Donnerstag, 13. Dezember Sezugspreiſe: 3a mannheim u umgevung v. 18.—19. dez. 1 Sillion mark. die monatlich BSezieher verpflichten lich bei der Beſtellung des Abonnements die während der Bezugszeit notwendigen preis erhöhungen zu bezahlen. poſt⸗ ſcheckkonto ummer 17890 Karisruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle Mannheim EG..— Seſchüfts⸗nebenſtelle Neckarſtadt, wald⸗ bofſtr. 6. Fernſpr. Nr. 7031, 7952, 7063, 7043, 7045. Telegr.⸗Rör. Generalanzeiger Maunheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Beilagen: Die Stellung der Reichsregierung Berlin, 13. Dez.(Von unſerm Berliner Büro.) In ein paar Berliner Blättern finden ſich peſſimiſtiſche Ausblicke auf die weitere N EN 8 ——— Geſtaltung der Dinge im Rheinland. Soweit wir unterrichtet zu ſein glauben, iſt zu ſolchem Peſfimismus gerade im Augenblickkein ſonderlicher Anlaß vorhanden. Die Vertreter des beſetzten Gebiets ſind, wie man uns berichtet, gerade von den letzten Beſpre⸗ chungen mit der Reichsregierung durchaus befriedigt geweſen. Sie haben die Ueberzeugung mitgenommen, daß das Kabinett f e ſt entſchloſſen iſt, das äußerſte anzuwenden, um Rhein und Ruhr uns zu erhalten. Im Kabinett herrſcht in der Be⸗ ziehung die weiteſtgehende Uebereinſtimmung. Nach wie vor ſteht die Regierung auf dem Standpunkte, daß von einer Preisgabe des Rheinlandes gar keine Rede ſein könne. Man kann unter Umſtän⸗ den uns das Rheinland rauben, aber keine Regierung wird ſich finden, die je dazu ihre Zu ſtimmung zu geben vermöchte. Die Erwerbsloſenfürſorge für das beſetzte Gebiet wird. wie wir dem noch hinzufügen möchten im Zuſammenhang mit der für das unbeſetzte Gebiet neu geordnet werden. Man wird die Beiträge allenthalben herabſetzen, aber wohl gemerkt gleichmäßig für das ganze Reich. Bisher wurde die Erwerbsloſenfürſorge ausſchließlich aus Reichsmitteln beſtritten, inzwiſchen iſt bekanntlich eine Verordnung ergangen, wonach auch Arbeitgeber und Arbeitnehmer bis zu 20 Prozent in Anſpruch ge⸗ nommen werden können. Dieſer Satz ſoll auch in Zukunft nicht er⸗ höht werden. Wohl aber haben die Länder ſich bereit erklärt, ihren Pflichtanteil erheblich zu vergrößern. Preußen allein will bis zu 40 Prozent tragen. Die Gemeinden ſollen weitere 20 Prozent beiſteuern. Von den 340 Millionen Goldmark, die letzthin für die Erwerbsloſenfürſorge ausgeworfen wurden, iſt der größte Teil wohl aufgebraucht. Immerhin ſollen noch 40—50 Millionen Goldmark für die produktive Erwerbsloſenfürſorge bereitgeſtellt ſein. Sie wird ſich indes nach unſeren Informationen nur auf beſtimmte Gebiete be⸗ ſchränken. Der Sechzigerausſchuß trat, wie kurz berichtet, zur erſten Sitzung unter dem Vorſitz don Juſtetar Moen n 255 im B„ izungsſaal in Köln die brennenden Beamtenfragen 7 2 4 Wie das„Berl. Tagebl.“ meldet, ſetzt das Reichskabinett in den g Tagen die Arbeitszeit der Beamten durch einen Be⸗ ſchluß feſt. Die Regierung verkrete den Standpunkt, daß die unter ehr erträglichen Bedingungen arbeitenden Beamten eine längere beitszeit auf ſich nehmen müßten als die Ber garbeiter, die jetzt unter Tage acht Stunden, über Tage loſſe zehn Stunden Wag ſend. llebrigene bülen die Bergarbeiter, als ſie dieſer Regelung kibrumten. keinen Zweifel darüber gelaſſen, daß eine entſprechende Erhöhung der Arbeitszeit bei den Beamten Vorausſetzung ſei. Aus verſchiedenen Andeutungen glaube die Regzierung ent⸗ kehmen zu müſſen, daß ſich die Beamtenſchaft mit Streikabſichten dder doch zumindeſt mit der Abſicht trägt, durch paſſiven Wider⸗ ſtand die geplante Entſcheidung bis zu einem gewiſſen Grade illu⸗ ſoriſch zu machen. In einem ſolchen Falle würde der 25prozentige Deamtenabbau ſofort durchgeführt werden. Man würde ſein Hauptaugenmerk auf ſolche Beamten richten, die durch Reſiſtenz gegen die neue Arbeitszeitregelung zu opponieren verſuchen ſollten. Berlin, 13. Dez.(Von unſ. Berl. Büro.) Dem Diſzipli⸗ narverfahren, das Staatsſekretär v. Maltzahn gegen ſich beantragt hat, wird, wie wir annehmen möchten, keine Folge gegeben werden. In den Kreiſen der Reichsregierung iſt man der Auffaſſung, daß es Herrn v. Malhahns Recht und Pflicht war, in rtretung des erkrankten Miniſters Streſemann auf die beſonderen fahren hinzuweiſen, die gerade ſeinem Reſſort aus der Unter⸗ deſoldung der Beamtenſchaft drohen. Herr v. Maltzahn, der ſeit zwei Jahren das Amt nicht verlaſſen hat, wird am 15. Dezember eimnen kurzen Erholungsurlaub antreten. Dieſer Urlaub aber iſt, wie mir ausdrücklich betonen wollen, nicht der Vorläufer einer Verabſchiedung. Der Fünfzehnerausſchuß des Reichstags nahm einen Antrag an, der die Reichsregierung erſucht, die Grund⸗ zehälter der Beamten und die Sozialzulagen auf eine Höhe, die den Lebensnotwendigkeiten mehr gerecht wird, zu bringen, ſobald der Reichstag die dazu erforderlichen Mittel beſchafft hat— In ziner Einzelberatung über die Beamteabbauverordnung wurde ein ntrag angenommen, wonach die in der Verordnung vorgeſehene Abünderung des Reichsbeamtengeſetzes, daß jeder Reichsbeamte ſich eine Verſetzung in ein anderes Amt derſelben Laufbahn, auch in zin ſolches von geringerem Range und planmäßigem Dienſtein⸗ ommen geſallen laſſen muß, bis 31. März 1927 befriſtet wird. der Abbau in Saden Mitleilungen des eee 18 Auf Vorſtellungen und Anfragen des Vorſitzenden des iſchen Veamtenpunte, 2 e Schaible⸗Karlsruhe hat der Flaatspréſident Dr. Köhler u. a. geantwortet, daß die troſtloſen manzen des Landes Baden raſches Handeln erforderten. Gelinge die arke Zerminderung der Perſonal⸗ und Sachausgaben nicht in kür⸗ Pleer Friſt, ſo brechen Reich und Länder rettungslos zuſammen. F r das Gros unſeres Volkes die geradezu fürchterliche Finanzlage 8 öffentlichen Organiſationen immer noch nicht erkennt, kann für 15 Regierung keinen Grund dafür abgeben, die Ausgabenbeſchrän⸗ g nicht ſofort und umfaſſend durchzuführen. ö 8 Für die Annahme, die Reform der öffentlichen Verwaltung in ſehd n werde in politiſchen Schwierigkeiten ſtecken bleiben, Uölt jeder Anhaltspunkt. Die badiſche Regierung ſteht mitten in den bieteubeiten einer ſolchen durchgreifenden Reform auf allen Ge⸗ füten ſtagtlicher Betäligung; ſie wird im gegebenen Zeitpunkt auch Nende Perſönlichkeiten aus den Kreiſen der Beamten uſw. hören. ft rüber eines muß man ſich überall klar ſein: die Regierung wird h die Perſonal⸗ und Verwaltungsreform nicht zu Tode reden daſſen⸗ Zum Ausklügelm und Theoretiſteren läßt uns das graue Röntgetladkaine Zeit mehr. WMittag⸗Ausgabe er Sport vom Sonntag— Aus Seit und Leben mit Mannheimer Frauen-Seitung und Mannheimer Muſik⸗SZeitung —— as künſtige Schickſal des Rheinlandes zuſammen. Aufgrund eines Berichts des Abgeordneten Prof. Mol⸗ denhauer über die in der vorigen Woche ſtattgehabten Verhand⸗ lungen in der Reichskanzlei entwickelte ſich eine eingehende Aus⸗ 88 8 über die Notwendigkeiten und Möglichkeiten, die ſich bieten. r Standpunkt der Reichsregieru dem beſetzten Gebiet jede denkbare Hilfe zuteil werden zu laſſen, wurde dankbar anerkannt. In der Ausſprache beſchäftigte man ſich namentlich mit der Erwerbs⸗ loſenfürſorge, der Lage der Beamten und der Währungsfrage. daneben bildeten das Eiſenbahnabkommen den Gegenſtand einer be⸗ ſonderen Erörterung. Zu Beſchlüſſen konnte die Verſammlung nicht mücht vorlagen. Der Ausſchuß vertagte ſich daher auf Mittwoch, 19. Dezember. Dieſe Tagung ſoll zu den Beſchlüſſen des Kabinetts Stellung 1 Allſeitig wurde betont, daß es den deutſchen Intereſſen widerſpreche, wenn von drei Seiten ohne Fühlung⸗ nahme mit der Reichsregierung Verhandkungen mit den Beſgtzungs⸗ mächten geführt werden. Gruf von der Schulenburg vor dem Slaatsgerichtshof Am heutigen Donnerstag wird ſich Graf Günthey von der Schulenburg vor dem Staatsgerichtshof zu verantworten! haben. Er iſt angeklagt, in den Jahren 1919—1922 ſich an den Beſtrebungen zur Loslöſung des Rheinlandes vom Reich beteiligt zu haben. Die Goldnotenbank Geſtern nachmittag ſind die Verhandlungen über die Gtündung der rheiniſch⸗weſtfäliſchen Goldnotenbank zwiſchen der deutſchen Bankiergruppe und den Vertretern der franzöſiſch⸗belgiſchen neu⸗ tralen Gruppe fortgeſetzt und zum Abſchluß gebracht worden. Ueber alle Punkte iſt eine Einigung erzielt wor⸗ den. Die Statuten, die feſtgelegt worden ſind, werden nunmehr der deutſchen Regierung und der Rheinlandkommiſſion vorgelegt werden. Der Eiſenbahnverkehr in der Aölner Zone Der„Daily Telegraph“ deilt mit, daß die Unterhandlungen zwi⸗ ſchen den franzöſiſch⸗belgiſchen und den engliſchen Delegierten in Köln über die Wiederaufnahme der normalen Eiſenbahnverbin⸗ dungen in der engliſchen Zone bis jetzt reſultatlos geblieben ſeien, da die Franzoſen die engliſchen Vorſchlöge nicht annehmen wollten. Die ſiſche Regierung habe daraufhin ihren Vertreter bete Rheinlan üſſton ermächtigt, die Verhandlungen fortzu⸗ Daß die Verwaltungsreform und der Perſonalabbau von der badiſchen Regierung nicht benutzt werden ſollen zum Abbau des Berufsbeamtentums und ſeiner wohlerworbenen Reſchte, iſt von ihr 125 mehrfach erklärt worden. Auf dem Boden der Erhaltung des Verufsbeamtentums und damit auch ſeiner wohl erworbenen Rechte ſteht, wie ich ausdrücklich verſichern kann, die Regierung auch heute noch. die zweite Steuernotveroroͤnung wird, wie wir hören, heute im Kabinett beraten werden und ſoll dann den Ausſchüſſen des Reichstags zur Begutachtung zugehen. In dieſer Verordnung werden neue ungemein ſchwere Laſten der Bepölkerung auferlegt werden. Auch eine dritte Steuernot⸗ verordnung, die u. a. auch das Problem der Verteilung der Laſten zwiſchen Reich und Ländern anpackt, iſt im Entwurf fertig. Hier ſind die Reſſortberatungen indeſſen noch nicht abgeſchloſ⸗ ſen, ſo daß das Kabinett ſich vorderhand mit ihr noch nicht befaſſen kann. Es braucht wohl kaum ausdrücklich betont zu werden, daß alle dieſe neuen Steuern hart in die Subſtanz der deutſchen Wirt⸗ ſchaft und des deutſchen Volksvermögens eingreifen. Man wird ſie in dem Bewußtſein tragen müſſen, daß ohne dieſe Eingriffe die öffentlichen Verbände(Reich, Staat und Gemeinden) ſchwerlich über den 1. Januar hinaus zu leben vermöchten. Ein Troſt iſt es, daß es ſich dabei nur um vorübergehende Maßnahmen handelt. Es kommt darauf an, über die nächſten ſchweren Monate erſt einmal hinwegzukommen. Ob und wann uns Hilfe von draußen werden wird, läßt ſich im Augenblick nicht ſagen. Am Donnerstag vor dem Sturz des Kabinetts Streſemann waren die Dinge ſoweit gediehen, daß die ausländiſchen Kre⸗ dite gegengezeichnet werden konnten. Als Streſemann dann dem vereinigten Anſturm von links und rechts zum Opfer gefallen war, iſt das Angebot bekanntlich duneenemen worden. Vornehmlich, um dieſe Fäden wieder zu knüpfen, hat, wie man uns verſfichert, der Kanzler Marx darauf beſtanden, daß Dr. Streſemann als Außen⸗ miniſter ſeinem Kabinett erhalten bliebe. Es ſind denn auch Ausſich⸗ ten vorhanden, daß die Verhandlungen mit dem Ausland A den nächſten Wochen von neuem beginnen werden. Sie dürften dann vom Außenminiſterium geführt werden. Auf einen ſchnel⸗ len Abſchluß wird aber nach Auffaſſung unterrichteter Kreiſe nücht zu rechnen ſein. Man wird ſich wohl darauf einzurichten haben, daß die Verhandlungen ſich bis in das neue Jahre hineinziehen wer⸗ den. 4 1 0 Die Aufwerkung der Hypolheken Berlin. 13. Dez.(Von unſerm Berliner Bürb.) Im Reichs⸗ finanzminiſterium iſt man der Auffaſſung. daß trotz der Er⸗ kenntnis des Reichsgetichts eine Aufwertung der Hypothe⸗ ken nicht ſtattfinden kann. Man fürchtet die Konſequenzen und meint, daß dann auch alle Reichsſchulden unter Umſtän⸗ den in Gold aufgewertet werden müßten. Indeſſen handelt es ſich, wie wir betonen möchten, dabei vorläufig nur um die Entſcheidung des Reichsfinanzminiſteriums. Im Reichskabinett ſcheint in der Beziehuna noch keine Einmütigkeit zu berrſchen. — Berlin. 13. Dez. General v. Seeckt hat die Abhaltung des Reichskonagreſſes der Erwerbsloſen und Kurzarbeiter perboten, der am 16. Dezember in der Neuen Welt in der Haſen⸗ heide zuſammentreten ſollte. Der Grund dazu iſt die Verbreitung von Fluablättern des vorbereitenden Komitees, in denen zum he⸗ waffneten Aufſtand und zur Aufrichtung der Diktatur des Proſßta⸗ riats aufgefordert wurde. kommen, weil endgültige Entſchließungen des Reichskabinetts noch 52 Verkaufspreis 100 Milliarden Mark 1923— Nr. 574 Anzeigenpreuſe nach Tarif, dei oeauezahlung pro eln ⸗ 9 9 17 ſpaltige Rolonelzeile für Allgemeine Anzeigen 0, 40 Goldmark Reklamen 1,20 Goldmark. