dezugspreiſe: In Manndeim u. Umgedung v. 29. NRov. dis 8. dez 1 Siuien mart. die monati. Bezieher verpflichten lich dei der Oeſtellung des Nd die wübrend der Sczugozeit notwendigen preiserhöhungen zu bezahlen. poſt⸗ ſcheckkonto nummer 17800 Karietube.— hauptgeſchäftsſtelle Mannzelm Ee. 2.— Seſchafts⸗Nehenſtelle Neckurnabt, wald⸗ dofſtr. 6. Lernſpr⸗ Nr. 701, 72, 7633, 7033, 7938. Telegr.⸗Rdr. Seneralanzeiger manubeim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. ——— Beilagen: Der Sport vom Sonntag— Aus Seit und Leben mit Mannheimer Frauen-Seitung und Mannheimer Mulik-Seitun Die Kanzlererklärung im Reichstag Die Ausſichten für das Ermächtigungsgeſetz Der Einoruck der Kanzlerrede Wie kann die Auflöſung vermieden werden? UEJ Berlin, 5. Dez. Der Reichstag hat geſtern eine etwas ſeltſame Pre⸗ mière erlebt. Tribünen und Logen ſchier bis auf den letzten Platz gefüllt, auch im Hauſe ſelbſt, obſchon zunächſt keine Abſtimmung zu erwarten iſt, nur noch wenige Lücken. Doch das Stück, das man in ſo feierlicher Umrahmung gab, war ſozuſagen nur ein Einakter. Eine knappe halbſtündige Anſprache vor dem Kreiſe auf der Miniſterbank nicht mehr unbekannter Geſtalten vom neuen Kanzler verleſen, der neben dem bayeriſchen Dr. Hamm und dem noch bayeriſcheren Dr. Emminger der einzige Novize iſt, der in dieſem Einakter auftritt. i Licht beſehen, iſt es nicht einmal eine Première, nur um im Bilde und bei der Theaterſprache zu bleiben, eine Repriſe. Die gegen⸗ wärtige Regierung, meint Herr Marx, unterſcheidet ſich in ihrer grundſätzlichen Einſtellung nicht von der vorigen. Das iſt ganz buchſtäblich ſicherſtehend: Das Kabinett Marx ſucht die fäden aufzunehmen, wo man ſie ſeinem Vorgänger aus der Hand riß. Zuſammengedrängt und auf das Innenpolitiſche beſchränkt, appelliert die erſte Rede des neuen Kanzlers genau ſo an die Einſicht und die Selbſtbezähmung des Parlaments und darüber hinaus an den Opferſinn und die Gemeinſchaftsempfindungen auch der Bevöl⸗ 8. wie es in ſeiner letzten Rede der Kanzler Streſemann getan Selbſt die Aufnahme iſt ſo ziemlich die gleiche, vielleicht war bei Streſemann, dem Rhetoriker und zwingenden Meiſter der Sprache der äußere Erfolg bei den Parteien der Mitte ſtärker. Dafür fehlen die Kundgebungen lebhaften Mißbehagens von neulich, nur die Kom⸗ muniſten erweiſen ſich in allerlei Zu⸗ und Zwiſchenrufen erneut als die geiſtloſeſten und unkultivierteſten Geſellſchafter, die den viel dul⸗ denden deutſchen Mutterboden z. Zt. mißhandeln. Dennoch wird man nicht ſagen dürfen, daß die geſtrige Kanzler⸗ rede nur ein verdünnter Aufguß, ein Ragout von anderer Leute Schmalz geweſen iſt. Sie hatte auf ihre Weiſe ſogar Stil, den Stil ſchlichten, anſpruchsloſen, pflichteifrigen Mannes, der ſie vortrug. Kein Wort Prunk, kein ſchillerndes Pathos, überhaupt kein eicent⸗ liches Programm: Was wäre, nachdem wir erſt vor eineinhalb Wo⸗ über die deutſche Not und die ſpärlichen und entſagungsvollen Möglichkeiten ihrer Herr zu werden, uns tagelang geſtritten, über dieſe Dinge auch noch auszuſagen. Aber klug und würdig in ihrer betonten Ueberparteilichkeit und geſchickt in der Hervorkehrung deſſen, was vor allem nottut. Das finanzielle Elend der Reichs⸗ gemeinſchaft rückt Herr Marx beſtimmend in den Vordergrund. Es ſt das vornehmſte, wenn nicht nahezu das einzige Problem, das er ſieht und ſehen will. Nach ihm orientiert ſich die Politik dieſes Kabinetts, das in erſter Linie eine Zweickregierung zu ſein vor hat. Koſtbarſte Tage ſind über den Kriſenwirrwarr verſtrichen. Wenn Uberhaupt noch etwas aus eigener Kraft zur Rettung geſchehen ſoll, muß es jetzt, muß es ſofort geſchehen. Darum iſt das Ermäch⸗ igungsgeſeß das Gebot der Stunde. Man kann dem verfah⸗ denen und zerbröckelnden Reichstag, in dem faſt jede Fraktion in min⸗ ſtens zwei Parteien zerfällt, nicht Entſcheidungen überlaſſen, die on der Minute nicht ausgeſchlagen werden dürfen. Nur eine Ent⸗ ſceidung ſoll der Reichstag noch treffen: Ob er, Prinzipien hin, Ppin⸗ kipien her, die Kraft und den Mut zur Selbſterkenntis W zur Selbſterkenntnis, die bei logiſchen Köpfen zwangsläufig zu em Entſchluß führen könnte, zunächſt einmal ſich ſelber aus⸗ zuſchalten. Das wäre die Frage, die unausgeſprochen blieb, verſteht ſich (Herr Marx iſt ein höflichen Mann), mit der aber der Kanzler geſtern ie Verſammlung entließ. Was er ſonſt in ſeſner Rede anführte, war beträchtlich, zu einem Teil für den Augenblick noch von geringer edeutung. Das Kabinett, dem ein Führer der bayeriſchen Volks⸗ partei als Fachminiſter angehört, wird den Ausgleich mit mayern auf dem Verhandlungswege ſuchen. Es war taktiſch kein böler Zug. daß ſich Herr Marx juſt für dieſe Minute auf Or. Wirth erief. Das Kabinett wird bis auf weiteres auch an dem militäri⸗ ſchen Ausnahmezuſtand feſthalten. Die Ruhe, merkte der Kanzler mit Recht an, deren wir trotz allem im Augenblick uns noch erfreuen, kommt vornehmlich auf deſſen Konto, und das Kabinett aird die Zugehörigteit von Rhein und Ruhr zum Reich und ander nicht lockern laſſen. N Auch über dieſe Probleme wird man ſich, von dem Rhein läzgedeben, im Reichstag kaum einigen. Aber man kann ihnen vor⸗ faufig entgehen, ſie zunächſt dilgtoriſch behandeln, lediglich die Ent⸗ obe dung über das Ermächtigungsgeſetz, die zunächſt über Sein *55 Nichtſein des Reichstags entſcheidet, duldet keinen Auf⸗ ſt ub. Alſo werden ſo oder ſo die Würfel ſchon heute oder ſpäte⸗ ens morgen fallen müſſen Was Begen die Auflöſung ſpricht, deben wir ſchon geſagt, hauptſächlich Erwägungen der Außenpolitik. Mz dem ſchwebenden Zuſtand an Rhein und Ruhr, bei den leiſen f Iöglichkeiten für eine ausländiſche Anleihe wäre es nicht unnütz⸗ ich wenn der Regierung noch ein paar Monate verhältnismäßig higen Schaffens blieben. Aber die Vorausſetzung dafür, wie für wied baniſche Arbeit, iſt eben das Ermächtigungsgeſetz. Immer 5 eder kehren die kreiſenden Gedanken zu demſelben Ausgangs⸗ unkt zurück. Ind Reichstag, wo man geſtern nachmittag die Auf⸗ für ziemlich unabwendbar hielt, ſah man viele nachdenkliche eſichter. Da es ans Scheiden' gehen kann, entdecken die Mandats⸗ obaber plötzlch, wie lieb ihzen im Grunde die altvertraute Stätte — An Verſuchen, zu leimen und zu kompromiſſeln, fehlt es Ich. Der Ausgang iſt aber zu dieſer Stunde noch uln gewißl Der geſtrige Nachmittag nach dem frühen Reichstagsſchluß hat den VBerhandlungen in den Frakkionen and ziſchen ihnen gehört. Allenthalben zeigte ſich eine ſtarke Neigu ng, durch Kompromiſſe der Auflöſung zu entgehen. Aus ſolcher Stimmung heraus kam die Sozialdemokratie einſtweilen überhaupt noch zu keinen Entſchlüſſen. Man hat die Empfindung, als ob ſie ſich nach den Deutſchnationalen richten, d. h. ihnen den Vortritt laſſen wollen. Dieſe aber haben vermutlich aus ähnlichen Erwägungen heraus die Entſcheidung auf heute vormittag vertagt. Inzwiſchen haben die Parteien der Ar⸗ beitsgemeinſchaft ſich darum bemüht, einen weniger um⸗ gen vor, aus den Kreiſen des Reichstags einen ſtändigen Aus⸗ ſchuß auszuſondern, der an die Stelle der Volksvertretung zu treten hätte. Daneben iſt man dann freilich auch gleich auf ein Hemmnis geſtoßen: Wie ſteht es mit der Frage des Vetorechts? Soll der ſtändige Ausſchuß das Recht haben, Beſchlüſſe der Regie⸗ rung aufzuheben, oder ihr Inkrafttreten zu verhindern? Ueber dieſe Fragen hat um 6 Uhr nachmittags eine Beſprechung ſämt⸗ beim Reichskanzler ſtattgefunden. Herr Marx iſt feſt geblieben. Er hat erklärt, die Regierung wünſche eine klare Entſchei⸗ dung. Ein Vetorecht des kleinen Ausſchuſſes ſchien ihm bedenk⸗ lich. Im übrigen hätte endgültig darüber das geſamte Kabinekt zu beſtimmen. Die Beſprechung iſt ſchließlich ohne Ergebnis abgebrochen worden, da die Sozialdemokraten nochmals mit ihrer Fraktion ſich zu beraten wünſchen. Vielleicht darf man aus alledem ſchließen, daß die beiden Flügelparteien doch noch irgendwie klein beigeben werden. 120 In einem Teil der Berliner Morgenpreſſe wird das Ermächtigungsgeſetz als geſichert betrachtet. Es iſt im Reichstag um die mitternächtige Stuͤnde, ſcheint es, zu einer Art Knompromiß gekommen. Die Kabinetts⸗ ſitzung, die im Anſchluß an die Parteiführerbeſprechung ſtatt⸗ ſand, hat ſich mit der Einfügung eines Ueberwachungsausſchuſſes in das Ermächtigungsgeſetz einverſtanden erklärt, indes nur unter der Vorausſetzung, daß das von der Sozialdemokratie verlangte Veto⸗ recht dieſem Ausſchuß genommen und lediglich auf eine be⸗ ratende Funktion beſchränkt würde. Mid ſolchen Einſchränkungen hat die ſozialdemokratiſche Fraktion mit 47: 53 Stimmen dem Er⸗ mächtigungsgeſetz zuzuſtimmen beſchloſſen. Im heutigen Vorwärts wird das auch ſchon emſig verſucht, der Oppoſition den Wind aus den Segeln zu nehmen, und bei den Maſſen für die Ern⸗ ſcheidung der Fraktion zu werben, von' der das ſozialdemokratiſche Zentralorgan befürchtet, daß ſie vielfach unverſtändlich erſcheinen könnte Die Lage wird da gar nicht übel ſo umſchrieben:„Das Ermächtigungsgeſetz ablehnen, hieße es in verſchärfter Form zu be⸗ ſchließen. Der Regierung die Piſtole des Ermächtigungsgeſetzes verwelgern, hieße, ihr das Gewehr des Artikels 48 in die Hand drücken. Indem die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktidn das Ermäch⸗ tigungsgeſetz bewilligt, tut ſie das, was man im Parlamentsleben Englands„eine Chance geben“ nennt. Sie gibt der Regierung Marx die Möglichkeit, zu zeigen, was ſie kann.„Es fällt ihr aber, ſagt der„Vorwärts“, nicht im mirdeſten ein, die Verantwortung dafür zu übernehmen, was die Regierung aufgrund des Ermächti⸗ gungsgeſetzes noch fordern wird.“ Die Sozialdemokratie hat auch einen gewiſſen Fraktionszwang beſchloſſen. Jedes Mitglied, das im Saal anweſend iſt, muß für das Ermächtigungsgeſetz ſtimmen, aber nicht ſedes iſt verpflichtet, auch an zer Abſtimmung teilzu⸗ nehmen. Das rückt bei der ſehr großen Oppoſition in ſozialdemokra⸗ tiſchen Reihen die Gefahr in die Höhe, daß bei der Abſtimmung nicht die notwendige Zahl von Abgeordneten anweſend ſein könnte. Vor allem aber ſieht es ſo aus, als ob die Deutſchnationalen, die ſich ja erſt endgültig heute vormittag entſcheiden wollten, nun drauf und dran ſind, das letzte Porzellan du zer⸗ ſchlagen. Die Deutſchnationalen glauben, daß in dem kleinen Ausſchuß, der vorher gehört werden muß, wieder eine Brücke zur großen Koalition geſchlagen und dem ſozialiſtiſchen Einfluß Tür und Tor geöffnet würde. Gegen dieſes„Taſchenſpieler⸗Kunſt⸗ ſtück“, wie ſie es nennt, begehrt die Kreuzzeitung ſchon heute auf: Wenn die andren bürgerlichen Parteien und die Regierung auf dieſen raffiniert ausgeklügelten Plan eingehen ſollten, ſo würden ſie im letzten Augenblick Va banque ſpielen. Für die Deutſch⸗ nationalen können ſolche wahnſinnigen Kombinationen unter keinen Umſtänden in Frage kommen. Alſo endgültig entſchieden iſt vorläuftg noch nichts. Die Dinge ſcheinen einſtweilen in der Schwebe. Aber es wird weiter verhan⸗ delt werden und bei der allgemeinen und ſtarken Abneigung gegen ſofortigen Zwang wird die Auflöſung noch irgendwie vermieden werden. Keichsregierung und beſetzte Gebiete Das Reichskabinett hat ſich in den berden letzten Tagen in einem beſonderen Ausſchuß mit den Fragen des beſetzten Gebiets befaßt. In dieſem Sonder ausſchuß wurden unter Zuziehung von Mitgliedern des preußiſchen Kabinetts die für das beſetzte Gebiet wichtigſten Fragen, wie die Währungs⸗ und Finangfragen, Erwerbs⸗ loſenfürſorge. Beſatzungslaſten, Fürſorgemaßnahmen, Ernährungs⸗ ſchuß gefaßten Beſchlüſſe ſollen die Grundlage für die Beſchlüſſe des Kabinetts bilden. 522 Der preußiſche Miniſterpräſident B n wird heute im Land⸗ tag das Wort zu Ausführungen über die Rheinlandfrage nehmen. Eine parlamentariſche Riederlage poincarés JIn der franzöſiſchen Kammer hat geſtern Poincaré und der nationale Block bei der Abſtimmung des Wahlreformgeſetzes eine Niederlage erlitten, die nicht ohne Folgen bleiben kann. Der Antrag der Deputierten Israel und Klotz auf Abtrennung des Artikels 4 aus der Debatte wurde mit einer Mehrheit von 290 Stimmen gegen 275 Stimmen angenommen. Poincaré hatte vor⸗ her mitgeteilt, daß die Regierung gegen die Abtrennung ſei, aber nicht die Vertrauensfrage ſtellen wolle. 1 ſtrittenen Erſatz für das Ermächtigungsgeſetz zu finden. Sie ſchla⸗ d licher Fraktionsführer mit Ausnahme der Kommuniſten Billigung und Entſchädigungsfragen, eingehend erörtert. Die von dem Aus⸗ 8 Verkaufspreis 100 Milliarden Mark 1923— Nr. 560 Anzeigenpreiſe nach Tarif, beſ vorauszahlung pro ein⸗ 2 9 ſpaltige Rolonelzeile für Allgemeine Anzeigen.40 Sotomark Reklamen 1,20 Sotdmerk. