Fo tretung hinzuwirken. beſchäfiigt Staaten zu gründen. — Dienstag, 4. Dezember Bezugspreiſe: Zn mannbeim u. Umgedung v. 29. Nov. bis 5. Dez 1 Sillion Marr. die monatl. Sezleher verpflichten iich bei der Beſtellung des Rbonnements die wäbrend der dezugszeit not preis erhöhungen zu bezahlen. poſt⸗ ſcheckkonto Rnummer 17500 Karisruhe.— hauptgeſchüfts ſtells Manndeim k 6. 2.— Seſchäfts⸗Nedbenſtelle Neckarſtadt, walo⸗ dofſtr. b. Fernſpr. Nr. 7931, 70h, 7038, 7044, 7045. Celegt᷑.-Rör. Grneralanzeiger mannbeim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. — 8 ———— Schon Um das Ermächtigungsgeſetz Annahme oder Reichskagsauflöſung? Berlin, 4. Dez.(Von unſerm Berliner Büro.) Es ſcheint nun wirklich ſo, als ob das neue Kabinett ſein Wirken mit einer Kriſe beginnen follte. Die urſprüngliche Abſicht der 1 en ee das Ermächtigungsgeſetz nur von einer einfachen Mehrheit im Reichstag annehmen zu laſſen, ſtößt auf allerlei juriſtiſche Spinnfäden. Der Reichstagspräſident Löbe hat einer Zeitungskorreſpondenz er⸗ klärt, das Ermächtigungsgeſetz ſei ein Verfaſſungsänderungsgeſetz und bedürfe daher der zwei Drittel⸗Mehrheit. Herr Löbe ſpricht damit natürlich die Auffaſſung ſeiner Partei aus. Aber auch bei den Deutſſchnationalen ſcheint man ſich verwandten Anſchau⸗ ungen hinzuͤgeben. In der„Kreuzzeitung“ wird ausgerechnet, daß die Vollmachten, die mit dem neuen Ermächtigungsgeſetz verlangt werden, zumteil über die Vollmachten hinausgehen, die ſ. Zt. von Streſemann verlangt wurden. Die neuen Vollmachten ſeien zwar geitlich bis zum 15. Februar begrenzt, aber nicht(und das mit Recht, Schriftl.) an die gegenwärtige Zuſammenſetzung der Regierung gebunden, und zögen auch die damals aus⸗ gelaſſenen ſozialpolitiſchen Maßnahmen in ihren Be⸗ reich. Die Regierung hat ſich nun freilich, wie das„B..“ zu berich⸗ ten weiß, ein Rechtsgutachten ausarbeiten laſſen, in dem be⸗ ſtritten wird, daß es ſich um ein Verfaſſungsänderungsgeſetz han⸗ delt. Aber Rechtsgutachten hin, Rechtsgutachten her, ſchließlich iſt das eine Machtfrage, bei der nicht die Gründe, auch nicht die Köpfe, ſondern Präſenz und Stimmenzahl der Oppoſi⸗ tionentſcheiden. In der„Deutſchen Zeitung“ wird allen Ern⸗ ſtes behauptet, daß die Deutſchnationalen kein Intereſſe daran hätten, daß dem Kabinett Marx parlamentariſche Schwierigkei⸗ ten erſpart blieben. Diejenigen, die die Belange der Deutſch⸗ nationalen im Reichstag vertreten, könnten kein anderes Ziel haben, als auf die baldige Auflöſung der gegenwärtigen Volksver⸗ In dieſem Ziel ſind ſich, wie wir annehmen möchten, die Mehr⸗ zahl der Deutſchen einig. Es handelt ſich mehr darum, ob man ſich in Auflöſung und Wahl kopfüber hineinſtürzen ſoll, oder ob es nicht ratſamer wäre, der Regierung zunächſt noch eine Spanne Zeit zu laſſen für die Ordnung der dringendſten Angele⸗ genheiten, unter denen Kredite und Rheinlandfrage voranſtehen, auch den„Vertretern der nationalen Belange“ voranſtehen müßten. Wie nun die Deutſchnationalen ſtim⸗ men werden, ergibt ſich aus ihrer Preſſe einſtweilen noch nicht. Man hat, von der Deutſchen Zeitung abgeſehen, das Bild, als ob nicht vor⸗ zeitig„vinkuliert“ werden ſollte. Die Fraktionsſitzung am heutigen nachmittag wird zu entſcheiden haben, entſcheiden werden ſich neben⸗ bei auch die Sozialdemokraten. Inzwiſchen deutek der„Vorwärts“ freundlich an, daß mit der ſozialdemokratiſchen Zuſtimmung kaum zu rech⸗ nen ſein wird. Er berichtet nämlich über die Unterredung, die geſtern die Abgg. Breitſcheid und Hermann Müller mit dem Nanzler gehabt haben und bei der Finanzminiſter Luther ein überaus troſtloſes Bild über die Finanzlage gegeben hätte. n dieſem Zuſammenhang heißt es:„Die Vertreter, denen u. a. die Auskunft zuteil wurde, daß der Ausnahmezuſtand nicht ſofort auf⸗ gehoben werden ſollte, erklärten,„daß mit einer Zuſtimmung der Sozialdemokratie nicht zu rechnen ſei.“ Die Sozialdemokratie bleibt eben immer die gleiche. Sie hat um des Ausnahmezuſtandes willen, ————— Die Jukunſt oes Nheinlands Berlin, 4. Dez.(Von unſ. Berliner Bitko.) Der Bezirks⸗ arteitag der Sozialdemokratie des Bezirks Nieder⸗ rhein hat ſich am Sonntag in erſter Linie mit der Rheinlandfrage Von den Referenten wurde betont, daß Frankreich nach em Grundſatz„Teile und herrſchel“ darauf ausgehe, mehrere 5 Die Sozialdemokratie habe im Intereſſe der Arbeiterſchaft dafür zu ſorgen, daß das ganze beſetzte Gebiet zuſammenbleibe. In einer Entſchließung wurde dann noch aus⸗ geführn: In der R e ſteht der Parteitag nach wie vor auf em Standpunkt, daß eine Abtrennung von Reich und Preußen den Intereſſen der Arbeiterſchaft widerſpreche. Wenn die Sozialdemokratie ſich an den Arbeiten beteilige, die durch eine gewiſſe Sonderſtellung des beſetzten Gebiets geboten erſcheinen, um die Ver⸗ hältniſſe in den Rheinlanden wieder in geordneie Vahnen zu lenken, o tue ſie das deswegen, weil ſie den gegen ihren Willen herbei⸗ geführten Tatſachen Rechnung tragen muß und weil ſie es für not⸗ wendig hält beſtimmten Plänen kapitaliſtiſcher Kreiſe des Rhein⸗ lands den Willen der Arbeiterklaſſe entgegenzuſetzen. 5 die Reparationskommiſſion tzitt heute nachmittag zu eiwer ordentlichen Sitzung zuſammen. Sie Ard ſch nicht mit der Ernennuna der Delegierten der beiden Sach⸗ Vorſtändigenausſchüſſe, ſondern ledialich mit laufenden Ge⸗ chäften befaſſen. N 8 In den Kreiſen der Reparationskommiſſion mird verſichert, daß Je Wahl der Sachverſtändigen vorläufia bis zur definitiven Fellunanahme Amerikas hinausgeſchoben werde. An die Nereinigten Staaten iſt bis jetzt eine offizielle Einladung der Repa⸗ „onskommiſſion noch nicht eraangen. Der amerikaniſche Beobachter geder Reparationskommiſſion bat ledialich dem Staatsdevartement kteilung von dem Eraebnis der Freitagsſitzung gemacht. Zwiſchen en Staatsſekretär Huahes und Logan findet geaenwärtig ein Mei⸗ csaustauſch ſtatt. Je nach dem Ausgana dieſer Unterhaltung will ,evaratjonskommiſſion entweder eine offtzielle Einladung an die Lexkeiniaten Staaten ergehen laſſen, oder dieſe Einladuna unterlaſſen. Auch ein„Erfolg“ der deutſchvölkiſchen „„Newpork, 3. Dez.(Durch Funkſpruch.) Das Mitglied des Kon⸗ deeſſes Cellar erklärte, daß er mit Rückſicht auf die Berichte, wo⸗ dez einige Leute in Deutſchland ſich empörende Verbrechen gegen ſchuldige Juden hätten zuſchulden kommen laſſen, die Einbringung der gemeinſamen Reſolution aufſchieben würde, durch die 25 Millionen Dollar zur Unterſtützung der notleidenden Bevölke⸗ zung Deutſchlands bewilligt werden ſolltemn. 87 vieder eine Kriſis in N Wautgelaneluhte Beilagen: Der Sport vom Sonntag— Aus Seit und Leben mit Mannheimer Frauen-Seitung und Mannheimer Muſik-Seitung Sicht alſo aus kleinlichen Parteirückſichten, das alte Ka⸗ binett zum Bruch getrieben und ſie iſt anſcheinend gewillt, dieſe friedliche Uebung auch beimneuen fortzuſetzen. Der Konflikt rückt alſo offenſichtlich näher, und wenn die Regierung nicht, wofür der„Vorwärts“ plädiert, zunächſt verſucht, aufgrund der neuen Ge⸗ ſchäftsordnung einige Maßnahmen mit größter Beſchleunigung zum Geſetz zu erheben(was in Wirklichkeit mit allerlei Schwierigkeiten verbunden iſt) ſcheint nur die Wahl zu bleibenz ob man den Reichstag ſofort auflöſt, um mit dem Artikel 48 zu regieren, oder ob man mit dem Artikel 48 regiert, ohne daß der Reichstag aufgelöſt wird. Der Worklaut des Geſetzes Das Ermächtiaungsgeſetz hat folgenden Wortlaut: § 1. Die Reichsregierung wird ermächtigt, Maßnahmen zu tref⸗ fen, die ſie im Hinblick auf die Not von Volk und Reich für erfor⸗ derlich und dringend erachtet. Eine Abweichunag von den Vorſchriften der Reichsver⸗ faſſuna iſt nicht zuläſſig. Die erlaſſenen Verordnungen ſind dem Reichstaa und dem Reichsrat unverzüalich zur Kenntnis zu bringen. Sie ſind auf⸗ zuheben, wenn der Reichstag dies in zwei Abſtimmungen zwiſchen denen ein Zeitraum von mindeſtens einer Woche liegen muß. verlanat. § 2. Dieſes Geſetz tritt mit dem Tage der Verkündung in Kraft. Es wird am 15. Februar 1924 außer Kraft geſetzt. Das Reichskabinett nahm geſtern nachmittag den Bericht des Reichswährungskom⸗ miſſars Dr. Schacht über die bisher getroffenen und die weiterhin von ihm auf dem Gebiete des Währungsproblems beabſichtigten Maßnahmen entgegen, die die Billigung der Reichsregierung fan⸗ den. Im Anſchluß daran berichtete der Reichsſparkommiſſar, Mini⸗ ſter g. D. Häniſch, über die geplanten Sparmaßnahmen. Der vom Reichsſparkommiſſar unterbreitete Plan für Abbau und Verein⸗ fachung der behördlichen Organiſationen wurde gutgeheißen. Die Notwendigkeit einer tatkräftigen Durchführung des Beamtenabbaus wurde betont. Der Reichsrat wird heute vormittag 10 Uhr zu einer Sitzung zufammentreten, an der auch der Reichskanzler teilnehmen wird, um über den Entwurf eines Ermächtigungsgeſehes zu beraten. Vechſel in der Reichskanzlei 5 ſe Berlin. 4. Dez.(Von unſerm Berliner Büro.) Entgegen der bisherigen Abſicht wird nun auch der Staatsſekretär der Reichs⸗ kanzlei, Dr. Kempkes, ſein Rücktrittsgeſuch einrei⸗ che n. Sein Nachfolger wird ein der Zentrumspartei angehörender Verwaltungsbeamter, der Miniſterialdirektor Dr. Bracht im preu⸗ Riſchen Wohlfahrtsminiſterium ſein. Der Verlagsdirektor der„Ger⸗ mania“. Dr. Spiecker, hat das ihm vom Reichskanzler angebotene Amt des Reichspreſſechefs angenommen. Die Nachfolge Havenſteins Wie das„B..“ hört, iſt der Währumgskommiſſar Dr. Hjalmar Schacht nunmehr endgültia als Nachfolger Havenſteins für den Poſten des Reichsbankpräſidenten auserſehen. Die Kandida⸗ tur Helfferichs kommt nicht mehr in Betracht. Ein würktembergiſches Ermächtigungsgeſetz Das württemberaiſche Staatsminiſterium hat den Entwurf eines Ermächtiaungsgeſetzes fertiageſtellt, das die Anordnungen zur Durch⸗ führung des Beamtenabbaues ſowie Maßnahmen zur Erſpa⸗ rung von Ausgaben und Verbeſſerung der Einnahmen auf dem Verordnunaswege enthält. Das Geſetz ſoll im Landtaa vor⸗ geleat werden. der Eiſenbahnverkehr mit dem beſetzten Gebiet Darmſtadt-Frankfurt— Intkernationale Jüge über gehl Ueber das Ergebnis der in Mainz geführten Verhandlungen der Wiederaufnahme des direkten Eiſenbahnver⸗ kehrs mit dem beſetzten Gebiet wird mitgeteilt, daß tatſächlich ein modus vivendi abgeſchoſſen worden iſt, der in etwa 10 Tagen in Kraft treten ſoll. Die Wiederaufnahme des Verkehrs erfolgt in der Weiſe, daß auf dem rechten Ufer des Rheins eine Betriebs⸗ grenze eingeführt wird. In den Stationen dieſer Grenze wird der Wechſel des Perſonals und der Wagen durchgeführt, da über den Materialaustauſch und über andere techniſche Fragen noch keine Einigung erzielt worden iſt. Der Verkehr zwiſchen Frankfurt und Darmſtadt wird vorausſichtlich am 10 ds. Mts. wieder freigegeben. Die internationalen Züge werden vom nämlichen Datum b wieder über Kehl weitergeführt. Die engliſche Zone war in die Verhandlungen und Abmachungen mit der belgiſch⸗ franzöſiſchen Regiebahn nicht einbezogen. Die Vertreter der Letzteren ſind ſogar jeder Gelegenheit zu einer diesbezüglichen Aeußerung ge⸗ fliſſenklich ausgewichen. Der Wagenpark der Nuhreiſenbahnen „Wie aus Düſſeldorf gemeldet wird, hat die deutſche Regierung ſich bereit erklärt, der Regie alle ſeiner Zeit auf den Ruhreiſen⸗ bahnen geretteten Lokomotiven und das in Sicherheit gebrachte Eiſenbahnmaterial wieder zur Verfügung zu ſtellen. Dieſe Meldung dürfte in der vorliegenden Form unrichtig ſein. Mitte November ſind mit den franzöſiſchen und belgiſchen Stellen Verhandlungen in Düſſeldorf gepflogen worden, die zu einem Rahmen⸗Abkommen geführt haben. Danach iſt vorgeſehen, die vorhandenen deutſchen Wagenparks entſprechend der Wiederauf⸗ nahme des Verkehrs bis zu jener Höhe zu ergänzen, die dem Stand vom 11. Jan. entſpricht. In Mainz wurden die Verhandlungen fort⸗ geſetzt und das Abkommen ſchriftlich niedergelegt. Der Prozeß gegen Hitler und Ludendorff und gegen die üb⸗ rigen Teilnehmer am Novemberputſch dürfte in dieſem Jahre nicht mehr zur Verhandlung kommen, ſondern vorausſichtlich erſt im Januar nächſten Jahres, und zwar vor dem Volks⸗ gericht iß Münceß,, wurde. zahlter Propagandiſt“ des Büros iſt. Verkaufspreis 100 Alilliarden Mark 1923— Nr. 358 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei vorauszahlung pro ein⸗ ſpaltige Kolonelzeile für Allgemeine Anzelgen.40 Solsmar Keklamen 1,20 Soldmark. Lür Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine verantwortung übder⸗ nommen. höhere Sewalt. Streiks, Setriebs ſtörungen uſw. derechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgeſallene oörz beſchränkte Rusgaben oder für verſpätete Rufnayme von An. zeigen. Ruftr. d. Lernſpr. ohne Sewähr. Serichtsſt. Mannheim. — der„Fall Wells“ (Von unſerem Mitarbeiter) yVParis, 2. Dezember. Der engliſche Schriftſteller G. Wells wurde vor einiger Zeit von dem linksrepublikaniſchen Wochenblatte„Progreß Civique(dem caillautiſtiſchen Beeinfluſſung nachgeſagt wird) eingeladen,„den Franzoſen die Anſichten der angelſächſiſchn Welt über Poin⸗ cares Europapolitik mitzuteilen“. Es iſt begreiflich, daß man, bei der Wahl gerade dieſes Schriftſtellers einen beſonderen Zweck verfolgte, nämlich den einer oppoſitionellen Kundgebung gegen die zunehmende Iſolierungsgefahr Frankreichs. C. Wells veröffent⸗ lichte darauf im„Progreß Civique“ z wei Aufſätze. Im erſten ſchilderte er die Bekämpfung der Genfer Inſtitution, des Völ⸗ kerbundes, durch Poincare und erhob gegen die heutige franzö⸗ ſiſche Regierung den Vorwurf,„das Beſte, was der Verſailler Ver⸗ trag der Welt gegeben, zu vernichten“. Mit dem ihm eigenen Tem⸗ peramente forderte er die Linksrepublikaner auf, dieſen Sabotageakt Poincares in den nächſten Wahlen an den Pranger zu ſtellen, ſich offen zu den großen Ideen eines Smuts zu bekennen, damit„das franzöſiſche Volk nicht in Schmach und Schande vor der ziviliſierten Welt daſtünde“. Er warnte die Franzoſen vor einer Identifizierung ihrer eigenen politiſchen Anſichten mit dem Wirken Poincares, der — wie Wells meint— die dritte Republik in ihrem Anſehen vor der Welt ſchwer geſchädigt hat. Schließlich trat Wells für die Gründung einer„breiteren Völkergemeinſchaft“ ein, die— falls nötig— das Genfer Werk erſetzen ſollen. Zu dieſem Artikel machte Progreß Civique“ einige Anmerkungen, die viel mehr mit wahl⸗ politiſchen Schlagworten ausgeſtattet waren, als mit ſtreng ſachlichen Erwägungen. Das Wochenblatt ſchrieb:„Wir ſehen alſo, daß das Kabinett Poincare das Vertrauen der Angelſachſen ebenſo wenig ge⸗ nießt, wie das unſrige. Das war alles, was Wells geantwortet Der zweite Aae ſchlug aber die Fenſterſcheiben ein. Diesmal wollte Wells offenbar den franzöſiſchen Linksrepublikanern die üb⸗ lichen Ausflüchte unmöglich machen: wollte ſeine Meinung, als die des liberalen England, in ſo ſchroffer Weiſe formulieren, daß das Blatt unbedingt Farbe zu bekennen gezwungen war. Er griff die empfindlichſte Stelle an: die franzöſiſche Rheinlandpolktik und den Allfbau der Militärmacht mit Hilfe farbiger Trup⸗ penkontingente. Er ſchrieb:„Das heutige Frankreich bereitet eine Kataſtrophe vor. Es iſt viel gefährlicher als Preußen⸗ Deutſchland, denn es hat den Krieg als Hauptfaktor ſeiner europäi⸗ ſchen Vormachtſtellung in Rechnung geſtellt. Deutſchland beſaß keine Kolonien, kein Abſatzgebiet für ſeinen erſtarkten Vorkriegshandel. Auf dem Wege, es durch Druckmittel einer Militärdiplomatie zu er⸗ ringen, geriet es in die Falle der Dreierentente und wurde zer⸗ drückt. Frankreich benötigt aber weder das linke Rheinufer, noch die Ruhr, um wirtſchaftlich aufzublühen. Es braucht nur eines: w ahre friedliche Geſinnungl Die beſitzt es aber nicht. Es iſt ein Militärſtaat geworden, der uns das höchſte Mißtrauen ein⸗ flößt. Und vom Mißtrauen zum Haß iſt nicht weit.