— BSezugspreiſe: In mannheim u. Amgedung v. 13.—10. dez. 1 Sillien mark. die monatlich Hezieher verpflichten ſich bei der Beſtellung des Ab ts die während der Bezugszeit notwendigen preis erhöhungen zu bezahlen. poſt⸗ ſcheckkonto Rummer 17890 Karlsruhe.— Hauptgeſchüftsſtelle Mannheim E 6..— Seſchäfts⸗Nebenſtelle Neckarſtadt, wald⸗ hofſtr. 6. Lernſpr. Nr. 7031, 7032, 7033, 704, 7048. Telegr.-Nòr. nzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. —— Die Drohung mit der Militärkontrolle Vorläufig ſchriftliche Fortſetzung LEI Berlin, 18. Dez.(Von unſerm Verliner Büro.) Der authen⸗ tiſche Text der Antwort Poincares auf den deuͤtſchen Aide⸗ memofres iſt geſtern mittag in Berlin eingetroffen und wird ſ. Zt. von den zuſtändigen Stellen einer genauen Prüfung unter⸗ zogen. Man hat es dem deutſchen Außenminiſter vielfach zum Vor⸗ wurf gemacht, daß er in ſeiner Rede auf dem Empfang des Vereins Berliner Preſſe mit beſonderem Nachdruck die Frage der Mili⸗ tärkontrolle in den Vordergrund gerückt hat. Einzelne Blätter ſind in ihrer Kritik dieſer Ausführungen ſoweit gegangen zu behaupten, daß Dr. Streſemann ſich durch ſein Temperament an dieſer Stelle zu einem bedauerlichen außenpolitiſchen Fehlgriff verleiten laſſen. Nach unſerer Kenntnis der Dinge iſt dieſe Rüge durchaus unberechtigt. Das geht auch mit über zeugender Be⸗ weiskraft aus einer Interpretation hervor, die, wie wir anneh⸗ men möchten, Dr. Streſemann ſelbſt in der„Zeit“ gibt. Der Außen⸗ miniſter verweiſt auf eine Meldung des Pariſer„Journals“, in der es heißt:„Daß Poincare die Frage der Militärkontrolle aufgeworfen habe, beweiſe, daß die Mächte(Frankreich und Belgien) immer das Rechthaben wollten, die Beſprechungen zu unter⸗ brechen, wann ſie glaubten, daß die ganze Debatte eine gefähr⸗ liche Wendung annehme.“ Die Militärkontrolle foll alſo— ſo legt, wie uns ſcheinen will mit Recht die offiziöſe Erklärung dieſen bemerkenswerten Paſſus aus—, als Drohung ſtets im Hinter⸗ grund der Verhandlungen ſtehen, um Deutſchland zu zwin⸗ gen, zu allen Bedingungen Poincares Ja und Amen zu ſagen. Die Frage, welche Faſſung richtig iſt, der Bericht der Agence Havas oder die Darſtellung Dr. Streſemanns auf dem Preſſenachmittag im Reichs⸗ tag, geht durchaus nicht an der wirklichen Tatſache vorbei, daß Frankreich ſich durch die Diskuſſion dieſes Themas eine Erwei⸗ terüng der Verhandlungsbaſis ſchaffen wolle, die es ihm ſtets ermögliche, in einer ihm bequemen Lage mit dieſem Punkte her⸗ vorzukommen, um ſo weitere Verhandlungennmöglich zu machen. Indem der deutſche Außenminiſter dieſe Geführ von vornherein in das gebührende Licht rückte, hat er nach unſerer Meinung eine Vor⸗ beugungsmaßnahme getroffen, die unbedingt notwendig war. Der Kommentar der„Zeit“ geht dann weiter auf die Beſchrän⸗ kungen ein, die Frankreich den Verhandlungen ſetzen möchte und die vor allem die adminiſtrative wirtſchaftliche Organiſa⸗ tion des Rheinlandes und des Ruhrgebiets betpeffen. Man würde, veſümiert ſich das Organ Dr. Streſemanns, alſo mur verhandeln wollen, um die Ausbeutung des Ruhrgebiets durch Frankreich und Belgien zu erleichtern und dern bis jetzt toten Or⸗ ganismus, den die Beſatzungsbehörden geſchaffen haben durch deutſche Mitarbeit, Lebenskraft zu verleihen. Das wäre ein Stand⸗ punkt, der es für die deutſche Regierung vollkommen zwecklos machen würde, zu verhandeln. Es ſei durchaus nicht mit der Souperänität eines Staates zu vereinigen, wenn man ihm verbiete, über die Verwaltung eines zu ihm gehörenden Gebiets zu disku⸗ tieren und es ſei ſelbſtverſtändlich, daß keine deutſche Regierung unter ſolchen Einſchränkungen die Möglichkeit hat, mit den Feinden zu verhandeln, ohne ſich des Verrats an ihren eigenen Intereſſen ſchuldig zu machen. Durch ſolche Behandlung würden die Grund⸗ —— Gegen den Separatiſtenterror in der pfalz Maſſenkundgebung der Ludwigshafener Bevölkerung In Auswirkung des bekannten Aufrufes der politiſchen Parteien. des Stadtrates, ſämtlicher Wirtſchaftsorganiſationen und Gewerk⸗ ſchaften, fand geſtern nachmittag gegen 3 Uhr eine Kundgebung der Ludwigshafener Bevölkerung gegen die Separatiſten ſtatt. Um ie angegebene Zeit kam der erſte Demonſtrationszug, der ſich aus den männlichen und weiblichen Angeſtellten des Gaswerks zuſammen⸗ ſette, in das Innere der Stadt, wo ſich ſofort ein großer Demon⸗ ſtratihnszug bildete, der aus allen Schichten der Bevölkerung beſtand. In dem Zuge befanden ſich Angehörige aller Parteien, An⸗ geſtellte, Beamte und Arbeiter, zuſammen etwa 3 0 bis 40 000 Menſchen. Während ſich der Rieſenzug durch die Straßen be⸗ wegte, wurden am Stadthau⸗ Nord und am Stadthaus Süd und an den Poſtgebäuden von den Demonſtranten die ſeparatiſtiſchen Fahnen heruntergeholt. Sonſt verlief die Demonſtration durchaus würdevoll und ohne jede Störung. Das Separatiſtenneſt im Bezirksamt⸗wäre ohne Zweifel von der demonſtrierenden Bürgerſchaft im Nu genommen worden, wenn nicht eine franzö⸗ ſiſche Wache das Gebäude abgeſperrt hätte. Der Schutz des Be⸗ zirksamts beſtand darin, daß an den Eingängen in der Wredeſtraße bewaffnete Separatiſten und an den anderen Eingängen zahlreiche franzöſiſche Poſten mit aufgepflanzten Bajonett und ſcharf geladenen Gewehren Aufſtellung genommen hatten. Hinter dieſen und hinter den bewaffneten Separatiſten befanden ſich zahlreiche franzö ⸗ ſiſche Kriminalbeamte, die wiederholt deutſche Paſſanten anhielten. Als der Demonſtrationszug in der Nähe des Bezirksamts vorbeizog, erſchollen aus der Menge ſpontane Pfui⸗Rufe. Die Demonſtration verlief überaus wir kungsvoll. Ihren Höhepunkt erreichte ſie in der Zeit zwiſchen 4 und 5 Uhr, wo ſich große Wellen Demonſtranten dem Zuge anſchloſſen Beſonders ver⸗ merkt wurde die Teilnahme von katholiſchen Geiſtlichen in großer Zahl jowie viele höhere Gerichtsbeamten. Am Bezirksamt verſuchte eine Separatiſtin eine Rede an die Demonſtranten zu halten, wurde aber von der Menge mit Pfui⸗Rufen niederge⸗ ſchrieen. Die mach Schluß des Zuges einſetzende Säuberungs⸗ aktion der franzßſiſchen Patrouillen wurde bis in die ſpäten Abend⸗ ſtunden fortgeſetzt. Zeifungsbeſchlagnahme und die„Neite Pfälziſche Landes⸗ den Verkaufsſtellen von fran⸗ Der„Neuen Pfälziſchen Lan⸗ Die„Pfälziſche Rundſchau“ zeitung“ wurden geſtern vormittag in zöſiſchen Gendarmen beſchlagnahmt. WMittag⸗Ausgabe Badiſche Neueſte Nachrichlen Beilagen: Der Sport vom Sonntag— Aus Seit und Leben mit Mannheimer Frauen-Jeitung und Mannheimer Muſik-Seitung Die Ausſichten des deutſchen Schrittes lagen der Verhandlungen, wie ſie von deutſcher Seite gemacht waren, von vornherein vernichtet. Im werden, wie ſich denken läßt, die Verhandlungs⸗ ausſichten in der Preſſe ſehr verſchieden beurteilt. Man ſtößt auf alle Nuancen, vom ſchwärzeſten Peſſimismus bis zu den roſigſten Hoffnungen, wie Herr Bernhard ſie in der„Voſſ. Ztg.“ hegt. In der Umgebung des Außenminiſters ſetzt man, ſoweit wir unterrichtet ſind, keinerlei überſpannte Erwartungen auf den Ausgang des deutſchen Schrittes. Es iſt indes anzuneh⸗ men, daß der deutſche Botſchaftsrat v. Höſch bereits binnen kurzem von Berlin aus mit neuen Informationen verſehen werden wird, wie ſie ſich auf Grund des Studiums der franzöſiſchen Antwort er⸗ geben und daß der Meinungsaustauſch zwiſchen Paris und Berlin auf dieſe Art zunächſt ſchriftlich weitergeführt werden kann. Die belgiſche Antwort auf die deutſchen Darſtellungen wird, wie aus Brüſſel gemeldet wird, im weſentlichen das Gleiche beſagen, wie die geſtrige Antwort Poincares. In Brüſſel hat der deutſche Geſchäftsträger noch beſonders darauf hingewieſen, daß Deutſchland bereit ſei, ſog. belgiſchen Studien als Grundlage für neue para⸗ tionsverhandlungen an zunehmen. Die belgiſche Regierung wird angeblich in ihrer Antwort darüber ihre Befriedigung chs⸗ In Tondon Nach einem Bericht aus London hatte dort der deutſche Bot⸗ ſchafter geſtern eine einſtündige Unterredung im Auswärtigen Amt über die Reparationen und Ruhrfrage. Der engliſche Delegierte in der Reparationskommiſſion, Sir John Bradbur)y, iſt augen⸗ blicklich dabei, die drei engliſchen Sachverſtändigen für die beiden Unterausſchüſſe' für die Unterſuchung der deutſchen Finanzlage aus⸗ zufuchen. Es heißt, daß er die Abſicht hat, prominente Perſönlich⸗ keiten der City als Sachverſtändige heranzuziehen. Reuter erfährt, daß im gegenwärtigen Augenblick man in London über die franzöſiſch⸗belgiſch⸗deutſchen Erörterungen nicht end unterrichtet ſei, um daraus irgendwelche endgültige uffaſſungen abzuleiren. Im ganzen werden jedoch die Anzeichen als befriedigend erachtet, da ſie zur Erleichterung der Spannungen und zur Erörterung der Fragen gemeinſamen Intereſſes zwiſchen den genannten Staaten nicht unnütz ſeien, da Deutſchland gewußt habe, daß Jalien und Großbritannien völlig bereit geweſen ſeien, dieſe Frage zu erörtern. Es Fer n geweſen, daß Deutſchland daher die Lage in is und Brüſſel feſtſtellen werde. Es ſei jedoch zu früh, um irgend eine Anſicht auszudrücken außer der Hoffnung, daß die Lage beſſer ſcheine als bisher. Es bilde auch einen Grund zur Befriedigung, daß die Erörterungen wahrſcheinlich nicht in die Arbeit der Reparationsausſchüſſe eingreifen werden, im Gegenteil⸗der Ruhr⸗ und Rheinfrage und wahrſcheinlich der Frage der Reparationen zugut kommen werden. Die amerikaniſchen Sachverſtändigen Der amerikaniſche Beobachter in der Reparationskommiſſion Logan hat dem Staatsdepartement offiziell mitgeteilt, daß Ge⸗ neral Dawes und der Finanzminiſter Owen Poung zu Mit⸗ gliedern des Sachverſtändigenausſchuſſes für die Prüfung des deut⸗ ſchn Haushalts gewählt worden ſind. Ein weiterer Amerikaner wird für den Ausſchuß zur Unterſuchung der Ausfuhr deutſchen Kapitals verlangt. Alle drei werden in Privateigenſchaft und nicht als Vertretung der Regierung tätig ſein. deszeitung“ wurde von den Separatiſten angekündigt, daß ſie von morgen ab unter Vorzenſur ſtehe, andernfalls ſie ein längeres Ver⸗ bot gewürtigen müſſe. 3 4 Verwaltunasinſpektor Jüng vom Stcktiſtiſchen Amt Ludwigs⸗ hafen iſt von der franzöſiſchen Kriminalpolizei verhaftet worden. Die Schülerverhaftungen in Speyer Von den jungen Leuten, die in Speyer von den Separatiſten unter der Anſchuldigung, gegen die Separatiſten eine Geheim⸗ organiſation gebildet zu haben, verhaftet worden waren, wurde unter ſchweren Mißhandlungen und Aushungern ein Geſtändnis zu erpreſſen verſucht. Die jungen Leute, meiſt Schüler, wurden in unmenſchlicher Weiſe geſchlagen und bekamen nichts zu eſſen. Brandſchatzung Kirchheimbolandens Wegen des am 1. Dezember d. J. im Anweſen des ſog. Prä⸗ ſidenten der„Autonomen Pfalz“, Heinz⸗Orbis bei Kirchheim⸗ bolanden ausgebrochenen Brandes würde der Bezirk Kirchheim⸗ bglanden von der ſeparatiſtiſchen Regierung mit einer Geldſtrafe von 600 000 Franken belegt, wovon auf die Stadt Kirchheimholan⸗ den 78 000 Franken entfallen. Nach einwandfreien Feſtſtellungen war der Brand auf einen Racheakt von Separatiſten zurückzuführen. Der völkerbundsrat nahm in ſeiner geſtrigen Situng den Bericht des Ausſchuſſes über die Frage der deurſchen Minderheften in Polen ent⸗ 8 Der engliſche Vertreter Lord Robert Cecil betonte die ichtigkeit einer möglichſt ſchnellen Erledigung dieſer Frage, die dem Bericht zufolge auf der Grundlage des Gutachtens des interalliierten im Haag vom 10. Dezember 1923 geregelt wer⸗ den ſoll. Der Völkerbundsrar kam zu der Auffaſſung, daß es aus taktiſchen Gründen zwar unmöglich ſei, die bisher ausgewieſenen Koloniſten in ihre frühere Heimat zurückzuverſdden, daß aber dieſe Koloniſten von der polniſchen Regierung eine Vergütung für die erlittenen Schäden erhalten ſollen. Der Rat erwartet von der polniſchen Regierung diesbezügliche Vorſchläge. Der polniſche Ver⸗ treter Skimmunt gab die Erklärung ab, daß weitere Auswei⸗ ſungen nicht mehr vorgenommen werden würden. In der Memelfrage iſt auch geſtern noch keine Entſcheidung gefallen. Der Berichterſtatter hat dem Rat vorgeſchlagen, eine Unterſuchungskommiſſion von zwei Sachverſtändigen und einen vom Völkerbundsrat zu ernennenden Vorſitzenden zur Unterſuchung der Gegenvorſchläge und Einwändez Litauens einzufetzen. Ein Veieran der Volkspartei. Am Montag vormittag ſtarb im Alter von 72 Jahren der Ehrenvorſitzende der Deutſchen Volks⸗ partei, Staatsſekretär a. D. Geh. Juſtizrat Dr. Paul v. Krauſe. werden. Verkaufspreis 100 Milliarden Mark 1923— Nr. 382 Anzeigenpreiſe nach Carif, bdel Locauszahlung pro ein⸗ ſpaltige Kolonelzeile für Rllgemeine Anzeigen 0, 40 Goidmar? Reklamen 1,20 Golömark. Für Anzeigen un beſtimmten Tagen Stellen und Rusgaben wird keine verantwortung über⸗ nommen. Höhere Sewalt Strelks, Setriebs ſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Rusgaben oder für verſpütete Rufnahme von An⸗ zeigen. Ruftr. d. Sernſpr. obne Gewühr. Serichtsſt. Mannheſm⸗ Frankreichs Sorge um Italien (Von unſerm Mitarbeiter) VParis, 16. Dez. Nach der unverkennbar tiefen Enttäuſchung, die das Ergebnis der engliſchen Unterhauswahlen in den rechtsrepublikaniſchen Kreiſen ganz Frankreichs hervorgerufen hat, kommt eine zweite, nicht minder peinliche Ueberraſchung: die plötzliche Beendigaung der Seſ⸗ ſion des ttalieniſchen Parlaments und in Ausſicht ge⸗ ſtellte Auflöſuna, der Neuwahlen im Avril folgen ſollen. Poincares Außenvpolitik erlitt ſowohl jenſeits des Kanals. als auch jenſeits der Alpen einen empfindlichen Rückſchlag. Das Kraftmeier⸗ tum nationaliſtiſcher Kreiſe, die der öffentlichen Meinung den Troſt ſpenden:„Frankreich iſt ſtark genug, um ſeine eigene Europapolitik zu machen“, findet keinen Anklang. Poincare wäre im Nu erledigt, wenn er— nach allen Beteuerungen ſeiner unverbrüchlichen Entente⸗ geſinnung— dieſe Lehre zur ſeinigen machen würde. Die Gefahr der Iſolierung Frankreichs wird von den linksrepublikaniſchen Gruppen gerade in den letzten Tagen mit ſolcher Intenſität gegen den bloc national ausgeſpielt, daß Poincare ſeinen Widerſachern den beſten Trumpf in die Hände geben würde, wenn er eine Politik der „franzöſiſchen Fauſt“ für richtig hielte. Es erſchien bereits ein Mani⸗ feſt der durch die epaliſchen Wahlen geſtärkten Linksrepublikaner. Darin wird geſagt. daß die Frage, was der Linksblock tun würde, falls er nach den franzöſiſchen Kammerwahlen im April nächſten Jah⸗ res zur Regierung käme, nunmehr einfach beantwortet werden könne: Gerade das Gegenteil von dem, was Herr Poincare und ſein Anhang getan haben Die Kammerintervellation des Linksrepublikaners Moutet über Pbincares Haltung im italieniſch⸗griechiſchen Zwiſchen⸗ fall verlief für den Miniſterpräſidenten ſehr ungünſtig. Mußte er doch darauf verzichten, die„lateiniſche Schweſter“, die ihm ſo große Soraen und Unannehmlichkeiten bereitet, als wahre Freundin zu be⸗ zeichnen. Es iſt ſtark aufgefallen, daß Poincare nicht ein Wörtchen zugunſten Italiens ſprach. als Moutet die römiſche Regierung wegen Vergewaltiaguna der kleinen Nation Griechenland angriff. Der Mi⸗ niſterpräſident verſchanzte ſich hinter der Phraſe, Frankreich