— 12 Dienstag, 11. Dezember Sezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung v..—12. dez 1 Sillion mark. die monatlich Sezieher verpflichten laich bei der Seſtellung des Rbonnements die während der Sezugszeit notwendigen preis erhöhungen zu bezahlen. poſt⸗ ſcheckkonto nummer 17890 Rarisruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle Mannheim E 6. 2.— Seſchüfts⸗Nebenſtelle Heckarſtadt, wald⸗ doſſtr. o. Fernſpr. Ur. 701, 70ga, 7038, 708, 70s. Telegr.⸗Adr. Seneralanzeiger mannbeim. erſcheint wöchentlich zwölfmal. die Nahrungsmittelanleihe in Amerika EBerlin. 11. Dez.(Von unſ. Berl. Büro.) Der amerikaniſche Handelsminiſter Hooper hat, wie der„B..“ aus London ge⸗ drahtet wird, dem Ausſchuß für auswärtige Angelegenheiten des amerikaniſchen Repräſentantenhauſes geſtern einen ausführ⸗ lichen Bericht über die Ernährüungslage in Deutſchland eingereicht, der dazu beſtimmt iſt. anzugeben, warum Präſident Coo⸗ lidge zugelaſſen hat, daß die deutſche Regierung eine Nahrungs⸗ mittelanleihe in Amerika aufnimmt. Der Vericht ſtellt feſt, daß Deutſchland im laufenden Wirtſchaftsjahr bis zu 50 Millionen Buſ⸗ hels Brotgetreide ſowie insgeſamt 700 000 Tonnen Fett ein⸗ führen müſſe. Hoover fährt dann wörtlich fort:„Die poſitive Lö⸗ ſunng des Problems beſteht in der Schaffung eines auslän diſchen Handelskredits für Lebensmittel. Eine ſolche Operation würde nicht nur eine vermehrte Einfuhr ermöglichen, ſondern durch den Verkauf der eingeführten Lebensmittel eine feſte Grundlage zur erbeſſerung der Valuta ermöglichen, und es werde möglich ein, die Koſten für die Arbeitsloſenunterſtützung und für wohltätige olksſpeiſungen zu beſtreiten. Die endgültige Einführung der neuen Währung würde dann den Wiederaufbau produktiver Indu⸗ ſtrie ermöglichen.“ Die deutſche Note Nach einer Meldung der„Times“ aus Waſhington, die noch weitere Einzelheiten bringt, ſagte Hoover, daß Deutſchland drei großen Schwierigkeiten gegenüberſtehe. Die erſte ſei der Zuſammenbruch der deutſchen Währung, die die Verteilung der letzten Ernte kataſtrophal beeinflußt habe, da die Landwirte das ſo gut wie wertloſe Papiergeld nicht annehmen wollten. Die zweite Schwierigkeit ſei die, daß die deutſchen Kaufleute das an⸗ gemeſſene Maß der Einfuhr, das notwendig ſei, um das Defizit der inneren Erzeugung auszugleichen, nicht fabrizieren könnten, weil die vermehrte Ausfuhr die ſelbſt zur Verfügung ſtehende Menge auswärtiger Depiſen vermindert habe. Die dritte Schwierigkeit ſei die weitverbreitete Arbeitsloſigkeit, infolgedeſſen Millionen von Arbeitern nicht genügend Lebensmittel kaufen können und ſelbſt wenn ſie ſich auf den Märkten befänden. Hoover erklärte, der nor⸗ male Prozeß der Verteilunz von Land und Stadt ſei unter⸗ brochen und viele Geſchäfte ſeien gezwungen, zu ſchließen. Die Die Landbevölkerung ſei reichlich mit Lebensmitteln verſorgr und in einem geringen Maße auch die Kleinſtädter in den landwirtſchaft⸗ lichen Bezirken, die in der Lage ſeien, mit den Landwirten Tauſch⸗ dandel zu treiben. Vermögende Leute in den Städten, die teuren Hptels und Reſtaurants ſeien ebenfalls gut verſorgt. Die ge⸗ ſamte Laſt des wirtſchaftlichen Ban kerotts hä ͤ ſtellten in den Großſtädten, wie in den Induſtriebezirken zu tragen, insgeſamt etwa 20 Millionen Menſchen. Der Beamten⸗Abbau E Berlin, 11. Dez.(Von unſ. Berl. Büro.) Der 15gliedrige Neichstagsausſchuß, dem die aufgrund des Ermächtigungs⸗ geſetzes erlaſſenen Verordnungen vorzulegen ſind, damit er ſich in vertraulichen Sitzungen dazu äußert, beſchäftigte ſich heute mit der Beamtenabbau⸗Verordnung. Nach einer ausführlichen Darſtellung der kataſtrophalen Finanzlage des Reichs durch den Reichsfinanzminiſter Dr. Luther nahmen die Parteivertreter zu den Richtlinien des Beamtenabbaus in einer eingehenden Diskuſſion Stellung. Der Rechlsausſchuß des Reichstags beſchäftiate ſich beute mit einemſozialdemokratiſchen An⸗ trag, der wünſcht. daß das Schukhaftaeſetz nachträglich in die rdnua des Reichspräſidenten über den Ausnahmezuſtand auf⸗ genommen werde und daß Jugendliche nicht vor die in dieſer rordnung eingeſetzten außerordentlichen Gerichte, ſondern vor die ordentlichen Jugendagerichte geſtellt werden. Der Ausſchuß nahm den ſozialdemokratiſchen Antrag faft einſtimmia an. Er lehnte dagegen einen kommuniſtiſchen Antrag der ſich gegen die Auflöſung der kommuniſtiſchen Partei richtete, ab. Einſpruch Bayerns gegen die niedrigen Beamtengehälter. Die bayeriſche Regierung hat gegen die Gehaltsfeſtſetzungen der Beamnten b der Neichsregierung Einſpruch erheben laſſen. Die Nrtr Staatsregierung billigt eine Einſchränkung der er Beamten, verſagt aber ihre Zuſtimmung einer pletariſterung der Beamtenſchaft, die durch die neuen unzu⸗ weichenden Gehälter notwendig herbeigeführt werden müßtte. dDer Bayeriſche Richter verein erklärt in der Preſſe, der Reichsftnanzminiſter beabſichtige, den Erlaß eines Geſetzes zu be⸗ treiben, der die Ausdehnung der Abbauverordnungen auf die ſchter ermöglichen ſoll Der Bayeriſche Richterverein wendet ſich gegen ein folches Vorhaben auf das ſchärſſte. 15 5 Bayern und das Reich Nach der„Münchn.⸗Auasb. Abendzta. bat Reichskanzler Dr. beabſichtige zunächſtnicht im Konflikte mit Bavern die Initiatlve zu erareifen. Vorerſt habe das Reich ernſtere Sorgen und Nöte. Kein Sonderſchritkt Bayerns Die Nachricht, daß der baneriſche Geſandte in Berlin der Reichs⸗ regierung das Verlangen Bayerns ausgeſprochen habe, über die auf Grund des Ermächtiaunasaeſetzes zu erlaſſenden Verordnungen vor⸗ ber informiert zu werden, iſt unrichtig. Bauern bat nach Annabme der Beſtimmungen über das Einſpruchsrecht des Reichsrats ſeinen ebenpben beauftraat, für das Ermächtiaunasgeſetz zu timmen. 72 7 würtesrnberg und der Rusbau der Reckarkanalkräfte Der württembergiſche Landtag tritt am Donnerstag wieder zuſammen. Er Wird ſich außer den politiſchen Aufgaben und der Erledigung des Ermächtigungsgeſetzes u. a. mit einer Eingabe des füdweſtdeutſchen Kanalvereins zu beſchäftigen haben, in dier die Regierung erſucht wird, Verhandlungen zu führen über den planmäßigen Ausbau von Waſſerkräften in. Württemberg. In erſter Linie ſoll an den Ausbau der Neckarwaſſerkräfte zwiſchen annheim und Plochingen herangetreten, werden. Auf württembergiſchem Gebiet ſollen vor allem die zur Zeit ſtillgelegten Verke von Horksheim und Obereßlingen ausgebaut werden, die der Neckargroßſchiffahrtsſtraße dienen. Vom Aeberwachungsausſchuß. Dem„Berliner Tageblatt“ zu⸗ folge tritt der auf Grund des Ermächtigungsgeſetzes gebildete Ueber⸗ wachunasausſchuß des Reichstages heute vormittaa zuſammen, um die von der Regierung geplanten Verordnungen zu beraten. Marx bayeriſchen Abgeordneten im Reichstaa gegenüber erklärt, er hal Abend⸗Ausgabe Gadiſche Neuoſle Nachrichlen Beilagen: Der Sport vom Sonntag— Aus Seit und Leben mit Mannheimer Frauen⸗Seitung und Mannheimer Muſik-Seitung —— Wiederaufnahme des verkehrs im Offenburger Gebiet In einer geſtern in Kehl abgehaltenen Beſprechung zwiſchen deutſchen und franzöſiſchen Vertretern wurde bezüglich der Wieder⸗ aufnahme des Verkehrs mit Offenburg beſchloſſen, daß alle Strecken im Gebiet des Brückenkopfes Kehl am Donnerstag, 13. Dezember, den Perſonenverkehr mit den vereinbarten Einſchränkungen wieder aufnehmen. Das Eiſenbahnperſonal hat, ſoweit notwendig, bereits am heutigen Dienstag den Dienſt wieder aufgenommen, um die Vorbereitungen zur Wiederaufnahme des Betriebs zu treffen. Ueber die Wiederaufnahme des Güterver⸗ keihrs wird ſpäter eine Bekanntmachung erlaſſen. Die Pendel⸗ züge der franzöſiſchen Regie zwiſchen Offenburg und Kehl verkehren nur noch bis zum heutigen Dienstag. Einige Perſonenzüge ſollen im Gebiet des Brückenkopfes Kehl ſchon am Mittwoch mit den Fahrten beginnen. Soviel man hört, handelt es ſich hierbei aber mehr um Probefahrten. Wie uns ferner amtlich mitgeteilt wird, verkehren von morgen ab die Perſonenzüge und von Donnerstag ab ſämtliche Schnellzüge und Durchgangszüge wieder über Offen⸗ burg. Der neue Fahrplan erſcheint morgen. Die Durchgangszüge nach Frankfurt gehen nun wieder über Langen. 2 + 2 L4 Die Separatiſten und ihre hintermänner E! Berlin, 11. Dez.(Von unſerm Berliner Büro.) Die Beweis⸗ ſtücke, die den Separatismus immer greller beleuchten, häufen ſich von Tag zu Tag. Immer deutlicher geht aus ihnen hervor, daß die Führer faſt ausnahmslos unlautere, mit frangzö⸗ ſiſchem Gelde beſtochene Elemente ſind und daß im Hin⸗ tergrund der ganzen Bewegung die franzöſiſch⸗belgiſchen Militärbehörden, bezw. ihre Auftraggeber in Paris und Brüſſel ſtehen. Aus der Aufſtellung über die von den Sepa⸗ ratiſten im Koblenzer Schloß geraubten Gegenſtände geht hervor, daß zahlreiche Möbel von unerſetzlichem Wert zertrüm⸗ mert oder verſchleppt, wertvolle Gemälde aus den Rah⸗ men geſchnitten und verſchwunden ſind. Am meiſten hat das in dem Schloß untergebrachte ſtädtiſche Muſeum zu leiden gehabt. Aeußerſt lehrreich iſt das Material, das nach Vertreibung der Separatiſten im Aachener Rathaus vorgefunden wurde, Deckers Chefgouverneur Rhenan“. Das berüchtigte„comits de la rive gauche du Rlin“ drahtet:„Begeiſterte Glückwünſche dem ener⸗ giſchen rheiniſchen Befreier ſeiner Heimat“. Daneben liegt ein Schrei⸗ ben des belgiſchen Bezirksdelegierten in Aachen mit der Mitteilung, daß die Bitte um militäriſchen Schutz„unverzüglich an die zuſtändige militäriſche Stelle weiter geleitet worden ſei“. Ob die belgiſche und vor allem die franzöſiſche Regierung immer noch behaupten werden, „neutral, geweſen zu ſein?. 5 Ein bezeichnendes Beileidstelegramm Der rheiniſche Sonderbündler Smeets der jetzt vorgibt, Prä⸗ ſident der freien rheiniſchen Aktion zu ſein. hat der Witwe des ver⸗ ſtorbenen Abgeordneten Barreès ein