“ Bittere„Wahrheiten, aber, der Franzoſe, ſei er auch„Links⸗ republikaner verträgt ſie nicht. die Folge war ein Zornesaus⸗ bruch der anttpoincariſtiſchen() Preſſe gegen Wells, der doch die öffentliche Meinung aufklären ſollte. In denſelben Zeitungen, die den Aufſatz aus dem„Progreß Eivique“ übernahmen, wurde Wells als„ſchäbiger engliſcher Nationaliſt“ beſchimpft. Und ſelbſt der Her⸗ ausgeber des„Progreß Civique griff den„Gaſt“ heftig an, be⸗ dauerte, ihm das Recht der freien Meinungsäußerung eingeräumt zu haben. Was nützte es, daß Wells in einem folgenden Artikel auch die britiſche Flottenpolitik als imperialiſtiſch bezeichnete? Den ſchar⸗ fen Hieb gegen das„friedliebende Frankreich“ vermochten ihm die Linksrepublikaner nicht zu vergeſſen. In dieſem Punkte verteidigten ſie die Politik Poincares gegen den engliſchen Kritiker. Damit iſt der Zwiſchenfall nicht abgeſchloſſen. Wells erhält jetzt von ſeinen riſer„Freunden“ einen derben Fußtritt. Man ver⸗ dächtigt ihn,„antifranzöſiſche Propaganda“ zu treihen, nicht auf eigene Fauſt, ſbndern im Sinne des„Bkitiſh Bureau for Ruhr In⸗ formation“, das im Mai, eingerichtet wurde, um durch ſachliche Mit⸗ teilungen den Phantaſien der Boulevardpreſſe entgegenzutreten. Die linksrepublikaniſchen Blätter verwerteten die Informationen regelmäßia. Durch die halbamtlichen Nachrichtenſtellen wurden die »britiſchen Lügen“ bekämpft. Nun heißt es, daß G. Wells ein be⸗ gandiſt Das Ordnungswort wurde ausgegeben, die britiſchen Informationen nicht mehr zu benutzen, es ſei denn zu dem Zwecke, es Lüͤgen zu ſtrafen. Außerdem verkündet Blatt. daß Wells für die Franadſen„erle⸗ iat“ ſei. Er wird ſich zu tröſten wiſſen und um die wichtige Erkenntnis reicher ſein, daß bei jedem Franzoſen, wenn man ihn etwas kratzt, der Rheinlanderoberer zum Vorſchein kommt. Ein neuer Skandal in paris Paris hat wieder einmal eine Senſation. Der 15jährige Philippe daudet, der Sohn des bekannten royaliſtiſchen Führers, Schriftſtellers und der„Action francaiſe“, Leon Daudet, hat ſich am Samstag er choſſen. An der Beerdigung des Philippe Daudet nahmen u. a. Poincare und andere offizielle Perſönlichkeiten teil. Wie jetzt bekannt wird, hatte ſich Daudet vor der Tat zur Redaktion des anarchiſtiſchen Blottes„Liberte“ begeben, wo er ſich bereit erklärt haben ſoll, ſeinen Voter zu erſchießen. Er hat ſich jedoch darauf ſelbſt erſchoſſen. Er ſtarb im Krankenhaus, wo er als unbekannter Selbſtmörder eingeliefert worden war. In dem Abſchiedsbrief Philippe Daudets an ſeine Mutter iſt kein Wort von ſeinem Plane zu finden. Leon Daudet hat mitgeteilt, daß er eine entſprechende Klage beim Gerichte eingereich: habe, da nur die Anarchiſten ſeinen Sohn zum Selbſtmord getrieben hätten. In einem Artikel nimmt Daudet zu dieſem Falle Stellung und ſchwört, ſich an den Anarchiſten rächen zu wollen. Daudet benützt dieſe Gelegenheit, um gleichzeitig gegen Deutſch⸗ land in ſchärfſter Form zu heßzen und Deülſchland am Tode ſelſc⸗ Sohnes verantwortlich zu machen. Angeſichts dieſer Kampfesweſſe wird Daudet von den Organen der Linksparteien ſkandalöſe politiſche Ausbeutung der Leiche ſeines eigenen Kindes vorgeworfen. 2 242 Die Hilfstätigkeit der Schweiz In den verſchiedenen Gegenden der Schweiz ſind neue Komitees zu Hilfeleiſtungen für Deutſchland an der Arbeit. An der Spitze ſteht ein Schweizer Hilftsomitee in Bern, das ſich ſeit mehreren Monaten für deutſchs Kinderheime und für den notleidenden deut⸗ ſchen Mittelſtand einſetzt und nunmehr eine Erweiterung des Pro⸗ gramms zu einer allgemeinen Hilfsaktion für Deutſchland beab⸗ ſichtigt. Demnächſt ſoll mit der Errichtung von Schweizer Küchen für Notleidende, vorerſt in Süddeutſchland beßſonnen werden. Ferner ſollen 4000 deutſche Kinder in Freiplätzen bei Schweizer Familien untergebracht werden. Neben dem Schweizer Hilfskomitee wirken noch andere Vereinigungen zur Linderung der deutſchen Not Nr. 558 5 Manuheimer General-Auzeiger(Miitag⸗Ausgabe) Dienstag, den 4. Dezember 1923 Geſindel⸗Republik in der Pfalz Wirklich feine“ Leuke an die Bevölkerung, in dem n Poſtanw ſe von 7 Monaten beſtraft wurde. 8 n eine leitende e Angabe des Präſider f Jen ſind in dieſem Staate eine Stelle zu übernehmen.“ dienſte im Gefängnisweſen?“ nſaſſe pfälziſcher Gefängniſſe! der„verdienſtvolle“ 0 ſagt, iſt das ve bereits vor einigen Tagen Gelegenheit genommen, t des neuen Kontrolleurs der Poſt in Ludwigs⸗ etwas näher unter die Lupe zu nehmen. Da einlich iſt, wendet er ſich jetzt in einem Anſchlag es u. d. heißt nicht wahr, daß ich als Fälſcher von Poſtanweiſungen Boſtverwaltung im Jahre 1912 entlaſſen und zu einer krafe von 10 Monaten verurteilt wurde. Wahr iſt da⸗ aß ich ſchon im Jahre 1908 die von einem Freunde ge⸗ eiſungen mit deſſen Wiſſen bei ntern zur Auszahlung vorzeigte und nur mit einer Ge⸗ ült wurde. Wahr iſt dagegen, daß ich nur kſorten und Margarine geſtohlen() ſogar vom Vertreter der Anklagebehörde Mil⸗ s iſt nicht wahr, daß ich meinen Beruf als Schuhmacher mir die Beſchäftigung in einem Handwerk Wahr iſt dagegen, daß die Regierung der Auto⸗ ichtiger und einſichtsvoller Würdigung mei⸗ n Poſtweſen, ferner wegen meiner Ver⸗ elle im neuen Staate zu übernehmen, weil nach ten Heinz derartige Kräfte nur ſchwer zu wenn mam ſolche findet, dieſe nicht gewillt Doch nur als Objekt Und ein ſolcher Lump „Verdienſte“ öffentlich zu plakatieren! t Poſtchef im Schlußſatz ſeiner Aufklärung nichtendſte Urteil der ganzen Pfalzregierung. Aus welchen Elementen ſich die Separatiſten zuſammenſetzen, Das Separatiſtenſiasko am Rhein Am Sonntag abend haben in Bonn, Godesberg, Beuel, Königswinter und in allen anderen Orten der Umgegend die Separatiſten die Rathäuſer verlaſſen. Die grün⸗weiß⸗roten Fahnen wurden eingezogen. In Bonn wurde der Aktionsausſchuß in die Privatwohnung eines ſeiner Mitglieder verlegt. Die legale Stadtverwaltung in Duisburg hat ihre Aemter wieder übernehmen können, nachdem geſtern die letzeen Separütiſten das Rathaus ver⸗ laſſen haben. Neue Umtriebe Malthes Der Sonderbündler Matthes betreibt trotz ſeiner bisherigen Mißerfolge eine neue Agitation durch einen ſog. rheiniſch⸗weſt⸗ fäliſchen Unabhängigkeitsbund, zu dem er die Syndikaliſten zu lich als er nach ſeiner eigenen Aeußerung den 60er Ausſchuß mit allen ihm zu Gebote ſtehenden Gewaltmitteln bei der Arbeit ſtören. will Er hat ſogar gedroht, den Ausſchuß. falls er in franzöſiſchem oder belgiſchem beſetzten Gebiet tagt, mit Gewalt ausheben zu laſſen. Es wird ſich ja zeigen, ob er der Drohung die Tat folgen laſſen wird. Fraglich iſt, ob er überhaupt noch die Macht dazu hal. 2 ſprochen wurden und ich nur() zu, 2 Jahren 6 Kommuniſtiſche Nebergriffe Die kommuniſtiſchen Ueberfälle auf die Wohnungen einzelner Fabrikdirektoren und ⸗Inhaber im thüringiſchen Induſtrieort Zella⸗Mehlis, die eine Zeit lang nachgelaſſen haben, begin⸗ nen wieder. Mehreren Direktoren wurden die Fenſterſcheiben der Wohnung eingeſchlagen, die Wohnungen ſelbſt ünter Feuer genommen.() Im Reichstag aber verteidigt der thüringiſche Miniſter Fröhlich die„friedliche“ Bevölkerung und wettert gegen den Schutz durch die Reichswehr. Sinowjew über den Juſammenbruch des deutſchen Kommunismus Sinowjew gibt in der„Prawda“ den Zuſammenbruch der deutſchen kommuniſtiſchen Bewegung zu und begründet ihn mit dem Irrtum des Komitees der dritten Internationale in der Wahl des Zeitpunkts.) Er weiſt auf frühere gleichartige Irrtümer von Marx und Lenin, ſowie auf die Möglichkeit der Wiederholung ködern verſucht. Die neue Tätigkeit Matthes iſt auch deshalb beacht⸗ ß ze in der Pfalz ihr Unweſen treiben, zeigte die in Hockenheim bei Schwetzingen erfolgte Verhaftung der Ehefrau eines Separa⸗ tiſten, der ſich jenſeits des Rheins mit ſeinem Bruder betätigt. Bei der Verhafteten wurde nämlich laut„Schwetzinger Zeitung“ ein, ganzes Warenlager von geplünderten Sachen(Lebens⸗ mittel, Kleidungsſtücke uſw.) gefunden, die von den Separatiſten an der Rheinhäuſer Fähre über den Rhein geſchafft worden waren. Hinrichtung zweier Separatiſten durch Separaliſten Die näheren Umſtände des Todes der beiden Separatiſten Jakob Weigel aus Maikammer und Ludwig Otterſtätter aus Judwigshafen, die. wie berichtet, kürzlich nach der Beſetzung Schiffer⸗ ſtadts erſchoſſen am Eingang von Schifferſtadt an der Landſtraße nach Landau aufgefunden wurden, ſind nunmehr einwandfrei feſt⸗ geſtellt. Die beiden Separatiſten gehörten zu einem Trupp von An⸗ gehörigen des„Rheinſchutzes“ der ſogenannten Separatiſtenarmee, der von der ſogenannten Exekutive der Autonomen Pfalz entlaſſen worden war, weil er ſelbſt von den Separatiſtenführern als zu großes Geſindel erkannt wurde. Dieſe Entlaſſenen wollten ſich bei dem Separatiſtenführer von Schifferſtadt, dem Weinhändler May afür ſchadlos halten, daß ſie die verſprochene Geldſumme und die ihnen zugeſagten Bekleidungsſtücke nicht erhielten. Sie beabſich⸗ ligten, das Haus des May zu plündern. Weigel und Otterſtätter ſollten die Gelegenheit zum Plündern auskundſchaften. Sie wurden jedoch von den ſeparatiſtiſchen Truppen ergriffen, in ein Auto ge⸗ laden und vor Schifferſtadt erſchoſſen. Die Leichen warfen die Separaliſten nach der Hinrichtung in den Straßengraben, wo ſie am nächſten Morgen von einem Straßenwärter gefunden wurden. Dieſer mußte die Leichen in einem Handwagen nach Speyer fahren, wo ſie verſcharrt werden. Die Tötung erfolgte durch Kop,ſchüſſe. dDie Waffe wurde den beiden ſo nahe an den Kopf gehalten, daß die Haäut an der Einſchußöffnung verbrannt war. Die Währungsnot in der Sidpfalz Die Währungsverhältniſſe ſind nicht mehr haltbar. Außer Briefmarken iſt faſt nichts mehr um deutſches Papiergeld zu bekommen. Am ſchlimmſten ſind die Gehaltsempfänger daran, die gezwungen ſind, ſich um jeden Preis Franken zu verſchaffen. Haben ſie mit Mühe einige erworben und es tritt, wie dies in den letzten Tagen der Fall war, ein Kursrückgang ein, ſo haben ſie gleich einen empfindlichen Verluſt. Selbſt um einen Arbeiker oder Dienſtboten zu bezahlen, müſſen ſie Franken anlegen. In den Ortſchaften iſt das deutſche Papiergeld ganz verſchwunden. Um den Einnehmer zu bezahlen, müſſen die Steuerzahler raſch einige Franken umwechſeln. Die Verhältniſſe haben hier tatſächlich bereits die Frankenwährung ganz eingeführt. Die Reichsbank in Ludwigshafen nimmt ſeit geſtern das Notgeld der Stadt Ludwigshafen nicht mehr an. Wie die„Pfälz. Rundſchau“ dazu erfährt, liegt dieſem Verfahren eine ſtrikte Anordnung der Reichsbank in Berlin zu Grunde, die ſich auf das geſamte Notgeld aller Städte. Gemeinden uſw. bezieht. Die Reichsbank will offenbar dadurch verhindern, daß die Renten⸗ mark inflationiſtiſch geführdet wird. . ſolcher Irrtümer hin. Zum Streit der Rerzte mit den Krankenkaſſe erhalten wir aus den Reiben der Reichstagsfraktion der Deut⸗ ſchen Volkspartei folgende Zuſchrift: „Bei aller Anerkennung der außerordentlich ſchwierigen Lage, in der ſich die Träger der Sozialverſicherung befinden und der Ver⸗ dienſte, die ſich die Sozialverſicherung um die Volksgeſundheitspflege erworben hat, und bei der Einſicht, daß nichts unverſucht bleiben darf, um dieſe Einrichtungen, die heute nötiger denn je ſind, zu erhalten, hat ſich die Fraktion doch nicht davon übergeugen können, daß die am 30. Oktober erlaſſene Verordnung über Krankenhilfe bei den Krankenkaſſen geeignet iſt, die vorhandenen Uebelſtände zu beſeitigen. Sie befürchtet vielmehr, daß durch eine Reihe dieſer Be⸗ ſtimmungen die ernſteſten Konflikte zwiſchen den Aerzten und Krankenkaſſen heraufbeſchworen werden, daß der bisher freie Beruf der Aerzte und Apotheker in die verhängnisvollſte Abhängigkeit von den Krankenkaſſenvorſtänden gerät und die ärztliche Betreuung der Kranken ſowie deren zweck⸗ mäßige Verſorgung mit Heil⸗ und Verbandsmitteln ſtark ge⸗ fährdet wird. Die Fraktion der D. V. P. erkennt an, daß das Reichsarbeits⸗ miniſterium ſich bemüht hat, durch Ausführungsbeſtimmungen Härten zu verhindern, welche die Verordnung enthält. Durch Aus⸗ führungsbeſtimmungen können aber nicht geſetzliche Vorſchriften rückgängig gemacht werden, welche die Verordnung ihrem Wortlaut nach in unzweideutiger Form enthält. Deswegen iſt von den Mit⸗ gliedern der Fraktion der D. V. P. im Vexein mit Mitgliedern anderer Fraktionen die Aufhebung dieſer Verordnung beantragt worden. Es wird Sorge getragen werden, daß dieſer An⸗ trag ſobald als möglich zur Verhandlung kommt.“ vor einer Rohlenpreisverbilligung? In fachmänniſchen Kreiſen rechnet man ziemlich beſtimmt mit einr Herabſetzung der Kohlenpreiſe, nachdem die Arbeitszeitfrage im Kohlenbergbau geregelt ſein wird. Eine Herabſetzung dieſer Preiſe iſt auch ſchon deshalb erforderlich, um die deutſche Kohlen⸗ induſtrie konkurrenzfähig zu machen. Nachdem für den Ruhrbergbau eine Vereinbarung bezüglich der Mehrarbett zuſtande gekommen iſt, werden am Mittwoch die Verhandlungen über die Arbeitsleiſtungen für die ührigen Reviere in Berlin beginnen. 50 Iwiſchenlöſung in der Frage der Beamtengehälter Da in der Frage der Goldgehälter der Beamten eine Eini⸗ gung zwiſchen Regierung und Beamtenvertreter noch nicht erzielt worden iſt, wurde vorläufig beſchloſſen, daß für die erſte De⸗ zemberdekade das 50 millionenſache des Grundgehalts gezahlt wird und dann am 11. Dezember für die Tage vom 11.—15. Dezember noch einmal das 25 millionenfache. „ Die neberſchwemmungskataſtrophe in Italien. Der Reichs⸗ miniſter des Auswärtigen hat dem italieniſchen Botſchafter in Berlin das aufrichtige Beileid des Reichspräſidenten und der Reichsregie⸗ rung anläßlich der Ueberſchwemmungskataſtrophe ausgeſprochen. Niemand weilß, was der Tod iſt, nicht einmal, ob er nicht für den Menſchen das arößte iſt unter allen Gütern. Sie fürchten ihn aber, als wüßten ſie gewiß, daß er das arößte Uebel iſt. Plato. ** Erſtes Konzert des Lehrergeſangvereins Mannheim⸗Ludwigshaſen Theater und Muflk zen Mannheimer Nalſonallheater. Nach einer Pauſe von meh⸗ reren Wochen iſt Kleiſts herrlicher Prinz von Homburg vor einem vollbeſetzten Haus wieder in den Spielplan aufgenommen worden. Die Aufführung, in Einzelheiten naturgemäß nicht mehr ſo ſtraff und friſch wie ſeinerzeit, iſt immer noch in guter Form. Das iſt ein gutes Zeugnis für die Gründlichkeit der erſten Einſtu⸗ dierung und die Diſziplin und Hingabe der Darſteller. Die Auf⸗ des Lehrergeſa daß der 2 5 2 Rufikleben Ma wbedauern, hervorrag durch eine * befähigtes Sängermaterial in ſich vereinigt, abzugewinnen wären. enhe ſich um ing Von üb Konzerts, das ſehr hörte einen erer Aufgaben handelt. Männerchor von Grell„Gnädig und Farfre „Karfreitag“. nation 9 e und eim 75 ert werden kann, war⸗ gut. Heftigeren fo Spiel farbige Unte malung. H. 5 1 A zbereins erbrachte erneut den ein mehr und mehr ſeine in borragende Stellung als weſentlicher Faktor nheims einbüßt. Man wird das um ſo mehr er ein durch geiſtige und muſikalifche e em e Schulung und gute Führung auch heute bedeu⸗ Außerdem wäre dieſe Ergänzung anderer in bezug auf Män⸗ er gemiſchter Chorvereinigungen, wenn es Singeluſt war in dem Programm des erſten qusgetretene Gleiſe ging, wenig zu ſpüren. Man Barmherzig“, d“ von Schubert und„Abendlied“ von Schumann. war blaß und farblos, verwaſchen im Rhythmus der Kontur, ohne Nerv und Intenſität, ohne Sugge⸗ inneres Leben, ohne den göttlichen Funken, der im Hörer Widerhall hervorruft. Den Höhepunkt des Pro⸗ Wirkung an ſich klug geſteigert war, bildete zwei⸗ ebergabe von Brahms⸗Hegar„In ſtiller Nacht“ und Die matte Leitung lag in Händen des trat auch der gemiſchte Chor mit einer e von fleißiger Arbeit zeugte, obwohl peinlich ſcharf klangen.