— — Dienstag, 4. De. N dezugspreiſe In Maundeim u. umgebung v. 29. Nov. bis 3. dez 1 Sillion marr. die monat!. BSezieher verpflichten lich bei der Beſt ung des Abonnements die wänrend der dezugszeit notwendigen Preiserhöhungen zu bezahlen. poſt⸗ ſcheckkonto N 1750 flar he.— Haupt zeſchäftsſtelle Mannbeim k b. 2.— Seſchüfts⸗Nebenſtelle Heckarſtadt, wals⸗ dofſtr. 6. Fernſpr. Ur. 7031, 7042, 7033, 7043, 7085. Telegr.⸗Adr. beneralanzeiger Mannbeim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. eee 2 2 Die heutige Keichstagsſitzung Berlin, 4. Dez.(Von unſ. Berl. Büro.) Um die Mittags⸗ nde läßt ſich über die Ausſichten des Ermächtigunggeſetzes und mit über das Kabinett natürlich noch nichts ſagen. Die Fraktionen einnen ihre Veratungen erſt um 1 Uhr. Einſtweilen überwiegt de Auffaſſung, daß die Flügelparleien, voran die Deutſch⸗ lonalen, es nicht zu einem Bruch kommen laſſen. Der Aelteſtenrat trat heute mittag zu einer kurzen Sitzung zuſamemn Zwiſchen den Parteien wurde eine Verſtän⸗ Zung dahin erzielt, daß die Erklärung des Reichskanz⸗ ers entgegengenommen und die Sitzung dann vertagt erden ſoll, um den Fraktignen die Möglichkeit zu Verhand⸗ Ingen zu geben, durch die eine Reichstagsauflöſung dermieden werden kann, da bei der gegenwärtigen Lage immer noch hiermit zu rechnen iſt. Die Kede des Keichskanzlers Gegen.15 Uhr hat das neue Kabinett, das ſich ja nicht weſentlich von dem verfloſſenen unterſcheidet, ſeinen Einzug im Reichstag gehalten. Dr. Marx in feierlichſter ſchwarzer Gewan⸗ ung nimmt noch die Händedrücke ſeiner Freunde entgegen, dann eröffnet Präſident Löbe die Sitzung mit der üblichen Vorſtellung der neuen Miniſter. Reichskanzler Dr. Marx betritt dann die Aednertribüne. Er dankt zunächſt unter lebhaften Bravos Dr. Streſemann für ſeine Tätigkeit und dafür, daß er ſeine Kraft auch dem neuen Kabinett geſichert hat. Dr Marx fährt dann fort: Ich will nicht unterſuchen, wem die Schuld an der hinter uns legenden Kriſe zuzuſchreiben iſt. Ich halte es für das Gebot der Stunde, die ſchwebenden Gegenſätze auszugleichen und neue zu vermeiden. Es gilt den finanziellen und wirt⸗ ſchaftlichen Zerfall aufzuhaälten. Das deutſche Volk muß und ſoll wiſſen, daß wir mit unſerer finanziellen Kraft am Ende ſind! In der Finanzfrage ſieht ſich die Reichsregierung vor einer Aufgabe von nie geſehener Art geſtellt. Die Einſchrän⸗ kungen, die geboten ſind müſſen mit aller Energie betrieben wer⸗ n. Das Finanzproblem iſt die Frage von Sein doder Richtſein. Der Kanzler erklärte dann weiter: Wir wollen nicht eine längere Rede über ein Programm halten. das die Regierung demnächſt durch⸗ zuführen beabſichtigt, die Zeit iſt für uns zukoſtbar, als daß wir ie mit längeren Erörterungen zubringen dürften. Nicht Worte ſoll as Volk hören, ſondern Taten ſehen. Der Kanzler verweiſt duf das Ermächtigungsgeſetz, das die Moßnohmen ermög⸗ lichen ſoll, um das Ziel einer Rettung aus tieſſter Notlage zu er⸗ beichen. Wir appellieren an das Vaterland, an das Iflichtgefühl wenn wir bitten, ausreichende Volmach⸗ en zu geben. Der Kanzler geht dann auf das Verhältnis der Tgänder zum eich ein, das in der letzten Zeit mancherlei Trübungen erfahren habe. Verhandlungen ſeien z. Zt. der einzige Weg, um 05 Gegenſätze auszugleichen. Weiter kommt der Reichskanzler uf den militäriſchen Ausnahmezuſtand zu ſprechen. Zurzeit ſei die Aufrechterhaltung des Ausnahme⸗ zuſtandes uner lä ßlich, da Ruhe und Ordnung die Vorausſetzung für eine Beſſerung der Verhältniſſe ſeien. Selbſtverſtändlich werde ich— ſagt Dr. Marx— ſorgfältig prüfen, ob Einſchrän⸗ kungen und Erleichterungen der beſtehenden Verhand⸗ lungen herbeigeführt werden können. —— 22 2 85 Die Beſetzung Zweibrückens nurch die Separatiſten erfolgte am Montag. den 3. Dezember vor⸗ iltaas. nachdem ſchon am Freitaa und Samstag je ein kleinerer tupp Seraratiſten hauptſächlich zur Requiſition und als Kundſchaf⸗ der in die Stadt eingedrungen waren. ſich jedoch noch an denſelben agen wieder zurückzogen. Die Sexraratiſten rückten am Montag dormittag gegen 97 Uhr in der Stärke von etwa 180—200 Mann in geſchloſſener Formation mit einer Fabne in die Stadt ein, beſetzten 1 Poſt, das Bezirksamt und das Rathaus, auf dem ſie die ſepara⸗ Aſtiſche Fahne hißten und bezogen dann in der Turnhalle Quartier. Sie ſind mit Gewehren. Säbeln und Revolvern bewaffnet. Die tiutſche Gendarmerie und Polizei, die vor dem Einzug der Separa⸗ iſten unter franzöſiſchen Befehl geſtellt worden war. hatte von der Seſatzungsbehörde den Auftrag erhalten, während des Einzuas der eparatiſten für Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung zu ſor⸗ Außerdem durchzogen franzöſiſche Patrouillen und Gendarmen de Straßen der Stadt. Nach der Beſetzuna der öffentlichen Gebäude 15 der Seraratiſtenführer Dr. Noel aus Langenſchwalbach vom 5 Alkon des Rathauſes ab eine Anſprache und verlas eine Proklama⸗ Pfa„An mein Volk!“. in der die Konſtituierung der autonomen Mfal⸗ auch in Zweibrücken mitgeteilt wurde. Die Menge nahm die Froklamation ſchweigend auf. tte, Die von einigen Blättern verbreitete Nachricht, daß die Sevara⸗ aßen aus Zweibrücken auf Einareifen der Beſatzungsbehörde wieder dabesdaen ſeien, entſpricht alſo nicht den Tatſachen, wodurch auch die araus gezogene Schlußfolgerung entfällt. daß der Zuſammenbruch er Separatiſtenbewegung im Rheinland auch auf die Pfalz über⸗ veife. Bei der Meldung über den Abzua der Separatiſten aus weibrücken lieat eine Verwechslung mit den am Freitag und Sams⸗ ag in die Stadt eingedrungenen kleinen ſeparatiſtiſchen Trupps vor. Separaliſtiſcher Kleinkrieg A Im Schifferſtadter„Rehbachboten“ leſen wir folgendes Inſerat: Fan die Belagerer meines Hauſes! Wartet. Ihr feigen anaillen, ich bekomme Euch alle ohne Ausnahme. Geora Man.“ * CC 2 10, Dr. Feigner verweigerk die Ausſage. Auf Anraten ſeiner Ver⸗ dadiger hat der in Unterſuchungshaft ſitzende ſächſiſ he Miniſterpröſi⸗ 17 ut Dr. Zeigner jede weitere Ausſage vor dem Unterſuchungs⸗ ichter verwe gert. Zeigner begründete ſeine Ausſaceverweigerung Mit ſeinem phyft 27 1 77 1 nem phyſiſch und pfoch'ſch ſtark angegriffnen Zuſtand. Von 5 rteidigung wird im Forigen noch mitgetellt. daß ihr der Ver⸗ r mit dem Inhaftierten in jeder Art und Weiſe erſchwert werde. Der Sport vom Sonntag— Aus Seit und Leben mit Mannheimer Srauen⸗G hskanzler Marx vor dem Reichstag zutragen. fahrten ausgeführt. Ihre beſondere Aufmerkſamkeit und Fürſorge wird die neue Regierung den beſetzten Gebielsteilen zuwenden. Sie hält gegenüber allen Abtrennungsverſuchen an der Zugehörigkeit des Rheins und der Ruhr zum Reich und zu den Ländern unbedingt feſt. Die Bepölkerung an Rhein und Ruhr kann ſich darauf verlaſſen, daß wir alles zuihren Gunſten tun werden, was nur irgendwie in unſerer Kraft liegt. Der Reichskanzler ſchloß ſeine kurze Rede mit einem Appell an die Volksvertretung, ſich allein von dem Gedanken leiten zu laſſen, alles Trennende ſoll vor der Not der Stunde zurückgeſtellt werden. Jetzt gilt es für des Reiches und des Volkes Wohl zu ar⸗ beiten und zu handeln. Lebhafter Beifall folgte der Rede des Kanzlers. * 4** Der Reichsrat trat heute vormittag 10 Uhr zu einer öffentlichen Voll⸗ ſitzung zuſammen, auf deren Tagesordnung das Ermächti⸗ gungsgeſetz ſtand. Die Sitzung wurde vom Reichskanzler Dr. Marx geleitet, der ſich dem Reichsrat mit einer Erklärung vor⸗ ſtellte, in der er ausführte: „Ich kann Ihnen verſichern, daß mein ernſtes Beſtreben ſein wird, mit den Vertretern der Länder ſowohl in ihrer Eigenſchaft als Regierende wie als Einzelſtaat in aller engſter und wärmſter Bezie⸗ hung zu bleiben. Ich lege Wert darauf, daß die Fragen, die ja außerordentlich leicht zu Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen Reich und Ländern führen, Fragen, wie ſie die nicht nach allen Rich⸗ tungen gut arbeitende Art unſerer Verfaſſung mit ſich bringt, die meines Erachtens nur durch gegenſeitiges Ver⸗ trauen und gegenſeitige Verſtändigung erledigt wer⸗ den können, wenn nicht das Ganze und auch das Einzelne Schaden leiden ſoll. In dieſer Richtung werden meine Beſtrebungen ſtets von dem Gedanken getragen ſein, daß zwiſchen Reich und Ländern ein warmes, herzliches Vertrauensverhältnis ſoweit wie irgend möglich beſtehen ſoll. Wie lange meine Kanzlerſchaft dauern wird, vermag ja niemand auch nur in etwas vorherzuſagen. Aber ſolange ich an dieſer Stelle ſtehe, ſoll es mein Beſtreben ſein, alles hintan zu halten und aus dem Wege zu räumen, was irgend wie geeignet ſein würde, das Verhältnis zwiſchen Reich und Ländern zu verſchlechtern und nicht zu dem zu machen, was ich erſtrebe.