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaden wird keine Verantwortung uver⸗ nommen. Höhere Sewalt, Streiks, Oetriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzauſprüchen für ausgeſallene oder deſchränkte Rusgaben oder für verſpätete Rufnahme von fiu⸗ zeigen. Ruftr. d. Fernſpr. ohne Sewähr, Serichtaſt. Mannheim⸗ 9 1 Der„Kuck' nach rechts Von volksparteilicher, Seite wird uns aus Berlin geſchrieben: Seit den Novemberkagen 1918 gibt es in Deutſchland eine Rechtsbewegung. Sie iſt pfychologiſch verſtändlich und politiſch notwendig. Urſprünglich auf die Deutſche Volkspartei und die Deutſchnationalen in erſter Linie beſchränkt, hat ſie inzwiſchen auf alle bürgerlichen Parteien und auch auf weite Kreiſe der Ar⸗ beiterſchaft übergegriffen. Die Gründe hierfür ſind ma nig⸗ facher Natur, vor allem aber kommen zwei Urſachen in Bekracht. Einmal hat der Vernichtungswille Frankreichs, unter dem jede deut⸗ ſche Regierung ſtand, es keiner Regierung möglich gemacht, erträg⸗ liche Zuſtände für das deutſche Volk herbeizuführen, namentlich nicht vom nationalen Standpunkte aus geſehen. Hinzu kommen die ver⸗ hängnisvollen wirtſchaftlichen und politiſchen Fehler der Sozial⸗ emokratie, die geglaubt hatte, trotz des verlorenen Krisges den Frieden für die Arbeiterſchaft durch die Revolution und die Veranke⸗ rung revolutionärer Errungenſchaften gewinnen zu können. Aus dem Zuſammenwirken dieſer beiden Umſtände vornehmlich haben ſich dann jene— entwickelt, die der gegebene Nährboden ſind für die immer ſtärker 8 Agitation gegen den Marxismus, gegen den Parlamentaxismus und für die Errichtung einer natio⸗ nalen Diktatur. Trotz aller Erfolge dieſer Agitation ſtellt die Rechts⸗ bewegung jedoch keine einheitliche und geſchloſſene Er⸗ cheinung dar, weder in ſozialer und wirtſchaftlicher, noch in politi⸗ ſcher Hinſicht. Der erwerbsloſe Handwerker, der ſie mitmacht, ſieht die Dinge ganz anders wie der verarmte akademiſche Mittelſtand. eſer wieder nimmt zu ausſchlaggebenden Steuer⸗, Finanz⸗ und n eine andere Stellung ein als vielleicht der Land⸗ bund, die Großi trie und die Hochfinanz. Es iſt auch charakteriſt⸗ iſch, daß ſich im Kampf gegen den Parlamentarismus ereiſff— und praktiſch keinesfalls bewertende Uebereinſtim⸗ ungen zwiſchen der völkiſchen und kommuniſtiſchen Oppoſition gegen den„Staat wie er iſt“, ergeben haben. Die natürlichen, wirtſchaftlichen, politiſchen und ſozialen Gegen⸗ ſätze innerhalb der Rechtsbewegung ſind in geradezu kataſtrophaler Weiſe dadurch verſchärft worden, daß man von gewiſſer Seite aus ſchleunigen und die Bewegung„ruckartig“ voranzuſchieben. Drohend wurde auf die Ungeduld der Knampfverbände hinge⸗ wieſen, die förmlich zum Losſchlagen bereitſtünden, wenn nicht ſofort und umgehend eine„nationale“ Regierung gebildet würde. Andern⸗ falls ſeien Putſche, ja, der Bürgerkrieg unvermeidlich, zumal die znatidnale Regierung“ fix und ſertig zur Ablöſung der„marxi⸗ ſtiſchen“ bereit ſtünde. Es kam auch zu den Putſchen in Küſtren und München; außerdem kann man die erſte Kriſe des Kabinetts Streſe⸗ mann als Auswirkungen eines ſogenannten kalten Kapp⸗Putſches bezeichnen. Andere Erfolge hat der Ruck nach rechts bis jetzt gezeitigt. Er hat im Gegenteil die Gegenſätze im Bürgertum ver⸗ ſchärft und die nationale Bewegung in ihrer Geſamtheit gehemmt und zerſplittert. Weiter hat er noch die beſonders üble Er cheinüng gezeigt. daß es nun auch Nopembernationallſten gibt, wie es früher nur Novemberſozialiſten gab. Darauf iſt es auch zurück⸗ zuführen, daß die Rechtsbewegung ſich nicht zu einem Fadtor von ausſchlaggebenden politiſch⸗parlamentariſcher Bede utung entwickeln konnte. Die Ergebniſſe der Nachwahlen in den einzelnen Ländern Reichstagswahlen erreicht werden kann. Führen Reichs⸗ tagsneuwahlen zu einer Stärkung der radikalen Gruppen auf der äußerſten Rechten und Linken— wie ſich dies bei faſt allen Nach⸗ wahlen bis in die letzte Zeit 92 9 hat—, dann bleibt die Bildung einer arbeitsfähigen Mehrheit im Reichstag ebenſo fraglich wie jetzt. Dennoch müßte der pöllig überaltete Reichstag auf⸗ gelöſt werden. Zwei bedeutſame Gewinnmöglichkeiten pfycho⸗ logiſcher Natur bietet jedoch eine Neuwahl immer, nämlich die dringend notwendige Bluterneuerung in en Fraktionen und die Befreiung der Deutſchnationahen vom völkiſchen Druck auf Jahre hinaus. Haben die Deutſchnationalen die Reichsdagswahlen hinter ſich, dann dürfte ſich auch bei ihnen eine ſtärkere Entſchlußkraft zeigen und endlich auch das Verantwortlichkeitsbewußtſein gegen⸗ ber dem Staate und dem Volke zum Durchbruch kommen. Bei der Pletzten Kriſis ließen es die Deutſchnationalen gerade im entſcheiden⸗ den Augenblick vermiſſen.„Es war doch“, um einmal mit der Deut⸗ ſchen Allgemeinen Zeitung, mit der uns ſonſt wenig Gemeinſames verbindet, zu ſprechen, jedenfalls„taktiſch ungeſchickt, in dieſem Augen⸗ blick den Mittelparteien mit der Forderung der Auflöſung der preu⸗ ßiſchen Regierungskoalition die Piſtole auf die Brüſt zu ſetzen. Dadurch wurde die Arbeit der Mittelparteien erſchwert, bie eme ſolche Entwicklung nach rechts im Reich wie in Preußen als unvermeidlich anſah und ſich anzupaſſen entſchloſſen war.“ Jede Frucht will reifen. Der mit gewaltigen Mitteln in Szene geſetzte 2Ruck' nach rechts mußte zu kläglichen Ergebniſſen führen, weil auf dem Wege der Gewalt die Bildung einer verfaſſungsmäßigen Re⸗ gierung überhaupt unmöglich war. haben auch die Deutſch⸗ nationalen ſelbſt eingeſehen. Daraus erklären ſich ihre bekannten Zugeſtändniſſe: Anerkennung der Weimarer Verfaſſung, Be⸗ kämpfung aller illegaler Verbände, Einverſtändnis mit der Fort⸗ führung der auswärtigen Politik durch Streſemann und damit Streſemannſchen Außenpolitik. Daß ſie dieſe ihre Zu⸗ geſtändniſſe vergeblich gemacht haben, iſt die Schuld der Deutſchnationaben ſelbſt. Auf jeden Fall ſind dieſe Zugeſtändnſſſe die ſtärkſte Anerkennung für die Richtigkeit der bis⸗ herigen volksparteilichen Politik unter Führung Dr. Streſemanns. 5 neueſte Ruck nach rechts hat wie alle früheren, vom Kapp⸗ Putſch langefangen, mit der Erkenntnis geendet, die Streſemann in ſeiner letzten Reichstagsrede dem deutſchen Volke als Lebensziel aufſtellte:„Nicht Reſtauration, nicht Gegenrevolution, ſondern Evo⸗ lution und Zuſammenfaſſung aller Kräfte müſſen die großen Gedanken ſein, die uns leiten. Eine machtpolitiſche Löſung iſt auch im Innern wohl zeitweilig, nicht aber auf die Dauer möglich. Sie haben wohl kaum irgendwo ſonſt ein Land ſo zerklüfftet wie Deutſchland. in wirtſchaftlichen und politiſchen egenſätzen Rur durch Verſöhnung der Gegenſätze iſt der Aus⸗ gleich möglich. Dahin muß auch die Rechtsbewegung ſtreben. Ihr Ziel muß darin beſtehen, daz bewährte Alte für die Gegenwart zu retten und ſo eine natürliche Brücke zwiſchen Vergangenheit und Zukunft, zwiſchen dem alten und neuen Deutſchland zu ſchlagen. In dfieſem Sinne war auch die D. V. P. ſtels eine Rechtspartei, in dieſem Sinne bleibt ſie der berufene politiſche Sammelpunkt jeder Rechtsbewegung, die, unter Abweiſung aller gewaltſamen Beſtrebungen zum Schutze der Verfaſſung. die nationalen Kräfte aller Lager für die materielle und geiſti d Volkes ſammeln will. und geiſtige Geſundung des deutſchen Magdeburg, 5. Dez. In Stolberg(Harz) brachen beim Schlitt⸗ ſchuhlaufen auf einem Weiher fünfzehn Perſonen ein, bon eene ſechs ertranken. fünfzehn Perf„bvon Lenen laſſen es auch fraglich erſcheinen, ob dieſes Ziel durch neue verſucht hat, das Tempo der Bewegung künſtlich zu be⸗ den Staaten in der Politik der Reparationen könne der Politik abkommens, denn ſonſt würde den Deutſ glauben, nachdem es Ruinen aufgehäuft habel des europäiſchen Kontinents zu erreichen. aͤnwendungen gegen Deutſchland werden vergeblich ſein. Deutſchland kann unbegrenzt gefoltert werden, aber die Deutſchen ſei, ſeine Ausfuhrmärkte wieder zu erlangen. Dies mürde. Wenn ein ſedes Land Herr ſeiner eigenen Grenzen und frei ſei, ſich zu bewegen und ſein eigenes Zollregime zu beſtim⸗ men, ſo würden die Bedingungen des freien Austauſches wieder geblendet ſten, Ende zubereiten. Wenn dies nicht geſchehe, ſo werde die pen gefü eg- Lellehe aber darin, daß ſie die Politik Frankreichs und Bel⸗ glens in einer Weiſe kritiſtert habe, wie ſie von faſt allen Organen forderungen Jugoſlawiens von Richard Lert allzufehr parzelltert und zerlegt. Was do im Orcheſter, den Abſichten Alavierkonzerk von Hans Pfitzner? Orcheſter vollbrachte, was Richard Lert als Pfitzner⸗Dfrigent geleiſtet hat, bedarf beiner geringeren Anerkennung. Der wan inittag um halb 1 zur Probe ein, es iſt nur ein kurzes Vorſtudium möglich geweſen. Ein wahrer Generalmuſikdirektor, hat Lerk nicht allein den techniſchen Teil ſeiner ſchweren Aufgabe todel ahigen, verſonnenen, ſchwärmerſſchen dritten Satz in die Mitte 2. Seite. Mt. 580 Manaheimer General-vinzeiger(Mittag-us gabe) Mittwwoch, den 5. Dezember 1923 „Schluß mit der politik der Reparatlonen und Beſatzungsheere! Ein neuer Alarmruf Nittis Der„Mancheſter Guardian“ veröffentlicht einen Aufruf des vormaligen italieniſchen Miniſterpräſienten Nitti, in dem er ſchreiht: „Alle auf dem europäiſchen Kontinent, die für den Frie⸗ den pund die Wiedesherſtellung normaler Bezieh⸗ ungen zwiſchen den Völkern ſind, verfolgen die britiſchen Wahlen mit lebhaftem Intereſſe und hoffen, daß das neue Unterhaus die Grundlage einer ſtarken demokratiſchen Regierung ſein werde, die in der Lage—5 werde, durch ihr Preſtige und ihre Macht in der Welt den Frieden aufzuerlegen. Der geſamte euro⸗ päiſche Kontinent ſehe ſeine Lage täglich ſchlimmer werden. Nur eine gemeinſame Aktion Großbritanniens und der Vereinigten Staaten könne die Lage vetten. Das offi · gelle Frankreich folge Poincare bei ſeiner Politik der Zerſtörung und belade ſich Tag für Tag mit Waffen. Es wolle keine Reparation, es glaube nicht daran. Wie könne es 9 5 800 Es wolle um jeden Preis Deutſchlands Ruin und Unord ⸗ nung ſäen. Seine drei weſentlichen Ziele ſeien: 1. Deutſchland in 5 oder 6 Staaten zu ſpalten, wie Hano⸗ taux zur Zeit des Waffenſtillſtandes vorſchlug und wie der Quai 'Orſay dies wünſchte. 2. Das geſamte linke Rheinufer mit ſeiner Bevölkerung von 12 Millionen Deutſchen an Frankreich anzugliedern, wie von Foch und Tardieu vorgeſchlagen worden ſei, als der Ver⸗ ſailler Vertrag vorbereitet wurde. 3. Durch eine unbeſchränkte, ſogenannte Beſetzung des Ruhr⸗ gebiets die militäriſche Kontrolle der Kohle und des Eiſens. Das ſei die tatſächliche militäriſche Beherrſchung Nitti erklärt, das Programm werde nicht glücken. Poincare habe ſeine äußerſten Anſtrengungen gemacht und ſeine geſamte Stärke angewendet, aber die Wirklichkeiten bſieben un⸗ beweglich wie ein Grammbetg. Alle Wogen franzöſiſcher Gewalt ſchlügen vergeblich gegen den unbeweglichen Berg. Alle Gewalt⸗ Deutſchland kaun ſich drehen und wenden, von Neaktion zur Revo⸗ ſution, aber es kann nicht geben. was es nicht umnſtande iſt. werden nicht ausſterben. Sie werden die große Stel⸗ lung wieder gewinnen, wozu ihr nationales Genie und ihr wunderbarer Fleiß, wie in der Weltwirtſchaft berechtigt. Nitti fährt fort, das Weſentliche für Großbritannien könne nicht geſchehen, ohne daß' der Politik der Repata⸗ tonen und der Veſatzungsheere ein Ende bereſtet hergeſtellt ſein. Daher ſei es für Großbritannien, wie für faſt alle Völker, die nicht durch Haß und Hoffnung auf Neuervberungen notwendig, der Politik der Reparationen ein Lage Curopas und der Welt ſich dauernd verſchlimmern. Nut durch eine gemeinſame Aktion Großbritanndens und der Vereinig⸗ des Elends und des Todes ein Ende bereitet werden. Engliſcher Froteſt gegen das Berbol der„Kölniſchen Jeitung“. Der„Mancheſter Guardian“ proteſtiert in ſchar gegen das Verbot der„Kölniſchen Zeitung“. Nach b des Rheinlandabkommens ſei die Veröffentlichung von Nachrichten ürde und Sicherheit der Beſatzungstrup⸗ ganze Verbrechen der„Kölniſchen Zei⸗ Worten zu unterſagen, die für die rlich ſeien. Das der öffentlichen Meinung Englands beurteilt werde. Eine derartige Kritik falle nicht unter die angeführten Veſtimmungen des Rheinland⸗ chen jede Art unabhängiger Meinungsäußerung unmöglich gemacht werden Es ſei äußerſt wün⸗ ſchenswert, daß ſich der engliſche Vertreter in der Rheinlandkom⸗ miſſion ohn u dem Verbot äußere, denn Deutſchland hätte e Verzug ein Recht auf freie Meinungsäußerung. Asnig Alexander in Paris. Der König von Jugoflawien iſt in Paris eingetroffen, um Verhandlungen über die Reparations⸗ 1 1 Deutſchland und über die Flüſſigmachung des von franzöſiſchen Kammer bewilligten 30 Millionenkredits zu führen. Die internakionale Verkehrskommiſſion hat das Eiſenbahn⸗ abkommen mit den Stimmen der deutſchen Delegierten ange⸗ nommen. Dder Vorſitzende des Eiſenbahnunterausſchuſſes des Völkerbundes ſprach dem Geheimrat Wolf vom Reichsverkehrs⸗ miniſterium den Dank für ſeine Mitarbeit aus. Alles prüfe der Menſch. ſagen die Himmliſchen, daß er, kräftig genährt, danken für alles lerne, und verſtehe die Freiheit, aufzubrechen, wohin er will! viertes kademie-Ronzert Mit Mendelsſohns muſikaliſchem Landſchaftsbilde der Hebriden oder vielmehr der Fingalshöhle begann man, aber dee ſaſt zalve Romantik, die uns mit violettem Zauberlicht umfließt, wurde Hölderlin. Einzelnen gewonnen worden ſein mag, was unſer Nationalthegter⸗ en Führers getreulich folgend, uns en verſtandesgemäßer Phraſterungen ſpendete, konnte indeſſen den naiven Wohlklang nicht erſehen. Man blieb kühl. Oder wartete man auf den großen Pianiſken Waller Giefeking und das neue un, Walter Gieſeking übertraf alle Erwartungen. Wohl mußte er dem„Blüthner“ Gewalt antun, um ſich gegen das moderne Symphonſe⸗Orcheſter zu be⸗ haupten, aber er ſpielte das überaus ſchwierige, undankbare Werk mit folch glänzender Fertigkeit und zugſeich mit ſolch innerem Mit⸗ gefühl, daß der Beifall kaum enden wollte. Was hier übrigens unſer traf erſt ichard los bewältigt, ſondern ſogar das neue Werk beinahe auswendig geleitet. Fürwahr ein tapferes Gegenſtück zu. dem ganz auswendig vortragenden Klaviermeiſter! Ueber dies neue Werk iſt als Alge⸗ meiner Eindruck feſtzuhalten, daß der zweite Satz ein geiſtreicher 5 in einheitlich atemloſem Zeitmaß am beſten geftel, der Schlußfah am wenigſten. Für ein Klapierkönzert iſt dieſer Tatbeſtand keineswegs günſtig; wenn man aber den Schlußſatz auslleße, den i und mit dem E⸗dur⸗Scherzo ſchließen wollte, ſo wäre der lg geſichert. Der Mangel faſt aller neuen Klavierkonzere läßt ſich mit Worten ſagen: es fehlt die alte Dreiteilung(Dra⸗ Lyrit— Luſt und Heben), es fehlt die einfache Form(die ſiſten“ freie Bahn gibt), es fehlt die einfache Orcheſter⸗ Romantiker fingen an, alle Formen und Stilarten zu⸗ rurchrinander za rwenden, und Hans Jfitzner⸗ Wran Dan Gone wahl ralſtanden und ohne die Freiheit der Weichneng ſchrelbt: Das Neuſtädter Schauſpielhaus brachte Neuer Kurs im Kuhrgebiet Begnadigungen— Amgruppierüng der Truppen Das franzöſiſche Miniſterium für auswärtige Ange⸗ legenheiten veröffentlicht durch Havas folgende Mitteilung: Auf Vorſchlaa des Generals Degoukte haben die ſranzöſiſche und belalſche Regierung beſchloſſep. bereits ſent gewiſſe Ber wal⸗ tunas- und Vegnadiaundsmaßnahmen zu Gunſten ausdewieſener und verurteilter Berſonen zu kreſ⸗ fen. General Degoukte ſteht auf dem Standpunkt. daß der paſſive Widerſtand kakſächlich aufgehört hal, wenn einerſeits die Arheit in den Berawerken und den Fabriken wieder aufgenommen iſt. und wenn andererſeits die Abmachungen mit dem Deulſchen Reich über den Betrieb der Rhein⸗ und Ruhrbahnen von der Berliner Reaierung ratifiiert und zur Anwendung gelangt ſind. Der Tag für das In⸗ i der Bevölkerung zu vermindern. hal bereits begonnen und wird ſchrittweiſe fortgeſetzt werden. 5000 Ruhrgefangene Eine Havasmeldung aus Düſſeldorf behauptete, daß die deutſcher⸗ ſeits gegebenen Zahlen über die in franzöſiſcher Gefangenſchaft be⸗ ſindlichen Deutſchen außerordentlich übertrieben ſeien und nur ein Zehntel der genannten Ziffer betrügen. Demgegenüber muß feſt⸗ geſtellt werden., daß nach vorſichtiger Schätzung mindeſtens 5000 Deutſche lediglich aus volitiſchen Gründen und zur Nie⸗ derzwingung des paſſiven Widerſtandes zu Gefängnisſtrafen verur⸗ teilt wurden. Von dieſen befinden ſich noch etwa 2800 in Haft, die anderen wurden infolge Ablauf der Strafzeit entlaſſen, während nur zehn vor völliger Verbüßung der Strafe in Freſheit geſetzt wurden. Eine inkereſſante belgiſche Stimme 1 Die„Independence Belge“ veröffentlicht einen Artikel des Briiſſeler Univerſitätsprofeſſors Maurice Anſianx mit der Ueber⸗ ſchrift:„Die Stunde der Barmherzigkeit.