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaden wird keine verantwortung über⸗ nommen. höhere Sewall Streiks, Setriebsſtörungen uſfw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchrünkte Rusgaben oder für verſpütete Rufnahme von n⸗ zeigen. Ruftr. ö. Lernſpr. ohne Sewühr. Gerichtsſt. Mannheim. Das verſagen des deutſchen Bürgertums Von Dr. Otto Hugo, M. d. R. X Der Sozialismus hat auf der ganzen Linie abgewirt⸗ ſchaftet. Von ſeinen„ſieghaften“ Ideen, mit denen er Deutſchland und die ganze Welt erobern wollte, iſt nichts übrig geblieben. Der große Gedanke der wirtſchaftlichen Revolution durch die Sozialiſie⸗ rung und Umſtellung der Privatwirtſchaft in die Gemeinwirtſchaft, das Ausſchalten der Macht des Kapitals, alles iſt mißlungen, und niemand ſpricht mehr davon. Auf dem Gebiete der Finanz⸗ und Währungspolitik hat Herr Hilferding die letzten Illuſionen des So⸗ zialismus zu Grabe getragen. Das große ſoziale Werk, das einſt ein Bismarck geſchaffen, liegt wirkungslos am Boden. Der Acht⸗ ſtundentag, die große Errungenſchaft der Revolution, iſt moraliſch zuſammengebrochen und faktiſch bis auf den Siebenſkundentag im ergbau außer Kraft getreten. Politiſch hat die Sozialdemokratie nicht die Kraft gewonnen, denjenigen Widerſtand dem Kommunismus entgegenzuſetzen, der notwendig wäre, um die Autorität des repu⸗ blikaniſchen Staates überall zu ſichern, vor allen Dingen nicht in Sachſen und Thüringen. Die Machtmittel, die das Reich anwandte, um hier eine verfaſſungswidrig arbeitende außer Kurs zu ſetzen, fanden die ſtrikte Ablehnung der ſozialdemokratiſchen Partei. Katzenjammerſtimmung auf der ganzen Linie in der größ⸗ ten Partei Deutſchlands auch darüber, daß der Enderfolg aller ozia⸗ liſtiſchen Experimente in der Wirtſchaft zu ber größten Arbeitsloſig⸗ keit aller Zeiten geführt hat. Schließlich die Erkenntnis, daß mit den ſozialiſtiſchen Methoden am meiſten die Maſſen des Volkes chlagen ſind und daß bei all ſeinen Maßnahmen und Ideen der Arbeiter⸗ ſchaft ein wirklicher Segen und Nutzen nicht gebracht werden konnte. Kann man ſich überhaupt vorſtellen, daß eine rtei gründlicher durch die Entwicklung ins Unrecht geſetzt und zur Ohnmacht verurteilt werden kann, wie es bei der großen Partei der deutſ Sozial⸗ demokratie der Fall iſt? Ich glaube, dieſe Frage iſt nur dahin zu beantworten, daß die revolutionäre Siegesflamme des Sozialis⸗ mus endgültig verloſchen iſt und die Funken nur noch in der Aſche glühen. Einer ſolchen Lage gegenüber wäre es für das deutſche Bürger⸗ tum ein leichtes geweſen, die Macht an ſich zu reißen und den Staat wieder aufzubauen und nach wirtſchaftlichen und moraliſchen Grundſätzen einer vergangenen beſſeren Zeit. Nichts hätte das Bürgertum hindern könfen, dieſe Aufgabe zu voll⸗ ziehen. Was hat demgegenüber das Bürgertum getan? Es hat in der jammerwürdigſten Weiſe den großen hiſtoriſchen Augenblick verpaßt. Anſtatt alle Kräfte zuſammen unehmen und die Ordnung überall zum Beſten des Volkes wieder berzuſtellen, die Arbeitsmög⸗ lichkeiten wieder zu ſchaffen und ſeden einzelnen in den Stand ar ſetzen, durch volle Entfaltung ſeiner perſönlichen Energie ſeinen Teil zur Wiederaufrichtung unſerer Lebenskraft beizutragen, das Bürgertum vollkommen verſagt und ſich dem blödeſten Parteihader hingegeben, der in dieſer Stunde überhaupt nur denkbar war. Eine Regierung, die von den Deutſchnationalen bis zu den Demokraten die geſicherte Unterlage gefunden hätte, hätte feſt und unerſchütterlich auch in dieſem Reichstag und in dieſen Zeiten geſtanden. Eine ſolche Regierung hätte umbehindert arbeiten und ſozialiſtiſch Empfindlichkeiten die Regierung führen können. Aber der Parteihader hat 0 ſtärker erwieſen als der ſchöpferiſche Wille. 1— jammervolles Bild der politiſchen Uneinigkeit des deutſchen es. 5 In erſter Linie trifft die Deutſchnationale Volks⸗ partei die Schuld an dieſer Entwicklung. Sie hatte unbedingt die nationale Pflicht, einmal eine Regierung zu⸗ ſtandezubringen zu helfen. In Wirklichkeit lubte ſie parteipoli⸗ tiſchen Phantomen nach. Lange glaubte ſie über den Weg der nationalen Verbände und zu einem Dik⸗ taturzuſtand kommen zu können. Von dieſer nationalen Bew wollte ſich die e atane Partei emportragen laſſen. In München haben Hitler und die anderen dieſe Illuſtonen zerſchlagen. Das klägliche Ende des Münchner Putſches hat die Entwicklung in die normale Bahn und auch die Deutſchnationalen mußten zu der Frage, ob ſie auf parlamentariſchem Wege in einer bürgerlichen Regierung mit die Verantwortung übernehmen wollten, Stellung nehmen. Der Gedanke, den Reichstag einfach beiſeite zu 7 n, mag populär geworden ſein, aber wer den Gedanken ausſpricht, ſollte ſich doch Rechenſchaft darüber geben, wo denn überhaupt noch in Deutſchland eine zentrale Gewalt vorhanden iſt, auf die irgendeine acht aufgebaut werden kann. Man wird es doch nicht in das Belieben irgendwelcher Leute ſtellen können, in Deutſchland darüber zu entſcheiden, wer regieren ſoll. Im Reiche war die Verſtändig mit den Parteien faſt reſtlos vorhenden. In Preußen dann r eine ſofort zu vollziehende Umwälzung zu verlangen, das ſam dem Bruch mit den Parteien gleich. Wenn im Reiche eine bürgerliche Regierung mit Einſchluß der Deutſchnationalen die Kraft beſaß, ihr Programm durchzuſetzen, ſo hätten die Folgen ſich für Preußen von ſelbſt ergeben, denn reine Freude hat an den Zuſtänden in Preußen keine bürgerliche Partei. Daß die Deutſchnationalen die Regierung ſtürzten und doch nicht bereit waren, vor den Neuwahlen die Verantwortung mit zu über⸗ nehmen, ſondern einzig darauf ausgingen, Neuwahlen zu erzwingen, um umpbelaſtet in den Wahlkampf einzutreten, ſtellt ein Verhalten dar, das in der ſchlimmſten Weiſe die vaterländiſchen Intereſſen und dem deutſchen Bürgertum den ſchwerſten Schlag ver⸗ e Gewiß hat auch die demokratiſche Partei Schwieri kei⸗ ten über Schwierigkeiten bereitet und ſich von dem Gaen unbe⸗ dingt gegen die Rechte zu kämpfen, nicht freimachen können. Waren aber die großen Parteien mit Einſchluß der bayeriſchen Volkspartei e 5 19 ſo hätte m. E. die demo⸗ ratiſche Fraktion nicht a ie Seite des Sozialismus n übrigen bürgerlichen Parteien treten können. Mag dem nun ſein, wie ihm wolle, ich will mich darauf be⸗ ſchränken, das Ergebnis feſtzuſtellen, und dies Ergebnis ſe das jammerwürdige Verhalten des deutſchen Bürgertums gegenüber den Aufgaben, die die Stunde gebot und die das Schickſal dieſem Bür⸗ ertum in den Schoß warf. So ziehen wir weiter die Bahn des Parteigaders. Reichstagswahlen ſind nur unter Preisgabe jeder Rückſicht auf das beſetzte Gebiet gegenwärtig möglich. Es iſt nicht zu erſehen, wie die Deutſchnationalen, die das wiſſen und auch ſelbſt zum Ausdruck gebracht haben, die Verantwortung für die Neuwahlen in dieſem Augenblick glauben übernehmen zu können. Was vielleicht in einigen Wochen nach endgültigem Ab⸗ ſchluß der Verträge mit Frankreich möglich iſt, wäre heute für Rhein und Ruhr das Schlimmſte, was man den leidenden deutſchen Brü⸗ dern nur zumuten könnte. Es bleibt m. E. für jeden Patrioten die Forderung beſtehen, ſopald als möglich das Bürgertum zuſam⸗ menzubringen, und wenn das Bürgertum in dieſer Beziehung ver⸗ ſagt, ſo wird die Entwicklung naturgemäß das Schwergewicht wieder im Laufe der Zeit der ſozialiſtiſchen Linken zuführen, trotzdem dieſe politiſch in Deutſchland vollkommen verſagt hat Eine ſoſche Entwick⸗ lung würde die Tragödie des deutſchen Bürgertums zum letzten Abſchluß bringen. ne Rückſficht auf — 1 555 1 1 —— 8 —— 1 11 41 10 55 5 1 1 15 N* 2. Seite. Nr. 874 Mannheimer General⸗Anzeiger(Mitag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 13. Dezember 1923 Die verhandlungen über die Neparationen Deutſche Bemühungen E Berlin, 13. Dez.(Von unſ. Berl. Büro.) Die Regierung plant einen neuen Schritt bei der Repko in Paris, der jedoch kein neues Reparationsangebot be n wird. Vielmehr ſoll dabei lediglich die Wiederaufnahme der ſeinerzeit ab⸗ gebrochenen Reparationsverhandlungen erſtrebt werden. Die Zeit ſcheint für einen ſolchen Schritt günſtig. Seit Amerika eine lebhaftere Aktivität zu entfalten begonnen hat, iſt Frankreich noch mehr iſoliert als bisher und man fängt offenbar an, dieſe außenpolitiſche Iſolierung in Paris peinlich zu empfinden, deshalb auch neuerdings die unverkennbaren Bemühungen, Unterhaltungen mit der deutſchen Regierung zu eröffnen. Man iſt in Paris ja jetzt ſchon ſoweit, freundlich einzugeſtehen, daß der paſſiwe Widerſtand tatſächlich aufgehört hat und daß Deutſchland am Ende ſeiner Kraft iſt, was vor noch nicht langer Zeit von Poincare bekanntlich lebhaft geleugnet wurde. Die deutſchen Kapitalien im Kusland Von den zwei Kommiſſionen, die man in Paris jetzt eingeſetzt hat, ſoll die eine ſich auch mit den Fragen der deutſchen Kapi⸗ talflucht ins Ausland befaſſen. Soweit wir unterrichtet zu ſein glauben, wünſcht man in den Kreiſen der deutſchen Regierung dieſen Arbeiten allen Erfolg und iſt gewillt, ſie nach Kräften zu unterſtützen. Es wird ſich nur darum handeln, die ausländiſchen Banken zu veranlaſſen, Einſicht in ihre Konten zu gewähren. Wich⸗ giger wäre noch vielleicht, wenn es gelänge, den Umfang und die Art deutſcher Beteiligung an ausländtiſchen Unter⸗ nehmungen feſtzuſtellen. Wir haben gar kein Intereſſe daran, daß dieſe Dinge nicht reſtlos aufgehellt werden. Vielleicht ſind die Vor⸗ ſtellungen, die man ſich von dem Ausmaß der deutſchen Kapital ⸗ flucht macht, übertrieben. Immerhin kann uns nur daran liegen, das deutſche Kapital, ſoweit es ſich feiner vaterländiſchen Pflicht entzogen hat, zur Beſteuerung heranzuziehen. Die amerikaniſchen Sachverſtändigen Der offizielle Delegierte Amerikas in der Reparationskommiſ⸗ ſion hat dem Präſidenten der Kommiſſion, Barthou, geſtern vormittag brieflich die Antwort der amerikaniſchen Regierung auf die vom 5. 12. datierte Einladung der Reparationskommiſſion zur Beteiligung an den beiden Unterausſchüßſen übermittelt. Nach dieſer brieflichen Mitteilung hat die amerikaniſche Regierung be⸗ ſchloſſen, ſich zwar nicht offiziell an der Unterſuchung der deutſchen Leiſtungsfähigkeit zu beteiligen, aber die Teilnahme von amerikaniſchen Sachverſtändigen zu begünſtigen. Wie der„Voſſ. Jig.“ aus Waſhi gemeſdet wird, wirb einer der ſtändigen im Unterausſchuß der Reparationskom⸗ miſſion der Charles James Dawos ſein, der ſtern vom Präſſdenten Cvolidge wurde. Nach derſelben e iſt es nicht 8 Morgan zur Teil⸗ eingeladen wird. Nebenher werden Bernhard Warburg, orman und Davis genannt. Verunderungen in der Neyko Paris, 12. Dez. verläßt bald ſeinen Poſten in der Reparatlonskommiſſion. Er wird erſetzt durch den Generalkonſul Corſi der zuletzt italteniſcher Ver⸗ treter der Reparatlonskommiſſion in Berlin war. Auch der zweite belgiſche Vertreter, Bemelmans, verlüßt bekanntlich ſeinen Po⸗ ſen am 15. Dezember. Er wird erſetzt durch den ſetigen Kabinelts⸗ chef des belgiſchen Miniſterpräſidenten, Gutt. Eine neue Note im Falle Graff Wie die Agence Belge mitzeilt, hat die belgiſche Megierung in der Angelegenheit des Falles Graff eine neue Role an chland gerichtel, in der die deulſche Regterung als die allein Schuldtragende Fffpff! ̃ na e run kanntlich geweilgert, wegen der—— 5 des Leutnants Graff zu leiſten, worauf, wie ebenfalls bekannt, die Belgler in Duisburg und Hamborn zu —— 9— 7—* die 8 gleichfalls wieder aufs ſchärfſte zurüück werden muß. Sozialdemokrati 3„„ Der Bezürksbeamten⸗ iag der Togielde—* hat am 7. Dez. dem tags vorher aus der Reichstagsfr. wegen ſeiner Abſtind⸗ a Neichstagsabgeordneten Hofmann⸗ Mehrheit das Vertrauen ausge⸗ rt dieſe Stellungnahme als. Newyork, 18. Dez. Nach einer Meldung aus Los Anqeles iſt der ſogen. Könia der Detektive, Wiltiam Pinkerton, im Atter von 61 Jahren geſtorben. Leo Weismantels„Totentanz“ zur Aufführung durch das Badiſche Candesiheater Zur Einführung des hier erſtmals zu Worte kommenden Di ters ſei hier eine knappe Charakteriſtik des Werkes durch Dr. J. Sprengler(äim„Hochland“) sweiſe wiedergegeben: Wie Weismantel den Senſenſchwi hinſtellt, das iſt der Tod als Kraft, nicht als wilde, dämoniſche, als ausgleichende, ſitt⸗ lſche, metaphyſiſche Kraft; nun nicht mehr bloßes Exeignis für die Skerblichen, nun der Erkenntnis des Unzterblichen dienend. Das gange Spiel damit ſchon auf eine Hochfläche der Logik erhoben, ſo⸗ zuſagen Philoſophte der Werte, oft Komödie, öſters Tragödie, und einmal eine große, tragiſche Groteste der Geltungen und Werde. Wer die Eigentümlichtelt dieſer Wortſtürze erfaßt, der greift den Stil Weismantels zu Weismantel hat ſo wenig Lyrik, wie er ekſtatiſch iſt. Er predigt von den Strömen des Herzens— mit dem Kopf. Weismantel iſt, ſelbſt wo er träumt, klar ordnender Verſtand, ein Epigrammatiker, ein Szenen⸗ zuſpitzer; dennoch mehr als des Dichters Halbbruder. Wie er die begrifflichen Worte plötzlich mit Geſichten durchleuchtet, um eine Spitzfindigkeit, einen Schauer weht, das Wirkliche ins Unwirkliche und Ueberwirkliche ſteigert und eine Frage als Geſpenſt erſcheinen —— gibt ſeinem Geiſt die Raſſe, das ſchafft ſeinem Dichten n Rang. Um jeden Auftritt iſt ſolch ein Reiz; durchaus nicht immer Grauen, oft eine Weiſe vom Volkslied her, oft ein Kehrreim, der ſich kroniſch dreht, ſteis eine Spannung. Die Grundform ſeines zeniſchen Baues iſt die Frage. Und die Antwort darauf, Es gab Bichter, die nur zu fragen vermochten. Es war ſchon die Gewalt bedeutſam, mit der ſie an den Riegeln und Pforten riſſen. Welsmantel, Verworxenes beherrſchend bindend, ſetzt an ſedes Ende ein erhelltes Ja und Amen. Heißt ſein Spiel der Totentanz. bald würde ſich niemand ſtaunen, wenn es„die Erweckten“ oder„die Erleuchteten“ hieße. Weismantel macht es ſich auch im Techniſchen biswellen leichter als das Geſetz der Form geſtattet. Sein Totentanz iſt allerdings kein Drama, ſondern ein Spiel für Schauende, für Horchende. für Su⸗ chende: inſofern kann er auf das, was zum Weſen des Dramatiſchen gehört, auf den Konflikt, der unſeren Willen in die Handlung ein⸗ fängt, verzichten. Genua, wenn er die Dinge an unſere Sinne heran⸗ rückt, ſie ſichtbar, fühlbar, areifbar macht, wenn er die Umriſſe, die Zacken zeigt. So verfährt er denn auch. Er ſchneidet rein die Ge⸗ genſätze aus. Der Kontraſt iſt ſein Hauptmittel. Hie aufbauende, hie zertlörende Mächte. Die Deutlichkeit. die Ueberdeutlichkeit iſt ſeine Ausdrucksform. Er befindet ſich hierin geradezu in einer Kriſe. Er iſt Expreſſioniſt, das heißt, er holt ſeine Geſichte aus einem aufbegeh⸗ renden, ſchäumenden Innern, aus einem ſubſektio Innerſten. Und Der zweite Vertreter Italiens'Ameglio zu lag⸗ auf marktechniſchem Die parlamentariſche Lage in England Die Arbeilerpartei gegen jede Koalitionspolitik Auf der unter dem Vorſitz Ramſay Macdonalds abgehaltenen Zuſammenkunft des Vollzugsrats der Arbeiterpartei wurde eine Entſchließung angenommen, in der Befriedigung darüber Aus⸗ druck gegeben wird, 5 die parlamentariſche Arbeiterpartei weiter⸗ hin die offizielle Oppoſition im Unterhauſe ſei Es wird weiter die Anſicht ausgedrückt, daß wenn ſich die Notwendigkeit der Bildung einer Arbeiterregierung ergebe, die parlamentariſche Arbei⸗ terpartei ſofort volle