“ Der Kanzler erklärte ſich bereit, jede Frage von Mann zu Mann zu behandeln mit dem ernſten Ziel, dem Reich und den Ländern Wohlergehen zu ſichern und zu fördern. Nach einer Erwiderung des preußiſchen Vertreters wurde in die Tagesordnung eingetreten. Da noch keine Ausſchußſitzung ſtattgefunden hat, wurde zunächſt die Oeffentlichkeit ausgeſchloſſen. Annahme des Ermächtigungsgeſetzes im Reichsrat Der Reichsrat nahm das Ermächtigungsgeſeg mit 45 gegen 9, Stimmen, alſo mit der erforderlichen Zweidrittelmehr⸗ heit an. Er hat dabei mit Zuſtimmung der Reichsregierung die Aenderung eingefügt, daß ebenſo wie der Reichstag auch der Reichsrat berechtigt ſein ſoll, die Aufhebung von Verordnungen zu verlangen, die auf dem Wege des Ermächtigungsgeſetzes er⸗ laſſen worden ſind. Gegen das Ermächtigungsgeſetz ſtimmten die Vertreter von Sachſen und Braunſchweig und der preu⸗ ßiſchen Rheinprovinz, der Stimme enthielt ſich Thüringen. Bayern behielt ſich vor, ſeine Stimmabgabe im Protokoll nach⸗ Das Mainzer Eiſenbahnabkommen Der Direktor der franzöſiſch⸗belgiſchen Eiſenbahnregie Breaud hat Pariſer Preſſevertretern Erklärungen über die Entwicklung des Regieverkehrs abgegeben. U. a. ſagte er, das Mainzer Ab⸗ kommen mit den Vertretern der deutſchen Eiſenbahnverwaltung werde es ermöglichen, den gegenwärtigen Verkehr im Ruhrgebiet auszudehnen, denn vor dem 11. Januar ſei die Hälfte des regelmäßigen Eiſenbahnverkehrs zwiſchen dem beſetzten und dem unbeſetzten Deutſchland vor ſich gegangen. Er erwarte, daß bald auch ein Abkommen über die engliſche Zone zuſtande kommen werde. Es wäre für dieſe kataſtrophal, wenn ſie in ihrer gegenwärtigen Vereinzelung verharren und nicht wieder zur wirt⸗ ſchaftlichen Tätigkeit gelangen könne, wie die übrigen beſetzten Gebietsteile. Der verkehr im Stückenkopfgebiet Rehl Ein Befehl des kommandierenden Generals des Brückenkopfe⸗ Kehl gibt eine Reihe von Erleichterungen im Verkehr mit Kraftwagen bekannt, ſoweit ſolche Verkehrsmittel zur Befriedi⸗ aung der Lebensmittelverſorgung dienen. Gleichzeitig wird auch der Verkehr von Laſtkraftwagen uſw. auf der Straße Offenbura⸗Appenweier zwiſchen dieſen beiden Ortſchaften ſo⸗ wie auf der Straße Sand⸗Urloffen zwiſchen Neuſand und der Ab⸗ zweigung der Straße nach Legelshurſt verboten. Der neu einge⸗ richtete Rangierverkehr aibt allerdinas bierfür einen gewiſſen Aus⸗ gleich im Güterverkehr. Die für die Lebensmitteltramsporte genehmigten Rangierfahr⸗ ten zwiſchen Ortenberg und Offenburg wurden nunmehr dahin er⸗ weitert, daß auch eine Reihe anderer Güter nach Offenburg über⸗ führt werden können. Zwiſchen Renchen und Kehl, Offenburg und Niederſchopfheim—Offenburg merden ebenfalls tägliche Rangier⸗ Ein ökumeniſches Konzil Paris, 4. Dez. Dem„Petit Pariſien“ wird aus Rom ge⸗ meldet, in religiöſen Kreiſen verſichere man, daß in dem nächſten Geheimkonſiſtorium am 20. Dezember der Papſt in einer wich⸗ tigen Anſprache die Einberufung des aroßen Konzils ankündigen werde. das 1926 oder 1928 in Rom ſtattfinden werde und wehr als 2000 Biſchöfe in der italieniſchen Hauptſtadt vereinigen ſolle. Es werde ſich um das erſte ökumeniſche Konzil ſeit 1870 handeln. Verkaufspreis 100 Milliarden Mark 1923— Nr. 559 Anzeigenpreiſe nach Tarif, dei vorauszahlung pro ein⸗ ſpaltige Kolone zeile für Allgemeine finzeigen.40 Solòdmar! Reklamen 1,20 Soldmark. Lur Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Rusgaben wird keine verantwortung über⸗ nommen. hHöhere Sewall Streiks, HSetriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen tür ausgeſallene oder deſchränkte Rusgaden oder ür verſpätete fufnahme von an⸗ zeigen. Ruftr. ö. Fernſpr. ohne Sewäbr. Serichtsſt. Mannheim. Mannheimer Muſik-Seitung itung und Englands Rückſichtnahme auf Amerik Berlin, 4. Dez.(Von unſ. Berl. Büro.) Der„B. Z. am Mittag“ wird aus Paris folgende Mitteilung des„Echo de Paris“ gemacht: Poincars empfing geſtern hintereinander den franzö⸗ ſiſchen Vorſitzende der Repko Barthou, der von dem zweiten franzöſiſchen Mitglied Mauclère begleitet war, und alsdann den engliſchen Botſchafter Lord Crewe. Er unterhielt ſich mit ſeinen Beſuchern über die Ernennung der beiden Sachverſtändigen⸗ ausſchüſſe, deren Schaffung am Freitag von der Repko beſchloſſen worden war. die Entſcheidung Amerikas über ſeine eventuelle Vertretung in dieſen Ausſchüſſen bleibt zweifelhaft. Es wird immer klarer, daß, wenn Amerika ſich weigern ſollte, an den Verhandlunge und Arbeiten der Ausſchüſſe teilzu⸗ nehmen, England ſich gleichfalls zurückziehen wird. Die Bemühungen des Londoner Kabinetts gehen offenſichtlich darauf hinaus, daß ſeine Vertreter nicht in Ausſchüſſen erſcheinen, in denen ſie in die Minderheit gedrängt werden könnten. Die amerikaniſche„Beobachkung“ Die„Chicago Tribune“ will wiſſen, daß der amerikaniſche Be⸗ obachter in der Reparationskommiſſion, Logan, geſtern dem Staatsdepartement weitere Informationen über den Umfang der Sachverſtändigentätigkeit habe zugehen laſſen. Vorausgegangen ſei eine Beſprechung Logans mit Bradbury und Barthou. Es verlautet, der amerikaniſche Beobachter habe auf den engliſchen Standpunkt verwieſen, nach dem beide Sachverſtändigenausſchüſſe zwecklos und ihre Tätigkeit zu Mißerfolgen verurteilt ſein würde, wenn Amerika nicht teilnehme. Die Engländer ſtünden auf dem Standpunkt, daß Amerika durch regelrechte bevollmächigte Delegierte vertreten ſein müßte, daß es auch freiſtehen müßte, auf Rechnung der Waſhingtoner Reagierung Beſchlüſſe zu faſſen, da⸗ gegen nicht durch eine einfache Beobachtung. Der unbequeme Senat Der Senatsausſchuß für auswärtige Angelegenheiten tagte geſtern, um über die Erklärung zu beraten, die Poincare in der vergangenen Woche über die auswärtigen Angelegenheiten abgegeben hat. Nach eingehender Erörterung iſt beſchloſſen worden, dem Miniſterpräſidenten eine beſſer organiſierte Mit⸗ arbeit anzubieten, ſowie eine wirkungsvollere Methode, die darin beſteht, daß der Miniſterpräſident ſelbſt die Berichterſtatter über die laufenden Angelegenheiten eingehend unterrichtet oder unterrichten läßt. Dieſem Kommunique fügt das„Oeuvre“ hinzu, der Senats⸗ ausſchuß habe Unrecht, ſich zu beklagen, er ſei beſſer daran, denn auch der Kammerausſchuß für auswärtige Angelegenheiten habe Poincare über die auswärtige Lage hören wollen, aber geantwortet, er ſtehe ihm zur Verfügung, wenn die gegen⸗ wärtig im Vordergrunde ſtehenden auswärtigen Angelegenheiten erledigt ſeien. Im Laufe der geſtrigen Sitzung hat'Eſtor⸗ nelles de Conſtante wiederum erklärt, er ziehe ſeine In⸗ terpellation über die Iſolierung Frankreichs nicht zurück, ſondern halte ſie aufrecht. Smuts über Deutſchlands Wiederaufbau General Smuts, der aus Europa wieder in Kapſtadt eingetroffen iſt, ſagte über ſeine Pläne zur Wiederherſtellung Deutſchlands: Allgemein geſprochen gründe ſich ſein Plan auf den Wiederaufbauplan, der in Oeſterreich durchgeführt werde. Er habe Gelegenheit gehabt, ſeinen Plan mit Staatsmän⸗ nern und führenden Finanzſachverſtändigen aus allen Teilen Euro⸗ pas zu erörtern und dieſe alle ſeijen der feſten Ueberzeugung, daß, obgleich die Aufgabe der Wiederherſtellung Deutſchlands bis zu dem ZJeitpunkt, da Deutſchland ſeine Verpflichtungen erfüllen könnte, größer ſein dürften, als im Falle Oeſterreichs, die Wieder⸗ herſtellung Deutſchlands wahrſcheinlich raſcher vonſtatten gehen werde. Er meine, daß wenn Deutſchland eine Atempauſe ge⸗ währt und die Ruhrpolitik aufgegeben werde, Deutſch⸗ land ſich ſchnell wieder erholen werde. Badiſche Politik Der Prozeß gegen die Nationalſozialiſten in Freiburg Wie wir von zuſtändiger Stelle erfahren, iſt gegen die Frei⸗ ſprechung der Nationalſozialiſten in Freiburg durch die Staats⸗ anwaltſchaft Reviſion eingelegt worden mit der Begründung, daß die Strafkammer zu der Freiſprechung gekommen iſt auf Grund einer zu engen Auslegung des für Baden erlaſſenen Ver⸗ bots. Es muß dabei beſonders darauf hingewieſen werden, daß inzwiſchen durch das Miniſterium des Innern ausdrücklich bekannt gegeben worden iſt, daß die Nationalſozialiſtiſche Partei in Baden verboten und auch die Zugehörigkeit zu einer außerbadiſchen Ortsgruppe der Partei ſtrafbar iſt. Letzte Meloͤungen Paris, 4. Dez. Der„Matin“ meldet aus Straßburg. daß am 17. 12. dem Landesrat ein Geſetzentwurf unterbreitet werden wird, durch den das Generalkommiſſariat für Elſaß⸗Lothringen vom 1. Juli 1924 aufgehoben wird. London, 4. Dez. Nach neueren Meldungen iſt das geſtrige Un⸗ glück in dem Bergwerk; bei Sheffields nicht ganz ſogroß geweſen, wie nach der erſten Mitteilung angenommen wurde!. Die Zahl der Toten beträgt 5, verwundet wurden 46 Bergleute, davon 15 ſchwer. 