habe den Frieden retten wollen. Erinnert man ſich aber der offiziöſen Preſſe⸗ äußerungen, in denen rundheraus geſagt wurde, Poincare werde für ſeine Stellungnahme zugunſten Italiens ein Aequivalent in der Ruhr⸗ und Rheinfrage gewinnen, ſo erhält ſeine neueſte„Lesart“ eine andere Bedeutung: ſie iſt nämlich das Eingeſtändnis verfehlter Außenvpolitik. Maan benimmt ſich bier gegenüber Italien ſehr vorſichtig, beinghe änaſtlich. Nachdem man— in der Hoffnung auf ein großzügiges Mittun Italiens cde ne— die Lobſprüche auf Muſſolini einge⸗ ſtellt hat, dermefde man fch bre re Kritik. Es iſt jeden⸗ falls merkwürdig. daß ſich poincariſtiſche Blätter im gegebenen Mo⸗ ment viel kräftiger und derber gegenüber Enaland äußern, als gegen⸗ über Italien. Mit Raſſenverwandtſchaft hat das nichts zu tun. Eher mit der tiefen Sorge. die lateiniſche Schweſter nicht offen zu verſtim⸗ men und dadurch Poincares mißalückte Köderpolitik gegenüber Italien feſtzuſtellen. Die italieniſche Preſſe nimmt ſich dagegen kein Blatt vor den Mund. Was ſich Mailänder und Turiner Zeitungen in der abfälligen Beurteilung der franzöſiſchen Europapolitik leiſten, das übertrifft weit die ängſtlich⸗beſorgten Auslaſſungen des„Temps“ über Italiens„undurchſichtige Politik“. Dean die Undurchſichtigkeit der muſſoliniſchen Pläne iſt es, die den Offiziöſen auf die Nerven geht. Der ſpaniſch⸗italie⸗ niſche Handelsvertrag ſoll, nach einer Meldung des„Temps“, einige höchſt bedenkliche„Annexabkommen“ enthalten, insbeſondere hin⸗ ſichtlich der Entwicklung der Schiffahrt, deren rein kommerzieller Charakter zwar nach außen gelten mag, aber einen kriegsmaritimen „Beigeſchmack“ erhält, wenn man(laut„Temps“) die führenden Madrider Männer ſprechen hört. Zudem läßt ſich in der veränder⸗ ten Haltung Italiens und Spaniens betreffs des Tangerſtatuts er⸗ kennen, daß in Rom Abmachungen ſehr weitgehender Natur getrof⸗ fen wurden— Abmachungen, die den aus dem Jahre 1911 ſtam⸗ menden franzöſiſch⸗italieniſchen Marokkovertrag(in dem ſich Italien als desintereſſiert erklärt) ernſtlich in Frage ſtellen. Weder Italien noch Spanien halten das von der hier tagenden Expertenkonferenz entworfene Statut für Stadt und Hafen von Tanger für akzeptabel. In der italieniſchen Preſſe wird Frankreich als„hinterhältig wegen ſeiner imperialiſtiſchen Pläne in Nordafrika“ angegriffen. Als Kurioſum ſei erwähnt, daß linksrepublikaniſche Politiker den hier tätigen Korreſpondenten italieniſcher Blätter Interviews geben, in denen ſie die„antiitalieniſche Haltung Poincarés“ kritiſieren, alſo den Angriffen, die von Rom und Mailand kommen, ſozuſagen ihren Segen erteilen. Was tut aber die poincariſtiſche Preſſe? Der„Matin“ beſpricht de„italieniſch⸗franzöſiſche Frage“ in folgen⸗ der Manier:„Wir begreifen, daß Muſſolini mit dem dürftigen Erfolg ſeiner Korfuaktion nicht zufrieden ſein kann. Er holte daraus finanziellen Gewinn, aber ſeine Partei verlangt nationalen Ruhm. Wir begreifen auch, daß ſich Muſſolini über die prekäre Stellung Italiens im Völkerbund ärgert. Er möchte Deutſchland in den Bund bekommen, um eine Stimme für Italien zu gewinnen. Wir können ihm dieſen Gefallen nicht tun. Die Zulaſſung Deutſchlands bleibt für Frankreich ein Problem, an deſſen Löſung heranzutreten, noch viel zu früh iſt..“ 2 Von der⸗ Regierung Poincare hat Italien jedenfalls wenig zu erwarten. Es wird von der Notwendigkeit einer Zu⸗ fammenkunft zwiſchen Muſſolini und Poincare geſprochen, um„Mißverſtändniſſe“ aus dem Wege zu räumen. Wenn es „malentendus“ wären, dann hätten die Stimmungsmacher recht. Es handelt ſich aber um die Kernfrage des franzöſiſchen Imperialismus, die Beherrſchung des weſtlichen Mittelmeerbeckens zwecks Sicherung der Truppentransporte nach dem Feſtlande. Poincare ſcheink auch entſchloſſen, dieſes Problem rein„ſachlich“ zu erledigen. Geſtern wurde der zweite Abſchnitt des Flottenrüſtungsplanes in der Kammer verteilt, und zwar mit dem Vermerk höchſter Dringlichkeit. Noch vor den Wahlen ſoll das gewaltige Programm, in dem nicht weniger als 60 Unterſeeboote vorgeſehen werden, durchgedrückt werden. Der „Petit Pariſten“ ſchrieb:„Es wäre ein Verbrechen an Frankreich, wenn wir die Rüſtungen nicht ſofort bewilligen würden.“ Die Antwort auf das ſpaniſch⸗italieniſche„Handelsabkommen“ kommt in der beſchleunigten Einbringung des Flottenkredits klar zum Ausdruck. Von Muſſolini wird man nicht verlangen können, daß er im Falle einer Wahlkampagne dieſe Tatſache unerwähnt läßt. Die Wachſamkeit der„lateiniſchen Schweſter macht hier nervös, aber man hofft noch immer auf irgendein diplomatiſches Tauſchgeſchäfr mit den„römiſchen Nationaliſten“. Inzwiſchen ſoll aber, wie der„Temps“ ſchreibt, die franzöſiſche Seeſtellung verſtärkt ·„Wenn Muſſolini zu einer Mteiniſchen Dreierallianz auf breiter Grundlage bereit iſt, ſo ſtehen wir zu ſeiner Verfügung: menn nicht, ſo iſt es unſere Sache, die Paſition Frankreichs ent⸗ ſprechend zu ſichern.“ Poincare wöhlt den Räſtungskampf. Muſſolini wird den Handſchuh aufheben— und dann verhandeln. — —— — ————..— „Samstag nicht in der Form eines Befſehls gemacht worden ſei. * 2. Seite. Nr. 882 Mannheimer General-⸗Anzeiger(mittag ⸗Ausgabe) Dienskag, den 18. Dezember 1923 Die Lage im Nuhrgebiet Berlin, 18. Dez.(Von unſ Berl. Büro.) Am Montag hat der kommandierende General im Ruhrgebiet eine Verfügung erlaſſen, wonach mit ſofortiger Bildung in den Hauytſtädten des Ruhr⸗ gebiets ſogenannter Zollbüros begonnen werden ſoll, deren Auf⸗ gabe es angeblich ſein ſoll, den Wiriſchaftsverkehr zu„er⸗ leichtern“. Am die Ruhrgefangenen ls deutſche Verteidiger vor den franzöſiſchen Kriegsgerichten iſt der aus vielen Prozeſſen bekannt gewordene e K. Grimm⸗ Eſſen vor einigen Tagen von Poincare empfangen worden. Dr. Grimm überreichte in einer Denkſchrift die Wünſche der deutſchen Bevölkerung für die Freilaſſung der Gefange⸗ 38 12—1— 55 Angelegenheit. Grimm lenkte beſonders ufmerkſamkeit Poincares auf die deulſchen Gefangenen auf St. Martin de Re. Nur langſame wirtſchaftliche Wiederbelebung Wie verlautet, dürfte im Laufe dieſes Jahres kaum mit einer merklichen Beſſerung der e in der Hütteninduſtrie zu rechnen ſein. Auf den Hochöfen arbeiten zurzeit von 12 000 Mann nur etwa 400. Auf der„Gute⸗Hoffnungshütte“ ſteht ein Viertel der Belegſchaft in Kurzarbeit bei Mannesmann von etwa 3000 nur 800 in Kurzarbeit, während der Betrieb in der chemiſchen und in der Glasinduſtrie ſowie in der Kleineiſeninduſtrie wegen Abſatz⸗ und Rohſtoffmangels vollſtändig ruht. Im Düſſeldorfer Schupoprozeß wurde zunächſt die Anklageſchrift verleſen, was drei Viertel⸗ Rer in Anſpruch nahm. Die Verteidigung beſtritt die Zu⸗ t. ändigkeit des franzöſiſchen Kriegsgerichts. Dr: Bräutigam führte aus, daß die Vorgänge vom 30. September reine deutſche An⸗ gelegenheit ſeien. Ein Angriff gegen Mitglieder der Beſatzungs⸗ armgęe ſei nicht beabſichtigt geweſen. Die Verletzung von Franzoſen ſei durch verirrte Kugeln geſchehen. Die Schupobeamten hätten nicht auf den Gedanken kommen können, daß ſich franzöſiſche Mili⸗ tärperſonen unter der Menge befanden. Die franzöſiſche Armee könne an den Straßenvorgängen vom 30. September nur inſo⸗ ſern intereſſtert ſein, als dabei franzöſiſche Soldaten verwundet wurden. Dabei hätte aber unterſucht werden müſſen,, wer dieſe Soldaten verletzt hat, und nur dieſe Täter hätten von dem Kriegs⸗ cht zur Verantwortung gezogen werden können. Alle anderen ngeklagten hätten ſich nur vor einem deutſchen Gericht zu ver⸗ ſagevertretung betonte demgegenüber, daß, dem rdneten Haas, dem Chef der Polizei. von der Beſagungs⸗ ö die Polizeibefugniſſe übertragen worden waren, hier eine wirkliche Nichtbefolgung franzöſiſcher Befehle in Frage komme. Der Anklagevertreter erklärte weiler, daß nach der Konvention der Haa⸗ ger Landkriegsordnung vom 18. Oktober 1907 die Staatsgewalt in einem okkupierten Staat aus den Händen des okkupierten Staates in die Hände des okkupierenden übergehe. Die Verteidigung proteſtiert im Namen der deutſchen Juſtiz gegen die Ausführungen des Anklage⸗ vertreters, der darauf hingewieſen habe, daß auch in Beyruth und in Damaskus die beſetzenden Mächte ſich in Streitigkeiten der Einge⸗ Nachk ſich der Ge urzer Beratung erklärte ſich der Gerichtshof für zuſtändig. dann begann die VBernehmung der Angeklagten Polizeimajor Engel ſagte aus, daß anläßlich der ſeparati⸗ ſtaſchen die grüne Polizei zurückgehalten werden mußte, da einige Lage vorher zwei ihrer Beamten in Düſſeldorf Bilk von den erſcho worden waren. Einen Befehl an die grüne Polizei zum Eingreifen habe er nicht gegeben. Als er geſehen habe, daß dieſe beim Vernehmen von Schüſſen die Kaſerne in der Mühlenſtraße berlaſſen hätten, habe er zum Fenſter heraus⸗ gerufen, die Leute, die noch im Hofe ſeien, ſollten da bleiben und die übrigen ſollten ü n. Er habe ferner geſehen, daß von mehreren Poligeibecumten das Einſchlagen auf die abgeführten Ge⸗ fongenen ſeitens der Zivilperſonen verhindert worden ſei. Hauptmanmm Winkelmann⸗ von der grünen Polizei bekun⸗ dete, daß der Vorbehalt des Dr. Haas auf einer Konſerenz am Als ihm gemeldet worden ſei. daß in anderen Straßen die blaue 1 mer auen. worden ſei, habe er ſich für verpflich⸗ te gehaälten, grüne Polizei einzuſetzen, um die Ueberfalle⸗ nen zu ſchützen. Die verlängerung der Arbeitszeſt Die großen Metallarbeiterverbände im Ruhrge⸗ giet haben jetzt Stellung zu dem Arbeikszettabkommen mit der Großinduſtrie genommen. Der chriſtliche Metallarbeiterverband erkennt die Notwendigkeit der Mehrarbeit an, fordert aber rückſichts⸗ loſe Beſchneidung der Machtmittel der Kartelle, Truſte und Syndikate, Verringerung der unproduktiven Ele⸗ mente in der Wirtſchaft, beſonders in Handelsgewerbe, erhöhte Pro⸗ duktivität auf allen Gebieten und baldige endgültige Feſtlegung der Reparationsverpflichtungen. Auch der deutſche Metallarbeiterver⸗ band der Verlängerung der Arbeitszeit in der rhemmiſch⸗weſtfäli⸗ ſchen Induſtrie zugeſtimmt. „Eine Konferenz der Etnährungsminiſter aller deutſchen Län⸗ der tritt am heutigen Dienstag unter dem Vorſitz des Reichsernäh⸗ rungsminiſters Kanitz in Berlin zuſammen. Pfitzner⸗Rehberg⸗Konzert Hans Pfitzner hatte ſich geſtern abend im Muſenſaal mit dem jugendlichen Pianiſten Walter Rehbera und dem National⸗ theater⸗Orcheſter vereinigt, um mit ihnen ſein neueſtes Werk, das Klavierkonzert in Es⸗dur, zur Aufführung zu bringen und einem größeren Hörerkreis zugänglich⸗ zu machen. Das Konzert wurde bereits vor 14 Tagen in der 4. Akademie mit Walter Gieſeking als Soliſten wirkungsvoll aufgeführt; jedoch ſind die Akademien nur einem Teil unſeres muſikliebenden Publikums zugänglich und außer⸗ dem erſchließen ſich die Schönheiten- eines neuen Werkes beim öfteren Anhören immer mehr. Wie ſteht es nun um Pfitzners neueſtes Werk? In der äußeren Struktur weicht Pfitzner von den Konzerten der älteren Meiſter inſofern ab, als er die Gegenüber⸗ ſtellung von Solo und Tutti vermeidet. Sein Konzert iſt eigentlich eine Symphonie für Klavier und Orcheſter, an deren Ausführung beide Teile gleichen Anteil haben. Künſtleriſch mag dies begründet ſein, dankbarer für den Soliſten iſt dagegen jedenfalls die ältere Faſſung, welche die Leiſtunge es Soliſten in ein günſtigeres, helleres Licht ſtellt. Doch dies nur nebenbei. Das Orcheſter beginnt den erſten Satz mit einem kraftvoll trotzigen Thema, das im zweiten Takt vom Klavier aufgenommen und bis zum ſechſten Takt weitergeführt wird. Hier tritt wieder das Orcheſter dazwiſchen, worauf das Klapier in Triolen und Sechszehntel⸗Figuren dahinſtürmt. Nun vereinigen ſich Klavier und Orcheſter, um das 1. Thema(Hauptſatz) in immer neuer Be⸗ leuchtung zu zeigen und nach und gach in den Seitenſaß, der zum Hauptſatz den denkbar größten Gegenſatz bildet, überzuleiten. Nach dieſem ernſt und ruhig gehaltenen Seitenſatz beginnt der weit aus⸗ geſponnene Durchführungsteil, in welchem ein basso ostinato(17 Takte) von ganz beſonderer Wirkung iſt. Nun kehrt Haupt⸗ und Seitenſatz(Reprice) wieder, um nach einigen Schlußtakten auf dem tieſen es(Klapier und Pauke) in den II. Satz, einem Scherzo (Heiterer Satz nennt ihn Pfitzner, der alle Fremdworte vermeidet) überzuleiten. Dieſer Satz, der atemlos dahinſagt, iſt der weitaus klarſte. In den letzten 6 Takten tritt endlich Ruhe ein und der wild⸗ erregte Satz gelangt zum Abſchluß. Den 3. Satz, ein verſonnen, ſchwärmeriſches Adagio in gis⸗moll, beginnen Streicher und Harfe, wozu ſich im 4. Takt das erſte Horn geſellt. Nach einigen 30 Takten begiunt das Klavier mit ruhigen, ausdrucksvollen Triolenfiguren, wozu dann ſpäter wieder das Orcheſter tritt, um das zarte, wechſel⸗ volle Spiel zu vollenden. Der 4. und letzte Saßz, ein feuriges Allegro, hat nicht ganz die Ueberzeugungskraft wie die anderen dres, obſchon man auch hier heraushört, daß ein Meiſter am Werk war. Außer dem neuen Werk Pfitzners gelangte als erſte Vortrags⸗ Noch ein parlamentariſcher hemmſchuh J Berlin, 18. Dez.(Von unſ. Berliner Büro.) Es ſtellt ſich immer mehr heraus, daß der ſog. Ueberwachungsausſchuß des Reichstags den dringenden Maßnahmen der Reichsregierung, wie wir das ſ. Zt. vorausſahen, mehr Hemmungen als För⸗ derungen bereitekt. Während das Kabinett geſtern bereits die dritte Steuernotverordnung beſchloſſen hat, brütet der 15er⸗Ausſchuß immer noch über der zweiten. Die D. A. Z. fordert die Reichs⸗ regierung auf, den Ausſchuß vor vollendete Tatſachen zu ſtellen, wenn er forlfährt, durch Beſchlüſſe und Gerede die geſetzgeberiſchen Maßnahmen der Regierung aufzuhalten. Schon jetzt heißt es, daß die Verabſchiedung der 3. Steuernotverordnung durch den 15er⸗Aus⸗ ſchuß vor den Weihnachtsferien fraglich erſcheint. Ddie Umtriebe der Kommuniſten Berlin, 18. Dez.(Von unſ. Berliner Büro.) Die auf dem Erwerbsloſen⸗Kongreß am Sonntag verhafteten mehr als 300 Per⸗ ſonen gehören, wie die Umerſuchung ergeben durchweg der kommuniſtiſchen Partei an. Zwei der Feſtgenommenen ent⸗ Ruen ſich als Angeſtellte der Berliner ruſſiſchen otſchaft, deren einer bei der Veranſtaltung des Kongreſſes eine leitende Rolle geſpielt haben dürfte. Die roten Hundertſchaften in Thüringen Der Militärbefehlshaber in Thüringen hat eine Denk⸗ ſchrift über die Entſtehung und Organiſation der bewaffneten kommuniſtiſchen Hundertſchaften in heraus⸗ gegeben. Darin heißt es u..:„Man müſſe ſtaunen, in welchem Umfange dieſe Organiſationen unter den Augen der Regierung und der Behörden ſich bilden konnten. Es be⸗ durfte nur eines Befehls und in Thüringen ſtand eine rote Armee auf, die die Regierung und Wite ſch ſe eſ hinweg⸗ gefegt hätte, unter deren Duldung ſie ſich ſo trefflich entwickeln konnte.