des Vertrages von Verſailles zu erfüllen. Bezungspreiſe: In Mannherm u Uumgebung v. 13.—1% Dez Gattin, Luther, ODeſer, Montag, 17. Dezember 1 Silon mork. die monatlich Sezieher verpflichten lich dei er Seſtellung des Rbonnements die wührend der Bezugszeit notwendigen preiserhöhung en zu dezahlen. poſt⸗ ſcheckkonto nummer 17800 Karlsruhe.— Haupt geſchäftsſtelle Mannbeim E 6. 2.— Seſchäfts⸗Nebenſtelle Ueckarſtadt. wald⸗ dofſtr. o. Fernſpr. Nr. 7031, 702, 7033. 70aa, 7036. Celegr.⸗Nör. 8 nzeiger Mannbeim. Erſcheint wöchentlich zwöltmal. Keue außenpolitiſche Schwierigkeiten EBerſin, 17. Dez.(Von unſ. Berliner Bürdo.) Die bedeu⸗ tungsvolle Kundgebung des Kanzlers Dr. Marx und des Reichs⸗ außenminiſters Dr. Streſemann vollzog ſich in einem äußerlich glänzenden und impoſanten Rahmen. auch diesmal der Reichstagsempfang des Vereins Berliner Preſſe, trotz der Ungunſt der Verhältniſſe die geiſtige Elite Ber⸗ lins. Von amtlicher Seite waren Reichspräſident Ebert mit Reichskanzler Dr. Marx, Reichstagspräſident. Lö be, Außenminiſter Dr. Streſemann und die Reichsminiſter Dr. Höfle, Geßler, ferner der preußiſche Miniſterpräſident Braun, der Verliner Oberbürgermeiſter Bö ß. der Berliner Polizeipräſident, ſowie zahlr eiche Parlamentarier er⸗ ſchienen, fer die charakteriſtiſchen Vertreter von Politik, Wirt · ſchaft, Kunſt und Wiſſenſchüft. In der großen Wandelhalle begrüßte der Vorſitzende des Vereins, Dr. Mettger, die Erſchienenen und apoſtraphierte in ſeiner Anſprache unter heiterer Zuſtimmung insbe⸗ ſondere Dr. Streſemann, von dem er ſagte, daß er ein glänzenber Journaliſt geworden wäre, wenn in ihn nicht Neiſung und Zufall zu Wirtſchaft und Politik geführt hätten. Gegen. 6 Uhr gingen dann im Plenarſaal die großen politiſchen Reden vor ſich, die von lebhaften Kundgebungen der Zuhörer de ⸗ gleitet waren. Tieſe und ſorgenvolle Schatten verbreiteten ſich, als Dr. Streſemann auf die deutſche Demarche in Paris und Brüſſel zu ſprechen kam und die Mitteilung machte, daß Frankreich die Wiederaufnahme der Militärkontrolle als Vorbedingung der Verhandlungen ſtelle. Wir hatten alſo Recht, ars wir die Vermutung äußerten, daß Poinoare zwar die Bereitwilligkeit zum Verhandeln äußere, aber dem von uns angeregten Meinungs⸗ austauſch Schwierigkeiten zu ſchaffen ſich mühen werde. Daß auf ſolche ſtarken Hemmungen franzöſiſcherſeits der deutſche Verſtändi⸗ gungsverſuch bereits im allererſten Anfangsſtadium ſtößt, zeigt die Havasauslaſſung über Poincares vorausſichtliche Antwort. Darnach bekundet der franzöſiſche Miniſterpräſident, wie freilich unſchwer vorauszüſehen war, keine Neigung der direkten Fühlungnahme von Regierung zu Regierung, wie ſie der deutſchen Regierung vor⸗ ſchwebt unter Ausſchaltung der bisherigen Zwiſcheninſtanzen den Weg zu ebnen. Allgemein war denn auch geſtern im Reichstag der Eindruck vorherrſchend, daß der Reichsregierung und vor allem dem Außenminiſber eine ſchwere diplomatiſche Aufgabe bevorſtehe. Auf die politiſchen Anſprachen folgte ein Konzert, zu dem Meiſter des Vortrags ſich in einem auserleſenen Programm zu⸗ auße ſammenfanden. Daran ſchloß ſich ein geſelliges Beiſammen⸗ * Aus den Reden int folgendes bemerkenswert: Der Reichskanzler erinnerte zu⸗ 113 daß ſich der Tag der Ruhrbeſetzung demnächſt jähre. Eine unnennbare Kette von Jammer, Not und Elend habe ſich an dieſen Tag angeſchloſſen. Bon der Bevölkerung eſen Taten vollbracht worden,⸗die man erſt in künftiger Zeit richtig ſchäzen werde. Aber nun wirkten ſich die umgeheuerlichen Fol⸗ gen dieſes Eingriffs in unſer Wirtſchaftsleben aus. Wir haben Wochen vor uns, die vielleicht ſchwerere Anforderungen an die Charakterfeſtigkeik des geſamten deutſchen Volkes ſtenen werden, als manche Epiſode der Kriegszeit. Der Kanzler wies darauf hin, daß von allen Schichten der Bevölkerung helden⸗ fte Opfer äußerſter Art gebracht werden müßten. Die Regierung ei entſchloſſen, ihre Pflicht zu tun. damit alles geſchehe,—— wendig iſt, unt das Aeußerſte von uns abzuwenden. Es werde der ganze deutſche Opferſinn dazu gehören, daß wir nicht unterliegen. Der Reichskanzler verwies auf den ernſten Zweck der ranſtaltung, die charitative Hilfe für die Notleidenden, und drückte unter lebhafter Zuſtimmung die Hoffnung aus, daß der end ſowohl dem Verein gute Erfolge bringen, als auch in allen n Gedanken entzünden werde: Wir wollen ſein ein einig Volk von Brüdern! 4 Reichsminiſter des Aeußern Dr. erinnerte ei s ſeiner Ausführu an een eeee e eten Lells—— Tat im Dienſte der Wahrheit nannte, dazu be⸗ immt, der Wahrheit über die Urſachen des Weltkrieges den Weg . bahnen Wir haben, 8 führte der e un die eh U. ot wie kein anderes Volk auf uns 5 20 53 nun aliſchen Ehrenrechte le er und je deuſſche ſie ablehnen. Erſt auch die 155 deren Regierungen ihre Archive geöffnet hätten werde 8 Ftel über die Entſtehung des größten Unglücks der Zeit möglich n. Der Redner verwies ſodann auf den heute, ein halbes Jahr⸗ Bönt nach Kriegsende, in herrſchenden a auf die Jeſetzung deutſchen Landes, auch ſolchen 8, 1 75 für; natürlich Beſetzungsgründe nicht im er⸗ rage ſtehen, auf die fortdauernde Gefangenſchaft zahlreicher Deut⸗ boer die feende Verwallung auf deuſchem Boren, ait Kuneeung utſchen Beſitzes und die Ünterdrückung der einung atebeſehten Geblet. Bor der Ruhrbeſezung pobe die meuffeßeerpan Ales getan, um zu einer Verſtändigung zu zonferenzen in London und Paris. Sie habe ſich den die R en eines Rheinpaktes zu eigen gemacht. Trotzdem ſei die 5 eſezung erfolgt. Auch während des Ruhrkampfes habe Deutſchlan durch ſein Angebot der Regierung Cuno die Hand en geboten und ſich in ihrem Memorandum zur⸗ Uebernahme weitergehender und weiteſtgehender Verpfilchtungen erboten. In der eſcichte der Völker ſei es unerhört, daß ein großer Staat auf leine Angebote nicht einmal einer Antwort gewürdigt Fürde. Als dann dem Kabinett, dem der Redner vorſtand, die ſchwere Aufgabe zuteil wurde, den Widerſtand im Ruhrgebiet zu be⸗ Adigen, habe man geglaubt, daß dieſer Entſchluß der Negierung den Beginn internationaler Verhandlungen bedouten würde. Diez 5 Wie alljährlich, ſo vereinigte 2 Bodiche Ueneſt Aachrichen Beilagen: Der Sport vom Sonntag— Aus Seit und Leben mit Mannheimer Srauen-Seitung und Mannheimer Muſik⸗Seitung Verkaufspreis 100 Milliarden Mark 1923— Nr. 580 nzeigenpreije nach Tarif, dei ocauezahlung pro ein⸗ ſpaltige Kolonelzelle für Rllg Anzeigen.40 Soldmark Reklamen 1,20 Golòmark. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Rusgaden wird keine verantwortung üder⸗ nommen. höhere Sewall Streiks, Setriebsſtörungen uſw. chtigen zu kei Erſ. ſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Rus gaben oder ſür verſpätete ufnahme von fin⸗ zeigen. ftuftr. öd. Fernſpr. ohne Orwähr. Serichtoſt. mannheim. Slreſemann über deulſche Lebensfragen 255 uns erneut Opfern veranlaßt. Die Tatſache, daß heute ein rmögen des Neiches icht mehr vorhanden und daß der Ruhr⸗ kampf nicht daran ſchuld iſt, ſollte dazu führen, einen neuen Weg er eee 8e eee e emarche der de n ierung habe zu dem Einw geführt, der paſſive Widerſtend ei immer noch nicht beendet, da die militäri⸗ che Kontrolle nicht wieder eingeführt ſei. Die Regierung habe ſich im vollen Bewußtſein ihrer Verant⸗ wortuna gegen die Wiederaufnahme der Kontrolle gewehrt, weil ſie angeſichts der herrſchenden Erregung die Verantwortung für Leben und Sicherheit der Kontrollorgane heute nicht übernehmen könne. Die letzten Schritte der Reichsregierung hätten bewieſen, daß ſie trotz der Angriffe von ſenen, die ſie oft unverantwortlich kritiſterten, den Weg der Verſtändigung für die direkten Verhand⸗ lungen gehen wolle. Der Miniſter führte dann weiter aus: Wir ſind dieſen Weg gegangen, weil wir uns dazu in erſter Linie gegenüber unſeren Volksgenoſſen an Rhein und Ruhr ver⸗ pflichtet fühlen. Die beſetzten Gebiete ſigd im Zuſtande des okkupierten Kriegsgebietes. Sie ſind es ohne die Rechte, die ein ſolches nach dem geltenden Völkerrecht hat. Wenn ſie vorläufig okkupiertes Kriegsgebiet bleiben, ſo haben ſie ein Anrecht auf Regelung ihrer Verhältniſſe. Auch aus einem anderen Grunde müßte man, ſo legte Streſemann weiter dar, zu einem Modus vivendi für das Ruhrgebiet kommen. Eine Prüfung der deutſchen Leiſtungsfähigkeit durch die eine der dem⸗ nächſt tagenden interalliierten Kommiſſionen ſei nicht möglich, wenn nicht vorher Klarheit darüber beſtehe, wie es um Rhein und Ruhr ſtehe. Unſer Rechtsſtandpunkt ſei vollkom⸗ men klar. Wir werden niemals die Legalität des Ruhreinbruchs anerkennen. Wir ſollten uns dieſen kl⸗ Rechtsſtandpunkt in keiner Weiſe vor der Welt verwiſchen laſſen. Der Redner äußerte die Hoffnung, daß die Kommiſſion ſich vom Stande der deutſchen Finanzen gründlich überzeuge. Wir wür⸗ den unſere Bücher vollkommen offen legen. Die Kommiſſion zur Prüfung der deutſchen Leiſtungsfähigkeit ſei ebenſo unſerer Unter⸗ ſtütung ſicher, wie diejenige zur Unterſuchung der Kapital⸗ flucht. Für die Aufzeigung eines Weges zur internationalen Er⸗ faſſung des deutſchen Kapitals im Auslande, von denen ſie ſich weit übertriebene Vorſtellungen machen, werde niemand dankbarer ſein als die Reichsvegierung, die jeden Weg dazu begrüßen werde. Aber das beſte Mittel, nicht nur entflohenes, ſondern auch frem⸗ des Kapital nach Deutſchland zu ziehen, ſei die Sicherheit des Friedens, der Ruhe und der Entwicklung Deulſchlands. um Staate gehört, ſo führte der Redner weiter aus, eine ſeſte renze. Wo iſt unſere Grenze? Zum Staat gehört die Aus⸗ übung ſouveräner Macht. Wo iſt unſere Souveränität an Rhein und Ruhr? Zum Staat gehört Autorität nach innen und außen. Wie ſoll die deutſche Regierung Autgrität nach innen haben, wenn ſie von außen fortwährend ſo gedemütigt wird, daß ſie nicht in der Lage iſt, ihre Autorität im eigenen Gebjiet geſetzmäßig auszuüben? Wenn mam uns die ruhige Entwicklung von n garantiert, werden wir auch im Innern ruhigeren Zeiten ent⸗ gegengehen. men der deutſchen Regierung die Ausübung ihrer Autorität, Frieden, Freiheit und Entwickl dann werden wir mit den extremen Strömungen im Innern ſchon fertig werden und es bedürſte— We über dieſe Er⸗ befinden, ſo erſchũ ſie die Grundlagen der geſamten Weltwirtſchaft. Jetzt ſei Deutſchland, ſo führte der Miniſter weiter aus, ein krankes Glied am europäiſchen Körper. Wir hätten die charitative Hilfe der ganzen Welt anrufen müſſen, um der deut⸗ ſchen Not zu ſteuern. Es ſei ihm eine angenehme Aufgabe, den Dank aus für alles, was in der ganzen Welt ſich rege in —1 Sicherinnern an Menſchenpflicht gegenüber dem, was Deutſch⸗ an Der Redner begrüßde beſonders Guch die Auslandsſpenden eeee eee klen genorben. Gs mäſte Dafür gefben dberden, dß zwiſchen Kapital und Proletariat ein geiſtiges Deujſchtum ſich erhalte, das ſich von ſeinem Pfli ühl leiten laſſe, ſonſt hätten wir über⸗ kein R f Wiederaufſtieg. Die Wied ichtung Deutſch⸗ 2r ge eee e Desholb habe die Regierung auch der Nation ſelbſt beruhen. f W 8 1 die das in der repräſentieren. d8 Meinung könnten wir innere und nicht äußere Politik führen. Der Miniſter ſchloß mit der Hoffnung, daß die Preſſe, in den ſchweren Tagen, denen wir außenpolftiſch entgegengehen, der Regie⸗ rung zutr Seite ſtehen werde. Die Rede wurde mit minutenlangem ſtürmiſchem Beifall und Händeklatſchen aufgenommen. eine deutſche Note an die Reyko Die deutſche Regierung hat am Samstag der Reparationskom⸗ miſſton eine Note übermitteln laſſen, in der ſie um die Aufheb⸗ ung der den Alliierten nach dem Friedensvertrag zuſtehenden Priorität auf alle Einkünſte des deutſchen Reiches zu Gunſten einer von dan. im Ausland auffzunehmenden Anleihe erſucht. Es handelt ſich um die von Amerika in Aueſicht geſtellten Lebensmittelkredite in Höhe von 75 Millionen Dollars. ** * Einer Agenturmeldung zufolge wurde in Waſhington von maß⸗ gebender Seite milgsteilſt, daß die amerikaniſche Regierung es ab⸗ lehne, zuzuſtimmen, daß deutſches Kapital in Amerika für Re⸗ parationen, beſchlagnahmt werde. Italien unò die Tangerfrage Nachdem der Ausſchluß Italiens von der Tangerkonferenz eine vollzogene Tatſache geworden iſt, behält ſich die italieniſche Re⸗ gierung ausdrücklich vor, zu prüfen, ob das neue Statut Tangers den italieniſchen Intereſſen entſpricht und von ihr anerkannt werden kann. Die allgemeine Erregung ſpiegelt ſich in heftigen Aus⸗ Der deutſche Schritt in Paris Programmgemaß hat Herr v. Hoeſch am Samstag vormittag Poincare aufgeſucht und ihm das deutſche Begehren auf Ein⸗ leitung direkter Verhandlungen übermittelt. Poincare erſuchte den deutſchen Vertreter um ſchriftliche Fixierung einer Reihe von Punk⸗ ten, die in der Unterredung berührt worden waren. Das deutſche ſogenannte Aĩde- memoixe iſt dann der franzöſiſchen Regierung umgehend übergeben worden. Während der Nachmittagsſtunden ſetzte cde— Brüſſel ins Einvernehmen, worauf dann um 9 Uhr PI Antwort poincares dem deutſchen Geſchäftsträger zugeſtellt wurde. Nach der Havasagentur ſtellt Poincare darin feſt, daß er fetzt, nachdem der paſſive Widerſtand eingeſtellt zu ſein ſcheine, jeder⸗ zeit geneigt ſei, ſich mit dem offiziellen Vertreter der deutſchen Regierung über alle Fragen zu beſprechen, mit denen ihn dieſe zu befaſſen wünſche. Was die Fragen anbelange, die auch die übrigen Alliierten intereſſierten, ſo behalte ſich die franzöſiſche Regierung das Recht vor, ſich mit den