ee — ventuellen Rückſichtnahme zunächſt abwarten zu ſollen. Sie hat ſich Sezugspreiſe: Ju maundeim u umgebung v. 29. Nov. bis S. dez 1 Slten mart. die monat!. Bezieher verpflichten 2 7 0 lch bei er Heſtellung des Rbonnements die wäbren d der 1 + ugszelt notwend gen preis erhöhun zen zu bezahlen. Hoſt⸗ lcheckkonto nummer 17800 Karisrube.— Haupt veſchäfts ſtelle Mmanndeim ke.— Heſchäfts⸗nedenſtelle urckarſiadt. walo⸗ defne. 6. Fernſpr. nr. 701 7042, 7043, 7083. 708. Celegt ·⸗Rdr. Seneralanzeiger maundeim. Erſcheint wöchentuch zwölfmal. Veilagen: Der Sport vom Sonntag— Aus Seit und Leben mit Mannheimer Frauen-Seitung und Mannheimer Muſik-Seitung Nach der Kegierungsumbildung Die erſte Kabinettsſitzung Berlin, 1. Dez.(Von unſ. Berl. Büro.) Das neue Reichs⸗ kabinett iſt heute vormittag zu ſeiner erſten Sitzung zu⸗ ſammengetreten. Dr Kempkes wird das Staatsſekretariat der Reichskanzlei auch unter dem Kabinett Marx beibehalten. Frag⸗ licher iſt es ſchon, ob Herr Kalle auf ſeinem Poſten als Reichs⸗ preſſechef verharren wird. In politiſchen Kreiſen findet der Vor⸗ ſtoß der volksparteilichen Fronde im„Lokalanzeiger“, auf den wir bereits heute morgen hingewieſen hatten, lebhafte Beachtung. Die Herren Stinnes und Quaatz bemühen ſich offenbar, nachdem ſie mehr oder weniger das Kabinett Streſemann geſtürzt haben, die Parole auszugeben, nun auch von ſeinem Nachfolger abzurücken. Angeſichts der wahrhaft verzweifelten Lage der deutſchen Dinge eine unglaubliche Parole! In der volksparteilichen Fraktion ſcheint ſich übrigens der Einfluß des Herrn Quaatz mehr oder weniger ver⸗ flüchtigt zu haben. Man berichtet uns, daß. als dieſer Tage der Verſuch gemacht wurde. Dr. Quagatz als Eiſenbahnminiſter zu lan⸗ ——— in der Fraktion ſich keine Stimme für ihn erhoben Die nächſte Vollſitzung des Reichstags iſt nun endgültig auf Dienstag 3 Uhr angeſetzt. Auf der Tages⸗ urdnung ſteht die Entgegennahme einer Regierungs⸗ erklärung. Im Reichstag tagten heute mittag nur die Demo⸗ kraten und die Deutſchnationalen. Die Demokraten bezeichneten als ihren Fraktionsredner für die Dienstagsſitzung den Abgeordneten Dr. Haas, der Zuſtimmung der Fraktion zu dem Kabi⸗ nett Marx ausſprechen wird. Die Deutſchnationale Fraktion be⸗ ſchloß, ſich vorläufia abwartend zu verhalten und erſt das Programm des neuen Reichskanzlers anzuhören. Die Beteiligung der Bayeriſchen Volkspartei am Kabinett Marx wird in einer Erklärung, die ſich gleichzeitig an die Deutſchnationalen wendet, wie folgt begründet: „Wenn es der deutſchnationalen Partei mit der poſitiven Mitarbeit an einer rechtsorientierten Reichsregierung ernſt iſt und ſie nicht andere Ziele verfolgt, dann wird ſie ſi h wohl ent⸗ ſchließen müſſen, die bürgerliche Regierung Marx auch ihrerſeits zu unterſtützen. Schließt ſie ſich aus irgend welchen Rückſichten, etwa parteitaktiſchen Erwägungen aus, ſo ſchaltet ſie damit automatiſch den Einfluß der Linken ein. Aus dieſen Erwägungen heraus glaubte die Fraktion der Bayeriſchen Volkspartei trotz der bis zum ketzten Augenblick unentſchiedenen Haltung der Deutſchnationalen eine ſchroff ablehnende Haltung gegen das bürgerliche Kabinett Marx auch dann nicht einnehmen zu ſollen, wenn die endgültige Entſcheidung der äußerſten Rechten negativ ausfallen ſollte. Da aber im letzteren Falle immerhin die Gefahr beſteht, daß die Re⸗ gierung zur Vermeidung neuerlicher Kriſen ſich veranlaßt fühlen könnte, Rückſichten nach links hin zu nehmen, glaubte die Fraktion der Bayeriſchen Volkspartei, nach Art und Umfang einer ſolchen Das Rompromiß in der Repko Paris iſt ſehr befriedigt Die Pariſer Preſſe begrüßt das geſtern geſchloſſene Kompromiß in der Reparationskommiſſion zum Teil in pathetiſcher Form und ſpricht von dem pierten Ereignis, das ſich innerhalb weniger age in der franzöſiſch⸗engliſchen Entſpannung gezeigt habe: Auerſt die Entſcheidung der Botſchafterkonferenz in der Frage der Milltärkontrolle. das die geſtern an die deutſche Regierung abgegan⸗ gene Note der Botſchafterkonferenz über die Frage der Militärkon⸗ trolle in Deutſchland. dann die geſtern an die deutſche Regierung ab⸗ gegangene Note der Botſchafterkonferenz in der Sache der Zwiſchen⸗ fälle in Leipzig, nunmehr die Entſcheidung der Reparationskommiſ⸗ ſchließlich auch die Note über die angeblichen Rüſtungen in utſchland. Der„Matin“ ſchreibt: Angeſichts der Gefahren, die der deutſche Geiſt geſchaffen habe und gegenüber dem Vorgehen der deutſchen Re⸗ vanche parteien. ſei das franzöſiſch⸗enaliſche Einverſtändnis, das vor⸗ ber ſo bedroht geweſen ſei, wiederhergeſtellt. Der Erfolg der Aus⸗ eutunaspolitik in den beſetzten Gebieten habe die Nützlichkeit eines gemeinſchaftlichen Vorgehens in London begreiflich gemacht. und die egierung Großbritanniens habe ſich darüber Rechenſchaft abzulegen. Der Petit Pariſien“ fraat, ob nicht etwa der Erfolg der Berkandlungen der Micum mit den Ruhrinduſtriellen die Bogrd of rade und das Foreign Office davon überzeugt habe, daß eine Entente mit Frankreich vorteilbafter für die britiſchen Intereſſen ſei. als ein Bruch. Auf alle Fälle ſei das geſtriae Ereianis ein ſehr be⸗ achtenswertes Anzeichen. Das Blatt iſt überzeugt, daß die franzö⸗ iſche Regierung das beareifen werde und ſagt, wenn die enaliſchen hlen den Anhängern von Baldwin die Mehrbeit geben. ſich die beite Gelegenbeit biete. auf traafäbiger Grundlage die franzöſiſch⸗ ritiſchen Beziehungen wiederherzuſtellen. Dieſe Gelegenheit werde man ſich nicht entgehen laſſen. Re Das„Deupre“ ſpricht von einer paradieſiſchen Sitzung in der parationskommiſſion, gibt aber zu daß man ſehr vorſichtig ge⸗ kueſen iſt. Man habe nicht einmal den Namen„Ruhr ausgeſprochen, 8 man doch von ſo weit her, daß der Augenblick nicht geeignet el. die Dinge zu übertreiben. 55 Das„Petit Journal“ das Organ Loucheure, ſtellt die über⸗ ſchwenglichſten Betrachtungen an und vertritt den Standpunkt, der zmerikaniſche Beobachter werde nicht verfehlen ſeine Regierung von im erzielten Einverſtändnis zu unterrichten Alle Alliierten follen 5 glauben, daß die amerikaniſche Mitarbeit wie vor einem Monat und daß man Amerika die Türe bald offen laſſen müſſe. * 2* Die Leipziger Iwiſchenfälle Die Note der Botſchafterkonferenz über die Leipziger Zwiſchen⸗ fäle. über deren Wortlaut ſich die Mitglieder der Konferenz in effizidſen Verhandlungen verſtändigt haben, wird von dem Deut⸗ ſchen Reich eine formelle Entſchuldigung verlangt. Die Aufnahme! des neuen Kabinetts deshalb als Fraktion an der Regierungsbildung nicht betei⸗ ligt, wohl aber hat ſie, um das Zuſtandekommen einer bürgerlichen Regierung nicht endgültig ſcheitern zu laſſen, dem als Reichsjſuſtiz⸗ miniſter in Ausſicht genommenen Abgeordneten Emminger frei⸗ geſtellt, als Fachminiſter ohne parteipolitiſche Bindung in das Kabinett einzutreten.“ Bayeriſche Stimmen zum Kabinett Marx Das Zuſtandekommen des Kabinetts Marx wird in der Mün⸗ chener Preſſe im allgemeinen zurückhaltend oder ablehnend be⸗ urteilt. Der„Bayr. Kurier“ ſchreibt u.., die Rückſicht auf eine etwaige Reichs agsauflöſung vermöge die innere Lage nicht zu löſen. Ein Regieren mit wechſelnden Mehrheiten könne als ausgeſchloſſen gelten. Es bleibe nur die Möglichkeit, daß das neue Kabinett ent⸗ weder die nach rechts oder die nach links laufenden Verbindungen ausſchalte. Die„Münchener Ztg.“ ſieht in dem Kabinett Marx ein Verlegenheits⸗ und Uebergangskabinett, dem niemand die Rettung Deutſchlands zutraue. Die„M. N..“ erklären, Reichspräſident Ebert habe konſequent im Intereſſe ſeiner Partei gehandelt. Der politiſche Kurs müſſe von Grund aus umgeſtellt werden. Die Zeit verlange poſitive Taten. Man vermiſſe den Trennungsſtrich nach links. Die Pariſer Preſſe äußert ſich bisher nur recht kurz. Der„Matin“ ſchreibt, die Auf⸗ gabe, die den neuen Reichskanzler, und wenn nicht ihn, ſodann ſeinen Nachfolger erwartet, ſcheint die Kräfte eines einzelnen Menſchen zu überſteigen. Sie ſei eine Aufgabe der inneren Verwaltung, die Rupprecht von Bayern, als er daran dachte, die Regierung zu übernehmen, formuliert habe mit den Worten: Wir müſſen unſern Millionen von Deutſchen zu eſſen und trinken geben. Damit aber das gelinge, würde es unerläßlich ſein, die Lage in Deutſchland zu ſanjeren. Das Miniſterium für Auswärtiges aber bleibe auch innerhalb des Kabinents Marx⸗Streſemann. Es ſcheine, daß unter den augenblicklichen Umſtänden die erſtklaſſigen Männer, die in der Regierung noch nicht vertraut ſeien, ſich zurückhielten. Das„Oeuvre“ ſchreibt, das Kabinett Marx behalte dieſelben Miniſter gehe aber ein wenig mehr nach rechts. Man dürfe auch nicht vergeſſen, daß der neue Kanzler eine Minderheit vertrete, aber er könne ja vom Reichsprüfidenten ein Dekret für die Auflöfung des Reichstages verlangen, was dieſem geſtatten wird, einige Monate halbpart mit General von Seeckt zu regieren. AIt1•alien und das gabineft Marx Der deutſche Regierungswechſel wird in der römiſchen Preſſe noch ohne redaktionellen Kommentar behandelt. Nur das offiziöſe Voltabüro ſagt. da Streſemann Außenminiſter bleibe, ſo werde das Kabinett Marx den bisherigen außenpolitiſchen Kurs nicht än⸗ dern. Weiter hebt das Voltabüto hervor, welche Sympathien Marx insbeſondere wegen ſeiner Tätigkeit auf dem Gebiete des Kultus bei den italieniſchen Katholiken genieße. Das Kabinett könne daher als Schutz gegen ein Ueberhandnehmen antireligiöſer Rich⸗ tungen gelten. 77 K Poincaré zur Beſetzung des Mannheimer Schloſſes In Beantwortung einer Anfrage, ob es richtig ſei, daß bei der Beſetzung des Mannheimer Schloſſes ein kriegsgefangener Fran⸗ zoſe befreit worden ſei, erklärte Poincare, daß dies nicht zu⸗ treffe. Die franzöſiſche Regierung habe auch keine Kenntnis da⸗ von, daß ſich noch irgendwelche Franzoſen in deutſchen Gefängniſſen befinden.)) 5 Eine Friedensrede hughes! QLBerlin, 1. Dez.(Von unſ. Berl. Büro.) Wie der„B..“ aus London gemeldet wird, hat auf der in Philadelphia von der amerikaniſchen Akademie für Staatswiſſenſchaften abgehaltenen Jahrhundertfeier der Erklärung der Monroedoktrin Staatsſekretär Hughes eine Rede gehalten, die als Auftakt einer neuen amerikaniſchen Friedenspolitit für Europa betrach⸗ tet werden muß. Zur Lage in Europa erklärte Hughes wörtlich: „Wir haben unſere Waffen im Intereſſe der Freiheit zur Ver⸗ fügung geſtellt, um die Gefahr einer deutſchen Uebermacht zu zer⸗ ſtören, aber niemals zu dem Zweck, ein beſiegtes Volk wirtſchaftlich zu unter jochen. Wir haben Mitgefühl mit dem franzöſiſchen Volk und wir haben den Wunſch, mit ihm unſere alte Freundſchaft zu pflegen. Wir wünſchen es wohlhabend und geſichert zu ſehen, nachdem ſeine Wunden geheilt und ſeine ge⸗ rechten Anſprüche befriedigt ſind. Wir wünſchen aber auch ein vereinigtes und reiches Deutſchland zu ſehen mit einem Willen zum Frieden, bereit, Entſchädigungen zu leiſten bis zur Grenze ſeiner Leiſtungsfäh gkeit, das aber auch entfpre⸗ chende Belohnung erhält für ſeine Arbeit und Tüchtigkeit. Wir wünſchen eine Beendigung der Rüſtungsbeſtre⸗ bungen zu ſehen und eine Erleichterung der gegenſeitigen 4 1 Laſten für unproduktive Ausgaben.“ Lateiniſcher Slock und völkerbund der Ben des„Matin“ will aus ſehr guter Quelle er ⸗ fahren haben, im Laufe der diplomatiſchen Beſprechung bei der Gelegenheit der Reiſe Alfons 18. nach Italien u. a. auch die Bil⸗ dung eines lateiniſchen Blocks berührt worden ſei. Eine Folge dieſer Politik, die bereits auf dem Wege zur Verwirklichung ſei, dürfte vielleicht die Zurückziehung Iialiens und Spaniens ſunde 4 Anzahl ſüdamerikaniſcher Republiken aus dem Völker⸗ un ſein. 5 Ddie Ausweiſungen aus der pfalz In der Zeit vom 15. Oktobe rbis 30. November 1923 wurden von den Beſatzungsbehörden aus der Pfalz ſieben Staatsbeamte mit drei Frauen und einem Kind und durch die Separatiſten 27 Staatsbeamte mit 19 Frauen, 31 Kindern und einem ſonſtigen Fa⸗ milienangehörigen ausgewieſen. Verkaufspreis 150 Mitliarden Mark 1923— Nr. 358 Anzeigenpreiſe nach Tarif, dei vorguszahtung pro eln⸗ ſpaltige Koone zeile für Allgsmeine finze gen.40 Golom rẽ Reklamen 1,20 Goldmor?. Fer Anze gen an beſtimmten Tagen Stellen und Rusgaren wird leine verantwor ung uver⸗ nommen Höhere Sewall Streiks. Betriebsſtörunge uſton verechtigen zu keinen Erſatzanſp üchen ür ausgeſallene oder beſchränkte Rusgaben oder ür verſpätete ufnahme ron in⸗ zeigen. Ruftr. ö Fernſpr. onne Gewäbr. Serichtsſt. Mannheim. Kückblick und Vorſchau Fraktionsparliktlarismus und Kabineltskriſis— Preußen und das Reich— Die auswärkige Politik unter Strefemann— Lloyd George als Prophet— Deuiſche Gegenminen gegen die franzöſiſche Rhein⸗ land⸗Politit „Ich habe oft Engländer geſprochen, die dem Parlamente an⸗ gehörten, und die mir ſagten in bezug auf irgend eine beſtimmte Maßregel, ich halte dieſe Maßregel für töricht, für gefährlih und für unglaublich, aber der Miniſter, der die Partei führt, der Führer der Partei hat es gewollt, er muß die Verantwortung dafür übernehmen, ich glaube, er begeht eine Tor⸗ heit. Ja, meine Herren, zu dieſer Entſagung werden Sie den deutſchen Partikularismus, der ſich in dynaſtiſchen Ländern, in Reichsdörfern, wie in Reichsſtädten, inHäuſern, in Farben, in Fraktionen verkörpert, oder Dorf gegen Dorf ab⸗ ſchlachtet, und jeder in ſeiner ſtolzen Unabhängigkeit vor allem die Mein ung ſich nach ſeinem Kopfe bildet, dazu werden Sie es bei uns nie bringen.“ Zweiundvierzig Jahre ſind ſeit dieſer Rede Bismarcks im Reichstag verfloſſen, aber das Uebel, über das der erſte Kanzler des deutſchen Reichs ſich in dieſen Worten ſo bitter und eindringlich beklagt, beſteht nach wie vor. Der Parti⸗ kularismus der Fraktionen, der eng begrenzte Vierwandhorizant gewiſſer Politiker und nicht zu vergeſſen der Hang zur Macht, der die von ihm Beſeſſenen bisweilen auf die merkwürdigſten Ab vege führt, iſt noch längſt nicht überwunden. Nun iſt es dem fünften Kanzlerkandidaten endlich gelungen, am ſechſten und ſiebenten Tage der Kriſenwoche das Kabinett zuſammenzuſtellen. Ob die Feſt⸗ ſtellung des ſiebenten Schöpfungstages, daß das Werk gut war, von dieſem Ergebnis deutſcher Parlamentskunſt behauptet werden kann, wird das nächſte vielleicht nicht minder jammerreiche Kapitel der neudeutſchen Geſchichte erweiſen. Im Grunde genommen iſt ja das Kabinett Marx nichts andres als das bisherige, nur in umgebügelter Form und ſteht nur in ofern auf breiterer Baſis, als auch die bayriſche Volkspartei ſich aktiv daran beteiligt. Es iſt wirklich weit mit uns gekommen, daß wir uns durch das Abtreten oder das Neuauftauchen einer Regierung weder aufregen noch find wie allzu ſehr aus der Ruhe bringen laſſen. Ständig erregt ſind eigentlich nur die Geſchaftlhuber der Parteien und die Redaktionen gewiſſer hauptſtädtiſcher Blätter, die unglücklich ſind, wenn ſie nicht jeden Tag eine neue Kriſis haben. Die einz'ge, ſaber dafür auch umſo eindringlichere Lehre, die wir aus dieſer leßten Regierungskriſis ziehen können, iſt die Erkenntnis, daß mit dieſe m Reichstag in ſeiner gegenwärtigen Zuſammenſetzung nichts mehr anzufangen iſt. Selbſt die intellektuellen Urheber des Sturzes Streſemanns, die Deutſchnationalen und die Sozialdemokraten, haben offenſichtlich genug von dieſer Betätigung ihrer parlamen⸗ tariſchen Macht; denn ſie deuten bereits ziemlich unverblümt an, daß ſie das Kabinett Marx wenigſtens vorläufig, in Ruhe laſſen werden, bis die normalen Wahlen im Frühjahr 1924 dem überalterten Reichstag ein Ende bereitet werden. Welter ergab ſich, wie ſchon wiederholt geſagt wurde, eine Kriſis der Verfaſſung an ſich, deren Behebung allerdings auf ſpätere Zeit vertagt werden muß, da wir uns zu dem halben Dutzend äußerer Lebensfragen nicht auch noch die Laſten einer Verfaſſungsreform aufladen können. Nur vollkommen Verblendete können während der Sturmfahrt des Schiffes ernſtlich das Auswechſeln der Maſchinen betreiben. Das Zwiſchenſpiel mit den Deutſchnationalen, die durch die Verquickung ihrer Anſprüche auf das Reich und auf Preußen eine weitere Er⸗ ſchwerung herbeiführten, hat eine wunde Stelle am deutſchen Reichs⸗ körper aufgedeckt, die bisher gefliſſentlich verhüllt wurde: Das Ver⸗ hältnis zwiſchen dem Reich und Preußen. Es kann heute nur allgemein angedeutet werden, daß mit der notwendigen Reviſion der Weimarer Verfaſſung auch das Nebeneinander des, ſagen wir einmal, reichshauptſtädtiſchen und preußenhauptſtädtiſchen Berlins als Zentrale der Regierungen und Verwaltungen zugunſten einer Einheitsorganiſation beſeitigt werden muß. Daß dadurch weitere Staffeln des Parlamentsehrgeizes und der Miniſterherrlich⸗ keit fallen, iſt nicht nur im Intereſſe des Beamtenabbaus zu be⸗ grüßen. Der Partikularismus der Parteien, von denen Bismard in den anfänglich zitierten Worten ſpricht, wird freilich auch auf dem Wege zu dieſem Ziel ein ſchweres Hindernis bilden. Erfreulicherweiſe herrſchte aber wenigſtens in einem Punkte Einigkeit: Die auswärtige Politik des Deutſchen Reichs er⸗ fordert je länger je mehr, und namentlich jetzt, wo neue, ſchwer⸗ wiegende Entſcheidungen bevorſtehen, Kontinuität in der Sache und in der Führung eine kraftvolle Perſönlichkeit. Nie war der Schrei nach Streſemann ſo ſtark und einhellig wie jetzt. Daß ſogar die Deutſchnttionalen ſich bereit erklärten, in ein Kabi⸗ nett mit Streſemann als Außenminiſter eintreten zu wollen, zeigt, daß auch ſie ſich der Perſönlichkeit dieſes Mannes und ſeiner un⸗ beſtrittenen Kennerſchaft in dem ſchwierigen Labyrinth der aus⸗ wärtigen Belange beugen. In der Tat iſt die Beruſung Streſe⸗ manns auf dieſen Poſtben eine Veruhigung, denn was man auch immer gegen den Führer der Deutſchen Volkspartei vorgebracht hat, in dem einen Punkte ſtimmten Freund und Gegner überein: daß es ihm erſtmals gelungen iſt, in der deutſchen Aüßenpolikik, werm auch noch nicht allzu greifbare und ſichtbare Erfolge er⸗ rungen, ſo doch aber eine klare Linie gezogen zu haben, die nach faſt fünfjährigem paſſivem Verhalten endlich einmal eigenen Willen erkennen läßt. Es ſind nicht nur die ihm und ſeinem Kabinett ver⸗ ſprochenen Auslandskredite, die vorausſichtlich dem Deutſchen Reich nunmehr doch noch bewilligt werden; es iſt vor allem die Gewiß⸗ heit, daß den diplomatiſchen Gegnern Deutſchlands ein Mann gegenüberſteht, der ſich weder durch Drohungen einſchüchtern, noch durch Umſchmeichelungen oder Umgarnungen einfangen läßt, im Gegenſatz zu Joſeph Wirth, deſſen Außenpolitik heute dem rück⸗ ſchauenden Blick gerade aus dieſen Gründen und nicht nur wegen des allmählich abgegriffenen Schlagworts von der„Erfüllungs⸗ politik“ ſo überaus anfechtbar erſcheint. Das A und O der nächſten deutſchen Zukunft iſt die Rhein⸗ landfrage Eine kleine geſchichtliche Erinnerung dürfte für die Betrachtung der gegenwärtigen Lage von Nutzen ſein. Unmittelbar nach der Konferenz von Spaa verbrachte der damals auf der Höhe ſeiner Macht ſtehende engliſche Miniſterpräſident Lloyd George einen Abend im Kreiſe der engliſchen und amerikaniſchen Bericht⸗ erſta ter. Er ſprach ſich dort in ganz offenherziger und zwangloſer Weiſe über die Lage Europas aus und gab dabei unverhohlen der Befürchtung Ausdruck, daß Frankreichs letztes Ziel die Zertrümmerung Deutchlands und die Ausdehnung der franzöſiſchen Herrſchaft über das Rhein⸗ und Ruhr⸗ gebiet ſein werde. Wenn dies gelänge würde Frankreich, dem dann Belgien gewiſſermaßen als Vaſall zugehörig ſein würde, un⸗ umfchränkter Herrſcher über die Kohlen⸗ und Eiſenindaſtrie des Ruhr⸗ und Rheinlands. Lothringens und Luxemburgs Belgiens und Nordfrankreichs ſein. Damit hätte es das gewaltigſte In⸗ 1 2. Seile. Nr. 555 Maunheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Sametag, den 1. Dezember 1823 Zuſtriegebiet Europas und vielleicht der Welt in ſeiner Hand und wäre dann in der Lage, den wirtſchaftlichen Entſchei⸗ 9 ungsfampf mit England und Amerika aufzunehmen, nachdem es mit Hilfe derſelben Beiden im militäriſchen Entſcheidungskampf gegen Deutſchland um die Vorherrſchaft in Europa geſiegt haben loyd George hat in ſeinem politiſchen und parlamenzariſchen Leben mit wechſelndem Erfolg gar oft den Propheten geſpielt. aker niemals hat ſich ſeire Sehergabe ſo bewährt, wie in dieſem Fall denn in der Tat hat ſich inzwiſchen alles das erfüll:, was er damals voraus⸗ geſagt hat. Bleibt freilich immer wieder die rätſelhafte Frage, warum nicht Lloyd George ſelber zu jenen Zeiten, als er noch an der Spitze der engl'ſchen Macht ſtand, ſeine ganze Politik auf die 1 Vermeidungen dieſer Gefahren eingerichtet har. Freilich hätte darin das Eingeſtändnis des ſchweren Fehlers gelegen, den er durch ſeine Unterſchrift unter den Verſailler Vertrag begangen hat. Denn gerade dadurch willigte er in die völlige Wehrlosmachung Deutſch⸗ lands ein und gab es den franzöſiſchen Bundesgenoſſen preis. Wenn nun Lloyd George unter dieſem Banner den Wahlkampf für ſeine Partei führt, ſo erweiſt er ſich dabei als ein überaus geſchickter 1 Poltziſcher Spekulan t. denn die Stimmung in England iſt trotz der konſervativen Regierung heute alles andere als ausgeſprochen franko⸗ 3 phil. Die engliſchen Wahlen in den nächſten Tagen werden „ daher dem Parlament vorausſichtlich ein anderes Antlitz verleihen. Umſo mehr liegt aber für uns die begründete Veranlaſſung vor, Dringendſt davor zu warnen, einen völligen Umſchwung der eng⸗ liſchen Politik zwiſchen Norgen und Mitternacht zu erwarten. Das Weſen der engliſchen Politik iſt im Gegenſatz zur franzöſiſchen mehr auf langſam reifende En'ſcheidungen eingeſtellt, deren Herbei⸗ führung mit echt engliſcher Zähigkeit auch nach Rückſchlägen und zeltweiligen ergebnisloſen Zwiſchenperioden immer wieder von neuem verſucht wird Der Erisapfel. den Staatsſekretär Fiſcher bei der Audienz der deutſchen Delegierten vor der Reparationskommiſſion in dieſe warf, als er die Frage nach der Rechtmäßiakeit des Ruhreinbruchs wieder⸗ holte und er ſich geſchickt des Gutachtens der enaliſchen Kronſuriſten hediente, hat gewiß die latente Spannung zwiſchen Enaland und Frankreich in eine offene umaewandelt. Aber ſopiel Ententekorps⸗ geiſt hat doch auch noch die enaliſche Diplowate, daß ſie einen ſofor⸗ tlgen Bruch im Schoße der Reparationskommiſſion vermeidet und auch dort ſich vorläufſa noch mit einem Kompromiß beanüat, das 10 Aaugenblicklich Poincare nicht unerwünſcht iſt. Wenn nicht 55 täuſcht, will ſich Enaland in der nächſten Zeit darauf beſchränken, den Franzoſen„Koyale“ Schwierigkeiten zu bereiten, wo nur immer es In dieſem Zuſammenhana iſt der Zuſammenbruch der„Re⸗ Bedeutung. ſgat hat. braucht Frankreich den berühmten Zwiſchenfall, der es ihm ermöglicht. mit Hilfe der Sanktionsvolitik die Losreißung von Rhein und Ruhr herbeizuführen. Es iſt daher die erſte und vornehmſte Aufoabe der deutſchen auswärtigen Politik, alles zu vermeiden, was geben kann. Wie auch immer das verſtümmelte Rumpfdeutſchland be⸗ wWandfrei klorogeleat ſein. Probleme, Sachſen und Bayern, in kürzeſter Zeit bereiniat werden, weil Deutſchland alle ſeine Kräfte braucht, um eine dritte oder Sedan?