“ Alle Aus⸗ künfte, ſo heißt es darin, zeigten, daß im Ruhrgebiet unglaubliches Elend herrſche; die Bevölkerung hungere und friere, die Preiſe ſeien zweifach oder drelfach ſo hoch wie im übrigen Deutſchland, Plün⸗ derungen ſeien an der Tagesordnung. Es ſei unmöglich, ſich nicht über eine derartige Lage aufzuregen.„Ich weiß, daß man von einer Kollektipſchuld aller Deutſchen ſpricht,“ fährt der Verfaſſer fort,„aber die am wenigſten Schuldigen ſind die, die am ſtrengſten beſtraft werden. Die breiten Volksmaſſen leiden am grauenhafteſten. Wäre Barmherzigkeit unter dieſen Umſtänden nicht eine gute Politik? Man möge ſich überlegen, daß, wenn man am Rhein und Ruhrgebiet einen unausrottbaren Haß ſchafft, Belgien keine ruhige Zukunft ſichert. Die Zeit drängt, man muß aus der Taten⸗ kofigkeit herauskommen, die gewiß nicht verbrecheriſch iſt, aber wenm ſie andauert, gefährlich werden muß. Man muß ein großes Werk der Hilfe organiſieren.“ Das humane Empfinden Anſtaux in Ehren, aber warum hat es ſich nicht ſchon vor Wochen und Monaten geregt? 8 Keichseiſenbahn und Regie Darmſtadt⸗Franffurt und Darmſtadt-Worms bleiben deulſch Die in Mainz zwiſchen der Deutſchen Reichseiſenbahn und der franzöſiſchen Eiſenbahnregie feſtgelegten techniſchen Bedingungen für einen modus vivendi gehen von der Tatſache aus, daß die Regie den Betrieb aller Strecken im beſetzten Gebiet(ausgenommen der Kölner Zone) weiterführt. Jedoch ſollen die Strecken öſtlich von Dortmund ſowie die Strecke Frankfurt⸗darmſtadt und Darmſtadt⸗Worm in dem Vetrieb der Reichs⸗Elſenbahn verbleiben. Die Grenzen zwiſchen dem Reichsbahnbetrieb und dem Regiebetrieb ſind genau feſtgelegt. Der deutſche Waggon⸗ park bleibt Eigentum der Reichsbahn und wird in ähnlicher Weſſe verteilt wie vor dem 11. Januar 1923. Aus der Regelung der Verkehrsfragen iſt hervorzuheben, daß die Frachten und das Fahrgeld von jeder Verwaltung bis zu dem vereinbarten Uebergangsbahnhof eingezogen werden ſollen. Hiernach werden durchgehende Fahrkarten im Wechſelverkehr zwi⸗ ſchen den von der Reichsbahn und den von der Regie betriebenen Bahnhöfen nicht ausgegeben werden. Im Güterverkehr ſoll die Frankatur bis zu dem Uebergangsbahnhof und von da ab die Ueberweiſung vorgeſchrieben werden. Nachnahmen, die Angabe des Intereſſes der Lieferung und nachträgliche Verfügung ſollen ausge⸗ ſchloſſen ſein. Für Sendungen vom unbeſetzten Deutſchland nach der Regie ſoll der deutſche Frachtbrief benutzt werden. In der umge⸗ kehrten Richtung wird außerdem ein Regiefrachtbrief beigegeben werden. Der Fahrplan der Perſonenzüge ſoll durch ein beſonderes Abkommen geregelt werden. Im Falle der Genehmigung durch die Reichsreglerung ſoll das Abkommen am 10. Dezember 1923 in Kraft treten. auch dies Klavierkonzert, zur Liebe können wir uns aber nicht aden.Mit Schumanns Demoll⸗Symphonie ſchloß die Akademie, der Beifall war groß und galt Richard Lert wie unſerem Orcheſter. Verderben wir unſern Akademiebeſuchern nicht die Nach⸗ wirkung, halten wir aber an dem Grundſatz feſt, daß Robert Schu⸗ manns 4 Symphonie ohne Rubato und in dem von ihm felbſt an⸗ ebenen Tempo zu ſpielen iſt. Dieſe Symphonie, von mann 195 ſeiner Düſſeldorfer Zeit dick übermalt, klingt bekanntlich nicht das Scherzo— mit dem gut, aber die Einleſtung, die Romanze und daß wir N 8 4. ſinnigen Trio in B— ſind ſo liebenswert, änderte Freude hatten. Theater und Muſtk Dresdnet Theater. Unſer Dresdner Schauſpielreferent die Dramas„Ueber Nacht“ von Dr. J. E. Poritzky, heraus. Das alltägliche Lied von der Sehnſucht einer alltäglichen Ehe, die zerſtört wird, als der Jugendfreund des Mannes aus den Kolonien mit ſeiner ſtillen Liebe* zurück⸗ kehrt. Man erlebt das gewandelte Schickſal Noras Puppenheim, der durch den Freund Dr. Nank die Augen aufgingen. Hier iſt der Snerragene der die ſchlummernden Keime von Menſchlichkeit und einer alles berſtehenden Liebe weckt, der ſieche heimkehrende Freund. Er glaubt ſich vom Leben betrogen und landet im bürgerlichen Heim. Das Heldiſche, ncheneidz. das ſeiner ſtillen Reſignakion entſtrömt, der Duft, der von dem ſen einer welterfahrenen, gereiften Per⸗ ſönlichkeit ausgeht, bringt Gerda ins Wanken. Als der Heimgekehrte um ihrer Abſage willen ſich erſchleßt und ſie als Univerſalerbin ein⸗ etzt, da ſtürmen die Vergleiche zwiſchen dem Mann und dem toten reunde in ihr und lodern zum Bekenntnis + Ein feiner Dialog mit verhaltenen Gluten. Aber die geſtaltende Kraft und die pfycho⸗ logiſche Vertiefung reichten nicht aus, um die Idee von der ſieghaften rung des 2 nach ihrem bisherigen Verlauf die Brandſtiftung durch einen entlaſſenen Separatiſten vorliegt. Am Tage des Brandes erſchien ein fremder Burſche mit einem verband um den Kopf auf einem Fahrrad in der Wohnung Heinz⸗Orbis, der ſich ſetzt in Speyer befindet, und erzähl Schweſter des Separatiſtenführers, er ſei Separqatiſtenführers May aus Schiffe erledigen. Zuſammenſtoß mit der Bepölkerung verwundet Eintritt der Dunkelheit holte der Separatiſt ſein des Anweſens untergeſtelltes Rad und fuhr davon. urze nachher brannte die Scheune lichterloh und wurde bis auf die Umſaß krafttrelen dieſer Beſtimmungen iſt der 10. Dezember. Die Um- ſungsmauern eingeäſchert. aruppierung der Truppen zu dem Zweck. den Kontakt mit iſt der Schaden ſehr groß. Der Speher befohlen und die Gemeinde Orbis antwortlich gemacht werden. und den Einwohnern kam Donnerstag voriger Woche Dabei machten die Separatiſten von ihren Schußwaffen Gebrauch Verletzt wurde jedoch auf Seiten der pfälziſchen Einwohner niemand dagegen haben die Separatiſten mehrere Tote verloren. handfungen über die Landespolitit auf dem demokratiſchen Parteitag haben, wie aus meldet wird, zu einem vollkommenen Sieg der Radikalen Nendte regierung, die zu halten Pflicht der zen 4700 Kilometern und zwei Häfe für den Beginn der Arbeiten vor. Die ihrer Erteilung bereits Gegenſtand heftiger politiſcher derſetzung zwiſchen den verſchiedenen Ententemächten. erhob in Angora und Waſhington Anſpruch, und auf diplomatiſchem Wege eine Art inner b wieder Lavamengen aus. G. J. Kern aufgefunden worden, deckung im neueſten Heft des,„Kunſtwanderers“ eingehend ber und hat hohe maleriſche Qualitäten, zeugt von der rührenden Geſchichte von ſeltener Eindringlichkeit, führt in die Welt und en Kreis Gerhard von Kügelgens ein, die uns aus den Schilderungen Die Separatiſten in der Pfalz Brandſtiftung bei Heinz-Orbis Die Unterſuchung über einen Brand im Anweſen des iſchen Separanſtenfüͤhrers und Landwirts Heinz⸗Orbis ſchein Vermutung zu beſtätigen, g von „der Separatiſt und ein Freund hres Bruders und habe im Auftrag von Heinz⸗Orbis und des rſtadt verſchiedene Aufträge 5 Ex ſei in dem benachbarten Ort Reichenbach bei einem worden. Nach in der Scheune Trotzdem das Gebäude verſichert was, Bürgermeiſter von Orbis iſt na ſoll für den Brand ver⸗ Zuſammenſtöße Zu einem Zuſammenſtoß zwiſchen bewaffneten Separatiſten es, wie jetzt erſt bekannt wird. in der Nähe der Altriper Fähre Anheilbar kommuniſtiſch inſiziert J Berlin, 6. Detz.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Ver⸗ ſächſiſchen ſozial⸗ Dresden ge⸗ Eine angenommene Entſchließung geht dahin, daß im andtag das Vorhandenſein einer proletariſchen Mehrheit ſtärker al in der letzten Zeit zu betonen ſei. Sollte die gegenwärtige Landes“ Sozialdemokratie ſei. erſchüttet werden, ſo ſoll zuerſtmitden Kommuniſten, dann erſt na rechts hin verhandelt werden. Auf jeden Fall ſoll die Entſcheidung über eine Koalition nach rechts oder links einem Parteitag vorbe⸗ halten bleiben. Die Tage des Kabinetts Felliſch ſcheinen darnach gezählt zu ſein. Als neuer Miniſterpräſident gilt Arzt, der ebenſe wie ſein Kollege und erfolgreicher Staatsmann Zeigner unbe⸗ dingter Vertrauensmann der Kommuniſten iſt. Berhaftungen Wie aus Dresden gemeldet wird, iſt der Regierungskommiſſar bei der Landespolizei in Chemnitz, Regierungsrat Weſtfälingen egen den ſeit einiger Zeit wegen Waffenſchiebungen ein Reichswehrgruppenkommando IV in erfahren ſchwebt, vom Schutzhaft genommen Mirſch in Dresden, der in wurde feſtgenommen. worden. Auch Regierungskommiſſa die Angelegenheit verwickelt ſein ſoll, das Cheſterabkommen annulliert Wie aus London berichtet wird, hat die Angora⸗Regierung das Cheſter⸗Abkommen annulliert, weil der Termin für den Be der Arbeiten von den Kongeſſionären nicht eingehalten worden it Die Konzeſſionen, die dem Admiral Cheſter bw. der Ottoman American Development Co. im April d. J. erteilt worden and nicht weniger als 12 verſchiedene Eiſenbahnlinien mit im ga⸗ am Schwarzen und Mittel, ländiſchen Meer ſowie das Ausbeutungsrecht für Erz⸗ u. Erböcoo kommen in der Bahnzone verlieh, ſah eine ſechsmonatliche Fri Konzeſſionen wurden bei Auseinan⸗ Frankreich England erlangte Aber es Unterbetetligung. Geld⸗ ſcheint doch, daß die auf 500 Millionen Dollar geſchätzten mittel für den Bau der gewaltigen geplanten Anlagen nicht recht zeltig oder überhaupt nicht werden konnten, ſo 5 die Türken jetzt, nachdem die erſte Bauſtrecke(Samſun—Siwas der Vertragsfriſt von ſechs Monaten nicht begonnen 5 annulliert und die hinterlogte Kaution von 10 eſchlagnahmt baben. 5 Gelſenkirchen, 5. Dez. Nachdem die Revierkonferenz des Alten Bergarbeiterverbandes ſich für das Arbeitszeitabtommen ausgeſprochen hatte, ſtimmten nunmehr auch die Polniſche Berufs“ vereinigung und die Hirſch⸗Dunkerſche Gewerkſchaft zu. Bielitz, 4. Deg. In dem großen Schießhausſaale, in dem 45 deutſchen Sejmabgeordneten Piſch und Fuchs in einer abeend lichen eee über Tagesfragen ſprachen, wurden währ der Ausführungen von Piſch über die Lage der Deutſchen in Polef drei Hand An anaten durch eine Glastür gegen das Rednerpu⸗ 1 urch die Exploſion wurden drei Perſonen ſchwer u 1 leicht verletzt. Nom, 5. Dez. Nach + 10 aus Neapel ſtrömt der Veſ lühenden Maſſen bedrohen Umgegend. Die Bebölkerung iſt außerordentlich beſorgt und ſich fluchtbereit. und aus Südamerlka vor. Sie beſagen, daß das Publikum im gemeinen für religiöſe Füme kein Intereſſe zeigt, auegenom, für große Zeremonlen in der Peterskirche, im Vatifan uſcb. Amer. kaniſche Fülmfirmen bewerben ſec eifrig um die Erlaubnis zu ſolche Aufnahmen und bieten große Summen dafür. 1 man gern einen Film vom Papſte und von ſſeinen Kardinälen erhalten. Der Papſt hat die Entſcheidung bierſte einem eigens gebildeten Ausſchuſſſe von Kardinälen überlaſſe Runſt und Wißhenſchaſt „Ein verſchollenes Bild von Kerſting auf 15 von Kügelgen, einer der berühmteſten Maler ſeiner Zeit, iſt heute beſonders lieb und vertraut durch die Schilderun ſend⸗ Sohnes Wilhelm von Kügelgen in ſeinen klaſſiſchen„Juge unden. Ger gard erinnerungen eines Alten Mannes“, die in den foeben erſchlenenen Lebenserinnerungen eine unvermutete Fortſetzung erfahren Wilhelm ſchildert auch in einem anziehenden Kapitel die Werk tätten ſeines Vaters und Caſpar David Friedrichs und berichtet, daß 7 Maler Kerſting, der heute als iner der feinſten Meiſter 110 Biedermeiers geſchätzt wird, beide Ateliers gemalt habe. Das Biſ, des Atellers befindet ſich in der Berliner Natton alerie. Das gemalte Atelier Kügelgens aber war 7 er trotz aller N eh ild iſt nach Art eines Aquarells dünn mit Oelfarbe ge 5 Es gehört zu den beſten Werten des Melſe forſchungen verborgen und iſt erſt jetzt über dieſe glückliche Das und⸗ 1811 datiert. gabe, mit der es gemalt wurde. Daneben iſt es aber auch von hohel dokumentariſchen Wert, eine Quelle für die perſönliche und Jen Liebe nach dem Tode glaubhaft zu machen. Das Ehedrama wird 195 von drel Darſtenern bien uen Frey, Johannes Stei⸗ des Sohnes ſo wohlbekannt ſind. Der Maler ſitzt in dem kleite rächtiger Abſtimmung zu nander dem Naum vor dem Fenſter, das linke Bein auf die Querleiſte ner und Karl N), die in Drama zu einem Erfolge perhalfen.— Einer ganz gußerg wöhnlichen Aufführung des Staakstheaters von Hauptmanns„We⸗ bern“ iſt 45 gedenken. Was hier die Einzel⸗ und Maſſlaregie un⸗ ter Georg Kieſaus Leitung und die Darſtellung in wunde voller Har⸗ monie ſchufen, das war eine Großtat, ein Zuſammenklang, wie man ihn in ſolcher Reinheit und Stärke ſelten erlebt. 5 Johanne Reichelt“ der papſt und der Jüm. Der römiſche Korreſeendent der Londoner„Central News“ meldet ſeinem Blatte, der ipſt habe, in dem Veſtreben, den Fülm der Ausbreitung des K zismus dienſtbar zu wachen, die Biſchöfe in allen Teilen der deilt aufge⸗ ans Pfitzneirr ehren wir fordert, Berichte über den Erfolg religiöſer Filme einzuſende Dieſe Verichte liegen vorläuſig aus den Vereinigten Stagten, aus Spanien 8 8 Staffelei geſtützt, den rechten Arm auf den Malſtock. Die Kügelgens iſt nach allen Beſchreibungen, die wir von ſeinem fren, 1 5 Ausſehen beſitzen, überaus ähnlich. Das Vel⸗ „ ſtädtiſchen Allee,„der ſchönſten und freundlichſten Straße Dresdeng, Beſonders die an den Schillers, die der Maler kurz vorher bei ſeinem Beſuch in dar, den einem Stoffſoldaten ſtehend, gegen den er ſeinen Süäbel d⸗ eſtalt 24 dem das Aielier lag, war der ſog.„Gottesſegen“ an der ö Aerke intereſſant ſein ausgeführten Wir ind die ſehr ben 9575 änden der Werkſtätte wiedergege der linten Wand die Bildaiſſe Goethes ie eir gemalt hatte und die ihm beſonders lieb und wert waren. Das 9409 Kinder⸗Doppelbildnſs an der gſeſchen Wand ſtellt ſeine beiden Söhee * und finden wir an „Alten Mann“ cls 6jährſoen Junen mter 8 zieht, in Mull⸗ Kurze Zeit Vor allem möcht — ſach durch ein Geſetz diktiert. .* 5 Nlittwoch, den 5. Dezember 1923 Maunheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seike. Nr. 363 Die Entrechtung der Berufsbeamten Von Mannheimer Beamtenſeite wird uns ge⸗ ſchrieben: ſe. Reichskanzler Sreſemann tat am 14. November 1923 zu einer Abordnung der Beamten⸗Organiſationen den Ausſpruch:„Die Beamten ſind die letzte Klammer des Reiches“. Er oppellierte damit an die Treue der Beamten und hierin wird die Rei hsregie⸗ kung keine Enttäuſchung erleben. Aber Treue um Treuel zenn von den Berufsbeamten Treue in der Not des Vaterlandes mit Recht erwartet wird, dann muß auch das Reich den Beamten gegenüber die Treue halten. 