4*** 0 Prinz Alexander zu Schaumburg⸗Lippe, der 22jährige Sohn des Prinzen Albrecht zu Schaumburg⸗Lippe, hat ſich am Sonntag im Walde bei Munderfing in der Nähe von Mattighofen erſchofſen. *Der Billionen⸗Raub. Am 29. November ſind die Franzoſen abermals in die Druckerei E. Markz in Mülheim(Ruhr) einge⸗ drungen und haben dort 900 000 Billionen Mark Reichsbanknoben weggenommen. *Der völkerbundsrat tritt am 10. Dez. in Paris unter dem Vorſitz von Branting zu einer Sitzung zuſammen. Er wird ſich heſchäftigen mit der polniſch⸗tſchechoflowakiſchen Grenzfrage bei Javorina, mit Angelegenheiten von Memel und mit dem finanziellen Wiederaufbau Ungarns. Ferner ſtehen auch Fragen betreffend Danzig und das Saargebiet, ſowie Mandate und den Schutz der Minderheiten in Polen auf der Tagesordnung. Die Verwelſchung Südtirols. Eine Abordnung deut⸗ ſcher Fr auen aus Südtirol iſt in Rom eingelroffen, um wegen der Unterdrückung des deutſchen und Relioionsunterrichts in Süd⸗ tirol Beſchwerde zu führen. Die Frauenabordnung hat ſich auch an den Papſt gewandt. Auch in Meran iſt der deutſche Religions⸗ unterricht in den Schulen verboten. habe bn ——— ————— —— 2. Seüte. Nr. 559 Manuheimer General⸗Anzeiger(Abend ⸗Ausgabe) Dienstag, den 4. Dezember 1923 Wirtſchaſtliches und Soziales 8055 des Arbeitsmarktes in Baden Verſchlechterung der Arbeitsmarktlage hat in der Berichtswoche im allgemeinen weiter angehalten. die 340˖ der Erwerbsloſen und Kurzarbeiter hat ſich weiter erhöht Nur vereinzelt kamen Wiedereinſtellungen von Arbeitern vor. Bei einem Tonwerk im Bruchſaler Bezirk wurden infolge Be⸗ kriebsſtillegung 190 Arbeiter entlaſſen In der ver⸗ arbeitenden Induſtrie iſt im allgemeinen eine weitere Ver⸗ ſchlechterung der Lage zu berichten. Die Betriebseinſchränkungen in der Schwarzwälder Uhreninduſtrien nahmen zu. In der Pforzheimer Schmuckwareninduſtrien iſt die Kurzarbeiterziffer weiter um 2921 auf 11 424 Perſonen geſunken. ein Rückgang, der auf die Erledigung von Weihnachtsaufträgen des Auslandes zurückzuführen iſt. In der Bruchſaler Papierinduſtrie wurden in der Berichtswoche von ver⸗ ſchiedenen Betrieben weibliche Hilfskräfte in ziemlicher Anzahl ver⸗ langt. In der Tabakinduſtrie kam es zu weiteren Ein⸗ ſchränkungen und Stillegungen. Auf den übrigen Arbeitsmarkt⸗ gebieten iſt die Lage im großen und ganzen unverändert. Betriebseinſchränkungen(Einführung von Kurz⸗ arbeit) erfolgten bei zirka 40 Betrieben. Es ſind— insgefant etwa 600 männliche und 1300 weibliche Arbeitskräfte betroffen. Ent⸗ laſſungen(zum Teil infolge Betriebſtillegung) wurden bei zirka 20 Betrieben vorgenommen; die Zahl der davon betroffenen Arbeits⸗ träfte ſteht noch nicht genau feſt. —— Städtiſche Nachrichten Seſtattung viktor Darmſtaedters Hell flutete die Sonne durch die Fenſter des Krematoriums, als man heute mittag von Viktor Darmſtaedter, der am Samstag ſo unerwartet raſch aus dem Leben ſchied, Abſchied nahm. Um die nächſten Angehörigen, die tiefgebeugte Witwe, die dem Heim⸗ gegangenen in ſeinem gemeinnützigen Streben und Wirken ſtets eine gleichgeſinnte, warmherzige Lebensgefährtin war, die einzige Tochter und den Schwiegerſohn, ſcharten ſich die Freunde des Hauſes, die Vertreter der Behörden und eine Anzahl ſonſtiger prominenter Perſönlichkeiten, die Viktor Darmſtaedter naheſtanden. Anweſend waren u. a. Amtsvorſtand Geh. Regierungsrat Dr. Steiner, Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer, Bürgermeiſter Dr. Walli, Stadt⸗ rat Boettger, Stadtbeirat Dr. Bartſch, Oberſtadtrechnungsrat Seeger Stadtſchulrat Dr. Sickinger mit. ſeinen Rektoren, Stadtſchularzt Medizinalrat Dr. Stephani, Handelskammer⸗ ſyndikus Prof. Dr. Blauſtein, Rei sbankdirektor a. D. Dr. Ob⸗ kircher, Stadtverordnetenvorſtand Hahn, die Stadtverordneten Dr. Wolfhard und Mayer⸗Dinkel, Geh. Kommerzienrat Dr. Broſien, der Verwaltungsrat des Verkehrsvereins mit Prof. Dr. Walter an der Spitze, zahlreiche Ausſchußmitglieder und eine ſtarke Abordnung der Aktivität des Lehrergeſangvereins Mannheim⸗ Ludwigshafen unter Führung des Ehrenpräſidenten Oberreallehrer d. D. Kabus. An der von einem immergrünen Hain umrahmten Bahre lag u. a. ein Kranz der Stadtverwaltung mit Schleifen in den Stadtfarben. Die letzten Blumen des zur Rüſte gehenden Jahres ſchmiegten ſich in den wohlverdienten Lorbeer, den man dem hoch⸗ verdienten Mitbürger gewidmet hatte. Leiſe Harmoniumklänge geleiteten zu dem vom Lehrergeſang⸗ perein mit tiefer Empfindung vorgetragenen Trauerchor„Ueber den Sternen“. Stadtpfarrer Dr. Hoff, der in ſeiner Trauerrede viel von den perſönlichen Empfindungen zum Ausdruck bringen konnte, die auf langjährige freundſchaftliche Beziehungen zurückzuführen ſind, hatte auf Wunſch des Heimgegangenen das Schriftwort 1. Chorinter, Kapizel 13, Vers 12 gewählt:„Wir ſehen jetzt durch einen Spiegel in einem dunkeln Wort; dann aber von Angeſicht zu Angeſichte. Jetzt erkenne ich's ſtückweiſe: dann aber werde ich erkennen, gleich wie ich erkannt bin.“ Wenn Altſtadtrat Viktor Darmſtaedter, ſo—— er u. a aus, ſtill ſeinen Weg durch die Vaterſtadt ging, ſo kannte ihn Jeder. Aber man kannte ihn nicht nur von Anſehen. Er verkörperte vor allen Dingen ein Stück Geſchichte von Mann⸗ heim, ein Stück jenes ſtillen Wirkens, das nicht nach Lohn kräg:. Und darum mag er in dem großen Getriebe unſerer ſchaffenden Stadt eine eigenartige Perſönlichkeit geweſen ſein. Unter Hinweis auf die ehrenvollen Nachrufe, die Viktor Darmſtaedter von der gewidmet wurden, legte Dr. Hoff das Hauptgewicht auf die Würdigung der gediegenen Charaktereigenſchaften des Verſtorbenen, ſeines ſtillen, vornehmen, ſich immer gleichbleibenden Weſens, ſerner Leutſeligkeit und Liebenswürdigkeit gegen Alle. Als er im Stadt⸗ jubiläumsjahr von einer Zeitung aufgefordert wurde, einen kleinen Artikel zu ſchreiben, da offenbarſe ſich ſo recht ſeine heiße Liebe, die er der Vaterſtadt entgegenbrachte, die er gekannt halte, als ſie noch eng und klein war Er ſah, wie ſie ſich reckte und ſtreckte, wie ein großer Menſch an der Spitze unferes Gemeinweſens ſtand, der es verſtand, die Straßen nach auswärts zu ziehen, deſſen unbeugſame Kraft ſchuf und ſchuf und Männer um ſich ſammelbe, die ihm halfen, aus dem kleinen Mannheim eine Großſtadt zu bauen. Eine der letzten Perſönlichkeiten aus jener vielleicht nie wiederkehrenden Zeit, die im Stillen ſchufen, ohne einen Dank oder Lohn zu er⸗ warten, war Viktor Darmſtaedter. Wie er aufsaetreten iſt nach außen, ſo war er im Hauſe als Gat'e, Vater und Großvater. Wenn er in die ſtrahlenden Augen der Enkel ſah. drängte ſich ihm der heiße Wunſch auf die Lippen, den er noch zuletzt zu Dr. Hoff äußerte, daß Dder Mann im Mond Roman von Sven Elveſtad Copyright by Georg Müller, Verlag, München. Nachdruck rerboten.) „Unzählige Male hat er einen Namen ausgeſprochen, Barra, glaube ich. Dann hat er von einem Eiſenbahnzug geſprochen und von Telegrammen, die eingelaufen ſein müſſen, und von Sen⸗ dungen von Goldſäcken. Es handelt ſich um Menſchenleben— Menſchenleben, hat er dann mehrere Male geſagt.“ Holſt ging in das Krankenzimmer. Krag lag da und ſchlief. Sein Geſicht war ſo weiß wie die Kiſſen, auf denen ſein Kopf ruhte. Bei Holſts Eintreten wandte Krag den Kopf und ſah zu ihm hin.“ „Wie viele Stunden ſind vergangen?“ fragte er mit ſchwacher Stimme. „Acht,“ erwiderte Holſt. „Gott ſei Dank. Da haben wir noch Zeit.“ „Kann ich vielleicht irgend etwas für Sie tun?“ fragte der Ingenieur. „Ja,“ erwiderte der Detektiy etwas lebhaft.„Sie müſſen Barra aufſuchen. Sie dürfen ihn nicht aus den Augen verlieren. Trachten Sie name · itlich zu erfahren, ob er etwas bei der Oſtbahn zu tun hat— etwas mit den Eiſenbahnzügen.“ „Das werde ich genau beſorgen.“ „Wenn ich nur nicht ſo müde wäre, feufzte Asbjörn Krag und griff ſich fieberiſch mit den Händen an die Stirn.„Haben Sie alſo mit dem Arzt geſprochen?“ 5 „Ja, clles iſt in Ordnung. Er iſt unſer Mann. Er bat mich, Sie zu grüßen und Sie an die„Witwe mit den zwei Kindern“ zu erinnern.“ „Ach,“ rief Krag mit einem matten Lächeln.„Ja, ja, darum kamen mir ſeine Geſichtszüge in meiner Betäubung ſo bekannt vor. Ausgezeichnet! Der ſteht zuverläſſig auf unſerer Seite.“ Nach einiger Zeit begann ſich der Kranke unruhig im Bette hin und her zu werfen. Er bemühte ſich, herauszukommen und richtete ſich auch auf den Ellbogen auf. Holſt eilte zu ihm hin. „Was haben Sie denn, lieber Freund?“ fragte er.„Regen Sie ſich doch nicht aufl“ N es ihnen vergönnt ſein möge, als Erwachſene in eine andere Zeit hineinzuſchauen. Viktor Darmſtaedter mit hoher Bildung ausge⸗ ſtattet, war ein großer Muſik⸗ und Kunſtfreund, der den Erzeug⸗ niſſen unſerer großen deutſchen Geiſter und Meiſter ein feines Ver⸗ ſtändnis entgegenbrachte, ein Mann, der aber auch ſeinem Herrgott nichts ſchuldig blieb. Mit innigen Worten der Tröſtung und der die ſich an die nächſten Angehörigen und an die übrigen idtragenden richteten, ſchloß die eindrucks⸗ und gedankenreiche Ge⸗ dächtnisrede. Prof. Dr. Walter ſprach im Namen des Verkehrsvereins, der das liebſte Kind des Heimgegangenen geweſen ſei, tiefempfundene Abſchiedsworte Viktor Darmſtaedter ſei mit dem Verein, den er aus der Taufe hob, ein Leib und eine Seele geweſen. Gern habe ſich der Verſtorbene in die Reihe derer geſtellt, die für Mannheims Emporblühen gearbeitet haben. Heiße Liebe und unerſchütlerliches Vertrauen zu ſeiner Vaterſtadt hat ihn auf den Weg des öffentlichen Wirkens geführr In treuer und aufopferungsvoller Hingabe, die oft perſönliche Rückſichten und berufliche Intereſſen hintanſetzte, war er hier und auswärts in hunderten von Sitzungen und Kommiſſionen tätig zum Beſten der Stadt Mannheim. Raſch entſchloſſen und zu⸗ verſichtlich har er immer neue Aufgaben eröffnet. In trüber Kriegs⸗ zeit in der