“ die Franz Adam Beyerlein einſt an die Deutſchen age⸗ richtet hat, inzwiſchen von den Franzoſen beantwortet worden iſt. Sedenken wir deshalb der Worte Paul de Laagardes die vor fünfzia Jaßren geſnrochen. heute unſere Richtſchnur ſein müſſen: „Deutſchland iſt die Geſamthbeit aller deutſch emyfindenden, deutſch denkenden, deutſch wollenden Deutſchen: ſeder einzelne ein Landesperräter. wenn er nicht in dieſer Einſicht ſich für die Eriſtenz das Glück und die Zukunft des Naterlandes in ſedem Augen⸗ blick ſeines Lebens verſönlich verantwortlich erachtet, feder einzelne ein Held und Befreier, wenn er es tut!“ Kurt Fischer Die Sologebühren der Rechtsanwälte Nach einer neuen Verordnung ſollen alle Gebühren der rechnet werden. Für die Erſtattung von Anwaltsgebühren in Armenſachen wird die Grenze auf 2000 Goldmark feſtgeſezt. Der ſächſiſche Geſandte bemerkte im Reichsrat, daß die Länder nicht in der Lage ſeien, die höheren Koſten für Armenſachen aus eigener Kraft zu tragen, wenn nicht das Reich einen gewiſſen Ausgleich ſchaffe Ein Regierungsvertreter gab die Er⸗ Härung ab, daß vom Reich bisher gegen die Uebernahme dieſer Koſten auf das Reich Bedenken geltend gemacht ſeien. Wenn der Reichsrat dieſe Entſchließung annehme, werde die Reſchsregierung die Frage erneut prüfen und dem Reichsrat baldmöglichſt Mit⸗ teilung darüber machen. Der Präſident des Staliſliſchen Reichsamtes, Ernſt Del⸗ byück iſt auf Grund des Denſtganegelſab in den Ruheſtand getreten. Mit der Leitung des Amtes iſt kommiſſariſ) Geheimrat Hagemann, bisher Miniſterialrat im Reichsminiſterium des IJnnern und außerordentlicher Profeſſor an der Univerſität Berlin pbheauftragt worden. 82 alles gzublit des Geſindels“ im Rbeinland von weita⸗hender Nachdem dieſes Pferd. auf das die Franzoſen ſo aroße Hoffnungen ſetzten, trotz der fran⸗ ſiſchen Traininasbemühungen ver⸗ den drobenden Verluſt des„Herzens der deutſchen Wirtſchaft“ und der 12 Milltonen Deutſchen beſchleunſgen und dem franzöſiſchen Vor⸗ gehen einen wenn auch noch ſo geringen Schein von Berechtiaung ſchaffen ſein maag. die Rechtsfraae muß eindeutiſa und ein⸗ Deshalb müſſen die dringendſten inneren Marneſchlacht zu vermeiden Veroeſſe niemand daß die Frage„Jeng Rechtsonwälte in Zivil⸗ und Strafſachen in Gold ver⸗ Das Ende der Koblenzer„Regierung“ viſoriſchen rheiniſchen Regierung“, in der bekannt gegeben wird, daß ſich nur Makthes freiwillig von der Bewegung zurückgezogen habe, daß das gewählte Kabinett aber im Amte bleibe. Im übrigen ſoll die Rheinlandbewegung reorganiſiert werden. Zu den Vorgängen in der ſeparatiſtiſchen vorläufigen Regierung in Koblenz erfährt die„Kölniſche Volkszeitung“: Da die in den letz'en Wochen Matthes zugeſicherten Kredite vollkommen aus⸗ blieben ſchmolz ſein Einfluß immer mehr. Matthes wußte ſich ſchließlich nicht anders zu helfen, als daß er Plünderungen und Diebſtähle geſtattete. Sogar die für die Erwerbsloſen be⸗ ſtimmten Mehlvorräte mußten angegriffen werden. Wie die„Frankfurter Zeitung“ aus zuverläſſiger Quelle aus Koblenz erfährt, iſt Ma'thes im Koblenzer Schloß vorgeſtern abend gezwungen worden, auf Veranlaſſung der Franzoſen durch die Schloßwache ſeinem Poſten als Chef der proviſoriſchen Regierung zu entſagen. Außerdem wurden zwei ſogenannte„Miniſter ver⸗ haftet. Viele von den Sonderbündlern ziehen ſich bereits zu⸗ rück, da die Unterſtübung der Franzoſen, die 10 Franken für den Tag beträgt, auszubleiben beginnt. Die verhandlungen mit der Regie Berlin, 1. Dez.(Von unſ. Berl. Büro.) Im Intereſſe der Wiederbelebung des Verkehrs im beſetzten Gebiet ſind, wie bereit⸗ gemeldet, zwiſchen der deutſchen Reichsbahn und der franzöſiſch⸗ belgiſchen Eiſenbahnregie in Mainz Verhandlungen über einen modus vivendi geführt worden. Dieſe haben nun im Gegen⸗ ſatz zu früheren Verhandlungen einen ſolchen Verlauf genommen, daß die Zuſtimmung der deutſchen Vertragsſeite vorbehaltlich der Genehmigung des Reichskabinetts erwartet wer⸗ den kann. Kentenbank und Reichsbank arbeit der beiden Inſtitute betreffen, ſind bisher, wie die„B..“ feſt⸗ ſtellen zu können glaubt, durchaus befriedigend verlaufen. In den wichtigſten Problemen, vor allem in der Fraage der Kredit⸗ die neue ceutsche Santenmmerie sas, gewährung von Rentenmark an die Wirtſchaft. iſt bereits eine volle Einiauna erzielt worden. Nach dem bisherigen Stand der Ver⸗ handlungen ſind nur noch einige verhältnismäßig unweſentlichen Ne⸗ benfragen klarzuſtellen. Die Rentenbank ſoll übrigens in Zukunft einen gewiſſen Einfluß auf die Diskontpolitik der Reichs⸗ bank erhalten. Die neuen gernſprech⸗ und Telephongebühren Der Reichsrat beſchäftigte ſich heute mit den Verordnungen zur Aenderung der Telegraphengebühren. Aus der Er⸗ höhung der Fernſprechgebühren werde ein Jahresmehr⸗ ertrag von 150 Goldmilllonen, aus der Erhähung der Telegraphen⸗ ehühren ein Mehrertrag von 30 Goldmillionen erwartet. Die Er⸗ Höhung wurden gegen die Stimmen Bayerns angenommen. Danach ſtellen ſich die Gebühren mit Wirkung vom 1. Dezember 1923 ab fotgendermaßen: Bei den Fernſprechgebühren: Grundbe⸗ trag für jedes Orts 512 75 0,15, der Grundb trag der Fernſprech⸗ gebühren für ein Geſpräch von 3 Minuten Dauer bei einer Ent⸗ fernung von 5 Kilometer 0,15 Fae Die Telegraphenge⸗ bühren werden folgendermaßen feſtge 1— Bei gewöhnlichen Tele⸗ grammen im Fernverkehr beträgt die Wortgebühr 0,15, im Orts⸗ verkehr 0,075. Für Preſſetelegramme 0,075 Goldpfennige. Für ein Telegramm ſind mindeſtens die Gebühren für 8 Worte zu entrichten. Die Pariſer Blätter veröffentlichen eine Erklärung der„pro⸗ Die Verhoandlungen, die ſeit dem Beſtehen der Rentenbank mit der Reichsbank gepflogen werden und die die Zuſammen⸗ der Generalunkoſten bezeichnet. Keich und Ländee Die Poſt- und die Eiſenbahnhoheit In der bereits mehrfach erwähnten Denkſchrift des Land⸗ tagspräſidenten Dr. Baumgartner über den Ausgleich 25 Zuſtändigkeiten zwiſchen dem Reich und ſeinen Ländern wird auch ſehr eingehend die Frage der Poſthoheit erörtert. Die Denkſchrift bringt dabei zunächſt zum Ausdruck, daß ſchon im alten Reiche ſowohl die badiſche Regierung wie auch der Badiſche Landtag wiederholt Veranlaſſung gehabt haben, ſich dzüber zu beſchweren, daß von der Reichspoſtverwaltung die in der Kon⸗ vention von 1871 niedergelegten Beſtimmungen über die Rechte der badiſchen Landeskinder in der Reichspoſtverwaltung nicht immer genügend berückſichtigt würden. Wie rückſichtslos auch die Reichs⸗ poſtoͤerwaltung mit den ſeinerzeit in der Poſtkonvention zugeſicherten badiſchen Rechten und Intereſſen umging, zeigt u. a. die Auſhebun von Poſtagenturen auf dem Lande, die namentlich im Wali Teil Badens als eine unerträgliche Erſchwerung der poſtaliſchen Verſorgung der Bevölkerung empfunden wird. Und während gegen⸗ über Baden die durch die Poſtkonvention von 1871 gewährten Reche durch die Reichsverfaſſung einfach aufgehoben wurden und nut in dem Artikel 16 der Reichsverfaſſung noch ein kleiner Reſt ron Sicherung erhalten blieb, haben Bayern und Württemberg ſich durch Staatsverträge viel weitergehende Sicherungen geſchafſen. In der Denkſchrift wird deshalb vorgeſchlagen, daß auch die Poſt⸗ und Telegraphenanſtalten und Einrich ungen im Eigentum des Reiches verbleiben(wie das für das Finanzweſen in der Denk⸗ ſchrift zum Vorſchlag gebracht worden iſt) und dem Reiche auch weiterhin die einheitliche Geſetzgebung auf dieſem Gebiete ſowie die Tarifgeſtaltung und die Auſſtellung des Poſthaushalts zuſtehen ſollen. Die Verwaltung des Poſt⸗ und Telegraphenweſens jedoch, ſoll im Rahmen der Reichsgeſetzgebung und im Rahmen und nach Maßgabe des vom Reich aufgeſtellten Haushaltsplanes wenigſten⸗ denjenigen Ländern zurückgegeben werden, die dies beantragen. Demgemäß wären die einſchlägigen Artikel der Reichsverfaſſung und die Ausführungsgeſetze hierzu zu ändern. Baden müſſe, wenn die Durchführung dieſer Vorſchläge auf unüberwindliche Hinderniſſe toßen ſollte, unbedingt das gleiche Recht für ſich fordern, wie die⸗ bezüglich des Poſtweſens den Ländern Payern und Württemberg in den Staatsverträgen zugeſtanden wurde. Aehnliche Gedanken werden in der Denkſchrift über die Eiſen⸗ bahnen niedergelegt. Es wird daran erinnert daß ſhon ſeinerzeit 2 in der im Landtag geführten allgemeinen Ausſprache über den Stactsvertrag. wonach die badiſchen Staats⸗iſenhahnen in das Eigentum des Reiches übergingen, immer wieder Befürchtungen zum Ausdruck kamen, daß die badiſchen Intereſſen bei der Veſetzung der Beamtenſtellen, bei der Vergebung von Arbeiten und Lieferungen, bef der Linienführung uſw. benachteiligt werden könnten und die nichtverſtummenden Beſhwerden im Landtag hätten gez dieſe Befürchtungen tatſächlich begründet waren. eigt, daß der perſonal⸗Abbau der Seamten Die Spitzenorganiſationen der Veamten haben in einer gemeinſamen Eingabe an ſämtliche Fraktionen des Reichs⸗ tags entſchieden Verwahrung eingelegt gegen die von der Regie⸗ rung gewählte Methode des Perſonal⸗Abbaus. Als Vorausſetzung des an ſich gerechtſertigten Zieles wird die Herabdrückung Dies ſoll durch folgende Mittel erreicht werden: Vereinfachung des behördlichen Aufbaues, Verminderung der Miniſterien, Abbau des angeſchwollenen Auf⸗ ſichtsapparats, Reduzierung des Zentraliſierungsſyſtems, Abſchaffung der Bearbeitung derſelben Materie durch verſchiedene Dienſiſtellen, Vereinfachung der Geſetzgebung, Befreiung der Staatsmaſchine von dem durch das Eindringen ungeeigneter und fachlich nicht vorge⸗ bildeter Elemente bedingten Leerlauf vieler Teile, Beſeitigung der Ueberorganiſation. Zum Schluſſe wird in der Eingabe gebeten, die Perſonal⸗Abbau⸗Verordnung aufzuheben, bis zur Auſhebung die bereits vorgenommenen Abbaumaßnahmen rück⸗ gängig zu mechen und weitere Abbaumaßagahmen vorläufia zu unterlaſſen. Zur Mitarbeit an einem vernünftigen Ab⸗ bau erklären ſich die Spitzenorganiſationen bereit. Proteſt der Heidelberger Beamtenſchaft Eine überaus zahlreich aus allen Beamtenkreiſen beſuchte Ver⸗ ſammlung des Ortskartells des Deutſchen Beamtenbundes Heidel berg nahm zuͤr Beamtenbeſoldung und dem Währungselend Stel⸗ lumg. Nach einem ſachlichen Referat Profeſſor Gerſtners über Veamtenbeſoldung und Währungselend und anſchließender Aus⸗ ſprache wurden die Wünſche der Verſammlung in einer Ent⸗ ſchließung zuſammengefaßt, in der es u. a. heißt: Die überaus zahlreich verſammelten Veamten des Ortskartells Heidelberg des Deutſchen Veamtenbundes ſtellen folgende Min? deſtforderungen: 1. Gehälter in Friedensſätzen mit einem Multiplikator, in dem die lebenswicht gen Gegen⸗ ſtände über den Friedenspreiſen ſtehen. 2. Volle Auszahlung in Feſtmark, vierteljährlich oder monatlich. Ausreichende Aus“ gabe eines feſtſtehenden Zahlungsmittels. 3. Beſchleunigte und beſſere Zahlungen an die Penſionäre. 4. Scharfes Vorgehen gegen wucheriſche Grundpreiſe. 5. Wahrung unſerer wohlerworbe⸗ nen Rechte beim Abbau. Die Entſchliezung wurde an die Reichs⸗ regierung und die badiſche Landesregierung geſandt. Dder Mann im Mond Roman von Sven Elveſtad 1 Copyright by Georg Müller, Verlag, München. (Nachdruck 1rbolen.) Im ſelben Augenblick hatte Asbjörn Krag das Gefühl, als müßte er in tauſend Stücke zerſplittern. Er ſtürzte auf dem Boden zuſam⸗ men und wand ſich in den grauenvollſten Schmerzen. Der Aufſeher beugte ſich über ihn.„Ungefähr tauſend Volt. Eein bedauerlicher Unglücksfall! Aber er lebt doch, Gott ſei Dank!“ ôb„hoolſt. der mit hereingekommen war, fixierte Barra ſcharf. ZBerte er ſich— oder huſchte nicht ein triumphierendes Leuchten über das Antlitz des rotbärtigen Erfinders? Holſt trat knapp auf ihn zu. „Können Sie das verſtehen?“ fragte er ſcharf. Barra erwiderte nichts, ſondern ſah ihn nur mit ein Paar Augen an, die nichts Gutes verhießen. „Sie haben ihn doch zu den Leitungen hingebracht,“ fuhr der Telegrapheningenieur fort. Der Vetriebsdirektor ſah bei dieſen Worten aufmerkſam den flinken Monteur an— wer war er eigentlich? Sie verlieren Ihre Zeit, meine Herren,“ ſagte der Rotbärtige, Seine Stimme war trocken und kalt. „Berlieren die Zeit— Sie meinen?“ —„So holen Sie doch einen Arztl Einen Arzt natürlich,“ erklärte ra. Es geſchah. Gleichzeitig kam Asbjörn Krag wieder zu ſich. Er richtete ſich halb auf den Ellbogen auf und verſuchte, einige Worte zu ſtammeln Seine Augen ruhten unverwandt auf Inge⸗ nieur Barra. Holſt beugte ſich über ihn, um aufzufangen, was er ſagen wollte. „Die Gummibhandſchuhe,“ brachte der Detektiv kaum hörbar pbheraus.„vaſſen Sie auf die Gummihandſchuhe auf!“ „Er meint, daß die Gummihandſchuhe die Schuld haben,“ rief Holſt heftig und deufete auf Barras Hünde. VBarra ſtutzte, warf dem Detektiv einen raſchen Blick zu, zuckte dann höhniſch die Achſeln, ſtreifte raſch die Handſchuhe von den Händen und reichte ſie dem Chef des Werkes. „Er phantaſiert natürlich,“ ſagte er.„Bitte, hier ſind die Hondſchuhe.“ e 1 ee ee 9 Der Chef ſah verſtändnislos von einem zum andern, aber er nahm doch die Handſchuhe und unterſuchte ſie. „Es iſt nichts Beſonderes an dieſen Handſchuhen,“ ſagte er dann.„Es ſind ebenſolche, wie wir ſie alle tragen, wenn wir in hochgeſpannten Räumen zu tun haben.“ ö Als der Arzt kam, war Krag wieder bewußtlos. Nach einer gründlichen Unterſuchung erklärte er, daß der Detektiv dieſer ernſten Kataſtrophe mit heiler Haut entgangen ſei. Von einer Lebens⸗ gefahr konnte nicht mehr die Rede ſein aber immerhin würde es noch einige Zeit dauern, bis er wieder auf den Beinen war. „Gott ſel Dank,“ dachte Holſt,„dann wird er aber auch den kleinen Schurken dort zu treffen wiſſen.“ Und er warf Barra einen Blick zu, den dieſer mit einem ſpöttiſchen Lächeln erwiderte. Holſt zweifelte nicht mehr an dem Zuſammenhang der Dinge und ſchwor ſich ſelbſt zu, alle ſeine Kräfte dafür einzuſttzen, um mit Krag zu⸗ ſammen dieſen Schurken zu entlarven. den Arzt. „Ich— mindeſtens fünf, ſechs Tage, vielleicht länger, das hängt von der Konſtitution ab,“ erwiderte der Arzt. „Ich,“ begann Varra mit ſeiner trockenen, ſcharfen Stimme, „habe einen ähnlichen Fall geſehen, da wurde der Mann nie wieder der Alte. Und durch eine zweite Unvorſichtigkeit wurde er getötet wie vom Blitz erſchlagen,“ fügte er hinzu und bohrte ſeine Augen in die Holſts. 5 „Ja, vor ſo etwas iſt wohl nur der Mann im Monde ſicher,“ erwiderte Holſt, ohne zu blinzeln. Barra verbeugte ſich ironiſch, während die anderen verſtändnis⸗ loſe Geſichter zu der Bemerkung machten. „Hat man einen Wagen geholt?“ fragte der Arzt nun. „Ja. Einige Augenblicke ſpäter wurde Krag in den Wagen getragen und nach Hauſe geführt. Holſt kam mit und blieb dann an dem Bett des noch bewußtloſen Kranken ſitzen, während der Arzt, nach⸗ dem er ſeine Anordnungen getroffen hatte, ging, um ſpäter wieder⸗ zukommen. Nach einigen Stunden qualvollen Wartens ſah der Telegraphen⸗ ingenieur zu ſelner Freude, daß Krag die Augen ganz aufſchlug. Er verſuchte, ſich ouch im Bett aufzurichten, aber vermochte es nicht, Dann blieb er ruhig lieaen und ſtarrte ernſt vor ſich hin, ganz als ſammelte er alle ſeine Gedanken. Holſt unterbrach ihn darum mit ſten ihf,e,et 3 „Wie lange glauben Sie, daß es dauern wird?“ fragte Holſt Jallerdings recht ſchlau war— dies eine Mal.“ * 1 1 „Ich bin zu Hauſe, wie ich ſehe,“ begann Krag endlich. „Ja, und in ausgeſprochener Veſſerung,“ ſtimmte Holſt zu. „Der Stoß war alſo wirklich nicht tödlich. Das wird er noch bereuen.“ 7044 32 „Wer? Was?“ fragte Holſt. „Nur Geduld,“ erwiderte Asbjörn Krag mit einem Anflug ſeines alten verſchmitzten Lächelns.„Wie lange muß ich nach Anſicht des Arztes hier liegenbleiben?“ Und er ſah ſeinen neuen Freund geſpannt an. „Der Arzt meint, ſo fünf bis ſechs Tage,“ erwiderte dieſer. „Wann hat er das geſagt?“ „Als Sie bewußtlos im Elektrizitätswerk lagen.“ „Wer hat es gehört?“ 115 „Wir alle, die wir rings herumſtanden“ „Alſo der Rotbärtige auch?“ „Ja, der auch.“ „Schien es ihn beſonders zu intereſſieren?“ „Ja,“ rief der Telegrapheningenieur eifrig,„das iſt mir eben aufgefallen!“ „Fünf bis ſechs Tage“— Krag ſchüttelte ungeduldig den Kopf. „Nein, das iſt zu viel. Ich muß in drei wieder auf den Beinen ſein. Oder ſagen wir allerhöchſtens in vier. Können wir uns auf den Arzt verlaſſen?“ „Abſolut. Ich kenne ihn perſönlich.“ „Gut. Hören Sie, Holſt, Sie müſſen wir einen Gefallen tun. „Mit tauſend Freuden.“ 0 „Es muß das Gerücht verbreitet werden, daß mein hilfloſer Zuſtand mindeſtens zehn Tage dauern wird. Sorgen Sie nur ja dafür, daß Barra dies erfährt.“ wird geſchehen, aber welchen Zweck ſoll das eigentlich haben?“ „Ich will dieſen rotbärtigen Teufel hinters Licht führen. Bishbt habe ich ihn unterſchätzt, aber ſetzt wird er dizſen Fehler begehen. Während er mich hier krank und elend glaubt, bin ich in vollſter Tätigkeit, ihn zu durchſchauen und alle Karten in die Hand zu bekommen.“ „Was führt er denn eigentlich im Schilde dieſer Mann?“ rief der Ingenieur. „Er bereitet irgendeinen furchtbaren Coup vor: Er ahnt mich — ganz wie ich ihn. Darum mußte er mich für einige Tage aus dem Wege ſchaffen. Und ich Narr ging vardauz in die Falle, die (Fortſ. folgt.) 0 * „ 57 N W 2 Attnisssseen — —— + abbau ihr Teil beigetragen. Ueber die Motive, ——— Mannheimer General-Anzeiger(Abend-Ausgabe) 3. vedde. Ne. 585 Samstag, den 1. Dezember 1523 Mannheim am Wochenende Sute Fortſchr tte im Preisabbau Angleſchung der Mannheimer Fleiſchpreiſe an die Stuttgarter— Verbilligung der Gackwaren— Neuzeitliche„wi ße Woche— Mehr wertbdeſtändige Jah ungsmitte Vorausſetzung fur eine umfaſſende Senkung Mannheim im Zeichen des Preisabbaus! Darf man ſo die Ereigniſſe der zu Ende gehenden Woche, in die der Beginn des Chriſtmonats fäll!, überſchreiben? Zweifellos! Man iſt in dem Beſtreben, das ollgemeine Preisniveau zu drücken, ein gut Stück weiter gekommen, aus dem Krois der theoretiſchen Erörte⸗ rungen und Erwägungen zur praktiſchen Betätigung geſchritten. Der Wille. am Preisabbau mitzuhelfen, hat Früchte gezeitigt. Ver⸗ ſchiedene wichtige Artikel des täglichen Lebensbedarfs ſind ſchon billiger geworden Die Führung behielt die Fieiſcherinnung, die am erſten Wochentage den erfreulichen Beſchluß faßte, die Fleiſchpreiſe weiter herabzuſetzen. Möglich war dieſe Herabſetzung allerdings nur durch die Ermäßigung der Viehpreiſe, für die die Ueberwachungskommiſſion ſorgte, iie jeden Montag auf dem Vieh⸗ markt kontrolliert Es beſteht die Ausſicht, daß der gute Auftrieb nicht nut anhält ſondern eine weitere Steigerung erfährt, wenn die Landwirte durch die Veränderung der wirtſchaftlichen Ve hält⸗ niſſe gezwungen werden, ihr Vieh abzuſtoßen. Je mehr überdies der Bauer wertbeſtändiges Geld bekommt, deſto bereitwilliger wird er ſich in der Hergabe ſeiner ſchlachtreifen Tiere zeigen. Ueber, Fleiſchmangel kann heute ſchon nicht mehr geklagt werden. Bemer⸗ kenswert iſt, daß ſich die auffallend große Spanne, die bisher zwiſchen den Mannheimer und Stuttgarter Fleiſchpreiſen beſtand, weſentlich verringert hat. In Stuttgart wurden Mitte dieſer Woche für das Pfund Rindfleiſch erſter Sorte.40 verlangt. Der Mannheimer Fleiſchpreis war alſo nur nur 20 Goldpfennige oder 200 Papiermilliarden höher. Nunmehr ſind die Stuttgarter Fleiſchpreiſe um 10—20 Pfg. herab⸗ geſetzt worden. Nur der Schweinefleiſchpreis bleibt mit.10„ un⸗ verändert, iſt infolgedeſſen auch nur noch 10 Pfg. niedriger als in Mannheim Allerdings iſt hierbei zu beachten, daß bei Zahlung mit wertbeſtändigem Geld 103 Rabatt gewährt werden, wäh⸗ rend man in Mannheim zwar wertbeſtändige Zahlungsmittel ver⸗ langt, von einer Rabattgewährung aber nichts wiſſen will. Da⸗ durch vergrößert ſich wieder die Preisſpanne, weil nach Abzug des Rabatts das Pfund Schweinefleiſch in Stuttgart 189 koſtet. Wenn unſere Leſer mit Recht fragen: Wer ißt denn überhaupt heute noch Schweinefleiſch? und damit ſagen wollen, daß der Ver⸗ brauch infolge der für die Maſſe unerſchwinglichen Preiſe ſehr ſtark zurückgegangen iſt, ſo darf andererſeits nicht überſehen wer⸗ den, daß die Wurſtpreiſe von dem Wert der Borſtentiere, der allerdings in einer völlig ungerechtfertigten Weiſe in die Höhe getrieben wurde, abhängig ſind. Hier muß der Hebel anſetzen, wenn der Preisabbau in der Fleiſchverſorgung nicht Stückwerk bleiben ſoll. In Berlin lag in den letzten Tagen das Durch⸗ ſchnittsnwweau für Hammel⸗, Schweine⸗, Rind⸗ und Kalbfleiſch bei 3,4—3,6 Billionen, ſtand alſo noch weſentlich über dem Mann⸗ heimer. Die amtlichen Preiſe wurden von- einigen Fleiſchhändlern uni eine Billion und mehr unterboten, ein Beweis dafür, daß das Fleiſch bei allen Sorten beträchtlich überbezahlt iſt und weſentlich näher dem Friedensgoldpreis geliefert werden kann. Im Mittagsblatt war die erfreuliche Mitteilung enthalten, daß das Markenbrot auch billiger wird. Vom kommenden Montag ab koſtet der Dreipfundlaib 60 Pfg. Der Preisabſchlag beträgt alſo 5 Pfg. Die markenfreien Backwaren er⸗ fahren ebenfalls mit Beginn der nächſten Woche eine Preis⸗ ermäßigung mit Ausnahme der Weißbrötchen, die nach wie vor 4 Pfg. koſten. Der Zweipfundlaib Roggenbrot wird zu 35 Pfg. (bisher 60 Pfg.), das Pfund Weißbrot zu 40 Pfz.