„Der Tiroler hor, der recht beifallsfreudig aufge⸗ hier in Modulationsübergängen die war. Dem Verein gehört eine ener⸗ ſriſcher Witrieb. neuerer Chor⸗ 8, Frau Wolf⸗Dengel, ſang und Schumann, und man hatte ten, nicht ſehr großen Stimme. Was eich innerhalb des Piand bis Mezzo⸗ Steigerungen im im gleichen Maße Geſtaltungskraft und Stimme. er Heinz Maſſer gab ihrem Geſang durch ſein mlsdrücks⸗ ſührung wird getragen von Richard Eggarters ſympathiſchem Prinzen, Godecks großlinigem Kurfürſten und Wilhelm Kol⸗ mars ausgezeichnetem, humorig grundiertem Reiterobriſten Kott⸗ witz, mit dem der Künſtler, im Spielplan ſchmerzlich vermißt, nach ſeiner langen Krankheit nunmehr erneut im Vollbeſitz ſeiner reichen Kräfte ſeine Tätigkeit wieder aufgenommen hat. Während Witt⸗ gen auch bei dieſer Gelegenheit freiere Entfaltung und Lockerung der ſchönen Anlagen bewährt, läßt Olga Ollerich leider gar keine Weiterentwicklung erkennen. Sie hat ſo viel noch mit dem rein Techniſchen der äußeren Darſtellung zu ſchaffen, daß ſie gar nicht dazu kommt, etwas Seeliſches zu geſtalten. Ihre Gebärde iſt ohne Rundung ausdrucksarm, ſchulmäßig, ihre Mimik dürftig, ihr Organ ohne Modulation. Dabei iſt, was ſie zu machen verſucht, in der Abſicht ganz gut; ſie verſchmäht jede Unehrlichkeit und alles Un⸗ echte, da ihr wahre Empfindung nicht verſagt iſt. Aber ſie gehört an eine Bühne, an der ſie täglich ſpielen muß und die verſchieden⸗ ſten Rollen, damit ſie die äußeren Hemmungen überwinden lernt und Körper wie Stimme ſo in Gewalt bekommt, daß ſie Ausdrucks⸗ mittel ihres ehrlichen Empfindens werden. hs. 4e ktarlsruher Brief. Leo Weismantel, der fränkiſche Dichter(.. Rebenhänge, Glockenläuten.) hat ſein zeitgenöſſiſche⸗ Spiel Totentanz 1921(richtiger wäre 1918) aufgrund der Er⸗ fahrungen vor allem der Verliner Darbietungen einer Reviſion unterzogen. Sie läßt allerdings die Hauptſache unangetaſtet und be⸗ zweckt durch Umſtellung der Auftritte und Weglaſſen der Szene des „Preſſekönigs“(die ſtark nach Gg. Kaiſer oder Toller ſchmeckt), eine ſtärkere Konzentration. Es folgt nun nach der Einleitungsſzene des Spielmanns gleich der„Bauerntod“, wo um die Erhöhung des Milchpreiſes gefeilſcht wird. Dann„Die ſchöne Maid“, die ſtatt des zum Krüppel geſchoſſenen Verlobten den reichen Schieber heiratet und ſchließlich„Die Auktiom des Todes“ im Schützengraben, an die ſich der Tod im Parkett anſchließt, alſo bie Nutzanwendung, daß hinter jedem, hinter dem Spieler wie dem Zuſchauer, der Tod ſteht. das Ganze eine Bußpredigt voll Bitternis und Troſtloſigkeit. Es fehlt der Ausblick in das Land hinter dem Tod, t legentlich mehr gläubig als überzeugend von Him 2 1 4 7 85. Sadiſche Politik Der Neckarkanal Kleinere Betriebseinſchränkungen bei den Arbeiten kanals zwiſchen Mannheim und Heid lberg, die teilweiſe mit einel gewiſſen Abſchluß von im Gange befindlichen Ausführungen, zum eil mit der Witterung zuſammenhängen, haben. ſo wird un⸗ von zuſtändiger Seite geſchrieben, in der letzten Zeit zu unzatreffenden Erörterungen und Mutmaßungen in der Tagespreſſe Veranle ſſung gegeben. Von einer etwa beabſichtigten, grundtätzlichen Ein⸗ ſchränkung oder gar Einſtellung der Arbeiten kann keine Rede ſein Dieſe werden im Gegenteil wie bisher ſo auch künftig entſprechend dem Bauplan mit aller Energie gefördert. Bis jetzt ſind ſie programmäßig fortgeſchritten und ſchon ſehr weit ge⸗ iehen. e Auf der 4,5 Kilometer Arbeiten des Neckar⸗ langen Kanalſtrecke der Stauſtufe Wieblingen unterhalb Heidelberg ſind die Erdarbeiten der Hauptſache nach beendet. Auf etwa 2 Kilometer ſind die Kanal⸗ wände mit Beton ausgekleidet. Dieſe Betonierungsarbeiten mußten mit Eintritt des Froſtwetters abgebrochen werden. Die Zahl der beſchäftigten Arbeiter hat ſich von 1800 im Sommer und Herbſt auf jetzt 1500 ermäßigt. Der Tiefbau des 200 Meter langen Wehres bei Heidelberg wurde in dieſem Vaujahr ſo gefördert, daß 170 Metel mit 6 Pfeilern fertiggeſtellt und für die kommende Bauperiode nut noch 30 Meter auszuführen ſind. Hier wurde erhebli“) mehr ge⸗ leiſtet als urſprünglich beabſichtigt war. Das kleinere Kraftwerk beim Wehr iſt bis auf den eigentlichen Hochbau erſtellt und ſoll dieſes Jahr bei einigermaßen günſtiger Witterung noch unter Dach kommen. Von der 600 Meter langen Trennungsmauer zwiſchen Kanal und Fluß ober⸗ und unterhalb des Wehres ſind 500 Meter ousgeführt. Die Wehrverſchlüſſe, Walzen und Schützen ſind in Arbeit und teil⸗ weiſe fertig. Mit dem Einſetzen wird dieſer Tage begonnen. Die kes bei Schwabenheim am unteren Ende des Seitenkanals ſind in Angriff⸗genommen. Die erforderlichen umfangreichen Grundwaſſer⸗ ſenkungseinrichtungen ſind zum Teil im Betrieb, zum Teil werden ſie zur Zeit eingebaut. Die eigentlichen Bauarbeiten werden an dieſer Stelle aufgenommen, ſobald es die Witterung geſtattet. Die maſchi⸗ nellen und elektriſchen Einrichtungen für die Schleuſe und die Kraft⸗ werke ſind vergeben und in Arbeit. Wenn kein unerwartetes Hindernis eintritt, werden die Kraft⸗ trieb kommen können. jenigen von Kochendorf unterhalb Heilbronn, deren Bau in gleicher Weiſe fortſchreitet, die erſte fertige Strecke der Neckarkanaliſierung ſein. Die in den Kraftwerken der Stauſtufe Wieblingen gewonnene elektriſche Energie von jährlich 40 Millionen Kilowattſtunden wird der aufbauenden Induſtrie zu Zeiten, in denen die Erzeugung von Wärmekraft infolge der Ruhrbeſetzung unter verteuerndem, fremden Einfluß ſteht, willkommen und von großem Nutzen ſein. In der Stauſtufe Ladenburg, d. i. die 8 Km. lange Kanalſtrecke zwiſchen Ladenburg und Mannheim, mußten die im Gange befindlichen Bauarbeiten infolge der ungünſtigen, wirtſchaft⸗ lichen Verhältniſſe Ende 1922 eingeſtellt werden. Sie wurden im Sommer ds Zs. als Notſtandsarbeiten mit Reichs⸗ und Landes⸗ mitteln wieder aufgenommen und beſchäftigen z. Zt. 300 Arbeiter, Im Hinblick auf ihre wirtſchaftliche Bedeutung und auf die Nok⸗ wendigkeit der Schaffung von Arbeitsgelegenheit für die Erwerbs⸗ loſen der Stadt Mannheim iſt die Fortführung und womögllch weitere Ausdehnung dieſer Arbeiten dringend erwünſcht. Das ſ. 3t. in Anſpruch genommene Kulturland auf der Strecke Ladenburg Manngheim iſt teilweiſe der landwirtſchaftlichen Nutzung wieder zuge⸗ 5 zum Teil wird es durch neues Kulturland erſetzt, indem durch uffüllung großer, vorhandener Gruben mit dem Kanalaushub und Urbarmachung der Oberfläche 8 ha bisher unwirtliches Land für den Anbau gewonnen worden ſind. So herrſcht beim Neckarkanalbau, dem einzigen größeren Bau⸗ betrieb von Nordbaden, emſige Tätigkeit. Viele Familien finden durch die Beſchäftigung ihres Ernährers unmittelbar ihren Unterhalt und die Erwerbsloſenfürſorge wird entlaſtet. Auch in der näheren und entfernten Induſtrie wirkt ſich die Arbeit aus, indem durch die Maſchinenaufträge und ſonſtigen Lieferungen gerade in der gegen⸗ wärtigen, wirtſchaftlich kritiſchen Zeit willkommene Arbeitsgelegen⸗ heit geboten wird. Letzte Meloͤungen Abbau der Goldgrundpreiſe Berlin, 4. Dez. In der Verliner Preisprüfungsſtelle fand geſtern eine Beſprechung mit Vertretern des Großhandels und der Im Laufe der Ausſprache wurde ein allgemeiner Abbau der Goldgrundpreiſe im Handel zugeſagt. Im Lebensmittel⸗ handel ſoll eine Preisermäßigung von 10—12 Prozent bereits mor⸗ gen eintreten. London, 4. Dez. In einer Kohlengrube in der Nähe von Shef⸗ field ereignete ſich bei der Einfahrt ein Grubenunglück. 3 Seil der Grubenbahn riß und etwa 30 Wagen ſtürzten in die Tiefe⸗ 30—40 Bergleute wurden getötet oder verletzt. München, 4. Dez. Dem bayeriſchen Miniſterrat iſt ein Schreiben des Finanzminiſters Dr. Kraußnek zugegangen, in dem dieſ ſeinen Rücktritt erklärt. bringt Aufſchwung aus der Bedrücktheit. Weismantel begnügt ſi mit Bildern, wo das dramatiſche Intereſſe mehr verlangt, nämli Entwicklung, Wandlung, innere Bewegung auf ein Ziel hin. Man kann ſelbſt noch an der Anordnung der Bilder Anſtoß nehmen! denn die ganze Buß⸗Stimmung und Seelen⸗Erſchütterung rimmt ihren Ausgang vom nutzloſen Menſchenſchlachten im Krieg und be⸗ ſtärkt ſich an den Heimatbildern von der treuloſen Braut, dem Schieber, dem Wucher. Weismantels Phantaſie zehrt im übrigen von mittelalterlichen Vorſtellungen, ſeine Sprache iſt dürr und ſelten von ſeeliſch packender Eindringlichkeit, vielleicht von bewußter Nüch⸗ ternheit, die auch die Verſe nicht zu Lyrik aufblühen läßt.— Die Aufführung rief faſt das ganze Schauſpiel⸗Perſonal des Lande⸗ theaters auf die Bretter. Als Ort hatte man, um dem Maſſen⸗ andrang zu genügen, die nüch erne Feſthalle gewählt. Man wußte verzichten, trotz der glücklichen Vereinfachung des Bühnenbildes, troß der guten Einzelleiſtungen bei denen Bürkner(der Tod) auch als Sprecher die andern überragte, trotz der guten Stiliſierung jeder Szene, jeder Figur und Geſte, die ganz aufs Marionettenhafte ab⸗ geſtelt waren. Umrahmt und verſtärkt wurden einzelne Teile durch Orgelſpiel und kirchlichen Geſang. Vielleicht, daß das Spiel, da⸗ den Totenfanzgedanken mitten in die Gegenwart rückt, auf nallve Gemüter einen packenden und bekehrenden Eindruck macht. Als der „Bühnenvolksbund“ dies Stück wählte, tat er es wohl mehr ſeinel Tendenz als ſeiner künſtleriſchen Artung wegen. Wer Tragik kennt, weiß ohnedies„Das Leben iſt der Güter höchſtes nicht“ Da⸗ Tänzerpaar Schwaninger und Gadescow hatten das Be⸗ dürfnis, das muſikaliſche Mimodrama„Der Schleier de Pierette“ von A Schnitzler und Dohnanyi vorzuführen. Di Wahl iſt nicht dehr glücklich, bietet ſie doch kaum Gelegenheit zut Entfaltung einer beſonderen Tanzkunſt. Nur zum, Schluß det tragiſch verlaufenden Liebesgeſchichte kann die Pieretze ihre Ver⸗ weiflung in wilden Sprüngen dartun. Ami Schwaninger gab di Pferette als zerbrechliche Pritzelpuppe, nervös, dekadent, feinraſſig.— Was Gadescow für ein großer und hinreißend ſchöner Tanzkür ſtler iſt, konnte er in einer Reihe von Einzelnummern beweiſen, die J lebhaftem Beifall begeiſterten. W E..(i. B) Hhermann Sudermanns neues Bühnenwerk Die Deul, malsweihe“, Hermonn Sudermauns neues Drama, iſt bei d und Königsberg vom Publikum mit ſtarkem Beifall aufgenommen worden. Weniger einheitlich und ſehr viel ungünſtiger iſt die Auf⸗ nahme des Stückes bet der Kritik. Aus Königsberg, wo Su: dermann ſelbſt der Uraufführung ſeines neuen Dramas beiwoh⸗ ein Mitarbeiter: Im Neuen Schauſpielhaus zu nigs“ berg, einem künſtleriſch bochſtebenden Theater, d. Gründungsarbeiten der Schleuſe und des Hauptkraftwe! werke Ende 1924 oder ſpäteſtens in den erſten Monaten 1925 in Be⸗ Die Stauſtufe Wieblingen wird mit der⸗ Einzelhandelsgeſellſchaften über die Frage des Preisabbaues ſtatt. auch ihre Erneuerung wie Hugo von Hofmannsthals„Jedermann dabei von vornherein auf eine geſchloſſene künſtleriſche Wirkung gleichzeitigen Uraufführung in Höln, Hamburg, Baden⸗Baden — N n E e —— Dienskag, den 4. Dezember 1923 Mannheimer General⸗Anzeiger(Mikltag⸗Ausgabe) 3. Seile. Nr. 578 Städͤtiſche Nachrichten Der Preisabbau Die Nachrichten aus dem Reiche über Abbau der Preiſe mehren ſich. So wird aus Berlin gemeldet, daß der Einheitspteis für helles Brot auf 79 Pfennig, für dunkles Brot auf 75 Pfg. her⸗ untergeſetzt wurde. Auf dem geſtrigen Kölner Schlachtvieh⸗ markt fielen die Preiſe für das Pfund Lebendgewicht bei Rindern von 1,4 auf 0,85 Billionen Mark, bei Kälbern von.6 auf 0,90 Billionen, bei Schweinen von 1,7 auf 0,7 Billionen Mark. Von der geſtern beſchloſſenen weiteren Ermäßigung der Mann⸗ heimer Fleiſchpreiſe haben wir in letzter Nummer ſchon Mitteilung gemacht. Eine ſcharfe Mahnung des Generalſtaalsanwalts zur Senkung der Grundpreiſe. Vom Generalſtaatsanwalt wird uns geſchrieben: Die in der letzten Zeit beobachtete beunruhigende Steigerung der Grund⸗ preiſe für Waren und Leiſtungen wird in der Hauptſache damit be⸗ gründet, daß die Geldentwertungsverluſte bei der Preis⸗ bildung berückſichtigt und als Sicherungszuſchläge(Riſiko⸗ prämien) in den Papiermarkpreis eingerechnet werden müßten. Solche Zuſchläge ſollen nicht beanſtandet werden, ſoweit ſie eine entſprechende Verteilung des Riſikos bezwecken und nicht, wie es häufig geſchieht, eine Abwälzung des ganzen Riſikos auf den Verbraucher herbeiführen. Zweifellos verlieren ſie aber jede Berechtigung, wenn die Zahlung nicht in Papiermark, ſondern in wertbeſtändigen Zahlungsmitteln(Goldanleihe, Renten⸗ mark u..) erfolgt, und damit die Gefahr eines Verluſtes durch Geldentwertung nicht mehr gegeben iſt. In dieſem Fall muß auf den durch den Sicherungszuſchlag erhöhten Grundpreis ein dieſem Zuſchlag 7 Nachlaß gewährt werden, da fonſt ein übermäßiger Gewinn gemacht wird. Das iſt eine Selbſtver⸗ ſtändlichkeit, die auch bei den in den letzten Tagen im Landespreis⸗ amt ſtattgehabten Beſprechungen mit den Vertretern des Einzel⸗ hendels, der Induſtrie und des Großhandels grundſätzlich anerk mnt worden iſt. Man hat jedoch durchaus nicht die Folgerung gezogen, daß nun⸗ mehr ein ſofortiger Abbau der Riſikoprämie bei wertbeſtändiger Zahlung eintreten müſſe, ſondern eine Preisſenkung. nur in Ausſicht geſtellt, ſobald eine genügende Sättigung der Bevölkerung mit wertbeſtändigem Geld und eine Stabiliſierung der Währung eingetreten ſei, die eine genaue Kal⸗ kulation ermöglicht. Dieſer Wechfel auf die Zukunft kann nicht akzeptiert werden. Mit ſolchen Vertröſtungen wird dem notleidenden Volk nicht geholfen; es will mit Fug und Recht jetzt ſchon Taten ſehen. Wenn man für eine ungewiſſe Uebergangszeit zulaſſen wollte, daß die erhöhten Grundpreiſe auch für wertbeſtändige Zahlungs⸗ mittel gelten, dann würden dieſe neuen Zahlungsmittel von vorn⸗ herein in ihrer Kaufkraft entwertet und auf die abſchüſſige Bahn der Papiermark gedrängt werden. Im günſtigſten Falle würde man an Stelle einer Stabiliſierung der Währung zu einer Stabiliſierung der unerträglichen Grundpreiſe kommen. Wer alſo die Mitarbeit an der Gefundung unſeres ſchwer⸗ erſchütterten wirtſchaftlichen Lebens ernſt nimmt, darf nicht einen Gewinn beanſpruchen, der jeglicher Berechtigung entbehrt. Er darf ſich auch nicht darauf berufen, daß eine Kalkulation des Preisnach⸗ laſſes zur Zeit noch nicht möglich ſei. Hat man es fertig gebracht, die Gefahr der Geldentwertung in die Preiſe hineinzukalkulieren, ſo kann es nicht auf unüberwindliche Schwierigkeiten ſtoßen, ſie im einzelnen Falle auch wieder herauszukalkulieren und in Abzug zu bringen. Das iſt bei einigem guten Willen gewiß möglich. Wo dieſer gute Wille nicht vorhanden iſt, oder ein entſprechender Abzug auf Bequemlichkeit unterbleibt, muß Beſtraf ung wegen Preis⸗ wuchers erfolgen. Die Preistreiberei bei Gegenſtänden des täg⸗ lichen Bedarfs iſt mit empfindichen Freiheits⸗ und Geldſtrafen auch dann bedroht, wenn ſie nicht vorſätzlich, ſendern fahrläſſig begangen wird. Das gilt allgemein auch für die Landwirtſchaft. Die Staatsanwaltſchaft wird übrigens auch dafür Sorge tragen, daß den Bevölkerungskreiſen, die noch nicht oder nicht genügend über wert⸗ beſtändige Zahlungsmittel verfügen können, der Einkauf nicht durch unangemeſſen hohe Grundpreiſe unmöglich gemacht wird. Preisberechnung des Handwerks auf Goldmarkgrundlage Ueber die Karlsruher Beſprechungen mit für den Preisabbau in Betracht kommenden Wirtſchaftsgruppen, auf die der General⸗ ſtaatsanmalt Bezug nimmt, erhalten wir folgenden Vericht: An die Beſprechungen über die Preisberechnung auf Goldmark⸗ grundlage, die Donnerstag und Freitag mit den Vertretern des Einzel⸗ und Großhandels ſowie der Induſtrie im Landespreisamt abgehalten worden waren, ſchloß ſich am Samstag eine Ausſprache mit den Vertretern des Handwerks, das in ſeinen wichtigſten Zweigen vertreten war. Der Sitzung wohnte mit den Vertretern des Generalſtaatsanwalts und des Landes⸗ polizeiamts auch der Direktor des Landesgewerbeamts an. In der ſehr eingehenden Beratung wurde durch das Handwerk vor allem auf die außerordentliche Steigerung hingewieſen, die die Mate⸗ rialien in faſt allen Branchen zu verzeichnen hätten. Dazu komme die Unſicherheit unſerer Geldverhältniſſe, unter der das Handwerk, das mehr noch wie andere Erwerbskreiſe mit kleinen Beträgen für den