ſo manches umgeſtellt werden mußte, auch in trübſter Nachkriegszeit hat er niemals verzweifelt an dem gedeihlichen Fort⸗ beſtehen ſeiner Vaterſtadt. Aus bau, nicht Abbau, war ſeine Loſung. Mit welcher Wärme iſt er noch vor wenigen Wochen für die ungeſchmälerte Aufrechterhaltung des Verkehrsvereins einge⸗ treten, als man darüber berſei wie ſeine Schöpfung auf eine neue Grundlage geſtellt werden nne. Mit welch zuverſichtlichem Optimismus beurteilte er die zukünftigen Ausſichten und die wirt⸗ ſchaftliche Grundlage des Verkehrsvereins. Es wird außerordentlich ſchwer ſein, Viktor Darmſtaedter zu erſetzen. Prof. Dr. Walter legte an der Bahre des unvergeßlichen Freundes einen Kranz mit dem Gelöbnis nieder, daß man in ſeinem Geiſte ſein Werk fortſetzen werde. Frl. Berndhäuſel widmete dem hochverehrten väterlich ge⸗ ſinnten ehemaligen Vorgeſetzten namens der Angeſtellten des Ver⸗ kehrsvereins einige erſchü ternde Abſchiedsworte, während Stadtſchul⸗ rat Dr. Sickinger als Vertreter des intimen Freundeskreiſes ein letztes Liebeszeichen an der Bahre niederlegte. Oberreal⸗ lehrer a. D. Kabus würdigte die Verdienſte des Verſtorbenen um den Lehrergeſangverein, deſſen Vorſtand Darmſtaedter 12 Jahre lang als Vertreter der Paſſivität angehörte. Vor kaum 14 Tagen wurde er einſtimmig wiedergewählt. Ein Trauerchoral war im Anſchluß an die Ausführungen des Ehrenpräſidenten der Abſchiedsgruß der Aktivität. Wie Sphärenmuſik erklang hierauf das Adagio von Corelli, von Konzertmeiſter Müller, dem Celliſten des Nationaltheater⸗ orcheſters, mit wundervollem Ausdruck geſpielt. Und während der Geiſtliche leiſe Segensworte ſprach und die Harmoniumklänge ſich mit den warmen Tönen des Cellos miſchten, ſank der Sarg langſam hinab zum Feuergrabe. Mit Vaterunſer und Segen entließ Dr. Hoff die tief ergriffene Trauerverſammlung. Sch. Die Goldmark ſteht heute unverändert auf 1 Billion ent⸗ ſprechend einem amtlichen Berliner Dollarkurs von.2 Billionen. * Die Aebergangsſchwierigkeiten der Poſt von der Papiermark⸗ zur Rentenmarkwährung haben zu ſchweren Benachteiligungen der Freimarkenbeſitzer geführt. Was man ihnen kürzlich großmütig ſpendete, indem man den Freimarken den vierfachen Woert zubilligte, hat man ihnen jetzt wieder genommen. Die Poſtverwal⸗ tung rechnet die Ende vorigen Monats zum vierfachen Be⸗ trage des Nennwertes verkauften Freimarken jetzt nur noch zum Nennwerte an. Durch dieſe Maßnahnne, gegen die im Namen der Verbraucher der ſchärſſte Proteſt eingelegt werden muß, ſtellt ſich z. B. ein Fernbr ief auf fünf mal 80 gleich 400 Milliar⸗ den, während der Portoſatz ſeit 1. Dezember nur 100 Mlliarden be⸗ trägt. Die Handelkammer Frankfurt a..⸗Hanau hat beim Reichspoſtminiſterium den ſchäcfſten Einſpruch gegen dieſe Rück⸗ ſichtsloſigkeit erhoben und daran die Erwartung geknüpft. daßz die Poſtverwaltung dieſe unhaltbare Beſtimmung umgehend beſeitigt. Die Jufatzrenkenaus zahlung an die Krien⸗beſchädigen und Krieg⸗hinterbliebenen erfolat ſeitens der amtlichen Fü' ſorgeſteſle Mannheim in bar. Zur roſ hen Abwickelung worden ſämliche Zu⸗ ſatzrentenempfänger der Kriegsbeſ hädisten und Kriegehinterbſie⸗ benen erſucht, pünktlich in den entſprechenden Lokalen zu den Aus⸗ zahlungsterminen zu erſ be nen. Stammkarten ſind mitzu⸗ bringen Ausdrücklich wird darauf bindewieſen, deß Zuſatzrenten⸗ empfänger, die ihr Geld in den Zchllokalen nicht abholen, durch nach⸗ folgende Poſtſcheckzahlung ihr Geld erhalten. Eine ſpätere Baraus⸗ zahlung in den Büroräumlichkeiten der Amtlichen Fürſorgeſtellen kann mit Rückſicht auf die dadurch eintretende Störung der weiteren Berechnungsarbeiten nicht erfolgen. „zum Aerzteſtreik erbalten wir von der Krankenkaſſe des Ge⸗ werkſchaftsbundes der Angeſtellten.„Erſatzkaſſe“. Sitz Leipzia. die Nachricht, daß ſich der Streik nur gegen die Orts⸗ Botriebs⸗ und In⸗ nunas⸗Krankenkaſſen, nicht aber gegen die Erſatzkaſſen richtet. Die Krankenkaſſe des Gewerkſchaftsbundes der Angeſtellten. die Kranken⸗ kaſſe des Vereins der Deutſchen Kaufleute und die Krankenkaſſe des Deutſchen Angeſtelltenbundes, die alle drei Erſatzkaſſen des Gewerk⸗ ſchaftsbundes der Angeſtellten ſind. baben werder mit den Aerzten, noch mit den Lieferanten, den Avothekern. Optikern oder Bandaaiſten iraend welche Differenzen. Die Mitalieder der genannten Erſatzkaſſen laufen deshalb nicht Gefahr. durch den Aerzteſtreik irgendwie in Mit⸗ leidenſchaft gezogen zu werden. Teufel hat viele Fäden geſponnen— überallhin. Darum muß er bewacht werden. Und das müſſen vorläufig Sie tun.“ „Seien Sie ganz beruhigt. Das werde ich.“ Asbjörn Krag wies auf ſeine Schreibtiſchlade und bat Holſt, ſie herauszuziehen und ihm den Revolver zu reichen, der zu oberſt darin lag. „Alle ſechs Läufe ſind geladen,“ ſagte er,„und ich fühle mich nicht ſicher, wie ich daliege.“ Holſt reichte ihm den Revolver, den der Kranke unter ſein Kopfkiſſen ſchob. „Iſt es notwendig, daß ich Sie verlaſſe?“ fragte Holſt. „Abſolut. Sie müſſen dem roten Teufel folgen. Hier han⸗ delt es ſich um große Werte, vielleicht um viele Menſchenleben.“ Der Telegrapheningenieur drückte Asbjörn Krag ſanft in die Kiſſen zurück. „Schlafen Sie jetzt,“ ſagte er.„Bedenken Sie, wir müſſen Sie bald wieder auf den Beinen haben.“ „Ja,“ ſeufzte Krag.„Ich bin auch ſo müde! Und vollſtändig hilflos! Aber meine Zeit kommt ſchon. Nur Geduld, nur Geduld!“ Und damit ſchlummerte Asbjörn Krag wieder ein. VI Das Löſchpapier Im Laufe des dritten Tages konnte Asbjörn Krag tatſächlich das Bett verlaſſen, aber erſt am Morgen des vierten Tages fühlte er ſich friſch genug, um ſeine Arbeit wieder aufzunehmen. Wäh⸗. rend der Dauer der Krankheit hatten ihn nur der Arzt und der junge Ingenieur beſuchen dürfen. Krag hatte Holſt als einen rüh⸗ rigen, zuverläſſigen Mann ſchätzen gelernt, wie er auch den Arzt ſchon von einer früheren Angelegenheit her kannte Von dieſem erfuhr er, daß Ingenieur Barra ſich richtig noch einmal an ihn gewandt hatte, um ſich nach Krags Befinden zu erkundigen. Und man hatte ihm nach dem Wunſche des Detektivs mitgeteilt, daß es mindeſtens ſeine acht bis zehn Tage dauern müßte, bis Krag außer Bett ſein würde. Aber es war dem Doktor vorgekommen, als ob Barra bei dieſer Nachricht geſtutzt und ihn mit einem wun⸗ derlich prüfenden Blick gemeſſen hätte. „Er ſtutzte?“ fragte Krag.„Zeigte er denn keine Spur der Befriedigung— ich möchte beinahe ſagen, der Freude?“ „Im Gegenteil. Es ſah aus, als wäre er unargenehm über⸗ raſcht, und er ging mit einem Grinſen, ohne zu danken, kaum daß er grüßte.“ Ww Wir ſind ſo wenige, und ſie ſind ſo viele,“ rief Krag.„Der 7 Die Geſundheit der deulſchen Großiſtädte hat ſich in der Woche vom 4. bis zum 10. November inſofern aeb eſſert. als die Zahl der Orte mit ſteigender Sterblichkeit von 23 auf 17 zurückgegangen, der mit fallender von 22 auf 25 geſtiegen iſt. Auf 1000 Einwohner und aufs Jahr berechnet. fiel ſie in qganz Berlin auf 10,0. Alt⸗Berlin 10,5, Neu⸗Berlin 9,5, Eſſen 8,5. Düſſeldorf 19.2. Dortmund.8, Duis⸗ bura.4. Barmen.3. Bochum 6,7. Hamborn.7. Münſter i. W. 8,/0, Hambura.1. Bremen 8,5. Köniasbera i. Pr. 13,1. Stettin 10,8, Altona 10.4. Lübeck.7. Breslau 10.8. Hannover 8,4. Maadebura 10,7. Erfurt.7. Leipzia 9,7 Plauen i. V..0, Frankfurt a. M. 788,. Mannbeim 744. Stuttaart.5, Karlsrube.2. Sie ſtie a in Köm auf 10,1, Gelſenkirchen.8. Elberfeld 9,3. Krefeld.2. Mühlheim a. R. 11.1,.⸗Gladbach 10.5. Oberhauſen 10,1. Kiel.7. Halle a. S. 12.5, Kaſſel 10,3. Dresden 10,9. Chemnitz 11.8. Wiesbaden 8,5. Lud⸗ wiashafen 10.0 München 11.7, Nürnberg.2. Auasburg 12.3. Sie blieb aleich in Buer mit.3 und Mainz 8,9. Die Zahl fehlt aus Aachen und Braunſchweia. veranſtaltungen Wohltätigkeitskonzert in Neckarau. Am Sonntag abend ver⸗ anſtaltete der Evang. Mädchenverein in Verbindung mit dez⸗ Männer⸗ und Jünglingsverein Neckarau in der evang. Kirche ein Wohltätigkeitskonzert zu Gunſten der evang. Nothllfe. Man hätte den Abend ebenſogut einen J. Rheinberger⸗Abend nennen können, denn es kamen faſt ausſchließlich Kompoſitionen deſes be⸗ kannten und beliebten Münchener Komponiſten zum Vortrag. Die ſeltenen muſikaliſchen Darbietungen“ bereiteten einen herrlichen Genuß. Der jugendliche Organiſt Herbert Haag ⸗Mannheim, Sohn des bekannten Kirchenälteſten und Bankbeamten Robert Haag⸗ Mannheim leitete den Abend mit der a⸗moll⸗Sonate, op 27 in vor⸗ züglicher Weiſe ein. Der Vortragende verfügt trotz ſeiner Juge id über eine ſchöne, ausgeglichene Technik. Sein Vortrag iſt charal⸗ teriſtiſch, denn er liebt es in farbenprächtigen Akkorden zu regiſt⸗ rieren. Dem jungen Künſtler dürfte eine hoffnungsvolle Laufbahn bevorſtehen.