichtet, daß die Staatsanwaltſchaft gegen die drei verhafbeten Perſonen, zwei Schweſtern und ein Neffe des Ermordeten, beim Unterſuchungsrichter Vorunterſuchung beantragt Teutſchneureulh bei Karlsruhe, 23. Nop. Vor wenigen Tagen hier unter dem Vorſitz des Kulturbauamts Karlsruhe und det itwirkung der Badiſchen Landwirtſchaftskammer eine Sitzung der Vertreter der ver Hardtigemeinden ſtatt, um die Ausführung de⸗ Projekts zur Verwertung des Abwaſſers der Stadt Karlsruhe möglichſt bald in Angriff zu nehmen. Da bei den Verhandlungen immer wieder über die zur Zeit ſo außerordentlich drückende Steuerlaſt geklagt wurde, womit der ablehnende Standpunkt der Beteiligten vor allem begründet worden iſt, regte u. a. der Verteter der Badiſchen Landwirtſchaftskammer bei der großen volkswirtſchaftlichen Bedeutung ſolcher Kulturunterneh⸗ mungen an, daß den Grundſtücksbeſitzern, die ſich an den Meliora⸗ tionen beteiligen und bereit ſind, dadurch auf ihrem Grund und Boden möalichſt viel im Intereſſe der Allgemeinheit zu produzieren, weitgehendſte Steuererleſchterungen gewährt werden ſoll⸗ ten, eine Anregung. die begreiflicherweiſe vollen Anklang fand. Die Badiſche Landwirkſchaftskammer wird nunmehr in Gemeinſchaft mit den Vertretetrn dieſer Gemeinden bei den zuſtändigen Staats ſtellen vorſtellig werden. um vielleicht auf eine Reihe von 2 die erwünſchten Steuererleichterungen zu erlangen. z. B. d1 ean dieſe Kleinbauern beſonders hart trifft, wäre ein Erfolg doppelt erwünſcht. 30. Freitag Miete E. Reihe, IV. Vorſtell. Maria Stuart. 8% Uhr. .⸗B⸗B. Nr. 831—1020, B⸗B.⸗. Nr. 1401—1550. 1. Samsiag, Miete A, Reihe III, lIl. Vorſt, zum 1. Male: Julius Cäſar. 17 Uhr..⸗B.⸗B. Nr. 1021—.1170,.⸗V.⸗B. Nr. 701·825. 2. Sonntag. Miete D, Reihe IV. 4. Vorſt. Lohengrin. 6 Uhr. 3. Montag, Miete C, Reihe IV, IV. Vorſt., Rauf Friedrich non Homburg. 7 Uhr F ⸗V.⸗B Nr. 1171- 1470. .⸗B⸗B. Nr. 8001—8150 u. 8351—8400 u. 826.—850, Im Reuen Theater(Roſengarten): 25. Sonntag, Johannisfeuer. 7 Uhr. F⸗B.⸗B. Nr.—380 u. 14051—14130 .⸗V.„V Nr. 3751—9800 u 5425—5800. 28. Mittwoch Martha 7 Uhr..⸗V⸗BNr. 3251—3500 u. 5771—5840 u. 8161-8250 u. 10081—10250. .-BV⸗B Nr 1201—1350 u. 2001—2095 u. 2201 bis 2250 u. 2501—2550 30. Freitag. Cavalleria rusticana.— Der Sgdede 7 Uhr Nr. 601— 830 u.—5770 u, 6591—6650, „.B. Nr. 301—550. 2. Sonntag, Der Muſtergatte. 7 Uhr. —————— Samslfag, den 24. November 1923 Mannheimer General- Auzeiger(Abend · Ausgabe) 5. Seile. Nr. 543 Briefe Gas und abermals Gas Seit Jahren, auch während der Kriegszeit, hat das Gaswerk irgendeinen Grund gefunden, hin und wieder eine Zeitlang den Gasdruck zu erniedrigen. Bald fehlten die Kohlen, bald war ein Dfen nicht in Ordnung und dergleichen. Ich habe ſchon in vielen Städten gewohnt, aber noch in keiner etwas Aehnliches erlebt. Es ſcheint, als ob dieſer Methode ein beſtimmter Gedanke zugrunde liegt. Dieſer Hintergedanke iſt:„Viel Gasumſatz, daher viel Ein⸗ nahmen!“ Daß der Gasverbrauch bei geringem Druck ein viel hoͤherer iſt, braucht wohl nicht mehr bewieſen zu werden, nachdem die Zeitungen voller Beſchwerden darüber ſind. Ich habe ſchon ſrüher einmal in dieſem Blatte darauf hingewieſen, daß der geringe Gasdruck längere Kochzeit hedingt, daher größere Wärmeabſtrahlung und großer Gasverbrauch ſtattfindet. Wenn nun aber für den glei⸗ chen Zweck mehr Gas verbraucht wird, ſo bedeutet das eine Gas⸗ bzw. Kohlenverſchwendung. Die Kohle ſtellt aber Nationalvermögen dar. Durch die Praktiker des hieſigen Gaswerks wird ſomit Na⸗ tionalvermögen auf Koſten der Staatsbürger verſchwen⸗ det.— Was würde man wohl ſagen, wenn der elektriſche Strom zeitweiſe auch nur von halber Spannung geliefert würde? „Wieviel Lampen müßte man wohl einſchalten, um die gleiche Helligkeit wie mit einer mit normaler Spannung brennenden Lampe zu erreichen? Enorm wäre der Stromverbrauch. Aehnlich verhält 2s ſich mit dem Gas. f hrverbrauch mit ſich, weil die Luftzufuhr am Brenner jedesmal neu einreguliert werden müßte, wenn größte Heigkraft bei gering⸗ ſtem Verbrauch erzielt werden ſoll. Hat man die Luftzufuhr bei geringem Druck reduziert ſo erhält das Gas bei höherem Drucke abends zu wenig Luft, um ſeine volle Heizkraft zu entfalten. Im zungekehrten Falle ſchlägt das Gas zur Düſe zurück. Die Hausfrau kann aber nicht dauernd an der Luftzuführung herumregulferen, zumal die meiſten Brenner keine Luftregulierung beſitzen. Ein konſtanter hoher Gasdruck allein verbürgt alſo gerinaſten Gas⸗ derbrauch unter der Vorausſetzung gleicher Güte des Gaſes. Einer, der auch etwas von dieſem Fache verſteht. Die Verhältniſſe beim ſiädliſchen Gaswerk* ſind eigentli ur Genüge an dieſer Stelle beſprochen worden. nichts erreicht worden, als daß feſtgeſtellt wurde, daß jede Haushaltung im vergangenen Monat etwa die doppelte Anzahl Kubikmeter Gas bezahlen mußte, obwohl man ſich infolge der Goldmarkberechnung die größte Sparſamkeit auf⸗ erlegt hatte. 7 Verſchiedene Beſprechungen haben ſich mit dem Rätſel be⸗ ſchäftigt, wodurch der Mehrverbrauch entſtanden iſt, in keinem Falle iſt aber wohl bisher das Richtige getroffen worden. Anſcheinend hat ſich noch kein Wärmetechniker gefunden, der ſich die Mühe ge⸗ macht hat, das ſeit einigen Wochen vom Mannheimer Gaswerk gelieferte Gas auf ſeinen Heizwert zu unterſuchen. Wäre dies geſchehen, ſo würde man ohne Zweifel gefunden haben, daß das Gas wenig mehr als die Hälfte desjenigen Heizwertes— alſo Wärmeeinheiten— aufzuweiſen hat, die es handelsübſich und viel⸗ leicht auch geſetzlich haben muß. Auf dieſe Weiſe erflärt ſich der ungeheure Mehrverbrauch ſehr einfach. Es iſt höchſte Zeit, da 105 ärmefachleute mit der Sache beſchäftigen, denn die Art und Weiſe, wie das Gaswerk ſich erlaubt, mit ſeinen Abnehmern zu verfahren, kann auf die Dauer nicht mehr geduldet Ebenſo dürfte es an der Zeit ſein, daß die Aufichts⸗ debörden ſich mit der Angelegenbeit befaſſen. Talſache iſt es, daß das Werk ein durch wertloſe Beimengung verlängertes und derſchlechtertes Gas für teures Geld und nach Goldmark berechnet liefert, es iſt alſo nicht der geringſte Unterſchied zwiſchen dem Tun eines Milchverlängerers und dem des Gaswerkes. Nachdem der be⸗ Rechtsgelehrte Delius ſeine Anſicht dahin ausgeſprochen hat, daß auch Gaswerke ſtrafrechtlich verfolgt werden können, dürfte Einſchreiten der Aufſichtsbehörden nichts mehr im Wege ſtehen. Aber auch noch in anderer Form ſchädigt das Werk die Mann⸗ geimer Einwohner in einer unerhörten Weiſe. Ganz abgeſehen von den ſog. Sperrſtunden iſt es kaum noch zu irgendeiner Tageszeit möglich, eine Mahlzeit, ja ſelbſt eine Taſſe Kaffee, auf dem Gas⸗ rd zu kochen. Es muß, um das geringſte warme Eſſen oder Getränk herzuſtellen, meiſt der Her d angeheit werden. Denkt man denn gar nicht daram, welche Unſummen auf dieſe Weiſe ver⸗ ſchwendet werden, nicht allein durch Verbrauch von Kohlen, fon⸗ dern auch an Zeit! Unſere Hausfrauen haben wirklich heute gerade genug zu um, um die notwendigſten Nahrungsmittel beizu⸗ ſchaffen. Es iſt ſomit unerhört, wenn man ſie auch noch zwingt, um das einfachſte Eſſen herzuſtellen den Herd zu heizen. Wie oft iſt es nicht einmal möglich, aun Morgen den Kindern vor dem Schul⸗ gang ein warmes Frühſtück auf dem Gas herzuſtellen. Weiche Haus⸗ frau ſtand nicht in letzter Zeit faſt verzweifelt am Gasherd? Nur urch, daß man alle Luftzuführungen ſowohl an den Herden, als auch an den Gaslampen ſchließt, kann man notdürftig ein Brennen des Gaſes erreichen. Schon dadurch iſt die Minderwerkigbeit der Garzerken Ware— in 2—5 +— ee swerk ſt alſo auch n die Ernã ann⸗ beimer einwohner ein und das ſollte als erſchwerend bei der Be⸗ urteilung des Falles in Betracht gezogen werden. So, wie bisher, kanm es auf die Dauer nicht weitergehen. Wenn de Behörden hier nicht Lingreiſen, iſt ein Zufammenſchluß aller Gasverbraucher ſofort herbeizuführen zu dem Zwecke, das Gaswerk vorzugehen. Es wäre ſehr zu begrüßen, wenn eine vollſtändig unabhängige Perſönlichkeit an die Spitze diefer Tewegung ſtellen wollte.