Verantwortung für die Regierung des Landes übernehmen müſſe, ohne ſich durch irgend eine Form von Koali⸗ tion bloßzuſtellen. Der Vollzugsausſchuß erſucht angeſichts der kritiſchen parlamentariſchen Lage, die das Land in baldige Neu⸗ wahlen verwickeln könne, Henderſon und den Stab des Haupt⸗ quartiers der Partei, alle Vorkehrungen für die nächſten Wahlen zu treffen, die die bedeutendſten in der Geſchichte der Partei ſein werden. Reuter meldet dazu: Dieſe W Arbeiterpartei ge⸗ ſtalte die Lage noch verwickelter, ſowohl die Arbeiter⸗ partei als auch die Liberalen von der Ueberzeugung durchdrungen er daß weder eine Koalition noch eine Arbeitsvereinbarung zwi⸗ ſchen beiden Parteien möglich ſei. Mit einem derartigen Bündnis ſei nicht zu rechnen. Die einzige Möglichkeit, um über den toten Punkt hinwegzukommen, würde darin beſtehen, daß die Liberalen und Konfervativen ſich verſtändigten. Von zuſtändiger Seite wird erklärt: Das Programm der Regierung für die nächſte parlamentariſche Seſſion werde wahrſchein⸗ lich Baldwins Schutzzollvorſchläge nicht enthalten, aber vorausſichtlich Geſetzentwürfe einſchließen bezüglich Ratifikation der Beſchlüſſe der Reichskonferenz über die Entwicklung des Handels innerhalb des britiſchen Reiches, über die Verbeſſerung der Verkehrsmittel zwiſchen den einzelnen Teilen des Reiches uſw. Die Regierung werde einen ernſtlichen Verſuch machen, die Annahme dieſer Geſetze durch das Parlament zu erreichen, ohne Anlaß zu irgend welchen Streitigkeiten zu geben. Hervorragende konſervative Perfönlichkeiten erklären, das Dreiparteienſyſtem habe ſchon zwiſchen 1910 und 1914 beſtanden, als — 15eee ſich mit Hilſe der iriſchen Nationaliſten im imt hielt. Eine neue Partei Der politiſche Berichderſtatter der„Dally Maft“ will wiſſen, daß im Verlauf der letzten Tage unter Gruppen der Liberalen Partei Be⸗ ſprechungen ſtattgefunden hätten, in denen erklärt worden ſei, daß Siimmen für die neuen Verf, spartei zur Be⸗ kämpfung der Beſtrebungen des internatio Sozialis⸗ mus vorhanden ſeien Schacht oder helfferich! Berlin, 13. Dez.(Bon unſ. Berliner Büro.) Das bee Nich Staatsminiſderium hat ſich geſtern in einer Sitzung mit Frage der Beſetzung des eee ee befaßt. Wir nehmen an, man ſich hier für die Kandidatur Dr. Schachts entſchieden hat, wie denn überhaupt im Reichs⸗ rat die Schacht eniſchieden ſicher ſein dürfte. Das Reichsbankdirektorium und der Zentralausſchuß haben ſich be⸗ kanntlich für Hel 20 erich erklärt, zumteil auch deshalb, weil man ein Vermüchtnis Havenſteins— eeſilen glaubte, der in Helfferich den deutſchen oretiker des Geldweſens und ſeinen geborenen Nachfolger ſah. Helfferichs Neigungen und Wünſche be. wegen ſich in der gleichen Richtung. Er würde, um an das Ziel kommen, auch ſein Rei gsmandat niederlegen und aus dem deutſchnationalen Parteivorſtand ausſcheiden. Den Ausſchlag hat der Reichspräſident zu 5 5 In politi 5270 a 4 der Ueberzeugung, ie Wahl ſchließlich a aus außen⸗ pottiſchen Erwögungen auf Dr. Schacht fallen ab. Goldkapitaſien zur Jörderung der Produktion 2 Der Reichswährungskommiſſar Dr. Schacht hat ſich zu einem Mitarbeiter des eee Parlamentsdienſtes über den ee unſerer fuhes und die 5 na en Zukunft e u. a. aus:„Die de e eee empfundenen Stabiliſterung geführb lägen im weſen n lichen ZJahlungsmittel d ee e L ichen chlungsmt Ur. Mmtau von pliermar in Rentenmark— die Politit zwiſchen Reichs⸗, Nentenmark und Gold⸗ anleihe haben dazu geführt, daß aus Händen Waren. Deviſen und Effekten ver worden ſind. ndert haben ſich die kußeren wirtſchaftlichen tniſſe und die Produktion ſelbſt nicht. Das bann ſich auch nicht ändern, wenn nicht der deutſchen Produk⸗ lon Betriebskapitalien in größerem Umfange zuge⸗ 70 werden. Dieſe Betriebsbapitalten aber müſſen Goldkapi⸗ alien ſein und deshalb ſei die ffung neuer Mittel durch Goldkreditbank die entſcheidende Frage der nächſten .“ Dr. Schacht hält die Ausſichten dafür nicht für ganz un⸗ 9. 9 Ranzler und Ueberwachungsausſchuß Berlin, 13. Dez.(Von unſ. VBerl. Büro.) Ueber den 1Ber⸗ Ausſchuß des Neichstags werden, ſicher nicht ohme ſein eigenes Zutun, verhältnismäßig ausführliche Berichte verbreitet. So⸗ weit wir unterrichtet ſind, widerſpricht das durchaus den In⸗ tentionen der Regierung. Wie wir von vornherein vorausgeſehen hatten, zeigt ſich im 188er⸗Ausſchuß das Beſtreben, entgegen den ausdrücklichen Abmachungen bei Schaffung dieſer Organiſation, eine will dennoch, wie je eſn Mirakelſpiel über Fäſſern und Boblen, auf den breiten Markt, auf Weib und Kind und ſedermann wirken. Der Verfaſſer des Totentanzes ſetzt manchen Spruch vor ſeine eine gũ Szenen. Sein Kernwort indeſſen ſtünde bei Paulus(Römer 5. 12):] mung „Durch einen Menſchen iſt die Sünde in die Welt gekommen und durch die Sünde det Tod, und ſo iſt auf alle Menſchen der Tod über⸗ gegangen, dadurch, daß alle gefündiat haben. Das iſt die Wurzel von des Dichters Spiel und unſerem Leben. Er wäre jedoch kein Poſitiviſt, zu Tat und Erneuerung geſpannt, wenn er mit Sünde und Tod abſchlöſſe. Darum erſchallt denn auch. ehe der Vorhang fällt. das endauültige Ja der Verheißung. die Volksſingakademie chtigt allfährkich einmal 2— g!—1— an die aufzuführen. Heuer nun uſführung unter Far⸗—1 S aee Ste hatte im 0 ee 1 als die des 8 ja man e als ob man angenommen„ſie„ſtehe“ noch von damals. Das iſt ein kleiner Irrtum, der allerdings ein ſo ſchweren und ſo— dirigierbaren Werk gegenüber leicht ver⸗ hängnisvoll wird. Es eben doch nicht alles zuſammen und es gibt neben ſehr ſchönen Einzelheiten tote Punkte, unpräziſe, rhyth⸗ miſch verwi und ſchwankende Partien. Das Orcheſter folg'e willig den s Leiters und gab her, was er forderte. Sogar ſehr viel an Ton, was nicht immer ſchönen Klang bedeutet. Schattſchneider liebt ein wenig die ſtarken Gegenſätze, das Verdeu!⸗ lichen durch Unterſtreichen und Auftrumpfen; ſo geriet die Steige⸗ — Satzes lörmig und ganz unter den Wirbel der dröh⸗ nei Keſſelpauken.—— Tempi waren ſehr breit; im nicht ohne Relz im Soloquartett⸗Satz des Schlußchores mit die Urſache für klangliche Unreinheit der nicht ganz den Soliſten, die im übrigen durch die damen Ginſter und Freund⸗RNauen, und die Herren Kohmann und Fenten ut vertreten waren. In der Führung des Chores erwies ſich Pro⸗ Schattſchneider wieder als der geborene Chorleiter, der mi⸗ ner vorzüglich geſchulten Schar uns zweſfellos noch manches große Chorwerk aufs ſchönſte vorführen wird. Der Belfall nach der Sinfonie war herzlich und ſtark. AKarlsruher Candesthealer. Wenn das Badiſche VLandestheater ſich eine kleine Filſale zulegen will in den„Kammerſpielen“ des Künſtlerhausſaales— ausgezeichneter Plan. Man bann da Stücke bergusbringen, die ſich der großen Bühne nicht eignen, etma aus Gründen der Intimität und Feinheit und Schwere. Man kann dabei vielleicht auch etwas für die Finanzen profitieren— volles Haus, kleiner Apparat uſw. Alle Möglichkeit im, ſolche Kaummerſpiele. eee eeee— zufammengehen⸗ A aktive politiſche Rolle zu ſpielen und womöglich auf die Hal⸗ tung der Regierung Einfluß zu gewinnen. Man hat ſich in den letzten Tagen nicht damit begnügt, die Verordnungen der Regierung zur Kenntnis zu nehmen, ſondern angeblich in Anträgen ohne Zahl ganz unverhüllt Wahlpolitik getrieben. Wie wir Grund haben anzunehmen, iſt es darüber ſchon zu recht ernſten Ausein⸗ anderſetzungen zwiſchen Dr. Scholz, dem Vorſißenden dieſes Ausſchuſſes, und dem Kanzler gekommen. Das Kabinett Marx wird ſich, und mit Recht, gegen jeden Verſuch des 15er⸗Ausſchuſſes, ſeine Kompetenzen zu erweitern, wenden. Sozialdemokratiſche,Kulturpolitik in Saden Von Lehrerſeite wird uns geſchrieben: Durch die ſozialdemokratiſchen Zeitungen geht eine auffällige Nervoſität und Vielgeſchäftiakeit. Wie im Reich die Politik der So⸗ zialdemokratie beſtimmt wird durch die Anaſt vor Neuwahlen, ſo fühlt die Partei auch in Baden das Ende ihrer Herrlichkeit nahen. Das Zentrum dem ſie bisher Gefolaſchaft geleiſtet hat und dem anzuſchließen noch jüngſt auch dem Lehrerverein als„Realpoliti empfohlen wurde, rüſtet ſich ſehr deutlich zum Abmarſch aus der bisherigen Koalition. Die laute und beinahe täaliche Selbſtperhert⸗ lichung der ſozialdemokratiſchen Politik ſoll nun das allgemeine Fiasko verdecken. Es mögen dazu einige nötige Feſtſtellungen ge⸗ macht werden. Auf dem Gebiet der Kulturnolitit bat die badiſche Sozial⸗ demokratie in dieſen langen fünf Jähren gar nichts geleiſtet. Zwar hat ſie— vom Anfana abgeſehen— nicht die Unterrichts⸗ miniſter geſtellt: doch beſaß ſie immer ein erhebliches Gewichk im Ka⸗ binett, das für die Geſamtpolitik verantwortlich iſt. Man hat nie ge⸗ hört, daß die Sozlaldemokratie von hier ausiraend einen ernſt⸗ lichen Schritt zur Schulreform und zu einem neuen Schul⸗ aeſetz unternommen hätte. Die Partei war völlig ſteril und be⸗ ſchränkte ſich auf Agitation. Wohl aber betonte der gegenwärtige Unterrichtsminiſter in einer Beſprechung. daß die in der Verfaſſung vorgeſehene Reform der Lehrerbilduna, deren Verlegung an die Hochſchulen, in den ſozialdemokratiſchen Mitaliedern des Ka⸗ binetts ſcharfe Geaner habe. Auch das in Art. 130 Abſ. 3 ent⸗ baltene Verſprechen von Beamtenvertretungen und die in der badi⸗ ſchen Verordnung über die Dienſtſtellenausſchüſſe vorgeſehenen„Reſ⸗ haben durch die Sozialdemokratie keine Förderung er⸗ ren. Die Sozialdemokratie hat in dieſen Jahren eine ganze Anzabl Genoſſen in die VBerwaltunas⸗ und Aufſichtsämter aller Stufen gebracht. Man hat aber auch nie vernommen, daß von die⸗ ſen„aufgeſtiegenen Tüchtigen“ irgend ein Antrieb zur inneren Wei⸗ terbildung der Schule und zur Vertiefung ihres Lebens ausgegangen wäre. Statt deſſen verweiſen die Sozialdemokraten ſtets mit aroßem Stolz auf die Leiſtungen ihrer Genoſſen in Thüringen, Sachſen und Hamburg. Was könnte es ihnen aber nützen, wenn ihre Genoſſen anderwärts tüchtiger und produktiver ſind als ſie ſelbft? In Wirklichkeit hat die ſozialiſtiſche Kulturpolitik ſedoch auch in Thüringen und Sachſen nach einigen Anläufen abgewirt⸗ ſchaftet. Sie blieb negativ und rein aaitatoriſch und hat bis jetzt vor ſeder Erfüllung verſagt. Die Perſonalpolitik des Thüringer Kul⸗ turdiktators Greil an der Univerſität Jena droht für Univerſität, für Wiſſenſchaft und Lehrerbildung zur Kataſtrophe auszuarten. Ueberall wird das Parteizlel obenan geſtellt und zur Durchfüh⸗ rung ſelbſt der richtia geſtellten Aufgaben fehlt es dann der Partei an Perſönlichkeiten von Rang, ſo daß ſie auf Mittelmäßiagkeiten bis Minderwertiakeiten zurückareifen muß. In Baden treibt die Sozialdemokratie aber reine„Real⸗ politik“, worunter die Erhaltung der erworbenen Sitze und die Erwerbuna neuer für den Parteianhang zu verſtehen iſt. Eine kleine Gruppe von Novembermännern hat einmal ein radikales, halbbolſchewiſtiſches Schulprogramm aufgeſtellt. Sie haben ſich aber ſchnellſtens in Opportuniſten reinſten Waſſers verwandelt. Die Stel⸗ len wurden wichtiger als das in der Verſenkung verſchwindende Pro⸗ gramm. Wenn dann im Verlauf der Jahre vom Lehrerverein der Regierung Mangel an Initiative und Leiſtung vorgeworfen wurde, waren es gerade die ſozialdemokratiſchen Lehrer, die aus„Taktik abbremſten. damit ſa niemand unter den Reaierenden beunruhiat würde. Als dann kürzlich nach fünf Jahren Untätiakeit der Konflikt doch ausbrach, ſchrie die ſozialdemokratiſche Preſſe einmütig über Mangel an Taktik und Realpolitik und erhob im ſelben Atemzug den Vorwurf, daß die Lehrerſchaft die Jahre her untätig geſchwiegen habe. Das verlegene und konfuſe Gerede findet ſeine Erklärung in der Tatſache, daß dieſe Leute nun ihre Felle weagſchwimmen ſehen. Wenn ſetzt aber der Beamtenabbau kommt, dann haben wir ihn in erſter Reihe der ſozialdemokratiſchen Aem⸗ ter- und Stellenpvokitik zu danken. Der Stellenhunger war das hervorſtechendſte Merkmal dieſer Politik. Auf dem Geblet der Schule haben ſeit Jahrzehnten nur 15 Verwaltungs⸗ und Auf⸗ ſichtsſtellen eine relative Vermehruna erfahren, nicht aber die Lehr⸗ ſtellen ſelbſt. Man beginne dort den Abbaul Rom. 13. Dez. Der Tiber iſt über die Ufer getreten und bat weite Teile überſchwemmt. Mehrere Brücken mußten geſperrt werden. Lahr, 11. Dez. In Meißenheim hahen ſich 58 Landwirte bereit erklärt, der Stadt Lahr bis zum nächſten Mai je eine Kuh due beſſeren Verſorgung der ſtädtiſchen Bevölkerung mit Milch zur zerfügung zu ſtellen. Für das Futter hat die Stadt aufzukommen, die dafür die Milch unentgeltlich erhält. und das vechte Publitum fürs Experiment. Den geeigneten Saul : vom Gang her Bratendunſt und unaufhörliches Tür⸗ narren, von unten donnerndes Kegelſpiel. Tia, das ſchafft Stim⸗ Danm ein überaus bildungsſüchtiger Publikus: der“ kleine Saal des Künſtlerhauſes war nicht ausverkauft; aber die Bekann⸗ ten⸗ und Verwandbenkreiſe von Schauſpielern und Kritikern waren vollzählig bei der Hand. Und endlich das Eröffnungsdrama. deutſche Kammerſpielliteratur muß doch troſtlos winzig ſein. Fand ſich für dieſen nicht ganz unweſentlichen Auftakt ausgevechnet nut E. Tollers„Hinkemann“. Intimer Fall. Die reinſte Kaſtrations⸗ ſucht. Man hat den Ditel des Opus kaſtriert— eigentlich:„der deutſche Himkemann“— triert das Stück ſelbſt, wo's auch für Kammerſpiele zu hergeht. Und der Mittelpunkt der gan“ n Pfeudo⸗Tragödie: ein Arbeſter, den das feindliche Geſchoß im entmannt hat. Um dieſen an ſich grauenhaften Einzeifall vol Elend und Zerſtörung reiht Toller ſozialpolttiſche, ethiſche, moraliſche FFFFFFCCCT00T0 miſſe, un und ver Einfälle, iniſzenzen aus alber und neuer Literatur und Kultur, Spiele mit Extremen und Kontraſten. Und ſchließlich ſtürzt ſich Hinkemanns Weid aus dem—— weil ſie A dem Wi warr nicht mehr zurechtfindet(nach vorangehendem Ehebruch), er knüpft ſich Über ihrer Leiche einen Strick. Man bekommt demnach ſehr viel zu hörem und zu ſehen. Arbeiterelend, Proletariatskummet