dezugsprelſe: In Mannbeim u. Unmgebung v. 29. Nop. bie 8. dez. 1 Siion mark. die monatt. Bezieher verpflichten ich bei der Beſteung des Rbonnements die während der dezugszelt. notwendigen preiserhöhungen zu bezahlen. oſt⸗ lcheckkonto uummer 17800 Karleruhe. hauptgeſchüäftsſtelle Mannbeim k 6. 2.— Seſchäfts⸗Nebenſtelte Reckarſtadt, wald⸗ dofſte. 6. Sernſpr. Ur. 7941, 72852, 708, 7043. 7048. Celegr.⸗Rör. Seneralanzeiger mannbeim. Eeſcheint wöchentlich zwölfmal. Das Kabinett Marx Wie jetzt amtlich bekannt agegeben wird. hat Reichspräſident Ebert den Senatspräſidenten Marr. Mitalied des Reichstages. aunm Reichskanzler ernannt und auf deſſen Vorſchläge die Reichsregierung wie folgt neugebildet: Aeichskanzler: Sencisptäſident Mar x. Bizekanzler und Reichsminiſter des Innern: der bisherige Reichs⸗ miniſter des Innern Dr. Jarres. 5 Reichsminiſter des Auswärkigen: der bisherine Neichskanzler Dr. Streſemann. Reichsarbeitsminiſter: wie bisher Dr. Brauns. Reichswehrminiſter: wie bisher Dr. Ge Rler. Reſchsfinanzminiſter: wie bisher Dr. Luther. Reichsverkehrsminiſter: wie bisher Oeſer. Reichsernährunasminiſter: wie bisher Graf von Kanitz. Veichspoſiminiſter: wie bisher Dr. Hoefle. zugleich mit wabr⸗ nebmunga der Geſchäfte des Reichsminiſters für die beſetzten Gebiefke beauftragt. Neichswirlſchaftsminiſter: bayeriſcher Staalsminiſter a. D. 5 a m m. Reichsjuſtizminiſter: Staatsanwalt Emminger„Mitalted des Reichslages. 8 „Das neue Kabinett iſt geſtern nacht zu einer konſtituierenden Sitzung zuſammengetreten. Staatsſekretär Kempkes wird auch unter ihm Chef der Reichskanzlei bleiben. BVBon unſerm Berliner Büro wird uns dazu noch gemeldet: Die Kriſe, vielleicht noch nicht die langwierigſte von allen, die wir üder uns ergehen laſſen müſſen, aber doch ſicher die beſchämendſte, in der nahezu alle Sünden der Zeit und ihres Kindes, dieſes Reichs⸗ lags, bloßgelegt wurden, iſt zu Ende. Herr Marx will mit ſeinem abinett am Montag, ſpäteſtens am Dienstag, vor den RNeichstag treten. Die Heren Geßler, Brauns und Höfle ſind auf ihren Poſten geblieben, Herr Höfle übernimmt dazu noch das Miniſterium der be⸗ Eazen Gebiete. Auch Dr. Zutherx kehrt trot ſeiner Flucht in die eſſentlichteit, in die Leitung des Finanzminiſtexiums zurück. Für ein Verbleiben haben ſich, wie man uns erzählt, beſonders der Reichspräſident und Dr. Streſemann eingelegt, zudem ſprachen dafür ehr beachtliche Gründe. Gerade auf dieſem Gebiet, wo im regen leformeifer man in den letzten Wochen ganz neue Bahnen zu be⸗ cchreiten begonnen hatte, ſcheint es erforderlich, die Kontinuität nicht zu unterbrechen. Auch auf einem andern Feld wird erfreulicherweiſe ie Kontinuität gewahrt bleiben: Dr. Streſemann übernimmt, s ein anerkennenswertes, perſönliches Opfer bedeutet, die Leitung der auswärtigen Geſchäfte, behält alſo, wie man in Oeſterreich zu ſagen pflegt, die Agenden bei, denen in den drei Monaten ſeiner Anzlerſchaft ſeine weſentlichſte Arbeit und ſeine vornehmſte Sorge dewidmet war. Der zum Vizekanzler erhöhte Dr. Jarres wird nebenher weiter das Miniſterium des Innern zu verwalten haben. dem urſprünglichen Plan, mit dieſem Reſſort die demokratiſchen Abgeordneten Koch oder Hamm zu betrauen, iſt Abſtand genommen worden, vornehmlich wohl, weil neben einem Vizekanzler das Amt ees beſonderen Reichsminiſters nahezu inhaltslos geworden wäre. Dafür iſt Herr Hamm zum Wirtſchaftsminiſter auserſehen worden und Herr Dr. Emminger von der bayeriſchen Volkspartei ſcheint die bislang von ihm vorgebrachten Bedenken zurückgeſtellt zu haben. In den geſtrigen Nachmittagsſtunden war noch eine neue Ver⸗ zoͤgerung entſtanden, weil der Landbund(entgegen der früher ver⸗ breiteten Verſion) gewünſcht hatte, daß Herr Schiele doch in das Er⸗ nährungsminiſtertum einzöge. Eine neue Fraktionsſitzung der Deutſch⸗ dationalen, für den ſpäten Abend einberufen, ſollte die endgültige uutſcheidung treffen. Es iſt dann aber doch bei der Weigerung ge⸗ blſeben. Die Deutſchnationalen werden, wenn anders es ihnen ernſt ſt, mit ihrem Verlangen, verantwortlich an der Regierung im Reich 1d Staat beilzunehmen, noch erſt zu lernen haben, wie man Koali⸗ nonsverhandlungen führt. Unter ſolchen Umſtänden iſt dann auch Graf Kanitz im Ernährungsminiſterium geblieben, ebenſo wie man verſtändigerweiſe davon abgeſehen zu haben ſcheint, Herrn Oeſer aus höherer Fraktionsarithmetik einen Nachfolger zu geben. Er erfreut ſich des uneingeſchränkten Vertrauens ſeiner Beamtenſchaft in allen ihren ſozialen Abſtufungen, es wäre nicht eben geiſtreich gewe⸗ ſen, ihn aus ſeinem Pflichtenkreis herauszureißen, um ſo weniger, als der bei jeder Kriſe genannte Herr Henrich, in dieſem Falle genau ſo verſagt hat wie in allen früheren. 12 7— Ueber Charakter, Bedeutung und Ausſichten des Kabinetts wird dem, was wir geſtern ſchon ausführten, kaum noch etwas hinzuzu⸗ fügen ſein. Es iſt ein Uebergangsminiſterium auf tech⸗ niſch⸗parlamentariſcher Baſis. Aber, es kann trotzdem ſein, und man wird es auf das innigſte zu wünſchen haben, daß es üder die nächſten Monate hölt, ſolange, bis es Zeit wird, die Zelte · 1920 Gewählten für immer abzubrechen. Die Sozialdemo⸗ zraten haben über ihre Stellung zu dem Kabinett Marx von frak⸗ onswegen noch keine Beſchlüſſe gefaßt: dennoch kann man von ihnen bören, daß ſie keineswegs gewillt wären, Oppoſition um jeden Preis zu machen. Auch die Deutſchnatlonalen, wenn ſchon ſie üöricht genug wären, auf die goldene Brücke nicht zu treten, die man ibnen ſelbſt geſtern noch zu bauen bereit war, werden, wie man an⸗ * zehmen möchte, ſolche Oppoſition, kaum üben. Auch ihnen wird auf, 1 Dauer nicht entgehen, daß hier ein ganz ernſtlicher Verſuch vor⸗ ziegt, das Steuer des Reichsſchifſes ein wenig nach rechts zu wenden. Eines vor allem, nicht das Unbetrüchtlichſte bei dem der⸗ ſtonden Stand der deutſchen Dinge, wird dieſem Kabinett voraus⸗ ichtlich gelingen; es wird uns irgendwie den Frieden bringen Jiſchen Bayern und dem Reich. Die erſte geſetzgeberlſche at aber der Dezemberregierung wird ein neues Ermächti⸗ ungsgeſetz ſein. Dos ſoll einfach an das bisherige angeknüpft f rden, wodurch die Klippen der Verſoſſungsänderung in ihrem Er⸗ ordernis einer qualifizierten Mehrheit klyphaft umſchifft würden. 9 Die Regierungskriſis beendet ich⸗ Meneſte Aachrichen Beilagen: Der Sport vom Sonntag— Aus Seit und Leben mit Mannheimer Frauen-Seit 2—2 Das Kabinett wird alſo zunächſt nur eine einfache Mehrheit brauchen, und die wird es vorausſichtlich am Dienstag oder Mitt⸗ woch bekommen. Hinterher aber wird man den Reichstag bis zur Januarmitte vertagen. Berſiner Preſſeſlimmen In der„Deutſchen Allg. Zeitung“, die das Kabineit Marx an⸗ ſchnurrt wie alle bisherigen Regierungen und ſie nicht immer rein⸗ lich bekämpft, iſt heute ein richtiger Satz zu leſen. Es heißt da: „Im Intereſſe der Einheit des Reiches und der öffentlichen Ordnung wird Herrn Marx zugeredet, den Rechtskurs einzuſchlagen. Die Entſcheidung iſt noch nicht gang gefallen.“ Das iſt ſie in der Tat noch ſi und deshalb bleibt auch nach wie vor von Bedeu⸗ tung, wie ſich die beiden Flügel, die völkiſch⸗deutſchnationale Rechte und die kommuniſtiſch⸗ſozialiſtiſche Linke zu dem ausge⸗ ſprochenen Minderheitskabinett verhalten werden. Aus der Berliner Morgenpreſſe hat man davon kein richtiges Bild. Ein Teil der deutſchnationalen Blätter iſt demerkenswert zurückhaltend. Die„Deutſche e ene begnügt ſich, das Kabinett Marx ein „ausgeſprochenes legenheitsprodukt“ zu nennen, das ſchwerlich auf langen Beſtand rechnen könne. Die„Kreuzzeitung“ meint ver⸗ Sicre e der deutſchnationalen Volkspartei falle oine wichtige Rolle zu:„Sie gibt den Ausſchlag.„Wir wollen dellen, daß ch die Regierung Marx ſo weit nach rechts einſtellt, daß die deutſch⸗ nationale Volkspartei die eee e Nyothilfe leiſten kann.“ Weiter bemerkt die„Deutſche Zeitung“:„Wie wir hören, liegt es im Bereich der Wahrſcheinlichkeit, daß die Deutſchnationalen durch Stim⸗ menenthaltung einen weſentlichen 1 8 ausüben können. Sie wollen verſtändigerweiſe nicht in ſofortige Oppoſition treten“. Schär⸗ fere Töne erklingen im„Lokalanzeiger“, wo ſich auch bereits die In⸗ triganten von dem bekannten Flügel der Deutſchen Volkspartei zu melden wiſſen:„Die in Rede ſtehenden Kreiſe der Deutſchen Volks⸗ partei würden das neue Kabinett nicht als ein ausgeſprochenes Koa⸗ litionskabinett anſehen“.„Das Kabinett ſtellt ſich nach der Auffaſſung dieſer Kreiſe als ein Uebergangskabinett dar, an deſſen Ende porausſichtlich die möglichſt frühzeitige Auflöſung des Reichs⸗ tages ſtehen ſollte, wenn nicht anders durch beſondere Ereigniſſe beſondere Zwiſchenfälle herbeigeführt werden.“ Als Kabinett, dem unter Umſtänden die Auflöſung obliegen wird, wird die neue Regierung auch vom„Vaorwärts“ begrüßt:„Nach menſchlichem Ermeſſen wird die Regierung Marx die letzte ſein, die ſich dem im Juni 1920 gewählten Reichstag vorſtellt. Die Frage iſt: Konfliktswahlen vor dem Aprit Jahres pder nor⸗ male Wählen zwiſchen Aprit und Juli. Das Kabinett Marx wird ſehr klug und beſonnen handeln müſſen, wenn die Konflikts⸗ wahlen vermieden werden ſollen!“ Als ſolche Klugheit würde der ·Vorwärts Herrn Marx auslegen, wenn er den lagerungszu⸗ ſtand und das Verbot der politiſchen Parteien aufheben würde. Außerdem nimmt der„Vorwärts“ Anſtoß an der bayeriſchen Be⸗ laſtüng, d. h. Herrn Emminger als dem die Sozial⸗ demokratie nicht die Verteidigung des Urteils in Sachen Fechenbach verzeihen mag. Der Reichspruͤſident an Dr. Sireſemann Der Reichspräſident hat an den ſcheidenden Reichskanzler Dr. Streſemann nachſtehendes Schreiben gerichtet: „Ihrem Antrag, Sie angeſichts der durch den Beſchluß des Reichs lags vom 23. 11. 23 gegebenen politiſchen Lage von Ihrem Amte als Reichskanzler zu entbinden, habe ich mit anliegendem Er⸗ laſſe entſprochen. nen aus dieſem Anlaß namens des Reiches herzlichen Dank und aufrichtige Anerkennung für Ihre wertvolle und hingebende Arbeit für unſer Land und unſer Volk auszufprechen, iſt mir ein lebhaftes Bedürfnis. Sie haben in einer beſonders ernſten Zeit die Bürde des Leiters der Reichsregierung und der deutſchen Außenpolitik auf ſich genommen. linter Ver⸗ hältniſſen, die an Staatskunſt und Arbeitskraft die höchſten Anfor⸗ derungen ſtellien, haben Sie in unermüdlicher Tätigkeit während Ihrer Amtsführung mit Ihrer reichen politiſchen Erfahrung und Befähigung alle Kraft daran geſetzt, des harten Druckes von außen ſowie der hierdurch entſtandenen Zwietracht und Not im Innern Herr zu werden. Daß Sie Ihre Mitarbeit als Reichsminiſter des Auswärtigen auch der neugebildeten Reichsregierung zur Verfügung geſtellt haben, begrüße ich ganz beſonders. Mit der Verſicherung meiner hohen Wertſchätzung bin ich Ihr ſehr ergebener Ebert. ** Der neue fanzler Senalspräſident Dr. Marx, der im 61. Lebensfahre ſteht und in Köln geboren iſt, nimmt ſeit Jahrzehnten in der Zentrumspartei eine führende Rolle ein. Bereits vor nahezu einem Vierteljahr⸗ hundert trat er in das preußiſche Abgeordnetenhaus als Vertreter des Wahlkreiſes Neuß⸗Grevenbroich⸗Krefeld ein. In den Reichstag wurde er 1910 für den Wahlkreis Mülheim⸗Wipperfürth gewählt. Seitdem gehört er dem Reichstag, der verfaſſunggebenden deutſchen Nationalverſammlung wie dem neuen Reichstag ununterbrochen an. Im preußiſchen Parlament war Dr. Marx bis zum Ende der ver⸗ faſſunggeben preußiſchen Landesverſammlung. Nach dem Tode Trimborns wurde Dr. Marx zum Vorſitzenden der Deutſchen Zen⸗ trumspartei gewählt. Um ihm die Erfüllung ſeiner wichtigen par⸗ lamentariſchen Obliegenheiten zu erleichtern, berief man ihn, der im Rheinlande hohe Richterpoſten bekleidete, vor etwa Jahresfriſt als Senatsprüſident an das preußiſche Kammergericht. die Rnebelung der preſſe Die„Kölniſche Zeitung“ veröffentlicht an der Spitze ihrer Abendausgabe die Mitteilung, daß ſie auf Verfügung der interolliier⸗ ten Rheinlandkommiſſtion ſhr Erſcheinen vorkäufig ein⸗ ſtellen muß. Reue verbote Rahrs Der Generalſtaatskommiſſar hat durch Anordnung vom 22. Nov. das Tragen und Zurſchauſtellung von Fahnen und Abzeichen ver⸗ botener Vereinigungen unterſagt. Zuwiderhandlungen werden mit nis und mit Geldſtrafen, deren Hö nze unbeſchränkt iſt, Se örderung der Zieſe der 5 0 Organ'ſationen be⸗ ſtimmte nde uziehen. Unter das Berbat fallen d ei namentlich die kommumſſtiſche Portel die kommuniſtiſ den Jugend⸗ vereinigungen, die Sicherheits⸗ und Selbſchutzverbände der ſoz. und der komm. ei. Wegen der Vorkommmiſſe in der Nacht vom 8. zum 9. November iſt auch die nationalſozialiſtiſche Ar⸗ beiterpartei, einſchließlich der Gruppen„Roßbach“ und der Sonderbünde Oberland“ und„Reichskriegsflagge“ ver⸗ e,, Verlcaufspreis 100 Milliarden Mar! 1923— Nr. 355 ſpaltige Kolonelzelle für Allgemeine Ruzrigen.40 Sotem ek Reklamen 1,20 Solömark. Für Anzelgen an beſtimmten Tagen Stellen und Rusgaden wird eeine verantwortung üder⸗ nommen. höhere Sewall Streiks, Oetriebs ſtörungen uſch. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgeſallene oder deſchränkte Rusgaben oder für verſpätete Rufnahme von nr zeigen. Ruftr. ö. Fernſpr. ohne Sewühr. Gerichtsſt. Manndelm, ung und Mannheimer Mufik⸗Zeitung Ruhrkriſis und Wahlkampf in England Der düpierte Stanley Baldwin (Von unferm Mitarbeiter) § London, 28. November. Lord Curzons Drohung, England werde ſämtliche interalltier⸗ ten Körperſchaften ihrem Schickſal überlaſſen, falls Frankreich in der Entwaffnungsfrage zu eigenmächtigen Sanktionen übergehen werde, bewirkte den Rückzug Pomcares Doch der franzöoſiſche Miniſterpräſident dümpfte die Enttäuſchung der draufgängeriſchen, iſolberdes Vorgehen fordernden Nationaliſten dadurch, daß er den Zwangspakt mit den Kohleninduſtriellen der Ruhr und einigen wichtigen chemiſchen Werken des linksrheiniſchen Ge⸗ bletes in der Kammer ankündigen konnte. Außerdem teilte er mit, daß die künftige rheinländiſche Goldnotenbank nach fran⸗ zöſiſchen„Ratſchlägen“ ins Leben gerufen werden ſolle. Das kröſtete de Blockpolitiker, die täglich der Befürchtung Ausdruck geben, daß England den Sieg Poincares perwäſſern könnte. Denn es iſt ein Sieg, den der Chef der franzöſiſchen Regierung über Deutſchland errungen zu haben glaubt. Und dieſer Triumph, den die Citypreſſe offen zugibt(ebenſo, wie die offiziöſen Vericht⸗ erſtatter der Boulevardpreſſe in Düſſeldorf), bereitet neue, weitaus ernſtere Komplikationen vor, die in den bis Freitag aufgeſchobenen Verhandlungen innerhalb der Reparalonskommiſſion eintreten werden. In der Entwaffnungsfrage vermochte England klipp und klar zu dem poincariſtiſchen Sanktionsvorſchlage Stellung zu nehmen; es vermochte, auf Grund des Vertrages, den Nach⸗ weis zu liefern, daß militäriſche Beſetzungen einer einzelnen Signatarmacht nicht mit den Stipulationen des Paktes in Ein⸗ klang zu gen ſoien. Die ultimative Warnung Lord Curzons, der unabhängig von den Wahlen die Politik des foreign office beſtimmt, bewirkte eine Verſtändigung. Mag ſie auch vorläufiger Natur ſein, ſie bindet Pofncare die Hände. Anders ſteht die Sache hinſichtlich der engliſchen Zuſtim⸗ mung zu den franko⸗belgiſchen Vereinbarungen in Düſſeldorf. Es iſt bereits aus den zahlreichen Preſſeſtimmen aller politiſchen Richtungen bekannt, daß ſowohl die konſervativen Kreiſe, als auch die liberalen und die der Arbeiterpartei das unter brutaler Aus⸗ ſchaltung der Berliner Regierung erzwungene Diktat— man nennt es in Paris: das Diktat von Düſſeldorf!— aufs ſchärfſte verurteilen, als Sabotage des Verſailler Vertrages und rückſichtsloſe Schädigung der engliſchen Reparationsanſprüche brand⸗ marken. Noch niemals— ſeit ginn der Ruhraktion— bediente ſich die gemäßigte konſervative Preſſe Englands einer ſo abfälligen Sprache gegenüber Poincaves„Annexionspolitik“ im beſetzten Sebiete. Was die unabhängig konſervatiwen„Times“ in den letzten Tagen aus Köln berichteten, was in dem ſonſt reſervierten„Daely Telegraph“ über die„Taten des Herrn Poincare“ geſchrieben wird, das bedeutet— nach der Meinung hieſiger maßgebender Kreiſe— die Liquſdierung aller reſtiſchen gemeinſchaftlichen Inder⸗ eſſen. Frage, wen die Schuld an dieſer ſchweren Kriſis treffe, findet eine klare ortung. Sie wird von dem offi⸗ Zöſen diplomatiſchen Mitarbeiter des„Daily Telegraph“ in einer längeren Betrachtung gegeben und lautet dahin, daß Stanley Baldwin von Raymond Poincare in der berühmten und vielkom⸗ mentierten Pariſer Entrevue„düpiert“, das heißt betrogen wurde. „Daily Telegraph“ enthüllt ſehr ſpät die damaligen Vorgänge⸗ Wie erinmerlich, kehrte Baldwin zukunftsfroh, ſiegesgewiß aus Paris zurück. Er machte den Dominionpräſidenten optimiſtiſche Mitteilungen über ſeine vertrauliche Ausſprache mit Poincare. Lord Curzon kümmerte ſich um die Hoffnungen des Premier⸗ miniſters nicht, ſchilderte vielmehr die europäiſche Situation 8g, wie ſie ſich dem nüchternen Beſchauer, der von Verſprechungen Poincares abſieht, darbot. Es kamen Reibungen in der Reichs⸗ konferenz vor. Wußtem die Herren bereits, was„Daily Tele⸗ graph“ heute in gereiztem Tone miiteilt? Wurde ihnen anvertraut, daß Baldwin von Poincare die Verſprechung, mehr noch, die bin⸗ dende Zuſage erhalten habe, Frankreich werde ſofort nach Ein⸗ ſtellung des paſſiven Widerſtands mit der Berliner Regierung(ö9 über die Kohlenlieferungen unterhandeln? Es iſt anzunehmen, daß Märner, wie Smuts, Bruce, die über ſämtliche Verhand⸗ lungen der Londoner Regierung unterrichtet werden müſſen, Pom⸗ cares Zuſagen an Baldwin kannten. Der Premierminiſter glaubte feſt daran, daß Poincare ſein Wort halten werde. Stanley Valdwin rechnete mit der Aufmehme interalliierter Unterhandlungen, um die Organiſterung der Sachleiſtungen Deutſchlands einzuleiten. Doch Herr Poincare manövrierte in Düſſeldorf in der Weiſe, daß er den Kohlen⸗ induſtriellen das Meſſer an die Kehle ſetzen ließ. In Berlin ver⸗ hinderte er die Aufnahme von Unterhandlungen und ignorierte auch die Schritte der belgiſchen Regierung, auf Grund des Graubuches Beſprechungen über das Reparationsproblem einzuleiten. Schließlich brachte er den Konferenzvorſchlag Hughes endgültig deden Scheitern. Seine Karte— die wirtſchaftliche Beherrſchung des beſetzten Gebietes — mußte noch ausgeſpielt werden. Der Trumpf iſt da. Poincare hat geſiegt. Aber er hat Stanley Baldwin düpiert!