— 44 —— den Standpunkt geſtellt, doß die Führung in einem Kabinett der an den Reichspräſidenten hat folgenden Wortlaut: erſt nach Abzug der ſeit dem 11. Januar zu über⸗ Bezuaspreiſe: annberm a Umgebung v. 22.— 26 Nop. 1Slon marr. die monatlchen Bezieher verpflichten iich dei ger Seſtellung des Rbonnsments die wäbrend der Srzugszeit notwend gen preis erhöhungen zu dezahlen. ooſt⸗ ſcheckkonte Nnummer 175% Raristuhe.— Baupt zeſchäftsſtelle Mannbeim fe.. Seſchüfts⸗nedenſtelle Neckorſtadt. wols⸗ dofſtr. 6. FLernſpr. Ur. 701 02, 7033, 08. 7os. Telegr.⸗dr. Seneralanzeiger Mannbeim. Cricheint wöchentlich zwölfmat. Beilagen:Det Sport vom — Die Miſſion Dr. Alberts geſcheitert Ausſichten auf ein Kabineit Jarres. YBerſin, 27. Nov.(Von unſrem Berl. Büro.) Die Miſſion Alberts iſt, wie ſeit geſtern ahend ſchon mit Sicherheit voraus⸗ zuſehen war, geſcheitert. Dr. Albert hat heute vormittag den Auftrag zur Kabinettsbildung in die Hände des Reichspräſidenten zurückgelegt. Nunmehr wird man wohl damit zu rechnen daben, daß das Kabinett Jarres in irgend ſener Form zuſtande kommt. Zur Stunde befinden ſich die Abgeordneten Marx und Scholz beim Reichspräſidenten. Die Kandidatur Jarres wird, wie ums mitgeteilt wird, von der ganzen Fraktion der Volkspartei unterſtützt. Der rechte Flügel der Fraktion hätte indes lieber Dr. Scholz als Kanzlerkandidaten vorgeſchlagen, der ſi her auch in der letzten Zeit in der Tat mancherlei beſondere Verdienſte um oieſen Flügel erworben hat. Die Fraktion hat ſich dann aber hinterher auf dürgerlichen Parteien kein Mitgſied der Fraktion außer Dr. Streſe⸗ mann übernehmen ſollte In Dr. Jarrrs ſah man einen Mann, der mit der volksparteilichen Fraktion nicht ganz ſo intim ver'nüpft mar und ſo iſt denn ſchließſich Dr. Jarres zum Kompromißkand. daten der ganzen Fraktion geworden. Das Schreiben des Herrn Dr. Albert Badiſche Sonntag— Modezeitung— Aus „Ihrem Appell an mein vaterländiſches Pflichtgefbhl bin ich gefolgt, ich hoffte, die rechten Männer zur Mitarbeit zu g⸗winnen. Dieſe Hoffnung hat ſich infolge der parteipolitiſchen Shwie. rigkeiten nicht erfüllt. Ich lege daher den Auftrag in Ihre Hände zurück.“* Die Haltung der Deulſchnationalen In der Deutſchnationalen Fraktion. die heute eine Sitzung abhieft wurde die Meldung dementiert. daß die Deutſchnationalen borefit mären, beſtimmte programmatſche Ford⸗runſen aufzueelen. VPeſarechungen über programmatiſche Forderungen haben bisher Aberhaupt nicht ſtattgefunden. von der Nep'o Da der engliſhe Delegierte der Reparationskomwiſſſon, Brad⸗ dury, ſich in London befindet, kann die Kommiſſion 155 die Diskuf⸗ ſton über die Zahlungsfähigkeit deutſchlands und die Einſetzung eines Sachverſtändigenau⸗ſchuſſes zur Abſ hätzung der deutſchen Zahlungsfähigꝛeif nicht abhalten. Die Rü parotionstom,. miſſion wird ſi deshalb heute mit der VBeratung der laufenden.. gelegenheiten beſchäftigen, vorausſichtlich am Freitag aber in die Pra⸗ fung der genannten Fragen eintreten können. Vor Schwierigkeiten über die Auslegung des Bertrages mil der Micum Nach dem„Echo de Paris“ iſt Bradbury nach London abgereiſt, um die Inſtruktionen ſeiner Regierung entgegen zu nehmen über ſeine Haltung in der Reparationskommiſſion. Das Blatt glaubt ſogen zu können, daß Schwierigkeſten über die Auslegung des Vertrages ent⸗ ſtehen werden, den der Bergbauliche Verein mit der belglſch⸗franzö⸗ ſiſchen Ingenieurmiſſion abgeſ Koſſen hat. Nach der in Frank eich geltenden Auslegung des§ 17 ſchreibt das Platt, ſind wir berecht gt, uns ſämtliche Leiſtungen und Reparationen in Na⸗ tura anzueignen, die in den beſetzten Gebieten und zwar innerhelb der durch den Verſailler Vertrag, des Wiesbod ener Abkommens und des Bemelmannſchen Abkommens feſtgeſetzten Grenzen erzielt we den, ehne daß wir eine neue Entſ geidung der Reparationskommiſſion Rachzuſuchen brauchen. Wir dürfen auch von den Werten dieſer Leiſtungen und Sa hreparationen, die die Reparationskormiſſion Oeutſchland gutſchreibt, die Koſten der B ſatzungsarmee innerbolb der beſetzten Gebiete abziehen. Wir ſind ferner berechtigt, der Re⸗ perationskommiſſion die aus dem Ruhrgebiet erzieſten Einnahwen weiſen. Das iſt der franzöſiſche Standpunkt. Die Nachrichten aus England laſſen leider erkennen, daß er dort ſtark beſtritten wird. Entweder wird Bradbury die Nechtmäßig⸗ keit unferet Beſetzung beſtreiten und für ſein Land keine von den dus dem beſetzten Gebiet und allgemein aus der Durchführung der olttik vom 11. Januar erzielten Einnahmen in Anſpruch nehmen, Ider er wird verlangen, daß von dieſen Einnahmen England ein Teil vorenthalten bleibt und ſich damit gleich'eitig unſerer Ruhrpolitik grundſätzlich anſchließe. Heute ſcheint es, als ob der engliſche Dele⸗ rte vielleicht verſuchen werde, um aus dem Dilemma herauszukom⸗ men auf Grund irgendeines Anſpruches zu verlangen, daß di⸗ durch Politik vom 11. Januar erzielten Summen in vollem Umfang an die Reparationskommiſſion abgeliefert werden ſollen und von die⸗ ſer verwaltet werden, bis die Frage der Rechtwäßigkeit der Ruhr⸗ beſetzung gelöſt iſt. Das„Echo de Paris“ hofft. daß London es ſich deeimal überlegen wird, bis es ſich zu einem ſolchen Abenteuer ent⸗ lonmhe. das der Entente ſchnell wieder die böſe Stunde bringen 875 JMit anderen Worten: Die Pariſer Morgenblätter bereiten das Publikum darauf vor, daß das Londoner Kabinett den eng⸗ liſchen Reparationsdelegierten Lord John Bradbury aller Vorausſicht nach beauftragen wird, die franzöſiſche Pfänderpolitik zu bekämpfen. Heftige Auseinanderſetzungen in der Repko ſeien zu erwarten Interpellalion im franzöſiſchen Senat Ueber die Montags⸗Situng des Senatsausſchuſſes für auswär⸗ liae Angelegenheiten iſt folgendes Tommuniqus veröffentlicht worden: Die Senatskommiſſion iſt zuſammengetreten, um den Vor⸗ traa des Miniſterpräſidenten über die auswärtige Lage entgegenzu⸗ nehmen. Poincaré hat den Ausſchuß über die laufenden Angelegen⸗ heiten unterrichtet. Nach einer Blättermeldung hat nach Schſuß der zung Sevator'Eſtournelles de Conſtant erkſär“, er 78 ſeine Interpellationen über die Urſachen und Folgen der ſolierung Frankreichs aufrecht. Lord Curzons Verdienſt Der„Mancheſter Guardian“ wird von ſeinem Londoner Bericht⸗ dene dahin informiert, daß in einflfußreichen Kreſſen der Beſchluß Botſchafterkonferenz, die Drohung mit Strafmaß⸗ nahmen in der Note an Deutſhland zu ſtreichen, als ein rer⸗ bnlicher Erfelg Lord Curzons angeſehen wird der durch eine ſtarfe Attion im letzten Augenblick die franzöſiſche Auflöſungspolitik gegen⸗ über Deutſchland aufgehalten habe. Düſſeldorf, 27 Nob, Wegen der Einſtellung der Kohlenſiefe⸗ rungen aus dem Ruhrgebiet an Holland und Italien haben die olländiſche und fitalieniſche Regierung durch ihre Ver⸗ in Düſſedorf und Eſſen Einſpruch erhoben. — Die Separatiſten in der Pfalz Aus Ludwigshafen wird uns geſchrieben: Die Separa⸗ tiſten, die ſeit drei Tagen hier unter franzöſiſchem Waffenſchutz eingezogen ſind, verſuchten für die Erwerbsloſen in Ludwigshaſen Notgeld drucken zu laſſen, um es dieſen aus⸗ zuhändigen, lediglich zum Zweck von Anwerbungen. Der Bezirks⸗ delegierte der hieſigen Rheinlandkommiſſion verbot aber das Druck n ſolch ſeparatiſtiſchen Notgeldes ganz energiſch., Dadurch iſt den Separatiſten natürlich eine Erfolg verſprechende Lockſpeiſe total ver⸗ dorben worden, ſo daß ihr Erfolg raſch abflauen wird, den ſie ſich unter dem Schutze franzöſiſcher Bajoneite durch die Jeſetzung öffent⸗ licher Stellen und die Entwaffnung der hieſigen Schutzmannſchaft leicht und billig verſchafft haben. Das öffentliche Leben nimmt hier ſeinen ruhigen, normalen Fortgang, die Bevölkerung igno⸗ riert kalt und gelaſſen den ſevara iſtiſchen Rummel und überläßt ihm und den Franzoſen die ſehr billigen Lorbeeren. Mit einem ſeparatiſtiſchen„Heldentum“ iſt es hier alſo nichts. Die Separaliſten in Frankenchal. Das bisher von der ſeparatiſtiſhen Bewegung noch nicht erfaßte Frankenthal wurde nunmehr am Dienstag vormittag gegen 10 Uhr ebenfalls von Sevaratiſten beſetzt. Poſt, Rathaus und Bezirksamt befinden ſich in ihrer Hand. Zu Zwiſchenfällen iſt es nicht gekommen 6„* Das Ende der Sonderbündler in Andernach Ueber das Ende der Sonderbündlerherrſchaft wird noch gemel⸗ det. daß bereits vor einigen Tagen der ſeparatiſtiſche Bürgermeiſter ZJeineweber ſein Amt niederleate. Sein Nachfolger war der Jaſtwirt Klein, der allein im Rathaus zurückblieb, ſich jedoch jetzt auch in aller Stille aus dem Staub gemacht hat. Ebenſo verſchwan⸗ den der ſeraratiſtiſche Führer Sarafabrikant Ferdinand Schmidt ſo⸗ wie die Beigeordneten“ Marzi. der Sattlergeſelle Nachtsheim und der Schnanshrenner Oſterwann. Das Intermezzo hat gerade einen Monat gedauert. Die Bevölkerung atmet jetzt erleichtert auf. Rückzug der Sonderbündler in Ems Die grüne Armee hat ſich hier in die Turnhalle zurückgezo⸗ gen, ſo daß die Macht Dortens einigermaßen beſchränkt iſt. Die Druckerei des„Lahnboten“ befindet ſich noch in den Händen der Se⸗ poratiten, jedoch hat der finniſche Konſul bereits diplomatiſche Schritte unternomwen. Frankreſchs übſichten im Kheinland durchhaut Die„Sunday Times“ ſchreibt, es müſſe zugegeben wer⸗ den, daß Frankreich beabſichtige für immer die rheiniſche Grenze Es beſtehe wenig Unterſchied zwiſchen einer ſrt⸗ bleſeizt zu halten. Annexion und einer Beſotzung, bis Deu ſchland vollſtändi ſailler Vertrag durchgeführt habe, was niemals möglich ſchaftlich ziele Frankreich auf die Konſolidierung der Kontrolle über die mächtigſte Hilfsquelle Europas hin. Auch die Beſetzung des Ruhrgebietes laufe auf eine dauernde hinaus, denn niemand wiſſe beſſer als Poincare. daß die Ausſichten für die Jahlung der Reparalionsbeträge außerorden lich gering ſeien. Es ſei nolwendig zu wiederholen, daß die Reparationen eine untergeord⸗ nete Frage geworden ſeien. Der Plan der rehein ſchen Währung Ueber die rheiniſche Währuna berichtet das„Kölner Tageblatt“: — Die Verhandlungen der rheiniſchen