5 Unter welchen Vorausſetzungen haben denn die Berufsbeamten den Beruf des Beamten ergriffen? Ihnen war bekannt, daß ſie auf eine glänzende Entlohnung nicht zu rechnen hätten, baß ſie aber nach zahlreichen Examen und Vorbereitungsjahren eine ſichere Exi⸗ enz haben würden, die ihnen geſtattet, eine Familie zu gründen, und ihnen die Gewähr bot. daß auch nach ihrem Tode für ihre amilie, wenn auch in ſehr beſcheidenem Umfang, geſorgt werden würde. Durch Geſetze waren dieſe Rechte ebenſo wie ihre Pflichten feſtgelegt. Die Revolution änderte hieran nichts, ſie beſtätigte viel⸗ mehr in der Verfaſſung die Rechte der Beamten und legte im Artikel der Verfaſſung ausdrücklich feſt, daß die Jwohlerworbenen Rechte“ der Beamten unverletzlich ſind, in, der richtigen Erkenntnis, aß nur ein wirtſchaftlich ſichergeſtelltes Beamtentum die„Klam⸗ mer“ des Staates bilden kann und daß ohne dieſe Klammer jeder Staat unfehlbar auseinanderfallen muß. Innenpolitiſche Maßnahmen, die in der Folge ſich als un richtig erwieſen, führten zu einer ungeheuren Aufbläh⸗ ung des vorher kleinen und über das notwendige Maß nicht hinaus⸗ gehenden Beamtenkörpers, ſehr gegen den Willen des Berufs⸗ beamtentums ſelbſt, denn bei dieſer plötzlichen Vergrößerung des Be⸗ amtenkörpers war das Eindringen ungeeigneter Elemente unvermeidlich 1 5 die zahlreichen Straffälle bei Poſt und Eiſenbahn.) Während früher der deutſche Beamtenkörper als der einwandfreieſte in der ganzen Welt in hohem Anſehen ſtand, iſt es heute in gleichem Maße leider nicht mehr der Fall. Nun zwingt die Not des Reichs, den Veamtenkörper mit Beſchleunigung wieder abzubauen. Jeder ſieht ein, daß dies geſchehen muß und die Beamten⸗Organiſationen haben ſelbſt aus ihrer Kenntnis der Verhältniſſe heraus brauchbare Vorſchläge ge⸗ macht. Sie lauteten: Für den Abbau müſſen zunächſt durch orga⸗ niſatoriſche und geſetzgeberiſche Maßnahmen erſt die orausſetzungen geſchaffen werden, d. h. Verein⸗ fachung des Apparats, alsdann kann der Abbau beginnen und zwar nach folgenden Grundſätzen: 1. Abbau der 60ſährigen. 2. Entlaſſung der Doppelexiſtenzen, 3. Anreiz zu freiwilligem Aus⸗ ſcheiden mit kurzer Friſt. 4. Erſt dann die Möglichkeit zur Ver⸗ etzung auf Wartegeld, aber unter Aufſtellung eines bbauplans. Schließlich Schlichtungsausſchuß für Beſchwerdefälle. Das waren brauchbare praktiſche Vorſchläge. Sie wurden nicht befolgt oder verwertet, ſondern der Abbau wurde ein⸗ Hiergegen wenden ſich nicht nur die Beam'en, ſondern auch die Länder. Bayern lehnte die erordnung als verfaſſuraswidrig ab. Das preußiſche Staats⸗ miniſterium hat in dem für den Abbau eingeſeßten Unterausſchuß mitteilen laſſen, däß es den Entwurf für Preußen vorläufig zurück⸗ diehe. Im Einzelnen iſt gegen das Geſetz folgendes einzuwenden: 1. Statt ſchon vor Monaten wird das Geſetz jetzt erlaſſen, zu einer Zeit, wo die don dem Geſetz Betroffenen der Erwerbs⸗ loſenfürſorge anheimfallen müſſen, Induſtrie und Handel ſie aufnehmen können. 2. Wichtige Beſtimmungen des Reichsbeamtengeſetzes, alſo wohl⸗ erworbene Rechte, werden mit einem Federſtrich beſeitigt, B. Minderung des Wartegeldes, Kürzung der Penſtonen bei rivatvermögen. 3. Jeder Beamte kann nach dem Abbaugeſetz im eine niederere verſetzt werden. Der Willkür iſt hiermit Tür und Tor öffnet 4. Jeder Beamte kann auf Wartegeld und in den Ruheſtand derſetzt werden. Durch ſolche Beſtimmungen werden die Grundlaaen des Deamtenkörpers zerſtört und damit ſchließlich der Staat. Und was wird aewonnen? Eine große Zahl produktiver Kräfte wird — baltageſtellt. ohne daß der Staat dadurch volle Erſparnſſſe erzielt. denn rtegeld und Penſionen ſollen ſa gezahlt werden. Es werden alſo durch dies planloſe Vorgehen nicht 25 Prozent Erſparniſſe erzielt, ondern nur etwa 5 Prozent. Dem Abbau muß vielmehr eine planmäßige Verein⸗ fachun a der ganzen Verwaltung vorangehen. Länder und Städte müſſen wieder wie früber auf eigenen Füßen ſtehen. f un eraibt ſich der Abbau des Beamtenkörvers auf das frühere be⸗ cheldene Maß aganz von ſelbſt und dieſer Abbau wäre dann nach den Heſichtspunkten zu organiſieren, die einganas aufgeführt wurden. Vezüalich der Verteilung des Abbaus auf die einzelnen Verwaltun⸗ gen muß berückſichtiat werden, welche Beamtenkörper beſonders zukgebläht ſind: ſie müſſen nakürlich am meiſten abagebaut werden. mMan darf nicht in den Fehler verfallen, ſchablonenmäßiga überall 25 Prozent abſtreichen zu wollen, denn dann dürften an man⸗ n Stellen unerträaliche Lücken entſtehen. R Nach einer vorliegenden Statiſtik iſt der Beamtenkörver des eiches um 40,8 Proz., der der Gemeinden um 23 Prozent Lerarößert worden, mithin muß der Beamtenkörper des Reiches mehr den 3½% Jahre jüngeren Bruder Gerhard, an den dee jetzt veröffent⸗ iſchten Briefe der„Lebenserinnerungen“ gerichtet ſind. Die gegen⸗ aberliegende Wand des gemalten Ateliers erhält ihr Gepräge durch uten Schreibtiſch mit Büchern und ein Regol mit Oliederpuppe Ad Gipsabgüſſen. All dieſe Dinge ſind uns aus den Angaben der „Jugenderinnerungen“ belegt. Unter dem Atelierfenſter im Däm⸗ merlicht ſteht eine kleine Harfe, auf der Frau von Kügelgen ſpielte; 8 der Fenſterwand hängen Gewehre, die auf die Waffenliebhaberei T 5 Beſitzers deuten. Kügelgen hat dem jungen Kerſting, als er mit ebeodor Körner zuſannnen als Lützower in den Freiheitskrieg zog, ine der Kugelbüchſen geſchenkt. da Die Wiederherſtellung der Marienburg. Die Marienburg, 1921 deutſche Nationalheiligtum der Oſtmark, iſt ſeit dem Jahre ce1 in neuer Wiederherſtellung, nachdem ſeit dem Kriege die lahrzehntelang fortgeführten Arbeiten zur baulichen Inſtand hal⸗ Zei und Vollendung der Burg geruht hatten. Noch in der letzten Ru konnte die Wiederherſtellung fortgeſetzt werden, aber mit ückſicht auf die ſchwierigen Geldverhältniſſe nur am Hochmeiſter⸗ palaſt. Hier hatten die Arbeiten ſeit 1915 ſtillgelegen. Das Hoch⸗ ſeheſterbaus erhielt nun mit den neuaufgeführten beiden Dach⸗ bablen auf dem Oſtteil des Palaſtes ſeine Heckung. Sodann wurde as Chorhaupt der Palaſtkapelle auf dem alten Fundament auf⸗ Abent und ein neus Dach aufgeſetzt. Die Kapelle war um 1340 kbaut, und aus dieſer Bauzeit wurden jetzt kunſtgeſchichtlich ſehr merkenswerte Wandmalereien, darunter zwei Apoſtelf guren, aulgedeckt. Für die Marzenburger Baugeſchichte ergeben ſich dar⸗ us wertvolle Folgerungen. Aus einer Bauzeit vom Ende des 14. Jahrhunderts wurden Weihkreuze gefunden. Die Wiederherſtellung ſee nach dem Tode von Komrad Steinbrecht jetzt in der Hand Nachſolgers, des weſtpreußiſchen Provinzialkonſervators ard Schmidt. Tü Odeutſche Gelehrte im Ausland. Proſeſſor Dr. Hermann 11 ho mes, der Direktor des Pharmazeutiſchen Inſtituts der Berliner utverſität in Dahlem, hat der Aufforderung, in Japan über die ſeſſetſcheit e ſeiner Wiſſenſchaft zu berichten, Folge geleiſtet.— Pro⸗ belor Ir Schmidt! Tübingen begab ſich auf Eintadung der Uni, narſitat in New Haven und der Columbia⸗Univerſität in Newyork ach den Vereinigten Staaten, um dort Vorleſungen über die von anſt, urgeſchichtlichen Forſchungsinſtitut der Tübinger Univerff ät ver⸗ iſtalteten Ausgrahungen zu halten.— Profeſſor Dr. von Hoy⸗ Tüngen(Hüne) vom Geologiſch⸗Paläontologiſchen Inſtitut der inmeinger Univerſität hat eine Reiſe nach Argentinien angetreten, um ſoſ ufteage der La⸗Plata⸗Univerſität Unterſuchungen über die ſiten Saurier Amerikas anzuſtellen.— Dr. phil. Anton Alfons Utan f. der langjährige Aſſiſtent am Zoologiſchen Inſtitut an der in dorſttät Königsberg iſt von der Landwirtſchaftlichen Hochſchule 8 Meriko zum Profeſſor der angewandten Zoologie und zum aatsentomologen berufen worden. 1 als der der Gemeinden abgebaut werden. Im Reichsbeamtenkörper wieder iſt die Zunahme in den einzelnen Verwaltungen ſehr verſchieden. Sie beträgt bei der Eiſenbahn 39 Prozent, bei der Poſt 37 Prozent, bei der Finanzverwaltuna qar 71 Pro⸗ zent und bei der Heeresverwaltunga iſt eine Abnahme von 83 Prozent. Man ſieht. ein ſchematiſcher Abbau wäre auch aus dieſem Geſichtsvunkt heraus vom Uebel. Es kann nur ſo verfahren werden. wie von den Organiſationen vorgeſchlagen wurde: Aufſtel⸗ lung eines klaren, wohlüberlegten Abbauplanes in den das Arbeitszeitgeſetz z. B. bei Eiſenbahn und Poſt hineinzuarbei⸗ ten wäre. Fortfall aller ſchädlichen Zwiſcheninſtanzen, die den Gang der Maſchine verlangſamen und verteuern Und wenn auf dieſe Weiſe der Rahmen für den Abbau geſchaffen iſt, kann in den einzel⸗ nen Verwaltungen die Perſonenfrage des Abbaus in Angriff genom⸗ men werden.“ Daß dieſe ohne Willkür vorgenommen wird, dafür muß eine Schlichtungsinſtanz die nötige Gewähr biezen.“ Städtiſche Nachrichten Sparmaßnahmen der Keichsbahn Während es der Reichsbahnverwaltung im Jahre 1922 ge⸗ lungen war, die Betriebseinnahmen und ⸗Ausgaben miteinander auszugleichen, iſt, ſo wird uns geſchrieben, in dieſem Verhältnis ſeit dem Ruhreinbruch der Franzoſen, der die wichtigſten Verkehrs⸗ gebiete von der Reichsbahn abſchnürte, eine Wendung eingetreten, die die ſchlimmſten Erwartungen beſtätigte. Da auch die übrige Finanzlage des Reichs ſich in kataſtrophaler Weiſe verſchlechterte, ſah ſich die Reichsregierung, wie in der Preſſe mitgeteilt wurde, veranlaßt, vom 15. November ab die Reichsbahnverwaltung aus der übrigen Finanzgebarung des Reichs völlig loszulöſen und ihr den Ausgleich von Ausgaben und Einnahmen bezw. die Deckung der Fehlbeträge ſelbſt zu überlaſſen. Infolgedeſſen iſt die Reichs⸗ bahnverwaltung genötigt, mit allen ihr zur Verfügung ſtehenden Mittein darauf hinzuwirken, daß die Ausgaben den Einnahmen möglichſt angepaßt werden und der durch die Schuldaufnahme zu deckende Fehlbetrag, ſoweit immer tunlich, herabgedrückt wird. Zu dieſem Zwecke ſind auf dem Gebiete des Perſonal⸗ abbaves, der Vereinfachung der Organiſation und des Geſchäftsbetriebs die erforderlichen Meßnahmen be⸗ reits im vollen Gange; bis Ende Januar müſſen 10 Prozent des Perſonals(Beamte und Arbeiter) aboebaut ſein, weitere 15 Proz. werden zoch folgen. Auch auf ſachlichem Gebiete ſind durchgrei⸗ fende Sparmaßnahmen getroffen oder eingeleitet. Dazu gehört ins⸗ beſondere auch die Einſchränkung des Perſonenfahr⸗ plans im geſamten Reichsgebiet, wobei auch der Tatſache Rech⸗ nung zu tragen iſt, daß ſeit geraumer Zeit ein beträchtlicher Verkehrsrückgang eingetreten iſt und bei zahlreichen Zü⸗en die Aufwendungen durch die Fahrageldeinnohmen auch nicht an⸗ nähernd mehr gedeckt werden. Je raſcher und je gründlicher hierbei vorgegangen wird, deſto eher iſt zu erwarten, daß nicht noch weiter⸗ gehende Maßnahmen getroffen und unter Umſtänden ganze Strecken ſtillgelegt werden müſſen oder daß der Zuaverkehr auf minderwichtigen Strecken auf einige Wochentage beſchränkt werden muß. Nachteile, die ſich bei den Einſchränkungen für einzelne er⸗ geben, müſſen angeſichts des Notſtandes, in dem ſich die Reichs⸗ bahnverwaltung befindet, in Kauf genommen werden. Anträgen auf Wiedereinſegung ausgefollener Nüge, die der Reichshohndirek⸗ tion Karlsruhe in aroßer Jahl unmittelbar oder durch Einſendungen an 25 Preſſe zugehen, kann daher in der Regel nicht entſprochen werden. Die Mannheimer Indexziffer Wie das Städt. Nachrichtenamt mitteilt, iſt die vom Preis⸗ pfüfungsamt nach der Methode des Statiſtiſchen Reichsamts be⸗ vechnete Manfheimer Teuerungszahl(Ernährung, Wohnung, Heizung, Veleuchtung und Bekleidung) nach den Preiſen vom 3. Dezember auf 160 488 Milliarden geſtiegen. Setzt man die entſprechende Vorkriegszahl(114,59 /) gleich 1, ſo erhält man die Inderziffer 1400,5 Milliarden. Da am 26. November die Index⸗ ziffer 1373,7 Milliarden betrug, iſt vom 26. November bis 3. Dez. eine Erhöhung um 1,9 eingetreten. Die Goldmark beträgt 1000 MilliardemA. Zum Hhenſcheiden viktor Darmſlaedters Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer hat an Frau Alice Darm⸗ ſtaedter folgendes Beileidſchreiben gerichtet: Sehr geehrte anädige Fraul Die Nachricht von dem raſchen Hinſcheiden unſeres lieben Herrn Viktor Darmſtaedter hat wohl alle. die dieſen vortrefflichen Mann näher kannten, tief bewegt. Als Stadtrat und Mitalied einer Reibeſtädtiſcher Kommiſſionen ha er ſich durch unermüdliche erfolgreiche Arbeit und durch die warme Teilnahme, die er insbeſondere den gemeinnützigen. wirtſchaftlichen und beſonders den Einrichtungen der Volkserziehung widmete, aroßes Anſehen er⸗ worben. Seine Arbeitskraft kam der Stadt insbeſondere auch im Kriege durch ſeine Tätiateit bei der Jentrale für Krieasfürſorge und im Krieasunterſtützunasamt zu aute. Wird ſomit ſeine unmittelbare Arbeit im Dienſte der Stadt ſtets dankbar anerkannt werden, ſo iſt auf einem Gebiet der mittelbaren ſtädtiſchen Intereſſen, dem öffent⸗ lichen Verkehrsweſen ſeine Tätiakeit durch lange Jahre eine beſonders wertvolle und arundlegende geweſen. Er iſt als lanajähri⸗ ger Vorſitzender des Verkehrsvereins für die gebührende Stellung Mannheims im Verkehrsnetz ein alle Zeit bereiter Verteidiger ge⸗ weſen: der Stadt und ihren Bewohnern ſuchte er durch Mehruna der Anziehungskraft unſerer Stadt auf allen Gebieten allgemeinen In⸗ tereſſes nützlich zu ſein. Neben ſeinen eigenen Gedanken hat er Vor⸗ ſchläge, die ihm unterbreitet wurden, gerne durchführen helfen und dabei die Genuatuung gebabt. daß dieſe ſeine Arbeit ſich durchſetzte und freudige Zuſtimmung gaefunden hat. Auch ſeiner Verteidi⸗ auna ſtädtiſcher Intereſſen, wie z. B. der unaemin⸗ derten Erhaltung unſeres Schloſſes, darf ich gerne gedenken. Haben auch die Jahre des Krieges und die böſen Nachkrieaszeiten die Früchte ſeiner Arbeit beeinträchtlat, ſo hat er ſich doch nicht zu einem verzaaten untätigen Peſſimismus beſtimmen laſſen: vielmehr hat ſeine Zuverſicht auf Wiederkehr beſſerer Tage viele Wankende ge⸗ ſtützt. Nun durfte er ſelbſt nicht mehr die Wiederkehr geſunder Ver⸗ hältniſſe erleben: es iſt aber ein Troſt für Sie, hochverehrte anädiae Frau, und für alle, die ihn verloren haben. daß er die vielleicht trüb⸗ ſten Tage unſeres Vaterlandes nicht mehr zu ſchauen hatte. -Ich bitte Sie. den Ausdruck der herzlichſten Teilnahme des Stadt⸗ rats entaegennehmen zu wollen: als äußeres Zeichen habe ich Ihnen einen Kranz überſandt. 8 Genehmigen Sie den Ausdruck vorzückichſter Hochachtung Ihr ergebener gaez. Dr. Kutzer. *Die neuen Poſtwertzeichen. Der Verkauf der ſeitherigen Poſt⸗ wertzeichen iſt ſeit 1. Dezember eingeſtellt. Als Marten men nur noch vier Arten zum Verkauf und zwar ſolche zu 3, 5, 10 und 20 Pfennig. Die neuen Rentenpfennigmarken zu 3 Pfennig ſind bräunlich, zu 5 Pfennig grün, zu 10 Pfennig rot, zu 20 Pfg. blau. Poſtkarten mit eingedruckter Marke gibt es nicht mehr. dbzeſtohlenes Papiergeld in umlauf. Aus der Notendruckerei in Wiesbaden wurden in letzter Zeit entwendet: Hilfsbank⸗ noten mit 200 Milliarden Mark, Ausgabedatum 15. Okt. 1923, Serie R. W.