“ Es iſt zweifellos die kräftigſte Kritik, die der diplomatiſche„Beobachter“ des„Daſly Telegraph“(des des früher franzöſiſch orientie:ten Lord Burnham) ſemals der Pariſer Regierung zuteil werden ließ. Poincares„ſchonungsloſe Logik nennt er eine Gefahr für die Regelung der Reparationsfrage. Das Düſſeldorfer Abkommen ver⸗ urteilt er als den„ſchlimmſten Beweis dafür, daß das Annexions⸗ programm des Präſidenten der Finanzkommiſſion, Darias, von Poincare mit Hilfe einer Serie von Täuſchungsmanövern(!) zu⸗ ſtandegebracht wurde.“ Alſo: Baldwin wird von einem ſeiner Organe als der Be⸗ trogene hingeſtellt. Kein Zweifel, es iſt ſo. Die libergle Oppoſition ſieht nicht ein, weshalb ſie einen Miniſterpräſidenten der ſich in einer Kernfrage der britiſchen Wiederaufbaupolitik non dem logiſchen Herrn Poincare betrügen ließ, die Rückkehr ins Amt nicht mit den denkbar ſchärfſten Mitteln derwehren ſollte.„Dailt News“(unabhängig⸗liberah) ſchreiben:„Poincare muß verſchwinden, denn er iſt eine Gefahr für Europa; Stanley Baldwin, ſein Opfer gehört nicht nach Downigſtreet, denn England braucht in dieſer Zeit einen Staatsleiter, der helle Augen und ſcharfe Ohren hat. Der Düpierte iſt ebenſo gefährlich, wie der Pariſer Logiker Die Liberalen hatten wenig Mühe, den Konſervativen gründlichen Scha⸗ den zu bereiten. Heute wird bekannt, daß in vier Wahldiſtrikten eine Preisgabe der konſervativen Kandidaturen zuagunſten zweier Aſquith⸗Liberalen und zweier Nationalliberalen(Llopd George) ſtatt⸗ fand. Die ironiſche Beurteilung Raldwins durch Llord George(.ein hitfloſer Kapitän mit hilfloſer Mannſchaft auf einem Siffe zn Sturm“) iſt gangbare Münze geworden. Wle könnte es anders ſel, nachdem„Daily Telegraph“ die Niederlage Baldwins als Anwalt der britiſchen Intereſſen offen zugegeben hatd Die Stimmun'g in England iſt infolge der Düſſeldorſer Vertrüäge antifranzöſiſſch geworden. Man wundert ſich über gemiſſe Berliner Blätterſtimmen,(z. B.„Vorwärts“), die in Naun —————————— 5 1 2. Seite. Nr. 554 Maunheimer General⸗Auzeiger(Miitag⸗Ausgabe) Samslag. den 1. Dezember 1823 Kohlenvertrag mit der Stinnesgruppe einen gedeihlichen Fortſch⸗itt in der Regelung der ne dene Zityblätter konſtruieren einen Zuſammenhang zwiſchen deſen günſtig lingenden deutſchen Blätterſtimmen und gewiſſen Symptomen einer Tranzöſtſch⸗deutſchen Annäherung, die ſich nach einer Ausſprache des Botſchafters de Margerie mit Herrn ron Maltzahn ergeben haben ſall. Begreiflicherweiſe kommt man hier zu dem Schluß, daß Poin⸗ care, nach Verwirklichung ſeines Zwangspaktes mit den Ruh kohlen⸗ magnaten die„manière douce“ mit dem zerſchlatenen Deutſchland anwenden will Ein Grund mehr, Baldwins unentſchloſſene Politik während der Ruhrkriſis anzugreifen und als ernſten Preſtige⸗ und Intereſſenverluſt Englands feſtzuſtellen Von Wichtigkeit iſt auch die Haltung Amerikas, deſſen neutr ꝛler Beobachter Legan den Sitzungen der Reparationskommiſſion bei⸗ wohnt. Die hier vorliegenden Newyorker Kabeldepeſchen beſagen, daß man drüben die poincariſtiſche„Aufſaugungspolitik im Rhein⸗ ſand“ mißgünſtig beurteilt, ſich der engliſchen Auffaſſung betreffs der Unzuläſſigkeit der Düſſeſdorfer Abmachungen anſchließt. Sogar Haldwins Leiſtungen werden in ähnlicher Weiſe beſprochen, wie es die engliſche Preſſe tut Die„odds“ auf den. Wahlſieg der Konſer⸗ zativen ſind geſunken. Unter dem Geſichtswinkel der engliſchen Wahl⸗ politik geſehen. ſteht die am Freitag beg'nnende Unter⸗ fuchung der Reparationefrage in der Jqa iſer K mmiſſion fſehr ungünſtig für die Regierung Mit den Proteſte gegen die Ruhraktion wird wenig zu erreichen ein. Und was'r Jahn Bradburn betreffe der Düſſeldorfer Kontrakte beant-agen werd, läßt ſich laut„Times“ in folgendem Satze zuſamwenfaſſen:„Retten. was noch zu reiten iſt nach den ſchweren Irrtümern und Unter⸗ laſſungsſünden Stanlen Baldwins der der Logik Poincare nicht ge⸗ wachſen iſt. Die öffentliche Meinung glaubt nicht wehr an Franreichs fair plan gegenüber ſeinem Alliſerten Das iſt das moraliſche Fazit des Diüſſeldorfer Sieges Poincares, das Ergebnis der vielgerühmten franzöſiſchen„Pfandnahmepolitik“. Eine deutſche Note an die Repko Die Koſten für den Nuhreinbruch Die Reichsregierung ließ der Reparationskommiſſion eine No te überreichen, in der ſie von dem Zuſtandekommen des vorläuftgen Abkommens zwiſchen der Micum und dem Berg⸗ baulichen Verein Kenntnis gibt Die Reichsregierung wieder⸗ holt in der Noe die bereits anläßlich der Notifizierung des vor⸗ äufigen Abkommens zwiſchen der Micum und den beſetzten Gebieten gemachte Erklärung, daß ſie weder die von Frankreich und Belgien durchgeführte Ruhrbeſetzung, noch die von dieſen Mächten im Ruhrgebiet und den ſonſtigen beſetzten Gebie ſen getriebene Pfänderpolitik noch das neuerdings gewählte Verfahren unmittel⸗ barer Verträge der Beſetzungsbehörden mit den deutſchen Werken als rechtmäßig anerkennt. Die Note begrü det eingehend die Anſich der deutſchen Regierung daß fämtliche Leiſtungen in voller Höhe von der Reparationskommiſſion Deutſchland auf laufende Reparationsrechnungen gutgeſchrieben wer⸗ den müſfen. Dementſprechend bittet die deutſche Regierung die Reparationskommiſſion alsbald eine grund ſätzliche Entſchei⸗ dung dieſes Inhalts herbeizuführen. Die Bezahlung der burch die Sonderaktion Frankreichs und Belgiens entſtehenden Koſten könne von Deutſchland in keinem Fall gefordert werden. weil dieſe Aktion weder durch den Verſailler Vertrag, noch durch die allgemeinen Regeln des Völkerrechts gerechtfertigt iſt, ſich viel⸗ mehr als eine Rechtsverletzung darſtellt. Die geſtrige Sitzung der Reparalionskommiſſion Die Reparationskommiſſion hat folgendes amtliche Kommu⸗ ique über den Verlauf der geſtrigen Sitzung bekanntgegeben: Die Neparationskomm ſſion hat folgende Entſcheidung troffen: Um entſprechend den Anſorderungen des Art. 237 des erſailler Vertrags die Einnahmequellen ſowie die Zahlungsfähig⸗ it Deutſchlands feſtzuſtellen(zu prüfen), beſtimmt die Repara⸗ onskommiſſion, zwei Sachverſtändigenkomitees ein⸗ ſetzen, die den alliierten und aſſoziferten Ländern angehören. 4s eine Komitee wird die Mittel unterſuchen, um das Budget Zulſchlands auszugleichen und die deutſche Währung zu ſtabiliſie⸗ u, das andere die Mittel, um die ins Ausland gegangenen deut⸗ ſen Kapitalien abzuſchätzen und nach Deutſchland zurückzuführen. In einer Beſprechung mit ausländiſchen Preſſevertretern er⸗ zärte der engliſche Delegierte in der Reparationskommiſſion, Sir ihn Bradbury, der geſtrige Beſchluß der Reparationskom⸗ iſſton bedeute noch nicht, den Triumph dieſer oder jener Theſe. Jorläufig ſeien die Schwierigkeiten umgangen orden. Da aber die Möglichkeir einer interalliierten Verſtändi⸗ ung beſtehe, wäre es verbrecheriſch geweſen, es heute ſchon zum ruch kommen zu laſſen. Der geſtrige Beſchluß, der eine friedliche ud raſche Geſamtregelung erhofſen laſſe, ſtelſe eine E inladung n Amerika dar, ohne deſſen Mitwirkung die Arbeit der bei⸗ n Ausſchüſſe undenkbar ſei. Was die Prüfung der deutſchen Aſtungsfähigkeit betreffe, ſo werde ſie ſpäler ſtattfinden. Kheinlandspolitik und Separatiſtenfragen vor der franzöſiſchen Kammer Die Kammer ſetzte geſtern die Intervellationsdebatte über die auswärtige Politik der Regieruna fort. Als erſter Interpellant ergreift der Kommuniſt Marcel Cachin das Wort. um ſich in der Hauptſache über die franzöſiſche Nuhr⸗ volitik auszuſprechen. Das Volk ſchätze die Eraebniſſe der Rubr⸗ beſetzung. ſo wie. es ſich ſchicke, ab. Denn ſeit dieſer Operation ſei die Lebenshaltung immer teurer geworden. Frankreich habe durch die Beſetzung auch Verluſte an Sachlieferungen aehabt. Außerdem habe es auch noch die Koſten der Beſetzung zu tragen. Cachin beſprach dann die verſchiedenen Verſuche. eine ſeparatiſtiſche Regie⸗ runa im Rheinlande zu ſchaffen und kritiſtext die in dieſer Richtung verfolgte Politik der franzöſiſchen Regierunc in ſcharfer Weiſe. Es ſei eine Politik, der die engliſchen und die belaiſchen Alliierten den Todesſtoß verſetzt hätten. Frankreich habe dadurch. daß es 140 000 Eiſenbahner aus dem Ruhrgebiet ausgewieſen habe, nicht anders ae⸗ handelt. als Deutſchland, das wägrend des Krieges die Arbeiter zum arbeiten gezwungen habe. Die Ruhrbeſetzuna habe den Nationalis⸗ mus und den Revanchegedanken begünſtiat. Wenn man gewiſſen, von ehemaligen franzöſiſchen Beamten unterzeichneten Zeitunas⸗ artikeln Glauben ſchenken könne, ſei die reaktionäre baueriſche Bewe⸗ aung von der franzöſiſchen Reaierung ſubventloniert worden Poincaröé erklärte, die Regierung ſei nicht verantwortlich für die Meinung dieſer Männer. Cachin verlieſt die angeführten Artikel und nennt in Verbindung damit den General Mangin, der die nationaliſtiſche Partei in Bayern unterſtützt habe. Nach dem Abg. Cachin interpelliert der reaktionäre Abgeordnete Magellon über die franzöſiſche Politik im Rheinlande, ohne daß es ihm gelang, die Aufmerkſamkeit des Hauſes, das ſich offen⸗ bar für dieſe Frage nicht intereſſiert. zu gewinnen. In ſeinen Aus⸗ führungen behauptet der Abgeordnete, daß die rheiniſchen Separa⸗ tiſten die Abſicht hätten, den Weltfrieden wieder herzu⸗ ſtellen(): es frage ſich nur, ob ſie ihren Wunſch durchführen könnten. Frankreich habe zahlreiche Anhänger in den Rheinlanden. Der ſozialiſtiſche Abgeordnete Uhry weiſt darauf hin, daß das Organ des Abg. Vandervelde,„Le Peuble“ in Brüſſel, das Straf⸗ regiſter dieſer Mitglieder der rheiniſchen Regierung veröffent⸗ licht habe. Dieſe Geſellſchaft habe Matthes geſtürzt, und es blieben nur dieſe Vorbeſtraften übrig, und nach dem Haväbericht fügt der ſozialiſtiſche Abgeordnete hinzu:„Bezahlt von Herrn Tirard!“ Poincare ruft dazwiſchen: Andere wieder klagen Tirard an, er be⸗ hindere die rheiniſche Bewegung. neutral. Der Abg Magelien klagt ſchließlich die Sozialiſten an, daß ſte die rheiniſche Republik disqualifizieren wollten Das rankreich von 1923 miſſe das Selbſtbeſtimmungsrecht der Völker reſpektieren. Es müſſe ſeſt und vernehmlich ſeine Sympathie für die Sol⸗ daten einer großen Freiheitsbewegung ausſprechen, ſelbſt wenn ſte geſchlagen würden. Der Redner hofft, daß England ſich im Intereſſe des allgemeinen Weltfriedens auf die Seite Frank⸗ reichs ſtellen werde, um die rheiniſche nicht behindern. Im weiteren Verlaufe der Debatle bezweifelt der Abg. Lafont die Aufrichtigkeit der rheiniſchen und der bayeriſchen ſeparatiſtiſchen Bewegung. Der Abg. Maurice Barres widerſpricht dem und er⸗ klärt, daß es ſich um eine Bewegung von vollkommener Reinheit handele. Der Abg. Uhry bleibt dabei, daß dieſe Bewegung lächer⸗ lich ſei und daß der franzöſiſche Oberkommiſſar Tirard Unrecht habe, ſie zu begünſtigen. Poincare erklärt demgegenüber, die Franzoſen hätten doch ein Recht darauf, Hoffnungen zu haben. Nach verſchiedenen Ausführungen der Abg. Uhry, La⸗ font(Komm.), Oberkirch 8 und Moutet über die rheiniſchen Scparatiſten, ſeitens des Abg. Moutet auch über die Ruhrbeſetzung bezw. die Kohlenlieferungen Deutſchlands antwortet Poincare. Der nächſte Interpellant, Maurice Barres, ſoll auf Entſcheidung der Kammer erſt kommenden Freitag über die franzöſiſche Politik in den Rheinlanden ſprechen. Deutſche Nothilſe Eine Sammlung für Rhein und Ruhr Der Roichspräſident, die Reichsregiexrung und die Regierungen der Länder haben einen Aüfruf zu einer Deutſchen Nothilfe veröffentlicht, in dem es u. a heißt: „Schwerſte wirtſchaftliche Not laſtet auf dem deutſchen Volke. Ins Unermeßliche geſtiegen iſt das Elend. Kinder und Greise hungern. Millionen ſchaffensfreudiger Männer und Frauen ſind durch den Druck, der auf den beſetzten Gebieten an Rhein und Ruhr laſtet, aus Arbeit und Verdienſt getrieben. An all⸗ Deutſche geht daher der Ruf: Helft mit Geld und Gut! Gedenkt insbeſon⸗ dere der ungeheuren Leiden, die eure Brüder im Weſten ſeit vielen Monaten dulden. Gedenkt des verzweifelten Kampfes, den ſie jetzt ums nackte Daſein und um ihre Zugepörigtelt zum Reich führen. Das ganze deutſche Volk ſchließt ſich zu einer großen Notgemein⸗ ſchaft gegen die Hungersnot zuſammen.“ Die Durchführung der Sammlung Deutſche Nothilfe ſſt den beſtehenden Organiſationen des Deutſchen Volksopfers übertragen worden. An der Sammlung werden ſich wirtſchaftliche und charitative Verbände des Reiches beteiligen. Spenden nehmen alle Banken, Sparkaſſen und Poſtanſtalten enigegen. Die Hilfe aus Holland Am 27. Nov. fand im Haag ein Bazar zugunſten deuiſcher Intelleftueller ſtatt, der vom Prinzgemahl der Niederlande Berliner Ur⸗ und Erſt⸗Nufführungen Von Hermann Kienzl. Ein treues Gedächtnis verſtärkt die Sorge um das ungewiſſe Zchickſal des Deutſchen Theaters, der Kemzelle der„Nein⸗ ardtoühnen“ Dieſe Stätte war geweiht, ſeit'Arronge die klaſſiſche Lunſt, die im Hoftheater vermodert war, verjüngte. Mit Kainz und der Sorma. Geweiht, ſeit“o Brahm hier die erſte Standa. te Ibſens und Hauptmanns hißte. Zum dritten Mal gewe ht von dan Wundertaten Max Reinhardts. Heute? Nur mehr wen ge von den Myrmidonen glanzvoller Tage kämpfen in der Schumannſtraße, das neue Enſemble hat geringes Eigengewi ht, der ganze Zuſtand zerrät Merkmale des— nun, hoffen wir: des Ueberga! 92. Doch mas zunächſt den Einzug ankündigt, macht nicht froh: Karlheinz Rartin, der Egozentriker, war ſchon als Gaſt⸗Regiſſeur im Heutſchen Theater ein Schrittmacher des Niedergangs; jet wird er mit ſeinem mäßigen„Schauſpielertheater“, über dem nur e in Stern Aberſetze:„Star) leuchtet, die Reinhardtbühnen beſiedelnin Erſt zur dritten Aufführung von Carlo Goldonis Zuffonerie„Das Cafshaus“ war die Kritik ins Dautſche Eheater geladen. Da ſah ſie, nun einmal drei Schritt hinter der ZFremiere, den normalen Theaterbetrieb: ein halbleeres Haus zovember⸗Sümmung im Zuſchauerraum und— auf der ühne Obwohl der vor 130 Jahren verſtorbene Venezianer ein ſo luſtigar Anabe geweſen! Ob ſeine kaum dem tollen Stegreif entwachſenen Berkleidungs⸗ und Ohrfeigen⸗Poſſen heute noch zu beleben ſind? Otto Ni der Reſtaurierer des Eichendorff'ſchen romantiſchen Juſtſpiels, hat es verſucht Hat nun den Schatz von vielerlei Ver⸗ gebtheit und Kartenſpiel, der ſich auf Dachgarten und Vorhof des Fafehauſes, des geſelligen Mittelpunkts im italieniſchen? okoko, abtummelt mit ein paar Tröpflein Poeſie beſprengt, dem alten Maeſtro dieſen und jenen ulkigen Einfall geliehen und ein dünnes iterariſches Schamtuch über Goldonis Harlekinade gebreitet. Dabei wurden reizvolle Einzelheiten gewonnen, aber Brio und neck ſche Torheit des Ganzen vermindert. Zugegeben übrigens. daß die Schaufvieler den alten Bajazzo ziemlich im Sti e ließen. Fat nur Nax Gölſtorf— mit ſeinem Don Marcio. dem dummdereiſten Ichwätzer und Wurſtel— raate noch aus der quten Zeit: und die Begenwart hatte an Erfreulichem Erika von Thellmanns leſſe An⸗ zut beigeſellt. ** der Veichtſtuhl war gegen den ſpanſſchen Mönch und hat des Aloſterpriors buntbebänderte, leichtmütige Komed'en ſh.er„An⸗ zößigkeit“ wegen befehdet. Dreigundert hat Tirſo de Mollno. Zeitaenoſſe und Schüler Lope de Vegas geſchrieben, unter ſhnen daz Urbild aller Don Juan⸗Dramen. In Spanien am volkstümlichſten geblieben iſt das typiſche Verkleidungsluſtſpfel„Don Gill mit ünen Hoſen“. Ob es für die deutſche Büh⸗ e, Weter 1 der Kön ſtraße, entdeckt woben, endeeh ſich meiner Wiſſenſchaft. Mit vieler Freundlichkeit wurde es ouf⸗ genommen— mit all ſeiner Grazie und eN ſeiner grenzenlos ſorgloſen Mummerei, ſeiner dreihundertjährigen Kinderei, ſeinen Kaſtagnetten, Guitarren und Straßenliedern, und mit ſeiner — nein, unſerer Elſe Eckersberg. Denn das war doch ſchliaß⸗ lich die Hauptſache: in ſeidig grünen Höschen die grazile Fraulichkeit und Munterkeit eine⸗ loſen ichertroums. 5 Dario Nicodemi, der Franco⸗Italiano⸗Argentinier, iſt in der internationalen Manege der Schaufpieler ein vielgerittener Nudel⸗ brettſchimmel. Er ſchreibt„Rollen“ mit nalvem Grillengezirpe oder mit elektriſchem Schlag und bewegt die Figuren an feſten Schnüren. In dem lyriſchen Luſtſpiel„'Tageszeiten der Liebe“ ſind vom Anfang bis zum Ende nur ſie und er auf der Bühne. Von den andern hört man die Stimmen hinter den Kuliſſen. Da aber dieſe Unſichtbaren für das Spürchen Handlung doch wohl unenbehrlich ſind, ſo ſagt ihre bloße Hörbarkeit: hier gehts um ein techniſches Kunſtſtück! Wie ſich aus einer zufälligen Begegn fremden Jüng⸗ lings mit fremdem Mädchen vom Morgen bis zur lauen Nacht die Liebe entwickelt, das iſt mehr gefingert als entfaltet. Immerhin: die von visſen Muſtern geſammelten Drückerchen ſind geſchickt ge⸗ ſammelt und gereiht, und der non Neigung beflügelte, von Laune und ſungem Trotz gehemmte Dialog der Herzen giebt anmutigen Künſtiern Gelegenheit zu gefälligem Spiel. In den Kammerſpielen war das Ganze zwei wohlabgeſtimmten Hälften onvertraut. Die hübſche Nichtigkeit fand freundſiche Aufnahme. ** Ein unglückſicher Ai zerrte die dreiaktige Komödie„Sonkin und der Hauptreffer“ von Simon Juſchkewitſch zum erſten Mal an die deutſche Rampe(Schauſpielertheater). Um die Namen der Perſonen weht Gheito. Doch was ſich begiebt, hat nicht An⸗ ſpruch auf ein beſtimmtes Volkstum, iſt vielmehr internationales Erbgut. Schon Neſtroy hat die Geſchichte vom großen Treffer des kleinen Mannes im„Lumpacivagabundus“ bearbeitet. Ruſſe ſoll der neue Verfaſſer ſein. Ob etwa ein Schauſpieler, der Aehrenfelder abfammelte? Quälend gedehnt iſt das karge Stück, überlaut lärmend wurde es geſpielt. 