1 16 U — — Freitag, 7. Dezember Bezuaspreiſe: In Mannheim u. umgedung v..—12 dez Sillton martr. die monatlich Sezieher verpflichten lich bei der Beſtellung des Rbonnements die während der Bezugszeit notwendigen preiserhöhungen zu bezahlen. poſt⸗ ſcheckkonto nummer 17500 Karisruhe.— Haupt geſchäftsſtelle Mannheim E 6. 2.— Seſchäfts⸗nebenſtelle neckarſtadt, wald⸗ dofſtr. o. Sernſpr. Ur. 701, 7042, 7083, 7043, 7048. Telegr.⸗Rör. Oeneralanzeiger Manubeim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. ———— Deutſches Parteielend! Die Kakaſtrophenpolitik der Deutſchnakionalen UBerlin, 7. Dez.(Von unſerm Berliner Vüro.) Die Ent⸗ ſcheidung iſt geſtern nöchenichtgefallen, nicht nur die Ent⸗ ſcheidung über das Ermächtigungsgeſetz, aber auch nicht die andere, über das Schickſaldes Reichstags. Man hat zwei Probeabſtimmun gen vorgenommen, dann hat man die end⸗ gültige genau wie vor vier Wochen auf den Samstag vertagt, Das war kein erhebendes Schauſpiel, aber wie da⸗ mals lag die Schuld allein bei den Deutſchnationalen nur daß ihr Verfahren geſtern noch kindiſcher war, noch mehr wider den Sinn aller parlämentariſchen Betätigung verſtieß. Man hatte den ganzen lieben Tag ſich bemüßt, von den Deutſchnatio⸗ nalen zu erkunden, wie ſie ſich bei dem Schlußvotum, bei dem es ja nicht nur auf die Mehrheit der Zuſtimmenden, ſondern auch auf die Jahl der Anweſenden ankommt, verhalten würden. Es war ver⸗ geblich geweſen. Schon am frühen Morgen hatten Kanzler und Par⸗ teiführer verſucht, an den Deutſchnationalen die Zeremonie der undöffnung zu vollziehen, weil ſie immer wieder Ausflüchte mach⸗ ten, nicht Ja ſagten, aber auch nicht Nein. Dann hatte man den Sitzungsbeginn um eine Stunde verſchoben. Indeſſen ging das Wahl⸗ gerede vom Mittwoch weiter, nur daß man nun ſchon gröbere Fäden Während von rechts her Herr Wulle und von links die Kommuniſten rechtſchaffene Fanfaren blieſen(Herr Wulle in der munteren Entdeckung, daß das Ermächtigungsgeſetz ein„Schutz⸗ geſetz für den jüdiſchen Bankkapitalismus“ bedeutel) waren dieſe Verhandlungen fortgeſetzt worden. Zu guterletzt war koch der Kanzler von ſeiner sella curulis herabgeſtiegen und hatte rn Dr. Hergt Mann gegen Mann ins Gebet genommen. Umſonſt, ein Achſelzucken, ein halb verlegenes, halb überhebliches Lächeln, ein paar nervös kreiſende Hände: Herr Hergt als Sphinx! In ſolcher Bedrängnis haben die Parteien der Arbeitsgemein⸗ t den Ausweg geſucht, der ſchon einmal Rettung, wenngleich nur dorübergehend gebracht hatte. Sie haben die Schlußabſtimmung zum 48 Stunden zu vertagen beantragt, und die Regierung hat dem zugeſtimmt, nicht aus Mangel an Mut und auch nicht aus Schwäche ihrer Stellung. Dr. Marx hält die Auflöſungsorder nun wirklich in ſeinen Händen, und wenn die Hoffnungen und Kalküle trügen, wird am Samstag der Vorhang endgültig über dieſem Reichstag ſich ſenken, der nicht zu leben und auch nicht zu ſterben verſteht. Das Kabinett hat nur, wie die um Vermitt⸗ lung befliſſene Arbeitsgemeinſchaft, dem Schickſal noch eine Chance ieten wollen. Der Abg. Becker⸗Arnsberg, der geſtern in Vertretung das Jentrum führte, hat in der bewegten Geſchäftsordnungsdebatte, die ſich an den Verkagungsantrag ſchloß, aus ſeiner Kenntnis der theiniſchen Verhältniſſe gemeint: Die Auflöſüng im degenwärtigen Augenblick könnte im beſetzten Gebiet leicht eine kataſtrophale Wirkung ausüben. Wir haben Grund anzunehmen, daß ſich auch das Kabinett don ähnlichen Erwägungen hat leiten laſſen. An Rhein und Ruhr ſind jetzt alle Dinge im Fluß, die Wirtſchaft ſoll erſt wieder angekur⸗ lt, die von Tag zu Tag dringender werdende Geldfrage irgend⸗ te, wenn auch nur behelfsmäßig, gelöſt werden. Der Wirrwarr, er nun einmal mit jeder parlamentariſchen Auflöfung 1 iſt, könnte leicht alle unterirdiſchen Kräfte freimachen, die man für den ugenblick gebunden zu haben glaubt. Uns ſcheint: Wer ſich die uße nimmt, das Problem weiter zu Ende zu durchdenken, wird die Regierung nicht ſchelten mögen.„Stärker, wer ſich ſelbſt bezwang.“ Vielleicht ſind die Parteien der Mitte geſtern zu ängſtlich geweſen, ſein, daß ⸗die Schlußabſtimmung nur das Ergebnis der keiden erſten beſtätigt hätte, daß nicht alle Deutſchnationalen— ſie nd ebenſowenig einig wie die andern Fraktionen— aus dem Saal gangen wären: Im Ernſt hat es ſich ja nur umfünf oder ſechs timmen gehandelt, die unter Umſtänden an den vorgeſchriebenen zweidrittelmehrheiten fetlen mochten. Aber man wollte ſicher gehen und wünſchte zum mindeſten zuvor alle Möglichkeiten erſchöpft zu aben, ehe man die Kugel aus dem Lauf ließ. Dennoch: Kein erhebendes Schauſpiel und ein ſch warzer Tag für das Reichsparlament, einer von den vielen, 0 wir ſchon über uns ergehen laſſen mußten. Was die Deutſch⸗ kattionalen geſtern übten, war ein übler und geſchmack⸗ oſer Scherz; auf ſo unmännliche Art macht man nicht olitik!„Ich weiß es wohl, aber ich ſage es nicht, wartet ab!“ Nan ſpiele nicht mit den Geſchicken von Staat und olk, man ſpiele vor allem nicht, wenn man ſelber als M. d. R. bon verfaſſungswegen einen Teil der deutſchen Souveränität zu tra⸗ den hat. Gerade in dieſemvölligen Unvermögen, zu be⸗ greifen, was man auch als geborener Oppoſitionsmann nicht tun barf. läßt den Fall ſo ſchwer, ſo hoffnungslos erſcheinen. Wir gaben neulich hier gemeint: Die Deutſchnationalen ſeien noch nicht kealitionsreif. Nach dem geſtrigen Ergebnis wird man leider hinzu⸗ lügen müſſen, ſie ſind auch noch nichtregierungsreif. Von n Sozialdemokraten gilt, wie wir mehrfach auseinander⸗ ſezen mußten, ungefähr das gleiche. Was aber ſollen, wenn es b ſtept, neue Wahlen uns bringen? Die Blätter der Rechten höhnen heute aus Leibes⸗ Lüften die Mittelparteien und die Negierung mit ihnen, weil ſie icht den Mut aufgebrocht hätten, es ſckon geſtern auf die letzte Entſcheidung ankommen zu laſſen. Seltſamerweiſe— auch das Nugt von neuem von der beklagenswerten Verwirrung der Geiſter Deutichland— rirmt keines von ihnen an der bewußt unklaren and ſpi⸗leriſchen Toktit der Deutſchnationalen Anſtoß, die es an⸗ (Feinend nicht für beſonders witzig hielten. den geroden Weg zu dühen, den beilpielsweiſe der bayriſche Vauernbund vorgezogen gatte. er Lokalanzeiger rechnet aus, daß von der Deutſchen Nelfspartgi 8. vom Zentrum 8, von den Demokraten 2. von dben Sczieldemoktraten 22(9, von den Kommuniſten 6 Abermals vertagung im Keichstag WMitlag⸗Ausgabe Beilagen: Der Sport vom Sonntag— Aus Seit und Leben mit Mannheimer Frauen-Seitung und Mannheimer Mufik⸗Seitung und von der Bayriſchen Volkspartei ein Abgeordneter nicht an der geſtrigen Sitzung teilgenommen haben. Wie es auch ſei, an der lähmenden Ungewißheit, die geſtern die Mittelparteien zu dem Vertagungsantrag trieb, haben ſicher auch die Sozial⸗ demokraten teil. Das ſcheint die Führung auch recht unlieb⸗ ſam empfunden zu haben, und ſo hat die ſozialdemokratiſche Fraktion geſtern gleich nach Schluß der Plenarſitzung ſich mit dieſen Dingen befaßt. Wie der„Vorwärts“ mitzuteilen weiß, hat eine Anzahl Sozialdemokraten vor der namentlichen Abſtimmung den Saal verlaſſen, unter der Begründung, daß die Ausführung des Fraktionsbeſchluſſes mit ihrer Ueberzeugung nicht vereinbar wäre. Die Sozialdemokraten, die vor vier Wochen, als ſie noch im zweiten Kabinett Streſemann ſaßen, den Fraktionszwang beſchloſſen hatten, haben auch diesmal nach längerer Debatte folgenden Beſchluß ge⸗ faßt:„Die Mitglieder der Fraktion ſind nur dann berechtigt, ſich aus gewiſſen Gründen einer von der Fraktion beſchloſſenen Ab⸗ ſtimmung unauffällig fernzuhalten, wenn nicht durch dieſe Fern⸗ haltung die Abſtimmung der Fraktion in ihrem Erfolg beeinträchtigt wird.“ Das iſt zunächſt nur ein abſtrakter Lehrſatz. Die prak⸗ tiſche Anwendung aus dieſer Theorie ſoll in einer neuen Fraktionsſitzung am Samstag vor der entſcheidenden Abſtimmung feſtgelegt werden. Ein Mitglied der ſozialdemokratiſchen Fraktion — Wilhelm Hoffmann⸗Markdorf—, der bei den namentlichen Abſtimmungen mit den Deutſchnationalen und Kommuniſten ge⸗ ſtimmt hatte, iſt nach derſelben Quelle aus der Fraktion ausge⸗ ſchloſſen worden. Geſtern haben 97 Abgeordnete gefehlt. Wenn noch 30 Abge⸗ ordnete aus den Mittelparteien und Sozialdemokraten am Sams⸗ tag ferngehalten ſind, iſt die von der Verfaſſung geforderte Zwei⸗ drittelmehrheit erzielt. N Die„Probeabſtimmungen“ über das Ermächtigungsgeſetz, die lediglich aus dem Grunde vor⸗ genommen wurden, um die genaue der anweſenden Abgeord⸗ neten feſtzuſtellen, hattep folgendes Ergebnis: § 1 wurde mit 282 gegen 79 Stimmen bei 1 Stimmenthaltung angenommen. Dagegen ſtimmten die Deutſchnationalen, die Deutſchvölkiſche Freiheitspartei, der Bayeriſche Bauernbund und die Kommumiſten. Ein Teil der Sozialdemokraten nahm an der Ab⸗ ſtimmung nicht teilt. 2 des Geſetzes, der beſtimmt, daß das Geſetz mit dem Tage der Verkündigung in Kraft und am 15. Februar 1924 außer Kraft tritt, wurde in namentlicher Abſtimmung mit 278 gegen 81 Stim⸗ men angenommen. Einleitung und Noberſchrift des Geſetzes ge⸗ langten ohne Widerſpruch zur Annahme. Der Antrag, daß auch bei Auflöſung des Reichstags der 5 dige Ausſchuß des Parlaments verhandeln ſoll, wurde mit der für Verfaſſungsänderungen notwendigen Mehrheit ange⸗ nommen. Ein deutſchnationaler Wahlantrag für preußen Die Deutſchnationalen ſtellten impreußiſchen Landtage folgenden Antrag: Für den Fall, daß in den nächſten Monaten Reichstagsneuwahlen ſtattfinden hat an dem gleichen Tage die Neu⸗ wahl des Landtags, der Gemeindevertretungen der preußiſchen Stadt⸗ und inden ſowie der Kreis⸗ und Provinzialvertretungen ſtattzufinden. Die Not des beſetzten Gebietes Das Reichskabinett befaßte ſich unmittelbar nach Be⸗ endigung der Reichstagsſitzung in einer Sitzung mit der rheini⸗ ſchen Frage. Darauf fand eine Beſprechung mit den Vertretern der rheiniſchen Städte ſtatt, bei der es ſich vor allem um das Not⸗ geld und die Rheiniſche Notenbank handelte. Die Beſprechungen der Reichsregierung mit den Vertretern der Rheinlande werden heute fortgeſetzt werden. * die Steuernotberorönung In den Beratungen des Finanzpolitiſchen Ausſchuſ⸗ ſes des Vorläufigen Reichswirtſchaftsrats über den Entwurf einer Steuernotverordnung wurde der Zeitpunkt für den dritten Teil⸗ betrag der Rhein⸗ und Ruhrabgabe vom 15. Dezember bis 20. Dezember hinausgeſchoben. In der Frage des Lohnſteuer⸗ abzugs geht der Entwurf davon aus, daß Gehaltseinkommen bis 8000„ im Wege des Steuerabzugs endgültig verſteuert werden ſollen. Der Ausſchuß beſchloß dig Einführung einer Freigrenze in Höhe von wöchentlich 20. Dielermäßigungsſätze ſollen betragen bei unverheirateten Arbeitnehmern 2 v.., bei verheirateten Arbeit⸗ nehmern 3 v.., bei verheirateten oder verwitweten Arbeitnehmern mit ein oder zwei minderjährigen Kindern 4 v. H. mit drei oder vier Kindern 6 v.., mit fünf oder ſechs Kindern 8 v. H. und mit mehr alt ſechs minderjährigen Kindern 10 v. H. Bei der Umſatz⸗ ſteuer wurde der bisherige Satz von 2 v. H. wieder hergeſtellt. Die übrigen in der Steuernotverordnung genannten Steuern wüurden in der Faſſung der Regierungsrorlage mit nur wenigen Aenderungen angenommen. Schließlich wurde auf Antrag der Landwirtſchaft eine Entſchließung Eiliber in der der Finanzminiſter mit Rückſicht auf die Höhe der Steuerſätze, mit denen der Wert des Grundbeſitzes durch den Entwurf der Steuernotrerordnung für das Reich belaſtet wird, erſucht wird, zu prüfen, ob die Sätze des preußiſchen Grund⸗ ſteuergeſetzes aufrecht zu erhalten ſind. 0** Gegen die Steuernotver ordnung Der Reichslandbund hat an den Reichskanzler, den Reichsfinanzminiſter und den Reichsernährungsminiſter eine Ein⸗ gabe gerichtet, die ſich gegen die Steuernotverordnung wendet. Er erſucht, dieſenigen Maßnahmen, die nicht unbedingt mit größter Veſchleunigung getroffen werden müſſen, bis zu einer ordnungsgemäßen Durchberatung und bis zum neuen Reichstag zurückzuſtelen. Genemnle f 9 F 5* pal 2 Stellen und Rusgaden wird keine verantwortung über⸗ en. höhere Sewalt. Streiks, Setriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen ſür ausgefallene oder deſchränkte gaben oder für verſpätete ufnahme von In⸗ — Verkaufspreis 100 Milliarden Mark 1923— Nr. 564 Anzeigenpreiſe nach Carif, be. Lorauszahlung pro eln⸗ ſpaltige Kolonelzeile für Allgemeine finzeigen 0,40 Soldmar? 1,20 Golò k. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen zeigen. Ruftr.