(45 Pfg) ab⸗ gegeben. Wenn's auch nur 5 Pfg. ſind, um die die beiden Brot⸗ ſorten billiger werden, ſo beträgt der Abſchlag für die Papiermark⸗ beſitzer doch immerhin 50 Milliarden. Der Preisabbau, der ſich auch im Bäckergewerbe geltend macht, wird ſicherlich beſänftigend auf die Verbraucher wirken, die mit nicht geringer Entrüſtung von der Stellungnahme des Vertrerers der Lebensmitteleinzelhandels und der Bäckerinnung zu dem Mehlſegen, der ſich über Mann⸗ heim ergoſſen hat, in der jüngſten Sitzung der Preisprüfungs⸗ kommiſſion geleſen haben. Wenn von dieſen beiden Seiten behaup⸗ tet worden iſt, daß die zentnerweiſe Mehlabgabe der Mannh imer Großmühlen ein ſchweres volkswirtſchaftliches Verbrechen ſei, das ſich ſchon im erſten Viertelfahr des Jahres 1924 bitter rächen werde, ſo darf man wohl ſagen, daß eine derartige Behauptung von den Verbrauchern nicht berſtanden wird. Der Effekt dieſer Maſſenmehlabgabe iſt eine enorme Verbilligung des Mehlpreiſes geweſen. Die Mühlen haben dadurch zum Preis⸗ die für die Verrenge⸗ rung der Lagerbeſtände ausſchlaggebend waren, hat ſich der Ver⸗ braucher nicht den Kopf zu zerbrechen. Aber wenn es richtig iſt, was in der Sitzung der Preisprüfungskommiſſion ein Beauftrag⸗ ter ausführte, daß die Läger der Großmühlen bis unters Dach mit det Gologrundpreiſe Mehl vollgeſtopft waren, dann iſt das Abſtoßen ungewöhnlich großer Mehlmengen zu verſtehen. Bei einem Beſuch der Bäckereien kann feſtgeſtellt werden, daß das Publikum ſehr viel Hefe einkauft, auch ein Beweis dafür, daß ſich viele mit einem größeren Quantum Mehl eingedeckt haben. Verdenken kann man's den Verbrauchern nicht, wenn man ſich den ſchlechten Zuſtand des Markenbrotes in der letzten Zeit vergegenwärtigt. Den Bäckern ſoll damit kein Vorwurf gemacht werden, weil ſie das Mehl verbacken müſſen, das ihnen zugewieſen wird Man wird andererſeits aber nicht beſtreiten kön⸗ nen, daß, wie ein anderer Redner in der Sitzung der Preis⸗ vrüfungskommiſſion zutreffend bemerkte, die Praxis des Magen⸗ pezialiſten durch die Beſchaffenheit des Brotes weſentlich vermehrt worden iſt. Und dann noch eins Die Hausfrauen wollen doch auch twas Weihnachtsgoböck herſtellen. Was iſt der Gabentiſch ohne die derühmten Mannheimer Gutſel? Und ſchließlich iſt noch zu be⸗ achten, daß in vielen Familien nun auch wieder öfterer eine qute Mehlſpeiſe auf den Tiſch gebracht werden konn So trägt der Mehlregen, der mit dem erſten ſtarken Schneefall in dieſem Winter zuſammentraf— alſo„weiße Woche“ von Frau Holle und der Mühleninduſtrie arrangiert—, zugleich zur Verbeſſerung des Er⸗ nährungszuſtandes der Bevölkerung bei, der, wie nicht unbekannt ſein dürfte, wie überall in den deutſchen Großſtädten, ſo auch in Nannheim ſehr zu wünſchen übrig läßt. Auf den Eierpreis hat die Abbaubewegung leider bis ſetzt licht einwirken können. Der Mannheimer Großhandel würde gern ausländiſche Ware, die in genügender Menge zur Verfügung ſteht, einführen, aber die löbliche Abſicht ſcheitert an der zu geringen Zuteilung der Deviſen. Aber auch der Preis in den Er⸗ zeugergebeten iſt zu hoch Mit 30 Pfg. Großhandelseinkaufspreis bann der unverſchämt hohe Inlandspreis nicht gedrückt werden. Iſt es da nicht praktiſcher, wenn der Mannheimer Handel ſeine Vor⸗ ratskammern öffnet? Es ſollen, wie verlautet, von den Großhänd⸗ lern ſehr viel Eier eingekalkt worden ſein. In Maſſen auf den Markt geworfen— man nehme bdieſe Redewendung nicht wörtlich, der Marktplatz ſoll nicht in einen rieſigen Eierkuchen verwandelt werden—, würde der Inlandspreis zweifellos auf ein erträglicheres Maß herabgeſetzt. Der Butterpreis iſt ebenfalls noch er⸗ ſchreckend hoch. Die Hauptſchuld fällt hier zweifellos den norddeut⸗ ſchen Molkereien zu, die zu hohe Erzeugerpreiſe verlangen. In den Kolonjialwarenhandlungen ſind recht bemerkenswerte Abſchläge bei zahlreichen Artikeln feſtzuſtellen. Die Ermäßigung des Zucker⸗ pre ſes, der mit 85 Goldpfennig zweefellos überſpannt war. läßt ſich jedenfalls nur aufrecht erhalten, wenn die Zuckerfabriken ſich nicht der Erkenntnis verſchließen, daß ſie von der allgemeinen Preisabbaubewegung nicht unberührt bleiben dürſen. Die Reichsbahn trägt zur Erleichterung der Ernährungs⸗ lage dadurch bei, daß ſie vom 5. Dezember ab folgende einhelmiſche und landwirtſchaftliche Erzeugniſſe bei Aufgabe als Expreßſtückgut zu dem halben Tarif befördert: Butter, Käſe, Eier, friiche Beeren, friſches Obſt, Kartoffeln und friſches Gemüſe aller Art. Die Vergünſtigung iſt auf Frachtſtücke unter 50 Kilo und Ent⸗ fernungen bis 100 Kilometer beſchränkt. Der badiſche Miniſter des Innern hat, wie gemeldet, das badiſche Landespreisamt beauftragt, mit Vertretern des Einzelhandels, des Großhandels, der Induſtrie und des Handwerks umgehend in Verbindung zu treten, um mit ihnen die Frage der Preisberechnung auf Gold⸗ markgrundlage zu beſprechen und beſtimmte Richt⸗ linien über Preiskalkulationen feſtzulegen. Die erſte dieſer Beſprechungen fand am Donnerstag morgen im Landes⸗ preisamt mit den Vertretern des Elnzelhandels ſtatt. Die ſehr eingehende Beratung, an der auch ein Vertreter des Lan⸗ despolizeiamts teilnahm, befaßte ſich mit allen durch die neuen Geldperhältniſſe bedingten Grundfragen der Preisbildung und Preisfeſtſetzung im Henedſene Als eine der erſten Beding⸗ ungen für eine baldige Herabſetzung der Preiſe im Einzelhandel wurde dabei die genügende Verſorgung aller Verbraucherkreiſe mit wertbeſtändigen Zahlungsmitteln bezeichnet. So⸗ bald eine derartige entſprechende Sättigung der Bevölkerung mit mertbeſtändigen Jahlungsmitteln, die auch dem Kaufmann eine genaue Kalkulation ermöglicht, eingetreten ſei, könne mit einer durchgreifenden Senkung der Preiſe in erheb⸗ lichem Umfang gerechnet werden. Im Lauſe der Ausſprache erklärten ſich alle anweſenden Vertreter des Einzelhandels wieder⸗ holt bereit, ſoweit es in ihren Kräften ſtände, unter den gegebenen Vorausſetzungen an einer Preisſenkung tatkräftig mitzuarbeiten. Beſondere Richtlinien für die Preisfeſtſezungen im Einzelhandel ſollen vom Landespreisamt im Benehmen mit der Landeszentrale des Einzelhandels in den nächſten Tagen aufgeſtellt werden. Auf allen Verſorgungsgebieten iſt man bemüht, durch Sen⸗ kung der Goldmarkgrümdpreiſe eine Goldinſlation zu verhüten. Man darf hoffen, daß die Bewegung immer weiter um ſich greift und auch die Baſtionen erfolgreich berennt, die ſich ſeilher als un⸗ einnehmbar erwieſen haben. Eine dauernde ſtarke Preisſenkung aller—— e wäre das ſchönſte Weih⸗ nachtsgeſchenk für utſche Volk. Richard Schönfelder. Städtiſche Nachrichten KRentenmark für die Krankenverſicherung und andere ſoziale Verſicherungen Die Krankenkaſſen ſowohl als die geſamte ſoziale Verſicherung befinden ſich in größter Not, weil ſie miſt der Abä derung ihrer Bei⸗ träge und Leiſtungen der raſenden Geldentwertung nicht zu folgen vermögen. Angeſichts dieſer Tatſache hat der Reichskagsabgeordnete Thiel von der Deutſhen Volkspartei ſich an den Währung⸗kommſ⸗⸗ ſar gewandt, um zu erreichen, daß Krankenkaſſen und ſonſtige Träger er Sozialverſicherung durch ein beſonders vereinfachtes Verfahren in die. Lage geſetzt werden ſollen, ihre täglichen Papiergeldeinnahme, ſoweit ſie nicht zu Rücklagen in Frage kommen, in Rentenmark umzuwechſeln. Dieſe Anregung iſt umſo mehr zu begrüßen, als ein ſolches Verfahren dazu beitragen würde, die Rentenmark in die Hände ſolcher Kreiſe hineinzutroagen, die am allerwen gſten daran den en können, dieſes Zahlungsmitte!l zu har ſtern. Gleichze tig würde mit dieſer Maßnahme der bedeutende ſozialpol tiſche Zweck erreicht, daß die zu Erhaltung der hart bedrohten Volk⸗geſundheit aufg brochten Beiträge zur Sozialverſi herung endlich wi der in höherem Moße ihrem Zweck dienen könnten, als das infolge der fortſ hreitenden Ent⸗ wertung der Papiermark der Fall geweſen iſt. Shließlih wirde eine ſolche Moßnahme auch die Krankenke ſſen wieder eher in die Loge verſezen, mit der Aerzteſchaft auf einer Grundlage zu verhandeln, die eifle Beſeitigung der ſtarken Spannungen zwiſ en A r⸗teſcheft und Krankenkaſſen zur Folge hätte. Es iſt deshalb zu wünſchen, daß die Anregung des Abgeordneten Thiel dur 4 den Reichswährungs⸗ kommiſſar in entgegenkommendſter Weiſe behandelt wird. Die Tätigket der Wucherpolizei Von der Wucherabteilung der Fahndungs⸗ polizei wurden im Monat November zur Anzeige ge⸗ bracht: Wegen Preistreiberei 193, Kettenhandels 9, uner⸗ laubten Handels 28, Betrugs 1, unterlaſſener Preisauszeichnung 31, Plünderung 9, unerlaubten Handels mit Deviſen 2, Verweigerung der Annahme von Papiergeld 23 und 15 Perſonen wegen ſonſſiger Vergehen und Uebertretungen. Davon mußten zur weiteren Auf⸗ klärung 34 Perſonen feſtgenommen und ins Amtsgefängnis bezw. dem Marktgericht vorgeführt werden und zwar wegen Preis⸗ treiberei 19, unerlaubten Handels 5, Betrugs 1, Plünderung 7, und wegen Verweigerung der Annahme von Papiergeld 2 Perſonen. Proteſt⸗verſammlung der hausb ſitzer Der Grund⸗ und Hausbeſitzer⸗Verein Mann⸗ heim berief auf geſtern abend eine Verſammlung in den Fried⸗ richspark, die ſich eines außerordentlich zahlreichen Beſuches zu er⸗ freuen hatte. Stadtrat von Au eröffnete und leitete die Ver⸗ ſammlung. Seine einleitenden Ausführungen galten inernen An⸗ gelegenheiten des Vereins, um alsdann überzuleiten zur Woh⸗ nungszwangswirtſchaft. In ſcharfen Worten geißelte der Redner die Mißſtände, die ſich dadurch gebildet haben. Man habe die Mieter vor ſogenannter Ausbeutung durch künſtliche Nie⸗ derhaltung der Mieten zu ſchützen verſucht und dadurch den vorhan⸗ denen Wohnraum verlottern laſſen, da nichts repariert werden konnte. Im Wohnungsweſen habe ſich die Zwangswirtſchaft ganz beſonders ausgewirkt. Der Wahnſinn, den die Wohnungszwangs⸗ wirtſchaft geſchaffen, freſſe ſich ſelber auf. Der Kampf des Haus⸗ beſitzers gehe um Rente und Recht und um ſein Eigen:um. Die wirtſchaftlichen Notwendigkeiten ſeien ſtärker als alle parlamen⸗ tariſchen Anſichten, deshalb müſſe der Wahnſinn der Woh⸗ nungszwangswirtſchaft erſetzt werden durch vernünf⸗ tige Beſtimmungen. Die Forderung des Wohnungsdaues glaubte man durch das Geſetz über die Wohn ungsbauabgabe b. erreichen, aber es ſeien nur Laſten, ohne ein Ziel zu erreichen. r Redner geißel'e ſcharf die Verwaltungskoſten, die vieles verſchlingen. Anſchließend an ſeine Ausführungen zur Zwangswirk⸗ ſchaft behandelte er die Dezember⸗⸗Miete, die am gleichen Tage vom Mietenausſchuß beſchloſſen wurde. Dieſe beträgt die 206milliardenſache Grundmiete, oder die 172milliardenfache Friedens⸗ miete, dazu kommen die beſonderen Betriebsunkoſten. Für die November⸗Auszahlung iſt der Multiplikator der 144milliardenfache der Grundmiete oder der 120milliardenfſache der Frſedensmieſe. Reparaturanteil für den Mieter im November, im Dezember 6 von der Grundmiete bei Vorauszahlung der Miete. An die aufklärenden Ausführungen des Redners ſchloß ſich eine lebhafte Diskuſſion, an der die Herren König. Kühnle. Batl⸗ tenſtein teilnahmen. Bezeichnend iſt, daß ein Hausbeſitzer von dem Mieter an Stelle der Miete 3 Eier als Mieſe perlangte. Da 7 Der beste Sprechapparat cdie vorzüglichste Musikplatte Ilngrögter Auswahl Alleinvertrieb für Voxfabrikate: 7332 Tel.23 Spezialhaus Egon Winter e1, 1 Schillers vater als Soldat Schweizer Blätter veröffentlichen ſoeben neue biographiſche Mitteilungen über Schillers Vater. Aus ihnen geht heroor, daß dieſer, wenn auch unfreiwillig, Soldat in einem Schreizer Regiment geweſen iſt. Aus Abenteuerluſt hatte er ſich als Feldſcher im Jahre 1745 dem bayriſchen Huſarenregiment Frangipani angeſchloſſen. Vei Brüſſel geriet er in franzöſiſche Gefangenſchaſt. Man hielt ihn zuerſt für einen Spion, ſodann ſchaffte man ihn nach Gent. Dort wurde ihm Arreſt bei Waſſer und Brot oder Uebertritt in franzö⸗ ſiſche Dienſte zur Wahl gelaſſen. Er entſchloß ſich für lotzeres trat aber in ein ſchweizeriſches Regiment ein, das der Obe ſt von Dieß⸗ bach führte. Als ganz gewöhnlicher Soldat machte er die Kam pagne dieſes Regiments mit. Zuerſt kamen die Schweizer als Veſatzung in s genommene Brüſſel, dann zur Belagerung von Antwer pen und ſchließlich vor die Feſtung Bergen op Zoom. Vei dieſer Belagerung iſt es Schiller nicht beſonders gut gegangen Man war froh, als das Regiment auf Charleroi zurückging. Aber unterwegs erlitt das Regiment einen böſen Verluſt: 700 gefüllte Brotwaden waren den Kafferlichen in die Hände gefallen. Das war die glatte Hungersnot! Schillers Vater. der ſich bei ſeiner Kompagnie des größten Ver⸗ trauens erfreute, weil er die Pflichten eines guten Soldaten getreu⸗ lich erfüllte ward in jenen ſchweren Tagen beauftragt, das franzö⸗ ſiſche Löhnungsgeld in holländ'ſches umzutauſchen. Zu dieſem Zweck mußte er oft Stunden ſeitwärts der Heerſtraße marſchieren dieſe Gelegenheit benützte er, um für ſeine darbenden Kameraden zu hamſtern. Reichb⸗packt mit Lebensmitteln kehrte er eines Tages in das Quartier zurück: aber, o Schreckl ſein Regiment war weiter⸗ gezogen Zwei Tage lang ſchleppte er Geld und Hamſterwaren dem Reagiment nach. Am dritten Tage fiel er kaiſerlichen Soldaten in de Hände. Kunſt und wWiſßſenſchaft Der Affe als Sionalwärter. Die Paviane gehören zu den intelliaenteſten Tieren aber einꝛigartig ſteht unter ihnen die Ge⸗ ſchichte von einem Mitelied der Familie da dem Pavian Jack der neun Jabre lane als Sianglwärter bei einer ſüdafrikaniſchen Eiſen⸗ bahnlisie tälla war. am Wide World Magageine wird ein Bericht über dieſe außerordentliche Inteftiaenzprobe des Affen gegeben der authentiſche Zevaniſte kür die Wabrbeſt des Porfalls enthält. Das Tier behörte eipem idafrftanſtchen Eiſenkahnwärter James Edwia Wide. der bei einem Eiſenbaßnunfall beid⸗ Beine verloren und den Poſten eines Sionalwärters zu Uitenbage bei Port Elisabeth erhal⸗ ten hatte. Sein Häuschen war von dem Sianglannarat eiwas ent⸗ fernt, unb ſo hatte er ſich einen kleinen Karren gehaut. auf dem er ſich ſelbſt fortbewegte. Da er ſehr einſam war. ſo kaufte er ſich eines Tages als Geſellſchafter einen halberwachſenen Pavian. Jack, wie er den neuen Genoſſen nannte, bekundete bald aroße Anhänglichkeit an ſeinen Herrn: er beobachtete die verſchiedenen Verrichtungen und Handariffe Wides mit höchſler Aufmerkſamkeit, und eines Tages gab er einen erſtaunlichen Beweis ſeiner Fähiakeiten. Es gehörte zu den Obliegenheiten des Würters, den Schlüſſel aufzubewahren, der zu dem Kohlenhof der Graaf Reinet⸗Linie führte. Wenn ein Lokomo⸗ tiwführer Kohle einnehmen wollte ſo aab er viermal das Zeichen⸗ ſianal, worauf Wide den Schlüſſel vom Nagel an der Wand nahm und ihn dem Lokomotivführer einhändiate, der langſam vorbeifuhr. Bei der Rückkehr pfiff der Führer wieder und der Schlüſſel wurde von ihm dem Wärter zurückgeſtellt, der ihn an Ort und Stelle hing. Jack hatte dieſen Vorgang oft beobachtet, und als einmal wieder die vier Pfiffe ertönten, da überraſchte er ſeinen Herrn dadurch. daß er flink nach der Wand ſprang. den Schlüſſel vom Nagel riß und ihn dem Lokomotioführer einhändigte. Dann wartete der Pavzan ruhig. bis die Lokomotive wieder zurückkam. nahm den Schlüſſel feierlich in Empfana und brachte ihn an den Nagel zurück. Nachdem er ſich ſo nützlich gemacht hatte, verſah Jack ſtets ſeinen Dienſt. aber er aing auch bald dazu über, den Karren, in dem ſein Herr fuhr, zu beſtimm⸗ ten Zeiten zu dem Aprarat zu ſtoßen und dann wieder ins Häuschen zurückzufahren. Da der Affe ſo auf dieſe Weiſe zu einem immer brauchbareren Gehilfen wurde, ſo ließ ihn Wide nun auch an den Siqnalapparat, und bald kannte der Affe alle Sianale, wußte genau, welche Hebel in Beweaung zu ſetzen waren, um ein beſtimmtes Signal zu ziehen. Eines Tages fiel Wide, als er einen Stein von den Schienen entfernen wollte, aus ſeinem Wagen und verletzte ſich den Arm. Wäre er allein geweſen. ſo würde er nicht imſſande geweſen ſein. die nötigen Sianale zu geben, und ein großes Unalütk hätte ent⸗ ſſehen können, aber auf die Befehle ſeines Herrn hin führte der Affe alle Obliegenheiten vortrefflich aus, bis der Wärter geneſen war. Als Jack zuerſt ſeine Arbeit an den Hebeln des Sianalaprarates begann, da gab es entrüſtete Proteſte der Reiſenden, die ein Unolück befürch⸗ teten, aber als der Pavian mit der arößten Sicherheit ſeinen Dienſt verrichtete, aewöhnte man ſich allmählich an den erſtauplichen Anblick. einen Affen als Sianalwärter tätio zu ſehen. Der Pavian machte in den neun dabren. während deren er Wide unterſtſtzte, keinen Feh⸗ ler. und verſchiedene Tierpſychologen, die von dem„Wunder“ hörten, überzeugten ſich von dem hohen Grad von Intelligenz, den er ent⸗ wickelte. Aber ſchließlich wurde der kluce Affe von der Schwindſucht erariffen, und obwohl ſein Herr ihn 6 Mongte lang vorzüalich pflogte, ſtarb er doch n Wides orößtem Kummer. 4% firitikerſtreik in Bieleſeld. Die Bielefelder Tageszeitungen baben ſich veraplakt geſehen die Belprechungen über die Auf⸗ fſthrungen des Theaters bis auf weiteres einzuſtellen. Dieſe Maßpahme ſtellt eine Abwehr dar, die veranlaßt worden iſt durch die Tatſache, daß ein Solomitalied des Stadttheaters wiederholt in Flugblättern und durch Anremvelungen verſönlicher Art die Unab⸗ hängigkeit der berufsmäßigen Kritik zu behindern verſucht hat. eee Literatur Erich Weinert:„Der Gottesgnadenhecht und andere Abfälle“. Brettllieber. Elena Gottſchalk Verlag, Werlin.— meit bieſem Oretll⸗ buch gibt Erich Weinert, daer auch perſönlich in größeren Kabaretts auftrat, ſein erſles gedrucktes Gaftſpiel. Vas Vänochen, perſifliert heutige Zuſtände. Alle Typen der alten und der neuen Geſellſchaft bekommen ihren Teil. Das Bändchen hat ſeinen Platz neben Ringel⸗ natz, Walter Mehring, Hans Reimann.— J. O. Hallener:„Rhyth⸗ mus der Frauen“(im gleichen Verlag). Mit dieſem Werk begennt ein junger Lyriker ſeine vielberſprechende Laufbahn. Die Syutheſe von unbedingter Jugendlichkeit und kranker Untergangsſtimmung wird geſucht. Begabung ſcheint vorhanden, doch iſt viel Ungleich⸗ wertiges in dem ſehr ſchmalen Heſtchen. 95. G. Wells:„Die Grundlinien der Wellgeſchichle“. Autori⸗ ſierte, deutſche Ueberſetzung. Vollſtändig in 14 Lieſerungen, mit vielen Bildern, Karten, Plänen und Tabellen. Verlag für Sozial⸗ wiſſenſchaft, Berlin.— Der belannte engliſche Publiziſt H. G. Wells, der unter Mitwirkung hervorragender Fachgelehrter dieſe „Grundlinien der Welkgeſchichke“ verſaßte, hat ſich das große Ziel geſetzt eine gemeinſame Auffaſſung der Geſchichte vor⸗ bereiten, ohne die ein gemeinſamer Friede und gemeinſame Wohl⸗ ſahrt niemals geſichert ſein können.„Solange nicht gemein ame Ideen zur harmoniſchen Zuſammenarbeit führen, ſolange beſchränkte, ſelbſtſüchtige und widerſtreitende nationale Traditionen herrſchen, werden Raſſen und Völker immer wieder zu Streit und Empörung getrieben werden. Unſere innere Politik und unſere ökonomiſchen und ſozialen Ideen ſind tiefdurchſeucht von falſchen und phantaſti⸗ ſchen Vorausſetzungen über den Urſprung und den geſchichtlichen Zuſammenhang der ſozialen Klaſſen. Eine Auffaſſung der Geſchichte als gemeinſames Erleben der geſamten Menſchheit, iſt für den ſoszialen Frieden ſo nötig, wie für den Völkerfrieden.