Bankiers befänden ſich auf qutem Wege. An den Verbandlungen am Sonntaa in Bonn nahmen Tirard. Zuiscand und Direktor Schweißauth vom franzöſiſchen Finanzmini⸗ kterium teil. Es wurde die Schaffung einer Rheinmark auf breiter Dollarbaſis lebhaft diskutiert und die alsbaldige Gründung einer rheiniſchen Goldnotenbank in Ausſicht geſtellt. Die Beratungen ſol⸗ len im Laufe dieſer Woche fortaeſetzt werden. Im einzelnen meldet das genannte Blatt dazu. die rheiniſchen Finanzkreiſe hätten die Ab⸗ ſicht, ein Zahlungsmittel auf Goldbaſis zu ſchaffen. um ſich im Gel⸗ tungsbereich der rheiniſch⸗weſtfäliſchen Induſtrie unabhängia von der reichsdeutſchen Währung zu machen. Andererſeits denke man natür⸗ lich nicht daran, ſich durch Schgffuna einer Goldwähruna den Pro⸗ duktionsabſatz im unbeſetzten Gebiet, der bisher nahezu 80 Prozent betrug, zu verſchließen. Auf franzöſiſcher Seite ſtehe man dem Pro⸗ jekt ſympathiſch gegenüber. Den franzöſiſchen Finanzkreiſen flöße der immer ſtärker werdende Umlauf des franzöſiſchen Franken im be⸗ ſetzten Gebiet ernſthafte Beſoraniſſe ein, da durch die Vermehrung des franzöſiſchen Notenumlaufs ſich die Golddecke des Franken immer dünner geſtalte. Das Gründunaskapital ſoll 60 Millionen Rheinmark betragen. Ueber das provortionale Verhältnis der ein⸗ zelnen Zeichner ſei noch keine Klärung erfolat. Die franzöſiſchen Banken bemühten ſich die Majorität zu erlangen. während auf deut⸗ ſcher Seite nakürlich keine Neiauna beſteht, ſich das Heft aus der Hand wenden zu laſſen. Außerdem zeige das neutrale Kapital reges Intereſſe. Ddie Rheinmark ſoll zehn Dollar notieren, nur gegen Dollar⸗ahlungen einlösbar ſein und in Stücken von 1. 5. 10, 100 und 1000 Marknoten ausgegeben werden. Die Scheidemünzen dürften in Kupferlegierung lautend auf 1. 5 oder 10 Rheinpfennia geprägat wer⸗ den. in Rheinheſſen und der Pfalz. Nebenher ſoll die Papiermark ihren Charakter als Zahlungsmittel weiter behalten, bis ſie durch die Rheinmark aufgeſogen iſt. Durch den natürlichen Kanal der Löhne und Gehälter werde die Rheinmark in den Beſitz des breiten Publi⸗ kums gelangen. Vor allem ſoll ſie jedoch ihre Rolle im internationa⸗ len Handelsverkehr ſpielen. Das Blatt bemängelt. daß das Renten⸗ markaeſetz den Machthabern im neubeſetzten Gebiet nicht zur Geneh⸗ miauna vorgeleat worden ſei und zieht daraus den Schluß daß die Schaffung eines ſpezifiſch weſtdeutſchen wertbeſtändigen Zahlungs⸗ mittels gebieteriſche Notwendiagkeit ſei. * Die Agence Havas meldet aus Düſſeldorf, eine Neuberatung von Vertretern der Rheiniſchen Bank unter dem Vorſitz des Ge⸗ beimtats Hagen und Vertretern der franzöſiſchen Banken hat in Bonn zwecks Errichtung einer Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Emiſſionsbank ſtattaefunden. Für das franzöſiſche Finanz⸗ miniſterium mohnten den Verhandlungen der Direktor der Banaue de France Atthelin und Direktor Schweißauth vom Credit National bei. Es wurde der Satzungsentwurf durchaeſprochen und beſtimmt. daß an der Bank deutſches, enoliſches, belaiſches, franzöſiſches und neutrales Kapital beteiliat werden ſoll. Auch drei Vertreter der Rheinlandskommiſſion, ein Enaländer, ein Franzoſe und ein Belgier wohnten den Verhandlungen bei. Bonmm, 27. Non. Der bekannte Bonner Rechtslehrer Geheim⸗ rat Profeſſor Dr. Ernſt Zittelmann iſt an den Folgen einer Gallenſteinoperation im Alter von 71 Jahren geſtorben. Seit 1884 gehörte er der Bonner Hochſchule an, deren Rektor er zweimal war. Er war beſonders auf dem Gebiet des internationglen Prwot⸗ rechts bahnbrechend und hat fahrzehntelang ein Seminar über dieſen Gegenſtand mit großem Erfolg geleitet. Kurſieren ſoll die Rheinmark im alt⸗ und neubeſetzten Gebiet, zur Verſtärkung herangezogen wurden. Verkaufspreis 100 Milliarden Mark 1923— Nr. 547 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei bocausgahlung pro eln⸗ * ſpaltige Kolonelzelle für llgemeine Anzegen.40 Sotdmare Reklamen 1,20 Soldmarl. Fur Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaden wird keine Verantwortung uber⸗ nommen Höhere Sewan Streiks, Seteiebsſtörungen uſw. derechtigen zu keinen Erſatzanſp üchen ür ausgefallene oder beſchränkte Rusgaben oder ür verſpätete Rufnahme von n⸗ zeigen. Ruftr. 5 Fernſpr. ohne Gewäbr. Gerichtsſt. Mannbeim. Seit und Leben mit Mannheimer Frauen-Seitung und Mannheimer Muſik-Zeitung Saarbrücker Orlef V 25. November. Nach dem Bergarbeiterſtreik im vergangenen Frühjahr geht das Wirtſchaftsleben wieder jeinen gewohnten Gang, wenn auch Ruhreinbruch, Eiſenbahnſtörungen im beſetzten Gebietl ihre Schatten auch auf die Saarwirtſchaft werfen. Dazu kommt noch ein ſehr ſcharfer Wettbewerbskampf mit der franzö⸗ ſiſchen Induſtrie, die ſich aller erdenkliche Mühe gibt, die Saarerzeugniſſe zu verdrängen. Ddie Frankeneinführung im Saargebiet hat wohl eine gewiſſe Stabilität, aber keine dauernde Erleichterung gebracht. Mit gemiſchter Freude beobachten die Wir ſchaftler den Rückgang des Franken. Neue ſchwere Auseinanderſetzungen zwiſchen Arbeitgebern und Arbeit⸗ nehmern werden die Folgen ſein. Im Grunde genommen aber wünſcht jeder im Saargebiet dem Franken den Rückgang, wird doch damit die Theorie des Regierungspräſidenten bei der Franknein⸗ führung über die Stabilität des Franken zerſtört und nur die er⸗ halten Rech“, die dem Franken einen ähnlichen Weg wie der Mark vorausſagten. In politiſcher Beziehung hat ſich nichts beſonderes zu⸗ getragen. Seit einigen Wochen hat das neue Regierungsmliglied — der Kanadier Steffens— ſeine Tätigkeit aufgenommen. Er iſt der Nachfolger des objektiven und ſaarfreundlichen Kanadiers Waugh Von der Bevölkerung wurde Steffens mit großem Ver⸗ trauen empfangen, hofft man doch allgemein, daß er in die Fuß⸗ ſtapfen ſeines Vorgängers Waugh treten wird. Er hat Vertreter der politiſchen Parteien empfangen und ihnen erklärt, daß ſeine Türe für ſie immer offen ſtände. Steffens ſpricht deutſch, was von der Vevölkerung beſonders freudig begrüßt wird. Eine kleine Be⸗ gebenheit. die ſeinen Charakter kennzeichnet, trug ſich vor einigen Wochen in Genf zu. Herren der wirtſchaftlichen Vertretung zur Arbeitsorganiſation, die gleichzeitig Mi'glieder des Landesrates ſind, wollten Seffens in ſeinem Hotel einen Beſuch abſtatten. Da er verhindert war konmte er ſie nicht empfangen. Am nächſten Morgen ſuchte er ſelbſt den Wea zu dem Hodel der Saarländer. Aber das Unglück wollte es, daß alle Herren bereits zur Konferenz waren und die Ausſproche nicht ſtattfinden konnte. Er ließ aber ſeine Karte wrück auf der er in deutſcher Sprache ſchrieb:„Auf Wiederſehen in Saarbrücken“. Wir im Saargebiet nehmen dieſe Einzelheiten ats aute Zeichen und wünſchen von Herzen, daß es Seeffens vergönnt ſein möge der frankoyhilen Richtung in der Regierungskommiſſion ein Gegengewicht zu ſein. Nach der Verabſchiedung des Schulgeſetzes beſchäftigt ſich der Landesrat mit den Steuergefſetzentwürfen. Im all⸗ gemeinen finden die Entwürfe die Zuſtimmung der Kommiſſion des Lande zrates. Die Verhandlungen in der Vollverſammlung finden wahrſcheinlich Ende dieſer Woche ſtatt. Für die Arbeitnehmer ſieht der Entwurf über die Lohnſteuer ſehr ſozial aus. Die Regierungs⸗ kommiſſion hat ſich ihren Anteil Steuereinnahmen geſichert und will den Städten und Zemeinden es jetzt überlaſſen, Zuſchläge feſtzu⸗ ſetzen. Gegen dieſe Abſicht laufen allen Parteien und Gemeinde⸗ vertre·ungen Sturm da ſie auf dem Standpunkt ſtehen, daß die Ge⸗ ſamtſteuer ſo bemeſſen werden ſoll, daß der Gemeindeanteil gedeckt iſt und daß ferner die doppelte Erhebung nicht notwendig ſei. Dieſe Tätiakeit wird die letzte des jetzigen Landesrates ſein. Neu⸗ wahlen ſind für den 27. Januar ausgeſchrieben. Die Parteien be rinnen mit der Wahlvorbereitung. Die Haus⸗ und Grundbeſitzer (Schmollvarei) wolſen wieder gegen die noljtiſchen Parteien eine eicgene politiſche Liſte aufſtellen. Ob die Deutſchnationalen ebenfalls geſondert vorgehen oder ihren Mitgliedern Unterſtützung der libe⸗ ralen Volkspartei empfehlen, ſteht noch nicht feſt. Die Zeptrums⸗ partei hat nach dem Ausgang der letzten Stadt⸗ bezw. Gemeinderats⸗ mahlen Ausſicht auf Erbaltung der 16 Sitze und damit der abſoluten Mehrheit. Zwiſchen Liberalen(Deutſche Volkspartei) und Demo⸗ kraten(Deutſch⸗Demokratiſche Parbei) hat ſich ein Meinungsaus⸗ tauſch öber Redaktionsſtuben hinweg über die Frage einer ſtändigen Noreinigung oder Verſchmelzung ancebahnt. Die„Saarbrücker Zeituns“, dien bürgerliche und aleichzeitig die größte Jeitung redet dieſer Vereinigung mit viel Mühe das Wort. Ob es dazu kommen wird, kahn man noch nich! ſagen. Erſchwert ſcheinen die Verhand⸗ lungen ſchon durch einen Aufſatz der Neunkircher Parteizeitung der Demokraten zu ſein. die von den Liberalen ollerhand Erklärungen über Staatsform, rechter oder linker Parteiflügel und anderes ver⸗ kangen. Im Grunde genommen ſind ſich alle Parteien in einer Frage durchaus einig: Erhaltung und Pflege des deut⸗ ſchen Gedankens und Rückführung des Saar⸗ gebietes nach der Abſtimmung zum deutſchen Staals⸗ verbande. Oh dieſer deutſche Stact bis dahin noch Rupubfik 354 Monarchie iſt, ſpielt bei der grundſätzlichen Beurteilung keine oſle. Deutſches Reich Amtriebe der Kommuniſten Der„B..