„Der Stern von Bethlehem“, op. 164, eine Weihnichts⸗ Cantate für Chor. Soli, Klavier und Orcheſter. bildete de. Höhe⸗ punkt des Abends und verſetzte die Zuhörer ſchon jetzt in die richtige Weihnachtsſtimmung. Es ſei voraus bemerkt. daß dieſes Werk ſehr hohe Anforderungen an die Mitwirkenden ſtellt. Die Chöre waren durchweg gut einſtudiert und wurden in friſcher, ungekünſtelter Weiſe wiedergegeben. Der maſſige Chor verfügt über ſehr gute Stimmittel, was die Soliſten bewieſen. Das Orcheſter hatte eine tüchtige Stütze an der einheimiſchen Pianiſtin Frau Friedl Buſch, die in gew⸗ hnter Virtuoſität ſpielte und alle Zuhörer entzückte Beſondere Erwahr ung verdienen der Dirigent Meinhardk. die Soliſten Frl Biß⸗ wanger, die Herren A. Scheuermann. Liermann und E. Kinzler. Volle Anerkennung für den glänzenden Perlauf gebührt Herrn Ph. Meinhardt aus Mannheim, der ſich mit großem Fleiß und eifrigſter Hingabe der Aufführung der ſchönen Weihnachtscantate widmete. Mit dem Intermezzo fis⸗moll un Präludium c⸗moll Op. 156 beſchloß Herr Herbert Haag den Abend in würdevoller Weife. Das Konzert erbrachte einen ſchönen und vollen Erfolg. „William Schüff, den alle Mannheimer vom ehemaligen Cabaret Rumpelmeier im beſten Gedächtnis haben, iſt Mitte November mit ſeiner Gattin, der ſangesfreudigen Thereſe Schüff⸗Deliun von Wien kommend in Mannheim eingetroffen, um ein Gaſtſpiel im Caf Friedrichsbau zu abſolvieren. Der bisherige Erfola des Gaſt⸗ ſpiels zeiat, daß Direktor Joſef Beck mit der Verpflichtung des be⸗ liebten Künſtlerpaares das Richtige getroffen hat. Rommunale Chronik Einmalige Staatsbeihilfe für Erwerbsloſe Der Reichsfinanzminiſter hat beſtimmt, daß die Erwerbs⸗ loſenunterſtützungsſäßze für die Woche vom 28. Nop. bis 1. Dez. nicht erhöht werden. Es ſteht ferner zu erwarten, daß eine Erhöhund auch für die laufende und die künftige Woche nicht be⸗ willigt werden kann mit Rückſicht auf die troſtloſe finanzielle Lage des Reiches und der Länder. Dadurch, daß die Erwerbsloſenunter⸗ ſtützungsſätze wider Erwarten nicht erhöht worden ſind, iſt nament⸗ lich in den Städten und den ihnen vorgelagerten Irten mit großer Erwerbsloſigkeit eine mißliche Lage deshalb entſtanden, weil den Er⸗ werbsloſen der volle Unterſtützungsbetrag bereits ausbezahlt worden iſt. Um wenigſtens einen Uebergang zu ſchaffen, hat das badiſche Arbeitsminiſterium beſchloſſen, eine leinmalige Beihilfe an die verheirateten und die ihnen gleichgeſtellten Erwerbsloſen in den Städten und den ihnen vorgelagerten Orten mit großer Erwerbs⸗ loſigkeit ausnahmsweiſe zu bewilligen. Die Ueberweiſung der er⸗ forderlichen Geldmittel an die öffentlichen Arbeitsnachweiſe Badens iſt bereits angeordnet. Stellungnahme der Vertreter badiſcher, heſſiſcher und würk⸗ ſembergiſcher städte gegen zu ſchmellen Abbau der Beſol dungszuſchüſſe Die infolge der dringenden Not der Gemeinden am 1. Dezember in Heidelberg verſammelben Vertreter der Skädte Badens, Heſſens und Württembergs ſind der übereinſtimmenden Anſchauung daß der vorſchnelle Abbau der Beſoldungszuſchüſſe die Verringerung der ſog. Notkredite die Gemeinden in die ſichere Gefahr ſtürzen, die unbedingt erforderlichen Mittel für die Erfüllung der gemeindlichen Aufgaben nicht mehr aufbringen zu können. Er wenn nachhaltige und genügende Einnahmen den Gemeinden gewähr⸗ leiſtet ſind, können die Zuweiſungen aus Reichsmitteln aufhören. ——————— „Hm! So, ſo! Er wird doch nicht etwa ahnen?“ Nun war Asbjörn Krag ſofort entſchloſſen, in die Stadt zu gehen. Er wollte abſolut nicht mehr auf den Rat des Arztes hören, doch wenigſtens noch einen Tag zu warten, um ſeine Kräfte zu ſammeln. „Nein, nein, jetzt gilt es, raſch zu handeln,“ rief er.„Jebe Stunde, die uns noch enteilt, kann verhängnisvoll werden.“ Sowohl der Doktor wie Holſt wollten gerne an der weiteren Entwicklung der Sache teilnehmen und baten darum Krag inſtändig um die Erlaubnis, ihm weiter behilflich ſein zu dürfen. Na kurzer Ueberlegung ging der Detektiv darauf ein. Helfer mußte er ja doch haben, und da konnte er ebenſogut zwei zuverläſſige Freunde, die in die Entwicklung der Sache eingeweiht waren un vor Intereſſe und Spannung glühten, verwenden, wie irgendwelche Beamte der Detektivabteilung. Nun waren ſie alſo ihrer drei auf der Jagd nach dem Rot⸗ bärtigen zur Verhinderung ſeiner verbrecheriſchen Pläne. Asbjörn Krag ſelbſt, der Doktor und der junge Telegrarheningenieur, gleich darauf erpicht, dieſem kleinen, gefährlichen Elektriker das Spiel zu verderben.“ „Hoffentlich,“ ſagte der Detektiv,.„iſt Barra wenigſtens jett noch in der Meinung, daß ich bettlägerig bin. Aber wir müſſen jedenfalls überaus vorſichtig und behutſam auftreten.“ Er kramte eine Weile in ſeiner wohlausgerüſteten Garde robe, reich wie ein Maskengeſchäft an den verſchiedenſten Verkleldungs“ gegenſtänden und mitteln Endlich fand er, was er brauchte, u begab ſich wieder in ſein Schlafzimmer. Der Doktor und der In⸗ genieur warteten in ſeinem kleinen Salon. Eine kleine hal Stunde ſpäter erſchien Krag wieder. Er war vollſtändig verände und ſah aus wie ein heimgekehrter begüterter Amerikaner N ein glänzend geſtellter engliſcher Geſchäftsreiſender. Sein ſchwarzes 9 Haar war nun blond⸗gekräufelt und er hatte ſich einen kräftien Vollbart zugelegt. „Ich gehe zuerſt, habe noch ein paar raſche Unterſuchungen zu erledigen— weſentlich per Telephon an Hotels,“ fügte er, raſch hinzu.„Dann geht ihr, einer nach dem anderen, und wir treffen uns präziſe in einer Stunde an der Ecke der Carl⸗Johannſtraße und Ackersgaſſe Wir müſſen unſere Uhren vergleichen, kommt jeder aus einer anderen Richtung, ich aus der Carl-Johan. ſtraße, ihr ſeder aus einem anderen Teil der Ackersgaſſe, und 1 ſtoßen zufällig zuſammen.“ 2 85 Fortſetzuna folgt) 7 — JSee. dru dern. 2822 Wind 8 2 8 8 ru pera⸗ SS= EE 2 5 N 5³.2 38˙ 8 Richt. Stärte S 39 88 7777 2—2— ſtill neblie 20 Tönigſtuhl.. 563 758.—1 2—1 SwW, teicht nans] 9 Farlsruhe 127 758 4 1 5—0S85 leicht deld del.. 9 Daden⸗Baden 213 758.3—1 5—5 NO leicht wolnig 2 ingen 780 760.8—4 2—4 85 ſleicht reng 0 Feldberg. Hof 1281 6450—5—2—6 W Yſeicht raus 4 Badenweiler— 27272ßðö ²'v ͤ St Blaſtenn—-- 2 2—2— ſtin det 1 2 Dienslag, den 4. Dezember 1923 3. Seite. Nr. 559 Gerichtszeitung Mannheimer Schöffengericht *Mannheim, 4. Dez.(St. G.). Ein ſogen.„ſchwerer Junge“ ſtand in der Perſon des am 21. Juni 1903 zu Altdorf in Württem⸗ berg geborenen Landwirts Chriſtian Keck heute vor dem Straf⸗ richter. Der Angeklagte hatte im Landesgefängnis Mannheim eine Gefängnisſtrafe von 2 Jahren wegen Diebſtahls zu verbüßen. Als er am 20. Juni 1923 in der Gefängnisgärtnerei beſchäftigt war, iſt Krausgebrochen. Er erfreute ſich aber nicht lange der goldenen Freiheit. Schon am 23. Juni wurde er an der Sperre bei Schwan⸗ heim von einem franzöſiſchen Feldgendarmen angehalten, da er uohne legliche Papiere war. Die Franzoſen übergaben den Keck, der noch die Gefängniskleidung anhatte, den deutſchen Polizeibehörden in Schwanheim. Der Feſtgenommene hatte ein Fahrrad, 2,340 M Vargeld und eine Anzahl Handwerkszeug bei ſich. Das Fahrrad, wie das Handwerkszeug hat er angeblich einem Arbeiter im Felde in der Nähe von Mannheim geſtohlen. In der am 16. Oktober 1923 vor dem Schöffengericht geführten Hauptverhandlung machte Keck geltend, daß er von den Franzoſen in Höchſt a. M. unter dem Ver⸗ dachte der Sabotage verhaftet wurde. Die Franzoſen hätten an dem von ihm mitgeführten Handwerkszeug Anſtoß genommen. Das Rad habe er auch nicht geſtohlen, ſondern es von einem Mann erbolten und dieſem ſchwören müſſen, ſeinen Namen nicht zu nennen. Mit dem Rad ſei er nach Schwanheim gefahren Zwecks Erhebungen in Höchſt mußte die Verhandlung am 16. Oktober vertagt werden. Heube wurde kurze fünfe gemacht und Keck als rückfälliger Dieb auf 1 Jahr ins Juchthaus geſchickt. In unverſchämtem Ton er⸗ — er, die Strafe nicht anzunehmen. Keck wurde gefeſſelt ob⸗ geführt. Der am 5. Juni 1896 zu Heidelberg geborene, in Seckenheim wohnhafte Arbeiter Adolf Dannbacher, hat ſich an ſemer 16⸗ zährigen Stieftochter vergangen, wofür er heute 7 Monate Ge⸗ fängnis erhält. ch. * Verſchärfte Entſcheidung des Reichsgerichts über Angeſtellten⸗ beſtechung. Das Reichsgericht hat der Strafbeſtimmung gegen An⸗ geſtelltenbeſtechung eine verſchärfte Auslegung gegeben. Ver Vereim gegen das Beſtechungsunweſen, Berlin, hatke gegen den Oelgroß⸗ händler Leo Rottenſtein in Frankfurt a. M. Strafantrag ge⸗ ſtellt, weil er den Angeſtellten Karl Spielmann de. Bad ſchen Anilin⸗ und Sodafabrik beſtochen habe. Die Strafkammer Fra ken⸗ thal ſprach beide Angeklagte frei, weil Spielmann keinen Einfluß auf die Oelbeſtellungen der Anilinfabrik hatte und ein unlauteres Ver⸗ halten zwecks Bevorzugung des Rottenſtein nicht feſtzuſtellen ſei. Das Reichsgericht hat dieſes Urteil aufgehoben mit der Begründung, daß der Begriff eines unlauteren Verhaltens weiter zu faſſen ſei. Es genüge ſchon, wenn der Beſtecher mit einer unbeſtimmten Mog⸗ lichkeit rechnete, daß der beſtochene Angeſtellte ihm gelegentlich als „Horchpoſten“ dienen könne. Das Wuchergericht Karlsruhe beſchäftigte ſich in ſeiner letzten Sitzung mit einer Anklage gegen den Kaufmann E. H. P. Fr anke, zuletzt wohnhaft in Söllingen bei Durlach, wegen Untreue und un⸗ erlaubten Handels. Der Angeklagte war Leiter der Süddeutſchen Nagel⸗,'eten⸗ und Drahtinduſtrie in Söllingen und hatte ohne Hinzuziehung des Auſſichtsrats eine bendeleßesgarzen für In⸗ duſtriebedorf gegründet, obgleich er keine Handelserlaubnis beſaß. Der Angeklagte, der im Alter von 62 Jahren ſteht, hat früher in München und Freiburg Handel mit Motoren, Draht, Nägeln uſw. betrieben, obwohl er auch damals keine Handelserlaubnis beſeſſen haben ſoll. Das Urteil lautete gegen Franke auf drei Monate Gefängnis und 10 Billionen Geldſtrafe. Der mitangeklagte Oberingenieur Karl Wilhelm Henrichſen wurde freigeſprochen. 