8 Draußen in der großen Frankfurterſtraße, wo vor 34 Jahren Zoſef Kainz in der Verbannung Triumphe felerte, im Roſe⸗ Theater, verſammelt ſich an Sonntagen eine fleinbülrgerliche Theatergemeinde zu itterariſchen Matinsen. Von Paul Noſe, dem Direktor,(der noch in der vergangenen Spielzeit dem Maun⸗ heimer Nationaltheater angehörte, und ein begabter, ernſt ſtrebender junger Künſtler iſt, Die Schriftf.) ſtammie da⸗ einaktige Drama „gegen Krieg und pfäffiſche Religion“,„Friede“ geheißen. Aber kein eleuſtniſcher Akkard ſchließt die blutige Begebenheit. Der Völker⸗ krieg iſt zu Ende. Die Jamilſe erwartet den N Sohn und Bräutigam, und eine zweite junge Frou ht der Niederkunff In Wirklichkeit verhalte er ſich g eröffnet wurde. Der Bazar, von einem Ausſchuß angeſehener Per⸗ veranſtaltet, bildet ein neues Glied der Kette hollän⸗ iſcher Wohltätigkeitsveranſtaltungen. Ueberall haben ſich Ausſchüſſe zur Linderung der deutſchen Not gebildet. Die Gebefreudigteit iſt krotz der auch in Holland herrſchenden Not der Wirtſchaftskreiſe außerordentlich groß. Einzelne Ausſchüſſe brachten bereits mehr als 100 000 Gulden auf. Auch große Lebensmittelſendungen ſind ab⸗ ngen. Auf Veranlaſſung des niederländiſchen Kinderausſchuſſes keſinden ſich dauernd—6000 deutſche Kinder in Holland; dieſe Zahl wird ſich in Zukunft noch erheblich vermehren. Auch deutſche Kreiſe Hollands beteiligen ſich an dem Hilfswerk. Badiſche Politik Keich und TCänder Der Ausgleich der beiderſeifigen Juſtändigkeiten Wie ſchon kurz mitgeteilt worden iſt, hat der Präſident des badiſchen Landtags, Abg. Dr. E. Baumgar tner, eine Denkſchriſt über den Ausgleich der Zuſtändigkeiten zwiſchen dem Reich und ſeinen Ländern in Geſetzgebung und Verwaltung ausgearbeitet. Aus der uns jetzt vorliegenden Denkſchrift iſt zunächſt das Kapitel von beſonderem Intereſſe, in dem über die twendigkeit der Erweiterung der Zuſtändigkeit der Länder und Gemeinden auf ſteuerlichem Gebiete geſpröchen wird. Die in der Denk⸗ ſchrift hierzu niedergelegten Vorſchläge laufen dahin hinaus, da nur noch ſolche Steuerarten künftig erhoben werden dürfen, deren Erträgniſſe m nennenswertem Umfange die Erhebungskoſten über⸗ ſteigen; Beſeitigung aller unproduktiven Steuern und Abgaben, Ver⸗ einfachung des ganzen Steuerſyſtems auf einige wenige große Steuern, dieſe aber gründlich ausbauen und ausſchöpfen nach den Grundſätzen der ſteuerlichen Gerechtigkeit. Bleiben muß: die Ein⸗ ſommenſteuer; die Steuer vom Grundvermögen und Gewerbebetrieb unter Einbeziehung des Kapitalvermögens muß ausgebaut werden zu einer Vermögensſteuer ähnlich der früheren; aber zu einer ver⸗ beſſerten Vermögensſteuer, bei der Schulden nicht nur bis zur Hälfte des Vermögens, ſondern ganz abgezogen werden dürfen: bleiben muß ferner die Umſatzſteuer und die ſogen. Verkehrsſteuern, dazu eine Anzahl von indirekten Steuern, ſoweit ſie einen wirklich erheb⸗ lichen Ertrag abwerfen. Von dieſen Steuern ſollen dem Reiche verbleiben alle indirekten Steuern; an der Umſatzſteuer aber müſſen Länder und Gemeinden mit einer größeren Quote als bisher beteiligt werden. Wenn man nicht von vornherein die Einkommenſteuer und die aus⸗ ebaute Vermögensſteuer primär den Ländern überlaſſen und dem; Reiche und den Gemeinden das Zuſchlagsrecht gewähren will, ſo muß man wenigſtens den Ländern und Gemeinden das Recht der Zu⸗ ſchläge zu dieſen beiden Steuerarten in dem Umfange zugeſtehen, der den verhältnismößigen Anteilen, die ſie jetzt auf dem Wege der Ueberweiſungen erhalten, entſpricht. Von den ſog. Verkehrsſteuern ſollen die Kapitalverkehrsſteuer und die Erbſchaftsſteuer dem Reiche, die Grunderwerbsſteuer dagegen den Gemeinden überlaſſen werden· Das folgende Kapitel befaßt ſich mit der Finanzverwal⸗ tuna und es wird erklärt, daß die oben vorgeſchlagene Verein! fachung des Steuerſyſtems an ſich ſchon eine gang bedeutende Ver⸗ ringerung der Veranlagungsarbeiten und der Erhebungskoſten u damit eine Einſparung einer großen Zahl von Beamten zur Folge haben. Ferner aber wird die Ausſtattung der Länder und Gemein⸗ den mit der Steuerhoheit auch auf dem Gebiete der direkten Steuern ganz weſentlich ihr Verantwortungsgefühl für die geſamte Finanz⸗ gebarung ſtärken und ſchärfen und damit ficherlich von ſelbſt zum Abbau überflüſſiger Aemter und Stellen in Staat und Gemeinde führen. Allerdings müſſe die Geſetzgebung auch für die den Ländern überlaſſenen Steuern in ihren Grundzügen durchaus für das ganzt Reich einheitlich dem Reiche zuſtehen. In der Einz ausgeſtaltung muß den Ländern innerhalb einer Minimal⸗ und Maximalgrenze ein Spielraum gelaſſen werden, der durch ihre wirtſchaftlichen Ver⸗ hältniſſe bedingt iſt. Am Schluſſe dieſes Kapitels wird zuſammenfaſſend in der Denl⸗ ſchrift betont: Dem Reichs⸗ und Landesintereſſe, wie auch den be⸗ rechtigten Intereſſen der landeseingeborenen Beamten der Steuer⸗ berwaltung wird ſicherlich am beſten gedient wenn die Verwaltung der geſamten Steuern und Abgaben wieder den Ländern bezw. Gen: meinden zurückgegeben wird. Es würde das keineswegs eine Schwächung des Reiches bedeuten; es wird wohl niemand im Ernſte behaupten wollen, daß es zu den Lebensnotwendigkeiten des Reiche gehöre, daß es auch im Beſitze der Steuerverwaltung ſein müſſe.—50 Einheit der Juſtiz iſt auch gewahrt, trotzdem die Verwaltung un die Organe derſelben den Ländern zuſtehen. Da über die Frage de Auseinanderſetzung zwiſchen Reich und Ländern wegen der Gebä der Reichsfinanzverwaltung, die bisher im Eigentum der Länder 92 ſtanden hatten, noch heute nicht entſchieden iſt, ſo kann die Rückga dieſer Gebäude an die Länder keiner Schwierigkeit begegnen. Die nächſten Kapitel umfaſſen die Poſt⸗ und die Eiſenbahn hoheit. worüber in einem zweiten Artikel berichtet werden ſoll. Iweibrücken von den Separaliſten beſeht zweibrücken, 1. Dez. Geſtern abend gegen 6 Uhr traf hiet ein Vortrupp der Separatiſten, der aus der Richtung Pirmafens tam, hier ein und begab ſich zum Juſtizgebäude, wo die Bezirks delegation der Rheinlandkommiſſion ihren Sitz hat. Zu Zwiſchen fällen iſt es nicht gekommen. Damit iſt auch die letzte Bezirksſtad der Pfalz in den Händen der Separatiſten. enigegen. Dämmerſtimmungen, die nicht ungeſchickt an Maetercias⸗ „Ennbeingling⸗ erinnern. 95g jedes Heer mik und Sang bele zu ſeinen Häuſern. Er ſedoch kem nicht. In die Stube triütt, 9 ſpenſtiſch, aber mit knarrender Kommißſtimme die ſoldatiſche Obe, keit. Meldet mit ſchonungsloſem Gepraſſel ſchneidiger Worte, 5 Soldat ſei als völlerverſößnender Verräter durch den—— 105 Gerichtes gefallen. Die Motivation iſt ein wenig weitmaſchig. 8b0 die Nerven ſind gepackt. Was nun geſchieht, iſt nicht Friede, ſonder Zahn um Zahn. Dle künftige Mutter ergreift das Beil und erichte den Offizier. Das Ganze:? ein kleines Chaos mit Lichtern d Begabung. Julius Cäſar Zur 8 Erſtaufführung der Händelſchen Oper 5 Zum erſten Male wird in Faneſen eine Oper von Händel 1 geführt we Das 200 Jahre alte Werk, glanzvoll de Wen⸗ der Wagneriſten und Veriſten überſtrahlend und überdauernd, Julte Cäſar. Von Göttingen— Dr. Hagen— ausgehend, in Hannee von Lert und Niedecken ſofort aufgenommen und dem Theater⸗A 5 tagsbetrieb mit feiertäglicher Freudigfeit zugeführt— vom Pubplienn, ebenſo erwidert iſt die Händelopern⸗Bemegung ſber ein müſitppite logiſches Experiment, über die Angele nheit einzelner Begel tenih ee und ſtärkſte Lebendigkeit geworden. Die Auffen, kung einer Händeloper bringt einen neuen Klang des Orche ter? eine neue Vinie des Dekoratinen und daraus eine neue Einftellun des Darſtellers in das Gleichmaß des heutigen Opernſpielplane Der Sänger, Träger allgemeiner Menſchheitsgedanken umd ih 01 Affekte, wächſt hinaus über das Stoffliche des Verismo, der Zuer 4 riſch aufgeſchmückten Werke von Strauß bis Schrecker. ee Orcheſterklang iſt nur Ausdeuter des muſikaliſchen Gedankens, dun und rein in der Linſe. Ebenſo muß die Einſtellung der Szen ſein: die dekorative Linie weit ausſchwingend, nur den Raun 4 faſſend: die Geſte des Darſtellenden nicht— wie 2 in der Oy 0 — das Pſychologiſche unterſtreichend, ſondern in ſtärkſter Spann 5 gabunden, die Linie des großen Gedankens feſthaltend und betonen N Die N dieſen Stil erwächſt aus der Händelſchen Waeſe Sie kennt nur Kontraſt, nicht den Uebergang. Seine Arien ſtell 1 Hell und Dunkel,. und Schmerz— oft innerhalb der Arte⸗ (in ihrer Zweiteiligkeit) ſelbſt— gegeneinander. Die gänslich andeg Einſtellung, im Gegenſatz etwa zu Wagners Werken. wo das Pfoch logiſche und ſeine Uebergänge das betonte Hauptgewicht ergeben, hier damit anzudeuten verſucht. 1 Die Erſtaufführung des Julius Cöſar“ findet beute, den 1 Dezember im Nationaltheater ſtatt. Die Titelpartie wird von 8 Bürgwinkel geſungen, Jrene Gden als Gaßt ſingt die Pan der Kleopatra. Die ſzeniſche Leitung hat Eugen Gebralh, die we kaliſche Leitung Richard Lert; das Conzertino des Orcheſters len Max Kergl. Bernhard Conradi, Franz Neumaier Cal⸗ und Müller, letzterer betreut auch das Cantinſto, am Cembalo Hans Lenzer⸗ —— — Samstag- den 1. Dezember 1928 — Maunzeitter Geueral-Anzeiger(Mittag-Ausgabe) Ner. 854 3. Seile. Städtiſche Nachrichten Aus der Staòtrats ſitzung vom 29. November 1923 Rücktritt des Stadiſchulrats Dr. Sickinger Seheimrat Dr. Sickinger hat mitgeteilt, daß er im Hinblick zaf ſein Lebensalter beim Unterrichtsminiſterium die Verſeßung in den Ruheſtand beantragt habe. Der Stadtrat nimmt n dieſer Mitteilung des um das Mannheimer Schulweſen ſo hoch⸗ zerdienten, als Schulreformer weit über Deutſchlands Grenzen inaus bekannten Schulmannes, der ſeit 28 Jahren die Mannheimer olksſchule leitet, Kenntnis und behält ſich vor, ſeinem Dank und iner Anerkennung beſonderen Ausdruck zu verleihen, Das Schickſal des Nalionaltheaters Die Abſicht des Reichsfinanzminiſters, die Beſoldungszuſchüſſe ür die Beamten und Angeſtellten der Länder und Gemeinden vom 1— Januar 1924 an auf 50 Prozent, vom 1. April 1924 ab auf 25 Prozent herabzumindern und vom 1. Oktober 1924 ab keinerlei Zuſchüſſe mehr zu gewähren, beleuchtet grell die Schwierig⸗ deitender finanziellen Lage der Stadt. Umſoweniger iſt an Barzuſchüſſe der Stadt an das Nationaltheater zu denken. Der Stadtrat erwartet daher, daß ſein Aufruf an die Bevölkerung, Mieten und Gewährleiſtungen zu zeich⸗ gen, vollen Anklang findet. Nur dann kann das Theater im Spieljahr 1924/25 erhalten bleiben. Der Stadtrat beab⸗ lichtigt aber nicht, das Theater fortzuführen, wenn dies nur unter Verringerung ſeiner hiſtoriſchen und kulturellen Aufgaben geſchehen könnte; es iſt auch ſelbſt⸗ G verſtändlich, daß für das Spieljahr 1924/25 die Berufung eines künſtleriſchen Jntendanten in Ausſicht genommen würde. Ehrung von Mitgliedern des Nakionaltheaker-Orcheſters Diejenigen Mitglieder des Nationaltheater⸗Orcheſters, die fünf Jahre am Nationaltheater(ausſchließlich etwaiger Probejahre) tätig ſind, erhalten die Amtsbezeichnung„Kammermuſiker“. Jur Erſchließung weiteren Baugeländes in der öſllichen Sladterweiterung follen 3 Straßen fertiggeſtellt werden. den aus Bauplatzerlöſen gewonnen. Fahrplanänderungen auf der Schwarzwaldbahn Drohende Einſchränkungen. Nachdem unter dem Zwang der Verhältniſſe die einzigen direkten Schnellzüge D 906/ 914 Frankfurt⸗Pforzheim⸗Freudenſtadt⸗Tri⸗ herg⸗Freiburg Anfang des November weggefallen waren, follen mit Wirkung vom 3. Dezember ab auf der Schwarzwaldbahn weitere Vereinfachungen des Fahrplans in Kraft treten, obwohl gerade die Schwarzwaldbahn und die Fortſetzung nach Konſtanz infolge der eſchnürung von Offenburg ſchon ſeit Februar in ganz außer⸗ itlichem Maße in Mitleidenſchaft gezogen worden ſind. Es delt ſich in erſter Linie um den Wegfall der Eilzüge 156/159, ehedem vor der Beſetzung Offenburgs ſeit Jahren zwiſchen kfurt und Konſtanz liefen, nach der VBeſetzung aber nur als bebrochene Züge gefahren wurden. Dieſe Züge ſollen in der jetzigen Ferm wegfaällen, ſo daß E 156 als ſolcher ausfällt, ſtatt deſſen von Hauſach über Triberg bis Villingen im alten Fahrplan(Hauſach ab Die Mittel wer⸗ .36 nm., ab Villingen weiter.23 nm., Konſtanz an.40 um,, bisher .20) als beſchleunigter Perſonenzug, der auch vierter Klaſſe führt, gefahren wird. Zugleich wird der unzulänglich beſetzte Perſonenzug 1428(Villingen ab.23 nm., Singen an 11.25 um.) geſtrichen, während er zwiſchen Hauſach⸗Triberg⸗Villingen erhalten bleibt. Dieſe Aenderung bringt eine ſeit längerem ſchon gewünſchte Abend⸗ gerbindung mit allen Wägenklaſſen zwiſchen Kinzigtal und Bodenſee, die nur zwanzig Minuten mehr Fahrzeit benötigt — 0 der bisher ohne vierte Klaſſe laufende Eilzug. Der Gegenzug 159(Konſtanz ab.10 vm.), der bisher in Villingen gebrochen wurde und dort 21 Stunden Stillager hatte, um den Anſchluß an 387 von Mannheim⸗Karlsruhe aufzunehmen, fällt zwiſchen Konſtanz und Villingen aus. Für ihn tritt der ſpäter ge⸗ legte Perſonenzug 1413 ein(bisher Konſtanz ab.40 vm. neu ab .47), der die mehrſachen längeren Aufenthalte verliert und dadurch lrotz ſpäterer Ablaſſung in Konſtanz zur gleichen Zeit in Villingen Antrifft und im alten Fahrplan weiter bis Ortenberg geht. Zwiſchen Billingen⸗Triberg⸗Hauſach wird Eilzug 159 zum beſchleunig⸗ be n Perſonenzug mit vierter Klaſſe umgewandelt, der außer zem erwähnten Anſchluß von E 387 die Zufahrt über Hauſach⸗Hoch⸗ dorf zu Eilzug 386 nach Karlsruhe Mannheim vermittelt. Er verkehrt im Fahrplan des E 159. Die zu beſchleunigten Perſonen⸗ zügen umgewandelten Eilzüge erhalten die Nummern 1456 und 1459. Weitergehende Einſchränkungsabſichten der Verwaltung ſind zu⸗ wichſt noch nicht verfügt. Es beſteht aber die Gefahr, daß noch andere Jüge eingefahren werden und zwar ſolche, deren Streichung ſchon ie die dahin geäußerte Abſicht den ſchärfſten Widerſpruch nach ſich dehen dürfte, weil ſie eine enorme Schädigung des geſamten Wirt⸗ ſaaltsleben⸗ des genügend ſchwer getroffenen Schwarzwaldes dar⸗ gellen. Es handelt ſich um die eigens wegen der Umleitung im Anſchluß an die Donaueſchinger Fahrplankonferenz im Frühjahr ſungen ſeien in großem Umfang über die Grenze verſchoben geſchaffene Früh⸗ und Spätverbindung zwiſchen en und Villingen, die es ermöglicht, vom Schwarzwald an einem Tag nach der Landeshauptſtadt und dem Unterland und auch wie⸗ der zurück zu kommen. Worden dieſe Züge 1409 a(Villingen ab .34 Im., Karlsruhe an 11.10 vm., Karlsruhe ab.50 nm., Villingen Zug 1438 an 11.35 nm), aufgehoben, ſo 114 75. die Verwaltung dem öffentlichen Leben die dbeure ebernachtung auf. Außerdem würde die Zufahrt an den Nachtſchnellzug D 41, den einzigen direkten Schnellgug zwiſchen Baſel und Norddeutſchland, wegfallen. Es wäre zu wünſchen, daß man ſich in der Verwaltung nicht ausſchließlich von der im Winter naturgemäß geringeren Benutzung dieſer Züge, die ſich auch aus dem allgemeinen Verkehrsrückgang erklärt, leiten läßt und dieſe Züge einſtellt, was lediglich eine weitere Droſſelung eines Wirt⸗ ſchaftsgebietes ohne eine gleichwertige Betriebserſparnis deuten würde. Der Ausfall dieſer Züge würde nur der Auffaſſung neue Nahrung geben, daß badiſche Intereſſen dem württembergiſchen Eigenwillen geopfert würden, der dem Umleitungsverkehr nur dann freundlich gegenüberſtehe, wenn er möglichſt über württembergiſches Gebiet gehe und den dortigen Intereſſen diene. W. R. Wo iſt die Sadenmark? Dieſe in der letzten Zeit viel geſtellte Frage wird endlich durch 8 7 amtlichen Auslaſſungen in der„Karlsruher Zeitung“ beant⸗ wortet: Wiederholt iſt in der Tagespreſſe die Frage aufgeworfen worden, wo denn eigentlich die badiſche Goldſchatzanweiſung (Badenmark) geblieben ſei. Es iſt dabei die Vermutung ausge⸗ ſprochen worden, die badiſche Goldſchatzanweiſung ſei insbeſondere von der Landwirtſchaft gehamſtert worden. Auch darüber wird Klage geführt, daß die badiſche Goldſchatzanweiſung über die renze verſchoben worden ſei. Von amtlicher Seite wird uns hierzu folgendes mitgeteilt: Die badiſchen Goldſchatzanweiſungen ſind zu einem Teil unter ſtändiger und genaueſter Nachprüfung der zuſtändigen Regierungs⸗ ſtelle an die badiſche Induſtrie zu Zwecken der Lebens⸗ mittelbeſchaffung und wertbeſtändigen Lahnzah⸗ lung, zu einem anderen Teil auch über die landwirtſchaftlichen und anderen Berufsorganiſationen für Zwecke der Kartoffel⸗ beſchaffung an die Landwirtſchaft abgegeben worden. Die badiſchen Goldſchatzanoeiſungen ſind auf dieſe Weiſe im Gegenſatz zur Reichsgoldanleihe auf dem kürzeſten und ſicherſten Weg in den Verkehr gelangt. Daß ſie tatſächlich zu einem erheblichen Teil auch im Verkehr geblieben ſind, daran iſt nach zuverläſſigen Mitteilungen nicht zu zweifeln. Gerüchten über eine mißbräuchliche Ver⸗ wendung der Badenmark durch landwirtſchaftliche Organiſationen iſt die Regierung nachgegangen; ſie haben ſich erfreulicherweiſe nicht bewahrheitet. Es iſt weiter behauptet worden, die badiſchen Goldſchatzanwei⸗ woörden und würden im Ausland weit imter Kurs gehandelt. Es mag ſein, daß ähnlich wie bei der Goldanleihe, dem wertbeſtändigen Notgeld und der Rentenmark in der Zeit, in welcher der Dollar⸗ kurs künſtlich niedergehalten wurde, auch Stücke der badiſchen Gold⸗ ſchatzanweiſungen über die Grenze gewandert ſigd. Daß es ſich dabei um erhebliche Mengen handelt, iſt kaum anzunehmen. Ebenſo iſt es nach einer zuverläſſigen Feſtſtellung unrichtig, daß die badiſche Goldſchatzanweiſung im Auslande unter Kurs gehandelt werde. Daß dadurch, daß Stücke der badiſchen Goldſchatzanweiſung ins Aus⸗ land gegangen ſind,„der badiſche Schwarzwald“ in den Beſitz des Auslandes gekommen ſei, iſt eine Uebertrefbung deren Lächerlichkeit offenkundig iſt. Arbeitsgemeinſchaſt flüür oͤie beſetzten Mannheimer Gebjiete In einer überaus ſtark beſuchten, von Mühlenbeſitzer Heinrich Hildebrandt geleiteten Verſammlung im großen Sitzungsſaal der Handelskammer Mannheim wurde am Donnerstag eine Ar⸗ beitsgemeinſchaft gegründet, deren Zweck die Wahrung der gemeinſamen Intereſſen aller durch die Beſetzung betroffenen In⸗ duſtrie⸗ und Handelsfirmen der beſetzten Mannheimer Gebiete iſt. Die Wahrung dieſer Intereſſen ſoll dadurch erfolgen, daß das für die Löſung grundſätzlicher Fragen benötigte Material geſammelt, vorbereitet und ſeine Verwertung in enger Zuſammenarbeit mit der Handelskammer verſucht wird. Aufgabe der Arbeitsgemeinſchaft iſt es außerdem, Wünſche und Beſchwerden der angeſchloſſenen Firmen nach jeder Richtung hin zu vertreten, Auskünfte über alle das be⸗ ſetzte Gebiet berührenden Fragen zu erteilen und die Mitglieder von für ſie wichtigen Tatſachen laufend in Kenntnis zu ſetzen. In der Ausſprache, an der ſich u. a. Handelskammerpräſident Lenel beteiligte, ergab ſich volle Einmütigkeit über das dringende Bedürfnis eines derartigen Zuſammenſchluſſes. Die Leitung der Arbeitsgemeinſchaft liegt in Händen eines aus den Hauptfachgrup⸗ pen der beſetzten Mannheimer Gebiete zuſammengeſetzten Verwal⸗ tungsrats, in den folgende Herren gewählt wurden: Für die chemiſche Induſtrie: Direktor Berghegger, i. Fa. Rheiniſche Gummi⸗ und Zelluloidfabrik, Eiſen und Stahl: Direktor Haend⸗ lerr, i, Fa. Arthur Haendler, Holz⸗ und Baumaterial: Martin All⸗ ſtadt, i. Fa. Allſtadt u. Mayer, Kohlen: Direktor Bohle, i. Fa. Rheiniſches Braunkohlenſyndikat, Metallinduſtrie: Direktor Ge⸗ rold, i. Fa. Strebelwerke G. m. b.., Mühleninduſtrie: Direktor Bruß, i. Ja. Rheinmühlenwerke, Nahrusgsmittelinduſtrie: Konſul 0 285 Mannheimer Nafionaltheater:„Maria Stuart'. Keim an⸗ res Drama Schillers beleuchtet ſo ſtark die Gefahr, von der da⸗ Schaffen des genialen Dramatikers belauert war. Dieſe Gefahr iſt eine Kunſt, deren er ſich ſelbſt nach Vollendung des Wallenſtein in einem Briefe rühmt: die Kunſt der Beherrſchung der techniſchen Iwill ſagen: der theatraliſchen— Mittel. In keinem anderen Frama wirkt Schiller ſo ſtark durch dieſe Kunſt, in keinem anderen dieama iſt das Dramatiſche ſo ſehr durch das ſzeniſche Arrungement, 8 tragiſche Idee ſo ſehr durch das rein Stoffliche erſetzt wie in der Etuart. In keinem anderen Drama Schillers haben wir ſo ſtarke Effekte des Intrigenſtückes, in keinem iſt der tragiſche Kampf ſo ehr zu einem Streite von Menſch mit Menſch verkleinert.