im Zentrum Leid und Unglück, Verworfenheit. Aber keine Tragödie, Kein Kumſtwerk. Eine Addftionsarbeit von Troſtloſigkeiten. Man ſteht: die Vorbedingungen für einen erſten Kammerſpielabend, ſeing Grundlagen, ſie waren vorhanden! Die Bühne ſoll keine Mora trompeten. Aber hat unſere Zeit die Propagierung dieſer Art von Stücken nötig? Das Theater ſolſte aufbauen, nicht die Zerſetzung unterſ. Freilich ſind wir frph um moderne Werke. Doch mu folche, in ihrer ethiſchen Losgelöſtheit umd ſittlichen ——— modern ſind— nicht in Gedanken und Kunſtform. te Taktik. Zweckloſes Abrackern der beſten Künſtlerkräfle! denn Stephan Dahlen hat ſich mit ganzer Hingabe ſeines Talente für den Hinkemanm eingeſett. Wozus Die Reſonanz im Zußöret hieß: Gott erbarm's, wenn das da oben deutſch iſt. Und man am Badiſchen Landesthegter andere Stücke nicht auftreiben kann Dr. K. Preisendanz cch Araufführung in Heipzig. Aus Leipzig wird uns geſchrieben Die Uraufführung von Berthold Bre 6975„Baal im Alten Theater wird eine denkwürdige Vorſtellung bleiben, nicht allein des Stückes, ſondern beſonders der begleſtenden Nebenumſtände wegen Es gab nämlich einen Theaterſkandal, wie er in Leipzig eit Menſchengedenken nicht erlebt war. Für den der das Buch kannte (bei Kiepenheuer in Potsdam erſchienen), war dieſer Ausgeng vorauszuſehen. Brecht, der ſeit ſeinem„Trommeln in der Na eine Hoffnung der deutſchen Bühne iſt, gibt in ſeinem wohl vorher 2 Donnerskag, den 13. Dezember 1923 15 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag ⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 574 Mehr Schonung der lebendigen Subſtanz der Schulel Von Stadtſchulrat Dr. Sickinger Wenn jemand durch bittere Not zu Einſchränkungen gezwungen iſt, wird er nicht wahllos zum Abbruch ſchreiten, ſondern das vor Eingriffen zu bewahren ſuchen, was ihm die Friſtung ſeiner Exiſtenz am ſicherſten gewährleiſtet. Das deutſche Volk iſt heute zweifellos durch die furchtbare Finanznot zu harten Einſparungen gezwungen, auch in den Perſonglausgaben der öffentlichen Verwaltung. Die Be⸗ amtenſchaft des Reichs. der Länder und der Gemeinden ſoll um 25 — davon 15 noch vor dem 1. April 1924— abgebaut werden. Wird dieſer Abbau in allen Verwaltungszweigen völlig gleichmäßig oder nach den Grundſätzen eines vorſchauenden Haushalters vorge⸗ nommen werden? Je nachdem werden ungeheure Werte entweder gerettet oder zu Grunde gerichtet. Gewiſſe Sturmzeichen deuten auf einen Abbau in Bauſch und Bogen, bedauerlicherweiſe auch im Schul⸗ und Bil⸗ dungsweſen. Gegen eine ſolche mechaniſche Gleichmacherei muß aus rein menſchlichen wie auch aus nationalen Erwägungen eneraiſch Front gemacht werden. In der Verordnung der Reichsregierung iſt durchaus nicht vorgeſchrieben, daß in allen Reſſorts gleichmäßig ab⸗ gebaut werden ſoll. Es iſt ebenſo natürlich wie gerecht, daß in den einzelnen Reſſorts ſe nach Maßgabe der gegenüber dem Friedens⸗ ſtande ſtattgefundenen größeren oder geringeren Beamteninflation abgebaut wird. Bei ſolch individualiſierendem Abbauen wird ganz von ſelbſt auch die Forderung erfüllt, der der Reichstaa Ausdruck ge⸗ geben hat, daß„die Mittel. die der Pflege der Kultur und Volkswohl⸗ fahrt und der geiſtigen und körperlichen Jugendpflege dienen, erſt in letzter Linie den Rückſichten der Erſparnis unterworfen wer⸗ den ſollen.“ Die Schule iſt nun einmal kein Beamten⸗ oder Verwaltungs⸗ körper, der durch Umordnung der geplanten Art ökonomiſcher geſtal⸗ tet werden könnte. Bei der Eigenart der Schule ſchädigt vielmehr ſeder Abbau, der perſönliche wie der ſachliche, die der Schule anver⸗ traute lebendige Subſtanz. unſere Kinder, das Keim⸗ und Erbaut der vergangenen Geſchlechter, die ſicher ſte Zukunfts⸗ hoffnung der Nation. Eine behutſame Behandlung die⸗ ſes koſtbarſten Beſitztums des deutſchen Volkes mit dem Ziele, das Höchſte an Arbeitsenergien aus ihm herauszubilden, wird in der Jetztzeit zur geſteigerten nationalen Pflicht, da auf der einen Seite Deutſchlands Rettung nur bei einer Mehrung der Produktion möglich iſt. auf der anderen Seite das Vaterland durch das Sinken ſeiner Kinderzahl auf die Hälfte einen ungeheuren Ausfall künftiger Lebens⸗ und Schaffenskraft erfahren hat, und dazu die Erziehungs⸗ arbeit an dem heranwachſenden Geſchlecht nun ſchon ſeit bald zehn Jahren durch die ſchlechten Ernährungsverhältniſſe der Lernenden und der Lehrenden aufs empfindlichſte beeinträchtigt worden iſt. Eine beſondere Behutſamkeit des Abbauens im Bildungsweſen iſt weiterhin auch um deswillen zu fordern, weil die Schule im Ge⸗ genſatz zu anderen Verwaltungszweigen bereits ſchwer unter der Herabſetzung der ſachlichen Leiſtungen gelitten hat, als da ſind Kürzung des Aufwandes für Lern⸗ und Lehrmittel um nahezu die Hälfte der Vorkriegszeit, Einſchränkung des Unterrichtsbetriebes zwecks Erſparung von Heizungskoſten, Verſchlechterung der hygieni⸗ ſchen Verhältniſſe infolge der hoben Reinigungskoſten u. a. m. In welchem Maße unter ſolchen Umſtänden durch ſchematiſche Spar⸗ und Abbaumaßnahmen(Einziehung von Lehrerſtellen, Erhöhung der Klaſſenbefuchsziffer. Zuſammenlegung von Klaſſen) die Unterrichts⸗ und Erziehungsarbeit mechaniſiert, das Elend unſerer Jugend ver⸗ größert und die Aufbauarbeit durch das kommende Geſchlecht ge⸗ —— würde, vermag auch der beſchränkteſte Kopf ſich mühelos vor⸗ zuſtellen. Auf eines ſei noch, weil es aktuellſte Bedeutung hat, beſonders bingewieſen. Bei unabwendbaren Eingriffen durch Abberufung von Lehrkräften muß auf die Eigenartdes zeitlichen Ablaufs des Schullebens unbedingt Rückſicht genommen werden. Es geht ſchlechterdings nicht an. daß aus den einzelnen Schulen Lehrer und Lehrerinnen noch im letzten Viertel des Schuljahres mitten aus ihrer Tätiakeit mit und an den Kindern rückſichtslos herausgeriſſen werden. Eine ſolche Prozedur wirkt ſich beſonders brutal in der Volksſchule aus mit ihrem Klaſſenlehrerſuſtem. demzufolge nahezu der geſamte Unterricht einer Klaſſe von einem und demfelben Lehrer er⸗ teilt wird. Wird ein ſolcher Lehrer noch vor Ablauf des Saniljahres ohne Erſalß abaerufen, ſo kann nicht wie dort, wo das Fachlehrer⸗ ſyſtem beſteht, bei dem die Geſamtzahl der Lehrer größer iſt als die Jahl der Klaſſen, der Unterricht der verwaiſten Klaſſe auf die übrigen Lehrer verteilt werden(denn jeder von dieſen führt ja eine Klaſſe, ſo⸗ daß er nicht gleichzeinia noch etwas anderes übernehmen kann), ſon⸗ dern die Kinder der verwaiſten Klaſſe müſſen in der Regel ausein⸗ andergeriſſen-und anderen Klaſſen. zumeiſt in entlegeneren Schul⸗ häuſern, zugeteilt werden. Damit dieſe Viviſektion, die namentlich auch verbitternd auf die Eltern wirkt, nicht vorgenommen werden muß. iſt zu fordern, daß einerſeits die verheirateten Leh⸗ rerinnen nicht auf 1. Januar. ſondern erſt auf Schluß des »Schuliahres— unter Wahrunag ihrer wohlerworbenen Rechte— des Dienſtes enthoben werden, und daß andererſeits unter keinen Umſtänden auf 1. Februar, 1. März. 1. April Abberufungen aus den Lehrkörpern ſtattfinden. In der Forderung, daß zwecks Geſundung der Finanzen alles Unwirtſchaftliche abzuſtoßen ſei, gibt es keine Meinungsverſchieden⸗ heit. Sofort aber ſcheiden ſich die Geiſter bei der Beantwortung der Krage, was auf dem Gebiet der Jugenderziehung und der Volksbil⸗ dung wirtſchaftlich oder unwirtſchaftlich zu nennen iſt. Die modernen Finanzmänner, ein betrübendes Zeichen der Zeit, ſind nur zu raſch bereit, den Rotſtift anzuſetzen, wenn es ſich um Kultur⸗ und Schul⸗ ausgaben handelt; ſie ſehen nur den augenblicklichen Vorteil und überſehen das folgenſchwere Minus in der Zukunft. Wie wäre es, wenn ſie und die übrigen Regierunasmänner, in deren Hände die Abbauverordnung gelegt iſt. einmal ihren Blick zurücklenken wollten in die Zeit vor 115 Jahren, wo in Preußen die gleiche Notwendigkeit wie heute im deutſchen Reiche beſtand, die Finanzen des Staates auf eine neue Grundlage zu ſtellen? Da würden ſie finden, daß keiner der damaligen Staatsmänner auf den Gedanken kam, am Unter⸗ richtsweſen abzubauen. Sie nerfuhren vielmehr nach dem Grundſatz: „Der Staat muß durch geiſtige Kräfte erſezen, was er an phyſiſchen verloren hat“, und zum Kompaß für den Wiederaufſtieg aus der tiefen Not nahmen ſie des Freiherrn vom Stein Wort:„Am wichtia⸗ ſten iſt es, die Kräfte des folgenden Geſchlechts zu entwickeln.“ Da⸗ mals zeugte die Not Reform und Aufbau, heute iſt man drauf und dran, durch die Not ſich zu Rückſchritt und Abbau treiben zu laſſen. Wird man ſich noch rechtzeitig zur Umkehr beſinnen? Aus Preu⸗ ßen weniaſtens kommt die Kunde, daß der Unterrichtsminiſter ſeine ſchweren Bedenken wegen der ſchematiſchen Uebertragung der Ab⸗ bauverordnung auf das Schulgebiet mit Nachdruck im Staatsminiſte⸗ rium geltend gemacht hat, ja daß der Abbauentwurf zurückgezogen ſei. Wird ſich unſer Baden kraft ſeines ſo oft gerühmten Kultur⸗ willens zur Nachfolge entſchließen? Städͤtiſche Nachrichten Ddie ſinanzielle Lage der Evang. Landeskirche Nach einer ſchriftlichen Darlegung, die der Evang. Oberkirchen⸗ rat allen Pfarrämtern und Kirchengemeinderäten zuſchickte, hat ſich die finanzielle Lage der Evang. Landeskirche ſehr ernſt geſtaltet. Die neuen Schwierigkeiten rühren davon her, daß der Reichsfinantzminiſter, entgegen ſeinen früheren Zuſagen, jede Darlehensgabe ablehnte und für die erſte Dezemberhälfte nur 307 des Beſoldungsbedarfs als Juſchuß überwies. Infolgedeſſen muß die kirchliche Finanzverwaltung mit den noch ausſtehenden Beſoldungs⸗ teilbeträgen für die 4. Novemberwoche und die 1. Dezemberhälfte im Rückſtand bleiben. Ob die vom Badiſchen Fimanzminiſterium und vom Deutſchen Evang. Kirchenausſchuß unterſtützten Bemühumgen der oberſten Kirchenbehörde einen günſtigeren Beſcheid des Reichs⸗ finanzminiſters herbeizuführen, Erfolg haben werden, iſt ſehr frag⸗ lich. Vom badiſchen Staat iſt heute keine finanzielle Hilfe zu er⸗ warten; auch ihm werden die Reichszuſchüſſe zur Beambenbeſoldung ſehr bald erheblich gekürzt werden. Die Kirche iſt nun ganz auf ſich angewieſen. Sie wird zunächſt ein Darlehen aufnehmen, um damit baldigſt die ausſtehenden Beſoldungsbetrüge auszahlen zu können; intzwiſchen ſollen die Gemeinden ihren Geiſtlichen aus ortskirchlichen Mitteln Vorſchüſſe gewähren. Sodann muß die— nicht durch Schuld der Kirche— verſtopfte Haupteinnahmequelle, die Landeskirchenſteuer, wieder ge⸗ öffnet werden. Dieſe Steuer ſoll, die Zuſtimmung des Kultus⸗ miniſteriums vorausgeſetzt, auf Goldhark geſtellt werden und für ſede Mark der Steuer von 1922 1 Goldpfennig betragen. Auch an den Abbau gedacht werden; dazu werden Vorarbeiten gemacht. Zur Behanmdlung aller dieſer Fragen ſoll dem⸗ nächſt der von der letzten Synode gebildete Landesſynodal⸗ ausſchuß, die ſog. kleine Synode, eimberufen werden. die Pünktlichkeit oer Eiſenbahnzüge Eine Statiſtik des Reichsverkehrsminiſterium⸗ In Dingen des Verkehrs war Deutſchland vor dem Kriege das allerpünktlichſte Land. Das hat ſich leider im Laufe der Jahre geän⸗ dert. Um nun eine Handhabe zu gewinnen, wo der Hebel der Beſſerung angeſetzt werden könnte, hat das Reichsmimiſterium ſtändig alle Urſachen von Zugverſpätungen örtlich und dem Urſprung nach menſtellung ſtammt aus dem Auguft. An dieſer Zuſammenſtellung ſind 20 Eiſenbahndirektionen mit 107 Schnell⸗, Eil⸗ und Schlafwagen⸗ zualäufen beteiligt. Insgeſamt wurden die Urſachen von 609 Zug⸗ verſpätungen ermittelt und auf 12 Hauptaründe aufgeteilt. Zunächſt fällt in der Liſte auf, daß die Eiſenbahndirektion Berlin überhaupt nicht notiert wurde. Das hat ſeinen auten Grund. Die Statiſtik nennt nur die an der Verſpätung meiſtbeteiligten Reichsbahndirektio⸗ nen. In Verlin fangen die Züge entweder an, oder ſie endigen dort. Entweder iſt alſo die Verſpätung ſchon früher entſtanden— dann trifft Berlin keine Schuld mehr, oder der Zug begann pünktlich im Berliner Direktionsbereich und kam noch pünktlich aus der noch klei⸗ nen Berliner Machiſphäre hinaus. Die größte Anzahl unpünktlicher Zugläufe hatte der Direktionsbezirk von Frankfurt a. M. mit 18, die gerinaſte Zahl Stettin und Königsberg. Die Gründe der Unpünktlichkeit ſind ſehr verſchie⸗ den. 115 Züge kamen zu ſpät, weil ſie auf die vorgeſchriebene Rück⸗ meldung warten mußten. 