8 Fahrläſſige Tötung. Der 40 Jahre alte, bisher nicht vor⸗ beſtrafte Forſtwart a. D. von U hatte troſtloſe eheliche Verhältniſſe. Er hat am 25. Juli in der Wohnung ſeines Bruders aus Anlaß einer ehelichen Auseinanderſetzung ſeine Frau durch einen Schuß gektötet. Die Frau habe es mit der ehelichen Treue recht un⸗ genau genommen. Trotzdem hat der Angeklagte ſeine Frau gerne gehabt und ihr dann anfangs Juli nochmals verziehen. Am 8. Juli kam es zu einer gegenſeitigen Vereinbarung vor dem Schultheißen⸗ amt, worin beide darüber einig waren, daß alles wieder ins Reine kommen ſolle, falls die Frau nun die ehelſche Treue wirklich halten wolle. Sollte dies nicht der Fall ſein, ſo erklärte ſich die Frau damit einperſtanden, daß ſie ohne Herausgabe der Ausſteuer verſtoßen werde. Am Unglückstage brachte der Angeklagte in angetrunkenem Zuſtand der Frau den tödlichen Schuß bei. Das Urteil des Schwur⸗ gerichts Ravensburg lautete wegen fahrläſſiger Tötung auf eine Ge⸗ fängnisſtrafe von 10 Monaten, worauf 4 Monate Unterſuchungs⸗ haft in Anrechnung kommen. Ins Arbeitshaus abkommandiert. Aus München wird gemeldet: Die Namen der beim nächtlichen Sektgelage in einer Privatwohnung verhafteten und auf Anordnung des Generalſtaats⸗ kommiſſars zu Zwangsarbeit ins Arbeitshaus„abkom⸗ mandierten“ Schieber werden jetzt bekanntgegeben. Die Gaſtgeber waren der Deviſenſpekulant Max Keſter und die Schauſpielerin Maria Pillat, deren gemeinſame Wohnung beſchlagnahmt wird. Unter den ebenfalls in das Arbeitshaus Abtransportierten befinden ſich mehrere Ausländer, ſo die Ruſſen Fürſt Maſſalsky und Jo⸗ hann Eharitonenko. Die Ausländer werden nach Abbüßung der Strafen aus Bayern ausgewieſen. E Die Einbruchsdiebſtähle in der Tegernſeer Gegend. Seit e Jahren ee im Tegernſeer Vorland zahlreiche Ein⸗ bruchdiebſtähle verübt. Nach umfangrei hen Nachforſchungen gelang es endlich, als Diebe den ſtädtiſchen Maſchinenheizer Ma tin K ſer und deſſen Bruder, den Hausmeiſter Joſef Käſer zu ermitleln. Ge⸗ legentlich einer bei Joſef Käſer vorgenommenen Hausſuhung wur⸗ den große Lager von Schmuckſachen, Uhren, Schuhen, Stoffen, Kleidern uſw. in rieſigem Werte beſchlagnahmt. All dieſe Waren rühren von Diebſtählen her. In der Verhandlung vor dem V lks⸗ gericht München II verſuchten die Angeklagten zu leugnen; ſie wurden aber überführt und Martin Käſer zu 7 Jahren Zu⸗mhaus, 10 Jahren Ehrenrechtsverluſt, Joſef Käfer, dem nur eine einmalige zeteiligung an den Diebsfahrten nachgewieſen werden konnte zu Jahren Gefängnis und 3 Jahren Ehrenrechtsperluſt verurteilt. Ein beſtechlicher Einkäufer. Die Strafkammer Kottbus ver⸗ handelte auf Antrag des Vereins gegen das Beſtechungsunweſen, Berlin, gegenden Einkäufer Siegfried Fricke des den Elektrowerken A. G. Berlin gehörigen Kraftwerkes Trattendorf. Der Angeklagte. den der frühere Direktor des Kraftwerks Trattendorf nicht ſcharf genug beaufſichtiate, hatte einen wahren Terror unter einer Anzahl von Lieferanten angerichtet. Er forderte allenthalben Schmier⸗ gelder und ſpielte aus dem Ertrag den Lebe⸗ und Sportsmann. Fricke wurde zu ſechs Monaten Gefänanis verurteilt. Vier Lieferanten erbielten Geldſtrafen. Vier weitere Lieferanten wurden in Rückſicht auf die beſondere Sachlaae freigeſprochen. Wotternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(2* morgens) Ueber dem Alpengebiet hat ſich vorübergehend hoher Druck ausgebreitet, unter deſſen Einfluß in Süddeutſchland wolkiges, meiſt trockenes Wetter herrſcht. Die Temperaturen liegen in der Ebene etwas über dem Gefrierpunkt Im Gebirge herrſcht teilweiſe leich⸗ ter Froſt. Die neue ozeaniſche Störung iſt bis zu den britiſchen Inſeln vorgedrungen und wird morgen auch in Deutſchland wieder rübung und Regenfälle und Erwärmung bringen. Vorausſichtliche Witterung für Mittwoch bis 12 Uhr nachts: Wieder ſtörkere Trübung, dann Regenfälle, milde, auffriſchende weſtliche Winde. Für alle Deutschen durch des deutschen Volkes Wille und Arbeit Von Diplom-Ingenieur und Mathematiker Dr. phil.(rer. pol.) Eustach Mayr, Professor a. d. Handelshochschule Mannheim 11. Mein Währungsvorschlag ist aus der Not der Zeit ent- standen. Auf eine Auseinandersetzung mit theoretischen Systemen wie dem Knapps und Price's habe ich von vorn- herein verzichtet, denn Zustände, welche dazu zwangen, die Währungsfrage intuitiyv zu lösen, wie die gegenwärtigen, baben in der Wirtschaftsgeschichte Deutschlands keinerlei Vorgang. Auch die französische Revolution und der Vorgang der Assignatenwirtschaft sind im Vergleich zu den Wäh⸗ rungsproblemen der Nachkriegszeit des Weltkrieges beschei- dene Kleinbilder. Man braucht nur die Bevölkerungszanlen von damals mit den heutigen zu vergleichen, um einen Be- griff von damals und heute zu bekommen, braucht nur zu beachten, daß wir damals erst ganz bescheidene Anfänge von Industrie, daſß wir fast reine Agrarwirtschaft, daß wir noch keine Eisenbahn kannten und die Anwendung der Kraft- maschinen und die Liquidation der Arbeitskräfte der Natur erst in bescheidensten Anfängen stand. In solchen Lagen wie unsere heutige ist, kann das Währungsproblem nicht durch Zurückgreifen auf Tatsachen gelöst Werden, welche für unsere heutigen Verhältnisse nicht mehr passen, und es ist deshalb nicht zu verwundern, daß die historischen Nationalökonomen den heutigen Bedürf- nissen nicht gerecht werden können. Wird eine einzige Wichtige Einzelheit bei der Durchführung der neuen Währung vergessen, so bricht das ganze System alsbald zusammen, die vorhandenen nationalöͤkonomischen Lehrbücher und die heute lebenden Nationalökonomen bieten keinen Schutz dagegen. Mein Währungsvorschlag ist nicht in erster Linie für die nationaléökonomischen un rivatwirtschaft- lichen Lehrbücher, sondern für die unmittelbare praktische Ausführung, ich habe mich bemüht ihn theoretisch zu durch- denken und ganz unabhängig ohne jede beim praktischen Aufbau doch nur zerstreuende Zuhilfenahme irgendwelcher Literatur organisch durchzubilden, aber die Rücksichtnahme auf die von 287J an gedachte praktische Ausführbarkeit War dabei überall leitend. Aus diesem Grunde bin ich der kesten Ueberzeugung, daß mein Vorschlag zum größten Segen des deutschen Volkes sofort praktisch durchgeführt werden kann und daß auch die von mir mit aller Bestimmtheit vorhergesagten und heute schon offenliegenden Mängel der Rentenmark nur beseitigt werden können, wenn sie in allen wesentlichen Punkten auf meinen Währungsvorschlag um- gestellt wird. Man kann mir sagen, Ueberzeugungen, die der- Ver- fechter einer Idee hat, haben keine Beweiskraft und es ist selbstverständlich, daß ich die Beweiskraft meiner Ueberzeugung nicht in Anspruch nehme. Aber wer die von mir seit Ankang Juni für badische Blätter geschriebenen wöchentlichen Finanzberichte. aus denen heraus mein Wäh- rungsvorschlag entstanden ist, verfolgt hat, wird feststellen müssen, daß ich die jeweils hernach eingetretenen bösen Folgen unserer Regierungfinanzpolitik lange mit aller Be⸗ stimmtheit vorausgesagt, also doch in finanziellen Fragen klarer gesehen habe und dem deutschen Volke seine wahren Interessen deutlicher gezeigt habe, als die verant- wortlichen und die mit der Ausführung der Währungsreform betrauten Kreise. Daraus leite ich das Recht her, diese Kreise vor dem Forum des ganzen deutschen Volkes zu kragen, warum sie meinen Ratschlägen, meinen Vorschlägen und meinen Warnungen kein Gehör geschenkt und damit soviel wirtschaftliches Unheil über das deutsche Volk ge- bracht haben. Die Ansicht des von Herrn Haller zitierten Engländers Price, daß uneinlösbares Papiergeld unmöglich aufrecht- erhalten werden kann, ist durchaus unrichtig. Es kommt lediglich auf den Willen des Volkes an, ob man dauernd mit Papiergeld auskommen will oder nicht. Ganz abgesehen davon, daß die Auffassung Price's eine bewußit und man kann sagen auch berechtigte englische ist, denn England kann bei seiner Stellung als Handelsstaat mit seiner Weltmachtstellung und seiner auf den wichtigsten Gold- vorkommen der Erde ruhenden Hard und bei seiner starken Wirtschaftlichen und politischen Verbindung mit den gold- besitzenden amerikanischen Angelsachsen danach streben, einen wesentlichen Teil des Goldbesitzes der Welt zu kon- trollieren; für Deuts hland ist ein derartiges Streben ganz aussichtslos, also sinnlos. Jedes Volk mußf nach seiner Wirtschaftlichen Lage und nach seinen wirtschaftlichen Kräften an das Währungsproblem herangehen. Wir Deut- sche können doch in absehbarer Zeit nicht daran denken, unseren