Beileidsſchreiben übermittelt, in der er erklärt, in dem Herzen der Rheinländer. ſowie ihrer ſepa⸗ ratiſtiſchen Beweguna bleibe der Name Barres mit unvergeßlichen Lettern eingeſchrieben. Der völkerbundsrat hat in ſeiner geſtrigen Nachmittagsſitzung die Frage der Verein⸗ fachung der Zollformalitäten behandelt. Auf Verlangen von Lord Roberk Cecil werden die neuen Konventionen, die im No⸗ vember ausgearbeitet wurden, auch Rußland und der Türkei zur Unterzeichnung vorgelegt werden. Ferner hat der Völkerbundsrat in großen Zügen das Pro⸗ Igramm der Arbeiten feſtgelegt, die die Kommiſſion des Völkerbun⸗ des für Herabſetzung der Rüſtungen im Laufe des näch⸗ ſten Jahres vornehmen ſoll. Dieſes Programm ſieht hauptſächlich die Aufſtellung eines oder mehrerer Entwürfe zu einer Konven⸗ tion vor, die die Konvention von St. Germain über die Kontrolle des internationglen Waffenhandels erſetzen ſoll. Der Völkerbunds⸗ rat hat beſchloſſen, die Regierung der Vereinigten Staaten zur Er⸗ nennung von Vertretern aufzufordern, die mit der Abrüſtungskom⸗ miſſion des Völkerbundes an der Aufſtellung der Entwürfe arbeiten ſoll. Das Einladungsſchreiben iſt geſtern abend noch abgegangen. Die Abrüſtungskonferenz des Völkerbundes iſt von dem Völkerbunds⸗ rat aufgefordert worden, gemeinſam mit dem Wirtſchaftsausſchuß des Völkerbundes einen Entwurf zu einer Konvention über die private Herſtellung von Waffen und Munition vorzubereiten. Nach der Entgegennahme eines Berichts von Lord Robert Cecil über die internationale Konvention betreffend die obſzönen Veröffent⸗ lichungn, die im Monat September in Genf ausgearbeitet wurden, al der Völkerbundsrat beſchloſſen, den Wortlaut der Konvention den Regierungen zur Unterzeichnung mitzuteilen. Die nächſte Sitzung findet heute ſtatt und iſt öffentlich. Amerika und der interngkionale Gerichtshof Nach einer von der„Chicago Tribune veröffentlichten Nach⸗ richt aus Waſhington hat Senator Lenroot einen Antrag ein⸗ gehracht, der den Beitritt der Vereinigten Staaten zum inter⸗ nationalen Gerichtshof vorſieht, falls dieſer völlig vom Völkerbund getrennt wird. Makerial für die Abrüſtungskommiſſion Nach einer Havasmeldung fordert der amerikaniſche Marine⸗ miniſter in ſeinem Bericht an den Kongreß 30 Millionen Dollars für die Moderniſierung der Flotte. zum Bau von 8 großen Kreu⸗ zern, 3 Unterſeebooten und 6 Kanonenbvoten. Der Bericht erklärt die Kreuzer für eine Offenſiv⸗ und Defenſivwaffe zugleich und für ein Hauptelement in der Flottenſtrategie, in der die Vereinigten Staaten, verglichen mit der engfiſchen Marine, ernſtlich im Rück⸗ ſtand ſeien. die Auſfwertung der hypotheken Berlin, 11. Dez.(Von unſ. Berl. Bürd.) Zur Frage der Aufwertung von Hypafheken behauptet die„B. Z. am Mittag“, daß eine Aufwertung der Hypotheken oder anderer Schulden nicht genehmigt werden ſolle Die Erfaſſung des Geldwertunterſchieds ſoll vielmehr der öffentlichen Hand vorbehalten werden. Dieſer Grundſatz ſoll ſowohl bei den dinglichen Laſten(Hypotheken) wie auch Obligationen und ähnlichen Schulden, auch der ſtaatlichen, an⸗ gewandt werden. 0 7 atken meen Da findet ſich ein Stoßn von Glückwunſchtelegrammen aus Arbeiterbevölkerung, die alten Leute, die Invaliden und die Ange⸗ allen Teilen Frankreichs und Belgiens an„Mr. Leon Leſern' politiſche Manöver auszuführen Verkaufspreis 100 Milliarden Mark 1923— Nr. 571 Anzeigenpreiſe nach Carif, eaussahtung pro ein⸗ ſpaltige Rolonelzeile für Rlgemeine Finzeigen 0,40 Soldmark Reklamen 1,20 Soldmark. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Rusgaben wird keine verantwortung über⸗ nommen. höhere Srwall Streiks, Setriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Rusgaben oder für verſpätete Rufnahme von An⸗ zeigen. Ruftr. öd. Lernſpr. ohne Gewühr. Gerichtsſt. Maunheim. die Käuflichkeit der franzöſiſchen Preſſe (Von unſerm Mitarbeiter) Paris, 9. Dez. Die kommuniſtiſche„Humanité“ erhielt unter ihrer früheren Redaktion, deren Leiter Froſſard war, Geldmittel aus Moskau. Dokumentariſche Beweiſe ſind nicht in die Oeffentlichkeit gedrungen, aber in den hitzigen Redegefechten der für und gegen Moskau auf⸗ tretenden Kommuniſtenführer kam es zu einigen bedenklichen Ent⸗ hüllungen, die natürlich als Verleumdung und Lüge von den Be⸗ ſchuldigten zurückgewieſen wurden. Die Boulevardpreſſe vertritt aber ſeit der Spaltung im Lager der franzöſiſchen Kommuniſten den Standpunkt, daß die„Humanité“ zwei Jahre lang(1921/1922) ruſſiſches Geld erhielt. Man darf die ſoeben begonnene Kampagne der„Humanité“ gegen die Boulevardpreſſe, deren Käuflichkeit vor dem Kriege aus der Korreſpondenz des Finanzagenten Raffalo⸗ witſch und neuerdings auch aus Briefen Iswolskijs unleugbar her⸗ vorgeht, als Entgegnung auf die aualogen Beſchuldigungen der bür⸗ gerlichen Zeitungen betrachten. Was die grande presse vor dem Kriege verbrach, das ließ ſich höchſtwahrſcheinlich die„Humanite“ nach dem Kriege gefallen. In dieſem ſchmutzigen Preſſeſkandal fliegen die gemeinſten Beſchimpfungen hinüber und herüber. Die Organe des„bloc national“, durch Veröffentlichung der erwähnten Dokumente in der„Humanité“ an den Pranger geſtellt, finden auch in der linksrepublikaniſchen Preſſe(„Quetidien“.„Ere Nouvelle“, „'Oeuvre“) eine ſehr verächtliche Beurteilung. Als leuchtendes Vorbild der Unbeſtechlichkeit taucht die Geſtalt des früheren Leiters der„Humanité“, Jean Jaurès, empor. „Ihr behauptet, daß wir beſtochen wurden! Beweiſe fehlen Euch. Wir werden Euch aber zeigen, daß Ihr im Dienſt der ruſſi⸗ ſchen Regierung die erbärmlichſten Streiche und Schuftigkeiten zur Ausführung brachtet.. So begann der Gegenſtoß der„Huma⸗ nite“ Dokumente, die in den Archiven des ruſſiſchen Preſſe⸗ departements ſchlummerten, würden von einem frankosruſſiſchen Publiziſten ans Licht gezogen. Die Reihe begann mit den(bereits bekannten) zwei Briefen des Agenten Raffalowitſch, den„Figcaro“⸗ Direktor Gaſton Calmette und den Senator Berthoulat(früherer Herausgeber der„Liberté“) betreffend. Beide ſind tot; es kam aber kein Proteſt. Die letzte Publikation trifft aber den„Matin“, ein Organ, das ſich vor dem Kriege eine Serie Aufſehen erregender Erpreſ⸗ ſungen leiſtete, ſowohl aus innenpolitiſchen Vorgängen klingende Münze zu ſchlagen verſtand, als auch die Außenpolitik für Finanz⸗ geſchäfte ausnutzte. Börſencoups des„Matin“ waren an der Tages⸗ ordnung. Skandalartikel, die angekündigt wurden und dang— nach Auszahlung von Schweiggeld— nicht erſchienen, ſpielten in den Prozeffen des„Journal“ gegen„Matin eine große Rolle. Die ſchmierigſte Geſchichte war zweifellos das Roman⸗Feuilleon über die Liaiſſons des Königs Leopold von Belgien. Nach dem dritten Feuilleton hörte die Veröffentlichung auf. Der Freund der „Baronin“ Vaugan bezahlte Reichlich bedachte auch der Fürſt von Monako den„Matin“, um Schilderungen der Spielbank, des Selbſt⸗ mörderfriedhofs zu verhüten. ſilianer, gehörte zu den erfolgreichſten„Zeitungsmännern“ der Vor⸗ kriegszeit. Er übernahm den„Matin“ von dem Lebemann Edwards als„ſchlechte Affäre“ und bewirtſchaftete das Blatt als Revolver⸗ journaliſt großen Stils. In der„Humanité“ wird jetzt ein Brief des Agenten Raffalo⸗ witſch an Saſonow, den ruſſiſchen Außenminiſter, publiziert, der, wenn man dem Schreiber Glauben beimeſſen darf, die Käuflich⸗ keit des„Matin“ beweiſt. Raffalowitſch drückt in dem Briefe ſeinen Ekel über das Blatt Rumeau⸗Varillas aus, hält es aber für abſolut nötig, eine große Summe zu bezahlen, damit die außenpolitiſchen Pläne Petersburgs und der Pariſer Regierung nicht durchkreuzt würden. Er teilt mit, daß er dem„Matin“ 600 000 Frs. auszahlen werde, einigen Redakteuren„von Hand zu Hand“ kleinere Beträge. Der„Matin“ hat gegen die„Humanite“ eine Verleumdungsklage erhoben. Infolgedeſſen wird das ganze Be⸗ laſtungsmaterial vor dem erſten Pariſer Tribunal aufgerollt werden. Der Deputierte Berthon wird die„Humanits“ vertreten und Zeugen bu dem Lager der Radikalſozialen gegen den„Matin“ auftreten ſaſſen. Der bevorſtehende Prozeß dürfte ſich aber auch auf die geſamte Boulevardpreſſe ausdehnen, und zwar im Sinne eines offenen Feld⸗ zuges gegen die Hauptorgane des bloc national, der wieder durch die von dem Senator Brilliet präſidierte„Union des interets econo⸗ miques“ entſprechend beleuchtet wird. Den Ausgangspunkt zu dieſer Kampagne bilden zwei zyniſche Briefe Iswelskijs, veröffentlicht in der„Humanite“. Im erſten ſchreibt der damalige Botſchafter in Paris, daß die Dardanellenfrage(Zeitpunkt: September 1911) nur dann mit Erfolg aufgerollt und erfolgreich behandelt werden könne, wenn man die Pariſer Preſſe gründlich„mit Geldmitteln ſpeiſt“. Iswelskij beklagt ſich, daß dies noch nicht geſchehen ſei; in einem zweiten Schreiben gibt er aber ſeiner Befriedigung über die ge⸗ ſchehenen Schritte Ausdruck. Intereſſant iſt, daß er auf eine Rück⸗ ſprache mit dem damaligen italieniſchen Botſchafter Tittemi hinweiſt, der ihm den Rat gab, die Boulevardpreſſe zu beſtechen, ebenſo, wie er, Tittemi, es vor Ausbruch des tripolitaniſchen Feldzuges mit Er⸗ folg getan habe. Vergangenheit und Gegenwart fließen ineinander. Die links⸗ republikaniſchen Zeitungen warten heute ihren Leſern mit der Enk⸗ hüllung auf, daß Muſſolini— deſſen Hilfsquellen von den in Amerika lebenden Italienern außerordentlich gekräftigt werden— ſämtliche Boulevardzeitungen beſtechen ließ. Wenn ſich einmal die Archive der fasziſtiſchen Regierung öffnen werden— und eine Revolution könnte dazu führen— ſo wird man Beweiſe dafür finden, daß unſere Blockzeitungen von Muſſolini beſtochen wurden. Wir wiſſen auch, daß man in Paris jederzeit eine offene Hand findet, um auf dem Wege durch ein„Organ mit 2 Millionen 1 und den ſogenannten Frieden zu ſtören. Das ſchreibt„Quetidien“. Selbſtverſtändlich ſchlögt auch die„Action Francaiſe“(Leon Daudet) auf die republikaniſche Preſſe los, zeigt ſich empört über ihre Käuflichkeit, als ob ſie ſelbſt nicht mit gleichen Mitteln arbeiten würde. Aus der Stellungnahme der linksrepublikaniſchen. Zeitungen gegen die Blockpreſſe[Izt ſich die wahlpolitiſche Bedeutung des Skandals erkennen. Die der Käuflichkeit überwieſenen Boulevardblätter geraten in Mißkredit und werden, wenn die Wahlkampagne losgeht, mit ihrer natio⸗ naliſtiſchen Propaganda einen ſchweren Stand haben. Hindenburg, 11. Dez. Aus bisher nicht bekannter Urſache iſt geſtern abend auf den ſtaatlichen Delbrückſchächden unter Tage ein Grubenbrand ausgebrochen, dem um 1 Uhr nachts eine Explo⸗ ſion folgte. Von den in der Nähe befindlichen Bergleuten haben 13 Mann ſchwere Brandwunden erlitten: ſie wurden dem Kranken⸗ haus zugeführt. 