— Geſchrieben iſt nunmehr genug, ge⸗ bolfen hat es nichts, ſetzt muß gehandelt werden. Euſtos. Ein Schriftwechſel mik dem Gaswerk Bezieher unſeres Blattes hat auf ſeine Beſchwerde über Re Höhe der Gasrechnung im Oktober von der Direktion der Städt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke unter dem 13. November folgende Antwort erhalten: Wir bedauern, Ihre Einwendungen gegen den Gasverbrauch 5 Oktober nicht anerkennen zu können. Ddie Beſchaffenheit es Gaſes entſpricht den an das Gas qu ſtellenden Anforde⸗ en; eine vorübergehende Druckverminderung iſt aus ſtanden. Den Mitunterzeichnern Ihrer Eingabe, für die das gleiche gilt, wollen Sie hieroon Kenntnis geben. Auf dieſe Juſchrift iſt unterm 17. Nopember folgende Erwide⸗ aung an das Städtiſche Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerk ab⸗ gen: Ihre Behauptung, daß dem Gasabnehmer ein Schaden nicht docltanden wäre, iſt kein Beweis. Dagegen ſteht die Tatſache gegen⸗ er, daß nicht nur ich, ſondern, wie auch aus Zeitungs⸗ meldungen bekannt, ſonderbarerweiſe alls an die Leitung ange⸗ waſſenen Abnehmer im Oktober durchwegs einen auffallen⸗ mem Mehrverbrauch hatten. Hier ſtimmt alſo tatſächlich etwas klör was mit einfacher Behauptung Ihrerſeits widerlegt und er⸗ lärt werden könnte. Das Ges muß alſo entweder nicht in der geleferten Beſchaffenheit oder mit zuviel Zuft vermengt ſein, welche 95 gasförmiger Körper die Zähluhr ebenfalls weiterdrückt. Wenn eſe Annahme nicht zutreffen ſollte, wäre es alſo darauf zurück⸗ Rlübren. daß das Gas nicht mit dem erforderlichen Druck, wie sher, geliefert wurde. Dieſe Tatſache geben Sie ſa zu, Das genügi auch, denn ſie iſt von Ihnen, nicht aber vom Verbraucher, in Auswirkungen zu vertreten. Sie waren alſo, worauf ich ünmeinem Schreiben vom 8. ds. hingewieſen habe, nach den Be⸗ nie mungen des HhB. verpflichtet, die Abnehmer davan in Kennt⸗ bzid zu, ſetzen, daß Sie Gas nicht in der bisherigen Beſchaffenheit nicht mit dem erforderlichen Druck zu liefern in der Lage ſind. dieſe berweigere daher nach wie vor die Zahlung des dur diede Umſtände entſtandenen Mehrverbrauchs und ſchließen ſie un Mitunterzeichneten an. Im Falle einer Abſtellung behalten wir alle Rechts⸗ und Schadensanſprüche vor. Be In Ihrer Erklärung liegt übrigens ein Widerſpruch, der meine Gaßauptng beſtätigt. Sie ſchreiben, die Beſchaffengeit des aſes entſpricht den an das Gas zu ſtellenden Anforderungen und den weiter die Druckverminderung zu. Die Anforderungen, die n an das Kachgas ſtellt, ſchließen ſedoch eine ſolche Druck⸗ Schon ein wechſelnder Gasdruck bringt etriebsgründen erfolgt. Ein Schaden ift Ihnen dadurch nicht ent⸗ an den„General⸗Anzeiger“ beſchaffenheit ein, daß man damit in der bisherigen Zeit 1 Liter Waſſer z. B. zum Kochen bringen kann. Das war aber im Oktober nicht möglich und aus dem Grunde iſt allen Abnehmern ein Schaden entſtanden aus einer Urſache, die nicht der Abnehmer zu vertreten hat, Zum Kapitel Goldmarkgehalt Zur Ergänzung des unter obigem Titel erſchienenen Artikels kann ich nicht umhin, noch einiges Grundſätzliche zu ſagen. Der Meinung des Verfaſſers kann ich nur zuſtimmen, denn tatſächlich iſt nicht die Tarifierung ſchuld an den ſchlechten Gehältern vieler qualifizierter Angeſtellten, ſondern das Hineinquetſchen in eine möglichſt niedrige Gruppe oder das ſtarre Feſthalten der Arbeit⸗ geber an dieſen Mindeſtgehältern, obwohl die Tarife eine höhere Bezahlung in unbeſchränklem Maße ausdrücklich geſtatten. Wie ſieht es aber mit den Gehältern ſelhſt aus? Wir Angeſtellte ſind nicht ſo einſichtslos,“ des Friedensgehaltes als ungenigend ab⸗ zulehnen. Nun verſtehen aber die Arbeitgeber unter des Frie⸗ densgehalts 4 des markmäßigen Friedensſatzes. Das iſt aber bei einer feſtgeſtellten allgemeinen Weltteuerung von 50—702(in Deutſchland zirka 100) des Friedensreallohneg. Tatſächlich hat die Praxis nun auch bewieſen, daß die Arbeitgeber es als an⸗ gemeſſen befunden haben, dem Angeſtellten mit 300„ Friedens⸗ gehalt heute relativ 100„ zu geben. Wenn der Einſender glauben ſollte, daß er ohne Tarif ein beſſeres Gehalt hätte, ſo muß man ihm doch ſagen, daß dann 23 Friedensgehalt eben immer noch 36 bleibt. Der Glaube eines Arbeitgebers, daß dieſer Angeſtellte unter ſolch gedrückten Verhält⸗ niſſen noch hochwertige geiſtige Arbeit leiſten kann, iſt eine ſich ſelbſt rächende Kurzſichtigkeit. Daß ſolche Bezahlungen einen degenerierenden Einfluß auf die arbeitnehmende Maſſe haben müſſen, braucht nicht beſonders erläntert zu werden. Wie ſtetht es mit den Gehältern der fungen Angeſtellten der unterſten Gruppen? Dieſe Angeſtellten leiſten ſelbſtverſtändlich lange nicht dasſelbe, wie die obigen, aber dieſe Arbeitskräfte ſind genau ebenſo notwendig und müſſen infolgedeſſen mindeſtens ſo bezahlt werden, daß ſie leben können. Hier geſtehen die Mannheimer Arbeitgeber einen Betrag von 60—80 als Mindeſtgehalt zu, d. i. alſo ein relatives Frie! densgehalt von 30—40„. Kommentar überflüſſig. Man könnte dieſe Gehülter ohne Schwierigkeiten auf das Doppeite erhöhen und es bliebe dann immer noch eine genügende Anreizſpanne zu den oberen Gruppen, denn daß dieſe unteren Gruppengeholtes betragen muß, iſt mir unerfindli Die neuen Goldmarkgehälter haben nur das eine Gute gebracht, daß ſie dem Angeſtellten, der nicht zu rechnen verſteht, zeigen, wie hoch man heute— Arbeitskraft wertet. 1 Beſchlagnahme einer Wohnung im Hauſe L. 13, 12 in Maun⸗ heim für einen Beamten Die Abt. VII des Bezirksamts Mannheim erſucht uns unter Bezugnahme auf den„Brief an den General⸗Anzeiger“ in Nr. 496 um Aufnahme folgender Richtigſtellung: „Der Mieter, deſſen Mietvertrag abgelehnt wurde, iſt der ge⸗ ſchiedene Ehemann der Hauseigentümerin, der aus ſeiner derzeitigen Wohnung in das Haus ſeiner früheren Chefrau umziehen will. Die wohnungsſuchende Bevölkerung hätte es nicht verſtanden, wenn dem geſchiedenen Ehemann eine beſondere Wohnung im Stockwerk unter ſeiner geſchiedenen Ehefrau genehmigt worden würe. Anderer⸗ ſeits iſt der sbeamte, für den die Wohnung beſchlagnahmt wurde, bereits im März 1922 aus dienſtlichen Gründen hierher verſetzt worden und konnte bisber noch keine Wohnung für ſeine noch auswärts wohmende Jamiſte finden. Die Ermächtigung des Reichsarbeitsminiſteriums Beſchlagnahmen dieſer Art wurde nicht am 20. Juli 1928, alſo nach der Beſchlagnahme vom 15. Juli ausgeſprochen, ſondern am 20. Juli 1921. Das Mißverſtändnis des Einſenders beruht in dieſem Fall allerdings auf einem Schreib⸗ verſehen in der Entſcheidung des Arbeitsminiſteriums. Die übrigen bes Gidesee ſind düneh de eneee ſan ur riums einwandfrei als widerlegt. Die Jukunft des Mannheimer Nafionalfheaters Die Freie Volksbüßhne ſchreibt uns: Der Beſchluß des Stadtrats, dem Nationaltheater keinerlei Bar⸗ zuſchüſſe mehr zu leiſten, hat in den weiteſten Kreiſen der Be⸗ völkerung das größte Aufſehen erregt. Das Nationalthaater ſoll nur dann in ſtädtiſcher Regie weitergeführt werden, wenn nicht nur durch verbindliche Miete auf entſprechender Goldgrundlage ein ausreichender Stamm von Beſuchern ſichergeſtellt iſt, ſondern wenn auch durch Zeichnung von Garantiebeitrügen die en dafür einſteht, daß ein etwaiger unzureichender Beſuch der mietfreien Vorſtellungen nicht die Stabtkaſſe belaſtet. Wir können nicht glauben, dieſer Weg zu dem von einem roßen Teil der Bevölkerung erſehnten Ziele fübren kann. Die cherheit der wirtſchaftli Verhäliniſſe, die wachſende Ver⸗ armung der kulturell intereſſterten Mittelſchicht des Volkes werden viele, wenn auch blutenden Herzens davon abhalten, ſich den vom Stadtrat gewünſchten Maßnahmen zu unterziehen, um ſo mehr, als dieſe in ihren Auswirkungen heute durchaus unüberſehbar ſind. Wir ſind erſtaunt und können nicht verhehlen, daß es von einer ung anne e Stadtverwaltung an die Volksbühnengemeinden, nicht an die Welt⸗ des Arbeitsmini durch Bild on Beſuchergemeinden und feſte Verpfl ihre ee Abnahme beimmer orſde ngsre Ve⸗ bae Vorſtellungen zur Befriedigung des die u ſein, die ſich ihre Abnehmer, ihr Publikum ſuchen müſſen. Das iſiko unbeſetzter Häuſer füllt weg. Im Wirtſchaftsleben iſt es löngſt dahin gekommen, daß Kollektivitäten an Stelle des Einzelnen ent⸗ ̃ während ſich der Emzelne darauf beſchränkt, innerhalb ſeiner Kollektivität zu wirken. ſich zur Idee der Volksbühne bekennen, ſehen ein, daß auch eine für nötig erkannte Einwirkung auf das Theater nur erfolgen kann durch Bildung von Kollektivi⸗ täten, die als Machtkörper dem Theater 75 Willen aufzwingen. Gewiß ſtellen auch die Abonnenten eine Kollektivität dar und wir möchten ſie für Mannheim aus den verſchiedenſten Gründen nicht miſſen. Aber es fehlt ihnen die Organiſation. Gerade die Organi⸗ lation des Theaters iſt eine Vollserziehungsaufgabe allererſten Ranges. Die große geſchichtliche Bedeutumg der Volksbühnenbewe⸗ ung liegt deshalb nicht im erſter Linie darin, daß ſie eine neue ik darſtellt, um viele Menſchen ins Theater