—15 mit roten Nummern 103 635 bis 109 625. Außerdem wurden auch fertige Noten ohne Nummern entwendet. Es beſteht die Möglichkeit daß verſucht wird dieſe Noten mit ab⸗ weichenden Nummern zu verſehen. Es iſt feftgeſtellt, daß größere Mengen von den entwendeten Scheinen bei Heidelberger Banken abgeſetzt wurden. Preisabbau im Großhandel. Wie uns das Städt. Nachrichten⸗ amt mitteilt, hat der Reichsverband des Deutſchen Nahruygs⸗ mittelgroßhandels, Gruppe Unterbaden, für eine große Reihe wichtiger Lebensmittel erhebtiche Preisermäßi⸗ gungen vorgenommen. * Von der Handelshochſchule Manuheim Iu den reufungen am Beginn des Winterſemeſters 1923/24 hatten ſich 28 Kandidaten gemeldet Vor Beginn der Prüfung iraten 9 Kandidaten zurück und 9 Kandidaten beſtanden die Prüfung nicht. Beſtanden haben folgende: 1. Allgemeine Kaufmänniſche Dip⸗ lomprüfung: Neſcho Alwadjieff von Thilippopel, Iſidor Arſen Baratz von Radzowillow, Hedy Beck von Ludwigshafen a. Rh., Arnold Bourda von Pudlau b. Oderberg Joſef Butorac von Otocac(Kroa ien), Georg Chriſtian von Ladenburg, Wil⸗ helm Erdbrink von Osnabrück, Emil Gersbach von Bittel⸗ brunn, Eugen Gottmann von Aglaſterhauſen. Waldtraut Hoen von Danzig⸗Langfuhr Robert Hermann Heidt von Naſel, Fehmi Jahia von Konſtantinopel, Georg Kellner von Hannover, Wil⸗ helm Kieſel von Mannheim. Arthur Kolb von Karlsruhe, Schelesko Metſcheff vor Siara⸗Zagora. Lotte Metz von Büdingen. Armin Plathner von Dortmund, Karl Rauſch von Mannheim, Chriſto Ruſſeff von Kajadjik(Bulgarien), Wilhelm Stermann von Mülheim⸗Ruhr Joſeph Throm von Mann⸗ heim Leo Windholz von Caca(Tſch.⸗Slov.) 2. Die handels⸗ wiſſenſchaftliche Handelslehrerprüfung: Wilhelm Elwinger von Wurmberg Otto Fäßler von Mannheim. Hein⸗ rich Schermer von Rammelsbach. Karl Seelen von Düſſeldorf, Ernſt Seltſam von Niederkirchen. Agnes Urbanc zyk von Saargemünd. 3. Die ſprachliche Handelslehrerprü⸗ fung: Eugen Bratzler von Marly b. Metz. * Zimmerbrand. Vermutlich durch unvorſichtiges Umgehen mit heißer Aſche entſtand geſtern in einer Manſarde im Hauſe Obere Clignetſtraße 27 ein Brand. Ein Waſchtiſch iſt verbrannt und ein Waſchtiſch beſchädigt worden. Das Feuer wurde durch die um .22 Uhr. nachmittags alarmierte Berufsſeuerwehr gelöſcht. Der Schaden beträgt erwa 20 Goldmark. veranſtaltungen . Theaternachricht. Heute Nittwoch wird Händels Oper „Julius Cäſar“ im Nationaltheater erſtmals wiederholt. Am Donnerstag, 6. Dez. gelangt im Nationaltheater das neueinſtudierte Weihnachtsmärchen„Peterchens Mondfahrt“ von Gert von Baſſewitz erſtmalig zur Aufführung. Am Samstag, 8. Dez. gelangt im Neuen Theater die Künneke'ſche Operette Wenn Lie be er⸗ wacht“ erſtmalig zur Aufführung. Die Spielleitung hat Karl Marx, muſikaliſcher Leiter iſt Werner von Bülow. Die Tänze ſtudiert Reinhold Kreideweiß ein, die Bühnenbilder ſtammen von Heinz Grete. dDer erſte Nikolausnachmittag iſt faſt ausverkauft. Es iſt da⸗ rum notwendig geworden, für die vielen Beſucher noch einen zwei⸗ ten Nachmittag feſtzuſetzen, der am Tag danach, alſo am Freitag, den J. Dezember mit der vollfländigen Vortregsfolge ſtattfi den wird. chKlara Bohle und Walter Bohle werden gemeinſam an einem Abend Werke für Klavier von Vach. Beethoven, Mozart und Schu⸗ mann zum Vortrag bringen. Neben Werken für Klavier allein werden ſie auf 2 Klavieren eine Mozart⸗Sonate ſpielen. Komödien Abend für die Freie Volksbühne. Der Verwal⸗ tungsrat der„Freien Volksbühne“ hot mit der Roſengartenverwal⸗ tung eine Vereinbarung getroffen, nach der die Mitglieder der Freien Volksbühne für die Veranſtaltungen an den Sonntag Abenden im Nibelungenſaal eine bedeutende Preisermäßigung halten. Die erſte dieſer Veranſtaltungen findet am kommenden Sonntag ſtatt. Hierzu ſind die Nummern—1500 der Theaterge⸗ meinde aufgerufen. Der Eintrittspreis dürfte höchſtens 50 Pfennig betragen. Der Verwaltungsrat glaubt mit dieſer neuen Einrichtung den Wünſchen der Mitglieder weitgehend entgegenzukommen. Er muß deshalb aber auch von den jeweils aufoerufenen Mitgliedern er⸗ warten, daß ſie ſeinem Rufe folgen und reſtlos die Kart'n obholen. Das Nähere iſt aus der Anzeige in dieſer Nummer zu erſohen. Zur Aufführung kommen zwei Poſſen von Hans Sachs und ein Luſt⸗ ſpiel Moliere, verbunden duͤrch Lieder zur Laute. pp Der Mannheimer Hausfrauwenbund fand mit ſeinem geſt⸗ rigen Weihnachtsbäckerei⸗RNachmittag ſtarken Zufguf Der Mehlabſchlag kam gerade zur rechten Zeit. Die Backkunſt der Hausfrauen hat ſich in ihren Anſprücheck an ſonſtige Zutaten ſehr zu beſcheiden gelernt und ſo wird es für die Kinder wenigſtens doch auf Weihnachten ein paar Stückchen Konfekt geben, das zu die⸗ ſem Feſt eigentlich ſo unbedingt gehört, wie der Chriſtbaum. Freilich, in vielen Familien wird das Backen von„Gutſeln“— und ſeien ſie auch von noch ſo einfacher Beſchaffenheit— unkmöglich ſein, weil die Mittel zum allernotwendigſten nicht einmal ausrei hen wollen. Aber vielleicht finden ſich umſomehr Frauen und Mütter, die beim Backen an dieſe Armen denken und lieber auf früher gewohnte Zu⸗ taten verzichten und ſtatt deſſen über den eigenen Bedarf hinaus zum Verſchenken batken. Einfaches, billiges Gebäck herzuſtellen, das konnte man in der geſtrigen Veranſtaltung des Hausfrauenbundes lernen und man konnte ſich gleich an Ort und Stelle durch Koſt⸗ vroben überzeugen, daß auch mit Trockenei und Vepckenm mit Marggrine als Buttererſatz und Malzflocken als Mandelerſatz, mit Backpulver als Triebſtoff uſw. leckere Plätz hen verſhiedenſter Art zuzuhereiten ſind. Es ſah alles ſo appetitlich aus und mundete vor⸗ trefflich.— Eine Reihe von Rezepten wurden bekanntgegeben und fanden aufmertſame Merkerinnen.— Am kommenden Dienstag wir d die Backvorführung wiederholt im Anſchluß an einen im alten Rat⸗ hausſaal abends ſtattfindenden Vortrag. Die frühere verdiente Vor⸗ ſitzende des Hausfrauenbundes, Frau Emma Kromer wird über „Hausfrauenſorgen“ ſprechen. Das Palaſtkaffee, das fpäteſtens am 15. Dezember eröffnet wird, erfährt gegenwärtig eine gründliche Renovation, die ſchon ſo weit vorgeſchritten iſt, daß man ſich einen Begriff von dem neuen Gewande machen kann. Architekt Ernſt Platknet, der die um⸗ fangreichen Arbeiten leitet, für die auch die Naut zu Hilſfe genommen werden muß, weil jeder Tag einen großen Ausfall für die neue Pächterin, die Süddeutſche Gaſtſtätten G m. b. H bedeutet, muß ich in der Hauptſache auf die Löſung der ihm geſtellten maleriſchen ufgabe beſchränken, die, wie wir feſtſtellen konnten, heute ſchon als gelungen bezeichnet werden darf. Das Parterre wird in freund⸗ lichem warmen Not gehalten, während für die Galerie gelb gewähltz wurde. Die linke Längswand im Parterre erhält neuen Bilder⸗ ſchmuck durch Kunſtmaler Hermann Berger⸗Stuttgart. ganz apartes wird der im japaniſchen Stil gehaltene ehemalige Wintergarten, deffen Wände mif japaniſchen Motiven durch Prof. Julius Möſſel⸗München geſchmückt wurden. Wir beſchränden uns auf dieſe Andeutungen, aus denen emnommen werden kann, daß das Palaſtkaffee nach ſejner dekorativen Auffriſchung den Be⸗ dürfniſſen wieder voll entſprechen wird, die das einzige großſtädtiſche Mannheimer Kaffeehaus zu erfüllen hat. 2 Etwas — Nus dem Lande * Heidelberg, 4. Dez. Unter zahlreicher Beteiligung aus Do⸗ zentenkreiſen, Studentenſchaft und Bürgerſchaft fand in der Aula der Univerſität eine vom volkswirtſchaftlichen Seminar einberufene Trauerfeier für den kürzlich verſtorbenen Prof. Dr Eberhard Gothein ſtatt. Die ſtudenkiſchen Verbindungen waren mit um⸗ florten Fahnen erſchienen. Vor dem Rednerpult hing, von leben⸗ dem Grün umgeben. die weiße Totenmaske des Dahingeſchiedenen. Die Feier begann mit inſtrumentalen Trauerklängen. Dann hielt Profeſſor Dr Alfred Weber eine kurze Anſprache. Man müſſe den Verſtorbenen nicht nur als Wiſſenſchaftler, ſondern auch als Politiker, Kommunalpolftiker und als Lehrer der Mannheimer Han⸗ delshochſchule betrachten. Die eigentliche Gedächtnisxede hielt dann Geſchichtsprofeſſor Dr. Hampe. Er ſtellte Gothein und ſein Werk auf die gleiche Höhe wie Karl Knies und Mor Weber, die bei⸗ den großen Heidelberger Nationalökonomen. Es wurden dann noch Ueberſetzungen Gotheins von klaſſiſchen Gedichten vorgetragen. Darauf ſchloß naͤch ſaſt zweiſtzündiger Dauer die Feier mit Muſik. * Karlsruhe, 4. Des Der Doppelmörder Karl Friedrich Hund ertpfund, der, wie gemeldet, am Allerſeelentag in Saig (bei Titiſee) die Gütersleute Wilhelm Köpfer ermordet und in den Brandweiher geworfen hatte, iſt am Montag in Landau verhaftet worden. Wie aus der Veröffentlichung der Stagts⸗ anwaltſchaft Freiburg hervorging, hatte ſich Hundertpfund zach der Pfalz gewendet und zwiſchen dem 22. und 23. November in Wörth g. Rh. übernachtet. Allem Anſchein nach wollte er nach Straßburg, wo ſeine Eltern bis zum Jahre 1911 gewohnt haben und wo ſeine Mutter begraben liegt. * ſiprochen, weil ein übermäßiger, Verdienſt nicht na eke. Nr. 580 Mannheimer General⸗Anzelger(Mittag⸗Ausgabe) 0 Mittwoch, Fen 3. 2 750 UNachbargebiete „Frankfurt a.., 4. Dez. Der Stadthauptkaſſe wurden bei den Gehaltszahlungen am Samstag zwei mit allem amtlichen Bei terk geſchickt ausgeſtattete gefälſchte Zahlungsanweiſungen vor⸗ Gelegt. Jonoriert, ſo daß ein Schaden von insgeſamt etwas über zwei Zilliarden entſtanden iſt. Die Nachforſchungen nach dem 1 ts 3 Stunden nach ſeiner Verübung feſtgeſtellt und die viel⸗ leicht beabſichtigt geweſene Beiſeiteſchaffung der gefälſchten An⸗ weſſung verhindert werden konnte.— Ein Geſchäftshaus in der Zleidenſtraße wurde in einer der letzten Nächte von Einbrechern böſe heimgeſucht. Die Täter drangen zunächſt in ein im Erdgeſchoß gelegenes Bureau ein und ſtahlen hier aus einer Kaſſette 200 Bil⸗ llonen. Dann arbeiteten ſie ſich durch die Decke in das erſte Stockwerk, in dem ſich ein Kleider⸗ und Tuchgeſchäft befindet. dieſem raubten ſie 10—12 Ballen Stoff und zahlreiche ige.— Aus einer Autohalle in der Bergerſtraße wurde in der icht zum Sonntag ein Perſonenkraftwagen geſtohlen. Als Täter ſoll ein Lehrling in Frage kommen.— In der Fried⸗ berger Landſtraße wurde ein Wäſchegeſchäft nächtlicherweile nahezu ausgeplündert.— Am 13. November hatte ein etwa 30jähriger Mann in Sachſenhauſen eine gefälſchte Dollarſchatzan⸗ eiſung über 10 Dollar Nennwert in Zahlung gegeben. Nun⸗ mehr wurde in den letzten Tagen in Friedberg ein Mann von der dortigen Polizei feſtgenomen, der in einem Geſchäft ein gleiches Falſchſtück unterzubringen ſuchte. Es handelte ſich um den hier, Grempſtr. 21 wohnenden Johonn Buſch. Die ſofort von der ſigen Kriminalpolizei angeſtellten Ermittlungen führten zur Auf⸗ deckung einer ganzen Bande von Falſchmünzern. Gerichtszeitung Ddas Wildweſtörama in Eberbach Der zweite Aeberfall auf den Deulſchamerikaner Vergdoll vor Gericht Mosbach. 5. Dez. Am morgigen Donnerstag beginnt vor der heligen Strafkammer das gerichtliche Nachſpiel zu dem zweiten Hieberfall auf den Deutſchamerikaner Gropen Cleveland Beradol!, der am Abend des 10. Auguſt in ſemem Zimmer in der„Krone⸗Poſt in Eberbach von zwei Männern, Karl Schmidt aus Laufanne und Koger Sperber aus Paris überfallen und niedergeſchlagen worden war. Beradolls Vater, der amerikaniſche Brauerkönig Berthold Berg⸗ doll, war gemeinſam mit ſeiner Frau in jungen Jahren nach Amerika ausgewandert und hatte in Philadelphia eine Brauerei gegründet, die ihn zu einem der reichſten Männer der neuen Welt machte. Dort wurde auch ſein Sohn Groven Cleveland Beradoll geboren. der eine utomobilfabrik ins Leben rief und auch in der amerikaniſchen Armee als Fliegeroffizier Dienſt tat. Als aber Amerika in den Weltkrieg (ntrat, weigerte ſich Beradoll, dem Stellungsbefehl Folge zu leiſten. da er nicht gegen Deutſchland, mit dem ſeine Eltern immer noch Be⸗ giehungen unterhielten, kämpfen wollte. Er wurde deshalb zu Be⸗ ainn des Jahres 1920 verbaftet.— man hatte lange Zeit vergeblich Jagd auf ihn gemacht— und wegen Fahnenflucht zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Um ſich freizukaufen, erklärte Beradoll, er habe in den Weſtviraginiſchen Bergen zwanzig Tauſend Dollars in Gold vergraben. Es wurde ihm geſtattet, dieſe Summe unter militäriſcher Begleitung zu holen. Hierbei gelang ihm die Flucht, die troß mancherlei Schwierigkeiten alückte und bei der er über Enaland nach Deutſchland und ſchließlich nach Eberbach kam. Als ſein Auf⸗ enthalt den amerikaniſchen Behörden bekannt wurde, verſuchten ſie Beradolls wieder habhaft zu werden. 50 000 Dollars Belohnung wurden auf ſeine Erareifung, tot oder lebend, ausgeſetzt. Sechs Per⸗ ſonen unternahmen nun unter Führung eines amerikaniſchen Detek⸗ tips den Verſuch, Beradoll in die Hände der amerikaniſchen Behörden zu bringen. Hierbei kam es zu dem erſten Ueberfall auf Beradoll, der ſich ebenfalls in. Eberbach im Jahre 1921 abgeſpielt bat. Der „Berſuch mißglückte und der amerikaniſche Detektiv Neav wurde ſamt 1 1 2 ſeinen Helfershelfern vom Mosbacher Landgericht zu mehrmonatigen Gefängnisſtrafen(bis zu 1½ Jahren) rerurteilt. Doch das Mißlingen dieſes Ueberfalls ließ die amerikaniſchen Vehörden nicht ruhen. Als Beradoll am 10. Auguſt 1923 gegen 10 Ubr abends ſein Zimmer im Hotel zur Krone⸗Poſt“ in Eberbach hetrat, wurde er von zwei Männern erariffen, aufs Bett geworfen wund mit Gummiknüppeln niedergeſchlagen. Dem Ueberfallenen ge⸗ lang es aber, ſich ſeiner Angreifer zu erwehren, er konnte ſeinen Re⸗ volver ziehen und gab in der Dunkelbeit(es war Bergdoll bei der Raſchheit des Ueberfalls nicht mehr möalich geweſen, in dem Zimmer Licht zu machen), ſechs Schüſſe ab, durch die der amerikaniſche Spitzel Karl Schmidt aus Lauſanne getötet und ein früherer franzöſi⸗ ſcher Unteroffizier names Robert Sperber aus Paris ſchwer verwundet wurde. Als Anführer dieſes zweiten Ueberfalls wurde der ebenfalls in der„Krone⸗Poſt“ abgeſtiegene amerikaniſche Ober⸗ leutnant Charles Griffis feſtaeſtellt, der von ſeinem amerikani⸗ ſchen Chauffeur Nelſen und dem angeblichen ruſſiſchen Fürſten Gre⸗ gor Gagarin bealeitet war. Nach dieſem abermals verunalückten Ueberfall entflohen dieſe drei letztgenannten Perſonen in einem Kraftwagen. der aber einige Rilometer außerhalb Eberbachs von der Polizei angehalten werden konnte. Die Inſaſſen wurden ſofort verhaftet. Kurz vor dem Ueberfall ſoll Beradoll von ſeiner aus den Veremigten Staaten in Eberbach eingetroffenen Mutter und von der amerikaniſchen Regie⸗ rung nahegelegt worden ſein, nach den Vereinigten Staaten zurück⸗ zukehren und ſich dort freiwillia zu ſtellen. Die gegen ihn erkannte Gefängnisſtrafe würde ihm zum arößten Teil erlaſſen werden. Mannheimer Strafkammer Mannheim, 4. Dezbr. Vorſitzender: Landgerichtsdirektor Dr. Viſcher; Beiſitzer die Landgerichtsräte Dr. Leſer, Roſt, Dr. Kohler und Dr. Arnold. Der Bohrer Jakob Gremm von Neckarau hatte am 8. Auguſt 1923 gelegentlich eines Wortwechſels einem Hausbewohner mit einem Beil auf den Kopf geſchlagen, wodurch eine erhebliche Ver⸗ latzung entſtand. Vom Schöffengerſcht am 5. Oktober zu 3 Monat Gefängnis verurteilt. legte er Berufung gegen das Urkeil ein, die jedoch heute verworfen wurde. Wegen übermäßigen Verdienſtes wurde der Schweinehändler Anton Walz von hier am 5. Oktober vom Schöffengericht zu 200 Millionen Mark Geldſtrafe verurteilt. Auf die Berufung des Walz wurde das Urteil aufgehoben und der Angeklagte Ge wieſen werden konnte. 