5 Mann ſind noch eingeſchloſſen. Ihre Rettung iſt noch zweifelhaft. Bumeau⸗Varilla, der Franko⸗Bra⸗ —————— Nr. 571 00 be 2. Seite. Mannheimer General⸗Anzeiger(Abend ⸗Ausgabe) Dienstag, den 11. Dezember 1923 Städtiſche Kachrichten Die dritte Rate des Khein⸗ und Kuhropfers Zahlbar am 18. Dezember 1923 und Berechnung der Amſatzſteuer in Goldmark. Nachdem das Ermächtigungsgeſetz am Donnerstag nicht verab⸗ ſchiedet war, konnte die Reichsregierung mit einer Verordnung zur Erhebung von Steuern im Monat Dezember nicht mehr zögern und hat deshalb unter Zurückſtellung alles deſſen, was nicht ſofort ent⸗ ſchieden werden mußte, zum Erlaß einer erſten Steuerperor d⸗ nung auf dem Wege des Artikel 48 ſchreiten müſſen. Wegen der vorgeſchrittenen Inanſpruchnahme der Rentenmarkkredite müſſen noch unbedingt im Laufe des Monats Dezember größere Ein⸗ nahmen aus Steuern dem Reiche zur Verfügung geſtellt und die Vorbereitungen dazu mit großer Beſchleunigung getroffen werden. Die Reichsregierung muß erwarten, daß jedermann den Ernſt der Lage, auf den der Reichskanzler im Reichstage kürzlich ſo nachdrück⸗ lich hingewieſen hat, erkennt und ſeinen ſteuerlichen Verpflichtungen nachkommt, auch da wo die Steuer, wie das jetzt vielfach nicht zu vermeiden iſt, die Geſtalt eines Opfers annimmt. Die eingeleiteten Währungsmaßnahmen haben bereits den Erfolg gehabt, daß eine nicht unbedeutende Senkung der Preiſe eingetreten iſt; auch dies kann nur von Dauer ſein, wenn das Reich ſchnell Mittel bekommt. Es iſt deshalb durch Verordnung des Reichspräſidenten vom 7. Dezember 1923 beſtimmt worden, daß der dritte Teilbetrag der Rhein⸗Kuhr⸗Abgabe, der an ſich erſt am 5. Januar 1923 fällig geweſen wäre, bereits am 18. Dezember 1923 zu entrichten iſt. Es beträgt für natürliche Perſonen grundſätzlich 0,50 Goldmark für jede volle tauſend Mark der Einkommenſteuerſchuld 1922. Wer alſo für 1922 nach einem Einkommen von 2 Millionen Mark veranlagt iſt und davon 490 000 M. Einkommenſteuer zu zahlen hatte, hat am 18. Dezember 1923 an Rhein⸗Ruhr⸗Abgabe 245 Goldmark zu zahlen. Inſoweit der Einkommenſteuerveranlagung 1922 ein Abſchluß vor dem 1. Juli 1922 zu Grunde liegt, beträgt der dritte Teilbetrag der Rhein⸗ Ruhr⸗Abgabe das Vierfache, alſo 2 Goldmark für jede volle 1000 Mark der Jahresſteuerſchuld 1922. Wer mithin einen Abſchluß vom 30. Juni 1922 zugrunde gelegt hat und nach einem Einkommen von 400 000 Mark, demgemäß nach einer Steuer von 40 000 Mark ver⸗ anlagt iſt, hat 80 Goldmark zu zahlen Perſonen, deren Einkommen im Jahre 1922 zu mehr als 50 Prozent aus freien Berufen oder aus Arbeitslohn beſtanden hat, unterliegen der Rhein⸗Ruhr⸗Abgabe auch, jedoch nur dann, wenn ihr Einkommen 1922 mehr als eine Million Mark betragen hat. In dieſem Falle beträgt die dritte Rate der Rhein⸗Ruhr⸗Abgabe ebenfalls 0,50 Goldmark für jede volle 1000 Mark der Jahresſteuerſchuld 1922, wobei jedoch ein im Jahre 1922 etwa einbehaltener Steuerabzug abzuziehen iſt. Hat alſo jemand im Jahre 1922 nur Gehalt im Betrage von 2 Millionen Mark bezogen, wovon ihm im Wege des Steuerabzugs 200 000 Mark einbehalten worden ſind, ſo hat er von 490 000— 200 000, alſo 290 000 Mark 0,50 Goldmark, d. h. 145 Goldmark zu zahlen. Bei Erwerbsgeſellſchaften, die in der Zeit vom 1. Ok⸗ tober bis 31. Dezember 1922 ihr Geſchäftsjahr aboeſchloſſen haben, beträgt der dritte Teilbetrag der Rhein⸗Ruhr⸗Abgabe 0,75 Goldmark für jede vofle 1000 Mark der Körperſchaftsſteuerjahresſchuld 1922 bezw. 1921/1922. Bei denjenigen Geſellſchaften, die in der Zeit vom 1. April bis 30. September 1922 abgeſchloſſen haben, ſind es.50 Goldmark und bei denjenigen Geſellſchaften, die vor dem 1. April 1922 abgeſchloſſen haͤben, 3 Goldmark auf jede vollen tauſend Mark der Körperſchaftsſteuerjahresſchuld für das Geſchäftsjahr 1922/3. Die Umſatzſteuer wird durch die gleiche Verordnung mit rückwirkender Kraft vom 1. November 1923 ab auf Gol d⸗ mark umgeſtellt. Für den November wird demgemäß noch Umfatzſteuer nachbezahlt werden Die weiteren Mitteilungen hierüber werden demnächſt ergehen. Weitere Maßnahmen über die Regelung der Einkommenſteuer für 1923 und 1924, der Vermögens⸗ ſteuerveranlagung zum 31. Dezember 1923, der Erbſchaftsſteuer, der Umſatzſteuer und anderer Steuern und Abgaben ſollen, ſofern das Ermächtigungsgeſetz ergangen iſt, im Wege dieſes Geſetzes durch⸗ Nehrt werden. Gleichzeitig werden Maßnahmen zur He⸗ ung des Wirtſchaftslebens ergriffen. Ein Jahe geſetzliche Miete Der Artikel in Nr. 555 des Mannheimer General⸗Anzeigers unter vorſtehender Ueberſchrift gibt Veranlaſſung zu folgenden Be⸗ merkungen: In den Jahren 1919/22 wurden die Mieten vom Mieteinigungs⸗ amt ſelbſt, ohne daß ihm irgend welche geſetzliche Schranken hierfür geſetzt waren, nach billigem Ermeſſen feſtgeſetzt. Seit dem Inkraft⸗ kreten des Reichsmietengeſetzes ſind genaue Richtlinien für die Be⸗ meſſung des Mietpreiſes gegeben. r Grund für die Feſtſetzung dieſer Richtlinien war die Annahme, daß die Mieteinigungsämter im allgemeinen die Mieten nicht hoch genug feſtſetzen würden, um die Erhaltung der Häuſer zu gewährleiſten. In Mannheim war num aber das merkwürdige Ergebnis, daß die Mieten nach Inkraft⸗ treten des..G. ganz weſentlich niederer waren, als die Mieten, welche das Mieteinigungsamt vorher feſtgeſetzt hatte. Wenn man ſie umrechnet nach dem Dollarkurs vom Tag der Fälligkeit, ergeben die Mieten vor dem R..G. allermindeſtens das drelfache der Mieten die der Mieterausſchuß auf Grund des ..G. berechret hat. Den Mietenausſchuß trifft üherhaupt kein Verſchulden. Er hat nur entſprechend den geſetzlichen Beſtimmungen gehandelt. Das ſchlechte Ergebnis lag jeweils daran, daß vom Tag der Feſtſetzung der Mieten bis zum Zahlungstag der Mar kwert ſich oft in einer Weiſe verſchlechterte, daß die berechneten Mietſätze des Mietenausſchuſſes durch die mittlerweile eingetretene Entwertung der Mark auf ein Minimum herabgeſetzt wurden. Dieſen Mißerfolg konnte aber der Mietenausſchuß weder vorausſehen, noch hatte er eine geſetzliche Möglichkeir, nachträglich helfend einzugreifen. Erſt jetzt, nachdem die Berechnung nach Goldmark immer mehr ſich durch⸗ ſetzt, kann und wird ein ſolches Ergebnis für die Zukunft ver⸗ mieden werden. Wenn der Verfaſſer des Artikels ſagt:„Ich bin nicht Mitglied des Mietenausſchuſſes und kann darum die einzelnen Schuldigen nicht feſtſtellen. Schuld trifft ſie wohl alle, mehr oder weniger, die Bertreter der Mieter, der Hausbeſitzer, den Vorſigenden. Von der Verantwortung der Wohnungszerſtörung kann keiner der drei Teile befreit werden, ſo muß geſagt werden, daß die 4 Hausbeſitzermit⸗ glieder jeweils ihre Forderungen bezüglich der Inſtandſetzungskoſten zur Erhaltung der Häuſer und Wohmungen energiſch vertreten und zeitgemäße Beträge gefordert haben. eenn dieſe Forderungen nicht immer ganz durchgedrungen ſind, möge ſich der Artikelſchreiber vor Augen führen, daß auch 4 Mieterbeiſitzer und der Vorſitzende mitzuſtimmen haben. Es wird alſo ſchwer fallen, den Satz aufrecht zu erhalten, daß er die Verantwortung für die Wohnungszerſtörung ſeinen Hausbeſitzer⸗Kol⸗ legen zuſchiebt. Was der Artikel inbezug auf die Auswir⸗ kungen der Wohnungszwangswirt ſchaft ſagt, muß von wirtſchaftlichem Standpunkte aus voll unterſtrichen werden; mancher Leſer des Artikels, der noch wirtſchaftlich denken kann, wird die Zuſtände, die die Zwangswirtſchaft im Wohnungsweſen her⸗ vorgerufen hak, als unhaltbar bezeichnen müſſen und die Forderung nach Abbau der Wohnungszwangswirtſchaft mitunterſtützen. In der Oefſentlichteit ſcheint noch ziemlich unbekannt zu ſein, daß weder das Mieterſchutzgeſetz noch da⸗ Wohnungsmangelgeſetz und das Reichsmietengeſetz auf Räume Anwendung findet, die nach dem 1. 7. 