auge die ſonſt nicht hineinkommen, die größere Bedeutung fle⸗ darin, daß hier zum erſten Male der uch gemacht wird, die Gemeinde der gus gleicher Geſinnung und freiem Willen geeinten ſchen 77„Grundlage der Theaterkunſt zu machen. Es gilt, die ſozlale raft wieder zu erwecken, der die höchſte Macht des Theabers ent⸗ ſtammt. Auch das künſtleriſche Schaffen wird gewinnen, wenn eine von gleichem Kulturwillen einheitlich geſtimmte Theater⸗ gemeinde zur Bühne lauſcht. Wir von der Freien Volksbühne, die eine politiſch und neutrale Beſucherorganifatton und Kufturgemeinſchaft dar⸗ ſtellt, ſind jedenfalls gewillt, alles, was in unſerer Macht ſteht, zu tun, um das Theater als Kulturſtätte der breiten Maſſe des Volbes 10 erhalten. Gewiß hat die wirtſchaftſiche Rot gerade in unfere Reihen ſchwere Lücken geriſſen, aber wir können mit freu⸗ diger Genugtuumg feſtſtellen, daß dieſe Lücken durch zahlreiche Neu⸗ aufnahmen wieder ausgefüllt werden, ſo daß unſere Organiſation — wenn wir auch ſchwer zu kämpfen haben, da wir nur auf die Treue unſerer Mitglieder angewieſen ſind— gefeſtigt daſteht. Und wenn uns auch non dem Bühnenvolksbund, der zweiten hieſigen Beſucherorganiſation, die ebenfalls eine Kulturgemeinſchaft darſtellt, eine ganze Weltanſchauung trennt, und wenn wir auch dieſen Tren⸗ nungsſtrich in Weltanſchanfungsdingen ſtreng gezogen wiſſen wollen, Spanne ausgerechnet 300 des ierenden mehr rechtlichen———— Vedarfs. ukti den Bed ſte den nert 55. Ble 0 nngen daben aig, Beren Si ſch ſo verkennen wir doch durchaus nicht, daß auch er eine Macht dar⸗ ſtellt, mit der vereint es gelingen muß, das koſtbare Gut unſeres Theaters in Mannheim zu erhalten. In dem Wettſtreit der Weltanſchauungsgemeinſchaften um die Schaffung und Geſtaltung des Theaters der Zukunft muß keineswegs die Gefahr der unabänderlichen Aufteilung des Volkes in mehrere Gruppen liegen. Es wird ſich ergeben, daß die Weltanſchauungs⸗ gemeinſchaften in Deutſchland nicht luftdicht gegeneinander abge⸗ ſchloſſenen Räumen gleichen, zwiſchen denen es keine Verbindungs⸗ möglichkeiten und nichts Gemeinſames gibt, es wird ſich zeigen, daßz man eher von Kreiſen ſprechen muß, die ſich überſchneiden und in der Ueberſchneidung ein großes Stück gemeinſamen Bodens ſicht⸗ mleß bar werden laſſen. Dieſes Stück unſeres geiſtigen Vaterlands muß und ſoll unſerer Liebe und Treue immerdar beſonders nahe liegen. Und wie ſich die Möglichkeit zu fruchtbringender Zuſammenarbe; in den Landesbühnen ergeben hat, deren ſegensreiche Wirkſam⸗ keit in Preußen und Bayern in die Erſcheinung getreten iſt und auch für Baden kommen muß, ſo ſollen auch die Kulturgemein⸗ ſchaften in Mannheim alles daran ſetzen, unſer Nationaltheater al⸗ eine wahre Stätte der Kultur und der Volkserziehung zu erhalten. Dig Freie Volksbühne reicht der Sdbadt die Hand! Dr. F. Fulda. Hundeplage Dem Einſender J. G. des Briefes über„Hundeplage“ ſollen ſeine Ausführungen in der Nr. 531 dieſes Blattes nicht unerwidert bleiben. Trotz ſeiner Andeutung, auch Tierfreund zu ſein, läßt ſich aus feinem Eingeſandt Liebe zu den Tieren(vielleicht zu den eß⸗ baren) nicht entnehmen. Doch darauf kommt es hier ſchließlich auch nicht an und darum in Kürze zur Sache. Bis jetzt iſt es immer noch eine perſönliche Angelegenheit, ob jemand ſeine Freude an einem Hunde findet, der in Gegenliebe und Treue ſeinem Herrn das Futter dankt. Ob dieſes eine Verminderung der Nahrungs⸗ mengen unſever bleichen Jugend oder unterernährten Alten bedeutet, wird jeder Hundebeſitzer in Zweifel ziehen. Weiß doch ſeder, daß Reſte von Küche und Tiſch, und nicht zuletzt Knochen, die Lecker⸗ ſpeiſen der Hunde ſind. Es iſt kaum anzunehmen, daß der Einſender glaubt, mit dieſen die hungrigen Magen der Notleidenden befrie⸗ digen zu können. Muß aber einem Tierchen im Krankheitsfalle mit einer beſſeren Stärkung geholfen werden(die in dieſem Falle, wie jedem Kenner bekannt, an Menge nie groß iſt), ſo tut er als Menſch nur ſeine Pflicht, die zu tun niemanden kümmern kann. Da aber in unſeren verbitterten Tagen jeder faſt einen„Stein des Anſtaßes“ hat, ſo möchte ich dem Einſender einen ſolchen nennen, an dem er ſich einmal veiben könnte. Jedermann mit offenen Augen ſieht tüg⸗ lich die wohlgekleideten Fetten, Satten einherſpazieren, bei deren Anblick man ſchon aus dem Aeußeren ſchließen kann, daß ſie nicht von Abfällen eine ſolche Fülle mit Wohlbehagen dahinſchleppen. Ob dieſe nicht wohl über ihren Anteil den Bleichen und Alten von dem vom Schöpfer für alle gedeckten Tiſch etwas weg⸗ gegeſſen haben? Ein Tierfrrund. Offener Brief an die Eiſenbahndirektion Darmſtadt Die am 12. November in Kraft getretene Einſchränkung des Perſonenverkehrs bedeutet für Weinheim einen nicht minder 892 Verluſt. Wenn wir auch die aus der Not geborenen Spar⸗ ſamkeitsmaßnahmen der Eiſenbahndirektion vollauf verſtehen, kön⸗ nen wir uns dennoch mit dem Ausfaill eines für uns ſehr wich⸗ tigen Zuges nicht zufrieden geben. Es handelt ſich hier um den Perſonenzug 975 Mannheim—Bensheim, abends 11.10 ab Mann⸗ heim. Nicht allein für inheim, ſondern auch für ſämtliche auf dieſer Strecke liegenden Ortſchaften wird der Verluſt dieſes Zuges, wie wir wiederholt Gelegenheit hatten, auf das ſchmerzlichſte be⸗ klagt. Weinheim iſt in geſchäftlicher Beziehung ſowohl als auch in Bezjehung auf Theater, Konzerte, Vortrüge uſw. mit Manun heim eng verknüpft, um nicht zu ſagen vollkommen abhängig. Den Studierenden der Handelshochſchule iſt es nicht mehr möglich, die oſt ſehr wichtigen abendlichen Vorleſungen zu beſuchen. Die Ar⸗ beiter und Angeſtellten, die in verſchiedenen Schichten arbeiten, und deren Arbeitszeit bis 10 Uhr und länger bemeſſen iſt, ſind ge⸗ ungen, in Mannheim zu übernachten, was keinesfalls zur Ver⸗ illigung der Lebensweiſe beitragen dürfte. Die Befucher der Kon⸗ zerte und Theater, die meiſtenteils auf die winterlichen Veranſtal⸗ tungen ſchon abonniert ſind, müſſen trotz ihrer Abomnements auf dieſe Veranſtaltungen verzichten. Dieſer Zug, der im Laufe dieſes Sommers mittelmäßig beſetzt war, war beſonders Sonntags immer überfüllt. Wir glauben beſtimmt, daß ſich der Zug genau wie im letzten, als auch in dieſem Winter eines großen Zuſpruchs erfreuen dürfte. Sollte ſich jedoch nach fachmänniſcher Auffaſſung der Eiſenbahndirektion dieſer Zug nicht rentieren, ſo möchten wir den Vorſchlag machen es mit weniger Wagen zu verſuchen oder dieſen Zug nur bis Weinheim durchzuführen, damit wenigſtens zum größten Teil den Reiſenden geholſen wäre. Der Eiſenbahn⸗ direktion möchten wir jedoch empfehlen, in dieſem Falle weniger auf die Rentabilität, als auf die Verkehrsnotwendigkeit zu ſehen. Geſtützt auch auf die bei der Eiſenbahndirektion zahlreich eingelau⸗ fenen Geſuche glauben wir, daß eine Abhilfe in dieſem Sinne bal⸗ digſt geſchieht. PTTCrTrCCCCCCC Briefkaſten Wir kitten ſür den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchteg als ſolche kenntlich zu machen Mündliche Auskünfte können nicht gegeben werben. Beantworfung juriſtiſcher und nediziniſcher Fragen 15 aus· geſchloſſen. Jeder A e iſt die letzt ugsquittu eizu 5 eee iben, doch 0 11 5 45—*— ee 155 5——0 das deutſche retten und nicht nur hier in H. Ba. Zuriſtiſche Auskünfte werden im Briefkaſten nicht erteilt, wenden Mannheim. Volksbühne bedeutet den Neuaufbau des Theaters vom 45 9. Waben 1e ſc einmal an den Jundiſchen Mandolinen⸗ Gitarre⸗ Puhlikum aus. Erſt Feſtſtellung uimd Organiſation des Bedarfs und Laule-Verein. Vorſtand G. Jundt P, 21. E M 38. Es lohnt ſich nicht. ein Haſenfell ſelbſt zu gerben. Am beſten äßt man dies von ſachkundiger Hand ausführen S. W. 1. Die von Ihnen angegebene Adreſſe dürfte genügen. 2 Ein Sarskaja⸗Gouvernement Rußland iſt uns nicht bekannt. Erkundigen 3. Schloß Oels in Schleſien, Bezirk Breslau. Die Anrede muß dem Takt des einzelnen Menſchen über⸗ laſſen bleiben. wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7es morgens) e einmmal nach dem genauen Namen. Juft⸗ Tem, 2 2 gee deng era⸗ 58 f Ss Wind 1 böge en Nde tur eeee, m mm G S8s Sns Richt. Stärke 80 S Veriheim—— 1—6 4 bar— Königſtuhl.568 762.8—3 1—3 0(eicht wiis— Seen„ 127 7850—3—1—3— ſtill denat— Baden⸗Baden 218 763.5—3—1—6 Sw leicht g— Dilingen 480 764.—4—2—7— fil betde— eldberg. Hof 1281 647.8—6—2—9— ſtill eamr 0 SdenneI St. Blaſen—- 5 1—6— fan— Vorausſichlliche Wikterung für Sonnkag bis 12 Uhr nachts: In der Ebene vielfach Nebelbildung bei ſchwachem Froſt, bn. Beged⸗ teilweiſe heiter und größere Kälte, trocken, meiſt windſtill. Schneeberichle vom Schwarzwald. Stand vom 23. November, vormittags 8 Uhr. Nördlicher Schwarzwald: Hornisgrindegebiet 10—14 — 77 55 0 höhe 20—525 Zentimeter, Höhen ſtark verweht, wolkenlos. Knſedtegebiet. 