(Und es iſt Schiller, der die Stuart ſchrieb!l) Eine Neueinſtu⸗ Es erung kann nun dem Fehler verfallen, die Wirkung durch volle entbindung des. Theatraliſchen zu ſteigern. Eugen Felber tat as nicht. Er vermied es mit Geſchmack, den Drückern noch Licht aufzuſetzen, und ſpürte geſchickt dem Schilleriſchen des Stückes nach. Darin vortrefflich unterſtützt von Frau Andor. Ein wenig reif war ſie ganz die Schilleriſche Maria: lieblich anzuſehen, ſchwär⸗ meriſch, edel und bejammernswert in ihrem Unglück: die Verſe mit Gefühl(und ohne Gefühlsſeligkeit) ſprechend. Frau Andor hal das Vermögen, den Vers melodiſch zu ſprechen, ohne ihn ſengeriſch zu zerdehnen. Richard Eggarter muß davon noch Sbnen er hatte als Mortimer den ſchönen Aufſchwung ſchilleriſcher ünglinge, aber er gliederte die leidenſchaftliche Rede nicht genug und überſtürzte die Worte. Die kalt⸗überhitzte Raſerei aus eigener Wärme zur heißen Leidenſchaft zu ſpeiſen, gelingt ihm nur Rüweiſe, Es bleibt ein Reſt konventioneller Phraſeologie. Leiceſter obert Vogel: glatt, kalt, anmaßend, egoiſtiſch, ein wenig eitel; o ſchon aus der Rolle heraus; mit beherrſchten Mitteln ſicher ge⸗ ſtaltet. Der Künſtler. über deſſen ſpürbare Wandlung mit nächſtem zu reden ſein wird, iſt auf rechtem Wege. Hans Godeck ein ſach⸗ cher. harter Burleigh, von wachem Kalkül, Neumann⸗ Hoditz ein menſchlich warmer Shremsbury, Köhler ein bieder⸗ rechtlicher Paulet, Linn ein würdiger Melvil, Julie Sanden eine mütterliche Kennedy ohne larmoyante Note: alle, auch die nichb genannten, im Sinne der Dichtung. Bleibt die Eliſabeth der rau Hagen. Sie hat mir durchaus nicht mißfallen. Mit einem gar icht zu unterſchätzenden Können ſpielt ſie dieſe Rolle an ſich dran. Gewiß, ſie iſt am wenigſten Schiller— darum klingt die ifführung hier nicht ganz zuſammen, wo ihr Gegenſpiel Maria rein ſchilleriſch iſt. Aber ſie hat doch ein eigenes Geſicht: es iſt h der nicht erfolgloſe Verſuch, von Konvention und Deklamation ukommen. Und warum foll die Dame Eliſabeth nicht preziös, Zechraubt. offektiert und im Affett brutal geſpielt werden? Dieſe Ziſabeth mit der gläſernen Stimme der Blaſterten. mit der .enſchenverachtung in Haltung und Geſte hatte Stil; dieſe Königin Itte etwas Gefährliches in ſich und flimmerte von Lichtern der Derweſung. Die Monologe gerieten am ſchwächſten. Die Auf⸗ ſührung als Ganzes— auch Gretes Bildgeſtaltung— hatte ein Paut Mederow vom Deutſchen Theater in Berlin. ſchönes Niveau und verdient ſtarken Beifall— aber nicht das Ge⸗ ſchrei Jugendlicher. 55 he erDer Verband der gemeinnützigen Theaker, deſſen Vorſitzender Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer iſt, überſendet uns folgende Zu⸗ ſchrift: Die deutſchen gemeinnützigen Theater in Gefahr. Durch die nach der Ankündigung des feichefinanz⸗ miniſters mit größter Beſchleunigung und mit eiſerner Strenge durchzuführenden„Abbau“⸗⸗Maßnahmen iſt auch die Erhaltung der deutſchen gemeinnützigen Theater aufs äußerſte gefährdet. Der Verband der deutſchen gemeinnützigen Theater fordert von den Regierungen in Reich und Ländern, zu bedenken, daß ſelbſt bei größter Armut und Verelendung die geiſtigen und kul⸗ turellen Werte nicht völlig preisgegeben werden dürfen, weil ſonſt die Rettung und ein ſpäterer Wiederaufbau des deutſchen Volkes un⸗ möglich wird. Die deutſchen Kulturtheater müſſen daher als eine lebenswichtige Einrichtung von Reich und Staaten anerkannt und bis zum äußerſten in ihrem Beſtand geſichert werden. Die plötzliche Entziehung der Beſoldungszuſchüſſe, die nach den Plänen der Reichs⸗ regierung ſchon am 1. Jan. 1924 teilweiſe, am 1. Amril 1924 aber bis auf ½% und am 1. Okt. 1924 gänzlich wegfallen ſollen, würde die Träger der Theater, die bekanntlich dieſe Zuſchüſſe lediglich als einen unvollſtändigen Ausgleich der ihnen entzogenen Steuergewalt anſehen können, vor die unmittelbare Frage ſtellen, ob nicht der Betrieb der Theater— ſogar ſchon in kür zeſter Friſt— aufhören muß. Der Verband erkennt an, daß äußerſte Sparſamkeit auf allen Ge⸗ bieten, auch im Theaterweſen erforderlich iſt, warnt aber vor Maß⸗ nahmen, die die Exiſtenz ſo wichtiger Inſtitiute vernichten. Theaterrundſchau. Händels: Julius Cäſar hatte im Nationaltheater, bei ſeiner erſten Münchner Aufführung, ſtürmi⸗ ſchen Erfolg. Das dem gewohnten muſikdramatiſchen Stil ſo fern abliegende Werk kann eben nicht verbergen, daß ein Genie, eines der größten der Welt, ſein Vater iſt: die unter allem Barockwerk hell durchleuchtende grade Linie ſeiner Architektonik. die Kraft und Ma⸗ jeſtät. wie die Empfindungstiefe ſeiner Muſik zeugen zu laut von ſeiner genialen Abkunft.— Am Lieanitzer Stadttheater fand die Ur⸗ aufführuna der Oper„Der Walpuraistag“ des Dresdener Komponiſten Erich Kaufmann⸗Jaſſey ſtatt. Die Oper hatte dank ihrer geſchickt geſtalteten Handlung und einer ſtimmungsvollen Inſtrumentierung großen Erfolg.— Max Reinhardt wird ſei⸗ nen Plan, das Joſefſtädter Theater in Wien als eine Art künſt⸗ leriſcher Sozietät der bedeutendſten deutſchen Bühnenkünſtler zu orga⸗ niſteren, nunmehr verwirklichen. Die Künſtler, die, unbeſchadet ihrer Zugeböriakeit zu anderen Theatern. ſich der Rheinhardtbühne auf mindeſtens vier Monate verpflichten müſſen, gelten als„Gründer“ und haben dementſprechend künſtleriſche und ſonſtige Rechte.— In Zürich iſt neben dem beſtehenden Schauſpielhaus ein Wandertheater unter dem Namen Schaubühne ins Leben gerufen worden unter Lei⸗ Oelfabriken, Schiffahrt und Spe⸗ after, i. Fa. Verein deutſcher 5 i Rheinſchiffahrt.⸗G. vorm. dition: Direktor Reinhard, i. Ja. Fendel, Textilinduſtrie: Direktor Koppel, i. Fa. Koppel und Temmler, für verſchiedene Fachgruppen: Direktor Höffler,. Fa. Sunlicht⸗Geſellſchaft.⸗G., Direktor Buddenſ 1 Firma Thyſſen'ſche Handelsgeſellſchaft. Der Vorſtand der Arbeitsgemein⸗ ſchaft ſetzt ſich zuſammen aus Direktor Höffler, 1. Vorſitzender, Direktor Koppel, 2. Vorſitzender, und Direktor Bohle, Schatz⸗ meiſter. Alles weitere iſt beim Geſchäftsführer. Dr. Hilden⸗ brand, Handelskammer Mannheim, Abteilung Börſe, E 4, 12/16, 3. Stock, zu erfahren. Die geſetzliche Miete Auf die Bekanntmachung des Oberbürgermeiſters über die Höhe der geſetzlichen Miete für die Monate November und Be zember im Anzeigenteil dieſer Nummer wird hingewieſen. Die in der Bekanntmachung veröffentlichte Miete für den November gilt nur für dieſenigen Mieter, die nicht ſchon aufgrund der Bekannt⸗ machung vom 30. Oktober 1923 vorausbezahlt haben. Die ſetzt ver⸗ öffentlichte Miete für den Dezember gilt nur für diejenigen Mieter, die den Mietzins für Dezember bis ſpäteſtens 3. Dezember einſchließlich an die Vermieter entrichten. Die geſetzliche Miete für die nach dem 3. Dezember zahlenden Mieter beſtimmt ſich nach den Steueraufwertungsbeſtimmungen u. nach der Aenderung der Reichs⸗ teuerungszahl. Näheres hierüber wird ſpäter bekannt gegeben. Da⸗ mit die für die Inſtandſetzungsarbeiten beſtimmten Z u⸗ ſchläge bis zur möglichen Verwertung nicht entwerten, wird es ſich empfehlen, den entſprechenden Teil der Miete in wertbeſtändigem Geld zu bezahlen. Der dezember auch der Winter⸗ oder Chriſtmonat genannt, wird in dieſem Jahre nach dem hundertjährigen Kalender mit Schnee und Regen ſeinen Einzug halten. Das Wetter ſoll ziemlich unbe⸗ ſtändig ſein, die letzten Tage hell und kalt. Bauernregeln: Dezember veränderlich und lind, der ganze Winter ein Kind.— Auf kalten Dezember mit tüchtigem Schnee folgt ein fruchtbares Jahr mit reichlichem Klee.— Dezember Schnee und Froſt verheißt im nächſten Jahr viel Korn und Moſt, Dezember aber mild mit Regen, verheißt im nächſten Jahr wenig Segen.— Wenn der Wind zu Vollmond toſt,(23.) folgt ein langer kalter Froſt.— Iſts um Weih⸗ nacht kalt und naß, gibts leere Speicher und leere Faß.— Weih⸗ nachten kalt und ohne Eis, wird Oſtern gerne rauh und weiß.— Im Dezember trocken und eingefroren, macht, daß der Weinſtock mehr Kälte ertragen kann, als ein Fichtenbaum.— Wind in der Sylveſternacht, hat noch nie Korn und Wein gebracht. * Steuerabzug bei Monatsgehaltsempfängern. Das Reichs⸗ finanzminiſterium hat ſeinerzeit bekanntgegeben, daß bei der Be⸗ rechnung des Steuerabzuges die Verhältniszahl zugrunde gelegt werden kann, die in der Kalenderwoche gilt, bis zu deren Ablauf mehr als 50 Prozent des Arbeitslohnes gezahlt und fällig geworden ſind. Da ſich bei dieſer Regelung jedoch erhebliche Nachteile zu Un⸗ gunſten des Steuerfiskus herausgeſtellt haben, ſo hat, wie der Konfektionär erfährt, der Reichsfinanzmimiſter ſich neuerdings dahin entſchieden, daß für die Berechnung des Steuerabzuges im äußerſten Falle die Verhältniszahl der letzten, ganz in den Lohnzahlungsmonat hineinfallenden Kalenderwoche zugrunde zu legen iſt. * Geldſtrafen nach Goldmark. Die Reichsregieruna bereitet eine neue Verordnung über Vermögensſtrafen und Bu⸗ gen vor, die die Mängel, die infolge der weiteren Geldentwertung eintreten beſeitigen ſoll. So ſoll die Strafe bei Uebertretung min⸗ deſtens 1 und höchſtens 150 Goldmark betragen. Bei Verbrechen und Vergehen iſt der Mindeſtbetrag 3 Goldmark und der Höchſtbetrag 10 000 Goldmark. Bei ſolchen Verbrechen und Vergehen. denen Ge⸗ winnſucht zugrunde liegt, wird aber die Höchſtgrenze erſt bei 100 000 Goldmark erreicht. Dadurch iſt ohne weiteres die Wertbeſtändigkeit erreicht. Der Goldmarkbetraa iſt bei der Zahlung oder Beitreibung in Reichswährung, d. h. in Papiergeld, nach dem Kurs des Zahlungs⸗ tages umzurechnen. Die Zahlung kann aber auch in anderen Zah⸗ lungsmitteln geleiſtet werden. die von den öffentlichen Kaſſen anzu⸗ ſind, insbeſondere alſo jedenfalls in Goldanleihe und Ren⸗ tenmark. Einlöſung von ſtädtiſchem Notgeld. Wie aus der Anzeige des Oberbürgermeiſters in dieſer Nummer hervorgeht, werden die von der Stadt Mannheim ausgegebenen Notgeldſcheine zu 1 und 2 Miflionen, 5 und 50 Milliarden zur Rückzahlung bis ſpäteſtens 15. Dezember aufgerufen. * gieine Sperre des RKheinbrückenverkehrs. Die Gerüchte von einer bevorſtehenden Verkehrsſperre wegen der Unruhen, die durch die ſonderbündleriſche Bewegung angeblich hervorgerufen ſeien, und wegen einer vorzeitigen abendlichen Brückenſperre, haben ſich nicht bewahrheitet. Die Brücke war wie gewöhnlich abends um 9 Uhr geſchloſſen, dagegen wird ſie allerdings ſeit der Aufhebung der Tagesſperrzeiten(alſo ſeit Montag) morgens erſt um 6 Uhr geöffnet, ſtatt wie bisher um 5 Uhr. * Herabſetzung des Markenbrotpreiſes. Da der Preis des von der Reichsgetreideſtelle gelieferten Kommunalverbandsmehles gegen⸗ über der bisherigen Berechnung ermäßigt wurde, kann der Preis des Markenbrotes vom Montag, 3. Dezember ab, auf 60 Pfg. für den großen Laib(1500 Gramm) und auf 30 Pfg. für den kleinen Laib(750 Gramm) herabgeſetzt werden. Die Tuberkuloſeverbreitung in Deutſchland. Nach Berichten, die aus den Tuberkuloſefürſorgeſtellen aus allen Teilen Deutſchlands in Berlin einlaufen, hat die Not in den Familien der offen Tuber⸗ kuloſen einen ſo unerträglichen Grad erreicht, daß angeſichts der knappen Mittel faſt jegliche Gegenwehr hoffnungslos erſcheint. Statiſtiſch iſt feſtgeſtellt, daß im Durchſchnitt über ein Drittel der offen anſteckenden e ee kein eigenes Vett beſitzen und da⸗ her notwendigerweiſe ihre Keime auf die noch Geſunden, die mit ihnen zuſtmmenſchlafen, übertragen. Wo den Kranken ein eigenes Bett zur Verfügung ſteht, iſt der Mangel an Bettwäſche und dis Dürftigkeit des engen Schlafraumes, in dem ſich auch die übrigen Familienmitglieder aufhalten, ſo groß, daß in den meiſten Fällen eine Anſteckung unvermeidlich iſt. Die Tuberkuloſefürſorgeſtellen ſehen ſich dieſem Feldzug der Tuberkuloſe in die Reihen der Ge⸗ ſunden machtlos gegenüber, weil alle Mittel zur Beſchaffung eigener Beiten für die Krankheitsträger fehlen. Um unſere Kinder wenigſtenz vor der Schwindſucht zu bewahren, wäre hier ein dankbares Feld für die freie Liebestätigkeit vorhanden, nämlich Betten und Bettwäſche für die offen Tuberkuloſen zu ſchaffen. Unter⸗ ſtützungen nehmen alle Tuberkuloſefürſorgeſtellen entgegen. Das Feſt der ſilbernen Hochzeit begeht am morgigen Sonntag Herr Karl Adams, Prokuriſt, mit ſeiner Gaktin Anna geb. Meyer, Lortzingſtraße 16 wohnhaft. Dem Jubelpaar, das feit 25 Jahſen unſer Blatt bezieht, die beſten Glückwünſche. Veranſtaltungen Edwin Jiſcher. Heute Samstag abend wird der mit großem Intereſſe erwartete einzige Klavierabend Edwin Fiſchers in der Harmonie ſtattfinden(der mit Rückſicht auf die Ludwigshafener Beſucher bereits um 7 Uhr beginnt). Der Künſtler ſpielt Werke von Bach, Brahms, Mozart und Chopia. 4. Akademie-Konzert. Am kommenden Dienstag, den 4. Dezember, wird das 4. Akademie⸗Konzert ſtattfinden, an dem Werke von Schönberg und Schumann zur Aufführung gelangen werden. Als Soliſt wurde Walter Gieſeking verpflichtet, der unter Leitung des Generalmuſtkdirektors Richard Lert das neue „„ von Hans Pfitzner erſtmalig in Mannheim pielen wird. * Paulg ftapper und Alfred Landory bringen am Sonntag abend im Nibelungenſaal beliebte Lieder und Duette aus Walzertraum“,„Luſtige Witwe“,„Vogelhändler“ und„Bruder Straubinger“ im Koſtüm zum Vortrag, darunter das Trommelduett, das Vilja⸗Lied, eine Tanzſzene und den dummen Reitersmann. Das ergänzt das bunte Programm durch Operetten und Tanz⸗ .Das Mannheimer„Schaudt-Ouarkett“, bas bei ſeiner dies⸗ jährigen Konzertreiſe durch den ſüdlichen Schwarzwald ganz be⸗ ſonders in Freiburg ſich gtänzende Erfolge erſang, wird am morgigen tung des Schriftſtellers Felir Möſchlin und des Schauſpielers Sonntag vormittag 11 ühr im Neuen Krankenhaus einlige Lieder zum Vortrag bringen. 5 17 1 910 1 4. Seite. Nr. 554 Mannheimer General⸗Anzeiger(Miltag⸗Ausgabe) Samskag, den 1. Dezember 1923 Film⸗Runoſchau *Im Palaſt-Theater tritt Aſta Nielſen im Rahmen eines Sit⸗ tendramas auf. Es iſt ſeit„Hamlet“ und„Fräulein Julie“ ihre beſte künſtleriſche Leiſtung. Die Kraft des Ausdrucks in Mimik und Geſte iſt nicht zu überbieten. Hier zeigt ſich von neuem. daß Aſta Nielſen unſere größte deutſche Filmdarſtellerin iſt, die ihre Konkurrentinnen, ſelbſt die anerkannteſten. weit hinter ſich läßt.„Der Abſturz“— ſo betitelt ſich der Sechsakter der durch Aſta Nielſen zu einem Er⸗ eignis wird— ſchildert die Traaödie einer Operettendipa. die durch ihren Leichtſinn von alänzender künſtleriſcher und geſellſchaftlicher Höhe in den Abarund tiefſten Elends geſchleudert wird. Jede andere Künſtlerin wäre an der Aufaave, dieſes Frauenſchickſal zu erſchüt⸗ ternder Größe zu geſtalten, geſcheitert. Ludwia Wolff der Autoer und Reaiſſeur, hat dafür geſorat. daß die anderen Rollen, die mehr oder weniger Staffage ſind nicht zu ſehr vor Aſta Nielſens virtuoſer Kunſt verblaſſen. Am meiſten kommt ihr der Fiſcher nahe, der von der in der einſamen Villa am Meer von Langerweile geplagten Diva unrettbar ins Liebesnetz verſtrickt und durch einen traaiſchen Zufall ins Zuchthaus gebracht wird. Die ſzeniſche Aufmachung iſt aleichfalls auf das feinſte abaeſtimmt. in der Milieuſchilderung ungemein ein⸗ drucksvoll. Wir denken dabei vor allem an die Meeresſzenen. Die Photographie iſt nicht minder ausgezeichnet. Die Nahbilder vor allem verwiſchen nicht die kleinſte Gefühlsreaung und fügen jede Einzelheit, ſelbſt die gerinaſte, zu einem Moſaik von noch nicht ereichter Eigenart. Die muſikaliſche Umrahmung— die Kavelle ſpielt vorzüalich— ver⸗ vollſtändiat die tiefen Eindrücke die man im Palaſt⸗Theater empfänat. Der Abſturz iſt— das ſei ausdrücklich betont— kein Schau⸗ und Prunkfilm. Er will nur durch die Darſtellung wirken. Dieſe Abſicht wird in einer Weiſe erreicht, daß man ſagen darf: bier zeigt ſich, daß die Fülmkunſt völlia neue Wege gehen kann. wenn ihr eine Aſta Nielſen zur Verfüauna ſteht. * Große Luſlſpielwoche im.