110 hatten Lokomotivſchaden unterwegs, 92 Züge wurden wegen verſchiedenen Gründen verzögert, 72 mußten auf den Anſchluß, meiſt von Nichtſchnellzügen, warten, 68 konnten die vorgeſchriebene Geſchwindigkeit nicht durchhalten, entweder weil das Material des Unterbaues es nicht zuließ, ader weil die Maſchine es nicht mehr hergab, 62 Züge wurden durch notwendig gewordenen Wagenaustauſch hingehalten, 67 wurden mit der Gepäckverladung der Reiſenden in der vorgeſchriebenen Wartezeit nicht fertig, 47 muß⸗ notieren laſſen. Die neueſte der Oeffentlichkeit übergebene Zuſam⸗ ten vor einem geſperrten Signal warten, 26 konnten in den vorge⸗ ſchriebenen Friſten nicht alle Reiſenden wegen zu großen Andrangs unterbringen, 18 hatten unterwegs auf der Strecke Wagenſchaden und ſchließlich 12 Züge blieben liegen, weil die Signal⸗ und Bockanlagen geſtört waren. Die überwiegende Mehrzahl der Verzögerungen hatte alſo ihre Urſache in mangelhaftem Material oder in direkten Ma⸗ terialſchäden. Nicht in die Statiſtik aufgenommen wurden die Eiſen⸗ bahndirektionen, die im beſetzten Gebiet liegen, und ebenſo auch nicht die Züge, die dort beainnen oder endigen. Güterverkehr mit dem beſetzten Gebiet Von der Handelskammer Mannheim wird mitgeteilt: Der direkte Güterverkehr zwiſchen den Stationen des unbeſetzten Gebietes und den Stationen des beſetzten Gebietes, die ſich in Regiebetrieb befinden, iſt wieder aufgenomen worden. Die Leitung der Sendungen wird vorläufig von den Ver⸗ ſandgüterabfertigungen im Benehmen mit derjenigen Reichsbahn⸗ direktion geregelt, in deren Gebiet die Sendungen aufgrund der vor den 11. Januar 1923 gültigen Leiſtungsvorſchriften ins beſetzte Ge⸗ biet übergehen. Die Verſender müſſen die ausgefüllten deutſchen Frichtbriefe den Verſandgüterabfertigungen vorlegen, die die Zu⸗ laufsgenehmigungen auf ſchnellſtem Wege beſorgen. Die Aufgabe von Sendungen kann ſomit erſt nach Eingang der genehmigten Frachtbriefe erfolgen. die Lebenshaltungskoſten in Oaden und im Reich Rückgang um 14 bezw. 16.2 Prozent Die Landesindexziffer für Lebenshaltungskoſten(mit Beklei⸗ dung) ſtellt ſich nach den Berechnungen des ſtatiſtiſchen Landesamts vom 10. Dezember auf 1333,1 Milliarden((1913/14=). Der Ver⸗ gleich der Lebenshaltungskoſten mit Bekleidung gegenüber der Vor⸗ woche(1532,1 Milliarden) zeigt ſomit zum erſten Male eine Ab⸗ nahme von 13 Prozent. Ohne Bekleidung ſtellt ſich die Index⸗ ziffer auf 1170,5 Milliarden. Die Abnahme gegen die Vorwoche beträgt 14 Prozent. Die Reichsinderziffer für die Lebenshaltungskoſten(Er⸗ nährung, Wohnung, Heizung, Beleuchtung und Bekleidung) beläuft ſich nach den Feſtſtellungen des Statiſtiſchen Reichsamtes für den 10. Dezember auf das 1269milliardenfache der Vorkriegszeit. Gegen⸗ über der Vorwoche(1515milliardenfache) iſt demnach eine Ab⸗ nahme von 16.2 Prozent zu verzeichnen. Landabgabe und Rhein⸗Ruhrabgabe. Von zuſtändiger Seite wird mitgeteilt: In einigen badiſchen Zeitungen iſt im vorigen Monot eine Mitteilung erſchienen, wonach die Rhein⸗Ruhrabgabe und worin den Landwirten empfohlen wurde, die Landabgabe nicht mehr weiter zu bezahlen. Dieſe Zeitungsnachricht bedarf der Be⸗ richtigung. Der Entwurf einer Steuernotverordnung ſieht zwar vor, daß vom 1. Januar 1924 an die Landabgabe in Wegfall kommen ſoll. Für den Monat Dezember muß aber die Landabgabe noch bezahlt werden. Die Aufhebung der Rhein⸗Ruhrabgabe iſt im Entwurf nicht vorgeſehen; im Gegenteil ſoll von dem auf 5. Januar 1924 fälligen Teilbetrag dieſer Abgabe die Hälfte ſchon am 15. Dez. 1923 entrichtet werden. Die erwähnte Notverordnung iſt zudem noch nicht erlaſſen, ſondern ſie liegt erſt im Entwurf vor. * Ermäßigung der Mannheimer Bierpreiſe. Die Vertreter der Brauereien und der Gaſtwirte haben geſtern eine Herabſetz⸗ ung der Preiſe für Lager⸗ und Spezialbier beſchloſſen. Darnach koſten nunmehr: Lagerbier: Dreizehntel Liter 14 Pfennig (bisher 16 Pfennig), 0,35: 16 Pfg,(19 Pfg.), Vierzehntel 18 Pfg. (21 Pfg.), Fünfzehntel 23 Pfg.(26 Pfg.), der ganze Liter 46 Pfg. (62 Pfg.); Spezialbier: Dreizehntel Liter 18 Pfg.,(bisher 20 Pfg.), 0,35 21 Pfg.(23 Pfg.), Vierzehntel 24 Pfg.(26 Pfg.) Fünf⸗ zehntel 30 Pfg.(33 Pfg.), der ganze Liter 60 Pfennig(65 Pfg.). An den Stammtiſchen wird man infolge dieſer Nachricht heute nur freu⸗ dige Geſichter ſehen. * Todesfall. Im Alter von 67 Jahren iſt in Karlsruhe Oberſt a. D. Karl Melchior, ein in weiten Kreiſen bekannter und hochgeſchätzter Offizier, an einem Kehlkopfleiden geſtorben. Der Verewigte ſtand ehedem beim Konſtanzer Infanterieregiment; ein frühzeitig aufgetretenes Halsleiden zwang ihn aus der Front, ſo wurde er Bezirkskommandeur von Offenburg und hatte als ſolcher reiche Fühlung auch außerhalb ſeiner rein militäriſchen Aufgaben. Der offene, temperament⸗ und humorvolle Rheinländer ior ſtammte aus Köln) hat ſich dank ſeines vornehmen, ritterlichen, ſtets hilfsbereiten Weſens überall Freunde erworben. Er vermehrte dieſe, als ihn der Krieg in das ſtellvertretende Gneralkommando des 14. .⸗K. nach Karlsruhe berief, wo ſich ihm als ſtellvertretenden Chef des Stabes unzählige Gelegenheiten boten, ſein menſchenfreundliches, alle Verhältniſſe verſtehendes Weſen gerade in der Härte der da⸗ maligen Forderungen zu beweiſen. Die gleiche Feſtſtellung iſt un⸗ eingeſchränkt auch über ſeine bis zur Zuruheſetzung beim Verfor⸗ gungsamt geleiſtete Tätigkeit zu machen. Als Schriſtleiter der„Bad. Kriegerzeitung“ und als Herausgeber des Kalenders dieſer Ver⸗ einigung hatte Melchior weitere—4— it, bei ſeinen literariſchen Neigungen und Talenten ſeine trotz ihn naturgemäß furchtbar trefſenden Umwandlung ſeiner Lebensaufgabe ungebrochene heiße Vaterlandsliebe im beſten Sinn zu betätigen. Mit dem auf füd⸗ deutſches Weſen in ſeltenem Maße eingeſtimmten Offizier iſt ein wahrhaft edler Menſch dahingegangen und die Trauer ſeiner Freunde geht weit über den Tag hinaus. entſtandenen„Baal“ einen wüſten Naturburſchen, der rückſichtslos ſeinen u mmten Trieben folgt und nach kurzem Daſeinsrauſch und etwelchen Liebes⸗ und—— elend dahinſtirbt. Brecht will eines Menſchen Schickſal ſchildern, der ganz in und mit der Natur lebt. Und wie Natur in dieſem Stück, wie Himmel und Wolken, Erde und Wald Phede ſind, davon klingt manches ſtarke und linde Wort an unſer Ohr. Auch zeigt die ſtrömende Fülle der Perſonen bedeutende Geſtaltungskraft. Aber wie dieſe, Baal über jedes Weib herfällt, wie ſie ſich zu ihm drüngen, wie Liebe von Schnaps begleitet wird, das muß bald abſtoßend wirten. Ein Hexen⸗ keſſel ſchrankenlos wirkender Luſte und Leidenſchaften! Dazu kommen Roheiten und Geſchmackloſigkeiten im Text, die das Publikum noch mehr aufrührten als die ungewöhnliche Handlung— kurz, man lachte in die Szene, man pfiff, man trampelte, man führte Dialoge von Rang zu Nang. Wilder Kampf zum Schluß, Beifall ſſegte, Autor erſchien oft. Anerkennung iſt dem Direktor Dr. Kronacher zu zollen, der ſich für das Werk eines jungen Talentes einſetzen zu müſſen glaubte und es ungemein lebendig in Szene ſetzte. In der Titelrolle zeigte ſich Lothär Körner wieder als Menſchenbildner von Kraft und Urſprünglichkeit. Dr. L. St. gunſt und Wißenſchaſt Zwei neue Ausſtellungen in der Mannheimer Kunſthalle. Am Sonntag. 16. Dezember eröffnet die Kunſthalle ihre ſeit langem vorbereitete, umfaſſende Schau„Kalenderkunſt aus alter und neuer Zeit“. Die Ausſtellung zeigt die Emwicklung der kalendariſchen Bildmotive und Schriftgeſtaltungen von den mittel⸗ olterlichen Handſchriften bis zur Gegenwart. Bilderhandſchriften und Frühdrucke ſind im Original von auswärtigen Bibliotheken beige⸗ euert worden. üm das Gebiet des modernen Kalenderweſens künſtleriſch und typographiſch neu anzuregen, hat die Kunſthalle vor einem Viertelfahr führende Gebrauchsgraphiker und die Fachklaſſen der deutſchen Kunſtgewerbeſchulen zum Entwurf ſinngemäßer und künſtleriſch vorbildlicher Kalenderbücher und Kalenderblätter aller Arten aufgefordert. Das Ergebnis wird in der Ausſtellung erſtmalig vorgeführt. Gleichzeitig mit dieſer ſowahl künſtleriſch ale auch kultur⸗ geſchichtlich beachtenswerten Schau wird im weſtlichen Anbau an⸗ läßlich des Jubiläums der Mannheimer typographiſchen Geſellſchaft eine Ausſtellung Rudolf Kochs und der Offenbacher Schreiber vorgeführt. 7e5 Dinofaurier⸗Eier in Zentral-Aſſen. In der Umſchau macht Ir. K. Lambrecht die intereſſante Mi'teilung, daß laut Bericht des Pekinger Korreſpondenten der Times die dritte Aſiatiſche Expedition des Newporter Muſeums in der Wüſte Gobi 14 Eier des oflanzen⸗ freſſenden Dinoſaurjers Protoceratops Andrewski fand. In einem Neſt wurden 5, in dem zweiten 9 Eier gefunden, und ein Ei ent⸗ 7 ſogar das ſchneeweiße Skeleit eines Dinoſaurier⸗Embryos. isher konnte nicht ermittelt werden, ob die Dinoſaurier, dieſe intereſſanteſten Reprüſentanten der ausgeſtorbenen Reptilſen, eierlegend oder lebendig⸗gebärend waren. Dieſe ſtrittige Frage iſt nun endgültig gelöſt. Die dritte Aſtatiſche Expedition des Newyorker Naturhiſtoriſchen Muſeums arbeitete ſchon ſeit über einem Jahr unter der Leitung Roy Chapman Andrew's. Der Leiter der Expe⸗ dition die. von logen Walter Granger, dem logen un opogra. Norris, von vier Aſſſten feurs mit aftwagen, und erſchloß in der Umgebung der ſüd⸗ lich des Bafkal⸗Sees liegenden Stadt Urga zahlreiche Reſte der Iguanodonten, deren bekannteſte Vertreter bisher aus den Kohlen⸗ bergwerken von Berniſſart freigelegt wurden. Die Dinoſaurierreſte der Wüſte Gobi beweiſen nun die Richtigkeit der Theorie Profeſſor Osborns, wonach die Dinoſaurier in Zentralaſien entſtanden ſind. Aus dieſem Entſtehungsherd wanderten ſpäter die Dinoſaurier ent⸗ lang der Behring⸗Brücke nach Nord⸗Amerika.— Profeſſor K. F. Osborn, Direktor des American Muſeum of Natural Hiſtory, begab ſich vor kurzem nach Zentralaſien, wo er die intereſſanten Fund⸗ ſtellen der Wüſte Gobi perſönlich beſichtigte. In einer Unter⸗ redung mit dem Pekinger Korreſpondenten der Times erklärte Os⸗ born, daß die dritte Aſiatiſche Expedition des Newyorker Muſeums 70 Schädel und 12 komplette Skelebe von Dinoſauriern ſammelte. Das geſamte Knochenmaterial wiegt 9 Zentner und wurde mittels einer Kamel⸗Karawane nach Peking gefördert. Das ganze Material befindet ſich ſchon auf dem Wege nach Newyork. 2 Wen ſoll man heiraten? Dieſer immer wieder neuen Frage iſt von der Wochenſchrift„Die e die Form einer Preisfrage gegeben worden. Die Antworten liegen jetzt in Geſtalt eines Büch⸗ leins vor(H. Bechhold Verlag, Frankfurt a..). Führende Aergte, Volkswirte, Erzieher beleuchten das Thema von allen Seiten. Der nachſtehende Auszug entſtammt einer vielleicht weniger wertvollen Arbeit, als ſie die auf einen ernſteren Ton geſtimmten preisgekrönten Aufſätze ſind, er regt in ſeiner plaudernden Form aber zum Nach⸗ denken an. Es heißt in dem Aufſatz:„Heirate dir einen„ſchönen Mann“, ein„ſchönes“ Weib, faſſe aber dieſes„ſchön“ nicht land⸗ läufig auf!„Schön“ nenne ich, was Harmonie erzeugt. Der zu freiende Menſch alſo muß dieſe Harmonie verbürgen, was zum Teil nicht ſehr ſchwer zu exkennen iſt, zum anderen Teil aher nur eine Wahrſcheinlichkeitsrechnung ſein kann. Die Schönheit des Menſchen ſetzt ſich nicht allein aus Linien, Formen und Farben zuſammen: denn hinter der Form wohn Geiſtiges: Temperament, Begabung, Moral, Geſchmack, und ebonſo ſind Raſſe, Schickſal, Geſundheit an der Form unermüdliche Mitarbeiter. Wer ein Schönheitsideal be⸗ reits in ſich trägt, iſt entſchieden beſſer daran, als der Halbfertige, der Ahnende, der nach dem ſeeliſchen Erregungsmomente, wenn er ten, einem Photographen und zwei Chauf⸗ Aber nicht mehr frei über ſich ſchaltet, eine Zergliederung ſeines Wegge⸗ noſſen vielleicht verſucht, doch aber ſchon unter zu ſchwerer Beein⸗ fluſſung ſteht, um gegebenenfalls nach„Sichkennenlernen“, wie man es gerne nennt, oder nach dem„Probejahr“, wie es ein Luſt⸗ ſpiel vorſchlägt, alle Folgen zu ziehen.“. Titeratut Ludwig Jinckh: Der Ahnengarten. Deutſche Verlagsanſtalt, Stuttgart.— In dieſem Bändchen geht es Finckh, dem romantiſch⸗ realiſtiſchen Dichter, weniger um das Dichten, als um das Belehren. wenn ein Dichter darüber kommt, wird auch das Belehren eine Sache ohne Trockenheit. Lichter und Farben ſpielen über den Stoff hin und wandeln das Spröde zum Gemütvollen. Finckh vertritt mit allem Nachdruck und mit dem hohen ſittlichen Ernſt einer gefeſtigten Weltanſchauung die Ueberzeugung, daß der Menſch Erbe aller ſeiner Vorfahren iſt, von Vater und bis hinunter in die fernſte Vorzeit. Darum ſolle er ſich um ſeime Ahnen küm⸗ mern, wiſſen, wer ſie waren, woher ſie kamen, welche Blutſtröme in ihnen ſich miſchten, welche Eigenſchaften ſie hatten und vererbten. Daraus wird Volksgefühl und Weltgefühl wachſen und das Aus⸗ landsdeutſchtum wird ſich feſter der Urhei verketten.„Ahnen⸗ forſchung“ anzuregen, iſt der Zweck des ſchmalen Bä 8; er⸗ freulicherweiſe hat auch das neue badiſche Leſebuch für höhere Schulen die Anregung aufgenommen. Ahnenkunde iſt ein Bauſtein zur völkiſchen Geſundung. Es iſt eines Dichters, der wie Finckh der Heimatſcholle ſo verbunden iſt⸗ nicht unwürdig, einen Teil ſeiner Kraft dieſem Wiederaufbau zu widmen. Darum machen wir auf den„Ahnengarten“ nachdrücklichſt aufmerkſam, der zwar keine Dich⸗ tung, doch von einem deutſchen Dichter herrührt. hS. Igna/ Maria: Georg Freiberg. Roman. Aſchendorff, Münſter. — Igna Maria hat ſich durch eine Reihe ſtarker———— den Schriftſtellerinnen des jüngeren Deutſchlands einen geachteten und von der Kritik immer mehr geſchätzten Namen geſchaffen.„Georg Freiberg“ ſcheint in beſonderem Maße geeignet, ihren Ruf als Geſtal⸗ terin intereſſanter Lebensſchickſale zu feſtigen und zu fördern. Wie ſchon in ihrem Zirkusroman:„Die ſechs Matthies“, ſo bietet auch hier das Schickſal eines jungen, geſund erzogenen und helläugigen Menſchen ihr den Stoff zu einem mit äußerſt feiner Menſchenbeobach⸗ tung und mit dramatiſcher Wucht aufgebauten Roman. Auf Geſtaf⸗ ten. wie Georg Freiberg beruht heute das Geſchick Deutſchlands. Männer ſeines Schlages ſind Vorbilder und Erzieher für eine neue ſtarke Generation. Allen, die ihre engere Heimat ſieben, und ihr deutſches Vaterland wird dieſer fein geſchriebene Roman Igna Moria Jünemanns eine erhebende Freude ſein.„Die ſech: Matthies“ und „Georg Freiberg“ ſind im Unterhaltungsteil des General⸗Anzei⸗ gers zum Abdruck glangt, und auf den Theaterroman„Kämpfer⸗ innen macht. Igna Marias Bücher ſind eine geſunde Lektüre hat unſer pz⸗Schauſpielreferent beſonders aufmerkſam ge⸗ — 1 4. Seite. Nr. 574 Maunheimer General-Anzeiger(Miltag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 13. Dezember 1923 Die Entwick ung der Kleinhandelspreiſe in Mannheim nach den Ermittlungen des Städtiſchen Preisprüfungsamtes) Lebens⸗ Häufigſter Preis in mark für 1 Pfund bedürfniſſe Jull. 1,.“l. I* N ſ 10 1.J 3. 4. 1..J2.(1.1. 94 1. 10 1. 11t8.11 Golb⸗ 19.11 Gold⸗26. 11. Gold- 8. 12. Gold- 10, 12. Gold⸗ 191% 22 22 22 22 29 23 23 23 23 239) 23%0 ꝙ23023 55 23 Pfa 23 Pfg. 23 Pfg. 23[Pfg. Brot Maxken) 0,16 1,87 3,J 3,90 9,80 73,380 228 217 16276%%% 5½ 20.4 7 130 21½ 210½ 2½ 200l 20 188,,18 Brot(makkenfr.) 