BSezugspreiſe: n Manuheim u. Amgebung v. 13.—19. Dez. 1 Silllon mark. die monatlich Oezieher verpflichten hofſtr. 6. Fernſpr. Nr. 7031, 7oa2, 7043, 704. 7035. TCelegr.⸗Ndr. Oeneralanzeiger Mannbeim. erſcheint wöchentlich zwöifmal. —— Die hoͤſch bei Poincarẽ JBerlin, 15. Dez.(Von unſ. Berl. Büro.) Es ſieht nunmehr ſeſt, daß die Demarche des Boiſchaftsrat v. 95 öſch in Paris im Saufe des heutigen Vormittages erfolgen wird. Die In⸗ ſtruklionen des deutſchen Geſchäftsträgers ſollen umfangreich ſein und auf die Herbeiführung einer deulſch⸗franzöſiſchen Aus⸗ ſprache über den geſamten Fragenkomplex der Reparallo- nen und den beſetzten Gebieten abzlelen. Die Kommenkare der franzöſiſchen Preſſe insbeſondere des„Temps“, deſſen Anſicht wohl als die offiziöſe gel⸗ ten darf, laſſen befürchten, daß man in Paris verſuchen wird, die Verhandlungen lediglich auf das Wirtſchaftliche zu be⸗ ſchränken und die ſtaatsrechtlichen Fragen auszu⸗ ſchalten. Es wird zunächſt für die deutſche Regierung ſich da⸗ rum handeln müſſen, eine ſolche Einſchränkung der Erörterungen zu verhindern. Im übrigen wird von den verſchiedenſten Seiten die Stimmung in diplomatiſchen Kreiſen als einer Ausſprache nicht ungünſtig gekennzeichnet. Der Korreſpondent des„B..“ bezweifelt ſtark, daß der deutſche Schritt, wie vielfach vermutet werde, einen Antrag an den Völkerbund vorbereiten werde. Die Reparationskommiſſion hat geſtern eine Sitzung abgehalten, in der offenbar nur über die Zuſammenſetzung der Unterausſchüſſe beraten wurde. Engliſche Stimmen Die Meldung. daß die deutſche Reaierung beabſichtige, in direkte Verhandlungen mit der franzöſiſchen Regierung zu treten, werden van der Londoner Preſſe viel beachtet. Der diplomatiſche Bericht⸗ erſtatter der„Daily News“ ſchreibt, die Frage der Reparationen oder der Sicherbeit werde im Laufe ſeder Unterſuchung der deutſchen Jahlunasfähiakeit aufgeſtellt werden müſſen. Deutſchland habe es nun vorgezogen, ſie aufzuwerfen, bevor dieſe Unterſuchung beginne. aber nachdem die amerikaniſche Reagierung die Teilnahme amerikani. ſcher Vertreter an ihr geſtattet habe. Das ſei ein bezeichnender takti⸗ ſcher Schritt. Es ſei nunmehr ſchwer zu ſagen, wie unter dieſen ver⸗ änderten Verhältniſſen Frankreich ſich dem widerſetzen könne, der Frage gegenüberzutreten, wie die Ruhrbeſetzung Deutſchlands Repa⸗ rationsfähiakeit beeinfluſſe. er Der„Daily Chronicle“ bedauert in ſeinem Leitartikel zum gleichen Thema u.., daß während einer äußerſt kritiſchen Periode in den auswärtigen Angelegenheiten. Großbritannjan keinen befpg⸗ ten Wortführer habe. Die Ereigniſſe auf dem Kontinent hätten ſich raſch entwickelt. während die Aufmerkſamkeit Englands durch die Wahlen abgelenkt geweſen ſei. Kritik an Poincaré Die franzöſiſche Kammer beſchäftigte ſich in ihrer geſtrigen Sitzung wieder mit der Außenpolitik. Als erſter Redner ergriff der ſozialiſtiſche Abg. Lson Blum das Wort. Er wirft der franzöſiſchen Regierung vor, daß ſie nach Ein⸗ ſtellung des paſſiven Widerſtandes nicht mit Deutſchland verhandelt habe. Die augenblickliche Politik Frankreichs könne ihm in der Welt nur ſchaden, ſie bringe ihm auch keine Reparationen ein. Seine Haltung ſei derart, daß in der geſamten Welt Frankreich Hegemonieabſichten zugeſchrieben würden, und Frankreichs Haltung ſcheine dieſe Meinung zu beſtätigen. Der Die Tage in mitteldeutſchland Die ſächſiſche Regierungskriſis Der„Lok.⸗Ang.“ läßt ſich aus Dresden berichten, daß die Ent⸗ ſcheidung über die Neubildung des ſächſiſchen. Kabinetts un ⸗ mittelbar bevorſteht. Vermutlich werde Felliſch wieder Miniſter⸗ präſident werden in einem Kabineit, das nur 6 Mitglieder umfaſſen dürfte, nämlich drei Sozialdemokraten, zwei Volks⸗ parteiler und einen Demokraten. Die Neuwahl des Mini⸗ ſterpräſidenten im Landtag ſoll am Mittwoch oder ſchon am Diens⸗ tag ſtattfinden. Falls die Entſcheidung gegen die große Koalition — ſollte, würden die Neuwahlen der einzige Ausweg Auflöſung des khüringiſchen Landtags In der geſtrigen Sitzung des Landtages wurde über den Antrag auf Auflöſung des Landtages abgeſtimmt. Mit den Stimmen der bürgerlichen Parteien und der Kommuniſten gegen diejenigen der V. S. P. D. würde der Antrag angenommen. Da die Hälfte der Zahl der geſetzmäßigen Abgeordneten für den Antrag ſtimmte, gilt der Landtag ſomit als aufgelöſt. Präſident Loebe hat darauf die Landtagsperiode geſchloſſen. Geßler in Weimar Neichswehrminiſter Geßler, der geſtern in Begleitung eines eſe in Weimar eintraf, begab ſich zunächſt ins uptquartier des Militärbefehlshabers von Thüringen, General⸗ leutnant Haſſe. Hier hatte er eine Unterredung mit dem thüring. iſterpräſidenten Frölich ſowie mu Vertretern der volkspartei⸗ lichen Fraktion des Landtags. Nachmittags begrüßte Herr Geßler auf dem Exerzierplatz die Truppen. Danach empfing er eine Ab⸗ ordnung der Univerſität Jena, ſowie eine Reihe führender Per⸗ ſönlichbeiten. Das Keichskabinett beſchäftigt ſich z. Zt. mit den Plänen, die zur Schaffung einer theiniſchen Goldnotenbank vorliegen. Zu dieſem Zweck haben ſich einige Vertreter aus dem beſetzten Gebiet nach Berlin Sgeben. um hier mit der Reichsregierung zu verhandeln. Die Erpreßkorreſvondenz will wiſſen, daß bereits eine Verſtändigung üder das Statut der Bank erfoigt ſei. Es handle ſich nur noch um die Frage der Einführung der rheiniſchen Goldnotenbank. Die dritte Steuernotverordnung wird vorausſicht⸗ lich am Montag im Kabinett zur Veratung ſtehen und ſoll am Mittwoch dem 15er⸗Ausſchuß vorgelegt werden. Die kelamte Sun me der Eimkünſte aus den hauptſächlichſten Steuer⸗ gellen wird für den Januar ſchätzungsweiſe auf 274 Millionen Joldmark veranſchlagt deutſche Demarche in Paris Außzenvpolitik auf kommenden Freitaa vertagt. Beilagen: Der Sport vom Sonntag— Aus Seit und Leben mit Mannheimer Frauen-Seitung und Mannheimer Muſik-Zeitung Redner befürchtet, daß die Haltung der Regierung im Ruhrgebiet den Erfolg der kommenden Sachverſtändigenkonferenz in Frage ſtellen werde, wie das ſchon den früheren Konſerenzen ergangen ſei. Blum betonte dabei, daß durch die Haltung der franzöſiſchen Regierung die Lage verwickelter geworden ſei und erklärte weiter, zu Poincaré gewandt:„Sie, Herr Poincaré, haben Lloyd George, Bonar Law. Stanley Baldwin, Cuno und Streſe⸗ mann geſtürzt. Es iſt Zeit, daß dem Einhalt geboten wird.“ Im weiteren Verlauſe ſeiner Ausführungen beklagte der Redner, daß die deutſche Revolution von 1918 nicht beſſer unterſtützt worden ſei; durch die Beſetzung des Ruhrgebiets ſei das nationale Gefühl in Deutſchland in der gefährlichſten Weiſe entfeſſelt und die demo⸗ kratiſchen Kräfte zerſtört worden. Als der paſſive Widerſtand ein⸗ geſtellt wurde, habe Poincare ſeinen Sieg gehabt. Aber zu was habe das geführt? Zu Verhandlungen mit den deutſchen Groß⸗ induſtriellen— aber nicht eine Geſte der Gnade habe man bemerkt. Poincare ſagte, daß er nachher die Telegramme vorzeigen werde, die er täglich erhalte, ſo ſeien am Freitag 43 Arbeiter be⸗ gnadigt worden. Blum erwidert:„Was ich Ihnen vorwarf, iſt, daß Sie die Begnadigungen nicht am Tage nach dem 25. September vorgenommen haben. Gegen 5 Uhr wird die Sitzung unterbrochen, nach deren Wie⸗ derbeginn der Abgeordnete Vlu m, den die Rechte mit Huhuruſen begrüßt, ſeine Rede fortſetzte Er erklärte, man habe in Frankreich geglaubt, man ſei ſehr klug, wenn man die Einheit Deutſch⸗ lands zerſtöre. Dieſe Einheit aber werde in der gefährlichſten Weiſe für Frankreich wiederhergeſtellt, und dann frage er, was aus der Reparationsfrage werden ſolle, um die ſich, wie es ſcheine, nie⸗ mand mehr kümmere, Die franzöſiſche Regierung ſei ſehr ſchlecht inſpiriert geweſen, als ſie ſich nicht um den Plan Cunos, die Sach⸗ lieferunmgen durch eine innere Anleihe zu decken, gekümmert habe. Damals ſei dieſe Anleihe möglich geweſen. Wenn man nicht ins Ruhrgebiet einmarſchiert wäre, hätde man ganz andere Ergebniſſe erzielen können. Das monatliche Defizit des Ruhrunternehmens be⸗ trage mehr als eine Milliarde. Der Redner beſchäftigt ſich weiter mit dem Ertrag der Ruhr⸗ beſetzung, namentlich mit dem Ergebnis des Kohlen⸗ und Kokstrans⸗ portes von den Ruhrzechen. Blum tadelte vor allen Dingen den Ausbeutungsplan, der im Ruhrgebiet durchgeführt werde, ohne ſich um den deutſchen Markt zu kümmern, der bis jetzt von dieſem Induſtriegebdet gelebt habe. Die Ruhroperation ſei daran ſchuld, daß infolge des Sinkens des Franken die innere Schuld Frank⸗ reichs ſich um 40 Milliarden vermehrt habe. Wenn in der kommen⸗ den Woche— ſo ſagt der Redner zu Poincare gewendet— das Brot, die Milch und andere Lebensmittel im Preiſe ſtei⸗ gen, dann können Sie der Oeffentlichkeſt erklären: das kommt vom Wechſelkurs, das kommt von der Ruhroperation. Die Ruhrbeſetzung verzögert die Pazifizierung Europas, anſtatt die Sicherheit Frank⸗ reichs zu gewährleiſten. Poincare unterbricht den Redner und erklärt, die Ruhr⸗ beſetzung ſei nur erfolat. weil Deutſchland ein Moratorium von drei h Jahren verlanat habe und Frankreich in London und Brüſſel erklört habe, es werde kein Moratoriumaohne Pfänder bewilligen. Es könne nicht drei Jahre unbezahlt bleiben, um nach dieſer Zeit unfähig zu ſein, ſich eine Jahlung zu erzwingen. Blum ſaate am Schluß ſeiner Rede, die oft von der Rechten unterbrochen wurde, die Nationen ehrten ſich, die ihre Irrtümer ein⸗ ſehen. Er hoffe, daß Poincare von nun ab in dieſer Frage einen Geiſt des Entgegenkommens und einen Willen zur Nachſicht bekunde. Hierauf wird die weitere Debatte über die Interpellationen betr. f Die Regelung der Arbeitszeit e Berlin. 15. Dez.(Von unſerm Berliner Büro.) Im Reichs⸗ arbeitsminiſterium finden z. Zt. Verhandlungen ſtatt über die ge⸗ ſetzliche Regelunga der Arbeitszeit, die nach Ablauf und Nichterneuerung der Demobilmachungsverordnung in einem ſozial⸗ demokratiſchen Antraa im Reichstag von der Regierung gefordert worden war. Es ſoll beabſichtiat ſein, eine Verordnuna auf der Baſis des im Oktober dem Reichstag zugegangenen Arbeitszeitgeſetzes zu erlaſſen. Der Inhalt dieſes Entwurfs iſt durch die Rückkehr zur Friedensarbeitszeit im Kohlenberabau und in der Eiſeninduſtrie des Ruhrgebiets bereits überholt und wird demnächſt korrigiert werden müſſen. Das Arbeitsminiſterium verhält ſich, wie die„Bör⸗ ſenzeitung“ behauptet. zunächſt noch gegenüber der freien von ſelb⸗ ſtändtaer Vereinbarung der Arbeitszeit zwiſchen Unternehmer und Arbeiter im eigenen Betrieb ablehnend und beanſprucht eine be⸗ triebsrechtliche KLontrolle. Einigung im Nuhrgebiet über die Arbeitszeit Durch das Eingreifen des Reichsarbeitsminiſters in Verbindung mit dem Reichskommiſſar Mehlich iſt es gelungen, wie im Bergbau, ſo auch in der Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie de⸗ Ruhrgebiets eine Verſtändigung über die Arbeitszeit herbeizuführen, die von größter wirtſchaftlicher Bedeutung iſt. Mit Rückſicht auf die Notlage der ganzen deutſchen Wirtſchaft und die Belaſtung der Ruhrinduſtrie durch das Micumabkommen iſt vorüber⸗ gehend bis zum 1. Juli 1924 eine Verlängerung der Arbeitszeit ver⸗ einbart worden, ſerne wurde aber eine Reihe ſozialpoliti⸗ ſcher Verbeſſerungen eingeführt. In Betrieben, in denen bereits vor und während des Krieges weniger als 10 Stunden ge⸗ arbeitet wurde, ſoll dieſe Arbeitszeit weiter gelten. Die 24ſtünd ge Wechſelſchicht an Sonntagen wird abgeſchafft. Die den Schwerarbei⸗ tern beigegebenen Reſerveleute ſollen ſo eingeſetzt werden, daß die effektiv nicht mehr als 54 Stunden in der Woche arbeiten. Für alle übrigen Arbeiter iſt die Wochenarbeitszeit auf 59 Stun⸗ den, r die Arbeiter in der weiterverarbeitenden Induſtrie auf 57½ Stunden feſtgeſetzt. ſo zwar, daß den Arbeitern ein freier halber Samstag 10 bleibt. Auch über eine Reihe anderer tariflicher Streitpunkte iſt eine Einigung erzielt worden. Nachdem durch dieſe Vereinbarungen die Möglichkeit zur vermehrten und ver⸗ billigten Erzeugung von Kohle und Eſſen geſchoffen wurde, iſt zu hoffen, daß davon bald eine belebende Wirkung auf alle übri⸗ gen Induſtrien ausgehen wird. Die Abänderung der Strafrechtspflege Berlin, 18. Dez.(Von unſ. Berl. Büro.) Das Reichsjuſtiz⸗ miniſterium hat auf Grund des Ermächtigungsgeſetzes eine Ver⸗ ordnung zur Abänder ung der Strafrechtspflege aus⸗ gearbeitet. Die Verordnung wird in allernächſter Zeit vom Kabinett verabſchiedet werden. Verkaufspreis 100 muillflarden Mark 1923— Nr. 578 4 Anzeigenpreiſe nach Torif, dei Vakaszlzahtung pro eine beſchränkte Rus gaben oder für verſpütete Rufnahme ron Au⸗ zeigen. Ruftr. d. Fernſpr. ohne Oewähr. Gerichtsſt. Mannbeim. * 1 ſpaltige Kolonelzeile für Rulgemelne nzelgen.40 Sold mark nich dei der Seſtellung des Adonnements die wäbrend der Reklamen 1, 20 Solömark. Lür Anzeigen an deſtimmten Cagen BSezugszeit notwendigen preis erhöhungen zu bezahlen. poſt⸗ Stellen und Rusgaden wird keine verantwortung üder⸗ ſcheckkonto nummer 17800 Rarisruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle nommen. höhere Sewalt Streiks, Setriebsſtörungen uſw. Mannheim k 6. 2.— Seſchäfts⸗nedbenſtelle neckarſtadt. wald⸗ ˖ berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgeſallene oder —— polens Schielen nach Oſtpreußen In den beiden Namen Dmowski und Pilſudsk i iſt der Kaes Antagonismus der polniſchen Politik enthalten. Während des rieges ſaß der Führer der antiſemiitſchen Konſervativen Dmowski in Paris, um die Entente für die polniſche Frage zu intereſſieren. Er begründete dort die unter General Haller an der franzöſiſchen Front kämpfenden polniſchen Diviſionen. Er ließ ſich auch nach der Proklamation des polniſchen Staates durch die Mittelmächte in ſeiner franzoſenfreundlichen Politik nicht irre machen. Er kehrte erſt nach Warſchau zuiebe als die Deutſchen abgezogen waren. Sein Antipode war und blieb Pilſudski. 