täglichen Bedarf rechnen müſſe, doppelt ſchwer zu leiden habe. Die Not zwingt ſchon hin und wieder einzelne Handwerker, nur um etwas Geld in die Hand zu bekommen, weit unter einem tragbaren Preis zu arbeiten. In zahlreichen Zweigen dſtpreußen Sudermann ſeit langem einſetzt, gelangte dieſer Tage das neueſte Werk Hermann Sudermanns, das vieraktige Drama „Die Denkmalsweihe zur Uraufführung. Ein nicht ſehr kompli⸗ zierter Vorgang: Die Witwe eines„großen Mannes“ erfährt an Tage, an dem man ihm ein Denkmal ſetzt, daß der Tote kei⸗ neswegs die edle Perſönlichkeit geweſen iſt, für die ihn die Welt und ſie gehalten haben. Ihre Verehrung verwandelt ſich in Haß, ſie beginnt ein neus Leben, das wenig Früchte trägt, und endet ſchließlich durch Selbſtmord. Eine pfychologiſch intereſſante Arbeit, aber wie faſt alle Schauſpiele Sudermanns, leidet das Stück unter der geſellſchaftlichen Konverſation, die ſich in die Dialoge einmengt. Techniſch meiſterlich das Ganze. Ein wenig Erinnerung an Joſen: die Handlung rücklaufend aufgerollt. Die Aufführung aufs ſorg⸗ fältigſte durchgearbeitet, hervorragend namentlich Hans Peppler. Die 4 Akte wurden mit ſtürmiſ Applaus aufgenommen. Der Beifall war echt, das Publkum zieht auf der Bühne die„Konver⸗ ſation“ leider noch immer den ungeſchminkten Dialogen vor. Su⸗ der mann ſelbſt zeigte ſich nach allen Akten den Zuſchauern. *** 45 Die NMok der Künſtler und ihrer Angehörigen. Vor kurzem brachten wir die Nachricht, daß Selma Hartleben, Otto Erichs Lebensgenoſſin, in bitterer Not um ihr Daſein ringt, daß die Witwe Mar Regers ein kümmerliches Leben führen muß, daß das Haus Wahnfried in Bayreuth verzweifelt um ſeine Erhaltung kämpft, nun wird uns mitgeteilt, daß die Witwe Roſenows, des Dichters von Kater Lampe, die ſpäter nochmals verwitwete Gattin germann Eſſigs, des vor der Reife frühverſtorbenen Drama⸗ titkers, des Lebens Not ſchmerzlich erfährt und auch Hermann Stehr, deſſen 60. Geburtstag bevorſteht, hart kämpfen muß. Es iſt ein Jammer, weiß Gott! Dazu köͤmmt, daß Stehr, der hervor⸗ ragende Romandichter, ein Schleſier wie Gerhart Hauptmann, von nuar an wohnungslos ſein ſoll. Unlängſt verzeichneten wir den traurig⸗grotesken Fall, daß Profeſſor'Eſter in Münſter ſeine Vor⸗ leſungen über Zeitungskunde an der Univerſität einſtellen muß, weil die bürokratiſche Einſichtsloſigkeit einer Behörde ihm die Woh⸗ nung weggenommen hat. Aehnlich iſt es mit dem Dichter Stehr. Stehr hat ſein Haus in Warmbrunn verkauft. der Käufer verlangt Räumung der Wohnung bis Jahresende. Gleichzeitig kaufte Stehr ein Häuschen in Schreiberhau; das dortige Wohnungsamt ſetzte ſedoch ſofort einen Gendarm hinein, und alle Demühungen ſeinen ſchleſiſchen Freunde, Stehr zu einem Heim im eigenen Hauſe oder anderswo zu verhelfen, blieben erfolglos. Gerhart Haupt⸗ mann wandte ſich in einem dringenden Brief an den Regierungs⸗ gräſidenten in Liegnitz. Auch das half nichts! Iſt es nicht mög⸗ lich, deutſche Künſtler und Gelehrte, wenn nicht vor der Brutalität fehrtenfleißes, deren Andenken i des Lebens, ſo doch vor der Brutalität der Aktenmenſchen in den eeee ee Behörden zu ſchützen? mit ſeinen Mabereien aeichnückt des Handwerks ſei bereits durch übermäßigen Verbrauch der Sub⸗ ſtanz eine ſtar ke Verarmung zu verzeichnen. Auch im Hand⸗ werk erhofft man von einer Stabiliſierung der Geldverhältniſſe, die erſt wieder eine genaue Kalkulation ermögliche, eine VBeſſerung der wirtſchaftlichen Lage. Alle anweſenden Vertreter des Handwerks erklärten ſich eben⸗ falls bereit, unter den gegebenen Vorausſetzungen ihrerſeits an einer Beſſerung der Preisverhältniſſe mitzuarbeiten. um auf dieſe Weiſe eine geſunde wirtſchaftliche Baſis zu ſchaffen, auf der auch das Handwerk wieder emporblühen könne. Die Beſprechungen über die Preisberechnungen auf Goldmarkgrundlage, die eine Reihe ſehr wichtiger Fragen aufgerollt haben, werden im Landespreisamt im Laufe dieſer Woche fortgeſetzt. Das Reichsernährungsminiſterium fordert Herabſekung der Fleiſchpreiſe Im Reichsminiſterlum für Ernährung und Landwirtſchaft fand mit Vertretern des Fleiſchergewerbes eine Beſprechung wegen Herabfſetzung der Fleiſchpreiſe ſtatt. Die Beteiligten wur⸗ den aufgefordert, die gegenwärtigen Preiſe unverzüalich herabzu⸗ ſetzen und für die Zukunft auf der Grundlage der tatſächlichen Ge⸗ ſtehungskoſten und unter Einrechnung eines Gewinnzuſchlaas, der den im Frieden für die Gewichtseinheit gehabten Verdienſt keines⸗ falls überſchreiten darf, die Preiſe in Goldmark neu feſtzuſetzen. Solange dieſe Umſtellung auf die von allen Riſikozuſchläge freizuhal⸗ tenden Goldmarkpreiſe nicht/erfolat iſt, iſt bei Zahlung in wertbeſtän⸗ gen Zahlunasmitteln(Rentenmark, Goldanleihe) ein entſprechender Nachlaß(Rabatt) von den im übrigen erheblich herabzuſetzenden Papiermarkpreiſen zu gewähren. Die Vertreter des Fleiſchergewer⸗ bes ſagten zu, daß ſie in ihren Kreiſen auf die Einhaltung dieſer Richtlinien hinwirken werden. Das Reichsminiſterium für Ernäh⸗ rung und Landwirtſchaft wird in ähnlicher Weiſe auch mit anderen Angehörigen des Nahrungsmittelgewerbes und Handels ins Beneh⸗ men treten, um eine allgemeine Senkung der hohen Lebensmittel⸗ preiſe zu erzielen. Abſchied von der alten Briefmarke Die deutſche Reichspoſt hat vom 1. Dezember an die wertbeſtän⸗ dige Briefmarke eingeführt und iſt damit zu der alten Pfennigmarke zurückgekehrt. Wie bei den Zahlungsmitteln trennen wir uns auch hier von der Periode des Nullentanzes, um wieder zu der ehrlichen und beſcheidenen Ware zurückzukehren. Es wäre ein lohnendes Unternehmen, die Wandlungen feſtzuhalten, die die deutſche Brief⸗ marke im Zuſammenhang mit der Geldentwertung durchgemacht hat. Das Gebiet iſt aber ſo reich, daß es nur durch Fachmänner und durch eine Spezialunterſuchung zu erſchöpfen iſt. Man wird ſich begnügen müſſen, beim Abſchied von der Papiermark⸗Marke und beim Ueber⸗ Heſth zur Feſtmark⸗Marke gus der hinter uns liegenden Zeit einige eſonders hervorſtechende Eigentümlichkeiten anzuführen. Einzel⸗ 5 Waldeyer heiten finden wir darüber in einem Artikel von im„Daheim“. Mit der Revolution ſetzte auch die neue Zeit der deutſchen Brief⸗ marke ein. Die glte Germania⸗Marke verſchwand mehr und mehr. An ihrer Stelle käm uns eine bunte Fülle von Marken zu Geſicht. Da tauchten zur Jeit der Münchener Unruhen, als die rechtsrheini⸗ ſchen bayeriſchen Poſtämter nicht mit VBayern⸗Marken beliefert wer⸗ den konnten, Narken mit dem Aufdruck:„Freiſtaat Bayern“ auf; da erſchienen die Marken der Nationalverſammlung mit ihren merk⸗ würdig⸗verzerrten, modernen, d. h. der Zeit angepaßten Figuren und Darſtellungen; da redeten von der Abſchnürung deutſchen Gebietes vom Mutterlande die Worte„Saxre“,„Saargebiet“,„Memelgebiet“ und„Danzig“. Aber auch die Zeiten der Beſetzung der Heimat⸗ erde durch fremde Truppen und Verwaltungen prägen ſich aus: in eeee Lettern finden wir über dem Kopfe der Germania die Aufdrucke der fremden Kommiſſionen. Für die Abſtimmungsgebiete in Schleswig und Oberſchleſien wurden beſondere Marken auch in Weſtpreußen erſchienen ſolche; für die Zeit der Scheinab⸗ ſtimmung in Eupen und Malmedy wurden belgiſche Marken mit Aufdruck verwandt. Im Saarland gab es vom Februar 1921 Brief⸗ marken mit Bildern des Induſtriegebietes, die im Mai desſelben Jahres mit der Frankenwährung erſetzt wurden. Im Memelland kamen franzöſiſche Marken auf, denen wieder die Pfennigwährung aufgedruckt wurde Der Freiſtaat Danzig überraſchte mit eigenen Marken, die er mit der Kogge und etwas ſpäter mit ſeinem Stadt⸗ wappen ſchmückte. Am bitterſten aber berührt uns, wenn wir auf einer Germania⸗Marke die h„Poczta Polska“ leſen; ſie wurde von den polniſchen r auf die Reſtbeſtände deutſcher Marken geſetzt, die ſich im Gebiete des ehemaligen Generalgouver⸗ nements Warſchau und in den entriſſenen Oſtgebieten vorfanden. Die ganze Leidenszeit des Vaterlandes ſteht in dieſen Markenreihen geſchrieben. Seit dem Jahre 1918 haben unſere Marken des täglichen Ge⸗ brauchs allerlei Schickſale durchgemacht. Da wurde den Werten 10 Pfennig und 15 Pfennig im Mai 1919„5 Pfennig für Kriegsbeſchä⸗ digte“ aufgedruckt(5 Pfennig, wie beſcheiden wir damals noch waren]) da wurden anläßlich der Portoerhöhungen die großforma⸗ tigen Marken über eine Mark in neuen Wertſtufen und mit einem neuen Druckverfahren hergeſtellt und die 1 und 2 Mark⸗Marke mit den Werten 1,25 Mark, 1,50 Mark und 2,50 Mark überdruckt; da kamen 1920 die Farbenänderungen, die alle Marken betrafen, die um nur zwei Beiſpiele zu geben, der 40⸗Pfennig⸗Marke die alte rote Farbe der 10 Pfennig⸗, der 80 Pfennig⸗Marke die alte blaue Farbe des 20 Pfennig⸗Wertes gaben. Inzwiſchen erſchienen auch die neuen preisgekrönten deutſchen Marken: die Ziffernart, die Schmiede, die Ernte, die Bergarbeiter einfarbig, in Doppelfarbe, die Werte zu 2, 3 und 4 Mark mit dem Poſthorn, die 5⸗ und 10⸗Mark⸗Marke wied in Zahlentype größeren Formats und endlich die 20⸗Mark⸗Marde mit den Pferden, die nur wenigen bekannt iſt. All dieſe Marken wurden zuerſt auf dem Papier mit ſogenann⸗ ten Rautenwaſſerzeichen hergeſtellt, auf dem die alten Germanig⸗ Marken erſchienen waren. Dann aber wurde dies Papier ba wechſelt und es trat ein neues mit Wabenwaſſerzeichen an Stelle. Nun fehlte aber in der neuen Wertre'he die 75⸗Pfennig⸗ und die 1,25⸗Mark⸗Marke, die für den täglichen Gebrauch bei der damg⸗ ligen Porfolage unbedingt erforderlich waren S aoſah ſich die Poſtverwaltung gezwungen. dieſe Werte in der Germania⸗Art herzuſtellen; auf dieſe Weiſe gelangten dieſe Marken in kleiner lage auch noch auf das Wabenpapfer, womit wiederum eine ner Spielart geſchaffen wurde. Auch mit Ueberdrucken half ſich die Poſt eine Weile: 1,60 auf 5 Pfennig⸗Germania. 3,5(dieſes in grüner Farbe) und 10 Mark auf andere Germania⸗Werte aufged uckt. Der Uleberdruck wurde ſchließlich, als mit den Dollarſprüngen auch die Marken faſt von einem Tag zum andern ihren Wert einbüßten, faſt die Regel. So hat die Papiermark⸗Marke eigentlich ein recht un⸗ rühmliches Ende gefunden. Hoffentlich bleibt die neue Marke dafür umſo feſter. das Abſchlachten von Ferkeln und Läufelſchweinen Wenn man, ſo wird uns geſchrieben, heute durch eine badiſche Großſtadt wie Mannheim oder Karlsruhe geht und einen Blick in den Metzgerladen wirft. ſieht man neben den beſten Qualitäten des Ochſen⸗ Rind⸗ u. Kuhfleiſches ſogenanntes„Junges Schweine⸗ fleiſch“ zum Verkauf ausoeſtellt. Dieſes Fleiſch rührt wie ſeder Laie auf den erſten Blick feſtſtellen kann. von Ferkeln und Läufer⸗ ſchweinen im Gewicht von 20 Pfund und darüber her. Ohne an der Güte und dem Nährwert dieſes jungen Schweinefleiſches Kritik zu üben, muß doch geſgat werden, daß das Abſchlachten dieſer ſungen Tiere, vom wirtſchaftlichen Standnunkt aus betrachtet. ſehraroße Nachteile für unſere aanze Fleiſchverſorgung mit ſich bringt. Es ſollten Mittel und Wege gefunden werden, daß einerſeits die Schweinezüchter eine genügende Abſatzmöalichkeit für ihre Zucht⸗ ſchweine wie auch für die anfaſtenden Einſtellſchweine erhalten und dieſe nicht ſchon im ſugendlichſten Alter zum Schlachten verkaufen müſſen. Andererſeits ſollten die Schweinehalter und Schweinemäſter wieder dazu gebracht werden, nicht, wie es in den letzten Jahren der Fall war, Schweine nur für den Eigengebrauch zu mäſten, ſondern die Mäſtung der Schweine wie vor dem Kriege als eine Einnahme⸗ quelle anzuſehen. Eine behördliche Verfügung. die das Abſchlachten der Ferkel und Läuferſchweine verhindern ſollte. würde gleichzeitig auch ſehr hart die Schweinezüchter treffen, die dann ihre Ferkel und Läufer nicht oder nur mit aroßem Verluſte verkaufen könnten und aus dieſem Grunde gezwungen würden, ihre Zuchtſchweine abzu⸗ ſchaffen oder weniaſtens einzuſchränken. Die Frage der Fleiſchverſorauna geht Hand in Hand mit der Frage der Kraftfuttermittelbeſchaffung. Itt letztere gelöſt, ſo löſt ſich auch erſtere von ſelbſt. Wir haben genügend Kraft⸗ futtermittel zu Preiſen, die eine Schweinemäſtung noch lohnend machen, daß wieder wie früher Schweine gemäſtet werden, was ſicher⸗ lich eine Beſſerung der Fleiſchverſoraung nach ſich ziehen wird. Die jetzt beſtehende Abſchlachtung von Ferkeln und Läuferſchweinen wird dann auch ſofort aufhören, da dieſe Tiere von den Mäſtern zur Maſt aufgekauft werden. Wie man hört, beabſichtigt die Badiſche Landwirtſchaftskammer Schweinemaſtverträge in der Weiſe abzuſchließen, daß den Mäſtern das für die Maſt erforder⸗ liche Kraftfutter ohne vorherige Bezahlung von den Abnehmern der Maſtſchweine zur Verfüaung geſtellt wird. Bei der Anlieferung der fetten Schweine ſoll dann das gelieferte Kraftfutter in einem vorher ſchon vertraalich beſtimmten Verhältnis abgerechnet werden. Es iſt dieſes der einzig richtige Weg, um wirkſam gegen die Abſchlachtung der Ferkel und Läuferſchweine anzukämpfen. Durch den Abſchluß von Schweinemaſtverträgen erhalten die Mäſter Kraftfutter geliefert. Sie ſind daher in der Lage, ohne im Beſitz des für den Ankauf der Kraftfuttermittel erforderlichen flüſſigen Kapitals zu ſein, in größe⸗ rem Umfange wie bisher Schweine zur Maſt einzuſtellen. Die Schweinezüchter ſind dann auch durch die verſtärkte Nachfrage nach Einſtellſchweinen nicht genötigt, die ſungen Schweine zum Schlachten zu verkaufen, ſondern können die Tiere ihrem eigentlichen Zwecke, der Mäſtung zuführen. Durch die Mäſtung einer arößeren Ansahl Schweine wird auch zur Beſſerung der Fett⸗ und Fleiſchverſorgung weſentlich beigetragen. Zur Durchführuna dieſer Maſtverträge, die für den Landwirt wie den Fleiſchverbraucher von aleicher Bedeutung ſind, iſt auch un⸗ bedinat erforderlich, daß die Stellen. denen die Fleiſchverſorgung ob⸗ lieat, das aleiche Verſtändnis entgegenbringen, wie es die Landwirte bereits getan haben. Die Ziele der Schweinezüchter, Schweinemäſter und der Fleiſchverbraucher ſind hier vollſtändia die gleichen. Es müßte daher auch für alle folgender Grundſatz maßgebend ſein: „Durch Abſchluß von Schweinemaſtverträgen zur Erlangung der zur Maſt erforderlichen Kraftfuttermittel, zur verſtäxkten Schweine⸗ mäſtung und zur Beſſerung der Fett⸗ und Fleiſchvekforgung.