10—12 Grad Kälte, 20—25 Zentimeter Nord⸗ und Oſtlagen Hochflärhen teilweiſe frei geweht, günſtſer ittlerer Schwarzwald: Triberg 10—12 Grad kalt, S 10—20 Zentimeter, Höhenlagen derweht, wolkenlos, nee pulvrig, Ski⸗ und Rodelſport—7 Eislauf bei weiterem Froſt ab Sonntag.— Schönwald: 12—14 Grad kalt, 20—30 Zenti⸗ meter Schnee mit ſtarken Verwehungen auf der Hochfläche.— Furt⸗ wangen 29 Zentimeter Schnke, 12 Grad Kälte, walkenlos.— Brend: 46 Grad Kalte, 25 Zentimeter Schnee, gute, gleichmäßige Lage nach Nord und Oſt, Pulverſchnee.— Thurner: 13—20 Zentimeter Synee, teilweiſe verweht, 12 Grad Kälte. 6. Seite. Nr. 543 maunheimer General · Anzeiger(Abend · Aus gabe) 8 2 191 000 000 000.000 000 000! Auf diesen Betrag, d. h. auf 191. Trillionen oder, um eine geläufigere Bezeichnung zu Sebrauchen, auf 191 Millionen Billionen, war die Schuld des Reiches bis zum 14. November bei der Reichsbank ange- schwollen! Am 15. November war Schluß mit der Inanspruch- nahme des Zentralinstituts durch das Reich und nunmehr ist die Deutsche Rentenbank dasjenige Institut, bei dem das Reich seine schwebenden Kredite aufzunehmen hat. Sein ganzer Spielraum ist dabei auf 1200 Millionen Rentenmark (Goldmark) festgesetzt, wovon bekanntlich 300 Millionen als Zinsloses Darlehen zur Ablösung der, bisherigen Schulden und 900 Millionen gegen 6 Prozent Zinsen dem Reiche zur Verfügung zu stellen sind. Bisher sind dem Reich 100 Mil- Honen von den zinslosen 300 Millionen gegen fällige Schatz- wWechsel der Reichsbank geéwährt worden, die ie gegen Papiermark verkauft. Von den mit 6 Prozent zu verzinsen- den 90 Millionen hat das Reich bis jetzt 450 Millionen auf- genommen, wovok dekanntlich 100 Millionen zur Erwerbs- losenunterstülzung im Ruhrgebiet verwendet werden. Was die Kredite für die Wirtschaft betrifft, die in einer Gesamtsumme von 1,2. Milliarden Rentenmark vor- geschen sind, so sind die Abmachungen mit der Reichsbank soweit gediehen, däß diese Kredite auf Wertbestän- dGbger Grundlage gegeben werden, wobei das englis che Pfund als Umrechnungsgrundlage dient. Angesichts des durch diese Operationen bedingten Auf- saugungsprozesses für die Papiermarktrillionen dürfte siéh am Geldmarkt allmählich eine starke Ver- knappung einstellen, zumal von der Rentenmark für die Anfangszeit ein recht erheblicher Teil gehamstert werden dürfte. Wenn jetzt gegen Wochenschluß der Satz für täg- liches Geld bis unter 10 Prozent herunterging, weil aus dem Ruhrgebiet bestätigte Reichsbankschecks in Trillionenhöhe vorkamen, so ändert sich dadurch nichts an der Entwick- Iungslinie zu teuererem Gelde. Hat man doch schon vielfach Ekfekten verkauft, um den Erlös am offenen Geldmarkt an- zulegen. Durch den Tod Havensteins und die von Berlin angekündigte Nachfolge Dr. Schachts im Präsidium der Reichsbank ist auch von dieser Seite her mit einer schärferen Handhabung der Diskontoschraube zu rechnen. Solange die Papiermark gesetzliches Zahlungs- mittel ist wirkt sich auch die Hinaufsetzung der Devi- senkurse auf das jetzige Verhältnis von 1 000 000 000 000 Papiermark= 1 Renten- oder Goldmark durch den Mehr- hedarf der Wirtschaft für Waren, Rohstoffe, Trans porte, Löhne und Gehälter aus. Neben den Einwirkungen des Geldmarktes war der Börsenverkehr diesmal den politischen Einflüssen wo- möglich noch stärker als sonst unterworfen. Zwar hat die Pariser Botschafterkonferenz den Wünschen Frankreichs Aicht vollständig entsprochen, aber die Einigkeit, mit der sich das französische Parlament in seiner großen Mehrheit hinter die Politik Poincarés gestellt hat, zeigt deutlich, wie der Kurs dieser Politik vorlaufig weiter eingestellt sein wWird. Damit vergleiche man die Verhältnisse bei uns, wie sie im Leitartikel des politischen Teils geschildert sind: Zer- rigsenheit, Zerfahrenheit, Partei-Politik statt deutscher Politik,. Die Mannheimer Börse hatte sich am Mittwoch bei geschlossener Frankfurter und Berliner Börse selbständig zu macheng. Da man nach wie vor an der Ansicht festhält, daß Besitz an guten Effekten einigermaßen Schutz gegen Substanzverlust gewaährt, Selzte sich die Kauftätligkeit am Montag und Mittwoch noch Stark fort. Erst zum Wochenschluß trat infolge der ver- Worrenen Lage eine gewisse Ermattung ein. Davon wurden diesmal auch die Aktien der pfälzischen Gesellschaften nicht verschont. die bisher besonders favorisiert waren. Jan muß dies wohl in Zusammenhang mit der separalistischen Bewegung in der Pfalz bringen, die sich gleichzeitig bemüht, den Franken den Vormarsch zu erleichtern. Man ist aber Unks des Rheines keineswegs mehr. von den französischen Franken entzückt seitdem die Besatzungsbehörden Zwangs- kurse dafür festsetzen. Wie lange eine Lösung der Wäh- rungsfrage für die besetzten rheinisch-pfälzischen Gebiete noch dauert läßt sich nicht genau erkennen. Nach Mit- tellungen, die uns von betciligter Sęite vorliegen, ist das Napital der beabsichtigten rheinischen Goldnoten- bank mit einem Gegenwert von 6 Millionen Dollars in Aussicht genommen. Die Goldnoten sollen gegen amerika- nische Dollars einlösbar sein und als Werteinheit will man ½% Dollar festsetzen. Vorläufig wird aber auch dieses wert- beständige Zahlungsmittel nur gegen Devisen zu erlangen Sein. Bis ein genügender Goldnotenumlauf den Tahlungs- verkehr beherrscht soll für die Uebergangszeit durch die Rentenmark und auberdem durch ein von der Zentralstelle (als welche man sich die Landesbank der Rheinprovinz denkt) zu schaffendes wertbeständiges Notgeld eine Z wi⸗ s Chenlösung geschaffen werden. Nerts cö lm Freiverkebr War die Haltung ungleichmäßig. Es gibt immer noch eine Anzahl von Papieren, die als im Kurs zurückgeblieben an“ gesehen werden. Meist handelt es sich dabei um Gesell- Schaften, die zwar erst nach dem Krieg die juristische Form der Aktiengesellschaft angenommen haben. die aber als alt- eingeführte Unternehmungen sich schon lange vorher An- zehen verschafft hatten. Vereinzelt kommen allerdings auch Feugründungen hinzu die es verstanden haben, sich substan- tielle Werte und Reserven zu schaffen. so daß die Börse sich sagt, der Kurs dieser Papiere sei mit der Geldentwer- tung nicht mitgegangen. 5 Wir geben nachstehend die Kurse, verglichen mit jenen am Schluhß der Vorwoche, unverbindlich in Milliarden 2; Wo nichts anderes bemerkt, sind als Mittelkurse zwischen Geld- und Briefnolierung: Bad. Elektr. 700 G.(475); Bamolok 1750(425.); Bammenial Tapeten 6500(3000.) Basser- mann Konserven 1450(800.); Brown Boveri— Bugatti 250(150); Süda 450(175); Dt. Wörner-Werke 1000 Cl. 350 G0); Dörflinger 1000 G.(200.); Ebinger Trikot 1200 G. 800.; Entreprises 140 000., 112 500); Fischer Wilbelm 800(300.); Flink Bronce 325(130.); Eränkische Türen 1300 6.— 60; Frankfurter Verkehr 1300 G.(600.); FEritz Jchuh 1500 G.(300.); Germania Linoleum 32 000 G.(17 000) Gonsenheim Konserven 1000 G.(400.); Gummi Neckar 175 (100 G0; Hansa. Konsęrven 5000(2000 C; Helvetia Konser- en 10 600 G.(7000.); Herrenmühle Genz 3000 G.(35000; kHlessenmüller 1000 G.(400.); Hoffmann Söhne 900(200 G0), Interbohr 850(500..); Itterkraft 4500 G.(1200.); Kaiser Otto 10 000 G.(7000.); Kaweco 1000 G,(450); Kreichgauer Maschinen 700 G.(250.); Kühnle, Kopp u. Kausch 6000 G. 2500.); Leo Söbne 1000 G.(400), Efebhold Heidelberg 3500 Br.— Löwenwerke 3000 G.(1500.); Ludwigsburger Porzellan 2000 G.(1000.); Mannheimer, statienäre Motoren 400(1000.); Melliand Chemische. 1750(1300 60)0 Nez Söhne 7000 2200.0; Mohr u. Co. Holz 8750(4000 60; Oliga 5000 G. 8 Elberfelder Farben 38. Geldmarkt und Börse Von Georg Haller. Mannheim (2000.); Pfal brennerei 2500(1500.); Rastatter Waggon 5000 G.(1500.); Rhein. Eisengießerei 1150(325); ARhein. Handelsbank 250(100); Roth Eisengießerei—(600.); Saline Ludwigshall 21 000(14 000); Schuck Seifen 900(375); Speck Zuckerwaren 900(300); Stahlwerke Mannheim 15 000 G. (6000.); Ludwigsburger Schuh 450(—); Ufa 3575(2250.); Walldorf Astorla 5000 G.(5000.); Wünsches Erben(Textih 10 000 G.(10 000.); Knorr Schuldscheine 1000 G.