18 bezugsfertig geworden ſind. Der Erbauer eines neuen Hauſes iſt alſo bezüglich der Mieten nicht an die Beſtim⸗ mungen des R..G. gebunden, er kann insbeſondere ſeine Miete, ſo wie im Frieden dies auch geſchah, nach Goldmark, entſprechend ſeinen Aufwendungen, nur be ſchränkt durch die Wucher⸗ beſtimmungen, bemeſſen. Es können keine Wohnräume in ſeinem Hauſe beſchlagnahmt werden und auch die Kün⸗ digung darf genau in den Grenzen wie im Jahre 1913 erfolgen. Um die Anarchie in den Häuſern nicht aufkommen zu laſſen, ſei den Hausbeſitzern der§ 2 des Mieterſchutzgeſetzes ins Gedächtnis gerufen und den Mietern, die meinen, man habe ihnen nichts zu ſagen, empfohlen, nicht gegen dieſen Paragraphen zu verſtoßen. Der 8 2 des Mieterſchutzgeſetzes ſagt ausdrücklich, daß gegen einen Mieter oder einen ſeiner Angehörigen, der ſich einer erheblichen Beläſtigung des Vermieters oder eines Hausbewohners ſchuldig macht, oder durch unangemeſſenen Gebrauch des Mietraumes oder Vernachläſſi⸗ gung der gebotenen Sorgfalt den Mietraum oder das Gebäude er⸗ heblich gefährdet, wenn er, ungeachtet einer Mahnung des Vermie⸗ lers, dieſes Verhalten fortſetzt, binnen 6 Monaten Klage auf Auf⸗ hebung des Mielverhältniſſes beim Gericht erhoben werden kann. Wird der Mieter zur Räumung verurteilt, ſo iſt die Zwangsvollſtreckung nicht davon abhängig, daß ihm gleichwertige oder auch nur ausreichende Erſatzräume geſtellt werden. Vielmehr kann ohne weiteres gegen ihn vollſtreckt werden und die Gemeinde braucht ihm nur einen Raum zu geben, in dem er notdürftig untergebracht werden kann Nur wo es zur Vermeidung unbilliger Härten erforderlich erſcheint, kann die Vollſtreckung von der Siche⸗ rung eines ausreichenden Erſatzraumes äbhängig gemacht werden, Heinrich Schneider, Mitglied des Mietenausſchuſſes. Jagd und Liſcherei im dezember Gnädig war heuer bisher der Spätherbſt. Noch haben un⸗ ſtär⸗ kere Schneefälle nur im beſchränkten Maß heimgeſucht und ſelbſt das Hochgebirge blieb faſt den ganzen November hindurch verſchont. Da⸗ gegen pflückten heftige Winde und etliche Reifmorgen raſch das Laub von den Bäumen und Büſchen, deren kahles Geäſt nun in den nebel⸗ arauen Himmel emporſtarrt. Die Jaad ſteht noch in voller Blüte, dagegen erfreut ſich der Hirſch der Schonzeit und erholt ſich von den Tagen der Brunſt. Kahlwild und Kälber allein werden jetzt bis zum Monatsende noch auf Birſch und beim Riegeln erlegt, des⸗ aleichen auch Damtiere und Damkälber. Die Re hböcke haben ihren Hauptſchmuck verloren und ſollten daher von jedem wirklichen Jäger geſchont werden. Wo Geiſenabſchuß geboten und genehmigt iſt, kann er mit Auswahl jedoch nur auf der Birſch und nicht beim Treiben auch ausgeführt werden, ſollte jedoch hauptſächlich auf ſchwache⸗ dem Winter varausſichtlich nicht gewachſene Stücke beſchränkt werden. Wald⸗ und Feldtreibſagden gelten namentlich den Haſen, deren Wildpret ſetzt den arößten Wohlgeſchmack aufweiſt und deren Balg hochwertia geworden iſt, Zu Ende iſt die Schußzeit der Rebhüh⸗ ner. Faſanen erhöhen den Reiz der Waldtreibiagden. Eigene Faſanentreiben bieten dem Flurſchützen Gelegenheit, ſeine Schußfer⸗ tigkeit im beſten Lichte zu zeigen. Der Durchzua der Wald⸗ ſchnepfe iſt vorüber. Der Zug der Enten und Gänſe dauert an. Zunehmender Froſt und Vereiſung der Waſſerläufe bringen manche ſeltene Wintergäſte auf unſere Gewäſſer. Birſch und Fall lohnen bei günſtiger Witterung Mühe und Anſtrenaung. Alles Haar⸗Raubwild trägt ſeinen vollen. heute hochgewerteten Winterpelz. Der Fang liefert ihn unbeſchädigter in die Hände des Jägers, als die Erleaung mit der Schußwaffe. Ferner berichtet die lluſtrierte Jagdzeitung„Der Deutſche Jäger“, München. daß von den gefiederten Räubern die meiſten, mit Ausnahme der wenigen Stand⸗ pögeln, dem Zug nach Süden gefolgt ſind. Der Zuzug aus Nord * Anterſchlagung. und Oſt bringt Rauhfußbuſſarde. Wander⸗ und Zwerafalken, die den Hühner⸗ und Faſanenbeſtänden, jedoch au chdem Hausgeflügel man⸗ chen Schaden zufügen. Das Wildererunweſen bat er⸗ ſchreckend zugenommen. Gewinnſucht und Eigennutz dürf⸗ ten ſeine Gefahr erhöhen und auch dem ſchmählichen Gewerbe des Schlingenlegens Vorſchub leiſten. Im übrigen wird der Jäger als Heger der Anlage und Beſchickung der Fütterungen ein Hauptaugen⸗ merk zuwenden müſſen. Im Dezember laichen Forelle, Soeforelle, Seiblinge und Felchen⸗ arten. Aeſche, Hecht und Barſch beißen noch aut und der Huchen bietet dem Angler beſte Gelegenheit. ſeine Kunſt zu erproben. — *Die Goldmark ſteht heute unverändert auf 1 Billion ent⸗ ſprechend einem amtlichen Berliner Dollarkurs von 4,2 Billionen. * Die Zugverbindung nach Frankfurt. Zur Wiederauf⸗ nahme des Eiſenbahnverkehrs im beſetzten rechts⸗ rheiniſchen Gebiet iſt noch mitzuteilen, daß in Kürze der Per⸗ ſonenverkehr auf der Strecke Frankfurt g. M. Hauptbahn⸗ hof—Darmſtadt und Frankfurt a. M. Hauptbahnhof—Höchſt a. Main über Griesheim und Nied in beträchtlichem Umfange wieder in Gang debracht wird. Zwiſchen Darmſtadt und Frankfurt werden in⸗ deſſen vorerſt nur Schnell⸗ und Perſonenzüge verkehren. die dieſe Strecke ohne Aufenthalt durchfahren. Hoffentlich läßt die Hexſtel⸗ lung normaler Verhältniſſe nicht mehr allzulange auf ſich warten. Die Reiſenden, die öfters in Frankfurt zu tun haben, wiſſen ein Lied von den Schwierigkeiten zu ſingen, die durch die Umleitung des Ver⸗ kehrs zwiſchen Darmſtadt und Frankfurt über Dieburg hervorgerufen worden ſind. Fahrpreisermäßiaung für den Weihnachtsverkehr. Für die be⸗ vorſtehenden Weihnachtsferien werden die Schülerferienkar⸗ ten wie bereits die Zeitkarten ſowie Arbeiter⸗ und Schülerrückfahr⸗ karten ebenfalls um fünfzig Prozent im Preiſe ermäßigt. Zur Durchführung dieſer Maßregel werden als Schiflerferienkarten halbe und einfache Fahrkarten dritter und vierter Klaſſe ausgegeben. die mit dem Stempel„Rückf.“ verſehen werden und in Verbindung mit me entſprechend auszufüllenden Antrog zur Hin⸗ und Rückfahrt gelten. * Einreiſeerleichterungen für die Schweiz. Wie wir von der Schweizer Paßſtelle erfahren, werden von jetzt an wieder Einreiſe⸗ erlaubniſſe ohne beſondere Bedingungen gegeben. Bei Reiſen zu Kurzwecken oder zur Ausübung des Sports wird an einwandfreie Fremde das Viſum erteilt werden, ſobald feſtſteht, daß bei der Reiſe weder eine Ueberſiedlung noch ein Stellungsantritt beabſichtigt iſt. * Was köſtet ein Millimeter billigſte Bahnfahrt? Antwort: 22 000 Mark. Beweis: Der Kilometerſatz für die vierte Klaſſe beträgt ſeit 1. Dezember.2 Pfg. 23 Milliarden, ein Meter mithin 22 Millio⸗ nen, ein Zentimeter 220 000 Mark, ein Millimeter 22 000 Mark. * Bedeutende Diebſtähle. Wie der Polizeibericht meldet, wurden in der Nacht zum 5. Dezember aus dem Schuhgeſchäft Deißler in T 1, 11a 58 Paar Herren⸗, Damen⸗, Knaben⸗ und Kinderſchuhe enk⸗ wendet. Die Einbrecher drangen durch die Tür im Hausgana in den Laden ein. Der Wert der entwendeten Schuhwaren beträat, wie wir erfahren, 1200 Goldmark.— Aus einem Schirmgeſchäft in E 2, 1 verſchwanden am 5. Dezember 30 Herren⸗. 10 Damen⸗ und 4 Kinder⸗ ſchirme ſowie 10 Malateka⸗ und Manilarohrſtöcke. Dieſer Tage hat in der Roſengartenſtraße ein 18—20 Jahre alter Burſche einem Kaufmann einen Rohrylattenkoffer unterſchlagen, in dem ſich 8 Stück Herrenſtoffe verſchiedener Farben befanden. * Einen unheimlichen Jund machte man am letzten Freitag auf dem Straßenheimer Hof. Als beim Dreſchen in einer Scheune Frucht herabgeſchafft wurde, wurde man durch einen penetranten Geruch beunruhigt Als ein Knecht mit der Heugabel ſondierte, zog er die ſtark verweſte Leiche eines jungen Mädchens hervor. Es handelte ſich um die 14jährige Magdalene Large aus Wallſtadt, die ſeit 28. Juli vermißt worden war. Das Mädchen war an dieſem Tage mit zwei kleinen Brüdern von ihrem Vater, einem Invaliden, nach Heddesheim geſchickt worden, um dort Kartoffeln zu kaufen. Es hatte 100 000 M. mitbekommen. erhielt aber nur wenige Pfund und ſchickte dann ſeine Brüder am Bahnhof mit den Worten nach Hauſe:„Ich gehe jetzt fort, das andere Geld(80 000.) behalte ich. Ich komme nicht mehr heim Das Mädchen hat ſich dann etwa drei Wochen herumgetrieben und ſoll zum letztenmale am 19. Auguſt geſehen worden ſein. Ob ein Verbrechen vorliegt oder ob das Mädchen auf andere Weiſe um⸗ gekommen iſt, iſt noch nicht feſtgeſtellt. veranſtaltungen 4Theaternachricht. Der Kartenverkauf zu der am Samstag den 15. ds. Mts,, abends 10 Uhr ſtattfindenden Veranſtaltung„Eine Nacht bei Prinz Orlofsky“ beginnt am Mittwoch, 12. d. M. vormittags 10 Uhr.— Die Nachfrage nach Karten für die Nachmit⸗ tagsvorſtellung„Peterchens Mondfahrt“ am 9. d. M. konnte weſt aus nicht befriedigt werden. Eine Wiederholung des Märchens iſt deshalb auf Sanntag, 16. Dezember angeſetzt. 7 In der Photographiſchen Geſellſchaft, U 6, 12, part., ſprach am 7. Dezember Dr. Luß über„Unſchärfe und bild⸗ mäßige Wirkung“. Der Redner zeigte durch Projektions⸗ bilder, daß auch bei ganz hart ausfallenden, viele Details enthalten den Bildern durch eine Unſchärfe eine bildmäßige Wirkung erzi werden kann. Es wäre alſo ernſthaften, ſtrebenden Amateuren Gelegenheit geboten, noch manches ſich anzueignen, zumal dieſe Abende mit keinerlei Ausgaben verbunden ſind. Der Mann im Mond Roman von Sven Elveſtad Copyright bu Georg Müller, Verlag, München. Nachdruck verboten.) „Weil ich keine Gasvergiftung wünſche,“ erwiderte Krag ernſt. „Es iſt übrigens nicht der einzige Mechanismus, dem ich entronnen bin. Sehen Sie hier,“ fuhr er fort,„betrachten Sie einmal dieſen Revolver!“ Der Detektiv zeigte den Herren einen Revolver, deſſen Mecha⸗ nismus auseinandergenommen war. „Den fand ich in meinem Waffenkäſtchen,“ ſagte er.„Er gleicht einem meiner eigenen Revpolver auf ein Haar, aber ich entdeckte doch ſofort, daß es nicht der meine war. Ich ſah, daß Ingenieur Barra ſich an dem Waffenkäſtchen zu tun gemacht hatte, natürlich hatte er ihn ausgetauſcht. Da mir nichts Gutes ſchwante, unterſuchte ich den Revolver ſehr genau und vorſichtig, und es zeigte ſich, daß ſein Magazin mit einem gewaltigen Stück Spreng⸗ ſtoff gefüllt war. Der Revolver war nicht geladen, aber im ſelben Augenblick, in dem ich verſucht hätte, ihn zu laden, würde der Höllenmechanismus gewirkt haben, und dann hätten Sie mich höchſt⸗ wahrſcheinlich nicht hier geſehen, meine Herren.“ „Aber das iſt doch entſetzlich,“ murmelte der Arzt, das Er wurde von einem kleinen, ſchwarzäugigen Judenjungen unterbrochen, der Apfelſinen auf einem Brett feilbot. „Apfelſinen, Apfelſinen! Friſche, ſaftige Apfelſinen,“ rief der Junge. Krag wollte ihn zuerſt abweiſen, dann überlegte er es ſich und kaufte darauf dem Jungen eine Apfelſine ab, der gleich darauf durch die Türe verſchwand. 8 „Das iſt nicht die einzige Krag weiter. ſielen plötzlich drei Ziegelſteine vom Dach und zerſchellten auf dem Trottoir— eine halbe Elle vor mir. Noch ein Schritt, und ich wäre ſicher erſchlagen worden. Sehen Sie ſich jetzt zum Beiſpiel dieſe Apfelſine an, die mir von dieſem kleinen, ſchwarzäugigen Halunken gebracht wurde.