“ „Jalſche Hundertmilliarden⸗Markſcheine und andere falſche Reichsbanknoten. Von den Reichsbanknoten zu 100 Milliarden Mark, die das Datum des 26. Oktober 1923 tragen und ihren Schutz in einem natürlichen Waſſerzeichen und in den im Papierſtoß eingebetteten Pflanzenfaſern haben, ſind Fälſchungen aufgetaucht, die an dem Feh⸗ len der Erheitsmerkmale(Waſſerzeichen und Pflanzenfaſern) un⸗ ſchwer zu erkennen ſind Auch andere Nachapmungen der Reichs⸗ banknoten tauchen mehr im Verkehr auf. Alle die Falſchſtücke weichen in ihrer Ausführung von den echten Reichsbanknoten ab. Runſt und Wißenſchaſt Tukankhamens Grab geöffnet. Am 23. v. Mts. iſt, wie aus dem ägyptiſchen Orte Luxor berichtet wird, die eigentliche Grabkammer des äguptiſchen Königs Tutankhamen geböffnet worden. Die Auffindung dieſes ägyptiſchen Könöigsgrabes iſt im vorigen Jahre eine der größten Senſationen des weſtlichen Europas ge⸗ weſen. Der Entdecker des Grabes, Lord Carnarvon, iſt inzwiſchen infolge einer Vergiftung durch eine ägypiſche Stechmücke geſtorben, was von der abergläubiſchen Bevölkerung Aegyplens als eine Strafe für die Störung der Grabesruhe gyptiſcher Könige gehalten wird. Carnarvon iſt im vorigen Jahre bis zu der eigentlichen Grab⸗ kammer vorgedrungen, hat aber nur das Tor der Kammer ge⸗ öffnet, ohne weiter in das Innere vorzudringen. Die Oeffnung iſt nunmehr erfolgt und man hat das Innereder Kammer einer genauen Durchſicht unterzogen. Nach den Berichten der engliſchen Blätzer hat man dabei die überraſchende Entdeckung gemacht, doß auch dieſe Kammer noch nicht die eigentliche Ruheſtätte des ägyp⸗ nunmehr geöffneten Raum eingebaut iſt. Der Raum, den man ge⸗ öffnet hat, iſt mit Koſtbarkeiten aller Art gefüllt. Das prächtigſte Stück, das man gefunden hat, iſt eine Alabaſterva ſe mit ſil⸗ bernen und goldenen Beſchlägen. Die Vaſe weiſt leider einen Sprung auf. Ferner ſind aus Gold gearbeitete Figuren des Nil⸗ gottes in der Kammer gefunden worden und dann eine Anzahl von Jagdgerät und Waffen aus edlem Metall. Die Wände der Kammer ſind vollkommen vergoldet und mit religiöſen Inſchriften bedeckt. Man ſteht nunmehr vor dem Geheimnis der eigentlichen Grab⸗ kammer, die noch nicht geöffnet worden iſt. Das Tor dieſer Kammer iſt feſt verſiegelt und verſchnürt. Das Siegel trägt das königliche Wappen. Es iſt noch vollkommen unberührt, ſodaß man mit Sicherheit annehmen kann, daß das Innere der Grabkammer ſich in dem Zuſtande befindet, in dem es vor rund 3300 Jahren geſchloſſen und verſiegelt worden iſt. Das Tor zeigt auf einem Fries eine Darſtellung der beflügelten Sonnenſcheibe in Gold, wäh⸗ rend auf den beiden Flügeln der Tür der König Tutankhamen in voller Größe dargeſtellt iſt. Man iſt nunmehr ſehr geſpannt auf die Entdeckungen, die man nach der eigentlichen Oeffnung der Grabes⸗ kammer machen wird. Aeber die Weiterführung der deulſchen Joologiſchen Stalion des Weltkrieges zählte auch die einſt von dem bekannten Naturforſcher Profeſſor Dohrn gegründete, weltberühmte Zoologiſche Station in Neapel, eine Stätte deutſcher Wiſſenſchaft und echten deutſchen Ge⸗ Kreis. zu dem auch Dohrn und der verſtorbene Bildhauer Hildebrand zählten. Von 1874 bis zum Kriege dauerte bier das Forſchungswerk, begünſtiat von der italieniſchen Regierung, mit Intereſſe verfolgt in der ganzen Welt vonzallen Naturforſchern und allen, die ſich für die Forſchungsergebniſſe auf dieſem Gebiet intereſſieren. Dem entſprach auch die internationale Mitarbeiterſchaft und die finanzielle Unter⸗ ſtützung. Schon vor dem Kriege war Anton Dohrn ſein Sohn Rein⸗ hard(1909) in der Leitung gefolgt, dann kam der Krieg und in deſſen Verlauf die Schließung der Zoologiſchen Station. Nun iſt die Be⸗ ſchlaanahme aufgehoben und nach einem mehrjährigen, höchſt verwickelten Rechtsſtreit auf dem Weg eines gütlichen Aus⸗ aleichs durch die italieniſche Regierung die Möglichkeit geſchaffen wor⸗ den, die Zoologiſche Station als ſelbſtändige wiſſenſchaftliche Anſtalt unter dem Schutze und der Oberaufſicht der italieniſchen Regierung weiterzuführen. Dem Verwaltungsrat gehören der Bürgermeiſter von Neapel als Vorſitzender und Profeſſor Dohrn als geſchäftsfüh⸗ vendes Mitalied an. Daß die weltberühmte, mit der Geſchichte deut⸗ ſcher Kultur und deutſcher Wiſſenſchaft ſo eng verbundene Anſtalt tiſchen Königs iſt, ſondern vielmehr eine zweite Kammer, die in den funter deutſcher Leitung und italieniſchem Schutz ſetzt weitergeführt werden kann, darf zugleich als ein erfreuliches Zeichen dafür ange⸗ ſehen werden. daß die Beziehungen zwiſchm Italien und Deutſch⸗ dem Kriege ſich weiter in wünſchenswerter Weiſe enk⸗ wickeln. 2 Kleine Chronik. Die internationale Konferenz der Direktoren aller meteorologiſchen Zentralinſtitute hat auf ihrer Utrechter Tagung die ſeit dem Kriege ausgeſchloſſenen deutſchen und deutſch⸗öſterreicht⸗ ſchen Vertreter einſtimmia wieder in ihren Kreis aufgenommen. Geh. Rat Hergeſell von der Berliner Univerſitäf. Direktor des Obſer⸗ vatoriums in Lindenbera. wurde zum Vertakter Deutſchlands ge⸗ wählt. außerdem eine Reihe deutſcher Gelehrter zur Teilnahme an der Arbeit der einzelnen Ausſchüſſe. darunter auch Prof. Dr. Schott von der Deutſchen Seewarte in Hambura.— Das Kuratorium der Wilbelm⸗Scherer⸗Stiftung hat den diesjähriaen Scherer⸗Preis geteilt und je zur Hälfte dem Privatdozenten Dr. Herbert Eyſard in Wien für ſein Buch„Erfahruna und Idee. Probleme und Lebensfor⸗ men in der deutſchen Literatur von Hamann bis Hegel“ und dem Privatdozenten Dr. Karl Vistor in Frankfurt a. M. für ſein Buch „Geſchichte der deutſchen Ode“ verliehen.— Der Direktor der Deut⸗ ſchen Bücherei in Leipzia. Prof. Dr. Ernſt Minde⸗Vouet⸗ hat ſein Amt niedergelegt. Dder Gelehrte, der die Leivziger Zenkrol⸗ in Neapel wird von unterrichteter Seite geſchrieben: Zu den Opfern ceen mit Unterſtützung der deutſchen Draaniſation des Geſamt⸗ chhandels in ſahrelanger Aufbauarbeit oraaniſiert hat. will ſich i Zukunft ſeinen wiſſenſchaftlichen Arbeiten widmen.— Willeum Furtwän aler bat mit dem Berliner Philharmoniſchen Orcheſter in Prag konzertiert und ſubelnden Beffall davongetragen. Der Di⸗ Hans von Marces, der die Bibſtoihek des weltberühmten Muſeums botte, und an den Kouved fiedler rigent mit ſeinene Orcheſter ſofart zu weiters' Honzectex ver⸗ 2C ͤ ͤÄTTTT 4. Seife. Nr. 558 Mannheimer General-Anzeiger(mittag · uus gabe) Dienskag, den 4. Dezember 1923 Aeber die Einzjehung der Schweizer Fünf⸗Franken⸗Scheine ſind. die verſchiedenſten Gerüchte im Umlauf. Wie die„Karlsr. Zta.“ aus gut Es werden von der Schweiz für 105 Millionen Mark 5 Franken⸗Sil⸗ herſtücke herausgegeben, und in der aleichen Höhe werden Fünf⸗Fran⸗ ken⸗Scheine eingezogen. ber 1923 erfolagen. Kechtsanmzlle in der Schweiz. Bei der Zoll⸗ und Außen⸗ handelsabtellung der Handelskammer Mannheim, Börſe, Zimmer 7, kegt ein Verzeichnis einiger Rechtsanwälte, die von der Deutſchen Hendelskammer in der Schweiz namhaft gemacht worden ſind, vor, das daſelbſt eingeſehen werden kann. 5 Sſcherung der Gas- und Waſſermeſſer während der Winter⸗ mouate. Die Direktion der Städt Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitäts⸗ werke macht im Anzeigenteil der vorliegenden Nummer darauf aufmerkſam, daß zur Verhütung von Störungen im Bezug von Vaſſer und Gas die Waſſer⸗ und Gasmeſſer und die Zuleitungen gut zu verwahren und insbeſondere die Kellerläden geſchloſſen zu halten ſind. Der Barbaratag. Der 4 Dezember iſt der hl. Barbara, der frommen Jungfrau, geweiht worden, die während der Chriſten⸗ verfolgung des römiſchen Kaiſers Maciminus im 3. Jahrhundert den Märtyrertod erlitt. Weil Barbara ſich ZJeit ihres Lebens ſtand⸗ haft weigerte, zu heiraten, wurde ſie die Schutzheilige der unver⸗ heirateten Frauen. Weiterhin iſt Barbara die Patronin der Ar⸗ tilleriſten, Pulverarbeiter und Bergknappen, wie ſie auch bei Un⸗ gewitter und Feuersgefahr angerufen wird. Kleinviehdiebſtähle. In letzter Zeit ſind wieder verſchiedene Kleinviehdiebſtähle vorgekommen. Nach dem Polizeibericht wurden u. a. entwendet: In Neckarau ein alter und drei halbgewachſene Stallhaſen, aus einem Gartenhauſe in den Schrebergärten beim Rennplatz zwei Hühner und ein Hahn, die am Tatort abgeſchlachlet wurden, aus einem Garten an der Geibelſtraße zwei ausgewachſene Gänſe, im Hauſe Lindenhofſtraße 7 drei ausgewachſene und zwei halbgewachſene weiß und ſchwarz gefleckte Stallhaſen, aus einem Garten bei der Stadtgärtnerei zwei fünf Monate alte Schweine im Gewicht von 70 und 50 Pfund und aus einem Garten in der Liebig⸗ ſtraße 2 Gänſe, 1 Huhn und 1 Hahn. Die Diebſtähle wurden faſt durchweg nachts ausgeführt. Kaminbrand. Infolge Glanzrußbildung entſtand geſtern abend im Bäckerkamin des Hauſes Lange Rötterſtraße 4 ein Brand. Die um.19 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr beſeitigte die Gefahr mit dem Kaminkehrzeug. veranſtaltungen 8 4. Akademie⸗Konzert. Heute Dienstag abend findet im Muſenſaal das 4. Akademiekonzert ſtatt, das vor allen Dingen ſeine beſondere Bedeutung durch das Klavierkonzert von Pfitzner erlangen wird. Walter Gieſeking, der dieſes Werk zur Urauf⸗ führung brachte, wird auch bei der erſten Aufführung hier das Werk ſpielen. Neben dem Klavierkonzert gelangen unter Leitung des Generalmuſikdirektors Richard Lert Mendelsſohns ee Robert Schumanns Symphonie Nr. 4 in ⸗Moll zur Aufführung. Die Nikolaus-Nachmiktage, die im vorigen Jahre unter dem Jubel und Beifall der vielen großen und kleinen Beſucher 7 mal ſtattfanden, werden auch in dieſem Jahre mit lauter neuen Ueber⸗ raſchungen veranſtaltet werden. Der erſte Nachmittag, den wir unter Mitwirkung von Alfred Landory, Eliſe Delank und von der Kinderballettſchule Aenni Häns veranſtalten, wird ſich im veichgeſchmückten Saal der Harmonide abwickeln. * Weihnachtsgebäck. Das Wort erfüllt uns mit Freude aber auch zualeich mit Gefühlen der Sehnſucht in Erinnerung an ſchöne Zeiten. wo man mit Butter. Eiern. Mandeln und anderen auten Dingen köſt⸗ liche„Gutſel“ herſtellen konnte. Dieſes Jahr ſind ſa wohl alle feinen Zutaten zu haben. aber wer kann ſie kaufen? Drum ſoll aber nicht auf Weihnachtsgebäck verzichtet werden, man muß eben ſparſam und doch aut backen. Hierzu möchte der Hausfrauenbund mit ſeiner Vorführung am heutigen Dienstaa nachmittag in P 6, 20 Anleitung geben. die alle Hausfrauen intereſſieren dürfte. Ende der Woche findet dann die Bücher⸗ und Notenmeſſe ſtatt. gerrenabend der Mannheimer Liedertafel. An das ſams⸗ zägige Konzert der Mannheimer Liedertafel, das in ſeinem ungemein befriedigenden Verlauf den Nachweis lieferte, daß die Leiſtungen der Akkivität in auffallender Aufwärtsentwicklung begriffen ſind, ſchloß ſich am Sonm ag der traditionelle Herrenabend. Der Beſuch war wieder ſo ſtark, daß der große Saal des gemütlichen Sängerheims in K 2 nicht ausreichte. Weſt in den Nebenraum er⸗ ſtreckten ſich die Tafeln an denen bald die für die„Bierprobe“ charakteriſtiſche heitere Laune herrſchte, da der von Vereinsmit⸗ gliedern kredenzte Stoff die ſachverſtändige Prüfung in Ehren be⸗ ſtand. Die Beifallsfreudigkeit wurde gleich zu Beginn durch zweil Muſikſtücke der immer prächtiger Hauslkapelle ge⸗ weckt, die unter Herrn Tunzes Leitung nach einem flotten Marſch die Ouvertüre zum„Calif von Bagdad“ ſo klangvoll und fein nuanciert vortrug, daß die Ueberraſchung über dieſe das Dilettanten⸗ niveau überragende Leiſtung einen wahren Beifallsſturm entfeſſel)e. Als der ſchwierigſte Chor des Konzertes, Schuberts„Ruhe ſchönſtes Glüch der Erde“, der in dieſem intimeren Kreiſe den kiefen Ein⸗ druck verſtärkte, den man am Samstag von der hervorragenden Leiſtung gewonnen hatte, verklungen war, hieß der 1. Vor⸗ ſißende, Vankprokuriſt Georg Müller, der es ſich trotz merklicher Indispoſition nicht nehmen ließ, die übliche Anſprache, allerdings gozwungenermaßen in ſehr verkürzter Form, zu halten, die Er⸗ ſchienenen herzlich willkommen, insbeſondere den Ehrenpräſidenten Küllmer und das Ehrenmitglied Wunder. Das lebhafte Echo, das Herr Müller weckte, als er feſtſtellte, daß er die Herrenabende 1 eine der wichtigſten Einrichtungen halte, weil ſie die mehr denn notwendige Verbindung zwiſchen Aktivität und Paſſivi ät her⸗ ſtellen, zeigte, daß er Allen aus der Seele geſprochen hatte. uf einen Rückblick auf das verfloſſene Vereinsjahr mußte Herr Müller verzichten. Die Toten wurden aber nicht vergeſſen. Seit der letz en geſell gen Zuſammenkunft hatte der Verein den Verluſt von zwei aktiven und mehreren paſſiven Mitgliedern zu beklagen, darunter des beliebten Tenoriſten Joſef Dann, der ſo oft zur Bereicherung des der Bierproben beitrug. Als das Hoch auf das deutſche Uied und die Liedertafel, in das Herr Müller die Gefühle und Empfüsdungen der Verſammelten zuſammenfaßte, verklungen war, ſchmetterten die Alkorde des Vereinswahlſpruches durch den Saal. Die weitere Vortragsfolge brachte manche wertvolle künſtleriſche Gabe aus den Reihen der Mitglieder. Herrn Hans Marx kräf⸗ tiger, metallreicher und angenehm klingender Tenor kam zu voller Geltung mit zwei Liedern von Liſzt und Wolff, der Ehrenpräſident, Stadtrat Jakob Groß, zeigte mit drei Schumannliedern:„Du 0 wie eine Blume“,„Widmung“ und„Wanderlied“, daß er inbezug auf Material und Vortrag immer noch mit den beſten Be⸗ rufsſängern meſſen kann, während er ſich im weiteren Verlauf des Abends mit Herrn Marx zu zwei Duetten aus„Martha“ und Die Einziehung wird bis zum 31. Dezem⸗ „Beliſar“ zuſammenfand, bei denen die beiden ſchönen Stimmen achtvoll zuſammenklangen. Herr Lauterbach ließ mit dem remolo von Werſemann, einem Flöten⸗Vir uoſenſtück, den ſchmeichelhafteſten Schluß auf die Qualität des Hausorcheſters zu und ein hochwillkommener Gaſt, Herr Toni Kunz, wußte als deutſcher Michel die vaterländiſchen Empfindungen ſo geſchickt zu treffen, daß der Beifall der denkbar ſtärkſte war. Die Aktivität er⸗ freu e noch mit„Jägers Morgenbuſch“ von L. Jüngſt und dem „Geiger von St. Valten“, einen Chor, den Herr Edgar Hanſen dem 2. Vorſitzenden, Direktor Kloſtermann, gewidmet hat, der in mit den Vorſtandsmitgliedern Fauth und En⸗ ders die Liedertäfler mit einem ſinnigen Weihnachtsgeſchenk über⸗ raſchte: den zu einem großen Tableau vereinigten Pho ographien, die eine Anzahl Feldzugsteilnehmer Weihnachten 1914 dem Verein als Dankesbezeugung für die Liebesgaben geſandt hatten. Herr Georg Müller nahm en, neue Erinnerungszeichen an den Welt⸗ trieg mit herzlichem Dank und der Verſicherung entgegen, daß er ihm einen Ehrenplatz im Sängerheim eirräumen werde. Herr Schimmelrann war ein bewährter Begleiter am Flügel und Herr Plrüfer errtee allgemeines Lob für den von ihm gemalten wair'ung⸗vollen Bühnenbintergrund. Als die Hauskapelle den Shinßwarſch ſpßelte. begehrten ſchon eine Anzahl Teilnehmerinnen an der ſamillären Geburtstagsfeier Einlaß, die ſich an den Herrenabend reihte. 5 unterrichteter Quelle erfährt. handelt es ſich dabei um folgendes: Rommunale Chronik Die Erwerbsloſenfrage im Karlsruher Bürgerausſchuß In Karlsruhe ſtehen heute 5629 Perſonen in der Erwerbs⸗ loſenfürſorge, wie Bürgermeiſter Sauer in der jüngſten Bürgerausſchußſitzung in einem längeren Referat aus⸗ führte. Dazu kommen 15000 Kurzarbeiter, welche Kurz⸗ arbeiterunterſtützung beziehen. Nach dem Kriege war die Höchſtzahl der Erwerbsloſen bisher rund 3000; ſie betrug Milte Januar dieſes Jahres aber nur 96 Perſonen, war ſomit auf einen Tiefſtand wie in den beſten Friedensjahren herabgeſunken. Den weitaus größten Teil der Erwerbsloſen ſtellt heute die Großinduſtrie, vor allem die Metallinduſtrie Es ſind rund 2000 Fabrikarbeiter arbeitslos. Eine zweite große Gruppe von Erwerbsloſen kommt aus dem Bau⸗ gewerbhe. Rund 1500 Bauhandwerker aller Art ſind erwerbslos. Der Aufwand. den die Erwerbsloſenfürſorge erfordert, beträgt für die laufende Woche 110 Tauſend Billionen. Seit dem 11. Nophr. iſt eine grundſätzliche Aenderung in der Erwerbsloſenfürſorge ein⸗ getreten. Die Mittel ſind nur aufzubringen durch Beiträge der Ar⸗ beitgeber und Arbeitnehmer, ſowie durch Zuſchüſſe der Gemeinden. Erſt wenn die Beiträge der Arbeitgeber und Arbeitnehmer und die Zuſchüſſe der Gemeinden nicht reichen, leiſten Reich und Saat je zur Hälfte die erforderlichen Zuſchüſſe. In welchem Umfange zur⸗ zeit noch Zuſchüſſe des Reiches und Staates erforderlich ſind, geht aus der Tatſache hervor daß in Karlsruhe vom 11. Nobember bis ſetzt an Beiträgen der Arbeitoeber und Arbeitnehmer 25 000 Bil⸗ lionen eingegangen ſind, während in der vergangenen Woche 110 000 Billionen benötig“ wurden. Dabei muß noch berückſichtigt werden, daß die eingegangenen Beträge der Arbeitgeber und Arbeit⸗ nehmer nicht allein für die Stadt Karlsruhe, ſondern für den ganzen Vermittlungsbezirk der Vezirksämter Karksruhe, Durlach und Ett⸗ lingen beſtimmt ſind. Es muß damit gerechnet werden, daß in ab⸗ ſehbarer Zeit die Einſtellung der Zuſchüſſe des Reichs erfolgt. Der Redner kam dann auf die ergänzende Fürſorge der Stadt Karlsruhe zu ſprechen. Die Naturaliengaben erforderten einen Aufwand aus ſtädtiſchen Mitteln im Monat Oktober von 121 Billionen. in der erſten Novemberwoche von 121 Billionen, in der zweiben Novemberwoche von 222 Billionen, in der dritten November⸗ woche von 949 VBillionen. Um die Verhältniſſe in Anbetracht der großen Arbeitsloſigkeit überhaupt noch meiſtern zu können, habe ſich die Stadt entſchloſſen, in Verbindung mit den Gewerkſchaften aller Rich ungen an die Bepölkerung en Stadt und Land die Bitte zu richten, an der Aufbringung der Mittel zu helfen. Die beſte Fürſorge ſei zweifellos die Schaffung von Arbeit. Es ſei ſchlechterdings unmöglich, daß die Stadt alle Arbeiter, die aus den Betrieben und Werkſtälten entlaſſen werden, beſchäftigen könne. Vor allem ſollen die Jugendlichen zur Arbeitsleiſtung für ihre Erwerbsloſenunterſtützung herangezogen werden. Nach längerer Dehatte, in der Redner aller Parteien auf den Ernſt der Lage hinwieſen und Vorſchläge machten, wurde ein ſozialdemokratiſcher Vorſchlag, die in der Stadtratsvorlage ver⸗ langten 10 000 Billionen für die Erwerbsloſen und Notſtands⸗ arbeiten auf 100 000 Goldmark zu erhöhen, angenommen. Die Nof der Gemeinden Die finanziellen Nöte der Gemeinden ſind faſt ſtändiger Bera⸗ tungsſtoff in den Stadtparlamenten. So mußte in der letzten Ber⸗ liner Stadtverordnetenſitzung der Kämmerer auf die außerordentlichen Schwieriakeiten hinweiſen, die die Gemeinde bei der Beſchaffuna der Mittel für die Erwerbsloſen habe. Nach ſeinen Ausführungen lagen die Schwieriakeiten bei der preußiſchen Generalſtaatskaſſe. Dieſe hat keine Deckung gehabt für die Schecks zur Zabluna der Erwerbsloſenfürſorge. Bis zum letzten Augenblick habe man nicht gewußt, ob die Beamtengehälter und die Erwerbs⸗ loſengelder gezahlt werden könnten. Erſt nach lanawierigen Ver⸗ handlungen mit allen möalichen Stellen und nach Anruf des Wehr⸗ kreiskommandos ſei es gelungen. dem ganz unmöglichen Standpunkt der Generalſtaatskqſſe ein Ende zu machen. Man wird beiyflichten, daß derartige Zuſtände unhaltbar ſind. Kleine Mitteilungen Das Büraermeiſteramt Ettlingen aibt bekannt, daß zur Sicherſtellung der Brotverſorgung und zur Ermöglichung einer Brotpreisverbilligung ab 9. Dezember die Brot⸗ karte wieder eingeführt wird. Nus dem Lande Heidelberg 4. Dez. Geſtern haben ſich hier aus der elter⸗ lichen Wohnung zwei 16jährige Kochlehrlinge entfernt. Es wird vermutet, daß ſich beide nach Ludwigshafen begeben haben, um ſich für die Fremdenlegion anwerben zu laſſen. —. bittet, die beiden Ausreißer feſtzunehmen und ihr zu⸗ zuführen. ? Von der Bergſtraße. 