9, 1e 300 6/00 7,093250 225 8000 1400 42 50 foong 300 9,5 375 51018 1800 39 300 30 24 2˙ 235 2555 Weizenmehl. ,20 5,50 9,5014,00 00 300 1000 2500 5800 fp0h 4402 4,8 22 42 252 42 300 30 240 24 Graupen J,20.70 8,9013,50 45„300 1100 1900 4800 58800 400 13 4 174 3 Veizengrieß ,½22.20 10,5014,00 80 290 1050 2200 7000 ffu 450 1 4,86 204 38 Haferfloken ,24 480 7,501,50 70 2330 959 1509 4500 fcd 400 14 72 240 4 Fudeln Waſſerw.Jo, 42 8,50 12,00 15 60 359 1150 2009 6000 f0000200 10 230 312 5 Neis mittl. Güte) O. 24 5,75 10.00 1 65 350 11002509 5400 Pb 720 17 504 204 34 ucfer 25 6,50 9,50 15 40 259 14801500 18305300 47810% 8,% 330 7 aſfee. 1½ 4 72 140 550 340016000 28009 76500 scooen6440 116 87701520 52 885.0 989 9,5 25 200 2% 150 10 220 0 4 25% 7405 Erbſen(gelbe)..21 5,50 7,2012,50 35 300 1200 1300 5200 Z8000 550 13 à5,½0 215 Bohnen weiße) O, J0 3,60 6/00 6,50 365 250 9001600 4200 födooſ 55011[57 2165 Auen.. 9,J10.00 1200 ſs 110 350 14002400 4000—— 360 Milch(eiter).0,22 440 700 10 40 188 600 1240 2200 bsbag 200 1,3 5,30 198 Tafelbutter. ,40 48 70 80 400 1800 9000 f0g Jlobo 22ron0 2800 100 4202400 Margarine Speiſeöl(Liter) 1,20 Kernſeife 0,32 Eter Nesche Stck. O,07 Rindfleiſchel. uat.)0, 85 Kalbfleiſch 0,80 Schweinefleiſch 0,75 16 23180 600, 2300 Kartoffeln neue 0,04 2,00 3,20 4,80 11/ 60 80 40008 60 1,8 0, 30 Weißkraut. 0,04.50— 4,50 20— + 6000 140 3,50,5 18 Rotkraut.. 005 8,000— 8 80 420—— 68000 2000 5 10 78 Wirſing ,05 8,00 8,00— 40 3501000 15004000 130 3,5 0,5 30 Sp nat. 0,30 1,0 3,80—— 100 70⁰ 15900/ 250 20120 Gelbe Rüben 0,00 1,50 4,00— 4,50 20— 24008000 100 3,50,7 40 Rote Rühen 0,07 180 4,00 3,00— 25 100 200 7000 60 4 10 40 Zwieben 0,11 1,50 6,50 10 11 30 100 850 35005000 130 2,5 1 78 2 Sauerkraut..0,10 2,20 5,500— 15 40 80 150—-——— 90 15 Fettſchrot(Ztr.).—45,0 64,005, 70 300 221510670————. Beaunkozlenbelt. gtr 1, 1531,90 47,0074,00 255 1630 75209970 2780095003610 105 33,81590 2650 205 Gaskoks(Ztr.)—51,60 74,50 114 501 305015000 0%———.590— Urennholz ges.(gtr) 0, 9033,50 43,00 102 340 1820 8540 f8f00 35000 1158004900 10452,71470 24⁵ Gas(cbm). ,13 2,90 3,40 70 30 200 730— 21008400 209.74/.41 132 LichtſtromkK WSst. O,38 6,50 7,80 17 75 594 2250— 5400 öod 590 28.450b 6% 390 6⁵ Petroleum(Liter) O, 20.00 11.00 13 70 400 13003000 53 Aadöd 750 20 8,28 300 0,0 25 32 40210 980 28508000 20700 145000 1725.37 15,58 540 Schweineſchm,(aust)0, 20 25 45 66 200 1500 35505800 750ö0 2000 2750 60 25,7720 50110 350 1700 5200 Jcf 57030 22500 4000 4250 13000 112500 1350 40 153 510 680 1550 12000 300 8,3 3,5 160 3⁵ 13 .40 14 25 Pferdefleiſch. 0,40 180 14 24 70 300 2500.4000 800 J0800 1000 20 10,0 480 1,70 250 .00 ) Ermitielt werden ſeweils die häufigſten Preiſe, die naturgemäß mit dem im einzelnen Fall gezahlten Preis vielfach nicht übereinſtimmen Y in tauſend Mark) in Milltonen rt) in Milliarden Mark HVeranſtaltungen Theaternachricht. Die am Samstag, den 15. Dezember, ſtatt⸗ kfindende Nachtvorſtellung„Eine Nacht bei Prinz Orlofsky“ iſt etwa um 12½ Uhr beendet. Die Direktion der ſtädt. Straßen⸗ bahn wird um 1 Uhr nachts ab Paradeplatz in der Richtung Neckarau, Feudenheim, Käfertal, Waldhof Züge abgehen laſſen.— In der am kommenden Sonntag im Nationaltheater in neuer Ein⸗ ſtudierung zur Aufführung gekangenden Oper„Die Afrika⸗ nerin“ von Meyerbeer ſind die Hauptpartien beſetzt mit Lily Borſa, Minny Ruske⸗Leopold, Hans Bahling, Alfred Färbach, Wil⸗ helm Fenten, Mathieu Frank, Joachim Kromer, Philipp Maſſalsky, Hugo Voiſin. Lichibildervortrag in der Konkordienkirche. Freitag abend 8 Uhr wird Geh. Kirchenrat Profeſſor D. Bauer aus Heidelberg einen durch Lichtbilder erläuterten Vortrag über Die älteſten Ehriſtusbilder“ halten. Der Eintritt iſt frei. Hugiene der Ehe. Der große Andrang an der Kaſſe beweiſt jeden Abend. wie ſehr alle ffragen die breiteſte Oeffentlichkeit in⸗ tereſſieren, die durch dieſen Film in klarer Weiſe in ihrer ganzen tie⸗ fen und großen Bedeutung mit einer rückhaltloſen Offenheit beant⸗ wortet werden. Ein allgemein verſtändlicher Vortraa Dr. Sterns illuſtriert die Vorführung. Heute Donnerstag findet zum erſten Male eine Nachmittagas⸗Vorſtellung ſtatt.(Weiteres ſiehe An⸗ zeigenteil). 5 , Wohltätigkeitsvorſtellung im Anjon-Theater, P 6, 23/24. Am Sonntag vormittag findet im U... eine Sondervor⸗ ſtellung ſtatt, deren Geſam teinnahme zur Hälfte dem Mann⸗ heimer Hilfswerk und zur andern Hälfte dem Mannheimer Bezirksverein des Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten, Kriegsteil⸗ nehmer und Kriegshinterbliebenen für ſeine Waiſenkinder zur Weihnachtsbeſcherung zufällt. Sämtliche Koſten trägt das Umon⸗Theater, ſodaß die ganzen Einnahmen ohne jeden Abzug den Aermſten der Armen zum Weihnachtsſeſte zugute kommt. Eltern, kommt mit Euren Kindern oder ſchickt ſie allein, oder aber, wenn Ihr nicht kommen könnt, kauft Eintrittskarten für Bedürf⸗ tige, die ſelbſt verteilt werden können. In der Sondervorſtellung gelangt zur Aufführung:„Auf afrikaniſchen Jagdpfaden“, 2. Teil: „Unter Wilden und wilden Tieren.“ 6 Abſchnitte. Es ſind denk⸗ würdige und unbedingt ſehenswerte Original⸗Aufnahmen der Ex⸗ pedition durch Zentralafrika, die unter Leitung des Prinzen Wilhelm von Schweden im Jahre 1921 unternommen wurde. Außerdem wird das Luſtſpiel„Fix und Fax“ vorgeführt. Cabaret Café Corſo“. In den gemütlichen, gut geheizten Räumen des„Café Corſo“, J 1(Breiteſtraße), iſt für den Weih⸗ nachtsmonat eine fröhliche Künſtlerſchar eingezogen und bereitet dem Publikum, das ſich allabendlich zahlreich einfindet, einige recht heitere Stunden. Ein Beſuch des„Café Corſo“ iſt ſehr zu emp⸗ fehlen, zumal die Direktion keine Koſten und Mühen geſcheut hat, den Beſuchern erſtklaſſige Kabarettunterhaltung zu bieten.(Weiteres Anzeige im geſtrigen Abendblatt.) 8mikoſausnachmittag in der Harmonje. Geſtern nachmittag fand eine Wiederholung des Nikolausnachmittags für arme Kinder ſtatt. In dem weihnachtlich ausgeſchmückten Saal war kein Platz mehr zu erhalten. Mit fiebriger Spannung ſahen die Kleinen und Kleinſten dem Kommenden auf der Bühne entgegen. Groß war der Jubel über den gutherzigen Nikolaus, der für jedes brove Kind eire Gabe hatte. Jedes Kind erhielt eine mit Backwerk gefüllte Tüte Viele der Kleinen machten ſich ſofort an die Ent⸗ ſeerung des Inhalts, andere wieder bargen ihr Geſchenk, um es freudeſtrahlend nach Hauſe zu nehmen. Immer größer und glän⸗ gender würden die Augen der Kinder, als dann gar noch die Ge⸗ ſchichte vom Struwelpeter, Daumenlutſcher uſw. erzählt wurde. Das waren alles bekannte Sachen, viele der Kinder ſprachen un⸗ willkürlich den Text mit. Den größten Spaß machte den Kindern immer die Beſtrafung des kleinen Uebeltäters. Manche bekamen es dann allerdings auch mit der Angſt zu tun und fragten, ob der Schneider wirklich die Daumen abgeſchnitten habe. Die Stimmung im Saal war ſchon durch die Ausſchmückung recht weihnachtlich. Mit der dankenswerten Veranſtaltung wurde von den Vereinigten Konzertleitungen den Kindern auf alle Fälle eine große Freude ge⸗ macht. umſo mehr, als gerade bei der jetzigen großen Not viele Familien nicht in der Lage ſind, ihren Kindern eine kleine Weih⸗ kuchtsfreude zu bereiten oder gar einen Weihnachtsbaum mit bren⸗ nenden Kerzen zu beſcheren. Nus dem Cande * Heidelberg, 11. Dez. Einen würdigen Auftatt der 3. General⸗ verſammlung des Vereins badiſcher Pflanzenzüchter bildete die Be⸗ ſichigung der Dr. A. Frank'ſchen Saatzuchtwirtſchaft Straßenheim. Von Direktor Dr. Müller der Zuckerfabrik häuſel begrüßt, wur⸗ den ihnen von Saotzuchtleiter Hohenſtatt die erſtelaſſigen„flanzen⸗ züchteriſchen Einrichtungen des Betriehs vom Zuchtgarten bis zu den Speicher⸗ und Reinigungsanlagen vorgeführt. der General⸗ verſammlung am Sonntag vormittag konnte Vorſtand Hohenſtatt außer den Vereinsmitgliedern die Vertreter der Stadt Heidelderg und Vertreter der landio. Verbände begrüßen. Der von Geſchäfts⸗ führer Buß ausführlich erſtattete Jahresbericht entwarf ein lebhafes Bild von all den Gebieten, in denen der Verein im Laufe des Ge⸗ (Nachdruck verboten.) ſchäftsjahres tätig war. Die öffentliche Ver nachmittag nahm einen ſchönen* trägen forderte der Direktor der Badiſchen Landwirtſchaftskammer Dr. Müller alle anweſenden Landwirte zur Durchführung all der für die landwirtſchaftliche Produktion notwendigen Betriebsmaß⸗ nahmen auf, da allein die Hebung der landwirtſchaftlichen Produk⸗ tion unſer Volk wieder in die Höhe bringen könne. * Freiburg, 12. Dez. Mit der Einführung eines Gemüſe⸗ großmarktes hat man hier gute Erfahrungen gemacht. Der bisher wöchentlich nur einmal ſtattfindende Großmarkt wird von nun ab zweimal in der ſtattfinden.— Ende Oktober und an⸗ fangs November wurden zur Nachtzeit Frauen auf der Straße Hugſtetten—Freibur llen. den Bemühungen der Polizei iſt es gelungen, den Täter in der Perſon eines ftwagenführers aus Neuershauſen zu ermitteln und zu—— *Saig(A. Neuſtadt), 12. Dez. icht nur in Lahr, ſondern auch in Berkin wird der 23 Jahre alte Bäcker Karl Friedrich Hun⸗ dertpfund, der Mörder der Köpferſchen Eheleute von hier, durch Kinoſteckbrief geſucht. Berliner Blätſer behaupteten Humdert⸗ pfund halte ſich nach den bisherigen Ermittelungen in der Reichs⸗ hauptſtadt auf, und bringen ſeine genaue Beſchreibung. Kachbargebiete mlung am Sonntag 8 en, 12. Dez. Die vom Statiſtiſchen Amt der Stadt Ludwigshafen den 12. Dezember errechmete Teuerungsziffer be⸗ trägt 1440 Milliarden. Die Teuerung hat demnach über dem Stichtag der Vorwoche um 12⸗ abgenommen. Da Stand der Goldmark an den beiden Stichtagen gleich war, iſt dieſe Senkung hauptſächlich auf die inzwiſchen ſchon faſt allgemein eingetretene Herabſetzung der Grundpreiſe zurückzuführen. Ueberteuerung gegenüber Junt 1914 beträgt immerhin noch 49,425. sw. Frankfurt a.., 10. Dez.* Nahe Kriminalpolizei iſt es gelungen, eine aus 8 Köpfen beſtehende Falſchmünzer⸗ bande zu verhaften. Zur Ausgabe von Falſifikaten iſt es noch nicht gekommen, immerhin war bereits alles zur Fabrikation fertig. Alle Verhafteten ſtammen von hier. Sportliche Rundſchau Hockey Curnverein Mannheim 1846 J. Mannſchaft— Sportklub 1880 Frankfurt J. Mannſchaft:8 Am letzten Sonntag weilte der Turnverein Mannheim 1840 mit 3 Herren⸗ und einer melf zu einem Klubkampf gegen Sport⸗ klub 80 in Frankfurt. Das Spiel der 1. Mannſchaft wickelte ſich auf einem überraſchend ſchön gepflegten engliſchen Raſen ab, der leider durch den vo gangenen Regen etwas ſchlüpfrig war. Das Reſultat entſpricht nicht dem Spielverlauf. Beide führten in einem ziemlich ausgeglichenen Spiele ein ruhig vorneh⸗ mes Hockey vor. Fronkfurter hatten inſofern ein Plus auf ihrer Seite, als ſie durch ihre körperliche Ueberlegenheit den Mann⸗ heimern gegenüber dem glatten Boden einen größeren Widerſtand entgegenſetzen konnten. Bodenunſicherheit neß denn auch den Turnverein Mannheim⸗Sturm einige ſchöne Torgelegenheiten ver⸗ paſſen. Der Spielverlauf war kurz folgender: Nach Anſpiel war ein Fühlen beider Mannſchaften feſtzuſtellen. Die taktiſch er ren Achtziger wußten aber die 5 chen ihres Gegners Moch herauszufinden; ſchöne Flankenläufe tragen den Ball vor das Mannheimer Tor⸗ 2 des Turnverein Mannheim⸗Tormanmnes B werden viermal durch kaſches entſchloſſenes Nachſetzen des Frankfurter Sturmes in das Netz eingeſandt. Hier fehlte die raſche Abwehrentſchloſſenheit des Tormannes wie der Verteidigung. Die ſonſt im allgemeinen durch die Mannheimer Hintermannſchaft ſchön abgewehrten Angriffe konn⸗ ten aber durch den Mannheimer Sturm nicht immer erfolgreich weitergetragen werden, da es an der nötigen Verbindung nach hin⸗ ten fehlte. Bei einem Angriffe der Frankfurter wurde der Mittel⸗ ſtürmer, Willt Haag, unglücklicherweiſe durch einen ſcharfen Schu an dem Hinterkopf verletzt und mußte einige Minuten das Fel verlaſſen. Beim Stande:1 für Frankfurt ging man in die Halbzeit. Bei inn der zweiten Spielhälfte merkte man ſogleich ein beſſeres Ein n der Mannheimer in die Verhältniſſe und der —— Tor, 185 vorerſt einen Erfolg zu erzielen. Noch zwe gelingt es en den 8bern, nach einzelnen Durch durch—— Ar⸗ beiben der rechten Sturmſeite Erfolge zu erzielen. Dann aber kommt das mächtige Drängen des Mannheimer Sturmes 15 Minuten vor Schluß zur Geltung und nach einem ſchönen Endſpurt des..M. gelingt es demſelben, die ſchon lange in der Luft liegenden Tore hintereinander einzufenden. Den ſchwöächſten Punkt hatten beide Mannſchaften in der Perteidigung. 5 Die auf einem Reſerveplatze mit Erſatz ſpielende 2. Mann⸗ ſchaft des T..M. konnte ſich auf dem aufgeweichten Boden, ins⸗ beſondere gegenüber der aus größtenteils älteren erfahreneren Spie⸗ lern zuſammengeſetzten gegneriſchen Mannſchaft nicht behaupten; ſie mußte eine Niederkage von:0 mit nach Hauſe nehmen. Die mit⸗ gefahrene 3. Mannſchaft kam wegen der ſchlechten Bodenverhältniſſe nicht zu ihrem Spiele.— Ddie Damenelf führte ein gefälliges Spiel vor, auch ſie mußte ſich mit einem Reſultate von:0 beugen. ch verſchiedenen Vor⸗ —x Handel und ldustrie Konservenfabrik Joh. Braun.-., Pfeddersheim bei Worms Auf Antrag der Rheinischen Creditbank und Süddeutschen Disconto-Gesellschaft.-C. sind 51 800 000 Stammaktien(51 800 Stück über je 2000 4% Nr. 41 201—93 000) der Konservenfabrik Braun zum Jandel und zur Notierung an der Mannheimer Börse 2u. gelassen worden. Die Gesellschaft wurge 1907 gegründet zwecks Fortführung und Erweiterung der früher unfer der Firma Joh. Braun betriebenen Obst- und Gemüsekonserven- kabrik, Obstgelee- und Marmeladenfabriken. An Neben- betrieben verfügt sie über eine Blechdosenfabrik, Obsk⸗ Weinkellerei, Schreinerei und Schlosseref, eine Branntwein⸗ brennerei und eine Süßwarenabteilung. Die Leistungs- e der Fabrik beträgt 100 000 Zentner Zemüse⸗ und Obskkonserven, 205 000 Zeniner Marmeladen und 5000 hI Obstweine. Im Jahre 1921 wurde durch Hingabe von 425 000& eigenen Aktien das gesamte 210 000 betragende Aktienkapital der Konservenfabrik Braunschweig .-G. erworben, die wesentlich erweitert und für eine Leistungsfähigkeit von 3 Millionen Kilodosen Gemüsekonser⸗ ven und 50 000 Ztr. Fertigfabrikate eingerichtet wird; die Gesellschaft wird unter der Firma Konservenfabrik Joh. Braun.