“ Er riß die Apfelſine auseinander und reichte dem Arzt die eine Hälfte⸗ „Riechen Jalle iſt.“ Gefahr, der ich entgangen bin,“ ſprach Sie mal,“ ſagte er,„ich wette, daß auch dies eine „Als ich aus meiner Wohnung auf die Straße trat, Der Doktor ſchnüffelte lange an der Apfelſine. „Zyankali,“ murmelte der Arzt und erbleichte.„Eines der gefährlichſten Gifte, die es gibt. Es iſt erſt vor wenigen Minuten eingeſpritzt worden. Das iſt doch das Teufliſchſte, was mir je untergekommen iſt.“ Die drei Männer, von einigen Maſchiniſten der Eiſenbahn be⸗ gleitet, unterſuchten nun alle vorhandenen Lokomotiven. Nament⸗ lich wurde die Schnellzugslokomotive Nummer 72 ſorgſam geprüft. Schließlich wurde ſogar eine Probefahrt veranſtaltet, aber man fand nicht den geringſten Fehler an dem Mechanismus. Asbjörn Krag wendete ſich an den Stationsvorſtand und fragte, ob mit einem der nach Süden gehenden Züge eine größere Wert⸗ ſendung abgeſchickt werden ſollte. Der Stationsvorſtand erwiderte, er habe noch keine diesbezüg⸗ liche Mitteilung erhalten. Wenn Gold mit den Zügen geſchickt wurde, bekam das Perſonal der Eiſenbahn Kenntnis. Dies geſchah, damit das Geheimnis der Wertſendung ſich nicht verbreitete. Da auf dem Bahnhof alſo nichts mehr zu entdecken war, ver⸗ ließen ihn die Herren. Draußen nahmen ſie eine Droſchke. Asbjörn Krag wurde vor dem Polizeiamt abgeſetzt, die beiden anderen fuhren weiter, jeder zu ſich nach Hauſe, da vorläufig— wie Krag ſagte— nichts anderes zu tun war, als den Donnerstag abzu⸗ warten und zu ſehen, was er an myſtiſchen und verhängnisvollen Begebenheiten bringen konnte. VIII. Die Kataſtrophe Die Nacht zum Mittwoch ſchlief Asbjörn Krag allein in der Polizeiwachtſtube, wo einige der untergeordneten Konſtabler immer anweſend waren. Er wollte es nicht riskieren, allein zu ſein, denn er fühlte ſich beſtändig von der Mörderbande des rotbärtigen In⸗ genieltrs umſchwärmt. Am Mittwoch in aller Frühe ging er in die Stadt. Er hatte Ingenieur Barra die ganze vorhergehende Nacht aufgeſeſſen war und gearbeitet hatte. Von Zejt zu Zeit hatte man ihn fieberhaft im Zimmer hin und her gehen gehört. Um acht Uhr morgens war ein ſchwarzbärtiger Mann zu ihm auf Beſuch gekommen, und die beiden hatten lange miteinander geſprochen. „War es ein Nordländer?“ fragte Krag. „Nein,“ erwiderte der Hotelportier,„ich glaube, es war ein Spanier oder Italiener, er ſprach ſehr gebrochen Deutſch.“ einen geladenen Revolver in der Taſche. Im Hotel erfuhr er, daß Der Detektiv erbat ſich eine nähere Beſchreibung, und der Por⸗ tier berichtete, daß der Fremde von kleinem Wuchs war, aber ſeln muskulös und ſtark, und ausſah wie ein Seemann oder etwas Der⸗ artiges, denn dicht über dem Handgelenk hatte er einen blauen Anker eintätowiert. Er hatte kohlſchwarzes Haar und Bart und trug kleine Goldohrringe. Dieſer Schwarze war gegen neun Uhr fortgegangen und gleich darauf hatte ſich Ingenieur Barra zum Schlafen niedergelegt. Asbjörn Krag begab ſich zur Polizeiſtation zurück und ſaßh in den Protokollen nach, ob irgendein Ausländer angemeldet war, deſſen Ausſehen der Beſchreibung des Portiers entſprechen kointe. Aber es war nichts zu finden. Krag ſetzte darum die ganze Detel⸗ tipabteilung des Polizeikorps in Bewegung, um den Schwarzen 3 finden. Im Laufe des Vormittags wurden alle Penſionen und Hotels der ganzen Stadt durchſtöbert, aber nirgends wohnte eln Mann, der der Beſchreibung entſprach. Asbjörn Krag begann ganz fieberiſch zu werden. War es deng nicht möglich, den Aufenthaltsort dieſes verdammten Schur⸗ ken und Mitverbündeten zu finden? Es mußte eine ganze Menge ſolcher geben, aber es konnte nicht die Rede davon ſein, heraus zufinden, wo ſie nachts ſchliefen oder ſich außerhalb der beſtimmten Zeiten aufhielten, wo ſie myſtiſch und plötzlich in der Nähe de⸗ rotbärtigen Ingenieurs auftauchten und wieder verſchwanden. Aber Krag wußte doch jetzt, daß der entſcheidende Wendepunkt des Abenteuers unmittelbar bevorſtand; in höchſtens vierundzwanzig Stunden würde das geſchehen, was Barra⸗Reichtum oder Gefängni⸗ bringen mußte. Donnerstag ſtand im Telegramm. Alſo morgen gingen zwei Schnellzüge nach dem Süden, der Tagesſchnellzug um zwei Uhr und der Nachtſchnellzug um elf Uhr zehn. Natürlich konnte von einem Attentat gegen den Tagesſchnellzug nicht die Rede ſein— alſo handelte es ſich darum, auf den Elfuhrzehnzug aufzupaſſen⸗ Er hatte es auch erreicht, daß die Lokomotive Rummer 72 dieſem Zuge nicht beigegeben wurde. Der Detektiy wußte ganz gut, daß man ihm nachſpionſerte. Nie war er auf der Straße ſo vielen ſtarrenden. Augen begegnet wie jetzt, und er bemerkte einzelne fremde Menſchen, die immer wieder und wieder ſeinen Weg kreuzten. Unterdeſſen ſchlich der Tag dahin. dämmern. ee Fortſetzung folgt) Der Abend begann Iu — Dienstag, den 11. Dezember 1923 Maunheimer General⸗Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) ee 4. Seite. Ar. 5rf Gerichts zeitung 82 Mord⸗ und Totſchlagsverſuch. Der 29 Jahre alte Taglöhner eorg Kerger von Berghauſen bei Freiſing unterhielt mit der Gütlerstochter Marie Schreiber von Freiſing⸗Neuſtift ein Liebes⸗ verhältnis. Schon waren die Vorbereitungen zur Hochzeit getroffen, als die Angehörigen des Mädchens erfuhren, daß Kerger früher wegen verſuchten Verbrechens gegen das keimende Leben zu einer Gefängnisſtrafe verurtejlt worden war. Die Schweſter und beſon⸗ ders die Mutter des Mädchens, die Gütlerswitwe Franziska Schrei⸗ ber, drangen daher auf Löſung des Liebesverhältniſſes und ſchafften den Kerger wiederholt aus ihrem Anweſen. Kerger drohte, daß er es der Mutter ſchon noch heimzahlen werde. In der Nacht zum 23. Oktober begab er ſich zum Schreiberſchen Anſpeſen, holte im Holzſchuppen ein Beil, ſprengte die Tür zum Schlafzimmer der Mukter Franziska Schreiber auf und verſetzte der im Bett liegenden Frau mit der Schneid⸗ und Flachſeite des Beils fünf bis ſechs Schläge auf den Kopf. Auf die Hilferufe der lebensgefährlich verletzten Frau eilte die Tochter Walburga her⸗ bei, der Kerger ebenfalls mit dem Beil lebensgefährliche Verletzungen beibrachte. Während die Tochter wieder hergeſtellt werden konnte, wird die Mutter zeitlebens an den Folgen der Verletzungen zu leiden haben. Vor dem Volksgericht München II, vor dem ſich Kerger wegen gweifachen Mordverſuchs zu verantworten hatte. ſuchte er ſich damit herauszureden, daß ihm die Tötungsabſicht erſt auf die Hilſe⸗ rufe der Frau gekommen ſei. Das Volksgericht verurteilte ihn wegen Mordverſuchs, begangen an der Mutter, und Totſchlagsver⸗ ſuchs, began en an der Schweſter ſeiner Geliebten, zur Geſamtſtrafe von 12 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrenrechtsverluſt. Tragödie im Gerichtsſaal. Vor der Strafkammer des Land⸗ gerichts Bremen ſollte in einem ſeit vierzehn Tagen verhandelten großen Baumwolldiebſtahl⸗ und Hehlereiprozeß gegen nicht weniger als 35 Angeklagte das Urteil verkündet werden. Kurz nachdem der Präſident den Namen eines wegen Hehlerei mitangeklagten Proku⸗ riſten einer Baumwollfirma mit einem Strafmaß von einem Jahr acht Monaten Zuchthaus genannt hatte, krachte im Gerichtsſaal ein Schuß. Der mit 19 anderen Angeklagten in der hinteren Anklage⸗ bank ſtehende Prokuriſt C. hatte unter dem Eindruck ſeiner Ver⸗ urteilung eine Piſtole aus der Bruſttaſche gezogen und ſich einen ſofort tödlichen Schuß durch den Koßf beigebracht. Ein an⸗ derer Angeklagter, neben dem ſich der Selpſtmord ereignet hatte, erlitt einen Nervenchok. Der auf dieſe Weiſe aus dem Leben ge⸗ ſchiedene Prokuriſt hatte den Feldzug als Offizier mitgemacht und war Inhaber des Eiſernen Kreuzes erſter und zweiter Klaſſe. Er hinterläßt eine Witwe und zwei kleine Kinder, Neues aus aller Welt — Ein Journaliſt der alten Schule geſtorben. Vor einigen Tagen iſt der Schriftſteller Rudolf Elcho, der Senjor des Vereins Berliner Preſſe, 85 Jahre alt. geſtorben, Er war ein Mann, den keiner überſah; ein„angeſehener“ Mann in des Wortes ur⸗ ſprünglichem Sinn: jeder ſah ihn an. Wer da glaubt, das hätte nur an ſeiner äußeren Erſcheinung gelegen, der verſteht nichts davon. Er war freilich ein ſehr großer Mann, eine mächtige Ger⸗ manengeſtalt, hatte früher ſchwarzes Haar; ein Typ, wie man ihn wohl in Schottland findet. Ein„Empfänger“ bei Jeſtlichkeiten, wie ihn der Verein Berliner Preſſe nicht beſſer finden konnte. Seine derwegene Jugend glaubte man ihm auf das Anſehen hin. Er war Rheinländer brach aus der Schüle gus, weil er jedwede Gram⸗ matik und Mathematik für ſich unmöglich fand und auch ſonſt wenig gefallen am ganzen hatte, arbeitete in einem helgiſchen Eiſenwerk und zog dann zu Gartbaldi in den itglieniſchen Frei⸗ heitskrieg. Einmal ſtand er auf Poſten vor Gartbaldis Quartier. Garibaldi hat ihm damals aus dem Jenſter gedroht, weil er das Gewehr beiſeite geſtellt hatte und auf einem Baum ſaß, um Früchte zu holen. Als dieſer Krieg aus war, ging er nach Amerika, um den Krieg der Nordſtaaten gegen die ſklavenhaltenden Süd⸗ ſtaaten mitzumachen. Dort war er Kavalleriſt, und dort ſah er, als er als baumlanger Werbe⸗Offizier an ſeiner Quartiertüre, ſtand, ſeine Frau zum erſten Male; ſie war damgls vierzehn Jahre alt. Als ſie ſechszehn alt war, erkannte er ſie auf der Straße von damals her wieder und heiratete ſie. Er kehrte nach Deutſchland zurück, wurde Schauſpieler, ſchrieb einen Roman und kam ſo ins„Literg⸗ riſche“. Er fing bei der Preſſe irgendwo als Korrektor an. Dann rief ihn die Berliner Volkszeitung nach Berlin, und er wurde für lange Zeit ihr Feulleton⸗Redakteür und Theakerkritiker. In der 5 de ſchrieb er eine Reihe von Romanen, die viel geleſen wurden. r war auch Entdecker auͤf literariſchem Gebiet: er hat den erſten Roman der Klara Biebig gedruckt und Sudermanns„Katzen⸗ ſteg“ zuerſt veröffentlicht. Von ſeinen eignen Ramanen war das Beſte der Menſch, der hinter ihnen ſtand; ein Menſch mit einer im Blute lebenden Gerechtigkejt und einer tiefbeſcheſdenen Menſchen⸗ liebe. — Brandſliftung im Wahnſinn. Der 57 Jahre alte Droſchken⸗ kutſcher Karl 2 E teckte im Zuſtand geiſtiger Umnachtung den Dachſtuhl ſeines Wo uſes in Köpenick in Brand. Er wurde ſelbſt ein fer der Flammen. Als die glarmierte Feuerwehr er⸗ ſchien, fand ſie nur noch den verkohlten Leichnam des Stapel vor. — kländiſches Poſtkurioſum. In Reval wurde vor einigen Wochen 1. 