1905 war dieſer adlige Sozialiſtenführer das Haupt der polniſchen Revolution und lebte ſeitdem als Flüchtling in Oeſterreich. Schon lange vor dem Weltkriege ſchuf er dort die poln. Legionen, um im Falle eines Kriegsausbruchs, mit dem er ſeit langem rechnete, weil er Rußlands Expanſionsdrang richtig ein⸗ ſchätzte, gerüſtet zu ſein. Während des Weltkrieges iſt er dann der polniſche Vorkämpfer gegen Rußland geweſen. Als der polniſche Staat entſtand und die deutſch⸗oöſterreichiſche Vormund⸗ ſchaft abgeſchüttelt war, verſtand es ſich von ſelbſt, daß Pilſudski der proviſoriſche Präſident der polniſ hen Republik wurde. Die Oppoſi⸗ tion wurde von Dmowski geführt und es war nur folgerichtig, daß, als Pilſudski von der Pröſidentſchaft zurücktrat, die Nationaldemo⸗ kraten die Regierung übernahmen. Jedoch nicht nur in der Vergangenheit ſind Pilſudski und Dmowski die beiden Gegenſpieler als Führer der Linken und Rech⸗ ten geweſen, auch die Zukunft wird von beiden ganz verſchieden be⸗ urteilt. Pilſudski ſieht nach wie vor in Rußland den Hauptfeind Polens, weswegen er die Schwächung des ruſſi⸗ ſchen Staates an die Spitze ſeines Programms ſtellt. Die Zerlegung Rußlands in ſeine natürlichen Teile: Moskowien und Ukraine fand in ihm einen warmen Anhänger. Er begann den Krieg mit Sowjet⸗ rußland, der mit dem Frieden in Riga endete, und Polen weite ukrainiſche und weißrutheniſche Gebiete zubrachte. Aus dieſer ſeiner Weſten 5g entſtand naturgemäß der Wunſch, ſich den Nücken im Weſten durch ein erträgliehes Verhältnis zu Deutſchland frei zu machen. Dieſe Politik fand in Dmowski ihren energiſchen Geg⸗ ner, wobei er von Frankreich auf das lebhafteſte unterſtützt wurde. Die zahlreichen Subventionen, die es zahlte, bezweckten alle, im Oſten einen ſchlagfertigen Degen gegen Beutſchland zu beſitzen. Als Pilſudski ſein Amt als provſſoriſcher Präüſident niederlegte, rück⸗ ten die Nationaldemokraten in die Regierungskoaljtion ein, wenn auch Dmowski ſelber fürs erſte noch im Hintergrund blieb. Zwar bot ihm der Miniſterpräſident Witos ſofort das Portefeuille des Austbärtigen an; aber Witos lehnte die von Dmowski daran ge⸗ knüpfe Bedingung— Polens Aufmerkſamkeit auf das deutſche Oſt⸗ preußen zu konzentrieren— ab! Jetzt iſt nach wenigen Monaſen Dmowski dennoch Miniſter des Aeußeren geworden, und guch in enee daß»Witos ihm nunmehr die Konzeſſion ewillig Die gemäßigten Worte. die Dmowski bei ſeinem Antritt über Polens friedliche Politik äußerte, können niemand täuſchen, nſcht nur, weil er in der Parlamentskommiſſion wenige Tage darauf ſchon piel ſtärkere Töne anſchlug, 8 auch, weil die Organe ſeſiner Partei offen auf das oſtpreußiſche Ziel hinwieſen. Die„Rzeczpos⸗ polita“, Dmowskis offiziösſes Blatt, nennt Oſtpreußen die Pro⸗ vinz,„die Jahrhunderte hindurch durch Lehnsrecht zu Polen ge⸗ hörte“, und ſetzt dann ziemlich eindeutig hinzu:„Dieſer Länder⸗ ſtrich iſt ſchließlich der allernächſte unter unſeren Nachbarn, kein anderer kommt an geographiſcher Nähe und Blutsverwandſchaft dieſem gleich. Es gibt gewiſſermaßen zwei Polen: ein im Kriege erlangtes offizielles für die übrige Welt geeinigtes Polen und ein zweites inoffizielles, nicht erlangtes unbefreites Polen, nämlich Oſtpreußen. Bei einem geſunden Volkskörper hätte dieſes an⸗ dere unbefreite Polen nicht aufhören müſſen, Gedanken und Lippen jenes erſten Polens zu beſchäftigen.“ Ja noch mehr: Anfang Dezem⸗ ber hat in len eine Weſtmarkenwoche unter dem Ehren⸗ vorſitz des Staatspräſidenten und dem Vorſitz der beiden Kammer⸗ präſidenten ſtattgefunden, um für die unveräußerli hen Rechte Po⸗ lens auf Deutſch⸗Oberſchleſien, Oſtpreußen, Ermland und Maſuren zu demonſtrieren. Der Gegenſatz zu Deutſchland hat, ſeitdem Dmowski am Ruder iſt, ſtark zugenommen. Die Deutſchen in Polen bekommen die harte Fauſt der Nationaldemokraten zu fpſtren. Selſbſt der Genfer Völkerbund und der Haager Schiedsgerichtshof haben die Berechtigung der Klagen der Deutſchen in Polen anerkannt. Jedoch auch die polniſchen linken Parteien beginnen gegen das brutale Regiment ſich aufzulehnen, zumal die finanziellen und wirtſchaftlichen Verhältniſſe immer ſchlechter werden. In Krakau, der Hochburg der Pilſudski⸗Anhänger, iſt es bereits zu Generalſtreik mit Blutver⸗ gießen gekommen Infolgedeſſen haben ſich die drei linken Parkteſen mit den Vertretern der Deutſchen, Ükrainer, Weißruthenen und Juden vereinigt, um gemeinſam den Kampf gegen die natienaldemo⸗ — Diktatur aufzunehmen, die nur über eine geringe Maforttät verf Der Kampf zwiſchen Dmowski und Pilfudski um die Macht im polniſchen Staate hat auch für die internationale Politik geringes Intereſſe, und es iſt daher nicht unnütz, einmal den Blick von Rühr und Rhein nach dem Oſten Europas zu wenden. A. Seh 2** Schon wieder Kabinettskriſis in Warſchan JBerlin, 15. Dez.(Von unſ. Berl. Büro.) Geſtern in ſpäter Abendſtunde erhielt nach einem Telegramm der„Voſſ. Ztg.“ aus Warſchau der Obmann des Abgeordnetenklubs, Piaſt(Volksrartei), vom Miniſter präſidenten die Mitteilung, daß der Miniſterrat ein⸗ ſtimmig die Demiſſion des Geſamtkabinetts beſchloſſen hat. Arteil im Schulenburg⸗Prozeß Im Prozeß gegen den Grafen Karl von Schulenburg wurde heute vom Staatsgerichtshof das Urteil e Der Angellagte wurde wegen Vorbereiſung zum Hochverrat zu 2 Jahren Feſtung unter Anrechnung von 6 Monaten Unterſuchungshaft und 50 Billionen Mark Geldſtrafe verurteilt. Es wurde als erwieſen erachtet, daß der Angeklagte zunächſt gemeinſam mit Smeets und dann als Leiter der Rheiniſchen Freiheitspartei die Lostrennung der Rheinlande vom Reich und die Errichtung eines ſelbſtändigen „Frankenſtaates“ mit eigenen ausländiſchen Vertretungen und eigener Finanz und Dollhoheit vorbereitet hat. Er hat auch den Verſuch gemacht, zur Verwirklichung dieſes Zieles fremde Hilſe zu erhal en. Strafmildernd wurde dem Angeklagten angerechnet, daß 55 volle Erkenntnis der Tragweite dl fehlte un i in BHeine gelatet get ß ſein Frankenideal alle ſeine „Das Tangerſtatul. Nachdem am Mittwoch das franzöſiſch⸗ ongliſch⸗ſpaniſche Abkommen über die Vergebung der in Tanger unterzeichnet worden iſt, wird wahrſcheinlich anfang näch⸗ ſter Wache auch das Abkommen übe 8 zeichnet werden. r das 8 Tanger unter —— N 555 2. Seite. Nr. 578 Mannheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 15. Dezember 1923 Die Jerfahrenheit im deutſchnationalen Lager In der deutſchnationalen Volkspartei muß ein geradezu heilloſer Wirrwarr herrſchen. Einerſeits erinnern deutſchnationale Blät⸗ ter mit ausgeſprochener Betonung an die von dem deutſchnationalen Jührer Herat im Reichstag abgegebene Erklärung, daß die Deutſch⸗ nale Volkspartei nicht daran denke, einen grundſätzlichen Kampf gegen den Parlamentarismus zu führen, weil ſie ſonſt den Aſt ab⸗ ge, auf dem ſie ſelbſt ſize. Andererſeits ſchreibt die„Deutſche itung“, daß man jetzt unterſuchen müſſe.„was zu geſchehen hat, damit die nächſte Gelegenheit die nationalen Kreiſe beſſer vorbereitet inde, aus der Kriſe des Kabinetts eine Kriſe des Parlaments und des Parlamentarismus überhaupt zu machen.“ Einerſeits hat eine offizielle Erklärung der Deutſchnationa⸗ len Volkspartei in der„Kreuzzeitung“ beſtätigt, daß die Deutſchnatio⸗ nalen in den Verhandlungen mit den anderen Parteien auch für ſich die rechtlich bindende Grundlage für jede Regierung in der Verfaſ⸗ ſung erblicken und Aenderungen nur auf verfaſſungsmäßigem Wege angeſtrebt werden dürfen. Andererſeits ſchreibt der deutſch⸗ nationale Landtagsabgeordnete Schlange⸗Schöningen. Vorſitzender der Deutſchnationalen und des Landbundes in Pommern, in Nr. 547 der„Deutſchen Zeitung“ vom 12. ds. Mts.:„Heraus mit dem offenen Bekenntnis, daß wir nicht auf dem Boden dieſer volksvernichtenden Verfaſſung ſtehen. Wir wollen dieſe reichs⸗ und ſtaatszerſtörende Verfaſſung mit allen ſich uns bietenden Mitteln ändern.“ Einerſeits will ſich alſo die Deutſchnationale Volkspartei darauf beſchränken, Keim einer nationalen Reformbewegung zu ſein, andererſeits fordert ſie mit Schlange die„nationale Revo⸗ lution“ um jeden Preis. Einerſeits bekämpft alſo die Deutſch⸗ nationale Volkspartei jedes„illegale Vorgehen einzelner oder ganzer Gruppen“, wie es in der parteiamtlichen deutſchnationalen Erklärung der„Kreuzzeitung“ Nr. 549 heißt, andererſeits geſtatten die Ausführungen des Herrn Schlange keinen Zweifel daran, daß ihm jedes Mittel zum Sturz der Verfaſſung recht iſt. Einerſeits waren Herat und die deutſchnationale Reichstagsfraktion bereit. unter Preisgabe alter Agitationsſchlager und Grundſätze, ſich an einem neuen Kabinett mit Einſchluß Dr. Streſemanns zu beteiligen— wenn man ihnen auch ſofort die preußiſchen Aemter auslieferte, anderer⸗ ſeits ſaat Herr Schlange:„Gottſeidank, daß wir nicht an der Koali⸗ tionsregierung beteiligt ſind... eine gütige Fügung hat uns vor dieſem Schickſal bewahrt. Es wird niemals dahin kommen, daß wir auf parlamentariſchem Wege uns ſo durchſetzen können, wie es zum Wohle des Volkes notwendia iſt. Auch wenn wir mit doppelter Stim⸗ menzahl als Sieger aus der Wahlſchlacht kommen.— auch dann wird immer nur eine Koalitionsreagierung möaglich ſein. Wir können im Parlament bleiben, als Warner und Mahner unſere Stimme er⸗ heben: die Beteiligung jedoch an einer varlamentariſchen Regierung muß in Zukunft arundſätzlich abgelehnt werden. Einerſeits fordern deutſchnationale Landesverbände(im Gegen⸗ ſatz zu Herrn Hergt) die Diktatur, andererſeits erklärt der deutſchnationale Miniſter Dr. Gürtner auf dem Landesausſchuß ſeiner Partei in Bayern:„Die Handlungen, die der herbeigeſehnte Diktator vollziehen muß, werden mit einem einzigen Wut⸗ ſchrei des Volkes beantwortet werden.“ Einerſeits verlangt Max Maurenbrecher eine Anti⸗Ebert⸗Bewegung, fordert aber andererſeits(„Deutſche Zeitung“ Nr. 549) hierbei„ein Zu⸗ ſammenwirken der nationalen Oppoſition mit den Kommuniſten“! Einerſeits wurde die Parole des Bürgerblocks ausgegeben, andererſeits aber durch die Obſtruktion beim Ermächtigungs⸗ geſetz der Zuſtand herbeigeführt, daß ohne die Sozialdemokraten keine Mehrheit vorhanden war. Auf der einen Seite wird daher das Kabinett Marx als von den Sozialdemokraten abhängig ver⸗ ſchrien, andererſeits begrüßt es Herr Schulz⸗Bromberg(Kreuz⸗ zaitung Nr. 567), daß von den Sozialdemokraten die Macht des Parlaments„in die Hand eines ſozialiſtenreinen Mini⸗ ſteriums gelegt werden mußte“. Nach dieſen Beiſpielen, deren Zahl ſich noch beliebig vermehren ließe, wird man es evrſtehen, daß die Uneinigkeit im Lager der Deutſchnationalen immer größer wird. Dadurch, daß man die bür⸗ gerliche Koalition zu Fall brachte und in der Oppoſition bleibt, ſucht man zu verhindern, daß die Oeffentlichkeit das Bild dieſer vollkommenen Zerfahrenheit ſchon jetzt erkennt. Ddie Stunde wird aber kommen, wo es den Nur⸗Parteipolitikern nicht mehr gelingen wird, durch einen lärmvollen Kampf gegen den Staat und andere Parteien ihre innere Schwäche länger zu verbergen. Das Volk fordert Verantwortung! Vom Ciefſtand„nationaler“ Rampfesweiſe In verſchiedenen Provinzblättern iſt unter der Ueberſchrift „Berliner Allerlei“ von Herrn Adolf Stein(„Rumpelſtilzchen“) ein Arttkel veröffentlicht worden, in dem in unverſchämteſter Weiſe Behauptungen über den Verkehr der Gattin des früheren Reichs⸗ kanzlers Dr. Streſemann mit ihrer Bank aufgeſtellt werden. Es wird in dieſem Artikel die Behauptung aufgeſtellt, daß die Depoſitenkaſſe, bei der Frau Streſemann ihr Bankkonto hat, eines Tages eine Garnitur Klubmöbel aufgeſtbellt habe eigens zu dem Zwecke, damit die erſte Dame des deutſchen Beamtenſtaats behaglich und würdig zur Ausführung ihrer——2 ſich inſtallieren könne. Ferner wird in dem Aufſatz in verſteckter Weiſe unterſtellt, daß die Bank von einer Zinſenberechnung bei Ueberziehung des Kontos eine Zinſenberechnung unterlaſſen hat. Dieſe ganze Darſtellung, wie überhaupt auch der geſamte Artikel iſt in allen Einzelheiten von A bis Zerlogen und wirft ein Hei bezeichnendes Licht auf die Geiſtesverfaſſung gewiſſer ſich national nennender Zeitungsſchreiber, denen kein Schmutz ſchmutzig genug und keine Lüge unverſchämt genug iſt, um den frü⸗ heren Reichskanzler anzugreifen. Wenn auch anzunehmen iſt, daß jeder Leſer dieſer Schmierereien des Herrn Adolf Stein von vorn⸗ herein ſehen mußte, wes Geiſtes Kind der Verfaſſer dieſes„Ber⸗ liner Allerlei“ iſt, ſo muß doch einmal dieſe Art und Weiſe der perſönlichen Verdächtigungen hier öffentlich zurückgewieſen werden. *** Deutſchnationale Beſchlüſſe Berlin, 15. Dez.(Von unſ. Berl. Büro.) Die Parteivertre⸗ tung der Deutſchnationalen Volkspartei hat in ihrer geſtrigen Tagung im Reichstag eine Reihe von Beſchlüſſen gefaßt. Sie verlangt u. a. eine gleichmäßige Behandlung des be⸗ ſetzten und unbeſetzten Gebiets, ferner die Rückkehr zu den Bis⸗ marckſchen Grundſätzen zwiſchen dem Verhältnis des Reichs zu den Ländern und ſtimmt ſchließlich der Auffaſſung der deutſchnationalen Reichstagsfraktion zu, daß das Ziel einer Regierung, in der den Deutſchnationalen der gebührende Einfluß einzuräumen ſei, nur zu erreſchen wäre durch eine gleichzei⸗ tige Umwandlung der Regierungsverhältniſſe in Preußen. Zuguterletzt werden ſofortige Neuwahlen gefordert, damit die Bahn frei gemacht werde für die Bildung einer„nationalen Regierung“ und für eine Politik, die zum inneren Wiederaufbau und zur Befreiung vom Verſailler Vertrag, ſowie der beſetzten und geraubten Gebiete führt. Deutſche Volkspartei und Beamtenbeſoldung Der Reichsbeamtenausſchuß der Deutſchen Volkspartei trat am Mittwoch im preußiſchen Landtag in Berlin zu einer Sitzung zuſammen, in der die Frage des Beamtenabbaus ſowie der Beamten⸗ beſoldung eingehend beraten wurde. Zu letzterer Frage wurde ein⸗ ſtimmia folgende Entſchließung angenommen: Der Reichsbeamtenausſchuß der D. V. P. empfindet es als Pflicht, die verantwortlichen Regierungsſtellen warnend auf die unaus⸗ bleiblichen Folgen der unerträglichniedrigen Ent⸗ lohnung der Beamten hinzuweiſen. Unterernährung und Nachlaſſen der Arbeitsleiſtung werden die nächſten und nicht einmal die gefährlichſten Folgen ſein. Schlecht bezahlte Kräfte werden Ver⸗ ſuchungen leichter unterliegen. Handel und Gewerbe werden darunter leiden, daß Beamte als Käufer ausſcheiden. Da die jetzt feſtgeſetzten Beamtengehälter, beſonders in den unteren Gruppen, nicht zur not⸗ dürftigſten Lebensführung ausreichen, iſt zur Steuerung der drin⸗ gendſten Not die Erfüllung folgender Punkte durch die Reichstags⸗ fraktion der D. V. P. zu erſtreben: 1. Schleunigſte Erhöhung der Bezüge der Beamten, da der jetzige Zuſtand nur als ganz kurzfriſtiger Notbehelf ertragen werden kann, keinesfalls aber mehrere Monate andauern darf. 2. Die dazu erforderliche Erhöhung der Einnahmen des Reiches durch ſofortige und energiſche Beitreibung von Steuern. 3. Schutz aller Verbraucherkreiſe gegen Ausbeutung in Folge ungerechtfertigter Preisbildung ſowie weitere Herbaiſüh⸗ rung des Preisabbaues unter Ausſchaltung jedes überflüſſigen Zwi⸗ ſchenhandels. Die ſchwebenden Beamtenfragen Der Fünfzehnerausſchuß des Reichstages hat geſtern ſeine Beratung über die Beamtenabbauverordnung beendet. Der Ausſchuß beſchloß unter anderem, der 4 nahezulegen, daß der Abſatz 2 des 8 1 von Artikel 1geſtrichen werden möge, der vorſieht, daß die der monatlichen Kündigung entgegen⸗ ſtehenden geſetzlichen oder vereinbarten Anſtellungsbedingungen mit der Maßgabe außer Kraft treten ſollen, daß kürzere Kündigungs⸗ friſten wirkſam bleiben. Der Ausſchuß hat ferner beſchloſſen, daß ein aus ſieben Mitgliedern beſtehender Reichstagsausſchuß mit der Ueberwachung der Durchführung der Perſonalabbau⸗ maßnahmen betraut werden möge. Die 54ſtündige Dienſtwoche Das Reichskabinett hat in ſeiner geſtrigen Sitzung die Arbeits⸗ zeit der Beamten auf mindeſtens 54 Stunden wöchentlich feſt⸗ geſetzt. Ein vorbildlicher Beſchluß Angeſichts der Notlage des Reiches haben die Reichsminiſter einſtimmig beſchloſſen, für die Wintermonate auf jede Dienſt⸗ aufwandsentſchädigung zu verzichten. Preisabbau und Sütertarif Berlin, 15. Dez.(Von unſ. Berl. Büro.) Der Reichsver⸗ kehrsminiſter erſtattete geſtern dem ſtändigen Ausſchuß des Reichs⸗ eiſenbahnrats Bericht über die Lage der Reichseiſenbahn ſeit der Einführung der Goldtarife. Es kam bei den Veratungen zum Ausdruck, daß gleichzeitig mit einem Preisabbau der für die Eiſenbahn nötigen Stoffe, namentlich Kohle, auch eine Er⸗ mäßigung für Gütertarife anzuſtreben ſei. *Abbau des würkkembergiſchen Landlags. Im württembergi⸗ ſchen Landtag ſtellte Staatspräſident Dr. Hieber die Einbringung eines Geſetzentwurfs in Ausſicht, wonach die Zahl der Landtagsab⸗ geordneten, die jetzt 100 beträgt, auf 70 vermindert werden ſoll. Gegen die Diktatur der Kronlenkaſſen 63 Berlin. 