Goldschatz von frühef wieder zu erwerben und als Puffer für etwaige Schwankungen der Zahlungsbilanz wie vor dem Kriege wieder einzusetzen. Da dies nicht möglich ist, ist es ein wahres Glück, daß es nicht notwendig ist. Ein Volk, das gar keine Wahl hat, seine Währung anders als auf mit Goldwert ausgestattetem Papiergeld aufzubauen, darf nicht davor zurückschrecken, weil es Wie der von Herrn Haller ebenfalls zitierte Stanley Jevons die Versuchung einer übermäßigen Kusgabe fürchtet. Darum dreht es sich eben, ob man die Willenskraft dazu aufbringt, eine Geld- vermehrung bei erreichtem ausreichendem Geldumlauf unter allen Umständen und mit drakonischer Strenge zu unter- binden und das ganze Volk mit der Währungsfrage so zu beschäftigen und mit den grundlegenden Gedanken meines Währungsvorschlages so zu durchtränken, daß keine Regie- rung es Wagen kann, in irgend einer Not davon abzugehen. Mein Währungsvorschlag verlangt vom Volke moralische Eigenschaften, aber er ist so einfach, daß ihn jeder verstehen kann. Der von Herrn Haller zitierte David Ricardo siehl das mißliche des Papiergeldes gerade an dem Beispiel bes übermäßjgen Umlaufes, der bei meinem Währungs- vorschlag gar nicht in Frage kommt. Mit diesem ist auch eine so ausgiebige Aufklärung über die ungerechte Wirkung der Inflationssteuer gerade für die mittleren und unteren Klassen verbunden, daß jede Inflation bei genügender Ver- breitung dieser Aufklärung vom Volke wie das Feuer ge- scheut werden und jede andere Steuer vorgezogen werden Wird. Ein von reellen Mäannern regierter Staat Wird alles daransetzen, daß gerade die Lehre der deutschen Inflation der Nachkriegszeit des Weltkrieges, daß die Begleiterschei- nungen der Inflation, Wechselkreditwucher der Schuldner und Zusammenbruch der Goldforderungen, moralische Ver- derbnis im Geschäftsverkehr, Zerstörung der wirtschaftlichen Beziehungen von Stadt und Land, Wucher mit Lebensmitteln. Hungersnot in den Städten usw., derartig schwere Uebel sind, daß demgegenüber die anfänglich beguem erscheinende Steuereinziehung durch Notenneudruck ein verschwindender Vorteil ist. Ein Volk, welches diese Wirkungen der Inflation, welche die Arbeitskraft des Volkes in unwirtschaftlichem Papiergeldwerke vollständig desorganisjert und aufzehrt, so mitgemacht hat, wie jetzt das deutsche, muß bei einiger- maßen brauchbarer Leistung von oben von jeder neuen In- flation mit Leichtigkeit zurückzuhalten sein. 5 Nachdem man jetzt mit der Zwischenlösung der Rentenmark dem deutschen Volke die Schlinge der In- flation erneut um den Hals gelegt hat, kann man ja deulich sehen, wie sehr sich alles vor der neuen Entwertung für zh⸗ tet. Es gibt auch kaum eine bessere Rechtfertigung der hauptsächlichen Leitgedanken meines Währungsvorschlages. als daß sich in den letzten Tagen eine zweifellos von den beteiligten Kreisen ausgehende Notiz in der Eresse kindet, nach wWelcher„die Rentenmark nach Möglichkeit vom Aus- lande ferngehalten und so der Kurs möglichst fest erhalten werden soil'. Uebersetzt man diesen Wunsch, der allgemein ist, auf die bestimmiere und klarere Formulierung meines Währungsvorschlages und zieht dann die weiteren ganz logischen und einfachen Folgerungen, dann kommt man ganz von selbst auf meinen Standpunkt inbezug auf die Deckung usw. An anderer Stelle ist dies von mir bereits ausgeführt, so daß ich hier auf ein näheres Eingehen verzichten nöchte. Auch der pessimistische Standpunkt Irving Fishers in- bezug auf Papiergeld kann verlassen werden, sobald ein Kulturvolk wie das deutsche eine Währung wie von mir vorgeschlagen ernsthaft durchführt und durch eine ſeste Reglerung aufrecht erhält. Die Lehren, welche der bisherige Schaukelkurs erteilt hat, sind so empfindlich, daß man den rechten wenn auch schweren Weg allgemein gern und dauernd gehen wird. ind Ausfuhr nach dem Saargebiet Wie die Handelskammer schon vor einiger Zeit bekannt- gie Ren hat, ist die Interalliierte Rheinlandkommission durch ie Regierungskommission in Saarbrücken gebeten worden, alle aus dem unbesetzten Gebiet stammenden Waren, die nach der deutschen Ausfuhrfreiliste ausfuhrfrei sind, ohne Ausfuhrbewilligung das besetzte Gebiet passleren zu lassen und von der Erhebung einer Ausfuhrabgabe abzusehen. Die Interalliierte, Aheinland- kommission hat diese Anfrage noch nicht verbeschieden, 80 daß den Exporteuren nach dem Saargebiet vorerst nichts anderes übrig bleibt, als den Saarländer Empfänger zu ver- anlassen, für jede Ausfuhrsendung nach dem Saargebiet eine Notausfuhrbewilligung beim Delegierten des Reichskom- missars in Saarbrücken zu beantragen, um die bei Nicht- vorlage dieser No! usfuhrbewilligung von den Franzosen zur Erhebung gelangende Ausfuhrabgabe zu vermeiden. * Sunlicht-Gesellschaft.-., Mannheim. Die Gesell- schaft beabsichtigt die Erhöhung des Stammkapitals um einen Betrag bis 12 000 000 nom. Diese Kapitalerhöhung dürfte mit der kürzlich gemeldeten Transaktion zusammen- hängen, dem Zusammenschluß in der deutschen Fettindu- strie, woran die Gesellschaft wesentlich beteiligt ist. „Universum“-G. zur Beschaffung von Betriebsmitteln für Handel und Industrie, Mannheim. Die Gesellschaft be- antragt Namensänderung der Firma und Kapital- erhöhung in vorläufig nicht genanntem Umfange, * Lonza.-G. in Waldshut. Die Gesellschaft schließt ihr letztes Geschöffsjahr mit einem Passivsaldo won 1458 000 Fr. ab. Das Aktienkapital von 24 Millionen bleibt ohne Verzinsung Obwohl das rgebnis unbefriedigend ist, konstatiert der Bericht doch eine Besserung gegenüber dem Vorjahr, indem der Bruttobetriebsgewinn der Werke immer- hin den Betrag von 3 279 728 Fr. erreicht hat und somit über zwei Millionen günstiger ist als im Vorjahr. Das Ende der industriellen Schlüsselzahlen. Der Ver- band der Fabrikanten von Blusen, Kostümen und verwandten Artikeln stellt angesichts der kortschreitenden Wertbeständigkeit im Zahlungsverkehr laut Konfektionär seine Konditionen auf Goldmarkbasis um. Her- durch wird auch die regelmäßig vom Verbande im Einver- nehmen mit dem Einzelhandel festgesetzte Wertmeßziffer für Damenkonfektion ihr Ende finden. Der Verband Deatscher Linoleumhändier hat die Verkaufspreise für Linoleum auf Goldmark um- gestellt. Die Kalkulation ist, um die Verkäuflichkeit des Artikels zu gewährleisten, äußerst niedrig gehalten. Börsenberichte Frankfurter Wertpapierbörse Frankfurt, 4. Dezbr.(Drahtb.) Mit Ausnahme der Inlandsrenten und Markobligationen, welche sehr gesucht blieben, lagen Industrie-Aktien still. Die Kurse für ehemi- sche, Elektro-, Metall und Maschinenfabrik aktien lauten gegen die gestrigen Schlußnotierungen ver- schiedentlich schwächer, zum größten Teil behauptet. Die Umsätze in diesen Papieren Waren sehr geringfügig. Die Ursache der feen Nachfrage wird in der durch die Währungspolitik des Reiches augenblicklich bestehenden Markknappheit und der Besserung des Markkurses im Aus- lande gesucht. Staatsrenten, wie 5 proz. Kriegsanleihe, 3% proz. preußische Consols, 4- und 3 proz. bayerische, padi- sche und hessische Anleihen, wieder sehr gefragt, ebenso Vorkriegsobligationen guter Industriegesellschaften begehrt. Hessische Dollarschatzanweisungen 5 Billionen. Kolonial- schatzanweisungen von 1323 25 Millionen Prozent. Aus- ländische Renten auf die Valutalage vernachlässigt, Türkenwerte und Rumänen angeboten. Deutsche Verlags- anstalt 15, Bast 15, Tellus Bergbau 5, Kammgarn Kaisers- lautern 9, Höchster 17—18, Holzverkohlung 12,5, Phönix Bergbau 42—43, Chemische Mainz 9. Briefkurse wurden für Gothaer Waggon, Rohstoff Vereinigte Dresden, Lederwerke Spicharts und Luxsche Industrie genannt. Berliner Wertpapierbörse * Berlin, 4. Dezbr.(Drahtb.) Die erhebliche Besserung des Markkurses im Ausland hat auch hier eine erhebliche Verminderung der Nachfrage bewirkt. Verschie- dentlich kam Material in etwas größerem Umfang herein. Bei der Festsetzung der amtlichen Devisenpreise konnten die Zuteilungen mehrfach etwas erhöht werden. Die Preise selbst waren nur geringfügig verändert. Am Gel&k markt hält die Flüssigkeit in verstärktem Maße an. Täglich kündbares Geld war bis herab zu ½ Prozent ür den Tag reichlich zu haben. Unter diesen Umständen ist die Stimmung für Effekten überwiegend schwächer. Auch in Goldanleihe, Dollar und Schatzanweisung hat sich das An- gebot erhöht. Goldanleihe wurde bei etwa 40 Prozent Zu- tellung mit 4,2 Billionen und Dollarschatzanweisung bei 20 bis 23 Prozent mit 4,4 Billionen festgesetzt. Deuisenmarkt Berliner Devisen in Milliarden Amtlich G. 3. B. 3. G. 4. B. 4. Föennsgsgssgee 1576.050 1583,950 1586,25 1593,975 Buenos-Aires 1296.750 1303.250 1296.750 1303.250 Brüssel 193.515 194.485 193,515 194.485 Chtistiania 626.430 629 570 626,430 629,870 Kopenhagen 754,110 757, 890 752 115 755.885 Stockhom 1007,250 1102,750 1099,245 1104.755 Helsingſors 104, 737 105.263 103,.740 104,260 Hallenn 181,5˙5 182 455 18,545 182 455 Eondoss 18154,500 18245.500 18154,500 18255 500 New oRk 4180,500 4210 500 4189,500 4210,500 Pariis 228.435 226,55 223.440 224,550 Schweilz 728.175 731,825 728,175 731.825 Spanſen 546.630 540, 370 544,635 347.365 Apulnmnn„ 1995,000 2005 000 1905 000 2005,000 Rio de Janeiro 359, 100 360,900 369.875 370.925 Wien, bgg. 58,852 M 59,48 M 58,852 M 59,148 M Plag—+V— 121,695 122.305 121.605 122.305 ſugoslavien 47.082 47.318 47.082 47.318 Budapest. 