“ wird vom Berliner Polizeipräſidium mitgeteilk: Auf Befehl des Moskauer Exekutivkomitees der kommuniſtiſchen Internationale will die illegal tätige Berliner Bezirksleitung der aufgelöſten Kommuniſtiſchen Partei heute nachmittäg in Berlin Straßendemonſtrationen veranſtalten, die zu blutigen Zuſammenſtößen mit der Schutzpolizei getrieben werden ſollen. Die Schutzvolizei iſt angewieſen, ſedem Verſuch zur Störung der öffentlichen Ordnung ſofort mit den ſchärfſten Mitteln entgegenzutreten. Außerdem iſt die Feſtyahme der in verſchledenen Betrieben und bei den Exwerbsloſen für die verbotene Demonſtration auftretenden Agitatoren eingeleitet. Die Reichswehr in Sachſen Der„Vorwärts“ meldete heute früh, daß am 27. November eute) der Abtransport der in Sachſen befindlichen Reichs wehrtruppen begonnen hat und daß er am 28. be⸗ endet ſein würde. In dieſer Form iſt, wie wir an zuſtändiger Stelle erfahren, die Meldung nicht zutreffen. In Sachſen be⸗ ſindet ſich bekanntlich der größe Teil der 4. Diviſion in Garniſon; außerdem ſind in Sachſen noch Teile der 4. Diviſion, die ſonſt in der Provinz Sachſen in Garniſon ondere Teile, die it dem 10. November wird ein Teil der dem Wehrkreiskommando 4 für die beſondere Ak⸗ tion in Sachſen zur Verfügung geſtellden Kröfte in ihre Garniſonen zurückgeführt werden. Ein Teil iſt alſo ſeit dem 10. November bereits abtransportiert worden. Von einer völ ligen Zurück⸗ ziehung kann nicht die Rede ſein, ſie wird vorkäufig nicht beabſichtigt und es läßt ſich im Augenblick auch noch kein beſtimm⸗ ter Zeitpunkt angeben, zu dem die geſamte herangezogene Ven ſtärkung in ihre Garniſonen zurückgefülört ſein werden. — ·˙ Fürſorgebeamtin und als Verkehrsbeamtin. erobert. Sie ſei als Fürſorgeärztin, Wohlfahrtspflagerin uſw. tätig. ſtellen zugänglich. Es gäbe heute Realerungsrätinnen und ſogar Arbei der Frau auf dem Gebiete der ſozialen Fürſorge gußerordentlich vermehrt. Durch die neuen Abbaumaßnahmen werde ziung vom 27. Oktober 1923 beſtehe ſedoch noch, da ſie nicht zurück⸗ ſich bereits mit der Frage des Abhaus beſchäftiat. Durch den Abbau im Staate vertreten als der Mann. herabgemindert, beſonders in den höheren Schulen. werden. der Verheiratete ohne Kinder vor dem Verheirateten mtt Zuge fahren. Hat er nicht ſchon ein Billett gelöſt? Ein kleiner Bart?“ der Billetteur. gefahren.“ an und fragte, was ſie in aller Welt jſetzt tun ſollten. 2. Seile. Nr. 547 mannheimer General⸗Auzeiger(Abend ⸗Ausgabe) Dienstag, den 27. November 1923 5 5 Wirtſchaſtliches und Sozlales Die Tage des Arbeitsmarktes in Baden Die Verſchlechterung der Ar beitsmarktlage hat in der Berichtswoche allgemein angehalten. Betriebseinſchränkungen mit Entlaſſungen und Kurzarbeit im Gefolge nahmen faſt übekall ihren Fortgang. In der metallverarbeitenden Induſtrie hat ſich die Lage weiter verſchlechtert Eine Ausnahme hiervon macht nur die Pforz⸗ heimer Schmuckware duſtrie, wo die Erledigung von Weihnachts⸗ aufträgen des Auslandes einen Rückgang der Kurzarbeiterziffer um 6227 auf 14345 Perſonen bewirkte; 18 Schmuckwarenbetriebe mit 436 Perſonen arbeiten mit Ueberarbeit. Eine Weberei im Wieſental entließ 140 Arbeiter. In der Tabakinduſtrie iſt weiter Kurz⸗ arbeit eingeführt worden. Im Baugewerbe herrſcht faſt völlige Stille. Im Verkehrsgewerbe mußte ein ſtädtiſcher Straßen⸗ bahnbetrieb wegen Unrentabilität zu Einſchränkungen ſchreiten, Wovon rund 200 Perſonen betroffen werden. Auf dem Arbeitsmarkt der Hausangeſtellten gleicht ſich Angebot und Nachfrage mehr und mehr aus, zum Teil beſteht ſchon größeres Angebot zumal an Anfängerinnen. Bei kaufmänniſchen Bureauangeſtellten und Technikern hat ſich die Arbeitsmarktlage weiter verſchlechtert. Ein Großbetrieb der Seifen⸗ induſtrie entließ 156 Männer und 280 Frauen. Betriebseinſchränkungen(Einführung von Kurz⸗ arbeit) wurden weiter bei etwa 50 Vetrieben vorgenommen; es ſind davon insgeſamt zirka 1500 männliche und 900 weibliche Ar⸗ beitskräfte betroffen. Entlaſſungen wurden bei 22 Be trieben vorgenommen; es kamen zirka 900 männliche und 400 weübliche Arbeitskräfte zur Entlaſſung. Städtiſche Nachrichten Beamtenabbau und Frauen rage Der Verein für Frauenbildung und Frauen⸗ ſtudium hielt am Montag abend im alten Rathaustaal eine Ver⸗ ſammlung ab, in der die Landtagsabgeordnete Frl. Dr Ber⸗ nays über Beamtenabbau und Frauenfragen ſprach. In einem äußerſt intereſſanten und von großer Wärme für die Frauenfrage gerragenen Vortrag ſetzte ſich die Rednerin mit dem Beamtenabbau und deſſen Folgen für die Frauen auseinander. Es ſei ganz ſelbſtverſtändlich, daß der Abbau große Opfer ver⸗ lange, ſowohl Opfer an menſchlichem Glück, wie auch an menſch⸗ licher Leiſtungsfähigkeit. Darüber hinaus würden aber auch noch kulturelle Werte vernichtet. Es müſſe unbedingt auf die Mißgriffe hingewieſen werden, die ſich bej einer ſolch großen, einſchneidenden Maßnahme trotz allen Strebens nach Gerechtigkeit einfach nicht vermeiden laſſen. Die Beträge für Gehälter der Beamten und An⸗ geſtellten hätten im letzten Jahre nur 45 Proz. der geſamten Staats⸗ ausgaben ausgemacht. Das ſei doch verſchwindend gering im Ver⸗ gleich zu den Summen, die auf Konto Neparationen bezahlt worden ſeien. Man müſſe ſelbſtverſtändlich da ſparen, wo es möglich ſei. Die Rednerin kam dann beſonders auf die Stellu ng der Frau im Beamtentum zu ſprechen. Den Frauen ſei es früher ſehr ſchwer gemacht worden, überhaupt als Beamtin unterzukommen, überall habe ſie Hinderniſſe gefunden. Erſt im 20. Jahrhundert ſei die Frau richtig mit ihren Beſtrebungen durchgedrungen. Die Frau ſei beſonders auf ſozialem Gebiet tätig ſo als Lehrerin, Gerade die Perkehrs⸗ beamtinnen hätten ſich in den letzten Jahren ſehr vermehrt. In den letzten 15 Jahren habe ſich die Frau verſchiedene Vor voſten Seit der Revolution ſeien den Frauen auch die höheren Beamten⸗ Miniſterialrätinnen. Gerade in den Gemeinden haßhe ſich die die nationale Jugend ſchwer bedroht. Frl. Dr. Bernays wies dann auf die Entſtehung des Ermäch⸗ igungsgeſetzes und die Abbauverordnung hin, die der Regierung Streſemann das Recht gegeben haben, alle Maß⸗ nahmen zu treffen, die ſie für notwendig erachte. um zu ſparen und den Staatshaushalt zu ſanjeren. Durch den Slurz der Regierung Streſemann ſei das Ermächtigungsgeſetz erledigt, die Abbauverord⸗ gezogen worden ſei. Auch im badiſchen Landtag habe man werde die Frauenarbeit und das Berufsleben ſtärker bedroh als das Berufsleben des Mannes. Die Frauen ſeien doch viel ſchwächer Wenn prozentual abgebaut würde, würde die Frau ſehr ſchlecht abſcknelden., da bei einer kleinen Zahl der Abbau viel einſchneidender fühlbar ſei. Der Einfluß der Frau würde zur Bedeutungsloſigkeit Es ſollen zuerſt die Unverheirateten vor den Verheirateten entlaſſen Kindern, der Verheiratete mit erwachſenen Kindern vor dem mit ſchuloflichtioen Kindern. Wenn bei dem geringen Prosentſatz der im Veraleich zu den allgemein berufs'ätigen Frauen katſächlich nach dem Prinzip der Gleichberechtigung der Geſchlechter vorgegangen würde, wirden die Frauen aus den Poeamtenſtellon verſchwinden heimgegeben werden, an Hand des vorjährigen Umlagezettels und und die Männer bleiben Eingehend behandelte die Rednerin die Frage der Entlaſſung der verheirateten Bea m⸗ tinnen, die beſonders ſchwer durch die Abbauverordnung bedroht ſeien. Hier beſtehe ein Eingriff in die Rechte des Be rufsbeamtentums Man habe dieſe Frauen als Beamten angeſtellt ſie haben ein wohlerworbenes Recht. Eine vierwöchent⸗ liche Entlaſſung ſei etwas ſehr kurz. Frl. Dr Vernays wies dann darauf hin, daß es nicht möglich ſein werde, alle frei werdenden weiblichen Arbeitskräfte der Haus⸗ haltung zuzuführen. Auch das ſogenannte Unterkommen bei Ver⸗ wandten komme nur in beſcheidenem Umfange in Betracht. Durch die Entſaſſung der Frau treſe unbedingt eine Herabminde⸗ rung der weiblichen Sittlichkeit ein. der Hunger treibe den Menſchen zu mancher Handlung die man früher nicht für möglich und denkbar gebelten hälle Dieſe Gefahr dürfe man nicht zu gering einſchätzen. Man miſſe ſich immer wieder klar machen, daß Frauen die vom rechten Weg abkonmen eine außer⸗ ordentliche Schädigung für die Allgemeinhei be⸗ deu:ten Es ſef ganz ſelbſtverſtändlich, daß die Frauen auch Opfer bringen müßten aber dieſe Opfer müßten für die Frauen auch noch verſtändlich bleiben. Es ſeſ zu hoffen, daß die weihlſchen Ahgeord⸗ zeten im landesſtändiſchen Ausſchuß des Vandtags gehärt werden Es worde nicht möolich ſein, alle Angektellten zu entfaſſen da ſie Nenſtlich einſach nicht enthehrt merden können. Die Rednerin aing h näher guf die Frage der Lehrerinnen und der Für⸗ rgetätiagbei! näher ein Hier handle es ſich nicht nur um Eriſtenz⸗ ſondern auch um Erziehungsfragen. Pie vrinate Hilfe ſei heute faum mehr möglich. da der Mittelſtand, der früher der Tröger der Wohltätiakeit geweien ſei heute zum größten Teil ſelbſt unterſtüſtungsbedürfejg ſei Auf die Erfüllung der kul⸗ turellen Pflichten dürfe der Staat nicht verzichten Man brauche die Frauenberufe um des ganzen Voſtes willen. Fri Dr Vernaps gab am Schluſſo der Hoffnung Ausdruck, daß mam 8endlich einmal aus oll dem Trüben herauskommen möge. Die Ausführungen der Rednerin fanden ungeteilten Beifall. Gedenket der hungernden vögel! Wer ſich im nächſten Frühſahr am Geſange unſerer Voge welt er⸗ freuen will, muß dafür ſorgen, daß ſie nicht zu Grunde geht, wenn Eis und Schnee die Fluren bedecken. Streul Broſamen! 