15. Dez.(Von unſerm Berliner Büro.) Geſtern fand eine vom„Bund der Verſicherten“, einer Orqganiſation von Krankenkaſſenmitaliedern, die aegen die Auswüchſe der 8 kämpft, einberufene Maſſenverſammlung ſtatt. Vergeblich verſu ten Kaſſenangeſtellte die Verſammluna zu ſprengen. Der Redner dez Abends ſprach über„das Elend der Kaſſenvatienten und ſetzte dabei die bisherigen Mängel auseinander. die den vom Geiſte der Bürokratie beberrſchten Krankenkaſſen anhaften, Die Mißſtände drohen durch das von der Regierung beablichtiale Kaſſenhilfsgeſetz, das die Krankenkaſſen mit nahezu diktato⸗ riſcher Gewalt ausſtattet, zum Schaden der Volksgeſundheit ſich noch mehr zu ſteigern. Statt einen gewaltigen, die enormen Bei⸗ träge der Verſicherten verſchlingenden Beamtenapparat abzubauen, ſetzt man mit dem Abbau bei den zur Verfügung ſtehenden Aerzten ein, liefert die Kranken einer ungenügenden Maſſenbehandlung aus und beſchränkt die Hilfsmöglichkeiten für den Patienten. In einer Ent⸗ ſchließung drückten die Verſammelten den Aerzten ihre Sympatbiie im Kampfe gegen die Krankenkaſſen aus. ** Der Reichsarbeitsminiſter hat die Spitzenverbände der Aerzte und Krankenkaſſen zu Freitag, 21. Dezember, zu eiper Beſute: chung der Sachlage und vorbereitenden Ausſprache für die ne auna des Reichsausſchuſſes eingeladen. Baoͤiſche Politik Segen die Juwanderung unerwünſchter Elemente Der Landesausſchuß der deutſchnationalen Parte! Badens hat folgende Entſchließung einſtimmig angenommen. „Angeſichts der Tatſache, daß Tauſende von Deutſchen ihre Heimat verlaſſen müſſen, um in fremden Ländern ihr Brot zu verdienen und bei der fortdauernden Wo hn ungsnot, werden die Fraktio⸗ nen des Reichstags bezws Landtags gebeten, folgende Forderungen zu vertreten: Die Reichs⸗ bezw. Landesregierung wollen erſtens um! gehend amtliche Erhebungen anſtellen über die Zahl der ſeit 1918 ein⸗ gewanderten Fremdſtämmigen, vor allem öſtlichen Elemente und das Ergebnis der Oeffentlichkeit baldmöglichſt mitteilen, zweitens Maßnahmen trefſen, daß dieſe Zuwanderung unterbunden und miß⸗ liebige Elemente abgeſchoben werden. Ferner: Die Beſtimmungen der Reichs⸗ bezw. Landesverfaſſung über die Erlangung des Bürger⸗ rechts und Wahlrechts ſind dahin zu ändern, daß die Erwerbung und Ausübung dieſer Rechte gegenüber dem jetzigen Zuſtand bedeutend erſchwert werden.“ Durbach b. Offenburg, 15. Dez. Der Führer der hieſigen Kom⸗ muniſten Wagner Wilhelm Kaufeiſen iſt jetzt verhaftet worden⸗ Letzte Meloͤungen Der völkerbundsrat hat geſtern die Ausſprache über die Frage des polniſchen Waffenlagers in Danzig fortgeſetzt. Er iſt zu dem Er⸗ gebnis gelangt, daß nach Lage der Dinge keine der beteiligten Parteien„befriedigt ſei“. Der Rat hat daher einen Unterſuchungs⸗ ausſchuß ernannt, der die Verhältniſſe in Danzia aufs neue prüfen wird. Die Koſten der geplanten Unterſuchung werden zur Hälfte von der Danzig⸗polniſchen Regierung getragen. IBerlin, 15. Dez.(Von unſ. Berl. Büro.) Wie die„Voſſiſche Zeitung“ erfährt, wird als Nachfolger Havenſteins neuerdings an eine Kandidatur des Geſchäftsinhabers der Diskontogeſellſchaft Franz Urbig gedacht. München. 15. Dez. In Hagen ſind ein Student und ein Buchdrucker wegen Teilnahme an dem Anſchlag gegen das Re⸗ daktions⸗ und Druckereigebäude der Münchener ſozialdemokratiſchen Zeitung„Volkswille“ feſtaenommen worden. Beide ſind geſtän⸗ di a. London. 14. Dez. Reuter meldet aus Juarez: Nach einer amt⸗ lichen Meldung iſt es zur erſten Schlacht zwiſchen Reaierunas⸗ truppen und Aufſtändiſchen gekommen, aus der die Regierungsſtreit⸗ kräfte ſiegreich hervorgegangen ſind. Offenburg, 13. Dez. Die Uebergabe des Offenburger Bahnhofs erfolgte am Dienstag vormittag gegen 11 Uhr. Von Straßburg waren mit dem inspecteur prinecipal einige franzöſiſche Offiziere nach Offenburg herübergekommen, während verſchiedene Beamte der Reichsbahndirektion Karlsruhe um die aleiche Zeit in einem Sonder⸗ zug aus Renchen eintrafen. Die Vorſtände der einzelnen Dienſtſtel⸗ len des Bahnbofs waren ebenfalls zur Stelle. Die Uebergabe war raſch beendet. Der inspecteur principal erklärte, er übergebe hiermit den Bahnhof, der von ſetzt ab wieder von den Deutſchen benützt wer⸗ den könne. Hierauf machten ſich die deutſchen Eiſenbahner an die Ar⸗ beit. den Verkehr wieder einzurichten. In freiwilliger Nachtarbeit bereiteten die amten das Fahrdienſtbüro und den Schalterraum vor. Der Babnhof zeigte eine Reihe von Maſchinen im Rangier⸗ dienſt. Der Verkehr durch den Bahnhof Offenbura iſt nun wieder frei. Am Mittwoch früh um 77 Uhr fuhr dann der erſte Perſonen⸗ zug— er kam vom Schwarzwald her— in den Offenburger Bahnbof ein. Kurz nachher folgten Perſonenzüge aus der Richtunga Baſel und aus jener von Karlsruhe. Die Einfahrt vollzog ſich zwar mit ver⸗ minderter Schnelliakeit, aber ohne ſeden Unfall. Im Wartefaal 3. Klaſſe des Bahnhofes befindet ſich die franzöſiſche Paßkontrolle⸗ Wer von den Reiſenden in die Stadt will. der muß einen abgeſtem⸗ velten Paß haben und die Kontrolle am Haupteingang vaſſieren. 5 1* Leo Weismantels„Totentanz 1921 Gaſtſpiel des Karlsruher Candestheaters Vielen unſerer jungen Dramatiker, die durch den Expreſſionis⸗ mus gegangen ſind, iſt das Theater nicht mehr eine Angelegenheit der Darſtellung von Lebensſchickſalen irgendwelcher Menſchen in wirklichkeitsgetreuer Abſchilderung oder romantiſcher Verklärung. Ihnen wird die Szene zum Tribunal, zur Tribüne, zur Kanzel. Sie wollen etwas: ſie haben agitatoriſchen Drang im ſich, aufzu⸗ rütteln, wachzurufen, zu belehren, zu predigen. Mag ſein, daß manche von ihnen in der agitatoriſchen Phraſe ſtecken bleiben, ſich in Dogmen der Partei oder der Geſinnung feſtoennen; die Beſten umter ihnen haben doch das Schillerſche Wort erlebt von der Bühne als einer moraliſchen Anſtalt. Um deſſentwillen ſchon verdeent ihr en jede Aufmerkſamkeit und darf nicht allein nach äſthetiſch⸗ n Geſichtspunkten beurteilt werden. Damit ſoll keineswegs hen ſein, daß das bloße Wollen etwa das Können erſetze. Und das iſt es, was mich auch bei Leo Weismantel be⸗ denklich macht. Ein hohes Wollen, eine reine Geſinnung ſind un⸗ verkennbar; ein ſtarkes Erleben liegt dieſem Spiel vom Leben und Sterben unſerer Tage zugrunde— aber die dichteriſche Geſtaltungs⸗ kraft reicht nicht aus, das Erleben zu verdichten. Weismantel bleibt lichen verhangen. Dieſes Stkoffliche— im Grunde nicht neu arum in dem zweiten Bilde„die ſchöne Maid“ von einer zu peinlichen Banalität— im Verein mit dem Weltanſchau⸗ iſt Urſache der Wirkung. Soweit es das Weltanſchauliche brifft, beabſichtigte Wirkung. Denn Weismantel macht die Szene zum Tribunal über die Jämmerlichkeit unſeres Menſchentums, aus der chriſtkatholiſchen Anſchauung heraus: er will bewußt wie der ganze Kreis jungkatholiſcher Dramatiker, die in dem früh gefallenen Konvertiten Sorge(wie die Expreſſioniſten) den Vegründer ihrer Kunſtrichtung ſehen, das Theoter zu einer Art Kultſtätte machen, zum wenigſten ſoll die Theatergemeinde, wie das griechiſche Volk in ſeinem religiöſen Mythos, in ihrer chriſtlichen Verbundenheit geeint auf der Bühne das Sinn⸗Bild ſeines religiös⸗weltanſchau⸗ lichen Empfindens ſehen. Damit iſt es auch gegeben, daß Weis⸗ mantel an das mittelalterliche Myſterienſpiel— wie wir es ſchon vor dieſer Bewegung in dem Spiel von„Jedermann“ neu erlebt hatten— ganz bewußt anknüpft. Aber auch hier: übernimmt, nicht neu ſchöpft. Es iſt alſo in dieſem Totentanz in erſter Linie die. Adaptierung fremden Zutes, worauf ſich Wixkung gründet, in zweiter die gedankliche Kraſt, erwachſen auf dem Boden religiöſer Veberzeugung, und erſt in letzter das dichteriſche Vermögen. Das Spiel beginnt mit einem Vorſpiel, das, nicht ſymboliſch nertieft ſondern allegoriſch verhärtet, ohne lebendige Wirkung geibt. Daran ſchließen ſich drei Szenen: die der um den Milchpreis feilſchenden wucheriſchen Bauern, die der ſchönen Maid. die um Pracht und Glanz den wahren Geliebten verrät, die der ſterbenden Schützengrabenſoldaten und dann folgt der Ausklang: der Tod ien Parkett, mitten unter uns: heute Nacht vielleicht! wie es mahnend im Dormitorjum des elſäſſiſchen Trappiſtenkloſters Oelenberg hieß. Mahnend, denn wer den Tod recht verſteht, den lehrt er leben. In Wahrheit, in Reine, in Liebe leben und dem iſt er nur ein Durchgang, dem heiligt er das Leben. Nur der Sünde iſt er Sold, die anderen weiſt er den Sinn der Dinge, indem er das Sinnloſe ausſcheidet und am Ende aller Dinge ſteht o crux, ave spes unica, ſteht Gott! Damit reißt Weismantel das Spiel vom Leben und Sberben unſerer Tage über die Tagesgültigkeit„1921“ hinauf in die Allgemeingültigkeit, damit entrinnt er, wie ein Beurteiler geſagt hat, der wert loſen velativiſtiſchen Zeit und gewinnt eine wert⸗ volle Weltanſchauung. Und das macht auch den Wert des Spieles aus.— Die Aufführung— ſo dankbar man auch dem Bühnenvolksbund ſein mag, daß er anregende Austauſchgaſtſpiele der beiden benachbarten Bühnen vermitteln will— hatte große Schwächen. Mag ſein, daß der ungewohnte Raum(in Karlsruhe ſpielt man in der Feſthalle) hemmenden Einfluß hatte, jedenfalls war das Tempo unerträglich breit. Gerade wenn mam Weismantel das Erlebnis und den inneren Brand des Erlebens zugeſteht, muß die Aufführung auch alles tun, diefen Brand zur Flamme aufzuſchüren. Das Spiel, das Werte des Gemübes birgt, zu einem gemütlichen Spiel umzubiegen, heißt ihm den Lebensnerv durchſchteiden. Die einzige Exploſion war die des Granateinſchlags. Das iſt ein bißchen wenig für 275 Stun⸗ den! Stvaffung und Rhythmus fehlten dieſer Aufführung, bei der von des Negiſſeurs Baumbach mannigfach guten Abſichten wenig verwirklicht war. Eiwe keiſe und ſchöne Leiſtung bleibt zu verzeichnen: der Tod des Herrm Robert Bürknexr, der geſtaltet und, im Gegenſatz zu der Mehrzahl der übrigen Darſteller, auch gut geſprochen war. Die Wirkung war zwieſpältig, und es bleibe un⸗ emtſchieden, ob Ergriffenheit oder Ratloſigkeit die Urſache einez nur ſpärlich einſetzenden Veifalls war. Dr. Fritz Hammes. Das Kergl⸗Ouartett gab geſtern ſeinen zweiten Abend: einen feſtlichen Beethoven⸗ Abend. Der ſchöne Harmoniſgal war mit weihnachtlichem Tannen⸗ grün ausgeziert und inmitten dieſer Zier leuchteten uns Kerzen. In dieſem holden Dämmerſchein mochten wir uns in die Altwiener Ummwelt von 1811 zurückträumen, in den Palaſt des Fürſten Karl Lichnowsky, allwo das Schuppanzig⸗Quartett Beethovens Quartette zum exſten Male vortrug. Der kleine Konzertſaal— nicht viel größer als unſer Harmonieſaal— iſt uns erhalten geblieben. Wir können mithin über Akuſtik und Klangwirkung noch heute ur⸗ teilen; anders aber iſt es mit den Inſtrumenten. In der Verlaſſen, ſchaft des Meiſters war ein„engliſches Pianoforte (Broadwood), das Beethoven ſehr liebte: wegen des breiten, runden Glockentons. Der Klang dieſer Flügel war allerdings in der tieſen Lage heller, im Allgemeinen gleichmäßiger, ſingender als der Ton unſerer bobigen Flügel, die den Streichinſtrumenten ſo leicht ge⸗ fährlich werden. Es ehrt unſern einheimiſchen Pianiſten Hanz Bruch, daß er die richtige Mitte hielt, den Stil bewahrte und einen Beethoven mit Behagen, im langſamen Satze mit wahrem Etho⸗ geſtaltete. Die ſchöne Tongebung wie die techniſche Beherrſchung verſtehen ſich bei Hans Bruch ja von ſelbſt, und ſo geriet das Bedur⸗ Trio— im März 1811 begonnen und in r Wurfe vollendel, ſo ſchön, daß wir ihm und den Herren Kergl und Müller, de uns dies herrliche Werk vorführten, unſern herzlichen Dank ſagen dürfen und müſſen.. Im Nachlaß von Beethoven befanden ſich noch zwei Violinen, eine Bratſche und ein Violoncello: alle von Frauceſco Ruggeri. Der Fürſt Karl Lichnowsky hatte Beethoven eines Tages dies Geſchenk gemacht. Wer die Gelegenheit gehabt hat, ſolche „echte“ Inſtrumente oftmals zu hören, der wird ſich das Klangbild ausmalen können, das Beethoven vorſchwebte, als er ſein großen Trio ſchrieh. Es ſind nicht allein die hohen Lagen, die„a Kangen, es ſind auch die Pizzicati, die beinahe La mt hatten. Unſere heutigen Quartettiſten ſind in einer Notlage: wollen ſie recht mit Begeiſterung„forte“ ſpielen, ſo verſagen die heutigen Inſtrumente die Schönheit, wollen ſie breite Stricharten alten Stils ausführen, ſo klingt das Quartettſpiel beinahe hart. Wir werden alſo mit dieſem Fehlbetrage rechnen, die alte Fülle und die frühere Glätte nicht verſangen, ſondern den vortrefflich gelungenen, ſil ſicheren, aus dem deutſchen Herzen kommenden Vortrag der Quartette in G(18, II) und 0 659, III) mit gerechter Anerkennung bedenken und dem jungen Quartett unſer Glückauf zurufen dürfen. Der auzver⸗ kaufte Saal und der Schlußjubel waren jedenfalls bedeltun zepoll. A. Bl. —— Theater und Muſik eDer Hebbelpreis 1923 wurde dem Dichter Hugo Wolfgaug Philipp für ſein Luſtſpiel„das glühende Einmaleins“ und ſeine Kosmoſophie„Die Welt im Blickpunkt“ zuerkannt⸗ % Theaterrundſchau. Im Gothaer Landesthegter fand kürs⸗ lich die deutſche Uraufführung von Nik. Jewreſinows Ddie Hauptſache“ in der deutſchen Uebertragung von Eltasberg ſtatt. — Wie aus Kattowitz gemeldet wird, fand dort am Stadttheater die Uraufführung von Graf Jygmut Kraſinſkis dramatiſchem Gedicht„Die ungöttliche Komödie“ in der Nachdichtung von Frank Theodor Cfokor ſtatt. Das Werk fand ſowohl beim deut⸗ ſchen wie beim polniſchen Teil des Publikums großen Anklang. Neich am 9. Dezember ds. J Samstag. den 15. Dezember 1923 Mannheimer Generai · Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 578 Schutz der Hypothekengläubiger Von Juſtizminiſter a. D. Düringer, M. d. R. Am 28. November hat der 5. Zivilſenat des Reichs⸗ gerichts entſchieden, daß der Hypothelenſchuldner nicht berechtigt iſt, da⸗ ſ. Zt. in Goldwährung empfangene Hypothekenkapital in ent⸗ werteter Papiermark von gleichem Nennbetrag zurückzuzahlen und Löſchung der Hypothetk Damit ſt eines der Ziele er⸗ reicht, welche der am 1. März beim Reichstage eingebrachte S perr⸗ geſetz entwurf bezweckte, nämlich vorläufigen Schutz der Hypo⸗ thekengläubiger gegen Kündigungen, bis der oberſte Gerichtshof zu der in das Wirtſchaftsleben ſo tief eingreifenden Frage Stellung genommen hatte. Wie dieſe Stellungnahme ausfallen würde, war mir, der ich ſolange dem Gerichtshof angehört und auch ſeither ſeine Rechtſprechung eingehend verfolgt hatte, nicht zweifelhaft. Freilich, die Reichsregierung hatte von vornherein zu der Frage einen anderen Standpunkt eingenommen, wie ich annehmen muß, weniger aus rechtlichen Gründen, als aus Erwägungen, die außerhalb der Sache lagen. Zweifellos befürchtete ſie, daß, wenn man den Hypothekengläubigern eine Aufwertung ihrer Forderungen gewähre oder auch nur in Ausſicht ſtelle, würden auch die Staats⸗ gläubiger, insbeſondere die Beſißer der Kriegsanleihen, mit gleichen Anſprüchen hervortreten. Allein abgeſehen davon, daß dieſen Staats⸗ gläubigern bis jetzt noch nicht gekündigt iſt, befinden ſie ſich in der Lage desfenigen, deſſen Schuldner zahlungsunfähig geworden iſt. Der Hypothekengläubiger dagegen ſieht, wie der Wert des Grund⸗ ſtüches. das ihm doch als Pfand haftet, in Folge der Geldentwertung in Papiermark