Alliierten zu verſtändigen, bevor ſie eine Antwort erteile. Was die Reparationen anbelange, ſo werde die franzöſiſche Regierung, wie ſie bereits häufig erklärt habe, weder die durch den Friedensvertrag eingeſetzten Kommiſſionen ihrer Kom⸗ petenzen zu entkleiden, noch irgendeine Regelung in Erwägung zu ziehen ſich bereitfinden, die nicht ſtreng dem Friedensver⸗ trag entſprächen. Die Kommiſſionen würden wetter mit allen Vollmachten ihre Tätigkeit ausüben, die ihnen durch den Friedens⸗ vertrag übertragen ſeien und ohne daß ihre Rechte gegenüber Deutf land in irgendeiner Weiſe vermindert werden könnten. Der von der die franzöſiſche Regterung nicht ablehne, könne alſo eine Be⸗ inträchtigung der Prärogative der Reparationskommiſ⸗ ion oder die mittelbare oder unmittelbare Vorbereitung einer Re⸗ viſion des Friedens weder zum Gegenſtand noch zum Er⸗ gebnis haben. In der Rhein und Ruhrfrage habe die fran⸗ zöſiſche Regierung an der von ihr auseinandergeſetzten Auffaſſung nichts zu ändern. Sie könne ſich nicht dazu bereit finden, die franzöſiſchbelgiſchen Beſatzungsbehörden oder die interalliierte Ober⸗ kommiſſion in den übrigen beſetzten Gebieten ihrer Kompeienzen zu entkleiden. Was die Feſtſetzung eines modus videndi im Ruhrgebiet oder in den altbeſetzten Rheintantden anlange, ſo ſei der franzöſiſche Miniſterpräſident durchaus geneigt, die Vorſchläge der Berlimer Re⸗ gierung anzuhören und ſie gegebenenfalls gleichzeitig mit ſeiner Stel⸗ lungnahme den zuſtändigen Behörden mitzuteilen. Er wäre nament⸗ lich bereit, zu allen Unterhandlungen bezüglich der Verlängerung der Abmachungen mit den Induſtriellen, bezüglich der Wie⸗ derherſteekung des Wirtſchaftsleb ens und bezüglich der Vermaltumgsfragen. Vorqusſetzung ſei dabei, döß die franzöſiſche Regierung ihr unbedingtes Recht aufrechterhalte, die Rückkehr ausgewieſener Perſonen erſt nach Prüfung der Eimzelfäkle zuzulaſſen. Poincare erklärt am Schluß der Antwort, daß die nteralli⸗ ierten Militärkontrollkommiſſionen ihre regelmäßige Tätigkeit noch nicht wieder hätten aufnehmen können und daß dem⸗ entſprechend Deutſchland nicht behaupten könne, daß es den Frie⸗ densvertrag von Verſailles loyal ausführe. Die Pariſer Sonntagsblätter behandeln, offenſichtlich auf Weiſung vom Ouai d' Orſay hin, die deutſche Demarche künl und mehr nebenſächlich: Der offtzisſe„Petit Pariſien“ meint. die Bilanz ſei beſcheiden. Es wäre bedauerlich wenn die Reſerve. zu der man ſich auf franzöſtſcher Seite genötigt ge⸗ ſehen habe, außerhalb der Grenzen Frankreichs als eine verſchleierte Ablehnung betrachten würde. Dr. Marx brauche, wenn er wirklich die Abſicht habe. den Boden für eine Verſtändigung zu ſuchen, in der Zurückhaltung Poincares keinesweas den Beweis zu erblicken, daß Frankreich ſich einer Ausſprache entzieben wolle. Wenn Deutſchland wirklich guten Willen habe. ſo könne wenigſtens zunächſt eine Atmoſphäre des Vertrauens geſchaffen werden und das genüge einſt⸗ weilen. Das nationaliſtiſch„Echo de Paris“ ſchreibt, der Zweck der Demarche ſei offenbar, ſo ſchnell wie möglich zu einer großen interalliierten Konferenz zu gelangen. In der diskre⸗ teſten Form verſuche Deutſchland diesmal nicht nur die Politik des 11. Januar, ſondern auch das Werk der Reparationskommiſſion zu unterhöhlen. Die franzöſiſche Reaierung lehne es dagegen nicht ab, mit Deutſchland in eine Ausſprache über gewiſſe adminiſtrative Maßnahmen einzutreten mit dem Ziele, das gegenwärtige Okku⸗ pationsregime zu mildern, aber das nur unter der Bedingung, daß die lokalen franzöſiſch⸗belgiſchen Inſtanzen nicht beiſeite geſchoben werden und daß nicht an dem Syſtem gerührt werde, das Frankreich auf die Beine geſtellt babe. Die deutſche Regierung könne weifer überlegen. ſchwanken, manövrieren, Frankreich habe Zeit. Der Matin“ ſaat. die Verhandlungen zwiſchen dem Reich und den Okkupationsmächten könnten unſtreitig von Nutzen ſein, aber die Regierungen von Paris und Brüſſel könnten ſich weder der Geſamt⸗ heit der Alliierten noch den durch den Verſailler Vertrag eingeſetzten W N 8 „Temps“ erklärt. das Motiv des deutſchen Verlangens nach Verhandluncen ſei ſehr durchſichtia und beareiflich. Unter dem Drucke der furchtbaren finanziellen und ſozialen Kriſe habe die deutſche Reaieruna ihre letzte Hoffnung auf die beſetzten Ge⸗ biete geſetzt. Sie wolle nicht nur die Bevölkeruͤng von Rheinland und Weſtfalen aufs neue der Beſteuerung unterwerfen, ſondern wahrſcheinlich auch auf die induſtriellen Reichtümer dieſer Gebiete internationale Anleihen aufzunehmen verſuchen. Gerade deshalb aber könne nicht davon die Rede ſein, die deutſche Verwal⸗ tuna an der Ruhr wieder zuzulaſſen oder der deutſchen Regierung die Verfügunasgewalt über die beſetzten Gebiete wiederzugeben. Die Haltung Italieng Zu den franzöſiſch⸗deutſchen Sonderverhändlungen bemerkt die „Idea Nazionale? daß die gänzlich unſchlüſſige enaliſche Politik, der amerikaniſche Platonismus, die Kriſe des Reiches und die Notwen⸗ diakeit. die Staatsautorität gegenüber den Verträgen der Groß⸗ induſtrie mit der Micum zu wahren, dieſe Verhandlungen herbei⸗ geführt haben. Italien ſei durch Sonderverträge berechtiat, bei den franzöſiſch⸗deutſchen Unterhandlungen vertreten zu ſein. Auch andere Blätter drücken Beſoranis über die Sonderverhandlun⸗ gen aus. Madrid, 17. Dez. Die juriſtiſche Fakultät der Univerſität Madrid hat beſchloſſen, eine Sammiu für bentſhe Profeſſoren zu veranſtalten, deren nis der Berliner deutſchen Regierung vorgeſchlagente Meinungsaustauſch, den fällen, insbeſondere der faſziſtiſchen Blätter gegen Frankreich und ſeine italienfeindliche Mittelmeerpolitik wieder. * Univerſität direkt Aermettelt wird 2. Seife. Nr. 580 Mauuheimer General-Anzeiger(mittag⸗Ausgabe) Monkag, den 17. Dezenber 1923 Dr. Schachts Pläne einer Goldnoten⸗ Emiſſionsbank Der„Obſerver“ veröffentlicht eine Unteredung, die der deu Währungskommiſſar Dr. Schacht dem Berliner e Blattes gewährt hat. Dr. Schacht erklärbe: „Was wir in Deutſchland wollen, die deutſche In⸗ duſtrie auf eine geſunde Geldbaſis zu ſtellen und zwar wieder auf die Goldbaſis. Dann wird das deutſche Wirtſchafts⸗ leben von ſelbſt N Ein geſundes Wirtſchaftsleben bedeutet Goldſteuern, und dieſe bedeuten einen ausgeglichenen Haushalt. Ich bin daran, eine neue Goldnoten⸗Emiſſionsbank in Berlin zu ſchaffen. Sie ſoll 88 werden mit Hilfe von deut⸗ ſchem und ausländiſchem d. Von Deutſchland wird jede An⸗ ſtrengung unternommen werden, um den notwendigen Betrag zu⸗ ſammenzubekommen. Aber ich rechne ebenſo auf die Peteſligun des engliſchen, holländiſchen, ſkandinagviſchen, amerikaniſchen und ſchwei⸗ Feriſchen Kapitals. Dieſe Bank wird den anderen Ländern die Möglichkeit geben, ihr Geld in einer vollkommen geſunden Einrich⸗ tung anzulegen— geſund, weil ſie völlig unabhängig iſt vom Reich und der Regierung und völlig unter der Herrſchaft der Geld⸗ geber ſelbſt ſtegt. Die Gründung einer Goldbank iſt meiner Anſicht nach unab⸗ hängig von der Reparationsfrage. Sie wird durch privafes Kapital finanziert und G. te nur denen geben, die ihrer Anſicht nach Goldkredite verdſenen. Man muß unterſcheiden zwiſchen dieſer und der ſchwierigen e der deutſchen Währung. Die ſteht in enger Verbindung mit en e niemals een Pie es m iſt, dieſe Frage digend zu löſen. augenbli ſogenannte Goldmark und Rentenmark war niemals 5 internationgles Zahl mittel gedacht. Es iſt ſogar un⸗ terſagt, ſie auszuführen. Sie dient ihrem Zwetke im Inland. Meine einzige Sorge iſt das Rheinlang, das außerhalb meines Wir⸗ kungskreiſes liegt. Das mand iſt eine Wunde an Deutſchland⸗ Seite, die ſeine Stärke u bt. Dr.— 1 ſprach ſich äußerſt ſteptiſch über den Erfolg der Goldnoten⸗Emiſſtonsbank in einem kleinen Staat aus, der wi tlich ni Sei Anſicht nach würbe 3* 2— Noſen in der weiten Welt zum Nennwert 4— Der Berichterſtatter fragte Schlu 2 ob ſei ene geug ger ſ Ler. ee 3 geben werden und wie es ſich mit der Anſicht ver⸗ — 4 5 in vielen Kreiſen vorherrf der V n 3 nur 5ker⸗ dieſe Kontrolle bieden könne. belene emment die Tarſache, daß die anderen Länder den Spielraum und die weiteſtreichenden Rechte auf Kontrolle inf ihrer ⸗Beteiligung an der internationalen Einrichtung haben werden. Wenn ſich bwird aber bis auf weiteres die finanzie Deutſchland bereit zeige, eine Kontrolbe des Bölkerbunds dahin an⸗ zunehen, ſo werde es doch darauf beſtehen, daß die freien Staaten wie England an der Kontrolle teilnemhen. Das wietſchaſtliche Programm der Reichsbahn Unter d li Druck, der ärti der deut⸗ nter dem wirtſchaftlichen a unch ſchten r Reichsbahn laſtet, iſt man beſtr leunige Um⸗ ellung auf den inneren ieben Erſparniſſe zu erzielen, die mit dienen ſollen, den ungeheueren Apparat zu ſanieren. In einer des Reichsverkehreminiſters über dieſe Fragen 1 E8: Dringlichſte Aufgabe iſt ſtarke Einſchränkung des 8. A die Nas eſtaltung — 2——5 0 86 ung. nahmen ſind a ez Fahrzeugerſatzes ant. Es heißt da: Die Erſatzbeſcha A der e muß werden, da der ordentliche unter allen Umſtänden eingeſ Haushalt Ausgaben— dieſz Zwecke in dem bisherigen Umfange nicht weiter tragen kann. Solange* mit einem ſtarken An⸗ wachſen des Verkehrs gerechnet werden kann, iſt eine Beſchaffung von Fahrgeugen in maen Umfange auch ni rechtfertigt. Es wird vorübergehend no für e ahrzeuge vorerſt nicht vollen u beſ⸗ eber den außero ichen shalt wird geſagt: Zweifellos wird dei Reichsbahn auch in Zukunft Nadg auten und Be⸗ ſchaffungen vornehmen müſſen. Der wir ng vorangehen müſſen. Neue Bauten werden nach den bisher erteiſten Weiſungen bis auf weiteres nicht mehr angefangen. Auch bei den angefange⸗ nen Bauten treten Beſchränkungen ein. Für die Weiterbehandlung der Frage des elektriſchen Bahnbetriebebz wird ein beſonderes Pro⸗ gramm vorbereitet. Bauten und Beſchaffungen, die im Hinblick auf einen künftigen Großverkehr in vorbereitet werden (ſchwere Wagen und Lokomotiven) und zuſammenhängende dauliche Maßnahmen dürfen vorerſt nicht weiter verfolgt werden. Es muß zunächſt mit allen Mitteln danach getrachtet werden, die Verminderung der Ausgaben. eN Für den Reſt des Rechnungsjahres 1023. und für 1024 kann ein endgültiges zahlen⸗ mäßiges erſt au fügung ſtehenden Mittel feſtſtehen. ———— Leipzig, 17. Dez. Der Verband der MNr Deutſch⸗ lands hat ſich bereit erklärt, an einer unverbind ichen Be⸗ ſprechung im Reichsarbeitsminiſterium über die Lage ſowie über die noch beſtehenden Forderungen der Aerzfkeſchaft Ea — Die Beſprechung findet in der zweiten Hälfte der nüchſten Woche ſtatt. National⸗Theater Maunheim Die Afrilanerin Dieſe Neueinſtudierung wird ſich lohen, der geſtrige Abend ließ darlüber keinen Zweifel. Vor allem: dauberkräftig hat Frau Minnie Leopold⸗Ruske noch nie geſunen, wie geſtern ihre Selita! Dieſe Partie, in erweiterter Mezzoſopranlage geſchrieben, vom Schlummerliede bis zum Duett in Fis der Singſtimme mit natürlichem Geſchmack angeglichen, mußte die Sängerin. wieder in die natürliche Lage ihres Organs zurückzwingen. Und ſiehe da, dieſer Zwang wurbe zur Wohltat, denn nun klang alles ganz„an⸗ ders“, nun hat das Organ ſeinen früheren Reiz, nun vereinigten ſich Geſang und Darſtellung zu einer Selika, die wir ſo bald nicht vergeſſen werden. Auch Fürbachs Vasko wird uns noch lange eine liebe Erinnerung ſein; er iſt offenbar ein Meyerbeerſänger, er hatte ſeiner Tenorſtimme Wider tandskraft und gleichmäßige Schön⸗ heit gegeben und war überhaupt in der beſten Verfaſſung. Nicht ganz in ſolcher ſchien Hans Bahlin g⸗ Nelusko zu ſein. allzu langſame Tempo der D⸗dur⸗Arie mag mit einberechnet wer⸗ den, ebenſo der willkürliche Rhythmus der berühmten Ballade, end⸗ lich gewiſſe Jago⸗Parallelen des Darſtellers. Es verſteht ſich. daß die große und doch weiche Baritonſtimme wieder die Freudenſpen⸗ derinn war; die Wiederhölung mag dienlich ſein, den Beſtand von 1911 wieder zu gewinnen. Die Wiederholung mag auch Frau Lillh Berſa die rechte Freiheit geben; die Süngerin ſang geſtern mit einer Anſpannung der Stimmbänder, die Aufregung vermuten läßt. Trotzdem führte Frau— das Septett⸗Finale gewandt und glücklich. Der ſchöne H⸗dur⸗Satz würde allerdings durch ein etwas lebendigeres Zeitmaß mehr Glanzwirkung und Finalgeiſt haben Wovon dann die Oberſtimme der Sneg den rechten Vorteil gewünne Dieſe vier Partien ſind das Weſen der„Arikanerin“ als Oper. Die übrigen ſind neben ſolchen ſatinierten, mit Arien aus⸗ zen Rollen nicht von Belang, Sie ſollen auch nicht glänzen.. Pedro, Alvar und der indiſche Oberprieſter waren durch Hugo ſin. Wilhelm Fenten, Philipp Maſſalsky und Jogchim dig vertreten. Auch der würdige Kardinal von Mathieu er zu nennen, während Eliſabeth Trautmann ſich mit zelſten Vertrauten abmühen mußte. Die Neueinſtudie⸗ den Eifer der Leitung: Paul Breiſach, Kreideweiß. Das erwühnte akk, die indiſchen Chöre und die euters durchaus cwoeian Im Ein⸗ de gen, fäfnenllich bon ausgeglichenem, Sſterſpiel“— die Hauntſgcher es war ein großer rbeer hatte ihn! A. B1. Erfſog Und Meye ſtellt werden, wenn die zur Ver ⸗ + 2 1 2 Die Separatiſten in der Pfalz Die Lage in Ludwigshafen Die am Freitag in Ludwigshafen von den Separatiſten verhaf⸗ teten beiden Bürgermeiſter ſind in der Nacht zum Sonntag von den Separatiſten abgeſchoben worden. der Stadtrat von der wegen der Verhaftung der beiden Bürgermeiſter in Permanenz tagte, wurde geſtern nachmittag von einem ſeparatiſtiſchen Stoßtrupp geſprengt, der zwei Stadträte verhaftete. f Immer noch Ausweiſungen Obwohl der paſſive Widerſtand längſt beendet iſt, ſind durch die Beſatzungsbehörden in der Zeit vom 15. 