1 77ͤ An der anſchließenden Ausſprache beteiligten ſich Prof. Dr. Altmann der ſehr intereſſante Ausführungen zu der Frage machte, Geh. Rat Dr. Sickinger, der für einen langſamen Abbau eintrat, Direktor Köbele vom Jugendamt und verſchiedene andere Per⸗ ſonen. Verſchiedene Rednerinnen traten dafür ein, daß man in Baden langſam und vorſichtig abbaue, oder wie in Preußen die Verordnung Frl. Dr. Bernays und Frau Landtags⸗ abgeordnete Rigel, die ebenfalls zur Frage Stellung nahm, verſprachen im Landtag mit aller Kraft für die Frauen einzu⸗ treten. Um halb 11 Uhr konnte die überaus intereſſante Verſamm⸗ lung geſchloſſen werden, die den Beweis erbrachte, wie ſchwet gerade die Beamten von den Abbaumaßnahmen betroſſen werden. Stellungnahme des Verbandes berufskätiger Frauen zum Beamtenabbau Wie man uns mitteilt, haben die Vertreterinnen der im Ver⸗ bamd berufstätiger Frauen zuſammengeſchloſſenen weib⸗ lichen Beamtengruppen am vergangenen Freitag abend zu dem Thema„Beamtenabbau“, Stellung genommen. Sie erkennen am. daß Reich, Staat und Gemeinde ſich in einer Zwangslage be⸗ finden, die zu Einſchränkungem aller Art ſachlicher und perſönlicher Natur führen muß. Sie erkennen aber auch die Gefahr für die weibliche Beamtin, daß die Wirkung des Beamtenabbaus vielleicht fühlbarer für ſie wie für den männlichen Beamten werden wird, und wendet ſich entſchieden gegen einen etwaigen Mi ßbrauch der Verordnung, wenn ſie ſich einſeitig gegen die Frau aus⸗ wirkt, denn in dem Bewußtſein, daß die Frau ihre beſondere kul⸗ turelle Aufgabe zu löſen hat(man denke nur an die ſoziale Fürſorge, Volkshygiene, Mädchenſchule) erwächſt ihr das Recht und Pflicht. an der Geſundung unſeres ſchwer erkrankten Volkskörpers mitzu⸗ arbeiten. Der Verba“d erklärt ſich bereit, ſeden einzelnen Fall, wo eine ungerechtfer iate Härte vorliegt, aufgreifen und nach allen Rich⸗ tungen hin ſorgfältig prüfen zu wollen, um Ungerechtigkeiten nach⸗ zugehen und ſie möglichſt auszugleichen. vorauszahlungen auf die Grund⸗ und Gewerbeſteuer Das Städtiſche Nachrichtenamt ſchreibt uns: Ueber die monat⸗ lich Vorauszahlungen auf die ſtädtiſche Grund⸗ und Gewerbeſteuer werden ſchon ſeit Auguſt ds. Js. Forderungszertel nicht mehr ausgegeben; den einzelnen Steuerpflichtigen muß an⸗ der Veröffentlichung über die jeden Monat neu feſtgeſetzten Sätze ihre Schuldigkeit ſelbſt oder ſich bei der Zahlſtelle aus⸗ rechnen zu laſſen. Dieſe Beſtimmungen werden trotz des ausdrück⸗ lichen Hinweiſes in der jeweiligen Bekanntmachung immer noch vielfach nicht beachtet. Die Folge iſt die Unterlaſſung der Zahlung am Fälligkeitstage oder innerhalb der ſich daran anſchließenden Dder Mann im Monsd Roman von Sven Elveſtad (Nachdruck rerboten.) „Ich habe einen Freund, ich glaubte, er würde auch mit dieſem Mann—“ „Nein,“ unterbrach der Billetteur beſtimmt.„Sie ſind der erſte, der Billette für den Siebenuhrdreißigzug kauft.“ Alſo will er bis zum letzten Augenblick warten, dachte Krag und ging auf den Perron hinaus. Hier wurde er vom Billetteur eingeholt, dem offenbar noch etwas eingefallen war. „Entſchuldigen Sie,“ ſagte er,„Sie ſagten doch, daß Ihr Freund ein kleiner Mann iſt. Hat er vielleicht rotes Haar und „Stimmt.“ »Und trägt einen langen, ſtaubgrauen Mantel?“ „Jawohl.“ „Und einen großen, verbeulten Hut auf dem Kopfe?“ Krag ſah fragend Holſt an, der die Frage ſofort bejahte. „Er ſpricht etwas gebrochen Norwegiſch?“ „Das iſt er.“ „Vermutlich heimgekehrter Amerikaner mit viel Geld,“ lächelte „Nun eben! Das iſt ſchon mein Freund,“ nickte Krag dem Eiſenbahnbeamten zu.„Wo iſt er denn jetzt?“ „Unterwegs nach Chriſtiania. Er iſt vor einigen Stunden ab⸗ Der Telegrapheningenjeur ſah verblüfft Krag an, der ruhig antwortete: „Kann's mir ſchon denken! Extrazug, natürlich.“ Der Billetteur bejahte die Frage und fügte hinzu, daß das den Reiſenden zweihundert Kronen gekoſtet hatte, die poar Stunden auf den Zug nicht warten zu müſſen. Der mußte wohl ſteinrelch ſein. Und mit dieſen verſtändnisvollen Worten ging der Billetteur wieder in ſein Zimmer. Der Telegrapheningenieur ſah die Sache offenbar hoffnungslos Michts anderes, als auf den Siebenuhrdreißigzug warten,“ er · widerte Krag. weniger als ärgerlich. Im Gegenteil, ſehr vergnügt.“ „Dieſes Mal!l“ 105 „Er iſt doch ein gefährlicher Herr, dieſer Barra.“ „Anſcheinend. Er iſt jedenfalls nicht der Mann, den man un⸗ geſtraft unterſchätzen darf, was wir leider anfangs getan haben.“ Hierauf gingen die beiden Herren in das beſte Hotel der Stadt und nahmen dort ihr Abendbrot. Krag aß mit vortrefflichem Appe⸗ tit, aber hatte nur einſilbige Antworten auf die vielen Reden des Ingenieurs. N „Sie ſind ſchlechter Laune,“ rief Holſt endlich, halb ärgerlich über Krags mürriſches Weſen.„Es kommt ja auch nicht jeden Tag vor, daß der erſte Detektiv des Landes an der Naſe herum⸗ geführt wird.“ „Durchaus nicht,“ erwiderte Krag lebhaft.„Ich bin nichts ⸗ „Weil Ingenieur Barra uns aus den Händen geſchlüpft iſt?“ „Das hätte er ja doch früher oder ſpäter getan.“ „Worüber ſind Sie alſo froh?“ „Ich bin ſehr zufrieden mit der Sache, im ganzen genommen. Sie iſt eigentümlich und verwickelt. Und mein Gegner iſt zweifellos außerordentlich klug. Bemerken Sie, daß bis jetzt noch kein eigent⸗ liches Verbrechen begangen iſt, bis darauf, daß Ingenieur Barra ein paar Telegramme aufgeſchnappt hat. Uebrigens iſt auch das noch keineswegs bewieſen. Deshalb braucht ein ſolcher Mann un⸗ ſeren Beſuch wahrſcheinlich nicht zu fürchten. Allerdings hat er uns ſelbſt eine Mitteilung geſandt, daß wir auf der richtigen Spur ſind. Das klingt wie der blutigſte Hohn und zeigt, wie gering er im Grunde dieſe Telegrammdiebſtähle einſchätzt. Ich glaube, der Mann hat andere und weit größere Pläne. Er hatte furchtbare Eile, ſich jetzt nicht zu verſpäten, zuerſt nach Chriſtianio zu kommen, und es wird mich freuen, ihn dort zu treffen. Die Art, wie er es bisher verſtanden hat, die drei großen Hilfsquellen unſerer Zeit, Dampf⸗ ſchiff, Eiſenbahn und Telegraph zu benützen, zeigt mir den höchſten Grad kaltblütiger Intelligenz. Er hat ſich natürlich ausgerechnet, daß wir uns auch einen Extradampfer nehmen würden, aber ſo verteufelt gut hat er gerechnet, daß in dem Augenblick, in dem wir zu dieſer Station kommen, ſein Extrazug auf den Eiſenbahnperron in Chriſtianſa dampft. Es iſt uns ſo auch unmöglich gemacht, die Polizei zu verſtändigen, die ihn ſonſt mit einem Händedruck bewill⸗ kommnet haben würde.“ Mit einer „Aſſo iſt er uns entwiſcht? T/ Paat Handſch Schonfriſt(für die ſechſte Vorauszahlung alſo die Tage nom 30. November bis einſchließlich 5. Dezember). Die Wirkung dieſer Ver⸗ ſäumnis iſt die Umrechnung der auf Goldmarkbaſis feſtge⸗ ſtellten Schuldigkeit en Papiermark nicht nach dem Steuerumrech⸗ nungsſatz der am Fälligkeitstage gilt und während der Schonfriſt unverändert bleibt, ſondern nach dem vorausſichtlich höheren des ſpä eren Zahlungstages. Den Unterſchied zwiſchen den beiden Säten pflegen die Säunmigen fälſchlich„Zuſchlag“ oder„Strafe zu benennen In Wirklichkeit iſt dieſer Unterſchied nichts anderes als der Ausdruck der inzwiſchen eingetretenen weiteren Ent⸗ wertung der Papiermark. Dieſer Entwertung von Tag zu Tag ſich anzupaſſen, findet aber die Geſchäftswelt— wazu lungsſäumigen faſt ſtets gehören— für ganz ſelbſtoer Ddie Marnhe mer Indexzißer Wie das Städt. Nachrichtenamt mitteilt, iſt die vom Preis⸗ prüfungsamt nach der Methode des Statiſtiſchen Reichs amts berech⸗ nete Mannheimer Teuerungszahl(Ernährung, nung, Heizung, Beleuchtung und Bekleidung) nach den Preiſen vom 26. November auf 157 418 Milliarden geſtiegen. Setzt man die entſprechende Vorkriegszahl(114,59.) gleich 1. ſo erhält man die Indeyziffer 1373,7 Milliarden Da am 19. Nov mber die Inderziffer 765 Milliarden betrug, iſt vom 19. bis 26. November eine Erhöhung um 796 Prozent eingetreten Die Goldmark betrug am 19. ds. 600 Milliarden, am 26. ds. 1000 Milliarden Mark. ————* * Kürzung der Verſorgungsbezüge bei Privakeinkommen. Nom Verſorgungsamt wird uns geſchreben: Es wird nochmals darauf au gemacht, daß nach Art'kel 10,§ 6/13 der Verord⸗ nung vom 27. Oktober 1923(Reichsgeſetzblatt 1 Seite 999) jeder Ver⸗ ſorgungsberechtigte, der nicht im Reichs⸗ oder in einem ſonſtigen öffentlichen Dienſte verwendet wird, und neben ſeinen Ve:ſorgungs⸗ gebührniſſen ein weiteres ſteuerbares Einkommen im Sinne des Ein⸗ kommenſteuergeſetzes nach Abzug der darin enthaltenen Verſorgungs⸗ bezüge von über 400 Milliard. Mk im Monat Oktober 1923 hakte bei [Verluſt ſeiner Verſorgungsgebührniſſe verpflichtet iſt, der ſeine Verſorgungsbezüge zahlenden Kaſſe oder der die Be üge regelnden Behörde bis zum 30 Novewber 1933 die Höbe ſeines Ein⸗ kommens anzuzeigen. Die Anzeigepflicht erſtreckt ſih auf alle Ruhegehaltsempfänger und Wartegeldsempfänger. Sie gilt ebenſo auch für die nach dem'fizierspenſions⸗ geſetz, den entſprechenden älteren Geſetzen, für die nach dem Ofliziers⸗ entſchädigungsgeſetze, dem Kapitulantenentſ hädigungsgeſetze, dem Wehrmachtverſorgungsgeſetze und dem Reichsrerſorgungsbeſetze ver⸗ ſorgten Perſonen, ſowie für die ehemaligen Kapitulanten, die Dienſt⸗ zeitrenten erhalten. Des weiteren wird nochmals darauf hingeweeſen, daß neuerdings einem Kläger im Verfahren vor den Spruchbehörden der Reichsverſorgung im Falle ſeines Unte ſſegens eine Gebühr von einer halben bis 20 Goldmark auferlegt wird. Klägern, die ein bereits anhängiges Rechtsmittel bis 455 30. November einſchließ⸗ ühr auferlegt werden. lich zurücknehmen, kann keine Ge 2 Engelhorn& Skurm Sporl-Ableilung 216 „Aber warum in aller Welt macht er doch dieſe Streiche?“ rief Holſt ganz naiv. Krag lächelte überlegen. „Lieber Freund!l Das kann ich Ihnen wirklich noch nicht ſagen. Aber Sie können überzeugt ſein, wo der Einſatz ſo groß iſt, kann es ſich nicht um Bagatellen handeln. Noch kenne ich ſeine Pläne nicht, aber ich hoffe, ihnen in nächſter Zeit auf den Grund zu kommen.