berechnet in ganz enormer iſe geſtiegen iſt, wie der Grundſtückseigner gleichwohl auch noch durch Ausnutzung des⸗ ſelben wirtſchaftlichen Vorganges der Geldentwertung ſich an ihm in wucheriſcher Weiſe bereichern will, wenn er den Betrag der Hypothekenſumme in Papiermark gleich Goldmark gerechnet zurück⸗ Das Reichsgericht hebt mit Recht hervor, daß die im Jahve 1914 180 Kriegsausbruch erfolgte Gleichſtellung der Papier⸗ mark mit der Goldmark nur als vorübergehende Maßregel gedacht war und zur Vorausſetzung hatte, daß der Gläubiger durch ſie in keiner Weiſe geſchädigt würde. Der währungstechniſche Grundſatz „Mark gleich Mark“ könne aber niemals das unſer ganzes Rechtsleben beherrſchende Prinzip von Treu und Glauben im Verkehr außer Kraft ſetzen. Der oben er⸗ wähnte Sperrgeſetzentwurf iſt ſowohl im Rechtsausſchuß des Reichs⸗ tags als in einem Ausſchuß des Reichswirtſchaftsrats abgelehnt worden, nachdem das Reichsujſtizminiſterium gegen ihn in ſchärfſter Weiſe Stellung genommen hatte. Aber ſchon in der Plenarſitzung vom 4. Juli 1923, in der ich den Antrag begründete, gewann ich den Eindruck, daß wohl die Mehrheit des Reichstags den Siand⸗ punkt der Reichsregierung nicht billigte, was dann auch daraus hervorging, daß der En wurf entgegen dem vom Rechtsausſchuß geſtellten Antrag auf Ablehnung in den Ausſchuß zurückver⸗ wieſen wurde. Hier iſt er wohl infolge der wiederholten Kabi⸗ nettskriſen noch nicht zur nochmaligen Beratung und Abſtimmung gelangt. Ich habe auch nicht allzuſehr gedrängt, weil ich wußte⸗ daß eine reichsgerichtliche Entſcheidung bevorſtand. Ein Seeee wird auch jetzt noch von Wert ſein. Es ermög⸗ licht, die weitere Entwicklung der Dinge abzuwarten, es wird in zahlreichen Fällen gütliche Vereinbarungen zwiſchen den Beteiligten veranlaſſen, wie ſie ſeither durch das bloße Vorhandenſein unſeres Antrags begünſtigt worden ſind. Was die Valori⸗ ſierung betrifft, ſo iſt an eine völlige Aufwertung bei unſeren zerrütteten e in abſehbarer Zeit wohl nicht zu denken. Es müſſen im Einzelfalle die Verhältniſſe beider Teile berückſichtigt werden. Man kann an die Errichtung beſonderer Hypothekeneinigungsämter denken; es kann auch in Betracht kommen, ob der Reichsgeſetzgeber die Heraus⸗ gabe von Richtlinien über die Valoriſierung für angemeſſen erachtet. Mit den Forderungen der Hypothekengläubiger müſſen natürlich auch die der Pfandbriefgläubiger aufgewertet werden, da die Hypothekenbanken nur die Vermittler des Realkredits ſind. Wie ich höre, beabſichtigen die Hypothekenbanken ſelbſt eine großzügig angelegte Liquidation in der Weiſe ein⸗ zuleiten, daß ſie alles das, was ſie an Hypothekenkapital in Gold⸗ weren zurückerhalten, nach Abzug der Koſten den Beſitzern ihrer Pfandbriefe zukommen laſſen. 7 Stellungnahme des Hyvolhekenglãubiger ⸗Schutverbandes Der Hypothekengläubiger⸗Schutzverband für das Deutſche Reich, Sitz Berlin, een Berlin⸗ Biesdorf, hielt am 9. Dezember in Berlin eine Verſammlung ab, die, auch von außerhalb, überaus ſtark beſucht war. Nach ein⸗ leitenden Begrüßungsworten des Landtagsabgeordneten Hacken⸗ berg verbreitete ſich Juſtizrat Dr. Rhode über das den Gläu⸗ bigern günſtige Reichsgerichtsurteil und das im Zuſammenhang mit dem Goldmietengeſetz geplante Verbot einer Hypothekenaufwertung. Er ſowohl wie der Mitberichterſtatter Dr. Fudickar wanden ſich in ſcharfer Weiſe gegen eine ſolche Abſicht. Nach einer ſehr lebhaft verfaufenen Ausſprache gelangte folgende Entſchlie ßung zu einſtimmiger Annahme: Die vom Hypothekengläubiger⸗Schutzverband für das Deutſche 8. in Berlin einberufene aus allen Teilen Deulſchlands ſtark beſuchte Verſammlung hört mir Entrüſtung von dem Vorhaben der Regierung, durch geſeßgeberiſche Maßnahmen die Wirkungen der die Rechte der Hypothekengläubiger anerkennenden Reichsgerichtsurteile vom 28. November 1923 zu beſeitigen. Ein derartiges Eingreiſen würde nicht nur von weiten Volks⸗ kreiſen als eine Verhöhnung der Rechtspflege empfun⸗ den werden und es würde nicht nur eine nie wieder gut zu machende Gefährdung des deèutſchen Kredits im In⸗ und Aus⸗ lande bedeuten, ſondern es ſtände auch in ſchroffſſtem Widerſpruch zu dem früheren Verhalten der Behörden, die ſtets auf der Anlage der Mündelgelder in Hypotheken hingewirkt haben. Werden die Hypo⸗ thekengläubiger jetzt ve 1 5 ſo muß dies für jedermann eine Warnung ſein, in Zukunfk auf Hypothekengelder auszuleihen. Damit wären allen N die Wohnungsnot zu beſeitigen und zur Verringerung der e die Bautätigteit zu beleben, von vornherein jſede Ausſicht auf einen Erfolg genommen. Aus dieſem Grunde erhebt der Hypothekengläubiger⸗Schutzver⸗ band im Intereſſe der Geſamtheit des Deutſchen Volkes gegen die von der Reichsregierung beabſichtigten, die Rechte der Hypotheken⸗ gläubiger gefährdenden geſetzgeberiſchen Maßnahmen den aller⸗ ſchärfſten Einſpruch. Städtiſche Nachrichten Aus der Stadtratsſitzung vom 13. Ddezember 1923 Bürgerausſchußvorlagen Nachſtehende Vorlagen werden dem Bürgerausſchuß zu ſeiner Sitzung am 28. Dezember 1923 unterbreitet: Erneuerung der Ge⸗ meindeſatzung über die Bildung eines gemiſchten beſchlie⸗ ßenden Ausſchuſſes nach 8 68.⸗O.— Getränkeſteuer⸗ ordnung.— Ausſcheidung von Waldgelände aus dem Käfer⸗ taler Wald.— Allgemeine Grundſätze über den Beizug der Eigen⸗ tümer von Grundſtücken zu den Straßenkoſten auf der Gemar⸗ kung Mannheim nach 8 22 des Ortsſtraßengeſetzes. Die flädtiſchen Amtsräume bleiben mit Rückſicht auf die beſtehende Kohlenknappheit in dieſem Jahr am 2 4. und 3 1. Dezember geſchloſſen. Dafür haben die ſtädtiſchen Beamten und Angeſtellten an den vorhergehenden Samstagen(22. und 29. Dezember) über 1 Uhr mittags hinaus wie an gewöhnlichen Werktagen(bis 4 Ubr bei ungeteilter, bis 6 Uhr bei geteilter Arbeitszeit) zu arbeiten. Das Schulgeld für das Fröbelſeminar wird ab 15. Dezember erhöht auf monatlich 10 Goldmark für das Kindergärtnerinnenſeminar und auf 8 Goldmark für die Kinder⸗ pflegerinnenſchule, die Einſchreibgebühr auf 2 Goldmark. Wie deraufnahme des Güterverkehes mit Frankreich Am geſtrigen Tage iſt auch der Güterzugsverkehr durch den Offenburger Bahnhof wieder aufgenommen worden. Der große Offenburger Rangierbahnhof, der ſaſt neun Monate hindurch völlig ſtill lag und deſſen Anlagen durch die Witterungseinflüſſe mit⸗ genommen ſind, kann aber vorläufig noch nicht benützt werden. Vor⸗ erſt verkehren nur vier Güterzüge täglich und zwar je zwei von Mannheim bis Baſel und je zwei in umgekehrter Richtung. Die Arbeiten zur baldigen Inbetriebnahme des Offenburger Rangier⸗ bahnhofs ſind in vollem Gange. Die franzöſiſchen Militärbehörden haben ſich bis auf weiteres bei den bis nach Offenburg—Appenweier fahrenden Zügen eine Nachſchau vorbehaltn, damit das Ausſteigen von Reiſenden ohne gültige Ausweispapiere unterbleibt. Die Nachſchau wird bei den Zügen nach Norden in Offenburg, von Norden in Appenweier vor⸗ genommen. Das Stationsamt Kehl teilt mit, daß der Güterverkehr nach dem unbeſetzten Deutſchland und nach Frankreich nunmehr un⸗ beſchränkt aufgenommen worden iſt. Für Sendungen nach Frank⸗ reich iſt ſowohl für Stückgut, wie auch für Eilgut und Wagen⸗ ladungen bis auf weiteres die Zulaufgenehmigung der Direktion der .⸗L.⸗Bahn Straßburg Servis Commerceaux erforderlich. Die An⸗ nahme von Gütern durch die.⸗L.⸗Bahn zur Weiterleitung nach Fraykerich erfolgt deshalb nur, wenn bei der Auflieferung der Gu ſer der Frachtbrief den Genehmigungsſtempel der vorgenannten Stelle trägt. Bei Lebensmittelſendungen ſowohl für Stückgut, wie auch für Wagenbadungen fällt eine Beſchränkung fort. Dezembervorauszahlungen auf die Umſatzſteuer Der Währungsverfall der letzten Monate hat zur Folge gehabt, daß auf dem Gebiete der Umſatzſteuer die Vorauszahlungen weniger als ein Tauſendſtel der erwarteten Beträge einbrachten Eine in Vorbereitung befindliche Maßnahme ſieht daher eine gegenüber der bisherigen verſtärkten Aufwertung für die im Monat Dezember fälligen Vorauszahlungen vor. Eine der⸗ artige Verordnung konnte zwar nicht rachtzeitig vor dem 1. Dezember 1923 veröffentlicht werden. Gleichwohl bedarf aber das Reich der⸗ jenigen Beträge aus der Umſatzſteuer, die ſie nach dem Willen des Geſetzgebers erbringen ſoll. Die Steuerpflichtigen müſſen ſich daher auf eine weitere Aufwertung der im Dezember fälligen Umſatzſteuer⸗ vorauszahlungen ſchon jetzt einrichten. Es werden alſo zunächſt diejenigen Vorauszahlungen abzuführen ſein, die nach dem bisherigen Rechtszuſtand anfangs Dezember zu entrichten ſind. Alsdann wird mit einer Nachzahlung zu rechnen ſein. Für dieſe iſt folgende Rege⸗ lung in Ausſicht genommen: Zu unterſcheiden iſt, obd der Steuerpflichtige Bücher auf wertbe⸗ ſtändiger Grundlage oder nicht auf wertbeſtändiger Grundlage im Monat November geführt hat. Als wertbeſtändige Einheit gilt in erſter Linie die Goldmark; daneben können auch Bücher in Betracht kommen, die in ausländiſchen Zahlungsmitteln geführt ſind. Bei Führung der Bücher auf wertbeſtändiger Grundlage hat der Steuer⸗ pflichtige die Entgelte in Goldmark oder in ausländiſchen Zahlungs⸗ mitteln anzugeben und in Goldmark umzurechnen. Daraus ergibt ſich eine in Goldmark geſtellte Vorauszahlung. Sind die Bücher im Monat November nicht auf wertbeſtändiger Grundlage geführt— wie es zweifellos die Regel bildet— ſo ſind die Umſätze in Papier⸗ mark anzugeben und danach die Steuer ebenfalls in Papiermark zu verrechnen. Der Papiermarkbetrag der Steuer iſt nach einem Um⸗ rechnungsſatz umzurechnen, der aus dem Mittel der Durchſchnitte de⸗ Dollarkurſes, des Großhandelsindex und des Lebenshaltungsindex im Monat November gebildet wird. Dieſer Umrechnungsſaß wird bekannt gegeben werden. Die danach in Goldmark ausgedrückte Steuer wird bei Zahlung in Goldanleihe oder Rentenmark ent⸗ ſprechend ihrem Goldnennbetrag zu entrichten ſein. Will der Steuer⸗ pflichtige in Papiermark zahlen, ſo ergibt ſich der Betrag nach dem am Zahlungstage geltenden Goldumrechnungsſatz für die Reichs⸗ ſteuern. Dies gilt auch für die Holzabgabe Im übrigen wird ausdrücklich darauf hingewieſen, daß die Voranmeldung die Verſicherung des Steuerpflichtigen zu enthalten hat, die Angaben nach beſtem Wiſſen und Gewiſſen gemacht zu haben. 2 Die Kirche im Kampf gegen die Hungersnot Einen höchſt bedeutſamen Anteil an der organkſierten Bekämpfung des Hungers haben die Kirchen beider Konfeſſionen mit ihren viel⸗ geſtaltigen Einrichtungen ſozialer Fürſorge, ihrem Stab geſchulter Berufsarbeiter, vor allem der Schatzkammer an idealen Kräften, über die ſie verfügen. In Berlin haben die evang. Kirchengemeinden und Vereine unter Führung des Evang. Hauptwohlfahrtsamts in wenigen Wochen— eine erſtaunliche Leiſtuna— 65 Volksküchen ins Leben gerufen, von denen täalich 10 000 Hunarige geſpeiſt wer⸗ den. 7N Geleitet von evang. Diakoniſſen, denen die evang. Frauen⸗ und Mädchenvereine die Arbeitskräfte ſtellen, tun dieſe in kirchlichen Ge⸗ meinde⸗, Vereins⸗ und Krankenhäuſern untergebrachten, meiſt noch mit Würmeſtuben verbundenen Küchen in allen Teilen der Rieſen⸗ ſtadt ihren Dienſt. Die Mittel werden zum auten Teil aufgebracht durch Straßenſammlungen der organiſlerterevang Jugend. Unter den Volksküchengüſten befinden ſich Angohßrige aller Schichten: von dem Maſor, der mit ſeiner Frau drei Tage keinen Biſſen über die Lippen gebracht hat. bis zu dem alten Mütterchen, das keine Kohle, kein Licht. kein Brot im Haus hat. Mittelſtand, Studenten, Erwerbsloſe. In der Kette von Hunger⸗Abwehrmoßnah⸗ men der Reichsbauptſtadt bildet das Hilfswerk der evang Gemein⸗ den heute ein unentbehrliches Glied. Und man verſleht. daß in Staat und Kommune eine neue Wertſchätzung der aus chriſtlichem Bruder⸗ ſinn geborenen freien Wohlfahrtsarbeit Plaß greift, deren uner⸗ rungen ins belle Licht geſtellt wird. epd. Die Not der Beamten Der Berufsverein der höheren Kommunal⸗ beamten Deutſchlands, Ortsgruppe Mannheim, hielt, ſo wird uns geſchrieben, am Dienstag, 11. Dezember, eine außerordentlich ſtark beſuchte Milgliederverſammlung ab, in der insbeſondere die Frage der Goldgehälter eingehend erörtert wurde. Die Veaniten, in erhöhtem Maß die am meiſten benachteiligten höheren Beamten, erheben gegen die durch den Reichsfinanzminiſter erfolgte Feſtſetzung der Gehälter in ihrer jetzigen, ganz unglaublich niedrigen Geſtalt den ſchärfſten Ein⸗ ſpruch. Nach 6jährigen unerhörten Entbehrungen, dadurch hervor⸗ gerufen, daß die Gehälter infolge Entwertung der Papiermark bis auf ein Drittel des Friedenseinkommens ſanken, können die Be⸗ amten eine Gehaltsfeſtſetzung, wie ſie der Reichsfinanzwiniſter jetzt diktiert, nicht ertragen. Unter Einrechnung aller Zahlen bedeutet die ſetzige Gehaltsfeſtſetzung eine Minderung des Friedenseinkom⸗ mens bis zu 34 Prozent und wenn man die 10 Prozent Steuern und die Steigerung aller Preiſe auf dem Weltmarkt berückſichtigt, ſo erreicht das gewährte Einkommen kaum die Hälfte der Vorkriegszeit. Die Veamten ſind umſoweniger geneigt, ſich dieſe Behondlung gefallen zu laſſen, da ſie nicht die Schuſd daran tragen, daß dem Reich jetzt angebſich die Mittel für den aufge⸗ blähten Beamtenkörper nicht zur Verfügung ſtehen. Hätte die Reichsregierung nicht durch eine unaeſunde Zentraliſie⸗ rung eine Vermehrung des Beamtenkörpers um 40 Prozent her⸗ heigeführt, ſo ſtönden die Mittel für einen Beamtenkörper im alten Umfana zur Verfügung. Die Reichsregierung will der Hüter der Verfaſſung ſein und bricht dieſe Verfaſſung, wann und wie es ihr paßt. Im Artikel 129 ſteht wörtlich:„Die wohlerworbenen Rechte der Beamten ſind un⸗ verletzlich.“ Mit einem Federſtrich wird dieſe Beſtimmung beſeitigt. Man venſioniert jeden Beamten, ſetzt ihn auf ein gekürztes Warte⸗ geld, ſtreicht ſein Gehalt um die Hälfte herunter, verſetzt ihn auf andere untergeordnete Stellen. kurz, macht mit ihm, was belſebt, und erwartet dann noch, daß dieſer ſo behandelte Beamte die „Klammer des Reichs“ bildet. Wohl iſt den Beamten die Not des Reichs bekannt und ſie wären die letzten, die es ah⸗ lehnen würden, dieſe Not mit zu tragen, wenn die Laſten gleſch⸗ mäßig verteilt würden. Für das große Hꝛer der Staatsarbei⸗ ter wurden die Goldlöhne vom erſten Angebot von 29 Pfg. Runſt und Wiſenſchaſt Mannheimer Geſchichtsblätter. Das ſoeben erſchienene De⸗ zemberheft der vom Mannheimer Altertumsverein herausgegebenen Mannheimer Geſchichtsblätter beſchließt den 24. Jahraang dieſer für die Pflege der heimatlichen Geſchichte unentbehrlichen Zeitſchrift, die ſich allen Stürmen der Zeit zum Trotz lebenskräftig erhalten hat. Aus dem reichen Inbalt erwäbnen wir folgende arößere Aufſätze: Prof. Dr. Walter: Stüber Centwald und die Karl⸗Ludwiaseiche (bei Reichartshauſen): Reaierungsbaumeiſter K. Freund: Hof⸗ theaterarchitekten und⸗Maler der Kurpfalz: Prof. Hugo Drös: chs Grabdenkmäler aus der ehemaligen Nonnenkirche in Mann⸗ beim(Schluß!): Der Oelbera bei Schriesheim, Entſchließung des Be⸗ es über die Ka ewerkes j ider die Kupve des erges in Mitleidenſchaft ziehen. 100 Grußer Grel der deulſchen Schlafkrankheitsexpedition in Afrika. Der kürzlich von einer zweijährigen Forſchungsreiſe aus dem Innern Afrikas zurückgekehrte Geh. Reg.