10. bis zum 30. 11. ſieben Staatsbeamte mit ihren Angehörigen aus der Pfalz aus⸗ gewieſen worden. Auch die Separatiſten ließen bis zum 30. 11. 27 Ausweiſungsbefehle an bayriſche Staatsbeamte ergehen; mit ihnen mußten 51. Familienangehörigen die Heimat verlaſſen. In der Zeit vom 1. Dezember bis 15. Dezember wurden ausge⸗ wieſen: 4 Stgatsbeamte durch die Beſatzungsbehörde, 14 Staats⸗ beamten und 2 Gemeindebeamte durch die Separatiſten. die verträge mit der Mieum Nach der„Agence Belge“ aus Koblenz wurde dort heute ein Abkommen zwiſchen den Verxtretern der Textilinduſtriel⸗ len der beſetzten Gebiete und dem von der Interalliierten Ober⸗ kommiſſion ermächkigten Ausſchuß unterzeichnet. Die deutſchen Fabrikanten verpflichten ſich zur Lieferung von Fertigfabrikaten, die in Ausführung des Vertrages oder ſpäterer Vereinbarungen beſtellt werden. Dieſe Lieferungen werden keinesfalls von den Alltterten bezahlt. aber Deutſchland gutgeſchrieben. Den Indu⸗ ſtriellen werden Ausfuhrerlaubniſſe und Steuererleichterungen ge⸗ währk. Das Abkommen gilt bis 25. April 1924. Nach einer Havasmeldung aus Düſſeldorf iſt die in den Ver⸗ trägen der deutſchen Ruhrkohlen⸗Verkaufs⸗ und Verteilungsgeſell⸗ ſchaft, die an die Stelle des alten Ko lenſyndikats treten ſoll, vor⸗ geſehene Beteiligung von wenigſtens“ 94% der Gruben bis zum 14. Degember nicht erreicht worden. Die den Gruben geſtellte Friſt ſei daher bis zum 19. Degember verlängert worden. Wenn bis dahin der Vertrag nicht ratifiziert ſei, werde er als hin⸗ fällig betrachtet werden und es werde den Gruben freiſtehen, in gegenſeitige Konkurrenz gu treten. Man nehme aber an, daß die Beteiligungsgiffer rechtzeitig erreicht werden würde. Saarfragen im völkerbund Der Völkerbundsrat beſchätigte ſich am Samstag mit dem Saar⸗ gebiet. Es wurde heſchloſſen, das Mandat der gegenwärtigen Mit⸗ glieder der Regierufigskommiſſion bis zum 31. März 1924 zu ver⸗ küngern. Das Mandat wäre ſonſt am 13. Februar abgelaufen. Der Völkerbundstat wird während der Märzſeſſſon die neuen Mit⸗ lieder ernennen, ſodaß der Anfang der Amtstätigkeit der neuen itglieder mit dem Beginn des Finanzjahres der Regierungskom⸗ miſſton zuſammenfällt, d. h. am 1. April. Die polniſche Rabinettskriſis Der Präſident der polniſchen Republik hat, nachdem er die Mei⸗ nung der Parteiführer eingeholt hatte, die Demiſſion des Kabinetts Witos angenommen und betraute den Führer der Volkspartel Thugutt mit der Neubildung des Kabinetts. Der Finanzzuſammenbruch Das Blatt des linken Volkspartelſtügels,„Kurjer Auſtrowanny Gedjenny“ in Krakau, das ſchon meheſach verboten, bezw. beſchlag⸗ nahmt wurde, veröffentlicht einen Artikel unter der Ueberſchrift „Dieſen Artlikel drucken wir ohne Titel“, da ihn ſonſt der Staats⸗ anwalt konfisziert. In dieſem Artikel ſetzt das Blatt ſeinen Kampf gegen den polniſchen Finanzminiſter fort, dem es vorwirft, daß er an ein Budget für 1924 ſelbſt nicht glaube. Zunächſt komme wieder einmal eine Sintflut von Papiergeld und außerdem bleibe immer noch ein Defizit von 75 Billionen, für das der Finamzminiſter ſelbſt deine Deckung wüßte. Die einzige Löfung wäre nur die ſofortige Entlaſſung des Miniſters. ſſ 05 25 2 . ,, ee e , 29 Eine Nacht bei Prinz Orlofskyy Man nimmt— die geſchätzten Leſerinnen brauchen nicht in der Meinung, ein Rezept für die Weihnachtsbäckeret habe ſich„unter den Strich“ verirrt, indigniert den Kopf zu ſchütteln—, den zweiten Akt aus der„Fledermaus“, ſtellt ein Kabarettprogramm mit lokaler Füär⸗ bung zuſammen und die Nachtvorſtellung iſt fertig. Zu mitternächt⸗ licher Stunde hat am Samstag das geſamte Perſonal des Nationaltheaters für den Garantiefonde von dem mit das Sein oder Nichtſein unſerer Schillerbühne abhängt, gewor⸗ ben. Mit erfreulichem finanziellen Erfolg, wie wir mit Genug⸗ tuung vorausſchicken möchten. 10 000 Goldmark ſind, ſo konnte Alex Kökert, als gegen halb 1 Uhr der Schlußbeifall verrauſcht war, verkünden, in der Pauſe gezeichnet worden! Der künſtleriſche Exfolg war ſelbſtverſtändtich. Es iſt im Rahmen der aroßen Geſellſchaftsſzene des zweiten Aktes der„Fledermaus“, der ſogar Gelegenheit zu einer Modeſchau gab, eine Fülle bon ernſter, gediegener Kunſt. Humor und Sature geboten worden. Zunächſt von den Hauptperſonen der Sperette: den Damen Poß zert(Prinz Orlofsky), Heiken Adele) und Jrene Eden(Rofalinde) und den Herren Landorn(Eiſen⸗ ſtein, Michels(Dr. Falke), Voiſin(Frank), Kökert(Haus⸗ hofmeiſter und Godeck(Diener). Dazu geſellten ſich die künſt⸗ leriſchen Kräftes die der ſeſche Prinz für ſein Nachtfeſt verpflichtet batte. Kökert, der ſich in ſeinem Aeußſeren ſehr kleidſam vöſtlich orientiert“ hatte, ſtellte ſich alsͥ„Intendant ohne Oeftzit“ vor. Er war zugleich der„Heerrufer“ vulgo Anſager. 4 Aus der Fülle der abwechslungsreichen Darbietungen, die ſich farbenreich in den faſchinasbunten Rahmen des Nachtfeſtes einfügten, kann nur das Hauptſächlichſte herausgegriffen werden. Ehe ſich Leicht⸗ lebigteit und Champaanerlaune auf der Bühne tummelten, emige tiefernſte Minuten. Eine Mitternachtserſcheinungl Schiller(Robert Vogel) iſt auf ſeinem Poſtament, auf dem er draußen zwiſchen Dalberg und Iffland ſteht, zum Leben erwacht. Eindringlich, be⸗ ſchwörend ſind die Mahnworte(Verfaſſer Ernſt Droo), die er an das ausverkaufte Haus richtet: deſſen eingedenk zu ſein, was die Theaterfreunde verlieren, wenn ſie nicht die zur Erhaltung des Hau⸗ ſes der Muſen erforderliche Opferwilligkeit an den Tag legen.„Ver⸗ laßt Ihr mich, habt Ihr Euch ſelbſt verlaſſen!“ ſo ſchließt der Appell, der ſtarken Beifall auslöſt. Langſam verſchwifndet das Denkmal im Dunkel der Nacht. Das Splel begiunt. Unter Lerts Leitung elek⸗ kriſiert das Orche t leichtbeſchwingt, mit Straufſſcher Süßſe und Wolllklang zu Lebensfreude und Augenblicksgenuß über. Irene EGden— die 7 n warden beſtätſgen, daß ihr Koſtüm ein Gedicht war— die mit ihrer heſtrickenden Stimme Alle entzückt, wird durch Hans Bahling abgelöſt, der zwei geholtballe Lieder mit maiſter⸗ lichem Vorkrog ſnendel. Zmei Paare(Grete Bäſck und Elpfra Erd⸗ mann Ernſt Sladeck und Fritz Linn) kanzen in böhmiſcher Maske ſo drollig und arotesk, daß eine Wiederholung nicht verwei⸗ Rommuniſtiſche„Sport“⸗Oeſtrebungen DLI Berlin, 17. Dez.(Von unſ. Berl. Büro.) Zum geſtrigen Vormittag hatten die Kommuniſten unter dem Decknamen eines Reichskongreſſes der Erwerbsloſen und Kurzarbeiter Delegierte aus dem ganzen Neich nach Berlin berufen. Der Kon⸗ greß war vom Militärbefehlshaber verboten worden⸗ Trotzdem fanden ſich die kommuniſtiſchen Delegierten ein. Die Berliner poli⸗ tiſche Polizei hatte indeſſen das geheimgehaltene Verſammlungslokal rechtzeitig ermittelt, in dem die Kommuniſten unter der Maske eines Sportklubs„Fels 1921“ zu tagen beabſichtigten. Auf der Ein⸗ trittskarte war ein großer„Klubwettſtreit im Ringen und Heben“ angekündigt worden. Gerade, als den Anweſenden verkündet wurde, das Ringen beginne ſofort, erſchienen Beamte der politiſchen Poli⸗ zei und hoben die Verſammlung auf. Es wurden insgeſamt 300 Perſonen aus allen Teilen des Reiches feſtgenommen. Eine zweite angebliche Erwerbsloſenverſammlung hob die Polizei am Nachmit⸗ tag aus, wobei 70 Perſonen verhaftet wurden. Strafverfahren gegen badiſche Kommuniſten Nach Prüfung der Akten durch den Oberreichsanwalt iſt gegen 38 weitere an den oberbadiſchen Septemberunruhen Beteiligze die gerichtliche Vorunterſuchung eröffnet worden. Die von dem kommuniſtiſchen Landtagsabg. Bock eingelegte Beſchwerde über den gegen ihn ergangenen Haftbefehl iſt vom Staatsgerichtshof ver! worfen worden. Störung einer Sollmann-Berſammlung In der vom Kartell der republikaniſchen Studenten und Jung⸗ ſozialiſten einberufenen öffentlichen Verſammlung in Leipzig ſprach Reichsminiſter a. D. Sollmann⸗Köln über die Republik. Die zahlreich anweſenden Kommuniſten verſuchten durch Zurufe die Ver⸗ ſammlung zu ſtören, ſodaß der Redner nur mit großen Unter⸗ brechungen zum Schluß kommen konnte. Es kam dann zu lebhaften Kundgebungen der Einberufer und ihrer Gegner. Als der frühere ſächſiſche kommuniſtiſche Finanzminiſter Dr. Boettcher das Wort erareifen wollte, erreichte der Tumult eine ſolche Höhe. daß der über⸗ wachende Polizeibeamte zur Auflöſuna der Verſammluna ſchritt. Die jächſiſche Regierungskriſis Die Inſtanzen der ſächſiſchen Sozialdemokraten be⸗ faßten ſich am Samstag mit der durch den Rücktritt des Kabinett⸗ Felliſch herbeigeführten Lage. Wie die Frankfurter Zeitung hört, beſchloß man, mit den Kommuniſten zu verhandeln. 09 Für den Fall, daß dieſe Verhandlungen ſcheitern, ſolk der Parteitag einberufen werden, der ſich mit der Frage von Neuwahlen oder einer Koalition mit den Bürgerlichen zu befaſſen hätte. Die Aus⸗ ſichten für eine Einigung mit den Kommunſten ſind ſ ehr gering. An ein ſozialdemokratiſch⸗kommuniſtiſches Kabinett iſt ſelbſt⸗ verſtändlich nicht zu denken. Es kommt den Sozialdemokraten an⸗ ſcheinend vor allem darauf an, Zeit zu gewinnen, um der Alter⸗ native: Neuwahlen oder große Koalition, zu entgehen. Eine Warnung an öſe„Deutſche Jeitung“ General p. Seeckt hat an die„Deutſche Zeitung“ ein Schreſßhen richtet, in dem er erklärte, daß die Zeitung bei der nächſten Ge⸗ ſehrdung der Ruhe und Ordnung ein Exrſcheinungsverbot zu gewärti⸗ gen habe. Das Blatt hatte einen Artikel„Der Wille zur Macht von dem deutſchnationalen Schlange⸗Schöningen ebracht, worin aen wurde, daß die reichs⸗ und ſtaatszerſtörende rfaſſung von Weimar mit allen ſich bietenden Mikteln bekämpft werden müſſe. Seamtenproteſte Berlin, 17. Dez.(Von unſ. Verl. Büro.) Die freigewerl⸗ ſchaftlich organiſterten Beamten Großberlins proteſtierten am geſtri⸗ gen Sonntag in drei überfüllten Mafſenverſammlungen. die der eine Beamtenbund einberufen hatte, gegen die Methode, die die in der Beſoldungsregelung beim Be⸗ amtenabbau und in der Neufeſtſetzung der Arbeitszeit anwendet, Wenn auch die kommuniſtiſchen Redner den größten Beifal fanden und wenn auch ſtarke Unzufriedenheit mit der Taktik det Verbandsführer ſe lag dch borg e— Nte nicht 8N 70 nug 1 ſo ellen, eine Neigun eßeht eneralſtreik oder ähnlichen Verzweiflungsſchritten eſteht. J Berlin, 17. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Ber⸗ liner mexikaniſche Handelsvertreter hat, wie der mitteilt, geſtern von ſeiner Regierung ein Telegramm erh lten, wona ches ſich bei dem angeblichen Aufſtand in Mexiko um eine kleine militäriſche Rebolte handle. Die Regierung hoffe, die Aufſtändiſchen bald zu unterwerfen und den normalen Zuſtand wieder herzuſtellen. „ von den Auslandsdeulſchen. In einem Begrüßungsabend hes neu gebildeten Ehrenpräftdiums vom Bund der Auslands⸗ deutſ⸗ im Auswärtigen Amt entwickelte Geheimrat Große u., den Plan, der Einberufung des Auslandsdeutſchtums in Berkin im Januar 1924, auf der den Auslandsdeutſchen die Möglichkeit ge⸗ ben werden ſol, ihre Anſichten und Wünſche den Reichsbehörden owie der Volksvertretung unmittelbar darzulegen. 5 — gert werden kann. Kreideweiß läßt ſich als graziöſer, tempeka⸗ mentvoller Solotänzer bewundern und räumt dann ſeiner achtköyft Tanztruppe das Feld, die in farbenreichen und formenſchönen Tan büldern eine Augenwdelde iſt. Zwiſchenbinein ein ſeltener Kunſt⸗ genuß: das Kergl⸗Juartett, das ganz wundervoll muftziert Immer neue Masken läßt Kökert eintreten: den Herrn von Lohengrin Maffals ky), der nicht mit dem Kahn, ſondern mit der Stimme umkippt, Götz von Berlichingen(K öbfer), der ſeine eiſern⸗ Fauſt der Erhaltung des Nationaltheaters zur Verfüguna ſtellt. aber vielſagend ſich rückwärts wendet, als er gefragt wird. wie er über die jezigen Theaterverhältniſſe denkt. Selbſt Menelaus, der Prin von Arkadien und der Roſenkavalier(Lene Blankenfeld), del dem Prinzen feierlich eine rote Roſe überreicht, ſtellten ſich ein. Wil⸗ helm Tell, der ſich mit ſeinem Knaben umter die Feſtaäſte miſcht m. ſeine Armbruft auf eine gewiſſe Loge richten. Kökert fällt inm recht⸗ zeitia in den Arm mit dem Bemerken, daß in der Loge der Ober⸗ bürgermeiſter ſitzt. Der Betriebstat läßt ſich durch vier Mitalie vertreten. Julie Sanden, die den Sowjetſtern umgehängt hal, ſchwingt begeiſtert eine rote Fahne. Die Betriebsräte ſchimpfen über die Lichtverſchwendung. Als aber abgeblendet wird, iſts aug nicht recht. Die„Framilie Raffke“, die ihre Mannemer Herkunft nih perleugnen kann, erſcheint ebenfalls auf der Vildfläche. Frau Raff Hermelinmantel von Kunze etregt Senſation. Es iſt klar, daß die humorvollen„Zwiſchenfälle“, die viel Heitel keit hervorriefen, mit den künftleriſchen Gaben aufs beſte den Boden füür die elfrige Aaftation vorbereiteten, die von den Mitwirkenden der Pauſe für den Garantiefonds getrieben wurde. Der erſte hatte ſchon ſoviel geboten, daß man mit der Kürze des zweiten, der wieder durch einen prachtvollen Orcheſtervortrag eingeleitet wurde ſehr zufrieden war. Veſondere Verdienſte um den glänzenden 1 lauf des Nachtfeſtes haben ſich Marr als ſzeniſcher Leiter un, Schrammel als Spielwart erworben. Wie verlautet, trägt mia ſich wit der Abſicht. die Nachtvorſtellung zu wiederholen, weſl Piel keine Karten bekommen konnten. Es iſt ſicher, daß die zweite Au führung ebenfalls verkquft ſein