-., Braunschweig als Zweigniederlassung geführt. Die Braunschweiger Gesellschaft verteilte 1919/%0 20, 1920%%1 30, für die Zeit vom 1. April bis 31. Dexbr. 1921 60 Prozent, 1922 0 Prozent Dividende. Die Pfedders- heimer brachte 1918/19 12 Prozent auf 1,10 Mill. 1919/0 14 Prozent auf 3 Mill./ Stamm- und 7 Prozent auf 100 000„ Vorzugsaktien, 1920%1 15 Pros, auf 3 Mill.&4 alte Stammaktien, 7% Prozent auf 3,20 Mill. 4 neue Stammaktien und 7 Prozent auf 100 000 Vorzugs- aktien, 1921/½22 24 Prozent auf 6,20 Mill.& alte Stammaktien, 12 Prozent auf 14,4 Mill.„ neue Stammaktien, 7 Prozent auf 100 000% Vorzugsaktien und 3% Prozent auf 300 000% neue Vorzugsaktien, 1922½3 150 Prozent auf 93 Mill. K Stamm- aktien, 7 Prozent auf 2 Mill. 4 Vorzugsaktien, zur Aus- schüttung. Der Umsatz in Pfeddersheim und Braunschweig betrug 1921/22 120 000 Ztr. und 200 000 Ltr. im Werte von 87 Mill.„, 1922/23 160 000 Ztr. und 450 000 Ltr. Obstweine im Werte von 3411 Mill. ½. Der Geschäftsgang im laufen- den Jahre ist lebhaft und die Nachfrage rege. Unter dem durch die Zeitverhältnisse bedingten Vorbehalt ist, laut Prospekt in vorliegender Nummer anzunehmen, daß auch für das laufende Geschäfstfahr eine den Zeit⸗ verhältnissen entsprechende Dividende zur Verteilung ge⸗ langen kann. Die Gründung der Nheinischen Goldnotenbank Die Rheinische Zeitung meldet, daß am Dienstag in Bonß die Gründung der Rheinischen Goldnotenban mit einem Kapital von 6 Mill. Doll. oder 60 Mill. rhein. 4 (1 rhein. 4= 42 Goldpfennig) erfolgte, Zum Direktor ist der Kölner Bankjer Rinkel bestellt worden. Eine offizielle Eintragung der Gesellschaft kann noc nicht erfolgen, da diese nach den deutschen Bestim- mungen nur auf der Grundlage der deutschen Wäbrung möglich ist. Die preußische Roggenanleihe Die Zeichnung auf die 5prO Roggenwertanleihe des Freistaates Preußen Wird am Freitag ge⸗ schlossen. Der für sie mangebende Börsenkurs von Mitk⸗ woch erfuhr, wie dem amtlichen preußischen Pressedienst aus dem Finanzministerium mitgeteilt. wird, im Anschluß an den vorübergehenden Preisrückgang des Roggens an der Berliner Produktenbörse eine Ermäßigung auf 7500(vorher 8500). Da der Bremer Roggenpreis weiter mit 2 Dollar, das- sind 8400 Milliarden 4, noilert, darf der Kurs von 7500, auf den der Zeichner überdies noch einen Rabatt von 5 Prozent erhält, als ein vorübergehend besonders niedriger betrachlet Wer 5 Deutscher Saatenstand Anfang Dezember Im ersten und zweiten Novemberdrittel herrschte mildes Wetter mit ausreichenden, stellenweise mit überreichlichen Niederschlägen. Zu Anfang des letzten Monatsdrittels sanken, die Temperaturen allmählich auf den Gefrierpunkt, Worau einige Tage später fast überall ein mehr oder weniger starker Schneefall eintrat. Unter den im allgemeinen günstigen Witterungsverhäll⸗ nissen wurden die HHerbstbestellungsarbeiten zum größten Teil beendet. Nur in einigen Bezirken, die sehr stark inter Nasse zu leiden hatten, konnte die Aussaat des Winter⸗ Weizens noch nicht ganz durchgeführt werden. Die Keimung und Entwicklung der Wintersaaten wurde durch das vorwiegend milde und feuchte Wetter sehr be günstigt. Namentlich die Frühsaaten sind gleichmäßig be⸗ stockt und gut eingegrünt. Die späteren Saaten dagegen befinden sieh noch sebr im Rückstande. Auf spät abgeernte- ten Kartoffel- oder Rübenfeldern ist die Aussaat teilweise noch nicht aufgelaufen. Daher konnte auch nicht für alle Saaten eine Begutachtung abgegeben werden. Für die be- tachteten Saaten ergibt sich unter Zugrundelegung der ahlennoten 1 sehr gut, 2 2 gaß 3 2 mittel, 4= gering 5 sehr 20% 0 im Reichsmittel für Winter weizen 27(im Vormonat.), Winterspelz 22(2,2), Winterroggen 2,7(2⁰) und Wintergerste 2,6(2,5). Ueber Schädigungen der Saaten durch Mäuse, Schnecken und Krähen sind wieder zahlreiche Klagen laut geworden, Stellenweise ist durch diese Schädigungen sogar Um- pflügung und Neusaat notwendig geworden. „Vereinigte Ultramarinfabriken.-G,, vorm. Lexerkus⸗ Zeltner u. Co. in Köln. Das Geschäftsjahr 1922/½23 der zur Anilingrup 7 gehörenden Gesellschaft stand unter Eindruck der Währungszerrüttung und des Ruhr⸗ einbruchs. Letzterer brachte die Betriebe im besetzten Gebiet alimählich zum Erliegen, weshalb die unbesetzeen Werke aushelfen mußten. Die Beschaffung der Rohstoffe und Brennmaterialien war schwierig. Das Auslandsgeschà gestaltete sich durch stärkeren ausländischen Wetkbew¾e sowie Abwehr- und Beschränkungsmaßnahmen manchei Länder schwierig. Für 1923/½4 sind die Aussichten be der verworrenen politischen Lage ungeklärt. Der R9 gewinn beläuft sich auf 800,89(6, 45) NIIl.. Nach 2 015)0 Mill.“ Abschreibungen stellt sich der Reingewinn 2 798,15(6,30) Mill. 4. Der.-V. wird vorgeschlagen. 55 einer Gewinnausschüttung abzusehen und den Reingewin für die spätere Wiederinbetriebnahme der stilliegende Werke zu verwenden(i. V. 38 Prozent). Vorräte und stände werden mit 812 195(11,81) NMill., Wertpapiere ung Beteillgungen mit 34,81(8,19) Minl. 4, Kasse und Wectsz mit 123,25(0,49) Mill.% und Schuldner mit 8059(28,01) I%0 ausgewiesen, denen bei 2 Mill. Aktienkapital und 1 1 (185) Mill. Rücklagen 7198(27,62) Mill.& Glaubige gegenüberstehen. Der Tlond Trieſtmo weihnachten in Aegypten. diae die Geiege, heit, die Weihnachtsfeiertage in Hegypten zu verbringen. Für en Aufenthalt in Hegypten ſind mit erſtklaſſigen Hotels Vereinbarung getroffen worden.— Nähere Auskünfte bei der Generalagentur 685 Llond Trieſtino, München, Maffeiſtr. 14. mußte, um sich auf diese ungenügend ist. Die Bestellungen aus dem Donnerskag, den 13. Dezember 1923 Mannheimer General · Anzeiger(mittag · Aus gabe) 5. Seite. 574 * Deutsches Vorkriegseigentum in der Südafrikanischen Union. Die Südafrikanische Interessen- Vertretung macht darauf aufmerksam, daß die Ansprüche aus deutschem Vor- kriegsbesitz in Südafrika bis zum 31. Dezember 1924 bei dem Südafrikanischen Kustos angemeldet sein nüssen, später eingereichte Ansprüche werden nicht berücksichtigt und verfallen zugunsten der Südafrikanischen Union. Wenn demnach die Anmeldungsfrist auch erst in einem Jahr ab- läuft, so empfiehlt es sich doch, angesichts der umständ- lichen Formalitäten und des langen Postganges, noch nicht geltend gemachte Anträge durch Vermittlung einer Bank oder Bankfirma bei der Südafrikanischen Interessenvertre- tung alsbald einzureichen. Fortfall des Entwertungszuschlages für Papiermark- zahlung in der Baumwollindustrie. Der Verband der Deut- schen Veredlungsanstalten für baumwollene Gewebe, Leipzig, hat, wie die Textil-Woche erfährt, im Hinblick auf die Be- kestigung und Verbesserung des Markkurses sowie die Durchdringung des Verkehrs mit wertbeständigen Zahlungs- mitteln den am 19. November eingeführten Entwertungsauf. schlag von 30 Prozent mit Wirkung vom 7. Dezember wieder außer Kraft gesetzt: Börsenberichte Mannbheimer Mfektenbörse *Mannheim, 12. Dez. Die Stimmung war uneinheit- Iich jedoch waren die Umsätze belebt. Im Verkehr standen(in Milliarden Prozent): Anilin zu 22 500, Rhenania zu 12 000, Seilindustrie zu 3500, Benz zu den Kursen von 4000 und 4250, Emaillierwerke Maikammer zu 5000, Waggon- fabrik Fuchs zu 2000, Knorr zu 6000, Braun Konserven zu 1750, Mannheimer Gummi zu den Kursen von 1500 und 1750, Neckarsulmer zu 6000, Pfälz. Mühlenwerke zu 4500, Wayss u. Freytag zu 3250, Zellstofffabrik Waldhof zu 8000, Zucker- fabrik Frankenthal zu 6000 und Zuckerfabrik Waghäàusel zu 65000. Sonst notierten: Dampfkesselfabrik Rodberg 1800., Dingler 5000., Fahr 5250., Maschinenfabrik Badenia 1800., Pfalz. Nähmaschinenfabrik 2500., Cementwerke Heidelberg 10 000., Freiburger Ziegelwerke 1100 G. und Südd. Drahtindustrie 37 000 G. Mannheimer Versicherungs- Aktien— zu 24 000 Milliarden& pro Stück um. Brauerei Sinner-Aktſen zu 6500 und von Bankaktien Rhein. Creditbank- Aktien zu 2500. Die heute zur erstmaligen Notierung ge- langten Aktien der Germania Linoleum- Werke.-G. in Bietigheim wurden zu 16 500 umgesetzt. 1* Ab Freitag, den 14. Dezember sind 13 000 000„ neue Stammaktien der.-G. für Seilindustrie vorm. Ferd. Wolff 13 000/1000er Nr. 6001—19 000, gleich den alten Aktien liefer- bar, ferner vom gleichen Termin an 100 000 000„ neue Stammaktien der Zellstofffabrik Waldhof Mannheim 100 000 1000er Nr. 100 001—200 000 gleich den alten Aktien lieferbar. * *Kaliwerte.(Wochenbericht von Rodrigo de Castro, Gebr. Dammann u. Co.) Hambur g, 8. Dezbr. Die Wert⸗ apierbörsen standen in der verflossenen Woche unter dem ruck umfangreicher Abgaben, teils für auswärtige Rechnung, welche zu heftigen F en auf allen Gebieten führten. Es mag sein, daß die Nahe der Jahreswende die Depression mit veranlaßfte, in der] Haupt- sache jedoch hat die ein Aufsehen erregende, kräf- tige Aufbesserung der Mark, welche sich im Aus- lande vollzog und eine Anpassung der ausländischen Devisennotierungen an die Berliner Einkeitskurse erreichte, den Anlaß zu Realisierungen gegeben. Nachdem die Renten- mark in immer größeren Mengen ins Publikum gelangt, ver- schwand das bisherige Zahlungsmittel, die Papiermark, mehr und mehr aus dem Verkehr und es vo s ch das sonderbare Ereignis, daß plötzlich lebhafte Nachfrage nach dieser bisher in Grund und Boden getretenen Währung ein⸗ setzte, zumal noch recht bedeutende Papiermarkverpflich- tungen liefen, welche abgedeckt werden mußten. Die Folge davon war, daß man Wertpapiere oder Devisen verkaufen eise Papiergeld zu verschaffen. Alle diese Momente wirkten zusammen, um keine freund- Uiche Stimmung an der Börse aufkommen zu lassen. Für dlie der Kaliwerte waren außerdem Nach- richten maſsge daß der Absatz gegenwärtig vollkommen uslande sind durch die Devisenschwankungen beeinträchtigt und der Inlandabsatz läßt auch bescheidene Wünsche unbefriedigt, Weil die Landwirtschaft auf eine Iet der Goldpreise vechnet. Freilich gehörte der Monat Dezember von jeher zu der stillsten Periode des ganzen Jahres.— Der Andrang der Verkäufer hat besondefs an den rheinischen Börsen 30 empfindliche Rückgänge in den Notierun der Kuxe ver- aßßt, nachdem schon in der Vorwoche die Preise fast halbiert worden waren. Angeboten waren besonders Alexan- dershall,—1 Carlsfund, Einigkeit, Hindenburg, Hohen- kels, Kaiseroda, Sachsen-Welmar, Schwarzburg, Siegfried I, Volkenroda und Walbeck, doch kamen bei der Zurückhal- kung neuer Reflektanten nur wenige Abschlüsse zustande, Die Preisabschläge beliefen sich auf 1 bis 150 Billionen 1 Auf dem Aktienmarkt genſge auch schon ein ger inges An t, um die Kurse ins Senkén zu bringen. Den größten Rückgang erlitten Friedrichshall, welche vorübergehend um 20 Billionen Prozent zurückwichen, später allerdings einen Teil hiervon wieder einholten. Um ca. 5 Billionen Prozent niedriger standen Adler, Hannoversche Kali, Hallesche Kali. Mansfelder und Salzdetfurth im Handel. Auch Heldburg, welche längere Zeit überhaupt nicht angeboten waren, wurden in dieser Woche zum Verkauf gestel kanden jedoch schlank Abnehmer. Niedersachsen Ummendorf folgten der allgemeinen nach unten gerichteten Bendenz, dagegen waren wieder Ronnenberg und Siegmunds- umsatzlos, da Stücke nicht herauskamen. * Devisenmarkt New Vork, 12, Derbr.(WB) Devisen 11, 12. 1 22. 11. 12. kieich 5,40.32 Schweln.40 17.48 Spanien 13.09 18.06 gien 463 461 J[ Engiand.30.38 ſtaften.37.35 Waren und Närkie London, 12. Derbr.(WB.) Metallmarkt. Un Lst. 1. d. engl. t. v. 1016 ug.) 12 11. 12. Blel 29.45 29.75 4Wdar 62.45 62.25 bestselect, 66.— 68.— Zint. 32.0 32.0 oNonat 63.18 63.— Nickel 156.— 135.— Quecksiib.78.75 0. Elektol. 67.50 67.50 Zinn Nasen 229.65 237.25[ Regulus 42 44.50 —— DPWaſſerſtandsbeobachtungen im Monat Degember Daeg iIir NiNT De Beae i eer. 170. 90 JJ.42.40 fl.25½% Manndetn 3 98 8 91ᷣ3.608.8. 57/8 27 .48786 2. 82.88.40 Helbrens. Baem: 9 2 .834.744.40 Nannbem 050 .404. .94 f8.80.613.4% .59J8.47.20.%.10 +. Herausgeber, Drucker und Berleger: Drucerer Dr doas Mannzeimer General⸗Anzeiget G m. b.§, Mannbeim. f 6. Hirektien: Ferdinand Heyme— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Berantwortlich für den polftiſchen und volkswirtſchaftlichen Teilt! Kun iſcher; für das feullleton. Dr, Fritz Hammes; für Rommunalpolitik unk bleles: Kichary Schönſelder: für Sport und Neues aus aller Weit: Willo Müller; für Haßdelsnachrichten, Aus dem Lande, Nachbarzebiete. Gericht u. den übrtgen rebaktionellen Teil; Franz Kircher; für Anzeigen: Karl Hägel. PROSPEKT. Aamengndäbch ön Haͤn Aatemenlaat in Pieddersheim bei Worms. M. 51 800 000 Stammaktien Stück 51.800 über je M. 1000, Nr. 41 201- 93 000. Die Konſervenfabrik 00 Braun Aktiengeſellſchaft wurde im Jahre 1907 gegründet. Der Sitz der Geſellſchaft iſt Pfeddersheim bei Worms; eine Zweigniederlaſſung befindet ſich in Braunſchweig. Gegenſtand des Unternehmens iſt die Fortführung und die Erweiterung der in Pfeddersheim gelegenen früher unter der Firma Joh. Braun be⸗ triebenen Obſt⸗ und Gemüſekonſerven⸗, Obſtgelee⸗ und Marmeladenfabriken. Zu dieſem Zweck kann die Geſellſchaft Liegenſchaften erwerben und ſich auch bei Unternehmungen ähnlicher Art beteiligen oder ſolche er⸗ werben. Das in der Gemeinde Pfeddersheim bei Worms gelegene durch Anſchluß⸗ leis mit der Reichsbahn verbundene Fabrikgrundſtück der Geſellſchaft um⸗ ſaßt 42 600 qm, wovon etwa 12 000 am bebaut ſind. Außer der neuzeitlich eingerichteten Konſerven⸗ und Marmeladenfabrik ſind an Nebenbetrieben eine Blechdoſenfabrik, Obſtweinkellerei, Schreinerei und Schloſſerei vor⸗ handen. Die Kraftanlagen umfaſſen 5 Dampfkeſſel mit 450 qm Hergeſtellt werden Gemüſe⸗ und Obſtkonſerven ſowie Obſtweine. Neuer⸗ dings ſind eine Branntweinbrennerei und eine Süßwarenabteilung dem Betriebe angeſchloſſen worden. Die Leiſtungsfähigkeit der Fabrik beträgt 100 000 Ztr. Gemüſe⸗ und Obſtkonſerven, 250 000 Ztr. Marmeladen und 5000 hi Obſtweine. Die Geſellſchaft hat im Jahre 1921 durch Hingabe von„ 425 000 ihrer Aktien das geſamte 210 000 betragende Aktienkapital der Konſervenfabrik Braunſchweig Aktiengeſellſchaft erworben und betreibt in deren Anlage, die ſie nunmehr pachtweiſe übernommen hat, ebenfalls die Herſtellung von Ge⸗ müſekonſerven und Obſterzeugniſſen. Das Braunſchweiger FJabrikgrundſtück umfaßt 27 000 qm, wodon 6000 am bebaut ſind. Die Fabrik, die durch Gleisanſchluß mit der Braunſchweiger Landesbahn verbunden iſt, wird gegenwärtig für Rechnung der Pfeddersheimer Geſellſchaft weſen lich er⸗ weitert und für eine Leiſtüngsfähigteit von 3 Millionen Kilodoſen Gemüſe⸗ konſerven und 50 000 Ztr. Jertigfabrikate eingerichtet. Die Dividenden der Braunſchweiger Geſellſchaft, die hre Firma in 391950 201 oh. Braun .