219,450 M 220 550 M 219,450 M 220 550*M Jotig e 34,314 34,486 34,314 34,486 9952 — S PPPPPPPPPPVFPPPPT——TP—TP————T— 4. Selte. Nr. 559 Maunheimer General · Anzeiger(Abend · Ausgabe) Dienstag, den 4. Dezember 1923 Sportliche Runoſchau Fußball Spott- und Turnverein 1877 Mannheim⸗Waldhof—. C. Pirmaſens 9:0(:), Ecken:1 5 4 Bei hartgefrorenem Boden und eiſiger Kälte ſtanden ſich am Sonntag vor ca. 1500 Zuſchauern die beiden Mannſchaften zum Rückſpiele gegenüber Das Treffen war ein harter Kampf um die beiden Punkte. Von beiden Seiten wurde die Grenze des Erlaubten ſehr oft überſchritten. Die Pirmaſenſer übernahmen mit dem An⸗ ſpiele die Offenſive und drängten Waldhof ſtark in die Verteldigung, aber ihre Angriffe waren zu ſyſtemlos, um die ſchwarzblaue Deckung Die guten Einzelkräfte der Stürmerreihe der fälzer kennen kein eingeprägtes Zuſammenſpiel, ſo ſcheiterten Le Vorſtöße, noch bevor die Tornähe erreicht war. In der Waldhof⸗ verteidigung überragte Traude, er war mit einer verblüffenden Ball⸗ ſicherheit immer im richtigen Augenblick zur Stelle und ſo verpufften die Angriffe Pirmaſens wirkungslos. Nur eine einzige Ecke war die Ausbeute der Gäſteangriffe, die aber mühelos unſchädlich ge⸗ macht wurde. Bei Waldhof klappte es diesmal beſſer wie in den letzten 2 Spielen. Schäfer nahm den Mittelläuferpoſten ein, wodurch die Flügel viel mehr beſchäftigt wurden. Ph. Beuſch, der ſonſtige Mittelläufer, hielt die gefährliche rechte Flanke der Gäſte gut in Schach. Der Sturm hat durch die Wiedereinſtellung Schwärzels er⸗ heblich an Durchſchlagskraft gewonnen, aber der linke Flügel Brüchel—Skutlarek beſitzt nur noch einen Schatten ſeines einſtigen Könnens. Waldhof konnze allmählich das Spiel offen geſtalten und brachte die Pirmaſenſer Verteidigung oft in Verwirrung, aber dieſe erſetzte das manchmal fehlende Können durch reichlich maſſives Spiel, die Gegenſeite blieb die Antwort auch nicht ſchuldig und ſo wurde der Kampf hart und ſcharf. Waldhof ging in der 17. Minute durch Schwärzel in Dieſes Tor war das Ergebnis einer ſchönen Kombination mit Brüchel. Pirmaſens verſuchte es mit Gegenangriffen, die aber ebenſo erfolglos waren, wie die Be⸗ ſtrehungen der Platzherren, das Reſultat zu verbeſſern. An dieſem Stand wurde michts mehr geändert, bis die Tore gewechſelt wurden. Nach kleiner Pauſe eing es weiter, Waldhof gab das Spiel nun niche mehr aus der Hand Aber die Stürmer arbeiteten immer noch zu unrationell und vergaßen das Schießen. Nur der Draufgänger Schwärzel konnte das Ergebnis erhöhen. Einen Schuß Brüchels, den Schaub im Pirmaſenſer Tor nur ſchwach Abgewehrt hatte, ſetzte er im Nachſchuſſe zwiſchen die Maſchen und Waldhof führte:0. Das Haus der Stoffe Ein wuchtiger Flankenſchuß Kohl ſchien das 3. Tor doch das Leder ſtreicht knapp über die Latte ins Aus. i wechſelnden Angriffen verſtrich der Reſt der Spielzeit, Waldhof erzielt noch eine ergebnisloſe Ecke, dann beendete der einwandfreie Schiedsrichter de Kampf. 8. Allgemeines * Turnen und Sporkt. Im Kampf zwiſchen Turnen und Sport iſt in München vom dortigen Turnverein Jahn elne neue Einigungsaktion unternommen worden. Die Münchener haben mit ihren ſämtlichen Abteilungen beſchloſſen, ſich durch die Anordnungen der Organiſationen nicht auseinanderreißen zu laſſen, ſondern im Gegenteil auch nach dem 1. Januar 1924 beiſammen zu bleiben. Der Turnverein Jahn fordert alle gleichgeſinnten Vereine auf, ſich ſeinem Vorgehen anzuſchließen. Den gleichen Standpunkt nahmen in einer am Sonntag in Nürnberg ſtattgefundenen Verſamm⸗ lung die mittelfränkiſchen Turn⸗ und Sportvereine ein. Sie wollen ebenfalls gemeinſam vorgehen, um die von der Deutſchen Turner⸗ ſchaft angeordnete Trennung unmöglich zu machen. Im übrigen Bayern iſt die Stimmung die gleiche. Schwimmen * FKlubzweikampf S. B. Mannheim— 5. B. Karlsruhe. Wie noch in Erinnerung ſein dürfte, fand vor kurzem hier in Mannheim ein Klubzweikampf ſtatt zwiſchen dem 1. Frankf. Schwimmklub und dem Schwimmverein Mannheim, wobei Mannheim ſämtliche Rennen (Herren⸗ und Damenſtaffeln), ſowie das Waſſerballſpiel überlegen gewinnen konnte. Inzwiſchen ſtanden ſich nun auch in Frankfurt a. Main der 1 Fr. S. Kl. und der S. V. Karlsruhe gegenüber. Den Erfola dieſes Wettſtreites, der ſich in ziemlich ſcharfer Weiſe abſpielte, konnten die Karlsruher Schwimmer für ſich beanſpruchen. Der S. V. Mannheim hat jetzt Karlsruhe nach hier verpflichtet. Bei dem im veraangenen Frühjahr in Karlsruhe erfolgten Zweikampf dieſer bei⸗ den Vereine fiel der volle Sieg ebenfalls auf die Seite unſerer ein⸗ beimiſchen Schwimmer, doch dürfte der in Ausſicht ſtehende Retour⸗ kampf ſich beſonders ſpannend geſtalten und an Bedeutung gewin⸗ nen, da die Karlsruher Schwimmer in ihren ſportlichen Leiſtungen im vergangenen Halbjahr einen ſehr nennenswerten Aufſtieg zu ver⸗ zeichnen haben. Im Mittelpunkt des Intereſſes wird wohl das Waſſerballſpiel zwiſchen den erſten Mannſchaften beider Ver⸗ eine ſtehen, aber auch Herren⸗ und Damenſtaffeln ſowie das Kunſt⸗ ſpringen werden in abwechſelnder Reihenfolge einen auten Sport vor Augen führen. Außerdem iſt ein Kunſtreigen der Mannheimer Damen geplant, der beſonders geeianet iſt, die volkstümliche Seite des Schwimmſports zu veranſchaulichen. Die Veranſtaltung findet am kommenden Samstag(9. Dezember). im Herſchelbad ſtatt Neues aus aller Welt — Eine Mainzer Dollarerbſchaft. Im Metrop. itan⸗Hoſpital in Newyork verſtarb im Alter von 92 Jahren der Newyorker Bu. ger Louis Lohmeyer, der in ſeinem Teſtament ſeiner Jaterſtadt Mainz die Summe von 75 000 Dollars zur Verteilung an Waiſenhäuſer, Krankenanſtalten, Stifte uſw. vermachte. Das Teſtament ſpricht außerdem der in Mainz lebenden Schweſter des Verſtorbenen den Zinsgenuß aus einem Legat von 20 000 Dollar zu. — Abenkeurer. Jugendliche Wirrköpfe, die in Frankfurt a. M. ihren Eltern durchgebrannt waren, wurden nach ſchlimmen Streichen in München feſtgenommen. Der eine, ein 15 Jahre alter Schüler, wurde durch einen Freund mit einem 16 Jahre alten Mechamker⸗ lehrling bekannt, der ſchon vor längerer Zeit den Plan gefaßt hatte, auszuwandern und den Schüler gleich mit ins elterliche Wohnhaus nahm und im Keller verſteckte. Dort hauſte der Knabe, von der Stütze der Eltern des Mechanikerlehrlings mit Lebensmitteln und von dieſem mit Wein und Zigaretten verſorgt. Der Mechanikerlehr⸗ ling beſtahl ſeine Eltern und übernahm es, für Päſſe zu ſorgen. Als die beſorgte Mutter des Schülers bei den Eltern des Me haniker⸗ lehrlings telephoniſch nach dem Verbleib ihres Sohnes frug, be⸗ lauſchte die Stütze das Geſpräch und teilte dem Schüler mit, daß er verraten ſei. Darauf zog dieſer aus dem Keller aus und kampierte eine Nacht im Freien Am nächſten Tag erhielt der Mechanikerlehr⸗ ling Jon ſeiner Mutter 20 Billionen Mark mit dem Auftrage das Geld zur Poſt zu bringen Nun entſchloſſen ſich die beiden, ihren Plan durchzuführen und wanderten nach— München aus Als ihnen hier das Geld ausging, ſchwindelte der Lehrling ſeiner in München lebenden Tante 20 Billionen Mark heraus. Schlietzlich waren die beiden Auswanderer vollſtändig abgebrannt. Um dem Herbergswirt die Schulden nicht zahlen zu müſſen, brannten ſie dulch, ſie wurden aber aufgegriffen. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr Haase Mannbeimer General⸗Anzeiger G m b d. Mannbeim E 6 2 Direktton Ferdinond Heyme— Cbeftedakteur Kur: Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher: für das Feuilleton. Dr. Fritz Hammes: für Kommunalpolitik und Lokales Richard Schönfelder: für Sport und Neues aus aller Welt. Willv Müller: für Handelsnachrichten,. Auz dem Lande Nachbarzebiete Gericht u. den übrigen redaktionellen Teil Franz Kircher: für Anzeigen: Kart Hügel. Verkauf zu niederen Konsumpre Ein billiger Webwaren- vere umumumummnummmmmeekeneeeeeeeeeeeeeeeeeneneeneeeeeeemeheeeeeeeeeeeeeeeeeeneeeeeeeeeeeeeneeeueeeeeeneeeeeeueeeeeeeeeeununnunumu Vorzügl. Nemdentuche 225,.15% 7 8. 130 breite Bettdamaste Zaen 50 breite Gardinenstoffe Maser 4 7 20g. 30 breite Möbelrinse be“.. 4, Winter-Rockstreifen Konsumpreis 2 Nauiklung dm Pantermark n Wertheständig dundehtn, eeee eee isen! Eiu großer Gelegenheitskauf! posten Warme Stoffe 1¹⁴ in vielen karljeiten und gestreiſten Mustein, zu mark einem enorm billigen, eimäßigten Preis Schlafdecken 80 in vielen Preislagen 35.—, 18.50, 10.50,.-M. 725 auf für die Weihnachtszeit Webwaren zu niederen Goldmarkprelsen, auszeslallt in alle D3, 728 Das grösste Stoffgeschäft! in 15 Farben 25 tür Kleider, Blusen.-M. fteinwollene Tuch jür Kleider und Rostũme 20 130 breit Wolltuc in schönen Farben.-M. 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