“ Endlich war es ſieben Uhr dreißig und der Schnellzug kam unter das Perrondach geſauſt. Krag und Holſt verſchafften ſich beide Schlafplätze. Obgleich der Zug verhältnismäßig kurze Zeit unterwegs war, wollten ſie doch die Gelegenheit benützen, nach den Ar rengungen des Tages und der vorhergehenden Nacht ſtärkenden C hlummer zu finden. *** V. Der Lichklöſcher Sowie Asbſörn Krag auf den Perron geſprungen war, ſuchte er den Stationsvorſtand auf und erkundigte ſich nach Ingenieur Barras Extrazug. Der war auf eine Seitenlinie geſahren. Der Kondukteur, der mitgeweſen war, hielt ſich jedoch noch auf der Sta⸗ tion auf. Krag ließ ihn zu ſich kommen und begann ihn auszu⸗ fragen, aber er erfuhr ſo gut wie nichts. „Der kleine Mann mit dem roten Bart,“ erzählte der Konduk⸗ teur,„ſaß die ganze Zeit ganz ſtill auf ſeinem Platz. Ich fing ein Geſpräch mit ihm an, aber er ſchaute mich nur abweiſend an, ohne zu antworten. Da gab ich es auf, und als wir ankamen, nahm er ſich Droſche Nummer 56, das habe ich aus Neugierde be⸗ obachtet, und fuhr fort. Erwartet hat ihn niemand“ Asbjörn Krag ging auf den Standplatz hinaus, wo er ſo glück⸗ lich war, ſogleich auf Droſchke Nummer 56 zu ſtoßen. Der Kut⸗ ſcher kannte den Poliziſten und teilte ihm alles mit, was er wußte. Er hatte den kleinen, rotbärtigen Mann zu einem von ihm ange⸗ gebenen Hotel gefahren. wo der Herr dann aboeſtiecen war. Krag glgubte nicht ſehr daran, daß dies wirklich der Fall war, aber erſuchte den Kutſcher doch. hinzufahren. Dort wurde ſeine Ahnung bekräftigt Weder der Hotelier noch der Diener halten einen Mann von Barras Ausſehen o⸗hört oder geſehen. Der Por⸗ tier erinnerte ſich wohl, zu dem betreffenden Zeitvunkt einen Wagen halten gehört zu haben, aber in das Hotel wor kein Gaſt gekommen und der Wagen war dann raſch weitergefahren. e deutete Krag N an, wie ein (Fortſetzung kolgt) Woh⸗ 4* ——— Schlafzimmer im Hauſe N 6, 12 eine goldene Damenuhr mil weißem ———e— Dieustag, den 27. November 1923 — Mannheimer General⸗Anzeiger(Abend · Ausgabe) 3. Seite. Nr. 547 * Der Lichtbildzwang für die Reichsbahn⸗Jeitkarten. Wie mit⸗ geteilt, beabſichtigt die Reichsbahnverwaltung. zu Beginn des näch⸗ ten Jahres den Lichtbildzwang für fämtliche Eiſen⸗ bahnzeitkarten einzuführen Wie die Reichsbahnverwaltung feſtſtellen mußte, ſind dieſe Karten durch Uebertragung an Femi⸗ lienangehörige. Angeſtellte und Bekannte mißbraucht worden, ein Mißſtand, zu dem die letzten Tariferhöhungen geſteigerten Anreiz boten und die Zefahr von Fahrgeld hinterziehungen(deren Fehl⸗ einnahmen die Geſamtheit der Steuerzehler trägt!) immer mehr ſteigerte. Zunöächſt wurden verſuchsweiſe die Monatskarten in be⸗ ſonders eingerichtete Rahmen gefügt. wodurch die Fahrkarte mit dem Lichtbild de⸗ Inhabers ſo verbunden wird, daß die Löſung des Zuſammenbangs nur unter Zerſtörung der Monatskerien er⸗ folgen kann. Das Verfahren wurde auf der Wannſeebahn, auf dem ſächſiſchen Eiſenbahnnez und in⸗ Nabietsteil von anern ausgeprobt. Das bisher auf der Wen cea n angewandte ſeverfahren. bei dem die Monatskarten a. Aligstage in die Rahmen eingeöſt wurden ſoll durch ein einfacheres erſetzt werden, das die Einfügung der Karten in den Rehmen den Reiſenden ſeſbſi ermöglicht Da gauch viele Mißbräuche mit Schülermonolskarten und nawentlich mit Wochenkarten feſtoeſtellt worden ſind. ſoll der Lichtbildzwang auch auf dieſe Zeitkarten ausgedehnt werden. Die Beitkarten⸗Fahrer müſſen den Rahmen kaufen, edoch wird die Reichab hn ſedenfalls nur einen Teil der Selbſtioſten berechnen. Die Beſchaffuna des Lichtbildes dürfte keine Schwieri⸗ keiten be⸗ reiten. da in der gecenwärtigen Zeit der„Ausweiſe“ faſt eber wit einem Lichtbild verſehen iſt und eine Erneuerung, da das Bild durch den Rahmen geſchützt iſt. kaum in Frage kommt. Völlige Aufhebung der Rheinbrückenſperre. Die Sperr⸗ zeiten, die mit dem Auftreſen der Separatiſten in Ludwigshafen im Rheinbrückenverkehr eingeführt wurden, ſind wieder aufge⸗ hoben worden. Die Paßinhaber können infolgedeſſen wieder die Brücke von morgens 5 bis abends 9 Uhr paſſieren. „vVerſchiebung der Münchner deulſchen Verkehr⸗ausſtellung. Für nächſtes Jahr war eine große deutſche Verkehrsausſtellung in Mün⸗ chen geplant. Die Vorbereitungen waren ſchon außerordentlih weit gediehen. Da aber die wirtſchaftlichen und politiſchen Verhältniſſe keinerlei Konſolidierung aufweiſen, wird nun die große deutſche Ver⸗ kehrsausſtellung zunächſt auf 1025 verſhoben. *„Kleintierdiebſtähle. Nachts wurden im Gutemanngelände aus zwei Schuppen 4 grauweiße Gänſe und 1 Silberhaſe und aus einem verſchloſſenen Stall in einem Garten an der Niedbahnbrücke 3 Stall⸗ haſen(weiß und ſchwarz), 5 Perlhühner, 1 Hahn und 3 weiße Gänſe, die eine davon mit grauen Flügeln, entwendet. Diebſtahlschronik. In der letzten Zeit wurden u. a. entwendet: In einem Hotel aus einem verſchloſſenen Reiſekoffer ein Marengo⸗ Ueberzieher, lang mit ſchwarzem Futter und zwei dunkelgeſtreifte Zofen.— In einem Laden in D 2, 15 vom Laden iſch eine alte ſchwarzlederne Herrenbriefta che mit 3 großen und 3 kleinen Fächern mit etwa 300 Milliarden piergeld, einem gewöhnlichen Zwicker mit grünen Gläſern, einer Theaterkarte, einer Mitgliedskarte fü⸗ n Freien Bund, einer Lebensmittelkarte, einem alten Auslands⸗ paß, einer Handelserlaubnisbeſcheinigung und 2 künſtlichen Zähnen mit ſe einem Goldhaken. Sämiche Papiere lauten auf den Namem Verta Flegenheim. Der Tat verdächtig iſt eine Frauensperſon im Alter von 40—45 Jahren, etwa.70 Meter groß, von gutem Aus⸗ ſehen.— Nachts im Hoſe des Hauſes T 3, 16 don einem Wagen eine Kiſte Papier, Größe 50 60 40 Ztm., gez. P u. O Nr. 1725. us einem unverſchloſſenen Schlafzimmer im Hauſe Augarten⸗ ſtraße 33 eine ſilberne Damenzugarmbanduhr mit weißem Ziffer⸗ Aatt, röm. Zahlen, gelben Zeigern und Goldrand.— Aus einem — Fifferblatt, auf dem Innendeckel der Name Wengler und auf dem Mückdeckel das Monogramm A. W. eingrapiert; eine goldene Damen⸗ uhrkette mit blauemailliertem Schieber und 2 Haken und eine rot⸗ lederne und eine braunlederne Brieftaſche mit etwa 400 Milliarden iergeld.— In der Mittelſtraße von einem Fuhrwerk einer Jüterbeſtä terel 9 Kiſten Bückinge.— Vor dem Rheinhäuſer⸗ traße 2b ein zweiräderiger, rotbraun geſtrichener Küferwagen.— Vom Ladentiſch im Hauſe D 1. 1 ein zugeſchnittener ſchwarzgrau melierter Gummimantel— Reglanſchnitt— mit grünem Kragen und in dieſem die Fabrikmarke Continental eingeklebt. Als Täter zommen 2 Burſchen in Betracht von 20—22 Fahren, 1,58—.60 Veter groß. ſchmächtig. mit dunklen Haaren, bartlos. Beide trugen ſchwarze Mäntel und dunkle Hüöte.— Auf dem Friedhof von einem Grabe eine Broncegedenk aſel, 15& 50 Ztm. groß. mit der Auf. ſchrift: Gewidmet vom Verband deutſcher kaufmänniſcher Vereine dte. und der Broncegießerei von Karl Flink.— Aus dem unbe⸗ wohntem Hauße Fahrlachſtr. 6: 6 Fenſterflügel, 7 leere Oelföſſer, 50 große Packkiſten, 40 leere Weißblechkübel, 400 leere Flaſchen, 1 Teiephonapparat, 1 Stuhl und einige Geſchäftsbücher.— Nachts dem ſtädt. Tieſbauamt 2 Rollbahnſchlenenſtränge von je 5 Meler Länge.— Nachts einer Firma in Rheinau zwei faſt neue Tretb⸗ ziemen. davon einer 12 Meter lang. 15 Itm. breit urd 8 Millimeter 0 k, der andere 11 Meter lang. 10 Itm. breit und 7 Millimeter tark.— Auf dem Markt des ſtädt. Viehhoſes ein dunkelgrüner Aterer Ulſter mit großen ſchwarzen Knöpfen; oberhalb der rechen ſche befindet ſich ein Fleck aus ſchwarzem Leder.— In der Herberge zur Heimat. U 5. 12, einem Arbeiter ein neuer bellgraver Anzug mit ſchwarzen Streifen.— Nachts aus einem Verkaufs⸗ Häusch-n vor N 6 Lebens⸗ und Genußmittel und 1 Billion Mark zus Pavier.— Aus dem Hauſe Elfenſtr. 55 ein grüngeſtrichener Aſchenhandwagen an dem eine Lanne etwas abgebrochen iſt.— us dem Hauſe Q 7. 17 ein Kinderſportwagen. blauſchwarz ge⸗ darum der Irrtum. turen um den Gefrierpunkt, im Gebirge Froſt. ——.—.—...᷑. 7————— an ſtrichen mir gelbem Sitz, ohne Verdeck.— Aus einem Laſttraftwagen vor Q 6 ein dunkelbrauner ebgreihiger Mantel.— Aus dem Hauſe B 6, 1a ein dunkelbrauner Kunſtlederkoffer eine dunkelblaue Kumm⸗ garnhoſe, eine graue Gabardinehoſe, ein grauer Raglan, ein Gabar⸗ din⸗Mantel und einige Zephirhemden. Veranſtaitungen * Das Landhäußer⸗Doppe quartelt trat am Sonntag Abend zum letztenmale im Reſtaurant Landhäußer am Bahnhofsplatz auf. Es galt Abſchied zu nehmen von der Stätte, mit der Herr E. Londhäußer, der Schöpfer und Leiter des Doppelqusrtefts, vor vier Jahren in Gemeinſ haft mit ſeiner geſchäftstüchtigen Gelti! ſich eine Exiſtenzbaſis geſ haffen hatte. Die bis auf den letzten Platz be⸗ ſetzten Lokalltäten erinnerten an die große Zugkraft, di: das O ar⸗ tett im gemütli gen Stammheim ſtets auszuüben mu te. An dem ſtarken Heiſall der den ausgezeichneten Vorträgen gezollt wurde, hatte guch Herr Konzertmeiſter Härzer, der bekonnte und beliebte Bioliniſt, mit ſeiner flott ſpielenden Hauskape ſe reichen Antell. Die Schließung des Reſtaurants, die von Vielen bedauert wird weil bier noch die immer ſeſtener werdende echte pfälziſne Gemütli keit zu⸗ hauſe war, ließ ſich nicht vermeiden, da der Beſitzer des Un'onhtels bie Räumlichteiten für ſeine Anacz beanſpruchte. Wie wir hören. deabſichtigt das Landhäußer⸗Juartett ſeine Exkurſion nach Ber⸗ lin, die im vergangenen Sommer ſehr erfolgreich war— ein Konzert im Kunapark geſtaltete ſich zu einem Triumph der Sänger und des Pfälzer Liedes— in nächſter Zeit zu wie derholen. Rommunale Chronik Schaffung von Bärmeſtuben und Speiſeausgabeſtellen in Darmſtadt Die Darmſtädter Notgemeinſchaft wird am Don⸗ nerstaa für alle dieſenigen. die davon Gebrauch machen wollen, Wärmeſtuben eröffnen und zwar zunächſt im Altersheim, der Volksküche und der Turnhalle der Beſſunger Mädchenſchule. Dieſe Wärmeſtuben können. ausgenommen Samstags, von 12—7 Uhr nachmittaas koſtenlos benutzt werden. In der Volksküche kann ohne Anmelduna auch Mittageſſen eingenommen werden geaen Er⸗ ſtattung des Tagespreiſes oder gegen Gutſcheine für Sozial⸗ oder Kleinrentner und Erwerbsloſe. Sollte ſich eine Stetigkeit der Be⸗ nutzung bemerkbar machen, ſo ſoll das Verfahren mit den Gutſcheinen vereinſacht werden. In den beiden anderen Wärmeſtuben werden Suppen verabreicht und zwar von 12—1 Uhr. Es iſt nicht unbedinat ee daß die Speiſen in den Wärmeſtuben ſelbſt eingenommen werden. Die unertrüglichen Preiſe für Elektrizität, Gas und Waſſer „Die deutſchnationale Reichstaasfraktion hat einen Antrag im Reichstag eingebracht, der Reichstaa wolle beſchließen, die Reichs⸗ reaierung zu erſuchen, die Verordnung über die Berech⸗ nung des Preiſes bei der Lieferung von elektri⸗ ſcher Kraft, Gas und Leltunaswaſſer vom 24. Oklober 1923 ſofort aufzuheben, weil ſie nicht nur für das geſamte Wirtſchaftsleben und jeden Privathaushalt vernichtend wirkt, ſondern auch die Rechtsverfolaung nach bisherigem Recht und die Rechtſpre⸗ chung ungünſtiag zu beeinfluſſen geeignet iſt. Kleine Mitteilungen Nach einem Beſchluß des Gemiſchten beſchließenden Ausſchuſſes werden in Freiburg die Gas⸗ und Strompreife mit ſo⸗ fortiger Wirkung in der Art berechnet, daß 1 Kbm. Gas 22 Gold⸗ pfennig, 1 Kwſt. Lichtſtrom 44 Goldpfennig, 1 Kwſt. Kleinkraftſtrom 33 Goldpfennig koſtet. Dieſe Beträge ſind wertbeſtändig zu bezahlen, d. h. die Umrechnung in Papiermark erfolgt nach dem am Taze der Zahlung in den Tageszeitungen veröffentlichten. Berliner Dollar⸗ kurs(1 Goldmark= Dollar). Hiernach berechnet ſich auch der Tagespreis für den Verkauf der Gutſcheine. Die Stuttgarter Straßenbahn hat nunmehr auch Goldgrundpreiſe eingeführt. Seit Donnerstag koſten bis zu zwei Teilſtrecken 10 Pfg., bie zu vier Teilſtrecken 15 Pfg., bis zu acht 20 Pfg., mehr als acht 25 Pfg., Kinder, Nachtzuſchlag und tax⸗ pflichtiges Handgepäck wie bisher 5 Pfg. In der jüngſten Berljiner Stadtverordneten⸗ verſammlung wurde die Aufnahme einer Anleihe in Höhe von 50 Millionen Goldmark genehmigt. Hamburg führt vom kommenden Monat an Goldmiete ein, und zwar hat die Kommiſſion für die 9 515 8 der Miets⸗ zuſchläge die Miete für Dezember auf 20 Proz. in Gold der Friedens⸗ monatsmiete feſigeſetzt und für Nopember die Nacherhebung der Hälſte dieſes Betrages geſtattet. Da die Neuregelung den Mietern eine ſchwere Mehrbelaſtung die 93 iſt, um den Uebergang zu er⸗ leichtern, für den Dezember die Zahlung in zwei Raten zugelaſſen worden. Nus dem Lande Heidelberg, 26. Nov. Zurzeit werden unſere Züge nach Milch⸗ hamſterern unterſucht. Dabei iſt am Freitag abend ein luſtiges Stücklein 55 worüber ein Leſer dem„Heidelb. Tagebl.