“ Badiſche Politik die Wirkung des Beamtenabbaus auf das baoiſche Schulweſen Der Badiſche Lehrerverein hat an das Badiſche Staats⸗ miniſterium und an das Unterrichtsminiſterſum eine Eingabe ge⸗ richtet, die ſich mit dem Beamtenabbau und ſeiner Wirkung auf die Schule beſchäftigt. Der Lehrerverein ſtellt dabei feſt, daß in einem großen Teil der deutſchen Einzelſtaaten die Schulverhältniſſe zum Teil ſchon vor dem Kriege eine erheblich beſſere ſachliche wie per⸗ ſönliche e erfahren haben und daß Baden ihnen gegen⸗ ver in erheblichem Rückſtand gekommen iſt, weil es nach Schluß des Krieges auf das in Ausſicht ſtehende Reichsſchulgeſetz gewartet hat, während andere Länder größtenteils in die Neugeſtaltung ihres Schulweſens eintraten. Baden müßte nun bei Anwendung von Abbaubeſtimmungen in einen untragbaren Nachteil dadurch geraten, daß es fogar hinter den pädagogiſch überholten Vorkriegszuſtand zu⸗ rückgeworfen würde. Sowohl hinſichtlich der Beſchulung der volks⸗ ſchulpflichtigen Jugend, wie auch hinſichtlich der Arbeitsbelaſtung der Lehrkräfte hätken die geſetzlichen Beſtimmungen nicht nur keine Verſchlechterung erfahren ſondern ſie bedürfen einer weſentlichen Verbeſſerung, um das Schulweſen auch nur einigermaßen in ſeiner e den heutigen geſteigerten Bedürfniſſen unſerer geiſkig und ſiltlich ſo ſchwer bedrohten Ju ind und den außerordent⸗ lich Anforderungen im Wirtſchaftskampſe anzugleichen. uch hinſichtlich der Fortbildungsſchule ſtellt die Ein⸗ gabe feſt, daß ihre Erhaltung und ihr Ausbau eine unbedingte Not⸗ wendigkeit iſt. Das Intereſſe weiter ländlicher Bevölkerungsſchichten an der Fortbildungsſchule ſei im Steigen begriffen · und da häusliche Kreiſe, die in früheren Zeiten die Erziehung der Kinder übernom⸗ men haben, in der gegenwärtigen Zeit in weitem Umfange verſagten, abe der Staat die doppelte Verpflichtung durch ſeine Schule hier lfend einzuſpringen. In einem Ausbau der Fortbildungsſchule als Weiterbildungsmöglichkeit gerade der volksſchulentlaſſenen Jugend ſei ein ſtarkes und notwendiges Mittel zu ſehen. Dem früheren Zu⸗ ſtand der nebenamtlichen Erteilung des Fortbildu lunter⸗ richts ohne grundfätzliche Aenderung der Lehrerbildung ſeien ernſteſte Bedenken entgegen zu ſtellen. Denn auch die Betreuung des Fort⸗ bildungsſchulunterrichts durch ortsanſäſſige Lehrer, die zweifellos durch die aus dem Volksſchulunterricht noch beſtehende Gemein ſchaft zwiſchen Schülern und Lehrern große autoritäre und moraliſche Be⸗ deutung gewinnen kann, ſei wie die Reform des Volksſchulunter⸗ richts in erſter Linje eine Frage der allgemeinen Lehrerbildung. Darum liege in einer möglichſt raſchen Löfung der Lehrerbildungs⸗ frage/ und der Frage der Lehrerfortbildung auch in der heutigen Notzeit der Schlüſſel zu einer annehmbaren und für den Staat finan⸗ ee Löſung der Erteilung des Fortbildungsſchul⸗ unterrichts. Die Erhaltung der Leiſtungsfähigkeit der Volksſchule und der Fortbildungsſchule in den nächſten Jahren iſt, ſo ſchließt die Eingabe des Lehrervereins, um ſo notwendiger, als die heuttge ſchulpflichtige Jugend durch den Krieg außerordentlich gelitten hat und zwar nach der unterrichtlichen Verſorgung wie hinſichtlich der Durchführung einer ernſten Zucht. Die Volksſchule iſt ein Organismus, der nicht ohne weiteres mit ſtacktlichen, bürokratiſchen Verwaltungen und Ein⸗ richtungen verglichen und unter allen Umſtänden uftter dieſelben Be⸗ dingungen geſtellt werden darf. Wenn das deutſche Volk auf manche kufturellen Errungenſchaften der Vorkriegszeit verzichten müßte, ſo kann und darf die Grundlage ſeiner Kultur. eine gute Schule des Volkes, unter keinen Umſtänden geopfert werden. tütre, wie auf dem Programm verzeichnel war/— zur pollendeten Wiedergabe. Unter Meiſter Pfitzners befeu Leitung wurde namenflich die„Oberon“⸗Ouvertüre mit hinreißendem Schwung von unſerem vortrefflichen Orcheſter geſpielt und jubelnder, nicht enden⸗ wollender Beiſall lohnte Pirigenten und Orcheſter. Die beiden Kla⸗ vierkonzerte, Beethoven ſowohl als Pfitzner, erfordern einen Pia⸗ niſten von großen geiſtigen und techniſchen Quglitäten. Walter Reh⸗ berg, der hier ſa wiederholt Proben ſeines großen Könnens geégeben hat, war beiden Werken ein vorzüglicher Interpret. Beethovens tieſe Innerlichkeit ſowohl als das grandjoſe und himmelsſtürmende in Pfitzners Werk brachte er zu ſchönſter vollendetſter Geltung. Daß Meiſter Pfitzner ihm die Solopartie ſeines neuen Werkes anver⸗ traute, mag für den Künſtler die ſchönſte Anerkennung ſein. Das beifallsfreudige Publikum rief die beiden Künſtler immer wieder begeiſtert aufs Podium und Pfitzner dankte wiederholt den Orcheſterkünſtlern für ihre vortrefflichen Leiſtungen. Alles in allem: Ein unvergeßlicher Abend, der bei allen, die ihm beiwohnen re Wege ten, noch lange nachklingen wird. Theater und Muſik e Lerts Nächfolger in Hannover. Profeſſor Rudolf Kraſſelt in Charlottenburg hat den ihm angebotenen Vertraa als General⸗ muſikdirektor und Opernleiter der ſtädtiſchen Bühnen zu Hanno⸗ ver angenommen. Einen in letzter Stunde an ihn ergangenen Ruf der Berliner Staatsoper hat Kraſſelt 0 Leipziger Theater. Aus Leipzig wird uns geſchrieben: Im deipöhfuf Iſpielhaus fanden mit unge lich ſtarkem Er⸗ folg drei Aufführungen der„Geſchichte vom Sol daten“ ſtatt, eines in gleicher Weiſe radikal modernen wie altertümelnden Wer⸗ kes der drei Künſtler, des ruſſiſchen Muſikers Igor Strawins⸗ ky, des Schwelzer Dichters Ramuz und des Schweizer Malers Rene Auberſanois. Radikal modern iſt das Stück in allem Muſikaliſchen, in Dekorationen und den im Spiel verwendeten Teufelsmasken, altertümelnd in der Art, wie Eros und Drama mit⸗ einander verquickt werden. Auf der Bühne ſitzt 5 0 7 klei⸗ nen Jahrmarktsbude ein Vorlefer und erzählt eine Märchen⸗Hiſtorie von einem Soldaten, der auf dem Heimweg zum Urkaub dem Teufel in die Hände fällt. Auf dem kleinen Bühnchen auf dem Theater werden nur einzelne markante Szenen dieſes Soldaten⸗Schickſals ſchauſpieleriſch dargeſtellt. Ein kleines Orcheſter von ſieben Muſi⸗ kern, das allerdings mit modernem Raffinement zuſammengeſetzt iſt(Geige, Kontrabaß, Klarinette, Fagott, Kornett, Poſaune und reichhaltiges Schlagzeug) ſpielt zur Handlung auf, wenn immer ſich Gelegenheit dazu bietet. Die Geſamtwirkung des eigenartigen dra⸗ matiſchen Verſuches war außerordentlich tief und iſt neben der Ori⸗ ginalität des Werkes ſelbſt der ausgezeichneten Aufführung des Leip⸗ nummer Beethovens Klavierkonzert in Es⸗Dur und als zweite Rum⸗ mer Webers„Oberon“⸗Ouvertüre— nicht die„Freiſchütz“⸗Ouver⸗ ziger Schauſpielhauſes zu danken. Dieſe Aufführung ſtand unter der muſikaliſchen und ſzeniſchen Leitung des Frankfurter Muſeums⸗ Die Finanzlage Badens Bei einer Veranſtaltung der Karlsruher Preſſe machte der Staatspräfident und Finanzminiſter Dr. Kö'hler u. a. folgende Ausführungen: 0 Die badiſchen Finanzen waren bis in den Sommer hinein durchaus geſund und das Rechnungsjahr 1922 ſchloß ohne Fehlbetrag ab. Die bekannten politiſchen und wirtſchaftlichen Vor⸗ gänge dieſes Jahres brachten aber auch die badiſchen Finanzen in? Wanken. Die badiſche Finanzverwaltung hat ſich folgendes Pro⸗ gramm geſtellt: noch größere Vereinfachung in der geſamten Staatsverwaltung, weitere Einſchränkung der Kreiſe der Staatsauf⸗ gaben, höchſte Arbeitsleiſtung und ſtärkſte Einnahmeſtei⸗ gerung, gerechte und ſcharfe, von der Parteipolitik losgelöſte Steuerpolitik. Die ganze Papiermarkberechnung wurde mit dem 14. November cingeſtellt. Für die Zeit vom 15. November 1923 bis 31. März 1924 wurde ein Goldmarkhaushalt aufgeſtellt. Sämtliche ſachlichen Ausgaben ſind nicht nur am Stand des Friedenshaushalte bemeſſen, ſondern darüber hinaus noch um 50 Prozent gedroſſelt worden. Alle entbehrlichen Ausgaben ſind ausgelichen worden, ſo des ordentlichen Haushaltes für 4 Monate, da die Einnahmen um 5 Millionen höher ſind als die Ausgaben. Der außerordentliche Haushalt ſchließt mit einem Mehrbetrag an Ausgaben von rund 17 Millionen ab, da für die Erwerbs⸗ loſenfürſorge allein rund 16 Millionen Mark eingeſtellt wer⸗ den mußte. Zur Abdeckung der Ausgaben für die Erwerbsloſenfür⸗ ſorge iſt für die nächſten drei Monate ein Zuſchlag zur Grund⸗ und Gewerbeſteuer vorgeſehen, der von den ſtärkeren Schultern getragen werden muß. Eine Wiederholung iſt nicht beabſichtigt. Die Steuer⸗ hoheit der Länder und Gemeinden über die direkten Steuern wird auch vom Lande Baden erſtrebt. Die Vereinfachung der Staats⸗ verwaltung und der Perſonalabbau werden in Bälde durch⸗ geführt. Dabei iſt es heute ſchon klar, daß der vom Reich verlangte Abbau von 25 Prozent der vorhandenen Landes⸗Beamten in Baden unmöglich iſt. „Sozialdemokratiſche Kulturpolitik in Saden“ Zu dem unter dieſer Ueberſchrift in Nr. 574 des„M..⸗A.“ enthaltenen Artikel ſendet uns der Verfaſſer, Hauptlehrer Dr. Ernſt Krieck, folgende Erklärung: „Auf meinen Artikel„Sozialdemokratiſche Kulturpolitik in Baden“, bei dem aus Verſehen die Unterſchrift fortblieb, antwortet die„Volksſtimme“ in Nr. 337 unter der Ueberſchrift„Ueble Leute und üble Methoden“ mit perſönlichen Beleidigungen. Sie ſchreibt u..:„Es mag für heute die Feſtſtellung genügen, daß ſich der in Frage ſtehende Herr während der Revolution Ende 1918 und Anfang 1919, nachdem er ſich die Zeit zuvor vorſichtig abwartend verhalten hatte, mit ſchleimiger Aufdringlichkeit an die Sozialdemokratie anzubiedern verſuchte und erſt, als er bei dem, was er jeßt„ſozialdemokratiſche Aemter⸗ und Stellenpolitik, nannte, nicht auf ſeine Koſten gekommen war, nach rechts abrückte. Dieſe„Feſtſtellung“ der„Volksſtimme“ iſt von det erſten bis zur letzten Silbe eine glatte Unwahr⸗ heit. Gerade aus jenen Monaten liegen von mir Arbeiten der Deffentlichkeit vor(„Grundriß des neuen Reiches“,„Volksſtaat und Volkstum“ bei Diederichs, Jena), welche ſchärfſte Kritik an So⸗ zialdemokratie und Marxismus üben. Im übrigen wird die„Volks⸗ ſtimme“ Gelegenheit haben, ihre Aeußerungen vor Gericht zu verantworten.“ Letzte Meldungen Gegen die geplante Wohnungspolitik E Berlin, 18. Dez.(Von umſ. Berl. Büro.) Die Spitzenver⸗ bände der Gewerkichaften und die deutſchen Mieterſchutz⸗ bünde haben g n die geplante Wohnungspolitik in einer Kundgebung Uung genommen, in der ſte die Aufrecht⸗ erhaltung der reichsgeſetzſichen Regelumg der Wohnungswirt⸗ ſchaſt fordern. Die Aufwertung der Mieten dürfte nur entſprechend der Steigerung der Löhne und Gehälter erfolgen. Berlin, 18. Dez.(Von unſ. Berliner Büro.) Wie die Deutſche Zig. erführt, hat der Kronprinz kürzlich Aufenthalt in Potsdam genommen. Beſuch galt vor allem dem Grabe ſeiner Mutter und einem Wiederſehen mit ſeinen drei Söhnen, die er ſeit ſeiner Rücktehr noch nicht geſehen hat. Die Heimkehr nach Oels dürſte in den nächſten Tagen erfolgen. 2J Berlin, 18. Dez.(Von unſ. Berl. Büro.) Wie der„D. A..“ aus Eſſen gemeldet wird, iſt Miniſterialdirektor Schäffer in den württembergiſchen Staatsdienſt und damit aus dem Direktorium der Friedrich Krupp.⸗G. ausgeſchie den. Er war der Nachfolger Dr. Wiedfeldts, der, wie verlamet, 905 J0b Waſhingtoner Botſchafterpoſten wieder zu Krupp zurüͤck⸗ ehren ſoll. *Bafel, 18. Dez. Am 20. Dezember wird ein Weihnachtszug des ſchweizeriſchen Hilfskinderkomitees mit rund 800 deutſchen Kindern eintreffen. Am Samstag haben 75 deutſche Ferienkinder, die ſeit Anfang Oktober in der Schweiz weilten, mit einem Extrazug Baſel verlaſſen. Dirigenten Hermann Scherchen. Das Orcheſter beſtand aus So⸗ liſten des Frankfurter Opernhausorcheſters. Dieſelben ker boten eine vortreffliche Aufführung von Hindemiths Kleiner Kam⸗ mermuſik für 5 Bläſer, ein intereſſantes Werk ..St. Kunſt und Wiſſenſchaſt Aus der Kunſthalle. Zu den beiden umfaſſenden Ausſtellum gen„Kalenderkunſt aus alter und neuer Zeit“ und„Rudolf— und die Offenbacher Schreiber“ hat ſich noch eine kleine, im Oberli tſaal zur Aufſtellung gebrachte Schau geſellt. Die allgemeine Verlagsan“ ſtalt München.⸗G., eine Vereinigung der Firmen O. C. Necht⸗ Verlag, Wieland⸗Verlag, Orchis⸗Verlag, Geſellſchaft 75 nende Künſte, Münchener Buchwerkſtätten Dr. Nöther u. Co.) ſtellt eine Reihe ihrer neueſten und beſten buchkünſtleriſchen Erzeugmiſſe aus n der in der Bild⸗ und Druckgeſtaltung meiſt vorbildlichen Haltung der Bücher dieſer Verlage, bletet die kleine Schau eine Ergänzung zu den Darbietungen* alter illuſtrierter Hand⸗ ſchriften und Bücher, wie man ſie in der Kalenderkunſtausſtel ſieht. Insbeſondere für die Befucher des Leſeſaals und graphiſchen Kabinetts, wo leider aus Geldmangel die neuen wichtigen Kunſt publikationen nicht mehr angeſchafft werden konnten, bietet di Ueberſicht viel Anregung. um das Schickſal der Dresdener Gemäldegalerie. Der Rechts“ beiſtand des früheren ſächſiſchen Könias hat der ſächſiſchen Regierung mitaeteilt, der König verlange in Uebereinſtimmung mit den bürger⸗ lichen Partelen des Landtages, daß die früheren königlichen Samm. lungen, darunter die weltbekannte Dresdener Gemäldegalerie eine Dresdener Kulturſtiftung überlaſſen werden und nicht ohne weiteres dem Staat zufallen ſollen. der dann nach Belieben über einzelne Stücke verfügen könne. Die Sammlungen ſollten vielmeh! als unveräußerlich und untrennbar dem ſächſiſchen Lande er⸗ halten werden. Theophil Allexander Steinlen. der in Paris akklimatiſterke Waadfländer Zeichner und Maler. iſt im 64. Lebensſahre geſtor ben. Den Neunzehnjährigen hatten Zolas Romane nach Paris ae zogen und der Schweizer hatte ein ſcharfes Auge für die Volkstupen und für die Idylle wie Traaßdien der Pariſer Straßen. Kinder. ihre Bonnen, Wäſcherinnen und Midinettes hat er mit Grazie und An mut gezeichnet: daneben ſtehen ſeine realiſtiſchen Elendsgeſtalten den Pariſer Vorſtädten, robuſte Arbeiterfiguren. Verbrechergeſinde, Dirnen und Polizeiagenten. Seinen Ruf bearündete er in den Kün b. lerkneiven des Montmartre als Katzenmaler. Sein Plakat für 38 Kabarett Chat noir wirkte bahnbrechend für die Entwicklung des uit⸗ dernen Plakatſtils. Nebenher bhat er viele Illuſtrationen und tünt leriſche Buchtitel geſchaffen, die in bibliophilen Kreiſen heute ſehr 10 ſchätzt ſind. Am bekannteſten wurden ſeine Zeichnungen für Ariſtide —— Dienskag, den 18. Dezember 1923 Maunheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 582 Wirtſchaſtliches und Soziales Die Lage des Arbeitsmarktes in Baden Die Geſamtarbeitsmarktlage weiſt Anzeichen einer weiteren kleinen Beſſerung auf, die vor allem in einem Sinken der Kurzarbeiterziffer zum Ausdruck kommt. Dieſe ging um 18 000 auf 30 herunter. Daneben fanden auch Wiedereinſtellungen ſtatt. Auf der anderen Seite führen die Wirkungen der Wirtſchaftskriſe da und dort noch zu Arbeitszeitverkürzungen. Die Arbeitsmarktlage der metallverarbeitenden In⸗ duſtrie zeigt einen erhöhten Beſchäftigungsgrad. Die Pforz⸗ heimer Schmuckwareninduſtrie konnte ihre Kurzarbeiterzahl weiter um 2540 auf 5130 herabdrücken. Die Schwarzwälder Uhrenindu⸗ ſtrie hat etwas angezogen. In der Nähmaſchineninduſtrie murden in geringem Umfange vor einiger Zeit entlaſſene Arbeitskräfte wie⸗ der eingeſtellt. Auch in der Mannheimer Metallindu⸗ ſtrie macht ſich eine Belebung bemerkbar, Arbeitereinſtellungen und Rückkehr zur Vollarbeit ſind zu verzeichnen. Ein Großbetrieb der Emaillewarenherſtellung nahm wieder rund 400 Perſonen auf. In der geſamten Manncheimer chemiſchen