& Feruſpr. ohne Sewüähr. Serichtsſt. Mannhelm. Der Sieg der Papiermark Kurz ehe die Papiermark vor völliger Entkräftung und Todes⸗ ſchwäche zu Boden ſank, iſt ſie im Laufe weniger Tage ganz un⸗ erwartet wieder zu Kraft und Ehren gekommen. Die Notierung der Mark an der Berliner Börſe, die faſt über zwei Wochen lang gegen eine ſtarke Unterbewertung der Mark an den ausländiſchen Börſenplätzen gehalten wurde, war am Mittwoch ungünſtiger als die Notierung in Newyork und namentlich in London. Die ausländiſche Parität notierte mit 3,5 Billionen für den Dollar, die in Berlin mit 4,2. Und wie die Börſenlaunen mit dem Wetterglas wechſeln: Plötzlich war Goldanleihe und Rentenmark in Mengen zu haben und die Papiermark war„gefragt“. Dieſe ganz ungewohnte Gunſt der Börſe hat ihr aber doch keinen beſſeren amtlichen Kurs eings⸗ tragen. Sie wurde abermals mit 4,2 notiert und es herrſcht außer; halb des Kreiſes, der gemeingefährlichen Börſenſpekulanten in ſach⸗ verſtändigen Kreiſen gar kein Zweifel darüber, daß dieſes Feſthalten an dem nun ſeit Wochen beſte Kurſe durchaus richtig iſt. Die deutſche Papiermark hat ganz zweifellos einen Sieg errungen, aber es wäre eine ganz falſche Auswertung dieſes Erfolges, wenn man ſe nun zu einem geſuchten Spekulationsobjekt werden ließ, nachdem ie jahrelang von ſchmutzigen Spekulanten mit Fußtritten behandelt worden iſt. Der Sieg der deutſchen Papiermark iſt uns nicht aus Speku⸗ lationsgründen wertvoll, ſondern als Beweis dafür, daß die deutſche Währungsreform einen exrfolgreichen Weg eingeſchla⸗ gen hat. Als die erſte Rentenmark ausgegeben wurde, konnte endlich auch der Notendruckpreſſe Halt geboten werden. Gleichwohl aber fiel die Mark zunächſt im Auslande weiter und es gab in Deutſch⸗ land ſehr viele„Sachverſtändige“, die in dieſem Augenblick eine ſofortige Befeſtigung der Mark durch die Einführung eines beſtimmten Umtauſchkurſes forderten. Der Währungs⸗ kommiſſar Dr. Schacht iſt dieſen Weg nicht gegangen und der Erfolg hat ihm dabei Recht gegeben. Er hat vielmehr die Renten⸗ mark durch eine ganze Reihe von ſicheren und einwandfreien Ka⸗ nälen in den Verkehr gebracht— ohne daß der Einzelne davon vielleicht ſehr viel gemerkt hat— und auf dieſe Weiſe iſt ein gro⸗ ßer Teil der in ihrem Beſtande nunmehr begrenzten Papier⸗ mark aufgeſogen worden. Daß die Papiermark auf dieſe Weiſe allmählich ihren Kurs beſſerte, iſt eine ganz natürliche währungstechniſche Folgeerſcheinung. Die Beſſerung der Mark iſt aber heute nicht mehr das eigentliche Ziel der Wäh⸗ rungsreform. Die im Verkehr befindlichen Goldſchatzanweiſungen und die Rentenmark ſind goldwertige und es handelt ſich nur noch darum, die Papiermark ſo zu befeſtigen, daß auch der In⸗ haber dieſes Zahlungsmittels ein ganz beſtimmtes Wert⸗ objekt in der Hand hat. Der Spekulant mag vielleicht an einem Emporſchnellen der Papiermark intereſſiert ſein, die Allgemeinheit hat nichts dabei zu gewinnen, da auf das Emporſchnellen unver⸗ meidlich der Rücgſchlag folgt und neue Schwankungen dadurch ein⸗ treten müſſen. Der Hauptwert der Währung liegt darim, + ſie einen feſtbeſtimmten Wertmeſſer bildet. Und deshald hat man Recht daran getan, auch bei einer Beſſerung der Papiermark dem aus⸗ ländiſchen Druck nicht nachzugeben, ſondern dabei zu bleiben, daß eine Billion Papiermark einer Rentenmark gleichzuſetzen iſt. Eine andere Frage iſt es, ob man gut daran tun wird, den ziffern⸗ mäßigen Nennwert des Papiergeldes herabzuſetzen. Ob man eine Billion⸗Mark oder eine Million⸗Mark in der Hand hat, iſt ganz leich, ſolange man dafür eine Rentenmark erhält. Auch eine Mille⸗ k würde dieſelben Dienſte tun. Entzieht man die deutſchen Währungsmittel endlich der infamen Börſenſpekulation, 9 hat man den erſten Schritt auf dem Wege zum Währungserfolg getan. Und daß dieſer Schritt erfolgt iſt, daß er der Einführung der Rentenmark in dem Still⸗ legen der Notenpreſſe zu verdanken iſt, daran zweifelt heute niemand mehr. Es wäre aber ganz falſch, zu glauben, daß wir etwa alle Schwierigkeiten ſchon überwunden hätten. Ganz im Gegenteill Der deutſche Währungserfolg, den das Ausland ganz unwillkürlich durch eine Beſſerbewertung der deutſchen Papiermark anerkennt, beruht auf einer Kreditoperation. Dadurch, daß das Reich Goldanleihe aufgenommen hat und dadurch, daß deutſcher Grund und Boden durch Goldhypotheken belaſtet worden iſt, d. h. alſo durch die Aufnahme einer Schuld, iſt es wieder möglich geworden, dem deutſchen Zahlungsmittel eine Deckung zu geben. Dieſe Deckung kommt mittelbar auch dem Papier⸗ geld zugute, da man Rentenmark und Goldanleihe dagegen ein⸗ tauſchen kann. Aber der Währungskredit, der uns dieſe Stabiliſte⸗ rung ermöglicht hat, iſt begrenzt und wird in abſehbarer Jeit erſchöpft ſein. Auch nach der Erſchöpfung dieſes Kredites aber darf nicht wieder einfach zur Druckpreſſe übergegangen wer⸗ den. Damit ſteht und fällt die deutſche Währungsreform. Die neue Ausgabe ungedeckten Papiergeldes oder ungedeckter Goldanleiheſtücke würden der Rentenmark und der geſicherten Goldanleihe ſofort den Todesſtoß verſetzen. Deshalb muß. der Staat endlich ſowohl im Reich wie in den Einzelländern unbedingt ſeinen Haushalt ins Gleichgewicht bringen und das neue Kabinett darf nicht einen Augenblick damit ſäumen, dieſe lebenswichtige Aufgabe unter allen Umſtänden zu löſen. · ** die amerikaniſche Lebensmittelanleihe Wie mehrere Blätter aus Paris melden, wird die deutſche Re⸗ gierung der Reparationskommiſſion eine Note über die amerikaniſche Lebensmittelanleihe für Deutſchland überreichen, da eine Veränderung der Lage eingetreten ſei, die dieſen Schritt nicht mehr notwendig mache. Der„Voſſiſchen Zeitung“ zufolge wird am Quai'Orſay die Zeitungsnachricht über die vorausſichtliche ablehnende Hal⸗ kung Frankreichs in dieſer Frage als yherfrüht bezeichnet. Man habe bemerkt, einſtweilen könne über die vorausſichtliche Stellung Frankreichs in dieſer Angelegenheit nichts geſagt werden. Die Zubilligung des e beee wird allerdings nicht eicht ſein. Vor allem müſſe einmal wiſſen, um welche Summe es ſich handle. Das Hilfswerk Senator Lenzoot hat eine Geſetzesvorlage eingebracht, durch die 20 Millionen Dollar für das Hilfswerk in Deutſchland bewilligt werden ſollen. Die Verwendung der Summe ſoll unter der Leitung des Präſidenten Coolidge etfolgen. Dverlin, 1. Dez(Von unſ. Verl. Dürs.) Die Berliner Börſen⸗ zeitung hat geſtern behauptet, der„Vorwärts“ befinde ſich in ernſten Zahlungsſchwiekigkeiten und würde wahrſchein⸗ lich auf 1. Januar eingehen. Das wird vom ſozialdemokratiſchen Zentralorgan heute lebhaft beſtritten. Er denke an gar kein Ein⸗ gehen und die ſchlimmſte Zeit für das Vorwärtsunternehmen läge hinter ihm. 8 77 —— — imer Bergwerksverein, Rombacher Hütte, 2. Jeile. Nr. 564 Maunheisser Geueral-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabtz) Die Wahlen in England Die Wohltätialeit in London und, ſoweit Meldungen aus dem Hude vorliegen, in Enaland ſelbſt, bat dem öffentlichen Leben nicht empel aufgedrückt, den man allgemein erwartete. Die Wahl⸗ ing war im Verhältnis zu den früberen Wahlen gering. Zum * Male ſah man in London die Wählerinnen zur Urne alhreiten. Nach den bis 221 Uhr nachts vorliegenden Ergebniſſen Zurden gewählt: 58 Konſervative. 82 Liberale und 28 Mit⸗ (lieder der Arbeiterpartei. Die Konſervakiven gewannen 2, 12 Aberalen 16 und die Arbeitervortei 3 Sitze. Der Füßrer der Ar⸗ eltergartel. Klynes, und der bisherige ſtellvertretende Sprecher „ der Konfervative Hode. wurden wieder gewählt. ninſſter Balow wurde durch ſeinen Wahlgeaner von 85 rpartei geſchlagen. Winſton Cdurchilk(Liberal) iſt Henfalls durch ſeinen Gegner gon der Ardeitervartel in Leiceſter ge⸗ IGlagen worden. Nnnahme des franzöſſchen Wahlgeſetzes Die Kammer bat geſtern abend, Rachdem Polncare die Ber⸗ HRauensfr ſbellt hat, das Wahlgeſe Streſchung des Artikels mmen der Linken angenommen. Das Intereſſe der Regie⸗ lung c der ſchnellen Verabſchledung des Geſetzes beſtand vor allem in, daß dadurch die Kammer verhindert wurde, über den Antrag Kinken auf Wiederelnführung der Arrondiſſementswahl adzu⸗ Aremen. Dis Wahten von 1924 werden ſomit, ſalls der Senat die Lunderungen amenunt, auf Grund des Wahlgeſetzes vom Jahre 1919 ſgaltſinden, was der nakianale Mock u allen Mitteln vergeblſch zu serhudern verſucht hatte Der Wiedeeanfbas in Roedſvenkreich Iu enter von der Agence Houas beröffertlechten Beriunbor urt dhe den Stand des Wiedereufbaus in den zerſtörten Gebieten Alnd ſeinen Kreditemferdezungen im Hausheltsausſchuß 1924 heißt 4 Suürzeit ſind don 2 900 vom Feindr zerſtoͤrten oder beſchädigten Jebrten 20 000 wiederthertzeſtellt und in den großen Zuduſtrie⸗ zenkren im Norden und Oſten herrſchtrege Virkſamkeit. Ves ſichere Anzeichen dafür ur die gerſtörten Deportemers einen hervorragenden Plaßz int der öſiſchen Wirt⸗ ſchaft einnehmen würden. Es ſelen 2912 000 tar Beden wieder giegebaut worden, die 88 der zerſtörlen e e f Fläche Zanftellen. Schliaßlich ſeien 598 000 Häuſer wieder hergeſtellt worden. Allerdings ſeien noch 143 000 wieder aufzubauen, aber ſchon jetzt beiößen die befreiten Gebiete wieder ihre normale Bevölkerung. Die Rorruption in Frankreich Die kommuniſtiſche„Humanitee ſetzt ihre Enthückungen aus zen Briefen des ruſſiſchen Finanzagenten Ra,ffaelowitſch rt. Eine politiſche Perſönlichkeit, die im Vordergrund des franzö⸗ niten Porlamentslebens ſteht, und in der Preſſe lange Zeit eine führende Rolle—— wird in einem Brief am 5. März 808 als ein notoriſcher Erpreſſer bezeichnei. Es handeſt ſich um zen Berichterſtatter des Senatsausſchuſſes f. Finenzen Beranger, nen dem die„Humanitee ſchreibt, daß er jetzt eine Reiſe nach Folen und Rumänien unternommen habe, die die franzöſiſchen euerzahler viel Geld koſten würde. Er habe nämlich dem Senats⸗ altsſchuß vorgeſchlagen, ethen. Welches Vertrauen könne man nach der Veröffentlichung Reſes Brieſes dleſem Manne noch entgegenbringen? die Lage im Kuhrgebiet Freigabe des Tranſitvertehrs auf dem Nhein Blütlermeldungen zufolge iſt der Tranſitverkehr auf dem Wein burch die Veſatzungsbehörden nunmehr wieder freigegeben mörden. Nach einer Havasmeldung aus Düfferdorf ſind ſetzt etwa 50 000 deülſche Eiſenbahner von der Regle eingeſtellt. Das Jechenabkommen mit der Micum Nach einer Havasmeldung aus Düſſeldorf, hat die Mieum 1 80 Abkommen mit der Firma Klöckner und ferner 95 1 15 50 rkuſes un Noſlerbach abgeſchloſſen, deren Geſ uktlon ſich nach der Mel⸗ ig auf etwa 4 Millionen Tonwen ch belaufen und die etwa Million Dollar Kohlenſteuer zu zahlen haben. Eine franzöſiſche Nole in Condon Der Temps beilt mit, daß die zöſiſche Regierung auf dem Wece zu einer a. ec ent Lr le im Puhrgebiet ſel. Sie habe in der letzten Woche dem Londoner Kabinett in einer Note mitgeteilt, daß Frankreich es ſehen Wirde, wenn England ſich ihm ebenſo wie Belgien anſchließen und Nepitalien in die Rhein. Emiſſionsbank unterbringen, an der Aus⸗ kzütung des rheiniſchen Eiſenbahrmetzes ſowie an Kontrolle des Wihrgebiets teilnehmen wolle. Die Alliterten tüunten auch im Ruhr⸗ Kihet das Eigentumsrecht an gewiſſen Gruben erhalten, ohne daß eine Beſchränkung der Rechte der übrigen Alllierten eintreten müßte. Die holländiſche Kabineitskriſis. Nach einer amtlichen Meldung teilte Jonkher Beelcers venm Blokland der Königin mit, daß er für immöglich hete, die Kahlnettsbildung zu voll⸗ 9 75 Die ſeit mehr als einem Monat endauernde Miniſterkriſe AKelbt infolgedeſſen ungels ſt. 2. Das Märchen von Peterchens Monofahrt Liebe Kinderl Es waren einmal ein Brüderchen und ein Schweſterchen, die hießen Peterchen und Annelieſe. Ei, das waren liebs Kinder. Die folgten ihrer lieden Mutter und ihrer Minna, Aalen brav danke, wenn ſie etwas geſchenkt bekamen, beteten ihr Machtgebetchen, damit ſie aute Kinder würden, und hatten noch nie ein Tier geplagt oder gequdlt. Zu denen kam in einer Mai⸗ nucht ein Maikäſer ins Schlafzimmer. Herr Sumſemann und der war ſo groß wie eln Menſch und konnmte reden wie ein Menſch Und lachen und weinen, ſa, ich glaube, er konnte ſogar die Geige Flelen wie der Herr Lehrer, er er war ſehr, ſehr traurig; denn ein Huhn hatte ſeine Sumſefrau eufgefreſſen. Und dann— la der ute Sümſemonn herte nur fünf Beinchen, und alle Maikäfer daben 00 ſechs kleine Beinchen. Und Herr Sumfemann erzählte den Undern, daß ſein Urururgroßvater ſein Bein verloren habe, als der Mann im Mond noch auf der Erde war und am heiligen Sonntag Bäume fällte. Der e das Beinchen mit auf den Mond genommen. Und niemand habe es wieder holen können. Aud dann ſeufzte der arme Sumſemann, denn nur zwei ganz brave Knder, die noch die ein Tler cequält hatten hätten das Vein Jelen können. Aber ſo brave Kinder hatte der Maikäfermann noch Hirgends gefunden. Wie freute er ſich nun, als er hörte, daß der Pelerchen und das Annelieschen ſo ordentliche Kinder ſeien. Und ſe ihm gar verſprochen, ihm helſen zu wollen, da freute ſich ſemanmm koch mehr und lachte und tanzte. n eKender ſliegen. Richtig ſliegen wie ein Vogel sder ein Naikäfer. ud heidi flogen alle drei devon nach dem Mond. Aber das iſt weit, weit weg. Und da müſſen ſie ein paar Mal ben unterwegs. So kommen ſie zur Sternenwieſe. Da ſitzen e Engelein und puzzen die Sterne, damit ſie ſchön funkeln am FWend. Denn Kernlein und ſein Engelein. Und wenn das Kind bös iſt, dann rd das Sternlein trüb. der Sandmann hat die Aufſicht über de Engelein und ſchickt ſie zur techten Zeit an ihren Himmelsort, Wenn es Nacht. Da, er iſt gerade eben ſerlig, kommt etwas enpe urrt: der Sumſemaus und dies Kinder. Sie erzühlen dem Kanbnzun aHes, und weil ſie ſe wenlerlich und tieb ſind, will er ihner felfen. Uns ſe fahren ſie alle vier im Schlitten ins Schloß zur Nactfee. Dort gahn es fuſtie zul Die bat ſich eine große ſeilſchaft eingeladen: dag Taumariechen, den Donnermann ind de Miepe, die Weftenfrau und die Winbiieſe, den Negenfritz mb den Waſferwzaan. Frau Halle und den Milchſtraßenmerm. Aber 0 die galdene Saune. Nie— die Abenbröte und den ern. Nur der böſe im Meub dorf nicht kommen. e in Mieſe Geſeliſchaft kommt dag Sandmännchen weit den Die machen Uugen! ta e das geltende Wahlrecht nur ich einigen unbedeutenden Punkten abändert, mit 408 92855 127 des Kind auf Erden hat oben am Himmel ſein 05 — Ein neuer Hoffmonn⸗Skandal Am 30. November fanden in Ludwigshafen und Kai⸗ ſetslautern Beſpreungen der Sozioldemokratiſchen Partei ſtatt, die ſich mit den neuen hochverräteriſchen Plänen Johannes Hoffmanns beſchäftigten. Den Beratungen lagen folgende Vor⸗ ſchläge zugrunde: Das pfälziſche Gebiet ſüdlich der Dueich bis Maing ſoll einen autonomen Stagt mit der Hauptſtadt Mainz bil⸗ den. Johannes Hoffmann iſt bereit, in dieſem Staat die Re⸗ glerung zu über nehmen. Die Sozialdemokraten von Pir maſens, Landau und der Vorderpfalz daben ſich größtenteils ge weigert, milzugehen. Johannes Hoffmann möchte alſo die ſtaatliche Geſtaltung des linken Rheinufers aufleben ſehen, die unter der napoleoniſchen Herr⸗ ſchaft ſüdlich der Queich das ſog. Departement Straßburg und die Pfalz nördtich der Queich und den lünksrheiniſchen Teil den heutigen Herrſchern vom Departement Donnersberg mit der Hauptſtadt Mainz Und emen ſolchen kindlichen Gernegroß entſenden das nach der am Donners⸗ die Sozialdemokraten in den 60er⸗Ausſchuß für das Rheinland! Die Unfähigkeit der Partel und det Mangel en wirklichen Führern zugeteilt hat entziehen ihr täglich mehr Boden. ——.