“ Auf dieſen Grundgedanken aufbauend, ſchildert Wells, deſſen anſchaulicher und geiſtvoller Stil nicht zum wenigſten ſeinen literariſchen Ruhm be⸗ aründet haben, in acht großen Abſchnütten die geſamte Weltgeſchichte bis auf die neueſte Zeit: die Entſtehung unferer Welt; die Ent⸗ ſtehung des Menſchen; Die Morcendämmerung der Geſchickte; Judäa, Griechenland und Indien, der Aufftieg und der Zufammenbrioch des Römiſchen Reiches, Chriſtentum und Iflam; die mongoſiſihen Neiche und die neuen Reiche; das Zeitalter der Großmächte. Wells kon⸗ zentriert ſich auf die Schilderung der großen geiſtigen, ſozialen und wirtſchaftlichen Strömungen, und ſo wird ſein Werk zu einer„un⸗ erſchöpflichen Fundgrube intereſſanter Geſchichtspuskte und ſehr origmeller Verknüpfungen. Es iſt zu bearüßen, daß der Verlag für Sozialwiſſenſchaft den Bezug deſes Werkes erleichtert hat, indem er es in 14 Lieferungen herausgibt, deren erſte in ſchöner Aus⸗ ſtattung und mit vielen Bildern vorliegt und die beiden erſten Ab⸗ ſchnitte des Werkes umfaßt. N 11 1 4. Seife. Nr. 555 Mmauuheimer General-Auzeiger(Abend ⸗ Ausgabe) dem Mieter die Miete zu hoch erſchien, ſchickte er dem Hausbeſitzer ein Ei, mit dem er ſeine Miete aee Rechtsanwal: Dr. Werngart referierte über die Hypo⸗ thekenabtragungen an Hand der reichsgerichtlichen Entſchei⸗ dung des Landgerichts Mannheim vom 22. November, die eine Auf⸗ Wertung als berechtigt erklärte allerdings unter Berückſichtigung beſonderer Bedingungen. Die ſehr intereſſanden Ausführungen hatten eine aufmerkſame Zuhörerſchaft gefunden. Stadtverordneter Schneider unterſtrich die Ausführungen des Herrn von Au und forderte den Hausbeſitz zum ſchärfſten Kampf um ſeine wirt⸗ ſchaftlichen Rechte auf. Schon finde man heute in den ſozialiſtiſchen Monaisheften Artikel. welche die Urſache des vollſtändigen Stilliegens derr Bautätigkeit der Zwangswirt; ſchaft zuſchreibt. die dem Unternehmer keinen Anreiz zum Pau neuer Wohnungen gibt und die Rentabilität des Wohnungs⸗ baues vollkommen illuſoriſch macht. An Hand von Beiſpielen nenne man dies nicht Planwirtſchaft. ſondern Vergewaltigung. Der Redner f ßte ſeine Ausführungen in nachſtehender Entſchließung zu⸗ ſammen: Die heute im Friedrichspark tagende Verſammlung der Mannheimer Hausbeſißer erhebt nachdrücklich Proteſt gegen die völlig unzulänglichen Mietpreiſe die in keinem Verhälmis ſtehen zu den Ausgaben für alle anderen wichtigen Bedarfsgegenſtände. Mit den Häuſern und der Wirtſchaftskraft der Hauseigentümer iſt durch die unheilvolle Mißwirtſchaft auf dieſem Gebiet ſeit einigen Jahren unverſtändlicher Raubbau getrieben worden zum Schaden unſerer ganzen Volksgemeinſchaft. Die Folge dieſer einſeitigen Auslegung und Anwendung der Zwangsgeſetze iſt der ſtändig zu⸗ nehmende Verfall der Hausgrundſtücke. Die Wohnungszwangs⸗ viriſchaft ſteht vor dem Zuſammenbruch. Die Verſammlung er⸗ wartet deshalb von allen verantwortlichen Organen und Perſonen unverzüglich zweckentſprechende Maßnahmen, die geeignet ſind, die Mißſtände auf dem Wohnungsgebiet ſo raſch als möglich zu be⸗ ſeitigen. Die Entſchließung wurde von der Verſammlung einſtimmig gulgeheißen und angenommen. r. Der Blumen Gruß In der heutigen ſchwerſten Notzeit unſeres Vaterlandes wird es immer mehr zur Gewohnheit, an Geburts⸗ und Feſttagen latt ſinnvoller Blumenſpenden Gegenſtände materieller Art, ins⸗ deſondere Nahrungsmittel und Genußmittel zu ſchenken. Abgeſehen von den Fällen, in denen dieſe Nahrungsmittel wirklich eine notwen⸗ dige Unterſtützung darſtellen, ſollte auch unſere ſo harte und rauhe Zeit nicht vergeſſen. daß Blumenſpenden in ganz beſonderem Maße ethiſche Werte zum Ausdruck bringen. Seit den älteſten Zeiten des Menſchengeſchlechts ſind die Blumen, die lieblichen Kinder Floras, Bealeiter der Menſchen in Leid und Freud geweſen. Ihre ftille und doch ſo beredte Sprache wendet ſich an unſer Gemüt. Hier weckt ſie Erinnerungen an alücklichere Tage der Kindheit, ſtärkt die Hoffnung auf einen Wandel der böſen Tage in beſſerer Zukunft, be⸗ lebt den Glauben an die weiſe Güte des Weltenmeiſters. Ein Geburts⸗ oder Ehrentag iſt gerade in dieſer ſcheinbar troſt⸗ loſen Gegenwart dazu angetan, ſich innerlich zu ſammeln und ſich auf die tief verborgenen Quellen ſeines beſſeren Menſchen zu beſinnen. Hierzu regen in außerordentlich ſinnfälliger Weiſe Blumen an. Ein⸗ mal offenbaren ſie am beſten, am lauteſten, ohne jede Nebenabſicht, die reine Liebe des Spenders, ſeinen Dank, ſeine Verehrung. Zum anderen aber ſchmücken und beleben ſie die Umwelt des Gefeierten mit beſonderem Glanz. Ihre Farbenpracht. ihr Duft. ihr herrliches Blühen läßt den verborgenen Edelſtein hervorleuchten und lenkt die Seele von der Haſt und Jaad nach den materiellen Bedürfniſſen ab. Es wird dem ernſten Beſchauer klar. daß hinter der trügeriſchen Zeit⸗ lichkeit ein Reich reiner Harmonie und unveraänalicher Werte beſteht. dem wir zuſtreben müſſen. So grüßt dich in der dunkelalühenden Roſe der Heldenmut der Liebe, in dem leuchtenden Weiß der Lilie die Reinheit der Geſinnung. in dem beſcheidenen Veilchen der Wille zur Entſagung, in dem Strah⸗ kenkranz der Chruſanthemen die allwaltende Güte, in dem ſinnigen Blau des Veraißmeinnicht der ſtarke Glaube im zarten Immerarün die lebendige Hoffnung. Laßt uns auf ihre eindrinaliche Sprache lauſchen! Daun werden die Blumen uns zu ſtarken Helſern im Aufbau eihlſcher Werte. Und was verlangt unſere irrende Zeit mehr als dies! Sittliche Grundlagen ailt es zu legen, den Edelmenſchen aus ſeiner verderbten Hülle zu löſen, das Geiſtige wieder auf den Leuch⸗ ker zu ſtellen, die reine Güte von Menſch zu Menſch aufs neue in die Herzen zu ſenken, um ſo allmählich wieder ein beſſeres reiferes Ge⸗ ſchlecht in unſerem geliebten Vaterland erſtehen zu laſſen. Hoffen Wir, daß die Zeit nicht fern iſt. da wir dem auten Menſchen den blu⸗ mengeſchmückten Kranz der Anerkennung, der geſitteten Gemein⸗ ſchaft die Roſen der dem Sieger über brutale Gewalt den Forbeer des Dankes, dem Freund zum Geburts⸗ und Ehrentag aus poller Ueberzeugung Blumen der Liebe darbringen können. „Die Goldmark ſteht heute unverändert auf 1 Billion ent⸗ ſprechend einem amtlichen Berliner Dollarkurs von 4,2 Billionen. „Der Steuerabzug vom Arbeitslohn. Nach dem„Reichsanzeiger“ beträgt die Verhältniszahl, mit der die in der zweiten Sep⸗ temberhälfte 1923 in Geltung geweſenen Ermã ßigungsſätze beim Steuerabzug vom Arbeitslohn zu verviel⸗ fachen ſind, für die Zeit vom 2. bis 8. 12. einſchließlich bei jeder bis zum 8. 12. erfolgenden hlung vom bis zum 8. 12. fällig ge⸗ wordenen Arbeitslohn 000. * Der Verkauf von hat heute an den hieſigen Poſtſchaltern begonnen. Eine Beſchreibung der neuen Marken iſt don uns im Freitag Abendblatt veröffentlicht worden. Perfonalausweis für fremde Staatsangehörige. Der Miniſter des Innern hat an die Bezirksämter eine Verfügung erlaſſen, bei der Erteilung von Perſonalausweiſen an fremde Staatsangehörige ünftighin tunlichſte Zurückhaltung auszuüben, da ſich nach Mittei⸗ (ung des Auswärtigen Amtes in der letzten Zeit die Fälle mehren, in denen fremde diplomatiſche Vertretungen Beſchwerde darüber füh⸗ ten, daß ihre Staatsangehörigen mit deutſchen Perſonalausweiſen ausgeſtattet werden. * Die Kriſe in der Mannheimer Melallinduſtrie. Der Vermitt⸗ lungsvorſchlag des Demobilmachungskommiſſärs, der als Lohn⸗ grundlage für die Woche vom 3. Dezember ab einen Ecklohn von 65 Pfennigen feſtſetzte; wurde von der Arbeiterſchaft angenommen, dagegen von den Arbeitgebern abgelehnt. Die Unternehmer mach⸗ ten einen neuen Vorſchlag auf der Baſis eines Spitzenlohnes von 60 Pfg., rückwirkend vom 12. November ab bis einſchließlich 30. Dezember dieſes Jahres. In einer geſtern abend abgehaltenen Funktionärverſammlung der Metallarbeiter wurde beſchloſſen, dieſen Vorſchlag am Montag in den Betrieben zur Urabſtimmung zu bringen. Die Funktionäre empfehlen die Annahme unter gewiſſen Porausſetzungen, ſo daß zu hoffen iſt, daß die Kriſe beigelegt wer⸗ den kann. * Ejnen Strafbeſehl in Höhe von 50 Goldmark erhielt die Joſephine Geißler von Rheinau wegen Preistreiberei. Sie hatte vor einiger Zeit für ein Pfund Salz 16 Millionen —— während der katſächliche Kleinhandelspreis nur 8 Millionen etrug. Das Marturium des Anſteheng. Ein Leſer des Berliner Ta⸗ geblatts“ der Ernährungsinſpektor für die deutſchen Gebiete in Nord⸗ böhmen war. ſchreibt dem Blatt. mit welchen Mitteln er das An⸗ ſtehen der Hausfrauen vor den Ladengeſchäften befeitiat hat. Da das Schlangeſtehen ſich auch in Mannheim immer noch bemerkbar macht. iſt die Zuſchrift vielleicht eine erfolg⸗ relche Anreaung. Es wird darin geſaat, daß. ſo bald ein Andrana im Entftehen beariffen iſt. ſedem neuhinzukommenden Käufer ein Nu m⸗ nernzettel gegeben wird Das kann. da zu jedem Geſchäft min⸗ Feſtens zwei Rerſonen gebören. vom Berkävfer aus geſchehen. Es ann aber auch von einem Poli⸗eibeamten beſorat werden. der ſowieſo on der Polonaiſe in Anſpruch genommen wird. Es lägßt ſich leicht Aſteller, wieviel Pummern durchſchnittlich in einer Viertelſtunde eogefertiat werden. Wan nimmt ſich ſeine Nummer, ſiebt ſich die an. die kurz vor dem Abf⸗rtigen iſt und weiß dann ungefähr, wann man wieder zu erſcheinen hat. Kommt eine Hausfrau zu ſpät gurück, ſo kann ſie, wenn nicht viel höhere Nummern nachdem abgaefertigt ſind. zwiſchengeſchoben werden. Der Zettel. der ein einfaches Stückchen Samsiag, den 1. Dezember 1923 Ein Jahr geſetzliche Miete Aus Hausbeſitzerkreiſen erhalten wir folgende beach⸗ tenswerten Ausführungen: Am 1. Oktober 1923 war ein Jahr verfloſſen, ſeitdem die geſetz⸗ liche Miete hier allgemein in Wirkſamkeit getreten iſt. Es erſcheint begreiflich, daß wir am Ende dieſes erſten Jahres rückblickend die Wirkung dieſer neuen Mietzinsfeſtſetzung auf die Gebäude und Woh⸗ nungen einer kurzen Betrachtung unterziehen. Um dieſe Wirkung richtig beurteilen zu können. möchte ich dem Leſer beifolgende Auf⸗ ſtellung zu recht eingehender Prüfung und Beurteilung vorlegen. Ich nehme zur Grundlage eine Vier⸗Zimmerwohnuna mit einer ſähr⸗ lichen Friedensmiete von 720 Mark. einer Grundmiete von 600 Mark und einem entſprechenden. Steuerwert von 12 000 Mark. Die Miet⸗ zahlung erfolgt am Ende jedes Monats, wie es hier allgemein üblich war. Ich habe die Zuſchläge für Inſtandſetzungsarbeiten nach den, vom Mietenausſchuß feſtgeſetzten Prozentſätzen in Papiermark feſt⸗ geſtellt, und nach dem jeweiligen Dollarſtand am Zahlunastaa in Goldmark umgerechnet. Darnach wurde von dem Inhaber der ge⸗ nannten Wohnung vom 1. Oktober 1922 bis 1. Oktober 1923 für lau⸗ fende Inſtandſetzungsarbeiten 136 Goldpfennige, für große Inſtand⸗ ſetzungsarbeiten 36 Goldpfennige. zuſammen 192 Goldpfennige be⸗ zahlt. Für das ganze Haus, das acht ſolcher Wohnungen enthält und einen Steuerwert von rund 100 000 Mark hat, wurden für die geſam ten Inſtandſetzunasarbeiten des genannten Jahres 15,36 Goldmark eingenommen. Daß der Hausbeſitzer für die Verwaltuna des Hauſes eine Entſchädiaung von 66 Goldpfennige im Jahre erhielt. möchte ich nur nebenbei bemerken. Ich möchte den Leſer. inſofern er in dieſen Zeiten die Fähiakeit zu wirtſchaftlichem Denken nicht ganz verloren hat. bitten, ſich zu überlegen, wie ein ſo aroßes Haus mit 15.36 Gold⸗ mark in Ordnung gehalten werden ſoll. Aus obiger Aufſtelluna er⸗ aibt ſich die nicht zu beſtreitende Tatſache: Der Mietenaus⸗ ſchuß hat nennenswerte Beträge für die Erhal⸗ tuna der Gebäude und Wohnungen nichtausgeſeßzt. Der Zerfall der Häuſer begann ſchon im Kriege. Miet⸗ ausfälle, Mangel an notwendigen Materialien und geeianeten Ar⸗ beitskräften waren die Urſache. In den Jahren 1919—1922 hat das Mieteiniaunasamt die Mieten dergrt niedria gehalten. daß für Revaraturen nichts übrig blieb. Manche Hausbeſitzer machten den Verſuch, bedenkliche Schäden an ihren Häuſern auszubeſſern. Wenn ſie dann mit ihren Rechnungen vor dem Mieteinjaunasamt erſchienen in der Hoffnung, eine Mietzinserhöhung zu erlangen, die ihnen in abſehbarer Zeit die gemachten Aufwendungen wieder einbringen würden, ſahen ſie ſich regelmäßia getäuſcht. Die Folge war: die MRe⸗ paraturen unterblieben, die Hausbeſitzer erſparten ſich Zeit, Aerger und Koſten: denn dieſe wurden ihnen aewöhhlich aufgebürdet. Aber der Zerfall der Häuſer machte weitere, ſehr er⸗ hebliche Fortſchritte. Auch unter der Herrſchaft der geſetz⸗ lichen Miete iſt die Zerſtörung der Häuſer in keiner Weiſe aufaehal⸗ ten worden. wie ſich aus Obigem ohne weiteres ergibt. Ich bin nicht Mitalied des Mietenausſchuſſes und kann darum die einzelnen Schul⸗ digen nicht feſtſtellen. Schuld trifft ſie wohl alle mehr oder weniger. die Verkreter der Mieter. der Hausbeſitzer, den Vorſitzenden. Von der Verantwortung der Wohnungszerſtörung kann keiner der drei Teile befreit werden. Nun aibt es eine Reihe von Häuſern. für die die Gefahr des Zerfalls nicht ſo aroß iſt und zum Teil überhaunt nicht beſteht. Dies ſind vor allem die ganz neuen Häufer, dann die aroßen Geſchäfts⸗ bäufer in den Kauptſtraßen der Stadt und die Häuſer mit den aro⸗ ßen, eleganten Wohnungen, deren Beſitzer kavitalkräftig ſind, oder deren Bewohner ſelbſt, weil ſie eben ſchön zu wohnen gewöhnt ſind. mit eigenen Mitteln Haus und Wohnunag erhalten. Auch die Häuſer mit müttteren Wohnungen baben die zehn Jahre noch annähernd er⸗ träglich überſtanden, und wenn ſchnelle Hilfe kommt. kann manches wieder aut gemacht werden. Am fchlimmſten ſteht es mit den alten Häuſern mit kleinen und kleinſten Wohnungen wie ſie in manchen Geagenden der Altſtadt, beſonders aber in den Vorſtädten, zu finden ſind. Dieſe Häuſer ſind heute ſchon Ruinen. Sie baben in Friedenszeiben ſchon hohe Unkoſten verurſacht.—2 9 des Steuerwertes mußten damals ſchon für Reparaturen ausgegeben werden. Dieſe Häuſer mußten daher eine erhöhte Rente abwerfen, wenn der Hausbeſitzer auf ſeine Koſten kommen wollte. Sie ſind durchweg in den Händen kleiner Leute, Kleinrentnern, Handwerkern, niederen Beamten, Arbeitern. Keiner von dieſen Hausbeſitzern hat die Mittel, mit eigener Kraft einzugreifen: ſie können nur das für Reparaturen aufwenden,. was ſie in der Miete einnehmen. Man denke ſich ein ſolch älteres Haus mit 20 Ein⸗ und Zweizimmerwoh⸗ nungen und einem Steuerkavital von 100 000 Mark. Wie ſollben mit 15.36 Goldmark 20 Herde, 20 Oefen, 15 Kloſetts. 22 Waſſerhahnen, 70 mehr oder weniger durchgelaufene Böden, Türen, Fenſter. Trep⸗ penhaus, Hauseingang. Dach etc. in Ordnung gehalten werden kön⸗ nen? Die Zerſtöruna in dieſen Häuſern iſt ſchon ſoweit gediehen, daß manche nicht mehr zu retten ſind. Die Zahl dieſer Häuſer iſt arbß, noch viel viel größer die Zahl ihrer Bewohner. Wenn ſie ein⸗ mal wohnungslos werden und ſich nach Wohnungen in den beſſeren Stadtvierteln umſehen, ſo können Zuſtände eintreten. die ſchlimmer find als die heutige Arbeitsloſigkeit. Unſere Wohnunaszu⸗ ſtände wachſen zueiner ſozialen Gefahr aus von der ſich die meiſten Leute keine Vorſtellung machen. Ebenſo verhängnisvoll wie das Vorenthalten der nötigen Mittel für die Erhaltung iſt für dieſe Häuſer mit kleinen und kleinſten Woh⸗ nungen die durch die Mieterſchutzgeſetzgebung hervorge⸗ rufene Unordnung und Anarchie geworden. Die meiſten Mieter küm⸗ mern ſich nicht im geringſten mehr um eine Hausordnung, wiſſen ſie doch, daß dem Hausbeſitzer jedes Mittel zu ihrer Durchführung fehlt. Die im Intereſſe der Erhaltung des Hauſes vom Vermieter getrof⸗ e Anordnungen werden ſehr häufig, oft unter mit en Worten zurlckgewieſen:„Sie haben mir nichts zu ſagen, ich mache was ich will“, und den meiſten Mietern fällt es nicht ein, daß ſie dieſe Anordnungen befolgen. So haben ſich an Anarchie grenzende Zuſtände in dieſen großen Mietshäuſern herausgebildet, die von dem anſtändig denkenden Teil der Mieterſchaft ebenſo unangenehm em⸗ pfunden werden, wie von dem Hausbeſitzer, und die übervölkerten Häuſer leiden ſchwer unter dieſer Unordnung und den dadurch her⸗ vorgerufenen ZJank und Streit. Beſchädigungen durch Unachtſamkeit, ja oft ſogar abſichtlich herbeigeführt, ſind keine Seltenheit. Die Mieteinigungsämter ſehen dieſem, das Wohnungselend nur vergrößernden Treiben ziemlich tatenlos zu. Dazu zwei Beiſpiele: Ich habe eine befreundete Hausbeſitzerin in einer Räumungsklage egen eine Mieterin, eine ledige weibliche Perſon, die eine drei Zimmer⸗Wohnung mit Küche inne hat, wegen wiederholter grober Verletzung der Hausordnung vor dem Mieteinigungsamt vertkreten. Der gegneriſche Anwaolt erklärte:„Meine Klientin hat keinen Vertrag, alſo auch keine Hausordnung unterſchrieben; für ſie beſteht keine Haus⸗ ordnung, ſie hat ſich r auch nach keiner zu richten.“ Weder. der Vorſitzende, noch einer der Beiſitzer fühlte ſich bemüßigt, dieſen, auf Anarchie hinauslaufenden Anſchauungen entgegenzutreten. Die Klage wurde abgewieſen, obſchon es doch auch im volkswirtſchaftlichen In⸗ tereſſe gelegen hätte, einer wohnungsloſen Familie endlich einma 1 e Papier ſein kann, muß natürlich das Kennzeichen der Firma tragen. Der Urheber dieſes Vorſchlages behauptet, daß in Böhmen Miß⸗ bräuche in einem Umfang, der den Erfolg irgendwie gefährdete, ſich nicht ereianet haben. Das Mannhbeimer Publikum wird gewiß auch nicht viel raffinierter ſein als das böhmiſche. Es iſt ein harmloſes Mittel zur Bekämpfung der„Schlangenpeſt“. Vielleicht hilft es. viel⸗ leicht auch nicht. Ein Verſuch kann nichts ſchaden. 2 * Wanderungen Jugendſicher ins Ausland. Jugendliche Wan⸗ derer aus Deutſchland durchziehen neverdings oft ohne ausreichende Mittel und ohne ordnungsmäßige Päſſe fremde Länder, u. a. Jugo⸗ flavjen und Schweden. Mit ihrem geringwertigen Gelde kommen ſie ſchon bald nach Ueberſchreiten der Grenze in Not und ſprechen beim deutſchen Konſulat vor. Da ihnen afntliche Mittel picht gewährt werden können, ſind ſie nicht ſelten gezwungen, die Mildtäligkeit der Bevölkerung in Anſpruch zu nehmen. Oft werden ſie auch von der Polizei angehalten und zwangsweiſe dem Vertreter des Landes vorgeführt. Der preußiſche Volksbildungsminiſter hat die Provin⸗ zlalſchulkolleglen erſucht. die älteren Schüler der höheren Lehranſtal⸗ ten und der Lehrerbildung⸗anſtalten vor ſolchen Unternehmungen warnen zu laſſen. Sie würden das Anſehen unſere⸗ Vaterlandes beeinträchtigen und den deutſchen Kaufleuten, Handwerkern u. Fach⸗ arbeitern im Ausland ſchaden. — eine Wohnung frei zu machen. In dem obengenannten 20⸗Woh⸗ nungen⸗Haus iſt ein Mieter an einem Sonntag⸗Nachmittag in die Wohnung des Hausverwalters eingedrungen und hat dieſen mit einem Gummiknüppel blutig niedergeſchlagen. Der Hausbeſitzer hat nach zwei koſtſpieligen Prozeſſen vor dem Mieteinigungsamt, um die Kün⸗ digungserlaubnis zu erhalten, und vor dem Amtsgericht, um die Räumung durchzuführen, zwar geſiegt, aber der Mieter wohnt heute noch ungehindert in dem Hauſe; denn das Wohnungsamt erklärte, es habe keine Wohuung, und obdachlos darf kein Mieter werden. Es iſt klar, daß bei ſolchen Zuſtänden eine Ordnung nicht mehr aufrecht zu erhalten iſt. Der Staat gräbt ſich durch Duldung dieſer Verhältniſſe ſelbſt ſein Grab. Oder glaubt man, den Staatsbürger dadurch zur Veobachtung der Geſetze und Vorſchriften im Großen zu erziehen, daß man ihm geſtattet, Geſetz und Dednung im Kleinen hohnzuſprechen?̃ Es worden dem Hausbeſitzer zwar keine Mittel gewährt, um Reparaturen zu machen, aber das Wohngut darf ſtraflos beſchädigt und zerſtört werden. So kann es unmöglich noch länger fortgehen. Jeder vernünftige Menſch, der ſich aus Ar⸗ mut keinen neuen Rock mehr anſchaffen kann, ſorgt doch wenigſtens dafür, daß ſein alter geſchont wird, damit er möglichſt lang erhalten bleibt. Nur das deutſche Volk, das in ſeiner Armut außerſtande iſt. neue Häuſer zu bauen, jübergibt in ſeinem wirtſchaftlichen Wahn⸗ ſinn ſeine alten dem Verfall und der Zerſtsrung. Das, was vor allem nötig iſt, iſt nicht Mieterſchutz, ſondern Haus⸗ und Woh⸗ nungsſchutz. Wie kann nun unſer Volk auf dem Gebiet des Vohnungs⸗ weſens wieder zu geſunden Verhältniſſen kommen? Es gibt. nur einen Weg: Sofortige Beſeitigung der Miet⸗ zwangswirtſchaft, umgehender Abbau der Mie⸗ terſchutzgeſetzgebung. Das künſtliche Tiefhalten der Miet⸗ preiſe hat unſer Wohngut zerſtört, die Wohnungsnot ins Unerträg⸗ liche geſteigert, indem das Bauen unmöglich würde. Und während ein großer Teil der Bevölkerung ſich weit über ſeine Verhältniſſe hinaus einen Wohnungsluxus leiſtet, weil er ja faſt unentgeltlich zu haben iſt, iſt ein anderer Teil vollſtändig wohnungslos. Darum weg mit dem Mietenausſchuß, der durch ſeine Mietzins⸗ feſtſetzung im vergangenen Jahre ſeinen Befähigungsnachweis doch ſicher nicht erbracht hat. Weg mit dem Wohnungsamt, da ja doch keine Wohnungen zur Verteilung vorhanden ſind. Und wozu ein Mieteinigungsamt? Vielleicht um nachzu⸗ prüfen, ob die 15,36 Goldmark, die für Inſtandſetzung angeſetzt waren, auch richtig verwendet wurden? Das deutſche Volk hat kein Geld, um ſich wegen ſolcher Lappalien einen großen Beamten⸗ apparat zu leiſten. Und wenn wirklich ein Hausbeſitzer ſo habgterig geweſen wäre, die 15,36 Goldmark in ſeine Taſche fließen zu laſſen, in der Anſicht, daß die 66 Goldpfennig, die ihm für die Verwal⸗ tung des Hauſes ausgeſetzt waren, doch eine gar zu geringe Ent⸗ ſchädigung für ſeine Mühewaltung darſtellden, ſo könnte ſich ſa immer noch das Wuchergericht mit dieſem Unerſättlichen beſchäftigen. Das Mieteinigungsamt iſt auch nicht notwendig, dem anſtändligen Mieter ſeine Wohnung zu ſichern; denn ohne gerichtliche Entſchei⸗ dung hat niemals ein Mieter exmittiert werden können. Das Mieteinigungsamt iſt dabei eine überflüſſige Inſtanz, die nur un⸗ nötige Aufwendungen an Zeit und Geld verurſacht. Der Hausbeſitzer braucht kein Ausnahme⸗ geſetz und kein Ausnahmegericht, das zudem noch ein⸗ ſeitig orientiert iſt. Für ihn genügt das Wuchergericht, wie für die andern Saatsbürger. Es dürfte zudem dem Mieteinigungsamt ſehr ſchwer fallen, einen einzigen Fall zu nennen, der als eine wirkliche — nicht von ihm vermeintliche— Bewucherung eines Wohnungs⸗ inhabers durch den Hausbeſitzer angeſehen werden müßte. Inbezug auf Wohnungspflege haben alle die drei genannten Faktoren verfagt; denn dazu gehört vor allem Geld und Wohnungsſchutz, und beides haben ſie den Wohngebäuden vorenthalten. Je früher alſo dieſe 3 Einrichtungen in der Verſenkung verſchwinden, deſto früher wird der Geſundungsprozeß beginnen. In neueſter Zeit hat das zadiſche Arbeitsminiſterium einen Verſuch gemacht, rgit einer ganz ungenügenden Grundzahl und einer veralteten Reichsindex die Reparaturbeiträge auf eine neue Baſis zu ſtellen; es kann ſchon heute geſagt werden, daß dieſer Verſuch an den beſtehenden unhaltbaren Verhältniſſen nichts ändern wird. 971 2— 2 6* f Die Hinauſſetzung der Mieten In der Reichstagsſitzung vom 22. November hat der Reichsfinanz⸗ miniſter Dr. Luther bei ſeinen Ausführungen über das Sann kommen des Reiches auch Fragen der Wohnu ngswirtſchaft berührt, die zunächſt in der Oeffentlichkeit nicht die große Beachtung gefunden haben, die ihr unbedingt zukommen. Wir geben deshalb die diesbezüglichen Ausführungen des Miniſters nachſtehend wie der: „Wir müſſen zu einem ausgeglichenen Haushaltsplan kommen: denn das iſt die orausſetzung für jede Erholung. Darum bleibt nichts übrig, als an der einzigen Stelle, in der ſich in unſerer Wirtſchaft noch ein Hohlraum befindet, ebenfalls, wenn auch nicht allein für ſteuerliche Zwecke zu ſchöpfen. Dieſer einzige Hohlraum, den wir in der Volkswirtſchaft noch haben ſind die noch nicht auf die wirtſchaftlich richtige Höhe gebrachten Mieten. Die Herauf⸗ ſetzung der Mieken kann und ſoll nicht mit einem Ruck er⸗ folgen. Es liegt dem Kabinett zur Beſchlußfaſſung ein Plan vor, wonach die Hinaufſetzung auf Friedensbeträge allmählich durchgeführt werden ſoll bis zum 30. September 1924, alſo in einem Zeitraum von 3⁴ Jahren. Um das Ergebnis, das ſich dabei herausſtellt, werden ſich viele ringen. In erſter Linie werden ſich auch die Hypo⸗ thekengläubiger melden, die durch die vollkommene Geldent⸗ wertung um ihre Erſparniſſe gekommen ſind. Ich verſtehe den Stand⸗ punkt der Hypothekengläubiger völlig, aber ich ſage ſchon jetzt und bei dieſer Gelegenheit. Der Anſpruch kann nicht befriedigt werden, denn würde er befriedigt werden, ſo würde das bedeuten, daß wir unſere öffentlichen Einnahmen nicht in Ordnung bringen können und das geſamte Volksintereſſe muß höher ſtehen als das auch noch ſo be⸗ rechtigte Intereſſe vieler ſchwergetroffener Einzelner. Es bleibt alſo nichts anderes übrig, als das, was doch einmal verloren iſt, wenig⸗ ſtens für das Volksganze zu verwerten, und da ſind vier Ge⸗ ſichtspunkte, die in Betracht kommen: 1. muß in die Wohnungswirtſ haft ſelbſt wieder Ordnung hinein⸗ gebracht werden, ſodaß die Häuſer wieder ee unterhalten werden, und daß die Qualen des jetzigen Miet⸗ weſens wegfafllen. Dafür wird ein beſtimmter Teil in Anſpruch ge⸗ nommen werden. 