Induſtrie wurde bereits in der Vorwoche die Stägige Arbeitszeit wieder auf⸗ genommen, ſo daß dieſe Arbeiter für die Kurzarbeiterunterſtützung nicht mehr in Betracht kommen. In der Seifeninduſtrie kam es bei einem Großbetrieb zu Wiedereinſtellungen, bei einem an⸗ deren Großbetrieb wurde die Arbeit wieder voll aufgenommen. Das letztere iſt auch von einem Großbetrieb der Celluloidherſtellung zu berichten. Die Textilinduſtrie des Wieſentales weiſt eine kleine Beſſerung auf; bei einem Mannheimer Großbetrieb des Spinnſtoff⸗ wurden in der Berichtswoche etwa 300 Leute, in der ehrzahl Frauen, wieder eingeſtellt. Auch die Nahrungsmittelindu⸗ ſtrie nimmt Wiedereinſtellungen vor. Die Rauchtabakindu⸗ ſtrie des Bruchſaler Bezirks weiſt Nachfrage nach ungelernten Ar⸗ beiterinnen auf. Verſchiedene größere holzverarbeitende Betriebe haben Bedarf an Fachkräften. Vereinzelt liegen auch im Bekleidungs⸗ gewerbe Neuaufträge vor. Bei den Mannheimer Speditions⸗ und Hafenbetrieben zeigt ſich eine leichte Belebung der Arbeitsmarktlage. Bei Kaufleuten, Büroangſtellten und Technikern iſt die Lage auch weiterhin ſchlecht. Staͤdtiſche nachrichten verkehrsnachrichten Wiederaufnahme des Perſonenverkehrs zwiſchen Wintersdorf und Röſchwoog Vom Donnerstag, 20. Dezember an, wird zwiſchen Wintersdorf und Röſchwoog der Perſonenverkehr wieder aufgenommen. Die Elſaß⸗Bahn wird bis auf weiteres täglich 3 Zugpaare befördern. Die deutſche und franzöſiſche Paß⸗ und Zollprüfung wird in beiden in Wintersdorf vorgenommen. Der Zugverkehr auf der Achertalbahn Von jetzt ab verkehrt der letzte Zug ab Ottenhöfen um.10 Uhr nachmittags. An Sonntagen verläßt der letzte Zug die Station Otten⸗ höfen um.05 Uhr nachmittags, Ankunft in Achern.42 Uhr, ſodaß die Reiſenden Anſchluß auf den Eilzug.52 Uhr haben. Die Reiſen⸗ den von Heidelberg, Mannheim, Ludwigshafen haben alſz noch Gelegenheit, am gleichen Tage nach Hauſe zu kommen. Kleinhandelszuſchlag für den Milchhandel Der Landesverband der Milchhändlergenoſſen⸗ ſchaften und⸗Vereine Badens und Württembergs (Sitz Karlsruhe) hat an das badiſche Miniſterium des Innern fol⸗ gende Eingabe gerichtet: „Den Bemühungen unſeres Verbandes iſt es bis jetzt nicht ge⸗ lungen, für den Milchhandel mit den Städten eine Regelung über die Höhe des Kleinhandelszuſchlags herbeizuführen, der dem Milchhandel unter den heutigen Verhältniſſen Rechnung trägt. Mit Ausnahme der Stadt Heidelberg, welche die Forderung unſeres Verbandes anerkannt hat, haben ſämtliche anderen Städte his jetzt ſich ablehnend gegenüber unſeken Vorſchlögen und Anträgen ver⸗ halten. Unſere Verſuche, eine prozentuale Regelung für die Bemeſ⸗ fung der Verdienſtſpanne herbeizuführen und damit der Streitfrage wegen derſelben ein für allemal ein Ende zu bereiten, blieben»den⸗ falls erfolglos, ohne daß von Seiten der Städte ein triftiger Grund dafür angegeben wurde. Ebenſo wurde ein Antrag unſeres Ver⸗ bandes auf Errichtung eines Schiedsgerichts, das in allen Streit⸗ fragen zwiſchen dem Handel und den Städten entſcheiden ſoll'e, von den Städten abgelehnt. Es ſind ſomit alle Verſuche unſerer⸗ ſeits, um auf dem Wege gütlicher Vereinbarung oder durch ſonſtige Abmachungen zu einer Verſtändigung zu gelangen, an dem Wider⸗ ſtand der Städte geſcheitert. e i it. ufrechterholtung die uſtandes mu völ⸗ 710% andels herbefführen. Es kann und darf der Behörde und der Allgemeinheit nicht gleich ſein, wenn der Miichhandel in eine Lage gedrängt wird, die ihn an den Rand der VBerzweiflung bringt. Daß ein Stand, dem man die Exiſtenz ge⸗ nommen hat, nicht mehr die ſittliche und moraliſche Kraft beſitzen kann, die unbedingt notwendig iſt, wenn er äußeren eanſthſ und Verſuchungen nicht zugänglich ſein ſoll, kann wohl ernſthaft nicht —4 ſpieler Lorenz. Die verunglückte Berufung Bruants Straßenlieder. Er war mit Anatole France befreundet und hat viele 5 Zeichnungen für den Gil Blas geſchaffen. Seine eminente Zeichenkunſt hatte oft etwas Volksliedhaftes. Steinlen ge⸗ börte zu den erſten Mitarbeitern des„Simpliziſſimus“. Strahlungen aus anderen Welten. Zu weitreichenden Fol⸗ gerungen kommt eine Mitteilung des Studienrats Dr. Werner Kol⸗ börſter in Berlin, die Geh.⸗Rat Nernſt, der Präſident der Phyſikaliſch⸗ Techniſchen Reichsanſtalt. in der Geſamtſitzung der Berliner Aka⸗ demie der Wiſſenſchaften vorleate“ Es handelt ſich um zum Teil ge⸗ meinſchaftlich mit G. von Salis unternommene Intenſitäts⸗ und Rich⸗ tungsmeſſungen der durchdringenden Strahlung. Dank dem Ent⸗ gegenkommen der Leituna der Jungfraubahn und anderer Donatoren war es nach eingehenden Vorarbeiten, die in der Phnſikaliſch⸗Tech⸗ niſchen Reichsanſtalt ausgeführt wurden, möglich, die bisher noch ganz rätſelhafte. wahrſcheinlich kosmiſche durchdringende Strahlung unter beſonders günſtigen Umſtänden. nämlich im Gletſchereiſe und in großer Höhe, meſſend zu verfolgen. Es ergab ſich mit Sicherheit. daß es ſich um eine ſehr harte Gammaſtrahlung handelt. wie ſie den uns bekannten Radioelementen nicht zukommt, und außerdem eine Andeutung dafür, daß ſie vorwiegend aus dem Gebiete der Milch⸗ ſtraße, alſo von einer Stelle zu uns gelanat, wo die jungen roten Rieſenſterne und die Nebelmaſſen beſonders zahlreich ſind. Literatur „Paul Siebertz: Deulſchland zur Zeit ſeiner größten Schmach. Ein 25 zorniger Liebe. Verlaa Joſef Köſel u. Fried⸗ rich Puſtet.⸗G., Verlagsabteilung Kempten.— In ſeinen gewalti⸗ gen Reden„an die deutſche Nation“, die der glügende Patriot Johann Gottlieb Fichte im Winter 1807 und 1808 in Verlin gehalten Hat. wird die Selbſtſucht der Zeitaenoſſen als der letzte Grund des Fer⸗ derbens, der ſittliche Wille als Vorbedinauna der Rettung bezeichnet. nur eine Pflicht aäbe es. ſich ſelbſt zu vergeſſen So hält Paul Sie⸗ bertz. mitten im politiſchen Leben aufgewachſen, geſtützt auf einen 'relchen Fundus hiſtoriſchen Wiſſens, ein echter deutſcher Mann. für den wie für Fichte Deutſchſein und Cbarakterbaben aleichbedeutend lind überwältiat von der Not der Zeit mit fruchtloſen und aufrich⸗ gen Worten in dieſer Kampfſchrift dem deutſchen Volk ſein Spiegel⸗ bild vor Augen— ein Mahnruf von erſchütternder Größe zur um⸗ kebr und Selbſtbeſinnuna. Wenn auch nur zornſae Liebe der Wort⸗ übrer iſt, ſo ſpielt Siebertz nicht die begueme Rolle des begeiſteren aterlandretters. deſſen ſchöne Worte niemals über das Erdrückende r Zeit binweazuhelſen vermögen. In einem ſeltenen Maß von ge⸗ ſundem wirtſchaftlichen Sinn und volitiſchem Inſtinkte liegen die Gründe. die dieſe Bekenntnisſchrift in die Sphäre gelchichtlicher Be⸗ deutſamkeit beben. Die aufbauende Politik der Männer der Tat —9 ob ſie will oder nicht, hier ihren Ausgangspunkt nehmen üſſen. f Daß das Mannheimer Nationaltheater vor einer oder in einer ernſten Kriſe ſteht, iſt bekannt, ebenſo die verſchiedenen An⸗ ſtrengungen und Verſuche, dieſe abzuwenden. In engem Zuſammen⸗ hang mit der Kriſe ſtand der Vortrag, den geſtern abend Profeſſor Dr. Waltec im Kaſinoſaal über hiſtoriſche Kriſen des Mannheimer Nationaltheaters hielt. Der Redner ging davon aus, daß die Geſchichte eines jeden Theaters eine Kette von Kriſen und Konflikten ſei. Einmal Kapitalmangel, dann Rivalität der verſchiedenen Künſtler, Intendantennot. In bekannter hiſtoriſcher Gründlichkeit griff Profeſſor Dr. Walter auf die Gründungskriſe am Mannheimer National⸗ theater zurück. Das Theater iſt ſchon, ſo führte der Redner aus, aus einer Kriſe entſtanden, aus einem Zuſammenwirken von all⸗ gemeinen geiſtigen und lokalen Kriſen. Entſcheidend war auch das Hervortreten des zurückgedrängten Deutſchtums in Deutſchland, das Zurückdrängen der fremden Elemente, ſowie der Weggang des kur⸗ fürſtlichen Hofs nach München. Das Wirtſchafts⸗ und Erwerbs⸗ leben verlangte durch den Wegzug nach Erſatz. Die franzöſiſche Komödie wurde verdrängt, deutſche Literatur und Sprache ver⸗ ſchafften ſich immer mehr Eingang. Man war ungehalten darüber, daß in Mannheim die deutſchen Schauſpiele immer noch in einer Bretterbude am Marktplatz ſtattfanden. In den 70er Jahren erwog man in Verbindung der Erweiterung des Rathauſes die Errichtung eines Komödienſaals. Der Plan kam jedoch nicht zur Ausführung. Das allen Volksſchichten zugängliche Nationaltheater konnte im Schloſſe keinen Platz finden, der Bau ſollte auch außerhalb des Hofes liegen. Der Saal der franzöſiſchen Komödie im fetzigen Ge⸗ richtsflügel war zu klein, das Opernhaus im Weſtflügel zu groß, man mußte alſo an die Errichtung eines eigenen Theaters in Mannheim denken. Es wurde der Vorſchlag gemacht, aus Staats⸗ mitteln 20—25 000 Gulden für ein Komödienhaus aufzuwenden. Das Finanzminiſterium ſchlug den Umbau des auf dem jetzigen Schillerplatz ſtehenden Gebäudes vor, das zur Hälfte auch als Arſenal dienen ſollte. Der Bau wurde vom Kurfürſten genehmigt, der dazu die 42 000 Gulden Baukoſten ſtiftete. Das Geoäude wurde, nachdem die Stiftung zurückgenommen war, auf Koſten des kurpfälziſchen Staates umgebaut. Es entſtand wohl ein neues Zeughaus, aber kein neuler Theaterbau. Bereits am Neujahr 1777 konnte im Theater geſpielt werden. Die Leitung hatten der Hofbeamte von und der Schau⸗ eſſings an das Mannheimer Nationaltheater hat auf die Gründungsgeſchichte einen trüben Schatten geworfen. Leſſings Vorſchlag, die Bühne zu heben, ging dahin, die beſten Kräfte für Mannheim zu verpflichten und mit ihr zur Heranbildung junger Zöglinge eine Theaterſchule zu verbinden. Die Leitung ſollte Seiler übertragen werden. Die von Lorenz geleitete und auch von Leſſing empfohlene Theaterſchule bewährte ſich nicht. Es entſtanden zwei Parteien, die ſich be⸗ kämpften. Seit Neujahr 1777 ſpielte der bekannte Schauſpieler Marchand an der neuen Bühne, er wurde im April 1777 zum Direktor der kurfürſtlichen deutſchen Schaubühne ernannt. 1778 ging Marchand weg. Eine Wendung an der Bühne vollzog ſich mit der Ernennung des jungen Frhrn. v. Dalberg zum Inten⸗ danten. Er traf keine glänzenden Verhältniſſe an, er erkannte die Bedürfniſſe für die Stadt Mannheim und trat beim Kurfürſten mit ſeiner ganzen Macht für die Erhaltung des Theaters ein. Der Poſten des Inbendanten war damals ehrenamtlich, er wurde neben den verſchiedenen Staatsämtern verſehen. Er verlangte, daß das Nationaltheater Volks⸗ und nicht Luxustheater wie die Hoftheater werde. Von Dalberg ab wurde mit eigenem Perſonal geſpielt Beſonders Iffland ſtand im Vordergrund. Der ganze Etat eines Spieljahres mußte mit 37—38 000 Gulden durchgeführt werden. Ohne beſondere Zuſchüſſe vom Kurfürſten und Darlehen aus Dalbergs Privatvermögen war das Theater nicht aufrecht zu erhalten. Dalberg hat aus eigenen Mitteln 7000 Gulden zugeſchoſſen. Eine ſchlimme Zeit tritt für das Theater während des Krieges 1794, als Mannheim durch die Franzoſen bedroht wird, ſchließt das Theater. Es ſpielt dann noch einmal zugunſten der überrheiniſchen Flüchtlinge. Die Gegner Dalbergs hielten ihre Stunde für gekommen, um das Ende des Theaters herbeizuführen, ein. beſtritten werden. Wenn einerſeits mit vollem Rechte verlangt wird, daß für den Verkauf von Milch nur ehrbare, zuverläſſige und gewiſſenhafte Perſonen in Frage kommen dürfen, ſo iſt es umſo mehr Pflicht der Behörden, auch dafür Sorge zu tragen, daß die Grundlagen, auf denen dieſe Vorausſetzungen beruhen, nicht durch falſche Maßnahmen zerſtört werden. Der Milchhandel verdiente vor dem Kriege durchſchnittlich pro Liter 5 Pfg. Nach Abzug ſeiner Ge⸗ ſchäftsunkoſten verblieben ihm durchſchnittlich 4 Pfg. Reingewinn an einem Liter Milch. Gegenüber den Verhältniſſen vor dem Krie dürfte der Milchhandel ſeit dem Beſtehen der kommunalen Milch⸗ bewirtſchaftung bis heute kaum mehr als 1 Pfg. Reinverdienſt an einem Liter Milch erhalten haben. Dem Verbraucher iſt die niedere Verdienſtſpanne der Milchhändler nicht zu gute gekommen. Es hat ſich im Gegenteil die Spanne zwiſchen Erzeuger⸗ und Verbraucherpreis noch bedeutend erhöht. Sie be⸗ trug im Jahre 1914 bei einem Erzeugerpreis von 16 Pfg. und einem Verkaufspreis von 24 Pfg. genau 50 Proz. Heute ſind es in Karls⸗ ruhe z. B. 112 Prozent. Es darf daher wohl angenommen werden, daß die Städte von jeher in der Lage geweſen wären, dem Milch⸗ handel bei einigermaßen gutem Willen eine beſſere Verdienſtſpanne gewähren, ohne dem Verbraucher die Milch dadurch zu ver⸗ euern. Hinzu kommt noch, daß der einzelne Milchhändler infolge der geringen Milchanlieferung heute viel weniger Milch zum Verkauf hat, 80 ſchon ohne dies ſein Einkommen verringert wurde. Wenn nicht die Exiſtenz des Milchhandels gänzlich in Fißge geſtellt und eine Schädigung allgemeiner Intereſſen vermieden werden ſoll, erſcheint es dringend geboten, daß von Seiten des Miniſteriums des Innern den Städten zur Pflicht gemacht wird, dem Milchhandel in Bezug auf die Verdienſtſpanne entgegen zu kommen, damit ihm eine Exiſtenzmöglichkeit verbleibt. Wir richten deshalb an das Mini⸗ ſterium des Innern die ergebe Bitte, ſeinen Einfluß bei den Städten dahingehend geltend au Möchen daß dem Milchhandel eine Verdienſtſpanne gewährt wird, die den Geſetzen von Gerechtigkeit und Billigkeit entfpricht.“ Bei einem Milchpreis von 40 Goldpfennig, der ſeit heute in Mannheim für das Liter vom Verbraucher bezahlt werden muß, kann von einer Vergrößerung der Verdienſtſpaune der Milchhändler durch eine weitere Hinaufſetzung des 5 allgsmeiner Anſicht ohne⸗ 5 chon viel zu hohen Verbraucherpreiſes keine Rede ſein. In der ten Sitzung der Preisprüfungskommiſſion hat ſelbſt ein ſozial⸗ demokratiſcher Verbrauchervertreter zugeben müſſen, daß ſich die völ⸗ lige Beſeitigung der Milchzwangswirtſchaft nicht mehr allzu kange umgehen läßt. Allerdings, ſo fügte er einſchränkend hinzu, dürfe man die Sache nicht übers Knie abbrechen. Wir ſind auch der Anſicht, daß eine Aenderung in der Organiſation der Milchverſor⸗ gung unter allen Umſtänden eintreten muß und zwar recht bald. So wie jetzt konn es nicht weitergehen. Es wird nicht zu beſtreiten ſein, daß die Milch zu den wichtigſten Artikeln des täglichen Bedarfs gehört. Unzähligen Kindern, Kranken und Alten muß dieſes für die Ernährung ſo außerordentlich notwendige landwirtſchoftliche Produkt vorenthalten werden, weil die der Städte völlig ungenügend iſt Man neigt nicht nur in den Kreiſen der Land⸗ wirte und Milchhändler der Anſicht zu, daß bei einer völligen Frei⸗ gabe der Milchwirtſchaft ſich der in die Städte ergießende Milchſtrom weſentlich vergrößern wird. Ob ſich gleichzeitig der Preis erheb⸗ lich ermäßigen läßt, das iſt allerdings eine Frage, die nicht ohne weiteres beantwortet werden kann. Soviel iſt ſicher, daß die Aufhebung der Zwangs⸗ bewirtſchaftung der Milch ſpruchreif geworden iſt. Eine Erörterung und Prüfung dunch die zuſtändigen Stellen läßt ſich nicht mehr lange hinausſchieben. Zu einer Klärung der Anſichten über dieſe für unſere Volksernährung ſo überaus bedeutungsvolle Angelegenheit ſollte durch Erzeuger, Händler und Verbraucher in⸗ der Oeffentlichkeit das Wort ergriffen werden. Wir ſtellen unſere Spalten hierzu gern zur Verfügung. Sch. Hiſtoriſche griſen des Mannheimer Nalionalthealers Dalberg kämpft jedoch um ſein Sorgenkind. Eiffe Uebertragung an einen Unternehmer weiſt er zurück. Dalberg ſiegt, anfangs März wird wieder geſpielt. Gegen Verpfändung der Garderobe um 15 000 Gulden wird ein Darlehen aufgenommen. Im Jahre 1795 entſteht eine weitere Kriſe, die auch wieder überwunden wird. Iffland verläßt nach einer neuen Kriſe Mannheim und wendet ſich nach Berlin. Im Februar 1799 ſtirbt Kurfürſt Karl Theodor, ihm folgt Max Joſeph. der eine böſe Erbſchaft anzutreten hat. Dalberg kämpft weiter um ſein Werk. Max Joſeph ſpricht ſich ebenfalls für den Fortbeſtand des Nationaltheaters aus und überweiſt eine Summe von 10 000 Gulden aus der pfälziſchen Kabinettskaſſe. Im Februar 1801 wird ein Zuſchuß von 12 000 Gulden geleiſtet, die⸗ vom pfälziſchen Staat und dem Kabinett je zur Hälfte getragen werden. Im Mai 1801 wird die Genehmigung einer Anleſhe on 40 000 Gulden erteilt. Dalberg zeichnet ſelbſt 3000 Gulden. Im Februar 1803 wird der Staatszuſchuß auf 20 000 Gulden erhöht, mit dem Bemerken, daß möglicherweiſe die Stadt Mannhtim zu einem Beitrag herangezogen würde. Als Mannheim in den Beſitz Karl Friedrichs von Baben über⸗ gegangen war, übernahm dieſer die 48 000 Gulden aes Staats⸗ ſchulden. Es wurde auch zum erſtenmal die Frage eines Mannheimer Hoftheaters aufgeworfen und ob die Mannheimer Künßtler zweimal in der Woche in Karlsruhe ſpielen ſollten. 