—.——9 Derhaſtungen bei den Eluks · und Kechtstadikalen KHommunlſtiſche Sprengſtofflager Berkin, 7. Dez.(Von unſ. Berl. Bürrd.) Die Berliner Poli⸗ 25 hat in den letzten Tagen mehrere kommuniſtiſche Sprengſtoff⸗ 71 beſchlagnahmt. Dabei fiel Material in ihre Hönde, aus dem ſich ergab, daß das Sprengpulver zur Fertigſtellung von Hand⸗ ſgranaten und Bomben verwendet werden follte. Im Verlauf ber Unterſuchung ſind dann mehrere kommuniſtiſche Arbeiter in den Betrieben der A. C. G. verhaftet worden, die dort ohne Wiſſen ber Direktlon dieſe Sprengkörper angefertigt datten. In anderen Belrieben ſtehen aus Kb Gründen Verhaftungen bevor. Die für geſtern in Berlln von den Kommuniſten geplanten Demonſttationen führten gicht zu großen Zwiſchenfällen, nur in Schöneberg verſuchte mittags eine größere Anzahl Erwerbs⸗ loſer in das neue Nathaus einzudringen. Ein Aufgebot der Schutz⸗ olizei räöumte den Flaß vor dem Räthauſe und drängte die Menge n die umliegenden Straßen ab. Die von der Polizel am Vormittag verhafteten kommuniſtiſchen Agitatoren hatten ſowohl in dem Aſyl für Obdachloſe, als auch in Großbetrieben und in den Zahlſtellen der Erwerbsloſenfürſoſrge agitiert. In den Betrieben ſtießen ſie überall auf Widerſtand. Die Berliner Polizei befand ſich zur Ver⸗ hinderung von Ausſchreitungen in Alarmbereitſchaft. Gleichzeitig ſind auch VBerhaftungen von rechtsradi⸗ kalen Kreiſen erfolgt. Am letzten Dienstag wurden, wie da⸗ B. T. zu berichten wei Führerbeſprechung ausgehoben, abends aſe ihr eine Verſammlung von etwä 60 Mann, die in Laſtautomobiten zum Polizeipräſidium gebracht, nachher aber bis auf 9 Mann wieder freigelaſſen wurden. Es ſoll um eine rechtsradikale Organiſation handeln, deren Ober⸗ leitung ſich in Mecklenburg befündet. Gegen alle Verhafteten iſt ein Strafverſahren wegen Geheimbündelei und Bildung bewaff⸗ neter Verbände eingeleitet worden. In der Hauptſache han⸗ eiden Ländern diele Millſenen zu delt es ſich um junge Leute, zumteil ehemalige Offi⸗ zlere. Die mecklenburgiſche Zentrale bildet das Städt Waren im Müritzſee. Das B. T. behauptet, daß die Zentrale auch mit dem Sandbund in Verbindung ſtehe um die von ihr angeworbenen Leute als Sprengkommandos, Flurſchützen, Waldarbeiter und Forſt⸗ gehllfen auf die Güter verteilen zu laſſen. 1* ** Unenhen Berlin, 7. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) In Breslau iſt es geſtern mittag g7 Etwa 2000 Er⸗ i Unruhen 8 werbsloſe verlangten Nachzahlungen, und als ihnen die nicht ge⸗ währt wurden, zogen ſie nach der Markthalle am Ritterplatz, um dieſe zu ſtürmen. +— mußten ſie mit Schreckſchüſſen cunseinandergetrieben werden. Auch in Dresden kam es im An⸗ ſchluß an eine Erwerbsloſenverſammlung zu neuen Unruhen. Auch hier trieb ſie berittene Polizei auseinander, wobei dann gleichfalls einige Schüſſe abgegeben wurden. Auch anderwärts in Sachſen fanden Unruhen ſtatt, ſo in Niederſedlitz und Pir na. Königsberg i. Pr. 6. Deg. Heute abend dewegten ſich kom⸗ eeeeeeee aus verſchiedenen Stabtteilen nach dem Kaiſer Wilhelmsplatz, wo ſie von der Poligei aufgehalten und auseinanfſergetrieben wurden. Es wurden einige Verhaftungen votgenommen. 5 Beſitz der Feſtgenommenen befanden ſich Gummiknüppel und tſchläger. An den Demon⸗ beteiligten ſich ſchätzungsweiſe etwa 1000 Perſonen, arunter eine nicht unerhebliche Anzahl Jugendlicher. Manne, 7. Dez. Bei den geſtrigen blutigen Unruhen wurden nech den neueren gehn 1* vilperſonen ge⸗ 1ötet und 92 verletzt. eiter würden fünf Poligeibeamte durch die Ruheſtörer verwundet. Köln, 7. Dez. Als die Polizei geſtern vormittag gegen Plünderer vorgehen wollte, die mehrere Geſchäfte ausgeraubt haben, wurden die Beamten von der Menge angegriffel, ſodaß ſie von der Schuß⸗ waffe Gebrauch machen mußten. 3 Plünderer wurden ſchwer, 2 leicht verletzt. Etwa 14 Perſonen wurden wegen Plünderns feſtgenommen. zuerſt in einer Privatwohnung eine Eglard 19 536 820 500 Rusnd 956 00è000 600 1 def A polen f 2z2 mdoehοαn r 855 5 0 Dumanien Seigen 2 118 950 400 ffl. oece-Sbnstee, . 6 89 877 000 6U Franeicn 10 5 887 805 20 bömag A, Die deutzchen leistungen a d Entenle: 55 9 5081 bie Weſtschulden an Ameriga 48122 200U8U. lerr. 4680 meh geleistel 187— Enogültige Feſtietzung der Beamtengolögehälter Die Verhandlungen der Regierung mit den Organiſationen der 10 —— Beamten über die Goldgehälter haben zu einer Tinigungg Es wurden die einzelnen Gehälter feſtgeſetzt. Die Regier ihrem letzten Angebot um 30 Mark im Jahre über ihr unf Angebot hinausgegangen. Die Organiſattonen erklärten mit dem Ergebnis, das den Beamten etwa 50 Proz. des Frie densnominaleinkommens bringt, einverſtanden. An 10. Dezember erhalten die Beamten zum letzten Male eine Aus⸗ zahlung auf Grund deg bisherigen Meßzifferſyſtems. Am 17. De⸗ zember wird den Beamten unter Anrechnung der am 30. November und am 10. Dezember erfolgten Zahlungen der Neſt des neuen Ge⸗ halts für Dezember ausgezahlt. Der Perſonalabbau bei der Reichsverkehrsverwaltung Ueber die Durchführung des Perſonalabbaues bei der Neichsvel“ kehrsverwaltung erfahren wir, daß bis zum 31. Dezember des Jah⸗ res 5 Prozent und bis 31. Januar nächſten Jahres weitere 5 Pro⸗ zent der Beamten zur Entlaſſung kommen ſollen. Bei den Ent⸗ laſſungen ſoll bei den Ausgewieſenen mit größter Schonung vorgegangen werden. Jo ſtündige Arbeitszeit Nach einer Mitteilung des Niederlauſitzer Bergbauvereine .27 jetzt nahezu füämtliche Gruben des Niederlaufitzel raunkohlenbergbaus zur Vorkriegsarbeitszeit zurück⸗ gekehrt, ſodaß jetzt wieder in zwei Schichten von je 12 Stunden, die Pauſen abgerechnet, alſo mit 10ſtündiger Arbeitszeit ge⸗ arbeitet mird. Mißglückte Berhandſungen Für die Steinkohlenreviere Ober⸗, Nieder⸗Schleswig, Sachſen, Ibbenbühren und Niederſachſen fanden im Reichsarbeitsmin!“erium wiſchen Arbeitgeberverbänden teigerung der Arbeitsleiſtung Verhandlungen ſtatt. Die Verh md⸗ lungen erſtreckten ſich auf die Frage der Verlängerung der Arbeits zeit und einzelne der Lohnordnung. Eine Ver! tändigung konnte in den Verhandlungen nicht erzielt werden, ſodaß das Arbeitsminiſterium die Einleitung eines Schlichtungsvei ſahrens übernahm. Infolge der Ablehnung der Gewerkſchaften, ſich am einem Schlichtungsverfahren zu beteiligen, mußten die Verhand⸗ lungen abgebrochen werden. Letzte meldungen Genf, 7. Dez. Die Gemiſchte Kommiſſion des Internationalen Roten Kreuzes und der Liga der Roten Kreuzvereinigungen hat a alle eee der Internationalen Roten⸗Kreuzvereinigungen eine Mitteilung gerichtet, betreffend die Hilfeleiſtung für die von der gegenwärtigen Wirtſchaſtskriſe heimgeſuchte deutſche Bevölke⸗ r Un 10 Das Internationale Rote Kreuzkomitee betraute den Ober⸗ ſten Wildbolz⸗Jürich mit der Aufgabe, ſofort eine Unterſuchung vor zunehmen und an Ort und Stelle zu prüfen, welche Maßnahmen am dringendſten und notwendigſten ſind. Oberſt Wildbolz reiſte heute nach Berlin ab. Die Internationale Hilfsunion entſandte ihrerſeit⸗ einen Delegierten nach Berlin mit der Aufgabe, dort Küchen zur Speiſung von 4000 Kindern einzurichten. *** sw. Darmſtadt, 6. Dez. Heute vormittag verſammelten ſi) mehrere Tauſend Erwerbsloſe vor dem Arbeitsamt und zogen na dem Miniſterium für Arbeit und Wirtſchaft um Beſchwerden über die 94 der Erwerbsloſenunterſtüzungen zu führen und ſonſtige Wünſche vorzubringen. Die ee trennten ſich nach 12 Uhr. Zu Zwiſchenfällen kam es nicht. sw. Frankſurt a.., 6. Dez. Der Kriminalpolizei gelang 2 drei Perſonen(eine von Mainz, zwei von hier) als Täter und Hehler der kürzlich hier und zwei zuvor in Darmſtadt verübten Villeneinbrüche zu verhaften. Weitere als Hehler in Betracht kommende Perſonen fehlen noch. Es war den Tätern gelungen, von dem Diebesgut etliches zu verkaufen. —— Aber brave Kinder brauchen ſich nicht zu fürchten. Ste erzählen ihre Geſchichte und alle wollen ihnen helfen, dem Sumſemann das Beinchen wieder zu holen. Die Nachtſee ruft den Großen Bären und auf und davon gehts zur Weihnachtswieſe. Ach dort iſt es ſchön: da wachſen die Thriſthäume und die Spiel⸗ ſachen: Puppen und Soldaten, und Pferde und— goldene Aepfel auf den Baäumen und Lebkuchen. Und der Weihnachtsmann wlegt dag Ehriſtkindlein und der Peſſerkuchenmann ſorgt für die Spiel⸗ ſachen, damit bis im Winter alles da iſt, was brave Kinder be⸗ kommen ſollen. Peterchen und Annelieſe dürfen alles beſehen und die Puppen und Tiere müſſen ihnen was vortanzen. Das iſt fein! Und zuletzt dürſen ſie das Thriſtkind unterm Weihnachtsbaum noch begrüßen, bevor ſie auf den Bären zur großen ſibernen Kanone kommen. Jetzt mird es ernſt, mein Gon. Der Sandmann ſtopft ebes in die Kanone und bumm— ſchleßt er ſie hinauf auf den ondberg zum Mondmann. Das iſt ein abſcheuliches Gkel. Der brüllt un e und flucht und will alle Menſchen freſſen. Aber et bekommt keine zu ſehen. Denn noch niemand iſt von der Erde zu ihm gekommen. Ho, was iſt das. Da kommt der Maikäfer an⸗ geburrt, dann ein Junge, dann ein Mädchen. Ha, jetzt, jetzt will er ſeine Wut auslaſſen. Freſſen wird er ſie und er zieht ein großes Meſſer und ſchw eine ſchwere Arxt, ihnen den Garaus zu machen! Aber den guten Kindern helfen alle guten Geiſter: und der Donner⸗ memn donnert und die Bli Ne blitzt und der Waſſermann gleßt Waſſer und die Windhexe ſtürzt einen Baum auf das große Eckel von Mondmann— aber es hilft nichts. Er will ſie umbrin— da rufen die Kinderchen nach ihren Englein und ſte da— die können —— Der Mondmann wirb bünd gemacht. erchen holt das einchen vom Baum. Dann kleben ſie es dem Sumſemann wieder en umd vergrügt nach ſoviel Abenteuren geht es wieder heim, denn der Morgen dämmert ſchon. Und auf einmal liegen ſie wieder in ihren Bettchen und wie ſie um ſich gucken iſt es Tag. Und Sum⸗ emänn iſt wieder ganz klein, ein richtiger Maikäſer mit— ſeche nchen. Den laſſen ſie fliegen. Maikcfer flieg... Aber weil ſie ſo liebe Kiender ſind, ſchickt ihnen der Weihnachtsmann mitten Mai zwei große, ſchöne Pfefferkuchen. Ei wers doch auch ſo g hätte. Wer weiß, wenn ihr ſo brav ſeid wie s Peterchen und das Annelies, dann kriegt ihr am Ende auch was, ſa und dürft vielleicht mit den Kinderchen auf den Mond fliegen. Frogt einmal eure El⸗ tern, ob ſie es erlauben. * Slehe Eltern, große Brüder und Schweſtern, Onkel, Tanten. Beltern, Baſen ſegt ſa. Macht euren Kindern die Freude und führt ſie ins Ratiensltheater, wo bas Nürchen des frühverſtorbdenen Gerdt von Baſſewitz mit der Muſtt non Clemene Schmalſtich ganz reizend geſpielt wird. gute Weihnachtsmann Neumann⸗Hoditz hat mit ſovin Liebe und Urc die Geiſterczen wachen Asgen.] Onſtägeelt Kles auſpeebcelt, zuß mem ſeine helte Freude datun haben muß. Und alle Mitwirkenden waren mit ſoviel Eifer und Luſt am Spiel bei der Sache, daß einen nennen, allen anderen Unrecht kun ieße. Den ſchönſten Dank haben ſie ja an der Andacht und den llen Augen der Kinder. Nur das Peterchen will ich beſonder? nennen: der Guſtl Römer⸗Hahn iſt ein Blitzkerl; ſo gewandt und munter, ſo ſicher und ſo friſch daß man nur ſtaunen muß. Und die kleine Annelies(Lilli Münch) iſt auch ein liebes couragiertes Per“ ſönchen. Aber noch einmal: liebe Eltern, große Brüder und Schweſtern, Onkel, Tanten, Vettern, Baſen freut euch an der Freude der Kinder. Und freut euch ſelbſt mit an dem lieblichen Märchen Und ihr wohltätige Kinderfreunde tut ein Beſonderes und ermögli armen Kindern, auch einmal in dieſes Wunderland einzugehen dann werdet ihr ſelbſt Weihnachtsfreude in Herzen tragen! bs. Theater und Muſtik Kammetſpiele des Badiſchen Candestheaters. Das Badiſche Landestheater eröffnet einen Zuklus Kammerſpiele mit dem nenen Schaufviel Hinkemann“ von Ernſt Toller. Zu der am 7. De zember ſtattfindenden Auffübrung wird aus der Karlsruter Tbeater kanzlei geſchrieben: Durch die„Kammerſpiele ſollen außerhalb de⸗ Spielplans des Landestheaters ſolche Werke zur Aufführung kom⸗ men, die nach Stoff und Ausdrucksform als Niederſchlaa der vielfa noch unentſchiedenen Kämpfe unſerer Tage um neue künſtleriſche un ethiſche Inhalte anzuſehen ſind. Doch wird der Rahmen der bierf in Betracht kommenden Gegenwartsevoche nicht zu ena geſpannt ſein und— wenn die Durchführbarkeit des Planes nach dem erſten Per. ſuch möglich erſcheint— ſpäter auch ältere Dramen gufnehmen, deren Gegenwartscharakter dadurch gegeben iſt, daß ſie Probleme behan deln, die beute noch als ſolche empfunden werden und ihrer endam tigen Löſung noch harren. Demaemäß wenden ſich die„Kammel ſpiele im Künſtlerhaus nicht an die breiteren Publikumsſchichten und noch weniger an Theaterbeſucher, von denen nach Lebensalte“ Erfahrung und Einſicht eine völlig unbefangene und überlegene Ste lungnabme gegenüber dieſer Gattung von Stücken noch nicht erwar⸗ tet werden kann. Die„Kammerſpiele“ ſetzen vielmehr einen Kreis gon Theaterfreunden voraus. die durch Reife und Freiheit ihrer Ur. in ſebem Fall den Ernſt und dle off leidenſchaftliche Inbrunſt von Kunſiſchöpfungen zu würdigen wiſſen die. abſeits der gebah Pfade. elgenwillia. wohl auch mitunter allzu bemmunaslos, 4 wenia betretenen Weaen zu ungewohnten Zielen vorzudringen fuchen In Mennbeim follte der„Hinkemann“ auch aufgeführt werden Es iſt weaen Widerfuruchs aus volitiſchen( Gründen