72 1955 dem Auslande eingetroffenen Poſtſack ein irgendwie dort hineingeratener deutſcher Fünfzigpfennig⸗ chein entdeckt. Dieſes„Wertobjekt“ hatte die Anlegung einer be⸗ ſonderen Akte zur Folge und der Inſtanzenweg wurde beſchritten, um eine Eniſcheidung über die Verwendung des Scheins herbeizu⸗ führen, der am Tage ſeiner Entdeckung 9,0000000 15 eſtländiſche ſennige wert war!— Der heilige Burequkratismus ſcheint alſo auch in den Randſtaaten ſeine Verehrer zu haben. — Briefmarkendruck zu Sammelzwecken. Itglien läßt es ſich angelegen ſein, ſich durch die Herausgabe von Gedächtnismarken eine reichlich fließende Einnahmeguelle zu erſchlleßen. Nachdem erſt kürz⸗ lich Muſſolint die Herausgabe von einer Million Exemplare Brief⸗ marken zur Feier des erſten Jahrestages ſeines Marſches nach Rom angsordnet hatte, verſichert man jetzt, daß auch die gelegentlich der Befetzung von Korſu vorbereitete Marke in den Verkehr kommen ſolle. Die Marke, die nicht 2 fertiggeſtellt werden konnte, und die nach der raſchen Löſung des Konflikts keine poſtaliſche Ver⸗ wendung mehr finden kann, ſoll nun zu Sammelzwecken verkauft werden. — Sandpapier als Scheidungsgrund. In der Filmſtadt Los Angen enen Dinge möglich zu ſein, die ſonſt nur im Film vorkommen. Vor dem dortigen Scheidungsgericht beantragte eine ſunge Frau die Auflöſung ihrer Ehe mit der Begründung. daß ihr Mann ihr den Rücken mit Sandpapier abgerieben habe Es hütle nur ein kleines bißchen gejuckt, aber der Mann hätte ſie gleich ſo furchtbar mit Sandpapiel unnt der daß ſie tagelang nicht ſitzen ennte. Dieſen Wehklagen konnte der Richter nicht widerſtehen und löſte die Ehe auf, um eln weiteres„Aufreiben“ der Eheleute im Zu⸗ ſammenleben zu verhindern. Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Veobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens) Vuft⸗ Ten⸗ 28 Wind 2 35 2 8 See⸗ 1 15 2 druck pera⸗ 2 8 2 E 1 285 Richt. Stürke 3 33 5 Wertheim,— 3 4/ 1— ſtill Naeg Sönigſenh 63 1 4J NO leſcht beieat— Karlsruhe 127 7715 3 3 3 NO leſcht bena— Haden⸗Baden 213770 4 5 2 No leſcht beüeckt 2 Billingen780 771.0—0 5 0NO leſcht wüec“— Nanen, 1281 655.1 8——5 N leicht dan— a il*.—————— Fecn—— 3888 2Ae ict e— as Hochdruckgebiet über Zentraleuropa hat ſich noch verſtärkt. In ſe er e trockenes, aber meiſt trüthes und Wetter, das ſtärkeren Strahlenfroſt verhindert. Vorläufig dauert der Einfluß des Hochdruckgebietes an, dach iſt bei der ungewöhnlich tarken Entwicklung des inländiſchen Tiefdruckgebietes die Wetterlage nicht beſtändig. Größere Kälte iſt noch nicht zu erwarten. Vorausſichtſiche Wiktekung für Mittwoch bis 12 Uhr nachts: Teils heiter, beſonders im Gebirge, teils neblig, in der Ebene, etwas kälte ſeichte Rachtfröſte, trocken ſchwache Luftbewegung. 4 Bilanzierung wertbeständiger Schulden Das vom Reichstag angenommene Gesetz über die Bilanzierung wertbeständiger Schulden hat folgende vier Paragraphen: § 1. Hat eine Aktiengesellschaft eine wertbeständige Schuld aufgenommen und ist infolge der Geldentwertung der in Reichswährung ausgedrückte Wert der Schuld en dem Tage, für den die Bilanz aufgestellt wird, höher als an dem Tage der Entstehung der Schuld, so ist die Aktien- gesellschaff berechtigt, den Wertunterschied als Wert- berichtigungsposten in die Aktiva der Bilanz einzusetzen(Währungswertberichtigungskonto). § 2. Wertheständige Schulden im Sinne des zesetzes sind: 1. Schulden in ausländischer Währung; 2. Schulden, deren Höhe nicht durch Angabe einés festen Betrages, sondern durch Bezeichnung des Maßstabs be⸗ stimmt ist, nach dem der geschuldete Goldbetrag zu er- rechnen ist. K. 3. Aktiengesellschaften, die von der im 8 1 gewähr⸗ len Bekugnis Gebrauch machen, sind verpflichtet: 1. in der Bilanz den Bestand an wertbeständigen Schulden ge- sondert anzugeben und sie gesondert von anderen Schulden zu bewerten; 2. das Währungs-Wertberich- tigungskonto durch jährliche Abschreibungen nach den Grundsätzen kaufmännischer Geschäftsgebarung zu tilgen. Die obersten Landesbehörden können aAllgemein oder für den einzelnen Fall gen Mingestbetrag der Ab⸗ schreibungen ſestsetzen. § 4. Die Vorschriften der 88 1 bis 3 finden auf Unter- nehmungen anderer Art, für deren Bilanzen kKraft Gesetzes oder auf Grund der Satzung dię für Aktiengesell⸗ schakten geltenden bilapzrechtlichen Bestimmungen des Handelsgesetzbuches maßgebend sind, sowie auf Gesell⸗ scbaften m. b. H. entsprechende Anwendung. In der Begründung des Gesetzes wird darauf hin-⸗ gewiesen, daß nach dem geltenden Aktienrecht höchstens An⸗ schaffungs- oder Herstellungspreis bzw. Schulden nach dem Wert am Bilanzstichtag anzuschen sind. Aktiengesellschaf- ten, die sich wertbeständig verschuldeten, geraten in die Jefahr einer passiven Bilanz. Diese abzuwenden, gibt es Aufwertung der Akliva oder Verteilung der Passiva durch bilanztechnische Mahnahmen. Ersterer Weg sei hedenklich und werde aus Handelskreisen widerraten. Der Zweite Weg begegne keinen Bedenken, zumal alle Garantien für klare Erkennbarkeit der Bedeutung des zugelassenen Berich- kigungspostens gegeben werden. * M. Melliand, chemische Fabrik.-., Mannheim. Wie uns die Verwaltung mitteiltk, scheidet Herr Marecl! Melliand am 31. Dezember d. J. aufgrund freundschaff⸗ lichen Uebereinkommens aus seiner Steflung als Vorstand aus, um sich seinen sonstigen textilen und wissenschaftlichen Unternehmungen widmen zu können. Durch die in der nächsten.-V. erfolgende Zuwahl des Herrn Melliand in den Aufsichtsrat sollen seine vielseitigen Erfabhrungen der Ge- sellschaft erhalten bleiben. FSpinnereien Haagen u. Rötteln.-G. in Haagen, Badlen. Die ſiesellschaft erzielte im Geschäftsjahr 1922½3 einen Fabrikationsgewinn von 676 242 481(I. V. 3 503 691) A. Nach Abschreibungen von 378 269(151943) verbleibt einschließ- lich Gewinnvortrag von 274 175(272 427)„ ein Rein- gewinn von 676 138 387(3 624175) 4, der wie folgt verteilt Wird. Goldmark(nach dem Berliner Dollarmittelkurs vom 29, Oktober) je Aktie als Dividende 368 800 000% Fonds für Wasserkraftanlage 99 303 862 4, Reservefonds I 1 500 000, Reservefonds II 148 300 000, Vortrag 58 234525. In der Bilanz erscheinen Ahlagen 3 893 441(2 495 207) A, grelf. bare Mittel 573 140 400(6 101 550) und Warenvorräte 1869 494 835(21 539 392) 4. Andererseits sind zu erwähnen: Reservefonds 135 946 138(896 138) J, Obligations- Zinsen 29 349(21 296) u. Verpflichtungen 1 612 173 801(16 469 540) l. Im Gesehäftsbericht heißt es u..:„Die beiden Ze- triehe, einschließlich Walzenmühle, hatten auch dieses Jahr Wieder volle Beschäftigung, so daß Einschränkungen ver- mieden werden konnten, Auch für die nächsten Monate sind noch genügend Aufträge zum Vollbetrieb vorhanden. Sehr schwierig War die Finanzierung, da infolge der Mark- entwertung ungeheure Summen für Fortführung des Betrie- bes erforderlich wurden. Nur mit Hilfe ausländischer Kre- dite konnte den gestellten hohen Anforderungen entsprochen werden, um so mehr, als auch wiederum wir genötigt waren, unseren Abnehmern Zahlungfriste zu bewilligen. Stark ver⸗ mehrie Arbeit brachte das gesteigerte Steuer- und Lohn- Wesen; das vorhandene Personal reichte bei weitem nicht aus zur Bewaältigung dieser unproduktiven Mehrarbeit und mußzte vermehrt wertlen. In Anbetracht der politischen und wirtschaftlichen Eage, Deutschlands ist es unmöglich, Vor- aussagungen für die Zukunft zu machen.“ Fulzer-Unternehmungen, In der am 7. Dezember in Winterthur abgehaltenen.-V. der Sulzer-Unternehmungen wurden über die Tochtergesellschaft in Lud- wigshafen folgende Mitteſlungen gemacht: Schwere Sorgen verursacht dem Sulzer-Konzern die deutsche Tochter- gesellschaft in Ludwigshafen, die bis anhin ein sehr gesun⸗ dles und prosperierendes Glied der Sulzer-Unternehmungen War. Ihre Lage im besetzten Gebiet schnürte ihr den Ge- schäftsverkehr mit dem unbesetzten Deutschland, ihrem bis- herigen Hauptabsatzgebiet, während der Periode des passi- ven Widerstandes Vallständig ab. Seit der passive Wider, stand dahingefallen ist, kann zwar von einer namhaften Er- holung noch nicht gesprochen werden; es sind jedoch he- gründete Hoffnungen für eine allmähliche Wiederkehr nor⸗ malerer Verhältnisse vorhänden, insoweit von solchen hei der heutigen scharfen Wirtschaftskrise in Deutschland über- haupt gesprochen werden kann. Die Fabrik in Ludwigs- hafen ärheitet zurzeit mit stark reduziertem Personal höahstens drei Tage in der Woche; sie Wird Loraussichtlich für die nächste Zeit mit einer noch weiteren Einsachränkung der Angestellten- und Arbeiterzahl rechnen müssen. Ueber die Gesamtlage der Sulzer-Unter- nehmungen wurde mitgeteilt, daß sie andauernd unsicher bleibe und daß mit einer durchgreifenden Besserung erst erechnet werden kann, wenn einmal die Spannungen der politischen Lage Europas beseitigt sind. „Eduard Lingel Schuhfabrik.