3. Dez. Der recht annehmbare Abſchlag in den Hauptnahrunasmitteln Fleiſch und Mehl, hat in den konſumie⸗ renden Bevölkerungsſchichten freudige Erregung hervorgerufen. Man⸗ cher Familie iſt damit die bange Sorge um Beſchaffung der Nahrung doch ein aut Teil erleichtert. Wenn das Pfund Mehl heute zu 18 bis 22 Pfa. zu kaufen iſt, ſo glaubt man ſich in die ſchöne Vorkrieaszeit zurückverſetzt. Hoffentlich werden bei unſerer nun wertbeſtändigen Währuna die Wirtſchaftsverhältniſſe ſich weiter aünſtia ausaleichend entwickeln. Das würde zualeich ein Hauptfaktor ſein für die Erhal⸗ tung der Ruhe und Ordnung. Bei der produzjerenden Landwirtſchaft hat der Getreideabſchlag kein ſo freudiges Echo erweckt. Aber es iſt doch wohl anzunehmen. daß bei einer allgemeinen gerechten Preis⸗ bildung auch dieſe Kreiſe in wünſchenswerter Weiſe geſichert und zu⸗ frieden geſtellt werden. *Saig, 3. Deg. Die Einwohnerſchaft von Saig wehrt ſich gegen den Vorwurf. daß ſie zur Aufklärung und Unterſuchung des Doppelmordes an dem Ehepaar Köpfer nicht genügend beigetragen habe. Der„Hochwächter“ veröffentlicht zahlreiche Zuſchriften, in denen die Einwohnerſchaft erklärt, daß das Bezirksamt Neuſtadt ſeit dem 15. November von dem Mordverdacht unterrichtet geweſen ſei. Als aber nach dem 19. November noch keine Verhaftung erfolgt ſei, ſei einer der Bezirksräte telephoniſch gebeten worden, bei der zuſtändigen Behörde ſofort vorſtellig zu werden. In einer anderen Zuſchrift wird feſtgeſtellt, daß der Gendarmerie am 6. und 7. Tag vor der Flucht des Mörders Anzeige über den Verdacht des Mordes gemacht worden ſei. Die zuſtändigen Stellen werden ſich wohl zu dieſen Behauptungen äußern. Aus dem Wieſental, 2. Dez. Durch Regen und Tauwetter ſind die gewaltigen Schneemaſſen, die im Schwarzwald niederge⸗ gangen waren, faſt ganz verſchwunden, was ein ſtarkes Anſchwellen der Bäche und Flüſſe zur Folge hatte. So führt die Wieſe Hoch⸗ waſſer. An verſchiedenen Stellen wurden die Ufer des Mittel⸗ und Unterlaufes überſchwemmt. Auch der Birſig wuchs innerhalb weniger Stunden ungeheuer an und drohte aus ſeinen Ufern zu treten. Vorkehrungen der Feuerwehrorgane, die im Falle einer Ueberſchwemmung den Sicherheitsdienſt zu beſorgen hätten, ſind ge⸗ troffen worden. Das Waſſer fällt nun. *Konſtanz, 3. Dez. Nachdem der Stadtrat mit den kommu⸗ niſtiſchen Stimmen tags zuvor die erneuten Forderungen der Er⸗ werbsloſen abgelehnt hatte, kam es vor dem Rathaus am Freitag nachmittag zu einer Demonſtration der Arbeitskoſen, um erneute Verhandlungen mit entſprechendem Druck durchführen zu können. Die Polizei forderte dreimal vergeblich die Menge zum Auseinandergehen auf. Unter Benutzung des Gummiknüppels muß⸗ ten ſchließlich die Teilnehmer in die Seitenſtraßen zerſtreut werden. Nachbargebiete Neuſtadt(Haardt), 3. Dez. Aus Anlaß des Geburtstages ſeiner Mutter, Frau Auguſte Helfferich, hat Herr Emil Helfferich in Batapia, ein Mitbürger unſerer Stadt, 500 holländiſche Gulden für die Suppenküche und 500 holländiſche Gulden für die Geſellſchaft für Gemeinwohl der Stadt übermitteln laſſen. Herr Helfferich hat im vorigen Jahre aus dem gleichen Anlaß eine große Menge wert⸗ voller Lebensmittel, Kaffee, Tee und Reis, der Stadtverwaltung zum Geſchenk gemacht. 505 eeee Landſtußhl, 3.— 5 Hier mußte der Bau des ſtädtiſchen Be⸗ amtenhauſes eingeſte —— Baues notwendig ſind, nicht mehr aufgebracht werden nnen, ſpielen. wenn er in entſyrechender Geſellſchaft war. werden, da die Mittel, die für die Fort⸗ Bornheim(Pfalz), 3. Dez. Geſtern erh ängte ſich in ſeiner Scheuer der 78jährige gutſituierte Landwirt Johannes Aeuntius, genannt der„Alte Jean“. Als Grund zu dieſer Tat nimmt man Ueberdruß an den jetzigen Zeitverhältniſſen an. sw. Offenbach a.., 3 Dez. In der Gemarkung Bieber wur⸗ den aus der Sprengſtoffkammer der Offenbacher Porkland⸗Zement⸗ fabrik 4842 gewöhnliche Sprengkapſeln, 14 Ringe à 35 Meter graue Zündſchnur, 25 Kg. Weſtphalit⸗Sicherheitsſprengſtoff und 100 Kg. Noditſprengſtoff geſtohlen. Das Miniſterium der Juſtiz hat für die Ermittlung der Täter und Beibringung des geſtohlenen Gutes eine Belohnung von 100 Goldmark ausgeſetzt. Ein Vatermörder vor Gericht. Vor dem Volksgericht Aſchaffenburg wurde eine erſchütternde Familientragödie behandelt. Jahrelang führte der alte Bettfedern⸗ reiniger Bauer von Amorbach Streit. Hatte er es nicht mit einem Nachbarn zu tun, ſo lag er mit ſeinen Söhnen in Streit oder miß⸗ handelte die Tochter und die Mutter. Auf ſeinen Sohn Friedrich hatte er es anſcheinend beſonders abgeſehen. Weil dieſer ein geiſtiger und körperlicher Schwächling war und auch von der Arbeit nicht viel wiſſen wollte, behandelte er ihn mit unerhörter Grauſamkeit, ſodaß Friedrich ſtets be) Nachbärn über ſeinen Vater Klage führte. So iſt es auch am 14. Juli d. J. zu 1 Streit gekommen, der einen unglücklichen Ausgang nahm. In der Frühe gingen Vater und Sohn zur Arbeit in den Wald. Als ſie ſpäter nach Hauſe kamen, entſtand zwiſchen Tochter und Sohn ein kleiner Disput. Darauf ge⸗ riet der Vater mit dem Sohn in Streit, wobei der Sohn Verletzungen erlitt. Friedrich Bauer verfolgte nun ſeinen Vater. Als der Alte auf der Flucht ſtrauchelte, bolte ihn der Sohn ein und verſetzte ihm einen ſchweren Schlag mit einem Butterſtößer auf den Hinterkopf, ſodaß der alte Bauer zuſammenbrach. Dann packte Friedrich den Knüppel mit beiden Händen und gab dem Vater noch 5 bis 6 Schläge auf den Kopf, die die Gehirnſchale zertrümmerten und den ſofortigen Tod des alten Bauer herbeiführten. Friedrich Bauer vertsidigte ſich vor dem Volksgericht damit, daß ſein Vater an allem ſchuld ge⸗ weſen ſei; er habe ihn ſchlecht behandelt und immer geſchlagen. Von Reue zeigte er keine Spur. Friedrich Bauer iſt offenbar ein geiſtig zurückgebliebener Menſch. Im Kriege wurde er zum Feldartillerie⸗ Regiment nach Würzburg eingezogen, kam auch ins Feld, wurde aber dann als geiſtig minderwertig entlaſſen und kam zeitweiſe in die Irrenanſtalt. Zeugen ſchilderten den alten Bauer als einen jäh⸗ zornigen Menſchen, mit dem niemand auskommen konnte. Friedri wird als harmlos bezeichnet. Das Gutachten der beiden Sachver⸗ ſtändigen ging dahin, daß Friedrich Bauer als ſchwachſinnig und geiſtig minderwertig bezeichnet werden müſſe, der 8 51 könne ihm aber nicht zugebilligt werden. Der Staatsanwalt beantragte eine Zuchthausſtrafe von 14 Jahren und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte. Das Volksgericht verurteilte ihn zu einer Zucht⸗ hausſtrafe von 12 Jahren und Aberkennung der bürger⸗ lichen Ehrenrechte auf die Dauer von 10 Jahren. Das Urteil ſtützt ſich in der Hauptſache auf das Gutachten der Sachverſtändigen. * EEin Mannheimer auswärks verurkeill. Aus Karlsruhe wird uns geſchrieben: Vor der Strafkammer hatte ſich der in Baden⸗ Lichtental wohnhafte Architekt Geora Ritter aus Mannheim wegen mehrfachen vollendeten Betruas zu verantworten. Der Angeklagte hat in Mannheim und Ludwiashafen ſich da⸗ durch Mittel zu verſchaffen aewußt, daß er an Firmen arößere Holzmenagen zum Verkauf anbot, obwohl er gar nicht in der Lage war, das Holz zu liefern, da er keines beſaß. Das Urteil lautete auf acht Monate Gefängnis abzüalich fünf Monate Unter⸗ ſuchungshaft. Wuchergericht Frankfurt a. M. Zu einer Zeit, als ſchleppen⸗ der Geſchäftsgang auf dem Viehmarkt herrſchte und Viehüberſtand vorhanden war, forderte der Viehhändler Leo Grünebaum für ein Kalb einen Preis, der 33/ über der Vormarktlage war, u ztwar für ein Tier, das nicht als Spitzenqualitätsſtück anzuſprechen war. Dem Händler lag die Pflicht ob, ſich zuvor über die Preiſe zu orientieren. Wegen unlauterer Machenſchaften im Handel wurde er von der Wucherabteilung. des Amtsgerichts zu einer Woche Gefäng⸗ nis und 5 Billionen Mark Geldſtrafe verurteilt.— Ein Tabak⸗ händler, der dem Käufer eines Päckchens Tabak Hundert⸗ millionen⸗Noten nicht abnehmen wollte, wurde zu drel Tagen Gefängnis und einer Billion. Mark Geldſtrafe verurteilt, Aehnliche Erfahrungen machte ein Bäcker, dem Einmilliar⸗ denſcheine, die dazu noch hübſch geordnet waren, nicht willkom⸗ men ſchienen und der nach mehrfacher Weigerung ſich erſt nach dem polizeilichen Einſchreiten zur Annahme bequemte. Die Wucher⸗ abteilung des Amtsgerichts verurteilte ihn zu einem Tag Gefängnis und einer Billion Mark Geldſtrafe. G Untreue im Amt. Der ſchon längere Zeit der Untreue im Amt verdächtige 58 Jahre alte Poſtangeſtellte Heinrich Flaig mnurds vor kurzem auf friſcher Tat erwiſcht, als er im Poſtamt Nr. 15 in Stuttgart⸗Oſtheim Auslandsbrieſe mit Dollarnoten und ebeen auslandiſchen Zahlungsmitteln ſich aneignete. Eine na ſeiner Verhaftung durchgeführte Hausſuchung förderte dann noch ein ziemlich umfangreiches Diebeslager: Trikotagen, Anzüge, Sweater, zutage, die der Angeklagte aus aufgelieferten Paketen'ent⸗ wendet hatte. In ſeiner ee Flaig eine gewiſſe finanzielle Notlage geltend; für das Diebesgut habe er auf uutioe kebensmittel einhandeln wollen. Das Schöffengericht Stuti gart billigte dem bisher unbeſtraften Angeklagten mildernde Um⸗ tlände zu und erkannte auf 9 Monate Gefängnis. 2 mit einem kragiſchen Jall hatte ſich das Schwurgericht Ravensburg zu beſchäftigen. Er betraf die Anklage ache gege⸗ den ledigen 23 Jahre alten, bisher nicht vorbeſtraſten Tagelöh den Anton Kübler von Waldſee wegen verſuchten Totſchlags; ſie bing zuſammen mit der großen Aufregung, die in Waldſee und Umgebung entſtanden war, als durch Wurſtvergiftung zu Anfang Auguſt d. über 70 Perſonen ſchwer erkrankten, von denen fünf ſtarben. 7 Angeklagten war zur Laſt gelegt, daß er am 12. Auguſt, kurz nach dem ſeine beklagte Mutter, Frau Pomolog Kübler, ebenfalls 75 Wurſtvergiſtung geſtorben war. ſich in voller Entrüſtung und Au regung zum Metzger und damaligen Lammwirt Rieger begebe habe von dem die vergiftete Wurſt ſtammt. Dort angekommen, 0 en er die Türe zum Wirſſchaftslokal offen gefunden, den Wirt mitt im Wirtſchaftslokal ſtehen 59 und auf dieſen blindlſings ſe ie Schüfſe abgegeben. Der Wirt entfloh, die Schüſſe gingen feh. d Geſchworenen bejahten zwar die Schuldfrage unter Jubilliguge mildernder Umſtände, empfahlen den Angeklagten aber der Gna der Regierung. Das Gericht verurteilte Kübler zu einer Gefängee ſtrafe von 3 Monaten, während der Staatsanwalt die.ſeßge, Mindeſtſtrafe von 1 Monat 15 Tagen beantragt hatte. Der Ve urteilte iſt auf freiem Fuß belaſſen worden. Angetreuer Beamter. Gröblich und in geriebener Weiſe wußle der 24jährige. bisher unbeſtrafte Bankbeamte Hans Koch aus Dres, den das Vertrauen, das ihm in ſeiner ſeit Mitte März ds. Js. bei—5 Offenbacher Filiale der Deutſchen Vereinsbank bekleideten Stelle en gegengebracht wurde. zu täuſchen Er beaing als Leiter der Gird überweiſunasabteilung fortaeſetzten Betrug, teilweiſe durch Urkunden fälſchung oder Urkundenvernichtung nebſt unrichtiger Buchung eit⸗ und erſchwindelte ſich damit die damals recht bedeutende Geſaneß ſumme von 24% Millionen Mark. Dies bewirkte er entweder dur Ueberweiſuna erdichteter Schecks auf ſein Konto. das ſich, durch ihr veranlaßt, ſein erwerbsloſer, von ihm mit Geld unterſtützter Brubgf bei der Diskontogeſellſchaft angeleat hatte und worüber K. ſelbſt 1 Grund einer Vollmacht über jenes verfüate. Dann veranlaßte er abe auch, daß ihm auf das eigene Konto bei der Deutſchen Vereinsban erdichtete Schecküberweiſungen anderer Banken autgebracht wurden Soin Einkommen hätte zum ehrlichen Leben ausgereicht. doch ließe. Leichtſinn und Genußſucht den Angeklaaten ſtraucheln. Es iſt u.. bezeichnend, daß er für ſich und Sportskameraden ein Paddelboot füs, eine hohe Summe ankaufte. Auch ſonſt pflegte K den Flotten 3 Doch wandte e. ſeinem Bruder Unterſtützung zu. Die Strafkammer Darmſtadt ver⸗ urteilte den in vollem Umfang Geſtändigen mit mildernden Umſtän den zu acht Monaten Gefänanis und rechnete darauf die 11 der Entdeckung verhänate Unterſuchungshaft von vier Monaten dr Wochen an. — Dienstag, den 4. Dezember 1923 5. Seite. Nr. 558 Sportliche Runoſchau Pferòdeſpori 55 ks. Die Erfolge unſerer Hindernisreiter. Wie bei den Flach⸗ tenniockeis O. Schmidt, ſo ſteht in dieſem Jahre bei den Hindernis⸗ zockeis M. Oertel weit über ſeinen Berufskollegen. Troßdem er im Frühjahr nur eme beſchränkte Reitlizenz hatte, brachte er es doch während des Jahres durch ſeine hervorragende Reitkunſt auf 2 Siegegritte, und zwar ſteuerte er hauptſächlich die Pferde der Ställe Oswald und A. v. Negelein. Aus dem Kampf um den zweiten Platz ging der Stalljockei des Trainers P. Simon, Ku⸗ kulies mit 27 Erfolgen hervor, dem als nächſter Jockei Edler der im Frühjahr mit den Pferden des Geſtüts Starpel faſt alle ößeren Rennen gewann, mit 26 Siegen folgt. Der vorjährige Champion H. Bismark ſteht mit 24 Siegen an vierter Stelle der dem ausſchließlich in Weſtdeutſchland tätigen Jockei Klapper mit 19 und W. Dyhr mit 17 Siegesritten. Zehnmal und öfter kennten noch folgende Hindernisreiter ſiegreich zur Wage zurück⸗ kehren Seibert und(iffer je 15 mal, Borowſki und Ehnert je 14 mal, Ackermann, Kränzlein, Roſe und ÜUlbrich je 13 mal, Gor⸗ gas, F. Lüder und K. Schuller je 12 mal, Stolpe 11 mal und Köhnke, Mate und Unterholzner ſe 10 mal.