⸗G., Braunſchweig“ geändert hat, betrugen 1919/20 207, 1920/1 3075, für die Zeit vom 1. April bis 31. Dezember 1921 607, 1922%.—. In beiden Betrieben werden eiwa 400 Arbeitskräfte beſchäftigt, deren Zahl ſich in der Hauptfabrikationszeit a Herbſt) auf das erhöht. Das Grundkapital der Braun ⸗Geſellſchaft in Pfeddersheim von ur⸗ ſprünglich„ 1 600 500 wurde im Jahre 1910 auf 1 100 000, 1920 auf 100 000 durch Ausgabe von ½1 900 000 Stammaktien und 100 000 Vöot 2 75— im März 1921 um 3 200 000 Stammaktien auf Mark 6 300 und im Dezember 1921 durch Ausgabe von„ 14 400 000 Stamm⸗ aktien und& 300 000 Vorzugsaktien auf„ 21 000 000 erhöht. Im 1175 1922 erfolgte eine weitere Kapitalserhöhung durch Ausgabe von„ 20 600 000 Stammaftien und 400 000 Vorzugsaktien, ſo daß ſich das Grundkapital von nunmehr 42 000,000 zuſammenſetzte aus„ 41 200 000 Stammaktien und 4 800 000 7igen Vorzugsaktien mit mehrfachem Stimmrecht. Die außerordenkliche Generalverſammlung vom 18. Dezember 1922 be⸗ e zwecks Verſtärkung der Betriebsmittel das Stammaktienkapital um 51 800 000 durch Ausgabe von 51 800 für das Geſchäftsjahr 1922/½8 ge⸗ winnberechtigten neuen Stammaktjen über je 4 1000 Aheinſſe en. Die neuen Stammaktien wurden von einem unter Führunz der iniſ Ereditbauk in ſtehenden Konſortium übernommen, das verpflichtungsgemäß einen Teilbetrag in Höhe von 4 41 200 000 Stammaktien den Inhabern der alten Stammaktien derart zum Bezuge angeboten hat, daß auf eine alle Stammaktie—71 15 755 eeee 29 5 8 von Guzüt 0% als eltung für ezugsre euer) bezogen werden konnte. 1 1 reſtlichen 10 600 600 neuen Stammaktien werden für Rechnung der Geſellſchaft unter Gewinnbeteiligung des Konſortiums beſtmöglich verwertet werden.— Nach Deckung der Koſten der Kapital⸗ erhöhung werden rund& 45 000 000 der geſetzlichen Rücklage zugeführt, der auch der bei Verwertung der erwähnten ⸗/ 10 600 000 neuen Stammaktien für die Geſellſchaft ſich ergebende Mehrerlös zufließen wird. In der außexrordentlichen Generalverſammlung vom 18. n 192² wurde ferner loſſen, zwecks Verſtärkung der Ab etwaiger Ueber⸗ mdung das Vorzugsaktienkapital um 4 1 000 durch Ausgabe von 1200 ir das Peſchaftsſahr 1922/23 gewinnberechtigten neuen Vorzugsaktien über je 1000 zu erhöhen. Sie wurden zum Kuürſe von 113% einem aus der l Crebitbank Filiale Worms, der Süddeutſchen Disconto⸗Geſell⸗ ſchaft.„G. in Mannheim und aus Mitgliedern des Vorſtandes und Auf⸗ tsrats der Geſellſchaft beſtehenden Konſortium, in deſſen Beſitz ſich auch e bereits früher geſchaffenen 800 000 Vorzugsaktien befinden, über⸗ laſſen. Sämtliche 2000 000 Vorzugsaktien ſind in dieſem Konſortium bis zum 31. Dezember 1933 gebunden. Sie haben einen auf 70% der ge⸗ leiſteten Einzahlung beſchränkten, jedoch vor den Stammaktien zu befriedi⸗ genden Diyidendenanſpruch mit dem Recht auf von Dividenden. die aus früheren Jahren 43 ſind und im Falle der Eiquidation der Geſellſchaft oder der Herabſetzung des Grundkapitals zum Zweck der teilweiſen Rüclerſtattung einen bevorrechtigten Anſpruch bis zur Höhe der auf ſie Einzahlungen. Die haben 15 faches Stimm⸗ recht bel der Beſchlußfafſung über folgende Gegenſtände: Beſetzung des Auf⸗ ſichtsrats, Aenderung der Statuten, Auflöſung der Geſellſchaft, ſo in den genannten Fällen den 98 000 Stimmen der 93 000 000 Stammaktien 000 der 2 000 000 Vorzugsaktien gegenüberſtehen. Das Akkienkapital beträgt nunmehr 95 900 000, eingeteilt in Mark 98 000 000 Stammaktien, 83 000 Aber je 1000 mit den Nummern 1 bis 99 000, und 2 000 Vorzugsaktien, Stück 2000 über je& 1000. Sämtliche Aktien lauten auf den Fi Die Aktienurkunden tragen die im Wege der mechaniſchen Bervi 1 ſtellten Unterſchriften eines Mitgliedes des Aufſichtsrats und zweter fiakteder des Vorſtandes ſowie die——.— Zeichnung eines Kontrollbeamten und die Seitennum mer des Aktienbuches. auf den 5. Nopember 199 einberufeneg Generalv 8 ſoll weitere talerhöhung um 82 000 000 Stammaktien beſchloſſen werden. Ein Bezugsrecht für die Inhaber der alten Stammaktien kommt hierbei nicht in Frage. 113 Den Vorſtand der Geſellſchaft bilden cer pürh dig Herren: Pau! Hofmann und Dr. Heinz Kahlenberg, beide in Pfeddersheim. Der von der Generalverſammlung zu wählende Auſſichtsrat beſteht aus mindeſtens fünf Mitgliedern, oecparſgeng aus den Herren: Geh. Juſtizrat Kaſpar Klein in Worms, Vorſitzender; Joſeph Braun Privat⸗ mann, Worms; Dr. Ma e Disconto⸗Geſellſchaft.⸗G., arl Zudwig Meper, Vor⸗ ſtandsmitglied der Rhenſer Mineralbrunnen, As Meyer u. Co., Aktien⸗ 51 t, Coblenz; Hermann Ott, Direktor der Rheiniſchen Credit⸗ Fank Filiale Worms, rms; Louis Rü Privatmann Worms; Georg S 45 be b der de h den E der—— Akti 5 t und der iniſch⸗We n Sprengſto engeſe feee„— Die Mitglieder dez Auſtc grate erhalten kantiemeſteuer⸗ frei eine j herſche Vergütung in Höhe von je 10 000(der Vorſitzende 15 000) 1— duafgen einen Antefl von 12% von dem Rein 2 der nach Vornahme 9 icher Abſchreihungen und Rücklagen ſowie na Abzug von 4% des eingezahlten Grundkapitals verbleibt. Wie Bekanutmachungen der Geſellchaft erfolgen rechtsgültig im Deut⸗ chen Reichs⸗ und Preußiſchen Staatsanzeiger. Die Geſellſchaft verpflichtet f„Aihre Bekanntmachungen außerdem in zwei weiteren Berliner Tages⸗ und in je einer Frankfurter und Mannheimer Tageszeitung zu de f ee 11 Geſcerelebe läuft vom 1. Mal bis zum 30. April des folgenden ſahres. Die alverſammlungen der ellſchaft finden in Pfeddersheim zoder an einem vom Vorſtande oder Auſſicchrat der Geſehc zu be⸗ ſtimmenden Orte ſtatt. 5 Von dem Reingewinn ſind 57 dem Reſervefonds ſo lange zu über⸗ weiſen, als er den zehnten Teil des Grundkapitals nicht So⸗ dann ſind die von der Generalverſammtung zu beſchließenden Rücklagen za abigg zu bringen. a erhalten die Borzugsaktionäre eine Dividende in Höhe von 795 owfe etwaige Rückſtände vorweg nachgezahlt und alsdann die Stammaktionäre 40 Dividende. Von dem derbleibenden Reingewinn erhält e Der Reſt des Ueberſchuſſes ſt ur Verfügung der Generalver ung. ſeze Geſellſchaft verpflichtet be in Berlin, Frankfurt a. M. und Mann⸗ heim Stellen einzurichten und bekauntzuzeben, bei denen koſtenfrei fällige Dividenden oder neue Dividendenſcheinbogen erhoben, Bezugsrechte aus⸗ geübt, Aktien zur Teilnahme an den Ventewerſemmencze interlegt ſo⸗ wie b0 u 1 3 von 75 enèralverſamm⸗ Iu enen nahmen bewirkt werden können. 0 20 den berteilte die Geſellſchaft für: 1918/19 12% auf Mark 1 100 000 Aktien, 1919½0 14% auf„ 3 000 000 Stammaktien und 7 auf 100 000 Vorzugsaktien, 1990½1 15% auf 3 000 000 alte Stamm⸗ aktien, 775 5 auf g 200 000 neue Stammaktien und 7% auf I4 100 000 Vorzugsaktien, 1921½2 24% auf 6 200 000 alte Stammaktien, 12% auf V 14 400 000 neue Stammaktien 7% auf 100 000 alte Vorzugsaktien und 3½½ ½ auf„ 300 000 neue Vorzugsaktien, 1922/23 150% auf Mark 98 000 000 Stammaktien und 7% auf& 2 000 000 Vorzugsaktien. Heigfläche. e, Vorſtandsmitglied der Süddeutſchen 325 C 1 ril 1928 Die Bilanz nebſt Gewinn⸗ und Verluſt⸗Rechnung am 30. lauten wie folgt: Aktiva Bilanz 3 2 4. Immobilien⸗Konto: 9 Buchwert am 1. Mai 19222 1173 834 30 Zugänge VF 27255370 1453 388.— Abſchreibungen 39 388.— 1414000.— Maſchinen⸗Konto: 2 585 am 1. Mai 1922 270 662 50 Zugänge„ 111168.50 581 831— Abſchreibungen 381830—.— Utenſilien⸗Konto: Küchwert am 1. Mai 1922 22 393.38 Zugange„„ 91 469 62 113 863.— Abſchreibungenn„* 11³ 862.—.— uhrpark⸗Konto: am 1. Mai 19224„ 26 407 99 Zugängge„ 392 514.01 718 525— Abſchreibungen 418 921— 1— Elektriſch Licht⸗ und Kraftanlage⸗Konto: Susges 5 29 507 42 Zugänne„ 40 067 58 89575— Abſchreibungen 69 574.—.— Gleisanſchluß ⸗Konto: Huchwert am 1. Mai 19222 64 032.75 („%ĩo˙ 5428 25 89481.— Abſchreibunngeen 69 460.— Kaſſa⸗Kontoĩ— 5 5* 36 691464.— onto⸗Korrent⸗Konto: * 754 584618.— 8 Ugſobritaten, Helbfabri orräte an Fertigfabrikaten, Halbfabri⸗ katen, Rohſtoffen und Emballagen 1 470 166 397— 2288 589 772.— ) Pfeddersheim M. 907 000 Braunſchweiger Neuanlage des Pfedders⸗ heuner Stammhauſes M. 507 000. 2) darunter M. 210000 Aktlen der„Konſervenfabrik Joh Braun.⸗G. Braunſchweig“ und M. 10 386 000 zu beſtmöglicher Verwertung be⸗ ſtimmte eigene Aktien aus der Kapitalerhöhung im Dezember 1922, die Arung Ban übergegangen ſind. ) darunter Bankguthaben 3 Rohſtoffe und Emballagen M 745 402 081. Halbſabrikate M. 197 289 490, Fertigfabrikate M. 527 474 846. Paſſiva 22 Aktienkapital⸗Konto: 2000 Vorzugsaktien à M. 1000.—.2000 000.— 93000 Stammaktien à M. 1000.—-93 000 000— 95 000 000.— Obligationen⸗Konto:s) 967 Obligationen à M 1000.— 967 000.— Ausgeloſte Obligationen 29 000.— 996000.— Geſetzliche Rücklage„„%„%„„%„„%„„%„„%„.P0% 9 500 000.— Spegal Kuslage%%%%%„„„66„ 110000.— Deltredere⸗Koniio 271 128.— WMohlfahrts⸗Kontoo 188 892.— Obligationszinſen⸗Konto: Nicht erhobene Obligatſonszinſen 16650.— Dividenden⸗Konto: Nicht erhobene Dividende 54 110.— Konto⸗Korrent⸗Konto:e) Nfednern„„„„„6%%63„ 2028 970 978.— Gewinn⸗ und Verluſt⸗Nonto: Vortrag aus 1921/2⁊224 244 645.— Nettogewinn 1922/2383. 183237 369.—133 482016.— Reingewinnverteilung: 7 0% Dividende auf Mark 2000 000 VBorzugsaktien M. 140000.— 4 0% Dividende auf Mark 93000000 Stammaktien.„ 3720000.— 1460% Superdividende auf .93000 000 Stammaktlen„ 185 780 000.— Für ſoziale Zwecke zur Ver⸗ gangags der Verwaltung.„ 10000 000.— Vortrag auf neue Rechnung„ 3842014— 158 482 014.— 2 288 589 772.— ur Rückzahlung zum 1. Oktober 1923 gekündigt; die Nückzahlung er⸗ 9 ſelgt mit 2 8000 für je M. 1000 n eee e) darunter Bankſchulden 370 778 659. Soll Gewinn- und Verluſtrechnung 2 ˙—öà⸗S—— ͤrßrß5.—. ͤ———ͤ———— Handlungs⸗ und Betriebsſpeſen, Steuern und 2 „ 11281 792 748.— aibungesn— 1093 085.— Reingewinn einſchl. Vortrag aus 1921/22 158 482 014.— 1436 867 792.— 5) darunter M. 162 129 922 laufende Stenern und M. 26 500 800 Auf⸗ ſichtsratstantieme. Haben l. Vortrag aus 1921/2:: 244— Weren Rone 1430 123 147.— 11436 867 792.— Nach dem Stande vom 31. Juli 1923 haben folgende Konten weſentliche Aenderungen erfahren: Ffehn;;;; 21¹0 000 Debitoren(einſchl. 4 900 000 000 Bankguthaben)„ 20 146 000 000 Waren⸗Konto(geſchätzt!ßttr ꝛꝛꝛꝛ 2„ 9 000 000 000 ſel 3 P 3*. 8 700 000 000 Kreditoren(einſchl. 4 883 000 000 Bankſchulden) 4 25 700 000 000 AMerßßßß 1) ſcwelg Aktien der„Konſervenfabrik Joh. Braun.⸗G., Braun⸗ * Die Umſätze betrugen: 1920/1 70 000 Ztr. im Werte von Mark 28 500 000, 1921/22—— chließlich Konſervenfabrik 80 19 120 000 Ztr. und 200 000 Str. Obſtweine im e von 87 000 000, 1922/28 160 000 Ztr. und 450 000 Etr. Obſtweine im Werte von 3 411 000 000. ür die Erzeugniſſe der Geſellſchaft beſtehen Kalkulationskommiſſionen, die ſich aus Mitgliedern aller Kreiſe der Konſerveninduſtrie zuſammenſetzen, und deren Zweck es iſt, die Preiſe einheitlich zu re laſſung in raunſchweig iſt für die von ihr 2 tellten Gemüſekonſerven dem Schupverband der Deutſchen Konſerven⸗Induſtrie e. V. in Braunſchweig en, der die Regelung der Ein⸗ und Verkaufspreiſe bezweckt. r Geſchäfts gang im laufenden Jahre iſt lebhaft und 55 en 40— delr RN 5 bedingten or anzunehmen, daß auch für das laufende Geſchäftsjahr eine de Zeitverhältniſſen Dividende zur en kann. Pfebbersheim, im November 1923. Konservenfabrik Joh. Braun Aktiengesellschaft. ———— Auf Grund vorſtehenden Proſpektes ſind M. 518000O0OO Stammaktien Stück 51 800 über je M. 1000, Nr. 41 201—99 000 5 der Konservenfabrik Jch. Braun Arhengssellsshatt in Pfeddersheim zum Handel und zur Notſerung an der Mannheimer Börſe zugelaſſen. Mannheim, im November 1923. eln. Die Zweignieder⸗ Apeadlde Ciekra. ideulche stnte Geseisced l. e Nachfrage —— 8 KKccc˖ ˖.————T— ——————————————————————————— —— ——ͤ— —— —— ͤ— —————— 8. Seite. Nr. 574 Maunheimer General-Anzeiger(Mitiag⸗Ausgabe) 1ai 1 7 National-Theater Mannheim Donnerstag,. 13. Dezember 1923 Miete E Reihe vier. 4. Vorstellung. .--B Nr 11671—11950,.-.-B. Nr1 5601—5750 Beterchens Mondfahrt Ein Märchenspiel in 7 Bildern von Gerdi v. Basse- Witz. Musik von Clemens Schmalstich. Inszeniert: Kail Neumann- Hoditz. Musik. Leit.: Paul Breisach. Anfang 6 Uhr. Eude gegen 8% Uhr. BPersonen siehe Nr. 568 des Jeneral-Anzeigers. Morgen Freitag, abds. 7 Uhr, Harmonie, D 2, 6 2. Abend Kergl-Ouartett u. Mitwirkung von Hans Bruch/ Beethoben-Abend Karten bei Heckel, O 3, 10 u. im Mannh. Musikhaus. 17. Dez,, Montag, abds 7 Uhr, Müsénsaaf Roseng. Außerordentl. Orchester-Konzert mit dem gesamten Nat.-Theater- Orchester un- Malz Pfihner zu- Valser Rekberg Beethoven, Esdur Klavierkonzert, Plitzner. Klavier- konzert, Weber, HFreischütz-Ouverture. Konzertgemeinde Freie Volksbühne Nr. 1101—23500 (Geschäftsstelle M 3a).— Karten ſür beide Ver- anstaltungen bei Heckel, O 3, 10, im Mannheimer Musikhaus P 7, 14a, im Verkehrsverein, Rathaus-· dogen 47%/8, Blumenh. Tatters., Schwetzingerstr. 16. Palasi-Lichispiele, 11. Heute Donnerstag und morgen FPreitag Nacimitags/ Uhr und abends 6 Ubr Was jeder von und vor der Ehe wissen muss Mygiene der Ehe Benutzen Sie die Vorverkaufsstellen und besuchen Sie die Nachmlttagsvorstellungen! 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