(450.). Der Vergleich zeigt nur bei wenigen Aktien gegen die Vor- woche unveränderte, bei den meisten weiter erhöhte Kurse. Bemerkenswert ist dabei vor allem, daß sich die meisten Kurse durch den Zusatz von„6“ auszeichnen, ein Beweis kür die(trotz der Cedzag die Mittwochskurse eingetretenen Abschwaächung) im schen Werte. Von der Berliner Börse Man schreibt uns: Der Börse fehlt augenblicklich, genau wie allen Wirtschaftszweigen, jeder Bewertungsmabstab. Die Verwirrung der Währüngs- und Preisverhältnisse, die Ungewißheit über das Umtauschverhältnis von Papiermark in Goldmark, haben eine hochgradige Unsicherheit hervor- gerufen, die noch durch die Undurchsichtigkeit der inner- politischen Lage verschärft wird. Während aber an den Warenmärkten die allmähliche Anpassuig der Berliner Devisenkurse an die Weltbarität der Mark und die dadurch Heraufselzung der Berliner Devisenkurse ein starkes mpo Effektenkurse der Devisensteigerung nur zögernd oder gar nicht, wWobei freilich daran zu erinnern ist, daß man an der Börse vorher sich bei der Kursbewertung vielfach nicht nach den künstlich niedrig gehaltenen amtlichen Devisen- kursen, sondern nach denen des Auslandes gerichtet hatte. Der Hauptgrund für die unlustige Haltung der Börse ist in den ulklaren Geldmarkverhalt- nissen zu suchen. Die bevorstehende Stillegung der Papiergeldmaschine und die starke Steigerung der Waren- preise hat zu einer Verknappung des Geldmarktes geführt. So seltsam es klingen mag: die Papiermark ist vor ihrem endgültigen Tode gewissermaßen eine Seltenheit geworden. Einmal deshalb, Weil man das neue wertbeständige Zah- lungsmittel, die Rentenmark, ja nur gegen Papiermark er- hält. Aus diesem Grunde sucht sich jeder möglichst flüssig zu halten, um eben jederzeit möglichst, große Mengen Papier- mark eintauschen zu können. Dazu kommt die Abschneidung des Schatzwechselkredites des Reiches bei der Reichsbank und das Ende der bisherigen Papiermarkkredite der Reichs- bank. Die Trillionen-Papierflut beginnt ab- zuebben und der Uebergang zu einer besseren Währung vollzieht sich, wie zu erwarten war, unter Verknappung des Papiergeldmarktes. Eine Rolle spielt dabei auch die A b- ziehung von Auslandsguthaben. 8So kam es, daß die Geldsatze oft während einer Börse stark hin und her schwankten. Für tägliches Geld wurde mitunter pro Tag bis zu 30 Prozent bezahlt, was einem Jahresgeldsatze von nahe- zu 10 000 Prozent entspricht. Man kann dabei nicht einmal von wucherischen Zinssätzen sprechen, da naturgemäß jeder, der augenblicklich Papierbeträge ausleiht, einen nohen Ent- Wertungsfaktor in Rechnung stellen muß. Auf diese hohen Zinssätze folgten aber unvermittelt auch weit niedrigere bis herab zu 8 Prozent pro Tag. Die Gelderleichterung, die frei- lich immer nur vorübergehender Natur war, hing einmal mit der durch die Notierung der Dollarschatzanweisungen er- möglichten Wiederbeleihung dieser Dollarschatzanweisungen und zum anderen mit der Verzögerung in der Ausgabe der Rentenmark zusammen, die bewirkte, daß große Summen die kür den Umtausch in Rentenmark angesammelt waren, vor- erst, wenn auch immer nur auf einen Tag, an der Börse ausgeglichen wurden. Für die Börse bedeutete dieses Hin und Her der Geld- sàtze eine ungeheure Schwierigkeit. Die Börsenspekulation schritt zur Lösung von Engagements, da sich die hohen Geldsätze selbst bei Kursverdoppelungen nicht bezahlt machen. Nur dann, wenn Geld wieder reichlicher zur Ver- fügung stand, schritt man zu Rückkäufen. Einen Druck auf die Stimmung übten auch anhaltende Auslandsver- käufe aus, die besonders von Holland aus erfolgten. Man nimmt an, daß es sich hierbei um vorher vom Rheinlande gegen Edelvaluta ins Ausland verkaufte Effektenmengen handelte, die dann vom Ausland wieder in Devisen umge- wandelt Werden. Die Preisbildung der Effekten leidet unter dem Fehlen eines richtigen Bewertungsmaßstabes. Erst bei der Umrechnung auf Goldmark wird wieder der Substanz- wert und die Rentabilität eine Rolle spielen, erst dann wird auch wieder ein Maßstab dafür gegeben sein, welche Papiere unter wertet, und welche überwertet sind. Rein rechnungs- mäßig überwiegen augenblicklich die Kursupterwer- tungen. Nach Wiederherstellung einer Notiz in Gold- prozenten dürfte in den Kursen auch die Verwàsserung und Nichtverwässerung der Aktienkapitalien richtig in Erschei- nung treten. Bei vielen Neugründungen der letzten Jahre dürfte es dann ein schlimmes Erwachen für die Aktio- näre geben. 5 ut echalten Waren die Kalfiwerte, die chemi- schen Papiere und die Bankaktien, ferner die Petroleumwerte. Am Montanaktienmarkt drückte die Ungewisheit über das Schicksal des Rhein- und Ruhr- gebietes sowie die Besorgnis, daß Frankreich sich gegen die Eiseneinfuhr aus dem Rheinlande schützen werde, auf die westlichen Montanwerte, während die Zukunft der oberschlesischen Montanindustrie günstiger beurteilf wurde, weil Polen an diesen stark beteſligt ist. Die Bewer- tung der Sachwertanleihen und der einheimischen Renten War sehr uneinheitlich. Börsenberichte Frankfurter Wertpapierbörse Frankfurt, 24. Novbr.(Drahtb.) Der innerpolitische Krisenzustand ist gestern zum Abschluß gekommen. Die Ablehnung des Vertrauensvotums des Reichstags für das Kabinett Stresemann übte einen erkennbaren Einfluß auf die Börsentendenz nicht aus. Bei dem an und für sich ruhigen Geschäft scheinen die politischen Vorgänge nur in stärkerer A zum Ausdruck zu gelangen, die Verfassung des Geldmarktes im Effektenverkehr von Bureau zu Bureau mehr Beachtung zu finden. Schon aus den wenigen genannten Kursen War zu ersehen, daf die Haltung wenig einheitlich War. „Als fest zu bezeichnen sind Industriepapiere Bayern- werke für Holzverwertung.-G. in München blieben oehr esucht, ca. 40. Berzelius 25, Tränkner u. Würker 10. elmische Auleihen blieben gesucht. 3 proz. Reichs- anleihe 1,5 Billionen, 4 proz. Württemberger 40 Milliarden, 376 proz. Baden 150 Milliarden. 336 proz. Pfalz. Eisenbahn- rieritäten waren angeboten. Valutapapiere liegen ester. Neben Türken waren auch Bagdadbahn höher ge. nannt. Schantung 6,5, Bingwerke 8,5, Nordd. Lloyd 20,5 und Späterhin war die Tendenz schwankend. Dollarkurs unverändert. 15 runde doch feste Tendenz der einheimi- rschnellen aller Preise im Gefolge hatte, folgten die Samstag, den 24. November 1922 Fanderde de ndeme ee Berliner Wertpapierbörse Berlin, 24. Novbr.(Drahtb.) Mit Ausnahme von Italien, das etwas niedriger festgesetzt wurde, blieben die Devisenpreise gegen gestern unverändert. Bis auf Budapest sind auch die Zuteilungsprozente die gleichen wie gestern, nur mit dem Unterschied, daß für London und New Vork Beträge über 50 000 Einheiten, für Holland und die nordischen Plätze solche über 100 000 Ein- heiten unberücksichtigt blieben. Am Geldmarkt wurden vormittags Sätze von 15 dis vereinzelt 25 Prozent genannt, doch trat mittags, anscheinend unter dem Einfluß des Wochenschlusses eine Ermäßigung bis auf 6 Prozent ein. Diese Erleichterung war auch die dafür, daß die Stimmung für Effekten überwiegend est War. Deulsenmarkt Berliner Devisen in Allllonen Amtiioh b. 23. b. 23. d. 2. J. 2l. .598000.804000.59801U0.St Ar00 Zuen.-Alres 1,293750 1,80 3200 1, 86750.303250 Eeee 195,510 196,480 199,50 20150⁰ Christinanla 618,150 621.550 616,435 619,545 Kopenhagen 728,175 73½625 726,180 729,5 20 Stookholm 1,10520 1,117/70.01240 1,1087/60 Relsingftors 107,730 108,270 107,750 108,270 Itallen. 8 83,540 181,460 179,510 180,480 FFC 18,354(0U 18,446000 18,25 000 18,448000 New-Vork 4,189500 4,210500 4,189500 4,20500 Paris..430 228,570 231,120 232,500 Sohwed 730,70 73,830 728,175 731,325 Spanlen 5 54 ,6•0 549.370 548,630 54g,370 P 1995000.005000 1915000.005000 Rlo de anelroo 359.100 380.900 100 60.900 EFF 56,852 59, 48 56,552 29.148 Pfag 121ʃ,685 122,305 120.895 122,305 ugoslavlen 47, 18. 47.719 47,881 47.719 Budapet 2¹7,450 220,550 219, 60 220,550 Soflaga„4 33314 34. 34.340 4⁰ Württembergisch-Badische Verkehrskreditbank Wie wir hören hat dieses kürzlich unter Mitwirkung der Rheinischen Creditbank gegründete Institut mit dem Reichs- verkehrsministerium einè Vereinbarung getroffen, durch die es möglich ist wertbeständige Frachtanwei⸗ sungshefte egen Einzahlung von Papäicr- mark zu erwerben. Der einzuzahlende Papiermarkbętrag wird zu dem von der Reichsbahn für den Eingangstag fest- gesetzten offiziellen Umrechnungskurs in Goldmark um- gewandelt und über diese Goldmarkbeträge werden Frachtanweisungshefte ausgegeben“ Die Erwerber solcher Hefte erhalten damit für ihre Transporte eine sichere Kalku- lationsgrundlage, die um so wertvoller ist, als die Gültig⸗ keitsdauer der Frachtscheinhefte an keinen bestimmten Zeit- abschnitt gebunden wird. * Personalien. Die Gétreidekredtt.