2. wird es notwendig ſein, dafür zu ſorgen,— nicht durch verlorene Zuſchüſſe, aber wohl durch Vorhaltung von Hypotheken, die auch als Baugeld in gewiſſem Umfange dienen können, daß das Bauweſen wieder in Schwung kommt. 3. müſſen ganz beſtimmte Plätze dieſer Aufwertung freigehalten werden als Mitſicherung für die Rentenbank und für ſonſtige allgemeine Be⸗ 557 du de. 4. was dann noch übrig eibt, muß dazu dienen, daß Länder und Gemeinden i i Lebensbedürfniſſe befriedigen können“. ſt der ſiſbernen Hochzeit feiert am 3. Dez der pen⸗ ſionterte ſtädt. Arbeiter Johann Minar mit Frau Anna geb. Hirſchbiel, N 4, 23. ** Marktbericht Der heutige Hauptmarkt litt, wie der letzte Samstagmarkt, unter der plötzlich eingetretenen ſtrengen Kälte. Die Zufuhren waren daher geringer wie am Donnerstag, doch blieben ſich die Preiſe ſo ziemlich die gleichen Zu den am meiſten zugeführten Marktwaren gehören Kartoffeln. Das Angebot war ſo ſtark, daß nur ein Teil davon verkauft wurde. Das Hauptintereſſe der Konfumenten hezog ſich wiederum auf die Wildpretſtände, dann aber auf die Eier⸗ und Butterverkaufsſtellen. Schöne Butſer gabs um 80—85 Pfg. das Vierſel. Die Eier blieben auf ihrem letzten Preisſtand. Während um halb 12 Uhr die Butterſtände noch dicht umlagert waren, hatte der Geſchäftsgang in den übrigen Marktwaren ſchon lange zuvor natchgelaſſen. Fluß⸗ und Seefiſche zählten ebenfalls zu den be⸗ 2 Das Fe gehrten Artikeln. Von Obſt ſah man Aepfel und Birnen. Im übrigen herrſchte wenig Kaufluſt auf dem Markt. SBeite. Nr. 555 Mannheimer General⸗Anzeiger(Abend ⸗Ausgabe) Samskag, den 1. Dezember 1923 2. 2— 7 2 S e CT N Ni — 425 : N 2 — — 4 8 2. 2 8 N2 N 7 — — 7 4 8 * 1. 2 2 — 58 5 1 0 8 9 eT5 SD Mdinfel, Kosfme, Kleider, Morgenröcke, Blusen, Delgfacken, DPelamänfel. Selten grosse Auswaßhl, nur qallerbeste Quqlitdten In HSchsfer Vollendung. Sanket Nikolaustag im Volkesbrauch Von Ernſt Edgar Reimerdes(Telle) 442 Seit dem 11. Jahrhundert war der Nikolaustag 180 8 in Deutſchland und darüber hinaus ein Hauptfeſttag der Kinder, an ihm fand die ſeit dem 16.— meiſt auf den Heiligen Abend übergegangene Beſchenkung der 22 jüngeren Generation ſtatt. Chriſtkind und Weihnachts⸗ 4 mann haben die Erbſchaft des Heiligen angetreten. So ſind auch die ieee————— gemein waren, durch die nachtsmärkte verdrängt Herren- und Speisezimmerkronen, worden, nur im Süden findet man ſie noch. Seine Be⸗ deutung als Kinderfeſttag hat der 6. Dezember in man⸗ Schlafzimmerampeln, Zuglampen, chen Gegenden trotzdem noch nicht vetloren.— Nikolaus, Schreibtisch- u. Nachttischlampen der gütige Heilige, erſcheint in ſichtbarer ſowie in unſicht⸗ barer Geſtalt als Gabenſpender nicht nur in katholiſchen, ſondern einzeln auch in proteſtantiſchen Landesteilen. 2 Meiſt tritt er in biſchöflicher Tracht auf(Süddeutſchland), bisweilen auch in Pelz mit Sack und Rute(Nord⸗ und Nordweſtdeutſchland uſw.) Er kogeumt entweder zu Fuß oder auf einem Schimmel, dem Attribut Wodans, über den der Heilige und die Legende Sieg davon getragen 10 haben. In früherer Zeit hat der Proteſtantismus bis⸗ 91 06 4 Ax 0 weilen Anſtoß daran genommen. daß St. Nikolaus in U. der weihnachtlichen Zeit angellich das Chriſtkind und 88 8 12 ſein Erſcheinen in den Hintergrund zu drängen verſucht. Bügeleisen für Haus und Reise, 6 N 6 f eeeeeee————5 vor—55 Kochtõpfe, Koch- u. Warme-Platien, e, den Kindern enke auf das zu legen un Heiz-Kissen, Bettwärmer, Heiz- zu ſagen, der Heilige habe ſie beſchert, weil ie dadur 38 75 uge horn urm von Cheiſtus e St. Nitclaus, 19— Oefen, Haartrockner, Zigarren: Niklas, Niklo, Nikolo, Sünneklas, Clas, Bullerklas, Ruk⸗ Anzünder, Rauch-Vergehrer etce. herren- und Knaben ⸗Kleidung 8— 15 ee Feſttage ſelbſt na nbru r Dunkelhe en Ein⸗ 7 2 f Aporlausriiſtung, Maß-Ichneiderei zug in den Häuſern, läßt die Kinder Verſe oder Gebete Besichtigen Sie aufſagen und beſchenkt ſie mit Aepfeln, Nüſſen, Pfeffer⸗ unseren kuchen uſw. Manchmal begleitet ihn als Diener Knecht Rüpprecht(Mitteldeutſchland), Hans Trapp(Elſaß), Ausstellungsraum Hans Muff(Niederrhein), Klaubauf(Bayern), Klapper⸗ ld 9— die als e e e— 75—4 Paul Grunewald n, f e., e. Badische Elektrizitäts- folgt einzeln in——5 worin er die Kinder nach ihrem Heꝛlalgeschaft elektwtechn. Bedartsartikel für Stark- und Sdwadtstram 5 fragt,—5— 1— und N einen gen gibt. eiſt tritt olaus aber nicht 8 21 ANfEI E 2, 10 fg ⸗8. e bea e Aktiengesellschaftf A 11 1 Nacht ſeine Gaben. Die Kinder ſtellen am Abend des 5. Grösste Auswaßl in oder 6. Dezember vor dem Schlafengehen Schuhe, Teller 27 ch 1 ch S 7 1 oder Schüſſeln auf, ſie erwarten, Heilige ſie mit STADT-ABTEILLUNG mechanischen Spielwaren, ſellen She ge, We d e ie en 1K 4 uhe etwas Heu, Ha ro Eisenbahnen, Kinos, wicten—.— ecn 1 O 4,1 Kunststrage nigkeſten elne Ru ö J 0 5 5 Dampfmaschinen, Modellen und dergl. der wirken ſall. In Oſtfriesland wird der Sünger⸗Kins. eeene tag von den Kindern ſehnſüchtig erwartet. Am Vorabend * ſtellen ſie Schuhe oder Teller mit Kohlblöttern und der⸗ gleichen auf, ſie erwarten dafür Aepfel und Nüſſe. Württembe d die Kinder 2 ALFONS BRYTN Nane ee e Gute und billige Haeſen, im württembergiſchen Oberlande Santiklaus ge⸗ 2 2 75 2rer 78 Elisabeſmstr. 1 ermFriecdlrictispletz 1.— ee 1 5 man früher zum Nikelans. 5B C HR 2 2 5 8 mm öpfe. 3 5 eeeeeeeeeeeeeneeeeeeeeeee 955 de Schulen d Airchen ecen mer Nie Sn. 15 Perser-Teppiche gend berten n Weſtfalen ſtellten ehemols Knechte und flir Junq und All FF—. die ducd Ae 5 5 Hrclen Sie m ausserordentlich Rr— 7 5 4 15 IJ Perser ee 55—— 11 ee en, dort reicher Auswahl m der VLor selfenier Kuriosftët atten echte das Recht, er s Herrn, 8 8 Aemeneeneeeeeeeeeeeeemeee die Mägde in der der Frau am Kamin Schu aufzu⸗ Richhhberdlurig ſtellen. in die Geld oder ein Geſchenk gelegt wurde Weit 7 beumcmeQualifais- Teppiche 2 4 8 1 Gustav Schnei E e S 1 recht veranſtalteten Umzüge an ihm; Besicruigtrig u. Auswehesercurg orhme Keutfz werig— 1 5 köſtliche Kuchen würden 9 5 die Kin⸗ D 1, 13 l. 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Man verband Aepfel durch Holzſtäbe, um die man Tannengrün wand, mit einander, hing vergoldete Nüſſe daran und bedeckte das Ganze mit Lichtern. Ehemals veranſtalteten die jungen Leute in dielen Gebirgsorten am Niklausabend lärmende Umzüge, ein Ueberbleibſel aus heidniſcher Vergangenheit, wo man während der Julzeit die böſen Geiſter durch Peilſchen. knallen und anderem Lärm vertreiben zu können glaubte. In Tirol und Oberbayern gab es einſt feſtliche Umritte am 6. Dezember und Nikolgusſpiele. Leider iſt davon, wie von manchen anderen Bräuchen, wenig oder nichts übrig geblieben und auch die letzten Reſte ſind in unſerer nüchternen, nur dem Materiellen zugewandten Zeit, dem Untergang geweiht, wenn nicht bald etwas zur Neu⸗ belebung der Jahrhünderte alten Volksſitten geſchieht. Sl8 Vom Weihnachts⸗ Pfefferkuchen Ebenſo wie Aepfel und Nüſſe gehören Pfefferkuchen ſeit Jahrhunderten zum deutſchen Weihnachtsfeſt, das ohns dies allgemein verbreitete Gebäck gar nicht denkbar iſt. Lange, bevor der lichtergeſchmückte Tannenbaum den Mittelpunkt der weltlichen Feier des Feſtes bildet, wur⸗ den an ihm Pfefferkuchen gegeſſen, die, bis ſie ihre heu⸗ tige Vollkommenheit erreichten, allerdings eine lange Ent⸗ wicklung durchzumachen hatten. Hervorgegangen ſind ſie gleich dem anderen weihnachtlichen Backwerk aus dem geſüßten Opfergebäck, welches unſere heidniſchen Vorfah⸗ ren zur Winterſonnenwend in Formen herſtellten, die namentlich Göttergeſtalten und heilige Tiere nachahmten. Eine wichtige Rolle ſpielte das Weihnachtsgebäck im Mit⸗ telalter, wo man es bereits 5 Feſtgeſchenken benutzte. Am bekannteſten waren damals die Chriſtwecken, die in ihrer Form das in Windeln liegende Chriſtkind nach⸗ ahmen ſollten und anfänglich zu Neujahr verſchenkt wur⸗ den. Im Tucherſchen Vaumeiſterbuch der Stadt Nürn⸗ berg(1461—75) ſteht verzeichnet, daß der Baumeiſter ſeinen Stadtwerkleuten„zu Weihnachten jedem ein Weck zu ſpenden pflegte“ und im Haushaltsbuch des Nürnber⸗ ger Patriziers Tucher(1507—17) iſt ebenfalls von Chriſt⸗ wecken die Rede, welche als Feſtgeſchenke dienten. Neben den Wecken und Stollen(beide Namen kommen neben⸗ einander vor) kannte man zur Weihnachtszeit auch Back⸗ werk, welches allerlei Figuren darſtellte, wie Sterne, Ringe uſw., vor allem aber Tiergeſtalten wie Hahn, Rabe, Bock, Eber, eine Erinnerung an heidniſches Opfer ⸗ gebäck. Alle dieſe weihnachtlichen Kuchen wurden bis zum 15. hauptſächlich aus Mehl und Honig her⸗ geſtellt; Zucker zum Süßen gab es noch nicht. Für die mittelalterlichen Honigkuchen erſcheint ſchon früh der Name Pfefferkuchen, während in Süddeutſchland die Bezeichnung Lebku gebräuchlich iſt. Im 11. Jahr⸗ undert hießen die Kuchen, welche die Klöſter am Chriſt⸗ ſeſt unter die Armen verteilten, Pfeffer. Einer alten Nenzahre ae ſchenkten die Nonnen von Günterstal am Neujahrs 77 1510 den Armen 200 Lebkuchen. Um 1600 zogen in Augsburg die jungen Leute„am nechſten tag darnach an der unſchuldigen Kindlein tag“ mit Ruten herum und 30 0 die Jungfrauen„umb den leb⸗ kuchen“. Der hieß Die Heimat des Lebkuchens iſt die Gegend von Nürnberg, wo die Zunft der Zeitler bis auf das Jahr 1000 zurückgeht: dort ſtand die Bienenzucht in hoher Blüte. Der in der Nähe der Stadt gelegene Reichswald wurde„des heiligen römiſchen Reiches Bienengarten“ genannt. In den Städten gab es bereits im 13. Jahrhundert Lebkuchenbäcker, Lebküchler oder Leb⸗ zelter, ſo in Ulm 1299 und in Frankurt a. M. 1326. Nach einem Rezept aus dem Jahre 1508 beſtanden die Lebkuchen aus aen Ingwer, Gewürzſchalen und Pfef⸗ fer. ie Lebkuchenbäcker bildeten in Nürnberg und in anderen Reichsſtädten beſondere Zünfte. In hohem An⸗ ſehen ſtanden die Lebkuchen Nürnbergs, Ulms. Thorns u. Baſels. Die Thorner Pfefferküchlerei iſt ſehr alt und die Kathrinchen, die nach einem ängſtlich geheim gehaoltenen 25. November an, dem Tage St. Katharinas, bis hnachten gebacken wurden, haben ihren Ruf be⸗ wahrt. Intereſſant ſind die Lebkuchenformen im Ger⸗ maniſchen Muſe u Nürnberg, darunter ein Wappen um dieſer Stadt ſowie* ſolches von Nürnberg, die ſieben Kurfürſten, ein Ritter, Knappe, Landsknecht und ein Mönch. Chriſtſtollen, das heute noch in Sachſen weit ver⸗ breitete köſtliche Gebäck, das man in der Luuſitz mit Mohn füllt, kannte man auch in anderen Gegenden zu Weihnachten. In einer Predigt aus dem Jahre 1571 iſt von„Chriſtſtollen, Zucker Pfefferkuchen und mancherlei Konfekt und Bilde aus dieſen allen“ die Rede, und in einer aus dem Jahre 1593 von„Chriſtſtriezeln und gro⸗ ßen Wecken“. Urſprünglich waren die Chriſtſtollen in Sachſen ein Faſtengebäck, ſeit dem 16. Jahrhundert wur⸗ den ſie auf dem eigens dafür ins Leben gerufenen Strie⸗ Gegr. 1795 21, 17-18 Carl Morje Däs cge dems sfffungen annmeeeeemeeeemeeeeeeeenmemnmm immmum: Wongecken, Tesdecken N ntimumunm nuneneenenn, Q1, 1718 Sggr. 1703 und Damen Iin Baurrwolle, Halbseide und Seide Spaziersföcke ir solidesfer Aufrnactuung Mammmeimersdiirmiahrik 7(aAndrees Zawitz) 71 ½ mRRathausbogen 71—72 Gediegene Mohnmöbel Einzelmöbel Kleinmöbel Polstermöbel Mneeeeemumemn 1dl 5505 H. Schwalbach Söhne B7.4 Die schönste Weihnachtsgab' lst ein Musikinstrument von Schwab! Große Auswahl in aWapparaten in Schstulen u. Shmnklam elektr. Musikapparaten VööLlWScha platten, Mandolinen auitarren, Lauten, Zithern Musikhaus E.& F. Schwab rel. 5189 Mannheim, K 1, 5b rel. 5189 Reparaturen. Große Auswahl! Billigste Freise! Manufakturwaren Konfektion Wollwaren Herrenartikel. Landauer 2. Friedr. 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Mond in der Kleinſtadt Von Hans Waldau Wenn die Nacht ihren dunklen Mantel über die kleine Stadt gebreitet hat, kommt leiſe der Mond Bleich und ſacht, faſt wie noll Schuld, ſchleicht er durch leere Gaſſen, mühſam mit ſeinem blaſſen Licht die Dunkelheit durch⸗ dringend. Hart an die Mauern gedrängt, geht er langſam von Haus zu Haus, ſchaut in die Fenſter, hinter denen Menſchen 1 und geht leiſe vorüber Aber an an⸗ deren Fenſtern bleibt er ſtehen, zaudernd, voll Erbarmen. mrie einer, der helfen will und zu ſchwache Hände hat. Das ſind die Häuſer, in denen Menſchen wohnen, die nichts vom Segen der Nacht wiſſen, weil ihre Not ſie nicht ſchlafen läßt, oder die die Nacht erwarten, um wachen Auges ſinnen und träumen zu können über Dinge, die 8 ihnen der Tag verwehrt. Hier huſcht ein ſchmaler Licht⸗ ſtreif über ein blondes Kind, das im Hunger weint: dort über ein blaſſes Geſicht, das mit ſtarren Augen ins Weite hlickt. Ein junges Mädchen, vor kurzen Wochen am erſten Kuſſe froh geworden, weint über einem lezten Briefe, und tröſtend ſtreicht der Mond über ihren Scheitel. Aber er darf nicht verweilen. So niele ſind noch, die er grüßen. denen er ſpärliches, aher mildes Licht in ihre Dunkel⸗ geit bringen muß. Die denken kaum an ihn und erwarten ihn doch, weil ſie ſich dann nicht mehr allein fühlen Manchmal fangen die Menſchen auch an, mit ihm zu ſprechen. Das ſind die, die am einſamſten ſind. Freundlich hört er ihnen dann zu und lächelt leiſe, und wenn die Menſchen dies Lächeln ſeben. denken ſie oft:„Wielleicht wirb noch alles gut 4 Da ſißen zwei in einem Zimmer, die ſich ſieb haben und doch in dieſer Nacht nur heftige und bittere Worte für einander fanden. Wie eine Mauer hat ſich die Dun⸗ kelheit zwiſchen ſie geſtellt. und ſie fühlen ſich fremd und allein. Da ſtiehlt ſich heimlich ein ſilberner Strahl des nächtlichen Wanderers durchs Fenſter. Und wie ſie auf⸗ blicken, ſieht jeder, daß die Augen des anderen feucht ge⸗ worden ſind. Da reichen ſte ſich wortlos die Hände. Und wenn der Mond durch alle Gaſſen gegangen iſt, umd am andern Ende der kleinen Stadt wieder im Nebel⸗ 5 dern des Morgens verſchwindet, weiß er, daß es auch in er Nacht ein Leben und Wachſein gibt, nicht laut und fröhlich, aber innig und duldend, und weiß, daß er Freude und Troſt gebracht hat. Die glücklich ſind und in der Sonne leben, wiſſen nicht, wieviel ihnen die Sonne iſt; aber die anderen, die im Dunklen ſtehen, tragen Sehn⸗ ſucht nach dem kleinſten. ſilbernen Licht. Späne von der Arbeit Grosse Ersparnisse Von Dr. Martin Ulbrich bei bester Heizleistung erzielen Sie init Wer ſeine Dummhent mißbraucht. kann leicht gemein⸗ + 22 5 2J Hinak Lach-aerhrandeten gefährlich werden. 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Sie haben wie dieſe einen Kopf. „Aufgeweckte Kinder ſind weit ungenebmer. ols aufge⸗ Eine Frau kann oſt idren Mann ab und zu Eßel nennen; doch muß ſie das cels Familiengeheimnis be⸗ als Raub und Plünderung iſt. 5 Ferner reichhaltiges Lager in: ) Kochherde— Gasbherde— Grudeherde Sparherde— Badebfen— Kamine elektrische Arükel— Gashsizöfen. e r + 7 7¹——— D— 77—— De Sllln DSde Diemmächſt frel merdende Mirtschaftstaume in der Hafengegend. ſebr qut geelanet als] kathol. Fräulein. Verm. Büro för 1. Januar 1924 5288 erwünſcht. Nur vertrau⸗ dsegewebl Parterre, Meerſeldſtr., geg. 3 Räume im Stadt⸗ Heirat! Staatsbeamt.(Dr.) Ende 20er. ſucht haushaltstücht. Für ledigen ingenieur, viel auf Reisen Ait Höal. Anne Bei beſſerer Familie können—3 Herren ar gutem und keichlichere Freie Bahn dem Tüchtigen! Strebsamet, arbeitsfreudiger, gewissenhalter. zmergischer, lediger Kaufmann mit langjährigen. konüschen Eriabrungen auf allen Gebieten Foll. gesucht. 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Inwieweit wird nun unſer Weihnachtsanzeiger dieſen Aufaaben gerecht? Er ſchafft durch ſchlichte ſtimmungsvolle Erzählungen und Plaudereien den Geiſt des Friedens, der durch die Weihnachtstage walten muß. wenn das Chriſtfeſt ſeinen höheren Sinn erfüllen ſoll. Mach der vraktiſchen Seite will er ein Anreger und Vermittler ſein. Der Frage Was ſchenke ich?“ will er mit zahlreichen Anreaungen begeanen und auf die Frage„Wo erhalte ich dies und das in reicher Auswahl und auter Qualität?“ will er auf mpfehlenswerte alte Mannbeimer Firmen hinweiſen. Die traurigen wirtſchaftlichen Verhältniſſe ſind ſeldwverſtändlich auch an unſerem Weihnachtsanzeiger nicht ſpurlos vorübergegangen. Sie haben dazu geführt daß bekannte Firmen die alljährlich durch ihn Fühlung mit dem aroßen Leſerkreis unſeres Blattes genommen baben. für dieſes Jahr zurückſtehen mußten. Es hat ſich aber immer noch ein auter Stamm ſolider Firmen in unſerem Weihnachts⸗Anzei⸗ ger zuſammengefunden. die auch in harter Zeit den Willen aufrecht⸗ erhalten haben. die Befriediaung des Weihnachts⸗Gabentiſches zu übernehmen. Wir ſind ſicher. daß unſere Leſer hier überall eine zu⸗ vorkommende Bedienung finden und aut einkaufen werden. Die Angebote ſind manniafaltig. Ein Rundaana führt zu Firmen von beſtem Ruf und zeigt Gaben von der einfachſten praktiſchen Sache bis zum vollendetſten Luxusartikel. Der Wunſchzettel der Damen, ſo weit er ſich auf erſtklaſſig gear⸗ beitete Damenbekleiduna beziebt, kann in Mannheim leicht Erfüllung finden. In dieſer Hinſicht fällt das Konfektionshaus der Firma Soſie Link G. m. b. H. ſofort beſonders auf. Ein Blick in die Schaufenſter die⸗ ſes Spezialhauſes beweiſt die Leiſtungsfähiakeit des bereits ſeit 1881 am hieſiaen Platz gearündeten Geſchäftes. Neben den allerletzten entzückenden Modeſchöpfungen. welche in dem aroßen Eckfenſter zur Schau geſtellt ſind ſieht man in ſämtlichen anderen Fenſtern gedie⸗ gene und doch ſtreng moderne Damen⸗ und Kinderkleidung zu wirk⸗ lich vorteilhaften Preiſen. Auch das bewährte, von den verſchiedenen ſo ſelten ſchönen und großzügigen Modenſchauen in beſter Erinneruna ſtehende Modehaus Sachs, O 7, 1 hat auch diesmal für den Weihnachtstiſch alles ſoraſam vorbereitet. Entzückende Kleider für Geſellſchaft und Théater. Koſtüme mit beſon⸗ ders ſchönen Pelzen, Mänteln von ganz außergewöhnlichem Geſchmack findet man hier in ſelten aroßer Auswahl. Bluſen aus aans avarten Seidenſtoffen. nur in allerbeſten Qualitäten. Moraenröcke aus wei⸗ chen warmen Stoffen und auch eleagante duftige Wäſche ſind als immer dankbare Weihnachtsgeſchenke in reicher Auswahl vorhanden. Pelzmäntel und Pel⸗jacken ſieht man in den verſchiedenſten und edelſten Pelzarten. alſo kurz geſaat. es hat das bekannte Modehaus Sachs nichts verſäumt. um alles für das ſchöne Weihnachtsfeſt bereit zu halten. Es iſt immer ein beſonderes Ereianis für unſere Jugend, wenn vor Weihnachten die Lichter der aroßen Kaufhäuſer mit ihren Spe⸗ zialdekorationen in die Stadt locken. Wie hell ſtraklen die Augen unſerer Kinder, wenn ſie die vielen heißbegehrten, ſchönen Sachen im Lichteralanz vor ſich ausgebreitet ſehen, die das Ziel ihrer Wünſche ſind und die vor Weihnachten einzia und allein ihren Geſprächsſtoff Alden. Leider hindern die Verhältniſſe die Geſchäftsleute die oft bilſpieligen Dekorationen in der im Frieden gewohnten Weiſe aus⸗ zuführen. Die Firma 8N5 Engelhorn und Skurm hat unſerer Jugend auch dieſes Jahr dieſe Freude nicht verſaat und in einem ihrer Fenſter in oriaineller Weiſe ein Bild von dem Leben und Treiben in einer Schwarzwälder Schihütte vorgeführt. Neben der herrlichen Naturwiederoabe bewundern wir die manniafaltigen Sportausrüſtunas⸗ und Bekleid»sſtücke, die das Ganze zu einem naturgetreuen Bild der Sportler harmoniſch vereinen. Erſt vor Kur⸗ zem bat ſich dieſe Firma die zu den führenden Häuſern Süddeutſch⸗ lands für Herren⸗ und Knabenbekleidung zählt, eine Sportabteilung angegliedert. die unter fachmänniſcher Leitung in kurzer Zeit die arößte Beliebtheit beim Mannheimer Publikum ſich erwarb. Die Reichhaltiakeit dieſer Abtejlung wird auch dieſes Jahr wieder die billiger und paſſender Weihnachtsgeſchenke für unſere Sport⸗ welt ſein. Die als Gummiwaren⸗ Spezialhaus bekannte Firma Hill u. Müller empfieblt ihre in Sonderabteilungen geführten Gummimäntel und Winterſportartikel als Weihnachtsgeſchenke. Im Jahre 1890 gegrün⸗ det, hat ſich dieſe Firma zu einem der bedeutendſten Unternehmen ihrer Branche in Süddeutſchland entwickelt und durch Führuna nur erſtklaſſiger Ovalitätsware eiren Namen erworben, der weit über die Grenzen des Landes Baden bekannt iſt. Der ſtetia wachſende Ver⸗ brauch in Gummi⸗Regenmänteln hat die Firma veranlaßt, eine be⸗ ſondere Abteilung für dieſen Artikel einaurichten, in der eine reich⸗ haltiae Auswak! der neueſten Modelle in Damen⸗ und Herrenmänteln zu finden iſt, wobei beſonderer Wert auf erſtklalſiae Qualitäten geleat wird. Die ſchon vor dem Kriege oepflegte Sportartikel⸗Abteilung wurde durch Aufnahme von Winter⸗Sportartikeln weiter ausgebaut. Die ſeit dem Ende des 18. Jahrhunderts beſtehende Firma Carl Morſe, die ſich von jeher eines hervorragendon Rufes als alteingeſeſſenes Haus der Wäſchebranche erfreut, bietet für den Weihnachtstiſch vor⸗ zügliches in Damen⸗ und Herrenwäſche Tiſch⸗ und Bettwäſche. Tiſch⸗ decken. Wolldecken. Küchenwäſche und Frottierwaren. Die Firma unterhält in ihrem Stammbaus. Q1. 17/18 ein umfanareiches Lager und für ihre Leiſtunasfähiakeit zeuat die aroße Beliebtheit. die das Alt⸗Mannheimer Haus in nahezu 1½ Jahrhunderten ſich zu erringen verſtanden bat. Hier wird vor allem aroßer Wert auf eine ſorafäl⸗ tige Bedienung geleat. die es im Verein mit dem wohglaſſortierten Lager ermöalicht. auch den Anſprüchen einer verwöhnten Kundſchaft gerecht zu werden. Garne Strumpf- und Wollwaren jeder Art bietet das älteſte Spezialhaus dieſer Branche. die Firma J. Daul G. m. b. 9. in ſeltener Sortierung. Dieſes alte Geſchöft, gegründet im Jahre 1865 durch den im Jahre 1916 verſtorbenen Johann Daut, befand ſich ur⸗ ſprünglich in der engen Heidelbergerſtraße O 6, 5. Es wurde im Jabre 1871 nach dem ſetzigen Haus F 1. 