— Auch bei den Her⸗ renreitern ſtellte Herr von Herder eime Klaſſe für ſich dar. Herr von Herder, der ſeit dieſem Jahre eine eigene Trainer⸗ lizenz beſitzt und neben den Pferden des Herrn H. Schlutius noch eine Reihe Pferde anderer Beſitzer in Pflege hat, paſſierte 34 mal Als Sieger den Zielpfoſten. Der ebenfalls heiß umſtrittene zweite Platz endete in einem toten Rennen zwiſchen Leutnant Stau⸗ dinger und dem oſtpreußiſchen Champion Herrn v. Eckarts⸗ berg mit je 20 Siegesritten. Mit 15 Erfolgen ſteht Herr von Sorcke an vierter Stelle vor Frhr. v. d. Bottlenberg, dem Champion von 1922, mit 14 Siegen, die aber beide nach der un⸗ liebſamen Affäre in Prag nicht mehr in den Sattel ſtiegen. Herr d. Falkenhauſen kehrte 13 mal als Sieger zur Wage zurück, während Herr v. Falkenhayn ſowie die beiden in der Pro⸗ vinz tätigen Herren O. Wennmohs und H. Bartels 11 Er⸗ ſolge zu verzeichnen halten. Der ebenfalls nur in der Provinz keitende Herr J. Schladitz ſteuerte 10 Sieger, während der in letz⸗ ter Zeit arg vom Pech verfolgte Herr K. v. Weſternhagen es nur auf 9 Siege bringen konnte. Als nächſte ſolgen die Herren G. Froeſe, O. Hamtke und F. Ludwig mit je 8, Rittmeiſter Braune und F. Grommelt mit jſe 7 ſowie der jetzt in Dänemark tätige Herr von Pelßher mit 5 Siegesritten. Winterſport Ausſtellung für Winterſport und Wandern in Karlsruhe. Zur Belehrung der Bevölkerung, beſonders der Jugend. will das Landes⸗ gewerbeamt Karlsruhe im Januar 1924 unter Mitwirkung der Sport⸗ und Wandervereine, ſowie der Verkehrsorganiſationen eine Sonder⸗ augſtellung über Winterſport und Wandern veranſtalten. Die Aus⸗ ſtellung ſoll den Charakter einer Lehrveranſtaltung erhalten und nicht rein geſchäftsmänniſchen Zwecken dienen. Sie ſoll mög⸗ lichſt weiten Schichten der Bepölkerung den Blick für den ideellen Vert des Winterſports und des Wanderns weiter erſchließen und Anregung und Anreiz zu einer auch mit beſcheidenen Mitteln aus⸗ ührbaren Pflege dieſes wichtigen Gebiets geben. Außer einer Abtei⸗ lung Ausrüſtung, in der die Induſtrie die verſchiedenen Arten non Skiern. Bindungen, Rodeln, Schlitten, Vobsleighs. Schneereifen, Schlittſchuhen, Bekleidung, Nahrung und deraleichen zur Schau ſtellt, ſoll die Ausſtelluna in der Abteiluna Pflege und Erziebung über die Beſtrebungen und die Tätiakeit der Landesvereine, die Lehr⸗ und Lernmittel, die Unfallverhütuna und Unfallhilfe, das Karten⸗ meſſen, das Werbe⸗ und Verkehrsweſen belehren. Eine Ausſtellung von Gemälden und Photoaraphien wird angealiedert ferner finden Vorträge und Lichtbildervorführungen ſtatt. Die Ausſtellung wird am 12. Januar eröffnet. Anmeldungen ſind ſpäteſtens bis 10. Dezem⸗ ber ans Badiſche Landesgewerbeamt in Karlsruhe zu richten, das über alles Nähere Auskunft erteilt. Einen Trockenſkikurs wird am 8. Dezember vom Ski⸗Klub Nannheim⸗Ludwigshafen veranſtaltet.(Rähere Einzel⸗ delten* aus der Anzeige in unſerer Samstag Abendausgabe zu Neues aus aller Welt — der Schuß im Nebel. Eine Tragödie die ſich in Schleſien bei der von Wilddieben ereignete, wird im„St. ubertus“ erzählt. Der Beſitzer des Gutes Kraſchnitz bei Militzſch, raf Werner v. d. Recke von Volmerſtein war mit mehreren Begleitern ausgezogen, um den überhandnehmenden Wüddiebereien und Fiſchräubereien auf die Spur zu kommen. Jwiſchen dem Grafen und dem Landjäger Franke war eine be⸗ kümmie Stelle vereinbart, an der ſich der Lendjäger und der Förſter anbdalen ſollten, während der Graf und ein Feldhüter an einer auderen Sielle ſich auf die Suche machten. Die Nachforſch gann gegen 3 Uhr nee. Ein Fernblick war durch ſtarken Nevel Fönbglich In der 6. Morgenſtunde hörten der Landf und der örſter 1 ee und Franke rief in der Annahme, es dandle ſich um Fiſchdiebe:„Waf weg, Hande hoch!“ Da kein Gegenruf erfolgte, gab er einen Schuß ab, der ſofort erwidert wurde, ohne zu treffen. Nun gab der Förſter noch einen Schrotſchuß ab, da man mit Sicherheit annahm, man habe es mit Dieben zu tun. Da hallte ein Aufſchrei durch den Nebel, und den beiden zu⸗ anenden Beamten zeigte ſich ein furchtbares Bild: Gro“ Recke nd noch aufrecht, ſank aber fofort dem Landäger tot in die Arme: die Kugel— s Herz durchbohrt. Neben dem Grafen lag der Jeldhüter, r die Schrotladung des Förſterg erhalten halte, aber lebensgefährlich verletzt war. Der Landfäger, der als pflicht⸗ deuer Beamter bekannt iſt, ſtellte ſich ſofort nach dem tragiſchen Ergebnis dem Militzſcher Landrat. = die Jagd auf den toten Haſen. In einer Groitzſech(Prov. Fachſen) benachbarten Flur war dieſer Tage Neceen des Jagens ſahen die Jäger, daß ein nicht zur Trelberkolonne ge⸗ börender Schuljunge einen gefallenen Haſen aufhob und damit ab⸗ tückte. Sofort verfolgte man den Spitzbuben, der aber mit ſeiner Beute ſchneller davon lief, als die Jäger ihm fofgen konnten. Da 10 dieſe einen Radler entgegenkommen, dem zurief: „Nehmen Sie mal dem Jungen den Haſen wegl“ Prompt erledigte der Radler den Auftrag, nahm dem Jungen den Haſen weg und guſte mit der Jagdbeute beſchleunigten Tempos davon. UAntergrundbahnunglück. In London ſtürzte auf der Ateſten Ban 5 Decke ein. Die Erdmaſſen begruben zinen Zug under ſich, Paſſagiere erlitten ſedoch keine Verletzungm. Nach dem Einſturz ereignete ſich infolge Rohrbruchs eine Gas. Fploſton, durch welche ein Teil der Straße in die Luft geſchteudert wurde und eine Eiſenbahnbrücke, über die gerade ein Zug fuhr, in Brond geriet. — Mord nach dem Kuß. Aus London wird gemeldet: Am dergongenen Monkag kam George Willſam Iggulden, ein junger Forträtmaler, zur Polizei und ſagte:„Ich fuhr ſoeben mit Mrs. —— Woward in einer Autodroſchke. 1 Wesermee; rlor ich plötzlich meine Selbſtbeherrſchung, 3 aue der Talche 225 durchſchnitt ihr die Kehle. Hier iſt ihre Hand⸗ laſche. Die Leiche iſt draußen im Wagen.“ Letzt wird der Geiſtes⸗ zuftand des unheimlichen Mörders unterſucht. 8 „ 17 Berlias in Ameri'a. Nach dem offiztellen amerikaniſchen Voſtoerzeichnis ſind die gebräuchlichſten Städtenomen in den Ner⸗ zvigten Staaten die europäiſchen Hauptſtädte Man zählt 18 Mat Paris und ebenfo oft Genf; Berlin iſt 17 Mal, Moskau 12⸗, Wien 14., Prüſſel 2 Mal vertreten, während man den Namen beking 6 Mal findef. Als bemerkengwerte Namenskurioſitäten werden ferner aufgeführt 22 Heurekas, 18 Arkadſen, 2 Utopien. der deuſſche Helm als Erſatz für den Blinddarm. In den Rewoton News“ in Kanſas in den Wzvemigten Staaten war dieſer Tege folgende Anzeige zu leſen:„Vom J1. November an wird Stabzarzt Dr. Grower für 30 Tage bei jeder Blinddarmoperatton zinen deutſchen Helm gratis ſpenden. Do die Zahl der Helme be⸗ (hränkt iſt, empfiehlt es ſich, frühzeitig zu kommen.“ Man kann —5 lehhaft den Ardrang vorſtellen, den dieſes Inferat in dem Dperafionszimmer des Dr. Grower hervorrufen wird: denn ſicheräich it die Zahl derjenigen, die ihren durchaus unnüßzen Blinddarm ieen die wertvolle Zierde eines deutſchen Helmes vertauſchen wolſen, recht betröchtlich. Deutsche Festwähfung Für alle Deutschen durch des deutschen Volkes Wille und Arbeit Von Diplom-Ingenieur und Mathematiker Dr. phil.(rer. pol.) Eustach Mayr, Professor a, d. Handelshochschule Mannheim In den Nummern 515 und 516 des Mannheimer General- Anzeigers vom 8. und 9. November 1923 hat Herr Georg Haller in einem Aufsatz„Staatsbankerott und Währungs- reform“ zu meinem Festwährungsvorschlag Stellung ge- nommen. Herr Haller hat in Mannheim und wohl in ganz Baden und auch darüber hinaus als Korrespondent großher Zeitungen und als einer der erfahrensten und ältesten Hen- delsredakteure Badens einen Ruf, der mir hinreichende Ver- anlassung geben muß, seine Ausführungen in den Teilen, die nicht berichtender Natur sind, zu erwidern und in den Punkten, in welchen er anderer Meinung ist als ich, meine Auffassung noch schärfer zu begründen als das bisher ge- schah. Gerade durch eine solche Aussprache können Aiß- verständnisse in der wichtigsten Frage der Gegenwart, für deren notwendige und zweckentsprechende Lösung ich seit 6 Monaten mit der reinen Absicht, dem deutschen Volke aus seiner Not zu helfen, mit allen Kräften mich einzusetzen bemühe, beseitigt und das Verständnis für meinen einfachen und sofort durchführbaren, auch auf die Renten- mark übertragbaren Währungsvorschlag im Volke weiter verbreitet und vertieft werden. Mein Währungsvorschlag besitzt heute schon einen großen Kreis von Anhängern, die mit mir davon überzeugt sind, daß es einen anderen Ausweg aus dem Währungselend. als den von mir vorgeschlagenen nicht mehr gibt und daſ er bald und mit der Energie des ganzen Volkes durchgeführt werden muß, bevor die unzulänglichen Währungsexperimente unserer Reglerung jedes Vertrauen in eine Besserung unserer Lebensbedingungen vollständig zerstört haben. Zweimal ist der Verfasser nach Heidelberg gerufen wor- den, seine Gedanken und Vorschläge zur Währungsfrage in Versammlungen öffentlich darzulegen und bei Niederschrift dieser Zeilen ist er bereits zum drittenmale gerufen. Die Sache ist über den Rahmen der Blätter, in welchen er zuerst Veranlassung fand, seinen Währungsvorschlag zu veröffentlichen, hinausgewachsen und Wirtschafts- sind es jetzt, die sich der Frage annehmen Wollen. Herr Haller ist der Ansicht, daß der Zusammenbruch der e e e. in Deutschland als Ausdruck des Staatsbankerotts in dem Sinne aufzufassen sei, daß nicht ejn Nichtleistenwollen, sondern nur ein Nichtleistenkönnen vor- liege. Wenn er damit unsere Leistungen an die Alliierten versteht, so hat er gewiß recht. Die in einem Volk vorhandenen Kapitalien sind doch größitenteils nicht kreie Geldkapitalien, sondern Betriebskapitalien der Wirt⸗ schaft. Schon die freien Geldkapitalien kann ein Volk zur Fruchtbarerhaltung der Wirtschaft höchstens teilweise ent- behren, die Entfernung der Betriebskapitalien aber zerstört die Wirtschaft und drückt den Lebensstand des Volkes auf einen niedrigeren Stand herab. Die Leistungen Deutschlands an die Entente waren bisher tatsächlich so groß, daß sie die Betriebssubstanz unserer Wirtschaft, die das deutsche Volk doch in erster Linie dazu braucht, um zu leben, in zweiter Linie um Güter in Ueberschuß zu erzeugen und da- mit das Ausland zu bezahlen, auf das Härteste angegriffen hat. Insofern wir also die Leistungsfähigkeit nach außen unter die Lupe nehmen, ist Deutschland durch seine über- mäbigen Leistungen an das Ausland zum Staats- oder besser Wirtschaftsbankerott getrieben worden, erhebliche Teile der unentbehrlichen Betriebssubstanz sind Deutschland, wie dies heute von einem Teile unserer früheren Gegner auch schon eingesehen wird, zum Schaden der Gläubiger selbst hinweg⸗ genommen worden. Man schlachtet die Henne nicht, welche die goldenen Eier legen soll; was auf einmal nicht genom- men werden kann, kann man nur langsam, auf dem Wege einer die Betriebssubstanz schonenden Amortisation, nehmen. Die Henne sind die Betriebsorgane unserer Wirtschaft. die in Form von Kapital nicht dazu da sind, verzehrt zu wer⸗ den, sondern uns zur Arbeit zu befähigen, damit wir selbst leben und auch unsere Schulden bezahlen können. Soweit jedoch Herr Haller die Staatsgläubigerrechte meint, welche durch die Wirkungen der Inflation in der Weise zusammen- gebrochen sind, daß sie deutschen Staatsbürgern in Form ihrer Forderungen an das Reich und die Bundesstaaten un- mittelbar oder durch méhrere Mittelspersonen(im Handels- verkehr) verloren gegangen sind, weil die von Brentano ver- teidigte Lüge Mark gleich Mark als Ausdruck des Zusammen- bruchs unseres Rechtes diesen Verlust nicht verhinderte, so geht meine Meinung dahin, daß man hier nicht von einem Nichtleistenkönnen, sondern nur von einem Nichtleisten- Wollen sprechen kann. Es ist eine der traurigsten Erschei- nungen der nachkriegszeitlichen Inflation. daß alle innerhalb des deutschen Reiches bestehenden Goldforderungen in dem Maße entwertet wurden, als durch Notenpresse und Börsen- herabsetzung unser Geld entwertet wurde, die Substanz der Forderungen also vom Schuldner dem Gläubiger gegenfber geleugnet wurde. Die Besitzverschiebungen, die auf diese Welse zwischen Volk und Staat und unter den Mitgliedern der Volksgemeinschaft eingetreten sind und welche selhst- verständlich nicht in Geld gedeckt sein können, betragen nach einer von mir gemachten Zusammenstellung rund 150 Milliarden Goldmark und sind durch die falschen Währungsmaßnahmen unserer Reglerung noch im Wachsen begriffen. Die hinter diesen Forderungen stehenden Sach- werte sipd als Sachkapitalien der Volkswirt⸗ schaft größtenteils noch vorhanden, aus ihnen kann also die Notwendigkeit zum Staatsbankerott nicht gefolgert wer⸗ den. Die fragliche Besitzverschiebung ist vom Staate zu Unrecht geduldet worden und hat schreiende Aufwr- tkungsprobleme zurückgelassen, deren erstes von dem tapferen Oberlandesgericht in Darmstadt erstmals in aller Deutlichkeit der Welt vor Augen geführt worden ist. Hinter unserer Inflation steht also nicht nur ein Vorgang, welchen das Ausland verschuldet hat und welcher viel- leicht als die unapsbleibliche Folgeerscheinung eines ver- lorenen Krieges hingenommen werden muß, die einmalige Entwertung ünserer Umlaufsmittel und der Verlust des größzten Teiles unseres Goldes an das Ausland, es spielt sich dahinter ein für das deutsche Volk in seiner Mehrheit viel schädlicherer und in seinen Ausmaßen viel gewaltigerer Proze ab, der des Verlustes der Goldforderungen der Mehrheit des deutschen Volkes an eine Minder- heit desselben Volkes. Und dieser Verlust wird durch die Schuld des Reiches durch die Inflation gedeckt, obwohl er bei einem ausreichend energischen Kampf um das Recht im eigenen Lunde, den. uns nfemand streitig machen konnte, hatte vermieden werden können. Wenn die alten Rechts- titel nicht wieder hergestellt werden, können diese Verluste durch die betroffenen Gruppen in 2 Generationen nicht wieder eingeholt werden, auch wenn wir sonst Wirtschaft- lich und politisch in Ordnung kommen. Das ist es, was die Inflation so verbaßt und den Kampfgegen eine neue Inflation so notwendig macht. Ein Teil dieser alten Goldkorderungen kann überhaupt nicht mehr zurückgeholt werden, beisplelsweise ist eine Aufwertung der Pfandbriefe] Müll ohne eine Aufwertung der Hypotheken unmögęlich. andel und Industrie Portland- Cementwerke Heidelberg. Von der Rhei- nischen Creditbank, Mannheim, ist beantragt nom. 34 000 000„ neue Stammaktien, 34 000 Stück, zu je nom 1000% Nr. 32001—66000 der Portland-Cementwerke Heidelberg(Mannheim-Stuttgart.-G. in Hei⸗ delber g zum Handel und zur Notiz an der Mannheimer Börse Zuzulassen. * Frankfurter Allgemeine Versicherungs.-G. Von den Süddeutschen Disconto-Gesellschaft.-G. in Mannbeim, der Commerz- und Privat-Bank.-G. Filiale Mannheim und der Darmstädter und Nationalbank Kommanditgesellschaft auf Aktien, Filiale Mannheim ist beantragt: nom. 60 000 000 4 neue, für das Geschäftsjahr 1923 voll gewinnberechtigte Aktien, 60 000 Stück zu je 1000 1 Nr. 40001—100000 und nom. 50 000 000 neue, für das Geschäftsjahr 1923 zur Hälfte zewinn. berechtigte Aktien, 50000 Stück zu ſe 1000 Nr. 100001—150000 der Frankfurter Allgemeinen Versicherungs- Gesellschaft zu Frankfurt a. M. zum Handel und zur Notiz an der Mannheimer Börse zuzulassen. * Adler u. Oppenheimer dividendenlos. Die Adler u. Oppenheimer Lederfabrik.-G. in Berlin soll dividendelos bleiben(i. V. 40 Prozent). Handelsbeziehungen mit Bulgarien und Rumänien. Die Zoll- und Außenhandelsabteilung der Handelskammer Mann- heim, Börse, Zimmer 7, ist in der Lage, Auskünfte über die im Handelsverkehr mit Bulgarien und Rumänien zu beach- tende Vorsicht zu erteilen. Börsenberichte Mannheimer ektenbörse * Mannheim, 3. Dezbr. Die Tendenz war uneinheit- lich und das Geschäft ziemlich belebt. Es Wur- den gehandelt: Badische Bank-Aktien zu 6000, Rheinische Creditbank- Aktien zu 2200, Anilin zu 26 000, Rhenania zu 16 000, Fahr zu 5500, Waggonfabrik Fuchs zu 2000, Karls- ruher Maschinenbau zu 4000, Knorr zu 8000, Dinglersche Maschinenfabrik zu 8000, Braun Konserven zu 1600, Mann⸗ heimer Gummi zu 2000, rat., Badenia zu 1200, Neckarsulmer zu 5500, Pfälz. Mühlenwerke zu 4000, Pfälz. Nähmaschinen zu 4500, Rhein-Elektra zu 3000, Unionwerke zu 10 000, Erei- burger Ziegelwerke zu 1500, Wayss u. Freytag zu 3500, Zellstofffabrik Waldhof zu 8000, Zuckerfabrik Frankenthal zu den Kursen von 5000 und 5500 und Zuckerfabrik Wag⸗ häusel zu 5000. Ferner notierten: Seilindustrie zu 3500., Benz 6000., Dampfkesselfabrik Rodberg 1900., von Brauereien Sinner 5000 G.