-G. in Erfurt. Nach dem Abschluff für 1922/3 wurden(in Mill.) erzielt: Rohgewinn 16 505(i. V. 51), Unkosten 5176(29), Abschreibungen 35,7 (2,7), Reingewinn 1304(9,5). Eine Pividende kommt nicht zur Verteilung. In der Bilanz erscheinen Waren mit 78,2 (74.), Wechsel mit 1892(2,6), Debitoren mit 4927(57,5), Bankguthaben 2136(—), Kreditoren 496(54), Akzepte 4504 (). Im Bericht heigt es u..: Die vor dem K ege ge- pflogenen Auslandsbeziehungen sind, mit teilwelser Aus- schlleßung der Feindbundstaaten, restlos wieder aufgenom- men, neue Auslandsbeziehungen sind angeknüpft Worden. Der Auslandsumsatz ist ständig im Steigen begriffen und verspricht eine zufriedenstellende Entwicklung. Auch keste Interessensphären im Auslande sind geschaffen wor- den, welche ebenfalls günstige Aussichten versprechen. Die im Vorſahre für Werkerhaltung, Maschinenerneuerung, Wohnungsbau und Wohlfahrt zum Teil neu eingerichteten Konten sind in voller Höhe valorisiert worden und fast Lleichmäßig um qgen palorisierten Betrag erhölt. Eine und Ind ——————ů————— ee . 0 Gewinnausschüttung ist durch den Markzerfall illusorisch gemacht worden. Es wird vorgeschlagen, den bilanzmäßigen Gewinn vorzutragen. Zurzeit sei der Beschäftigungs- grad zufriedenstellend. * Deutsches Kapital in Neu-Guinea. Algemeen Handels- blad berichtet aus Soerabaja(Java), daß in Batavia ine Konferenz zwischen den holländischen Kolonialbehörden, den Fräsidenten der Bank von Java und der niederländischen Handelskompagnie sowie dem Herzog Adolf von Mecklen- burg aind dem deutschen Finanzier Helfferich stattgefunden hat. In der Besprechung wurde ein Abkommen vorbereitet, durch das ein deutsches Konsortium die Jeneh⸗ migung erhält, im holländischen Teil von Neu- Guineg die vorhandenen Naturschätze Kopra, Kautschuk, Holz aund Federn auszubeuten. Der Herzog von Mecklenburg ist bereits Wieder nach Europa zurückgereist, um die Schluß- verhandlungen zu führen. Die Gesellschaft Wird von deutschen Technikern geleitet werden. Börsenberichte Frankfurter Wertpapierbörse *Frankfurt, 11. Dezbr.(Drahtb.) Der Effektenverkehr lag weiter lustlos bei stillem Geschäft. Auf keinem Ge⸗ biet kam es zu größeren Abschlüssen, da die Spekulation sich die größte Zurückhaltung auferlegt. Die wWenigen Kurse, die von Bureau zu Bureau genannt wurden, zeigen nur bescheidene Veränderungen; man hörte aber vielfach Briefkurse.-Schatzanweisungen angeboten, ca. 10 Millionen. 4 proz. Hessen 250 und 4 proz, Bayern 65 Milliarden, Größere Nachfrage bestand für Frankfurter Allgemeine Versiche- rungs-Aktien, bei denen man auf die vorhandenen Auslands- Guthaben der Gesellschaft hinweist, ca. 40 Billionen. Germania Linoleum 18, Große Kasseler Straßenbahn J, Bast Nürnberg 3, Hilpert fest, 5, und Siegener Eisenkonstruk⸗ tion 25—30 Billionen. Geldkurse nannte man auch für Nürn- berger Vereinsbank. Angeboten sind Verein Deutscher Oel- fabriken. Man hörte noch Becker-Stahl 9,5, Becker-Rohle 9,50—9,75, Julius Sichel 6,5—7, A..G.—8,5, Nordd. Lloyd 7,75, Höchster 13,5 und Badische Anilin 21— 22 Billionen. Beriiner Wertpapierbörse Berlin, 11. Dezbr.(Drahtb.) Im Devisenhandel zeigte sich im Zusammenhang mit einer leichten Besserung des Markkurses im Ausland eine gröſfere Neigung zu Abgaben. Infolgedessen konnten die Zuteilungen etwas erhöhf wer⸗ den, die Preise wurden aber unverändert gelassen. Unter den Effektenhändlern herrschte die gleiche Lustlosig⸗ keit wie gestern. Die wenigen Kurse, die genannt wurden, wWiesen keine oder nur ganz unbedeutende Veränderungen gegen gestern auf. Angebot schien vorzuherrschen, wesent⸗ lich für Schiffahrtsaktien; Dollarschatzanweisungen wurden gleichmäßig zu 4,2 notiert bei voller Zuteilung. Deulsenmarkt Berliner Devisen in Milliarden Amtlich G. 10. B. 10. F. 11. B RBSSSH 1596,000 1604,000 1596, 000 1604,000 Buenos-Aires 1316,700 1323,300 1316, 700 1323.,300 e 193,515 194,485 193,515 194,485 Christiania 626, 430 620.570 626,430 629,570 Kopenhagen 746,130 749,870 746 130 749.870 Stockhom 1105,230 1110,770 1105,124 1110,770 Helsingiors 103, 740 104, 260 103,740 104,260 ie 181,5 18 182.438 183,540 184,.400 Londonn 138154,500 138245,500 18254,250 18345.750 New. VOotk 4189,500 4210,500 4189, 500 4210,500 Paris 219,450 220,850 223,440 224,560 e 730,170 85 730,170 733,830 Spanlen 546,630 540,3½ 546,630 549,370 Hnan 1995,000 200 5,000 1905.000 2005, 000 Rio, de Janeiro 395,010 396,990 395,010 396.990 Wien pdg. 59,850 M 60,150 M 39,850 M 60,150 M⸗ 123,590 124.310 123,690 124,310 Jugosfavien 47,218 47,519 48,877 49.123 Budapest. 223,40 M 224, 560 M 219,450 M 229,550 M eeeee 31,920 32.080 30,124 30,276 Waren und Märkie 8 Berliner Produktenmarkt Berlin, 11. Dez. Orahtb.) Am Produktenmarkt machte sich reichlich Angebot fühlbar, was bei der all⸗ gemeinen Geschäftsunlust und der Zurückhaltung der Käàufer Preisdrückend wirkte. Der Inlandpreisstand istf z. T. unter den Weltmarktnotlerungen. Dieser Umstand Wirkte aber kaum preisstützend, weil vom Ausland viel Material, beson- ders von Roggen in zweiter Hand sich befindet. Ro ggen wurde von der Reichsgetreidestelle zu ermäßigten Preisen gekauft. Gerste War zu nachgebenden Preisen verkauft und wurde meist nur zu Futterzwecken er wonben. Hafer war gleichfalls matt und billiger. Für Futterstoffe zeigte sich kein Interesse. Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckeret Dr Haas Mannbeimer General⸗Anzeiger G. m. b.., Mannbeim. E 6. 2. 3 Direktion: Ferdinand Hdeyme— Fbefredakteur: Kurt Fiſcher, Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: furz 9— für das Feuilleton: Dr Fritz Hammes: für Kommunalpolitik und okales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller: für Handelsnachrichten, Aus dem Lande, Nachbargebiete Gericht u. den übrigen redaktionellen Teil. Franz Kircher: für Anzeſgen: Karl Hügel, 8 ee Der Kufſtieg unſerer Wirtſchaft wie er bis zum Ausbruch des Krieges in Erſcheinung getreten iſt, war nur durch die kraftvolle Entwicklung des Zeitungsweſens denk⸗ bar, Allein durch die Tageszeitung war der Geſchäftsmann imſtande, die Vorzüge ſeines Unternehmens und ſeiner Waren weithin bekannt zu geben und 8 durch immer wiederkehrende Reklame ſeinen Namen dem Gedächtnis des Verbrauchers einzuprägen. Ex erkannte, daß der Reklame eine geheimnisvolle Kraft innewohnt, die, richtig gebraucht, den Vorſprung vor dem Konkurrenten ſichert. Sie wurde eine Wiſſenſchaft. Und jedes große Unternehmen pflegte ſie und pflegt ſie heute noch durch erſte Kräfte. Sie iſt die Antenne des Geſchäftsmannes die ſeine Angebote über ein weites Wirtſchaftsgebiet hinwirft und mit der Nachfrage in Verbindung 5 5 allen Gebieten vorhanden. Gute Reklame iſt jetzt mehr denn je erfolgreich. Rur die Teuerung zwingt zur Vermeidung unſicherer Experimente und zur Benutzung bewährter erfolgſicherer Mittel. Den ſtärkſten Erfolg mit geringſten Aufwendungen bringt nach wie vor die bedeu⸗ tendſte Mannheimer Tageszeitung, der Mannheimer Generol⸗Anzeiger —————T0TC——————— ————— 4. Seite. Nr. 571 VVVCCC Mannheimer General- Anzeiger Abend⸗Ausgabe) N eee Dienstag, den 11. Dezember 1923 Ein praktisches Weinnachtsgeschenk Man verlange ausdrücklich MAGGIs Würze 89 und achte auf unversehrten Plombenverschluß. st eine große Originalilasche MAGGF Würze Unbegrenzt halthar, auch bei offener Flasche. Tauſende leſen und hören heute von Aadioſport, Broadcaſting, Liebhaberfunkerei, Rundſpruchdienſt; wiſſen aber nichts damit anzufangen und ſuchen nach Auf⸗ klärung! Das treffliche Buch„Der prakkiſche Radio-Amateur“ ein allgemeinverſtändliches A. B. C. für jedermann mit über 100 Abbildungen, gibt ausführlichen Aufſchluß. Preis geb..-M..75. Proſpekt umſonſt. 5802 Radio! aben Lie in meinem Inserat im Mittaghlatt galesel; Amtliche Bekanntmachungen Handelsregisfer. Zum Handelsregiſter B Band VII.⸗Z. 30, Firma„H. Hommel, Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim wurde heute eingetragen: Die Prokurg des Peter Berens iſt erloſchen. Mannheim, den 7. Dezember 1923. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. Ohne Gleichen! aur J. 95 ll. H. heumder Seiclenkrepp zu eleganten Blusen, in verschiedenen Farben 70 breit, Abgabe bis 2½ Meter Höchstmaß an einen Runden tr. walt“ in Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. in Berlin. gold“ in Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. 125 4. Band XXI.3. 219, Firma„Höfer, Nägele Zum Handelsregiſter B Band XVII.⸗Z. 47 Firma„Thyſſen ſche Handelsgeſellſchaft mit be⸗ und die Firma erloſchen. ſchränkter Haftung“ in Mannheim, Zweignieder⸗ laſſung, Sitz Duisburg, wurde heute eingetragen: Der Geſellſchaftsvertrag iſt durch den Beſchluß der Firma iſt erloſchen. Geſellſchafterverſammlung vom 9. Oktober 1923 in Der Sitz der Geſellſchaft iſt Ernſt Bludau, Hamburg, Schomaker, Eſſen, Kornel Fuchsſchwanz, annheim Otto Ellerſiek, Hannover, Kreppel, Hannover, Oskar Fehlig, Leipzig, Richard Rüdiger, Leipzig, Doktor juris honoris cauſa Fritz Thyſſen, Mülheim./Ruhr, Hans Thyſſen, Mül⸗ 1(GSitz) geändert. nach Berlin verlegt. Franz heim.0/Ruhr, Ernſt Brandenburg, Frohnau in Kaufmann, Mannheim. der Mark und Max Nantulle, Berlin, ſind zu Ge⸗ Theo Urlichs und Joſef Die an ſchäftsführern beſtellt. Spieß ſind nicht mehr Geſchäftsführer. Ernſt Bludau, Friedrich Schomaker, Kornel Fuchs⸗ wenz, Otte Elerſſek, Franz Kreppel, Julins niederlaſſung: Worms. Inhaber iſt Rudolf Klein, Dupin und Rudolf Lembeck erteilte Prokura 13 Kaufmann, Worms. erloſchen. Mannheim, den 5. Dezember 1923. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. Münzer, Worms iſt Prokura erteilt. Mannheim, den 8. Dezember 1923. Firma„ Zum Handelsregiſter B Band XVI.3. 29, own, Boveri& Cie. Aktiengeſellſchaft“ in Mannheim, wurde heute eingetragen: Dem Betriebsdirektor Max Mayer, Mannheim dem Firma„Rhenania Oberingenieur Alfred Gäbert, Mannheim, und Kungsberechtigt iſt. Organiſationsfähige 121 assenartikel“ Vogler, Frankſurt a. M Mannheim, den 8. Dezember 1923. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. Offene Stellen Generalvertretung! mit Alleiuverkauf für Mannheim und Herren oder Firmen bietet ſich einträgliehe Tätigkeit, da es ſich um einen tägl in jedem Haushalt benötigten Mas- genartikel mit deshalb unbegrenzten Abſatz⸗ möglichkeiten handelt. erfordetlich, hingegen Eignung zu intenſivem Ver⸗ trieb und Intereſſenwahrung, ſowie Kapital bis zu 0 zur Uebernahme des nötigen Depots auf»eigene Rechnung“ Vedingung.— Herren oder Firmen, die über die gewünſchten Eigenſchaften verfügen und bei Kolonialwaren⸗ geſchäſten Drogerien ꝛc. ſich leicht einzuführen ver⸗ ſen, belieben Zuſchriften zu rſichten unter an Ala een Branchekenniniſſe keine Bad. Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter A wurde heute einge⸗ agen: 175 1. Band III.⸗Z. 90, Firma„Heinr. Grüne⸗ 2. Band VI.⸗Z. 93, Firma„Arnold Obersky“ in Mannheim. Die Niederlaſſung Mannheim iſt Zweigniederlaſſung der Firma Arnold Obersky 3. Band XIX.⸗Z. 121, Firma„Max Stück⸗ & Co.“ in Mannheim. Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt 5. Band XXIII.⸗Z. 116, Firma„Reklame Inſtitut Norbert Gſchwend“ in Mannheim. Die 6. Band XXIII.⸗Z. 197, Firma„Mezger& Kunzmann“ in Mannheim. Die Geſellſchaft iſt auf⸗ gelöſt und das Geſchäft mit Aktiven und Paſſiven auf den Geſellſchafter Kaufſmann Ludwig Mezger, Mannheim als alleinigen In haber übergegangen, der es unter der Firma Ludwig Mezger weiterführt. 7. Band XXIV.⸗Z. 116, Firma„Paul Heu⸗ beck“ in Mannheim. Inhaber iſt Paul Heubeck, 8. Band XXIV.⸗Z. 90, Firma„Reis& Co. Bankkommanditgeſellſchaft“ in Mannheim. Dem Otto Heiter, Mannheim iſt Geſamtprokura erteilt. Band XXIV.3. 117, Firma„Rudolf Klein“ in Mannheim, Zweigniederlaſſung, Haupt⸗ Dem Kaufmann Siegfrie) 175 Mannheim, den 8. Dezember 1923. Beapdiſches Amisgericht B. G. 4. Ieh suche einen zuverläſſigen J. Reiss, Zigarrenfahriken. Angner Jadilen Gesucht: Aüme Anpeer Vorkäufer(in); ALehnling od. Lehrmädchen mit gutem Schulzeugnis. lebeg, Neig- U. Aalwakel. Mttetr. 5 5832 Geschäftsstelle dieses Blattes. Perfekte Zum Handelsregiſter B Band XVII.⸗Z. 58, Verein Chemiſcher Fabriken dAktiengeſellſchaft“ in Mannheim, Zweigniederlaſ⸗ dem Oberingenieur Dr. Ing. Eduard Caſpari, ſung, Sitz: Aachen, wurde heute eingetragen: Heidelberg, iſt Prokura derart erteilt, daß jeder derſelben in Gemeinſchaft mit einem Vorſtands⸗ mitglied oder einem anderen Prokuriſten zeich⸗ geſchieden. 175 Dr. Anton Meſſerſchmitt und Dr. Friedrich Lud⸗ wig Schmidt ſind als Vorſtandsmitglieder aus⸗ zur Mitbearbeitung— Fe ee 101 derſelbe vor allem perfekt im Rechnen u. Korreſpon⸗ weitere Umgebung vergibt bekannte chem. Fabrit. 9 ſein. berf 1— Ausführliche Angebote mit Lebenslauf, Zeugnis⸗ abſchriſten, Ref, ſowie Angabe d. evtl. Eintritts an als Zolldeklarant von größerem hiesigen Speditionshaus per sofort oder später gesueht. 55874 Angebote unter H. K. 49 an die e äadmen Stenotypistin! 255 8 a Angebote u. H. C. 42 an die Geſchäftsſtelle. Mäaddhen daa etwasHausarb.übern. perfekten Aanbotonenthadhhaber für Kohlengroßhandlung Mannheims gesucht. an die Geschäftsstelle d. Bl. 7484 Ahnstfellun9g Tüchtiger, bilanzsicherer Zuchhalter für Textllunternehmen möglichſt per geſucht Angebote erbeten unter M. M. u Rudolf Moſſe, Mannheim. 0 2 0 00 3. Zt. im 3. Lehrjahre,23 Jahre alt, mit guter neue kaufmänniſche Schulbildung, bewandert 9 im Haushalt wie auch zum Beſuche der Stadtkundſchaft Zum alsbaldigen Eiutritt wird von alteingeführtem Kohlenplatzgeschäft ſchöblsſtelle dieſes Blattes erbeten. ſofo 84 Bogt7 ð ſofort geſucht. 585— Perfekte KRöchiu welches daheim ſchlaſen kann, 5. 58 .lef gef, Hob. Goiblohn. Er. Walffbih eb part Für baldigen Eintritt durchausf 2028b. eeeeeee Stellen-gesuche bei beſch. Anſpr. ſucht arbeitsfreud., gewiſſenh., 3. Zt. in Staatsdienſten ſtehender Bürobeamter. Angebote unter P. G. 131 Fum in dopp. u. amerik. Buchfüh⸗ Tung, sämtl. Rechts- u. Steuerangel. (Ilangjähr. Anwaltsbüro ⸗Vorſteher), erſtklaſſiger Maſch.⸗Schreiber und Stenogr., ühig einen Betrieb selbständ. zu leiten u. in Allen Fragen deu Chef zu vertreten. Prima Refer. zur Verfügung. Angebote erbeten unter G. A. 15 an die Geſchäftsſtelle. 5776 Selhständ. Raufmann Aushilfsstfelle. 35., eigenes Geſchäft, derzeit ſtill, ſucht 5857 Postfach 3 Friedriehsfeld, Baden. Suche für meinen Sohn, Lodlerstochter Lehrstelle im Schriftlichen. B9915 5 0 jetzige ducht Heelgnete Fellung aufgelöſt wurde. ſeb.i tt 5 Gefl. Angebote unter H. B. 41 an die Ge⸗ erb. unt. G. H. 22 an 1 5— 1 ie Geſchäftsſt. 65793] an die Geſchäftsſt. erb. azen dde Mie Aubim bilig las it Vorrätig in der Buchbaudlung Schneider, D 1, 13, im Hauſe des Kaffee Wellenreuther. Nauende Mebuachtgeichene Sehr elegante Herren- u. Damenstoffe Jin großer Auswahl wegen unter Tagespreis abzugeben. Witwe, 42 J. alt, kath., mit gut einger. 3 Zimmer⸗ Wohnung, wünſcht mit Beamten od. Herrn in beſſ. Poſition bekannt zu werd. zwecks ſpäterer 5869 Geſchäftsaufgabe weiter ſchäf 5 Neirat. Späth, Mollstr. 12, Telephon 8469. Nureraſtgen. Juscheſten H. G. 46 an die Geſchäftsſt in diesem Hause befindet sich die Buchhandluns Schmcider R— Radio ueber Rundſpruchdienſt und Liebhaber⸗ funkerei gibt ausführlichen Aufſchluß das treffliche Buch von 25824 Günther⸗Fuchs Der praktiſche Radioamateur vorrätig bei F. Aemnich, Mannheim N 3,7 MULCUTO-Hohischlif-Rasierapparat ür den stärksfen Bartf! Preis 6 Rentenmark, Extra- Qual. in ff. Etui 9 Rentenmaik. Wainung! Die echt.Klingens. Mulcuto gestemp. Ueberall erhältl. Lesen Sie das neue Heft, Ratschläge für Selbstrasierer“, w. gratis u. franko versandi wird. NULCUTO-WERK, SoILINGEN Fabrikniederlage: Stahlw.- Ceschäft Hoffmaun, Mannheim, U 1. 9, Breitestrasse. Telephon 6222. 834 Lioge JpielwaranVersteiganung J 3. Am Donnerstag. 13. Dezember von morgens 10 Uhr und mittags 2 Uhr, ferner: Möbel aller Art, Betten, Tiſche, Stühle. Spar⸗ und Gasherd und Lüſter, Sofa mit 4 Seſſel, Vertiko, Spiegel, Bilder, Bücher und Bücherſchrank, Nippſachen und ſonſtige Hausgeräte, Kleider und Stiefel. 7542 M. Arnold, Auktionator, Q 3, 4. Telephon 6219. Bienenhonig garantiert rein, liefert frei Haus: Robert Brom, Fürth, Odenwald. 5854 FPEEE Dampimaschine liegend(Wert 25.⸗M.) gegen andere Spielſachen zu vertauſchen. Gefl. Ange⸗ bote unt. H. F. 45 an die Geſchäftsſtelle.*5867 eeee Speise-Restaurant N 2, 13 Wilden Mann u 2, 13 Jeden Mittwoch E. Jehl. Es ladet ergebenst ein Drudisaden für die gesamte Industrie ſiefert prompt Druckerei Dr. Haas 6. m. b. H. aden echan. Werkrstätt in ein. vornehm. Hauſe verlangt wird, ſucht mit kompl. Einrichtung, wegen Wegzug o Jrd Stelke alg 25823 preiswert zu verkaufen. Hausdame od. Haushälterin Naune, Pflachmanel! bis 15. Jan. o. 1. Febr.] brauner in gedieg Hauſe, wo ein(Schneiderarbeit) preis⸗ Dienſtmädch. u. Wäſche⸗ wert zu verkaufen. 5875 rin vorh. iſt. Ang. unt. Islinger, Augartenſtr 84. G. a. d. Geſcht. 85 8 7 5 chlafzimmer Jüngetes Mädehen Eichen, ganz neu, nicht ſucht für einige Stunden gebraucht,(in Mannheim), Beſchäftigung im Haus⸗ Ztür. Spiegelſchrank 2 m, halt. aſchen, Putzen, Waſchtiſch mit Marmor u. Nähen dergl. Adreſſen Spiegel, umſtändeh billig erb. unter Hl. A. 40 an zu verk. Anfr. Stark, die Geſchäftsſtelle 5855 Ludwigshafen, Bismarck⸗ Witwe, alleinſtehend, ſtraße 45, Tel. 924„8882 Anfang der 40. Jahre, fi jaſt neu, tüchtig im Haushalt, ge⸗ Ninderwagen und eignet für jedes Geſchäft] Kinder⸗Klappſtühlchen ſucht umſtändehalber zu verkaufen. 25868 f Adler, Mittelſtr. 97, II. St. ut Minne. fögactene Hei des Gehaltes u. E. M. 76 Anzug, prima Ware, ſehr an die Geſchäftsſt 89002 guterhallen, Größe 100, 5 ohne Zeug⸗] Weite 96, zu verk. 5880 Mädchen alſer ducht Schubert, Dammſtr. 9. ſofort Stelle. Näheres johtiech Paletot 54, Marta-Haus. 5881 Aosniebfiach glas, Gaslampe zu verkf. Haumüller, 0 2, 11 5877 EVerkäufe Eleg. Fehpelz Talnaucde Aache eieg Fedpele zu verkaufen. 5844 Mäßcheukleid, Mantel u Stahl. C. 8. 3, Hths. 1 Paar Stiefel. Gr 36, Bücherschrank zu verkaufen. 45866 5 Weil, Q 5, 17, 4. St (ſchwarz) faſt neu, Aus⸗ eee aeheich— 4 zu verkaufen. 29 75 Schäfer, Reuoſcheim, 15 Leghühner Seckenh. Landſtr. 3 II.] zu 845 Schmid Langſtr. 29. klekk. Hinderesenbaun aufcesuche. Gr. Wallſtadtſtr.57, Il. l. Tultpen. papiar nach 5 Uhr abends. 2, Stühle, 2 Regale für Haschen ete. tauft dobf. Nuchenschrang 150.⸗M. z. verk Secken⸗ 8 belmerfe. 72. Wdue 5852 75802 Schreibzeug woeele g Datieaen ger Vermischtes goldet, ſchre alt, Ge. Gebildete Dame 1— 105 der 3 8 0 Stenotypiſtin u gewandte ingen du verk. Maſchinenſchreiberin Böckſtraße V. links. übernimmt ur Heimar⸗ K A U beit Beberſeguft füt Oin- U 0 franzöſ, engl, u. italien. Korreſpondenz. Schreib⸗ 2 Angebote unter G. V. 38 an die Geſchäftsſtelle. 5/11. PS, preiswert zu verkaufen. 75878 4 1 855 an Näheres E 7, 14, part.] die Geſchäftsſtelle. 5870 5849 Rauf! Mleie bei 85 Heckel Piano-Lager 0 3, 10. sehr preiswert Pelzhaus Schüritz, 0 7, Etagengeschäft. 1 81¹³ ———— Zündsteine ur Feuerzeuge all. Art Kraſe J1, 6, Breitestr. M. Brumlik E3,9 1l.7734 E3,9 empfiehlt Teppiche Verbindungsstücke Bettvorlagen [Steppdecken Divandecken Läuferstoffe Unoleum-Teppiche Chalselongules in grosser Auswahl! u bekannt billigen Preisen. 560 5 Monat alter Olisand auf„Lord“ hörend, ent⸗ laufen. 5850 Abzugeben 2, 11. Miet⸗Gesuche Besserer Herr sucht Wohu-And dchatuam gegen e wertbeſtändige Zahlung. Angebot e unter F. F. 95 an die Geſchäftsſtelle. B9905 Elilt! Achfung! Wir ſuchen für eine Anzahl unſerer 5 Angeſtellten und Künſtler einfache u. besser möblierte Zimmer gegen wertbeſtändige Bezahlung 7536 Sücddeutsche Gaststätten 0 7, 26 Telephou 7231 in jecdem koll Die beste ee ſt Eiddel. Erdal Wernet a Merte-& Madz —