⸗Rat Profeſſor Dr. Aleine hat im Inſtikat für Infektionskrankheiten„Robert Koch“, FJöhrerſtraße. einen Vertreter des W. T. B. empfangen und ihm über die Ergebniſſe ſeiner Reiſe folgende Mitteilungen gemacht: Man unterſcheidet als erſtes Stadium der Schlafkrankheit die Blut⸗, als zweites Stadium die Drüſen⸗Infektion, als drittes und ſchwerſtes tabium die Erkrankung des Nervenſyſtems. Man kann mit ziem⸗ licher Sicherheit ſagen, daß Kranke des erſten und zweiten Stadiums durch wenige Spritzen in bohem Prozentſatz(mit mehr als 80%) ge⸗ eilt werden. Von 95 Kranken ſahen wir nach der Behandlung mit VBaher 205 nur bei zwei Kranken des dritten Stadiums die Paraſiten wieder ins Blut zurückkehren. Andere Patienten des dritten Sta⸗ diums ſind ganz geheilt. Bei vorſichtigſter Beurteilung des neuen Mittels bei Schlafkrankheit muß ich demnach ſagen, daß es zum mindeſten alle bisherigen Mittel, ſo insbeſondere das bisher ange⸗ wandte Atoxyl bei weitem übertrifft. Es iſt ein vollkommenes Nobum, da es keine Metalle wie Arſen und Queckfilber enthält. Welche ungeheure Folgen dieſes Mittel für die⸗ rieſigen ſchlafkrank⸗ heitsdurchſeuchten Gebiete Afrikas bedeutet, können Sie ſich ſelbſt ausmalen. Erwähnen möchte ich hierbei einen Fall einer Heilung eines Eutopäers. Ein bekannter engliſcher Kolonialmann, Captain ordon James, wurde nach vergeblicher Behandlung mit anderen Mitteln im Hamburger Tropenkranfenhauſe mit Bayer 205 geſpritzt und erfreut ſich jetzt blühendſter Geſundheit. Auf dem Gebiete der Tierkrankheiten, Tſetſe. waren die Erfolge nicht ſo in die Augen aber ſehr bemerkenswert. Während 5—. ge⸗ funde Ninder in Tſetſe⸗Gebieten in allerkürzeſter Friſt erkrankten, zum Skelett abmagerten und eingingen, haben ſich die geimpften Tiere wonstelang noch in Tſetſe⸗Gebieten in gutem Zuſtande er⸗ Halten, ſodaß ſie alſo noch nach Monaten als Schlachtvieh Verwen⸗ dung finden konnten. Das bedeutet einen großen Erfolg. Iſt es doch damit möglich, aus den rinderreichen Gebieten Afrikas durch die Tſetſe⸗Gebiete hindurch die großen Küſtenplätze und andere volks⸗ reiche, jedoch rinderarme Gebiete mit Schlachtvieh zu verſorgen. Es beſteht für mich kein Zweifel, daß bei den Verſuchen, das Mittel auch für Tſetſe zu verbeſſern, in Kürze ein Präparat hergeſtellt werden wird, das auch bei Tſetſe eine vollkommene Heilung erzielt.“ Titeratur »Knut Hamſun: Geſammelte Werke in zwölf Bänden. Fünfter Band: Unter Herbſtſternen.— Gedämpftes Saitenſpiel.— Die letzte Freude.— Romane. Deutſche Originalausgabe. Beſorgt und herausgegeben von J. Sandmeier. Verlag Albert Langen, München. Dem vor kurzem erſchienenen vierten Bande der geſammelten Werke iſt nun der fünfte gefolgt. Er enthält die beiden innerlich zuſammen⸗ hängenden, von ſeptemberlichem Sonnenſchein überglänzten Bücher „Unter Herbſtſternen“ und„Gedämpftes Saiten⸗ ſpiel“, ſowie den in der Stimmung verwandten Roman„Die letzte Freude“. Einfach— wie Hamſun ſelber— erzählt er in dem kleinen Roman„Unter Herbſtſternen“ von einem Wanderer, der aus der Unraſt der Stadt flieht und als Maurer. Brunnengräber und Holzfäller auf abgelegenen Höfen arbeitet. Dort erlebt er einen echt Hamſunſchen Herzensroman. Feine, flüchtige, unſagbare Dinge geſchehen. und über der ganzen romantiſchen Elegie webt die mildhelle Stimmung des ſich neigenden Jahres. Im„Gedämpften Saitenſpiel“ geht alles, was geſchieht. ſchattenbildhaft an uns vorüber; dieſe Erzählung eines Wanderers klingt wie Muſik, die aus der Ferne kommt. Es iſt die ganze ſchlichte Liebes⸗ und Ehe⸗ geſchichte zweier Menſchen, die einander mit dem Trotz ihrer Liebe zu Tode quälen. Aber niemand als Hamſun hätte ſie uns ſo ſchreiben können, ſo leiſe andeutend, ſo traurig und dennoch voll Süße, ſo mild und dennoch ſo unentrinnbar tragiſch. In dem Roman„Die letzte Freude“ erzählt der Dichter von einer einſamen Wanderung in die Berge und dem Leben in einer kleinen norwe⸗ giſchen Sommerfriſche, in der Natur und Ziviliſation ſich gegen⸗ ſätzlich berühren. Dieſe drei Werke gehören zu Hamſuns Reifſtem und Beſtem. Die Ausſtattung dieſes Bandes iſt die gleiche wie bei den früher erſchienenen Bänden dieſer des großen Dichters würdi⸗ gen Geſamtausgabe. „Anbekannte Menzel⸗Jeichnungen vereinigt ein Lichtdruck⸗ tafelwerk das der„Volksverband der Bücherfreunde“(Wegweiſer⸗ Verlag Berlin) ſoeben erſcheinen läßt. Von jeder Veröffentlichung des Volksverbandes iſt man aufs Neue entzückt, weil hier muſter⸗ haftes geleiſtet wird. In Büchern, die ein erleſener Geſchmack aus⸗ wählt und ausſtattet, wird durch den Verband für wenig Geld den Mitgliedern Kulturgut auf den Gebieten der Literatur, der Kunſt, der Geſchichte, der Philoſophie vermittelt, das einen unverlierbaren Beſitz bedeutet. Und daß der Verlag auch in der ſchweren Zeit dieſes Herbſtes hat durchhalten und über ein Dutzend neuer Werke herausgeben können, verdient alle Achtung und Unterſtützung. Die neue Menzelveröffentlichung„Menzel auf Reiſen“, heraus⸗ gegeben von Otto Riedrich und Paul Weiglin iſt eine wahre Feſtgabe. Hier ſind zum erſten Mal die Schätze, die Menzel auf Reiſen in ſeinen Skizzenbüchern geſammelt hat, heute ein wohl⸗ gehüteter und nur von wenigen Auserwählten gekannter Beſitz der Nationalgalerie, der Allgemeinheit zugänglich gemacht. Es ſind meiſt nur flüchtige Studien für„eventuell“, wie der Künſtler zu ſagen pflegte. Aber was Menzel unter flüchtigen Studien verſtand, erſcheint uns meiſterlich durchgeführt. In den von den Herausgedern geſchriebenen Einleitungen enkwirft Dr. Paul Weiglin, 3. T. geſtützt auf mündliche Aeußerungen der Familie Menzels, ein Bild ron der Art, wie der Meiſter zu reiſen pflegte, während Otto Riedrich den künſtleriſchen Werten der Zeichnungen nachgeht. So entſteht keine landläufige Lebensbeſchreibhung mit vielen Daten und dem voll⸗ ſtändigen Verzeichnis der Werke, ſondern die Darſtellung dringt, ausgehend von dem begrenzten Thema„Menzel auf Reiſen“, aus manmigfachen Einzelzügon zu dem Kern des Menzelſchen Weſens vor. Ein wie großer Künſtler war dieſe zu jeder Zeit„unmoderne“ kleine Exzellenzl * Fabian Barcaka: Lule, Väterſatzung und Väterbrauch in den albaniſchen Bergen. Eine wahre Geſchichte aus Alvaniens jünaſter Vergangenheit. Verlag Dr. Pfeiffer, München. Wer dieſes Buch geleſen hat, der kennt die Seele der Balkanvölker. Hier in Albanien und auf dem Balkan. das iſt weder Abendland noch Orient. Das iſt eben Balkan, und ſonſt auf der Welt gibt es dieſe Menſchen nirgends mehr. Einen ſolchen tiefen Blick in die Herzen der Menſchen kann nur der tun, der jahrelang mit dem Volk lebt. Die Geſtalten dieſer Albanier— man fühlt es inſtinktiv, auch ohne je in ſenem Lande ge⸗ weſen zu ſein— ſind lebenswahr und mit kräftigen Strichen ge⸗ zeichnet. nicht minder ihre Sitten und Lebensgewohnheiten, ihre Feſte und Tänze und Kampfſpiele und namentlich ihres eiſerne An⸗ hänalichkeit an den Kanun“., an das von den Vätern überkommene Gewohnheitsrecht. Wenn man das Buch' ſchließt, iſt es, als habe man „„ geleſen. in der das Fatum ſeine ſchaurige Macht enk⸗ et. Maya Rayle: Lori's Ferienereiſe, eine Erzärlung für junge Mädchen Delta⸗Verlag, Berlin.— Eine friſch erzählte Geſ hichte, in der Backfiſche langſam zu vernünftigen Menſſen werden. Eins vertriebene baltiſche Adlige, eine depeſſetierte Prinzeſſen und eine Bürgerliche ſind die Haupfperſonen, ein Kleeblatt wie es in unzäh⸗ ligen Mädchengeſchichlen ſein Weſen treibt: einiges ein wenig zeit⸗ gemäß aufgeputzt, im Grunde aber nichts anderes als die berkem liche Backfiſchgeſchichte, allerdings frei von gllaugroßer Sz und Lebensunwahrheit. mit einem kleinen Schuß erzieheriſcher denz dareingemacht. Die farbigen Bilder laſſen daz ſchlimmſte er⸗ warten und ſo iſt man immerhin angenehm enttäuſcht. ſetlicher Wert für Staat und Geſellſchaft gerade durch ſolche Erfah⸗ ——— 5———— 2— 2 4. Seite. Nr. 578 7 Maunnheimer General · Anzeiger(Mittag ⸗Ausgabe) Samstag, den 15. Dezember 1923 auf über das Doppelte erhöht. Es ſei und ſie brauchen es. Bei den Veamten aber, und bei den höheren Beamten in beſonderem Maß, wird die Rentenbank als Hinderungs⸗ grund plötzlich vorgeſchoben. Wein im Reich geſpart werden ſoll, warum fängt man dann nicht bei den Diäten des Reichstags an? Und wenn nun durch dieſe neuen Gehaltsfeſtſetzungen die Be⸗ amten ſchon in unerträglich wirtſchaftliche Verhältniſſe gebracht ſind, ſo ſind die Verhältniſſe bei den Penſionären., Witwen und Waiſen ſo geworden, daß die Oeffentlichkeit hiervon unter⸗ richtet werden muß. Die Witwe eines hochgeſtellten leitenden Be⸗ amten mit 2 Kindern erhält mit allen Zulagen 1509 M. fährlich, alſo einen Betrag der nicht für das Eſſen ausreicht, geſchweige denn für Wohnung, Kleidung und Ausbildung der Kinder Nicht Al⸗ moſen ſind es, die den Hinterbliebenen gezahlt werden, ſondern zurlickbehaltene Teile des Einkommens des Beamten zu ſeinen Lebzeiten; dieſe nachträglich zu kürzen, iſt ein Verfahren, das gegen Treu und Glauben verſtößt. Die Beamten denken nicht daran, ſich dieſe Behandlung gefallen zu laſſen, und wenn die Reichsregie⸗ rung nach den Worten des früheren Reichskanzlers Streſemann in dem Beamtenkörper wirklich die letzte Klammer des Reichs ſieht, dann wird ſie rechtzeitg auf Maßnahmen ſinnen müſſen, die ver⸗ hindert. daß auch dieſe letzte Klammer verſagt. ihnen gegönnt Die Unterhaltungsbeilage erſcheint aus technifchen Gründen erſt in der nächſten Woche. Der Paketverkehr innerhalb des beſetzten Gebietes(einſchließ⸗ lich Ruhrgebiet) iſt in unbegrenztem Umfange wieder aufgenom⸗ men worden. Ausgeſchloſſen von der Verſendung ſind Pakete mit Tabal oder Tabakwaren. Gleichfalls werden Pakete nach dem un⸗ beſetzten Gebiet wieder angenommen. Sie müſſen von einer Aus⸗ landspaketadreſſe begleitet ſein der eine Zollinhaltserklärung in deutſcher Sprache mit tnhcher Schrift und eine Zollinhaltserklä⸗ rung in franzöſiſcher Sprache beigegeben iſt. „Amerikaniſches Viſum für Rheinpfälzer. Das amerikaniſche Generalkonfulat in Frankfurt teilt mit, daß es die in der Rhein⸗ pfalz ausgeſtellten Päſſe nur dann mit einem Viſum verſeben wird. wenn ſie von dem Büro der baueriſchen Regieruna in Hei⸗ delbera, Klingenteich 3. beglaubiat und abgeſtempelt worden ſind. Die in den beſetzten Gebietsteilen von Heſſen und Heſſen⸗Naſſau aus⸗ gegebenen Päſſe werden vorläufia kein Viſum für die Vereiniaten Staaten erhalten. da noch Verhandlungen mit der deutſchen Reaie⸗ rung darüber ſchwebten, welche Stelle ſie beglaubigen foll.(In dieſer Maßnaßme iſt eine Ablehnuna der ſeparatiſtiſchen„Behörden“ in der Pfalz durch Amerika zu erkennen!) Der neue Milchpreis. Wie uns der Verband Badiſcher Milch⸗ bedarfsgemeinden mitteilt, einigte er ſich mit den badiſchen Land⸗ wirtſchaftsverbänden auf einen Erzeugermilchpre is von 22 Pfg. für 1 Liter Vollmilch ab Stall mit Wirkung vom 17. Dez. ab. *Gegen die ungenügende Milchabſieferung geht das Bezirks⸗ amt Raſtatt jetzt ſcharf vor. Es hat eine Gendarmeriekontrolle nach Iffezheim geſchickt, um die dortigen Landwirte zur Milch⸗ ablieferung zu zwingen. Ferner hat die Gemeinde Wintersdorf eine n für Milchlieferung erhalten, wodurch zugleich gegen die Milchhamſterer vorgegangen werden ſoll. Dieſes Vorgehen perdient auch anderwärts Nachahmung, denn die Milchablieferung in die Städte iſt tatſächlich miſerabel. „Preisabbau bei den Eiern. Das Städtiſche Nachrichtenamt ſchreibt uns: Bekanntlich hat in der Ende November ſtattgefundenen Sitzung der Preisprüfungsſtelle der Vertreter des Eiergroßhandels darauf hingewiefen, daß bei genügender Deviſenzuteilung ausländiſche Eier eingeführt und dadurch der damalige Eierpreis auf etwa die Hälfte geſenkt werden könnte. Inzwiſchen ſind, insbeſondere durch dankenswerte Unterſtützung der Handelskammer, die notwendigen ausländiſchen Jahlungsmittel zur Verfügung geſtellt worden. In⸗ folge der angekündiaten Einfuhr von Auslandseiern iſt in Mannheim ſeit einigen Tagen ein ſtarker Preisrückgana feſtzuſtellen: nunmehr ſind auch die Kalkeier auf dem Markt erſchienen und wer⸗ den in vielen Fällen zu 22 Pfa. an die Verbraucher abgegeben. Die erſten ausländiſchen Eier ſind in Mannheim bereits ange⸗ kommen. weitere Sendungen werden täalich erwartet. Der Ver⸗ braucherpreis für dieſe— friſchen— Auslandseier wird ſich poraus⸗ ſichtlich noch niedriger ſtellen als der derzeltige Preis für Kalkeler. *Abwehrmaßnahmen gegen Einbruch. Die Beſichtigung der Tatorte der letzten Einbruchsdiebſtähle laſſen erkennen, daß Woh⸗ nungen und andere Räume ſchlecht oder gar nicht gegen Einbruch eid Diebſtahl geſichert ſind. Welche Schußvorrichtungen in Frage kommen, kann an dieſer Stelle aus begreiflichen Gründen nicht er⸗ wähnt werden. Es wird daher an die amtliche Beratungs⸗ ſtelle zum e gegen Einbruch und Diebſtahl bei der hieſigen Pollzefdirektion, Zimmer 67, 2. Stock, die an Hand von Muſtern und Anlagen, jeweils Monkags, Dienstags und Mittwochs von 9 bis 12 Uhr vormittags, Donnerstags und Freitags von—6 Uhr nachmittags unentgeldliche Auskunſt erteilt, erinnert. „Soldene Hochzeil. In ſchöner Weiſe wurde das 9 4757 Hoch⸗ zeitsfeſt der Eheleute Zigarrenmacher Wilhelm idinger, Rheinauſtraße 16,* Die Hausbewohner, darunter ein Gärt⸗ ner, hatten in der Wohnung des Jubelpaares einen mit Blumen reich geſchmückten Altar erſtellt, auf dem in goldenen Ziffern die Zahl„50“ zu leſen war. Ein Hornquartett ſpielte„Schäſers Sonn⸗ zagslied“,. In Vertretung des erkrankten Stadtpfarrers Mathes nahm Kaplan Schneider die Trauung vor, wobei die Jubilarin ſeider das Bett nicht verlaſſen konnte. Nach der Trauung ſpielte das Quartett„Mit dem Herrn fang alles an“. Die von Kaplan Schneider an das Jubelpaar und dſe Gäſte gerichteten Troſt⸗ und Mahnworte hinterließen einen nachhaltigen Eindruck. Zwei weiß⸗ gekleidete Mädchen trugen ſinnige Prol vor. Hierauf verlas Kaplan Schneider ein vom Herrn Erzbiſchof Dr. Fritz eingelaufenes Gratulationsſchreiben. Mit dem allgemeinen Liede„Großer Gott wir loben dich“ war die Feier beendet. Am Nachmittag erfreuten noch Diakoniſſen und der Geſangverein„Eintracht“ das Jubelpaar mit einigen Liedern. Erfreulicherweiſe trafen für das greiſe Paar reichlich Liebesgaben ein, darunter ſolche vom Pfarramt Hed⸗ desheim, dem Geburtsort des Jubilars, und von Pfarrer. Zipf in Aſſarnſtadt. Möge dem Jubelpaar ein geſegneter Lebensabend be⸗ ſchieden ſein! „Mit dem Verſchwinden eines Kindes ſich augenblick⸗ lich die hieſige Kriminalpolizei. Die aus ſſenheim ſtammende 21jehrige Eliſe Henrich hatte am 20. Juli 1922 im Mannheimer Wöchnerinnenheim einen Knaben geboren, den ſie bei ſhrer Ent⸗ laſſung aus dem Heim mitnahm. Sie ſtarb aber kurz darauf und ſeitdem fehlt von dem Knaben ſede Spur. Nur ſoviel iſt bekannt geworden, daß das Kind von einer bisher nicht bekannten Frau nach Frankfurt a. M. gebracht worden ſei, doch konnte das Kind dork trotz aller Nachforſchungen nicht ermittelt werden. Geflügeldiebſtähle. einem Stallgebäude im Gewann Unterhellung zwei weiße und ge⸗ ſcheckte Gänſe, aus einem Hühnerhof im Gießengelände Lindenhof⸗ Neckarau 6 Hühner und 3 Hähne, wobei vier Männer im Alter von 22 bis 30 Jahren in Betracht kommen, aus einem Gartenhaus zwiſhen Sonnenbad und Luiſenpark 2 ſchwarze und 5 rebhuhn⸗ farbige Hühner, aus zwei Geffügelſtällen in einem Kohlenlager in der