4 verleat und hat im Laufe der Jahre wiederholt Verarößerungen durch Umbau erfahren. Das Unternehmen welches über.„öne geräumiae und helle Verkaufs⸗ lokalitäten verfügt verdankt ſeinen auten Ruf. der weit über Mann⸗ beims Grenzen reicht. in erſter Linie guten altbewährten Grund⸗ ſätzen nach denen es auch heute noch agefſſhrt wird. Es wird in Süd⸗ deutſchland unter den bedeuterdſten Häuſerr der Branche mit an führender Steſle oenannt Durch eine beſtebende Intereſſengemein⸗ ſchaft mit der Firwa Daut Strickerei A⸗G. in Schöpau bei Heidel⸗ bera, welche ſeit Jahrzehnten Strickwarenaxtikel fſabrizſert, iſt die Firma jederzeit in der Laage den weitagehendſten Anſprüchen Rech⸗ nuna zu tragen. Das Haus der Stoffe Kramp, D 3, 7 immer mehr die Einkaufsauelle der Konſumenten geworden. Allag, was es an Webarten aibt, ob in Baumwolle, in Wolle oder in Seide, iſt zu vorteilbaften Konſumpreiſen in größter Auswahl dort zu haben. Es iſt in beſtem Sinne das Geſchäft für ſedermann und wer heute an Stoffe denkt. denkt an Kramv. Das Tuchhaus Neckarſtadi lange Jahre vor dem Krieg von dem verſtorbenen M. Wollrauch ins Leben gerufen, hat ſich durch Mühe und Fleiß der ſetzigen Inhaber. des Sohnes A. Wollrauch und des Schwiegerſohnes B Baron. aus kleinſten Anfängen heraus zu einer der bedeutendſten Vezugsauellen in Herren⸗. Damen⸗ und Ulſterſtoffen der Neckarſtadt entwickelt. Durch arößtes Entgegenkommen der Kundſchaft in ſchwerſter Zeit und durch Lieſerung auter Dualitäten zu billiaſten Preiſen hat ſich dieſe rührige Firma eine ſtarke Stammkundſchaft erworben und konnte in fünaſter Zeit ihrem Unternehmen eine Abteilung für Tri⸗ kotagen. Herren⸗ und Damenwäſche analiedern. Schöne Möbel in gediegener Ausführung findet man bei der Firma Wilhelm Florſchütz. P 2, 7 Das ſeit 25 Jahren beſtebende Schreinerei⸗ und Möbelgeſchäft hat zur Zeit beſonders feine Modelle von Herren⸗, Speiſe⸗ und Schlaf⸗ zimmern ſowie Küchen in reicher Auswahl zu vorteilhaften Preiſen am Laqer. ſodaß ein Beſuch dieſer Firma wohl ſtets zur Erfüllung weitaehender Wünſche führen kann. 15 Das gleiche einſchließlich Polſtermöbel bietet auch die Firma 5. Schwalbach Söhne Dieſe Firma iſt im Jahre 1895 gearündet worden und hat ſich trotz des Krieges aus kleinen Anfängen heraus zu einem angeſehenen Un⸗ ternehmen der Möbelbranche entwickelt. Der derzeitige Leiter des Geſchäfts Herr Edwin Schwalbach. welcher durch ſeine lanajährigen praktiſchen Erfahrungen eine fachmänniſche Beratung gewährleiſtet, iſt ſtets beſtrebt, ſeiner Kundſchaft für das Geld, das ſte ausaibt. Ge⸗ diegenes zu bieten. Für die innere Ausſtattung des Heims hält die Stadtabteilung der Badiſche Elektrizitäts⸗Akliengeſellſchaft in der Kunſtſtr. O 4. 1 in aroßen modernen Ausſtellunasräumen geſchmackvolle Beſeuch⸗ tunaskörver vom koſtbarſten bis zum einfachſten Genre. 5 Heiz⸗ und Kochavrarate,. Staubſauser etc. bereit. In ibrer Bran nimmt die Badiſche Elektrizitäts⸗Aktiengeſellſchaft eine führende Stellung ein, ſie aing aus der im Jahre 1899 aearündeten bekannten Mannheimer Firma Biſchoff u. Hänſel hervor Durch zielbewußtes Vorwärtsſtreben und ſtreng ſollde Geſchäftsführung entwickelte ſich das Unternehmen aus kleinen Anfängen zu der heutigen anſehnlichen Größe. Die Verwaltung des Unternehmens hat ihren Sitz in Mann⸗ heim und für die intenſive Erfaſſuna des Bedarfes im Reich ſorgen Tochtergeſellſchaften und Zweiabüros in Köniosbera i. Preußen, Breslau. Regensburg, Fulda, Karlsruhe, Pforzheim und neuerdinas auch im benachbarten Ludwiashafen a. Rhein für den linksrheiniſchen Verkehr. Die enorme Entwſcklung dieſes Unternehmens iſt ein ſiche⸗ 2 dafür. daß Einkäufe bei ihm ſtets zur böchſten Zufrieden⸗ ei ren. Perſer⸗Teppiche ete. von ſeltener Schöͤnheit und Güte führt das Spezialhaus Alfons Brym, Eliſabethenſtraße 1 am Friebrichsvlau in veicher Ausmatl. Großee Zimmertevypiche faſt ſämtlicher Provenienzlen und auch deutſche Tev⸗ viche nur bekannter Marken findet man bhier. Tapeten. Wandſtoffe. Teppiche, Linoleum, Vorlagen. Läufer, Diwandecken. Felle und erſtklaſſiae Kunſtgegenſtände ſind bei H. Engelhard Nachf. in der Kunſtſtraße zu ſehen. Der Name Engelhard zählt zu den älteſten Patrisier⸗Ge⸗ ſchlechtern Mannheims. Die Gründunasſahre der Tapetenſabrik H. Engelhard reichen 120 Jahre zurück. Aus den kleinſten Anfängen heraus hat ſich die Firma, welche zu den älteſten der Branche zählt, zu einer Führenden der Taveteninduſtrie Deutſchlands entwickelt. Auf dem Wogce der ſchöpferiſchen Tätiakeit war die Engelhardſche Tavetenfabrik tonangebend. Es ſei bhierbei nur an die Wende des 19ten Jahrhunderts erinnert, wo eine Stockung dieſe Branche zu ver · flachen drohte, als Engelbard mit den bahnbrechenden Neubeiten des Prof. Eckmann auf den Markt kam. welche der neuen Geſchmacks⸗ richtuna den Wea vorzeichnete. Eine weitere leiſtunasfähige Firma der Taveten⸗ Linoleum⸗ und Wachstuchbranche findet man in dem Tapetenhaus M. u. H. Schüreck, F 2, 9. die ſeit drei Viertel Jahren auch eine Abteilung für feine Teppiche * Läuferſtoffe ete. in aroßem Umfana ihrem Vetrieb angegliedert at. Ebenſo bietet die althekannte Firma Heinrich Hartmann. H 4. 27 eine reichhaltige Auswahl in Chaiſelongue⸗Decken, Gardinen und Teppichen. Hier findet der Kaufluſtige praktiſche Weihnachts⸗ geſchenke für die Hausfrau von gediegener Qualität und größter Preiswürdigkeit.— Daz Badiſche Linoleum- und Tapetenhaus(Inhaber Wilhelm Oeder), H 3. 7. hält ebenfalls praktiſche Sachen für die Ausſchmückung eines trau⸗ lichen Heims bereit. Von Linoleum, Tapeten, Lincruſta, Wachs⸗ tuchen ſind bei ihm ſelten reichhaltige Muſter vorhanden. Ebenſo auch herzige Sachen in Tapeten für die Puppenſtube. Für den Einkauf von Schirmen und Stöcken ſei auf das alt⸗ bekannte Schirm⸗ und Stock⸗Spezialgeſchäft E. Imbach Nachf. 5. Wurtmann u. Co. verwieſen Dieſes wurde vor mehr als 30 Jahren durch Herrn F. A. Imbach gegründet und ging am 15. Oktober 1898 auf die Kölner Firma H. Wurtmann u. Co. über Der heutige Inhaber Herr R. A. Schramm gleichzeitiger Mitinhaber der Kölner Fabrik, hotte ſich zur vornehmſten Aufgabe gemacht. ſeinen Kunden vor allen Dingen mit Qualitätswaren an die Hand zu gehen und durch äußerſte Zuvorkommenheit in der Bedienungsweiſe jedermann zu⸗ friedenzuſtellen. Den gleichen Artikel hält auch die Mannheimer Schirmfabrik(Inhaber Andreas Zawitz) im Rathausbogen 71/72 in reichſter Auswahl für Weihnachtseinkäufe bereit. Defen von böchſter Zweckmäßigteit und vollendeter Formſchön⸗ heit empfiehlt die Ofenfabrik Eſch u. Co., die ſchon über 40 Jahre beſteht und weltbekannt iſt, in ſeltener Auswahl. Die Firma hat ſich in dem Beſtreben, ſteis nur das Beſte auf dieſem Gebiet herzuſtellen, in ihrer Branche elne domi⸗ nierende Stellung erworben. Die Haupivorzüge ihrer Oeſen ſinde größte Heizleiſtung bei geringem Materialverbrauch, ſolide und dauerhafteſte Bauart. Den alleinigen Verkauf am hieſigen Platz führt unter fachmänniſcher Bedienung die Schw⸗ſterfirma F. H. Eſch die daneben auch ein reichhaltiges Lager in cllen einſchlägigen in ihrer Anzeige näher bezeichneten Waren unterhält. Die bekannten Roeder⸗Herde und Roeder⸗Sparherde. Grude⸗ herde ſowie Eiſenwaren, Werkzeuge, Haus⸗ und Küchengeräte ete. findet man bei Metzaer u. Oppenheimer, E 2, 3, 58 4 in reichſter Auswahl. Dieſe Firma beſteht faſt ſchon 30 Jahre und hat ſich durch Lieferung von Oefen und Kochherden an ſtaatliche und ſtädtiſche Behörden einen beſonders guten Ruf erworben. Ein Spezialhaus für alle elektriſchen Bedarfsartikel bildet die Firma. Paul Grunewald, E 2, 16. Elektriſche Defen ſowie Winterſonnen, Staupſauger, elektriſche Kaffeemaſchinen, Zigarrenanzünder, Parfümzerſtäuber. Näh⸗ maſchinenmotore, Haartrockenapparate, Maſſageapparate, Lam und Beleuchtungskörper jeder Art, Künderſpielwaren wie elektriſche und mechaniſche Eiſenbahnen, Dampfmaſchinen. Heimkinos, um nur einiges zu nennen, ſind hier in der von einem Spezialgeſchäft erwarteten gediegenen Ausführung zu haben Die Firma iſt jeder⸗ zeit bereit, eine fachmänniſche Erklärung ſowie Vorführung der zu kaufenden Apparate auf Wunſch ſogar in der eigenen Wohnung zu geben. Ein reichhaltiges Lager aller kunſtgewerblichen Schmuckgegen⸗ ſtände, wie ſie in den weltbekannten Pforzheimer, Hanauer und Gmünder Kunſtwerkſtätten hergeſtellt werden, unterhält die im Jahre 1878 gegründete Firma Ir. J. Araut. Hervorgehoben zu werden verdienen hier wundervolle filberge ſchmie⸗ dete Tafelgeräte und Beſtecke. Die Lager der Firma umtaſſen alles, was man von einem erſtklaſſigen Speziaigeſchäft ſeiner Branche verlangen kann. Nicht unerwähnt ſoll bleiben, daß die Preiſe in der Juwelen⸗ und Silberwarenbranche im Gegenſatz zu den meiſten anderen Artikeln, trotz ihrer Wertbeſtändigkeit, nicht über dem Weltmarktpreis liegen. Die Firmao Friedrich Becker, G 2, 2 die ſchon auf ein beinahe 100jähriges Beſtehen zurückblicken kann, bietet in ihrer Abteilung Dogerie Kaffee, Tee, Spiritudſen und Toilette⸗Geſchenkartikel, in ihrer Farbenabteilung Malkaſten, Mal⸗ bücher, Vorlagen, Lacke, Farben, Dele und Pinſel und in ganz beſonders großer Auswahl Chriſtbaumſchmuck. Lorgnetten, Operngläſer, Barometer etc. ht man ſich am beſten in dem altbekannten Spezialgeſchäft 2 K Bergmann u. Mahland. E 1. 15. Die Buchhandlung Guſtav Schneider, D 1. 13, unterhält ein guigewähltes großes Bücherlager aus allen Literatur⸗ gebieten, z. B. ſchöne Literatur, Kunſt, Jugendſchriften, Handels⸗ und Verkehrswiſſenſchaft, Technik, Rechtswiſſenſchaft, modernes Antiquariat und billige Volksliteratur. Die rühmlich bekannten Sammlungen Reclam, Göſchen, aus Natur und Geiſteswelt, Wiſſen⸗ ſchaft und Bildung, Inſelbücher, Zellenbücher, um die uns das Ausland mit Recht beneidet, ſind ſtets vollſtändig am Lager. Em großer Vorrat an Landkarten uſw. iſt vorhanden. Trotz der Not und Schwierigkeiten der Zeit hat die genannte Buchhandlung die bedeutendſten Neuerſcheinungen des Jahres auf Lager genommen, ſodaß feder Bücherfreund vollſtändige Befriedigung finden di Als weitere Bezugsquelle für Bücher und Kunſtblätter hält ſich die Buch⸗ und Kunſthandlung Jugendwerk Maunheim G. m. b. 5. in K 1. 17 part. empfohlen. Hier finden im beſonderen die katholiſchen Kreiſe eme ganz beſondere Ausleſe der von ihnen geſuchten Werke. Als älteſtes Spezialhaus der Sprechmaſchinen⸗Induſtrie nennen wir die Firma Grammophon 8. Spiegel u. Sohn, die ſeit 25 Jahren am hieſigen Platze die führende Firma der Branche, die Deutſche Grammophon.⸗G. Berlin, vertritt. Die Inſtrumente ſind wie allüberall bekannt formvollendet in dechniſcher und künſtleriſcher Bedeutung unerreicht. Die weltbekannte Schuß⸗ marke„Die Stimme ſeines Herrn“ bürgt für erſtklaſſiges Fabrikat. Sehr intereſſant iſt für unſere Leſer zu hören, daß die Firma auch ohne Kaufverpflichtung in ihren Ausſtellungsräumen O 7, 9, Hei⸗ die Apparate ohne Kaufzwang bereitwilligſt vor⸗ r Als weitere Bezugsquelle Muſikinſtrumente Art kommt dd0 Muſttbaus 5 335 232 E. u. J. ⁊chwab in K 5 in Betracht. Sprechapparate, Gitarren, Mandoſinen, Zithern ſowie alle Arten billiger Muſtkinſtrumente ſind hier in außergewöhn⸗ licher Reichhaltigkeit zu finden. Wohl der füngſte Artitel auf dem Gebiete des Weihnachts⸗ marktes dürften die von der Firma couis Marſteller empfohlenen Radioapparate ſein. In den meiſten Kreiſen beſteht noch eine völlige Unklarheit über das Radiogebiet. Vielſach ſiellt man ſich unter einem Radioapparat eine komplizierte große An⸗ lage, für deren Anſchaffung ungeheure Mittel notwendig ſind, vor. Dieſe Auffaſſung iſt aber irrig. Mit den gleichen Mitteln, mit welchen man ſich heuie einen mittleren Grammophon kauft, kann man ſich ſchon einen erſiklaſſigen Radioapparat erſtehen. Die tech⸗ niſche Abteilung der Firma Louis Marſteller hier in ihren neu⸗ eröffneten Ausftellungs⸗ und Verkaufsräumen N 4, 17 führt die von der Poſtbehörde erlaubten Apparate vor, wo auch jede Aus kunft über drahtloſe Telegraphie gegeben wird. Lederwaren und Neiſeartikel in ſtets neueſter Ausführung bieiet die Firma Gebr. Wolff. P 7, 18 für den Weihnachtstiſch. Es handelt ſich auch hier um ein ald⸗ bewährtes Spezialgeſchäft, welches den höchſten Anſprüchen gewach⸗ ſen iſt. Das Unternehmen wurde im Jahre 1860 in Saarbrücken gegründet und vor zwei Jahren nach Mannheim verlegt; es —132 Zeit raſch das Vertrauen der kaufenden Bevölkerung gefun FFEJEECCCCTCTCTCTCTCTCTCTCTCbCVCCCVFCbVPVPVPVVVVVVVVVVVVV 22—..........—.————— Der Aufſtieg unſerer Wirtſchaft wie er bis zum Ausbruch des Krieges in Erſcheinung getreten iſl, war nur durch die kraftvolle Entwicklung des Zeitungsweſens denk⸗ bar. Allein durch die Tageszeitung war der Geſchäftsmann imſtande⸗ die Vorzüge ſeines Unternehmens und ſeiner Waren weithin bekann zu geben und durch immer wiederkehrende Reklame ſeinen Namen dem Gedächtnis des Verbrauchers elnzuprägen. 6⸗ erkannte, daß der Reklame eine geheimnisvolle Kraft innewohnt, die, richtig gebraucht, den Vorſprung vor dem Konkurrenten ſichert. Si wurde eine Wiſſenſchaft. Und ſedes grecze Unternehmen pflegte ſie und pflegt ſie heute noch durch erſte Kräfte. Sie iſt die Antenne des Geſchäftsmannes die ſelne Angebote über ein weites Wirtſchaftsgebier hinwirft und mit der Nachfrage in Verbindung bringt. Nachfrage iſt auf cllen Gebieten vorhanden. Gute Reklame iſt jetzt mehr denn ſe erfolgreich, Nur die Teuerung zwingt zur Vermeidung unſicherer Experimen! und zur Benutzung bewährter erfolgſicherer Mittel Den körketen Erfalg mit geringſten Aufwendungen bringt nach wie vor die veden tendſte Mannhelmer Tageszeitung, der Mannheimer General⸗Anzeige“ * —— ——— Snl * Ann Mmauuheimer General · Anzeiger(Abend · Aus gabe) Seite. Nr. 555 Samstag. den 1. Dezember 1923 veranſtaltungen ne.. Mannheimer Kunſtverein. Neu ausgeſtelln: Aug. Bender⸗ Nünchen 9 Oeigemälde, F. Biedermanne Mannheim 18 Oel⸗ mälde. 1 Aquarell, H. Behm⸗Mannheim 9 Delgemälde, H. 2 ißler 10 Delgemälde, H. Ellenberger⸗ Nannheim 3 Keldgchnitte E. Frensdorff⸗Heidelberg 34 Paſtellzeichnungen. „Graf⸗Rothenburg⸗Speyer 20 raphiken, C. Jakob⸗ 10 nnheim 11 Aquarelle 3 Oelgemälde, L. Kaufmann⸗Mann⸗ Nan 11 Delgemälde Willy Maer 3 Oelgemälde, W. Moxano⸗ annheim 12 Tuſchzeichnungen H. Pfleger⸗Mannheim 7 DOel⸗ kmälde. Daniel Seip⸗ Frankfurt 8 Oelgemälde, 4 Aquarelle, 10 Sechnungen. J. Seitz⸗ Mannheim 5 Oelgemälde, 6 Aquarelle, H. 5 chmid⸗Pfeffer⸗Mannheim 1 Oelgemälde, 7 Aquarelle, K. chuhmacher⸗Mannheim 4 Oelgemälde, 6 Radierungen. 7 25 Eine Trauerfeier zu Ehren Eberhard Gotheins wird von lrektion und Studentenſchaft des Volkswirtſchaftlichen Seminars er Univerſität Heidelberg am Montag. 3. Dez., nachmittags 4 Uhr, in der Aula des Univerſitätsgebäudes veranſtaltet. Wochenſpielplan des Nationaltheaters vom 2 bis 10 Dezember 1923.— Im National⸗Theater: Sonntag. Miete O. Reihe 4. Vorſt. Lohengrin 6 Uhr. „ Montag. Miete C, Reihe V IV Vorſt. Prinz Friedrich von Homburg 7 Uhr F ⸗V.⸗B. Nr. 1171— 1470 .V‚B Nr 8001—8150 u 8351—8400 u. 826—850 Miete 8. Reihe. IV Vorſtell. Der Geidtopf— Die Schule der Frauen.? Uhr. FJ⸗V.•B Nr 2001—2280 u. 5551—5680. B⸗V.⸗B Nr. 1151—1200 u. 1351—1400 u. 1651—1800. Miete., Reihe ill. V Vorſt. Juljus Cäſar. 7 Uhr. Nr 2801—3001..⸗V.-⸗B Nr. 3001—3250. Miete D, Reihe IV. V. Vorſt. neu einſt: Peterchens Mond⸗ ahrt. 6½ Uhr.⸗V.⸗B. Nr. 3751—3920, ..⸗B Nr 2101—2200 u. 4201—4300. Miete E, Reihe, V. Vorſtell. Der Freiſchütz. 7 Uhr. .⸗V⸗B Nr 3011—3161 u. 4251—4390. B⸗V.⸗3. Nr 3751—3800 u. 4001—4200. 8. Samstag, Miete A, Reihe(I, lIl. Vorſt, Maria Stuart 6½ Uhr. .⸗V.⸗B Nr 3501—.3750,.⸗VB'⸗B. Nr. 3651—3750 u. 4 4501—4700 u. 4801—4825 u. 7951—8000. Außer Miete, Peterchens Mondſahrt. 2 Uhr. ..B Nr 6031—6180 u 7251—7500. B⸗V.⸗B Nr. 1801—2000 u 2251—2500. Außer Miete, Cavalleria rusticana.— Der Bajazzo. 6 Uhr. „V⸗B. Nr 4391—4500 u. 6651—6850, „.⸗B. Nr 3501—3650 u. 4301—4350. Miete B, Rethe!) IV. Vorſt. Peterchens Mondfahrt. 7 Uhr. ..B Nr 3921—4250, B..⸗B. Nr. 851— 900 u. 3351—3500. Im Neuen Theatet(Roſengarten): Der Muftergatte. 7 Uhr. 8 F⸗.V⸗B.Nr. 2341—2550 u 5841—6030 u. 9791—10000 .⸗V.⸗B. Nr. 7801—7950 u. 8401—8500 u. 551—650, Johannisfeuer. 8 Uhr F⸗V⸗BNr. 5321—5550 u. 8051 bis 8160 u 9531—9790, u. 1020110750, .⸗V⸗B Nr 4901-5000 u. 7551—7500 u 8151—8250. Zum erſten Male: Wenn Liebe erwacht 7 Uhr. .⸗V⸗B. Nr. 4831—5080 u 10001— 10080 u. 10121 bis 11220,.⸗V⸗B. Nr. 2551—3000 u. 3251—3350 u. 3801 4. Dienstag, 5. Mittwoch. d. Donnerstag, .B 7. Freitag 0. Sonntag 9. Sountag, 1ü. Montag. 2. Sonntag, 8. Mittwoch 8. Samstag, bis 4000. Der Muſter gatte 7 Uhr. F⸗V.⸗B. Nr. 6951—7250,.⸗V.⸗B. Nr. 901—1150. Nus dem Lande L. Wiesloch, 30. Nop. Die von der Stadt ausgegebene zweite Serie des ſtädtiſchen Notgeldes über Beträge von 20, 50 und 8 Milliarden hat im Gegenſatz zu der erſten ein durchaus künſt⸗ kriſches Gepräge. Die Scheine zeigen auf der Rückſeite den ſtädt. ürm, die Schlacht bei Wiesloch und Anſicht von Wiesloch nach alten Merian'ſchen Stichen. 15 I. Nußloch, 30. Nov. Unter lebhafter Veteiligung der Bevöl⸗ Arung fand hier die Beerdigung des im Alter von 60 Jahren un⸗ Aerartet raſch geſtorbenen Ratſchreibers Philipp Renſch ſtatt. Der 9. Sonntag, 75 erſtorbene wuß'e ſich in ſeiner ſchwierigen Stellung das Zutrauen er Einwohner in ſelten hohem Maße zu ſichern. IJreiburg, 30 Nov. In der Bevölkerung hat ſich das Gerücht verhreitet, daß die ſogenannte Ravennabrücke oberhalb der Statjon Hoöllſteig der Höllentalbahn zu ſchwach und deshalb für den Betrieb Eläbrlich ſei. Dieſe Anſicht iſt durchaus unbegründet. Alle größeren wlkenbahnbrücken werden jährlich genau unterſucht. Bei der letzten, f0 dieſem Herbſt vorgenommenen Unterſuchung diefer Brüche hal ſch ebenſo wie bei den früheren ergeben, daß alle Teile in gu'em duſtand und für die jetzigen Fahrzeuglaſten genügend tragfähig ſind. Nachbargebiete 8 Pirmaſens, 30. Nov. Kurz nach Eröffnung der hieſigen Suppenküche wurde ſclterunn daß Schweine⸗ und Hundebeſitzer ſich endpe für die Viehfütterung holen. Das Bürgermeiſteramt erläßt min Aufruf, in dem es das Publikum t tlung der gewiſſenloſen Menſchen auffordert.— Die gegenwär⸗ — ſchwierigen Verhältniſſe, unter denen alle Betriebe zu leiden — haven es mit ſich gebracht, daß vom 3. Dezember an ein von de Pirmaſenſern gern beſuchtes Lokal, das auch von den Fremden altberzugt wurde, ſeine Pforten teilweiſe ſchließt. Es iſt dies das bekannte Hotel Breith, an das ſich ein Srück Altpirmaſenſer Ge⸗ ſpät knüpft, an deſſen Stammtiſch in früheren Zeilen und auch mer noch die Geſchicke der Stadt„beſtimmt“ wurden. Der Hotel⸗ Neſtab bleibt nach wie vor beſtehen. In den drei freiwerdenden ba taurationsriumen wird eine Filiale der Saarländiſchen Induſtrie⸗ uk untergebracht. Wubel, Pfunaſtadt. 29. Nov. Die Gemeinde beſchäftigt durch einen Jah rordentlichen Holshieb eine Menge Erwerbsloſer, ſo daß ſich ihre Arb. von 800 auf 300 vermindert hat. Damit dürfte bis Weihnachten arbentsgelegengeit geſchaffen ſein. Man hofft, weitere Notſtands⸗ eiten bereitſtellen zu können. Gerichtszeitung Eine luſtige Diebesgeſchichte Eine heitere Diebesgeſchichte beſchäftigte die Eſſener Straf⸗ marmer. Angeklagt warxen der Bergmann Karl Huppertz, der Berg⸗ an Peter Jores, der Bergmann Johann Huppertz, ſämtlich aus Willerdreh, der Bergmann Heinrich Coßmann und der Bergmann beſthelm Kluſemann, beide aus Hamm bei Werden. Der Steinbruch⸗ 2 ißer'hoeſt in Kupferdreh hatte in ſeinem Steinbruch einen eindentner ſchweren Motor in einem Arbeitsraum ſtehen. Als ſahen Tages einige der Angeklagten durch den Steinbruch gingen, ſiel ſie den ſchönen Motor in der Bude ſtehen, der ihnen ſehr ge⸗ Am folgenden Tage gingen ſie in den Steinbruch, bauten den 5 ab, zerſchlugen zum Ueberfluß noch die wertvolle Schalttafel Hunſſchleppten den Molor weg, den ſie in der Nähe verſteckten. Kar! ſtacdbertz ſetzte dann ſeinen Vater Johann Huppertz von dem Dieb⸗ 5 in Kenntnis Beide beſchloſſen, die Mittäter zu überliſten, olten den Motor heimlich aus ſeinem Verſteck und ſchafften ihn in nStall des Johann Huppertz. Dort ſtand er eine zeitlang. denn erzählte Johann Huppertz dem Angeklagten Coßmann unter Sch Stegel der Verſchwiegenheit von dem Diebſtahl und drückte ſeine ſocdadenfreude über die beſtohlenen Diebe aus. Ein paar Tage aer war der Motor auch aus dem Stalle des Johann Huppertz meſchwunden. Coßmann hakte die Sache ſeinem Freunde, dem Verg⸗ ann Kluſemann, erzählt, und beide gingen hin und ſtahlen den ladtor. den ſie auf einem unbeautzten Heuboden verſteckten. Dort . geraume Zeit. Die letzten Diebe glaubten ihn in dieſem Ver⸗ mäin Sicherheit, aber eines Tages mußten ſie die Erfahrung Enden, daß auch ſie die Rolle der beſtohlenen Diebe zu teilen hatten. u Schloſſer hatte ſich auf dem Heuboden zu ſchaffen gemacht und berſchtor entdeckt. Am folgenden Tage war der Motor auch dort Siſchwunden Er wurde dann in einem Wohnraume des nloſſers untergeſtellt. Bevor er von dort weiter verſchwinden hatte die Krimmalpolizei geheimnisvoll Kunde von der Ge⸗ diedte erbalten. Dieſe beſchlagnahmte den Motor, der dann nach ——80 langwierigen Irrfahrten ſeinen Weg zu dem beſtohlenen Hunndruchbeſitzer zurückfand. Die Strafkammer verurteilte Karl berdbertz zu 6 Monaten, Peter Jores zu 4 Monaten, Johann Hup⸗ kunte Monaten, Coßmann und Kluſemann zu je 4 Monaten is. ka A 55 Mitarbeit bei der Er⸗ Sriefe an den„General⸗Anzeiger“ Werter General⸗Anzeigerl Es wurde ſchon viel über Wohnungsnot und ⸗Elend geſchrieben und kritiſtert. Aber ein praktiſcher Vorſchlag wurde noch nicht ge⸗ macht. Ich erlaube mir deshalb, meine Meinung zu veröffentlichen: Alſo die Miete muß auf Goldmark geſetzt werden. Die Höhe muß ſo berechnet ſein, daß ſie nicht größeres Elend verſchuldet und daß fortwährend gebaut wird. Da wäre Folgendes notwendig: Bekommt ein Arbeiter oder Angeſtellter etwa 40 Prozent des Frie⸗ densgehaltes(der Teuerung gegenüber), ſo wäre der Mietpreis eben auch etwa 30 Prozent in Goldmark. Hierfür wäre der Min⸗ deſtlohn als Maßſtab maßgebend. Das Geld bekommt der Haus⸗ herr zum beſtreiten ſeiner Steuer und Abgaben und der übrige Teil abzüglich ſeiner Zinſen 85 an das Städt. Bauamt, welches zu bilden iſt; vielleicht eine G. m. b.., woran die Stadt zu 55 Prozent beteiligt iſt. Für dieſes Uebergeld erhält der Hausherr Anteilſcheine und iſt dem Hauseigentümer hierdurch Gelegenheit geboten, ſeine Anrechte zu wahren. Dieſes Bauamt kann einen großen Teil der Techniker und Architekten des Wohnungsamtes aufnehmen, wodurch das Wohnungsamt verſchwinden kann. Weitere Mittel für die Baugeſellſchaft haben zu fließen aus großen Wohnungen und zwar: Alle, welche über den höchſten Arbeitslohn ver⸗ dienen, haben die volle Friedensmiete zu zahlen. 