1805 wurde dieſer Plan als unausführbar aufgegeben. 1803 hatte Dalberg deyg Intendanten⸗ poſten an eine füngere Kraft, ſeinen Schwiegerſehn, abgegeben. Im Kriegsjahre 1813 erreichte eine neue Kriſe ihren Höhepunkt. Man warf die Frage auf, ob man in dem kleinen Baden zwei Hoftheater aufrechterhalten könne. Mannheim folle das National⸗ theater weizer führen. Der Staat wollte zuſammen mit der Stadt 12 000 Seuden Zuſchuß leiſten. Die Stadt konnte wegen ihrer ſchlechlben fimanziellen Lage dieſem Plan nicht beitreten. Der Groß⸗ herzog beſtätigte dann das Mbnnheimer Hof⸗ und Nationaltheater. delſten mußte die Stadt Mannheim einen Zuſchuß an das Theater eiſten. Die Kriſe wurde allmählich chroniſch. Noch immer hielt man an dem ehrenamtlichen Intendanten feſt. Graf Luxberg leitete das Jheater von 1821—1836. Langſam fühlten ſich auch die Kaufleute Mannheims ſtark genug, das Theater ſelbſt auf die Stadt zu übernehmen. 1839 kam eime Kompromißlöſung zuſtande. Es ſollte als ſtaatliche Anſtalt erhalten bleiben unter finanzieller Verantwortlichkeit der Gemeinde und geleitet von einem dreigliedrigen Bürgerkomitee. Mit dieſer Kommunali⸗ ſierung des Theaters ging Mannheim allen anderen Städten voran. 1869 folgte Freiburg und 1879 Frankfurt a. M. Es war nicht immer leicht, die drei Bürger zu finden, die befähigt waren, das Theater zu verwalten. Langſam ging es aufwärts. Die Schillerbühne konnte auf ihre Erfolge ſtolz ſein. Das Theater ſtand im Mittelpunkt des kulturellen Intereſſes der Stadt. In den nahezu 150 Jahren ſeines Beſtehens, ſo führte Profeſſor Dr. Walter weiter aus, iſt das Mannheimer Nationaltheater mehr als einmal dem Untergange nahe geweſen, aber immer wieder hat es ſich emporgerungen und iſt aus ſchweren Kriſen ge⸗ ſundet. Immer hieß die Loſung: keine Auslieferung an geſchäftliche Ausbeuter, Erhaltung der ehrenvollen Tradition, kein Spekulations⸗ aber auch kein Luxusobjekt. Mit Recht haben die Kunſtfreunde den ſeit 1919 immer wieder auftauchenden Gedanken an einen teil⸗ weiſen Abbau der Oper zurückgewieſen. Stadt und Staat haben in der Zwiſchenzeit erklätt, daß ſie nicht mehr in der Lage ſind, dem Theater Zuſchüſſe zu gewähren, es müſſe ſich auf eigene Füße ſtellen. Die Bürgerſchaft, die den Nutzen vom Theater habe, müſſe auch für ſeine Erhaltung ſorgen. Das In⸗ tereſſe, das die Mannheimer Bürgerſchaft dem Theater entgegen⸗ bringe, ſei groß, aber der Garantiefonds müſſe noch mehr geſtärkt werden, damit das Theater weiter beſtehen könne. Der Redner hat es in ſeinem zweiſtündigen Vortrag verſtanden, mit ſeinen tiefgehenden hiſtoriſchen Darlegungen das Intereſſe für die Mannheimer Kultturſtätte wieder wachzurufen. Es iſt nur be⸗ dauerlich, daß der Beſuch nicht beſſer war. Manche Parallele mit der jetzigen Zeit läßt ſich ziehen. Immer wieder tritt der Kampf um—5 Hoffentiſth bu in den Vorder⸗ rund. offentli en die Mannheimer ſer ſoviel Einſi — erhalten ſich ihr Theater. —— geamtenabbau Die Abteilung Mannheim des Verein Frauen⸗ bildung— Frauenſtudium bat in der jetzt ſo wichtigen Frage des Beamtenabbaus, der vorausſichtlich die Frauen beſonders hart treffen wird, an den Miniſter des Kultus und Unterrichts in Karlsruhe folgende Einaabe eingereicht: „Dem unterzeichneten Verein iſt zur Kenntnis gekommen, daß ſämtlichen verheirateten Lehrerinnen in Vaden auf Grund des durch die Perſonalabbau⸗Verordnung des Reichs vor⸗ geſchriebenen Beamtenabbaus auf den letzten Dezember laufenden Jahres gekündigt worden iſt. Dieſe Kündigung, die entgegen dem vom Herrn Staatspräſidenten in ſeiner Konſtanzer Nede vom 25. November gegebenen Verſprechen, Entlaſſungen zum 1. Januar nicht auf den Weihnachtstiſch legen zu wollen, bereits auf Ende De⸗ zember erfolat iſt. geſchah zudem in einer Form. die allein ſchon ge⸗ nügt hätte, um die Empörung weiteſter Frauenkreiſe wachzurufen. Lehrerinnen, die 20 und 30 Jahre lang mit aufopfernder Hingabe im Schuldienſt geſtanden haben, die während des Krieges ihre Kräfte verdoppelten, um die Lücken zu füllen, die durch das Fehlen der zum Heeresdienſt einberufenen Männer entſtanden waren, entläßt man durch einen hektographierten Zettel, ohne auch nur ein Wort zer Erklärung und des Dankes für ſie zu finden. ne ganze Anzahl der betroffenen Frauen ſind eine Ehe erſt eingegangen, nachdem die Reichsverfaſſung von 1919 der verheira⸗ teten Lehrerin das Recht auf ihren Arbeitsplatz verbojeft hatte. Im Vertrauen auf die Verfaſſunga und ein dauerndes Arbeitseinkommen bezw. ein ſpäteres Rubegehalt aus eigenem Recht haben ſie die ganze Lebenshaltuna ihrer Familie auf die Tatſache ihres Mitverdienens eingeſtellt. In unbegreiflich rückſichtsloſer Weiſe werden ſie nun von einem Tag zum andern auf Grund des Artikels 14 der Perſonal⸗ abbau⸗Verordnung ihrer Stellen enthoben, ihrer wohlerworbenen Rechte beraubt und ohne Penſion oder Anſpruch auf eine Entſchädi⸗ aung entlaſſen. Das Gehalt der Beamten iſt geringer bemeſſen al i⸗ vatangeſtellten gerade mit Rückſicht auf die vom S e Altersverſorgung. Lehrerinnen, die ſahrzehntelang ihre ganze Kraft ihr ganzes Streben, ihre ganze Weiterbildung in den Dienſt der Schule geſtellt haben, ſollen alſo um die Früchte ihrer Arbeit gebracht werden. Die kurze Kündigunasfriſt vom 30. November auf den 1. Ja⸗ nuar gewährt den verheirateten Lehrerinnen nicht einmal die nötige Zeit, ihre Lebenshaltuna ſo weit umzuſtellen, wie dies unter den heu⸗ 9 75 e iſt. Denn gerade im Hinblick uf die Wohnungsfrage und die uner inali i eine beute faſt zur Aemndee wwen eeeenn Anter Berückſichtiaung der Tatſache, daß di i innen in den ſchweren Jabren der Feiens, ag ee Staat die treueſten Dienſte geleiſtet haben, und daß alle durch die Entlaſſung in eine ſehr ſchwierige Laqe geraten, bittet der unterzeich⸗ nete Verein. die Verhältniſſe ſeder einzelnen verbeirateten Lehrerin daraufbin prüfen zu wollen, ob die Entlaſſung im Einzel⸗ tall nicht eine zu große Härte bedeutet und in allen Fällen in denen ſich die Belaſſuna im Amt nicht ermöalichen läßt, weniaſtens das wohler wor banren bene Ruhegehalt zu ge Ein Schutzverband für Vorkriegsanleihen hat ſich gegründet der die Rechte der Inhaber alter Reichs⸗ und ie Ob⸗ ligationen uſw. wahrnehmen will. Dieſe Organiſation will u. a. eine Aufwertung beantragen. Es ſind zwei Entwürfe ausge⸗ arbeitet, die demnächſt der Oeffentlichkeit übergeben werden follen Die Leitung des Verbandes befindet ſich zunächſt in Frankfurt (Oder), ſoll jedoch demnächſt nach Berlin verlegt werden. —— preiſen gleichfalls nichts geändert. Es ſei indeſſen ausdrücklich machen“ von Neſtron, neu einſtudiert von Eugen Felber, erſtmalig „ten, ſondern von einer Idee, nämlich von dem außerchriſtlichen Glau⸗ 4. Seite. Nr. 582 Mannheimer General⸗-Anzeiger(Miitag⸗Ausgabe) Dienskag, den 18. Dezember 1923 Die Teuerung im Keich, in Gaden und in Mannheim eſtſtellungen des Städtiſchen P Nach den F reisprüfungsamts eee Landesinderziffer Mannheimer Inderziffer teigerung(+ 27 12727 172——22 Stichtage ohne ſes 9 8 mit se mit 855 mitt Se Bekleldung ugtichtag, Bekleidung J 93 Bekleidung 5 5255 5 85 Vetledung ß 2 5 5. November 19283 88,8 J 606,0 98,5 7,5 100,8 + 604,0 92,3 + 509,7 100,5 + 334,3 83 210.9 +137,6 2185 5 2053 J 1038] 183 J105 198.7 J 95,7 19. 2 806,0 + 282,2 831,0* 7,1 839,3 + 308.8 732,2 + 286.0 765,0 288,9 26. 5 1 486.0 + 84,4 1535,.00 4,7 1468 0 + 74,9 1324 3 + 80,9 1373,7/ 79.6 9 Deuenden 1300 8 1500 47 15,1 T 44/ 13504 26 140% 19 — 269, 10 333,65-— 13,.55—— a 10 1333,6 13,0 1182,5 12,9 1240,9 11,4 Y) Papiermarkindexziffern in Milliarden; 1913/14 1 Jur Frage der Behandlung des Handelskammergeldes durch; die Banken erhalten wir von einem Leſer folgende Zuſchrift: Einen ganzen Tag habe ich mich geſtern vergeblich bemüht, das eingenom⸗ mene Handelskammergeld bei meiner Bank unterzubringen. Dieſe erklärbe, ſie könne es hur auf Goldmarkkonto buchen und müſſe es mir in Handelskammergeld wieder zurückzahlen. Ich kann dieſen Standpunkt nicht verſtehen. Es muß, da anzunehmen iſt, daß auch andere Färmen hierüber zu klagen haben, von der Bank verlangt werden, daß ſie ſich unzweideutig darüber äußert, wie ſie das Han⸗ delskammerpeld behandeln will, damit die Kunden ſich darnach richten können. Unter den ſetzigen Umſtänden kann von den Firmen, die hauptſächlich Handelskammergeld einnehmen, kein auswärtiger Liefe⸗ rant bezahlt werden. * Beſprechungen zur Mietzinsregelung. Um eine einheitliche Mietzinsregelung herbeizuführen, fand in München im bayeri⸗ ſchen Sozialminiſterium eine Beſprechung von Vertretern der Woh⸗ nungsreſſorts des Reichsarbeitsminiſteriums und der zuſtändigen Miniſterien in Preußen, Bayern, Sachſen, Württemberg und Baden ſtalt. Wie halbamtlich mitgeteilt wird, ergab ſich eine weit⸗ gehende Uebereinſtimmung der Vertreter der verſchiedenen Woh⸗ nungsminiſterien, ſo daß, auch wenn am 1. Januar eine reichsrecht⸗ liche Mietenregelung nicht eintritt, doch mit einer ungefähr ein⸗ heitlichen Geſtaltung der Mieten im größten Teil des Reichs gerechnet werden kann. * Die Fleiſchpreiſe. Wie das Städt. Nachrichtenamt mitteilt. war der Montaas-Viehmarkt wiederum aut befahren. Die Viehpreiſe haben ſich im allgemeinen wenig geändert: als Angemeſſenheitspreis waren dieſelben Preiſe feſtgelegt worden wie vor acht Tagen. Die Preis⸗ feſtſetzunaskommiſſion der Fleiſcherinnung hat deshalb an den Fleiſch⸗ darauf bingewiefen, daß Fleiſch geringerer Qualität nicht als ſolches erſter oder prima Qualität bezeichnet werden darf; vor allem darf Kuhfleiſch nicht als Ochſenfleiſch angeboten und verkauft werden. dürfen einem Pfund Schweine⸗, Rind⸗ und Ochſenfleiſch höch⸗ meiſters hin 1 1 ſtens 125 e Knochen beigegeben werden. Die Wuchervolizei[ Schloßgartens hat da⸗ e eine Nachprüfung wird bei den Mekaern entſprechende Kontrollen vornehmen. Auswanderung nach Züdbraſilien— eine Warnung. In hoffen, daß die Anlagen des berühmten Schl letzter Zeit wird von Privatperſonen verſucht, durch lebhafte Pro⸗ in ſhrem jetzigen Juſtande Sbelten elben paganda in der Bevölkerung Stimmung für eine Auswande⸗ rung nach Südbraſilien zu machen. Es ſoll eine Ge⸗ nofſenſchaft gegründet werden, die für einen recht erheblichen Betrag Gutſcheine an ihre Mitglieder ausgibt. Amtliche Feſt⸗ ſtellungen haben ergeben, daß dieſem Unternehmen eine ſichere Grundlage fehlt; die Führer, die von ſtark optimiſtiſchen, ja phan⸗ taſtiſchen Vorſtellungen über die wirtſchaftlichen Verhältniſſe Braſi⸗ liens geleitet werden, dürften kaum die für die Durchführung eines ſolchen Unternehmens notwendigen Kenntniſſe und Erfahrungen beſizen. Das Miniſterium des Innern hat darum zunächſt jede weitere Propaaanda verboten und eine weitere ſachgemäße Prüfung jungen Burſchen, die mit Gewalt in mehrere Wirtſchaften der Weſt⸗ Auswanderungsluſtige ſeien vor dieſem Unternehmen, ſtadt eindrangen und Wirte und Gäſte zur Herausgabe von Geträn⸗ angeordnet. 10 45 leicht zu ſchweren finanziellen Schädigungen und Enttäuſchungen führen kann, eindringlich gewarnt! veranſtaltungen Theaternachricht. Die heutige Aufführung von Verdis„Vio⸗ letta“(La Traviata) iſt mit Liln Borſa. Joſef Burgwinkel und Hel⸗ mut Neugebauer in den Hauptpartien beſetzt.— Im Neuen Theater wird morden die Operette„Wenn Liebe er w acht“ in der Be⸗ ſezung der Erſtaufführung wiederholt.— Das Weihnachtsmärchen „Peterchens Mondfahrt“ wird Mittwoch. 19. Dezember im Nationaltheater als Nachmittaasvorſtellung wiederholt.— Samstag, den 22. Dezember gelanat die Poſſe Einen Jux will er ſich zur Auffüthrung. Das Stück iſt ſeit 1843 am hieſigen Natifonaltheater nicht mehr gegeben worden. 4 Joſef Pembaur. der bekannte, berühmte Pianiſt, wurde für ben zweiten Meiſterklavierabend am morgigen Mittwochei verpflichtet. Die Vortraasfolge, die bereits bekannt gegeben wurde, lrene erfährt inſoßern eine kleine Aenderuna, als ſie durch Spoſalizio und Penſeroſo eraänzt wurde. Karten bei Heckel und im Mannheimer Muſikhaus. 4 3 Ein Adventskonzert ſindet heute Dienstag abend im Chriſtl. Hoſpiz, F 4, zum Beſten der Weihnachtsbeſcherung des Ziakentflenhauſes ſtatt. Die Damen Gernsheim und Gernsheim⸗FJuchs und Dr. Gernsheim haben altes köſt⸗ liches Tongut in Muſik und Lied ausgegraben, das ſelten zu Gehör kommt, während Schweſternchöre das Ganze umrahmen. Möge der Erfolg dem guten Zwecke dienen! 4 Die älteſten Chriſtusbilder. Wie ſehen die älteſten Bilder von Ehriſtus aus und welchen Anſpruch auf geſchichtliche Treue können ſie erheben? Ueber dieſe Frage berichtete ein auter Kenner der kirch⸗ lichen Kunſtaltertümer, Univerſitätsprof. Geh. Kirchenrat D. Bauer von Heidelberg, am Freitaa abend in der Konkordienkirche vor einer zahlreichen Zuhörerſchaft. Unter Vorführung ieler Lichtbilder legte er folgendes dar. Solange im Chriſtentum das jüdiſche Element eine zend eines Veſuches bei einem Hranken ſein Auto von zwei zungen f rſten der Zehn Gebote Burſchen geſtohlen. ausſchlaggebende Rolle ſpielte. waren dem erſ Frübeſtens Fahrens von der Polizei angehaken. kannte der Schlaſſer einer Automobilreparaturwerkſtätte den Wagen als den dem betreffenden Arzte gehörend. Nach kurzem Leugnen geſtanden die bejden Burſchen auch den Diebſtahl ein. in Haft genommen. gemäß die gottesdienſtlichen Räume ſtreng bilderlos. 