95 Aus dem gleichen Grunde mußte auch der hieſige Schweine⸗ händler Guſtavr Schmidhäusler freigeſprochen werden, der am 5. Oktober vom Schöffengericht zu 200 Millionen wegen übermäßigen Verdienſtes verurteilt worden war. ch. Neues aus aller Welt — Neue Oelfunde in Neuengamme bei Hamburg. Während der Staatsbohrungen bei der Hamburg benachbarten Ortſchaft Neuen⸗ gamme wurde Kreide in einer Tiefe von 960 Meter gefunden. Die Bohrung der Liſelle⸗Erdölwerke hat Kreide ſchon in 340 Meter Tiefe erreicht. Dieſe emporgehobenen Kreideſchichten deuteten auf Steinſalglager, die ihrerſeits beim Aufſteigen die Kreideſchichten mit ſich geriſſen hatten. In der Nähe der Ortſchaft Sottorf unweit Hamburg ſei man auf ſtarke ölführende Schichten geſtoßen, die ꝛine Mächtigkeit von mehreren hundert Metern aufweiſen. Das Erdöl enthalte 5 v. H. Petroleum und 40 v. H. Maſchinenöl. — die tödliche Cüge. Wie aus Capodiſtra gemeldet wird, hat ſich dort ein tragiſcher Foll zugetragen? Vittorio Statopaz, ein junger Mann aus Pola, verliebte ſich in ein junges Mädchen,—2 um ihm 15. imponieren, erzählte er ihr unter dem Siegel der ſtrengſten Verſchwiegenheit, er 1 der in ganz Iſtrien ſehr gefürchtete und ſeit langem geſuchte Bandit Callarig. Seine Braut konnte das Geheimnis natürlich nicht wahren, und es kam zu Ohren der Behäörde. Als nun Statopaz dieſer Tage wieder zum Beſuche bei ſeiner Braut weilte, wurde das Haus vorſichtig umſtellt, und als er gegen Abend heraustrat, wurde der harmloſe Großſprecher als der vermeintliche gefürchtete Raubmörder nach kurzem Anruf von den Kugeln der Carabinieri niedergeſtreckt. Die Stadthauptkaſſe hat dieſe Jahlungsanweiſungen auch tler werden vorausſichtlich dadurch erleichtert, daß der Betrug e⸗ 2 1 8 151 Deutsche Festwährung Für alle Deutschen durch des deutschen Volkes Wille und Arbeit 8 Von Diplom-Ingenieur und Mathematiker Dr. phil.(rer. pol.) Eustach Mayr, Professor a. d. Handelshochschule Mannheim III. Daß mein Währungsvorschlag der allgemeinen national-⸗ Gkonomischen Lehrmeilnung widerspricht, beweist, wie er selpst sagt, nichts gegen seine Richtigkeit. Die zünftige Nationalokonomie und ihre jüngere Schwester, die Privat⸗ Wirtschaft, hat meines Wissens irgendwelche praktische Vor- schläge zur Währungsfrage nicht gebracht und wenn bei der Schallung der Rentenmark in Berlin Vertreter dieser Fächer mitgewirkt haben sollten, was mir nicht bekannt ist, so kormte ihr Rat die Sache nicht bessern, wie sich jetzt doch bereits gezeigt hat. Auch hierin habe ich eben durch die Gewalt der Tatsachen der Gegenwart eine viel beredtere Unterstützung gefunden, als dies von rgend einer persön- lichen Seite möglich gewesen wäre. Die Verschiebung ler neuen Festmark ins Ausland habe ich bereits in der ersten Hälfte des Monats August vorhergesagt und man kann meine ausführlichen Begründungen hierüber nachlesen. Trotzdem sind die Initiatoren- der Rentenmark davon völlig überrascht worden. Nur das entschlossene Bezirksamt in Lörrach hat, ganz auf der Basis meiner Vorschläge, das Miß- fallen der Frankfurter Zeuung sich zugezogen, als es mit drakonischen Maßnahmen dle Sperrung der Verschiebung der Rentenmark nach der Schweiz und dem Elsaß verfügte, Auch sonst wird jetzt die Sperrung im kleinen Grenzverkehf Wie ich höre durchgeführt. Ganz im Einklang mit meiner Forderung wird, der Not gehorchend nicht dem eigenen Triebe und in Bestätigung der geringen praktischen Voraus- sicht der Initiatoren der Rentenmark, nach der oben zitierten Zeitungsnotiz mit der möglichsten Sperrung der Rentenmark vom Auslande zugleich eröffnet, dal man daneben unseren Bedarf vom Auslande möglichst mit Devisen decken müsse. Von der geringen Entschiedenheit, mit der dies geschieht, abgesehen, die ja ein Kennzeichen aller unserer letzten Regierungen mit ihrem hilflosen Finanz- programm ist, bedeutet dies doch ein Hinübergleiten auf einen weiteren wesentlichen Punkt meines Währungs- vorschlages, der sich folgerichtig aus der Trennung unseres Inlandsgeldes vom Auslande ergibt. Herr Haller geht doch nach meinem Empfinden etwas zu programmatisch vor, wenn er meint, daſ wir mit den beiden Tatsachen, der Sperrung meiner Festmark vom Auslande und der Besorgung des Auslandsverkehrs durch Devisen, die wir durch unsere eigene Arbeit, durch Ausfuhr, verdient haben, eine Art Parallelwährung geschaffen haben. Währungs- geld ist bekanntlich ein gesetzliches Zahlungsmittel, welches unbegrenzter Menge in Zahlung genommen werden mußl. Das kann von den Devisen, weiche wir im Auslande ausgeben und zu keinem anderen Zwecke mehr erwerben, doch sicher nicht gesagt werden, Wenigstens nicht im Rahmen meines Währungsvopschlages. Ich strebe mit meinem Währungsvorschlage nicht nur die Schaffung der Festwährung an, welche nur durch eine scharfe Trennung unserer Inlandswährung und unserer ganzen inneren Wirtschaft vom Auslande öglich ist, son- dern auch die Gesundung unserer ganzen Wirtschaft über⸗ haupt. Mein Währungsvorschlag muß dem deutschen Volke für den inneren Verkehr, welcher durch die Inflationsmark vollständig desorganisiert und zu einem hohen Prozentsatz vollständig unproduktiv geworden ist(ich erwähne nur den völligen Zusammenbruch des Sparwesens, des Kontokorrent- kredits, des Ueberweisungsverkehrs, einschlieglich des Post- scheckverkehrs, die fürchterlichen Auswüchse qes Wechsel- kreditwuchers der Inflationszeit), mit aller Deutlichkeit als eine exakte Wirtschaftsrechnung Tag für Tag vorgehalten werden, die ihm beweist, daß wir nichts mehr zuzuselzen haben, daß wir nach dem so oft mißbrauchten Worte vom Zusammenbruche, der doch nie vollständig eingetreten ist, auf eines zusammengebrochen sind, adüf die Erkenntnis der bitteren Notwendigkeit, mit Aufbietung aller Kräfte zu arbeiten, auf die Erkenntnis, daß mit neuem In- flationsgeld eine einigermaßen Wirtschaftliche Arbeit des deutschen Volkes ebenso unmöglich ist, als mit dem alten. Die Trennung unseres deutschen Festgeldes nach meinem Währungsvorschlag vom Auslande soll jedoch keineswegs eine Trennung unserer Wirtschaft vom Auslande Jadeuten, im Gegenteil. Das Festgeld. welches unsere innere Produk- tivität wieder auf den alten Stand zurückbringen muß, indem es auch die früheren hochwirtschaftlichen Formen des Kredit- und Zahlungsverkehrs wieder aufleben und die Reellität wieder in das Geschäftsleben zurückbringen hilft, macht uns nicht, wie Kurzsichtige meinen, zu einer wirt- schaftlichen Insel, sondern bringt uns wieder in den Verkehr mit dem Auslande, denn ein Land kann doch selbstverständ- lich den Vérkehr mit dem Auslande höchsens vorübergehend mit seiner Geldreserve, auf die Dauer aber nur durch seine Gütererzeugung, durch seine Arbeit beleben und aufrecht- erhalten. Daß ich dem Auslande gegenüber im Gegensatz zur Politik der Nachkriegszeit den Stiel umdrehe und es statt mit unserem Gelde mit seinem bezahle, ist eine Maß- land, in keiner Weise übel nehmen kann. Denn wenn es etwas auf sich hält, kann ihm nichts lieber sein als sein eigenes Geld, da es das unsere bis jetzt doch immer schlecht gemacht hat. Die Frankfurter Zeitung(Nr. 872 vom 24. November) ist vollständig auf dem falschen Wege, wenn sie dem Bezirksamt Lörrach ein Währungsmißg- verständnis vorwirft und die Verschiebung der Renten- mark nach dem Auslande so auslegt, als ob uns das Ausland dadureh Kredit geben würde. Wir müssen uns gegen eine derartige Form des Kredits, die unser Geld mit einer Unterbewertung von 50 Prozent aufs augt, bevor es das deutsche Volk selbst gesehen hat, ganz entschieden verwahren. Dieser Kredit ist nicht nur viel zu teuer,. er ist auch unmoralisch deswegen, weil er eine Sache. die zur unentbehrlichen Lebensnotwendigkeit des Volkes gehörf. zum Gegenstande des Schachers macht und ich muß mich wundern, daß die Frankfurter Zeitung sich dazu hergibt, eine derartige Erscheinung auch noch zu verteidigen. --G. für Seilindustrie vorm. Ferd) Wolff, Mannheim Auf Antrag der Süddeutschen Dis conto-Ge- sellschaft-G. in Mannheim sind 13 Millionen A4 neue Stammaklien dieser Gesellschaft zur Mannheimer Börse zugelassen worden. Von diesen Aktien sind 3 Mill. im Oktober 1921 ausgegeben worden. wurden damals den Aktionàren im Verhältnis von:1 zu 250 Prozent angeboten, Wobei 4% Mill. 4 Aufgeld der Reserve zuflossen. Die Ausgabe der restlichen 10 Mill. 4 erfolgte im Januar 1923. 5 Mill. 4„ wurden sowohl den Stamm- wie den Vorzugsaktionären:1 zu 1000 Prozent angeboten. 5 Mill.&4 neue Aktien wurden im Interesse der Gesellschaft verwertet. Das Aufgeld soll der Reserve zu- geführt werden. Da das Stimmrecht der im Oktober 1921 ausgegebenen 1 Mill. 4 Vorzugsaktien im Januar d. J. auf das Zwanzigfache erhöht worden ist, stehen nunmehr den 19000 Stammaktienstimmen 20000 Stimmen der Vorzugs- aktien gegenüber. Der im Anzeigenteil veröffentlichte;o- in seinen Kurantstücken im Inlande von jedermann in, nahme nach meinem Währungsvorschlag, welche das Aus- Die Aktien ſteh Verantwortlich für spekt enthält bereits die Hauptziffern des& bschlu per Ende Juni 1923. Es betragen(alles in Millionen Verbindlichkeiten einschl. 661,9(0) Bankschulden 10 1959 (49,2) gegenüber 3658,1(48,9) Aubenständen einschl. 52 (18) Bankguthaben und 6819,7(18,2) Vorräten. Die Fabrik⸗ anlage der Gesellschaft wird seit August 1919 durch die Textilbetriebs-Gesellschaft m. b. H. für Rechnung der Gesell. schaft- m eigenem Namen geführt. Gemäh dem, bis Ende August. 1930 laufenden Vertrag steht der Gesellschafi die Kontrolle über den Fabrik- und Geschäftsbetrieb zu. Das 200 000 betragende Kapital der G. m. b. H. sei bisher in angemessener Weise verzinst worden. Der Gang der Ge- schäfte sei im abgelaufenen Geschäftsjahr durchaus kriedenstellend gewesen. Ueber die Aussichten lasse sich Bestimmtes icht sagen; mit Zuversicht hoffe man⸗ auch die durch die ungünstige Wirtschaftslage zu erwartel den Schwierigkeiten zu überwinden. Der Kampf um die Ettlinger-Aktien Die Direktion der Gesellschaft für Spinnere! und Weberei in Ettlingen schreibt uns: „Das in den Tageszeitungen veröffentlichte Angebol der Bank für Textilindustrie, Berlin, ist un t grobem Mißbrauch der Firma der desellschatt für Spinnerei und Weberei, Ettlingen cſolgt Die Textilbank ist ein Blumenstein'sches Instifut und ver- tritt keineswegs die Interessen der Gesellschaft. ˖ Das nach Anfechtung der.-V. erfolgte Angobo Hammersen bietet gegen das Angebot Blumen, stein sehr große Vorteile und das Tauschangebot 2 Ettlinger- Aktien gegen 3 Hammersen-Aktien. Wenn die neueste Entwieklung des Aktienkurses an del Börse derart ist, daß das Umtauschangebot vorübergehen wenig vorteilhaft erscheint, so hängt das lediglich mit Be- arbeitung der Börse zusammen und entspricht nicht dem inneren Wertverhältnis der Aktien. Gegenüber den von Herrn Blumenstein zu machengen Leistungen fließen dem Werk durch Hammersen nahezu die doppelten Mittel 2u, es unterbleibt eine Verwässerung des Aktienkapitals, der innere Wert der bestehenden Stammaktien bleibt erhalten und die Bildung einer überragenden Mehrheit in einer Han wird vermieden. Die Vorteile, die der Gesellschaft aus der Verbindung mit dem gut fundierten, leistungsfähigen un über eine große Absatz-Organisation verfügenden Hammersen Konzern erwachsen, haben sich bereits darin geäußert, daß es der Gesellschaft möglich geworden ist. den ins Stocken geratenen Absaz wesentlich zu heben und die stark eingeschränkte Arbeitszeit auf 5 Tage zu erhöhen.“ — Die Aufwertung im Bodenkreditverkehr Nachdem kürzlich das von uns erwähnte Urteil des Reichsgerichts über Aufwertung und ein Urteil des Land- ergangen ist, die mit dem bisherigen Stand in der Recht- sprechung Mark= Mark brechen, wird demnächst von der Deutschen Hypothekenbank in Berlin ein An⸗ gebot an die Obligationäre ergehen, das erheblichmehtf Iin Aussicht stellt, als die vorausgegangenen Um tauschangebote anderer Hypothekenbanken und das sich aue nicht auf eigene Werte beschränkt, also weder auf Ersatli- leistung in Aktien noch auf Umtausch in Pfandbriefen, Das genannte Institut will für je 5000 nom. seiner Pfandbriefe oder Kommunalobligationen einen Betrag von 2 Dollar Goldanleihe gewähren, wobei 65 gleichgültig bleibt. ob die Serie gekündigt war oder nicht. Reichsbankpräsident Helfferich? Entgegen der bisherigen Annahme, daß der Währungs“ kommissar Dr. Schacht Nachfolger Havensteins im Reichsbankpräsidium werden dürfte, meldet jetzt die Frank⸗ furter Zeitung in einem Berliner Prahtbericht ihres Handels teils, daß, wie das Direktorium, so auch der Zentralausschu der Reichsbafk in ihren gutachtlichen Aeuflerungen zur Neubesetzung als ihren Kandidaten Pr. Kari Helfferich benennen werden. Das letzte Wort hat nunmehr der Reichs- nung zu vollziehen hat. Eine Voraussetzung scheine die Be- nennung Felfferichs zu haben: daß er aus dem Partes leben und aus dem politischen Leben überhaupt sich zurückzieht.— In ihrem politischen Teil Wendet die genannte Zeitung gegen die Ernennung Helfferichs der Vertreter der Richtung sei, die die Währungshoheit des Staates ersetzen wolle durch eine Herrschaft der Wirt⸗ schaftsstände über die Währung. Deuisenmarkt New Lork, 4, Dezbr(WB) Devisen 1 3 0 Schweiz 13.01 1290 .33.35 3 4. Frankreich.38.31 Spanien England Belgien 462.67 ltalien Waren und Märkie 1745 17.42 .34.35 8 4. 3. 4. 29.75 3245 Kupferkass 62.50 62.25 bestselect. 65 75 66.— Ank 33.— 82.5 do 3 Monat 63 25 63.15 Nicktel 135— 135.— Quecksiib..75 9˙4 do. Elektol. 67.45 67.75 Zinn Kassa 238.50 236.65 Reguius 42 Schiffahrt Nächste Dampferabfahrten der anie A0 Linie Nach New Lork: D. Wesidbens am 6. 12; D. Bayern% 8. 12; P. Mount Clay am 21. 12; D. Albert Ballin am 22. 12. D. Thuringia am 3. 1. Boston-Baltimore-Norfolk: D. Bayern am 8. 12. Boston-Philadelphia-Baltimbre-Norfolk: PD. Brasilia am 29. 12. Südamerika: D. Niederwald am 7. 12; D. Wasgen- wald am 8. 12; PD. Calicia am 28. 12; D. Altmark am 5. J. Cuba-Mexico: M. S. Ogenwald am 8. 12.; D. Toledo am 22. 12. Westindien: D. Amassia am 15. 12.; D. Haimon am 28. 12 Ostasien: Engl. D. City of Glasgow-am 8. 12.; D. Aachen am 15. 12.; Engl. D. Pyrrhus am 22. 12.; D. Oldenburg am 29. 12. Nordamerika, Westküste: D. Montpelier am 13. 12.; D. Hessen am 29. 12. Levante-Dienst: D. Kurt Woermann ca. 5. d. D. Georgia ca. 8. 