wird. Sch. Morgenaufführung der Stamitzgemeinde 7 Georg Friedrich Händel Nach der freudigen Aufnahme, d Nalfonalthegter gefunden, e Samitzgemeinde beſo mar, dem Geiſt des H zu boreiten wie die Auf Die Einleitung bild ſcheidenen Vozeichnung ſich ein r Portrag von Generalmuſikd vor allem den Opernkomponiſten Händeſ zum Worte“, hinter welcher er ter, fußerſt feinſinnig ter, äußerſt der ernet Gegenſtand —— + klohlenſtelle wird auf den 1. Februar 1924 mit dem Statiſtiſchen Monkag, den 17. Dezember 1923 Mannheimer General-Anzeiger(mittag ⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 580 Städtiſche Nachrichten Für den Theater ⸗Garantieſonds Vom Mannheimer Theaterkulturverband wird uns der folgeng Aufruf übermittelt: „Der Augenblick iſt bedeutſam in der Theatergeſchichte Mann⸗ heims. Das Nationaltheater iſt aufs höchſte gefähr⸗ det. Es gilt dieſes Mal wirklich um Sein oder Nichtſein. Will die Bevölkerung, daß auch hier der Aufbau mit dem Abbau eines im Geiſtigen ſo produktionsfähigen Betriebe begonnen wird? Soll der Mannheimer auf ſeine moraliſche Bildungsſtätte verzichten? Soll er dieſes Gefäß der Vertiefung der Seele für Sitte und Schönheit, der Steigerung des Menſchen über ſich ſelbſt hinaus zu idealen Formen des Daſeins künftighin entbehren? Soll er in dieſen jammervollen Tagen die Heilkraft miſſen, die aus unſerer Kunſt frühlingsquellenhaft tönt und quillt? Das darf nicht ſein. Unſere dunkelbeſchattete Seele braucht jene lichtdurchfluteten Ströme geiſtiger Helle. In unſerer ſturmerfüllten Zeit müſſen durch die Pflege der machtvollen poe⸗ tiſchen und muſtikaliſchen Schöpfungen neue Kraftquellen hervor⸗ ſprudeln, die uns über die grauſame Not der Gegenwart hinaus⸗ heben und den Mut einflößen zu tätig⸗frohem Neuaufbau. Die Tröſterin.Kunſt müſſen wir erhalten mit dem Einſatz letzter, äußerſter Kräfte. Für eine ſolche Kulturaufgabe müßten in einer Stadt wie Mannheim Mittel vorhanden ſein. Darum richten wir nochmals die dringende Mahnung an alle, denen die Liebe für ihr an Tradition ſo ruhmreiches Nationaltheater am Herzen liegt: Zeichnet für den Garan⸗ tiefonds! Bringt ein Opfer! Zeichnet ſofort! Es geht um den Beſtand unſeres Theaters; es geht um die Kunſt, Me um des Lebens willen da iſt, des zu befreienden, zu adelnden, zu verſchönenden und zu erhebenden Lebens. — der ſilberne Sonntag machte ſeinem Namen, ſoweit der Naturrahmen in Betracht kommt, wenig Ehre. In normalen Zeiten— die Witterung iſt ja ebenſo verdreht wie unſere geſamten wirtſchaftlichen und politiſchen Ver⸗ hältniſſe— hätte der Silberſchimmer ſich nicht nur auf die Kaſſen der Geſchäftsleute, ſonder auch auf die Außenwelt erſtreckt. Am vor⸗ mittag unterließ der Himmel das Weinen. Die Wolkenſchleier waren weggezogen, ſodaß Frau Sonne nach langer Pauſe wieder einmal ihr ſtrahlendes Lächeln igen konnte. Leider war die Freude nur von kurzer Dauer. In den erſten Nachmittagsſtunden zog Jupiter Pluvius wieder die Vorhänge vor das Himmels fenſter und ſetzte ſogar den Regenapparat ein wenig in Tätigkeit. Trotzdem rrſchte in den Hauptſtraßen bis zum Erlöſchen der Schaufenſter⸗ euchtung ein ungewöhnlich ſtarker Verkehr. Die wieder mit viel ſchmack arrangierten Auslagen übten eine ſo große Anziehungs⸗ kraft aus, daß vornehmlich in der Breiteſtraße und auf den Planken der Fahrdamm benutzt werden mußte, wenn man ſchnell vorwärts kommen wollte. Ein wahrer Menſchenſtrom ergoß ſich in die großen Waren⸗ und Kaufhäuſer. Wenn nur ein Zehntel der Beſucher ge⸗ kauft hat, dann muß das Geſchäft ſehr gut ausgefallen ſein. Ueber⸗ all wurde mit großer Befriedigung feſtgeſtellt, daß die vielen Nullen aus den Schaufenſtern verſchwunden ſind. Man ſieht jetzt wenigſtens wieder Zahlen. Und wenn es Goldpreiſe ſind, die für Viele nur roblematiſchen Wert haben, weil z. B. die 50 Goldmark, die der Iz koſtet, den man der Frau gar zu gern zu Weihnachten ſchenken möchte, in Wirklichkeit nur zu 50 Billionen in Papiermark zu haben iſt. Viel Zufpruch fand auch der Weihnachtsmarkt auf dem Zeug⸗ Puseh on den Lokalen, die ſich abends füllten, ſtand das alaſt⸗Kaffee im Mittelpunkt des Intereſſes. Der Andrang war ſchon nachmittags ſo groß, der Portier neue Gäſte nur herein ließ, wenn Plätze frei wurden. Die Operettenaufführung im Nibelungenſaal des war ebenfalls gut beſucht.„Die Witwe Grapin“ und„ Mädchen von Elizondo“ entfalteten ihre ganze Anmut und Grazie. Der Erfolg, zu dem Charlotte Kuhn⸗ Brunner, n d⸗ geſanglich und iſch in hervorragen n, war infolgedeſſen durchſchlagend. Auch das Orcheſter verhalf den muſi⸗ kaliſchen Schönheiten der beiden Einakter unter Karl Eberts Leitung zu voller Wirkung. „Der Ankauf von Reichsſilbermünzen durch die Reichsbank erfolgt von heute ab zum 400milliardenfachen Betrage des Nenn⸗ wertes. * Bevorſtehende Aufhebung der Landeskohlenſtelle. Durch en des Neichetonmeſars für die Kohlenverteilung iſt die behördliche Bewirtſchaftung für Brennſtoffe mit Wirkung vom 1. Dezember 1923 aufgehoben worden. Der Aufgabenkreis der badiſchen Landeskohlenſtelle in Mannheim, die vorläufig weiter beſteht, iſt dadurch weſentlich eingeſchränkt; er er⸗ ſtreckt ſich in Zukunft in der Hauptſache auf die Feſtſetzung und Ueberwachung der Kleinhandelspreiſe für Brennſtoffe. Die Landes⸗ Landesamt in Karlsruhe vereinigt und führt von dieſem Zeit⸗ 702 an die Bezeichnung„Statlſtiſches Landesamt— bteilung für Kohlenverſorgung—“. Die Kohlen⸗ verſorgung hat ſich in den letzten Wochen ſo gebeſſert, daß ein ngel an Brennſtoffen nirgends beſteht. Sollten Notſtände erneut auftreten, ſo iſt den Kommunalverbänden das Recht eingeräumt die in ihrem Bezirk vorhandenen Brennſtoffe für die Hausbrandverſor⸗ gung zu beſchlagnahmen. Ausfub machbe. Daß gerade dieſe Seite des Händelſchen usführungen e 50 Schaffens. d0. einen Zeitraum von 35 Jahren emſigen Mühens um⸗ ſpannt, unſerm muſikaliſchen Bewußtſein faſt ganz entſchwunden war, erklärte der Redner einleuchtend aus dem Vorherrſchen des am romantiſchen, pſuchologiſchen, individualiſterenden Kunſtwerk dauptfächlich Waanerſcher Präauna— gebildeten Mußſtabs einer Evoche. die er an ihrem Ende angelanat betrachtet. Der wieder er⸗ wachende Sinn für die Händelſche Oper ihre— vortrefflich geſagt!— ebeglückende“ Wirkung, bedeute den Beginn einer neuen muſikali⸗ ſchen Einſtellung. die vom Individuellen, vom allzu Intereſſanten ſich abkehren und ihren Blick einzia auf das Allgemein⸗Menſchliche, das Typiſche richte.— wie dies eben in Händels Opern feine eigent⸗ liche muſikaliſche„Darſtellung“ findet.— Aber eine Frage: Kön⸗ nen wir überhaupt noch zurück zum bloß Allgemeinen. wenn wir auch unverkennbar aus dem bloß Beſonderen herausſtreben? Dür⸗ zen wir ſo ganz des einen und einzigen Goethe vergeſſen, deſſen Berufung es war, uns zu zeigen: Alles Vergängliche. Einzelne iſt »nur“ ein Gleichnis? Gerade Goethe, der alles Einzelne in ſeiner allgemeinen, ſymboliſchen Bedeutung erkennen lehrt. wird uns davor bewahren, nach dem reſtlos Allgemeinen zu ſtreben.— ſo wie unſere Muſik davor bewahrt bleiben möge, auf Abenteuer im Meere des bloß Typiſchen auszugehen und dabei zwiſchen der Skylla. der Einfachheit der Mittel, und der Charybdis: Manniafaltiakeit der egenſtände, unterzugehen. Worauf wir warten, iſt nicht die Hercluf⸗ kunft des Allgemeinen in der Muſik. ſondern der aroße Menſch. der es uns darſtellt und ſo im goethiſchen Sinn uns ein„Gleichnis“ gibt. bildet das nicht nur muſikaliſche Sehnen unſerer zerriſſenen Zeit! Händel war in dieſem Sinn der aroße Menſch.— und Herr Lert wird uns gewiß beipflichten, daß es, ſo geſehen, ohne die, allerdings oft wohl recht leidige. Individualität nicht geht.— Dieſe Abſchweifung mag geſtattet ſein, ſchon weil die tiefaründigen Ausführungen zu einem ernſthaften Eingehen geradezu herausforderten. Ihre weiteren biſtoriſchen Detafls zu referieren, müſſen wir uns verſagen: die äußerſt beifällige Aufnahme, welche die Worte des Redners fanden, nicht zuletzt dem echten Künſtler. 1 ihnen ſtand und ſie it oft künſtleriſcher gaune zu würzen wußte. Kapellmeiſter 6 Sinzheimer, dem Händel unverkennbar beſonders ans Herz gewachſen iſt, hat das Verdienſt. ein Werk ans Licht gezogen und dem Hörer in liebevoller Bearbeitung nahegebracht zu baben, das den Namen ſeines Schöpfers mit voller Würde träat: eine Sonate Violinkonzert) in B⸗Dur für Solovioline mit bealeiten⸗ den Oboen, Bfolinen, Bratſche und Continuo. Der Form nach ein tes„ooncertino“, birgt es einen unendlichen Reichtum im Verfol⸗ den jener weitgeſchwungenen, aroßen Linie, die nicht weiter wörtlich utbar durch das ganze Kunſtwerk Händels geht und dabei ins tiefſte menſchliche Innere drinat. In wahrhafk meiſterlicher Bogenführung wurde Lene Heſſe dem prächtigen Werk gerecht: alles Frauenhafte ſehlte dieſer ſtraffen, einheitlichen Wiedergabe, ſelbſt im Adagio.— Mannheimer Hilfswerk Sammlung von Kleidern, Wäſcheſtücken, Schuhen und anderen Bekleidungsgegenſtänden In den nächſten Tagen wird der geſamten Schuljugend Mann⸗ heims durch die Klaſſenkehrer und Klehrerinnen ein Aufruf zur Mitarbeit am Hilfswerk bekanntgegeben werden, in dem u. a. ausgeführt wird: „Wie ſchon in den Zeitungen veröffentlicht wurde, ſoll jetzt auch eine Sammlung von Kleidern, Wäſcheſtücken und andern Bekleidungsgegenſtänden in den einzelnen Haushaltungen ſtattfinden. Deren Ergebnis wird aber nur dann reich werden, wenn ſich die Schuljugend für ſie einſetzt; denn das Mahnen der Jugend, dem Nächſten in ſeiner Not zu helfen, ihr Feuereifer und ihre Ausdauer wirken ſtärker und eindringlicher auf die Erwachſenen, als alle gedruckten Aufrufe. Alle Schüter und Schülerinnen ſollen alſo ihre Eltern, Anverwandten und Freunde cht dringend bitten, die Schränke und Schubladen darauf durch⸗ zuſehen, ob nicht einzelne Stücke entbehrt werden können. Dieſe wären dann in Pakete zu verpacken. Die Pakete wären mit Namensaufſchrift der Spender und einem Verzeichnis der en⸗ ſtände zu verſehen und zur Abholung durch Beauftragte des Hilfs⸗ werks bereitzulegen. Der Zeitpunkt der Einſammlung wird in den Zeitungen noch bekonntgegeben werden. Auch diejenigen, deren Eltern oder Anverwandte nicht in der Lage ſind, zu ſpenden, ja vielleicht ſelbſt mit der Not ſchwer zu kämpfen haben, mögen von dieſer Sammlung zuhauſe erzählen, ſchon damit ſich die tröſtliche Gewiß⸗ heit verbreitet, daß man nach Kräften beſtrebt iſt, den Bedürftigen zu helfen. Wir rechnen damit, daß ſich wie ſchon oft auch in dieſem Falle die Mannheimer Schuljugend als tatkräftiger Not⸗ helfer bewähren wird.“ Es iſt nach den günſtigen Erfahrungen, die bei früheren Samm⸗ lungen gemacht wurden, nicht daran zu zweifeln, daß der an die Mannheimer Schuljugend gerichtete Appell ſtarken Widerhall finden wird. An einem guten Erfolg der dringend notwendigen Samm⸗ lung iſt infolgedeſſen nicht zu zweifeln, wenn die Erwachſenen aus ihren Beſtänden hergeben, was nur irgendwie entbehrlich iſt. Die vielſeitige Berufsfeuerwehr. Durch Unvorſichtigkeit des Fuhrmanns war am Samstag vormittag ein Pferd in der Fahr⸗ lachſtraße in eine Dunggrube geſtürzt. Die Berufsfeuerwehr, die deswegen in Bewegung geſetzt wurde, holte das Pferd mit dem Hebezeug aus der Grube heraus. Der tägliche Kaminbrand. Glanzrußbildung ent⸗ ſtand geſtern vormittag im Küchenkamin des Vorderhauſes T 6. 15 ein Brand, der von der um.24 Uhr alarmierten Berufsfeuerwehr mit dem Kaminkehrzeug gelöſcht wurde. Diebſtahlschronik. In letzter Zeit wurden u. a. entwendet: Im Hauſe I 5, 18 aus einer Kommode eine goldene Damenuhr, am Rande befinden ſich Sterne als Verzierungen.— Einem Güter⸗ beſtätter während der Fahrt vom Bahnhof Neckarau bis Mannheim eine Kiſte kondenſierte Milch und 1 Sack Kartoffeln.— In der Eliſabethſchule D 7, 8 ein ſchwarzer Kindermantel aus Samt mit ſchwarzem Plüſchkragen und gelbem Futter.— Aus einem am Hauſe angebrachten Schaukaſten Mittelſtraße 35, der gewaltſam erbrochen wurde, 4 wollene Schals, davon einer grün, einer lilafarvig mit grünen Streifen, einer beigefarbig mit grauen Streifen und einer beigefarbige mit grünen Streifen, ferner 4 geſtrickte Knabenmützen, rau mit blau und ſchwarzen Streifen, ferner 20 Rollen weißen und etwa 5 Rollen ſchwarzer Nähmaſchinenfaden mit der Aufſchrift: Kabismövengarn, Zwirnerei und Nähfadenfabrik, Erwin Kabis, Oederau.— Aus einem Keller in der Schwetzingerſtraße 200 ein⸗ gekalkte Eier.— Aus einem Lager in der Viehhofſtraße 2½ aqm gebrauchtes ſchwarzes Autoſitzleder.— Aus einer unverſchloſſenen Wohnung im Hauſe Seckenheimerſtraße 94 ein ſchwarzer Marengo⸗ Ph ſchwarzem Herrenüberzieher mit Samtkragen und mit ſchwarzem Futter mit weißen Streifen und Monogramm C.., ferner ein dunkelroter Mädchenmantel, Aermel und unteres Ende mit Pelz beſetzt.— Während der Fahrt von München bis Stuttgart eine dunkelbraune krokodillederne Geldtaſche mit 4 Fächern und Druck⸗ knopfverſchluß und auf dieſen die Zahlen 5, 10 und 20. Inhalt: 7 —— einer 5 R 2 ut 05 tzanweiſungen zu 0., ein onglausweis auf den Namen Albert Rot, Student aus München, lautend.— Auf der Straße vor dem Hauſe G 2, 1 ein älterer, trichener zwei⸗ rädriger Handwagen mit Seitenbrettern. Auf leßteren ſteht der Name Lina Walter.— Nachts im Hofe des Hauſes Parkring 1 drei Pekingenten, ſchwarzgrau meliert und je am Halſe ein weißer Ring.— In einem Neubau in Neuoſtheim 120 Bretter, je 1,20 m lang, 14/20 em breit, und 1 Zoll ſtark, aus Tannenholz.