“ aus Ittlingen berichtet: Im Eifer des Dienſtes haben fünf Gendarmen am Freitag abend an der Bahnſperre, wo öfters Miich abg nommen wird, auch einem Mäd hen, das eine Kanne Wurſtſuppe hatte. die Kanne abgenommen und leerten ſie ebenfalls hopplohopp zur Milch, bis das Mädchen gemütlich ſagte: Mei Wurſtſupp, mei Wurſtſupp, ich will mei Würſtle hawe, wo drin war. Darauf wickelte der eine Gendarm den Aermel hoch und ſuchte in der Milch nach dem Würſdchen. Die Wurſtſuppe hatte nämlich eine weiße Fettſchicht, Conraò Ferdinand Meyer (geb. 11. Okt. 1825 zu Zürich, geſtorben 28. Nov. 1898) Von Richard Euringer 5, Ebren die Kantone ſeiner Heimat dieſer Taae in Conrad Fer. Zand Meyer den vor einem Vierteljahrhundert entſchlafenen Schweizer Klafſiter, ſo gedenkt das deutſche Volk ſein als eines aro⸗ ſen und als eines deutſchen Dichters. Romaniſche und germaniſche Elemente in ſeinem Blute vermäh⸗ end. wandte der Züricher Altbürgersſohn— nachdem er fünfzehn dabre franzöſiſch deweſen— ſich aus Wahl und Willen entſchieden ueſchem Weſen zu und wuchs zu einer eigen⸗ und einzigartigen Er⸗ cheinuna als Dichter und Menſch empor, zum Meiſter der diſtoriſchen ovelle großen Stils, zum Präger einer kulturgeſättiaten, der Plaſtik zuben Romanzendichtung, zu einem Lyriker, deſſen merkwürdia ruh⸗ amer Tonfall(„Meine eingel⸗aten Ruder triefen“.„Ueber einem Orabe“ Szerſpruch“. Die Beltlinertraube“ u. a..) in aller Ohr, wenn nicht in aller Mund blieb. die ihm je aelauscht. U Belaſtet durch Schwermut, beſonders von der Mutter her, durch⸗ itt er eine qualvolle Jugend in„Traumerſtarrung“. aus der ihn der die bingebende Sorafalt der Schweſter(Betſu) noch die Flucht gewoaltiger Eindrücke in Italien. Paris und München rettete, bis der Durchbruch ſeiner ſchöpferiſchen Kräfte ums Jahr 1870 mit„Huttens en Tagen“ unter dem Einfluß francois Willes ihn mit einem unter die Lebendigen geſellte. Ein verſtändnisvoller Ver⸗ aeſſel. Leipzia— dem er für alle Folge treu blieb, bot 8 Hand. und ſchon mit„Jüra Jenatſch“ dem prachtvoll cetönten, Idenſtändſoen Proſaevos von breitem Bau erſtritt ſich auch im zublikum Mener Rana und Plat der ihm neben dem urwüchſigen Gottkried Keller ein für allemal gebührt. Als Fünfzioſähriger grün⸗ KulgNener mit Lulſe Zienler den eigenen Herd auf ſeinem Gütchen Achbera und rafft ſich nach einem behaalichen Atemholen im Idnll 1 der Schuß von der Kanzel“) zu elner künſileriſchen Leiſtung erſten („Der Heilige“) auf. die von Julius Rodenberg, dem Heraus⸗ geber der„Deutſchen Rundſchau“. hinreißend proraaiert. über den antinent binaus den ſungen Ruhm eines formenſtrengen Meiſters räat Durch eine beke antnishafte Studie„Kleinſtabt und Dorf und 25 baar kleinere Novellen“(.Plautus im Nonnenkloſter“.„Guſtav Wbote Page“ ‚Die Leiden eines Knaben“) züchtet(und überzüchtet) der Eviker eine unfehlbare Technit, die ihren Triumph in der Hoch⸗ zeit des Mönchs“ feiert. auf die als Reaktion die intereſſabteſte unter en Prolaichöpfunoen des Dichters Die Richtermn“ in wahrhaft eruy⸗ wer Kraftoenialität antwortet. Der ruhſge Spötſing.Die Ver⸗ chuna des Pescara“ breſtet voch einmal die oanze Fülle Menerſcher ittel aus. während in Anaela Boroſa“ die erlahmende Kraft einen rſo von tragiſcher Gewalt traumhaft vor Augen ſtellt. Der Dramatiker Mener der ſich durch kein vollendetes Werk, wohl aber durch das Geſamtwerk hindurch leidenſchaftlich ausſpricht, reſianiert zuletzt angeſichts einer Laſt von gewaltigen Entwürfen, die als Fraamente in köſtlicher und koſtbarer(auch Fakſimile⸗) Ausgabe bei H. Haeſſel ans Licht getreten ſind. Das Weſen der Meyerſchen Dicktung erklärt ſich aus einem Grundsug ſeines Menſchentums: dem Ausweichen von der„zu rohen, zu nahen“ Wirklichkeit in erhaberen Abſtand. Wie er als Brief⸗ ſchreiber(an Louiſe v. Francois. Rodenbera. H. Lingg, Keller, Fren u..] durchweas in herber Selbſtbefangenheit ſich zurückhält, ſo hat er außer etwa ſeiner Schweſter ſemer Frau, dem Lebensfreunde Conrad Nüſcheler, dem Förderer Charles Vulfiemin, dem Künſtler⸗ raar Wille und ſeinem verdienſtvollen Biograrhen Adolf Frey ſich kaum ſo recht erſckloſſen und füblte nach dem Tode Gottfried Kellers das Bedürfnis, auszuſprechen, daß er ihm bei alſem auten Willen nie recht nahedeſtanden. Stark beeinflußt hat(dieſen Zug verwandt) Meuyers Werk ſein ausgeſprochener Sinn für monumentale Plaſtik. während die muſikaliſch⸗dionyſiſchen Ströme ihn nur ein paarmal, dann fralich um ſo ſtürmiſcher durchrauſchen. Materielle Sorgen haben Mener, eine äußerlich robuſte, ſa koloſſaliſche Erſcheinung, eine innerlich bei aller Selbſibeherrſchung nicht leidenſchaftsloſe Na⸗ tur, nie gehetzt, aber leine melancholiſche(im Werk zuweilen ins Ma⸗ niſche umſchlacende) Balaſtung gehen ſeinem Leben und Werk jenes askeliſch ſtrenage, ſcheinbar küßle Gevräge, hinter dem der liebende Leſer bald ein leidgeprüftes Herz, ein liebehungerndes Gemüt ent⸗ deckt. wie es die enaverſchwiſterte Schweſter ahnte, und das ſo un⸗ vergeßlich da und dort in Meyers Led gefangen nimmt. Die neve Volksausgabe bietet willkommene Gelegenheit, dem deutſchen Volk den deutſchen Dichter 2 erneuern. zn Coneud Jerdinand meyers 25. Todestan.-läßlich des 25 Todeslages Conrad Ferd Meyers bringt die lit⸗ rariſche Zeitſ hri't „Die ſchöne Literatur“(Verlag Avenorius. Leipzic). ein von Willi Deſper herausgegebenes Sonderheft, in dem außer einer Peihe Artikel hervorragender Mener⸗genner wertpolle Beilagen enth⸗lten ſind. ſo ein neues Bild C. F. Meners von dem bekannten Portrst⸗ meler Karl Bauer, einige fa'ſimiſſerte Mſederoaben Meverſ her Briefe, an denen die außerordentlöche Handſchriftentwicklung des Dichters auſgezeigt wird, u. a. m. Die Dampffinfonie in A. Am 7. November jöhrte ſich zum ſechſten Male der Tag der Errichtung der bolf bewiſt'iſhen Räte⸗ regierung unter dem leitenden Grundſatz der Diktotur des Prole⸗ tartats durch den Terror. In beſonderer Weiſe hat den den wö digen Tag in Moskau die„Vereinigung für Proletariſhe Kultur“ durch ein Konzert geſeſert, deſſen Inſtrumentalkoſten die Dampf⸗ ſirenen der Moskauer Fabriken beſtritten. Es war eine Sinfonie Bruchſal, 26. Nov In erſchreckender Weiſe mehren ſich in der letzten Zeit im Bezirk die Diebſtähle So wu de in.attield einer Frau zur Nachtzeit ein Korb mit Wäſche und einem Land⸗ wirt aus dem Keller ſämtli hes friſchgebackenes Brot geſt hlen. In Ubſtadt fielen den Dieben an einer Stelle ziemlich viel Wein und an einer anderen Fett und Brot in die Hände. Im Awalienbad Langenbrücken wurden Oelgemälde, Vorhänge. Geweihe uſw. ent⸗ wendet. „flarlsruhe, 26. Nor. Von kommuniſtiſcher Seite ſind hier in den letzten Tagen Handzettel verteilt worden, in denen die Schupobeamten und Schutleute zur Meuterei gegenüber ih en Vo gten aufgefordert werden. Auch unter den Exne bsloſen ſind ſolche Zeitel verteilt worden, wohl um ſie gegen die Plizei aufzu⸗ hetzen, wenn dieſe bei Zuſammenrortungen zum Ennzreifen ge⸗ zwungen iſt. * Neuftadt i. Schw., 26. Nov. Zu dem furchtbaren Doppel⸗ mord an dem e Wilhelm Köpfer und ſeiner Ehe⸗ frau werden noch folgende Einzelheiten geweldet: Das aweſen des ermordeten Ehepaars liegt in der Nähe des kleigen Dorſes Saig, das nicht allzu weit vom Titiſee entfernt iſt. Ende O tober erſchien bei dem Chepaar ein angeblicher.leſchnitzer namens Hundertpfund von Freiburg, der wegen Raubs ſchon 2% Jahre im Zuchthaus verbracht hat Er hat allem Anſcheine nach Köpfer den Vorſchlag gemacht mit ihm gemeinſam die Holzſchnitzerei zu bet eiben und dadurch das Vertrauen des Ehepaars gewonnen Die Mord⸗ tat iſt am Abend des Allerſeelentages in der Werkſtätte begangen worden. Dort hat Hundertpfund den Ehemann Köpfer erſchoſſen; mehretre Löcher in der Türe und in den Wänden der Werkitstte zeigen, daß der Mörder eine Reihe von Schüſſen auf ſein Opfer abgegeben hat, von denen verſchiedene fehlgegangen ſind Ein Herzſchuß hat dann den Ehemann Köpfer ums Leben gebracht, während'ie Art der Ermordung der Frau noch nicht bekannt iſt. Nach der Mordtat. bei der auch der Hofhund ſein Leben laſſen mußte, ließ der Mörder ſeine„Braut“ und mit ihr noch ein auderes Mädſben aus Freiburg kommen. Dieſe drei hauſten dann eine Re he von Tagen in dem Hof, und gaben den Leuten, die nach dem Ehe⸗ paar ſich erkundigten, vor, die Eheleute Köpfer ſeien nach dem Kaiſerſtuhlgehlet wegen einer Erbſchaftsangelegenheit abrereiſt. In den In Tagen, in denen ſich der Mörder in ſeinem Hauſe gukhielt, ſchoffte er noch einen Teil des Inventars weg und verſchwand dann am 21. November ſelbſt. *fFhreiburg. 