-T. Der Oſſi Oswalda⸗Film „Das Milliasdenſouper“ führt den Zuſchauer in das Dollar⸗ land. Amerikaniſch iſt der Aufbau, das Milieu, die Handlung wie die ganze Ausſtattung des Films. Die Photographie iſt aus⸗ gezeichnet die Handlung dagegen dürftig. Es iſt einer der üblichen Geſellſchaftsfilme, bei denen ſich der Manuſkriptverfaſſer an ähn⸗ liche Kliſchés hielt, die ſchon zu Dutzenden in noch bedeutend beſſerer Qualität im.⸗T. gezeigt wurden. Die yankeemäßige prunkvolle Aufmachung läßt aber die Leere der Handlung vergeſſen. Oſſi Os⸗ walda als Hauptdarſtellerin gibt durch ihr glänzendes mimiſches Spiel und ihre virtuoſe Darſtellungskunſt dem Film einen eigenen Reiz. Mit In“ereſſe verfolgt man den Werdegang ihres Partners. des kleinen Steuerbeamten Bolly Tomphon, bis er ſchließlich der Schwiegerſohn Rockeſellers und damit ein gemachter Mann wird. Wer noch glücklicher Junggeſelle iſt, kann ſich hier ein Vorbild nehmen Das Publikum amüſierte ſich übrigens ſehr gut. Auch der zweite Film„Fix und Fax die Glückspilze! ſchlägt ins heitere Genre ein. Beide Filme erzielten einen hübſchen Erfolg. Rommunale Chronik Kleine Mitteilungen Die Zahl der Arbeitsloſen in Heidelberg beträgt zur⸗ zeit 3200. Dieſe Zahl wird ſich in den nächſten Tagen ganz bedeu⸗ zend infolge Stillegung bezw. Einſchränkung von Betrieben erhöhen. Im ganzen Amtsbezirk(Heidelberg, Sinsheim, Eberbach und Wies⸗ loch) befinden ſich zurzeit 10 000 Erwerbsloſe und 5000 Kurzarbeiter. Die noch im Verkehr befindlichen Notgeldſcheine der Stadt Karlsruhe zu 5, 20, 50 und 100 Milliarden Mk. wer⸗ den zur Einlöſung aufgerufen— In Paragraph 9 der Verordnung über die Aufbringung der Mittel für die Erwerbsloſenfürſorge vom 15. Oktober 1923 iſt beſtimmt, daß, ſoweit Geſogenheit dazu beſteht, die Unterſtützung der Erwerbsloſen von einer Arbeitsleiſtung abhängig zu machen iſt. Die Arbeitsleiſtungen dürfen nur gemein⸗ nützigen Charakter tragen. Die Möalichkeit, ſolche gemefnnütigen Arbeiten vornehmen zu laſſen, iſt in Karlsruhe vorhanden. Da für die Durchführung ſolcher Arbeiten von der Erwerbsloſenfürſorge keinerlei Mittel zur Verfügung geſtellt werden dürfen, ſah ſich der Stadtrat veranlaßt, beim Bürgerausſchuß einen Kredit von 10 000 Billionen Mark zu beantragen.— Für ſämtliche ſtädtiſche Gebühren und Tarife ſoll ſpäteſtens auf 1. Dezember die Goldmarkbaſis eingeführt werden. 5 In Köln betragen die Straßenbahnfahrpreiſe für den Einzelfahrpreis 350 Mark, den Umſteigefahrſchein 400 Mark. für Kinder 180 Mark, mit Umſteigen 200 Mark, Eſſenträger 40 Mark, Schüler 150 Mark, Knipskarten für fünf Fahrten 1400 Mark, Netz⸗ karten 22 500 Mark, Knipskarten für Schüler 550 Mark. Wochenkar⸗ ten ohne Umſteigerecht für zwei Fahrten 2300 Mark, für vier Fahr⸗ ten 3400 Mark, mit Umſteigerecht für zwei Fohrten 2700 Mark, für vier Fahrten 3800 Mk.(Die Preiſe verſtehen ſich in Milliarden Mk) Die Halleſche Straßenbahn ſteht vor ihrem Ende. Die Verwaltung arbeitet zurzeit mit einem täglichen Fehlbetrag von 900 Billionen, der ſich jedoch noch weſentlich erhöhen dürfte. Die Zahl der Fahrgäſte iſt von 84000 in Friedenszeiten auf etwa 14 000 täglich zurückgegangen. Die Verwaltung geht mit dem Vlane um, dem geſamten Perſonal zu kündigen, um in etwa 14 Tagen dann das ganze Unternehmen ſtillzulegen mit Ausnehne — ertkagreichſten Linie. Die Fahrpreiſe betragen 15 bezw. 20 Gold⸗ pfennige. In Hamburg hatte ſich die Kommiſſion zur Feſtſetzung der Gebühren und Tarife mit einem Antrag der Hochbahngeſell⸗ ſchaft auf Erhöhung der Fahrpreiſe beſ häftigt. Dem Antrag, den für den Hoch⸗ und Straßenbahnbetrieb gültigen Multiplikator über den amtlich notierten Saß hinaus zu erhöhen, wurde nicht ent⸗ ſprochen. Die Kommiſſion hat aber der Erhöhung der Grund⸗ preiſe auf 15, 20 und 25 Pfennig mit Rückſicht auf die in letzter Zeit eingetretenen Lohn⸗ und Preisſteigerungen zugeſtimmt. Die Fahrpreiſe in anderen deutſchen Städten betragen: in Verlin 15, in Hannover 15—80, in München 15—25 und in Leipzig 25 Gold⸗ pfennige. 3 Aus dem Lande Feidelbera. 30. Nov. Bei einer Familie im Stadtteil Neuen⸗ beim war vor kurzem Schweineſchlachten. Man fühtte ſich glücklich im Beſitze alter Herrlichkeiten. die ſich bei emer ſolchen Gelegenheit herſtellen ließen. Jetzt wurde auch die Wurſt in Angriff genom⸗ men. auf die die Hausfrau ſtets ganz beſonders ſtolz iſt, weil ſie ſich vortrefflich aufs Würzen verſteht. Diesmal aber zogen alle Familien⸗ mitglieder beim Genuß der Wurſt lange Geſichter, denn die Haus⸗ macherwurſt hatte einen ganz merkwürdigen Geſchmack. Man ſtellte Nachforſchungen an und dabei ergab ſich, daß der Hausfrau eine un⸗ angenehme Verwechsluna vaſſiert war. Sie hatte beim Zuteilen der Gewürze ſtatt der Düte mit Majoran eine Düte mit Wermut⸗ Dee eragriffen, die zufällia daneben gelegen hatte. Man wird ſich Wermut⸗Tee, deſſen Aehnlichkeit mit Maforan ſogar den Metzger ge⸗ Wehrmut⸗Tee deſſen Aehnlichkeit mit Maforan ſogar den Metzger ge⸗ täuſcht hatte, der Wurſt verliehen hatte! Aber wohl oder übel muß man ſie bei den heutigen Zeiten doch aufeſſen! * Karlsruhe, 30. Nov. Gutspächter Vollmer aus Maxau, deſſen Verhaftung durch die Franzoſen ſeinerzeit gemeldet wurde, iſt am nächſten Tage bereits wieder auf freien Fuß geſetzt worden, da die gegen Vollmer und ſeine Familie von deutſchen Halunken vorgebrachten Denunziationen ſich als völliga haltlos erwie⸗ ſen hatten. Auch gegen andere in Maxau wohnhafte Beamte ſind unglaublicherweiſe von„deutſcher“ Seite ähnliche Verdächtigungen an die Beſatzungsbehörde gelangt, die ebenſo erlogen waren wie jene gegen Vollmer.— Wegen Betrugs und Wuchers wurde, wie der Polizeibericht mitteilt, der Inhaber eines hieſigen Schuh⸗ geſchäfts, deſſen Ehefrau ſowie Sohn und Tochter feſtgenom⸗ men Wie hierzu verlautet, ſollen die Verhafteten die in die Schuhe eingeſtempelten Preiſe heſeitigt und geändert haben. Ferner werden die Verhafteten beſchuldigt, bei der Kalkulation wucheriſche Gewinne eingerechnet zu haben. Eppingen. 28. Nov. In der Wohnung der Eheleute Emil Werner war die zum Tracknen am Ofen aufgehängte Wäſche in Brand geraten. Durch die entſtandene Rauchenſwicklung erlitt ein im Bett liegendes ein Jahr altes näblein den Erſtickungstod. Ottenhöfen bei Achern, 28 Nov Die Hütteneinbrüche im Schtwarzwaldgebiet nehmen in letzter Zeit zu. So wurde in den igen die ſog. Karl⸗Friedrich⸗Hütte erbrochen und Werkzeuge ir gleichen Zeit wurde eine einem Ettlinger Einwohner gehörende Wohnhütte auf dem Molkereikopf erbrochen und daraus wertvolle Decken entwendet. Nachbargebiete *Ludwigshafen, 30. Nov. Mit der Eiſenbahnregie in der Pfalz wurde[t.„Pfälz. Rundſchau“ eine Beförderung von Lebens⸗ mi telſendungen und von Brennſtoffen für Gaswerke uſw. in Waggonladungen nach der Pfalz von der Eiſenbahnbrücke Germersheim aus vereinbart. Waggonſendungen für Induſtrie⸗ unternehmungen(Fabriken u, dgl.) ſind bis auf weiteres noch aus⸗ zeſchloſſen. Die Reichsbahn erhebt die Fracht bis Rheinheim und dazu einen Zuſchlag bis zur Mitte der Rheinbrücke. Die Gebeihren von dort bis zum Bahnhofsgbäude in Germersheim iſt in fran⸗ zöſiſchen Franken zu zahlen.— Ein Dienſtmädchen von hier wurde geſtern am Ludwigsplatz mit erfrorenen Füßen auf⸗ gefunden und in das ſtädtiſche Krankenhaus gebracht. )(Weiſenheim am Sand, 30. Nov. Ein ſchönes Einvernehmen wurde hier zwiſchen Produzenten und Verbrauſhern erzielt, das in allen Gemeinden Nachahmung verdient. In gemeinſamer Verſamm⸗ lung erboten ſich ſämtliche Landwirte Frucht abzugeben. die ſo⸗ fort durch die Arbeiter geſammelt und zur Mühle gebracht wurde. Fuf dieſe Weiſe dürfte für einige Zeit wenigſtens das Brot geſi hert ein. 0 Landau, 30. Nov. Ein ſchönes Beiſpiel aufopferungsvoller Geſchwiſterliebe gab der Gärtner Theod. Beck. Obwohl ſelbſt Vater von 10 Kindern, ließ er, um ſeine verheiratete Schweſter, die ſich einer ſchweren Operation hatte unterziehen müſſen, dem Leben zu erhalten, dieſer etwa 3/ Liter von ſeinem Blute zuführen. Dieſe edle Tat hat den gewünſchten Erfolg gehabt, das Befinden der Kran⸗ ken hat ſich ſichtlich gebeſſert. Nodalben, 30. Nov. Ungewöhnliches Glück wurde einer Familie beſchert, indem der Storch ein Mädel und zwei Buben brachte und ausgeſucht einem Kriegsinvaliden. Mutter und Kinder befinden ſich wohl. sw. Höchſt i.., 29. Nov. Wegen vorſätzlicher Brandſtiftung wurden die hieſigen Arbeiter Adam Schnupf und Peter Hochſtädter verhäftet. Die beiden haben die Scheune des Landwirts Wolf in Brand geſteckt. Als Grund für die Tat aibt der eine an. Wolf habe auf Verlangen keine Kartoffeln herausgegeben. SGerichtszeitung Mannheimer Strafkammer Die gebratenen Tauben fliogen einem zwar immer noch nicht in den Mund. Viel fehlt aber nicht mehr dazu, denn bei den Plün⸗ derungen am 13. November flog einem Paſſanten ein Laib Brot an den Kopf. Der Mann hat ſich ſicherlich ſehr gefreut, auf ſo billige Art zu einem Laib Brot zu kommen. Aber es geſchehen noch andere Zeichen und Wunder. Als der 33 Jahre alte Schloſſer Friedrich Englert während der Plün'»rungen am 13. Novbr. am Wurſtgeſchäft Hafner in O 3, 13 vorüberging, flog ihm ſogar ein gekochter Schinken im Gewichte von 5 Pfund an die Bruſt. Heißhungrig machte er ſich voll Vergnügen auf einer Bank am Moeßplatz hinter den Schinken. Ganz in Gedanken an dieſem lecheren Biſſen ſah er nicht, wie ihn ein Schutzmann beobachtete, der ſchließlich Schinken und Schloſſer mitnahm. Englert war über dieſe unwillkommene Störung nicht gerade erbaut. Das Gericht war ſo unhöflich, ſeinen Angaben keinen Glauben beizumeſſen, ſon⸗ dern ihn auf 6Monate hinter ſchwediſche Gardinen zu ſchicken. Mannheimet Schöffengericht Mannheim. 30. Nov.(St.⸗G. 2) Die 20 Jahre alte ledige Arbeiterin Barbara Greiß von Schwetzingen hat ihrer Logiswirtin ein weißes Kleid und ein Kinderjäckchen geſtohlen. Sie beſtreitet aber den Diebſtahl, indem ſie heute behauptet, die Gegenſtände von der Tochter ihrer Logiswirtin gekauft zu haben. Die Zeugenaus⸗ ſagen neigen aber zu Ungunſten der Greiß. Auch das Gericht ſchenkt ihr keinen Glauben: es ſchickte die Barbara, die ſich zum Schluß noch recht beleidigend benahm, auf 3 Wochen ins Ge⸗ fängnis. Da ſie fluchtverdächtig iſt, wird ſie ſofort abgeführt. Während ihrer Abführung wird ſie gegen eine Zeugin noch aus⸗ fällig. Auch will ſie die Strafe nicht annehmen. 5 Wegen Diebſtahls hatte ſich der 19 Jahre alte Arbeiter Julius Bröllochs zu verantworten. Bröllochs hat ſich in ſeinem Ge⸗ ſchäft bei Adolf Pfeiffer Mitte Auguſt 1922 einige Male billige Waren geben laſſen und dieſe mit Gewinn an Hausbewohner ver⸗ äußert. Einer Frau verkaufte er einige Emailletöpfe. Da die Frau eine Rechnung verlangte, ſtellte er dieſe ſelbſt aus. Er entwendete dann Waren im Geſchäft, verſteckte dieſe im Müllkaſten im Hofe, um ſie nach Geſchäftsſchluß mitzunehmen. War niemand mehr im Geſchäft anweſend, ſo ſchlich ſich Bröllochs in das Lager und holte ſich die Gegenſtände, die von ihm ſchon hergerichtet waren. Auf dieſe Weiſe wurden die Diebſtähle des Bröllochs immer arößer. Es iſt die alte Geſchichte, daß mit dem Eſſen der Appetit immer größer wird. So gings auch dem Angeklagten, nur handelte es ſich hier um den immer ſtärker werdenden Appetit nach fremder Ware. An⸗ fänglich nahm er nur kleine Gegenſtände ſpäter einen ganzen Satz Aluminiumtöpfe. Am 22. Mai 1923 wurde ihm aber auf die Finger geklopft, da es gelungen war, ihn in flagranti zu ertappen. Die Geſchichte war für ihn inſofern fatal, als er ſich gerade in dem Augenblick erwiſchen ließ, als er 2 aroße Emaille⸗ 7 Alumi⸗ nium⸗, 3 Aluminium⸗Milchtöpfe und 1 ⸗Milchkaſſerole, Gegenſtände im damaligen Werte von 467 000., für ſich eingepackt hatte. Die dem Diebe abgenommenen, ſchon früher entwendeten Waren hatten einen Wert von 476 900 M. Die Ware wurde arößtenteils wieder beigebracht. Der Angeklagte, der ſchon einmal wegen Diebſtahls vorbeſtraft iſt, erhält 6 Wochen Gefänanis. Ddie übrigen wegen Hehlerei Angeklagten werden freigeſprochen. Eine blöde Jugendeſelei. um mit Heine zu ſprechen, brachte fünf junge Frauen und Mädchen vors Gericht. Es waren 5 typiſche Vertreterinnen der Verkäuferbranche. einige von einem Warenhaus, die andere von einem Damenhut⸗Engros⸗Geſchäft und die andere von einem Schuhgeſchäft. Alle fünfe ſtanden wie geknickte Lilien vor dem Gerichtshof. Sie entwendeten Schuhe, Jumpers und Herrenweſten, wie Samt⸗ und Seidenſtoffe, alles lauter Artikel, an denen nicht nur ein ſunges Mädel, ſondern auch die damit Beſchenkten Freude hatten. Heute nun kam der Pferde⸗ fuß nach. als ſich die Frauen und Mädchen weren Diebſtahls zu verantworten hatten. Alle fünf, bisher unbeſtraft, ſind reumütig und legen ein offenes Geſtändnis ab. Dies berückſichiate auch das Gericht, das ſie teils freiſprach, teils Geldſtrafen auferlecte. Ver⸗ teidiger der Angeklagten waren.⸗A. Gentil und Dr. Ger⸗ hard. ch. 1. „Nein, er gefällt mir nicht, der neue Bürgermeiſter.“ Vor der Strafkammer Landau ſtand der Bürgermeiſter der Gemeinde Berg a. Rh.(nächſt der elüſftſchen Grenzeſ unter der Anklage, in neun Fällen falſche Beurkundungen gemacht zu haben, in⸗ dem er an Elſäſſer Ausweiskarten ausſtellte, daß ſie in Berg wohn⸗ haft und deutſcher Nationalität ſeien. Dadurch leiſtete er dem Grenz⸗ ſchmuggel Vorſchub. In ſieben Fällen hat ſich dieſer nette Bürger⸗ meiſter durch Geldgeſchenke in Höhe von 20—80„(im März d..) beſtechen laſſen. Sein Gemeindeſekretär Ludwig George iſt der Bei⸗ hilfe zu jenen Vergehen angeklagt und in zwei Fällen ebenfalls der paſſiven Beſtechung. Bürgermeiſter Andreas Heck bekommt drei Monate Gefängnis, abzüglich 4 Wochen Unterſuchungshaft, George 2 Wochen Gefängnis, abzüglich 3 Tagen. Für die noch zu ver⸗ büßende Strafe wird beiden Angeklagten Bewährungsfriſt bis zum 31. Dezember 1927 gewährt. Die Sondergerichte gegen die Berliner Plünderer. Die zur Aburteilung der Plünderer in Berlin eingeſetzten Sondergerichte haben ihre Tätiakeit aufgenommen. Vor dem Sondergericht des Land⸗ gerichts Berlin IIl ſtand der 16jährige Arbeitshurſche Roman Ture⸗ zunſki, ein Dreikäſehoch, der kaum über die Rampe der Anklage⸗ bank hinweaſehen kann. Er iſt bereits zweimal wegen Diebſtahlz vorbeſtraft, hat aber bei dem damaligen Jugendgericht Bewährunas⸗ friſt erhalten. Jetzt hat er am 16. November an der Plünderung eines Herrengarderobegeſchäfts teilgenommen. Die übrigen Teil⸗ nehmer waren entkommen. Der Staatsanwalt beantraate mit Rück⸗ ſicht auf ſeine Junend ſechs Monate Gefänanis, wenn er über 18 Jahre alt wäre, würde er mindeſtens 1 Jahr Zuchthaus be⸗ f antraat haben. Das Gericht verurteilte den Angeklaaten wegen Zu⸗ ſammenrottuna zur Begehung von Gewalttätiakeiten in Tateinheit mit Diebſtahl dieſem Antraa gemäß. Von einer Strafausſetzung wurde mit Rückſicht auf die Vorſtrafen des Angeklagten abgeſehen. Sportliche Kunoſchau Angünſliges Sporkwekker in ſüddeulſchen Miktelgebirgen Der Wechſel vom November in den Dezember hat die Hoffnun⸗ gen. die das letzte Novemberdrittel in den ſchneefroben Herzen Win⸗ terſportbegeiſterter erweckt hatte, in unfreundlicher Weiſe zuſchanden werden laſſen. Wenn auch niemand gewünſcht hatte, daß der ſcharfe Froſt mit zehn bis fünfzehn Grad längeren Beſtand in dieſem Aus⸗ maß haben und die koſtbaren Beſtände an Heizmaterial lichten ſollte. ſo wäre doch eine leichte Kälte und Erhaltung der ſchönen Schnee⸗ decke nach aller Geſchmack geweſen. Statt deſſen haben ſüdweſtliche Luftzufuhren eine von oben einfallende Erwärmuna gebracht. die mit Niederſchlägen in Form von Regen— teilweiſe auch noch im Kampf mit Schnee— in die ſchöne Winterlandſchaft die araue Eintönigkeit bvernaßten Schnees ſetzte. Einige Tage ſchien es noch. als wenn der Winter doch Sieger bleiben ſollte, aber ſchließlich überwoa in den Meereshöhen unter 1100 Meter der Regen. unter deſſen Einfluß die Schneedecke weniager abſchmols, als ſich vielmehr zuſammenſetzte und teilweiſe, da wieder leichte Nachtfröſte eintraten. zuſammenfror. Nur in den höchſten Lagen des Schwarzwaldes blieb dem Schnee das Uebergewicht. wenn auch die Erwärmuna an den Nullpunkt aina und die Güte der Schneedecke beeinträchtiate Aber die neuen Nieder⸗ ſchläge. die dort als Schnee fielen. alichen das Manko wieder aus, ſodaß am Monatswechſel in den Hochlagen ein mäßiges Anwachſen der Schneedecke zu verzeichnen war. Die eigentliche Ausübung des Winterſports bleibt zurzeit auf dieſe höchſten Lagen beſchränkt. allenfalls kann in tieferen Lagen bei der Vereiſuna noch gerodelt werden. Der Skilauf wird ſich nach den verfloſſenen zehn ſchönen Schneetagen noch wieder etwas gedulden müſſen, und der Eislauf iſt über die erſten Freuden auf ſpiegelblan⸗ ker, unter dem ſtarken Froſt raſch und klar gewachſenen Eisdecke nicht hinausgekommen. So ſteht der Beginn des Dezember im Südweſten des Reiches nicht eben unter den günſtiaſten Bedinaungen für die Ausübung des Winterſports. wenn auch eine ſtarke Erwärmuna föhnigen Charak⸗ ters. die in der zweiten Hälfte des November des Vorſahres mit iea⸗ lichem Schnee aufgeräumt hatte, heuer nicht eingetreten iſt, ſondern die Temperaturen ſich um den Gefrierpunkt halten, ſodaß eine raſche Wiederkehr neuen Schneefalls nicht ausgeſchloſſen iſt. W. R. Raòſport *Hahn und Saldow in Mailand: Die beiden deutſchen Renn⸗ fahrer Hahn und Saldow ſtarteten bei der Gröffnung des Mailänder Wintervelodroms, doch ohne Erfolg. Hahn wurde im erſten Lauf des Fliegertreffens nur dritter hinter Stefani und Bergamini vor Meſſori, gewann dann den Hoffnungslauf gegen Del Groſſo und Carli, wurde aber im dritten Zwiſchenlauf von Degraeve und Geor⸗ getti geſchlagen. Der Schweizer Meiſter Ernſt Kaufmann feierte im Endlauf einen leichten Sieg gegen Degraeve und Mori. Saldow Heſer im erſten Lauf des Dauerrennens über 15 Km. infolge von Defekten nur den letzten Platz, ſetzte dafür aber im zweiten Lauf über 15 Km. Pariſot. dem Gewinner des erſten Laufs, arg zu und blieh nur um eine halbe Länge von dieſem geſchlagen. Im Geſamt⸗ ergebnis ſiegte Pariſot gegen Bordoni, Saldow und Vay. Bauer und Tietz