Dalbergſtraße 26 verſchiedenfarbige Hühner, eine Ente und 4 Maſtgänſe. veranſtaltungen Wiedereröffnung des Palaſt⸗Kaffees In der Heidelbergerſtraße zog geſtern abend die Lichtflut, die aus dem in den letzten Wochen im Dunkeln gelegenen Palaſt⸗Kaffee ſtrömte. die allgemeine Aufmerkſamkeit auf ſich. Die Renovation iſt beendet. Heute nachmittag um 4 Uhr wird ſich die Tür wieder Ifnen. Die geſtrigen Abendſtunden waren für eine⸗ Vorbe⸗ beſtimmt, zu der die neue Pächterin, die Süd⸗ eutſche Gaſtſtätten G. m. b.., die Behörden, die an der dekor⸗tven Neugeſtaltung der Räumlichkeiten beteiligten Firmen und Nänſtler die Lieferanten, die Preſſe und nähere Freunde ge⸗ ſaden hatte Das übereinſtimmende Urteil, das bei einem Rund⸗ gange unter Führung des leitenden Architekten, Herra Ernſt Plaktner gewonnen wurde. iſt in die Worte zuſammenzufaſſen: Jas Paleſt⸗Kaffees iſt jetzt nicht nur das großſtädtiſcheKaffeehaus. ſon⸗ dern auch eine innenarchitektoniſche Sehenswürdigkeit. Herr Platt⸗ wer bat bor allem in der Abſtimmung der Farben einen Geſchmack entwickelt, In letzter Zeit wurden entwendet: aus Papa der nicht übertroffen werden kann. Jede Ueberladung hi iſt ſtreng vermieden. Neuzeitliche künſtleriſche Innendekoration im beſten Sinne des Wortes hat hier Anwendung gefunden. Ehe der Rundgang angetreten wurde, begrüßke Herr Müller⸗ Müller, der Anſager der„Libelle“, die Erſchienenen auf das herzlichſte, insbeſondere Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer und Stadtrat Groß, der zugleich die Handwerkskammer vertrat. Die Anweſenheit des Stadloberhauptes wurde mit großer Genugtuung vermerkt Man ſchließt daraus auf das Intereſſe, das die Stadt⸗ verwaltung an der Erhaltung eines großſtädtiſchen Kaffees nicht nur mit Rückſicht auf die Einwohnerſchaft Mannheim⸗Ludwigshafens, ſondern auch die ſich hier aufhaltenden Fremden 3855 muß. Herr Plattner richtete ebenfalls einige einführende Worte an die ver⸗ ſammelten Damen und Herren. Im Parterre iſt die gelbe DJamaſt⸗ bekleidung der Wände durch ein warmes, heiter und feſtlich ſtim⸗ mendes Not abgelöſt worden, das durch eine Reihe flotter, eleganter Bilder, in der Hauptſache Sportſzenen, belebt wird, bei denen Kunſtmaler H. W. Berger⸗Stuttgart einen ebenſo individuellen, wie feinen und vornehmen Geſchmack entwickeln konnte. Das Zu⸗ viel an Beleuchtungsörpern wurde um mehr Ruhe in den dekora⸗ tiven Rahmen zu bringen, beſeitigt, ohne daß man von einer allzu⸗ großen Einſparung ſprechen kann. Man wird mit Recht den Ausdruck Lichtfülle anwenden dürfen, wenn ſämtliche Beleuch⸗ tungskörper erſtrahlen. Für das Obergeſchoß wurde ein helles Gelb gewählt, um die Schwere des grauen Marmors der Säulen zu mil⸗ dern wie denn überhaupt Herrn Plattners Hauptbeſtreben dahin ging, durch die Farbenwahl die architektoniſchen Mängel, die den im Jahre 1913 geſchaffenen Räumlichkeiten anhaften, nach Möglich⸗ keit zu beſeitigen. Das iſt in einer ganz überraſchenden Weiſe ge⸗ lungen. Im Wintergarten hat rchitekt Plattner zu einer von den anderen Räumlichkeiten völlig abweichenden Grundſtimmung gegriffen. Die alte Architektur iſt, wie auch im roten Raum, durch die Farben ſchwarz und hellgrün in einen Dienſt zweiten Grades verwandelt. In dieſem grün⸗ſchwarzen Teil ſehen wir japaniſche Schilder⸗Reihen, die beinahe echt ſein könnten, wenn ihre großen Ausmeſſungen den öſtlichen Maßſtab nicht ſo gänzlich verlaſſen hätten. Menſchliche Figuren wechſeln mit Tier und Landſchaft wie in einem Bilderbuch; am nächſten kommt die Wirkung vielleicht Seiden⸗ ſtickereien. Die bis ins kleinſte meiſterhaft dekorative Löſung ſtammt von Profeſſor Julius Möſſel⸗München⸗Feldafing. male⸗ riſchen Ausſta'tung paſſen ſich auch die Beleuchtungskörper auf das ſtimmungsvollſte an. Die Firma Sachſe u. Rothmann, der die Ausführung der Malerarbeiten übertragen war, hat die ſchwierige ue in wirklich glänzender Weiſe gelöſt. Die Ausmalung des ber⸗ geſchoſſes erfolgte durch die Fa. Fr. Schobbert. An den übrigen Renovationen beteiligten ſich folgende Mannheimer Firmen: Tüncher⸗ arbeiten Karl Krapp, Badiſche Elektrizitäts.⸗G., Privat⸗Telephon⸗ Geſellſchaft, Mannheimer Marmor⸗ und Granitwerke, Fr. Vieweg, Tapezier und Dekorateur, ee u. Co., Schreinerei, Vereinigte Mannheimer Spiegelfabriken, Eberspächer, Glasdächer. Zwei Kapellen werden ſtändig konzertieren, im Parterre das Salonorcheſter Harniſch, im Obergeſchoß die ungariſche Mag⸗ raten-Kapelle Sarközi. Die Vorzüge der Ungarn haben wir ſchon gelegentlich der Beſprechung des Dezemberprogramms der „Libelle“ gewürdigt. Was wir geſtern von der andern Kapelle hörten, berechtigt zu der Hoffnung, daß die Kaffeebeſucher, die Wert auf gute Muſik legen, ihre Erwartungen weit übertroffen finden. Die techniſchen Einrichtungen, zu denen wir die wichtige eigene Kon⸗ ditorei zählen, ſind ebenſallz ſo ausgeſtattet worden, daß ſie den höchſten Anforderungen gerecht werden. Ein Wort der Anerkennung zum Schluß für die Eigentümerin des Grundſtücks, die Oſtſtadthaus⸗ Geſellſchaft, weil ſie ſich nicht zu einer Veräußerung des Etabliſſe⸗ ments verleiten ließ und auf dieſe Weiſe zur Erhaltung des Kaffee · hauſes beitrug, deſſen Verluſt nicht gutzumachen geweſen 4 Theaternachricht. Mit Rückſicht auf die außerordentlich ſtarke Nachfrage nach Eintrittskarten wird das Weihnachtsmärchen „Peterchens Mondfahrt“ am Mittwoch, den 19. Dezember, nachmittags. am Freitag, den 21. Dezember nachmittags, am 24. Dezember nachmittags und am 256. zember nachmittags außer Miete zu kleinen Preiſen wiederholt.— Das Nationaltheater wird am Sonntag, den 23. Dezember, vormittags, eine Vorſtellung des Weihnachtsmärchens„Peterchens für die vom ſtädti⸗ ſchen Jugendamt in Anſtalten und in amilien untergebrachten Kinder veranſtalten. Das geſamte Perſonal des Nationaltheaters ſtellt ſeine Dienſte für dieſen wohltätigen Zweck unter Verzicht auf aeee zur Verfügung. Stamitzgemeinde. Die Stamitzgemeinde wird eine Hän del⸗ aufführung am morgigen Sonntag vormittag in der Harmonie veranſtalten. Werk Händels wird an dieſem Morgen durch wei Weren ührungen beſonders intereſſieren. Aus der hryſanderſchen e. gelangt eine Violin⸗Sonate(Kon⸗ Ben durch Lene Heſſe mit Begleitung eines Streichorcheſters in eurbeſtung von Max Sinzheimer erſtmalig zur Aufführung. Neu für Mannheim iſt ebenfalls die Ouvertüre ous„Otto und Theophano“ die ebenfalls durch Max Sinzheimer, dem Leiter dieſer Auführung, bearbeitet wurde. Ganz beſonderen Wert erhält das Konzert natürlich durch die einleitenden Worte des Generalmuſik⸗ direktors Richard Lert. Der„Liederkranz“ veranſialtet ſein dieswinterliches 1. Ver⸗ einskonzert am Samstag, den 15. Dezember d. J. Mit Rückſicht auf die um 10 Uhr beginnende Nachtvorſtellung des National⸗Theaters wurde der Beginn auf präzis 6¼ Uhr feſtgeſetzt. Als gewonnen Frau Aenne Geier vom National⸗Theater und Herr Hans Münch⸗Holland der Solocelliſt des Stuttgarter Landes⸗ Theater⸗Orcheſters. Kapellmeiſter Max Sinzheimer hat die Leitung und Begleitung am Flügel. Galerie Buck. Zur Zeit ſind neu ausgeſtellt: Kollektion E. Biſſier, Freiburg, A. Heinrich, Donaueſchingen, neue Werke von Profeffor Hermann Goebel, Karfsruhe. Das graphiſche Kabinett bringt eine Anzahl wertvoller Handzeichnungen, ſowie erſtklaſſige Sammlergraphik darunter M. Liebermann,. M. Slevogt, H. Meid, L. Corinth, K. Kollwitz.(Siehe Anzeige Freitag abend). Kriſen in der Geſchichte des Mannheimer Nai onaſtheaters. Ueber dieſes Thema wird bei dem Vortragsabend des Mannheimer Altertumsvereins, der Montag, 17. Dezember, abends 8½ Uhr im Kaſinoſaale ſtattfindet, Herr Prof. Dr. Walter ſprechen. Eintritt frei.(Siehe Anzeige). der Vereiniqte Kanarien-Jüchterverein Mannheim veran⸗ ſtaltek im„Grünen Haus“, U 1, am 15., 16. und 17. Dezember eine große Känarlen⸗Ausſtellung. Trotz der ſchweren wirt⸗ ſchaftlichen Lage iſt es dem ſtrebſamen Verein gelungen. eine ſchöne Ausſtellung zu Stande zu bringen. Etwa 140 edle Kanarienvögel ſind zur Prämierung angemeldet. Außer dieſen ſind Ziervögel, geien, Käfige, Juchtutenſilien uſw. zur Schau geſtellt. Eine Verkaufsabtellung edler Kanarien bietet den Beſuchern Anregung, den Angehörigen mit einem Kanarienvogel als eihnachtsgeſchenk eine große Freude zu bereiten. Ferner findet eine Verloſung von Vögeln uſw. ſtatt Die geſchmackvolle Ausſtellung kann nur beſtens empfohlen werden, umſomehr als der Eintritt von 30 Goldpfennig (einſchl. Steuer) als ein ſehr mäßiger bezeichnet werden muß. Möge ein ſtarker Beſuch die mühevollen Arbeiten des Vereins belohnen. (Weiteres Anzeige in dieſer Nummer.) Lilm⸗Rundſchau .-T. Das Union⸗Theater bringt diesmal einige Ame, die inbezug auf Unterhaltung und Belehrung erſtklaſſig ſind.„Fix und Fax und die ſchwarze Hand“ iſt eine amerikaniſche Burleske in zwei Akten, die fortgeſeßt zum Lachen reigt. Die Abenteuer. die ſich hier nahezu überſtürzen, ſind von einer Waghalſigkeit und Toll⸗ kühnheit, wie ſie eben nur in Amerika ausgeführt werden können. Es ſind zwei Detektivee, die aber nicht die Diebe fangen, ſondern vor djeſen ausreinen. Das Hauptintereſſe des Abends nimmt jedoch der Hauptfilm„Auf afrikaniſchen Jagdpfaden“ in An⸗ foruch. Der Film zeigt in 6 Kapiteln die Originalaufnahme der Expedition durch Zentralafrika unter Leitung des Prinzen Wilhelm von Schweden im Jahre 1921 und iſt ohne Zweifel einer der in⸗ tereſſanteſten Filme. die je gezeigt wurden. Jedenfalls aber bedeutet die kinematographiſche Aufnahme der Expedition eine hervorragende Leiſtung. Ueberall, wohin die Expedi ion kam, wurde die Ankunſt des„Weißen Prinzen“ wie Prinz Wilhelm von den Eingeborenen genannt wurde, durch Tanz⸗ und Kriegsfeſte gefeiert. Man erhielt ſerbei einen Einblick in die charakteriſtiſchen Sitten und Gebräuche der Bewohner von Afrika, das nicht nur durch ſeine Vegetation ſon⸗ dern auch durch ſeinen Tierreichtum die Aufmerkſamkeit erregt. Es waren Bilder von eigenartiger tropiſcher Pracht und Schönheit, die vor den Augen des Zuſchauers auf der Leinwand vorüberzogen. Neben den Rieſen der afrikaniſchen Tierwelt, Elephanten, Büffel, Nilpferd und Krokodil, ſah man den Löwen wie alle Tropentiere in freier Natur. Die Jagd auf dieſe Tiere wie auch die vielen Aben⸗ teuer der Expeditlon erregten allgemeine Aufmerkſamkeit. hervorragenden Bedeutung dieſes Films als Anſchauungsmaterial iſt der Beſuch ſowohl für Jugendliche als auch für Erwachſene zu empfehlen. eſonders Neee wir noch auf die am Sonntag vormittag ſtattfindende Wohltätigkeitsvorſtellung zugun⸗ ſten des Mannheimer Hilfswerkes und der Kriegswaiſen. Rommunale Chronik Hleine Mitteilungen In Ittlingen bei Eppingen wurde bei der Bürger⸗ meiſterwahl Landwirt Adolf Kñauzmann mit großer Mehr⸗ heit gewählt; der bisherige Bürgermeiſter Jakob Stupp unterlag. n einer Verſammlung der wirtſchaftlichen Bürger⸗ vereinigung Karlsruhe wurden die hohen Gas⸗ und Strompreiſe behandelt. In Karlsruhe koſter Lichtſtrom 5⁵ Pfennig, in Freiburg 44, in Verlin 42, in Stuttgart 50 Pfennig⸗ Der Gaspreis in Karlsruhe beträgt 23 Pfennig ſe Kubikmeter, in Freiburg 22, Lörrach 25, Berlin 21, Worms 14, Stuttgart 13, Stralſund 14, Elberfeld 17, Wetzlar 20, Leipzig 30, Zwickau 10, Beene 18 und in Durlach 14 Pfennig. Stadtoverordneter beringenieur Steinwarz bezeichnete die Karlsruher Preiſe als zu hoch und abbaufähig. Gegen das badiſche Ermächtiaunasgeſetz nahm eine Bürgerverſammlung in Ettenheim Stellung. indem ſie ſich vor allem gegen die geplante Aufhebung des Bezirksamt⸗ und anderer Behörden wandte. Der Gemeinderat ſchloß ſich dem Proteſt eee In Rheinweiler(Amt Müllheim) kam es, weil einige Ein⸗ wohner einer itzung als Zuhörer anzuwohnen ver⸗ ſuchten, zwiſchen dieſen und dem Bürgermeiſter auf dem Rathaus zu Auseinanderſetzungen und zu Tätlichkeiten. Daraufhin legten der Bürgermeiſter und mit ihm die Gemeinderäte ihre Aemter nieder. Aus dem Cande „ heidelberg, 14. Dez. Wegen Betätigung an politiſchen Um⸗ trieben nud unter dem dringenden Verdacht an den in der letzten Zeit hier verübten, ziemlich umfangreichen Sprengſtoffdiebſtählen be⸗ teiligt zu ſein, hat die Polizei einen Diener verhaftet. Ferner hat ſie wegen Hochverrats einen zugereiſten ledigen Schloſſer tet. Walldorf b Wiesloch, 14. Dez. Die Auszahlung der Erwerbs⸗ loſenunterſtützung für Jugendliche unter 21 Jahren erfolgt hier von jetzt ab nur an die Eltern des betrefſenden Erwerbsloſen, um die unnütze Ausgabe der Unterſtützung zu verhindern. 1 14. Dez. Der vor allem in Schulkreiſen bekannte Geh. Rat Dr. Peter Scherer, früher Oberſchulrat in Straßburg, beging dieſer Tage ſeinen 70. Geburtstag. Als junger Philologe kam er nach dem Kriege 1870/71 nach dem wiedereroberten Elſaß, wirkte dann als Direktor der Gymnaſien in Altkirch und Hagenau und nahm an der deutſchen Kulturarbeit im Elſaß hervorragenden Anteil. Auch als Schriftſteller unter den Pfeudonym Johannes Berg iſt Geh. Rat Scherer hervorgetreten, der dann nach dem Zufammenbruch 19¹ Straßburg verlaſſen mußte und hier ſeinen Wohnſitz nahm. heſtersheim, b. Staufen, 14. Dez. Durch Großfeuer if die Ziegelei der Gebr. Müller hier faft vollſtändig zerſtört worden. Das Feuer war in dem Autoſchuppen der Ziegelei ausgebrochen und hatte b ſchnell über die Gebäulichkeiten verbreitet. Die Oekonomie⸗ gebäude und die nahegelegenen Nachbarhäufſer blieben vom Brand verſchont. Der Brand entſtand dadurch, daß beim Ankurbeln eine⸗ Laſtkraftwagens der Bezinbehälter Feuer fing. Das Automobil 3 in Flammen, die von dem Kraftwagen aus roſch um Nachbargebiete :: Wolfftein bei Kaiſerslautern, 11. Dez. Ein frecher Raub wurde auf der Straße zwiſchen Schmeißbachermühle und Rothſelberg began⸗ gen. Die 25 Jahre alte Antonie Rothſchild von Eßweiler drückte da ihr Fahrrad den Berg hinauf. Etwa in der Höhe des Kalkwerke⸗ Rothſelbera kam ihr ein junger Mann nachgeſprungen. ſaßte ſie am Hals und rief: Tod oder das Rad.“ wehrte, ins Geſicht und auf die Hand. mit der ſie das Rad hielt, wo⸗ rauf ihr dieſes entfiel. Dann ſchwang er ſich aufs Nad und fuhr gegen Kaulbach davon. Der Täter iſt ein Burſche von etwa 18 Jabren. mit dickem, roten Geſicht. 2: Wiesbaden. 11. Dez. Trotz aller Mühe, die ſich die Polizei⸗ organe geben, die„Schwarze Börſe“ in der Wilhelmſtraße. am Bah“⸗ bof ufw. zu unterdrüchen. dauert dieſe fort. In der lenzten Zeit ſind bei der Kriminalpolizei mehrfach Klagen eingelaufen, daß vielfach nicht umlauffähiges und gefälſchtes Papiergeld im Gebrauch ſei. einem Falle wurden franzöſiſche Franken mit einem Zehn⸗Billionen⸗ ſchein der Stadt Höchſt bezahlt, bei dem der Entſtebungsort und das Datum durch Ueberkleben hergeſtellt waren und der auch ſonſt alle Spuren der Unechtheit an ſich trug. Im Eiſer des Geſchäftes achtet man vielfach auf ſolche„Kieiniakeiten“ nicht und bemerkt ſie erſt⸗ wenn es zu ſpät iſt. —— — wir geben Ihnen mit unſeren Spezialdekorationen vielſeitige Anregungen für Sonntag, den 16. und 23. Dez. von—6 Uhr nachm. geöffnet. Engelhorn s Sturm Größtes Haus für fertige Herren ⸗ und Knabenkleidung Maßſchneiderei/ Sportabteilung *„ O 5, 476. Nannheim Er ſchlug ihr, als ſie ſich Samslag, den 15. Dezember 1923 Maunheimer General · Anzeiger(Mittag · Aus gabe) 5. Seite. Nr. 578 Gerichtszeitung Strafkammer Mannheim Ein verhängnisvoller Radausflug Mannheim, 14. Dezember.