nicht dazu ar klommen. In RMannkeim bätten Kammerſpiele“ auch Anaerich⸗ ſet werben ſollen. Es iſt aus kurzſichtiger Augenblickgerwägung nith dazu gekommen. Hoffentlich wird das anders, wenn die unausweich defeifſakt und Gewerkſchaften über eine teils⸗ und Geſchmacksbildung die notpendiae Gewähr bieten, daß ſie lich nwotwondige Neuverfaſſung des Theakerſtatuts alle Hemmungen — nochmals. in Zukunft eine Feſtſetzung der Unterſtützungsſätze vorzu⸗ erfahren. ob uns das Theater nicht entgegenkommen will oder ob Theaters, ſah ſich aber enttäuſcht und kann nun ſeben, wie — wenig bekannten, 1786 iſe wächtice Auffordernna, welche wit den Grundlſätzen ger natür⸗ Freitag, den 7. Dezember 1923 maunheimer General-Anzeiger(Mittag ⸗Ausgabe) 3. Seite. Nx. Wirtſchaſtliches und Soziales Die Ankerſtützungsſätze der Erwerbsloſenfürſorge Der Verband der weiblichen Handels⸗ und Büro⸗ engeſtellten E. V richtete an das Reichsarbeitsmini⸗ terium das Erſuchen, bei der nächſten Regelung der Unterſtützungsſätze in der Erwerbsloſenfürſorge die gleichen Unterſtützungsſätze für männliche und weibliche Er⸗ werbsloſe vorzuſehen und damit die bisherige unterſchiedliche Be⸗ 5 8 zu, beſeitigen. Zur Begründung des Antrages wird aus⸗ geführt: 5 5 Die bisherige Regelung der Erwerbsloſenfürſorge hat ſchon immer ſchärfſte Kritik unſeres Verbandes gefunden. Es iſt eine Ungerechtigkeit der arbeitenden Frau gegenüber, wenn ian ihr in der Zeit der Arbeitsloſigkeit eine geringere Umerſtützung gewährt als dem arbeitsloſen Mann. Wenn wir uns heute an das Reichs⸗ arbeitsmiriſterium mit dem dringenden Erſuchen wenden, ſeßt unbedingt eine Aenderung des bisherigen Zuſtandes herbeizuführen, ſo geſchieht es aus der Tatſache heraus, daß die augenblickli hen Verhältniſſe einſach untragbar geworden ſind. Die jetzt zur Aus⸗ zahlung kommenden Unterſtützungen für die männlichen Erwerbs⸗ loſen reichen gerade hin. den allernotwendigſten Lebensunterhalt zu beſchaffen Es wird nicht beſtritten werden können, daß dieſe Unterſtützungen nicht das geringſte Maß deſſen darſtellen, was ein. Menſch zur Beſtreitung des Lebensnotwendigſten gebrauch:. Und doch wird heute den weiblichen Erwerbsloſen“ don dieſem Notwendigſten noch ein Betrag abgezogen, der die immerhin be⸗ trächtliche Höhe von ca. 20—24 Proz. der Unterſtützungsſätze der männlichen Erwerbsloſen erreicht. Wir können nicht recht verſtehen, wie man annehmen kann, daß für die arbeitsloſen Frauen die Möglichkeit beſtehen ſoll. ſich mit einer um ca. 24 Proz. geringeren Summe das Notwendigſte zu beſchaffen, ſie können nicht das, was ſie zum Leben gebrauchen, Kartoffeln, Brot uſw., irgendwo um einen geringeren Betrag kaufen. Wir verkennen durchaus nicht die noch größere Notſage. in der ſich erwerbsloſe Familienväter mit Kin⸗ dern befinden. Dieſer Notlage wird aber durch die Gewährung von Frauen⸗ und Kinderzulagen geſteuert. Die Notwendigkeit und Berech igung dieſer Zahlungen erkennen wir durchaus an. Wir menden uns aber mit allen unſeren Kräften dagegen daß ledige Erwerbsloſe mit zweierlei Maß gemeſſen werden, daß eine durch nichts zu rechtfertigende unterſchiedſiche Behandlung der Ge⸗ ſchlechter in einer gemeinſamen Notlage vorgenommen wird. Wir werden uns auch gegen die ungerechten Unterſtſitzungsſötze, weil heute ſeder Arbeitnehmer gleich welchen Geſchlechs den gleichen Betrag für die Erwerbsloſenfürſorge zu zahlen hat. Wir halten den Grundſatz. daß Männer und Frauen zu gleichen Teilen die Koſten für die Erwerbsloſenfürſorge aufbringen, für richtia, wird ſind dafſir auch ſtets eingetreten aber aleiche Pflichten ergeben auch gleiche Rechte! Daher bitten wir das Reichsarbeitsminiſterium netmen. die den gerechten Forderungen der erwerbsloſen Frauen entſpricht. Städtiſche Nachrichten die Not des Ratſonaltheaters Aus Ludwigshafen ſchickt uns ein Abonnent fol⸗ gende Zuſchrift, die wir umſo lieber wiedergeben, als auch in der Nachbarſtadt das tieſe Schweigen, in das ſich die Stadtverwaltung hüllt, nicht verſtanden wird: Vor einigen Wochen() begrüßte man freudig die Mitteilung, daß der Ludwigshafener Genercl⸗Anzeiger mit einem Artikel an die Leitung des Nationaltheaters herangetreten iſt, in dem gebeten wurde, Frühvorſtellungen für das hieſige Theaterpublikum einzu⸗ führen. Ihr Schweigen läßt vermuten, daß die Theaterleitung auf dieſe Anregung agaor nicht eingegangen iſt. Nachdem ſich der Oberbürgermeiſter und die Künſtlerſchaft in einem Aufruf auch an das hieſige Publikum wendet, hätte man doch ein Recht zu es wirklich nicht geht. Auf den vorfährigen Aufruf haben ſehr viele ihren Opferſinn bewieſen. viele haben die Miete im Voraus bezahlt, ſelbſt noch zu einer Zeit. da der Verkehr auf der Rheinbrücke nachts geſperrt war. Man rechnete mit dem Entgegenkommen des man die einzelnen Porſtellungen unter geringſten finanzi⸗llen Ver⸗ luſten an Mannbeimer los wird. Es wäre ſicher möglich, alle Ludwigshafener Mieter in einen der Zyklen— ſagen wir mal in F— zufammenzufaſſen. Viele wären bereit, für die, Dauer dieſes Propiſoriums ein Zugeſtändnis bozüalich der Pletzsuteilena gegenüber ihrem gemfeteten Pſatz zu mächen Die ſbrigen Pläbe hätte wan an den Bühnenvolksbund— unſere Stadt zählt 1400 Mitalteder— oder im Togesverkauf abſetzen körnen. Man hätte denn auch die Abonnenten von hier, die die Miee infolge der Brückerſverre oeſtundet erhielten als zahlende Mieter er⸗ faßt Zur Zeit werden dieſe Plätze„unproduftiv“ leer ſein. Für Tage eine Frühvorſtellung oder Sonntagnachmittagsaufführung in den Spielplan einreihen können. Noch wäre es Zeit! Wenn keine 40, ſo könnte man doch noch 20—30 Vorſtellungen bis Abſchluß der Spielzeit für das hieſige Theaterpublikum über die Bühne gehen laſſen. Aus größter Not ertönt nun der neue Aufruf der Theater⸗ leitung und der Künſtlerſchaft an uns! Wir ſind wieder zum Opfern bereit wir wollen wieder helfen— aber wir müſſen kurz und bündig wiſſen, woran wir ſind. Die Theater⸗ leitung muß in der hieſigen Preſſe erklären, ob ſie unſerer Nöte auch Rechnuna tragen kann und will. Die Theaterlei⸗ tung verlangt. daß die, die ſich verpflichten, ein Zehntel der Jahres⸗ miete bereits im Januar 1924 im Voraus entrichten. Wie iſt es mit der Rückzahlung, wenn uns der Beſuch des Theaters unmöolich iſt? Bei der mehr wie doppelten Friedensmiete und des 73 Frie⸗ densgehaltes kann man als Angeſtellter keine unnötigen Opfer bringen und Geld verſchenken ohne Gegenleiſtung. Wir ſind uns deſſen bewußt, daß auch die Beſtrebungen des Bühnen⸗ volksbundes, hier Theater zu ſpielen. in ſich zuſammenbrechen. zwenn das Mannheimer Theater mit den bewährten Künſtlern nicht erhalten werden kann. Wir ſpringen helfend ein, wenn wir be⸗ ſtimmt und ſpäteſtens bis zum 10. ds. wiſſen, daß uns der Ober⸗ bürgermeiſter und die Künſtlerſchaft entgegenkommen und unſerer Theaterliebe auch etwas gerecht werden wollen. der Rampf gegen die überſpannten Soloͤpreiſe hat den Befehlshaber im Wehrkreis V, Generalleutnant Rein⸗ hardt, zur Veröffentlichung folgender Bekanntmachung veranlaßt: „Die Verordnung der Reichsregierung vom 7. Nov. I. J. und die Zuſatzverordnung des Militärbefehlshabers vom 15. Nov. iſt viel⸗ fach von Behörden und Verbrauchern dahin ausgelegt worden, daß Bezahlung in wertbeſtändigem Geld nicht gefordert werden dürfe. Durch die Verordnung ſind nicht nur Einzelhandel, ſondern auch Induſtrie, Großhandel und Landwirtſchaft zur An⸗ nahme von Reichsmark(Papiergeld) verpflichtet worden. Dieſe Beſtimmungen dürfen aber nicht dahin ausgelegt werden, daß grund⸗ ſätzlichallle Waren nur in Papiermark bezahlt werden. rch die Verpflichtung der Annahme von Papiermark ſollen wirtſchaftlich ſchwoche Kreiſe geſchützt werden Es entſpricht der Billigkeit und Gerechtigkeit, daß die wirtſchaftlichen Nachteile der Bezahlung in Papiermark von den Käufern nicht auf den Verkäufer allein ab⸗ des Wohrandeprebten& u Flag es iß döng deß nach s Währungsproblem in Flu s iſt nötig. na Maßgabe der Einführung der wertdeſtändigen Zahlungsmittel die Laſten, welche die Papiergeldinflation verurſacht, verhältnismäßig vom Großhändler, vom Verkäufer und Käufer getragen werden. Im allgemeinen dürfte zur Jeit etwa ein Viertel der Zahlungsmittel in wertbeſtändigem Geld beſtehen, dem muß das Verhältnis auch im Verkehr mindeſtens entſprechen. Es muß dringend davor ge⸗ warnt werden. die wertbeſtänbigen Zahlungsmiktel zu hamſtern, da ſonſt eine neue Inflation auch bei der Rentenmark unausbleiblich iſt und die Wirtſchaft ſchwer geſchädigt wird. Es kommt fetzt alſo darauf an, das wertbeſtändige Geld ein den Verkehr zu bringen. damit die Geſchäftswelt, insbeſondere der Lebensmitteſhandel, Vacher Metzger uſw., in die Lage verſetzt wird, einzukaufen und ſo die Verſorgung der Bevöl⸗ kerung zu ſichern Jeder einzelne kann und muß hierzu im Intereſſe des Ganzen beitragen. Um dies zu erreichen, iſt es zuläſſig. daß bei Bezahlung der Lebensbedürfniſſe mit wertbeſtändigen Jahlungsmittelſn ein ange⸗ meſſener Rabatt gewährt wird. der zu der Menge der ge⸗ kauften Waren im richtigen Verhältnis ſteht. Das Beſtreben, die Goldmark in den Verkehr zu ziehen, darf aber nicht ſoweit gehen, daß den wirtſchafl(lich Schwachen. die nur im Beſitz von Papiergeld ſind. der Einkauf unmöglich gemacht wird. Von dem Verkäufer muß daher gefordert werden. daß er ſeine Ware nicht dem kauf⸗ kräftigen Publikum allein zukommen läßt, ſondern— vor allem bei geringen Vorräten— dafür Sorge krögt, daß ſie gleichmäßig nerteilt und in kleinen Mengen abgegeben werden. Bei ſachlicher Geſchäftsführung wird der Verkäufer darauf achten. leicht verderbliche Ware in erſter Linie entſprechend dem Lager⸗ alter abzuſetzen. Mit der Hergabe von goldwertigen Nahlungsmitteln an die Ge⸗ ſchäftswelt muß das Herunterdrücken der Goldmark⸗ vreiſe Hand in Hand gehen. der Wiederbeſchaffung von Waren bei der Bezaßlung in in ſeine Kalkuſalſon einen Entwertungsfaktor einſetzen, ſo entfäölltt dies Bedürfnis, ſe mehr wertbeſtändige Zahlungsmittel allmähſich dem Verkehr zugefüßrt werden. Im Zuſammenhang da⸗ mit ſteßt die Bilduna der Grundpreiſe. Es ſſt beobachſet worden. daß die Grundpreiſe fir G⸗genſtände des tägſlichen Re⸗ da“fs. die ſetzt allgemein auf Goldbaſts berechmet werden dürſen. 8. T. in Auswirenna des durch die amiſiche Feſtleung ſehr niedrig geholtenen Dollarkurſes nicht nur weit über die Friedens⸗ „reiſe. ſondern auch weit über die Weltmarkpreiſe binaufgeſchnellt ſind. Dos war in vielen Fällen bieber ſchon unbeorſtodet und hat den Behß-den Veranſaſſuna zum Ein⸗ ſchreiten gegeben. Nachdem die aumklich⸗ Berſiner Pollarnoti-runga Fder Remertung der Mark im Auslende falat, muß mit allem Nach⸗ druck derauf binoewirft merden. daß die überſpannten Gold⸗ dieſen„Sammelzyfſus“ der Ludwiasbafener hätt⸗ man aſſe—10 Runſt und wiſſenſchaſt Der Kölner Dom in Gefahr. Der Verwaltungsausſchuß des Zentral⸗Dombauvereins, vertreten durch Oberlandesgerichtspräſident d. D. Unterſtaatsſekretär Dr Frenken, Konſul Heinrich Maus und ommerzienrat Alfred Neven du Mant. haben unter dem 30. No⸗ dember dieſes Jahres an den preußiſchen Miniſter für Volkswohl⸗ ſahrt eine Einaabe über die mißliche Lage der Kölner Dombauhütte gerichtet. Die Inſtandſetzunasarbeiten an den Steinwerken des Do⸗ mes mußten eingeſtellt und damit der immer weiter um ſich areifen⸗ en Verwitteruna und Zerſtöruna vorläufia freier Lauf gelaſſen werden. Zur Beſtreitung des Lohnes und für die Beſchaf⸗ fung bezw. Inſtandhaltung der Werkzeuge uſw. ſei der Betraa von etwa 60 850 Goldmark monallich erforderlich. Die Verhältniſſe im Aheinland ſeien derart mißlich, daß es dem Verein unmöglich ſei. elbſt zu einem kleinen Teil dieſe geringe Summe aufzubringen. Es wird daher gebeten. die Ausgabe einer werlbeſtändigen Lotterie zu genehmigen. damit es möalich ſei. der ſtattlichen Dombauverwal⸗ tung Gewähr zu geben. daß der Verein die Mittel. wenn auch zu⸗ nächſt für ſechs Monate, zur Verfüaung ſtellen könne. Die große Notlage des Kölner Domes, ſo bemerkt die„Kölniſche Volkszeitung“, macht es dringend erforderlich. daß aus dem geſamten Deutſchen Reich Mittel zur Inſtandhaltung des Rölner Domes zur Verhütung des drohenden Verfalls in reichem Maße flüſſia aemacht werden. Schiller über Völkerrecht und nakürliche Freiheit. In einem in der„Thalia“ veröffentlichten Aufſatz Schillers über„König Philipp II., König von Spanien“, finden ſich folgende, heute beſonders lehrreiche und bedeutſame Sätze: Man will behaupten, daß Eliſabeth das Völkerrecht verletzte, in⸗ dem ſie die Niederländer unterſtützte, daß ſie nicht berechtigt war, ſich in dieſen Streit zu miſchen und ſich zum Richter über die Urgerechtigkeit Philipps gegen die Niederländer aufzuwerfen. Aber zas iſt ein Trugſchluß. Die Staaten hängen ſo aut zufammen. als Die einzelnen Menſchen. Politik und Menſchlechkeit erfordern, daß ein Unvecht, das einer Nation zugefügt wird, von allen anderen bemerkt und geahndet werde. Das Intereſſe der großen Geſellechaft will es augenſcheir lich, daß man die Grundgeſetze eines Staates zicht ungeſtraft verletzen laſſe: die große Geſellſchaft darf bei den erlecten Beleidiaungen eines blinden oder unßänd gen Tyrannen Icht untätig bleiben. doe gemeinſckaftliche Intereſſe muß alle agungen der politichen Körper beſtimmen: die euro äiſche Ge⸗ lchaff hat keiren onderen weſentlichen Zweck. Wie? Eine ganze ion ſollte wit ruhieem Auge das Blut ihrer Rachbarin unter Derſinnigen und berbariſchen Launen fließen ſehen? Sobald die Menſchheit verletzt werden, tritt olles in das urſyrüna⸗ cht zurück. Einem unterdrückten Volke beizuſt-hen und aufzuhelfen, das iſt die Aufforderung der Natur— elehſe der iche oßmüa das Buch Entdeckung unbekannter Werke von Joſeph Haydn. Der gegenwärtige Vorſtand der Muſikabteilung an der Wiener National⸗ bibliothek, Dr. Robert Haas. einer der tüchtigſten jüngeren Forſcher auf ſeinem Gebiete. hat dort unlängſt zwei Bände handſchrift⸗ licher Arien, Duette, Terzette und Quartette ent⸗ deckt, die er keinem Geringeren als Joſeph Haydnu zuſchreiben zu müſſen glaubt. Es handelt ſich um anonyme Muſik zu den hand⸗ ſchriftlich ebenfalls in der Bibliothek liegenden„Teutſchen Arien, welche auf dem Kaiſerl. priv, wieneriſchen Theater in unterſchiedlich produzierten Commedien geſungen werden“.