in Newyork. Nachdem die deutſchen Sechs⸗ tageſieger Bauer und Tietz bei der 144 Stundenprüfung in Chicago durch Sturz ſchon in der erſten Hälfte des Rennens ausſcheiden muß⸗ ten, werden ſie bei dem Newyorker Sechstagerennen. das in der Nacht vom kommenden Sonntag zum Montag im Madiſon Sauare Garden ſeinen Anfang nimmt, von neuem ihr Heil ver⸗ ſuchen. Sie gehen mit folgenden 14 Mannſchaften auf die lange Reiſe: Egg⸗Debaets, Diani⸗Goullet, Verri⸗Azzini, Tonani⸗Ferrarie, Moeskops⸗Hanley, Grenda⸗Hill, Brocco⸗Coburn, Magin⸗Taylor, Stockholm⸗Kockler, Gaſtman⸗Lands, Nefatti⸗Chardon, Mac Namarra⸗ Van Kempen, Dewolf⸗Stokelinck und Madden⸗Haran. Die Gegner⸗ ſchaft der beiden Deutſchen iſt hier noch ſtärker als in Chicago. Wenn ihnen daher ein Erfolg nicht beſchieden ſein wird, ſo dürften ſie ſich doch durch ihre bravouröſe Fahrweiſe im Dollarlande viele Freunde erwerben. Foxen Deutſcher Ringerſieg in Norwegen. Die internationalen Jubi⸗ läumsringkämpfe, die der Athletenklub Cernulff⸗Kriſtiania aus An⸗ laß ſeines 30jährigen Beſtehens veranſtaltete, brachten einen großen Erfolg des Berliner Mutelgewichtsringers Ad. Rieger(Heros 03), der im Mittelgewicht A den erſten Platz belegte. Obgleich Rieger ſich im zweiten Kampf ein Kniegelenk ausgekugelt hatte, gelang es ihm, im entſcheidenden Treffen ſeinem Gegner den Bodenkampf auf⸗ zuzwingen und ihn trotz ſeiner ſchmerzhaften Verletzung zu beſiegen. Sein Klubkamerad Quaddorf legte im Leichtgewicht den dritten Platz mit Beſchlag. * Die Europa meiſterſchaft im Bantamgewichtsboxen gelangte im Ring des National Sporting Club in London zwiſchen dem Titel⸗ halter Bugler Lake⸗England und deſſen Landsmann Johnn! Brown zur Entſcheidung. In dem 20 Runden⸗Kampf behielt Brown nach Punkten die Oberhand. Neues aus aller Welt — Jarbengehör. Ein ſchwediſcher Naturforſcher namens Dr. Lundborg, veröffentlicht eine Unterſuchung, in der er ſich mit der ſeltſamen Erſcheinung befaßt, daß manche bei der Anhorung eines beſtimmten Tones eine beſtimmte Farbe vor Augen ſehen. Dieſe eigentümliche Verbindung zwiſchen Gehör und Geſichtsſinn ſcheint eine angeborene Fähigkeit zu fein, die ſich weiter erbt. Der ſchwediſ Gelehrte ſtellte feſt, daß bei einer ſolchen Familie in der erſten Generation der Vater ein Farbengehör hatte, in der zweiten Gene⸗ ration hatten drei männliche und drei weibliche Familienmitg ieder die Fähigkeit geerbt, in der dritten Generation hatten die weiblichen Farbenhoͤrer das Uebergewicht über die männlichen gewonnen. Sie waren dreimal ſo ſtark. Der Grad dieſer Fähigkeit iſt ſehr ver⸗ ſchieden. Bei manchen iſt das Farbengehör ſo ſtark entwickelt, d ſie ſchon Farben ſehen, wenn ſie ſich einen beſtimmten Ton vor⸗ ſtellen, während bei andern das Farbengehör erſt dann in Tätig⸗ keit tritt, wenn ſie wirklich einen Ton hören. Der Zuſammenhang zwiſchen Ton und Farbe ändert ſich niemals, ſodaß bei derſelben Einzelperſon immer dieſelbe Farbe in Verbindung mit demſelben Ton auftritt. Die Fähigkeit ſchwindet mit zunehmendem Alter. Aber auch dann verliert ſich nicht der beſtimmte Zuſammenhang zwiſchen Einzelton und Einzelfarbe. Der ſchwediſche Gelehrte fand, daß bei den mit Farbengehör ausgeſtatteten Perſonen die Reiſcluſt be⸗ ſonders lebhaft entwickelt war, ferner ein großer Sinn für örtliche Orientierung. — Er will nicht Bürgermeiſter ſein. In der engliſchen Stadt Buckingham ſoll ein bekannter und mit vielen Silberpreiſen ausgezeichneter Viehzüchter namens Corbett Roper unter allen Umſtänden Bürgermeiſter werden. Er iſt Mitglied des dortigen Magiſtrats, hat aber die Wahl zum Bürgermeiſter nun ſchon zum zweitenmale abgelehnt. Der Magiſtrat hat dafür beſchloſſen, ihn in eine Strafe von 10 Pfund zu nehmen(200 Goldmark). Der Bürger⸗ meiſter⸗Kandidat nahm dieſe Ankündigung mit beſtem Humor auf und gog eigen Beutel hervor, aus dem er den fälligen Strafbetrag in ſilbernen 3⸗Pence⸗Münzen auf den Tiſch des Magiſtrats zählte · Die Ueberraſchung war groß. Nachher ſtellte ſich heraus, daß man dem Bürgermeiſter⸗Kandidaten von der beabſichtigten Strafe Mit⸗ teilungygemacht hatte, und daß Herr Roper ſich von ſeiner Bank die Silbermünzen hatte auszahlen laſſen, um den Magiſtrat zu hänſeln. Die Abſicht gelang ihm aber doch nicht ganz, denn der Magiſtra faßte nunmehr den Beſchluß, zum Andenken an das merkwürdige Ereignis die Silbermünzen vergolden und daraus eine Kette her⸗ ſtellen zu laſſen, die der Frau des Bürgermeiſters als Schmuckſtü dienen ſoll. Es wird behauptet, daß dieſer Beſchluß für Frau Roper Veranlaſſung geweſen ſei, den Entſchluß ihres Mannes nachträglich lebhaft zu bedauern. — — Waberſlandsbeobachtungen im Mongt dezember MWpeln- HeneJ 75 J TI dNeeee h! 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sogz nbe 4 0 uvog subcg 20 Joagß; uephln ee eeeebee eeee e eeeneee ebe gen uiene; zun neng zünuneg tegzsend dien duc uee nen ene ee Dungeseqzsgeigß oazuedida susvocſ 1 önepnsbunnogzeunt zufe nee u neen eeeen ee eeeg eenheeeee e wich uens ner Ueud end inen zeg ͤce; uie unz usgb snp eju-meizz 4% uig og eennecene ubebeig Sencples nee ue ee ezun Inv sig zeduncz uda igemunu ſog ueaqninr eind nong zhnpegzend udoa neg inu ein usomn gozqunac) une e ee eeeeeee ee eeee ee eeemee enle ⸗rdc eg zſ·ſ·nũ Wou neh ee ebe eeeee ee e noa 10 ee aeneeeet ee e ehte eeſeeee-eene“ e eg; 5 usqog apquaho rudd ee eheen ben en ee e eeee ee; een beeeeen en Wee eme we en eee ee en enee eeeeee un een unznegagz ause; d: gof an t eeheeenee eee eie; mut zzopguubzegz bene e ee ee e ed eeeer e eun mun; euor ze Ae uego run z ue ee int n beupc 5 zubs u140 6 a 1 ohhenamnmupozeusc eeeeee eeeee ecee nr en eenend atdug⸗e ee enegeee eee bunntee e wee ee vuvo ic eeeenenee ed e eunenereh ee eeeee en⸗ FF gah nr Szsonsdezusead seg qwaieuuf ens ueuee; 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Dadurch gewann der 10. Mai, der ſogen.„Alte Mai“, ſeine große Bedeutung für unſere Landbevölkerung Heute noch treiben die Oſtfrieſen an dieſem Tage ihr Vieh auf die Weide aus, um es dann den ganzen Sommer über auf den Marſchwieſen graſen zu laſſen, denn nun rollt das Sonnenrad ungehemint, von Tag zu Tag in höheren Kreifen, während ſich die verjüngte Erde mit friſchem Grun und immer neuen Farben ſchmückt. Indeſſen, das gilt mehr für unſeren Norden. In ſüdlicheren Landſtrichen feierte man ſchon zu Lätare Frühlingsanfang, wenn eben erſt die Veilchen blühen. Da trägt die Jugend den„Tod“, den altersſchwachen Winter hinaus, in Geſtalt einer Strohpuppe, um ſie in den Bach zu werfen oder zu verbrennen, und wenn ſie dann zurückkehren, ſingen ſie: Nun trieben wir den Tod hinaus Und bringen den lleben Sommer wieder, Den Sommer und auch den Maien, Der Blümlein ſind mancherleien. Das Bild des Maien ſchwebt alſo auch ihnen vor. Aber noch früher, ſchon in der Faſtnacht, rollt man in der Neckarau ein feuriges Rad, das Sonnenrad, unter altertümlichen Bräuchen von den Verges⸗ höhen zu Tal. Das leitet dann zum wichtigſten Brauche der Johannisnacht über. Denn da werden abends die Herdfeuer aus⸗ gelöſcht und dann an heiliger Stätte ebenfalls ein Rad um und um gedreht, bis es Feuer fängt. Mit Bränden davon zündet man ſpäter — wie von der Sonne ſelbſt— die Herdſeuer wieder an. Dieſe kürzeſte Nacht des Jahres, mit ihrer faſt ununterbrochenen Helligkeit übte auf das Rechtsleben unſerer Ahnen den allergrößten Ein luß aus, wie viele ſchöne, ſinnige und äußerſt eigenartige Johannistags⸗ bräuche beweiſen. Das iſt die Mittſommersnacht, die geweiht ſte von allen, das Gegenſtück zur Mittewintersnacht und den vielen anderen langen Nächten, in deren Banne wir jetzt ſtehen. Shake⸗ ſpeare hat ſie in ſeinem Sommernachtstraum in unübertrefflicher Weiſe gekennzeichnet:„Während dieſer Zeit ſingt der Hahn die ganze Nacht hindurch,“ ſagt er, und Dann darf kein Geiſt umhergehn, ſagen ſie, Die Nächte ſind geſund, dann trifft kein Stern Kein Elfe faht, noch mögen Hexen zaubern, So gnadenvoll und heilig iſt die Zeit. die letzte Neiſe der Annette Der 75. Todestag unſerer größten Dichterin, Annette von Droſte⸗ Hülshoff, hat ihre ſo eigenartige Perſönlichteit wieder in den Vor⸗ dergrund der allgemeinen Anteilnahme gerückt. Aus ihrem Nachlaß und Briefwechſel kommt neue Kunde ans Licht, und zu den wert⸗ vollſten Bereſcherungen dieſer Art gehören die Droſt⸗Brieſe, die Manfred Schneider im Verlag von lter Haedecke in Stuttgart herausgegeben hat. Die liebenswürdige Erzählungskunſt und ihre, in dem zarten Körper lebende Empfindungskraft offenbart ſich am eindringlichſten in den letzten dieſer Briefe, die die ſterbenskranke Annette an ihre Nichte, Pauline von Droſte⸗Hülshoff, am 14. Okt. 1846 ſchrieb. Sie erzählt hier von den Abenteuern ihrer letzten Reiſe zu ihrem Schwager Laßberg nach der Meersburg und bietet zugleich ein anmutiges Reiſebild aus jenen Tagen, da Dampf⸗ boot und Eiſenbahn noch in den Kinderſchuhen ſteckten. „Jetzt bin ich ziemlich wieder auf dem Strumpf,“ ſchreibt ſie, zund kann Euch Lieben Rechenſchaft von meinem honnetten Betragen in der wilden fremden Welt ablegen, ſowie Kunde geben von den zungeheuerlichen und abenteuerlichen Gefahren“, denen ich nun ſo ſicher entgangen bin, da ſie gar nicht den t gehabt haben, ſich zu deigen. Es iſt kein Dampfkeſſel geſprungen, weder Land⸗ noch See⸗ räuber haben ſich gezeigt und— mirabile dictui— niemand hat verſucht, mich zu enkführen, was freilich allen Glauben überſteigt. Uebrigens iſt mir der lange Weg bei weitem nicht ſo ſauer ge⸗ worden, als ich befürchtete und zwar ging es mit jedem Tage beſſer. Auf der erſten Tour bis Mainz konnten Kopf und Magen ſich noch gar nicht mit der des Dampfbootes befreunden; mir war mordsſchlecht zu te. Indeſſen kam mir hier die vortreff⸗ liche Einrichtung des 1 zuſtatten, das außer dem Pavpillon noch ein extra Zimmer für Damen hat mit ſo breiten Kanapees, daß man faſt ſo bequem darauf liegt wie auf Betten. Auch kann ich die große Juvorkommenheit des Kondukteurs nicht genug loben. Er kam alle zwei bis drei Stunden ſich nach meinem Befinden und Wünſchen zu erkundigen, gab mir den ausführlichſten Rat für jede Reiſeſtation, und ſchon jetzt alle Billetts— ſogar für die nötigen Omnibuſſe— bis Freiburg. Bei der Ankunft in Mainz führte er mich durch das Gedränge zum Fiaker, beſorgte meine Effekben ſo⸗ gleich auf das Dampfboot, das ſch am nächſten Morgen beſteigen mußte, und empfahl mich 1985 dem Kondukteur desſelben ſchriftlich. Kurz, ſelbiger Jüngling iſt die Krone aller Kondukteure die je waren, ſind und ſein werden.“ Die nächſte Dampferfahrt bis Mann⸗ heim war auch erträglich, dann ging es in der Eiſenbahn bis Frei⸗ burg.„Die ſpäte Jahreszeit und 30 Kreuzer Trinkgeld verſchafften mir einen Waggon für mich allein, wo ſch, bald liegend bald in Raſchas oder Schneiders Majeſtät thronend, mich wirklich mehr er⸗ auickt als angegriffen und nach mehrſtündiger Ruhe in Freiburg ſa geſtärkt fühlte, daß ich noch desſelben Naͤchmittags um 3 Uhr vor die Stadt wagte, den eigentlichen ſauren Apfel der ganzen Reiſe ich me die nächtliche Eilwagenfahrt durch das Höllental, den Schwarzwald uſw. bis nach Stockach, zur Hand zu nehmen. Das war aber eine Kreuzigung! Gerade um Mitternacht auf der höchſten Höhe des Schwarzwaldes— die Luft dort kalt wie im September— ei Wagen nicht viel größer wie ein Chatouille— höchſtens Mayn Raum und acht hineingepreßt. Wir ſaßen eina dem Schoß, und wer vor Schläfrigkeit etwas we ſeinem Viſavis an den Kopf. Meine Reiſegefährten indeſſen völlig in die Anforderungen des Lebens hinei haben; ſie ſchliefen alle in kerzengrader Stellu blieb das Vergnügen, den halben Mond anzuſeufzen un mal zu bemerken, wenn die Pferde an einem ſteilen H hintenüber ſchlugen und der Wagen einige Male um meh Schritte zurückrollte.“ Endlich kommt ſie nach Stockach und nach einer weiteren anſtrengenden Fahrt nach Meersburg. 55 22 4* 12 Kichard Ddehmel über Zuslänserei Dem Briefbande, der Richard Dehmels Briefe aus den Jahren 1902 bis 1923“ enthä hiermit als Zeugnis des unabhängigen, Dichters empfehlen, entnehmen wir Briefe: An Eugen Diederichs: Verehrter Herr Diederichs, 99 5 5 ich bin ganz einverſtanden, daß der bornierte Patriotismus in 30. 1. 15. ſtigen Dingen ein unausſtehliches Uebel iſt. Aber noch übler und unausſtehlicher ſcheint mir die grenzenloſe Ausländerei, die gerade in unſerem Literaturbetrieb ſeit einem halben Jahrhundert eingewurzelt iſt. Mit welchem Recht z. B. nennen Sie in Ihrem ſonſt verdienſt⸗ lichen Flugblatt Spitteler den größten deutſchen Haeſſer der Gegen⸗ wart? Das kann er doch höchſtens für Oberlehrerſeelln Fein die ſich auf platoniſche Ironie verſtehen. Für einen Leſer ohne Klaſſiziſt ſhe Vorbildung(vom Hörer will ich gar nicht reden, denn inſpirative Melodik hat er keine) ſind ſeine Hauptwerke doch ſchlechterdings nicht genießbar, geſchweige verſtändlich. Ein ſelbſtverſtändlicher Beſtand⸗ teil unſerer künftigen Volksbildung kann ſolche nachgeborene Barock⸗ oeſie trotz aller Großartigkeit nie werden; es iſt Dichtung für Baſeler trizier⸗Studierſtuben. Das ſage ich nicht etwa gegen Spitteler, un er ſelber kennt und bekennk ſeine Grenzen; ich ſage es gegen die übertriebene Anpreiſung von Nachbargütern auf Koſten der eige⸗ nen Beſitztümer. Was Sie da tun, iſt durchaus nichts anderes, als wenn andere deutſchen Rezenſenten(ich will's gar nicht auf den ver⸗ legeriſchen Geſchäftsrummel ſchieben) uns Verhaeren oder Shaw oder gar'Annunzio als größere Dichter der Gegenwart aufſchwatzen wollen. In ihren eigenen Ländern hat man für dieſe Dichter durch⸗ aus nicht ſo rieſige Kränze übrig, und für ausländiſche ſchon gar nicht: bloß wir Deutſche ſchmeißen uns ſo weg. Aber das iſt ſo ſehr be⸗ quem; man zieht ſich dadurch aus der Verlegenheit, unter den eigenen Landsleuten einen oder zwei als„größte ausſuchen und beſchei⸗ dentlich Farbe bekennen zu müſſen. Man⸗ proklamiert lieber alle Weih⸗ nachten ein neues Genie und wirft es nächſte Oſtern zum alten Eiſen; bloß der Import veraltet nie. Kein Wunder, daß wir im Ausland nichts gelten; darüber täte auch mal ein Tat“⸗Büchlein not. Im übrigen herzlichen Dank für alle Liebesgaben! Mit aufrichtigem Gruß Ihr Dehmel An Heinrich Simon(Frankfurter Zeitung): Blankeneſe, 16. 10. 18 Verehrter Herr Simon! Der gegenwärtige Zeitpunkt ſcheint mir ganz ungeeignet für einen öffentlichen Aufruf zu Gunſten eines friedenseifrigen Tendenzpoeten. Ich hoffe immer noch, daß ſich unſere Volksvertretung zu einem Ent⸗ ſchluß aufraffen wird, der uns vor der ärgſten Demütigung bewahrt. Auf jeden Fall ſollte man mit einer ſo heiklen Agitation noch warten, bis wirklich ein Waffenſtillſtand vereinbart iſt. Auch bin ich der Meinung, daß man dann beſſer nicht auf Freigabe einzelner Dich⸗ tungen dringt, ſondern durch eine prinzipielle Petition an den Reichs⸗ tag ſchnellſte Abſchaffung jeglicher a verlangt. Immerhin würde ich na eſchluß des Waffenſtillſtandes bereit ſein, für Unruh auch einen beſonderen Aufruf zu unterſchreiben; keinesfalls aber vorher, und natürlich müßte der Wortlaut mir erſt zur Prüfung vorgelegt werden. Wir wollen uns doch nicht verhehlen, daß Dichter dieſer Art ſehr viel zur Untergrabung unſerer Wehrkraft beitragen; in kei⸗ nem andern Land ſind die Dichter ſo verblendet gege die Volksehre: ſelbſt ein Barbuſſe ſchwört bis zum Verrecken“ auf die gute Sache ſeiner Nation. Wir ſind ktatſächlich noch nicht reif zur Teil⸗ nahme an der Weltherrſchaft; immer wieder beweiſen wir unſeren Mangel an politiſchem Taktgefühl, in der inneren wie äußeren Politik. Im übrigen freut es mich, daß Ihr„berufenſter“ Hauptmann doch ähnliche Bedenken zu tragen ſcheint. wie Ihr bloß einfach berufener — Dehmel. 