— In Waldhof 1 Spiegel ohne Rahmen mit 6 om breitem geſchliffenen Rande, 40/45 em lang und 20/25 em breit, ferner eine verzinkte Fleiſchmaſchine, eine Küchenwage mit 5 Gewichtſbeinen und ein blaues Sporttricot.— Auf der Straße zwiſchen H und J 1 ein 5 bis 6· Jahre alter männlicher Dobermannhund, dunkelbraun mit hell⸗ braunen Abzeichen.— Aus einem Gartenhaus in Neckarau ein dunkelbraun lackierter eintüriger Kleiderſchrank, 2 Spaten mit je einem etwa 1 m langen Stiel, ein Flobertgewehr mit glatten 9g mm⸗ Sauf, ein grün geſtrichener Fußſchemel, eine Handſäge mit eiſernem Bogen, etwa 75 em lang, eine Senſe mit neuem Wurf.— Aus einem Schaukaſten in H 1, 3 drei Taſchenuhren mit Nickelgehäuſen, gol⸗ denen Zeigern, ohne Sekundenzeigern, weiße Zifferblättern mit römiſchen Zahlen, Fabrikant Junghans⸗Rubcous, ein kleiner Zier⸗ und gerade in dieſer Entſelbſtung zeigte ſich die Meiſterſchaft!— Aus der Oper„Rocklinde“— nach welcher die Londoner Damen „Rocklindenanzüge“ zu tragen anfingen— ſang Fritz Seefried eine Arie. Die vortrefflich geſchulte Stimme des Baſſiſten eignet ſich zum Vortrag Händels beſonders durch ibre klare, metallene Färbung, die der Sänger trefflich zu nutzen weiß: das zeigte vor allem auch die Arie des Otto(aus„Otto und Theophano“, welche Oper uns, nachdem die Bahn einmall beſchritten, hoffentlich nicht vorenthalten wirdl) „Nach dem Gewitter“. der er zu beſter Wirkung verhalf. Ganz im Sinn des Werkes durchſeelt war die Wiedergabe der Arie„Kehre wieder. holde Geliebte“. 5 Die Ouvertüre zur eben genannten Oper, in der Einrichtung von Max Sinzheimer zum Konzertvortrag, bildete den Abſchluß der wohlgelungenen Veranſtaltung. Die„edle Einfalt“ des muſikaliſchen Gedankens darf nicht über das reiche Maß techniſcher Schwierigkeit in der Bewältigung des Vortrags hinwegtäuſchen, der dem Orcheſter der Stamitzaemeinde ausgezeichnet gelang. Der Streichkörper ſpielte prächtig abgetönt, und vollkommen„harmoniſch“ wußte Hellmuth Feiß ſeinen Cembalo⸗Part dem ſatt klingenden Ganzen einzufügen. Aeußerſte Anerkennung gebührt dem unermüdlichen Leiter, der auch ein ſtilvoller Begleiter der Geſänge war.— Möge die neue Aufnahme Händels— im Gegenſatz zu der. die ſeinerzeit dem„Meſſias“ erſt⸗ mals hier bereitet wurde— noch weiter reiche Früchte tragen! Mit dieſem Wunſch verließ man die mit reichem Beifall bedachte Auffüh⸗ rung., welcher der Weihnachtsſchmuck des Harmonieſaals einen trau⸗ lichen Rahmen geboten hatte. Dr. K. Liederkranz⸗Ronzert Einen guten alten Ruf ſich zu halten, oder ihn noch zu ſteigern, iſt in der Kunſt ſehr ſchwer. Lie derkranz gelingt dies, dank des unermüdlichen Fleißes ſeines Dirigenten Kapellmeiſter Max Sinzheimer. Das Konzert hob— ſchon durch die gewählte Vortrags⸗ folge vom Alltäglichen ab. as da erklang und geſungen wurde, war äſthetiſches und auch nationales Ede Die Reihenfolge be⸗ tonte außer der ſtimmungsmäßigen Abwechflung die Steigerung nach dem künſtleriſchen Gewicht und war beſonders glücklich bei der Wie⸗ dergabe von„Wanderers Nachtgebet“ von Weber. Hatte der Kritiker im letzten Winterkonzerk vergangenen Jahres allerlei auszu⸗ ſetzen und der Chorleiter für die Zukunft noch viel zu korrigieren, was Toneinſatz und Tonanſatz betrifft, ſo erſtaunte man heuer geradezu. über die Friſche, die Disziplin und die ſeine Ausfeilung der Stimmen, die eine gründliche techniſche und ſtiliſtiſche Durchbildung des Chores verrät, ebenſo wie über den vokalen Vortrag. Von den klanglich ſchön herausgeputzten Liedern beſonders erwähnenswert iſt der Chor„Abendſtändchen“ von Mendelsſohn⸗Bartholdy und das ſchon genannte„Wanderers Nachtgebet“ von Weber, das ich zwar wecker mit Nickelgehäuſe, ſchwarzen Zeigern, weißes Z erblatt mit römiſchen Zahlen, Jabrikant Tam⸗Tam.— In der Mühlenſtraße Nr. 12 im Induſtriehafen 9 Hühner und 2 Hähne. Lebender Skaub. Der feuchte Sommer und Herbſt, der Man⸗ gel an Sonnenſchein und Wärme bewirkt. daß die Vorräte in höhe⸗ rem Grade als ſonſt zum Verderben neigen und ſchwerer als in trockenen Jahren gegen allerlei kleine Feinde zu ſchützen ſind. So mehren ſich gerade jetzt die Klagen über Milben, jene winzia klei⸗ nen Lebeweſen, die als Mehlmilben unſere Mehlvorräte, als Käſe⸗ milben den Käſe, in anderen Formen getrocknete und eingekochte Früchte heimſuchen und die bei ſtarkem Auftreten nicht nur Nah⸗ runasmittel ungenießbar machen, ſondern auch Geſundheitsſtörungen hervorrufen können. Wegen ihrer Kleinheit werden ſie meiſt erſt dann wahrgenommen. wenn ſie in Mengen aus den Vorräten aus⸗ wandern, als wimmelnde Maſſe zu Tauſenden und Abertauſenden an Haushaltungsgegenſtänden und Möbeln umherrennen unſd dann den Hausfrauen als„lebender Staub“ erſcheinen. Da ſie als Hausplage ſehr läſtig und ſchwer zupbekämpfen ſind, achte man beizeiten auch auf vereinzelte Milben, die als kleine, weiße bewealiche Pünktchen wahrgenommen werden können, und ſende eine Probe der Tiere oder der befallenen Waren(am beſten in Glasröhrchen) an das Laborato⸗ rium für Vorrats⸗ und Sveicherſchädlinge der biologiſchen Reichs⸗ anſtalt für Land⸗ und Forſtwirtſchaft in Berlin⸗Dahlem, das Aus⸗ kunft und Ratſchläge für die Bekämpfuna koſtenlos erteilt. veranſtaltungen 8Deutſche Volkspartei. Die für heute, Montag, anberaumte Mitgliederverſammlung muß wegen Verhinderung des Referenten auf die Zeit nach Neujahr verſchoben werden. Näheres wird dann noch bekannt gegeben. Außſerordenkliches Orcheſterkonzert Hans Pfitzuer— Walter Rehberg wird mit Begleitung des Orcheſters das Klapierkonzert theater⸗Orcheſter dirigieren, wobei neben der Freiſchütz⸗OJuvertüre zwei Klavierkonzerte zur Aufführung gelangen werden. Walter Rehberg wird mit Begleitung des Orcheſters das Kſavierkonzert Es⸗dur von Beethoven und das von Pfitzner in Es⸗dur ſpielen. Hans Pfitzners Perſönlichkeit, die unzweifelhaft eine der ſtärkſten Erſcheinungen des Muſiklebens der Gegenwart darſtellt, ſtempelt das Konzert zu einem außergewöhnlichen Ereignis. Aus dem Lande Schwetzingen, 16. Dez. Der Liederkranz Schwetzingen hielt im gutbeſetzten Sagale des„Falken“ ſein diesſähriges Konzert ab. Der Chor mit ſeinen weichen, klingenden Stimmen bot abge⸗ rundete geſangliche Leiſtungen mit rhythmiſchen und dynamiſchen Schattierüngen. Beſonders angenehm fiel die jeweilige Einſtellung der Klangfarbe auf den Charakter des Textes auf. Kultur und Schönheit atmeten die Lieder, die ausgedeutet und dirigiert von Prof. Joſ. Meier, freudige Interpreten in der 60 Mann ſtarken Sängerſchar fanden. Den Kunſtchören von Baumann, Brahms und Angerer ſchloſſen ſich noch 2 Volkslieder an, die infolge ihres herz⸗ lichen Vortrages dankbaren Beiſall fanden. Frau Elſe Flohr aus Mannheim ſang die Arie des Pagen aus Meyerbeers„Hugenotten“, dann Lieder von Reger und Schubert und Strauß' Koloratur⸗ walzer„Frühligeasfeſt“. Es waren herrliche Darbietungen, die trotz Probenmangel flüſſig im Kontakt mit dem Begleiter, Herrn Adolf Schmitt, wiedergegeben wurden. Herr Hans Gedde, z. Z. in Mannheim, verfügt über eine umfangreiche, anſprechende Bariton⸗ ſtimme. Den größten Erfolg erzielte er mit Hermanns„Drei Wan⸗ derer“. Auch ſeine Dreingaben fanden vollſte Anerkennung. Grünsfeld bei Tauberbiſchofsheim, 16. Dez. Durch Großfeuer iſt hier ein Wohnhaus und vier Scheunen zerſtört worden. Die Brandgeſchädigten ſind die Landwirte Joh. Grimmer, Gg. Barthel, . Seubert und Karl Simon. Zwei anliegende Wohnhäuſer wur⸗ den ſtark beſchädigt. Die Entſtehungsurſache iſt unbekannt. 5 Karlsruhe, 16. Dez. Im Baſeler Großen Rat wurde geſtern ein Schreiben des Oberbürgermeiſter von Karlsruhe verleſen, indem er ſich für die der Stadt Karlsruhe zugedachte Hilfe der Stadt [Baſel auf das wärmſte bedankt. Malsburg(A, Müllheim), 13. Dez. Ein auf der Wanderſchaft und Arbeitsſuche befindlicher Arbeiter aus Bayern geriet am Sonn⸗ tag in einer hieſigen Wirtſchaft mit Einwohnern im Verlaufe einer politiſchen Auseinanderſetzung in einen Wortwechſel. Später entſtand eine Schlägerei, bei der der Fremde ſo ſchwer verletzt wurde, daß er am andern Morgen ſtarb: es wurde ein Schädelbruch mit Bluterguß ins Gehirn feſtgeſtellt. Lerlobungs-Angeigen inden au Deihnachſen im Manngeimer General. Anæeilger die grõgste Derbreifung. Der Derlobungs-Anæeiger erscheint am NMonſag. den 24. Deæ. Mifags-Ausgabe. Besfellungen rechtzeilig erbeten. Der Derlag „Sandmännchen“ beſtätigte, kleinerer Schwankungen ungeachtet, die oben r cheng delsne el Nur wünſchte man, daß es dem Diri⸗ — 1 künftig gelänge, ſeine anhängliche Sängerſchar für den Aus⸗ ruck noch freier und mobiler zu und vor Uebertreibungen⸗ zu hüten. Immerhin freute man ſich, daß die Sänger einen Diri⸗ genten haben, der aufgrund eines ſtarken und ſichereft Inſtinktes ſo⸗ wie unmittelbar und voller' Hingebung an die Sache ſich ſeine Er⸗ folge erarbeitet. Kapellmeiſter Sinzheimer begleitete auch mit gleicher Sorgfalt und Liebe die Soliſten des Abends. 7 Anmy König⸗ Bomatſch(anſtelle der erkrankten Aenne Geier) errang mit der diffizilen„Ozean⸗Arie“ aus Oberon den durchſchlagenden Erfolg des Abends; denn ſie ſang ſie mit reißendem Schwung und raſſiger Virtuoſität, aber ihre Stimme hatte die im Konzerkgeſang empfind⸗ bare Schärfe aller Hochdramatiſchen. Darunter litten ein wenig die lyriſchen Lieder von Brahms, aber die Zugabe„Meine Liebe iſt —5 von Brahms war recht ſchön. Der vortreffliche Celliſt und onzertmeiſter am Stuttgarter Landestheater Hans Münch⸗ Holland, vermittelte uns die G⸗moll⸗Sonate von Händel und die A⸗dur⸗Sonate von Boccherini aus der die holde Anmut altitalieniſcher k frrcgh 120 555 8 mit einer r. vornehmen Vo unſt im harmoniſchen Gleichgewicht. Den Schluß bildete„Vilanella alla Napolitana“ von Donal deſ 05 die Tenöre das Forte nicht hinausſchrieen und die Bäße weich ſan⸗ gen, ohne zu preſſen und zu knarren. Es war ein ſchöner, befreien der Ausklang. 25 Runſt und wiſßſenſchaſt Ein Roenkgen⸗Muſeum i Würzburg. Ein Roentgen⸗Muſeum iſt im Phyſikaliſchen Inſtitut in Würzburg errichtet Worden an der Stätte, wo Profeſſor W. C. Roentgen im Jahre 1895 die nach ihm beannten Strahlen entdeckte. Am 9. Dezember fand aus dieſem An⸗ laß ein Feſtakt ſtatt. Rektor Magnifikus, Prof. Dr. Kni e v lder als Nachfolger Haberlandts im April nach Berlin überſiedelt) und Prof. Waaner hielten Gedächtnisreden. Um den verſtorbenen Gelehrten. der auch Ehrenbürger der Stadt Würzburg war, noch beſonders zu ehren, benannte zur Eröffnung des Muſeums die Stadtverwaltung die———— 8„Roentgenring“. 8 n„Deutſch. sblätter“. Nach 20jährig, Beſtehen ſtellten die„Deutſchen E e 0 ihr Erſcheinen ein. Vor zwanzig Jahren war dieſe Monatsſchrift das einzige deutſche landeskundliche Forſchungsorgan. Seine Entſtehung verdankt es Karl Lamprecht. die Herausgeberſchaft lag ſeit dem Beginn in den Händen ſeines Schülers Dr. Armin Tille, des ſetzigen Staats⸗ archivdirektors in Weimar. Die bedeutendſten deutſchen Hiſtoriker auf dem Felde der Landesgeſchichte wirkten dabei mit. So ſtellt der Inhalt der zwanzig Bände eine wertvolle Fundarube für die Erfor⸗ etwas rhythmiſcher im Gefühl habe. Auch der Vortrag von dem allerliebſten, ſchon in der Kinderſtube rühmlichſt bekannten Volkslied da 12 995 deutſcher Vergangenheit auf landesgeſchichtlicher Grundlage — ———— — ————— ——— — —————————————— —— — 4. Seite. Nr. 580 Mannheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) St. Blaſien, 16. Dez. In ähnlicher Weiſe wie Grundſtücke nach Weizen verpachtet werden, wurde die Jagd von Blaſiewald zu einem Anſchlag von 250 Kilogr. Rehfleiſch ausgeſchrieben. Geſteigert wurde die Jagd aber zu 500 Kilogr. * Seitersheim b. Staufen., 16. Dez. Zu dem Großfeuer in der Ziegelei der Gebr. Müller wird noch weiter berichtet, daß durch den Brand auch die elektriſche Zentrale zerſtört worden iſt. Dadurch iſt nicht nur die Ortſchaft Heitersheim, ſondern auch alle umliegenden Orte, die an das Werk angeſchloſſen waren ohne Licht und Kraft. * Waldshut, 16. Dez. Der Betrieb der Lonzawerke ſoll nach einer Meldung der„Neuen Waldshuter St. Blaſier Zeitung“ noch im beſchränkten Umfange wieder aufgenommen werden. * Hörrach, 14. Dez. Der alte badiſche Bahnhof in Baſel wird jetzt abgebrochen, da das Gebäude ziemlich baufällig ge⸗ worden iſt. Nachbargebiete * Zweibrücken, 16. Dez. Ein neues Schnellzugspaar iſt am 15. Dezember lt.