7 Ende des zweiten und anfanas des dritten Jahrhunderts finden ſich die erſten Abbildungen Chriſti. und zwar in den Katakomben. d. h. in den unterirdiſchen Begräbnisſtätten vor den Mauern Roms. Dieſe Gänge und Grabkammern ſchmückte man mit Sinnbildern der Auf⸗ erſtehung und des ewigen Lebens, unter denen nun auch Chriſtus⸗ bilder auftauchen: Ehriſtus als auter Hirte, der die Schafe durch das dunkle Tal des Todes führt. Chriſtus den Lazarus auferweckend oder als Wundertäter(Wunder zu Kana. Speiſungs⸗ und Heilungswun⸗ einem Schuhmachermeiſter hier ein unbekannten der): die Wunder ſollten die Gewißheit beſtärken, daß Chriſtus auch den Tod wunderbar bezwingen könne. Dabei kam es den Darſtel⸗ lern aber nicht auf ein naturgetreues Abbild Chriſti an, ſondern nur auf die Andeutung des Sinnbildes. Wie ungewiß die Kirche über das wirkliche lelbliche Ausſehen Jeſu war, zeiat ein im zweſten Jahrhundert ausgebrochener Streſt, wo unter Berufung auf Bibel⸗ ſtellen die eine Partei Jeſus als„den ſchönſten unter den Menſchen⸗ kindern“ darſtellte, die andere als den, der„weder Geſtalt noch Schöne“ hatte. Das Chriſtusbild wurde alſo in beiden Fällen nicht nach der Wirklichkeit, ſondern nach einer Idee gebildet Als die chriſt⸗ liche Grabmalkunſt vom Ende des dritten Jahrhunderts an die Geſtalt Zefu deutlicher dazuſtellen waate. ließ ſie ſich— wohl unbewußt— ebenfalts nicht von geſchichtlichen Erinnerungen leiten. die eben fehl⸗ ben, der die vielen damals verehrten Auferſtehungsaßtter in ſugend⸗ licher friſchlebendiger Geſtalt abbildete. Die ganze altchriſtliche Kunſt geichnet Jeſus ſtets als ſchönen, bartloſen ſungen Mann unter Ver⸗ meidung aller ſchmerzhaften Züge. die erſt im Mittelalter im Bilde auftraten. Erſt im Mittelalter kauchen dann auch die Chriſtusbilder auf, wie wir ſie gewöhnt ſind: Chriſtus als Mann mit Bart mit etwas ſentimentalem oder leidendem Ausdruck. Das Ergebnis der wiſſenſchaftlichen Forſchung iſt alſo, ſo ſchmerzlich es unſerer Jeſus⸗ verehrung ſein mag, daß die Chriſtenheit ein geſchichtlich zuverläſſiges Bild von ihrem Erlöſer nicht kennt. Es entſpringt daraus aber auch das Recht für ſede Zeit und ſedes Volk, ſich das Bild Chriſti ſo vorzuſtellen, wie man es für die eigenen veligiöſen braucht eine nicht angemeldete Verſammlung, an der Mitglieder der auf⸗ Kirchdelle. gilm⸗Rundſchau Mukter! Wieviel umfaßt dieſes kurze Wort? Eine ganze Welt. Die Jugend muß von Mutterliebe durchſonnt ſein, wie die Pflanze, die verkümmert, wenn ihr Licht und Wärme fehlt. Im Pala f. theater ertönt das hohe Lied der Mutterliebe in rauſchenden Akkorden. In acht Akten wird das Schickſal einer Mutter erzählt, die unter den ſchwierigſten Verhältniſſen ſechs Kinder großzieht. Mit ſchnödem Undank wird die Aufopferung vergolten, als es ſich darum handelt, für die alt und gebrechlich gewordene Frau zu ſor⸗ gen, die ſchließlich im Armenhaus Zuflucht ſuchen muß, aus dem ſie von dem„ſchwarzen Schaf“ der Familie in das Heim zurück⸗ geholt wird, in dem ſie ſo viele Jahre aufreibender Arbeit, aber auch unvergeßlichen Mutterglückes verbracht hat. Der Film ſpielt in Amerika. Trotzdem iſt er univerſal, weil undankbare Kinder in der ganzen Welt zu finden ſind. Wer will beſtreiten, daß der Spruch„Eine Mutter kann eher acht Kinder ernähren, als acht Kinder eine Mut⸗ ter!“ auch bei uns Geltung hat? Die acht Akte ſind reichlich mit Sentimentalität und Gefühlsſeligkeit durchtränkt. Manche Szene iſt in der Anlage und in der Derbheit der Durchführung nicht nach deutſchem Geſchmack, Aber all dies tritt in den Hintergrund vor dem hohen ethiſchen Gehalt des Werkes, das eine nicht zu übertreffende Wiedergabe erfährt. Die Darſtellung der Mutter iſt eine Leiſtung, die ſelbſt verhärtete Gemüter packen und erſchüttern muß. Auch die andern Hauptrollen ſind ſehr gut beſetzt. Viel Wert iſt auf die genaue Charakteriſierung gelegt. Zu wünſchen bleibt, daß das Palaſt⸗Theaber in den nächſten Tagen recht ſtark von der heran⸗ reifenden Jugend beſucht wird, da wir den Film in ſeinem erzieheri⸗ ſchen Wert ſehr hoch einſchätzen. NAus dem LCande Schwetzingen, 17. Dez. Auf die Vorſtellungen des Bürger⸗ wegen der Erhaltung des Schwetzinger der beteits ausgeſprochenen Entlaſſung der mit der Pflege des Schwetzinger Schloßgartens betrauten Arbeiter zugeſagt. Man darf gartens wenigſtens ch. Waibſtadt, 17. Dez. Die Waldhut in hieſiger Gemeinde hat gute Erfolge in dem Erwiſchen von Holzfrevlern gehabt. So ſind im großen Wald gegen Adersbach, Rohrbach und Sit im u. o. Bezirken Holzfrevler auf friſcher Tat ertappt und zur Anze ge⸗ bracht. Die Stehlerei ging ſogar foweit, daß einzelne ſchon Fuhr⸗ werke bei ſich hatten. Die Diebe ſtammen aus Waibſtadt, Rohrbach und Sinsheim.— In den hieſigen Waldungen ſind Wild⸗ ſchweine feſtgeſtellt worden auf die gejagt werden ſoll., Karlsruhe, 17. Dez. Schwere Ausſchreitungen ver⸗ übten vom Samstag auf den Sonntag eine Bande von etwa 15 ken zwangen. Auf der Vorkſtraße deuzen ſie einen Paſſanten nie⸗ der und verſuchten ihn auszurauben. or einer Wirtſchaft kam es dann zwiſchen der Bande und einigen Wirkſchaftsbefuchern zu einer Schlägerei. Die Polizei nahm 11 Mitglieder der Vande feſt. „Offenburg, 16. Dez. Ein wenig erfreuliches Bild bot der hieſige Bahnhof, nachdem ihn die Franzoſen verlaſſen und die Deutſche Reichsbahn übernommen hatte. Durch die allzulange Stillegung des Betriebs waren die Weichen⸗ und Einfahrtsſignale in einem ſehr ſchlechten Zuſtand. Die Stellwerksanlagen, wie auch die Weichenlaternen waren vielfach beſchädigt und durch die lange Ruhe ungangbar geworden, die Sicherungen im Betrieb zum größten Teil entfernt und die Telephon⸗ und Telegraphenleitungen durchweg nicht mehr gangbar. Auf den verſchiedenen Büros waren ſämt⸗ liche Schlöſſer an Türen, Schränken, Fächern uſw. erbrochen. Vom Inventar fehlte ein anſehnlicher Teil. Das Vorhandene befand ſich in einem ſchlechten Zuſtand, Unſauberkeit war in großem Maße feſtzuſtellen. Vom Schreibmaterial war ſo gut wie nichts mehr aufzufinden. Die Entſchlackungsanlage für die Loko⸗ motiven war nicht mehr befahrbar, was 125 ſtörend auf den Betrieb Im Ausbeſſerungswerk(Werkſtätte) ſieht es nicht beſſer Dieſe Hemmniſſe konnten zum großen Teil ſchon überwunden werden, doch wird noch einige Zeit vergehen, bis alle S repa⸗ riert und alle unbrauchbaren Teile erſetzt ſind. Die ben hierfür werden ſehr groß ſein. * Kehl, 16. Dez. Die hieſigen Eiſenbahnbeamten und deren Familien, die ſeinerzeit auf Anordnung der Beſatzungsbehörde ihre Wohnungen im Bahnhofgebäude räumen mußten und deren Möbel in der Turnhalle untergebracht worden ſind, haben nunmehr von den Franzoſen die Erlaubnis erhalten, ihre Wohnungen wieder zu beziehen. Auch die Bahnhofswirtſchafb wird wieder geöffnet werden. *Freiburg, 16. Dez. Die Polizei entdeckte in den letzten Tagen gelöſten Nationalſozialiſtiiſchen Arbeiterpartei teilnahmen.— Bei der Polizei wurden wiederum verſchiedene Kaufleute angezeigt, die deim Verkauf von Waren nur wertbeſtändiges Geld annehmen wollten. * Haltingen, 17. Dez! Einem Arzt von Haltingen wurde wäh⸗ Auf der Fahrt wurden ſie wegen zu ſchnellen Unter den Neugierigen er⸗ Sie wurden Nachbargebiete * Ludwigshafen, 16. Dez. Vor einigen Tagen erſchien bai urſche im A von 21—22 Jahren und beſtimmte den Meiſter durch falſche Vor⸗ ſpiegelungen, er ſolle ſofort in die Wohnung einer Frau Doktor Soundſo kommen und ein Paar Schuhe anmeſſen. Der Schuhmacher aing tatſächlich 155 der Wohnung der angeblichen Frau Doktor. Während dieſer Zelt blieb der Unbekannte in der Wohnung des Schuhmathermeiſters zurück und ſtahl aus einem Verlikow 53 fran⸗ zöſtſche Franken, 12 halbe Anilin⸗Dollar und einige Billſonen Mark Notgeld. Als der Schuhmacher zurück kam, war der Fremde ver⸗ ſchwunden. *Speyer, 16. Dez. Der Oberpoſtdirektion Speyer ſoll es er⸗ möglicht werden, den ſeit kangem ruhenden Poſtautoverkehr in Kürze wieder teilweiſe Für die Bevölkerung der yfälziſchen Orte, die abſeits der Bahnlinſe liegen, bedeutek die Wiederaufnahme des Verkehrs eine weſentliche Erleichterung, die allgemein begrüßt werden dürfte. * Kuiſerslautern, 14. Dez. Der bekannte Donnersberg, eines der ſchönſten Ausflugsziele, erfährt in dieſen Tagen den Verluſt eines der ſchönſten Waldbeſtände ganz Süddeutſchlands. Der Schlag Bärenloch und Geißritſch von 612000 Meter iſt öffent⸗ lich zum Preiſe von 400 000 Frs. verſteigert worden, ein Beſtand von Prachtexemplaren der herrlichſten Buchen. Dem gleichen Schick⸗ ſal des Kahlhiebes verfallen die kieſenhaften Fichtenſtämme in der Zu dieſen ſchweren Eingriffen in den herrlichen Wald Sportliche Rundſchau Sußball Sp.-Bgg. Plankſindt—Mannheimer.-C. Os.:2(:1) Gckbälle 62. Seinen Siegeslauf fortſetzend, ſchlug am Sonntag der M..⸗G, 08 Plqnkſtadt knapp aber ſicher mit:1 aus dem Felde. Die Gäſte⸗ mannſchaft hatte ſehr unter dem unfairen Verhalten des Gegners zu leiden Es möge dem Vereinsvorſtand der Sp.⸗Vgg. Pl. ans Herz gelegt ſein, für etwas mehr ſportlichen Anſtand bei ſeinen Mitgliedern beſorgt zu ſein; wir hoffen, daß ſolche Auswüchſe zu den Seltenheiten gehören. Zum Spielverlauf ſelbſt: Plankſtadt hat Anſpiel, der Ball wird abgefangen, mit gewohntem Elan ziehen die Roten vor de⸗ Gegners Tor, jedoch die zahlreiche Verteidigung verſteht es vorerſt ihr Heiligkeit rein zu halten. In der fünften Minute flankt Jöſt äußerſt präzis zur Mitte, Meißner ſtoppt und ſchießt mit Wucht an den Pfoſten, Dolland ſendet den Nachſchuß in die linke Torecke. Die bisherige Ueberlegenheit der Roten wird durch den erwachenden Kampfgeiſt des Platzinhabers ausgeglichen. Plankſtadt ſetzt mächtig Dampf auf, ſich ſedoch allerhand unfairen Mätzchen bedienend. Es iſt ein Verdienſt des Schiedsrichters, wenn ſich das Spiel hart an der Grenze des Erlaubten hielt. In der 20. Minute naht für die Linden⸗ höfer das Verhängnis, durch falſche Stellunz des 08 Torwarts, kann Plankſtadt durch Halblinks ausgleichen. Nach Halbzeit nimmt 08 das Heft immer mehr in die Hand, Angriff auf Angriff rollt vor des Gegners Tor, die jedoch meiſten⸗ durch Faul unterbunden werden. Die vielen gegen Plankſtadt ver⸗ hängten Strafſtöße werden von der guten Verteidigung unſchädlich gemacht. Kurz vor Schluß gelingt es Altmann, nachdem Dolland ſich fein durchgeſpielt hat, durch ſcharfen Schuß ſeinem Perein durch den längſt fälligen Treffer den Sieg ſicher zu ſtellen. 08 konnte heute reſtlos gefallen; Dolland, Meißner und Jöſt übertrafen ſich in Ein⸗ zelleiſtungen ſelbſt. In der Läuferreihe überragte Bachmann, Ver⸗ teidigung wie immer gut. Bei Plankſtadt, die eine äußerſt flinke Mannſchaft ins Feld ſtellte, wäze lediglich die robuſte Spielweiſe zu bemängeln. Die Mannſchaft beſitzt in ihrem Sturm die gefährlichſte Waffe, Verteidigung zejtweiſe unſicher. Schiedsrichter ſehr gut. Beſuch zirka 1500 Perſqzen. M St. Pfalz-udwigshafen— P. f. R. Mannheim:2(:1) Ecken:3 Mit dem gleichen Ergebnis wie im Vorſpiel durfte V. f. R. Mannheim als wohlverdienter Sieger den Pfalz⸗Platz verlaſſen. Die Mannſchaften ſtanden: Pfalz:(ſchwarz⸗weiß) Knäble, Annhäuſer, Deuſchel— Rillig, Schwab, Weigel— Beſt, Trumpfheller, Bappert, Habermehl, Henn.— V. f..:(blau): Hügel, Fiſcher, Freiländer, — Lang, Deſchner, Au— Breitenbacher, Herberger, Schmidt, Bleß, Ullrich. Schiedsrichter: Six⸗Saarbrücken. In der erſten Halbzeit zeigen ſich die Raſenſpieler bei gutem Stellungs⸗ und Zuſpiel überlegen, ſie können in der 14. Minute durch Bleß in Führung gehen. Das zweite Tor für V. f. R. fällt eine Minute nach Halbzeit durch den Mittelſtürmer Schmidt. Nach wie⸗ derholtem Drängen der Pfälzer verſchuldet der Torwächter der Blauen einen Elfmeter, der von Beſt verwandelt wird. 10 Min. vor Schluß. Pfalz iſt angeſpornt und ſucht mit allen Mitteln den Ausgleich herbeizuführen. Annhäuſer und Schmidt überſchreiten die Grenze des Erlaubten, ſo daß ſie von dem einwandfreien Schieds⸗ richter vom Platz verwieſen werden. Bei dem Si waren Au und Lang die beſten, Hügel in großer Form. Bei Pfalz überragten Schwab, Beſt und vor allem Knäble ihre Mitſpieler. Neues aus aller Welt — Das Erdbeben in Columbien. Das ſchwere Erdbeben, das Sonntag nachts den größten Teil der Provinz Cumbal im Süden Columbiens vernichtet hat, wird auf das Wiederauftreten der Tätig⸗ keit zweier Vulkane zurückgeführt. Ddie Städte Tumbal und Ehiles ſind vollkommen zerſtört Mehr als 400 Häuſer ſind teils eingeſtürzt, teils ſtark beſchädigt. Bisher wurden 90 Lei⸗ chen geborgen und mehr als 200 Verletzte feſtgeſtellt. Wegen der vollkommenen Zerſtörung der Eiſenbahnlinden und der Telegraphen⸗ und Fernſprechleitungen, ſchreitet das Hilfswerk der Regierumg num — Der B— äulicher Dampf emporſteigt. Seit geſtern abend wälzt ſich aus beiden Vulkanen ein umunterbrochener Lavaſtrom vorwärts. Durch die glühende Lava ſind große Waldungen in Brand geſeßt worden, ſodaß jetzt die Gefahr eines ungeheuren Waldbrande⸗ droht. Drei Dörfer ſind durch den Lavaſtrom vernichtel worden. Die Bevölkerung flieht in Todesangſt vor der Lava und den Flammen der brennenden Wälder. Eines der älteſten Silber⸗ bergwerke Columbiens in der Nähe Cumhals iſt ernſtlich be⸗ t. Die Maſchinen und Silbervorräte ſind bereits fortge worden. — Eine jüdiſche Garniſon in Paläſtina? Einer der bekannteſten goniſten 5 tinsky 28— Zeit 12 ropaganda für die Bildung einer jüdiſchen Truppe für äſting. In den Reden, die er zu dieſem Zwece hält, ſtelle er feſt, daß in der leßten Zeit die N des Zionismus ſehr ſtark zurückgegangen ſind. Namentlich habe in England die an⸗ zangs günſtige Stimmung für die Errichtung eines jüdiſchen National⸗ ſtaates in Paläſtina ſehr ſtark abgenommen. Jabotinsky führt das darauf zurück, daß England ſich gezwungen ſähe, Paläſtina gegen die Araber mit engliſchen Soldaten zu verteidigen und daß man deshalb in England ſich e, welche Veranlaſſung das Land habe die jüdiſchen Intereſſen in Paläſtina zu vertreten. Aehnlſch ſei auch die Stimmung unter den engliſchen Soldaten in Paläſtina. Der engh liſche Soldat, ſo ſagt Jabotinsky, ſei gern bereit, ſich für ſein Land zu ſchlagen, er habe aber keine Nache Neigung es einen zioniſtiſchen Staat zu um. Unter dieſen Umſtänden ſei das einzige Mittel, um den Gedanken des jüdiſchen Nationalſtaates in Paläſtina durchzuführen, die Gründung einer Truppe, die lediglich aus Juden beſtehe und der die Aufgabe zufallen müſſe, Paläſtina zu verteidigen. Bemerkenswert ſcheint uns an dieſer Propaganda vor allen Dingen die. zu ſein, daß der Zionismus doch wohl ein Fehlſchlag geweſen iſt. Der Weihnachts- Verlobungs-Anzeiger des Mannheimer Generalyanzeigers erscheint am 24, Dezember in der Mittag-Ausgabe Aufnahme in der Größe 30C87 mm kostet M..— Aufnahme in der Gröge 80487 mm kostet M. 10.— Gefl. Zestellungen bitten wir uns frühzeltig übermitteln zu wollen. Nie gtehe Lerbreitung durch den.B. A. let Zugleleh dle Ellligste! kommen ſchwere Schäden durch Naturereigniſſe, Schniee⸗ und Eis⸗ bruch. Jeder Freund der Natur und Kenner des 8 wird von dieſen Meldungen nur mit tiefſtem Bedauern hören. N oden zeigt meterbreite Riſſe, aus denen ein 1 Sellschaft haben den Hergang der Umste Süddeutſchen disconto-Geſellſchaft.