5 1 1 Das Leben hat geheimnisvolle Stunden, Da tut ſelbſtherrſchend die Natur ſich kund. Da bluten wir und fühlen keine Wunden, Da freu'n wir uns und freu'n uns ohne e vortragen können. Maunheuner JTrauen- Jeilung Zierlich denken u Iſt das Leben im *** U d ſüß erinnern. i tefſten Innern. Goethe. des KRinzes Weihnachtsgaben Von Annelieſe Jerber Weihnachten naht und nicht nur Eltern, auch Kinder ſtehen rat⸗ los vor den unerſchwinglich teuren Auzlagen der Schaufeaſter, denn auch ſie möchten— ſo gern ſie ſich auch beſcherken laſſen— wie alljährlich ſelber„Chriſtkindlein ſpielen“, um Eltern und Ge⸗ ſchwiſtern Freude zu bereiten. Aber über eines ſind ſie alle einig: Kauſen kann man nicht viel in dieſem Jahre. Da heißt es dann die Köpfchen anſtrengen und ſich ctwas aus⸗ finnen, was ſozuſagen„aus Nichts“ geſchaffen werden kann. Zuerſt nern ſie ſich da an die vergangenen Jahre, an all' die Herrlich⸗ n, die ſie aus Samt und Seide anſertigen durſſen Mit Gold⸗ und Silberfäden wurden di rſten Stoffe durchwirkt duftige Wolle. wurde nach chwendet und bunte Papieke 4 B(eie 1 bogerweiſe verſchr Eifer allertei kleine Nichtig⸗ paßt nicht mehr m uoder jenem Haushalt Tagen auffinden laſſen. Mutter hat gewiß noch ein ge⸗ olles Käſtchen im Spinde, aus dem man ſich Stoffreſte und 2 äden herausholen ka nd Großmutters Truhe birgt auch ſicher noch alle möglſchen verwendbaren Dinge. Es heißt ſich eben mit der Tatlache abfinden; beſcheidene Gaben anzufertigen! An die Stelle des Sofakiſſens wird ein lleines Nadelkiſſen treten, ſtatt einer Tiſchdecke ein Lampentellerchen auf den Weihnachtstiſch gebaut. Ein Stückchen dunkler Stoff mit bunten Fäden benäht, zu dem die ältere Schrbeſter ein kleines Muſter, ein Blumenkränzchen oder ein paar Zweige aufzeichnet, kann ſchon die reizendſte Wirkung erzielen. Wir leben ja in der Zeit der„bun en Mode“ und brauchen in bezug auf Farbenſchattierungen nicht wähberiſch zu ſein, ſondern können ledes Reſtchen wahl⸗ und quallos verwenden. Findet ſich ein wenig Häkelgarn, ſo können geſchickte Fingerchen ein Spitzchen für Unter⸗ taillen oder einen kleinen Einſatz für Bluſen häkeln. Vielleicht gibt es auch irgendwo noch ein Reſtchen Batiſt. Dieſes wandelt ſich ſchnell in ein Taſchentuch mit Hohlſaum oder Langue ten und, wer von den Heranwachſenden Mädchen ſich in der angenehmen Lage befindet, über eiwa 40 Gramm feine Wolle zu verfügen dann ſogar ein Paar Handſchuhe herſtellen. Immerhin ſind dieſe Art Arbeiten, ſo nied⸗ lich ſte vielleicht ausfallen mögen, nur ein Notbehelf. Bei allem wird's heißen„in Ermangelung eines Beſſeren“. Nun entſinne ich mich aber, daß wir als Kinder, die ja damals im Gegenſatz zu heute wirklich im Märchenland lebten, uns nicht nur mit Handarbeiten abgaben ſondern daß wir noch andere kleine Werte— die wenigſtens von den Eltern als ſolche angeſehen wur⸗ den— ſchafften und die, da ſie lein teures Material erfordern, wohl auch in die Jehtzeit paſſen würden. Wir erinnerten uns um die Weihnachtszeit an Unfere kleinen Talente und verſuchten uns im Dichten, im Zeichnen und Muſizieren. Dieſe beſcheidenen Geiſtes⸗ produkte haben den Eltern gewiß mehr Freude bereitet als die koſt⸗ barſten Luxusgegenſtände. Heute ſollten ſich die Kinder ganz beſon⸗ ders auf ſolche Weihngchtsgaben einſtellen und es würde für die Erzleher eine dankenswerte Auſgabe ſein, ſie darauf hinzuweiſen. Wie gern verſuchen ſich die Kleinſten ſchon im Zeichren und Tuſchen, ein Blättchen Papier kann ein„Gemälde“ wgeben. ZJar manches Kind hat Geſchick im Reimen, es ſoll ſich nicht i heuen, ein Vers⸗ lein zum Chriſtabend zu dichten. Auch wird es die Eltern ſchon erfreuen, wenn es ein Gedicht zum Herſagen auswendig lernt oder eine Schulaufgabe hübſch ſauber zu Papier bringt. Viel Vergnügen bereitet es doch, auch kleine Rätfel ſelber zu erfinden, und Vexier⸗ bilder Nde e und dergleichen mehr. Die muſikaliſch veran⸗ lagten Kinder ſollten vor den Feſttagen beſonders fleißig ſein und ein hübſches Stück, ein Liedchen eilnüben, das ſie zur Weihnachtsfeier Auf dieſe Weiſe laſſen ſich hunderterlei Dinge erfüllen und es ſind dies alles Gaben. die von den Eltern gewiß nicht gering eingeſchätzt werden und für die kleinen Spender ſeibſt wertvoller ſind als vorgedruckte Handarbeiten, regen ſie doch die Geiſtestätigkeit an. Die rechte Weihnachtsfreude kann, wie geſagt, auch bei Kin⸗ dern nur aufkommen. wenn ſie ſelber ſpenden koͤnnen und darum ſollten wir uns bemühen, ihnen zu zeigen, auf welche Weiſe ihnen dies trotz der ſchrecklichen Teuerung heute noch möglich iſt. Auch für die Erwachſenen iſt es nicht ganz leicht, den Gab entiſch zu füllen und es wird manches Kopfzerbrechen geben, ehe die Wahl getroffen und mit nicht allzu großen Mitteln die Beſcherung herge⸗ richtet iſt. Trotzdem müſſen wir dafür Sorge tragen, daß das Weih⸗ nachtsfeſt, wenigſtens dem Sinne nach. in altgewohnter Weiſe ge⸗ feiert werden kann. Die Geſchenke werden nicht ſo koſtbar, nich: ſo reichhaltig ſein, wie ehedem, aber Freude ſoll doch bereitet werden und vor allen Dingen: die Kinder müſſen ihr Weihnachtsfeſt haben — 2 ſekt, um 2 4 — —— — —5 — + rtl.— Veelleicht abe 2 och noch allerhand Ueberbleibſel aus der Graf Carl Anna von Oppersdorf. mit der geheimnisvollen Erwartung vorher und dem jubelnden Ent⸗ zücken über all' die vom Lichterglanz vergoldeten kleinen Schätze die ihr eigen ſein ſollen 5 »Einmal wollen wir den grauen Alltag vergeſſen einmal nicht vom Dollar und von Brotpreiſen reden, einmal nich' in die Zeitung ſehen und uns um Politik kümmern, ſondern wollen verſuchen, uns wie in früheren ſchönen Friedensjſahren, dem Frohſinn dee Feſtes hinzugeben. Wir wollen unſere Blicke auf den Weihnachtsbaum lenken, der als deutſches Symbol ſein heltes Licht— als Licht des Lebens, das uns Weihnachten aufgeht— über allem Junkel pon Leiß und Kummer erſtrahlen läßt. Sein grünes Kleid ſoll uns die Hoffnung bedeuten daß wir nach Not und Elend einſtmals wieder auf lichteren Pfaden wandeln werden. 5 Unſere deauennamen im Spiegel der Sprache Die oltdeutſchen Frauennamen bezeichnen entweder, wie Wil⸗ helm' Scherer einmal ausgeführt hat, das Liebuche und Anautige oder das Kampffrohe, Waffenführende. Damit iſt die Zellung der Frau in der altdeutſchen Kultur beſtimmt; ſie ſpendet dem Manne „Treue und Wonne, aber ſie ſteht ihm auch im Kampf zur Ueberhaupt enthalten unſere weiblichen Vornamen viel Wich⸗ für die Erkenninis der Geſellſchaftsformen. Das kührt Pref. Oskar Weiſe in einem Kapitel ſeines Werkes„Die deutſche Sprache als Spiegel deutſcher Kultur“ aus. Altgermaniſche Frauernamen ſind z. B. Adelheid die Adelglänzende, Hulda, die Holde Bertha, die Glänzende, Gertrud, die Speervertraute, Hedwig. die Karmnpfes⸗ pferin, Hlldegard, die den Kampf Wehrende. Das Chriſtentum brlugt dann die Namen des neuen Teſtaments in Aufnahme wie Maria, Martha, Magdalena, Annn, Eliſabeth uſw. Daran ſchließen ſich die altteſtamentariſchen Namen wie Eva, Sarah, Ruth Eſther und die Namen der katholiſchen Heiligen, wie Agnes, Verontka, Margarete, Kacharina. Die Zeit des N zit hrer Be⸗ geiſterung für das klaſſiſche. Altertum bringt die altrömiſch'en Vor⸗ — 85 namen Julia und Cornelia, Alma, Klara u. a. Die Damen der Barock⸗ und Rokokozeit mit ihrer Hinneigung zu franzöſiſchem Weſen legen ſich mit Vorliebe Namen zu, die die romaniſchen Endungen „ette, eitte, ⸗otze aufweiſen, wie Liſette, Henriette, Brigitte Charlotte, verſehen auch die deutſchen Wortſtämme mit der Endung eine, ſo Karoline, Wilhelmine, Hermine, Erneſtine und ſo weiter damals ſo beliebten Schäferſpielen ſchlüpfen die koketten Namen der verliebten Hirtinnen ins alltägliche Leben, und es wimmeit von Selinden, Belinden, Noſalinden u. a. Ebenſo liefert die antfke Hirtenpoeſie manchen Namen, ſo Doris, Silvia, Lucia. Der pietiſtiſche Einſchlag, der in den männlichen Namen die Zuſammenſetzung mit Gott bringt, zeigt ſich bei den weiblichen Vornamen in Chriſtine, Chriſtiane, Gottliebe Die engliſche Mode des 19. Jahrhunderts bringt Ellen ſtatt Helene oder Koſeformen wie Jenny, Elli. Emmy, und die Hinneigung zu Rußland in den Jahren des Mündniſſes ſpricht aus Namen wie Olga und Theodora.— Zeiten patriotiſchen Aufſchwungs, wie ſie die Kriege von 1879 und 1914 heraufführten, ſtellen die Vorliebe für die echt deutſchen Vornamen in den Vordergrund. Daher finden wir jetzt ſo bäufig Namen wie Herta Giſela, Ilſe. Hilde, und ebenſo macht ſich eine Vorliebe für Doppelnamen geltend. die aber meiſt nicht deutſcher Herkunft ſind, wie Liſelotte, Roſemarie, Annemarie u. a Vedeu⸗ tenden Einfluß auf die Namengebung haben berühmte FFrauen ge⸗ habt, ſo die heilige Eliſabeth von Thüringen oder die Königin Uuſe von Preußen; ſodann 17 man der Dichtung Lieblingsgeſtalten, und Gretchen im„Fauft“ Lotte im„Werther“, Thekla im„Wallen⸗ ſtein“, das Kächen aus Kleiſts Drama haben bei mancher Tapfe Pate geſtanden. Andererſeits werden manche Namen, die in einen üblen Ruf gekommen ſind, vermieden. So vermeidet man Trine, weil mit ihr die Eigenſchaft der Faulheit, Hanne weil mit ihr Dummheit verknüpft werden. Seltſam iſt es, daß eine Anzahl von Frauennamen auf Männer übertragen wurden. Das kommt daher, daß Söhne niche ſelten den Namen der Jungfrau Maria der ihre Mutter erhielten, ſo der Komponiſt Carl Maria von Meoer oder Die deutſchen Fraue nnamen unterſcheiden ſich ſehr deutlich von den romoniſchen Sie ſind vſe die der Griechen meiſt doppelſtämmig. z. B. Adelgunde, die edle Kämpferin, Roſamunde, die Rolſeſchirmerin. Dagegen ſind die römiſchen Namen einſtämmig. Während die romaniſchen Namen durch alle möglichen Endungen ausgedehnt werden, verkürzt wan die deutſchen zu Hilde aus Mechthild, Trude aus Gertrud Irma aus Irmgard, während aus Julia Juliette uſcw. wird. Die Romanen leiien mit Vorltebe weibliche Bornamen von Männernames ab: bei uns hat man dies erſt in neuerer Zeit aufgenommen, ſo Friederike von Friedrich, Ricarda. Ulrike, Alberta, Carla. Der Deutſche aber vollzieht raſch eine reinliche Scheidung von den Männernamen. Jelte und Lotte haben nichts mehr mit Heinrich und Karl. Pite und Mine nichts mehr mie Friedrich und Wilhelm zu tun. Wan ſtellt dieſe Namen als eigenartig den männlichen entgegen und well ſie als durchaus weiblich empfinden⸗ 8 Aus den 7. Seite. Nr. 554 8 f andel und Die Warenmärkte der ö Mannheim, 30. November. Die Hoffnung. dah etwas mehr Rentenmark heraus- zommen werde, hat sich bis jetzt nur in recht mälligem mfange erfüllt, ebenso ehlt es an Goldanleihe und Dollar-Schatzanweisungen. Das wertbeständige Notgeld der Handelskammern oder die Badenmark, die man überhaupt nicht sieht, können als Vollersatz nicht dienen ind wenn den Mannheimer Großmühlen gar Gasmarken als wert- eständige Zahlung gebracht werden, so können sie damit in Mitteldeutschland keinen Weizen einkaufen. Das este wäre eine einheitliche Regelung. Das gleiche gilt im zabakhandel im MaIz- und im Hopfengeschäft: die Geschäftstätigkeit wird durch diese Jerhältnisse stark Sengt, Dazu kommt, daß man bisher noch immer am inheitskurs für Devisen festgehalten hat, Ob- wohl man wertbeständige Zahlungsmittel nicht in genügen⸗ dem Umfange zur Verfügung siellen konnte, woran diesmal ubrigens nicht die Reichsbank, sondern die Rentenbank schuld ist. Da man also auch keine Devisen Zug um Zug erwerben konnte, blieb man an das Papiermarkrisiko ge- ſunden, das bei den Preisen auf Goldmarkgrundlage ein- alkuliert wird, so daß die Tendenz an den Warenmärkten nach oben gerichtet blieb. Bei Getreide kam hinzu, daß auch die aüsländischen Mäarkte, namentlich für Gerste, fest gen. In inländischem Getreide war nur wenig Um⸗ salz zu verzeichnen. Von ausländischen Ofterten nannte man La Plata- Weizen, 78 kg schwer, per Februar Februar-Marz, März-April-Abladung mit 11—1090 fl. itf Rotterdam die 100 kg, Manitoba I, Dezember-Januar 11,75 fl., Manitoba II 11—11,10 fl. cif Rotterdam. Mitteldeutscher Land- Weizen wurde mit 5,85—6 Doll. bzw. 24—25 GM. frei Mann- beim die 100 kg gehandelt. Roggen kostete 5,35 Doll. frei annheim, bzw. 22,50—23 GM. Man erzählt, daß die Reichs- getreidestelle Roggenmengen erworben und Zahlung in Rentenmark versprochen hatte, bei Vorlage der Doku⸗ mente aber nicht zur Einlösung imstande war, weil sie von der Reichsbank nicht mit den nötigen Kapitalien versorgt Worden war. Das Geschäft hielt sich infolgedessen in engeren Grenzen als sonst. Für Hafer bekundete der Westen Interesse, doch lagen zuletzt Angebote ab pfälzer Stationen zu 55—61 fr. Fr. vor; der Mannheimer Franko- breis stellte sich 21—22,50 GM. Für Gerste trat etwas reichlicheres Angebot hervor bei 22,50—23,50 K. Die Alzereien sind im Einkauf zurückhaltend, weil die rauereien wegen des unbefriedigenden Bierabsatzes nur ngsam abrufen. Die Malzkaffeefabriken blieben Käufer kleine Posten. Futtergerste blieb begehrt; es Kur- den ab Stationen 18 GM. gefordert. Das Angebot darin blieb lich klein. Für Mehl haben sich die Forderungen der Großmühlen dei Weizenmehl ibee. 0 auf 37,80(letzte Woche 38—37 4% gestellt. Einlge Mühlen sind dazu übergegangen, Mehl auch an die Konsumenten direkt abzugeben, da diese zum größten Teil in der Lage waren, mit Wertbeständigen Zahlungsmittein zu bezahlen, die die Mühlen ihrerseits auchen, um sich mit Getreide versorgen zu können. Von Bäckern und einzelnen Händlern soll dies unangenehm be⸗ merkt worden sein, den Konsumenten gereicht es erfreu- cherweise zum Vorteil. Verlangt werden sonst noch für Roggenmehl 35,0 GM., ab besetztem Gebiet 105—110 kr. Fr. ab Mühle; für Futtermehl, worin nur wenig An- ebot, 15 GM. frei Mannheim; für Kleie bei sehr kleinem ingebot,—9 GM. Französische Mehle waren auch diese Woche wieder im Markte. Man verlangte ab deutscher Srenze 108—110 fr. Fr., bessere, unserem Spezial 0 ent- sprechende Weizenmehle elsässischer Eirmen stellten sich auk 117—117½30 die 100 kg. Auch Kleie surde in franz. ranken, zu 28 Fr., angeboten, ab pfälz. Stationen. Futtermittel lagen ruhig, hatfen aber immer Ge- Schäft. Verlangt wurden für die 100 kg in Goldmark, ab Stationen: Trockenschnitzel 14, Biertreber und Malzkeime 10, elassefutter—10 bzw. ab pfalz. Stationen 32—34 fr. Fr., Rapskuchen 14 Goldmarſt ab fleilbronn. In Hülsenfrüchten, die ruhigen Verkehr aufwiesen, ſehlt das inländische Angebot noch immer. Verlangt wurden, u Goldmark zahlbar, für russische Linsen 12 Dollar, holl. Erbsen 24—26 fl., Wweißhe ungarische Bohnen 8 bis 10 Dollar die 100 kg. Das Malzgeschäft War in dieser Woche sehr ruhig infolge des germger gewordenen Bierabsatzes. Die Braue- reien blieben im Einkauf untätig. Einiges Geschäft vollzog sich im Veredelungsverkehr nach der Schweiz zu 48—44 Fr. und nach Holland zu 22 fl. ab Stationen. Hopfen hat in Südwestdeutschland keine neue Preis- erhöhung in Goldmark erfahren Er war weiter mit 350—400 GM. bzw. 400 Billionen der Zentner erhältlich. Infolge er Zurückhaltung der Einkäufer für die Brauereien sind nur wenin Abschlüsse zustande gekommen. Die Kundschafts- händler sind zurzeit mit Verpacken beschäftigt. Größlere Posten Hopfen sind diese Woche aus Steyermark und Jugoslawien durch Vermittlung deutscher Kaufer für elsässische Firmen erworben worden. In Böhmen lag der Markt fest. Im Laufe der Woche sind dort größeré Mengen bei steigenden Preisen verkauft worden. Im Tabakgeschäft ist der Einkauf von Sandblatt hei steigenden Preisen kortgesetzt worden. Es wurden je Zir. bezahlt: in Plankstadt 88 GM., in Nachbarorten 75—80 GM., in Lampertheim 80 GM., in Friedrichstal 76—78 GM. Die Nachfrage seitens der Fabrikanten ist lebhafter gewesen. Rippen unverändert. Kolonialwaren lagen fest. Der Großhandelspreis stellt sich gegenwärtig bei Wertbeständiger Zahlung in Gold- mark für das kg Tee, gewöhnlich, 8,80—9,40—9,70; fein 10,80—12,00; Rohkaffee, Santos, 4,20, Guatemala 3,60, ge- brannt 5,20—7, verzollt. Die Weinernte bewegte sich, soweit jetzt zu über- schen ist, in der Pfalz, zwischen einem Fehlertrag und einer Vierlelernte, immerhin gab es auch Plätze, an denen sich der Ertrag darüber hinaus erhob. Baden hat im Hinblick auf das Erträgnis gut abgeschnitten. Abschlüsse scheitern jedoch meist noch an den hohen Preisforderungen. In der Müllheimer Gegend Wurden zuletzt durchschnitt- lich 70 GM. für den Hektoliter 1923er Wein geboten. Am Markt für Oele und Fette war die Nachfrage etwas lebhafter. Leinöl war im Wochenverlauf ab Hamburg angeboten mit 53 fl., Kokosél mit 57 fl. Knochenfeit mit 47 fl., Palmkernöl mit 44 fl. Die Angebote holländischer Mühlen in Kokosöl, 396 kreie Fettsäure, lauten für prompte Abladung auf 56 fl. Die Lage am Chemikalienmarkt kennzeichnet sich weiterhin dadurch, daß sowohl Käufer als auch Ver- käufer nur zögernd an den Abschluß von Geschäften heran- gehen. Immerhin hat sich in den letzten Tagen verschiedent- Iich ernsthafte Nachfrage mit darauffolgenden Käufen ge- zeigt, was besonders mit der Entwicklung der Preise Zu- sammenhängt. Die Goldmarknotierungen für eine Reihe von Produkten mußten unter dem Zwang der gestiegenen Her- stellungskosten heraufgesetzt werden. Es sind auch An- zeichen dafür vorhanden, daß die Spekulation aus der zu er- Wartenden Lage Nutzen zu ziehen versucht, und sich mit größeren Partien eindeckt. Es notierten im Durchschnitt(in Goldmark): Aetrkali. eingegossen“ 74, 40 inkl. Trommeln; Aetzkali, in Stücken“ 80 inkl. Holzfässer; Blanc-fixe, weill in Pulver 24 inkl. Packung; Blanc-fixe, 70/75 proz. in Teig chem. gefällt 19 inkl. Blanc-fixe, 70%5 proz. in Teig, weiff HsO:-Wäre 15,40 inkl. Packung; Brom, flüssig 132 inkl. 33 Bromnatrium, DAB5 132 inkl. Packung; Chlorbarium, 98/100 proz. weif Kristallm. 27,50 inkl. Holzfasser; Chlorcalcium, 70/5 prox. geschmolz. 11 inkl. Blechtrommeln; Chlorcalcium, 90/%5 proz. in Stücken 15 inkl. Originalfasser; Antichlor, fein- oder grobkrist. 20 inkl. Holzfässer; Eisenvitriol, techn. krist. 4,50 inkl. Säcke; Kali, gelbblausaures krist. 220 inkl. Holzfasser; Nätron, gelbblausaures 117 inkl. Holzfässer; Kaolin 3,80 ausschl Säcke; Magnesia carbonica“ 72,00 inkl. 50 kg-Kisten; Magnesia usta 165,00 inkl. 50 kg-Kisten; Natriumbichromat, krist. 99,00 inkl. Holzfässer; Nafriumbichromat, geschmolzen 90 inkl. Holzfässer; Paraffin, dunkelgelb 33 inkl. Säcke bfn.; Pottasche calg., gemahlen 96/98 proz. 62,40 inkl. Holzfàsser; Soda cale., 96/98 proz. 14 inkl. Jutesacke bfn.; Kristallsoda, Basis 1,90 Dollar inkl. Jutesacke bfn.; Natron-Wasserglas, in Stücken 16,50 GM. inkl. Holzfässer; Kaliumpermanganat. chem. rein 135 GM. inkl. Blechtrommeln; Zitronensaure 19 Lire per kg cif amburg inkl. Fasser, alles soweit nich anders vermerkt, für 100 kg netto, ab verschiedenen Lager- orten, die mit verschenen Preise verstehen sich frachtfgei deutscher Vollbahnstation. Am Holzmarkt ist eine entschieden aufwärts ge⸗ richtete Tendenz festzustellen gewesen. Gegenüber den noch vor etwa 14 Tagen geltenden Preisen in Goldmark ist eine Preiserhöhung um rund 20 Prozent eingetreten. In Baden ist man nunmehr fast in allen Gemeinden dazu über- gegängen, bei Holzversteigerungen Goldmark zugrunde z legen. An den oberbayerischen Vexkaufsplätzen ist die Stimmung im Einkauf und Verkauf flau! Die Preise für den cbm. Fichten- und Täannenschnittmaterial bewegen sich ab Versandplatz zwischen 45—55 GM. Auch der Leder- und Häutemarkt zeigt eine Be- lestigung. Es werden heute für den Quadratfuß Ober⸗ leder 40 Cents amerik. gegen 30—40 Cents vor 14 Tagen, für das Kilo Bodenleder 1,60 Dolk, gegen 1,50—1,60 Poll. verlangt. Das Pfund Ochsen- oder Rindshaut stellt sich im Durchschritt auf—1,10 GM. gegen 60—70 Gold- pfennig und das Pfund Kalbshaut auf 1,50—1,60 GNM. gegen 80 Goldpfennig zu Monatsmitte. Georg Haller Kreditgeschäfte und Goldmark Die Einführung wertbeständiger Zahlungsmittel und die Rechnungsstellung auf Goldmarkbasis bietef die Grundlage dafür, daß das deutsche Geschäftsleben in geordnete Bahnen gelenkt und nach und nach wieder auf den Stand der Vor⸗ kriegszeit geführt wird. Allerdings bringt es die Ver⸗ steifung des Geldmarktes mit sich, daß sich die Geschäfts- welt durch gegenseitiges Kreditgeben hilft. Auch mit Rück⸗ sicht darauf, daß tägliches Geld sehr teuer ist und Bank⸗ kredite nur unter schwersten Bedingungen zu haben sind, ist die Einräumung von Waren, Krediten von größter Wichtigkeit. Nur auf diese Weise ist unser Geschäftsleben wieder in Gang zu bringen. In diesem Zusammenhange is! es auherordentlich erfreulich, daß einzelne führende Aus⸗ kunftsbüros unter groſßen finanziellen Opfern für die Kreditkontrolle erhalten blieben. Daneben ist für die Gestaltung unserer Goldmarkwäh⸗ rung von größter Bedeutung, daß wieder eine bessere Geschäffsmoral zur Geltung kommt und daß Gold- markpreise nicht willkürlich und ohne Ursache erhöht wer⸗ den, zumal unsere Preise vielfach höher als diejenigen des Auslandes sind. Eine willkürliche Goldmarkpreiserhöhung verursacht die Abgabe wertvoller Goldmarkschatzanweisun⸗ gen an das Ausland., denn wie man schon heute beobachten Kann, wird der Billigkeit wegen gerne im Ausland gekauft. Zörsenberichte Mannheimer Effektenbörse Mannheim, 30. Novbr. An der beutigen Börse Konnte sich bei befestigter Tendenz ziemlich lebhaffes Geschäft entwickeln. Von Bankaktien wurden Rhein. Creditbank zu 3000 und Rhein. Hypothekenbank-Aktien zu 2800 gehandelt. Ferner von Industrie-Aktien: Anilin zu den Kursen von 36 000 und 37 000, Rhenania zu 20 000, Benz zu 6000, Dampfkesselfabrik Rodberg zu 3000, Fahr zu 7500, Waggonfabrik Fuchs zu 3000, Karlsruher Maschinenbau zu 5000, Knorr zu 10000, Braun Konserven zu 2750, Mannheimer Gummi zu 2750, Maschinenfabrik Badenia zu 1800, Pfalz Nähmaschinen zu-5000, Rhein Elektra zu 4750, rat., und 2u 5500, Freiburger Ziegelwerke zu 2000, Wayss u. Freytag zu 6500, Zellstofffabrik Waldhof zu 11 500 Zuckerfabril Frankenthal zu 10 500, rat., und Zuckerfabrik Waghäusel zu 9500. Außerdem sind: Verein Deutsch. Oelfabriken 12 000 G. Westeregeln 35 000., Dingler 10 000., Emaillierwerke Maikammer 9500., Pfalz. Mühlenwerke 7000 G. 8000 B. und Brauerei Sinner Aktien 8000 bez. u. G.