99175 jedes erſte Zimmer uͤber die Familienkopfzahl die doppelte Miete, für das zweite Zimmer die dreifache Miete uſw. Ferner haben größere In⸗ ſtitute, Fabriken, Banken 1755 einen Bauzuſchuß nach Maßgabe ihres Jahresabſchluſſes zu leiſten bis die Wohnungsnot behoben iſt. Wohnungs⸗ und Geſchäftskündigungen dürfen ſelbſtverſtändlich auch nur im äußerſten Notfall bis dahin erfolgen. Einer der den ſchmerzlichen Weg der Wohnungs⸗ ſuche durchgemacht hat. Wann ſoll die berufslälige Frau einkaufen? „Geöffnet von 10—12 und—5 Uhr!“ So ſagt ein Schild faſt an jeder Ladentüre, wenn die Verufstätigen um ½1 Uhr in der Mittagspauſe heimwärts eilen. Vor Monaten konnten ſie mitunter noch punkt ½l oder ½3 Uhr da und dort einen Einkauf machen. Seitdem aber die Dollarſprünge nach 2 Uhr bekannt werden und die„neue“ Goldmark für den Nachmittag maßgebend iſt, öffnen ich die Geſchäfte erſt nach 3 Uhr, um punkt 5 Uhr— dem kaufenden üblikum gegenüber wenigſtens— Feierabend 1 machen. Die Lebensmittelgeſchäfte ſchließenmit ganz wenigen Ausnahmen um 6 Uhr. Wer nach 6 Uhr Zeit und Geld zum Einkauf hätte, ſieht ſich vor verſchloſſenen Türen. Vei dem Mann, dem die Hausfrau oder ſonſtige Angehörige die nötigen Gänge macht, iſt das nicht ſo ſchlimm. Aber was ſollen die berufstätigen Frauen machen, die für ſich ſelbſt und ihre Kinder zu ſorgen haben? Warum nimmt die geſamte Ge⸗ ſchäftswelt auf dieſe gewiß nicht geringe Zahl der Kunden, die ohne⸗ hin kein leichtes Daſein haben, ſo gar keine Rückſicht? Sollen ſie alle immer erſt am Samstag nachmittag kaufen, nachdem die Gold⸗ mark ihren Höchſtſtand erreicht hat oder die Grundpreiſe wie⸗ derum erhöht worden ſind? Wenn die Ladeninhaber etwas Intereſſe an der berufstätigen Kundſchaft haben, die infolge ihres Verdienſtes doch eine gewiſſe Kaufkraft beſitzt, können ſie ſich der Hinſicht nicht verſchließen, daß es notwendig iſt, auch den Wünſchen dieſer Kreiſe etmas mehr entgegenzukommen und entweder bis 1 Uhr oder von 2 Uhr an offen zu halten. Die Berufstätigen erwarten von der Ge⸗ ſchäftswelt, daß ſie dieſe Einſicht in Bälde zeigt. Eine berufstätige Frau. Grundpreiſe Da nun doch bald Weihnachten iſt, beſchloß ich, mich einmar nach Weihnachtsgeſchenken umzuſehen. Ein Goſchäftskollege machte mich auf eine Tee⸗Maſchine aufmerkſam, die einem Laden zum Preiſe von 9,50 Goldmark ausgeſtellt war. Dies war am 19. November. Als wir dann beide am 22. November an das betreffende Geſchäft kamen, ſahen wir zu unſerem größten Erſtaunen, daß der Preis nicht mehr 9,50 Goldmark, ſondern leſe und ſchreibe 20 Goldmark be⸗ trägt. Mein Kollege beſtätigte mir, daß es dieſelbe Tee⸗Maſſchine wie vor vier Tagen iſt und eine Täuſchung gänzlich ausgeſchloſſen war. Die Preisſteigerung innerhalb vier Tage alſo über 100 Pro⸗ zent. Und meine Gehaltsſteigerung? Ift das recht? Das iſt doch offenſichtlicher Wucher. Das beweiſt, daß man auch mit wertbeſtän⸗ digen Zahlungsmitteln nichts mehr kaufen kann, und daß trotz Ren⸗ tenmark das berühmte Wort noch gilt:„Des Lebens ungemiſchte Freude ward keinem Irdiſchen zuteil.“ F. H. Der Fingerabdruck als Verräter. Arbeiter Brenner aus Finthen bei Mainz hatte in einer Fabrik einen Treibriemen geſtohlen. Die Täterſchaft wurde ihm auf Grund eines durch Gerichtschemiler Bopp in Frankfurt vorgenommenen Fingerabdruckes nachgewieſen. Trotz Leugnens wurde Brenner, der zur Zeit in Dieburg eine e von der Strafkammer Darmſtadt zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt. Ein ungetreuer Knecht. Der 41jährige Fuhrmann Wilhelm Fleck aus Laubenheim, wohnhaft in Biebrich, hatte ſeinem Dienſt⸗ herrn in Koſtheim 15 Pfund Weizen entwendet. Bei einer in ſeiner Wohnung vorgenommenen Hausſuchung fand ſich eine Anzahl von Gegenſtänden, die einem Ausgewieſenen aus dem Möbelwagen ge⸗ ſtohlen worden waren. Er will in einem Möbelwagen, den er leer von Darmſtadt zurückbrachte, die Gegenſtände in einem Sack ge⸗ funden haben, was ihm niemand glaubt. Fleck wurde vom Schöffen⸗ gericht Mainz zu 1 Jahren Gefängnis verurteilt. Juchthaus für Bulterwucher. Das Wuchergericht Ulm hat nach eingehender Verhandlung den Butter⸗ und Käſehändler Joſeph Härle von Dellmenſingen wegen Verbrechens der Warenzurückhal⸗ tung(Butter) zroecks Verſchiebung und Preistreiberei zu einem Jahr ſechs Monaten Zuchthaus und 500 Billionen Mark Geldſtrafe verurteilt. Die beſchlagnahmte Butter wurde eingezogen. Dem Verurteilten wurde außerdem die Erlaubnis zum Buttergroß⸗ handel entzogen und er für unfähia erklärt, in Milchprodukten zu handeln. Seine Thefrau wurde zu ſechs Monaten Ge⸗ fänanis und 50 Billionen Mark Geldſtrafe verurteilt. Der Staats⸗ anwalt geißelte in ſchärfſten Worten das Verhalten des Angeklagten, das in eine Zeit fiel. wo allgemeiner Buttermangel herrſchte. Aus den Verhandlungen aina hervor, wie der Angeklagte und ſein Händ⸗ ler hohe Preiſe machten. Der Händler hat an einem Pfund Butter fünf Milliarden Mark verdient und 50 Prozent zugeſchlagen. Neues aus aller Welt — Das älteſte Wohnhaus Deutſchlands. Das älteſte Wohnhaus Deutſchlands iſt das ſogenannte Graue Haus in dem Rheingau⸗ ſtädtchen Winkel. Der erſte Beſitzer war der Mainzer Erzbiſchof Rhabanus Maurus, der im Jahre 856 Fee iſt. Der jetzige Beſitzer Graf Matuſchke⸗Greiffenklau will den Bau fachmänniſch unterſuchen laſſen und Ausgrabungen der ganzen Anlage vor⸗ nehmen. — Von ſeinen Söhnen erſchlagen. Montag nachmittag geriet in Berlin der in der Geibelſtr. 5 wohnende 50jährige ehemallge Kaſernenwärter Jakobus Maſchreak mit ſeiner Frau in Streit. Im Verlauf des Wortwechſels ergriff M. einen Kochtopf und ſchlug in unmenſchlicher Weiſe auf die Frau ein. Die beiden Söhne, der 20jährige Franz und der 21jährige Johannes. verſuchten, den Pater zurückzuhalten, worauf er ſie ebenfalls bedrohte. Die gereizten Leute gerieten daraufhin mit dem Vater in Tätlichkeiten, wobel dieſer von den Söhnen ſo übel mit Totſchläger und Meſſer zugerichtet wurde, daß er ins Urbankrankenhaus gebracht werden mußte. Dort ſtarh er trotz einer ſofort vorgenommenen SOperation. Der ums Leben Gekommene iſt ein Trinker geweſen, der ſeine Frau oft bedroht und mißhandelt hat. — die Geburt einer Juſel. Nach einer Blättermeldung aus Rangun erklärte ein Kapitän namens Tſchakdina. daß er in der Bucht von Bongalien, 23 Meilen ſüdlich von Akyab, eine vulka⸗ niſche Inſel entdeckt habe, die erſt vor einigen Tagen an der Oberfläche erſchienen ſei. Sie ſei 600 Meter lang, 300 Meter breit und ſteige 10 Meter hoch aus den Wellen empor. An der Stelle, wo er jetzt die Inſel feſtgeſtellt habe, habe man im Jahre 1914 das Aufſteigen vulkanartiger Schlammaſſen tiefſeeiſchen Ur⸗ ſprunges feſtgeſtellt. Der vielfach vorbeſtrafte Goldgehaltszahlung Als die erſten wertbeſtändigen Gehaltszahlungen erfolgten, konnte man überall freudeſtrahlende Geſichter ſehen. Man hoffte, wenn auch nur beſcheiden, wieder ſparen zu können, einen Pfennig um andern zu legen und endlich mal wieder die ſo notmendigen Frgänzungen an Wäſche, Haushalt uſw. vorzunehmen. O holde Illuf⸗ ſion! Die endgültige Feſtlegung der Goldgehälter war die ſchwerſte Enttäuſchung und Demütigung, die den Angeſtellten zugefügt werden konnte. Während mit Einführung der wertbeſtändigen Zahlungsmit⸗ tel die Goldmarkpreiſe einen wilden Wettlauf nach oben be⸗ gannen, wurde es für gerecht befunden, die Gehälter unter das Friedensniveau zu ſenken mit beſonderer Benachteiligung der un⸗ teren Gruppen. Verzweiflung packt den Lohnempfänger, wenn er täglich lieſt:„Unier Mitwirkung amtlicher Stellen iſt der Brotpreis, Fleiſchpreis, Milchpreis, Zuckerpreis, Kohlenpreis uſw. auf ſo und ſopiel(teils doppelte und mehrfache Friedenspreiſe) feſtgeſetzt. In der gleichen Zeitung, wenige Zeilen darunter ſtehen dann die amt⸗ lichen Berichte, daß es unmöglich ſei, Friedenslöhne zu bezahlen, daß vielmehr ein Entbehrungsfaktor eingeſetzt werden müſſe. Sind nicht die weit über dem Friedensſtand liegenden, mit abgewälzten Steuern aller Art belaſteten Preiſe, die heutigen Lohnabzüge, (Steuern, Krankenkoſſe, Reichsverſicherung, Erwerbsloſenfürſorge), die erhöhten Straßenbahnfahrtkoſten von und zur Arbeitsſtätte ſchon Entbehrungsfaktoren genug? Früher wurden von vielen Firmen überhaupt nichts oder nur die Reichsverſicherung abgezogen. Wo⸗ hin ſoll das führen? Schreiberin dieſes, mit 14jähriger kaufmänni⸗ ſcher Praxis. höherer Schulbildung, perfekt ſtenographierend(300 Silben bei ſchwierigſter Materie), bilanzſichere Buchhalterin, durch⸗ aus ſelbſtändige ſogen.„erſte Kraft“ erhält ein Gehalt, das nach Ab⸗ gang der obengenannten enormen Abzüge einſchließlich Straßenbahn in ſeiner Kaufkroft genau dem entſpricht, was ihr vor 14 Jahren als kaufmünniſche Anfängerin bezahlt wurde. Angehörige ſind mit zu ernähren. Nicht unerwähnt ſei, daß mit Ausnahme weniger leitenden Stellen, die beſſer bezahlt ſind. das Gros der Angeſtellten rein nach dem Alter bezahlt wird, ohne jede Rückſicht auf Kenntniſſe und Fähigkeiten. Daß ſich dabei die gröͤßten Ungerechtigkeiten ergeben iſt klar. Wenn heute ſo viel von nachlaſſender Arbeitsinten⸗ ſität geſchrieben wird, ſo wird meiſt völlig außeracht gelaſſen, daß die Bezahlung nach dem Alter einen großen Teil der Schuld trägt. Ein Geſchäftsfräulein. Die Zinſen der Banken Als mittlerer Geſchäftsmann war ich durch die Ungunſt der Verhältniſſe gezwungen, einen Papiermarkkredit von einer Billiarde aufzunehmen, der einem Goldwert von 1000 Goldmark entſprach. Die in Anrechnung kömmenden Bankzinſen von 20 Prozent pro Tag kamen mir zwar reichlich hoch vor, doch um meine Leute nicht entlaſſen zu müſſen, bewilligte ich Herzens dieſen Satz, denn ich hoffte, daß ich in den nächſten 2 bis 3 Tagen eine rößere Zahlung hereinbekomme. Doch infolge unglücklicher Zwiſchenfälle blieb dieſelbe leider aus. Nach 5 Tagen war die Schuld bereits auf 2000 Goldmark angewachſen. Da ich nicht zurückzahlen konnte, wurde der Satz von 20 Prozent pro Tag abermals feſtgelegt. Nach 10 Tagen waren 52 2000 Mark Schuld bereits auf 4000 Mark geſtiegen. Nach 15 Tagen von 4000 Mark auf 8000 Mark. Nach 20 Tagen von 8000 Mark auf 16000 Mark. Nach 25 Tagen von 16 000 Mark auf 32 000 Mark. Nach 30 Tagen von 32 000 Mk. auf 64000 Mark, wohlgeſagt Goldmark. Alſo in einem Monat nicht weniger als den 64fachen Gudbetrag der geliehenen Schuld⸗ fſumme. Da das geſamte Geſchäftsvermögen nicht viel mehr als 64000 Mark beträgt, ſtehe ich vor der Schließung. Die Entlaſſung der Arbeiter und Angeſtellten bleibt durch dieſe Geſchäftsſchließung nicht aus. Woran liegt die Schuld? An dem ungeheuren Zins der Banken. Worum ſchreitet man hier nicht bei der Feſtſetzung dieſer Sätze bei der Bankvereinigung ein? Selbſtverſtändlich ſollen die Banken denſelben Goldmarkbetrag, den ſie gegeben haben, mit ange⸗ meſſenem Zins wieder haben. Wenn alſof eine Bank einen Kredit gibt, bezw. die Markverſchlechterung nicht eintritt, ſo müßte hier mindeſtens feſtgelegt ſein, daß der Goldgewinn für Kredite nicht mehr betragen darf, als im ſonſt üblichen Geſchäftsleben. Pei fallen⸗ der Mark iſt jedoch die Differenz zu zahlen. Hier liegt das wahre Uebel unſeres Wirtſchaftselends, dabei wachſen die Banken aus der Erde wie Pilze. Warum wird nicht Proteſt gegen derartige Zins⸗ berechnung erhoben! Nur auf einer geſunden Kreditgebung kann überhaupt das Wirtſchaftsleben noch weiter beſtehen. Ein Geſchäftsmann. Neue Bücher. (Beſprechung einzelner Werke nach Maßgabe ihrer Bedeutung und des uns zur Verfügung ſtehenden Raumes vorbehalten) Will Veſper: Dyl Ulenſpiegel. Der Blumengarten: Volls⸗ und Jugend⸗ bücher. Gerhard Stalling Verlag, Oldenburz.(438) Gottfried Auguſt Bürger: Des Freiherrn von Münchhauſen wunderdare Reiſen und Abenteuer. Ebenda.(439) Will Veſper: Gudrun. Ebenda.(440) Georg von der Gabelentz: Das Geheimnisvolle. Flemmings Bücherei für jung und alt, hrsg. von Börries Frh. v. Münchhauſen. Verlag C. Flemming und C. T. Wiskott, Betlin.(441) Chriſtian Berlin: Zehn Jahre heimatlos. Ebenda.(442) Eligius Frh. v. Münch: Die Marzipanlieſe. Eine Erzählung aus Weſt⸗ ungarn. Ebenda.(443) Wilhelm Leunnemann: Das Geheimnis der alten Bibel. Ebenda.(444) A. von Gleichen⸗Rußwurm: Schiller in Mannheim. Ebenda.(445) Carl Ferdinands: Die drei Treuen auf Kaltenborn. Ebenda.(446) Theodor Storm: Pole Poppenſpäler. Ebenda.(447) Paul Landau: Daniel Chodowiecki. Ebenda.(448) Th. 10 Eine Halligfahrt. Flemmings Drei⸗Bogen⸗Bücher. Franz Grillparzer: Das Kloſter bei Sendomir. Ebenda.(450) L. Anzengruber: Der ſtarke Pankraz und die ſchwache Eva. Ebenda.(451) G. Kinkel: Der Hauskrieg. Ebenda.(4525 F. O. Hallener: Rhythmus der Frauen— Die griechiſchen Gedichte. Cyclen. Elena Gottſchalk, Verlag, Berlin.(453) Erich Weinert: Der Gottesgnadenhecht und andere Abfälle. Ebenda.(454) Robert Heſſen: Deutſche Männer. Fünfzig Charakterbilder. 2. Aufl. Mit 24 Bildniſſen. Verlag Julius Hoffmann, Stuttgart.(455) Richard Zoozmann: Nordlandsharfe. Ernſte und heitere Liebesklänge aus nördlichen Breiten. Amalthea⸗Verlag, Zürich, Leipzig, Wien.(456) Bendetto Croce: Fragmente zur Ethik. Ebenda.(457) Fritz Eruſt: Der Klaſſizismus in Italien, Frankreich und Deutſchland Ebenda.(458) J Amalthea⸗Almanach 1924. Ebenda.(459) Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(720 morgens) Ebenda. Zwei — Ser⸗ druck dern⸗ 322 Wind EETT n. n ich eite S S§ Wertheiim———4 2—4— ſtiu be— Königſtuhl. 563 764.2—2 3—2 NO ſihm beiter 12 Karlsruhe.127 7646—1 6—2 N0 leicht wad— Baden⸗Baden213 763.3—0—4Sw(eicht beten— Villingen780 763.44—1—1N ſleicht Schaeel. 1 Feldberg. Hof 1281 647.88—3—0—3N leicht Sneel. 1 Badenweiler—— IEFTC ͤ———— St Blaſien—— 116 3—0 o0(eicht at— Die vorübergehende Ausbreitung eines Hochdruckrückens über Mitteleuropa hat teilweiſe Aufhellung und Nachtfröſte infolge der ſtärkeren Wärmeausſtrahlungen gebracht. Die Aufheiterung iſt aber nicht von Beſtand, da ſich neuerdings das isländiſ he Tiefdruckgebiet verſtärkt hat und einen Ausläufer füdwärts bis Irkand ſendet, dem weitere Störungen nachfolgen werden. Mo gen wird jedoch der Ein⸗ fluß des hohen Drucks noch überwiegen. Vorausſichtliche Witterung für Sonntag bis 12 Uhr nachts: Vor⸗ übergehend heiter und trockene Nachtfröſte, ſpäter wieder Trübung ſ90 zunehmende Erwärmung, vorerſt keine erheblichen Nieder⸗ äge. 1 0 — — maunheimer General · Anzeiger(Abend · Ausgabe) N Sametag. den 1. Dezember 192³ delsbl Die Börsenswoche Die Zwischenlösung in der Währungsreform und der Das Reichsgerichtsurteil über Hypothekenaufwertung als Haussemotiv.— Die nächste Kursentwieklung Die Abgrabung der Markkredite und damit die Zu- schültlung der wichligsten Inflalionsquellen, konnten an der Börse, die sich seit Jahren auf die Papiermarkinflation in- geslellt. im Zusammenhange hiermit eine Aufwertungshausse an die andere gereiht halte, nicht spurlos vorübergehen Dabei ist die Börse noch immer von Skepsis über las Ge- lingen der Währungsreform auf der Basis der Zwischen- lösung der Renlenmark erfüllt; es sind in der Hauptsache die Rückwirkungen der Zwischenlösung auf die Geld- marktlverhältnisse, die sie zunächst in Unruhe versetzten andrang auslösten. der Renlenmark bei gleichzeitiger Stillegung der Papiergeld- maschine ist eine Störung des Zahlungsmittelumlaufes ein- getreten. geldsummen aufgesaugt worden. geld bezahlt werden müssen und Papiermarkkredite nich schließlich einen starken Verkaufs- Durch die langsame Einbürgerung und Durch die Rentenmark sind sehr große Papier- Da nun Effekten in Papier- mehr zu haben sind, so fehlt der Anreiz zu Elfektenkäufen, zumal die wertbeständige Rentenmark eine starke Aulage- konkurrenz für Effekten geworden ist. Die Grobanken, denen durch die Aufsaugung der Papiergeldmassen durch die Rentenmark und als Folge der gewalligen Geldansprüche, die die neuen Preissteige- rungen bedingen, auch der letzte Rest von Depositen ent- zogen worden ist, Geldgeber für die An ihre kommen als Börse fast gar nicht mehr in Frage. Stelle sind Geldgeber getreten, die diesen Beruf nur vorüber- gehend ausüben. Mitilere Bankfirmen und Spekulanten 80- Wie reich gewordene Warenfirmen kamen vor einiger Zeit zu dem Ergebnis, daß bei den hohen Geldsätzen das Geld- ausleihen rentabler sei, als die Durchhaltung von Effekten. Diese Kreise sagten sich, daß bei dem jetzigen Stande der Mark Verluste durch Geldentwertung beim Geldausleihen bei hohen Zinssätzen kaum mehr zu befürchten seien. Diese PFirmen geben aber Börsengeld fast immer nur auf einen Tag. sie nutzen außerdem die ihnen günstige Konstellalion in rücksichtslosester Weise aus. Das Fehlen der soliden Geldgeber hat eine solche Unklarheit ge- schaffen. daß sich die Börse zu freiwilligen Liquidatio- nen veranlaßt sah, zumal die Zinsverluste allmählich so groß wurden, daß selbst Kursverdreifachingen sie nicht ausgeglichel hätten. Zu diesen freiwilligen Verkzuſen kamen Zwangsverkäufe für Firmen, denen infolge der Zinsverluste der Atem ausgegapgen war. 8o wurden schließlich alle Debetsalden auf Effekten gelöst. Da infolge der Papiergeldknappheit neue Käuferschichten fehl- kten, rief das durchaus nicht stürmische Angebot sehr scharfe Kursrückgänge hervor, zumal die Besserung der Mark es Wahrscheinlich erscheinen läßt, daß die Devisen- kurse zum mindesten vorerst unverändert Meiben. Damit sind die Hoffnupgen auk eine neue Aufwertungshausse als Folge neuer Devisensteigerungen vorerst begraben. Relativ widerstandsfähig Waren die Parbwerte, in denen fortgeselzt Auslandskänfe zu bemerken Waren ferner die Kali- und die Schiffahrtspabiere auf Aante Valutagewinne hin, einzelne Elektropapiere. Banttaktken, Petrgleumwerte und Autovapiere. Dagegen mußten ie Valutawerte auf die Besserung der Mark hin der matten Tendenz folgen. Einigermaßen behauntet waren auch ober- schlesische Montanwerte. Bei den westlichen Montanwerten beurteilte man zwar die Knebelung qder Rohr- industrie durch das Mienm-Abkommen ungünstig. im nerhin erhofft man von einer Wiederaufnahme der Arbeit eine An- regung. Für die einheimischen Rentenwerte. Pfandhbriefe und Industrieobligationen bedeutete das Reichsgerichts- urteil über die Hopothekenaufwertung ein Haussemotiv. obwohl'das Reichsgericht nur negativ eine Hvpothekenrückzahlung in Papiermark abgelehnt, aber positiv nichts über die Anfwertung, noch dazn über die Auf- Werkung außerhalb der Sphäre der Hvpotheken, sagt. Die Ansichten über die nächste Kursentwicek- luyg gehen in Finanzkreisen stark auseinander. Die einen bekfürchten von der Währungsreform eine aphaltende Geld- verknappung, sie werken auch die Frage auf. ob jn einem Lande von der trüben Wirtschaftszukupft Deutsch- lands selbst die feinsten Industriepgypfere mit 20—30 Gold- prozenten nicht hinreichend hoch bezahlt sind. Die andern halten die Kffektenkurse im Vergleſch mit den Waren- preisen für geradezu löcherliah natermariet. Sie weisen auch darauf hin, daß der Verkauf von Effekten zum Jwerke der Ausgleichung von Geldern nur eine vorüber- gehende Erecheinung sein Werde und daß gerade Miese Rreise im Falle eiper Gelderleichtérung ſhre krüheren Effek- ſeden Preſs werden zuröckkanfen wollen. 7ETCCC ͤÄ 8383 Die Ronzentration im süddeutschen Braugewerbe Mannheimer Aktienbrauerei Löwenkeller Die heulige.o..-., in der 29 Aktionäre mit 1922 Aktien vertreten waren, genehmigte einstimmig den Antrag der Verwaltung auf Ueberleitung des Belriebs auf die Brauerei Gesellschaft Eichbaum vorm. Hofmann in Mannheim. Die Löwenkellerbrauerei Wirdstillgelegt. Dabel ist, wie schon in der.-V. der Wergerbrauèrei mitgeteilt worden wWar, ein Umtauseh der Löwenkelfer-Aktien in solche der Wergerbrauerei in Worms derart vorgesehen, daß auf 5 Löwenkelleraktien 9 Werger- aktien gegeben werden. Der Umtausch hat spätestens bis J. Aprif 1924 zu erfolgen. Wie der. Vorsitzende. Rechtsanwalt Dr. Richard Kahn, ausführte, bedürfe der außergewöhn- liche Schritt, daß ein anerkannt gut geleitetes, fest fundier- tes Unternehmen, das bis zum Zerkall unserer Währung seinen Aktionären alljährlich angemessene Erträgnisse ab- Warf, es nach einem mehr als 60jährigen Bestehen für richtig hält, seine Selbständigkeit aukzugeben, für jeden einsichtigen Kenner der allgemeinen wirtschaftlichen Ver- hälinisse, die allgemein auf Konzentration hindrängen, nd und angesichts dee besonderen Lage des Brauereigewerbes, keiner besonderen Begründung. Der Verwaltungsantrag gehe von der Auffassung aus, daß durch die der Gesell- schaft angebotene Verbindung mit dem Werger⸗ Konzern, durch die gemeinsame Arbeit mit der Efich- Baumbrauerei eine wertvolle Transaklion für die Löwenkeller-Aktionäre geschaffen werde: Da auch hin- sichtlich der Uebernahme von Vorständen, Aygestellten und Arbeitern von der Gegenseite vollauf befriedigende Zu- gicherungen gegeben Wurqen, empfehle die Verwaltung den Antrag zur Annahme. Der, bisherige Aufsichtsrat der Löwenkellerbranerei ist zurückgetreten. Nen gewählt wur⸗ den kolgende Herren- Geh., Justizrat Dr. Karl Stephan- Worms, Großkaufmann Jakob Feitel Mapnheim. Bank- direktor Jakob Kottow- Mannheim, Rechtsanwalt Lin⸗ deck-Mannheim und Rechtsanwalt Dr. Richard Kahn- al des Nenn Geldmarkt.