(Das waren Wiener Stegreifburlesken, deren Arientexte Felix v. Kurtz⸗Bernadon zuge⸗ ſchrieben werden.) Die Muſiknummern, deren Begleitung für Geigen, Bratſchen, Kontrabaß, Oboe, Fagotte und Hörner geſetzt iſt, weiſen ſolche klaſſiſche Schönheiten in den anmutigen Melodien und der klangfeinen Begleitung auf, daß nur ein Meiſter von Rang ihr Ver⸗ faſſer ſein kann. Gerade aber um die Zeit, als die luſtigen Stücke entſtanden— Mitte des 18. Jahrhunderts— wirkte der junge Haydn in Wien: 1759 wurde er vdon Wien aus als Muſikdirektor nach Lukavec bei Pilſen berufen. Außerdem iſt erwieſen, daß Haydn ſonſt auch muſikaliſcher Mitarbeiter des genannten Burleskendichters war. Dr. Haas bereitet zurzeit die Herausgabe ſeiner neuen Entdeckungen vor. Man darf darauf beſonders deshalb geſpannt ſein, weil ſie ge⸗ wiß manche wertvollen Aufſchlüſſe über die Entwicklung Haydns, des— heute faſt noch ganz unbelannten— Komponiſten mehrerer Opern, bieten werden. Ateratue * Werner von Kentzell. Uunvergeſſenes Land. Von glut⸗ vollen Tagen und ſilbernen Nächten in Togo. Alſter⸗Verlag, Ham⸗ burg. Eine ſchwer verhaltene Sehnſucht nach unſeren Kolonien zieht ſich durch das prächtige Buch hindurch, das uns recht anſchau⸗ lich zum Bewußtſein 1 0 welch herrliches Land und welch treff⸗ licher Menſchenſchlag von ſeltener Treue wir verloren haben. Es iſt eines Kolonialofftzibrs, eines tapferen, unerſchrockenen Mannes der an exponierter Stelle draußen Wache ſiand. Seine von paterländiſ hem„Geiſte getragenen Schilderungen des Lebens in den Kolonien gleichen farbenprächtigen Malereien. Es ſind ernſte wie auch launige Erzählungen in einem bunten Strauße, alle gleich 5 und anziehend. Ein Buch des Stolzes und der Trauer zuglei 1 5 *Neue Chriſtokerve 1924. C. Ed! Müllers Verlagsbuchhand⸗ lung(Paul Seiler), Halle a. d. S.— Dieſes Johrbuch erchen! nun zum 45. Male. Auch der neue Jahrgang iſt wiederum ein vortreffliches Buch für die deutſche Familie. Ernſte Betrachtu-gen wechſeln mit guten Erzählungen ab. Es enchält u. a. einen Bei⸗ trag von Wlhelm Scharrelmann und eine hüsſche Geſchichte von Auguſte Suppert. Dem Oberhofprediger D. Ernſt von Tryander iſt ein beſonderer Artikel gewidmet. Auch gute deutſche Lyrik iſt vortreten. Es erfüllt alle Anſprüche, die man an ein gutes, deut⸗ lichen Freiheft übereinſtimmt und allen Nationen wechſelweiſe zu⸗ gute kommen kann.“ ſches Familienbuch ſtellen kann. Dem Inhalt des Buches entſpricht auch ſeine geſchmackvolle Ausſtattung. Mußie der Handel zur Sicherung Paviermark grundpreiſe ſofort auf ein erträgliches 21 herabgeſetzt werden Das iſt um ſo begründeter, wenn Er⸗ zeugerpreiſe, wie das vielſach der Fall iſt noch unter dem Friedens⸗ preis liegen oder in Gold umgerechnet, ſie nur verhältnismäßig wenig überſchreiten. Zu hohe Goldgrundpreiſe ſchließen einen über⸗ mäßigen Gewinn in ſich und haben die völlige Lähmung der Kauf⸗ kraft der Bevölkerung zur Folge. Es muß ein angemeſſenes und erträgliches Mittel zwiſchen Friedens⸗ und Weltmarktpreiſen ge⸗ funden, ein Ueberſchreiten der Weltmarktpreiſe unbedingt bekämpft werden. Die Möglichkeit ſich gegen Uebergriffe von Lie feran⸗ tenkartellen zu ſchützen, bietet die am 20. November in Kraft getretene Verordnung über das Kartellrecht, die ſich gegen den Mißbrauch wir ſchaftlicher Machtſtellung richtet. Als ein ſpezieller Fall der Gefährdung der Geſamtwirtſchaft und des Ge⸗ meinwohls werden von dieſer Verordnung die Riſikozuſchläge bei wertbeſtändiger Preisſtellung bezeichnet“ Ein alter pionier der Kheinſchiffahrt 7 Die Reihe bedeutender Perſönlichkeiten, die am Rhein Unterneh⸗ men von Weltruf ins Leben gerufen haben, lichtet ſich immer mehr. So verſtarb am letzten Sonntag in ſeiner Vaterſtadt Gernsbeim der Mitbearünder der Badiſchen Actiengeſellſchaft für Rheinſchiffahrt und Seetransport. Mannheim, Direktor Janatz Gutjiahr. im Alter von nahezu 80 Jahren. Es war einer der Alten vom echten Schrot und Korn und als Fachmann in der Rheinſchiffahrt weit und breit bekannt. Dieſer alte Pionier der Schiffahrt hat ſeine Laufbahn als Schiffsjunge in den fünfzjaer Jahren des vorigen Jahrhunderts be⸗ gonnen, war bis Anfana der achtziger Jahre Schiffer und aründete einige Jahre ſpäter mit ſeinen beiden Brüdern. dem ſpäteren Gene⸗ raldirekltor Kommerzienrat Louis Gutiahr und Direktor Andreas Gutjahr, eine der bedeutendſten Reedereien auf dem Rheine. die Ba⸗ diſche Actiengeſellſchaft für Rheinſchiffahrt und Seetransport. Mann⸗ heim. Vor etwas mehr als einem Jahrzehnt trat der Verſtorbene von den Geſchäften der Geſellſchaft als Direktor zurück, um ſeinen Lebens⸗ abend in ſeiner Vaterſtadt Gernsheim zu beſchließen. Leider ſollte er die wohlverdiente Ruhe nicht in dem Maße genießen. wie es ihm gebührte, da der fürchterliche Weltkriea mit ſeinen ſchrecklichen Folge⸗ erſcheinungen auch ihm wie ſo vielen anderen auten Deutſchen⸗ ſo manches Mißgeſchick brachte und die Hünengeſtalt des alten Recken in ſeinem letzten Lebensjahre ſtark beuate. Wir wünſchen ihm eine beſſere Ruhe und werden ſeiner in Ehren gedenkegl *Verſetzt wurde Oberreviſor Eduard Herrmaun beim Be⸗ zirksamt Schwetzingen als Verwaltungsoberſekretär zum Bezirksamt Mannheim. * Verliehen wurde den hauptamtlichen Dozenten an der Handels⸗ die e Mannheim Dr. Walter le Coutre und Dr. Otto Selz die Amtsbezeichnung ordentlicher Profeſſor an der Handelshochſchule Mannheim. *Der 500-Rentenmarkſchein wird in den nächſten Tagen in den Verkebr gebracht. Er iſt in bräunlichen Farbentönen gehalten und auf geripptem Papier heraeſtellt. Vom Eiſenbahnverkehr Heilbronn—hHeidelbergMaunheim. Vertreter der in dem„Verkehrsderband für den Elſenzgau“ zu⸗ ſammengeſchloſſenen Gemeinden Heidelberg, Sinsheim, Wimpfen, Heilbronn, Waibſtadt und Aglaſterhauſen, ſowie der Handelskammer und des Verkehrsvereins Heidelberg fanden ſich in Heidel⸗ berg unter dem Vorſitz von Oberamtmann Tritſchler⸗Sinsheim zu⸗ ſammen, um über die durch die Einſchränkungen im Zug⸗ verkehr neugeſchaffene Verkehrslage im Verbandsgebiet zu be⸗ raten. Allſeitig bedauert wurde der Wegfall des beſchleunigten Vor⸗ mittagszuges 436 Heilbronn ab.48 Uhr vormittags, Jagſtfeld ab .16 Heidelberg an 10.47, Mannheim an 11.11. Dieſer Zug hätte gerade in den Wintermonaten erhöhte Bedeutung erlangt, weil er bei bequemer Abfahrtszeit in Heilbronn, Neckarſulm, Wimpfen und Sinsheim doch ſo früh in Heidelberg und Mannheim ankommt, daß noch Vormittagsgeſchäfte in dieſen Städten erledigt werden können. Es wurde daher beſchloſſen, wegen baldmöglichſter Wiederein⸗ legung dieſes Zuges mit der Reichsbahndirektion Karlsruhe in Fühlung zu treten. Eine Reihe kleinerer Wünſche bezog ſich auf den Verkehr Heidelberg—Sinsheim(Wiedereinlegung des Abend⸗ zuges) und Meckesheim—Neckarelz. Lohnregeſung im Friſeurgewerbe. Unter Bezugna a unſere Mitteſlungen in Nr. 552 über deeeene gewerbe wird uns vom Arbeitnehmerverband des Friſeur⸗ und Haar⸗ gewerbes, Zweigverein Mannheim, geſchrieben, daß der Spitzen⸗ lohn(nicht Mindeſtlohn) in der Woche 20 Goldwark beträgt. Herren⸗ und Damenfriſeure erhielten in der Zeit vom 10. bis ein⸗ ſchließlich 30. November 20, erſte Herrenfriſeure 19 und zweite Herrenfriſeure 18 Goldmark in der Woche. Gegenwärtig ſind neue Verhandlungen im Gange * Kartoffelverſorgung. Wie bekannt, iſt das Land Baden in der Kartoffelverſorgung auf die Zufuhr aus anderen Ländern ange⸗ wieſen. In der Zeit vom 15. September bis 15. November d. J. ſind mit der Eiſenbahn aus dem übrigen Deutſchland 610 058 Zentner Kartoffeln nach Baden eingeführt worden, während in dem gleichen Zeitraum aus dem badiſchen Erzeugergebiet 169 730 Zent⸗ ner in die großen Städte des Landes gelangten Dieſes Ergebnis iſt umſo erfreulicher, als die Beſchaffung der Kredite für den Bezu der Kartoffeln und die Bereitſtellung wertbeſtänd ger Zahlungsmitte großen Schwierigkeiten begegneten. Zu den obengenannten Mengen kommen noch die erheblichen Anlieferungen, die auf dem Landweg durch Fuhrwerk nach den Verbraucherorten geführt wurden. Das badiſche Beiſpiel. Aus München wird der„Frankf. Itg.“ berichtet: Das badiſche Beiſpiel, wirtſchaftliche Schädlinge dem Arbeitshaus zuzuführen, ahnt das Generalſtaats⸗ kommiſſariat nach. Jüngſt wurde von der Psolizei eine.ſe ſhaft ausgehoben, die zuerſt in einer Luxusgaſtſtätte gezecht und das Ge⸗ dann in einer Pripvatwohnung fortgeſetzt hatte. Der Gaſtgeber gab zu, daß er ſeit Jahren allein aus Spekulationsgewinnen ſeinen Lebensunterhalt beſtreite Er wurde darauf in Schußtzhaft genom⸗ men, und zwar ſoll dieſe im Arbeitshaus vollzogen werden. Die gleiche Strafe wurde über einen anderen Schlemmer verhängt. Für eine der Teilnehmerinnen iſt die gleiche Strafe vorgeſehen.“ * Im Strafenbahnverkehr iſt die Beobachtung zu machen, daß die Bezahlung des Fahrpreiſes mit wertbeſtändigem Geld Schwieria⸗ keiten bereitet, weil oft auf einen 21 Goldpfennig⸗Schein herausgege⸗ ben werden muß. In Hambura hilft wan ſich auf der Hochbahn mit Wechfelmarken über einen Goldyfennig, die den Chürakter der bisher ſchon im Verkehr befindlichen Fahrwarken haben. * Auch 1924 kein Karneval in Bavern. Wie wir erfaßren, ſoll auch der Karneval 1924 in Anbetracht der Not weitere Teile des Volkes in Bayern ausfallen. Karnevaliſtiſche Veranſtaltungen a er Art ſollen verboten werden. Die amtlichen Stellen werden ſich in den nächſten Tagen mit dieſer Frage beſaſſen. »Falſcher Jeueralarm. Beim Auffüllen der Keſſelfeuerung mit Koks und Briketts im Hauſe L 5, 16 entſtand geſtern vormittag eine ſtarke Rauchentwicklung, durch die der Anſchein eines Kamin⸗ brandes erweckt wurde. Die alarmierte Berufsfeuerwehr rückte dies⸗ mal unnötigerweiſe aus. „Jahrraddiebſtähle. In letzter Zeit wurdn u. a. folgende Fahrräder entwendet: In der Mheinrottſtraße ein Marke Badenia, Fabriknummer 767 643. Hinter dem Anweſen Hombuſchſtraße 5 ein Herrenrad. Marke und Fabriknummer un⸗ dekannt Aus dem Hausflur des Hauſes P 2, 164 ein Herrenrad, Marke Grützner, Fabriknummer unbekanpt. Vor der Darreſ und Nationalbank N 3, 4 ein aut erhateres Herrenrad, und Fabriknummze unbekannt. Im Hauſe Augzſteavlege 1 Herrenrad, Marks Weil. Fabriknummer 82 319. Im Heuſe Fried⸗ richsplaß 15 ein Herrenrad, Morke Deulſchland,.⸗Nr. 08 104. Vor der Rheniſchen Creditbant ein Herrenrad. In der Ku'f irſten⸗ ſchule C6 ein Dawenrad, Marke Prennabor Im Hauie Siations⸗ ſtraße J ein Herrer rad, Marke.E.. Im Hauſe Kirchberg⸗ ſtraße 28 in Feudenpeim ein Herrenſahrrad, Mark⸗ Hönel. Im Hauſe Moltkeſtraße 7 ein Herrenred. Im Hauſe Langſtraß⸗ 51 ein Herremad, Marke Triumph..⸗Nr. 233 063 Aus einem Hone ke en in E 7 ein gut erhaltenes Herrenrad, Marke Original, Fabrik⸗Nr. unbekannt. „FFT bald kam der Nikolaus mit ſeinem langen Sceite. Nr. 564 Veranſtaltungen Der„Arion Mannheim“. Iſenmannſcher Männerchor E.., bält am Sonntag, 9. Dezember, vormittagas 11 Uhr, am Grabe des verſtorbenen Komponiſten und Gründers des Vereins, Carl Iſen⸗ mann, anläßlich der Wiederkehr ſeines Todestages eine Gedächt⸗ nisfeier ab. 159. Orgelkonzerl in der Chriſtuskirche. In dem dieſen Sonnicgg, den 9. Dezember abends von Kirchenmuſikdirektor Arno zandmann veranſtalteten Orgelkonzert kommen folgende Werke zur hrung: Brahms, Fuge esmoll, Bach, Phantaſte G⸗dur, Reger, zoralvorſpiele und Invocation und Mendelsſohn, Sonate f⸗moll. der Eintritt iſt frei. * Poſſen⸗Abend im Nibelungenſaal. Drei heitere Einakter, darunter zwei Faſtnachtskomödien von Hans Sachs und Molieres Der fliegende Arzt“ werden am kommenden Sonntag abend im Ribelungenſaal durch Kräfte des Nationaltheaters und einige Mit⸗ glieder des Vereins für Volksbühnenſpiele bei kleinen Preiſen zur Aufführung gebracht. Eine beſondere Abwechslung bringt das Programm in Geſtalt des in Mannheim raſch beliebt gewordenen Lautenſängers Karlheinz Kögele, der mit alten Landsknechts⸗, Liebes⸗ und Schelmenliedern die Zwiſchenpauſen verkürzen wird. Nikolaus-Nachmittag. All die Wichtelmännchen aus dem Mörchenland hatten Frohſinn und Heiterkeit ausgeſtreut, und die Sehnſüchte all der vielen Kinder, die da erwartungsvoll auf ihren ztühlchen hin⸗ und herrückten, hatten an allen Ecken und Enden Kichtlein angeſteckt, Lichtlein der Freude und des Glückes. Die ließen den Saal heller ſcheinen als die vielen Kerzen an den Weihnachts⸗ bäumen und Weihnachtskronen. Voll Staunen wurde der Sagl mit all den ſchönen Spielſachen die da aufgeſtellt waren, betrachtet, und mancher Wunſch wurde in den kleinen Kinderherzen lebendig. Aber Bart und ſeinem großen Sack. Da ſchmiegte ſich manches Kinderköpfchen enger an die Mutter an, weil ihm auf einmal ſeine kleinen Sünden bewußt wurden, und die Angſt, die ſchreckliche Angſt vor dem großen Sack es ſichtlich er⸗ heben ließ. Nikolaus aber war brav und gut und gab Aepfel ſtatt Schläge und ſang ſchöne Lieder von der Muh und von der Mäh. von dem Hotto und dem Täterätä. Und als er fortging, da ſchickte er den Nußknacker. Huh, war der aber ſtramm! Einen roten Kit⸗ tel hatte er an mit goldenen Schnüren, und ein feiner Helm ſaß ihm auf den Kopfe; da hieß es Rätſelraten, nun wer