22. Nov. Die Polizei bat in der letzten Zeit faſt käglich die ſämtliche hier ankommende Milch einer Unterſuchung unterzogen. Sie hat dabei ſechs Landwirte aus der näheren Um⸗ gebung feſtgeſtellt. die teils gewäſſerte, teils entrahmte Milch an die Sammelſtellen ablieferten. Ferner wurde ein hieſiger Miſchhändler ermittelt, der die ihm vom Milchhof verabfolgte Milch wäſſerte. Neues aus aller Welt — Baolsunglück auf dem Rhein. Ein Boot eines Ruderklußs mit fünf Schülern kenterte in Köln in der Nähe der Südbrüe. Während es vier der Schüler gelang, ſich zu retten, ertrank der fünfte imm Rhein vor den Augen ſeiner Kameraden. — Eine„Rübeninflation“. In einem Dorfe des holſteiniſchen Kreiſes Pinneberg war ein Karuſſel aufgeſtellt worden, deſſen Veſitzer laut Aushang folgende Preiſe— Fahrt nimmt: Ein Pfund Kartoffeln oder ein enkſprechendes Quantum Rüben oder Wurzeln. Die Jugend ſchleppte jedoch in Kürze ſoviel Rüben herbei, daß dieſes Zahlungsmittel bald im Kurſe ſank und nur noch die Kartoffel als Edelvaluta beſtehen blieb. — Ein Haushaltungsbuch der Königin Eliſabeth von England wurde dieſer Tage in London verſteigert. Die Handſchrift, die die Einnahmen und Ausgaben der„jungfräulichen Königin“ vom 1. Oktober 1551 bis zum 20. September 1552 enthält, umfaßt 13 Blätter und iſt in einem vortrefflichen Zuſtand der Erhaltung. Jede Seite enthält die Unterſchrift der Königin und die Gegenzeſchnung hres Schatzſekretärs Sir Walter Buckler. Das kulturgeſchichtlich intereſſante Dokument wurde für 360 Eſtrl. verkauft. Wetternachrichten der Rarlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(726 morgens) See⸗ Luft⸗ Tem⸗ Sg E E 2 Wind 28 druck vera⸗- E 2 höhe SSS SSS— 38 m Ss Nicht Stärke 8 8 33 Wertheim——— Königſtuhl.. 563 757.3—-4—1[—-4] W eicht aeg 2 Karlsruhe 127 757.8—0—1 Sw Qleicht ban 11 Baden⸗Baden213758.1 11—]/NO leicht deted! 7 Vellingen 780 757.3 1—0—0 dwW leicht bderch! 12 Feldberg. Hof1281 643 7—3 3—3 dwW(leicht 28 Badenweiler“———————— St. Blaſien—— 1 1—0 W leicht an Doch Hochdruckgebiet iſt nach Südoſteuropa zurückgewichen und über Mitteleuropa haben ſich Tiefdruckausläufer gebildet, die ſtellen⸗ weiſe Niederſchläge(teils Schnee) und leichte Erwärmung gebracht haben. In Vaden iſt /auch in der Ebene vielfach Schnee geſallen, doch liegen die Temperaturen nur wenig unter dem Gefrierpunkt. Die Wetterlage ändert ſich wenig, ſo daß das meiſt trübe Wetter mit geringen Niederſchlägen und ſchwachem Froſt fortdauert. Vorausſichiliche Witterung für Mittwoch bis 12 Uhr nachts: Meiſt trüb, geringe Niederſchläge(Schnee) in der Ebene Tempera⸗ in A. Alle Dampfpfeifen und die verſchiedenen Sirenen der In⸗ duſtrieſtadtteile waren zu dem kurioſen Wettbewerb worden. Eröffnet wurde das Konzert durch eine auf dem er elektriſchen Zentrale inſtallierte gewaltige Gruppe von 60 Fabrik⸗ pfeifen. Hierein miſchte ſich der Lokomotivpark des Moskauer Eiſenbahnnetzes mit Heulen und Pfeifen, und in die er entſetzli hen Kakophonie ſuchten ſich die Klänge der Muſik zu behaupten, die die kommuniſtiſchen Schüler des Konſervatoriums ausführten. Natür⸗ lich fehlte bei dieſem Konzert auch die militäriſche Note nicht. Trohki tte zu dieſem Zweck eine Anzahl Kanonen, Maſchinengewehre und nfanterietruppen hergeliehen, die den Höllenlärm durch Abgabe von Schüſſen verſtärkten. Der Komponiſt dieſer Dampfſinſonze in A, deren Themen revolutlonäre Lieder bildeten, iſt ein gewiſſer Arſen Abranow, der ſich in Rußland als futuriſtiſcher Muſiker berannt⸗ gemacht hat. Damit iſt der kühne Strawinsky ganz in den Sigter⸗ grund getreten. Seine Bemühungen um neue Orcheſterfarbe muten als ein reines Kinderſpiel an im Vergleich zu den Inſtrumental⸗ effekten der Sirenen und den Synkopen von Artilleriegeſchützen. Eine neue Veröffentlichung der Turfan⸗Expedition. Von den Ergebniſſen der preußiſchen Turfan⸗Expedition ſind bisher faſt nur die berühmten buddhiſtiſchen Wandmalereien. der Stolz des Berliner Völberkundemuſeums, veröffentlicht worden. Jetzt wird der eine Lei⸗ der der Expedition, Profeſſor v. Le Cog, als zweiter Teil ſeines Werkes über die„buddhiſtiſche Spätantike in Mittel⸗ aſien“ ein wiſſenſchaftlich nicht minder intereſſantes Ergebnis der deutſchen Grabungen in der Jaſe von Turfan bekannt machen, die manichäiſchen Miniaturen. Die Manichäer, deren Namen ein Stu⸗ dentenwitz des 18. Jahrhunderts in Verwechslung mit den Juden auf die Gläubiger übertragen hat. ſind in ihrer religtöſen Bedeutung aus dieſem mittelaſiatiſchen Kulturkreis neu geſchätzt worden, aber auch eine künſtleriſche Bedeutuna iſt ihnen nun anzuerkennen. Der Per⸗ ſer Mani. über den im letzten Jahre von Weſendonks Buch berichtele, ſtiftete um 242 die Religion. 24 Jahre ſräter iſt er gekreuzigt worden. Nom dritten Jahrhundert an verbreitete ſich das Manſtum bis Nord⸗ afrika und China, tief nach Europa hinein, 3. B. nach Ilalten. Im echſten Jahrhundert wurde es unterdrückt und zoa ſich ins öſtliche Aſien zurück dort trat es beſonders in Mitt⸗-laſten unter verſchiedenen Vamen wieder auf. Wie nun Le Coas Werk zeiat, iſt die künflleriſche Betätigung Manis und ſein und ſemer Nachfolger Einfluß auf die aſtaliſche Kunſtgeſchichte aroß oeweſen. Ihren charakteriftiſchen Aus⸗ druck findet ſie in den von Mani für ſeine Reljaionsgenoſſen ein⸗ deführten Schriftturen. deren Bekanntwerden erſt der Expedition zu danken iſt. dann in dem koſtbaren Schmuck ibrer Bücher und in aro⸗ zen Wandaemälden. die die oleiche Kompoſitſons⸗ und Malweiſe dei⸗ gen wie die Minſaturen. Die Bücherillumination kommt bel ihnen zu Vollendung, und ihr Farbenſchmelz ſteigert ſich zu zauberhaften irkungen. —5 — desonderes lunteresse und hat ebenso auf lan Banu- und Sttaßenſluchtenfe ſtſtellung betreffend der öitl Stodterweiterung öſtl der Otto Beckſtraße) Keblt Beilagen liegt vom Tage der Ausgabe der mittags geſchloſſen bleibt 7282 300 Goldmark die ſchäftsſtelle. 5707 Stelle in beſſ Haus, auch Gebrauchtes, guterhalt. zu kaufen ge! Gichelsheimerſtraße 0. Deuische Vermögen in Amerika Der Bund der Auslandsdeutschen, Abteilung Amerika. teilt mit: Unter den Besitzern in Amerika beschlagnahmten Eigentums herrschen, genährt durch nicht ganz den Lal- sachen entsprechende Nachrichten, vielfach irrige Vorstel- kungen über den Gang des Freigabeverlagrens. Der Bund der Auslandsdeulschen widmei dieser rage in geiner Eigenschaft als amtlich anerkannte Interessenvertre- tung der geschädigten Auslandsdeutschen seit Jahren sein emeinnütziger Basis auf Ansuchen zuständiger Inlandsorganisationen auch die Betreuung inlanddeutscher Geschädigter gegenüber dem amerikanischen Zwangsverwalter(Alien Properiy Cuslodian) übernommen; er hat zur Durchführung der, erforderlichen eine Vertrauensstelle in Amerika(Concord inance Corporation) geschaffen, die aufgrund der ein- menden Vorarbeilen sogleich nach Erlaß der Freigabe- timmungen die vorgeschriebenen Anträge in Washington einreichen konnte. Es mul jedoch festgestellt werden, daß von zirka 500 bis jetzi unſer ſückenloser Beihringung des er- forderlichen Beweismaterials geltend gemachten Ansprüchen. bis zum heuligen Tage— die Abteilung Amerika des Bundes erhält sogleich nach Freigabe eines Falles von ihrer New FVorker Stelle enisprechende Kabelnachricht— erst ungefähr 80 Anträge genehmigt wurden. Es steht zu hoffen, daß der derzeitige Besuch einen amerikanischen Treuhänder-Kom- mission in Deutschland, mit der der Bund der Ausland- deutschen selbstverstäncich in enger Fühlung stehl. dazu Deitragen wird, den Gang des Verfabrens zu beschleunigen: dies Kkann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen. daſ die Hauptursache der langsamen Abwicklung an der knappen Beselzung des amerikanischen Treuhänderamtes liegt,. das miolge dieser Tatsache auch bei bestem Willen die Arbeit nur allmählich bewältigen kann. Auch eine Bevorzugung einzelner Anträge infolge der Not der Besitzer kommi, da die Notlage in Deutsch- land eben zu allgemein ist, kaum in Frage. Man muß zurzeit also abwarten und hoffen, daſ der sich immer mehr aufeinander einarbeitende Apparat die Ergebnisse schneller weitigen wird. Im Zusammenhang damit muß aber auch geragt werden, daß es nicht nur zwecklos wäre, sondern erac störend wirken müßte, wenn durch unübherlegte chritte der Beteiligten(mehrfache Vollmachlserteilung. Rechisabtretung oder Veràußerung des Anspruches 4sw.) der normale Lauf der Dinge unterbrochen wird. Selbst- verständlich geschieht seitens der Interessenvertretungen— und diese stoßen hierbei auf den guten Willen der amerikani- schen Treuhänderstellen— alles nur Erdenkliche, um den Gang der Abwicklung zu beschleunigen.— Es wird zugleich daß die Abteilung Amerika des Bundes der“s- ſeutschen ihren Sitz von Berlin C 2. Burgstraße 30, nach Berlin NW 6, Luisenstraße 27/8 verlegt hat. Siüddentsche Drahtindustrie.-., Mannbeim-Waldhol Die o..-., die im Sitzungszimmer des Rechtsanwalts Dr. Rosenfeld statifand und in der 3 Aktionäre 2533 Stimmen vertraten, genchmigte einstimmig die von uns veröffent- lehlen Anträge der Verwaltung. Eine Dividende kommt demnach nicht zur Verieilung. Die ausscheidenden Mit- — des Aufsichisrats, die Herren Eugen NSILer, eneraldircktor Willi Pastor und Rechtsanw. Dr. Rosen- leld wurden durch Zuruf wieder gewählt. Wegen der noch rückständigen Einführung eines Teils der Aktien dieser zur de Wendel-Gruppe gehörigen Gesellschaft wurde mil- — daß man angesichis der politischen und wirtschaft- chen Verhältnisse vorläufig davon absehen wolle. Gesellschaft für Spinnerei u. Weberei, Ettlingen(Baden) Von Herrn Joseph Blumenstein, Berlin, erhalten Wir auf die Ausführungen in Nr. 539 folgende Enigegnung: derr Rechisanwall Dr. Bruno Ziegler, Karlsruhe. hat in der Aufsichtsratssitzung vom 14. September 1923 den Ver- such unternommen, die am 8. Juni 193 endgültig verwerteten 2000 Stück Stammaktien, ferner die 8000 Stück Vorzugsaklien zum zweiten Male zu verkaufen, und zwar an Herrn Fritz Hacker, Vorsitzender des Aufsichisrats der F. H. Hammer- sen., Osnabrück. Dieses Vorgehen hälte den Bruch abgeschlossener Verlräge zur Voraussetzung gehabt. PDarauf- kin hal der Aufsichtsral am 14. September d. J. mit den maunheimer General · Anzeiger(Abend · Ausgabe) ——————ñ——————— 28 Handelsblaft des Nannheimer General-NAzeige Sümmen sämtlicher Aulsichtsratsmilglieder beschlossen (unter Stimmenthaltung von flerrn Dr. Ziegler); 1. Dein Vorstand wWird untersagt, irgendwelche Angebole auf die am 8. Juni 923 verwertelen Aktien, endgegen- zunehmen oder sie anzubieten oder irgendwelche Schritte in Bezug auf diese Aklien zu unter nehmen. 