(Strafkammer.) Vorſitzender: Dr. Heintze; Beiſitzer ſind die Landgerichtsräte Dr. Strauß, Merklinger, Dr. Ullrich und Schörlin. Die Anklage vertritt Staatsanwalt Brettle. Die Verteidigung der Ange⸗ klagten Siebert und Alter führt Dr. Pfeiffenberger. Zu der Berhandlung ſind 16 Zeugen geladen. Angeklagt iſt 1. der am 2. 10. 1900 zu Viernheim geborene ledige Glasſchmelzer Martin Alter, 2. der am 9. 3. 1903 zu Mannheim⸗Waldhof geborene ledige Taglöhner Friedrich Klen⸗ ner und der am 16. 10. 1889 zu Mannheim⸗Waldhof geborene verheiratete Schmelzer Auguſt Siebert. Alle drei ſind ſeit 31. 10. 1923 in Unterſuchungshaft im hieſigen Landesgefängnis. Alter und Klenner haben in Gemeinſchaft mit dem getöteten Friedrich Schwinn aus Leutershauſen in der Hirſchwirtſchaft am Sonntag, den 28. Oktober 1923, den Maurer Johann Blümel verprügelt. Weiterhin wirft ihnen die Anklage vor, daß ſie zuſammen mit dem Friedrich Schwinn an dem gleichen Tage im Orte Leutershauſen den Gendarmeriewachtmeiſter Hauck, der den Friedrich Schwinn zur Feſtſtellung ſeinen Perſonalien vor⸗ läufia feſtgenommen hatte, am Halſe. packten und würgten. Schwinn zog dabei ſeinen Revolver. Gendarmeriewachtmeiſter Hauck konnte ſich der ihm drohenden Lebensgefahr nur dadurch entziehen, daß er ſich mit ſeinem Karabiner wehrte, wobei Schwinn getötet wurde. Die Angeklagten leugnen die ihnen zur Laſt gelegte Handlung nnd ſchieben alle Schuld auf den getöteten Schwinn. Richtig iſt, daß es dieſer am ärgſten getrieben hat. Jedoch werden durch die Jeugenausſagen auch die Angeſchuldigten der ihnen zur Laſt ge⸗ legten Handlungen überführt. Aus der Vernehmung der Angeklagten ging hervor, daß ſie am Sonntag, 28. Oktober, morgens halb 8 Uhr zu fünft von Waldhof aus eine Radtour machten. Sie fuhren über Viernheim und Großſachſen nach Leutershauſen. Unterwegs wurden verſchiedentlich —5 Stein Bier getrunken. In der Hirſchwirtſchaft in Leuters⸗ fingen zwei mit dem Maurer Blümel Streit an. Nachdem leſer ſeine Prügel hatte, fuhren ſie durch den Wald. Hier hörten ſie einen Schuß. Schwinn hatte den Hund eines Bahninſpektors erſchoſſen. Dann ſei Gendarmeriewachtmeiſter Hauck dazu ge⸗ kommen, der Schwinn verhaften wollte. Hauck wollte nur Schwinn mitnehmen, die anderen aber begleiteten den Transport und er⸗ munterten Schwinn, ſtark zu bleiben und ſich als Mann zu zelgen. Am Rathaus zu Leutershauſen kam dann der Bürgermeiſter dazu. Im Augenblick hatte ſich eine große Volksmenge angeſammelt, aus der geſchrien wurde:„Reißt dem Gendarmen das Gewehr au⸗ der Hand und ſchlagt es ihm auf den Kopf.“ ſich Schwinn weigerte, zur Vernehmung in das Rathaus zu gehen, kam es nochmals zu einem ſcharfen Zuſammenſtoß zwiſchen Schwinn und dem Gendarmen. Als Schwinn ſeinen Revolver in der Hand hielt, ſchlug ihm der Gendarm den Karabiner auf den Kopf. Die ffe zu Boden. Bei ihrem Aufheben ging der Schuß los und traf den Schwinn, der tödlich getroffen zu Boden ſtürzte. Es wurde eſtellt, daß die Angeklagten wiederholt die Feſt⸗ des indem ſie ihre Näder zwiſchen dieſen und Hauck ſchoben. Als der Hirſchwirt den Radfahrern nichts verabreichen wollte, ſagten dieſe, daß er ihnen auf des Er⸗ mächtigungsge. alles geben müſſe. Die Ange⸗ kagten haben in der Wirtſchaft wüſte Lieder geſungen. Aus der ZJeugenausſage ging hervor, daß der Hund des Bahninſpektors von einem der Radfahrer erſchoſſen wurde. Der Bahninſpektor wurde dann ſelbſt noch mit Totſchießen bedroht. Als ein Radfahrer auf ihn anlegte, ſei Wachtmeiſter Hauck und ein Jäger zu Hilfe getommen. Anſchauliche Schilderungen über den Hergang der Er⸗ Pfnte e Hauck und ſodann der Pfarrer von Leuters 5 Breltle kritiſierte zunächſt in ſehr energiſcher Weiſe das merkwürdige Verhalten eines Teiles der Bevölkerung von Leutershauſen. Eine große Menſchenmenge habe ſich am Rat⸗ haus angeſammelt. Aber niemand hätte den Mut gehabt, helfend einzugreifen. Er beantragte für Siebert, weil dieſer nur an dem Wirtshausſtreit beteiligt war, eine Geſängnisſtrafe von 2 Monaten, für die übrigen Angeklagten eine Gefängnisſtrafe von ſe über 1 Jahr..⸗A Dr. Pfeiffenberger plädierte auf Geld⸗ ſtrafen, auf Zubilligung mi Umſtände und um Haftentlaſ⸗ ſung. insbeſondere des Siebert. Das Urtelt lautete für Siebert auf 2 Monate, für Atter auf 9 Monate und für Klenner auf 6 Monate OGefängalis. Der Haftbeſehl gegen Siebert wird aufgehoben, die andern beiden Angeklagten wurden ſofort in Arreſt abg fuhrt. ch. Sportliche Rundſchau Boxen Nauocks in Dresden lagen. Dresden ſcheint für die Meiſter der Boxkunſt ein gefährliches Pflaſter zu ſein. Nun hat auch önig Richard“, der bisher erſt ein einziges von einem Deut⸗ — von Grimm— geſchlagen wurde, ſeine zweite Niederlage Anſtecken müſſen. Wagner Gamburg) beendete einen klaren unktſieg— Noleauf war ſeinem harten Gegner Hoch⸗ in der 9. Runde ſtoppte der a weit überlegen: Ai(Berlin) gab in der 3. gegen Fred Morgans(Chemnitz) auf Einen überlegenen b..⸗Sieg in der erſten Runde errang Richter(Dr gegen Eggebrecht Mogdeburg). Flugſport „ 507 Kilometer Stundenfluggeſchwindigkeit. Nach einer ameri⸗ dan oll es dem Fliegerleutnant A. J. Williams — ſein eie Sluggeſchwirdiefel von 507 Kilometer in der Stunde zu erreichen. Damit hätte er ſeinen eigenen, erſt vor einigen aufgeſtellten Weltre kord von 429 Kilometer beträchtlich Neues aus aller Welt —Eo iſt das Leben. Die frühere Kronpringeſſin Luiſe von Sachſen, 85 Prinzeſſin von Toskana, ſpäter Montignoſo Rermn die jetzt in Brüſſel lebt, iſt nach Blättermeldungen in jefe Rot geraten. Sie bewohnt in einem Brüſſeler Armen⸗ viertel eine aus einem kleinen Zimmer und einer Küche beſtehende Wohnung. Vorübergehend hatte ſie eine Stellung in einer Familie 2 Stütze angenommen, jetzt ſucht 5 115 Koſten ihrer Ernährung und Muſikſtunden aufzubringen. Ne emenß auf der Unterelbe. Der ſczwediſche Dampfer Kalmar, mit einer Ladung Koks von Eng⸗ and kommend und nach Hamburg beſtimmt, rannte bei nebligem Wetter unweit der Oſte mit dem gleichfalls bon England kommen⸗ den und mit Kohlen beladenen engliſchen Dampfer Belgada zu⸗ ſammen. Daumpfer Kalmar wurde bei dem Zuſammenſtoß unter⸗ halb der Waſſerlienie ſo ſchwer beſchädigt. daß er in kurzer Zeit ſank. Die Mannſchaft des Dampfers ſoll fämtlich gerettet ſein, doch iſt bierüber noch nichts Beſtimmtes bekanntgeworden. Über den Schaden des Dampfers Belgada iſt nichts erfahren ge⸗ da er bis geſtern ebend noch nicht im Hafen eingetroffen ar. TTTTTTT Waßerſtandsbeobachtungen im Monat Dezember Adein-Wege ig ſſſ ſſe ſis ſit ſ is Mecar- Begei 10 ſun ſ 1s ſ is — Schutermſelel. 8 fl.4t fl.83 Jl.22.58 l 21J[Mannbeim.80.49f8.37.27.49 3 10 Lehl.6.62.56(.49.46.40 Heilbronn Nazaun,.39.38.30.23477.7 Auun ubeim..61 447.88.25.15f.1ü Min 0.10 0 264.202.62 bis 19,75(Vorwoche 22,40—.22,50); ausländischer 21 Roggen 17,25—17,50(20—21); Braugerste, wofür die Hendel und Indusirie! Warenmärkte und Währungsumstellung Mannheim, 14. Dezember Die Warenmärkte standen in dieser Woche im Zeichen der von der Währungsumstellung ausgehenden Wirkungen und der Lage am Geldmarkt. Die Grund- stimmung gab die Markbesserung ab. Die Geldgeber sind sich zwar nicht klar darüber, wie sich die Währungsverhält- nisse weiter entwickeln, welche Relation zwischen Papier- mark und Rentenmark endgültig geschaffen und welche Art von Maßnahmen in währungstechnischer Beziehung vielleicht noch ergriffen werden könnten. Nachdem es dem Währungs- kommissar jedoch gelungen ist, wenigstens ein stabiles Verrechnungsverkältnis für die umlaufenden Zah- lungsmittel zu schaffen, hielt man sich an das einmal Gegebene. Die Nachfrage nach Devisen hat nachgelassen. Die Reichsbank ist offenbar mit Erfolg bemüht, ihre Devisen- bestände aufzufüllen und man erwartet deshalb- in abseh- barer Zeit größere Devisenzuteilungen als bis- her. Verschledene Anzeichen sprechen dafür, daß jetzt auch gehamsterte Devisen aus ihrem Versteck hervorkommen, Weil sich keine Aussicht bietet, sie später etwa zu nöheren Markpreisen abzustoßen. Geld ist zwar flüssig geblieben, aber bei den zu vergütenden Zinssätzen sind die Zeiten vorüber, in denen an Schulden etwas ver- dient werden konnte, weil man sie später mit ent- wertetem Geld zurückzuzahlen vermochte. nicht immer leicht, die erforderlichen Mittel aufzubringen, um eingegangene Abnahmeverpflichtungen zu erfüllen. PVat- sächlich verlautet bereits aus dem Rheinland von Schwierigkeiten, in die verschiedene Getreide- Firmen bei der Abnahme geraten seien. Da auch die Aussichten auf eine amerikanische Lebensmittel- anleihe für Deutschland sich wieder gebessert zu haben scheinen, sind die Preise am Warenmarkt durchweg rück- gängig gewesen. Am Getreidemarkt kam reichlicheres Material heraus als bisher, Die Landwirtschaft und der Landhandel zeigen größere Neigung sich von ihren Beständen zu trennen. Für die Angebote des Auslandes kam hinzu, daß am Weltfrachtenmarkt sich für die Schiffe auf der Heimreise nach Europa ein geradezu chroni- scher Mangel an Ladegut eingestellt hat, so daß die Zahl der Dampfer immer größer wird, die vergeblich nach Frach- ten suchen. Für Verschiffungen von Montreal nach dem Kontinent oder England werden nur noch 19 Cents amerik. kür je 100 Pfund englisches Gewicht als Fracht bezahlt, nach Rotterdam oder Antwerpen waren Frachten schon zu 16 Cents erhältlich. Die vorliegenden Angebote lauteten für Weizen, Manitoba I, seeschwimmend, auf 11,90 fl. cif Rotterdam die 100 kg bzw. 12,25 fl. cif Mannheim bzw. 4,90 bis 5,20 Doll. gegen 5,65 Doll. zu Wochenbeginn und 6,65 Doll. in der Vorwoche. Mantoba III war zu 11,20 fl. eif Rotter- dam, auf Abladung per Dezember zu 11,10 fl. cif Rotter- dam am Markte. La Plata-Weizen 78 kg schwer, Jan.-Febr. und Febr.-März bedang 11,10 fl. cif Rotterdam, 78 łkg Barusso 11,40 fl. cif Rotterdam. Südrussischer Roggen, 76 kg, loko Rotterdam war mit 9,45 fl. cif Mannheim angeboten, amerik. mixed Mais, nach Rotterdam schwimmend, wurde mit 10,20 fl. eif Rotterdam angeboten, Donaugerste, 62/63 kg. in Rotterdam effektiv, war mit 10,20 fl. cif Mannheim erhältlich. Wie sich der Rückgang der Preise im Loko- Verkehr ausgewirkt hat, zeigt die nachstehende Gegen- überstellung. Es kosteten die 100 kg, netto, Waggonfrei Mannheim, in Goldmark: Weizen am Aaecber 21(34.7 3 7 raue- reien wegen Geldmangels und auch im Hinblick auf die rückgängigen Bierpreise Zurückhaltung zeigten, 17,50—18.50 (20,50—21,50); Hafer 14—16(19—20,50), Mais 20—21(—25). Auf Abladung war Mais zu 10,20 fl. cif Mannheim angeboten. Der Mehlmarkt setzte seine rückgängige Tendenz fort. Es kosteten zuletzt die 100 kg Weizenmehl, Spezial 0, 30—30,50(Vorwoche 3434,65), Roggenmehl 26—26,25(33,50 bis 34,50). In den letzten Tagen wurden auch gröbere Posten ungarischen Mehles durch Münchner Häuser nach Mannheim verkauft. Die Preise wurden in tschechi- schen Kronen, zahlbar in Goldanleihe, gestellt. Obwohl der kranzösische Franken weiter zurückgegangen ist, Waren französische Mehle doch zu 112—114 Fr., je nach Fabrikat, frei Grenzstation Kehl oder Wintersdortf, ten. Bei der zweiten Hand war schon bis zu—26 Gold- mark, ab Mannheim, für Weizenmehl anzukommen. Hafer- flocken konnte man mit 33 GM., Grieß mit 34 GM. die 100 kg haben. Futtermittel lagen ruhig, da der Konsum augen- blicklich wenig Kaufneigüng bekundet. Die Preis e waren rückgängig, scheinen jetzt aber ewissermaßen an einem stabilen Pankt angelangt zu sein. Verlangt wurde für Raps- kuchen 10—11 GM., Trockenschnitzel 10 GM. von der zweiten Hand, die Forderungen der Fabriken liegen etwa 1 GM. höher die 100 kg. Für Biertreber verlangte man ab würt⸗- tembergischen Stationen—10 GM. frei Mannheim 11.50 bis 12 GM., für Melassefutter—10 GM. je nach Mischungsver- hältnis, für Trebermelasse 12 GM., für Futtergerste 12 GM., für Schwimmgerste(Mälzereiabfall für Futterzwecke 8 GM., Malzkeime 11 GM. 5 Von Rauhfutter war nur loses Wiesenheu notiert, zuletzt mit 6,50—7 GM. die 100 kg frei Mannheim. Futtermehl kostete per Doppelzentner 12 GM., Kleie 7,50—8,00 GM. Malz lag sehr ruhig. Die Brauereien scheinen ihren Bedarf grohßenteils gedeckt zu haben; auch stehen ihnen für Weitere Käufe flüssige Mittel größeren Umfanges nicht zur Verfügung. Aber auch die Malzfabriken wollen sich mit Lieferungsabschlüssen nicht zu stark engagieren. Zur Zurückhaltung trägt auch die Tatsache bei, daß die Brauereien sich zu einem Abbau für den Bierpreis entschließen mußten. Einiges Auslandsgeschäft hat sich im Veredlungsverkehr vollzogen, mit Holland zu 22 fl. die 100 kg, mit der Schweiz zu etwa 42—44 Franken. Am Hopfenmarkt hat die rückgängige Bewegung keine weiteren Fortschritte gemacht. In Baden Wurden von den noch vorhandenen Partien Posten in Wall- dorf und Sandhausen zu 300—350 GM. der Ztr. gekauft. In Württember 4 wird seitens des Kundschaftshandels der Brauereien zu dem ermäßigten Preise gleichfalls Interesse bekundet; an den Erzeugerorten wurden mehrfach Ab- schlüsse bei 300—350 GM. gemacht. In der Pfalz wurden noch bei den Produzenten lagernde Posten gegen Zahlung in kr. Franken übernommen. Im Tabakhandel ist es im Einkauf neuer Tabake ruhiger geworden. Nachdem die Herbsttabake verkauft sind wird für Schneidetabake weniger geboten. Die Pflanzer halten aber ihr Produkt zurück und schlagen es zur Fermen- tierung zusammen. Für Sandblatt letzter Ernte sind Ab- schlüsse für Januar-Februar getätigt worden. Die Nach- krage ist groß. Rippen unveränderk. In der Südpfalz hat man für Sandblatt 165—170 franz. Franken je Zentner erzielt. Wie ich höre werden neuerdings der Zigarren- industrie aus Holland wieder langfristige Kredite— bis u 6 Monaten— angeboten, Offenbar ist s ist deshalb man in Holland besorgt auf seinen Tabaken sitzen zu bleiben, da man sich der geschwächten Konsumkraft Deutschlands Wohl bewußt ist. Das Wein-Geschäft lag sehr ruhig. Am Kaiser- stuhl zeigt sich mehr Angebot bei schwacher Nachfrage. Man nennt für Kaiserstühler 1922er kleine verbesserungs- bedürftige Weine 45 GM. die 100 Liter, für Markgräfler 1922er 58 GM., für 1923er Achkarrer 70 GM., doch begegnen diese Forderungen größter Zurückhaltung. An der oberen Haardt wurden Pfälzer Weine mit 90—100 Franken die 100 Liter gehandelt, man zieht aber Tausch gegen Lebens- und Futtermittel vor. In Rheinhessen fehlt es an Ab- satz ins unbesetzte Gebiet. In Nierstein und Nackenheim wurden 2000—2800 Franken, verschiedentlich 3000 Franken kür das Stück 1922er bezahlt; 1923er kostete 1000—1300 Franken das Halbstück; 1921er in Nierstein das Stück 3000 Goldmark. An der Allgäuer Butter- und Käàäsebörse stellte- sich der Durchschnittspreis für Butter nach der letzten Berechnung auf 1,25—1,95, für grünen Weichkäse auf 33—35 Pfg., für konsumreifen Weichkaàse auf 40—45 Pfg., fkür konsumreifen Rundkäse auf 1,20—1,40. Nachfrage nach Butter gut, Weich- und Rundkäàse Geschäaft ruhig. Für Kakao zeigte sich einige Kaufneigung. Verlangt wurden im Grofhandel ſe ag kür holl. Kakao 1,20 fl. Reis hatte befriedigenden Abzug bei wenig veränder- ter Marktlage. Gefordert wurden für die 100 kg 42 GM. frei Mannheim. Für Chemikalien ist festzustellen, daß Spekulations- kirmen in gewissen Produkten die Preisgestaltung in un- gesunder Weise beeinflussen, und zwar durch den Versuch, Ware zu jedem Preise zu verkaufen. Nachdem es sich je- doch dabei zum Teil um sehr alte Lagerposten handelt, die auch in der Qualität nicht mehr einwandfrei sind, werden solche Angebote nur mit größter Vorsicht seitens der Inter- essenten behandelt. Wiederum war es der Platz Hamburg, der mit diesen Offerten herauskam, wahrscheinlich im Zu- sammenhang mit den bereits gemeldeten Schwierigkeiten einer größeren Anzahl Hamburger Firmen. Es macht sich eine lebhaftere Geschäftstätigkeit bemerkbar, Namentlich hält die Nachfrage nach Chlorharium, Antichlor und Schwefelnatrium krist. und conc. an. Ernsthaftes Inter- esse zeigte sich auch für Kalium permanganicum, Gelbblau- saures Kali, Gelbblausaures Natron, Glaubersalz krist. Die Anfragen kommen in der Hauptsache aus Verbraucher- kreisen, die scheinbar den Zeitpunkt für gekommen erachten, sich mit den noch in der Zwischenhand befindlichen verhält⸗ nismäßig billigen Partien einzudecken. Auf unbedingt ein- wandfreie Beschaffenheit der Erzeugnisse wird jetzt wieder großer Wert gelegt. Es notierten im Durchschnitt inkl. Emballage(in Gold- mark, soweit nichts anderes bemerkt): Aetzkali eingegossen“ 72; Aetzkali in Stücken“ 74; Aetznatron 42; Antichlor fein- oder grobkrist. 