-G. Traulerbriefe Maunheimer General-Anzeiger(mittag · Ausgabe) 5. Seite. Nr. 582 — Die 26%äige englische Reparationsabgabe Auf eine Eingabe des Eisen- und Stahlwaren⸗ Industriebundes in Elberfeld wegen Widersprüchen in der und den Ausführungsbestimmungen betreff. Zahlungseinstel ung der 2691gen Reparationsabgabe durch das Reich ist vom Reichsminister der Finanzen das kolgende Schreiben— Va I B. 19 635— eingegangen: 8 2 der Verordnung des Reichspräsidenten über die Aus- setzung der Einlösung der englischen Reparationsgutscheine vom 15. November 1923 bestimmt, daß Reparationsgutscheine über laufende Verträge weiter eingelést werden sollen, Fenn der Nachweis, daf die Verträge bei Inkraftireten der Verordnung bereits abgeschlossen Waren, durch Anmeldung binnen 2 Wöochen bei der Friedensvertrags-Abrechnungsstelle erbracht ist. Die Durchführungsbestimmungen vom 26. No- vember 1923 bringen eine Erleichterung der Bestimmungen des g 2: Es bedarf der Anmeldung der erträge dann nicht, Wenn der Reparationsgutschein in der Zeit bhis zum 30. No- vember ausgestellt worden ist. Denn in diesem Falle ist es ganz offensichtlich, daf, ler Reparationsgutschein nur im Zu- Sammenhang mit einem Vertrage stehen kann, der bereits vor Erlaß der Verordnung vom 15. November 1923 abge- schlossen War. Es würde eine unnötige Belästig der Ex- orteure bedeutet haben, wenn auch in diesem Falfè die For- egung beglaubigter Abschriften der Verträge gefordert wer- den Würde. Geünderte Bedingungen der Darlehenskassen Die Hauptverwaltung der Darlerenskassen erläßt nachstehende Bekanntmachung: Die Bestim- mungen des 8 8, 2 Absatz der allgemeinen, Darlehens- Be- dingungen, wWonach P arlehensrückzahlungen, die an eine Reichsbanknebenstelle mit beschränktem Giroverkehr Werden, sowohl der Darlehenskasse wie der Reichs- ank 08 nur dann Gültigkeit haben, wenn der Ein- zahler gleichzeitig derſenigen Darlehenskasse, die den Pfand- schein ausgestellt hat, unmittelbar von der Zahlung Anzeige macht“ werden hiermit aufgehoben. 8 der allgemeinen Darlehensbedingungen lautet fortan:„Afle Zah- lungen des Schuldners an Kapital, Zinsen und Kosten werden von der Darlehenskasse vorschriftsmäßlig gebucht, außerdem aber ohne weitere Quittungserteilung auf diesem Pfandschein sowie auf dessen Abschnitt(S 12) eingetragen.“ * Die Goldmark-Bilanzen. Aus dem Inhalt des Gesetzentwurfs über die Inven- tarisierung und Bilanzierung in Goldmark weiß der„.-As folgendes mitzuteilen: Der Entwurf geht von der Auffassung aus, daß alle kaufmännischen Unternehmun- en zum 1. Januar sich gewissermaßlen neu auftun. s ist deshalb vorgesehen, daß die zu diesem Zeitpunkt auf- zustellenden Bilanzen in Goldmark erfolgen. Jeder Unter- nehmer soll sich aufgrund der Zurückführung auf Goldmark Gewißheit darüber verschaffen, wie der Stand seines Unter- nehmens in Wirklichkeit ist. Nach der Umstellung muß der Betrag des eigenen Kapitals einer Aktiengesellschaft oder einer Kommanditgesellschaft auf Aktien mindestens 5000 Goldmark, der einer G. m. b. H. mindestens 500 Goldmark betragen. Die Aktien und Interimsscheine müssen auf den Betrag von mindestens 20 Goldmark, bei ge- meinnützigen Unternehmungen im Falle eines besonderen ört- lichen Bedürfnisses auf mindestens 10 Goldmark eingestellt Werden. Bei einer G. m. b. H. muß die Stammeinlage jedes Gesellschafters mindestens 10 Goldmark betragen. Der Vor- stand und die e e einer Ge- ung zu prüfen und Uher die Lage der Generalversammlung Bericht zu erstatten. ertilindustrie“ und Rentenmark. Der Vertreter des Reiclisverbandes detr deutschen Industrie im Verwaltungsrat tler Rentenbank, Geh-Ral Dr. Bücher, hat kürzlich ia einem Artikel über das Währungsproblem in der„Maschinenbau- — die folgenden programmatischen Sätze veröffent- icht: Das Schioksal der Rentenbank hängt davon ab, in welchem Umfang und wie schnell die Kreditansprüche des Reiches an die Rentenbank herantreten, und welches Ver: trauen die Wirtschakt ihr entgegenbringt. Entscheidend für die Teilnahme an der Rentenbank war für die, Industrie der Umstand, daß sich die Landwirtschaft für sie einsetzte. Die Notwendigkeit eines wertbeständigen Zahlungsmittels er- Sab sich ja aus der Weigerung der Landwirtschaft, ihre Er. Zeugnisse gegen Papiermark zu verkaufen. Deswegen ist die Nalamark in engster Fühlung mit den führenden Kreisen der Landwirtschaft geschaffen worden, deren Vertrauen sie auch zweifellos besitzt. Ander Industrie wird es liegen, auch ihrerseits der Rentenmark Vertrauen entgegenzubringen. 5 Kaaker liegen Besdreerten darüber vor, daß z. B. in der Textilindustrie stellenweise eine Praxis gegenüber der Renten- mark Platz greift, die keineswegs der in den vorstehenden ee Ippothekansche Teizchutdverschreibung Handelsblaff Sätzen enthaltenen Forderung deutsche Spinnweberverban sendet am 6. d. M. folgendes Zirkular:“ Bei Umtausch von Wertbeständigen deutschen Zahlungs- mitteln in U. S..-Dollars berechnen uns die Banken heute als Mindestsatz 20% Disagio, d. h. für 100 amerikan. Dollars müssen wir mindestens 120 Goldanleihe-Dollar oder 504 Ren- tenmark bezahlen. Wir bedauern daher außerordentlich, für die Zukunft nicht mehr in der Lage zusein, die er- Wwähnten wertbeständigen z um vollen Neufwert gutzubringeſ sondern müssen die“ uns entstehenden Unkosten in Anrechnung bringen. Dazu bemerkt die„Frankf. Zig', daß der Spinnweber- verband berechtigterweise zwei Driſtel des Gesamtwertes der Rechnungen in effektiven Devisen fordert, während ein Drittel in Wertbeständigem Geld reguljert werden kann. Wenn nun die Rentenmark dabei nur mit 8096 gutgeschrieben werden soll, so ist das Wirklich nicht geeignet, ihr Vertrauen zu schaffen. Es dahingestellt bleiben, ob nicht auch die Disagiorechnung der Banken, die in dem Zirkular behauptet Wird, einen Mißbrauch enthält. Aber jedenfalls ist doch für den Spinnweberverband nicht ohne Weiteres die Umwand- lungsmöglichkeit in amerikanische Dollars für die Renten- mark entscheidend, denn die Fabrikanten haben doch auch Ausgaben(2. B. Löhne und Gehälter), die sie nicht in Dollars leisten und bei denen sie die Rentenmark bis jetzt zum Nenn- wert verwerten können. In einem allerdings inzwischen viel- leicht überholten Zirkular der C. F. Hammersen.-G. in Osnabrück hieß es u.:: „Zahlung in Goldanleihe, Dollarschatzanweisungen und Rentenmark nehmen wir insoweit entgegen, als uns dieselben zur bestmöglichen Verwertung zum Baumwoll einkauf gegeben werden. Zurzeit ist mit einem gröſßeren Disagio zu rechnen Iso auch hier Wege, die geeignet sind, die von der In- dustrie selbst propagierte Renfenmarkeinführung schwer zu diskreditieren. Nur nicht selbst das geringste Risiko bei dieser Einführung zu übernehmen, scheint die Richtlinie mancher Industrieller in der Praxis zu sein“ Hoffentlich ge- lingt es den Industrievertretern in der Rentenbankverwal- tung, schnell die Saboteure in den eigenen Reihen von ihrem Verfahren abzubringen. Schuhfabrik Herbst AG., Mannheim. Mit einem Aktien- kapital von 5 Mill.„ wurde diese Aktiengesellschaft gegrün- def. Gegenstand des Unternehmens ist die Fabrikation von Schuhen und Gegenständen aus Gummi und der Großhandel mit diesen Artikeln. 55 5 Süddeutsche Federstahl-Industrie.-G. in Konstanz. In der.-O..-., in der sämtliche Aktien vertreten Waren, wWurde die Verlegung des Geschäftssitzes nach Villingen, sowie die Zuwahl des bisherigen Vorstandes der Gese Fabrikdirektor Rudolf Mefzner, in cen Auf⸗ sichtsrat einstimmig beschlossen. Die Gesellschaft hat in Villingen ein neues Fabrikgebäude erworben und wird dort- selbst den Betrieb in den nächsten Tagen aufnehmen. Das krühere Fahrikgebäude in Konstanz Fischenzstr. 1, ist von Herrn Fabrikdirektor Metzner käuflich erworben worden. .-G. zur Herstellung von Uhrenbestandteilen, Konstanz. In der.-O..-V. Wurde die Bilanz sowie Gewinn- und Ver- lustrechnung per 1. Juni 1923 einstimmig genehmigt und dem Vorstand und Aufsichtsrat Entlastung erteilt. Die.-V. be⸗ schloß weiterhin die Ligquidation des Unternehmens, so- Wie dessen Verkauf an Fabrikdirektor Rudolf Metzner in Konstanz. Zum Liuidator wurde Rechtsanwalt Paul Thor- hecke in Konstanz bestellt. Fabrikant Rudolf Metzner wird das Unternehmen unter der Firma Rudolf Metzner, Fabrik kfür Holzbearbeitung, weiterführen. Die Firma beschäftigt ober 30 Arbeiter und Angestellte und hat laufende Auflräge kür mehrere Monate. *H. Schlinck u. Cie..-G. in Hamburg. Die Gesellschaft erklärt sich bereit, den Inhabern der noch nicht eingelösten Stücke ihrer%%6igen Teilschuldverschreibungen von 1910 für jedes bis zum 15. Januar 1924 vorgezeigte Stück statt des Nennwertes zuzüglich Aufgeld 20 Goldmark in wertbe- ständigem Gelde des Deutschen Reiches oder der Länder auszuzahlen. Deutsche Briefmarken-Handels-Aktiengesellschaft(De- briehag) in Berlin. In der außperordentlichen Generalver- sammlung vom 2. ds. Mts. wurde die Erhöhung des Grund- kapitals um bis zu 850 Millionen Mark auf bis zu 1 Milliarde Mark durch Ausgabe von Stamm- und Vorzugsaktien be- schlossen. Die Kapitalserhöhung dient zur Stärkung der Be- triebsmittel zwecks weiterer Ausdehnung des Unternehmens. Die Gesellschaft wurde am 20. September d. J. unter Führung der 3 eeeee in Berlin gegründet. apierverarbeitung Aktiengesellschaft, Darmstadt. Mit 150 Mill. Aktienkapital. ausgegeben zu 1159% errichtet, be- zweckt die Gesellschaft Verarbeitun aller Art. Vorstand: Emil Fuchs, P 55 und Handel mit Papier rektor in Darmstadt. Die Gründer der Gesellschaft, die alle Aktien übernommen haben, sind: Landwirtschaftiiche Zentralgenossenschaft ein- getragene Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht Darm- Stadt, Industrie-Papier-Aktiengesellschaft in Frankfurt a.., entspricht. Der Süd- in Stuttgart ver- ku. Aulebe un inn H. fchlünd Cle. Akiengesellschakt in Hambup. Die nach früheren Ausloſungen noch verblie⸗ denen Teilſchuldverſchreibungen unſerer Firma ſind am 2 Juni 1923 gemäß 805 der Bedingungen durch Beröffentlichung in den dafür beſtimmten Tages⸗ zeitungen zur Heimzahlung bis 1. Oktober 1928 detündlgt worden 240 Den Inhabern der noch nicht eingelöſten Stücke 92 wir hierdurch bekannt, daß wir für jedes tück, das dei unſerer bis 15. Januar 1924 oder bet der im Alter von Hauptkaſſe in Hamburg, Vieberhaus, in Mannheim und deren Filialen, Direction der Disconto⸗Geſellſchaft. Berlin, Fuma Bankhaus E. Ladenburg, Frankfurt a /Main, rddeuſchen Bank in Hamburg, Dereinghünk in Hamburg und deren Filialen eingereicht wird ſtatt des Rennwerts zuzüglich Aufgeld Mbndmam inwerbertigfgen beie desbepcen etn, dadde dälr Aer längz Für alle Teilſchuldverſchreibungen, die bie 18. Januar 1924 nicht eingereicht ſind wird der Rieiche Wert(20 Goldmark pro Stück) 10 Laſten der Inhaber dieſer Stücke beim Amisgericht Ham⸗ durg gemäß 88 872 und 378 2 auf Rückforderung hinterlegt. Die bis 1 Oktober 2 aufgelaufenen Zinſen ſind in oben genanntem etrag enthalten 7688 Hamburg, den 13. Dezember 1923 H. Schlinck. Cie. Aktleugesellschatt. Hefert schnell Druskeref Br. Maas, G. m. b. N. E 6, 2. 1 Am 12. ds. Mis. ist unser lieber Gatte, Vater, Bruder, Schwager, Onkel und Schwiegefßohn Herr Oberingenieur Josef Weiß frühe durch den Tod entrissen worden. Die Beerdigung hat am 15. ds. Mts. in rieden in Württbg. stattgefunden. Dies statt besonderer Anzeige. Dle frauernden Hinterbliobenen, B unter Verzicht elzhaus Scküritz 4 0 1 1 Etagengeschãſt feiner Pelzwaren Große Auswahl.— Billigste Preise. II 40 Jabren uns unerwartet und allzu schlafen ist. Burg- 36218 Dezember, Von K Wein 7664 Sonntag geöffnet. nheimer Generel Koppel u. Temmler Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim, Papiersackfabrik Schlarb u. Co. Aktiengesell- schaft in Hanau, Direktor Ernst Schmitt in Darmstadt. Den ersten Aufsichtsrat bilden: Jakob Graff, Mannheim, Generaldirektor Moses Isaak, Frankfurt a.., Direktor Karl Schlarb, Hanau, Direktor Paul Koppel, Mannheim, Direk- tor Ludwig Gottschalk, Mannheim, Direktor Josef Straß- burger, Darmstadt, Direktor Georg Berg, Darmstadt. Börsenberichfe Mannheimer uftektenbörse Mannheim, 17. Dez. Die Börse verlief bei steigenden Kursen recht nnregend. Größere Umsätze wurden in Anilinu⸗ Aktien getätigt zum Kurse von 32 000. Ebense in Rhenania zu 18 000. Ferner wurden gehandelt: Dampfkesselfabrik Rod- berg zu 2700, Fahr zu den Kursen von 7500 rat. und 8000, Karlsruher Maschinenbau zu 8000, Knorr zu 8250, Braun Ron- serven zu den Kursen von 2750 rat. und 3000, Badenia zu 1600, Neckarsulmer zu 8500, Pfälz. Mühlenwerke zu, 5000, Pfalz. Nähmaschinen zu 5000, Cementwerke Heidelberg zu 14 000, Rhein-Elektra zu 5500, Rheinmühlenwerke zu 5500, Frei- burger Ziegelwerke zu 1600, Wayss u. Freytag zu den Kursen von 5500 rat. und 5750, Zellstofffabrik Waldhof zu 14 000, Zuckerfabrik Frankenthal zu 9500 rat. und zu 10 000 und Zuckerfabrik Waghäusel zu den Kursen von 8750 und zu 9000. Außerdem notierfen: Westeregeln 37 000., 39 000., Seil⸗ industrie 3500., Benz 5500., 6500., Emaillierwerke Mai- kammer 7000 G. und Mannh. Gummi 2100 G. Von Banken notierten: Rhein. Creditbank 3250 bez. und G. und Südd. Dis- conto 8000 bez. und G. und von Brauereien Sinner 8000 bez. und G. rat.; kerner Versicherungsaktien: Bad. Assekuranz 20 000., 25 000 B. und Mannheimer 28 000., 30 000 B. Deuisenmarkt New Vork, 17. Dezbr.(WB) Devisen 15. 17 11. 18. 17. Frankreich.29 5 23 Schweisz 17.43 17.43 Spanien 13.08 13.08 Belgien.60 4 59 England.87.87 ſtalien.34.35 Waren und Härkite Vom Viehmarkt. Auf dem letzten Meßkircher Vieh- markt wurden bezahlt: für Jungrinder 100—250, für kräftige Kalbinnen 400—500, für Schlachtkühe 150—220 K. Die Ge- meinde Menningen verkaufte einen Schlachtfarren für 600 4. Auf dem Schweinemarkt waren Milchschweine zu 15 bis 20 22 Paar erhältlich, Schwere Läufer galten höch- stens 35 das Paar. Der Auftrieb zum Frankfurter Hauptmarkt War in allen Viehklassen wiederum wesentlich stärker als der letzte. Es standen zum Lerkauf: 1484 Rinder(darunter 12 dänische), und zwar 304 Ochsen, 42 Bullen und 1138 Färsen und Kühe, ferner 457 Kalber, 547 Schafe, 2061 Schweine und 14 Ferkel. Angemessenheitspreise bestanden nicht. Es wurde nach Goldmark gehandelt mit Multiplikator eine Billion. Notiert wurden für den Zentner Lebendgewicht: Ochsen 30 bis 60, Bullen 30—50, Färsen und Kühe 15—60, Kalber 5070, Schafe 3 0, Schweine 65—95 und Sauen und Eber U80 Gemessen nach der Notierung des letzten Hauptmarkles blie- ben die Preise für Rinder, Kälber und Schafe fast nahezu die gleichen. Dagegen Wurden Schweine teilweise um 2 Billionen ber Zentner höher bezahlt.“ Die Fleischgroßhandelspreise be- stimmten, daß Ochsenfleisch 2. Qualität mit 750, Ruhfleisch 1. Qual. mit 890, 2. Qual. 750—800, 3. Qual. mit 400—470, Kalb- kleisch 1. Qual. mit 800 bis 1 Billion, Schweinefleisch mit 1200 und Hammelfleisch mit 750 Milliarden das Pfund bezahlt Wurde. Marktverlauf: Geschäft in Rindern und Schafen lang- Sam, in Schweinen und Kälbern lebhaft, etwas Ueberstand. Am kommenden Markt, am 20. Dezember, kommen alle Viech- gattungen zum Verkauf. Der Markt am 31. Dezember fällt aus und wird am Donnerstag, den 3. Januar abgehalten. London, 17. Dezbr.