„Pfälz. Merkur“ auf der Strecke Saarbrücken— Zweibrücken—Landau—Neuſtadt—Ludwigshafen eingelegt worden. * Hauenſtein bei. Pirmaſens, 16. Dez. Nachdem die hieſige Schuhinduſtrie ſeit neun Monaten faſt allgemein ſtillgelegt war, machen ſich jetzt Anzeichen bemerkbar, daß die Betriebe wieder in Gang geſetzt werden. Auch die Kleinfabrikanten regen ſich wieder. An eine allgemeine Vollbeſchäftigung iſt jedoch in abſehbarer Zeit noch nicht zu denken. * Frankfurt, 16. Dez. Der Eiſenbahnkriminalpolizei in Frank⸗ furt a. M. iſt es gelungen, eine aus zehn Perſonen beſtehende Diebesbande dingfeſt zu machen, die ſich an ſchweren Eiſen⸗ ee eee bezw. Hehlerei beteiligten. Die Haupttäter ſind frühere Eiſenbahnarbeiter. Gerichtszeitung Das erdroſſelte ind Eine dunkle Kriminalaffäre beſchäftigte die 7. Strafkammer des Sandgerichts Berlin III. der es aber auch nicht gelang, Licht in das Dunkel zu bringen. Ein Ehepaar aus Spandau hatte ſich wegen fahrläſſiger Tötung ſeines einſährigen Kindes zu verantworten. Das Ehepaar hatte eines Abends ein Veranügen gufgeſucht und bis zum frühen Morgen durchgefeiert. Als es nach Hauſe kam. fand es das allein in der Wohnung gelaſſene Kind neben ſeinem Lager erdroſ⸗ felt liegen. Aus den näheren Umſtänden entſtand der Verdacht, daß die Eltern die Tat ſelbſt begangen hätten, um ſich des Kindes zu ent⸗ ledigen. Das Ehepaar ſtand nämlich bezüglich der Behandlung ſeiner Kinder in der Nachbarſchaft nicht im beſten Ruf. Es wurde ihm zum Vorwurf gemacht. daß es ſchon ein früheres Kind unverſorgt gelaſſen habe, als es auf den Tod daniederlag. Merkwürdigerweiſe wurde nun aber trotz der Anzeige die Leiche des Kindes nicht obduziert. Die angeklagte Frau hatte angegeben, daß ſie vor ihrem Weagange das Kind auf der Chaiſelonaue niederlegt und die beiden Zipfel der Bett⸗ decke um den Hals mit einem Bindfaden feſtgebunden habe, da⸗ mit es ſich nicht bloßſtrampeln könne. Das Kind müſſe dann aber doch heruntergefallen und dabei mit dem Hals in die Schlinge gera⸗ ten ſein. Bei der Heimkehr habe das Kind tot neben der Chatſe⸗ longue gelegen. Die Strangulationsmarke am Halſe des Kindes be⸗ fand ſich aber merkwürdigerweiſe nicht auf der Seſte, auf der das Kind heruntergefallen war. Dennoch wurde der Verdachb der abſicht⸗ ichen Tötuna nicht aufrechterhalten und das Ehepaar nur wegen fahrläſſiger Tötung angeklagt, weil es das hilfloſe einfährige Kind in der gefährlichen Lage ohne Aufſicht gelaſſen habe. Da die Obduk⸗ tion nicht vorgenommen war, konnte der Sachverſtändige überhaupt nicht die Todesurſache feſtſtellen. Es war auch nicht möglich, feſtzu⸗ ſtellen, ob der Tod im kaufalen Zuſammenhange mit der Art. wie die Mutter das Kind auf dem Lager untergebracht hatte, ſtehe, wenn der Arzt es auch als höchſt unwahrſcheinlich bezeichnete, daß das Kind auf dieſe Weiſe zu Tode gekommen ſei. Das Gericht mußte die An⸗ geklagten daher mangels Beweiſes freifpvrechen. Kaffinierte muchfälſchungen. Zu einer hohen, aber gerechten Strafe verurteilte das Schöffengericht Freiburg einen dortigen Milch⸗ händler. Das ſtädtiſche Unterſuchungsamt hatte feſtgeſtellt. daß ſämt⸗ iſche Milch, die der Angeklagte auf ſeinem Wagen mit ſich führte, einen Waſſerzuſatz erhalten hatte. Die Fälſchung war ſo raffiniert vorgenommen, daß ſie nur durch eingehende Vergleichsunterſuchun⸗ gen feſtſtellbar war. Bei einer einige Wochen ſpäter ausgeführten Nachkontrolle fand ſich wieder gewäſſerte Milch auf ſeinem Wagen vor. Das Urteil lautete auf zwei Monate Gefänganis, 50 Goldmark Geldſtrafe und Veröffentlichung des Urteils. Das Gericht ſei, ſo wurde in der Begründung betont, von der hier ſeit Jahren konſequent durchgeführten Uebung, bei abſichtlichen Milchfälſchungen neben einer Geldſtrafe auch auf eine Freiheitsſtrafe zu erkennen, nicht abgegangen. Neues aus aller Welt — Im Kampfe mit einem Tintenfiſch. Bei den Unterſee⸗ iſchen Arbeiten an dem auf dem Meere ruhenden Wrack des Panzerſchiffes Liberte im Hafen von Toulouſe iſt ein Taucher von einem großen Tintenfiſch angegriffen worden. Die Fangarme des Tieres hielten den Mann feſt, der nur mit großer Mühe das Alarmzeichen geben konnte. Taucher und Tintenfiſch wurden in feſter Umklammerung zur Ober⸗ — gezogen, wo das Ungeheuer in Stücke zerhackt werden konnte. Tier wog zwanzig Kilogramm. 0 — Millionenerbſchaften für den engliſchen Fiskus. Der eng⸗ liſche Schatzkanzler hat in der vorigen Woche Glück gehabt. Es ſind ihm aus zwei gewaltigen Erbſchaften ſehr beträchtliche Beträge zu⸗ gefallen. Bei dem einen handelt es ſich um das Teſtament des engliſchen Bankiers Nathaniel Charles Rothſchilds, der in Northam⸗ tonſhire ein Beſitztum bewohnte. Dieſer Rothſchild ſtarb, 46 Jahre alt, im Oktober dieſes Jahres und hinterließ ein Vermögen von rund 50 Millionen Goldmark. Der Verſtorbene war im gewiſſen Sinne ein Sonderling. Er intereſſierte ſich außerordentlich ſtark für Inſekten und galt namentlich in Bezug auf das Geſchlecht der Flöhe als Weltautorität. Seine außerordentlich wertvolle Inſektenſamm⸗ lung wurde dem Britiſchen Muſeum teſtamentariſch vermacht, zu⸗ gleich mit einem Betrage von 200.000 Goldmark, der für die dauernde Beſoldung eines beſonderen Wächters für dieſe Sammlung dienen ſoll. Von dem Vermögen Rothſchilds floſſen dem engliſchen Steuer⸗ fiskus annähernd 20 Millionen zu, ein Beweis dafür, wie kräftig man in England die Rieſenerbſchaften anpackt. In derſelben Woche war das Teſtament eines anderen engliſchen Kröſus fällig geworden. Es handelte ſch dabei um den Bankter Maurice Mareuz der über 60 Millionen Goldmark hinterlaſſen hatte und deſſen Erben über 25 Millionen Goldmark davon dem engliſchen Fiskus überlaſſen mußten. Das macht in einer Woche aus zwei Erbſchaften insgeſamt 43 Millionen Goldmark, gewiß ein Betrag. nach dem unſere Finanzminiſter ſeit Monaten ſich mit vergeblicher Sehnſucht aus⸗ geſchaut haben. — Das Geheimnis einer Oelauelle. In dem auſtraliſchen Orte Perth entſtand kürzlich eine freudige Erreaung, als in der Nach⸗ barſchaft, ungefähr 20 Meilen von Southern Croß entfernt, eine Delquelle entdeckt wurde. Die Nachricht wurde von zwei Ingenieuren beſtätigt, die dort Nachgrabungen veranſtaltet hatten. Sie wieſen Delproben vor und zerſtreuten dadurch jeden Zweifel an der Richtig⸗ keit ihrer Angaben. Es dauerte nicht lange, ſo war die Gründung einer neuen Oelgeſellſchaft im Gange. Die Behörden, die die Oelpro⸗ ben hatten unterſuchen laſſen. hielten es aber doch für angebracht, der Sache etwas auf den Grund zu gehen und ſchickten zu dieſem Zwecke Delektive nach der Fundſtelle. Dieſe laa am Rande eines Salzſees und es ergab ſich, daß tatſächlich aus dem Bohrloch Oel zutage kam. Trotzdem hielten es die Detektive für angebracht, weitere Forſchungen anzuſtellen. Während man in der Nähe des erſten ein zweites Bohr⸗ loch auub, begaben ſich die Detektive in das Lager der Ingenieure und kamen dort ſehr bald dem Schwindel auf die Spur. Sie fanden ſehr geſchickt verſteckt im Erdboden einen Oeltank ſowie verſchiedene Be⸗ hälter, die mit verſchiedenen Arten von Oel gefüllt waren. Von dieſer Stelle aus führte eine unterirdiſche Leitung zu dem Bohrloch. Das Geheimnis der Oelquelle wor damit entſchleiert. Die beiden en i62 ibler hatten ſich aus dem Staube gemacht, als man ſie verhaf⸗ 71 Monkag, den 17. Dezember 1923 ——— — Aus Handel und Industrie mungen bestehen aus dem Besitz der Vorzugsaktien und des Centralverband des Deutschen Bank- und! gröen Teils der Stammakfien der Messingwes Bankiergewerbes(E..) Unter dem Vorsitz des Vizepräsidenten des Reichstags, Geh. Justizrat Prof. Dr. Riesser, fand am 15. Dezember 1923 die ordentliche Generalversammlung des Zentralverbands des Deutschen Bank- und Bankiergewer bes statt. Vor Eintritt in die Tagesordnung gedachte der Vorsitzende mit ehrenden Worten des in diesem Jahre verstorbenen hochverdienten langjährigen Vorstandsmitglieds Kommerzienrat Albert Stäckel-Berlin und teilte mit, daß in der vorausgegangenen Ausschußsitzung an Stelle des Dahingegangenen Herr Bruno Edler von der Planitz. i. Fa. F. W. Krause u. Co., Bankgeschäft Kommanditgesellschaft auf Aktien, neu in den Vorsktand gewählt worden ist. Die Anwesenden nahmen so- dann von dem vom Vorstand vorgelegten Geschäfts- bericht zustimmend Kenntnis, insbesondere von den Aus- kührungen, welche in dem Bericht selbst sowie in der ihm als Anlage beigefügten Erklärung des Verbands auf eine kurze Anfrage der Reichstagsabgeordneten Bruhn und Genossen zur Abwehr ungerechtferligter Angriffe auf die Geschäftsbedingungen der Banken gemacht Wor- den sind. Die Versammlung beschloß sodann die Wieder- Wahl der turnusmäßig aus dem Ausschuf ausscheidenden Mitglieder und wählte neu in den Ausschuß die Herren Otto Aschaffenburg, 1. Fa. Lazard Speyer-Ellissen, Frankfurt a.., George Behrens, i. Fa. L. Behfrens u. Söhne, Hamburg, Rich. Blecher, Geschäktsinhaber des Barmer Bankvereins, Barmen, Moritz Lichtenhein, i. Fa. Königsberger u. Lichtenhein, Ber- lin, Direktor Stolcke, Osnabrücker Bank, Osnabrück. Dr,. Paul Wiebering, Meckl rgische Depositen- Wechselbank, Schwerin. Die Versammlung genehmigte des ferneren einen vom Vorstand und Ausschuf ihr unterbreiteten Vorschlag über die Neufestsetzung der Mitgliederbeiträge für das Jahr 1924. Bankier Alfred Maron, Dresden, brachte namens der Mitglieder dem Vorsitzenden und der Geschäftsführung den Dank für hre Tätigkeit im abgelaufenen Geschäftsjahr zum Ausdruck. Der Vorsitzende schloß die Versammlung mit dem Wunsche, daß dem deutschen Bankgewerbe im kommenden Jahre eine fruchtbare Betatigung im Interesse der Wieder- gesundung der Wirtschaft beschieden sein möge. Repartierungsklausel und wertbeständige Zahlung Das Reichswirtschaftsministerium hat entgegen seiner ursprünglichen Stellungnahme in einem Erlaß vom 29. 11. die Abwälzung des Repartierungsrisikos auf den Abnehmer kür zulässig erklärt. Gegenüber diesem beständigen Schwan- ken in den amtlichen Erlassen hat der Reichsbund des Textil- Einzelhandels in einer längeren Eingabe an das Reichs- wirtschaftsministerium Stellung genommen und dabei vor allem auf die ernste Gefahr für die Gesundung unserer Währungsverhältnisse Le eee Während Mini- sterium den Repartierungsvorbehalt als einen rechtswidrigen Versuch, die Zwecke der Valutaspekulations- verordnung illusorisch zu machen, bezeichnet hafte, hatte es am 18. Juli die Durchführung dieses Grundsatzes vorerst zurückgestellt und sich bemüht, wenigstens eine einge- schränkte Anwendung des Repartierungsverfahrens auf dem Verhandlungswege herbeizuführen. Nachdem dieser Ver- such an dem Widerstand der Industrie gescheitert War, seien durch den neuesten Erlaß die Bemühungen der Abnehmer- verbände auf Herbeiführung einer gütlichen Schlichtung von Streitigkeiten nunmehr 80 gut wie aussichtslos geworden, da, wie die Textil-Woche berichtet, die Lieferanten- verbände die Abnehmer jetzt zu restloser Anerkennung der— 74* zu Zwingen suchen. Dabei Wird vielfach der Repartierungs- Vorbehalt auch auf Zahlungen mit wertbeständigen deutschen Zahlungsmitteln ausgedehnt und zwwar derart, daß auch diese nur insocweit gutgeschrieben werden, als sie zur Devisenbeschaffung verwendet werden können. Zu der unzweifelhaften Gefahr einer weiteren Schädigung der Mark kommt hierin ein Angriff auch auf die Wert- beständigkeit der neuen Zahlungsmittel Die Rücksicht auf unsere Währung wäre daher ein Grund, die Dinge nicht einfach von Staats wegen so laufen zu lassen, wie es dem Egoismus einer einzelnen Wirtschafts- gruppe Wünschenswert erscheint. Der Reichsbund er innert schließlich an die Versicherung des Reichswirtschafts- ministeriums, die Repartierungsfrage in kürzester Zeit auf dem Verordnungswege zu regeln, wobei eine Eindammung des Repartierungsvorbehaltes und die Zuständigkeit des neuen Kartellgerichts festgelegt werden soliten.— Dem Währungskommiss af ist gleichzeitig eine Abschrift dieser Eingabe zugeleitet worden. Eine Kohlenpreisermäſßigung Die versammlung der Zechenbesitzer beschloß eine Er- mäßigung der Kohlenpreise um zirka 17% vorzunehmen. Der preis für Gas-Förderkohle wird von 28½2 Goldmark auf 23.50 Gold mark ermäßigt. Damit ist eine ziemliche Anpassung an die englischen Kohlenpreise erfolgt. Auch für Braunkohlen wird eine baldige Preisher absetzung er- Wartet. Gesellschaft für Spinnerei und Weberei. Ettlingen Wie der Vorstand bekannt gibt, hat das Landgericht Karlsruhe am 12. Dezember den Antrag des Herrn Jos. BIumenstein, dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats der Gesellschaft, Rechtsanwalt Dr. Ziegler, die Führung der Geschäfte des Vorsitzenden zu untersagen, zurück gewie- 8 n und Herrn Blumenstein die Kosten des Verfahrens auf- erlegt. Uhrenfabriken Gebrüder Junghans.-., Schramberg Das am 30. Juni abgelaufene schließt bei unverändert 64 Mill. Stamm- und 48 Milb„ Vorzugs- Aktien mit einem Rohgewinn von 31 770,8(139,7) Mill. Ab. Nach Abzug der allgemeinen Unkösten mit 10, 499,8(62,1), der Maschinenreparaturen mit 1227,6(8,8), der Steuern und Soziallasten mit 8536,8(26,6) und der Abschreibungen mit 660,1(5,6) Mill. 4 verbleibt einschließlich Gewinn- vortrages ein Reingewinn von 10 830,4(39,96) Mill. 4. Der am 29. Dezember stattfindenden.-V. soll vorgeschlagen werden, auf die Stammaktien eine Dividende von 3600 (30) Prozent auszuschütten.— Die Bilanz verzeichnet unverändert 8,24 Mill. Schuldverschreibungen, Der ordent- liche Reservefonds hat sich von 50,7 auf 54.9 Mill. 4 erhöht. Der außerordentliche Reservefonds ist um 10 auf 13,1 MiII. 4 erhöht worden. Den Gläubigern mit 13 001,2(64,1) Mill..] Mar stehen Schuldner mit 16 718,8(148,8) Mill. gegenüber. Dieg Vorräte werden mit 4 474,3(70,9) Mill. 4 béwertet. Be- teiligungen und ausländische Unternehmungen sind mit 30,9(28,1) Mill.„ in der Bilanz eingesetzt. Bar und Wechsel Werden mit 2592,5(16,3) Mill.„ ausgewiesen. Der Absatz nach dem Auslande sei befriedigend gewesen, während das Inlandgeschäft unregelmäßig und vom Standpunkt der Substanzerhaltung aus verlustreich gewesen sei. Zs Wurden zwei neue Fabrikgebäude für Metalldrückerei und Emaille- zifferblattfabrikation erstellt und ein neuer Dampfkessel ein- gebaut. Die Beteiligungen und ausländischen Unterneh- Schwarzwald.