-G. in Meann- heim teilt uns mit, daß sie Dr. Friedrich David und Alfred Moser Gesamtprokura erteilt hat.. Schiffahrt Dezember-Fahrplan des Norddeutschen Lloyd, Bremen 1. Bremen-New Lork: a) Bremen-Southampton-Cherbourg- New Lork: D. America“ ab Bremen 5. 12.; D. President Roosevelt 12. 12.;.‚Columbus 12. 12.; D. President Arthur 22. 12.; D. George Washington 29. 12. b) Bremen-New Lork direkt: D. Seydlitz, ab Bremen 4. 12.; D.„Lorck“ 7. 12. D. Canopic' 9. 12.; D. ‚Sierra Ventana' 15. 12.; D. ‚Bremen 22. 12. 2. Bremen Philadelphia- Baltimore- Norfolk. D. Eisenach' ab Bremen 14. 12.; D. Hameln 28. 12. 3. Bremen- La Plata: D. ‚Werra“ ab Bremen 1. 12.; D. ‚Gotha“ 15. 12. 4. Bremen-Brasilien: D. Hornsund' ab Bremen 1. 12., ab Hamhurg 7. 12.; D. Erfurt ab Bremen 15. 12. ab Hamburg 21. 12. 5. Bremen-Cuba-Galveston: D. Ingram ab Bremen 8. 12. 6. Bremen-Ostasien: D. City of Glasgow' ab Bremen 1. 12., ab Hamburg 8. 12.; D. ‚Aachen' ab Bremen 8. 12, ab Hamburg 15, 12.; D. Pyrrhus“ ab Bremen 15. 12., ab Ham- burg 21. 12. DY* ab Bremen 21. 12., ab Hamburg 29. 12. 7. Bremen-Australien: D. Göltingen“ ab Bremen 3. 12., ab (Ohne Gewähr). Herausgeber. Drucket und Verleger: Druckeret Dr daas Mannbetmer General⸗Anzeiger G m d. H. Manabeim E 6.. Direktion: Ferdinand Heyme— Cbeftedakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswiriſchaftlichen Teil: Fiſcher: für das Feullleton Dr Fritz Hammes: für Kommunalpolittk und Lokales: Richard Schönfelder: für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller: für Handels nachrichten Aus dem Lande Nachbarzebiete Gertcht u. den übrigen redaktionellen Teil. rrauz Kircher: für Anzeſgen: Karl Hügel. — arg afr u5f eeeeeeree 988 [NSER WEIHNACTHTS- ANZEIGER erscheint auch dieses Jahr und zwar am .,., 15., 19. und 22. Dezember Wir richten deshalb an die hieslge Ge- schätftswelt die höfliche Bitte, uns ihre Anzeigen · Bestellungen zukommen zu lassen. Auf telephonischen Antuf steht unser Vertreter sofort zu Diensten. S8398 Mannheimer Generab-Anzeiger Geschäftsstelle E 6, 2— Telephon 7941-7945 —— —+ 74 Samstag, den 24. Movember 1923 Maunheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) 7. Selie. Nr. 5 Gottesdienſt⸗Ordnung. Evangeliſche Gemeinde. Sonntag, den 28. Nopember 1923, Buß⸗ und Bettag. In allen Gottes⸗ dienſten Kollekte für arme evanzl. Gemeinden des Jandes. Trinitatiskirche..30 Predigt, Pfr. Schenkel; 10 Predigt, Pfr. Schenkel, —— + 11.15 Chriſtenlehre, Pfr. Roſt; 6 Predigt, Vikar Hahn, Jungbuſchyfarrei. 2 Chriſtenlehre, Pfr. Schentel. Neckarſpitze. 10 Predigt, Bikar Hapn; 11 fl. Abendmahl — 1020 Predigt, 11 Scheel. Konkordienkirche. 10 Predigt, Pfr. Maler, hl. Abendmahl; 6 Previgt, Kirchenrat v. Schoepffer, hl. Abendmahl; 8 Kirchenkonzert zum Bußtag zugunſten nstleidender aller Leute. Chriſtuskirche. 10 Predigt, Stadtpfr D. Klein, hl. Abendmahl; 2 Jugend⸗ gottesdienſt, Stadtpfr. Dr. Hoff; 6 Totengedenffeier, Predigt Stadt⸗ bpfarrer Dr. Hoff, Fl. Abendmahl. Friedenskirche. 10 Prebigt, Pfarrverwalter Merkle, hl. Abendmahl; 11.30 Kindergottesdienſt, Bikar Roſewich; 6 Predigt, Pfr. Gebhard, hl. ndmaßl. Johanniskirche. 10 Predigt, Pfr. Mayer, hl. Abendmahl; 6 Predigt, Pfr. Sauerbrunn, hl. Abendmahl. Lutherlürche. 10 Predigt, Pfr. Dr. Lehmann, hl. Abendmahl; 11 Chriſten⸗ lehre für Knaben u. bden Pfr. Huß; 2 Kindergotlesdienſt. Vikar Dr. Weber; 6 Predigt, Pfr. Huß, hl. Abendmahl. Melauchthonkirche. 10 Predigt, Pfr. Rothenhöfer, hl. Abendmabl; 6 Pred., Pfärrverwalter Rößger, hl. Abendmahl. Neues ſtädtiſches Kraukenhaus. 10 Predigt, Pfarrverwalter Rößger. Heinrich Lanz⸗Krankenhaus. 10.30 Predigt, Pfr. Sauerbrunn. Evangel dentelnde Neckarau. Buß⸗ u. Betiag, 25. Nov., vorm%0 Früh⸗ gottesdienſt, Pir. Lamb; vorm. 3410 Predigt. Kallefte, hl. Abenbmahl, Pfr. Lamb: nachm iee Kindergoltesdienſt der Südpfarrei, Pfr. Lamb; nachm. 5 Pred., Abendmahl, Pfr. Jundt. Wochengottesdienſte: Trinitatiskirche: Dienstag abend 8 Predig, Pfr. Renz Konkordienkirche: Donnerstag abend 8 Prebigt, Vikar Bach. Ehriſtuskieche: Mittwoch abend.30 Predigt, Stadtpfarrer D. lein. Friedenskirche: Donnerstag abend 6 Predigt, Pfr. Gebhard. miskirche: Donnerstag abend 8 Brezigt, Pfr. Mayer. t che: Mittwoch abend 8 Predigt, Pfr. Huß. Guangeliſch-lutheriſche Gemeinde. Diakoniſſenhauskapeſle, P 7, 29. Sonntag, nachm. 5 Pred. u. hi Pfr. Wagner. Aumeld. u. 4 an, Kollekte. Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften. —5 Verein fiür innere Miſſion: Stamigzſtr. 15, K 2, 10, Schwetzinger⸗ Abend⸗ Nr. 90, Fi ſtraße 91(Neckakau) Sonntag nachm. 3 und onner abend 8 iſtunde. Meerwieſenſtr(Lindenhof): Sonntag. und Dienstag abend 8 Vibelſtunde. Neuhoferſtraße 25, 9: Mittwoch abend 8 Bibelſtnude. Kleinkinderſchule Neckarſpitze: — 8 Bibelſtunde. 925 10 Tbriſti. Bereſn junger Männet. BDereinsbibelſtunde. Schweßz.⸗ Straße 90 Dienstag abend 8; K 2, 10 Mittwoch abend 8; Meer⸗ wieſenſtr. 2 Donnerstag abend 8; Fiſcherſtr. 31 Samstag abend 3 und Sandhoferſtr. 32 Montag und Freitag abend 8. Berein für Jugendpflege„Haus Salem“, K 4 10: Sonntag 4 Bideiſtunde, Jugendverein abends 8 Wortverkündigung. Dienstag 8 Gebetſtunde. Chriſti. Verein ſunger Männer(früh. U 3, 23), Am Montag abend 8 in F 4, 8 9 Bibelſtunde mit anſchließ. Mitgliederverſammlung. Evangl. Gemeinſchaft, U. W. ai 25. Nov vorm. ½10 Gedächtnis⸗ feier der Tolen, 11 Sonntagsſchule, 4 Predigt; Mittwoch Bibelſtunde; Donnerstag mitt. 4 Frauenmiſſionsverein, 8 Fungſrauenverein; itag Männer⸗ und Jünglingsverein. Süddeutſche Vereinigung. Miſſtons Lindercho 34. GSonmtag 8: Gebetſtunde, 11 Nrelcdil. Sonntagsſchul e, abds, 8 Wortverkünbigung(Herr Sommer), Montag abd. 8 Frauenſtunde(Schweſter Frieda), Dienstag abd. 8 Gemeinſchaftsſtunbde, Mittwoch abd. 8 Jugendbund f. E. C.(Jöngunge) Donnerstag desgleichen ſür Jungfrauen.„ Baptiſten⸗Gemeinde, Max Joſefſtr. 12. Gottesdienſte, Sonntag vorm. 9˙, nachm. 4, Mittwoch abd 8 Gebetſtunde. methodiſten⸗dirche. Jugendhelm F 4, 8. Sonntag morg. ½10 Pred, 11 Sonntagſchine, abd. 7 Geſanggottes dienſt e Oratorium„Israels Ausz. aus Aegypten“; Miitwoch abds. 8 Wibel⸗ u. Gebetſtunde. Augartenſtr, 26. Sonntag morg 11 Sonntägſchule, 3 Pred,: Dienstag abd. 8 Bibel⸗ u. Gebetſtunde. Rutholiſche Gemeinde. Jeſnitenkirche. Sonntag(etzter Sonntag des Kirchenjahrs, Jeſt des hl. Konrad). Von 6 an Beicht; 6 Frühmeſſe; 7 hl. Meſſe;.45 Sing⸗ meſſe m. Prede;.30 Kindergottesdienſt m. Pred.;.30 Predigt u. levit. Hochamt(Jahresfeier des Cöcilienvereins) 11 hl. Meſſe m. Predigt; 2 Chriſtenlehre;.90 Veſper;.30 Jüngfrauenkongregationsandacht. St. Sebaſtianuskirche— untere Pfarrei. Sonntag(Jubiläum der Hefligſprechung des bl. Konrad. Kommunionſonntag für die Frauen). 6 Beicht; 6 u. 7 Kommunionmeſſen; 8 Singmeſſe m. Preb. u. zemeinſ. Kommunion der Frauenkongreg.;.30 Predigt u. Hochamt; 11 Kinder⸗ 33 m. Pred.; 2 Chriſtenlehre für Jünglinge;.30 Herz Martä⸗ Andacht m. Segen. In den Vormittagsgottesdienſten iſt Kollekte ſür den Kirchenchor. Miktwoch, Donnerstag und Freitag, abends jeweils 8 ſind religiöſe Vorträge für Jungfrauen in der Kirche. Hl. Geiſtkirche. Sanntag. 6 Beicht u. fl. Meſſe; 7 Früßmeſſe: 8 Sinz⸗ meſſe m. Pred., gemeinſ. Kommun. der Schülerkommunil.⸗Mädchen; .30 Preb. u. Hochämt(Konradsfeſt); 11 hl. Meſſe m. Pred.; 2 Chriſten⸗ lehre für ee.30 Andacht für die Abgeſtorbenen. Biebfrauenkirche. onntag(Fommunianſountag der Frauen). Bon 6 an Beicht;.30 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe m. Preid..30 Amt n. Pred.; 11 hl. Meſſe m. Pred.; 2 Chriſtenlehre für Fünglinge; 3 Kirchen⸗ muſikaliſche Aufführung m. Pred. u. Segen. Kaih. Bürgerhoſpital. Sonntag..30 Singmeſſe mitt Previgt; 10 Uhr Sountag. 6 Frühnteſſe n. Beicht: Gymnaſiumsgottesdienſt. Jeſukirche Reckarſtadi⸗Weſt. J hl. Meſſe: 8 Singmeſſe m. Pred.;.0 Prepigt u. levit Hochamt nrit Tedeum G des Cäceiltenvereins, zugleich Jubiläum der Heiligſprechung des hl. Konrad des Patrons rl. Gradts gottesdienſt m. Pred.; 2 Ehriſtenſehre für Fünglinge; 2. Herz Veſper. en; 11 Kinder⸗ „Voniſatinsirche Neckarſtabt⸗Sſt. Sonnfag. Von 6 ab Beicht 15 7 Fellhmeſser Sin meſſe m. Pred.(Monatskommun. des Mütterver .90 Hochamt m. Pred.; 11 Singmeſſe m. Pred.; 2 Chriſtenlehre für Jünglinge;.30 Andacht zur hl. Familte. St. Joſephslirche Manußeim⸗Lindenhof. Sonntag(Nommuntonſonntaz der Frauen). 