12.; D. Volos ch. 11. 12. Nach Riga und Petrograd wöchentlich. 822— Waſlerſtandsbeobachtungen im Monat Dezember Rhein⸗Pegel 12⁰ 30 11314 5 Neckar⸗Wegel 20 1 ³⁰ 1. 3. 1 Schugerinſel⸗).40 J2 20..58, 61 0 Manndem J3.62.2204 91.68.%% el..30.53.49.20.073.— Heilbronn Maxgau.„.775.38.0.218.02.90 NN..83.17.80.68.43 r aulbb Nöln.64.153.93.67 Herausgeber, Drucker und Verleger; Druckerei Dr Haas Mannbeimer General⸗Anzeigern G m. b. H. Mannbeim f 6. 2.— Direktion Ferdinand Hdeyme— Cbeftedakteur: Rurt ffiſcher. 1t 0 den politiſchen und volkswiriſchaftlichen Teil: kuß, 055 für das Feuilleton Dr ffritz Hammez: für Kommunalpolitit 1n okales: Richard Schönfelder: für Sport und Neues aus aller Welt Wills Müller: für Handelsnachrichten. Aus dem Lande Nachbargebiete Gericht 1 gerichis Hannover wegen der Rückzahlung von Obligationen rat, nach dessen Vorschlag der Reichspräsident die Ernen London, 4. Dezbr(WB) Metallmarkt.(in Lst. 1 d. engl. t. v. 1016 K8 ben übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher; für Anzeigen: Kart ina“ 2 Tus Handelſund Industrie] —— 176 — Amtsgerichts Mannheim eingetragen. alten Stamm⸗ und Vorzugsaktien derart zum Bezuge anzubiete ——ũ— ͤ—— Miitwoch, den 5. Dezember 1923 mauuheimer General· Anzelger(Mittag · Ausgabe) 5. Seile. Nr. 580 Es ſind ihnen Gewinnanteilſcheine für die Jahre 1921½2 bis 1980/31 bezw. Pa ſiva —1 1922/23 bis 1931/32, ſowie ein Erneuerungsſchein beigegeben, gegen deſen 8.. · über Rückgabe weitere vom Jahre 1931/2 bezw. 1932/33 an laufende Gewinn⸗. +. 1 M. 3000 600.— geus auf dan Aahaber autende Sfammakllen Ar. 600—9000 Stück 3000 übher Je NI. 1000.— und M. 10 000 000.— neue auf den inhaberJautende Stammakten Nr. 9001—19 000 Stuck 10000 uber e N. 1000. der Aactengeselschaff für Seilndustie vormass FSAinand Wolff jin Mannheim. Die Aktiengeſellſchaft für Seilinduſtrie vormals Ferdinand Wolff iſt durch Geſeliſchaftsverurgz vom 26. Oktober 1890 errichtet und am 16. No⸗ dember 1890 in das Händelsregiſter beim Badiſchen Amtsgericht Maun⸗ heim eingetragen worden Der Sitz der Geſellſchaft iſt Mannheim; ihre Dauer iſt auf eine be⸗ ſtimmte Zeit nicht beſchränkt. Zweck der Geſellſchaft iſt: 3) die Herſtellung ſpeziell von Hanf⸗, Baumwoll⸗ und Drahtſeilen und der hierzu erforderlichen Halbfabrikate, b) der Handel mit den bezüglichen Rohſtoffen, Halb⸗ und Ganz⸗ fabrikaten, r) die Fabrikation ähnlicher Produkte und der Handel mit denſelben. Die Geſellſchaft kann das ſeither erworbene Geſchäft erweſtern, auch zur Erreichung ihres Zweckes Grundſtücke erwerben und ſich bei induſtriellen Unternehmungen ähnlicher Art beteiligen oder ſolche erwerben. Die der Geſellſchaft zu Eigentum gehörenden Grundſtücke umfaſſen einen Raum von 110 880 qm. wozu nahezu die Hälfte bebaut iſt. Die Zahl der von der Geſellſchaft beſchäftigten Angeſtellten beträgt eiwa 60; Axbeiter beſchäftigt die Geſellſchaft nicht, da die Fabrikanlaze — wie unten näher ausgeführt— an die Textilbetriebs⸗Geſellſchaft m. b. H. derpachtet iſt. Das Grundkapital der Geſellſchaft betrug urſprünglich I 500 000.— und wurde mehrfach, zuletzt im Jahre 1919, auf 4 6 000 000.— erhöht. —— beſteht aus 6000 auf den Inhaber lautenden Stammaktien zu je der ordentlichen Generalverſammlung vom 22 Oktober 1921 iſt beſchloſſen worden, zur der Betriebsmittel das Grundkapital um weitere 4 000 000.— auf 10 000 000.— zu erhöhen, und zwar durch Ausgabe von 3000 Stück über je 4 1000.— auf den Inhaber lautenden ab 1. Juli 1921 voll dividendenberechtigten Stammaktien und 1000 Stück über je 4 1000.— auf den Namen lautenden, gleichfalls ab 1. Juli 1921 voll dividendenberechtigten Vorzugsaktien. Das cüne N der alten Aktionäre wurde ausgeſchloſſen, die neuen Stammaktien ſind von einem unter Führung der Süddeutſchen Dis⸗ sonto-Geſellſchaft.⸗G. Mannheim, ſtehenden Konſortium zum Kurſe von 250% übernommen worden mit der Verpflichtung, dieſelben den Beſitzern alter Aktien im Verhältnis von 2 zu 1 zum gleichen Kurs anzubieten Das aus der Kapitalserhöhung erzielte Aufgeld wurde nach Abzug der Koſten mit 4 4 500 000.— dem Reſervefonds zugeführt. Die erfolgte Kapitalserhöhung wurde am 9. November 1921 auf den Namen lantenden Vorzugsaktien eine Vorzu dividende von 6% mit Nachbezugsrecht und beſitzen zehnſaches Stimmre Die Vorzugsaktien können nur mit Genehmigung des Auffichtsrats der Ge⸗ ae rtragen werden; bei der Liquidation genießen ſie keinerlei Durch Beſchluß der außerordentlichen Generalverſammlung vom 2. Januar 1923 wurde das Grundkapital zur weiteren Vexſtärkung der Betrſebsmittel um 4 10 000 000.— auf 4 20 000 000.— erhöht. und zwar durch Ansgabe von 10 000 Stück auf den Inhaber lautender, ab 1. Juli 1922 dividendenberechtigter neuer Stammakkien. Das geſetzliche Bezugsrecht der alten Aktionäre wurde ausgeſchloſſen; die neuen Stammaktien wurden von einem unter Führung der Süd⸗ deutſchen Disconto-Geſellſchaft.⸗G. ſtehenden Konfortſum zu pari über⸗ nommen mit der Verpflichtung hiervon 4 5 000 000.— den Beſi 1 255 au le nom.& 2000.— alte Aktien& 1000.— junge Aktien zum Kurſe von 4000%, frei von Stückzinſen, zuzüglich Schlußnotenſtempel und eines Vauſchalbetrages von 4 1000.— als Abgeltung für die von der Geſellſchaft dorzulegende Bezugsrechtsſteuer auf jede bezogene junge Aktie, bezogen können, Die nicht zum Bezuge angebotenen 4 5 000 000.— neuen Stammaktien werden im Intereſſe der Geſellſchaft beſtens verwertet Das aus der Kapitalserhöhung erzielte Aufgeld wird nach Koſten der Kapitalserhöhung dem Reſerpefonds 1 Die ch rne der Kapitalserhöhung iſt am 31. Januar 1928 in das Handelsregiſter We Amtsgerichts Mannheim eingetragen worden urch Veſchluß der gleichen Generalverſammlung iſt das Stimmrecht der e 1000 000.— Vorzugsaktien auf das zwanzisfache 0 n. Das Grundkapital der Geſellſchaft beträgt nummehr 20 000 000.—, aitpeteil in 19 000 Stück vollbezahlte auf den Inhaber lauiende Stamm⸗ ektien mit den Nummern—19 600 und 1050 Stück auf den Namen lautende 6% kumulative Vorzugsaktien mit den Numwern—1000. Es ſteht daher einem Stammaktienkapital von 4 19 000 000.— mit 19 900 Stimmen ein Vorzugsaktienkapital von 4 1 900 000.— mit 20 000 ſttimmen degenüber. Die neuen Stammaktien tragen die fakſimilterte interſchrift des Vorſitzenden des uent und die fakſimilferten Unter⸗ ſchriſten der Direktoren Ferdinand Wenk⸗Wolff und Friedrich Kirchert. in das Handelsregiſter des Peconto⸗Geſellſchaft.⸗G. in Mannheim und⸗ deren ſämtlichen anteilſcheine geliefert werden. Der Aufſichtsrat beſteht aus mindeſtens drei Perſonen und wird für die Zeit bis zur Beendigung derjenigen Generaverſammlung gewählt, welche über die Bilanz für das vierte Geſchäftsjahr nach der Ernennung beſchließt. Das Geſchäftsjahr, in welchem die Ernennung erfolgt, wird hierbei nicht mitgerechnet. Zurzeit beſteht der Auſſichtsrat aus Herrn Kammerpräſident Karl Künzig in Heidelberg, Vorſitzender, Frau Ferdinond Wolff Wwe. in Mannheim, Herrn Tar!l Wolff, Major a. D in Bonn, Herrn Rechtsanwalt Hermann Künzig in Mannheim und Herrn Direktor At Dr. h. e. Benno Weil in Mannheim. Vom Vetriebsrat ſind delegiert Herr Chriſtian Schmidt Mannheim⸗Neckarau, und Frau Mag⸗ dalena Bellem, Mannheim. Der Aufſichtsrat— ſoweit er von der Generalverſammlung gewählt iſt— bezieht für ſeine Mühewaltung eine feſte Entſchädigung von Mark 90 000.— pro Jahr, ſowie eine weitere Vergütung von 10% des Rein⸗ gewinnes, welcher nach Vornahme ſämtlicher Abſchreibungen und Rücklagen und ferner nach Abzug eines für die Aktionäre en Betrages von 4% des eingezahlten Grundkapitals verbleibt. Die Tantfemeſteuer wird voſt der Geſellſchaft getragen, Der Vorſtand beſteht aus einer oder mehreren Perſonen; die Zahl derſelben beſtimmt der Aufſichtsrat. Die Beſtellung des Vorſtandes und der Widerruf dieſer Beſtellung, ſowie die Beſtimmung der denſelben zu gewährenden Bezüge obliezen dem Aufſichtsrate. Zu Willenserklärungen der Geſellſchaft bedarf es der Mitwirkung a) zweier Vorſtandsmitglieder, oder b) eines Vorſtandsmitgliedes und eines Prokuriſten, oder c) zweier Prokuriſten, Gegenwärtig beſteht der Vorſtand aus den Herren: Direktor Ferdi⸗ nand Wenk⸗Wolff in Heidelberg, Direktor Friedrich Kirchert, Mannheim⸗Neckarau, und ſtellvertretenden Direktor Guſtav Bartels, Mannheim⸗Neckarau. 5 Die Einberufung der Generalverſammlung erfolgt regelmäßig durch den Auffichtsrar mittels öffentlicher Bekanntmachung im Deutſchen Reichs⸗ anzeiger unter Wahrung einer Friſt von 17 Tagen. Jede Stammaktie gewährt dem Inhaber eine Stimme, jede Vorzugs⸗ aktie zwanzig Stimmen. Die Ausübung des Stimmrechts iſt abhängig davon, daß die Aktien mindeſtens drei Werktage vor der Generalverſammlung bei der Geſellſchaft 55 einer anderen, in dem Ausſchreiben bezeichneten Stelle niedergelegt werden. N Das Geſchäftsjahr läuft vom 1. Juli bis 30. Junt des folgenden Jahres. Der nach Abzug der ſtatuariſchen Abſchreibungen verbleibende Rein⸗ gewinn wird wie folgz verwendet: a) der geſetzlſche Reſervefonds erhält ſolange 500, als er den zehnten Teil des Grundkapitals nicht überſchreitet: b) hierauf ſind die von der Generalverſammlung zu beſchließenden außer⸗ ordentlichen Rücklagen auszuſcheiden; c) ſodann ſind den Vorzugsaktionären 625 Dividende und ferner d den Stammaktionären 4 Dividende e) hierauf erhält der Aufſichtsrat die 1 5 zuſtehende Tantieme nach Maßgabe oben näher mitgeteilten Beſtimmungen; 1) der Reſt ſte 162 Verfügung der Generalverſammlung, welche auch damit Spezial⸗Reſervefonds anlegen kann. An Gewinnanteilen ſind in den letzten fünf Jahren bezahlt worden: 1917/ö18 11% 1918/10 70% auf M. 4000 000.— Aktienkapital, 1919%0 70% 1920%1= 100% 5 1921½2 20% Die Einlöſung der Dividendenſcheine ſowie die Ausgabe neuer Divi⸗ dendenſcheinbogen, die Ausübung von Bezugsrechten, die Einzahlung auf neue Aktien, ſowie die Hinterlegung von Aktien zur Generalverſammlung erfolgt koſtenfrei außer bei der Geſellſchaftskaſſe bei der Süddentſchen Dis⸗ weigſtellen, auf M. 6000 000.— Attientapital, bei dem Bankhaus C. Ladenburg in Frankfurt a. M. und bei der riſchen Bereinsbank in München. Die Bekanntmachungen der Geſellſchaft erfolgen im Deutſchen Reichs⸗ anzeiger. Die Geſellſchaft wird außerdem die Bekanntmachungen in je einer in Frankfurt a.., Mannheim und München erſcheinenden Zeitung veröffentlichen, ohne daß jedoch hiervon die Rechtswirkſamkeit der Bekannt⸗ machun⸗ 90 uſolge Beſchluſſes des Aufſichtsrats vom 17. November 1919 hat die Geſellſchaft bei der Süddentſchen Disconto⸗Geſellſchaft.⸗G. in W eine mit%) verzinsliche und vom 1. Juli 1925 innerhalb 25 Jahren zu 102% rückzahlbare Anleihe in Höhe von 3 000 000.— aufgenommen. Als Sicherheit beſitzt die Anleihe einen hypothekariſchen Eintrag zur erſten Stelle auf das Anweſen der Geſellſchaft in Mannheim⸗Neckarau. Die Bilanz ſowie Gewinn⸗ und Verluſt⸗Rechnung per 30. Juni 1922 ſtellen ſich wie folgt: Bilanz per 30. Juni 1227(Geſchäftsjahr 1921/22 + va Gebäude und Grundſtücke)) 1757403 41 Maſchinen⸗ und Fabrikeinrichtung 360 339 27 „FC· ͤ 11— ontor⸗Eintichtunngg 1— CCCCCCVCCCVCVVVVV 150000— Waten⸗Beſtände: Vorröte an Noh⸗ u. Betriebsmaterialien „„ halb⸗ und Ferligſabritaten 5 18258 009 88 Kaſſe⸗ und Mechſel⸗Beſtand 990 644 80 Weripapiere⸗Beſtand 472348— Außenſtände einſchl. Bankguthaben) 4889804497 70 258 847 40 ) Davon Gebüude M. 152404292, Grundſtücke M. 433 960 9 Dadon Roh- und Betriebsmaterialien M. 12 448 726.38, Halb⸗ und Ferligfabritate M 5795 343.60. 7 ) Davon Bankguthaben M. 18001 048.72. Aktien⸗Kapital Geſetzliche Rücklagne 5 Sonder⸗Rücklage 100900 Dispoſitione⸗Fonds e— Teliſchuldverſchreibungen(Emiſſ. 1920) 3000 008— Uneingelöſte, per 1. 4. 1920 gekundigte Teil⸗ ſchuldoerſchreibungen Uneingelöſte Zinsſcheine 58 786 25 Unterſtützungsfonnss 50 49 229 80128 zepte Verbindlichkellen Gewinnverteilung: 60% Dividende. lt:§ 10 der Satzungen an die Vorzugsaktionäre„60000 5 40% Dfoldende an die Stammaktlonäre 2998875 Satzungsgemäße Gewinnanteile 1440000 160% weitere Dividende an die Stammaktionäre 14483025 4 125 Vortrag auf neue Rechnunng—.9258 2266079066 70258 847 40 — 1* 2 Gewinn⸗ und Verluf⸗Mefnuug pet 30. Juni Oll. 1922. +5 7 TeilſchuldverſchreibungenZinſen 135000— Handlungs⸗Unkoſten 5037 320 66 Steneern 8082 888% Abſchreibungen 5 93861054 Bilanz⸗Mechnung 2 2266 079 66 1061521543 55 Haben. A.* 2 Vortrag vom Jahre 1911wn 14295701 Nohgewinn aus 192/22 10 47²25842 10615215043 — HGegenüber der vorliegenden Bilanz weiſt der diesjährige Abſchluß per 80. Juni 1923, der noch zu genehmigen iſt, folgende haupfſächliche Aenderungen auf: Aktiva. KFEAER—ÄZB————————rurrrrt... 4 Gebäude und Grundſtücke 1723 787 49 Maſchinen und Fabrſteinrichtungen 294 849— Voträte an Roh⸗ und Betriebsmatertallen, Halb⸗ und Fertigſabrikaten„C 6819664906—. Außenſtände einſchließlich Bankguthaben 3658 078 294— (Giervon Bantguthaben M. 594911755.—) 2 Aktilen⸗Kapitaldlll 20 000 000— Geſetzliche Rücklage 398 249 939.— Verdbinblichtelten 3 10 193 28764813 Giervon Bankſchulden M. 661 973 193.—.) 5 2 Seit Auguſt 1919 wird die Neckarau durch die Textilbetrie brikanlage der Geſellſchaft in Mannheim⸗ -Geſellſchaft m. b. H. für Rechnung der Geſellſchaft in eigenem Namen geführt. Gemäß dem bis zum 30. Auguſt 1989 laufenden Vertrag ſteht der Geſellſchaft die Kontrolle ſowohl über den Fabrikbetrieb als auch über den Geſchäftsbetrieb der Textilbetriebs⸗Geſell⸗ ſchaft m. d. H. zu. Das& 200 000.— betragende Stammkapital derſelben wurde bisher regelmäßig und in angemeſſener Weiſe verzinſt. Der Gaug der Geſchäfte war im abgelaufenen 20 rieden⸗ ſtellend, heber die Ausſichten des neuen Geſchäftsjahres läßt ſi den gegenwärtigen anormalen Wirtſchaftsverhälkniſſen nichts Beſtimmtes ſagen; es iſt jedoch mit Zuverſußt zu hoffen, daß es gelingt, die durch die un⸗ günſtige Wirtſchaftslage zu erwartenden Schwierigkeiten auch fernerhin zu überwinden. Mannheim, im September 1923. Akliengesellschaft für Seilindustrie vormals Ferdinand Wolff. Auf Grund des vorſtehenden Proſpettes wurden M..000.000.— neue auf den Inhaber lautende Stamm- aktien Nr. 6001— 9000 12 9000 uber je M. 1000.— un M. 10.000.000.— neue auf den Inhaber lautende Stamm- aktien Mr. 9001—19000 Stuck 10000 adber je M. 1000.— der 7388 Aitlengesellschaft für Sellindustrie vormals Ferdinand Wolfk in Mannheim zum Handel und zur Notlerung an der Mannheimer Börſe zugelaſſen. Mannheim, im November 1923. Suddeutsche Disconko-öeselschaft 46. Kandesamiliche Nachrichten. Rovember. Vetkündete. 21. Arb. Joſ Hellmulh und Lulſe Fiſcher 24. Matroſe Leo Fuchs und Barb. Michel 1 Verſ.