-G. Villingen, àe ebenfallse Prozent Dividende ausschütten wird. Außerdem steht das Unternehmen der Gebrüder Junghans G. m.., H. in Wien nahe. Die Junghans Hermanos Läimitada G. m. b. H. Schramberg mit einem Kapital von 100 000% wurde auf- gelöst und ihre Filiale in Buenos Aires zu einer selbständi- gen argentinischen.-G. ausgebaut. Mit diesem Unter- nehmen seien langjährige günstige Freundschaftsverträge abgeschlossen. Die Firma Ar ture Junghans, Venedig die unter Sequester kam, wurde wieder erworben. Sie ist mit Hilfe ausländischer Kapitalisten in eine italienische --G. umgewandelt. Auch mit diesem Unternehmen seien günstige Verträge abgeschlossen. Die Pariser Fabr 1K ist endgültig liquidiert. Die Aussichten für das neue Jahr seien nicht besonders günstig. Die Betriebe seien bis jetzt mit einer kleinen Ausnahme voll beschäftigt. Als besonders schädigend stellt der Vorstandsberieht die Betriebssteuer hin, die vor allem die Feinindustrie, bei der Gehälter und Lölme einen hohen Anteil an der Er- zeugung haben, schwer treffe. Bei Weckern und Holzuhren mache sie—8 Prozent, bei Taschenuhren 11 Prozent des Bei solchen Belastungen sei jede Konkurrenz mit ausländi schen Fabriken ausgeschlossen. 70 Prozent der Produktion gingen aber ins Ausland, so daß mit sehr starken Betriebs- einschränkungen gerechnet werden müsse, wenn die Steuer nicht bald aufgehoben würde. 5 Die preußischen Bergwerke als Aktiengesellschatt Im preußischen Ministerium für Handel und Gewerbe Wurde mit einem Kapital von 500 000 Goldmark die Preubische Bergwerks- und Hütten--G. errichtet, die vom Januar 1924 ab nach und nach sà f. Uche Bergwerke, Hütten und Salinen übernehmen soll. Die Uebernahme beginnt mit dem Oberharzer Berg- und Hülten Werk. Man glaubt mit der Gründung eine Beiriebsform ge kunden zu haben, bei der die fiskalischen Werke ohne Zer- schlagung der auf historischer Entwicklung beruhenden Ein- heitlichkeit des staallichen Bergwerksbesitzes und ohne Ein- beziehung privatwirtschaftlicher Interessen von allen pürc- kratischen Hemmnissen freigemacht und zu rationellster Ausgestaltung geführt werden könnten. Die Aktien ũher⸗ nimmt das Finanz- und Handelsministerium, Ruhrbesetzung hervorgerufene Kohlen- und Materialkna starke Selbstkostenerhöhung, die sich in Preiserhöhungen 1 Fabrikate auswirkten. Diese brachten zunachst das deutsche Geschäft ins St dann im März und Aprii zum Still- stand, später sei der deutsche Absatz wieder zögernd in Ga. gekommen. Im Auslandsgeschäft hätten 5 stand und stobweise Nachfrage abgewechselt. Die Umsätu ruhe. Nach dem Bericht für 1922½3 verursachte die durch die fur Seien gestiegen. Nach 4 232 513(54 29) Abschreibungen ver- bleibt einsckl.„ 557 596(151 785 Vortrag ein Reingewinn von& 585.20(.85) Millienen, aus dem als biei Lende 4 8 pro Akiie zum Kurs vom 30. Juni 1923 155 600 prof i. V. 357) verteilt und 1 197.70 Mill. vorgetragen werden ei underändert(alles in Mill.) 10 Kapital befragen nach der Bilanz die Kreditoren 8310.82(30.93) 1 10 300.95 (80.16) Debitoren, 37.12(195) Wechseln, 1(.20) Bar und Vorräten. Das neue Geschäftsjahr zufriedenstellend begonnen, Aufträge lägen für einige Zeil vor. *Aus dem Versicherungswesen. Bespr sichtsamt für Privatversicherun über Aufwertungsfrage in der Versicherung— bisber kein Ergebnis gehabl. Man will zunächst die Kabinetts entscheidung über die Hypothekenaufwertung abwarten. Im Viktoria-Versicherungskonzern ist die ViE toria Transportversicherungs-.-G. mit einem Kapital von 100 000 Goldmark und die Viktoria Rück versicherungs-.-G. mit einem Kapital von 200 000 Goldmark in Berlin errichtet worden. Die Mehrheift des Ak, tienkapitals beider Gesellschaften ist im Besitz der Viktorig Feuerversicher C. Der Rest sei von der Darmstädter und Nationalbank namens eines Konsortiums worden. Vorsitzender des Aufsichtsrats beider Gesellschaften Generaldirektor Otto Gerstenberg. Dem Aufsichtsrat gehören ferner an Jakob Coldschmidt Danatyant) und Prof. Dr⸗ Edmund Landau(Cötfingen).— Die Allianz Versiche, rungs-.-G. in Berlin und die ihr nahestehende M d n e l. ner Rückversicherungs-Gesellschaft in Mar chen(von denen die AIIiahz im laufenden Jahre Verbig, dungen mit der Arminia, dem Deuischen Phönix, der Propi- dentia, der Wilhelma, der Freia und der Union-Weimar eln- Rarer! ist) treten in eine engere Verbindung mit def ayerischen Versicherungsbank-G. vorn Versicherungsanstalten der Bayerischen Hypotheken- um Wechselbank in München. Diese hat seinerzeit ihre V. 2 rungsabteilungen als„Baxerische Versicherungsban.-. sel bständig gemacht und hat die gesamten mit 255 eingt zählten 20 Millionen Aktien dieser Gesellschaft an dit Allianz und an die Münchner Rück überlassen; aus ihrer e treten zwei Mitglieder in den Aufsichtsrat det anz ein. Deulsenmarkit New Tork, 18. Dezbr(WB) Devisen 14 18. 14. 158. 14. 5, Ftankreien b 50 520 Sehreig 174.4 Spanen 13.06 10 Belglen 460.60] Eugiand.37.37 J dtalten.33 40 Waren und Märkte Preisherabsetzung. Nach Mitteilung des Eisen- u 14 Stahlwaren-Industriebundes haben mit Rücksicht auf die in den letzten Tagen bebbachteten Preisermäßl- gungen für Stahl usw. der Hacken-Verband G. m. b. K. und der Hà mmer-Verband G. m. b H. ihre Preise um etws 10% herabgesetzt. N — DD,.;. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat dezember Abeln-Pegel 11 1213.f1 is 17 Necar- Heneſ ii. 7 ſis ſu 5 Schuſterinſel“).40.331.221.28 12101.10 Mannhelm..49 2708.49 aſe⸗ Rehl..622.56.49.46.40.34 5 7 K a dan:: 48.0 43 447f1700 ebrenn 5 Mannbeim..473.368.27.193.11½2.98 .28.622.39 aubd bln 43.1/3.10.94 Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckeren Dr. Haag, Mannbeimel General⸗Anzeiger G. m. b.., Mannheim. E 6. 2 ‚ Direktion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. un Verantwortlich für den politiſchen und volkswiriſchaftlichen Teil: Kauß Fiſcher: für das Feutlleton Dr Fritz Hammes: für Kommunalpoliti un Lokales: Richard Schönfelder: für Spork und Neues aus aller Welt: Wille Müller: für Handelsnachrichten, Aus dem Lande, Nachbargebiete Gert 1 den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher: für Karf 0d Verkaufspreises aus. Dazu komme noch die Umsatzsteuer- Nähmaschinenfabrik Karlsruhe vorm. Haid u. Neu, Kariz- echung en lu K ug Schwergewicht ich lange Der Sport vom Sonnkag. Nr. 21 ——— Mmannheimer General-Anzeiger(Mittag ⸗Ausgabe) Montag, den 17. Dezember 1923 1 De r Sport vo m Sonntag Zum Winterſport in den Hochſchwarzwald Parole des Skilaufs, des edelſten Zweiges des Winterſportes. querfeldein, ohne Weg und Steg, in freiem Etforſchen des Landes, das man ſich für ſeine Winterfreude erkoren, prachtvollſte Unter⸗ malung des herrlichen Begriffes Freizügigkeit! Noch immer ſteht dieſes Signum lockend und leuchtend über der Pforte, die in des deutſchen Bergwinters unendliche Schönheiten führt, und Jahr für Jahr hat ſich dieſen Zeitläuften nach dem großen Krieg die Zahl derer gehoben, die, ihr Sportgerät geſchultert, den Weg in den Win⸗ ter als Erholungs⸗ und Erfreuungsſtätte gefunden haben. Je größer die Zahl, um ſo leichter die Irrgänger, umſo nötiger ein Führer, ein Berater. Bringt das freie Fahren mit Ski einmal eine Fehl⸗ wahl am Scheideweg, ſo löſt unüberlegte Wahl eines Platzes für ſeinen Winterſport Verdruß und Aerger, Verkümmerung der erhoff⸗ ten Freude und Erholung, Endes Subſtanzverluſt für den Wimterſport als ſolchen aus. ſollte immer rechtzeitig vorge⸗ beugt werden. Wo geht man hin? Reichlich ein halbes Dutzend deutſcher Ge⸗ birge locken in allen Farben und Tönen. Folgen wir heuer einmal dem Ruf des Hochſchwarzwaldes, eines der begnadeſten Winterſport⸗ jebiete, das die deutſchen Grenzen umſchließen. Die Wiege des utſchen Schneeſchuhſports, nachdem vor rund 30 Jahren aus den erſten geheimnisvollen Verſuchen leuchtend eine Entwicklung von ſeltener Raſchhett und Schärfe aufgeſtiegen iſt. Hochſchwarzwald! Ein Gebiet, das ſich durch das Schaffhauſen⸗Baſel⸗Breiſacher Rhein⸗ knie umreißen läßt. In ihm eine unausſchöpfliche Fülle alles deſſen, was Winterſport ſucht: idealſtes Sportgelände, gute Kunſtbahnen, geſunde Geſelligkeit, herzliche Fröhlichkeit und Gaſtlichkeit. Als Eingangspforte für + Glanzſtück ſüdweſtdeutſcher Naturſchönheit gilt unter normalen Verkehrsverhältniſſen die Rhein⸗ tallinie bis Freiburg, von dort die Höllentalbahn, weiter von Offen⸗ burg abzweigend die badiſche Schwarzwaldbahn mit ihren techniſchen Wunderwerken. Der Reiſende, der in der Hauptſache von Nor⸗ den kommt und nicht gleich bis in ſein letztes Ziel will, kurz, wer Luſt und Freude an einer Gebirgswanderung und Fahrt im Schlit⸗ ten hat, findet in Triberg einen naturgegebenen Eingang, deſſen übwärts in unſer Gebiet ſtrahlt und eine ahnfahrt durch den Oſtſchwarzwald erſparen läßt. epück kann man bis Nete Ziel mit der Bahn gehen laſſen, man zieht vor, leicht belaſtet mit dem Nötigſten, trifft man feic ortgeſetzt auf gute Unterkunft, übers Gebirge zu ziehen und gle die rußige Bahn— denn noch hat es mit der Elektriſierung dieſer Gebirgsſtrecken gute Wege dem reinſten Winterwald zu vertauſchen. Mik der Nennung der Hauptrichtung Triberg—Schön⸗ wald—Furtwangen—Neuſtadt iſt alles genannt, was mit dieſer Ein⸗ gangsrichtung angedeutet werden ſoll. Sie iſt ein Leitſeil, von dem die immer eine leichte Aus ſich zahllofe Seitenwege finden laſſen, 8 zu ihm erlauben. In Neuſtadt, das auch gleich mit Titiſee oder Hinterzarten vertauſcht werden kann, findet man ſich wieder an der Höllental⸗ „ die über Villingen⸗Donaueſchingen einen bekannten ——— ſich——.—* in maſſig un um e grup⸗ ſo viete, daß manchem die Wahl nicht keicht ſein wird, und tuich ein bequems Verta Platzes mit einem an⸗ er 5 iſt oben von der Gaſtlichkeit im Schwarzwald die Rede e e g. e 7 re ich, a Behörden, die in der engeten Zeit auch mit dem Fremdenver⸗ nicht immer mit glücklicher Hand befaßten, ſich dazu verſtanden ſich„ alten badiſchen Liberalismus zu nen die A halte der Reichsdeutſchen und Deutſchöſterr bisher ſchon ohne weiteres und ohne örtliche Beſonderheiten möglich, K genießt jetzt auch der Ausländer eine freie Zufahrt und freien ufenthalt. Es wurden die Vorſchriften über den Ergã sſicht⸗ permerk mit ſofortiger Wirkung Ausgangs November bis auf weſ⸗ teres ben. Es genügt daher für Einreiſe und Auſenthalt E W e — mit 1 473 9 2 1 5 des Ausländers der Einreiſeſichvermerk. Er⸗ 5 nicht ch er und auszuſtellen. U geblieben die Vorſchriften über die perſönliche Meldepflicht in Form emer igen Anmeldung innerhalb 24 Stunden. Jedoch iſt auch hie Milderung eingetreten, als die Bürgermeiſterämter ermächt Hotels iſt die mittlere Note im Aufwand und Elegan verpönt, und Anſätze i breit zu machen 9— Send rdeſt gl, is ziemli vi als ziem Natur, die ſich gleich nach dem Krie unter dem geſunden Denken des Sports, des Skilaufs, nicht zu den Blüten gekommen, die anderwärts ſich recht unliebſam bemerk⸗ bar gemacht In dem Gebiet zwiſchen Kinzig⸗Gutach und der Höllentalbahn Donaueſchingen⸗Freiburg können als beſonders ge⸗ eignete und gern beſuchte Plätze erwähnt werden: Triberg, Schoͤn⸗ wald, Schonach, Furtwangen, Friedenweiler(bei Neuſtadt), Thurner, Breitnau, St. Märgen, St. Peter, Kandel, dazwiſchen eingeſtreut gahlreiche H6hengaſthöfe verſchiedener Art wie Raben, Neu⸗ eck, Eſcheck, Kaltenherberge, Schwärzenbach uſw. An der Höllental⸗ bahn ſelber wären zu nennen vom Oſten nach Weſten Neuſtadt, Titiſee, Hinterzarten mit etlichen Einzelgaſthöfen in näherer Ent⸗ fernung, ſüdlich der Höllentalbahn im Gebiet des Feldbergmaſivs Fee Hebelhof, Bärental, Alt⸗ und Neuglashütten, Schluch⸗ ſee, St. Blaſten, Höchenſchwand, Menzenſchwand, Bernau, weiter weſtlich im Bereich des Schauinsland bei Freiburg die Halde, Not⸗ ſchrei, Todtnauberg, nach Süden anſchließend zum Rheintal die ver⸗ tedenen Plätze, im Gebiet der Gersbacher Höhe, bekannte Orte wie Todtmoos, die aber nicht in den Vordergrund gegenüber den Feld⸗ bergplätzen treten, dann weſter nach Oſten zu allmählich in die Hoch⸗ leg ebene des Schwarzwaldes überghend Lenzkirch und Saig mit Falken⸗ am Hochfirſt, de Zwiſchen dieſen hauptſächlichen Punkten ſern eingeſtreut in allen Teilen weitere Dörfer, die durchweg ſchönen Sport bei verſchiedenartiger Unterkunft bieten. Die Koſten für Winteraufenthalt im Schwarzwald wechſeln natürlich mit Anſprüchen ganz außerordentlich. Es kann heute als Minimum etwa fünf Mark für den 7 Verpflegung mit Zimmer angenommen werden, was gegenüber eiten vor dem Krieg etwa 20 Prozent mehr heißen will. Man kann aber zu—— Preis ſchon auf gute bürgerliche Fae rechnen. Als höchſte Sütze laſſen ſich zurzeit etwa Sätze mit 15 Mark annehmen, ſodaß weiter Spiel⸗ taum gegeben iſt. Nachdem ſtabilere Geldverhältniſſe eingetreten ſind, wird ſich wieder wie früher empfehlen, ſich 1 den Häuſern wegen bindender Vereinbarungen ins Venehmen zu ſetzen. Zu Aus⸗ künften ſind auch die verſchiedenen Kurverwaltungen ſowie die über⸗ all verſtreuten Irtsgruppen des Ski⸗Club Schwarzwald bereit. N— 10— 2 5 5 urchaus die herrſchen portart iſt. 0 de gen nicht überall in gleicher Weiſe, auf die Befriedigung ihrer Münſche rechnen können. Während alſo der Skiläufer in der Wahl ſeines Plaßes am unbeſchränkeſten iſt, wird ſich der Rodler erſt ge⸗ nauer verläſſigen müſſen. Er wird ja in vielen Fällen auf den vor⸗ handenen Wegen ſeinem Sport nachgehen können, wenn die Schnee⸗ fülle nicht zu groß iſt. aber der beſonderen Sportrodelbahnen mit ausgebauten Kurven findet er wenige. Es dürfte hier in erſter Linie