18; Blanc-fixe weiß in Pulver 24; Blanc-fixe 70/5 proz. in Teig chem. 19, desgl. Weiß H⸗O:-Ware 15,40; Bleizucker weiß dreifach raff. krist. 90; Brom flüssi 130; Bromnatrium DAB 5 132; Chlorbarium 98/100 proz. wWei Kristallmehl 27, desgl. 93/95 proz. 5,50 Doll.; Clorcalcium 70½5 proz. geschmolzen 11, desgl. 90/ĩ95 proz. in Stücken 18; Chlorzink 54; Kali gelbblausaures 49 Doll.; Glaubersalz feinkrist. 2,50, lose veèrladen; Kaliumpermanganat chemisch rein 125; Magnesia carbonica 72; Magnesia usta“ 165; Natriumbichromat krist. 99, desgl. geschmolzen 90; Natrium gelbblausaures 24,50 Doll.; Natron- Wasserglas in Stücken 16,50; Pottasche 96/98 Prozent calc. gemahlen 62,40; Salicyl- säure 85 Doll.; Soda calc. 14,50; Soda krist. 7,50; Schwefel⸗ barium ca. 55 proz. 5,30 Doll.; alles soweit nicht anders ver- merkt für 100 kg netto ab verschiedenen Lagerorten; die mit“ versehenen Preise verstehen sich frachtfrei deutscher Vollbahnstation. Am Holz-Markt muß die Stimmung als flau be⸗ zeichnet werden. Sowohl am lokalen Markt als im Einkaufsgeschäft in Oberbayern sind Abschlüsse kaum zu verzeichnen. Die Forderungen von 40—45 GM. kür den Kubikmeter Tannen- und Fichtenschnittmaterial ab oberbayrischen Stationen sind als rein nominell aufzufassen. Das Geschäft mit der Ruhr ist noch nicht wieder in Gang gekommen. In der Pfalz wurde mit den Holzfällungen in den Gemeindewaldungen begonnen. Es macht sich dort ziemliche Knappheit an Brennmaterial bemerkbar, das von den Walddörfern vielfach im Tausch K Getreide, Wein usw. abgegeben wird. Im Wasgau darf aus den Staats- waldungen von den Holzsammlern kein Holz mehr nach Hause gebracht werden, das dicker als 7 em im Durchmesser ist, außerdem muß ein Erlaubnisschein nachgesucht werden Bei einer Versteigerung in Sausenheim(Pfalz) wurden Kiefern-, Scheit-, Prügel- und Krappenbrennholz ausgeboten Im Durchschnitt wurden pro Ster 11 GM. erzielt. 2 Georg Haller Börsenberichte Mannheimer Effektenbörse Mannheim, 14. Dezbr. An der heutigen Börse war die Stimmung wesentlich freundlicher und sind auf allen Ge- bieten Kurssteigerungen zu verzeichnen. Von chemi- schen Werten stelllen sich(in Milliarden Prozent): Anilin 27 000 G. 28 000 B.(nachbörslich 28 000.-.), Bremen-Besig- heimer 15 000., Rhenania 14 000., 16 000 B. u. Westeregeln 32 000 G. Weiterhin wurden umgesetzt: Waggonfabrik Fuchs zu 2750, Gebr. Fahr-Aktien zu 6750, Germania zu 20 000 Heddernheimer zu 5500, Knorr zu 7500, Braun-Konserven zu 2000, Mannh. Gummi zu 2100, Badenia zu 1600 und zu 1550 Pfälz. Nähmaschinen zu 4500, Rheinmühlenwerke zu 5000, Freiburger Ziegelwerke zu 1500, rat., Wayss u. Freytag 2 5250, ral., Zuckerfabrik Erankenthal zu 8500, rat., und Zucker- fabrik Waghäusel zu 8750. Benz notierten 4500 G. 5000., Dingler 7., Emaillierwerke Maikammer 5000., Karls- ruher Maschinenbau 5000., Neckarsulmer 6500., Pfäalz. Mühlenwerke 5000 G. 6000., Salzwerk Heilbronn 80 000 G. In Rhein. Creditbank-Aktien vollzogen sich Abschlüsse zu 2600, ferner in Rhein. Hypothekenbank-Aktien zu 2900, in Mannh. Versicherungs- Aktien zu 26 000 Milliarden 4 pro Stück und in Bad. Kohlen-Anleihe zu 20 000 pro Tonne. * Ab Montag, den 17. Dezember sind 51 800 000 neue Stammaktien der Konservenfabrik Joh. Braun .-G, Pfieddersheim, 51 800/1000er, Nr. 41 20193 000, gleich den bisher notierten Aktien, Iieferbar. — Deuisenmark! New Vork, 14. Dezbr.(WB) Devisen 13. 14 13. 14. 13. 14. Frankteich.31 5730 Schweiz 17.44 17.43J Spanien 13.05 13.06 Belgien 60 England Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckeret Dr. Haas Mannheimer General-Anzeiger G m. b. ki Mannbeim. E 6. 2. 4 Direkuion: Ferdinand Heyme— Cbekcedakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt ade für das euilleton Dr. Fritz Hammes: für Kommunalpolttik und okales: Richard Schönfelder: für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller: für Handelsnachrichten, Aus dem Lande. Nachbarzebiete, Gericht den übrigen dedaktionellen Teil; 4 Franz Kircher: für Anzeigen: Kart Hügel. 6. Seite. Nr. 578 Mannheimer General-⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Samstag. den 15. Dezember 1923 Gottesdienſt⸗Ordnung. Evangeliſche Gemeinde. Sonntag, den 16. Dezember. Trinitatiskirche..30 Predigt, Pfr. Renz; 10 Predigt, Pfr. Renz; 11 Kinder⸗ gottesdienſt. Vikar Hahn; 11.15 Chriſteniehre, Pfr. Renz; 6 liturgiſche Adventsandacht unter Mitwirkung der Jugendbünde, Kollekte für die Gemeindeſchweſtern. Evangl. Diakoniſſenhaus. 10.30 Predigt, Pfr. Scheel, Konkordienkirche. 10 Predigt, Vikar 8. 80 11 Kindergottesdtenſt, Vikar Bark; 2 Chriſtenlehre, Kirchenrat v. oepffer; 6 liturg. Weihnachts⸗ feier des Gemeindepereins. Anſprache Kirchenrat v. Schoepffer, Kollekte. Shriſtuskirche. 10 Predigt, Pfr. D. Klein; 11.15 Chriſtenlehre, Pfr. Dr. Hoff u. Pfr. D. Klein; 11.15 Jugendgottesdienſt, Pfr. Dr. Hoff; 6 Predigl, Vikar Specht. Jriedenskirche. 9 Chriſtenlehre, Pfr. Gebhard; 10 Predigt, Pfarrverwalter Ae 11 Chxiſtenlehre, Pfarrverwalter Merkle; 6 Predigt, Vikar ieringer. Johanniskirche. 10 Predigt, Pfr. Sauerbrunn; 11 Chriſtenlehre, Pfarrer Sauerbrunn; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Sittig;.90 Weihnachts⸗ feier der Kinderſchulen des Mutterhauſes; 6 Predigt, Pfr. Mayer. Lutherkirche. 10 Predigt, Pfr. Dr. Lehmann; 11 Kindergottesdienſt. Vikar Dr. Weber; 11 Chriſtenlehre für Knaben, Pfr. Dr. Lehmann;.15 FCpriſtenlehre für Mödchen, Pfr. Dr. Lehmann; 6 liturgiſche Advents⸗ feier, Pfr. Huß(Kollekte). Melanchthonkirche. 10 Predigt, Pfr. Rothenhöfer; 11 Chriſtenlehre im Saal für beide Pfarreien. Pfr. Rothenhöſer; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Baſtine; 6 Predigt, Pfarrverwalter Rößger. Neues ſtädt. Krankenhaus. 10 Predigt, Pfarrverwalter Rößger. »Evangl.⸗prot. Gemeinde Feudenheim 10 Predigt, Pfr.— er; 11 Kinder⸗ Zottesdienſt, Pfr. Mutſchler;.15 Chriſtenlehre f. Jüngl., Pfr. Mutſchler. Wocheng oltiesdienſte⸗ Trinitatiskirche: Dienstag aßend 8 Vikar Hahn. Konkordienkirche: Donnerstag abend 8 Vikar Bach. Chriſtuskirche: Mittwoch abend.30 im Saal Pfr. Dr. Hoff. Friedenskirche: Donnerstag abend 6 Pfr. Gebhard. Johanniskirche: Donnerstag abend 8 Vikar Sittig. Jutherkirche: Mittwoch abend 8 Vikar Dr. Weber. Melauchthonkirche: Mittwoch abend 8 Vibelſtunde mit Ausſprache im Konfirmandenſaal, Pfarrverwalter Rößger. Evangeliſch⸗iutteriſche Gemeinde. Evangl.⸗luth. Gemeinde(Diakoniſſenhauskapelle, F 7. 29). Sonntag nachm. 5 Uhr Predigt, Pfr. Wagner. Kollekte. 5 Bereinigte evangeliſche Gemeinſchaſten. Evung. Verein für innere Miſſton: Stamitzſtr 15, K 2. 10. Schwetzinger⸗ ſtraße Nr. 90. Fiſcherſtraße 91(Neckarauß Sonntag nachm. 3 und Donnerstag abend 8 Bibelſtunde Meerwieſenſtr(Lindenhof): Sonntag. adend 8½ und Dienstag abend 5 Vibeiſtunde Neuhoferſtraße 25, (Rheinau): Mittwoch abend 8 Bibelſtnude. Kleinkinderſchule Neckarſpitze: Chriſtl. Verein junger Männer. VBereinsbibelſtunde Schwetz ⸗ Straße 90 Dienstag abend 8, K 2. 10 Mittwoch abend 8; Meer⸗ wieſenſtr. 2 Donnerstag abend 8; Fiſcherſtr. 31 Samstag abend 8 und Sandhoferſtr. 32 Montag und Freitag abend 8. Verein ſür Jugendpflege„Haus Salem“, K 4, 10: Sonntag 4 Bibeiſtunde, Jugendverein abends 8 Woriverkündigung. Dienstag 8 Gebetſtunde. Chriſtl. Verein junger Männer, früher U 3. 23. Montag abend 8 Bibel⸗ ſtunde in F 4. 8/9. Evangl. Gemeinſchaft, U 3. 23. Sonntag.30 Predigt; 11 Sonntagsſchule; 3 Cantate:„Die Hochzeit des Lammes“(Gemiſchter Chor Heidelberg). Mittwoch abend Gebetſtunde. Freitag abend 8 Vorbereitung zur Weih⸗ nachtsfeier der Sonntagsſchule. Söddeutſche Vereinigung. Miſſionsſaal, Lindenhofſtraße 34. Sonntag vorm. 82 UÜhr: Gebetſtunde, 11 U: freiwill. Sonntagsſchule abds. 8 U. Wortverkündigg, Montag abd. 8.: Frauenſtunde(Schweſter Frieda), Diensiag abd. 8 U Gemeinſchaftsſtunde, Mittwoch abend 7 U Weih⸗ nachisfeier der freiw. Sonntagsſchule im Induſtrieſaal der K 5⸗Schule (Eingang gegenüber J). Baptiſten⸗Gemeinde, Max Joſefſtr. 12. Gottesdienſte Sonntag vorm..30 u. nachm. 4; nachm. Gemeindebeſprechung. Mittwoch abend 8 Gebetſtd. Methodiſten-Kirche. Jugendheim, F 4. 8. Sonntag vorm..30 Predigt; 11 Sonntagsſchule. Mittwoch abend 8 Bibel⸗ und Gebetſtunde. Angartenſtr. 26. Sonntag vorm. 11 Sonntagsſchule; mittags 3 Predigt. Dienstag abend 8 Bibel⸗ und Gebetſtunde. Kakholiſche Gemeinde. Jeſuitenkirche. Samstag.—17 u..30—9 Adventsbeicht; 6 Salve. Sonntag. Von 6 an Beicht; 6 Frühmeſſe; 7 hl. Meſſe(Advents⸗ kommunion der Frauen);.45 Singmeſſe m. Pred.(Adventskommun. der Frauen);.30 Kindergottesdienſt m. Pred..30 Predigt u. Amt; 11 hl. Meſſe m. Pred.; 2 Chriſtenlehre(.45 Chriſtenlehre für den 3. u. 4. Jahrg. der Jünglinge im Saale des Pfarrhauſes);.30 Veſper; .30 Jungfrauen⸗Kongregationsandacht im Luiſen⸗Stephanienhaus. St. Sebaſtianuskirche— Untere Pfarrei. Samstag..30 Beicht; 6 Salve;—9 Beicht. Sonntag(Adventskommunion der Frauen). 6 Beicht; 6 u. 7 Kommunionmeſſen; 8 Singmeſſe m. Pred. u. gemeinſ. Kommun. der Frauenkongreg.;.30 Predigt u. Amt; 11 Kindergottes⸗ dienſt m. Pred.; 2 Chriſtenlehre für Mädchen;.30 Adventsandacht. Dienstag u. Freitag..15 Norateamt. Hl. Geiſtkirche. Samstag.—7 u. 8 Beicht, inbeſond. für Frauen. Sonntag. 6 Beicht u. hl. Meſſe; 7 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt(Generalkommun. des Müttervereins);.30 Predigt u. Amt; 11 Predigt u. hl. Meſſe; 2 Chriſtenl. f. Jungfr.;.30 Adventsandacht. Liebfrauenkirche. Samsta g.—7 u. nach.30 Beicht; 6 Salve. Sonn⸗ tag(Kommunionſonntag der männl. Jugend). Von 6 an Beicht; .30 Frührs ſſe; 8 Singmeſſe m. Pred., gemeinſ. Kommun. der chriſten⸗ lehrpfl. Jünglinge u. der Mitglieder des Jugendvereins u. der Jüng⸗ lingskongreg.;.30 Amt u. Pred.; 11 hl. Meſſe m. Pred.; 2 Chriſten⸗ lehre für Mädchen;.30 Adventsandacht. Kath. Bürgerhoſpital. Sonntag..30 Singmeſſe mit Predigt; 10 Uhr Gymnaſtumsgottesdienſt. Herz Jeſukirche Neckarſtadt⸗Weſt. Samstag. Beicht von nachm. 4 an. 25 85 n 125 6 Frühmeſſe u. Beicht; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe m. Pred. u. Bundeskommun. d. Fünglinge, zugleich Adventskommun. d. chriſten⸗ lehrpfl. Jüngl.;.30 Predigt u. Amt; 11 Kindergottesdienſt m. Pred. 2 Chriſtenlehre für eeeee 8 In der Zeit vor Weihnachten iſt jeden Morgen Beicht. St. Veni inskirche Neckarſtadt⸗Oſt. Samstag.—7 u.—9 Beicht, Adventsbeicht für die Schulkinder der Volks⸗ u. Mittelſchulen, die ſchon kommuniziert haben. Sonntag. Von 6 ab Beicht; 7 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe m. Pred.(Generalkommun. der Erſtkommunik. u. Schul⸗ kinder);.30 Hochamt m. Pred.; 11 Singmeſſe m. Pred.; 2 Chriſten⸗ lehre für Mädchen;.30 Adventsandacht. St. Joſephskirche Mannheim⸗Lindenhof. Samstag.—7 u—9 Beicht. Sonntag(Fommunionſonntag der Jungfrauen u. chriſtenlehrpflicht⸗ Mädchen). 6 Beicht,.15 Frühmeſſe; 7 Kommunionmeſſe mit Advents⸗ kommun. der Jungfrauenkongreg. u. des Thereſienbundes; 8 Singmeſſe m. Pred.;.30 Predigt m. Amt; 11 Singmeſſe m. Pred.; 2 feierliche Eröffnung des Erſtkommunionunterrichts mit Predigt u. Andacht.— „Die Kollekte iſt für die Zwecke der Caritasopferwoche.— Der 19., 21. und 22. Dezember ſind Quatemberfaſttage. Franziskuskirche in Waldhof. Samstag. 2 Beicht;.30 Salve, hernach Beicht. Sonntag. 6 Beicht; 7 Kommunionmeſſe m. Frühpredigt (Generalkommun. der Jungfrauen);.15 Singmeſſe m. Homilie in der Kapelle der Spiegelfabrik:.30 Amt u. Pred.; 11 Kindergottesdienſt m. Pred. u. Singmeſſe;.15 Chriſtenlehre für Jungfrauen u. Advents⸗ andacht; 7 Sonntagsabendandacht m. Segen. Katholiſche Kirche in Käfertal. Samstag.—7 Beicht für Frauen m. Jungfrauen;.30 Roſenkranz. Sonntag..30 Beicht; 7 Früh⸗ meſſe m. Kommun.(Monatskommun. für die Jungfrauenkongregation) .30 Schülergottesdienſt m. Pred.; 10 Predigt u. Amt;.30 Chriſten⸗ lehre; 2 Andacht für die Adventszeit. St. Jalobskirche in Neckaran. Samstag. 2, 5 u. 7 Beicht Sonn⸗ tag. 6 Austeilung der hl. Kommun.;.45 Kommunionmeſſe: 8 Sing⸗ nteſſe m. Pred.(Generalkommun. der Schulkinder);.30 Hochamt mit Predigt; 11 Kindergottesdienſt m. Pred.;.30 Chriſtenlehre; 2 Herz⸗ Jeſu⸗Andacht. Dienstag, Donnerstag und Samstag, morgens 6 Uhr Rorate⸗Aemter. St. Peter⸗ und Paulskirche Feudenheim. Samstag..15—4,—7 u. von 8 an Beicht(Frauen). Sonntag. 7 Beicht;.30 Frühmeſſe: .90 Schülergottesdienſt; 10 Hauptgottesdienſt;.15 Chriſtenlehre für Mädchen(Kollekte); 2 Veſper. Mittwoch abend 8 Relig. Vortrag für Männer u. Jünglinge. Katholiſche Pfarrkirche Sandhofen. Samstag. 3 u..30 Beicht für Frauen. Sonntag..30 Beicht; 7 Frühmeſſe m. Adventskommun. des Müttervereins;.30 Schülergottesdienſt m. Pred.; 10 Pred. u. Amt (Kollekte f. die Armenkinderhäuſer);.30 Chriſtenl. u. Herz Jeſu⸗And⸗ St. Antoniuskirche in Rheinau. Samstag. 2, 4 u..30 Beicht. Sonn⸗ tag..30 Beicht;.30 Frühmeſſe m. Adventskommun. der Jungfr. .30 Hauptgottesdienſt, darnach Chriſtenlehre; 2 Herz Jeſu⸗Andacht. Allkatholiſche Gemeinde. Schloßkirche. Sonntag, 16. Dez., vorm. 10 Uhr Deutſches Amt m. Predigt⸗ 20efe Freitag abend 8 Bibelſtunde ggegggengenee — SchiffsKerfer eb Harmburq, —urd Dreischreuberdaerrpfer HAnhune eeeeeeeeeeeeeeet Auskuruf erfeiler: NHANMBURG, Alsterdamm 39. Fernruf 6390 5 1, 3, Breitestrasse. Aeeemmgnnnan U¹ nane Wit tauſen laufend gebrauchte Geschäfts- Couverts Original und zahlen per Kg 30 Pfg. Kauf-Gesuche Besseres Ein-Oiettamilienhaus je—5 Zimmer mögl.—— 25 Auto⸗Garage zu kaufen geſucht. Angebote im. 7 unter I. G. 21 an die Geſchäſtsſt. B9946 an, paet — KWanſtadiſt. 14 Tel.8788 ſgggeeeee Nactn „Majestic“ 36331 Tonnen, der grösste Dampfer der Welt. Regelmägdige Abfahrten der modernsten und grösstften Schnelldampfer der Velf von SOUTHANIPTON bzw. LIVERPOOL NIW.vont- BosTox DIIIIADEI DHIR„CANADR „Majestic“ 36 551 t 1 I. und II. Kl. mit gröstem Lurns „Olympic“ Wann III 3 e en 22 00. m „Homeric“ 34356 t· Komfort. Spelsesaal, Rauch · „Adriatic“ 24541 t zimmer, Damensalon ete. 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