— Hohe Zinssätze führen zu Liquidationen Die Mannheimer Börse konnte sich den Einflüssen der allgemeinen Tendenz nicht entziehen, wenngleich die Abschläge nur in solchen Papieren die an der Franklurter oder Berliner Börse gleichzeilig einen Markl haben, durch die Kursnolierungen von dorther beein- Hlubt, einen gröberen Umfang annahmen. Als die zum Ultimo vorgenommenen Glattstellungen zwecks Rückzuhlung hoch- verzinslicher Leihgelder beendet waren, konnte sich all- gemein wieder eine Befestigung durchsetzen, zumal auch Lolland, das vorher Abgaben in deulschen Effekten an den deutschen Börsen vorgenommen halte, diese Verkäufe ein- stellte und verschiedentlich wieder Auslandskälfe bemerkbar wurden. Die Steigerungen würden wahrsch in- lich noch größer gewesen sein, wenn nicht gleichzeitig auch bessere Kurse für die deutsche Mark aus dem Ausland gemeldet worden wären. Auch die Rentlenma k kindet gule Aufnahme. Die Leitung der Deutschen Renten- bank keilt mit, daß die viellach im Publikum verbreitete Nachricht, Rentenmark sei in Amsterdam und Zürich, sowie an verschiedenen Börsenplätzen des Inlandes, wie Bremen und Hamburg, angeboten und unterbewertet, nach ihren beststellungen nicht den Tatsachen ent⸗- spricht. Telegraphische Auflräge, ein etwaiges Angebot an Renlenmark an diesen Börsenplätzen aufzunehmen, brachle von all diesen Stellen die Anlwort, daß keinerlei Angebot, sondern nur Nachfrage vorhanden Wäre. Aus Zürich ging die Nachricht ein, daß Rentenmark eventuell zu einem Kursè erhältlich sei, der nicht unbeträchtlich über der Inlandsparität lag. Besonders bemerkenswert war die Tatsache, daß 2 um Wochenschluß die Dollarbewertung im pe⸗ setzten linksrheinischen Gebiet, in Papiermark ausgedrückt, sich ganz erheblich. nämlich bis uf die Hälfte des vorübergehend erreichlen Höchststandes, e r- mäßigt hat. Daß die Lage am Geldmarkt leichter ge⸗ worden ist, darf allerdings nur als eine vorüber- gehende Erscheinung angeschen werden, denn im Zu- sammerhang mit der Währungsreform ist eher mit einer Verschärfung der Geldknappheit zu rechnen. Der Kreis der Effektenkäufer dürfte sich nach und nach gleichfalls eher vermindern als erweitern, denn die Möglichkeit, wieder über stabileres Geld als bisher zu ver- kügen, macht es nicht mehr für jeden Einzelnen zur dringen- (1,0.), Gummi Neckar 0,15 G.(0,15—0,20) Hansa Konserven .—9,5(.—5,5), Hansa Lloyd.—2,2(—), Hefftsche Kunst- mühle 30,0 G.(—), Helvetia Konserven 10.0 G.(10,0.). Herrenmühle Genz.0 G.(5,0.), Hessenmüller 1,0 G.(1,0.). Hoffmann Söhne 0,6—0,8(.—.10), Hohenlohe Nährmittel 12.0 G.(—), Interbohr 08—0,10(.75—0,95), Itterkraft.0 G. (.5.). Kaiser Otto 10,0 G.(10,0.), Kaweco 1,0 G.(.0.), Kreichgauer Maschinen 0,3 G.(0,7.); Krügershall 14.0 G. 16.5 B.(—), Kühnle, Kopp u. Kausch 60 G.(6,0.), Leo u. Söhne.0 G.(10.), Liebhold Heidelberg 3,5 G..5 B. .5.), Löwenwerke.—3,0(3,0), Ludwigsburger Porzellan Melliand Chemische 1,2 G.(.5 G..0.), Mez Söhne.0 G. (.0 G. 8,0.), Mohr u. Co. Holz 7,0 G.(J,5 G. 100.), Ost- galizische petroleum 3,0 G.(5,0.), Pfalzbrennerei.5 G. (2,0 G..0.), Rastatter Waggon 2,5 G.(5,0.). Rheinische Fisengleßleref.0 G.(1,0 6. 13.). Rheinische Handelsbank 0,25 G..3 B.(.225 G..275.), Saline Ludwigshall 16.5 G. 18.5 B.(20,0 G. 22.0.), Schuck Seſfen 08 G..10 B.(08 G. 00.), Speck Zuckerwarenfabrik 0,7 G..8 B.(.8 G. 0,10.). Stahlwerk Mannheim 15.0 G.(150.), Ludwigsburger Schub 05 G. 0,6 B.(04 G. 0,5,.), Ufa.0 G.(35 G..0.), Waldorf Astoria 60 G.(5,0.), Wünsches Erben Textil 15,0 G. (10,0.), Knorr Schuldscheine 1,0 G.(10.. Georg Haller Mannheim. Die Herren Rechtsanwalt Dr. Rosenfeld- Mannheim, Kommerzienra, Artmann- Ludwigshafen und Bankdirektor Dr. Bernfeim- Mannheim, trelen in den Wiaetere der Eichbaumbrauerei ein. 20 G.(20.), Mannheimer stat. Motoren 2,0 G.(.0 G. 5,0.), 2——— ————.——————— eimei General-Anzeiger Bankier in leidelberg. Dem Olo Odemer, Kassier in Heidelberg und Daniel Kefler, Bankbeamter in Heidelbeſt isl Gesamlprokura erteilt. Die Gründer, welche vamilich Aklien übernommen haben, sind Josef Nepple. Studleg⸗ Oskar Schepp, Privalmann, Kar! Friedrich Penner, mann, Georg Ueberle. Holzhändler, Adolf Zossert, Oberrech nungsrat, Eduard Peringer. Fanz Fahlbusch, Privalmann, Robert Kraulh, Kaufmann, Karl Mäller, Privatmann, Valentin Mock, Schlossermeister, Eritz Ueberle, Kaufmanl, Leopold Friedrich, Baumeister, Georg Ernst, inspeklor. Josef Günther. Heinrich Gute, Privatmann, Spuſ. gesellschaft für Stadt- und Landgemeinden, alle n Heide- berg, J. Geill. Ratschreiber in Meckesheim. G. A. Weebel, Bannverwalter a. D. in Pforzheim. Georg Eekerb, Obereisen, bahninspektor in Rohrbach. Den erslen Aufsichtsra! bilden Josef Nepple, Stadtrat. Oskar Schapp, Privatmans, Karl Penner, Privatmann. Georg Ueberle, Holzhändler, und Adolf Bossert, Oberrechnungsrat, alle in Heidelberg. Börsenberchte Frankfurter Wertpapierbörse „F5Frankfurt, 1. Dezbr.(Drahtb.) Trotz des glatten Vert laufs des Ullimo und leichten Celdes blieb der Verkehr vol Bureau zu Bureau eng begrenzt. Kurse wurden fast. gal keine genannl. In Frage kamen Pfandbriefe und heimise alle Anleihen, welche stark gesucht bleiben. 5 proz. Reichs⸗ anleihe(Kriegsanleihe) wurde mit 150 Milliarden und höhel gehandelt. 3 proz Reichsanleihe nannte man 2,5 Billionen, 3% proz, preuhische Konsols 400—500 Milliarden und 3 pros Bayern 2 Billionen. Rheinprovinz-Anleihen fanden Beachz tung. Sächsische Dollar-Goldmarkschatzanweisungen ca. 6, Bilflonen taxiert. Badische Bank 20 Billionen. Industrie aktien lagen auffallend vernachlässigt. Auch sonst hörg man nur wenig Kursveränderungen, da sich das Gescha zurzeit äußersk schwerfällig abwickelt. Kaulrecht à Hessen-Nassauische Gasaklien 210 Milliarden G. Berliner Wertpanlerbörse « Berlin, 1. Dezbr.(Drahtb.) Bei unverminderter Nach⸗ krage wurden die Devisenkurse in unveränderter Höhe dest geselzt. Auch die Zuleilung blieb dieselbe wie an vorhel⸗ gehenden Tagen. Geld war angeboten. Die Salze gingen 5 auf 1 herunſer. Gleichfalls lag für Effekten die Stümmung schwach Angeblich soll vom Ausland Angebot drücke. Nur für Petroleumaktien trat Nachfrage hervor. Für Deutsche Petroleumaktien wurde ein Kurs von 22 Billionen und für Api ein solcher, von 12 genannt. Im allgemeinen bestand wenig Neigung zu Geschäftsabschlüssen. den Notwendigkeit, jede Einnahme sofort in Wertpapieren 3 anzulegen in dem Bestredeen sich vor einer Devisenmarkt zu schützen, ein Umstand, der zeitweise Kreise zu Börsen- Berliner Devisen in Mll'larden transaktionen veranlaßt hat, die dieser Art von Geschäften Amtiloh d. 30. 30. 0 1 sonst vollständig fernstehen. Hollangn 1576, 00 1614. 000 1576,000 13200 Im Freiverkehr 1100 135400 1798 15 775%0 55 0„ Clristinania 639,100 644,00 633.40 6370 galten zuletzt folgende, ohne jede Verbindlichkefrt opentsgen 1 7 750,1 0 753,860 750,20 7510 ermiltelten, Kurse in Billionen Prozent: Beag 00 G. Senors* 110½ 095 Br.(Vorwoche 0,7), Bamolok 1,6 G. 2,0 B.(.5 G. 2,0 Br.), Laidan 31.343 101 55 497006 101700 Bammentaler Tapeten 9,0 G. 10,0 B.(6,0 G. 7,0.), Basser- ndeaa 10380, 00 116 0 19351.0.400 mann Konserven 1,8 G. 2,2 B.(.—1,6), Brown Boveri de 2577280 72287 25530 227 25—3,0(3,0—40), Bugatii 0,25—.325(0,2—0,3). Dt. Süd- Senenn 13 1%%%% amerikanische Ex- u. Import 0,35—0,(0,4—0,5), Deutsche e 1055.000 20. 00 1990 040 20090 Wörner-Werke 10 G6,(10 60, Börklinger 10 G.(0 C0), boe eneno 00, Entreprises 120 000 G 100 000 B. Md.(140 000 Md..), Fischer 7 77 172%0 0,7 G.(0,75 G. 0,85.), Flinck Bronce 0,3 G.(0,3—.35), unddevlen 47, 8 17¹9 1587 441 Fränkische Türen 1,0 G,(1,5.), Frankfurter Verkehr 0,7 G. Lens“.. 27 2 26% (13.), Fritz Schih 1,2 G.(.5), Germania Linolem 75 5 32,0 G. 35,0 B.(32,0.), Gonsenheim Konserven.5 6. Schiffahr! Dampferbewegungen des Norddeutschen Lloyd, Bremen Bremen-New Vork: D.„.evialthan' am 20. 11. ab Soulh⸗ amplon; D. ‚George Washingion' am 23. 11. an Bremerhaves D. ‚President Fillmore' am 21. 11. ab Bremerhaven;., Lorc voraussichll. 26. 11. an Bremerhaven.— Bremen-Ballimond D. ‚Porta' am 23. 11. an Bremerhaven; D.„Hameln“ am 22. 11. ab Philadelphia; D. ‚Westfalen am 21. 11. ab Bremen-. —————————————————— derausgeber. Drucker und Verleger: Druckerer Dr Hage Mannbeimer General⸗Anzeiger G m db H. Mannbeim E 6 2 Direknnion Ferdinand Feyme— Cbeftedakteun Kur! Fiſcher. Verantwortlich für den volitiſchen und bolkswirtſchattlichen Teil: Piſcher: für das Jeuilletoen Dr Friy dammeg: iur Kommunalpolitn Lokales. Nichard Schönfelder für Sport und Neues aus aller Welt: Müller: für Dandels nachrichten, Aus dem Landr Nachbarzebieie Gernce den übrigen redaktionellen Teil Franz Kircher: kür Anzeiaen: Kari 1 1 77 988 Die preußischen Goldschatzanweisungen Der preuſische Staat behält sich bei den ein und drei- monatigen, dem Publlkum mit 5 Prozent Diskontabzug zu überlassenden preußischen Goldschatzauweisun- gen das Rechk vor, die Einlösung auch in Renten- mark vorzunchmen, während normalerweise der Dollar- mittelkurs für eine Goldmark gleich 10%½2 Dollar unterlegt Wird, dies auch beim Verkauf der Schatzanweisungen. Für deren werde aus den allgemeinen Staatseinkünften insbesondere die auf Goldbasis gestellte Einnahme aus der Steuer auf das Grundvermögen bereitgestellt. Die Schatzanweisungen können vom 10. Tage vor Fälligkeit ab zum Nennbetrage auf Forderungen des preubischen Staates auf Steuern und Beträge z. B. Holzverkäufe, soweit diese auf Goldbasis gestellt sind, in Zahlung gegeben werden. Vereinsbank-G. in Heidelberg. Mit 100 Mill.&4 Grundkapita! errichtet, bezweckt die Aktiengesellschaft die Uebernahme und den Weiterbelrieb der bisher unter dem Namen Spargesellschaft für Stadt- und Land- gemeinden in Heidelberg belriebenen Sparkasse und Ausdehnung auf alle unler das Bankgewerbe fallenden Geschäkte. Das Kapital ist eingeteilt in fünf auf den Namen lautende Vorzugsakllen A 1 000 600 sowie auf den Inhaber lautende sStammaktien und zwar 65 000 à 1000 und 15 000 à 2000 4. Die Ausgabe der Vorzugsaktien erfolgt zum Nennwert, die Ausgabe der Stammakiien zum Kurse von 3000 Prozent. Die Vorzugsaktien müssen sich im ausschlief lichen Besitze des Aufsichtsrates befinden und dürfen nur mit Genehmigung des Aufsichtsrates innerhalb desselben ver- außert werden; je 1000 Grundkapital gewähren bei ſen Stammaktien eine Stimme, bei den Vorzugsaktien in den Fallen des 5 15 letzter Absatz les K..G. zwanzig Stimmen. Vorstand ist Eduard Beringer in Heidelberg. Eugen Trotter, 7 INSER WEIHNACTHTS/ ANZEIGER erscheint auch dieses Jahr und zwar am ., 18., 19. und 22. Dezember Wir richten deshalb an die hiesige Ge- schäftswelt die höfliche Bitte, uns ihre Anzeigen- Bestellungen zukommen zu lassen. Auf telephonischen Anruf steht unser Vorireter sofort zu Diensten. 898 Mannheimer General-Anzeigef Geschäftsstelle E 6, 2— Telephon 7941-7946 Eisenbahn- ————— dem Bezirksam! rend der Einſprachsfriſt auf Samstag. den 1. Dezember 1923 11. Amtſiche Bekanntmachungen Bekanntmachung. Es iſt zu unſerer Kenntnis gekommen daß trotz des polizeilichen Verbois Sammlungen durch„Er⸗ Werbsloſe“ veranſtaltet werden(Vorſprechen bei e Auflegung von Einzeichnungsliſten w) Wir weiſen nochmals daraufhin, daß dieſe Sammlungen unſtatthaft ſind und. daß auch der ſogen. Erwerbsloſenrat und deſſen Beauftragte kei⸗ nerlei Beſugnis zur Veranſtaltung irgend welcher ammlungen haben. Gegen Zumwiderhandelnde wird eingeſchritten Diejenigen Geſchäftsleute. welche den wilden ammlern Waren angeboten haben oder geben wollen, machen wir darauf aufmerkjam, daß von den Erwerbsloſen ſelbſt die Veranſtaltung wilden Sammlungen mißbilligt wird, weil keinerle Gewähr afür geboten ſei, daß eine ordnungsmäßige Ver⸗ lellung erfolge. Wer eine ſolche wünſcht, wende ſich an das „Mannheimet Hilfs werk.“ Mannheim, den 29. November 1923. Badiſches Bezirksam— Poliz eidirektion A. Die Fa. Zellſtoff⸗Fabrit in Mannheim⸗Waldhof beabſichtigt auf dem Grundſtück Sandyoferſtraße in einem Benzinbehälter Syſtem Martint& Hüneke 000 Liter Benzin zu lagern Wir bringen dies zur öffentlichen Kenntnis mit der Aufforderung, etwaige Einwendungen bei oder dem Stadtrat Mannheim innen 14 Tagen vom Ablauf des Tages an vor⸗ zubringen, an welchem das dieſe Bekanntmachung enthaltende Amtsverkündigungsblatt ausgegeben wurde, widrigenſalls alle nicht auf privatrecht⸗ lichen Titeln beruhenden Einwendungen als ver⸗ aumt gelten. Die Beſchreibungen und Pläne liegen wäh⸗ 0 Zimmer 12 des Be⸗ zirksamts und beim Stadtrat Mannheim zur Ein⸗ ſicht offen. 77 Mannheim, den 22 November 1923. Badiſches Bezirksamt— Polizeidireltion D. Die Zuſchläge zur Grundmiete nach dem Reichs mictengeſetz betragen für Dezember 192g, ſofern die Miete bis einſchließlich 3. Dezember 4923 bezahlt wird: 1. für Betriebskoſten in den meinden Ilvesheim 9 030, Neckarhauſen 11 332, Schriesheim 6 284. Wallſtadl 3 326, Kirſchgarts⸗ gauſen und Sandtorf ſe 1 864 Mliarden v..; 2. in allen Gemeinden gleichmäßig: für Verwal⸗ tungskoſten 768, für laufende Inſtandſetzungs⸗ arbeiten 6 447, für große Inſtandſetzungsarbeiten 4298 Milliarden v. H. Hlernach beträgt die ge⸗ ſetzliche Miete bei Einhaltung obiger Zahlungs⸗ friſt nach einem unverbindlichen Durchſchnittsfatz in den Gemeinden. Ilvesheim das 206⸗, Neckar⸗ hauſen das 229⸗, Schriesheim das 178⸗, Wallſtadt das 149-, Kirſchgartshauſen und Sandtorf je das 134milliardenfache der monatlichen Grundmiete. da die Hausbeſitzer die auf 1. Dezember ds. Is. fälligen Betriebskeſten(Steuern und zum Umrechnungsſatz von 1 Goldmark= 1 Bil⸗ lion Papiermark zu zahlen haben, ſo iſt der gleiche Umrechnungsſatz bei Zah⸗ 55 maßgebend. Die geſetzliche iete für die nach dem 3. Dezember 1923 zahlenden Mieter beſtimmt ſich nach folgenden Grundſätzen: Die undertſätze für Betriebskoſten ändern ſich nach Maßgabe der Steueraufwertungsbeſtimmun gen lene für Verwaltungs⸗ und Inſtandſetzungskoſten gemäß der Aenderung der Reichsindexzahl für die ebenshaltungskoſten. Eine Rechtspflicht des Mieters zur Vorauszahlung beſteht nicht, dagegen können ſowohl Vermieter als Mieter in Fällen, in denen die geſetzlich Miete gilt, verlangen, daß er Mietzins in Monatsabſchnitten bezahlt wird. Bezüglich der am 18 Oktober 1923 durch den Be⸗ frksrat feſtgelegten Novembermiete weiſen wir arauf hin, daß die Bekanntmachung des Arbeits⸗ miniſteriumms vom 24. 10, 23 binſichtlich der Zu⸗ chläge für Verwaltungskoſten und Inſtand⸗ etzungsarbeiten maßgebend geworden iſt. Bei nachträglicher Zahlunz der Novembermiete gelten giernach für Verwaltungs⸗ und Inſtandſetzungs⸗ loſten die nleichen Hundertſätze wie vorſtehend für te Dezembermiete angegeben. 8⁵ Mannbeim den 30. November 1923. —Dadiſches Bezirksamt— Abteilung VI. Ninanzamt Mannheim Stadt. Im Dezember ſind folgende Zahlungen an das Aanzami Jällig „Dezbr.: Die Landabgabe ſür Dezember. 8 5.„ Die Lohnſteuer und die Arbeitgeberab⸗ gabe für 20—-30 November. 5.„ Die Badiſche Grund⸗ und Gewerbe⸗ ſteuer für Dezember. 7.„ Die Umſatzſteuer für die Nopember⸗ 1 umſätze 0.„ Die Gebäudeverſicherungsbeiträge für 1922 mit 7 für je 100 M Verſicherungsanſchlag 15.„ Die Lohnſteuer und die Aubeitgeber⸗ 15 abgabe für.— 10 Dezember. 7„ Die 5 Nachtra'sumlage zur land⸗ und forſtwiriſchaf lichen Unfallverſicherung nach der Bekannimachung des Genoſ⸗ 16 ſen chaftsvorſtands vom 5. De zember 8„ BPörſenumſatzſteuer im Abrechnungsbver⸗ fahren mit Voranmeldung für Dezember und Endanmeldung für Nopember 25.„ Die Lohnſteuer und die Arbeugeber ⸗ 3 abgabe für 10—20 Dezember. .„ Die badiſche Grund⸗ u. Gewerbeſteuen 31. für Januar 24 „ Die Abſchluß zahlung auf die erſte Rate der Brotpetſorgungsabgabe D An dieſe Zahlungen wird er' nnert Zugleich wird 50 hinge wieſen, daß die 2. Rate der Bro ver⸗ Debn sabgabe auf den 2. Januar 24 fällig wird. Rei⸗ ervielfälnger wird Miite Dezember vom eichs⸗Finan zminiſter veröffentlicht. 79 Nannbeim den 1 Dezember 1928. Wiansemt Stadt Finangamt megee Deilichecktonto 1460 Poſtſcheckkonto Entrichtung von Steuern betr. Vom 2. Dezember d. J. an ſind die Ermäßi⸗ fungen vom Steuerabzug mit dem achthunder⸗ Sendigtauſendfachen Betrag der für die zweite wüdhchttern lite gültigen Ermäigungsſätze zu be⸗ igen. Wertanſchläge für Sachbezüge, eee * Freizigarren eie. ſind ab 6. Dezember d. J. zwelte Septe d t e zu— dielfältigen. mberhälfte feſtgeſetzten Sätze z 17 — FJinanzamt Stadt und Neckarſtadt. 80 Kirchenſteuer betr. r das laufende Vierteljahr ngt durch 5 eine weitere Fintbeneuer in 195 des 1000. Teils der vorf, Jahresſteuer nach 5 dmark zur Erhebung. Für Zahlung in Pa⸗ Birwark iſt der jeweilige amtl. Kurs maßgebend 45 5. Dezember werden Zahlungen zum Kurs —0 1 Billion für 1 Woldmark ent⸗ geflengenommen, Die Zuſtellung der Forderungs⸗ beſ el braucht nicht abgewartet zu werden. Ins⸗ 1 re werden die Hauseigentümer erſucht, die 026 er Dezembermiete enthaltene Kirchenſteuer 254 Goldpfenniz bezw. 2,64 Milliarden Papier⸗ mark auf je 100 Steuerwerty bis 5. Dezember, Aböglichſt durch Poſtſcheckeinzahlung zu entrichten Fun Bewohner der Ver eh—2 boebungsfeellen maßgebend. 5 ang. Kirchenſteuerkaſſe. ath, Kirchenſteuerkaſſe, 354 Poſtſcheckk. Karlsr. 5126. Poſtſcheckk, Karlsr, 4461. ſind nur die 05 .-M. 5 2 Nudeſpfannen, farbig Emaille 1 Mucnttager. 1 Salziass m. Sehtift 1 reieschüssel 34 em. Emaille 10 .-M. Jn ee ui bmiſa F 1l I Haushaltwaren Einheitspreisen Aus der grossen Auswahl einige Belsplele: 1.S..-Garn..] Konsole m. Bech. 2 Küchenschüsseln, 28 und 80 cm 1L5 felblech, komplett mit Löffeln Wassefkmg, Sdlssel.] Rachtgeschin, Em. Wir bringen zu billigen 42⁰ 1 Wassereimer u 1 Kuchenschüssel 1 1 Micdenachlüszel,1 TWiebel-.1 Topffappenbchälter 1 Wasserkessel u. 1 Kafteekanne Tollette-kimer.1 Macktgesdur, veld Fmaille 90 5 Obetlassen glatt, Ste ingut 12 Dessertteller weiss, Steingut 1 Brotkörbchen dutchot. Porzell. f 1 Satz Bündeltöpſe Sieide 4 Speiseteller, glatt, Porzeilan 6 Dessertteller, glatt, Porzellan Zuckerdose u. I Milchgſeßer. Porz. 1 Vaschbecken. 1 Leifanschala, Steingut 1 Nasdkrig 1. 1 Nachtgescüin, Stelngut 1 Fpeiseteller u. ö dec. Obertaszen, Portellm Tübcenin, Jlüb. kumünden Pangüen Tmm Iü een een; 3 Oostschalen, Piessglas„Hulda“ Schale u. 1 Geleedose, Preßglas 2 Wass tflaschen, Hohlglas 1 Näseglocke, Leleedese u. l Schale, Prahgles 3 Bierbecher u 3 Wein zläset, pmögla 1 Butterelocke u. 1 Schale, Preßgl. 6 Weine läser mit hohem Fuß 1 Uirdmemite uni 3 dam paszende Meingläzer 6 Teebecher u. 6 Likörbecher — Wassergläset, Plessglass DTTube mi Deter fuädts f 1 wletktug u. 6 Bierbechet, Olas 1 Hiassava Strassenbesen 1 Scmubbet und 1 gules Putztuch 1 Staubfuchkorb und 1 Staubtuch 1 Toscakotb, gesotten Nankotb, schwarz m. Stoffbezug 1 Besteckkasten, 3 teilig, Buche 1 gtoßer Staubbesen, rein. Roß naar 1 Waschkorb, oval 1 Einkaufstasche, la. Wachstueh Michsbürste, 1 Auftragbürs te, J Cocosbesen f 1 Michs-, 1 Rleider- und Eaenn Spielwaren, Punnen: Il. 1 Kinderstunl m Topt u. Breit .ock Danksagu ng. Anläßlich des Heimgangs meiner lieben Fran und unserer guten Mutter 5 Elise Keller geb. draeff danke ich auf diesem Wege für die vielen Beileids- bezeugungen und Kranzspenden, besonders für die trostteichen Worte des Herrn Stadtpfarrers Rothen- höter am Grabe. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen 5388 Valentin Keller. auberordenfl. Senerdvorsammung der Mannhelmer Versicherungsgesellschaft, Mannheim auf Donnerstag, den 20. Dezember 1923, vormittags 10% Uhr und der Conbnentalen Versicherungs-Gesellschaft in Mannheim auf Donuerstag. den 20. Dezember 1923, vormittags 11 Uhr im Geſellſchaftshaus der Mannheimer Verſicherungsgeſellſchaft Ecke Werderplatz Eliſabethſtraße in Mannheim. J. Abänderun laufende Tagesorduung. des 8 15 der Statuten dahin, daß das ſeit 1. Juli 1923 eſchäftsjahr am 31. Degember 1923 endet und vom 1. Januar 1924 ab das Geſchäftsjahr mit dem Kalenderjahr zu⸗ ſammenſällt. II. Ermächtigung des Aufſichtsrates zur Vornahme ſolcher Aenderungen des Geiellſchaftsvertrages, die von der Aufſichtsbehörde oder vom Regiſterrichter verlangt werden und die lediglich die Faſſung betreffen. III. Beſchlußfaſſung üder die Anträge zu l durch die Generalveiſammlung, die Siammaktionäre, die Vorzugsaktionäre in geſonderter Abſtimmung. Für die Teilnahme an der Generalverſammlung iſt 8 28 der Statuten maßgebend. Die Stimmkarten ſind auf dem Büro der Geſellſchaft, bei der Rheinſ⸗ ſchen Credubank in Mannheim und deren ſämtlichen Niederlaſſungen ſowie der Mannheimer Ba uk, ſerner in Frankfurt a. M, bei der Deutſchen Vereins⸗ bant, der Fillale der Deut chen Bank und bei M. Hohenemſer; in Berlin bei der Deutſchen Bank, der Darmſtädter und Natlonalbant, Kommanditgeſellſchaft auf Attien ſowie in München bei der Fillale der Deutſchen Bank, erphältlich. Der Votſitzende: Dr. Brosien. Namens des Auſſichtsrates: 7352 Augen und Sedenken einen Moment Healt] zur eigenen Verarbeitg., soweit mögl. in Festmark. Alt-Gold, Silber u. Platin, Brillanten u. Perlen gegenüber Kaufhaus WilhelmBraun Goldschmiedemeister 7274 Goldwaren, Juwelen, Uhrenwerkstätte M 1, 6 gegenüber Kaufhaus Iird un Lagenume in nur guter Stadtgegend zu mieten, kaufen oder tauschen gesuch A1. e ee ee Angebote erbeten an: Südd. Telephon- fabrik.-G. Mannheim, Richard- Wagnerstr. 13. Boso Die glückliche Jeburt untzeres krältigen 25391 Stammhalters geben hocherfreut bekannt. Bankprokurist Werner Scheringer und Frau Elisabeth geb. Grundhöfer 2. Zt. Neues Krankenhaus Piol. Holzbach. Mannheim, 30. November 1923. .222 Versteigerung E222 einer Konditorelelurichtung am Dlenstag, 4. Dez, vorm. 10 Uhr u. nachm. 2 Uhr und zwar: 2 Ladentheken mit Schubladen, Glas⸗ ſchränke, Regale, Tiſche, Stühle Torienplatten. Glas⸗ ſchalen u Mlatien, Bonbonsgläſer, 1 Partie Kuchen⸗ bleche. 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