2. Herr Joseph Blumenstein Wird vom Aufsichlsrat er- mächtigl, eine einstweilige gerichlliche Verfügung zu erwirken, Wonach Herrn Rechtsanwalt Dr. öruno Ziegler, Karlsruhe, mit soſortigef Wirkung die Aus⸗ übung des Vorsitzes der Gesellschalt entzogen wird. Nach Verhandlungen, die im wesentlichen die Sicherung des- selben Enigelts Wie für den Vorsitzenden, auch bei Ogabe des Amlis, in der Form zum Zwecke halten, daß Herr Ziegle die Vertretung der gleichen Gruppe ausdrücklich als der en Vertrauensmaun im Aufsichisrat übernahm, leren Aktien. besilz er jetzi striitig machen möchle, hat lierr Ziegler unter dem 15. Seplember d. J. seine Behinderung zu Händen des stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichisrates schrittiich erklärt und diesen um die Uebernahme der Geschäfte ge- beten. Er hal trotzdem aus Anlab einer vom stellvertreten- den Vorsitzenden des Aufsichtsrats zwecks Erledigung laufender Geschäfte einberufenen Aufsichtsratszitzung in- seilig seine Behinderung für beendet erklärt, diese Auf⸗ sichtsratssitzung widerrechtlich abzusagen versucht nd seinerseits eine Aufsichtsratssitzung einberufen. Dieser seiner Einladung haben von den gewählten Mitgliedern nur die Hlerren Hermann Hummel, Berlin, Hermann Wülfing, Vohwinkel, und Konsul Emil Müller Folge geleistel, die am 14. Sepiember d. J. bei der Fassung der oben erwähnten Be- schlüsse mitgewirkt haben. Der Zweck dieser Kufsichlsrais- sitzung war offenbar die Wiederholung des Versuchs, die Gesellschaft für Spinnerei und Weberei Ettlingen Herrn Fritz Hacker auszuliefern. Für uie Beschlüsse, die Herr Rechtsanwalt Dr. Bruno Ziegler, Karlsruhe, jelzt als nicht bestchend behandeln möchte, hal er sich selbst, insbesondere in den ent- scheidenden Generalversammlungen, maßgeblich ein- gesetzt. Allerdings haben damals die jeizt so engen Be- zlehungen des Herrn Ziegler zu Herrn Hacker, dem Auf- sichtsratsvorsitzenden der F. H. Hammersen.-., Osna- brück, noch nicht bestanden, die seine Ansichten nunmehr zu beeinflussen scheinen. Mit Herrn Ziegler mich an dieser Sielle weiter gus- einanderzusetzen, lehne ich ab. Dies erfolgt vor Gericht und in den einberufenen General- Versammlungen. Die Aktionäre dürften nach Vorstehendem genügend orien- tiert sein, um zu verstehen, daß sie den Generalversamm- lungen möglichst vollzählig anwohnen müssen. Süddeutsche Beamtenversorgungs- u. creditgesellschart .-., Heidelberg. Die ao..-V. genehmigte die Acnderung des Namens in: Süddeutsche Bankvereinigung.-G. für Reichs-, Staats- und Kommunalbeamte. Die Gesellschaft teill mit, daß der Betrieb im Laẽòfe des Jahres zu einem reinen Bankbetrieb umgestelll worden ist. Das Jahresergebnis werde wahrscheinlich befriedigend werden. Kapitalerhöhung auf 600 Mill. 4 geschaffenen jungen Aktien. welche ab 1. Jannar 1921 dividendenberechligt sind, werden von dem Uebernahmekonsortium zu 200 Prozenl übernom- men. Ferner wurde beschlossen. Zweigniederlassungen in Stuttgart, Darmstadt, Berlin und Hamburg zu errichlen. Die Einföhrung der Akltien an der Börse ist beabsic b- Nach Durchführung der Deckung der Emissions- kosten ist der ganze Betrag der Geschäftsverwaltung zur tigt. Beschaffung eines Goldreservefonds und zur Er- weiterung des Betriebes zur Verfögung zu slellen, Gebrüder Junghans--., Schramberg. Messingwerk Schwarzwald.-G. gleicher Form vorschlagen. PDaimler Motoren-Orsellschaft, Berlin. Laut Prospekt- mitteilung ist die Nachfrage nach den Erzeugnissen der Ge- Nennenswerte Vorräte an Fertig- sellschafl zurzeit lebhaft. fabrikaten seien nicht vorhanden. Amtliche Bekannfmachüngen Der Stadnat Mannheim hat die Feſtſtellung der Bau- und Siraßenfluchten für die Foriſührung d teilweiſe Aufhebung der früher genehmigien uchten beantragt Der dierüber geferngte Plan Dieſe Bekannimachung enthaltenden Nummer des Verkündigungsblaues an bis zum 27. Dezember 1923 einſchließlich in dem Nathaus N 1, 3. Siock. Zim mer 101 zur Einſicht der Veteiligten auf Etwaige Einwendungen gegen die beabſichtigte Anlage ſind Mnerhalb der obenbezeichneten Friſt bei Ausſchluß⸗ vermeiden bei dem Bezirteamt oder dem Stadtrat Mannbeim geltend zu machen. 18 Mannteim, den 17. November 1923. Bodiſches Berüksamt— Abt VII. ſnſere Pienſtraume(e nichließlich Kaſſe) ſind bdis guf Weiteres nur vormittags von—12 Uhr eöffnet, ausgenommen an jedem Mittwoch und oen letzten Werktag des Monats, wo auch vor Domänenamt Mannheim. Feeöeeeeeeeeeeeeeeeeeseseeeee DSTASIEHAusTRALIEN Die durch die Der Gewinn für das am 30. Juni abgelaufene Geschäftsjahr beläuft sich ung e einschlieflich Vortrag auf 10 830(I. V. 36) Minl. A. Der Betrag für eine Dividende von elwa 1 Gofdmark wurde] Sonie werlbeständig angeleg.— Die der Gesellschaft nauheslehende Villingen wird die Ausschüttung einer Dividende in gleicher Höhe und Augen Secdenken einen Nomert Nen! Kraltwerk Altwürttemberg.-., Ludwigsburg. Der Abschluß ergibt einen Bruttogewinn von 1618(i. V. 10) Mill., der zu Abschreibungen und verwendel werden soll(l V. 10 Prozent Dividende). s sollen nun- mehr auch die ab 1. Dezember 1926 rückzahlbaren Teil schuldverschręeibungen gekündigt und ein Um, tausch von je 10 Obligationen gegen 1 Aklie ermöglicht werden.(.-V. 15 Dezember) peutschlands Rohstoffkäufe in U. S. A. Während der ersten 83 Monaie des Jahres 1923 kaufte Deutschland, ie der Konkektionär mitt. it. in den Vereinigt. Staaten 66 000 Ballen Baumwolle mehr als Großbritannien. Insgesamt werden die deutschen Einkäufe in den Vereinigten Staaten Währen dieses Zeitraumes auf 3846 Millionen Pfund Sterling beziffert. Zörsenberichte Frankfurter Wertpapſerbörse e Frankfurt, 27. Novbr.(Drahtb.) Die verstärkte Aus- von Renlenmark soll die Ursache sein, daß die age des Geldmarktes wieder unsicher ist. Dadurch War auch das Geschäft mehr oder weniger beeinfluflt. Es fanden von Büro zu Büro in Effekten nur bescheidene Umsätze statt. Nach den genannten Kursen zu urteilen, war die Stimmung einheitlich. Eine gewisse Bevorzugung zeigte sich für Anilinwerte, doch sind die Kurse gegen die gestrigen Schlußkurse Wenig verändert. Höchster Far- ben cher angeboten, 28. Für wWestliche Montlanxverie bemerkte man eine leichte Abschwächung. Phönix 60, Gelsenkirchen 95—100, Rheinstahl 60 Billionen. Metall Bing- werke 75 In Anbetracht der unsicheren politischen Ent- wicklung verhielt man sich im allgemeinen abwartend. Geld- kurse Kurden genannt für Deutsch-Atlantische Telegraphen, Emaillier- und Stanzwerke Ullrich. Lederwerke Rothe. Kie- dinger Maschinen, Siemens Elektrische Betriebe, Sinaleo und Furtwengler. Im Angebot lagen dagegen Marswerke Nürn⸗ berg. Becker-Stahl 1920, Norddeutscher Lloyd 18, Barmer Bankverein 8 B. Berliner Wertpapferbörse Berlin, 27. Novbr.(Drahtb.) Trotz der Verschlechte- rung des Markkurses wurden die Devisenpreise ziemlie unverändert festgesetzt. Nur die nordischen Zahlungsmittel stellten sich etwas höher. Die Nachfrage war unvermindert groß. Die Zuteilung erfolgte im gleich geringen Maße wie am Tage vorher. Der Geldmarkt hat sich versteift. Es wur- den Zinssätze bis zu 18 Prozent verlangt. Man erklärt sich das Ausziehen der Geldsälze mit der Umwandlung von wendung findet. Die verfügbaren Mittel der Banken er- kahren hierdurch eine wesentliche Verminderung. Am Effektonmarkt war bei großer Zurückhaltung die Tendenz wegen der Geldversteifung schwächer. Die Kurse neigten durchweg ziemlich nach unfen. Berliner Devisen d Ull larden amtnob 1. d. 2 6.* 4 N Hoſlane 1581.C00 16l.000 1890,0. U 160.%0 Aden.-Atas 1293.750 1308.580 1787,750 7301, t 19•510 108.480 188.31. 786.160 Cbeistinana 678.,150 621.550 62%,40 675.5 70 Lopenbagaas•8,177 717825 744.125 77175 Seekbeim 1105,24 1710,½70 1101.270 06.080 nelsingtere 107.720 108. 70 107.70 108.270 leſſen 83.570 18,460 161,545 18.455 18354,(0 10446,%J00 183500 76448/00 dew-Vom 4185,700 4210,0 438.00.00 2 74%% 228.57 27.40 728.70 Sebrein 720. 79 23 0 70 53.750 panten 54.0 549.370 842.610 505.350 F 1085,000 20.00l 184 000 2005,0 6 ie de anelre 359,f0f 480.900 359.70 60.5 0 Wien ab.. 55,352 U 89,1 4 U 59.370U 60,1504f 12,685 122,05 127.695 122,05 unoslsrlen 77¹⁸ 47719 17,191 17,109 Büenpett 2,8C˙U 220.5 0U As, 5ʃ K 2˙0.5 313ʃ7 34..718 22. Herausgeben Xrucken and Vetleger Druckerer Di Hdags Manndeuner Wenergl⸗Anzeiger Gn d L. Nannbeim 8 2 Direknon Ferdinank Heyme— Cleſcedaltent: Kur Miſcher. Berantwortlich ur den politiſchen und volkswiriſchaftlichen Teil: Nucer⸗ für das Feuilleton Dri Frey Fammes. un Remmunalpolten unk? Lekalee Richard Echönſelder en, Spor und Neuet aut aller Welt Wius Müller: für Fandels nachrichten, Aul dem Lande Nachbar zebiete Gericht. den übriagen kedaltionellen Teil rang Kircher: für Anzeigen: Nart Süol Für meine Flllalleiterin ſuche 5984 Alt-Gold, Silber u. Platin, Bril zur eigenen Verarbe ig., gegenüber Kaufhaus M 1. 6 ge lanten u. Perlen sowelt mögl. in Festmark. möbliertes Zimmer 5 in guter Lage evtl. mit Penſion gegen wertbe“ 4 2 N raun stAudige Zahlung Angebote erbitte an Goldschmiedemeister 7274 Goldwaren, Juwelen. Uhreuwerkstütte Leonhard Weber Spezialbaus ſür Lederwaren, E 3, 8. Tel 1872. genüber Kaufhaus prucksachen r Tul nön. Anmer Nöbl. Ine — 2 Arkällte 99—5 ſucht jg. Dame gege ark, gegen zeitgemäße lu ger agrundstdck Naaseln 805 ungem 7 Bezaggi zwiſchen Handſchuhsheim] Kaufmann geſucht. 5206 Angedgt? 1 V. 1. 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