6 Beicht;.15 Frühmeſſe;? Kommiunionmeſſe m. Komm des Müttervereins; 8 Singmeſſe m. Pred..80 Predigt u. Amt; 11 Singmeſſe ui. Pred.;.30 Chriſtenlehre für Mädchen; 2 Andacht zur hl. Famille. Die Kollekte iſt für den Eliſabetzenverein. Der Schüler⸗ gottesdienſt begtunt Dienstags n. Freitags bis auf weiteres um.30. Sonntaz, abends 7 Beginn der religiöſ. Vorträge des hochw. Herrn PE. F. Maurer S..:„Daß Daſein Gottes“. Montag. abds. 730: „Eut Bolk ohne Gott— ein Volk ohne Recht und Freitbenn, ein Polk mit Gott, ein fretez Volk“. Dienstag, abends 780:„Kin Walk ehne Gott, ein armeg Volk in Not“. Miktwocch, abends.380:(Eit Volk mit Gott, ein Volk in Wohlſtand!“ Donnerstag, abds..80: „Ein Volk ohne Gott, ein Volk ohne Zufriedenheit und Glück“. Frei⸗ ta g, abends.30„Gott und die dentſche Not“. Sonntag, abds. 7: „Unſere Rettung: Das Reich Gottes auf Erden“ St. Jakobskirche in Neckaran. Sonntag. 6 Anstetlung der hl. Kom munion;.45 Kommunionmeſſe(Generalkommun. des Müttervereins; 8 u. 11 Singmeſſe m. Pred.;.90 Hochamt m. Pred.;.30 Ehriſten⸗ lehre; 2 Roſenkranzandacht. Franziskuskirche in Waldhoſf. Sonntag. 6 Beicht: 7 Kommunionmeffe m. Frühpredigt(Generalkommun. des Täcilienvereins).15 Singmeſſe m. Homilie in der Kapelle;.30 Amt u. Pred.; 11 Kindergottesdienſt m. Singmeſſe u. Pred.: 1,30 Chriſtenlehre für Jünglinge u. Veſper Katholiſche Kirche in Käfertal. Sonntag..30 Beicht; 7 hl. Meſſe n. l. Kommun., feierl. Generalkommun. der Jungfrauen mit Anſprache: 0 Schülergottesdienſt m. Pred., Kollelte: 11 Predigt m. Amt, Kyllekte; 10 Chriſteniehre für Mädchen: 2 Herz Mariä⸗Bruderſchaft Katholiſche Pfarrkieche Saudhoſen. Sonntag..30 Beicht: 7 Frühmeſſe mumtion des poln. Roſenkranzvereins);.30 Schülergottesdienſt Kommunion der Schulkinder); 10 Predigt u. Amt;.30 Chriſtenlehre u. Andacht in allgem. Nöten. St. Peter⸗ u. Paulskirche Fendenheim. Sonntag. 7 Beicht:.80 Früh⸗ meſſe;.30 Schülergottesdienſt: 10 Hauptgottesdlenſt;: 1 Chriſtenlehre fütr Fungli e;.80 Allerſeelenandacht;.30 Cäcklienſeier mit Feſt⸗ prediat. Herrn Bezirkspräſes Stadtpfr. Schüfer⸗Mannheim St. Antoninskirche in Rheinan. Sonutag..30 Beicht:.0 Früß⸗ meſſe:.80 Hauptgditesdienſt, darnuch hrtſt 2 Peſper. Katholiſche Kirche in Seckenheim. Sonuntag..30 Beicht:.16 Pl. Kom munion; 1 Frühmeſſe m. Homille vereins;.90 Hauptgottesdienſt m. Feſtmeſſe des Cäriltenvereins:.30 Chriſtenlehre für Fünglinge u. Heiligen⸗Veſper, hernach Mütterverein, Alkkatholiſche Gemeinde. Sonntag vorm. 10 deutſches Amt mit Prodigt. Freireligſöſe Gemeinde. Sonnigg. 25. Nov., vorm. 10 Sonntagsfeler, Prediger Dr. Karl Weiß, über Schloßlicche Der künftige Kampf um freien Geiſt und freie Religion“ in der Auls des Realgyumnaſiums, Tullaſtraße 4. 0 e, ſlllen 7 ge 0 6600 — . ſ u. Offene Steſſen r die Bermatlung bes Magsgins etust — n 7242 tudiiger Hauimann womöglich aus der Kleineiſen⸗Branche Iaſnng 4 en 5 eh s Sehscförfe U SeeSchW-IHUigKeit duch ausqiebiqe Für das Zeichenbüro eines Großinduſtrie⸗ werkes in Mannheim wird ein lüchtiger Kenstruktions- Zeichner zum fofortigen Eintritt geſucht. Bewer⸗ bungen mit Lebenslauf, Referenzen und Gehaltsanſprüchen erbeten unter O. L. 110 Aannger mancden Jegenet Macchen zu jähr. Kind für Nach⸗ mittags geſucht. Etwas Nähen erwünſcht. 5078 Faſig, Bis 8. ſſeinmädehen eſucht. Mit i gerſtglen Anwal 7— Waldparkdamm 2. das gut zu kochen ver⸗ ſteht und in Zimmerarbeit bdewandert ſſt, auf den 1. Dezember in beſſeren Haushalt geſucht aune e Bezahlung. Jorzuſtelten von—4 Ubr bei Frau Nichord Retwitzer, C 1. 1. 5120 LEcsucht. an die Geſchäftsſtelle ds. Blattes. 7244 ee 20 und Gehaltsa ſein JJJ)0ß0ç0⅛o;;; ᷑⁊ĩ Unter O. K. 100 an die Calch let erb. ee bdebung. 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Ende gegen 9½ Uhr. Violetta Valèry Lily Borsa Flora Bervoix Therese Weidmann Alfred Germont Helmuth Neugebauer Georg Germont Josel Burgwinkel Gasten- Vicomte de Le- torieres 8 Philipp Massalsky Baron Douphal. Flugo Voism Marquis von Opigny Marthieu Frank 46 Döôktor Grenvil Karl Mang Annina, Dienerin.;(Margarete Ziehl Josei, Diener bel Violetta ouis Reifenberger Ein Diener Floras Joset Viktor Ein Kommissionäàr Efanz Bartenstein Nelies Inecater im Rosengarten. Sonntag, den 25. November 1923 .-.-B. Nr.—380, 14051—141⁰ .-.-B. Nr. 3751—3800 u. 5425—5800 Johannisfeuer Schauspiel in 4 Akten von Hermann Sudermann In Szene gesetzt von Ado von Achenbach. Anfang 7 Uhr. Ende nach 9 Uhr Vogelreuter, Gutsbesitzen Karl Neumann-Hoditz Seine Frau Lene Blankenfeld 85 Itude, beider ILochter Olga Ollerich Georg von Hartwig, Bau- meister, Vogeireuters Netie Rudoll Wittgen Marikke, gen. He inichen, Pflegetochter im Vogel- reuterschen Hause Grete Bäck Bie Wesskalene Juiie Sanden Hafike, Hillisprediger Fritz Linn lötz, Inspektor Emo Arndt Die Dienstmagd Anna loflwig Nibelungensaal.— Sonntag abends 8 Uhr Stunde der Einkehr Chor des Sängerkranz.— Erste Solisten. Karten von 30 Pig. an im Rosengarten. 85 n Vereinigte Konzertleitungen G. m. b. H. Sonntag, abends 8 Uhr 5 Morgen in der Fierianle, D 2. 6 spricht hel aus Agnes Delsarto dem deckenme. Elektr von Hugo Hofmannsthal. Für Mit-⸗ a jeder des Theaterkulturverb andes Eintritt frei. Konzertgemeinde Hr. V Nr. 901—1350 Karten am Sonntag im Blumenhaus, Tattei-“ Sall“, Schwetzingerstr. 16, von 10—12, u. von 11—1 Unr u. ab à Uhr in der Harmonte, D 2, 6. Samstag, I. Dez., abends 7 Uhr, Harmonie, D 2, 6 Rarteabena Eüwin Fischer Klavierabend Sonntag Z. Dezbr., abds. 8 Uhr, Nibelungensaai Grosse Sonderveranstaltung 8 jn den schõnsten Kostümszenen der beliebtesten Schlager-Operetten der letzten Jahrzehnte. Karten bei Heckel, O 3, 10, im Mannh. Musik- haus, P 7, 14a(für die Sonderveranstaltung im Nibelungensaal außerdem im Verkehrsverein, imBlumenhaus„Tattersall“, Schwetzingerstr, 160 aein franenhlgang-—faurngtadiam. „Montag, den 26. November, abends 8 alter Rathausſaal Vörtrag In kau Landtagszbgeörinete Uf. Marie Bernays: Uhr, 72⁵⁴ eamtesaddeu ung Frauenfrags“. trittskarten für Vereinsmitglieder zu 20 Pfg., für Nichtmitglieder zu 40 Pfg. am Saaleingang. K 4, 19 zul.: Hanni Schmid- Gaum aus Innsbtuck itrüher U 4, 19,„Tirolerhof“ AZuletzt„Gutenberg“ F 8, 6. PPP Ffauenatheitsschule 6 4, 7a. Unterricht im Handnlihen, Maschinen- nühen und Kleidernähen. 5068 Anmeldungen in der Schule selbst. 5130 Tach mehrjähriger fachärztlicher Ausbüdung an der Universifütshautklinik München Ou. Pfrof. v. Zumbusch), an der Charitée Unlver- sitütshautklinik Berlin(Dir. Proi. Dr. Arndt) sowie an der urologischen Poliklinik von San.-Rat Dr. Ernst R. W. Frank, Berlin habe 2 ich/ mich hier als ES0 Tadtarzt fur Haut-, Harn- und Gesciediskranthelen nledergelassen. Dr. Seorg Wertheimer, 3,72. Sprechsfunden: Werktags 11—4 vanm. Telephen ö Mein Büro —— N, (Doerzbacher, Poebtssnna./ manuheimer Geuerol · Anzeiger(Abend · Ausgabe) iuer Berthold Jacob ist heute nach kurzer schwerer Krankheit im 71. Lebens- jahre sanft entschlafen. Im Namen der trauernden HInterbliebenen: Elise Jacobi geb. Sterner Hanna Blum geb. Jacobi Berlin, Frankfurt a.., Lörrach, Zweibrücken. Saarbrücken und 10 anderen Plätzen des Saargebietes. Führung von Rentenmark-Konten. Erledigung skmtlicher bankmässigen Geschäfte. eystrage 28 à 87² Statt besonderer Anzeige. Mein gellebter, unvergehlicher Mann, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Stefan BS um vier Enkelkinder. annheim, den 23. November 1923. Die Feuerbestattung findet Montag, den 26. Navember, nachmittags 3½ Uhr statt Von freundlichst zugedachten Blumenspenden und Beileidsbesuchen bitten wir abzuschen. Schwager und Onkel Samstag. at — 40. mit Witwe. ſcchönem Haushalt und Barvermögen, möchte mit ſolidem Herrn in ſicherer Stellung bekannt werden zwecks Heirat T. G. 64 die Geſchalleſt 5018 Foſhnschtswunsehß! Welches Mädel möchte einem ſchuldl. geſchieden Manne, 30 J. liebe treue Gattin werden. Moderne⸗ Schlafzimmer borhanden. Damen, wenn auch ohne Vermögen mit Wohnge⸗ legenheit bevorzugt. Bild erbeten Zuſchr u. S..4% an die Geſchäftsſt. 2020 Einhelrat Ingenieur⸗Kaufmann, 26 FJ. geſchältstüchtig, ſſtrebſam, repräſeniaßble Ericheinung, wünſcht Ein⸗ heirat bezw. Beteiligung im Geſchäft Bedingung: unser guter Vater, 5127 Dame guten Rufes, llebe⸗ vollen Charatter u. gegen · ſeitige Harmonie. Disklet⸗ erkrankungen einschl. Dr. med. Mannheim. 0 2 ſafſal f fonſer Faldn. Felpſ sowie zur tzehandlung der Haut-, Haru-. 