weiß es, frug er, und gar manches von den Buben und Mädchen hatten recht ge⸗ raten. Sogar Frau Holle war vom Himmel heruntergeſchlittert und erzählte von ihren kleinen Wichtelmännchen. Was noch kam? Der Struwelpeter und der böſe Friedrich, das Paulinchen mit dem Feuerzeug und der Daumenlutſcherbub, ja ſogar der Schneider mit der langen, langen Scheer. Sie kamen alle wie im Bilderbuch, dem Genoſſen unſerer Kinderzeit, erwärmten die Kinderherzen und er⸗ regten ungeheuren Jubel. Aber auf einmal ſtand ein Kaſperletheater da, man wußte nicht wie es hergekommen war, und Kaſperl kam mit ſeiner Großmutter. Die Kinder ſaßen da und hörten mit Ohren, Augen, Mund und Naſe— was ſage ich? Sie hörten mit dem gan⸗ zen Körper und mit der ganzen Seele zu und freuten ſich, als alles noch zum Guten hinauslief und Kaſperl mit ſeiner wieder zum Leben erweckten Großmutter tanzte. Zuletzt kam gar das Chriſtkind mit all ſeinen Engelein und geſungen anz wunderſchön. Und als es fertig war, wollten die Mäulchen nicht ſtille ſtehen von all den kteinen Erlebniſſen, die der Nikolausnachmittag ihnen brachte. Das Allerſchönſte war doch der Lichterglanz, der noch lange ſpäter aus den Kinderaugen leuchtete. H. LZ. Aus dem Lande Juſammenſtöße in Heidelberg Heidelberg, 7. Dez. Im Laufe des geſtrigen Donnerstag kam es offenſichtlich auf Grund von Beſchlüſſen, die in einer 14155 vor⸗ mittag in der Brauerei Kleinlein abgehaltenen Erwerbslo ü e n⸗ verſammlung gefaßt worden waren, zu Demonſtratio⸗ nen. Während 2 in den Mittags⸗ und erſten Nachmittagsſtunden ſich auf mehr oder minder erregte Gruppierungen auf den Straßen beſchränkten, wurde die Lage am Nachmittag in der 6. Stunde be⸗ drohlicher. Da eine in die Stadthalle einberufene wilde Verſamm⸗ lung nicht ſtattfinden durfte, verſuchte ein größerer Zug bon mehre⸗ ren hundert Leuten, meiſt jüngeren Alters, nach dem Rathaus borzudringen. Sie wurden zum Teil von der Landespolizei in die Seilenſtraßen abgedrängt, doch kam eine größere Schar auf den Marktplatz, wo ſie unter Umwerfen des Baugauns vor dem Rathausneubau und Verübung ſonſtigen Unfugs lärmte und randalierte. Als die berittene Polizei ohne Gebrauch der Waffe vorging und den Platz zu ſäubern verſuchte, fiel aus der Menge der Demonſtranten ein Schuß, wodurch ein Poligziſt am Ober kel verwundet wurde. Darauf gab die Polizei ebenfalls Feuer, worauf ſich die Menge umgehend zerſtreute. Einige Ver⸗ wundete, etwa—4, wurden du das Sanitätsauto abgeholt. Lebensgefährliche Verletzungen haben ſich nicht ereignet. Unter An⸗ wendung ſtarker Poligeipatrouillen war bereits gegen 7 Uhr die Ruhe wieder vollkommen hergeſtellt.— Die Polizei verhaftete hier einen aus der Pfalz zugereiſten Arbeiter, der ſich an der Sepa⸗ ratiſtenbewegung beteiligt hat. 8 * heidelberg, 6. Dez. Heute früh um.20 Uhr brach in der Möbelfabrik Köhler in ein Werkſtätten⸗ brand aus, der vermutlich durch Kürzſchluß hervorgerufen worden iſt. Der— der Modellſchreinerei erlitt bei den erſten chen verſuchen ſtar Die ſtädt. Feuerwehr erſchien binnen kürzeſter Friſt m— fand aber den Maſchinenſaal bereits in hellen Flammen. 5 Feuer wurde durch Holzvorräte reichlich genährt. n 5 Uhr war der Brand ge⸗ löſcht. Der Brandſchaden iſt groß, da die Maſchinen in der Flammenhitze ausglühten und neben dem Werkzeugmaterial Holz⸗ vorräte mit verbrannt ſind. Der Gebäudeſchaden beträgt etwa 5000 Goldmark und der Fahrnisſchaden etwa 15 000 Goldmark. Heidelberg, 6. Dez. Der Seismograph der Landesſternwarte auf p dem Königſtuhl verzeichnete geſtern abend ein ſtarkes Fernbeben. Sportliche Kundſchau Schwimmen * Deutſche Schwimmer in Wien. Zu der großen Schwimmver⸗ anſtaltung von Hakoah—Wien am 16. Dezember ſind der deutſche Meiſter Heinrich⸗Leipzig und Eicker⸗Köln eingeladen worden. Belde werden der Einladung Folge leiſten. Klubzweikampf S. B. Karlsruhe S. B. Mannheim, Waſſerballſpiele, Herren⸗ und Damenſtaffeln, Kunſtſpringen und Damenreigen. Wie aus dem bereits anfangs dieſer Woche veröffent⸗ lichten Vorbericht hervorgeht, 2 am Samstag abend ein guter Sport zu erwarten; das Wettkampf⸗Pr iſt vielſeitig und ab⸗ wechſelnd zuſammengeſtellt. Einen beſonderen Anziehungspunkt für die Mannheimer Sportintereſſenten dürfte wohl das zwiſchen den erſten Mannſchaften beider Vereine 85 ch Waſſerball⸗ piel bilden. Der Schwimmſport erwirbt ſich auch in Mannheim nafolge ſeiner Vielſeitigkeit ſowie ſeiner hohen und Ahiſchen Werte einen immer größer werden Anhängerkreis. (Räheres ſiehe auch im Inſerat in der gleichen Nummer). Kaòſport Beginn des Newyybrker Sechstagerennens. Das 19. Newyorker Sochstagerennen wurde am Sonntag mit den traditionellen Vor⸗ zütbewerben eingeleitet. Hier ſiegte im Dreiermatch der Holländer gan Kempen gegen den Auſtralier Goullet und den Schweizer Egg, grend Mac Namarra das 10 Meilen⸗Fahren gegen Hill, Horan, gleh, Mac Beath und Grenda an ſich brachte. Mitternacht wurde das Zeichen zum Beginn des Stundenrennens degeben. Folgende Mannſchaften traten die beſchwerliche Reiſe an: Bauer⸗Oskar Tietz, Piani⸗Goullet, Verri⸗Azzini, Tonani⸗ Ferrario, Moeskops⸗Brocco, Coburn⸗Kaiſer, Hanley⸗Beckmann, Frenda⸗Hill, Magin⸗Taylor, Lawrence⸗Kockler, Egg⸗Debaets, Lands⸗ Jaſtmann, Nefatti⸗Chardon, Madden⸗Horan, Mac Namarra⸗Van Kampen und Dewolf⸗Stockelhnck. Die geräumige Halle des Madiſon rgſ Garden war bei Beginn des Rennens bis unter das Dach ge⸗ Die erſten Stunden bis zur erſten Wertung um 3 Uhr mor⸗ donns wür durch ſcharfes Tempofahren ausgefüllt, unterbrochen bierch zahlreiche Prämienjagden. — ine Minute nach Zur Ründigung der Pfandbriefe Man schreibt uns: Wenn ein Hypothekenschuldner vor dem Kriege von seinem Gläubiger hünderttausend Goldmark in Gold erhalten hat(das sind 5000 Doppelkronen), konnte er jetzt zu seinem Gläubiger gehen und eine Krone, die den Kurs von 175 000 Papiermark hatte, als Zahlung seiner Schuld hingeben. Er hatte dann noch die Wahl, ob er seinem Gläubiger die 75 000 Papiermark schenken wollte oder sie sich zurückgeben lassen wollte, vorausgesetzt, daß der Gläubiger einen Schein in diesem Wert auftreiben konnte. Dieser Fall schamloser Bewucherung des Gläubigers War möglich und es muß leider gesagt werden, es war kein Ruhmesblatt für das Landgerflcht Mannheim, dall in einer vor kurzem ergangenen Entscheidung das Landgericht Mannheim die Aufwertung der a b- gelehnt hat. Durch die bekannte Entscheidung des Reichsgerichts vom 28. November ist ein Blitzstrahl der Erkenntnis durch das Gewölk 125 Unsicherheit ge- drungen. Solch skandalöse Möglichleiten der Gläubiger- bewucherung sind jetzt nicht mehr möglich. Es kann nicht mehr der Landwirt um ein khalbes Pfund Butter die Lebensarbeit seines Gläubigers abgelten, es kann nicht mehr der reichgewordene Speku- lant den Bauhandwerker um den Ertrag seiner Arbeit, die er ihm auf das Haus geliehen hat, prellen. Die Resultate, die bisher möglich waren, und den Charakter des Reiches als Rechtsstaat in Frage stellen konn- ten, sind von besonderer Bedeutung für die schwergeschä⸗- digten Pfandbriefinhaber, die zum Teil gezwungen ihr Vermögen in Pfandbriefen anlegen mußten, wie Mündel, Stiktungen, Wohltätigkeitsanstalten u. dergl. Die Hypolhekenbanken haben mit diesen Spargrosehen Hypotheken gegeben und sind verpflichtet, das Geld, das sie von ihren Pfandbriefinhabern erhalten haben, diesen nicht in wertlosen Papierfetzen, wie sie es bisher versucht haben, zurückzuzahlen, nachdem sie auch von ihren Schuldnern, wWwas sie bisher schon getan haben, jetzt aufgewertetes Geld erhal- ten. Der irrsinnige Satz, den auſler unseren Gerichten kein vernünftiger Mensch in Deutschland im Ernste vertreten hat, dall unsere jetzige schwindsüchtige Mark auch nur die geringste Aehnlichkeit mit der Mark früherer Monate habe, Ist jeizt sogar für die Gerichte erledigt(der Einsender irrt, das Reichsfinanzamt betrachtet auch jelzt noch Mark= Mark und erklärt dadurch bedingte Kursanpassungen als steuer- pflichtige„Gewinne“. Red), etwa ebenso wie die Folter- Wwerkzeuge des Mittelalters, er hat diesen Werkzeugen ähn- lich die wertvollsten Schichten des Volkes ruiniert. Die Pfandbriefinhaber, die leider jetzt schon vielfach ihre gekündigten Pfandbriefe im Nennwert der Pfandbriefe zurückerhalten haben, sind nicht mehr rechtlos, sie können Aufwertung ihrer gegebenen Beträge verlangen. Sie wären dumm, Wenn sie Warten wollten, bis etwa ein Reichs- esetz kommt; ein solches wird nicht kommen; wer sich urch Versprechungen der Hypothekenbanken auf ein Reichsgesetz vertrösten läßßt, erhalten wird er nichts. Es gilt auch hier wie bei allen lebendigen Bewe⸗ gungen der Satz, daß durch Selbsthilfe der Geschädigten allein etwas erreicht werden kann. Es muf versucht wer⸗ den, und das ist jetzt nicht mehr allzuschwer, daß die Ge- richte ersetzen, was die Unfähigkeit des Gesetzgebers nicht gibt, vielleicht ist es auch die Unmöglichkeit, die schwere Materie einheitlich zu regeln, denn unsere Zeit hat den Beruf zur Gesetzgebung nicht. Es besteht gar kein Bedenken, bei Schuldverschreibungen Aufwertung zu verlangen. Das Landgericht Hannover hat vor wenigen Tagen bei Obligationęn einer Industriegesell- schaft Aufwertung zugesprochen. Die Rechtslage bei den Pfandbriefen jst für die Pfand- briefinhaber eine viel günstigere, da sie wie oben aus- gekührt, die Geldgeber der Hypotheken sind, tatsächlich, Wenn auch formell es die Hypothekenbank ist. Es handelt sich um den Schutz des Mittelstandes, der jetzt schon durch unsinnige Handhabung unserer Gesetzgebung in die Verarmung ohne Erbarmen gestoßen worden ist, es handelt sich darum, daß Rentner und Hausbesitzer, Stif- tungen und anständige Sparer; Handwerker und kleine Leute nicht weiterhin der Verelendung preisg eben werden, es handelt sich darum, daß der Begriff der Untei stützung aus Wohltätigkeit, wie man ihn als Schutzmittel gegen die Ver- zweiflung dieser Schichten gepriesen hat, nicht in Anspruch genommen zu werden braucht, wenn eine vernünftige Recht- sprechung in Verbindung mit einer kraftvollen Organisstion der sonst erbarmungslos dem Untergang ee ee Schichten, nur dem sich entgegenstellt, daß Vernunft nicht Unsinn wird. Da der Staat bei seinen Forderungen den Satz nicht kennt, daß Mark Mark ist, da er täglich fast die Tarife der Post und Bahn erhöht, so kann er bei seinen Gläubigern auch nicht verlangen, daß seine Schuldverschreibungen mit entwerteten Papierfetzen von diesen angenommen Wwer- den sollen. Es schwebt bekanntlich ein Auf wertungs- rozeß gegen das Land Baden, da dieses seine Schuldverschreibungen in solch unanstzndiger Weise zurück- zuzahlen versucht. Diese Fragen brauchen aber gar nicht im vorliegenden Falle des Schutzes der Pfandbriefinhaber und der Hypotheken- gläubiger in die Erörterung gebracht zu werden. Der Hypothekenschuldner hat wertvolle Sachwerte, das Haus und dessen Besitz, er darf sich nicht bereichern mit dem Geld seines Gläubigers. Was zu tun ist, ist Wahrhaftig sehr einfach: 1. Die Hypothekenglaubiger. sind durchaus nicht verpflichket, daß sie sich von ihren Schuldnern die Hypotheken zum Nennwert zurückzahlen lassen. Sie sind dürchaus berechtigt entsprechende Aufwertung zu ver- langen, der Index zur zeit der Hingabe und zur Zeit der Rückzahlung ist für das Maß der Aufwertung ein wichtiger Vergleichsmafstab. Die Hypothekengläubiger dürfen mit Recht die Löschung verweigern, wenn ein unanständiger Schuldner ihnen den Nennwert in Papier zu geben versucht. 2. Die Pfandbriefinhaber brauchen durchaus nicht ihre Pfandbriefe, auch wenn sie gekündigt sind. hinzu- eben, sie können gleichfalls Aufwertung verlangen, der atz, daß Papiermark für Gold hingegeben Werden darf, ist glücklicherweise jetzt eih für alle Mal erledigt, es. —1575 wWenn die Pfandbriefinhaber auf dem Posten sind und nicht schlafen, sogar auch hier noch die Vernunft zum Siege kommen. Rechtsanwalt Dr. Otto Simon, Mannheim „* 1 Diese Zuschrift scheint uns eines außer Acht zu lassen, namlich die Tatsache, daß die Berechtigung einer Höher- bewertung nach den angezogenen Urteilen abhängig ist von der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des Schuldners; bei den Hypothekenpfandbrliefen insbesondere hängt, wie erst dieser Tage in der Frankfurter Zeitung ausgeführt Wurde, der Wert davon ab, inwieweit die Institute in die Lage kommen werden, für fhren Besitzstand an Hypotheken für ihre bedeutenden Kommunalfarderungen ete, selbhst eine Aufwertung zu erhalten. Reichsbankausweis vom 15. November Der Ausweis der Reichsbank vom 15. November zeigt im Zusammenhang mit der rasch fortgeschritlenen Geldentwer⸗ tung eine neue Vervielfachung der von der Bank zu befrie- digenden Ansprüche. Die Bestände an diskontierten Reichs- schatzanweisungen stiegen noch einmal um 163,7 auf 109,8 Trillionen, Wwobei bemerkt sei, daß mit dem 15. d. M. die Diskontierung weiterer Schatzanweisungsbeträge an das Reich zum Stillstand gekommen ist. Die Wechselbestände hoben sich in der zweiten Novemberwoche um 31,5 auf 395 Lombardforderungen um 0,3 auf 0,5 Trillionen A. Ins⸗ gesamt wuchs die zinstragende Kapitalanlage um 195,5 auf 229,9 Trillionen A. Von den neu beanspruchten Kreditbeträgen blieb dies- mal der Bank der größere Teil bei den fremden Gel, dern belassen. Diese erfuhren eine Zunahme um 112,7 auf 129,6 Trillionen A. Der Banknotenumbauf stieg gleichzeitig um 73,7 auf 92,8 Trillionen A. „Bei den Parlehnskassen des Reiches ist ein Rück- gang der Ausleihungen um 0,2 auf 2 Trillionen& zu ver- zeichnen. Demgemäß verminderte sich der Bestand der 3 an Darlehnskassenscheinen um den gleichen etrag. H. Fuchs Waggonfabrik.