⸗Beamter Jul. Geiſelmann und Barb. Montulet abrikarb. Joſ. Gutsmiedl u. Bertg Junkor geb. Geiger brikarb. Hch. Hehl und Marie Portier Mich. Fehrein und Erna Weyland 8 Joſ. Herold und Wilhelm. ntbeamt. Joſ. Kieſer und Amalle Meßmann Stiudent d. Pyilof Ludw. Kühle u Helene Rebmann 22. Arb. Emil Sulger e. T. Karold 3. Wilh. tegraf 23. Schloſſer Johs. Kern e S. Hans 23. Kontrolleur Philipp 22 Fabritarb. Adam Debus e. T. Eiſa Soſte Magdalena 23. Kim Emil Holtenſtein e. T. Ingeborg Eliſabelh Heckmann e. T. Anna 22. Roſine geb. Klee, Chefrau d. Telegraphenbeamten Andreas Fink, 72 J3 9 M. 22. Kfm. Rich Liebe e. S. Helmut Georg Eugen 22. Mina Eliſe Wilhelm, 7 M 5 T. Kling Babnwarkt Karl Seeger e. T. Hildegard Anna 22. Elſa Magd. Großkinſty 26 T. ildermuth e Ruth 22. Anna geb. Dirro, Ehefrau d. Bergmanns Joh. Schmidt, 35 3 6 M 23. Eva Maria 80˙8 Rebſcher, Wwe. d. Zuckerſied. Ant. Walz. 80 J. 5 M. Molencer K. Ußmann u. Sof Brandt geb. Neudecker ag ⸗Arb. Jak Geiger und Joſef Ehrhard Tünch Johs. Schneider und Roſa Hammerich Schloſſ Adolf Lumpp und Frleda Mörsdorf 22. Eſſendr Ant. Mäller und Kath. Amail Hilfswerkführer Hch. Bapp und Roſa otm Philipp Nickolaus und Frieda Jaichner Buchdinder elene 4 Maurer Nikol Mich Hauk e. S. Valentin Michael Au Frledr. Stadel und Martha Tornquiſt Wertmeſſter Weler Schneſder 118 ofie ene 21 Ing. Hubert Stutzmann e. T. Hüdegard Friederſte Buchgalt Olto Miller und Chriſt. Schwarz ormer Wilh. Stöckler und Wüdelm Wacker„24 Schloſſer Friedr. Hammer e S Kati Friedrich Eiſendr. Wilh 271 5 und Wihelmine Rihm 10 und Elſa enbauer 24 Reſervelokomoliv⸗Führer Peter Hofmann e. S. Ernſt Wickler Herm. Reiſigel und Maria Wühelm ulger und Kath. Börzel Ludwig Karl eter Stam 8% Frledr. Arb. Welh. Traub un 825— Kipphahn und Martha Hausmann Kath Bender * tlant Dr. Armin Feibelmann und Alice Mayer n Fuhrm Wilh. Weick und Karol. Schepper Steueraſſ. Och Weder und Warte Jimmer 8 Wirt Joh Hch. Welker und Anna Röich geb Oſchmann hrm. Philipp Langendörfer und Soſie Frank m. Ernſt Welde und Barb. Schmitt n5 Wübelm im. Herm. Jacobs und Berta Löffeldolz Buchhalt, Otto Hirſch und Selma Jockers 2 Kunfim Guſt. Graus und Martha Räuber 4 Kfm. Karl Kaſtner und Maria Jungmann Inſtallat. Joſef Mayer und Maria Schön Berw* Duo Hetlich und Ellſ. Ebert Schloſſ. Karl Wohſſarth und Antonſe Sperber Mechanit. Hch Müßig und Luiſe Rieger Nont Aug. Heiler und Elſa Bäuerle Rottenmſtr Friedr. Binz und Marie Fiant Metzger Kari 27. Elſendohrer Friebr. Altenau und Bar Karl Vraun und Alice Weltenhei Kim. Em Hauſen und Math, Page Schiffer Hch Wilſon und Kath. Martin Schloſſer riedr Maher und Marſa Treſ 20 Buchdruck Friedr. Voos und Marila Sauer Tagl. 1—.—— 9*[˖⁊᷑tů Großkinſtg geb Munch Schloſ Wilh. Schneider und Eliſ. Knlehl Koch Franz Demer und Soſte Sacherer Fchloſ Wilh Lutz und Roſa Vorlein Maſch.⸗Führ. Kari Schieferſtein und Elſa Rolhenbach Juſtizprattit. Wilhelm Schäfer und Eleonore Hillen⸗ Kraftwagenführer Jul. Stöbener u Frieda Rittmann brand Schloff Ferd. Fiſcher und Anng Groß Aacer Paul Thiemi 27 Verkehrsauff Max Neſtier und Luiſe Fritz Rovembe r . Pachimſtr. Joh. Weh und Thereſia Fuchs artha 70 21 Prokuriſt Eugen Köberle, 41 8. Im. Alfred Baſchenegger und Paula Rab 10 Hafenatv Hch. Schuhmacher e. T. Friedhilde Kornelig 70 geb. Kraus, Ehelr d.-A. Val. Bender, 448.6 M. ſcharb. Joß! Leonhard und Karol Krauth 20. Techn. Max Unterſeher e. S. Arno Hane 21. Eiſenbahnſchaffner Adalberk Hopf, 46 J. 11 M. ankbeamter Friedr. Winter und Alma Seißried 20. Eſenbuhninſp Karl Bilh e. T Emma Roſa 21. Roſa Briz, 13 Stunden Bankbeamt. ih. Groß und Friedr. Stutzmann 20 Kim. Karl Schloſſer e Ziſe Friederite 21. Lothar Epſtein⸗ d Tage Novembder Gettaute. 21. Mechan. Karl Nick e. T. Annemarie Babette 21. Sberpoſtſerr Wilh Karl Flum, 50 J 10 M. 2, Kunſthändier Hch. Bührer und Anng entz 21 Kim. Turt Saß e. T. Rita Gertrud ee Peter Joſef Loſacker, 31 J. 11 M. Eim. Wilg. Denntard und Joſeſa Sonme! 21. Arb. Gottl. Schmetzer e. T. Hildegard 21 Km. Peter Reichard 62 J. Lagl Fritz Jacobten und Stanfsla“lappner] 21. Keuner Adolf Hermayn e S. Karl Ludwig 82 ſed Kim Hans Rudi, 28 J. 9 M geb. Karaſiawez 22 Schloſſer Walter Reinſemund e S Rudolf Walter 22. Lot⸗Führer a D. Karl Merkie. 69 J. 7 M. 98 Schmied Guſt. Seſempp und Frfeda Schge erb Kurz onia 22. led Maure 9 22 Ing. Karl Keßler e. T. in. Emil Swert und Rarle Stephan 22 Kfn Wiſh. Safzman e. S. Ro Schloſſer Friedr. Morano und Roſa Staudt Telegraphenarb. Anton Hiemes und 4 Benz Glekiromont. Karl Pfeiffer und Anna 15 fer nk und Maria Reiſigel geb. Schiffbauer Friedr. Breede und Elſe Tſchörg Bahnarb. Emil Meixner und Amalſe Mechler Kolonfalwarenhändier Joſ. Roeſch und chöffler und Agatha Köberlein Hölzle erufsfeuerwehrmann Wild Brenner und Roſa Geng Eiſendreyher Guſtab Derſchum und Maria Heiſert Mieialichleiſer Herm Fles und Sofie Vonden —0 Roſine Böhr en 19. Kunſtglaſer Friedrich Wilheim Mößner e. T. Elfriede Bernhard aria Kuhn mer 23. Reſerveldkomotioführer Karl Müller e. S. Brund Eugen 20. Kfm Moritz Hoog, 23. Poſtſchaffner Ludw Stalf e T. Gertrud Eliſabeih 24. Buchdtucker Anton Rottler e. S. Herbert Ernſt Hugo 24. Arb. Joſ. Quick e. T Gertrud Ida 24 Karl Ulbert Stumpf e. T. Margot Leonore Hella 25—4 Guſt. Heigenfind e. S. Fran Imut 25 Kfm. Karl Friedr. Pfetzer e. S. Karl u. e. S. Erich 1 7 25 Fabrikarb Herm Nlziche e. S. Hans Auande oſef 25. Maurer Wilh. Zwinſcher e. T. Anna Maria Math. 25. Schloſſ. Karl Gutmann e. T. Florenzſe Annelleſe 26. Polizeiwachimſtr. Karl Dietrich e. T. Lleſelotte Küthchen 26, Schneider Wolf Zaſac e. S. Georg 26. Maſch Albert Maas e. T Gerda Mina 27 Hilislademeiſter Jul Reichert e T. Gertrude Marg. 27. Fabritarb. Oskar Singer e T. Anna 27. Zimmerm. Jak. Raiſch e. S. Willi Jakob 27. Hafenarb. Georg Haas e. L Liſa Geſtorbene:: 66 J. 2 M. 20 Maria Anna Karol Klingel, 3 M. 5 T. 20. Marig Külbs, 1 J 0 M. 20. Schloſſer Friedr Schuſter, 81 J. 1 M. 21. Eliſ. Paula Kreß. 1 J 3 M. 21. Tagl. Philipp Ludw. Knauber, 49 J. 21. Holzarb Joh. Gg Leonh. Gebhardt, 21. Mal ia Rudolf, 1 J. 6 M November 57 J. 11 M. ranz Redzich, 28 J. 9 M. 22 Hans Lauek, M. 4 T * 28. Fabrikant Berth. Jaco 28. Mart 28. Oberſchaffner Wilh. Paul Martin, 46 J. 10 M. Ludw. Nild Brockſchläger, 8. J. 8 M. 22 Berta Niſchwitz 2 Jahre 24. Invalidenreniner Georg Karcher, 78 J. 7 M. 70. J. 6 M. led e Karl Chriſt. Haas, 27 J 2. M. 24. Luiſe geb Arnold Ehefr. d. Buchbind. Valent. Hepp, 44 Jahre 11 Monate Maria geb Bich, Ehefr. d. Bahnarb. Adam Washeim, 24 Jahre 3 Monate Arnold Friedr. Hambitzer, 3 M. 13 T. Kim. Friedr. Paul Jentſch, 26 J. 10 M. led berufsloſe Babette Krämer, 80 J. 9 M. Thereſe Kath Dreſcher, 3 J. 5 M. led Kfm. Hch. Karl Paul, 20 J 4 M Straßenbahnſchaffner Ludw. Schmidt, 67 J. 4 M. Wachtmeiſter Joſef Brummer, 30 J. 4a M 25. Frieda geb Weigel, Ehefrau des Streckenwart 5 3 1155 d d 15 tty geb. a, Wwe ms, Sal 5 780Jabre 10 Monate eeee —— Pfetzer, 8 nemarie Ma eb Straßer, E d. 0 1 1 25 155 9 5 75 hefrau d. Kſms ußputzer Leop Segewitz, 63 J. 11 M. Magd Hella Reiß. 82 geb Süßkind. Wwe. des Kantors Guſtar Wertheim, 71 Jahre Arb, Bucher. 55 J. 4 M. 1 Anna Maria geb Müller, Ehefrau d. Schmieds Schäfer, 24 Jahre 9 Monale 125 Dienſtm Peter Menges, 81 J. 8 M. Barb geb. Spaß Ehefrau d. Händl. Auguft Wuſch 63 Jahre 11 Monate Maſch. Leonh Bicke 41 J. 4 M. 27. Suſanna geb Ham we. d. Tagl. Adam Laumann. „ 6 Jahre b Gliſo Gräff,)) Landwirts Valentin Kelle, 51 Jahre 3 Lok⸗Führer 8 de/ Thoma 49 J. 3 M. N ˖ ˖ ·· Joſefine cm ne e Schneiderm WI) Pet. Künkenberg, 75 J. 8 M. 8. Seite. Ar. 560 Mannheimer Generai-Anzeiger(Mittag· Ausgabe) National- Thester annheſm Mittwoch. den 5. bezember 1923 M²iete P. Reihe drei, 5 Vorstellung F..-B Nr 28—3010,.-VB N 300—3250 Julius Cas ar Oper in 3 Akten, Text von Nicôla Haym. Musik en Georg nedrich Händel. Spielleitung Eugen Geb.ah Musik. Leitung: Richaid Lert. anfang 7 Uhi. Personen dei Handlungg: d mer Da us Julius Casa, Josel Burgwinke onelia Gatun d Pompems Emilie Posszer! zextus Fompejus, ihr Sohn Pritz Baftling 47 Aegypter. Zleopatra. Königin von Aegypien ttrene Eden a. G. olomäus, ihr Bruder, König von Aegypien Wihelm Fenten Achillas. ägyptischei Feld- herr, sein Berater Nierenus. Cleopatre Hugo Voisin. 1 5 Vertrauten der FPranz Bartenstein Neues Theater im Rosengarten Mittwoch. den 5 Dezember 1923 V. B NI 5321—5550 u 8051— 8100 u. 9531—979 und 1020—10730 B.-B Nr 4901—5000 u. 7351—7500 u. 8151—8250 Johannisfeuer Schauspies m 4 Akien von Hermann dudermann in Szene gesetzt von Ado won- Achenbach Ende 9 Ukf Anfang 7 Uhr Personen? siehe Ni 543 des General-Anzeigers Tbeatergemeinde Frele Volksbühne Für die Mitgliedsnummern—1500 am Sonntag im Nibelungenfaal:„Der tote Mann“,„Der Roß⸗ dieb zu Fünſing⸗(5. Sachs), darauf„Der fliegende Arzt“(Moliere)— Lieder zur Lauie Kartenabholung in der Dragonerkaſerne. Preis 50 Pfa Anfang 8 Uhr 85 Hotel-Rastaurant„Centra“ Kaiserring 28. 55¹8 ioles dtſtachie Es ladet höflichſt ein Kaffee Börse Vornehmes Konzert · Kaffee. Täglich zwei Konzerte von—6½ abends 8 Uhr- Heinrich Keicher. *„ ——————— Jebks Casg Ffisdrichsbau, J,3)4 Heute Mittwoch: e Minam Schuüft's Abschleds-Abend Gänzende Küustler- Revue mit: Tacon— Gustl Schueider und Der Lampl Maxt ZABDʃͤ——BKBKKBBrrr Ortskrankenkasse f. Handelshetriebe der Stadt Hannheim. Ausschneiden! Aufbewahren! Der Vorſtand hat beſchloſſen, die Beiragsbe⸗ rechnung und den Be tragseinzug ab 1. Dezember 1923 wiee ſolgt zu ändern 1. Die Arpeirgeber haben die Lohnnachweiſungen für alle Zahlüngen längſtens bis zum 4. Tage nach jeder Lohnzahlung einzureichen und die Beiträge bis dahin einzuzahlen 2. Das Entgelt und Beitrag- iſt in Goldmark anzugeben Der Mindeſigrundtohn beträgt 1 Go dmark pro Kalendertag. Bei Papier⸗ marken lohnung iſt dieſes nach dem amilſchen Umtechnungskurſe am Tage der Lohnzah⸗ lungen in Goldmark umzurechnen 3. Die Zahlung der Beiträge hat mindeſtens, ſoweit Lohn mit wertbeſtändigem Geld be⸗ zahlt wird eben alls mit wertbeſtändigem Gelde zu erfolgen. Bei Zahluna mit Papier⸗ mark etfolgt enſprechende Umrechnung nach dem am lichen Umtechnungskutſe am Zah⸗ Iungstage bezw. Tage der Gutſchriſt 4. Die vorſtehenden Beſtimmungen finden auch auf alle rückiegenden Beitragszeiten An⸗ wendung 5515 Wr eexwarten daß die Ein reichung der Lohn⸗ — und die Beit agseinzahlung pünktlich er ſolgt. Mannheim, den 5. Dezember 1923. Der Vorstand. Leiſtungsfähi Platze ſucht zum Beſuche von Gewerbetreibenden und Priwa kundſchaft einen gut eingefährtien Relscyerireter gegen zeitdemäße Bezahlung. Angebote an die Heſchärsſtelle ds Bl unter A X. 87. 5510 Mehlgroghandiung ſucht perfekten. vertrauenswürdigen zuchhalter Baldiger Eintrut erwünſcht. An ebote unter A T. 82 an die Geſchäftsſtelle dis. Bl. 5 Zum ſofortigen Eintritt juchen wir eine allererste E—2 Verkäuferin für unſere Abteillung Kurzwaren. Ferner eine perfekte Kassiererin die in größeren Häuſern ſchon webnagg Täcigkeit nachweiſen kann 7 Außerdem ſuchen wir auch für muser Personalbüro eine sehr tüchtige Dame die ſpeziell in Lohn⸗ und Gehaltsverrechnung perfekt iſt. 5 Perſönliche Vorſtellung unter Vorlage von Drigmalzeugniſſen im elhant nkn., Manben. Art. Handeis⸗Buücher un)d„Zeitſchriften und viel 2 Kohlen zandſung am gieſigen 5512f das nackie Leben zu friſten =tadtverwaltung, Brüder und Schweſtern erbarmt. nicht reſtlos umſpanr en. ſonder wärmen und Jugendamt dem Du perſönlich die Hilfe leiſten kannſt. von Menſch zu Menſch. ſggdnneseentateatenee hilfreich un Das ſtädliſche Fäürforgeamt: „Schumgacher, Direktor Böttger, — — f tan ſh facannmeamudmpengeattenetentn en fadbaaaamn mitbürger! In unſerer Stadt herrſchi unbeſchreibliche Not! Zehntauſende von braven Arbei ⸗ terſamilien ſind ſeit Monaten ohne Einkommen. Stadiverwaltung können nur ſpärliche Unterſtützungen leiſten. Zehntauſende unſerer Volks⸗ genoſſen ſind invalid und altersſchwach Deren Renten reichen nicht aus, um auch nur Hunderie unſerer Mitbürger, die bis vor wenigen Jahren elbſt Wohltaten erweiſen konnten. ſind heute auf fremde Hilfe angewieſen Notgemeinſchaft und Hilfswerk, in engſter Fühlung mit den Organiſatſonen der ſreſen Liebestätigkeit, verſuchen mit vereinter Kraft der großen Not Herr zu werden Vieles wurde ſchon getan und mehr wird noch g Opferfreudigkeit unſerer leiſtungsfähigen Mitbürger nicht erlahmt. And dennoch muß mehr geſchehen! Es darf in Mannheim keinen Menſchen geben. der ſich nicht des Unglückes ſeiner Die amtlichen Organe und die Helfer der freien Liebes⸗ tätigkeit vermögen nicht alle Einzelfälle von Not und Elend zu erſaſſen Die behördlichen und die prwaſen Einrichtungen können den großen Kreis von hilfsbedürſtigen Perſonen d gut. Stadtrat Das verarmie Reich. Ae hilfe von Menſch zu Meuſch muß die Loſung ſein! Greife elbſt zu, wo Dir Not und Elend unmittelbar entgegentrut; ſpende nicht⸗ mit Worten Troſt, überlaſſe die Hilſe nicht anderen! ib dem armen bettelnden Mütterchen nicht Dein Kleingeld, das Du los ſein willſt, nimm die Arme in Deine Wohnung, gib ihr warmes Eſſen und laß ſie ſich Hungernde Kinder frage nach der Urſache der Not. dringende Hilfe notwendig iſt, die Du nicht gewähren kannſt. ſo verſtändige Fürſorgeamt Weißt Du niemand dem Du helſen könnteſt, ſo frage ebenfalls das Für⸗ lorge⸗ oder Juage damt(Telephon über Rathaus); ſie werden Dir gerne jemanden nennen, Denn die beſte und wirkſamſte Wohlfahrtspflege iſt die Hilfe Mitbürger! Als der Krieg ausbrach, hattet Ihr alle offene Hände! Jetzt, wo wir die Folgen dieles Krieges tragen, muß Euch der gleiche Opferſinn auszeichnen. Gebt freudig, gebt reichlich! Laßt das Goethewort nicht zu ſchanden werden: — 8 Edel ſei der Menſch. Köbele, Direktor anemee Unee 8 Erkennſt Du. daß eine Der Oberbürgermeiſſer 22 ſtädtiſche f5 die noch ärmere eſchehen, wenn die 14 umsomehr. scheiden. bewahren! 11. Nachruf. Unerwartet und rasch wurde unser Chef und Jründer der Firma Herr Josef Hermann in die Ewigkeit abgerufen. Da wir seit langen jahren unter seiner jederzeit gerechten Leitung àrbeiteten, trifft- uns der Verlust Sein Geistesscharfblick und die Hilfsbereitschaſt als Mensch, war und soll uns immer ein leuchten- des Vorbild sein. 8 Schmerzlich bedauern wir das allzufrũühe Dahin- Dankbar werden wir ihm ein treues Gedenken Die Angestellten der Firma Josef Hermann. MANNHEIM, den 4. Dezember 1923. — „ Mannheim 7 Statt Karten. 5 Janna Hanser ges. Vachy Dipl · ing · Fritz Schraeder Direktor Verlobte (im Dezember 1923. 5502 Leopoldstr. 6. Hafenstr. 6. ugendamt: Aanette fl een Aüneeekeeeeeecn eddenbt e eeeeeeeeeeeee Wuueeeee AAUdate B 1, 2 Versteigerung B 1, 2 einer vollſtändigen Büro-Einrichtung am Freitag, den 7. 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