95 Geschlechtskrankheiten. J. Wetterer, Spezialarzt 4 rür Haut-, Harnkraukheiten Urslogie). E7s 1 Telephon 6747 Asen- 10 251 Trauerbriefe Druckerel Dr. Naas, G. m. h.., E 8, 2f lietert schnell Mannheim, den 23. November 1923. Stait besonderer Anzeige.; Nach kurzem, schweren Leiden entschlief heute, im 71. Lebensjahre der Mitbegründer unserer FPirma Herr Berthold Jacobt Ueber vierzig Jahre stellte er seine unermüdliehe Schaffenskraft und umlassenden Weitblick in den Dienst unserer Firma, die ihm unendlich viel verdankt. Sein Andenken wird bei uns unvergessen bleiben. Gebrüder Jacobi G. m. Ehrenj. Zuſchr. erb u. 1 C. 60 a. g. Blichaſteg Bürgerstochter, 29 J. kathol. mit eingerichteter Wohnung, wünſcht ſich zu verheiraten. Zuſchr. m Budu T M2 an die Geſchäftsſt 5081 JWitwe. Ende 30er, mit leinem Kinde, wünſcht ſich wieder zu verheiraten Gut eingericht. 3 Zimmer⸗ Wohnung vorhanden. Zuſchr. unter UJ. F. an die Geſchäftsſt 5117 Geldverkehr. Wer leiht 10000 Goldmark für 1. Haus⸗ Hopp kelg⸗ b. N. penh 00 — in 200 Gramm Doppel- stücken Spezialität: FFP E ogetrsgene Schuttmatke Textil-chemische Produkte. M. Melliand faeee b Telegramm-Adresse: Textilchemie. 8 9 sowie jede Art in besten Qualitat en. EKernseife und 400 Gramm Block- stücken Industrie-, Haushalt-, Toiletten- u. Medizinal-Seifen 887 N Export nach allen Welttenlen Mannheim Telephon: 21, 8922, 5923. Amtliche Bekanntmachungen Die Gewährung von Entſchädigungen bei Seuchen⸗ verluſten, gier Rückverſicherung für Pferdebeſitzer betr. „Wir machen darauf aufmerkſam, daß Pferde⸗ beſitzer, die bei Seuchenverluſten im Laufe des nächſten Jahres eine höhere Entſchädigung als 500 Goldmartk beanſpruchen wollen, ihre Pferde bei dem Bezirksamt, in deſſen Dienſtbezirk die Perde, ein⸗ ſind, anmelden müſſen. Pferde die im Laufe es Jahres eingeſtellt werden. ſind binnen 14 Tagen nach der Einſtellung anzumelden. Die Anmeldung iſt ſchriſtlich in doppelier Fer⸗ tigung einzureichen. Sie hat zu enthalten: Namé und Wognort des Pfer debeſitzers, Alter, Geſchlecht, Farbe, Abzeichen, Größe, Raſſe, Gebꝛauchsart und Wert des Pferdes, ſowie das Datum der Anmeldung. Mannheim, den 22 November 1923. Badiſches Bezirksamt— Abt. II. 6 Tatllche Verwitenttchungen ber Stadtgemelns. Die Fuhrwerkswage in Käfettal iſt wegen Reparatur und Eichung ab Mittwoch, den 28. No⸗ vember auf ung&Tage außer Betrieb. Städt. Maſchinenamt. Sechſte Vorauszaßlung auf die Gemeinde⸗ und EKreisſteuer 1923. Als weitere(ſechſte) Weiee ee e die Grund⸗ und Gewerbeſteuer 1923 von Stadt und Kreis Mannheim werden auf 30. November 1923 von 100/ Steuerwert 3 Goldpfenniz 0 der Gebäude 6 Goldpfennig 15.Goldpfennig b) der einzeln geſchätzten Grund⸗ ſtücke 8 e) der klaſſifizierten Grund⸗ ſtücke und Waldungen d) der Betriebsvermögen ge⸗ werblicher Betriebe ohue Hilfsperſonen u, landwir« ſchaftlicher Betriebe 15 Goldpfennig eſtellte und Arbeiter beſchäftigen, eine Abgabe 115 3,3% aus den im November endgültig oder Vorſchüßlich bezahlten Lohnen und Gehältern er⸗ Foßtat. Soweit die Gehälter oder Löhne nach⸗ geinfeſenermaßen in Goldmark bezahlt wurden, Gadeee die Lohnſummenabgabe aus dieſem Gelbmärkbetrag auf 2,0. Die Lohnſummen⸗ abgabe muß jedoch in allen Fällen mindeſtens 15 Goldpfennig aus je 100 Steuerwert des Betriebsvermögens, des Steuerpflichtigen aus⸗ mächen. Werden die Vorauszahlungen an die Stadtkaſſe in Papiermark geleiſtet oder über⸗ wieſen, ſo erfolgt die Umrechnung des in Gold⸗ mark berechneten Steuerbetrags nach dem für den 30. November gelienden Geldumrechnungsſatz für Reichsſteuern, und zwar auch für die in der Zeit ſtatt. Bei Barzahru und ſtalt d) von Betrieben, die in der Regel An⸗ ddedddddeeeeeee bis zum 5. Dezember einſchließlich entrichteten Zahlungen. Bei Zahlungen nach dem 5. Dezember ilt der Steuergoldumrechnungsſatz des Zahlungs⸗ 8. Ferner ſind bei Zahlungen nach dem 6. Dezember für die Zeit vom 30. November bis zum Zahlungstag einſchließlich Verzugszinſen zu 9% aus dem Goldmarkbetrag der Steuer⸗ ſchuld und im Falle der Jahuumg naut dem 9. De⸗ hr— 29 1 gegebenenfalls die ändungsanordnungs⸗ gebühr von des Goldmarkbetrags zu leiſten. e adtkaſſe(athaus, 8 8 herigen terraum der Slede 2 ſie kann am 30. November,.,., 4. und 5. Dezember auch im Roſengarten und der erwache, an den ororte während der Kaſſen n(vormittags —I1 Übr, Samstags—.12 Uhr) geleiſtet werden. Reberweifungen find zuläſſig auf die Konten der Stadtkaſſe, bei der Reichsbank, Badiſchen Bank, Girozentrale, Sparkaſſe, ſowie auf das Poſtſcheck⸗ konto 16 600 Karlsruhe. Hierbei gilt als Zah⸗ lungstag der Tag der Gutſchrift auf das Konto der Stadtkaſſe. Schecks werden nur noch ange⸗ nommen, wenn ſie auf die Reichsbank lauten: Abbuchungen auf Bankkonten finden nicht mehr iſt der bisher zur Berech⸗ nung vorgelegte(weiße) Forderungszettel über Gemeinde⸗ und Kreisſteuer vom Grund⸗ und Ge⸗ werbevermögen für 1. April 1922— 81. März 1923 ſowie die im Auguſt d. J. empfangene Quit⸗ tung derStadtlaſſe über diesohnſummenabgahe mit⸗ zubringen, bei Ueberweiſung der Zahlung iſt die .⸗Z. des Zettels und weiter anzugeben, was vom überwteſenen Betrag auf Lobnſumme und was auf Vorauszahlunz aus den Steuerwerten ent⸗ fällt. Von den Gewerbetreibenden mit Hilfs⸗ perſonen iſt gleichzeitig mit der Zahlung oder Ueberweiſung eine als Safiune Aſceiſ mit all ihren Rechtswirkungen geltende ſchriftliche Er⸗ Härung a ben, aus der erſichtlich iſt: Name und Wohnung des Beiriebs Zahl der be⸗ ſchäftigten Angeſtellten und Arbeiter. Geſamt⸗ betrag der im November— wenn auch nur vor⸗ ſchußweiſe— ausbezahlten loder in Wohnung, Beköſti oder auderen Naturalbezügen gewähr⸗ ten) Löhne und⸗ Gehölter daraüs zu enttichtender Beirag der Abgube. Die Erklärung wuß auf Aabe An bldmark lauten, je nachdem die öhne und Gehälter im November gauz in Pa⸗ piermark oder in Goldmark ausbezahlt worden ſind; wurde teils in Papiermark— wohl in den erſten Lohnzahkungsperioden— teils in Gold⸗ maxk bezahſ, ſo ſind zwei getrennte Erklärungen abzugeben, deren eine die in Papiermark gezahlten Gehalts⸗ oder Lahnſummen und die in Papier⸗ mark berechnete Abgabe bieraus, deren andere die leichen Tagen bei den eeee der in Goldmark bezahlten Lozuſummen und die Gold⸗ märkabgabe hieraus ergibt. Vordrucke für die Außer den Wertſcheinen zu einer und zwei Rechnungsmark(Goldmark) werden nunmehr auch ſoſche zu einer halben Rechnungsmark und fünf Rechnungsmark Goldmark. in kaufsſtellen ausgegeben. Dieſe ſind in Papſer und Druck gleich denjenigen zu einer bezrwo. zwel nungsmark bis auf folgende Aenderungen: 2) Halbe Nechnungsmark: Größe 8/11 em. Statt eine oder zwei iſt ein⸗ geſetzt Eine Halbe bezw 1½. Der Schein iſt ohne linken und rechten gelben Randſtreifen und trägt an der linken oberen und rechten unteren Ecke die Bezeichnung„½% Rechnungsmark“. b) Fünf Rechnungsmark:* Größe 8/17 om. Statt eine oder— iſt ein· geſetzt Fünf bezw. 5. Rechts und Schein mit drei Strichen, darunter nach innen mit zwei ſchmäleren gerändert. Die linke obere und rechte untere Ecke trägt die Be⸗ ing„5 Rechnungsmart“. igen bleiben die Beſt'mmungen nach der Bekanntmachung vom 1. Ottober 1923, in gleichem Betreff, beſtehen 10 Mannheim, den 24. November 1923. Direktion der Städt. Woſſer⸗ OGas- u Elektr.⸗Werke. zeichnu Im übr abgegeben mündliche Auskunft 15 Steuerberechnung eilt. den 22. November 1923. Steuererklärung ert Mannheim, 5 Der Oberbürgermeiſter. 80 ahenee Steuererklärungen werden im Rathaus(Erdge⸗ ſchoß— und zwar je ein Stück, im Falle der Not⸗ wendigkeit einer Doppelerklärung weiter verla te gegen Exſatz der 5 elbſt wird auch etwa gewünſchte ſeabe Angebote unter U. E. an die Geſchäftsſt. 5115 FStatt Karten Irma Oppenheimer Albert Straus Verlobte. Mannkheim Gölheim F 4, 7a Mannheim Zu Hause: Samstag. 1. Dexbr. 72⁵⁰ Sonntag, 2. Dezbr. 2 Weihnachtsbäume (Weißtannen), hat einige Waggon abzugeben. 3116 Angebote an Otto Steinbach, Gartenbaubetrleb Karlsruhe(Baden). ſd. Speisckarioftein hat laufend in jeder Menge ab Lager Gärtnerstraße 43 a bzugeben Albert Rettenmaier, Mannheim Kartoffelgroßhaudlung Telephon 4920.—1² Stoffe und Futter für Herren und Damen verkauft billig(auch Teil⸗ zablung) Etagengseschäft Stoffel: Stamitzstrasse 2. 9814 — Ein schönes Zimmel dſmit 2 Benen an beſſer Herrn ſof. zu vm. 5152 Bud. Lenauſtr. 71,f ei Stück, Sslbſttoßen 2 Weribeftändige Bora 8abl dde Doſſer⸗ mischtes. —.:..— Zimmerbüfett Soſaumbau. nucheuuſß⸗ ut erhalten, ev Schreib⸗ Ver⸗ guterhalt Piand den einzelnen Ver. ch. Schiftl Au⸗ ech⸗ gedote an Schentenmalt if Füpanner werten Maclt fühnen zugenng. Näheres in d Geſchöſtsſt⸗ 5136 t MHelallheiſen Stahlmatr. 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