-., Heidelberg Nach dem Geschäftsbericht für 1922½3 stand das Berichtsjahr fast ganz unter dem Einfluß der Markentwer⸗ lung; in seiner zweiten Hälfte hatte die Gesellschaft unter der Ruhrbesetzung, sowie der Abschnürung vom besetzten Gebiet und Unterbindung wichtiger Zufahrtsstraßen erheb- lich zu leiden. Die Belegschaft wurde, wie in anderen Be- trieben, durch die Verteuerung der Lebenshaltung sehr beunruhigt, was naturgemäß die Arbeitslust beeinträchtigte, Wenn es trotzdem gelungen sei, ein gegenüber dem Vorjahr wesentlich besseres Ergebnis zu erzielen, so sei das in erster Linie dem rechtzeitigen günstigen Einkauf von Baustoffen, sowie der Inbetriebnahme der neuen Werkstätten und Be; triebsverbesserungen zu danken. Die Neuanlagen ind im Laufe des Berichisjahres sämtlich fertiggestellt Der Betriebsüberschu betrug(alles in Millionen 0) 3884.52 1. V. 22,11), Allgemeine Unkosten erforderten 2858.72(19,81), Npothekenzinsen 0,15(0,14, Abschreibhngen 22.88(0,46). Einschliesl, Vortrag ergibt sich danach ein Reinge wWInn von 1002,92(1,88). Im Hinblick auf die allgemeine Wirt⸗ schaftslage hatte die Verwaltung vorgeschlagen, von der Verteilung einer Dividende(i. V. 4 Prozent) abzusehen und den gesamten Reingewinn dem Beamten- und Arbeiterunter- stützungskonto zu überweisen. Die im Berichtsjahr beschlossenen Kapitalerhöhun— gen sind durehgeführt. Das Aktienkapital erscheint jetzt in der Bilanz mit 166(i. V. 35) Millionen, davon 150(24) Millionen Stammaktien und 16(11) Millionen 4 Vorzugsaktien. Die Verpflichtungen betragen 29796,82(142.73) Millionen, neben 470(—) Milliohen Akzepten. An Vorräten werden 21 101.60(128,56) Millionen ausgewiesen, an Kassen- bestand 318,00(0,11) Millionen; die Außenstände belaufen sich auf 10 535,96(52.94) Millionen. Sämtliche Anlagekonten sind abgeschrieben, darunter auch Grundstücke, Gebfude und Beamtenwohnhäuser. Ueber das laufende Geschäfts jahr könne nichts vorausgesagt werden, da alles voan dler Weiteren Entwicklung der politischen und wirtschaftlichen Lage abhänge. leiste noch für längere Zeit Beschäftigung. In der o..V. vom 6. wurden die Anträge der Verwal- kung einstimmig genehmigt. Wie der Vorsitzende, Regie- rungsrat Dr. Janzer, erklärte, wäre die Ausschüttün einer Dividende wohl möglich gewesen, mit Rücksicht a die dadurch entstehenden Unkosten habe man jedoch ge- glaubt den Aktionären damit kaum einen Gefallen zu tün; aus dem gleichen Grunde habe man auch die Erwägung, den Aktionäàren anstelle einer Dividende vielleicht mit einem Bezugsrecht oder mit Genußsscheinen eine Vergünstigung zu zuwenden, zurückgestellt, weil auch diese Art der Zuwen- dung mit ganz erheblichen Kosten verbunden wäre, ohne die Stel b des Aktionärs zur Substanz der Gesellschaft zu ändern, Auch die Erwägung, ewa die Rechtsstellung der Vorzugsaktien Lit. A und B zu ändern habe man nicht weiter verfolgt, namentlich mit Rücksicht darauf, dafl man ſa ohnehin wahrscheinlich an einem Wende- punkt in der Bilanzierungsmethode, d. h. bei der Umstellung auf eine Goldbilanz, angelangt sei. Der Vorsitzende Eing dann weiter auf die Veränderungen bei der Reichs- sisenbahn ein, die jetzt aus dem Reichshaushall aus- geschieden und auf sich selbst angewiesen sei. Durch die notwendigen Sparsamkeitsrücksichten werde sie sich wo veranlaßt sehen mit ihren Bestellungen stark zurückzuhalten. Ein Ersatz der entgehenden deutschen Aufträge durch Aus- landsaufträge sei z. Zt. wenig aussichtsreich, weil die deuf- sche Wirtschaft mit zu großen Unkosten arbeitet. Die Er- gänzung des Betriebs durch andere Fabrikations- z weige sei seit längerer Zeit Gegenstand lebhafter Er- wägungen und Verhandlusen gewesen. die aber bis. jetzt 2u einem Ergebnis nicht geführt haben. Obwohl z. Zt. noch Aufträge vorliegen sei die Lage doch recht unübersichtli zu nenncn. Zusammenschluff der Genossenschaftsbanken Mannheim Heidelberg—Weinheim. In der gestrigen.0..-V. der Heidelberger Handels- und Gewerbebank e. 6. m. b. H. wurde mitgeteilt, daß die drei Gewerbebanken Mannheim, Heidelberg und Weinheim sich verschmelzen un eine Aktiengesellschaft mit 300 Mill. Stammkapital errichten wollen. Die Genossenschafter sollen für ihre Stammanteile e eine Gratisaktie erhalten. Die vereinigten Genossenschaf- ten werden Badische Gewerbe und Handelsban .-G. rmieren. Deuisenmarkt New Vork, 6. Dezbr(Wüß Devisen* B. 6,% 6 3. 6, Frankreich.46 548 Schweln 17.47 1½48[ Spanien 13.07 13.19 Belglen.61.68] Engiand.39.30 ſtaiſen.36 437 Waren und NMärkte Lendon, 6. Dezbr.(WB) Metallmarkt. n Lst. l. d. engl. t. v. 1016 kg.) 5. 6. 55 6. Biei 30.— 29.15 Kupferkass 62.25 62.45] destselect. 66.— 66.— Zinix 32.85 3275 do. 3 Monat 63.158 63.18 Nickel 135— 156.— OGuecksiib. 9..75 do. Elektol. 67.75 67.75 Zinn Kassa 236 85 288.85[Regulus 42. 2 — Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Ddezember 5. Recar⸗s Ndein⸗Begel 13 6 ILerar hegelſ.] 3. 3. Schuſierinſel⸗) 2. 20 fl.90f.81.70.83l. 20 Mannbeim 4 01,.88.43J.22.055 15 ee.49.20.07..83287 Heilbronn Maxan 65.80.21.624.904.834.83 Manndeim..80.68.434.22.033.94 Raub ein.183.9303.67.51 452 Herausgeber, Drucken unß Verleger: Druckeret Di aas Mannbeimet Gkneral⸗Anzeiger Gm d. H. Mannbeim E 6. 2. Otrektion: Ferdinand Heyme— Cbefcedakteur: Kurt Piſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: ann Nalden r das Jeuiſleton- Dr Fritz Hammes: für Kommnnalpolittk un jokales: Richard Schönfelder: für Sport und Neues aus aller Welt: illy Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande, Nachbarzebiete Gerick 1˙ den übrigen Tedaktionellen Teil: franz Kircher: für Anzeigen: Karl Hugel· Der vorliegende Auftragsbestand gewähr- — amerikaniſchen Offizier zu einem könne ———————— reitag. den 7. Dezember 1923 Maunheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. 9. Nr. 564 der zweite Bergdoll⸗Ueberfall vor Gericht Erſter Verhandlungskag Dr. E. Mosbach, 6. Dezember. Nach der Mittagspaufſe ſchilderte der Angeklagte Sperber den Ueberfall auf Bergdoll. Sperber und Schmidt ſchlichen ſich abends gegen halb 9 Uhr in das mer Bergdolls, wo ſich Schmidt an die Tür ſtellte, während Sperber hinter dem Schrank Aufſtellung nahm. Sperber hatte einen Strick zum Feſſeln, einen Revolver, einen Tot⸗ ſchläget, ein Handtuch zum Knebeln und Chloroform bei ch ſowie Handſchellen zum Feſſeln. Mit Revolver und otſchläger wat auch Schmidt ausgerüſtet. Schmidt ſollte ſich auf Bergdoll ſtürzen und ihn feſthalten. Nach dieſem Plan wurde der Ueberfall ausgeführt. Die Vorgänge ſpielten ſich blitzſchnell ab. Sperber ſchlug mit dem Totſchläger auf Bergdolt ein. türzte ſedoch zu Boden. Dann krachten die Schüſſe des Bergdoll, durch die Schmidt gerötet wurde. Auch Sperber wurde ge⸗ troffen und wurde bewußtlos. Als Bezahlung haben Sperber und Schmidt von Griffis je 100 Franken pro Tag erhalten. Wenn der Ueberfall gelungen wäre, en ſie nach Angabe Sperbers in Amerika große Ehre Angeiegt und alle Türen hätten ihnen in Amerika offen geſtanden. Griffis erzählte dem Angeklagten, daß er eine Kabeldepeſche aus Amerika erhalten habe des Inhalts, man fürchte, daß die Mutter des Bergdoll. die auf der Reiſe nach Deutſchland ſei, verſuchen werde, ihren Sohn nach Amerika zu bringen. Griffis erklärte, er halte dies zwar für ausgeſchloſſen, haue je befürchtet, daß die Mutter ihren Sohn nach der Schweiz bringen werde und daß dadurch die Entführung erſchwert würde. Bergdoll ſollte nach Havre ge⸗ bracht werden. Auf die Frage des Vorſitzenden erklärte Griffis erneut, daß er für die ganze Tat die Verantwortung trage. Die unbedeutendſte Rolle in der Affäre hat der Chauffeur des Angeklagten Griffis, namens Wilſon, geſpielt, der nach ſeinet Darſtellung faſt bei der ganzen Angelegenheit paſſiv war. Er hat ch die Befehle ſeines Vorgeſetzten ausgeführt. Der Zweck der Fahrten des Griffis will dem Angeklagten zunächſt nicht bekannt geweſen ſein. Als Griffis ihm ſchließlich von ſeinem Plan Mit⸗ teilung gemacht habe er es zunächſt für einen Scherz gehalten. Auch dabe er ni geglaubt, daß die amerikaniſche Regierung einem ſolchen Zweck ein Auto überkaſſen Ob die ameritaniſche Regierung den Zweck kannte, weiß der Angeklagte nicht. Die Beweisaufnahme wurde mit der Vernehmung des Hauptzeugen Bergdoll eröffnet. Beradoll iſt jetzt 30 Jahre alt. ſpricht geläufig deutſch. jedoch mit amerikaniſchem Akzent. Er ſchilderte zunächſt ſeine Flucht in Amerika. Auf die Nachricht daß ſeine Mutter in Eberbach ange⸗ n ſei, trat Beradoll am 9. Auauſt von Radolfzell, wohin er acht Tage vorher gereiſt war. die Rückreiſe nach Eberbach an. Die Dar⸗ ſtellung Beradolls über den Ueberfall deckte ſich mit den Anaaben des Angeklaaten Sperber. Sperber hat Beradoll vor dem Ueberfall nicht geſeßen, wohl aber Schmidt und Gagarin. Zum Schluß erwähnte Deradon. daß er einſae Wochen vor dem Ueberfall den Eindruck hatte. er auf einer Fahrt von Eberbach nach Heidelberg von Autoverfolat worden ſei. Der zweite Zeuge Stecher, der frühere Chauffeur des Berg⸗ doll auf ſeiner Flucht in Amerika, ſeßt Schloſſermeiſter in Eberbach, verſicherte bei ſeinem Eid, daß Beradoll auf ſeiner Flucht keine Be⸗ nasgelder an amerikaniſche Offiziere und Beamte gezahlt habe. Nach dem Ueberfall iſt der Zeuge Stecher mit dem Indaber des Hotels Krone⸗Poſt in Eberbach in das Zimmer des Beradoll hinein⸗ genangen, aus dem Beradoll blutüberſtrömt herausgekommen war. Ein mediziniſcher Sachverſtändiger gab dann einen Bericht über den Veichendefund des getöteten Schmidt. Die Leiche iſt durch drei Schüfſe verlekt. Der Bauchſchuß war abſolut tötlich. Dem als weiteren Zeugen vernommenen Wirt des Hotels Krone⸗ rein verdächtig vor. er ſiſchen Spitzel hielt. Als der dt und der Angeklaate Gagarin beobachteten, kam ihm der Verdacht, daß es auf Beradoll ab⸗ geſehen ſei und er benachrichtigte die Gendarmerie und be⸗ obachtete die Angeklagten ſehr ſcharf. Die Ausſagen der übrigen Zeugen brachten nichts weſentlich Neues. Einem als Zeugen vernommenen Gendarmerfewachtmeiſter von Eberbach, der ſofort nach dem Ueberfall feſtſtellte, daß der ffürſt Gaaarin aus dem Hotel Krone⸗Poſt, wo er bekanntlich wohnte, verſchwunden war. iſt es zu verdanken, daß das Auto des Griffis znit Gacarin vor der Stadt abgefaßt werden konnte. Da auf die übrigen Jeugen verzichtet wurde, konnte die Be⸗ weisaufnahme um 7 Uhr aeſchloſſen werden. Der Vor⸗ ſitzende teilte mit, daß der Beſitzer der Krone⸗Poſt gegen die vier An⸗ geklagten Strafantraa wegen Hausfriedensbruch und Sachbeſchädiauna geſtellt hat. Die Verhandlung wurde auf Freitag vormittag 8 Uhr vertagt und beginnt mit den Plädoyers. Das Urteil iſt nachmittag zu er⸗ warten. Gerichts zeitung Mannheimer Strafkammet Manubeim, 6. Dez.(Abtlg..) Der am 11. Juli 1902 zu Kumreut geborene, in Mannheim⸗Neckarau wohnhafte ledige Tag⸗ löhner Otto Töpfl wurde bei den Unruhen am 17. Oktober feſt⸗ enommen. Bei den Anſammlungen zwiſchen K1 und 8 1 forderke ihn ein Schutzmann zum Weitergehen auf. Töpfl leiſtete der Auf⸗ forderung jedoch keine Folge. Als die Vereitſchaftspoligei gegen die Neckarbrücke zu vorging, wurden aus der Menſchenmenge heraus die Rufe„Bluthunde, Schufte!“ laut. Der Angeklagte ſoll dann aus⸗ Naſſen haben:„Vorne laufen ſie!“, womik er die Erregung der Maſſen noch mehr aufgeſtachelt hat. Bei der Feſtnahme des Töpfl befand ſich ein kleiner Revolver mit 26 ſcharfen Patronen in ſeinem Beſitz. Wie wurde, paſſen die Kugeln aber nicht zum Revolver. Der Angeklagte gab an, daß er vom Lebensmittelamt 17. dem Marktplatz ging, um ſich die Sache einmal anzu⸗ ſehen. Er habe weder ſtehlen, noch plündern, noch Widerſtand leiſten wollen. Was die Waffe anbelangt, ſo habe er ſie ſtets in der Taſche. Die Aeußerung„Da vorne laufen ſie“ habe er nur als Antwort auf eine Frage gemacht. Da dem Angeklagten eine ſtraf⸗ bare Handlung nicht nachgewieſen werden konnte, wurde Töpfl freigeſprochen. ch. * Stkrafkammer Karlsruhe. Mit den Pforzheimer Fabrikein⸗ bruchdiebſtählen, die in der letzten Zeit ziemlich häufig vorgekommen ſind, ſtand eine Anklage gegen den Kaufmann Max Reinbold aus Pforzbeim im Zuſammenbana. Der Angeklagte hatte mitgeholfen, Waren, die aus einem ſolchen Einbruch herrührten, auf die Seite zu ſchaffen. Er wurde wegen ſchweren Diebſtahls zu ſechs Mona⸗ ten Gefänandks abzüaglich drei Monate Unterſuchungshaft verur⸗ teilt.