(alles in Milfiarden Prozent). Waren und Märkie London, 30. Movbr.(Wa) aetallmarkt.(in Lst. f d. engl. t. v. 1018 kKg.) 28. 30. besteeleet. 68.25 68.75 Blel 29.— 29.— Kupferkass 62.68 62.25 Wokel 135.— 135.—. ink 33.30 33.— 40. J nenat 63.45 83— inn Kasea 286.75 238.50 Guackenber 10.— föU. d Elektee! 87.50 67.80 de. 3 Monat—.——.— Regulus 42 42 Drucker und Verleger: Druckeret Dr. Haas. Mannbeimer General⸗Anzeiger G. n. b.., Mannheim. E 6. 2.. Direktion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur: Kurt 1 Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Nale für das Feutlleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitixk und zokales: Richard Schönfelder: für Sport und Nenes aus aller Welt: Willv Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande. Nachbarzebiete, Gericht u. den Ubrigen redaktionellen Teil: Franz⸗Kircher: für Anzeigen: Karl Hügel. Gottesdienſt⸗Ordnung. Evangeliſche Gemeinde. 25 Sonatag, den 2. Dezember(1. Advent). i.30 Predigt, Vikar Dr. Weber; 10 Predigt, Pfr. Roſt; Dian Lis. Kindergaltesdienſt, Bitar Hahn; 14.15 Cprienlehre, Pfr. Kenz. iakoniſſ. 10.30 Predigt, Pfr. Scheel;.30 Liturg. Abenbandachk. on che. 10 Predigt, Kirchenrat von Schvepffer; 11 Kindergottes⸗ dienſt, Vikar Bark; 2 Chri Liturgiſche Adventsfeier, Vikar— Cbriſtuskirche 10 Predigt, Pilar Spech; 11 Cbriſtenlehre, Pfr. Dr. Hoff u. Pfr. D. Klein; 8 Predigt, Pfr. D. Klein. Friedenskirche. 9 Chriſtenlehre, Pfarrverwalter Merkle; 10 Predigt, Vifor Raſewich; 11 Chriſtenlehre, Vitar Roſewich; 6 Predigt, Vik. Roſewich. zuniskirche. 10 115 8 Pfr. Sauerbrunn: 11 Chriſtenlehre, Pforrer Sauerbrunn; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Sittig; 6 Liturgiſche Adventsfeier. 8 a ce Predigt, Pfr. Dr. Lehmann; 11 Kindergottesdienſt. Vikar Pfr. Dr. Lehmann;.15 Dr. 11 Chriſtenlehre für Knaben, De. ele ſür Müdchen, Pfr. Dr. Lehmann; 6 Predigt, Vikar Weber Nelauchthonkirche. 10 Predigt, Bikar Baſtine; 11.15 Kindergottesdienſt, Pilar Baßttcz 11 Gfelſenlere für beide Pfarreien im Konfirmanden⸗ — Aogenenen 919 9 Fietr 1475 N ädt ankenhaus. redigt, Pfr. Huß. Evan 10 Predigt, 1110 Lutz; 11 Kindergottesdienſt, 4 1 ane Lutz:.15 Chriſtenlehre für FJünglinge. — 946 Prehigt Abendmabl, Pfr. Jundt; nach⸗ mittags 1 Kindergottesdienſt der Nordpfarrei. Pfr. Jundt, Wochengottesdienſte: Trinitatiskirche: Dienstag abend 8 Predigt, Pfr. Schenkel. Snkerbienitze Donnerbiag abend 8 Predigt, Vikar Bach. Ehriſtuskirche: Mittwoch abend.30 Predigt, Pfr. Dr. Hoff. Irfedenskirche: Donnerstag abend 6 Predigt, Vikar Roſewich. Johanniskirche: Donnerstag abend 8 Prediat Pfr. Sauerbrunn. Lutherkirche: Mittwoch abend 8 Predigt, Vikar Dr. Weber. Feudenheim: Donnerstag abend 8 Predigt, Pfr. Mutſchler Neckarau: Donnerstag abend.30 Abendgottesdienſt im Gemeinde⸗ haus, Pfr. Jundt. vereinigte evangeliſche Gemeinſchaſten. vang. Verein füt innere Miſſlon: Stamitzſtr 15, K 2, 10, Schwetzinger⸗ kraße Nr. 90. Fiſcherſtraße 91 MNeckarau) Sonntag nachm. 3 und Donnerstag abend 8 Bibelſtunde Meerwieſenſtr(Eindenhof): Sonntag. abend 8ie und Dienstag abend 8 Bibelſtunde Meuhoferſtraße 25, Hremend Mittwoch abend s Bibelſtnude. Kleinkinderſchule Neckarſpitze; cimit ag abend 8 Pibelſtunde 7 0 3 Vereln jun Männer. Bereinsbibelſtunde. wetz. Straße 90 918220 abend 8 K 2. 10 Mittwoch abend 8; Meer⸗ Sandeeß 2 Donnerstag abend 50 Huch 1 Samstag abend 8 und andhoferſtr. 32 ˖ d Freitag abend 8. 8 Verein ſidr Jugesdſehe Sans Ealen 4 10: Sonntag 4 Bibeiſtunde, S0 Jugendverein abends 8 Wortverkündigung. Diensta Gebetſtunde⸗ ddeuiſche Berelnlgung. Meiſſtonssaal, Eindenhoſſtraße 34. Sonntag 392: Gebeiſtunde, 11 freiwill. Sonntagsſchule, abds. 8 Allgem. Verſammlung. Nontag abd. 8 Frauenſtunde(Schweſter Frieda), Dienslag abd 8 Bitlſſche Donteerne abd. 8 Jugendpund f. entſch Chrlſt(Jünglinge), angl nerstag desgleichen für Jungfrauen U. 23. Sonntag, 1. Adpent..30 u..30 Predigt; 11 ſchule. Mittwoch abend 8 Gemeindeverſammlung. Don⸗ riſtenlehre, Kirchenrat von Schoepffer; 6 Uhr nerstag 4 Frauenmiſſionsſtunde; 8 Jungfrauenverein. Freitag abend Männer⸗ und Jünglingsverein. Methodiſten⸗Kirche. Jugendheim F 4. 8. Sonntag morgen.30 u. abends 8 Predigt; 11 Sonn⸗ tagsſchule. Mittwoch abend 8 Bibel⸗ und Gebeiſtunde. Augarteuſtr. 28. Sonntag morgen 11 Sonntagsſchule: mittags 3 Predigt. Dienstag abend 8 Bibel⸗ und Gebetſtunde. Katholiſche Gemeinde. St. Sebaſtiauuskirche— Untere Pfarrei. Samstag. Von.90 an Beicht; 6 Salve;—9 Beicht. Sonnfag. 6 Beicht; 6 Frühmeſſe; 1 hl. Meſſe mit gemeinſ. Kommunion der Jungtraunn 8 Sing:eſſe m. Pred. u. gemeinſ. Kommunion der Kinder;.30 Predigt u. Amt; 11 Kindergottesdienſt m. Pred.; 2 Chriſtenlehre für Mädchen;.80 Cor⸗ voris Chriſti⸗Bruderſchaftsandacht m. Segen. In den Vormittags⸗ gottesdienſten iſt Kollekte für den Eliſabethenverein. Donners⸗ tag. Von.30 au Beicht. Freitag. 7 Herz Jeſu⸗Amt m. Segen; nachm. von 5 an Beitht, 6 Salpe. Samstag(Feſt der unbafleckten Empfängnis Mariä). Gottesdienſt wie Sonntags. Am Mittwoch, Donnerstag u. Freitag, abends 8 religiöſe Vorträge für Jünglinge im Thereſienhaus. Hl. Geiſtlirche. Samstag.—7 Abventsbeicht, inbeſond für Schüler⸗ kommunikanten; 8 Beicht. Sountag. 6 Beicht u. hl. Meſſe; 7 Früh⸗ meſſe; 8 Singmeſſe m. Pred. gemeinſ. Adventskommun. der Schüler⸗ kommunikant., Knaben u. Mädchen:.30 Predigt u. Amt; 11 hl. Meſſe m. Predigt; 2 Chriſtenlehre für Jungfrauen;.30 Corporis Chriſti⸗ Bruderſchaftsandacht m. Segen. Mitfwoch, Donnerstag u. Freitag, abends 8 religiöſe Vorträge für Jungfrauen, insbeſ. für die Kongre⸗ ganiſtinnen zur Vorbereitung auf die Titularfeier. Donnerstag. —7 Beicht. Freitag. 6 Beicht; 7 Herz Jeſu⸗Amt m. Litanei n. Segen. Mittwoch u. Samstag, jeweils.30 Rorate⸗Amt. Liebfrauenkirche. Samstag.—7 und nach.30 Beicht; 6 Salpe. Sountag(Kommunionſonntag der Mämer). Von 6 an Beicht; .30 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe m. Pred., gemeinſchaftl. Adventskommun. der Männer u. Schulkinder;.30 Amt u. Pred.; 11 hl. Meſſe m. Pred.; 2 Chriſtenlehre für Mädchen;.30 Sakramentale Bruderſchaft. ̃ Kath. Bürgerhoſpital. Sonntag..30 Singmeſſe mit Predigt; 10 Uhr Gymnaſiumsgottesdienſt. Hauskapelle der Niederbronner Schweſtern, D 7. 12. S Goltesdienſt für kath. Taubſtumme. Sams ba g. zugleich Adventskonmunjon des Gymnaſiums. Herz Jeſukirche Neckarſtadt⸗Weſt. Samstag. Beicht von 4 an. Sonn⸗ zag. 6 Frühmeſſe u. Beicht; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe m. Pred. u. onntag..30 .30 feierl. Amt, Bundeskommun. zugleich Adventskommun. der Frauen;.30 Predigt u. Amt: 11 Kindergottesdienſt m. Pred.; 2 Chriſtenlehre für Mädchen; .30 Corporis Chriſti⸗Bruderſchaft. Dienstag, morg..30 Rorate⸗ Amt m. Segen. Während der Advenkszeit iſt ſeden Dienstag u. Frei⸗ tag.90 Rarate⸗Amt. Donnergtag. Beicht v abends.30.—.90. Freitag. 6 bl. Meſſe u. Beicht:.15. Herg Jeſu⸗Amt n. Litanel u. Segen;.30 hl. Meſſe. Samstag(Feſt Mariä Empfängnis). Gottesdienſt wie an Sonntagen. St. Bonifatiuslirche Neckarſtadt⸗Oſt. Sams tag..—7 u.—9 Beicht. Sonntag. Von 6 ab Beicht; 7 Frühmeſſe: 8 Singmeſſe m. Pred. (Monatskommun. der Männer⸗ u. Fünglingskongreg.)).90 Hochamt m. Pred.; 11 Singmeſſe m. Pred.; 2 Chriſtenlehre für Mädchen;.30 Corparis Chriſti⸗Bruderſchaft. Donnerstag, nachm——7 Beſht. Freitag(Herz Jeſu⸗Freitag, Von.15 ab Beicht;.45 Hergz Jeſu⸗ nachm.—7 Beicht. Sams iog(Mariä Amt m. Litanei u. Segen; Empfängnis). Von.80 ab 85 0 Gottesdienſte wie an Sonntagen: 7. 8,.30 u, 11 Uhr;.30 Mariä⸗Bruderſchaft. St. Mannheim⸗Lind Sämstag.—7 u.—9 Beicht. zonntag(Kommunionſonntag der Männer u. d.15 Früßh⸗ meſſe; 7 Kommunionmeſſe m. Adventskommun. der Männerſodalität, des Kath. Arbeitervereins des Jungmännerbundes u. des Jünglings⸗ vereins; 8 Singmeſſe n. Pred.;.30 Predigt u. Amt; 11 Singmeſſe m. Pred.;.30 Chriſtenlehre für Jünglinge; 2 Corporis Chriſti⸗Bruder⸗ ſchaft m. Segen; 7 Schlußvortrag der religiöſen Vorträge mit Andacht der Ehrenwache u: Segen. Die Kollekte iſt zur Beſtreitung der Aus⸗ lagen für die religiöſen Vorträge. Donnerstag.—7 und—9 Beicht. Freitag. 6 Beicht;.15 Rorate⸗Amt m. en;—7 und .—9 Beicht. Samstag(Maris Empfängnis). 6 Beicht:.15 Früh⸗ meſſe; 7 Kommunionmeſſe; 8 Singmeſſe m. Pred.;.30 Predigt u. An; 11—5 Meſſe; 2 Andacht zur Mutter Gottes;—7 u.—9 Beicht. Ri in Maldhof. Samstag. 2 Beicht: 790 Salve, perna h geicht. ountag. 6 Beicht; 7 Kommunionmeſſe m. Frühpredigt (Generalkommun. der Erſtkommunik.);.15 Singmeſſe m. Homiſie in der Kapelle der Spiegelfabrik;.30 Amt u. Predigt; 11 Kindergottes⸗ dienſt m. Singmeſſe u. Pred.;.30 Chriſtenlehre für Jungfrauen n. Corporis Chriſti⸗Bruderſchaft; 7 Sonntagsabendandacht m. Segen, her⸗ nach Miſſionsfeier im Franziskushauſe. Donnerstag. Ts und —1 Beicht. eitag(Herz Jeſu⸗Freitag..30 Herz Jeſu⸗Amt m. Segen; 2 Beicht. amstag(Maria pfängnis). 6 Beicht; 7 Kommunionmeſſe;.15 Singmeſſe in der Kapelle der S .30, Amt; 2 Muttergottes⸗Andacht, hernach Beicht;.30 Salve, Beicht. Katholiſche Kirche in Käſertal. Samstag.—7 Beicht;.90 Roſen⸗ kranz. Sonntag,.0 Beicht: 7 hl. Meſſe m. hl. Kommun., Ad⸗ vendsbeicht für Erſtlommunik. u. Schſtler;.30 Schüler, ottesdienſt m. Pred.; 10 Predigt u. Amt;.30 Thriſtenlehre für Mädchen; 2 Andacht für die Adventszeit. Donnerstag. Von 5 an Beicht. Frei⸗ tag..15 Herz Jeſu⸗Aiut. Katholiſche Pfarrkirche Sandhofen. Samstag. 3 u..30—8 Beichl. Sonntag..30 Beicht; 7 W9 0.30 Schülergottesdienſt mit Bredigt: 10 Predigt u. Amt;.30 Chrictenlebre u. Corporis Ehriſti⸗ Bruderfchaftsandacht. Freitag. 7 Herz Jeſu⸗Amt. Samstag (Marik Empfängnis). Gottesdienſt wie am Sonntag; nachm. 3 u..80 Beicht für Jungfrauen. St. Peter⸗ und Paulskirche Fendenheim. Samstag..30—.30,—7 u. von 8 an Adventsbeicht, beſ. für Jungfrauen. Sonntag. 7 Beicht; .90 Frühmeſſe m. Generalkommun. der Marian. Jungfrauenkongreg. .30 Schülergottesdienſt; 10 Hauptgottesdienſt;.30 Chriſtenlehre für Mädchen; 2 Adventsandacht. Donnerstag.—4 Beicht. Frei ta g. Herg Jeſu⸗Amt m. Segen;.30—4 Beicht. Samstag(Maric Empfängnis)..30 Frühmeſſe, die anderen Gottesdienſte wie Sonntags St. Autoniuskirche in Rheinan. uSamstag 2 u. 4 Beicht. Sonn⸗ ·0 85.30 Beicht;.30 Frühmeſſe m. Adventskommun. der Frasen; .30 Hauptgottesdienſt, darnach Chriſtenlehre; 2 Corporigs Chriſti⸗ Bruderſchaft m. Segen. Donnerstag. 4 Beicht. Freitag. .30 Beicht.15 Herz Jeſu⸗Meſſe m. Segen: 4 Beicht. Samstag (Mariä Empfängnis).30 Beicht;.30 Frühmeſſe;.90 Hauptgottes⸗ dienſt; 2 Herz Mariä⸗Andacht. Katholiſche Kirche in Seckenheim. Samsta g.—4.—7 u..30 Beicht. Sonntaßg. 6 Beicht:.15 hl. Kommunion;.30 Frühmeſſe m. Ad ventskomm. der chriſtenlehrpfl. Mädchen u. Jungfrauen;.30 Haupt⸗ gottesdienſt;.30 Chriſtenlehre für Mädchen u. Corparis Chriſti⸗ Bruderſchaft. Donnerstag.—4 und—7 Beicht für Frauen. Freitag. 6 Beicht; 7 Herz Jeſu⸗Amt m. Adventskomm, der Frauen. Altkatholiſche Gemeinde. Schloßerrche. Sonntag, 2. Dez., vorm..45 Deutſches Amt. 0 0 6. Seite. Nr. 554 Der grossr N 4 10 0 11 MWame, fese! 1 dung 05 Beliebte Geschenk-Artikel! 2zul wirklich billgen e 88 12 60 1 Ode Auswahl! karbig und gemuslert 38.— 29.40, 21.— z 145 betint Samstag, I. Dezember Mäntel iu. vedont de laise 96.-, 66.—, 66.—, 46. Moderne RöckeundBlusen Sämtliche Waren aus dem Vorrat der vorhandenen Lüger. Keine für diesen Zweck angeschaffte Massenwdle. K 91 0 aus guten gedilegenen Stoflen 9 75 Klelder.. 36., 28., 19.50, J. Aparte imit. pelziacken 55 Jackenkleider 86., 47.30, 28., 29.50 73 N 1, 56 Ein Posten reinwollener Strickſacken el ven, 23.50 MANNHEIM ieeeeeeeee We ſeſhintemebnumeinbnffeebe Gegr. 1873.— Strasburg's ältestes Konfektionshaus. Haeee heute Abend 8 Uhr das grosse Dezember · Programm mit Bachus-Jakobi u. a. m. 734⁰ Eintritt frei! Samskag, den 1. Dezember 1923 Elegante Seiden-plüsch- u. Velour du Nord-Mänte kunks, Opossum 2c., Danksagung. Sportjacken, Füchse, 8 ſehr preiswert, bei Zahlungserleichterung. Th. Kunst. Kürschnerei, J 4 a, 10, 3 Tr. 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H. der monat⸗ ſchäftshaus, übernimm 1023 vorausbegahlt habem lichen Grundmiete auch Büroreinigen Näh mit Müller-Müller 8205 5. H. der monat⸗ Die geſetzliche Miete für den Monat Dezember in ber Geſchäftsſt. 57]).;; 8 eeee 1. Grundmiele 100 lichen Grundmiete Wbes bendgt hiernach rund das 206milliardenſache 5— 5 Tedd Cunar-Oklany 2. Die Hundertſatze für Staaks⸗ der monatlichen Grundmiete oder rund das 17amil⸗ FPlickerin Bier- und Weinhandlung Ly Petersen Ruth Bergen liordenfache der monatlichen Friedensmiete oder ſucht Kundenhäuſer. 881s Gretl Burger 86 000 000 ſteuer, Gemeinde⸗ und Kreis⸗ v. H. des Steuerwerts, das ſind für Autebete unt. K. 0, für Büro und Reiſe einen geeignelen umlage erhöhen ſich nach i 1 4 5 August Junker Maßgabe der Steueraufwer⸗ ee für 1 M. an die Geſch jäßsſt. d. Bl. 7 Riddi u. Dick Hallway tungsbeſtimmungen auf 2343 Milliarden Die eletzliche Miete für die nach dem 3. De⸗ Else Gerboth 3. Kirchenſteuer und Gebäude⸗ ember 1523 zahlenden Mieter beſtimmt ſich nach FK 5 1 verſicherungsumlage(ohne Grundſätzen: Die Hundertſätze für Steuern Nur ſolche, welche maſchinenſchreiben und ſtendgze Salon-Orchester Ung. Magnaten-Kapelle Aufwertung„„„„„ 38 und Umlagen ändern ſich nach Maßgabe der Sieuer⸗ ee—.— 15 4. Die Zuſchläge für Verwal⸗ aufwerlungsbeſtimmungen, die Hundertſäße für Herrenfahrrad eſchäftsſtelle dieſes Blattes einreſchen—5 15 Adalbert Baygrau Sarközi tungs⸗ und Inſtandſetzungs⸗ 6 2 5 7 ungs udſetzung Verwaltungs und Inſtandſetzungsköſten gemäß der Marke Preſto, guterhal, ieeeeeee 993— Antang 8 Uhr. koſten ergögen ſich nach Maß⸗ Aenderung der Reichsindexzahl. billig zu verk 9 B9863 Geblldete Dame aus gutem Hauſe, perfelf 1 gabe det Aenderung der Eine Rechtspflicht des Mielers zur Voraus:⸗⸗ Gulmann E 2 3 in Schreibmaſchine u. Stenographie, intt flott. 9 12²³—. wird hierdurch 5800 ee eeeeee— Handſchrift. ais 729⁴ 0 8 2525* können nach der Verordnung vom 28. Sepember 2 47 22 laufende Inſtandſetzungs⸗ 1923—— wle Mieler in Fällen, 1 denen Ju e eee 7 Pr walsekrefärin 4 105 Kakfee Börse koſten„„. 6 die geſetzlche Miete gült, verlangen, daß der Miet. Willige Leib. u. Pett.] don erſtem, feinen Spezialgeſchäft geſucht. große Inſtandſetzungskoſten 4297 zins in Monatsabſchnitten bezahlt wird. aeieee Handgeſchriebene Bewerbungen mitsebens⸗ Vornehmes Konzert- Kaffee. zufammen: I283 Milfarden Zu den obtgen Sätzen kommen jewells die⸗ p Walter zahn, lauf, Angabe des Aiters, der Religion, Auf⸗ gabe von Referenzen ſowie Zeugnisabſchr. v. H. der monat⸗ jenigen Betriebskoſten, die nur ſür das einzelne 9 9 15 0 gerbeten unter 0 0. 118 an die Geſchäßts ſt uchen Grundmiete Haus oder für den einzelnen Mieter entſtehen(3. B. eeeeee 12 Die geſetzliche Miete für November beträgt Schornſteinfegergebühren, Verſicherungsbeiträge, 1 Schuhmachernäß⸗ Täglich zwei Konzerte von—6½ 2 175 abends 8 Uhr bDer populare Spremapparat Die bellebte Scallplatte R. Ferd. 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Nopember— den Goldamrechnungsſatz für Reichs⸗ ſteuern von 1 Billion Mark umge⸗ rechnet. Es ergeben ſich hiernach 30 Milliarden je 100 M. Steuerwert oder 7200 „Kirchenſteuer. An Landes⸗ und Oris⸗ kirchenſteuer für das 4. Vierteljahr 1923 wird der 1000. Teil der Steuer des Jahres 1922 in Gold erhoben, d. ſ. 0,264 Goldpfennig je 100 M. Steuer⸗ wert. Bei Zahlung in Papiermark wird der in Goldmark feſtgeſetzte Steuerbetrag bis 5. Dezeniber ein⸗ ſchließlich nach dem für den 30. No⸗ vember Goldumtech⸗ nungeſatz für Reichsſteuern von 1 Bil⸗ lion Mark umgerechnet. Es ergeben ſich biernach 2,.640 Milliarden Mark je 100 M. Steuerwert oder 6³4 „Gebändeverſicherungsumlage. Die 6. vorläufige Umlage wurde auf 1 Mil⸗ Harde Mark erhöht. Nach Abzug der im November umgelegten 99955 800 M ſchaufel, Mannheim. den 30. Növember 1923. Der Oberbürgermeiſter. DDe Mannheim, D 2, 8— Telephon 6489 u. 9245 perſteigert Hontag, 3, Dezember, nachm. 2 Uhr Heinrich Lanzſtraße 32: Schaukelſtuhl. 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