(WB) Metallmarkt.(in Lst. I. d. engl. t. v. 1016 kg.) 14. 17. J Biei 29.75 20 85 Kupierkass 62.15 62.50, bestseleci. 66.— 66.— Zink 32 06 32.50 do. 3 Monat 62.85 68.285 Nickel 135.— 135—Quecksiib.75.75 do. Elektol. 67.50 67.75 Zinn Kassa 286.48 28385 Reguius 44.50.— —————.—— Waßſerſtandsbeobachtungen im Monat Des etuger Wdeln-Peger te i I üUTu TnieD⁰νν 17. f ſe. Schuſterinſel).33/1.22.28l.21.10.05 Mannbeim.37.27.49.102.88.91 Le.84.482.40 234232 beltzen, Eee Maxau..30.23.17.86½%6 Band ein 88l27.i8f li f8 88 Kaus Röln...10 fe.96.28.82 2. 8 2 ——————̃———— Herausgeber, Drucket und Verleger: Drucketei Dr. Haas Mannbeimer General⸗Anzeiger. G. M. b. H. Mannbeim, E 8. 2. rektion: Ferdinand Heyme— CTbefcedakteur: Rurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswiriſchaftlichen Teile Kurt iſcher; für dat Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitit und okales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß unser lieber Vater, Schwiegervater und Großivater, Herr gestern vormittag nach mit Geduld ertragenem schweren Leiden Die Feuerbestattung findet Mittwoch, den 19. nachmittags 1½2 Uhr statt. ondolenzbesuchen wird gebeten, Ab- stand zu nehmen. nachts-Geschenk finden Sie bei Metheimer R 7. 32 u. Traitteurstr. 52 Souutag geöffnet. rz für Handelsnachrichten. Aus dem Lande, Nachbargebiete Gericht u. den übrigen kedaktionellen Teil: Franz Kircher: für Anzeigen: Karl Hügel. alnachtsmac! Junger Herr, 24 Jahte, Bankbeamt, angenehme Erſcheinung, in ausſichts⸗ reicher Stellung, wünſcht mit netter Dame, nicht über 25 J, in Verbindung zu treten, zwecks ſpäterer Heirat (Wiwe nicht ausgeſchl) Lichtbild iſt ae nicht Bedingung. Zuſchr. unter O. M 1 an die Ge⸗ ſchäſtsſtelle d. Bl. 50276 Beamtenwiiwe. 22 J, mit drei gut erzogenen Kindern, 6, 15, 17 J alt, mit ſchöner Haushaltung, möchte ſich mit einem Veamt. od. beſſ. Arbeiter verheiraten. uichr. u. N. 1. 88 aun dte — 1Geſchäftsſtelle. 6249 %%%%%e kae penal-Ceschal 127 Korbmöbel, Korbwaren Kleinmôbel Korblampen, Fabrikniederlage der Rothe: burger Korbwarenfabrik G b.., Rothenburg ob d. Tauber A. Hinze-Werner, 0 2, 9,4 V9929 FFrrrrrrr 6286 Maeln kigebom er „ Saunft ent- In tiefer Trauer: Fritz Eek Emma Eek geb. Engelhorn und 1 Enkelkind 764⁰ ——————— ———— — — — —— — — ——— ——— Imela-Agenten 6. Seile. Nr. 582 National-Theater Mannheim Dienstag, den 18. Dezember 1923 Miete C. Reihe vier 5. Vorstellung. F. V. B. Nr. 6501—6650 u. 13631—13690 B. V. B. Nr. 551—600 u. 5751—5850 u. 5951—6000 Violetta GCa Traviata) Oper in 4 Akten von F. M. Piave. Musik von Gui- 75 Inszeniert: Eugen Gebrath. Musi- 5 5 8 ternommen wurde, unter dem Titel: Iut Abikauschen Jagopladen kHlelmuth Neugebauei 1 2. Teil: Unter Wilden und wilden Tieren seppe Verdi kalische Leitung: Paul Breisach. Anfang 6½½ Uht. Violetta Valèry Ulora Bervoix Alfred Germont Georg Germont Gaston Vicomte de Lé- torières Baron Douphal Marquis von Opigny Doktor Grenvil Annina, Dienerin v; deer bei Violetta Ein Diener Floras Ein Kommissionär Finhaus Kaukas l A, Lily Botsa Therese Weidmann Josef Burgwinkel Alfted Landoi; Hugo Voisin Marthieu Frank 47 Karl Mang (Margarete Zieh. (Louis Reifenbergei Josef Viktor Franz Bartenstein Heute Dienstag 282 im lacte Taſſalterſ gendein J. J. Perpabe. hertlichst. Ausflugsort für die Weih nachtsfeiertage, beste Aufnahme im „Kurhotel zur goldenen Krone“ Vorzügliche Küche Bestgepflegte Weine, Eigene Konditorei B9950 Zentralhelzung Telephon Nr. 1. Seit März neuer Besitzer, neue Leitung. Ende gegen 9 Uhr. 2 und das Krokodil. maunheimer General-Anzeiger(Miitag ⸗ Aus gaung) Schweden im Jahre in 6 Kapiteln. Beiprogramm: Burleske in 2 Akten. Bei diesem Programm haben auch Jugend- liche zu den Nachmittags-Vorstellungen Zutritt. Bis einschl. Donnerstag um 4½, 6 u. 8 Uhr: Denkwürdige und unbedin sehenswerte Original-Aujnah- men von der Expedition LTontral-Afrika, die unte! Lei- tung des Prinzen Wilhelm von Urch 1921 un⸗ VLier Riesen der afrikanischen Tierwelt— und der Tierwelt der Erde überhaupt— machen diese Aulnahmen besondeis inte- iessant! Der Elefant, der Büffel, das Nilplerd Die giossartigen Bilder, die das Tun und Tieiben der Tiere in Ruhe und Nähe zeigen, beanspruchen das gleiche Interesse wie die Szenen, in denen wir mu Spannung den Jagden auf Großwild zusehen. Besonders spannend sind die Löwenjagden. wobei einmal nicht weniger als acht Löwen erlegt wulden. 6284 „n und far und die sehwans Hand“ 6288 Sonder-Angebot! „Pyra“ Malzkaffee o, e. u. C. 25 Eierschnitinudeln. b. Pid. M..35 Eiermaccaroni.. b. N. M. O. 40 Dörrzwetschen.. Pia M. O. 38 Flamperseife Doppelst. p Pid. M. O. 23 Ster Haushaltkerzen pahee u..50 Streichhölzer per Pakel 8 6. 9. Staunend pbillig ſind meine 6285 elektr. Bügeleiſen und Kocher, Gas⸗ und Kochherde, 2 In Rippoldsau wird Villa Sommerberg am 22. Dezember eröffnet. Zureise Offenburg Wolfach, Autoverbdg. 7694 Offene Stellen Büromaschinen, Büromöbel. Erſtes Haus ſucht per 1. oder 15. Januar: B9964 Aaaadlovvagdlen Aelttetel welcher mit der Branche genau vertraut iſt, bei vielseitige Auswahl. Abt. Sprechapparate Ocleon Der populäre Spremapparat Die bellebte Sdiallplatte 7696 K. Ferd. Heckel O 3. 10 Kuuststraße 0 3, 10 —— u. Badeeinrichtungen, Divan, Chaiſelongues, ſahrräder, Nähmaſchinen, von Mk..— an, Leiter⸗ und Kaſtenwagen von Zahlungserleichterung. P. Walter Zahn, Seckenheimerstr. 1 1a für die gesamte Inmn dustrie guten Bezügen. Angebote, welche diskret behandelt werden, unter N. G 71 an die Geſchäftsſtelle. D Altangesehene Kohlengroßhandlung sucht für die Leitung ihr Mannhelimer Niederlassung erste Kraft Nur Bewerber mit besten Empfehlungen, die mit den süddeutschen Verbältnissen vollgommen vertraut sind u. über erst- 14585 Beziehungen verfügen. wollen Angebote einreichen unter M. X. 62 an die Geschäftsstelle dies. Blattes. 9960 Seit 1895 in der mitteldeutſchen Zuckerinduſtrie 5 besteus eingeführte Es3 Weisszucker- Agentur sucht welcher bei dem dottigen ZuckerOoßhandel Hallerbeſteng eingeführt iſt und gewöhnt iſt, große Umſätze zu tätigen und nur mit aller⸗ Jerſten Firmen zu arbeiten. Angebote unter vo. N. 3754 an Rudolf Moſſe, Halle a. S. Getreidegroßhandlung ſucht lüchtigen durchaus zuverlä ſigen jüngeren Toleipondeaten der in Abwickelungen erfahren, an ſelbſtändiges Arbeiten gewöhnt iſt, Organiſationstalent beſitzt und ähnliche Stellung bereits mit Erfolg begleitet hat.— Angebote unter N. O. 78 an die Ge⸗ ſchäftsſtells dieſes Blattes. 6219 eeeeeeeeeeeeeeeee Buehhalter durchaus periekt und bilanzsicher, 65 wegen Ablebens des seitherigen 3 E 6 vonchiesiger Sackfabrik zum bal- digen Elntritt gesucht. Angebote unter M. U. 59 an die Geschälts- stelle dieses Blattes. B9958 Ssegsssssssesse D Wir suchen per sofort für unsere en-Hndaf-Aontent-Wfelusp; eine durchaus tüchtige anäutenn SophieIInkd. m. b. H. — 7702 7 Für ſofort ſuche für die Kaffeeausgabe am Büfett meines erſtklaſſigen Kon⸗ ditoreibetriebes wandtes gutempfohlenes Träulein welches ſchon in ähnlicher Eigenſchaft tätig war, für Jngere Zeit zur Aushilſe. Monditorel Ichmidt-Belbe Vorſtellzeit von 12—1 u. —7 Uhr. B kauft die Schmelzerei Telephon 8391 All-Gold, Suber, Plalin E236 Ferdinand Weber, Mannheim, C 4, 19 am Zeughausplatz. Zeitungsfachimann am Beaugswesen und Auseigenmerbreng. enſalren, it den liefert prompt weiger Kristall-Zucker v f..48 Weiber Griebzucker p. pu. u..55 Flamm̃erseifenpulver p. Pan. u O. 18 .28 Iebensmitel-Centrase Ausziebttseſe Flurgarderoben Kinder⸗Puppenwagen Mk. 11.— an, nat. laſ. Küchen von Mk. 180.—, Metallbetten von Mk. 30.— an zꝛc. Auf Wunſch Druckerei Dr. Haas 6. m. b. H. niesigen Verhdlinissen durchaus vertraut; von nationaleg „Aesseitung. 2l Cesuclk.— Deudg kaun ein- jüngerer Schiriftleiter mit guten Lokalkenntnissem Sqlort eintreten Schriftl. Aug. mit naſicnen d nt erlag en u. O E. 94 an die Geschäftsstelle d. Bl. ein ge⸗ Tüchtiger Holzvorkäufer (la. Holzfachmann) für leiſtungsfähigen Konzern zum ſofort. Eintritt evtl. ſpäter gesucht 9965 Der Bewerbende muß ſeit Jahren als Verkäufer(teine deschäftslelterin zugleich Verkäuferin, per⸗ ſekt in Trikotagenbranche mit gut. Zeugnis geſucht Angebote unter O. J. 98 an die Geſchäftsſt. d. Bl. 6265 Edelhölzer) tüti T Gelrelde-Grofhandlung sucht zum sofortigen Eintritt ·6222 Lehrling mit besserer Schulbildung. Gefl. An- gebote u. N. L. 75 an die Geschäftsst. gewesen sein und Erfolg. ſowie —— auch rheinſſchen Kundenkreis nachweiſen können. Gute ezahlung, ſowie Dauerſtellung geſichert. Ausführl. Angebote nebſt Zeugnisabſchriften und Lichtbild unter Z. M. 269 an Rudolf Hosse, Hanuh ES83 eim. Steſſen-Gesuche L Putzdirektrice sucht, Stellung für die kommende Saiſon in Zwei bis drei unbedingt perfekte Pressluftnieter für Konſtruktionswerkſtatt zum ſofortigen Eintriit geſucht. Für Unverheiratete iſt Unterkunftsmöglichkeit vorhanden.?208 MEGUIN.-G. Butz bach/ Hessen. Mannheim oder Heidelberg. Angeb. u. O. I. 100 an Geſchäfteſtelle dieſes 2 Blattes.*6275 e jür meine Schweſter 6257 (lllim. Lehrstelle wo Gelegenheit zur gründlichen Ausbildung. Angebote unter O. C. 92 an die Geſchäftsſt. Frau, 30 Jahre, ſucht Stelle als Stütze oder Volontärin in nur gutem Hauſe, auch (Staunend billig) Hähmaschinen, Fabrrader Erſatzteile zu verkaufen. maſchine, möglichſt ſofort geſucht. an die Geſchäftsſtelle dſs. Blattes. jungere tüchtige Kontoristin ckeine Anfängerin). mit guter Allgemeinbildung, durchaus perfeit in Stenographie und von der Großinduſtrie ngebote unter N.— 0 Schreib⸗ J 4a, 5, Laden. B9973 1Leichtkraftrad 1 Herten- u. 1 Damenrad alle neu, billig zu verk. Jouvenal. Holzſtraße 13. 6280 alanal ausw. Angeb. unt. O. G. 96 a d. Geſchäftsſt. 6262 Fiad ua Alellung in frauenloſem Haushalt. Angebote unt. O K. 99 an die Geſchäftsſt. 6266 Verkäufe. 5JFür Liebhaber! ene e, 1 orrespondentiu mit en rach ⸗· 7„ Sprac Totenschädel kenntniſſen gesucht. Städt Arbeſtsamt Mannheim. Heuderſon, 8 PS, 4 Cyl, 3 Gg, 2 Leerl. Kickſt., neu, überh. m. Beiwagen, fahrbereit, wegenWegzug f1950.⸗M. zu vkf. 6270 Echter tabellos erhaltener preiswert zu verkaufen. Fräulein bür keicthe Dawardeten ſofort geſucht. unter O. B 91 an die Geſchäftsſtelle. Angebote] geſucht. 6256 Filenl. Maachen oder Aushilfe per 6 Klein, I. 14. 3. ſofort 263 Zu erfragen in der Ge⸗ ſchäftsſt. d. Bl. B9966„67 Jabl. een und Herde verk. Krebs, J7, 1m. 874 Einger. Puppenküche zu verk. N 3, 18, Hof. 56264 Behnke, Lortzingſtr. 14 Tel. 6732 che Aüche natur Pitchpine billigſt zu verk. Ludw. Schuler, Friedtichsfeld. 6253 feinem Geſchäft Weinnachts-Geschenk! beſtes Fabritat, Gummi⸗ Damen-S fümpie ine wole 40.0 Dienstag, den 18. Dezember 1923 lsesache. -Cad. Mürr. Paln Aüagehsse kauſt Sigmund Mantel — 9 UAtereesuckbe. emekugtent beadenen enel-Unteiose Leldene dinder Slckbinder- ndestteider Aünder-Hanszchube mit Faltenbtust, I steifen u. 1 weichen Ktagen moderne Streifen.0.0 Tiibalbemd mit schõn. Einsatz 4. 27¹ Flanell, reich bestickt. Lelb- Und Sgelhosen Aollene Hindermuten. 73-95 Cesllichtte Ninderwäntel vatee 9..30 Noll-chas 8 1 d Mener Schürlen 442.75 J0 5 Garnituren 1255 u.—55— Se 1 35 f f für Herren, Damen u. emdund geiakleld zete eera. J..0 f are ſuche u. eeen 1 e e—5 Schwetungerstr. ael. Damel-Jchlupthosen 2 90 Aleeinſteh. gebüd. Herr warm gefüttert, in viel. Farb. 1 aeſetzt. Alters in leitend. J Beamtenſtellg. ſucht er din ün ünen Angevote unter N..? [ſan die Geſchäftsſt 2 Laden zu mieten in guter Geſchäftslage zur Er⸗ richtung einer Ver⸗ kaufsſtelle ſucht —— arm gefütt..50 30 120—0 9323 175 —5 55 mölch arn r Angebote unter 2* 225 17 JP v. L45 an die Ge. cchäftsſtelle. 2299 1 gebr. Jellistelle 1 Könder füt Vogelkäfig 2 Niedermeierstüble àntihke Leucrter ⸗6268 IDände dieschichte desWelfkrieges billig zu verkaufen. Seip, Am Friedhof 27. Schreibmaschine n. Modell, gebr., billig abzugeben. Gehr, Kaiſer⸗ ring 46, Tel 3794. 0152 Zu verkaufen Hlunder. Sich.Tlad 1 mir. Durchmeſſer, faſt neu, ſowie 1 ulble. Otto Hornung Kaiserring 36 Il. Stock. 2313 B55b Schiffschaukel ca. 50050 em gr., Pracht⸗ ſtück, preisw. zu verkauf. Anzuſ. im Elektro-Laden G 2, 6,(Marktpl.) 6240 Minderlapnwägelchen zu verkaufen. Doue, 5, 12. 5. St. r. 6236 Frobes Puppen-Wonn⸗ und Schlafzimmer modern eingericht.(Hand⸗ arbeit), preisw. zu verk. Lutz, Meerfeldſtr. 54. B9o969 Kinderwagen (Vromenadewagen) neuwertig z. verk. B9g70 Fuchs, Lg Rötterſtr. 58 utert. Suppennae! u verkaufen. Noll, Klein⸗ ſeldſtraße 31V. 6259 2 prima neue Roßhaarmatratzen 1 neues Chaiſelongue preisw. zu vertf. 6273 Fertig, Tapez, K 3, 10. 1 Frack mit Weſte, ſehr gut er⸗ halten, Größe 1,60 m zu verkauf. Kehl, Augarten⸗ ſtraße 67, Hth., V. 56271 Bute Mandoline mit Notenheft zu verk. Anzuſehen bis 11 vorm. Beethovenſtr. 22, 2 Tr. r. 6272 Photoapparat 6,5 49 Zeiß⸗Teſſar, Komp.⸗Verſchluß mit 6 Kaſetten und Filmpack⸗ kaſetten zu verk. Näheres Windeckſtr. 6. 3 Tr. Iks. —2³4 Tigerfell gut erhalten. zu kaufen geſucht. Näheres zu er⸗ fragen in der Geſchäfts⸗ ſtelle d. Bl. 2311 Herręu- u. Da- meurad, guterh., zu kauf. geſ. Preisangebote m. Marke an Kruſt, M6. 17. 3 Tr. rechts. 6250 Lülngen, Panter Flaschen ete. fauft und holt frei ab: Wagner, Kirchenſtr. 20. Tel. 8953. Lager mit Bülo Nühe Tattersall sofort zu vermieten- 5997¹ Geschäftsstelle. Miet⸗Gesuche 2 jüngere Herren Naufmann) ſuchen je ein angenehm Möbl. Zimmer bei guter Familie. Bezahlung wertbeſtändig. Angebote an Beschlagnahmefreie 4 Zimmer-Wohnung in guter Lage, per ſofort oder ſpäter von Tausch! Büro gegen Wonnung Bllro in zentraler Lage, nung zu tauſchen geſucht. Angebote unt. N. an die Geſchäſtsſtelle dſs Blattes. WOHNUNGS- TAUSCH! Mod 2 3i-Wohnung Geboten: mt acie Jen⸗ tralheizung im Zentrum Frank⸗ furt a. M. 7692 —4 Zi W in Gesucht: guter Sace aegeen e⸗ bote unter Q. C. 152 an die Geſchäftsſtelle. Geſucht wird ein Raum. welcher ſich als für—2 Autos eignet und wird notſalls der Uun⸗ arag⸗ bau auf eigene Koſten vorgenommen. Angebett unter N W. 86 an die Geſchäfteſtelle.—3⁰⁵ eee ee deeeeeeeeeeeeeeeeee Tausch. Grosses Büro, 10 Rãume mit 3 Zim- Wohnung in zentraler Lage, Hauptver- kehrspunkt der Strassenbahnen, gegen kleineres Büro von 4 Näumen und 3 Zim.-Wohnung in der Schlossgegend, Oberstadt. Angebote unter M. V. 173 an die Geschäftsstelle. 8230 Eſne füchtige eaden- Bügtert ſucht für ganze Tage 8% AUTO- te e 89 an Transporte Se von und nach Tüchtige der Pfalz ainide- Nun hat noch einige Tage frel, zuverläſſig und preiswer!— Zu erfragen in der W. Turk& Sohn nade d. 2 Ludwigshafen a. ſth. Schulſtr. 63. Tel. 286. 56269 — be Dentſche ualitdts- an ſofor 328 Teppichie Wein- oder Adee eregell, Bierwirtschaft zu übernehmen. Ang Alfons Brm Elisabetbistr. 1 * am Friedrichisplatz. 89937 bote unter O. F. die Geſchäſtsſtelle d. l Ang. u. N. T. 83 an die 627¹ beutzch-Amefihan penolenmgezelschaft Maunbein. kinderlosem Ehepaar gesuchl Angebote unter O. B. 151 an die Geſchäftsſt. 760¹⁰ aus 3 Zimmer und Küche beſtehend, gegen ungefähr gleich große—2. ——ů— 9.