— Der Schiffer Artur Bohn aus Mannbeim hatte mit ſei⸗ ner Berufuna Erfola. Er war wegen ſchweren Diebſtahls im Rückfall zu 27 Jahren Zuchthaus und drei Jahren Ehrverluſt verur⸗ teilt worden. Die Strafkammer milderte die Strafe auf zwei Jahre Zuchtbaus. An der Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf drei 8 wird aber nichts 14 ohe Tierquälerei. iner rohen Tat ließ ſich der vielfach vorbeſtrafte, 1869 geborene Sechemec Georg Schmidt aus Hornbach hinreißen. Als er eines Tages ein Huhn einer Nach⸗ barin, mit er iſt, in den Stall des Angeklagten ge⸗ laufen kam, ſchloß er die Türe, ergriff das Huhn und zerſchmetterte es durch einen die n In ſeiner Todesangſt legte das Tier noch ein Ei. Die Beſitzerin hatte durch eine Oe 5 Treiben des Schmidt beobachtet, der nun troß ſihrt in en 5 vor dem öffengericht Zweibrücken über⸗ ührt und zu 6 Wochen Gefängnis verurteilt wurde. sw, Ein liebevoller Gatte. Das Schwurgericht Darmſtadt be⸗ ſchäftigte ſich mit einer Klage gegen den 5sjäheigen Taglöhner und ihmacher Johann Adam Golz aus Unterſchönmattenwag wegen verſuchtem Verbrechen gegen§ 229. Golz hatte ſeiner Ehefrau, mit der er in häuslichem Streite lebte, Bleimennig in den Kaffee geſchüttet, um ihr„den Kaffee zu verderben“. Die Frau war ihrem Manne körperlich überlegen. Sie hatte jedoch das Vorhaben bemerkt und den Inhalt des Kaffees unterſuchen laſſen. Die in dem Kaffee befindliche inge Bleimennig hätte genügt, eine Kompagnie Soldaten guvergiften. Das Ge erkannte auf Frei⸗ „daß zuſammen verkehrten und daß ſie auffällia das Zimmer des Beradoll auf Verlbeſtändige mündelſichere 5% Roggenwerlanleihe des Jreiſtaates Preußen von 1923 — Cilgung vom Jahre 1928 ab mit jährlich mindeſtens 1 zuzügli eſamtkündigung bis 1930 ausgeſchloſſen — Finsſcheine fällig am 2. Januar und 1. Juli, erſtmalig am 1. Juli 1924— Zeichnungsfriſt: vom 7. bis 14. Dezember d. Is. Früherer Seichnungsſchluß bleibt vorbehalten. Stücke zu 1, 5, 10 und 50 Zentnern. verzinſung und Tilgung in deutſcher Reichswährung zu dem an der Berliner Börſe amtlich Verſtärkte Tilgung und notierten Preiſe für märkiſchen Roggen. Zeichnungen werden von den unterzeichneten Banken und Bankſirmen, deren ſämtlichen Nieder⸗ laſſungen und Depoſitenkaſſen entgegengenommen und und Bankiers ſowie bei den Sparkaſſen, Giro⸗Zentralen und Kommunalbanken erfolgen. der Zeichnungspreis wird berechnet nach dem letzten amtlichen Kurſe an der Berliner Börſe ir die 5% Preugiſche vor dem Cage des ſchlag von 5 und iit ſogleich bei der Jeichnung einzuzahlen. e gelten als voll zugeteilt, ſofern die Zeichnung nicht geſchloſſen war. Die Zeichner erhalten zunächſt Kaſſen⸗ quittungen, gegen deren Rückgabe die endgültigen Anleiheſtäcke baldigſt ausgehändigt werden. Ein er nicht zu entrichten. Die Anleihe iſt an den deh zu Berlin, Frankfurt a. ichnungsſtelle mik einem g Die gezeichneten und vollgezahlten Betrã vor Eingang der Hnmeldung bereits vorzeitig Schlußſcheinſtempel iſt von dem erſten Erwer deutſchen Hauptbörſenplätzen eingeführt und wird dort gelangende Kinleihebetrag iſt—2 nach Fertigſtellung Aus führliche Proſpekte Berlin, Eſſen, Frankfurt a/M., Hamburg, Nöln, Nöni im bezem (Seéhandlung) Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit⸗Geſellſchaft auf Aktien Deutſche Giro⸗CTentrale, Bardy& Co., G. m. b.., Mitteldentſche Creditbank, Lazard Speyer⸗Elliſſen, RNorddeutſche Bank in Hamburg, A. Schaaſſhauſen'ſcher Bankvereln A.., Oftbank für Handel und Gewerbe, Baperiſche staatsbank, aneriſche Rypotheken⸗ württembergiſche Zeichnung ind bei den Zeichnungsſtellen erhältlich. ̃ sberg /pr., Ceipzig, Mannheim, münchen, Stuttgart, er 1925. preußiſche Staatsbank, Berliner Handelsgeſellſchaft, 8. Bleichröder, delbrück Schichler& Co., Direction der Diseonto⸗Geſellſchaft, Dresdner Bank, Z. Dreuſus& Co., §. W. Mrauſe& Co., Bankgeſchäft, preußiſche Jentral⸗Genoſſenſchaftshaſſe, Jacob S. B. Stern, vereinsbauk in Hamburg. Allgemeine deutſche Creditanſtalt, ſpruch, da die Geſchworenen die Schuldfrage verneinten. erſparter Jinſen— können auch bei allen übrigen deutſchen Banken ngongs der Zeichnung bei der ., Hamburg ſowie an einigen weiteren gehandelt und notiert. Der jetzt zur Kusgabe ſogleich im Börſenhandel lieferbar. Commer;- und Privatbank, Aktien⸗Geſellſchaft Deutſche Vank. Mendelsſohn& Co., Simon girſchland, L. Behrens& Söhne, M. M. Warburg& Co., Sal. Oppenheim fr.& Co., Aheiniſche Creditbank, und Wechſelbank, Baneriſche Vereinsbank, Vereinsbank. E28 A. Levn, Neues aus aller Welt — Die Folgen einer Tanzbodenbekannkſchaft. Wie gefähclich es iſt, wenn Dienſtmädchen ſich mit Tanzbodenbekanntſchaften ein laſſen, öhne ihre Perſönlichkeit zu kennen, zeigt wieder ſchwerer Raub in der Nachodſtraße in BVerlin. war eine Gertrud Schneider in Stellung. Dieſe lernte „Spichernſälen“ einen jungen Mann kennen. Sie trafen ſich öſter und er beſuchte ſte auch wiederholt in der Wohnung, wenn die Herrſchaft nicht zu Hauſe war. Vei einem ſolchen Beſuch erfuhr ſie auch ſeinen angeblichen Namen Oswald Toren. Am Donners⸗ tag fragte er durch den Fernſprecher an, ob die Herrſchaft 3 Hauſe ſei und kam hierauf gegen.45 Uhr perſönlich, weil das Mädchen die Frage verneint hatte. Jetzt bekam er leicht heraus daß die Herr⸗ ſchaft nicht ſo bald zurückkehren werde, blieb noch da, bis er cuf einen Augenblick wegging, ängeblich um ſich einige Zigaretten zi kaufen. Nach der Rückkehr begleitete er das Mädchen, das das ihm anvertraute Kind zu Bett brachte, eine Zigarette rauchend in das Schlafzimmer der Herrſchaft. Dann ding er nach der Küche unter der Vorſpiegelung, neues Feuer zu der Zigareite ſich holen zu wollen. Gleich darauf drangen drei Männer. einer mit einer roten und zwei mit ſchwarzen Masken, einen Revolver in der Hand, in das Schlafzimmer ein und forderten das Mädchen und Toren auf, mit erhobenen Händen ſtehen zu bleiben. Dann führten die Ein⸗ dringlinge das Mädchen in ſeine Kammer und ſteckten es in das Spind unter der Drohung, daß man es mif dem Kinde der Herr⸗ ſchaft erſchießen werde, wenn es etwa Lärm ſchlage. Das Mädchen blieh geraume Zeit im Spind und verließ es erſt, als es in der Wohnung nichts mehr hörte. Jetzt waren die maskierten Räuber und auch„Toren“ mit allen erreichbaren Schmuck⸗ und Wertſachen verſchwunden. Die Fernſprechleltung war durchſchnitten, ſo daß das Mädchen auch jetzt noch nicht die Polizei anrufen konnte. Als die Herrſchaft nachts zurückkehrte, verſchwieg das Mädchen zunächſt ihre Bekanntſchaft mit dem jungen Manne. Von der Kriminalpolizei ins Gebet genommen, gab es aber endlich den Zuſammenhang zu. — Das Vordringen der Oſtſee. Den Nordweſtſtürmen dieſes Jahres ſind an der ganzen Oſtſeeküſte wieder große Strecken von Dünengelände zum Opfer gefallen. Was im Sommer an Land an⸗ 3 worden war, was mühſam im Laüfe der Zeit ſeit der etzten 1 8 Sturmflut ſich wieder zu Dünengelände gefügt hatte, es iſt wieder in wenigen Stunden dem gefräßigen Meer zum Opfer gefallen. Schwere Gefahr droht dem Fiſcherort Rowe im Gebiete der Gardeſchen Sees. Unabläſſig nagt der Nordweſt an den Sand⸗ und Lehmdünen, die das flache Geläade um den Gardeſchen See ſchützen. Die mächtige Lehmdüne weſtlich von Rowe, die noch vor drei Jahren ein dauerndes Bollwerk gegen die See zu ſein ſchien, iſt ihr ſaſt ganz zum Opfer gefallen. Das Meer iſt am Gardeſchen See in den beiden letzten Jahren um 2 Meter vorgedrungen. Noch ſchwerer iſt das Fiſcherdorf Damkerort bedroht, das auf einer ſchmalen Nehrung zwiſchen dem Bukowſee und der Oſtſee liegend, in den nächſten Jahren unrettbar ein Opfer des Meeres wird, falls es nicht gelingen ſollte, durch Uferſchutzbauten Dünengelände zu gewinnen und dieſe erheblich zu verbreitern und zu erhöhen. Die in dieſem Jahre bereits ausgeführten Schutzarbeiten ſind faſt reſtlos durch die letzten Stürme wjeder vernichtet orden. — Nicht ganz ſo groß iſt die Gefahr, die dem zwiſchen dem Jas⸗ munder See und der Oſtſee gelegenen Orte Neſt droht.— Bei Kol⸗ berg iſt's der Ausflugsort Elyſium in Nähe des Stadtwaldes, der bei einer nächſten ſchweren Flut rettungslos hart an den Rand des Meeres wird verſetzt werden. Nicht lange wird es währen, dann — die letzten Mauerreſte der Kirchenruine bei Hoff in: Meer. nd dieſe Kirche lag vor Jahrhunderten etwa 1 Kil⸗meter land⸗ einwärts! Aehnlich geführdete Stellen finden ſich an der Kü ſt e von UÜſedom(bei Koſerow), wo von 1895 bis 1897 zum Schutz der abſtürzenden Ufermaſſen eine Felſenmauer erbaut wurde, die den in die See vorſpringenden Inſelteil wie ein Panzer umaülrtet. Rettungslos iſt der nördliche Teil der Inſel Hiddenſee, der Dorn⸗ buſch, dem Untergang geweiht.— Von allen Uſerſchutzbauten haben ſich außer dem gewaltigen Steindamm im Kösliner Oſtſeegebiet der Kolberger Bühnenſchlag am beſten bewährt. der einmal die Kraft der anrollenden Wellen bricht und der Aufrandung abgeriſſenen Dünengeländes die beſte Gewähr bietet. 100 000 Tote der japaniſchen Kataſtrophe. Einer Meldung der„Dailly Mafl“ aus Nokohama zufolge beträgt die Geſamt⸗ zahl der Opfer der letzten Erdbebenkataſtrophe in Japan 99 375 E * 85 in den Tote, 113 071 Verwundete und 42 890 Vermißte. B 5, 17-18 roße Nunie-Junnüme hervorragender Meister 2 maz dna h inpdht ut Iünnilen Preiswerte Iongbadee Mein Photograph. 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Mk..350 Wunelm Schmitz, Spezialgeſchäft für Speiſeöle Traitteurstr. 56, Englisch ee mögl. auch uſſüch. Wer übernimmt Geſchäftskorreſpondenz im Nebenberuf? B9897 Ang. u D. H. 17 an die Geſchäftsſtelle d. Blaties Engllsch-Spanisch für Auswanderer wird er⸗ teilt. Anfr m. Rückporto u C..17a d Geſchäftsſt. B9891 Tel. 4038 und—6. 5641 Jglied und einem Prokurtſten vertreten Tnſſiche BelannmachUngen Handelsregisfer. Zum Handelsregiſter 8 Band XXVII.3 47 wurde heute die Firma„Rheiniſche Jiolierrohr⸗ Werke, Attiengeſellſchaft“ in Manaheim. Induſtrie⸗ ſtraße 6, eingetragen Der Geiellſchaſtsvertrag der Aktiengeſellſchaft iſt am 16 Juli und 23. November 1923 feſigeſtellt Gegenſtand des Unternehmens iſt die Fabrikation und der Vertrieb von Iſolier⸗ und Stahlpanzerrohren. ſowie aller einſchlägigen Be⸗ darfsartikel der elekirotechntchen Branche Die Geſellſchaft iſt berechtigt, ihren Betrieb auf andere Handels. und Fabrikationszweige auszudehnen. Ste kann ſich an andern Unternehmungen beteiligen oder mit ihnen Intereſſengemeinſchaſten eingehen Ddas Grundkapital beträgt 50.000 000 Mark und iſt in 5000 auf den Inhaber lautenden Aktien zu ſe 10000 Mark eingeieilt. Die Aktlen werden zum Nennbetrage ausgegeben Der Vorſtand beſteyt aus einer— oder mehreren Mitgliedern; die Feſtſetzung der Zahl und die Beſtellung liegt dem ob. Die Geſellſchaft wird wenn meh⸗ rexre Vorſtandsmitglieder beſtellt ſind durch das vom Auſſichtsrat zur ſelbſtändigen Vertretung ermächtigte Vorſtandsmitglied oder durch je zwei Vorſtandsmiiglieder oder durch ein— e ugen Wallenſtätter. Mannheim iſt Vorſtand. Die Beru⸗ ſung der Generalverſammlung erfolgt durch öffent⸗ liche Bekanntmachung. Die Bekanntmachungen der Geſellſchaft werden den Deuichen Reichs⸗ e anzeiger veröffentlicht Gründer, die ſämtliche Aktlen übernommen haben, ſind: 1. Fabritbeſitzer bPaul Henntg. Mannheim, 2. Geſchäftsführer Leo Gller in Mannheim, 3. Karlsruher Elektrizitäts⸗ Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung in Karlsruhe, 4. Telefon. und Telegrafenbau⸗Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung in Frankfurt am Main und Kaufmann Eugen Wallenſtäſter in Mannheim. Der Gründer Paul Hennig bringt ſein Fabritgrund⸗ tück Lgb. Nr. 1999e der Gemarkung Mannheim. N Nr. 6 Hofreite mit Gebäulichkeiten in die Aktiengeſellichaft ein und erhält dafür Aktien im Nennbetrage von 22 000 000 Mark. Die Aktien⸗ geſellſchaft übernimmt die auf dem Grundſtück ruhende Dienſtbarkeit zu Gunſten der Stadtge; meinde Mannheim und die Hypotheken im Betrage von 110 000 Mark und 9000 Mark als perſönliche Schuldnerin zur vertragsmäßigen 5 und Heimzahlung. Die oben unter Ziffer 2 bis 5 ge⸗ nannten Grunder bringen die in dem dem Ge ellſchaſts⸗ vertrag anliegenden Verzeichnis einzeln aufge⸗ zührten Ma chinen. Waren und ſonſtigen Gegen⸗ ſtände im Geſamtwerte von 18.000 000 Mark in die Aktienge ellſchaft ein und erhalten dafür Aktien im Nennbeſrage von zuſammen 18 000 000 Mark oder jeder 4 500000 Mark. Die Mitglleder des erſten Auſſichtsrates ſind: Leo Gilek, Geſchäftsſührer, Mannheim, Paul Hennig. 9— iter, hier, Bernhard Neumann, Ptokuriſt, Karlsruhe und Diretior Harry Fuld in Frankſurt a M. Von den mit der Anmeldung der Geſellichaft eingereichten Schriftſtücken, insbeſondere von dem Prüfungs⸗ berichte des Vorſtandes, des Auſſichtsrates und der Reviſoren kann vei dem Gericht, von dem Prü⸗ fungsbericht der Repiſoren auch bei der Handels⸗ kammer Mannheim Einſicht genommen werden. Mannheim, den 1. Dezember 1923. Bad Amtsgericht B G. 4. 174 andelsregiſter B Band XXVII.⸗Z. 50 ucker⸗ wurde heute die Firma„Mannheimer warenfabrikation in Mann⸗ heim, Schwetzingerſtraße 97, e Der Geſellſchaftsvertrag der Aktiengeſellſchaft iſt am 23. Oktober und 24. November 1923 feſtgeſtellt. Gegenſtand des Unternehmens iſt die fabrikmäßize Herſtellung von Zuckerwaren aller Art, der Handel mit Zuckerwaren im In⸗ und Auslande, die Er⸗ von Geſchäftsniederlaſſungen, ſowie Erwerb und Veräußerung von Grundſtücken im In⸗ und Auslande. Die Geſellſchaft iſt be⸗ rechtigt, ſich an Unternehmunzen, deren Zweck mit demjenigen der Geſellſchaft wirtſchaftlich irgendwie zuſammenhängt, zu beteiligen und ſolche zu erwerben. Das Grundkapital beträgt 50 000 000 und iſt in 5000 Aktien über jt 10 000 4 eingeteilt Die Aktien lauten auf de Inhaber und werden zum Kurſe von 10 0007 auszegeben. Der Auffichtsrat beſtellt den Vor ſtand und ſetzt die Zahl der Vorſtandsmitgliedel jeſt. Den—— Vorſtand beſtellten die Gründer, Sind mehrere Vorſtandsmitglieder übeſtellt ſo wind die Geſellſchaft durch zwei Vorſtandsmitgliedet oder durch ein Vorſtandsmitglied in Gemeinſcha mit einem Prokuriſten vertreten Theodor Streil Auguſt Feuerſtein, beide Kaufleute in Mannhein, ſind Vorſtandsmitglieder. Alle öffentlichen Be⸗ kanntmachungen der Geſellſchaft und die Berufung der Generalverſammlung erfſolgen durch den Deut⸗ chen Reichsanzeiger. Die Gründer, die ſämtliche Aktien übernommen haben, ſind: die Firmna Ge⸗ brüder Gänswein, Immabilien ⸗Handels⸗ un Finauz⸗Aktiengeſellſchafkt. Konſtanz. Kaufman breſtge Feldernenun. Morpbeim, farftay mintk, Bahnamtmann, Mannheim, Peter Werner, Vaut beamter, men 1 ktor Ri Emonds, Mannheim. Die Mitglieder des erſten Auffichtsrates ſind: Direktor Dr. jur. Paul Breidl. Mannheim, Direktor Wilhelm Kroemer, Man eim, Fabrikant Fritz Müller. Mannhezm. um Fabrikant Adolf Kempf, Mannbeim⸗ Neckaren. Von den mit der Anmeldung der Geſenſchaft ein“ ereichten Schriftſtücken, insbeſondere von Prüfungsbericht des Vorſtandes und des Au, ſichtsrates kann bei dem Gericht Einſicht gene men werden. 1 Mannheim, den 4 Dezember 1923. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. 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