Trißerg zu nennen ſein mit der 1800 Meter langen Hofwaldrodel⸗ rentfallen. daß im Schwarzwald der Skilauf Das bedeutet, daß die übri⸗ b bahn. Noch begrenzter wird der Boͤbfahrer ſein, dem zwar die pracht⸗ vollen Schwarzwaldſtraßen in reichem Maße zur Verfügung ſtehen, aber auch mit der Einſchränkung einer eventuellen übermäßigen Schneehöhe. Die einzige Kunſtbobbahn in Südweſtdeutſchland findet ſich in der 1400 Meter langen Sterenberg⸗Bobbahn in 1000—800 Meter Meereshöhe des Bobklub Schwarzwald oberhalb Triberg. Der Eislauf wird wieder zahlreicher gepflegt, wozu die zahlreichen ſchönen Schwarzwaldſeen we Schluchtſee, Titiſee und Stauſſen in ver⸗ ſchiedenen Gegenden genügend Anreiz bieten. Der laufende Winter, vor deſſen Beginn man jetzt ſteht, hat nun bislang in ſeinem Verlauf nur den Eislauf beſonders begünſtigt. Die Seen ſind durch den ſcharfen Froſt in der zweiten Novemberhälfte feſt gefroren und dies Jahr durch wenig Schnee beeinträchtigt. Die Schneelage vom November hat ſich nur in Lagen über 1100 Meter wirklich fahrbar für Ski erhalten, nachdem unbeſtändiges Wetter mit fortwährenden Wechſelwirkungen Zuischen Hochdruck— eine Folge der Alpennähe— und Niederdruck um Null ſchwankende Tempera⸗ turen mit leichtem Neuſchnee, teilweiſe etwas Regen, ſeit Ende November dauert. Es iſt dadurch in mittleren Lagen eine Vereiſung eingetreten, die dem Rodelſport günſtig ſind. Bobſport mit der Notwendigkeit der Bahnherrichtung waren Vorbedingungen noch nicht gegeben, weil zwar Froſt herrſchte, die genügenden Schneemengen ſehlten. Es hat den Anſchein, als wenn dieſer Witterungscharakter zunächſt noch anhalten wird, doch iſt angeſichts des fortgeſetzt ſchwachen Luftdrucks doch damit zu rechnen, daß ozeaniſche Luftſtrömungen das eben windſtille und meiſt heitere Wetter ablöſen und dann Schneefall bringen, der für den Sport über die Weihnachtstage noch nötig iſt. Wer mit den Ge⸗ birgsverhältniſſen vertraut iſt, weiß aus Erfahrung, daß Umſchläge in wenigen Stunden vorbereiten, ſodaß ſich das Bild aus der erſten Dezemberwoche, wo Fußwanderungen im leicht verſchneiten Gebirge mit Sonnenglanz den Hauptreiz bilden, ſich über Nacht ändern kann; zumal in den Meereshöhen, die ſich wie bei den er⸗ wühnten Gegenden und Orten zwiſchen 700 und 1500 2 be⸗ wegen.* die ſonntägigen Fußballwettkümpfe Für die Bezirksliga war geſtern Entſcheidungstag. Waldhof konnte den vorjährigen Meiſter nach prächtigem Kampfe mit:2 beſiegen und iſt damit erſter Meiſterſchafts⸗Favorit gewor⸗ den. Aus eigener Kraft kann ſomit Phöni ne e e die Meiſterſchaft nicht mehr erringen und Waldhoß wird ſich den nun gewonnenen Vorſprung nicht mehr nehmen laſſen. Auch der zweite Ludwigshafener Anwärter für die Meiſterſchaft Pfalz endete im geſchlagenen Felde. V. f. R. Mannheim brachte ihm vor ſich. Dort mußte auch Feudenheim eine:1⸗Niederlage einſtecken und ohne Punkte die Heimreiſe antreten. Die beiden Tabellenletzten 1903 und Phönix⸗Mannheim waren geſtern abermals ſpielfrei. Vereine Spiele Gem. Unent. Verl. Punkte Tore öniz Ludwigshafen 11 6 8 2 15 27:17 85 55 an 10 6 2 2 14 24:18 B. f. Mannheim 1¹ 6 2 3 14 20:1¹ falz Ludwigshaſen 1¹ 6 1 4 1³ 17·14 denheim 9 4 1 4 9 19·14 1 udwigs 4 Phönix Maunhelm 9— 1 8 1 227 In der Krelsliga des Neckarkreiſes gab es mit einer Ausnahme hohe Reſulkate. In den fünf Treffen wurden nicht weniger als 27 Tore geſchoſſen, wovon 23 auf das Konto der Sieger Die Senſation war die hohe Niederlage, die der Ta⸗ bellendritte V. f. R. Heidelberg von 98 Schwetzingen bezog.:0 iſt für die Schwetzinger eine gute Leiſtung. Deſſen Ortsrivale 1910 Schweßingen hatte beim Tabellenführer Toren. Dieſer Meiſterſ rivale 1908 Mannheim brachte das Kunſtſtück fertig, in Plankſtadt zu Em:1⸗S iſt zwar knapp, bringt aber immerhin die Pun He + wieder aufge und Vorwärts⸗Mannheim erſte ohe Niederkage beigebracht. Auch die Neuoſtheimer ließen igt ſich nicht verblüffen und ſchickten den Tabellentetzten Sp.El. Käfer. worden ſind, all r ſolche Ausländer, die nicht dauernd erten ſonbern* 05 geſchäftlichen e Kur⸗ tal 722 geſchlagen und ohne Punkte nach Die Tabelle gebrauch vorübergehend aufhalten, von der perſönlichen Meldepflicht bautet ſetzt⸗ obzuſehen. Immerhin kann aber zur Erm g einer wirk⸗ Vereine Spiele Gew. Uneniſch. Verl. Punktte Tore ſamen Kontrolle auch bei Aufhebung einer allgemeinen Meldepflicht V. ſ. L. Neckaran 12 10 2— 22 8025 eine Vo der Päſſe durch zuverläſſige Hotelbeſitzer ei Mannbeim 12 10— 2 20 375 werden. Proktiſch bebeutet dieſe Regelung eine Befreiung von einer 97 Manndeſm FF Fesher als läſtig empfundenen Auflage, die vielfach zur Beeinträch. P f. 5 Heidelderg 2 172— 1 Wun des Verehre beigetreden bat⸗ Sart egeg 5 ¹¹ Die Auswahl, die dem Winterſportluſtigen in dem lten] Germ Friedrichsfeld 1 2 3 5 9 1015 Tel des Schwarzwaldes zu Gebote ſtehen, iſt außerordentlich oß; 98 Schwetzingen 12 2 5 5 9 10: — läßt ſich nicht annähernd erſchöpfend angeben, weil heute auch in Vorwärts Mannheim 8 2 8 8. 8 102 15 kleinen Ort die Möglichteit beſteht, wohnlich unterzukommen. 1010 Schweglagen 8 1 15 kann als 8 a 15 es im Sp. Cl. Käfertal 1: wald Plätze mit einem Anſtrich, der ein Minimum an äußerlichen Sport und Turnverein 1877 mannheim⸗—3 d Aufwand als unerläßlich erſcheinen läßt, kaum gibt. Auch in den 43 Phönix“ 4·2( 2 een ende Spiel den beiden ſchärſſten Mei e ee Schwächeperiode zuſammengerafft, ſie ſind z. Zt. umſtreitig die ſpiel⸗ ſeatſie Elf des We Prog der hohen Torziffer iſt der I Erfolg der Hintermannſchaft chreiben, die den Meiſterſturm der Lu fener vollſtändig halten konnte. Ueberragende Leiſtung 905 das 1 aſte e 1——4———1 Meiſt 17 e. g konnte Hans och nicht er⸗ ſeßen. Kohl entwickelt een als der ge Stllr⸗ e e „bleiben. Durch ſein wur! weitere Erfolge verhindert. Bei einem Stande von 411 Tore iſt der Angriff immer noch die beſte Verteidigung. Der Sturm —— wieder Tor das Leben ſ. ſchwer. Phönix Ludwigshafen iſt im Können zurückgegangen, aber an Kampfgeiſt ein Vorbild für alle unſere Vertreter. Durch die Ein⸗ ſtellung Burkhardts hat der Sturm nicht gewonnen. Es iſt unbe⸗ greiflich, daß man den glänzenden Techniker Weber II. durch eine wohl ee e—— 5 an Können er enen e Hintermannſchaft der hielt 25 W 5 orerfolge des Gegners nicht Lacheden N m Anſpiele Waldhofs hatte Phönix bedeutend mehr vom Spiele und die ſchwarzblaue Vie de hatte c be⸗ e e ee 1 re n. als ein er Durchbruch Brüſchels durch Schwärzel zum erſten Erfolg für die Platzherren geführt hatte, wurde das Feldſpiel durchaus gleichwertig. 28— Es entbrannte nun ein prachvoll feſſelnder Kampf um den Sieg, Geßenner wechſelten die eee und beide Abe en Sater nheit Meiſterleiſtungen zu ze Waldhof war glücklicher dabei und Kohl nützte eine prächtige Tore aus.:0 führt, aber die Meiſterelf gab den Kampf nicht auf. Immer naoch rollten wuchtige Angriffe gegen Wittemanns Tor, aber alle zerſchellten an der prächtigen Abwehrarbeſt. Waldhofs arbeitet nun mit Hochdruck und war nicht mehr zu halten. Eine Einzelleiſtung Brſickels brachte das 3. Tor und als ein wunderbarer Schrägſchuß Kohls 5 Minuen vor der Pauſe den Ball zum 4. Male 25— 755 jagte, ſchien eine kataſtrophale Niederlage der Pfälzer egelt. Aber nach dem Wechſel kam der Umſchwung. Mit bewunderns⸗ werter Energie griffen die Aeden immer wieder an. Schon nach drei Minuken mußte Wittemann das Leder aus ſeinem Tor holen.:1. Grünauer hatte eine Flanke Sillers direkt aus der Luft abgefaßt und unhaltbar eingeſchoſſen. Weiter drängte Phönir ſtür⸗ miſch und Waldhofs Verteidigung hatte harte Arbeit zu leiſten. Mit beiſpielloſer Erbitterung und Hartnäckigkeit wurde getampft Aber die Platzherren ließen ſich den Vorſprung niſcht mehr entwinden. ür den eine:1⸗Niederlage bei. Das 3. Spiel ging in Pirmaſens V. f. L. Neckarau gicht viel zu beſtellen und unterlag mit:1 oralge Brüſchels zum zweiten 7 Doch ſie begin den Fehler und verlegten ſich auf die Verteidigung. Leaßtem Paae Gee die Partie auf:2. Als dann Brückel noch des Feldes verwieſen wurde, konnte mit drei Stürmern keine Erfolge mehr erzielt werden. Die Fünferreihe der Gäſte kämpfte unentwegt weiter, aber Erfolge blieben aus und beim Schlußpfiff konnte der:2 Sieg Waldhofs von den ca.—6000 Zuſchauern mit Recht begrüßt werden. Als Leiter des Treffens amtierte Herr Römhild Kickers⸗ Offenbach. Seine Entſcheidungen waren durchaus nicht einwandfrei und der Platzverweis Brückels unangebracht, da viel ſchlimmere Miſſetäter ungeſtraft blieben. S. Weitere Ergebniſſe: Bezirksligaſpiele Rheinbezirk Waldhof— Phönix Ludwigshafen:2. Pfalz Ludwigshafen— V. f. R. Mannheim:2. F. C. Pirmaſens— Feudenheim:1. Mainbezirk Kickers—.Offenbach:2. 5— Fran— Grrrach Frankfurt:2. 93— Viktoria Aſchaff:1. enburg Helvetia Frankfurt— Sp. Cl. Bürgel:1. Bezirk Bayern Bezirk Württemberg⸗Baden: Kickers Stuttgart— Spo. 98 Feuerbach:1. Phönix Karlsruhe— 1..C. Pforzheim 00. 1..C. Freiburg—.C. Mühlburg:2. Bezgirk Rheinheſſen⸗Saar: Boruſſig Neunkzrchen— Wacker München:0(Privat). 4 Kreisliga. Neckarkreiszs 07 Moannheim— Spl. Käfertal 722. 98— V. f. B. Heidelberg:0. Spvg— 08 Mannheim:2. 10 2 b. L. Necharan— 1910 Sae 521. Vorderpfalzkreisg Obenwaldkreisz r nigung— B. f. B. Bürfladt:1. Sares gerſc Ente Drnsenf 15. 98 Darmſtadt— V. f. B. Darmſtadt 421. Kreis Hinterpfalgt Biktorta Mittelbexbach— M. T. B. Pirmaſens Kaiſersſcuern 0. — B. f. B. Kaiſerskautern:3. Kaiſerstaubern— 63 0. e e Handball md.b. 46— M.&. G. o(o: Rennen. Kvckler— Lawrenee Siegek. Winters ein Matc Namara— Van Depen Wenle Naan und Felde endeten. Der Kockler, Renn den Wer kämpfen und ri ihr Augenmerk nur darauf, bei den dielen Aberru n 3 nicht ins Hintreffen zu geraten, um dann in die Schlußkämpfe um ſo energiſcher ei i können. Dieſe Taktik war auch von Erfolg— bern s ihnen, alle übr Paare zu nden. legten nach Zurücklegung von 4058 070 Kilometer den erſten eine Runde vor Mac Namara— Van Kempen, die in den Schluß⸗ wertungen am beſten abſchnitten und 1175 Punkte erzielten. Auf den nä Plätzen endeten: Madden— 485 50 860 Punkte 912— Debaets 477 Punkte, eckmann Punkte und Goullet Piani 880 Punkte. Von den geſtarteten 16 Mannſchaften beendeten 10 di ü Unter den aus ieden die beulſge miſchatt ee + ſturm der beſten agefahrer der Welt wacker hiekt, aber im Laufe des dritten Tages nach mehreren Überrundungen den für ſie ausſichtsloſen Kampf aufgegeben hatte. 2 Boxen Vom internanonalen Boxſporl. Um die Febergewichk weltmeiſterſchaft kämpfen am 17. erbe— i 3 9 Dundee und Jack Bernſtein in Newyork.— Der C Romero Rojas, der vor kurzem in Paris den. Fer Schwergewichtsmeiſter Nilles überlegen abfertigte, hat Luis irpo um die Schwergewichtsmeiſterſchaftvon Süd⸗ amerika herausgeforderk.— Jack Bloomfield ſoll als nächſter von George Carpentier in Beiracht kommen. Die egegnung der Beiden iſt auf Ende Februar vorgeſehen.— Der Erminio Spalla—Carpentier, den die lombar⸗ diſche e eeee will, ſoll im März in dem Zuſchauer den Mailänder ſtattfinden. Die Leichtgewichtsmeiſterſchaft von Spanien in Barce⸗ lona endete mit einem k..⸗Siege von Martinez in der 25 Runde gegen den Titelhalter Blun d. Deränderungen f 8 chafts⸗ m deulſchen Schwi rl. Die Mannſch aufſtellungen der Feuſchen Schwimmvereine für 1924—— ein anderes Geſicht, da ein„Pairsſchuh“ eintreten wird. Der Verbandsſchwimmwart hat die eisſchwimmwarte aufgefordert, ihm die Schwimmer namhaft zu machen, die in die„1. Klaſſe erhoben“ werden ſollen. Oeffentlich wird die Ernennung als eine Ehrung bezeichnet; die Vereine betrachten ſie aber als eine Strafe, da da⸗ durch verſchiedene„2. Siege“ verloren gehen. Im Intereſſe der ge⸗ 1o r ſunden Entwicklung, die dem Na den Pl. i macht, i Vorgehen des Verban eeeeee daß eine gerechte Entſcheiding, die ſehr ſchwer iſt, fällt. 6. Seite. Nr. 580 Mannheimer General-· Anzelger(Mittag · Ausgabe) Monkag, den 17. Dezember 1923 Einen Posten diante arr ban ll Hn hat mir mein Hauptlieferant sehr günstig abgetreten, daß ich in der Lage bin, diese Sendung s0 zu verkaufen, wie ieh heule einkaufen muß. Srau melierte Wolldecken iecn. Kante, 140,/100 ęreb.. Stück 12.30 Bunte Jacquard-Schlafclechen a 1 26.——, 16.50 Kamelhaar decken mit griech. Kante, 140,/190 groß VVVFVVFVVCV Weige Bett- und Bügel-Welldecken 0100 groß.. Stüeck 17.80 alar boi,Alug Kanehplenunenhbeedel —— den 23.— 2 ven—8 Uhr geöffnet! —— Hermann an den Planken neben der Hauptpost 8 Konsumgeschäft fur alle Manufakturwaren und verwandte Artikel. Augen und Sedanken einen Ner Fielt aeee eceen Webker, eent lfenbeln-Rosen Lattn e Einde Wilnelm Braun ee:“ Juwelen, Gold- u. 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Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unseren lieben Vater, Schwiegervater und Großvater 6207 Herrn Alois Weis nach kurzem Krankenlager im Alter von 70 Jahren 3 Monaten wohlversehen mit den hl. Sterbesakramenten in die ewige Heimat abzurufen. Olga Ollerich Georg Köhler Richard Eggarter Rudolf Wittgen Wimelm Kolmar Mannheim 7, 37, den 16. Dezember 1923. uhlen und Roks von der Golz osef Renkert von—— Re- berst— 2 von Mörnet 1 tz n 2 2 2 2 Fraf Reuß eimente Neumann⸗kodits Die tieftrauernden Hinterbliebenen. in allen Sorten liefert per Waggon oder Grat Sparren, Rittmeister vom f 1 Regimente Bomsdor! Robèrt Voge in Schiffsladungen zu günstigen Preisen chß. Obrist der Infant. 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