(in Milliarden Prozent und von Versicherungs-Aktien: Mannheimer 18 000 G. 20 000 3 * Von Mittwoch, 5. Dezember ab, gelangen 50 000 000 Stammaktien der Rheinmühlen werke Mannheim, 50 000 Stück à 1000, No.—50 000, zum Handel und zur Notierung. Deuisenmarki New Tork, 3. Derbr(Wa) bevisen 1 3 Frankroleß.41 5 38 Belglen.868 462 Waren und Märkte Mannheimer Kolonialwarenbörse vom 3. Dezember. Tendenz: fest. Kaffee Santos.50—4,90, gewaschen 5,50—5,90, Tee gut—9, Tee mittel—10, Tee fein 10—12, Kakao in- landischer 2,80—3,20, hollandischer 3,20—4, Reis Burma 0,52. Grieß 0,55, Zucker, kristall 1,25, alles per kg in Goldmark Dollarbasis. 3. 3. 3. 3. Sohwelz 17.48 17.45 Spanlon 13.07 13 03 England.34.34 ltallen.33.33 Mannheimer Viehmarkt Dem Viehmarkt vom 3. Dezember wurden zugetrieben: 642 Stück Grohvieh, davon 153 Ochsen, 73 Farren, 416 Kühe und Rinder, ferner 211 Kälber, 287 Schafe, 536 Schweine, 85 Arbeitspferde, 35 Schlachtpferde. Preise in Goldmark uür 50 kg Lebendgewicht(je nach Klasse): Ochsen; 35—68; Farren: 50—70; Kühe und Rinder: 25—64; Kälber: 60—74; Schafe: 30—45; Schweine: 1. Kl. 115.120, 2. Kl. 110—115, 3. Kl. 110—112, 4. Kl. 100—105, 5. Kl. 95—100, 5. Kl. 90—100. Wagenpferde: 800—1500, Schlacht- pferde 100—200. ar Ktverlauf: Mit Großvieh ruhig, nicht ganz geräumt; mit Kälbern mittelmäßig, ausverkauftz mit Schafen mittelmäßig, ausverkauft; mit Schweinen leb- haft, geräumt. Die Preise sind Marktpreise für nüchtern gewogene Tiere und sc'»ſen sämtliche Spesen des Handels ab Stall kür Frachten, Markt- und Verkaufskosten, Imsatzsteuern, so- wie den natürlichen Gewichtsverlust ein, müssen sich also wesentlich über die Stallpreise erheben. ** * Die Anjilinfarbenpreise. Die Farbenfabriken vorm. Eiedr. Bayer u. Co., Leverkusen bei K6In a, Rk. schreiben uns:„Die in Ihrer Zeitung(Nr. 546) enthaltene Notiz, wonach die Interessengemein- schaft der chemischen Großinduskfrie die in Gold festgesetzten Anilinfarbenpreise für das Inland erheb- lich heraufgesetzt habe, ist unzutreffend, vielmehr bleiben die bisherigen G01d markpreise für wertbestandige Zahlung in Goldanleihe, Dollarschätzen, Rentenmark oder Devisen bestehen; es erfolgt jedoch bei in Papier- ein Aufschlag, welcher der NMinderbewertung jeses absterbenden Zahlungsmittels im freien Verkehr und im Ausland gegenüber dem Berliner Zwangskurs Rechnung zu 780 bestimmt ist. Diese Maßnahme lehnt sich an die in voriger Woche vom Reichsverband der deutschen Indu- strie beschlossenen Richtlinien an, welche umgekehrt unter Erhöhung der Goldmarkpreise einen Abschlag für Beglei- chung in wertbeständigen Zahlungsmitteln vorsehen, und ist für eine Industrie, welche den größten Teil ihrer Ausgangs- materialien in Devisen kaufen muß und bereits dam über- ging, ihre Belegschaft teilweise wertbeständig zu entlöhnen, eine einfache Pflicht der Rettung vor ständigen Verlusten und der Selbsterhaltung.“ London. 3. Derbr. Wa] dotallmarkt en Cst. f f. ongl. t. v. 1013 kg.) 20. 3 destseleot, 65.75 85 73 ne 289.— 29.7 Küpterkase 68.28 62.50 Aokel 13— 135. Zint 22— do, Monat 63—.23 Einn Kacsa 26.50 238.50] dueonsliber 10.—.75 d Elektrof 6750.45 4o. Hona———— ſtegulus 42 12 ereeee Waßſerſtandsbeobachtungen im Monat dezember Rbein⸗Pege! E 120 0 U 3 4 LAedar-Fegerſ 28 28 0 1 3. Schunerinſel“)—.25.28 2. 2l,l.98.1 Manndemm.46.62.22 4 91.68.43 Feh!.5.50.5.49.20.07 Heilbronn 84 Rat 451 8e d +5 Maunnbeim.513.634.17.80.68 ſtaub cbin.64.18.98 Herausgeber. Prucker und Verleger General-Anzeiger G n b Direktion Verantwortlich Fiſcher: für das fteuilleton Dr Fritz Fammes: fün Kommunalvolteit und Lokales: Richard Schönfelder: für Sport und Neues aus aller Welt Willo ek: für Handels nachrichten Aus dem Londe Nachbar zebiete Gericht u. den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher: für Anzeigen: Karf Oſgel. . Manndeim E 6 2 erdmand Heyme— Cbeftedakteur Kur; Riſcher. den volitiſchen unt dolkswirtſchaftlichen Teil: Kurt — 5. Seite. Nr. 558 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Dienskag, den 4. Dezember 192³ National-Theater Mannheim Dienstag, den 4. Dezember 1923 Miete B, Reihe eins, 4 Vorstellung F. VB. Nr 200.—228 u. 5551—5080 ..- B. N 1151—1200 u 1351—140 u 1551—1800 Der Geldtopf ustspiel in I Aufzuge Nach dem'laulus von kob Mhel Reinhoſd Lenz on Scholz. Inszemert: Artur Holz Bühnenbilder Zearb. von Wüh von Heinz Grete anfang 7 Uhr Zin Gnome Herr Keliel Rebenscheit. Mütterchen Spitter ing Ende ½ Uhr bulentcen, 5 William Schüff und Frau Tacon— Der Lampl Maxl H Herbert Micheis Frau Heup, dessen Schwestei Elise de Lank Leander. ihr Sohn Crispin, sein Bedienter Richard Eggarte. Ernst Sladeck biekchen, Tochter des Herrn Kellei Helene Leydenius Ein Koch Alexander Kökert tin Nachtwächtei Joseph Renker n Oiener Harry Bendel Ein dicker Mann Willy Resemeyer Hierauf: Die Schule der Frauen ('école des femmes.) Lustspiel in 5 Autzügen von Moeère. in der Be- albeitung von Ludwig Fulda Holz. nszeniert: Artur Bühnenbilder von Heinz Grete. Arnolph mit dem Beinamen Herr von Lasouche Agnes seine Oflegetochter Chrysald) 2 seme Freunde Horace, Sohn Oronts Alain, ein Bauei Hans Godeck Elviia Erdmann Geeig Köhler Harry Bender Robeit vogel ) in Dienst. Ernst Sladeck Georgette. seine Frau' Arnolphs Elise de Lank Ein Notai H Herbeit Micheis Iis elasdl. Dohnenfeg täglich um 4½. 6½ u. 8½ Uhr: 1. 1000. 000 b00 Souper Lustspiel in fünf Akten. Weiter wirken mit: Hanni Reinwald, JGeorg Alexander. Viktor Janson, Jul. Falkenstein, Paul Biensfeld, Rob. Scholz. Regle: Viktor Janson. n in kal ie dlänhe Burleske in zwei Akten 5457 us Naulas 14 Heute Dienstag graßes 3 „Sdhlachttest“. Heute Dienstag abends 7 Uhr, Musensaal 1 tg. ik- 4. Akademie-Konzert aRiehardlert dolist Walter Gieseking, Pfitzner Klavierkon- zett, Schumann. Sint d- moll, Mendelsonn Hebridenouverture Karten dei Heckel, O 3, 10 und Mannheimer Musikhaus P 7 lia u an der Abendkasse 7594 Joek's Cafe Friadriehsbau,J3/4 Das glänzende Programm Vorgen Mutwoch⸗ 5458 Abschiedsabend William Schüfi und Frau. Amtliche Bekanntmachungen Handelsregisfer. Zum B Band XXVII.⸗Z. 48 wurde heute die Firma„Max Menzel, Chem. Fabrik Aktienge ellſchaft“ in Mannheim. O7, 10. einge⸗ tragen Der Geſellſchaftsvertrag der Attiengeſell⸗ ſchaft iſt am 1 September 1923 feſtgeſtellt. Gegen⸗ ſtand des Unternehmens iſt der Handel und Fabri⸗ kation von Seife, Seifenpulver Waſch⸗ und Putz⸗ mittel und ähnlichen Gegenſtänden ſowie chemiſcher und techniſcher Produkte Beteiligung an ähnlichen Unternehmungen insbeſondere die Uebernahme und Fortführung des bisher unter der Firma Max Menzel in Form der offenen Handelsgeſell⸗ ſchaf betriebenen Fabrikations-⸗ und Handelsge⸗ ſchäfts⸗ Das Grundkazital beträgt 200 000 000 Mark und iſt in 50000 Aktien zu 1000 Mark und 30000 Aklien zu 5000 Mark eingetelnt Die Aktien lauten auf den Inhaber. Der Vorſtand beſteht je nach der Beſtimmung des Auſſichtsrates aus einer Per⸗ ſon oder aus mehreren Mitgliedern. Die Beſtim⸗ mung der Zahl ſowie die Ernennung der Vor⸗ ſtandesmitglieder ſteht dem Aufſichtsrat zu Die Geſellſchaft wird, wenn der Vonſtand aus mehreren Perſonen beſteht, vermeten durch zwei Vorſtands⸗ mitglieder oder durch ein Vorſtandsmitglied und einen Prokuriſten Max Menzel. Kaufmann, Hei⸗ delberg⸗Schlierbach. Hans Guteben, Kaufmann, Mannheim ſind Vorſtandsmitglieder. Jeder der⸗ ſelben iſt zur Alleinzeichnung der Firma berechtigt. Die öffentlichen Bekanntmachungen der Geſellſchaft insbeſondere auch die Berufung der Generalver⸗ ſammlung erfolgen durch einmalige Veröffentlichung im Deutſchen Reichsanzeiger, ſoweit nicht im Ge⸗ ſetz oder im Geſellſchaftsvertrag eine mehrmalige Bekanntmachung vorgeſchrieben iſt. Die Gründer ſind Die Kauſfteute Max Menzel. Schlierbach, Hans Gutleben, Mannheim. Adolf Schähfer, Mannheim, Jodann Martin Gutleben, Mannheim. Theodor Sander, Stuttgart und Rechtsanwalt Dr Eugen Gerhard, Mannheim. Sie haben alle Aknen über⸗ nommen Die beiden Gründer Max Menzel und Hans Gutleben bringen in die Aktiengeſellſchaft das von ihnen unter der Firma Max Menzel in Mann⸗ heim in offener Handelsgeſellſchaſt betriebene Unter⸗ nehmen mit allen Aktiven, insbeſondere auch mit den Geſchäftsgeheimniſſen, Gebrauchsmuſtern und dem Firmenrecht ein. Die Einbringung erfolgt auf Grundlage der dem Geſellſchaftsvertrag beigefügten in Gemäßheit der Bilanz für den 14 Auguſt 1923 efertigten Aufſtellung und zwar der Art, daß die ktiva zu den in der Bilanz angegebenen Beträgen in Höhe von 153.683,713 Mart von der Aktienge⸗ ſellſchaft übernommen werden Paſſida ſind keine Joorhanden, laufende Verpflichtungen ſind bei den Debitoren bereits abgeſetzt. Max Menzel bringt ferner die in beſonderer Anlage des Geſellſchafts⸗ vertrages verzeichneten in ſeinem privaten Eigen⸗ tum— nicht dem der offenen Handelsgeſellſchaft— ſtehenden Gegenſtände in die Aktiengelellſchaft ein Die Aktiengeſellſchaft gewährt für dieſe Sacheinlagen an Max Menzel Aktien im Betrage von 109 000 000 Mark und den Barbetrag von 295.932 Mark. an Hans Gutleben Aktien im Betrage von 59 000.000 Mark und den Varbetrag von 387.781 Mark. und zwar die Aktien zum Nennwerte. Das Geſchäft — ür die——** 52 23 2 8——— el t t. ründer Max Menzel und Hans Gütieben üdernehmen die Ge⸗ mähr dafür, daß die in der Bilanz aufgeführten Außenſtände in voller Höhe eingehen. Sie über⸗ nehmen jerner die Gewähr dafür, daß weitere Paſſiva als diejenigen. die für laufende Ausgaven insbe ondere Steuern angerechnet ſind, nicht be⸗ ſtehen. Die Akuiiengeſellſchaft tritt ferner in alle Rechte und Pflichten aus Dienſtverträgen mit den Angeſtellten und Arbenern der offenen Handels⸗ geſellſchaft Max Menzel ein. Von den bar zu zah⸗ lenden Aktien werden 12 000 000 Mark zum Nenn⸗ wert und 20 000 000 Mark zum Kurſe von 3000 ausgegeben Die Mitglieder des erſten Auſſichts⸗ rates ſind: Die Kaufleute Theodor Sander, Stuit⸗ gart. Adolf Schähfer Mannheim und Johann Martin Gutleben, Mannheim ſowie Rechtsanwalt Dr Eugen Gerhard in Mannheim. Von den mit der Anmeldung der Geſellſchaft eingereichten Schriſt ⸗ ſtiſcken, nsbeſondere von dem Prüfungsbericht des Vorſtandes, des Aufſichtsrates owie der Reyioren kann bei dem Gericht, von dem Prüfungsbericht der Reoioren auch bei der Handelskammer Mann⸗ heim Einſicht genommen werden. 173 Mannheim, den 1 Dezember 1923 Badiſches Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter 8 Band XXyVI.-3. 45 wurde heute die Firma„Doſch& Schukraft Chemiſch⸗Techniſche Produkte. Textilwaren Geſell⸗ ſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim. H 2, 5. eingetragen. Der Geſellſchafts dvertrag der Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung iſt am 5 No⸗ vember 1923 feſtgeſtellt. Gegenſtand des Unterneh⸗ mens iſt der Klein und Großhandel mit Seifen, Kerzen, Oelen, Fetten, Kolonſal⸗ und Textilwaren, namentlich Scheuertüchern, Säcken und Pferdedecken, ſowie auch die Herſtellung dieſer Gegenſtände und beſonders der Fortbetrieb des von Herrn Karl Doſch jr dahier betriebenen Handelsgeſchäfts. Zur Erreichung dieſes Zweckes iſt die Geſellſchaft befugt, gleichartige oder ähnliche Unternehmungen zu er⸗ werben, ſich an ſolchen zu beteiligen oder deren Vertretung kommiſſionsweſſe zu übernehmen. Das Stammkap tal beträgt.500.000.000 Mark Karl Ludwig Doſch, Kaufmann, Karl Schukraft, Kauf⸗ mann, Karl Doſch jr. alle in Mannheim ſind Geſchäftsführer Wenn mehrere Geſchäftsführer beſtellt ſind, wird die Geſell chaft durch zwei Ge⸗ ſchäftsführer oder durch einen Geſchäftsführer in Gemeinſchaft mit einem Prokuriſten vertreten. Bekanntmachungen werden im Deutichen Reichsan⸗ zeiger veröffentlicht. 17 Mannheim, den 30. November 1923. Badiſches Amtsgericht B G. 4. Zum Handelsregiſter A wurde heute eingetragen: 1. Band V. O⸗3 118, Firma„Nobert Scheid⸗ weiler“ in Mannheim. Die Prokura der Dr. Paula Scheidweiler iſt erloſchen Die Firma iſt erloſchen. 2. Band V, O⸗Z. 222, Firma„J. Bensheimer“ in Mannheim. Fritz Knapp. Mannheim iſt als Prokuxiſt beſtellt. 3. Band VIIl,.⸗Z. 223, Firma„Mannheimer Vereinsdruckerei“ in Mannheim. Fritz Knapp, Mannheim iſt als Prokuriſt beſtellt. 4. Band XI,.⸗Z 159, Firma„Wilhelm Fiſcher⸗ Ecker“ in Mannheim. Der Geſchäftszweig iſt jetzt: Finanzgeſchäfte und Vermittelung von ſolchen, ſowie die Vermittelung des An⸗ und Verkaufs von Wert⸗ papieren und Grundſtücken. 5. Band XVII. O⸗3 228, Firma„Max Menzel“ in Maunheim. Die offene Handelsgeſellſchaft iſt aufgelöſt. Das Geſchäft mit der Firma iſt auf die neu gegründete Max Menzel Chem. Fabrik Aktien⸗ geſellſchaft in Mannheim übergegangen, 6 Band XVIII..⸗Z. 177, Firma„Auguſt Schieſtl“ in Mannheim Die Proſura des Wilhelm Schieſtl iſt erloſchen. Die Firma iſt erloſchen 7. Band XXIV,.⸗Z. 56. Firma„Hermann Hoſtermann“ in Mannheim. Die Geſellſchaft iſt auf⸗ gelöſt und das Geſchäft mit Attiven und Paſſiven und ſamt der Firma auf den Geſellſchafter Kauf⸗ mann Hermann Hoſtermann. Mannheim als allei⸗ nigen Inhaber übergegangen, der es unler der bis⸗ herigen Firma weiterführt. Der Hermann Hoſter. mann Ehefrau, Maria geb. Reiſchl, Mannheim iſt Prokura erteilt 8. Band XXIV..-3Z 79, Firma„Marie Nickel“ in Mannheim. Das Geſchäft iſt mit der Firma von Marie Nickel auf Mina Intermann geboꝛene Nickel, Mannheln übergegangen. 9. Band XXIV,.⸗Z 109, Firma„Hermann Piſter“ in Mannheim Inhaber iſt Hermann Piſter, Kaufmann, Mannheim. 10. Band XXIV,.3. 110, Firma„Philipp Kunzmann“, Mannheim. Inhaber iſt Philipp Kunz ⸗ 11. Band XX.V. O⸗3. 111, Firma„Leonhard Horneff“, Mannheim Inhaber iſt Leonhard Horneff. Kaufmann, Mannheim. 5 12 Band XXV..⸗Z. 112, Firma„Moritz Frank, landw rtſchaftliche Erzeugniſſe, Königshofen a Tbr. Zweigniederlaſſung Maunheim' in Mann⸗ heim als Zweigniederlaſſung der Firma Moritz Frank, landwiriſchaftliche Erzeugniſſe, Königshoſen a Tbr. in Königshofen a. Tör Inhaber iſt Morſtz Frant. Landwirt'und Handelsmann, Köni sho en a. Tbr Dem Karl Frank Mannheim und dem Erwin Süßer Mannheim iſt Prokura erteilt 13. Band XXIV. O⸗3 113, Firma„Bernhard — 3* in Mannheim Inhaber iſt Bernhard Franz. aufmann, Mannheim. Berngard Franz Ehefrau Emilie geb Sebaſtiant, Mannheim iſt als Prokuriſt beſtellt. 14. Band XXIV. O⸗3 114, Firma„Brückmann & Co.“ in Mannheim. Perſönlich haftende Ge ell⸗ ſchafter ſind Siegfried Brückmann, Kaufmann Mann⸗ heim und Arthur Meyer. Kaufmann, Darmtadt Die offene Handelsgeſellſchaft hat am 15. November! 1923 begonnen 15. Band XXIV..-3 115. Firma„Jakob Weizmann“ in Mannheim. weigniederlaſſung, Hauptniederlaſſung: Worms. nhaber iſt Jakob Weizmann, Kau mann. Worms 173 Mannheim, den 1 Dezember 1923 Badliches Amtsgericht B G 4 alhe Terpffenkachangen der Stadtgemende. Verwahrung der Gas- und Waſſerzuleitungen. Zur Verhütung von Störungen im Bezug von Waſſer und Gas erſuchen wir unſere Konſumenten. während der Wintermonate die Gas⸗ und Waſſer⸗ meſſer und die Zuleitungen zu ihnen gut zu ver⸗ wahren und insbeſondere die Kellerläden geſchloſſen zu halten. 103 Direktion der Waſſer⸗, Gas- und Elektr.-Werke. U1, 167 acnlabverstegeung U1, 1 am Donnerstag. 6. Deg. 23, vormittags 10 Uhr u. nachmittags 2 ühr im„Grünen Haus“, U 1. 1: eich. kompl. Eßzimmer. 1 Herrenzimmer. 1 eleg. Wohnzimmer, ivollſt Küche. Reich⸗ haltige Einzelmöbel: Büfett. Schränke, Tiſche, Kin⸗ derbetten ꝛc Grammola gute Oelge⸗ 3 mälde, Bronzen, buntſeidene Vorhänge, Auf⸗ ſtellgegenſtände, Küchengeſchirr aller Art, Kin⸗ derſpielſachen, Bücher, vollſt. Kinder⸗Kino u viel Ungenanntes. 7390 1 Stunde vor Verſteigerungsbeginn Beſich⸗ tigung und freihändiger Kauf. Ortsrichter Landsittel, Tel. 7309. Die Gemeinde Wallſtadt verſteigert am Donnerstag, den 6. 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