Bezugspreiſe: In mannheim u. Umgedung v. 13.—10. dez. 1 Sillion mark. die monatlich Bezieher verpflichten lich bei der Seſtellung des Rdonnements die während der Bezugszeit notwendigen Preiserhöhungen zu bezahlen. poſt⸗ ſcheckkonto lummer 17800 Karisruhe.— Bauptgeſchäfts ſtelle Mannheim E 6. 2.— Seſchäfts⸗nebenſtelle neckarſtadt, wald⸗ dofſtr. 6. Fernſpr. Ur. 7031, 7ogg, 708, 7044. 7005. Celegr.-Rör. 1 iger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Beilagen: Der Sport vom Sonntag 2 e Gegenſätzliche Meinungen Berlin, 19. Dez.(Von unſerm Berliner Büro.) Die mäldere Tonart der belgiſchen Antworkt darf nicht darüber täuſchen, daß der von dem deutſchen Außenminiſter eingeleitete Verſtändi⸗ gungsverſuch bereits bei den Präluminarien auf Widerſtände ſtößt, die für den Verlauf der materiellen Verhandlungen nicht eben hoffnungsvolle Ausſichten erwecken. Die Gründe, die Dr. Streſemann bewogen, in ſeiner Sonntagsrede gegen die Einbeziehung der doch eigentlich ganz abweichend vom Thema kie⸗ genden Militärkontrolle ſich mit bemerkenswerter Schärfe zu wenden, haben wir an dieſer Stelle bereits gewürdigt. Mittlerweile ſind die Auseinanderſetzungen, die offi⸗ ziellen wie die unverbindlichen, zwiſchen Berlin und Paris über die Dinge, die zum Gegenſtand der Beratungen gemacht und die Reihen⸗ folge, in der ſie behandelt werden ſollen, weitergegangen. Dieſem Streit kommt, Das darf nicht verkannt werden, eine ſtarke grundſätzliche Bedeutung zu. Poincare möchte in erſter Linie durch uns, faſt möchte man befürchten, ausſchließlich, die Wiederher⸗ ſtellung eines normalen Wirtſchaftslebens in den beſetzten und durch die gepanzerte Fauſt ſo unſinnig zerſtörten Gebiete geregelt ſehen. Beſonders das Micumabkommen liegt ihm am Herzen. Poin⸗ care zielt offenbar darauf ab, dieſen Vertrag über den 15. April näch⸗ ſten Jahres hinaus z verlängern und gewiſſermaßen durch das Reich legaliſieren zu laſſen, mit dem nicht unſchwer zu erkennenden Hintergedanken, bei ſeinem Wahlkampf im kommenden Frütjahr mit dem greifbaren Erfolg feiner Ruhrpolitik krebſen zu gehen. Die deutſche Regierung aber hat natürlich nicht das geringſte Intereſſe daran, den unter dem Druck einer unerhörten Zwangslage mit der Micum geſchloſſenen Vertrag der Induſtriellen zu ver⸗ ewigen, denn dieſes Abkommen belaſtet die deutſche Induſtrie ſchon jetzt ſo ſchwer, daß überhaupt bezweifelt werden muß, ob es eingehalten werden kann. Anſcheinend will die franzöſiſche Regie⸗ rung es nun durchſetzen, daß die Rentenbank der unter den ihr aufgezwungenen Bedingungen kaum mehr leiſtungsfähigen Induſtrie einen größeren Krediſt einräumt. Ein ſolcher Knedit kann aber nach Anſicht der deutſchen Regierung emnraede werden, wenn, wie im unbeſetzten ſo auch im beſetzten Gebiet, für eine ent⸗ ſprechende Deckung durch Hypotheken auf die Betriebe geſorgt wird. Daraus und aus noch manch anderem ergibt ſich, daß die Ver⸗ handlungen über das Micum⸗Abkommen ſofort die ganzen R 12 parationsfragen, vor allem die der deutſchen Leiſtungsfähig⸗ keit aufrollen müßten. Man ſieht aus alldem, welche Schwierigkeiten, bereits im An⸗ fangsſtadium ſich auftürmen. Dennoch iſt die Reichsregierung entſchloſſen, auf dem mühevollen Weg, den ſie nicht zuletzt auf die dringendſten Vorſtellungen der Vertreter des beſetzten Gebiets hin eingeſchlagen hat, fortzuſchreiten. Schon in den nächſten Tagen dürfte daher, wie uns berichtet wird, die deutſche Regierung mit einem genau umriſſenen Programm an die Gegenſeite heran⸗ treten, und dann erſt wird ſich erweiſen, in wie weit aus dem direkten Meinungsaustauſch überhaupt etwas Erſprießliches ſich ergeben kann. 5 Dr. Schacht zum Neichsbankpräſidenten vorgeſchlagen i Berlin, 19. Dez.(Bon unſerm Verliner Büro.) Der Reuchs⸗ rat hat in ſeiner geſtrigen Sitzung mit Stimmenmehrheit beſchloſſen, die Ernennung des Währungskommiſſars Dr. Scha ch! zum Reichs⸗ bankpräſidenten dem Reichspröſidenten vorzuſchlagen. Mit dieſem Beſchluß dürfte der Kampf um die Nachfolgeſchaft Havenſteins end⸗ gültig entſchieden ſein. Formell hat zwar noch der Reichspräſident die Ernennung zu vollziehen, doch iſt nicht daran zu zweifeln, daß er die Wahl Dr. Schachts gutheißen wird. e In der Preſſe hebt man hervor, daß in der geſtrigen Sitzung des Reichsrats wider Erwarten von bayeriſcher Seite Ein⸗ wände gegen Dr. Schacht nicht mehr gemacht worden ſind. Es ſcheint indeſſen, daß in der vertraulichen Beratung, die der öffent⸗ lichen Sitzung vorausaing, es doch noch einen heftigen Meinungs⸗ ſtreit gegeben hak. Die Gründe, die Württembera dazu veran⸗ laßt haben, ſich das Protokoll offen zu halten, ſcheinen ſich nicht asgen die Perſon Or. Schachts zu richten. Der„Lokalanzeiger“ deutet dun⸗ kel an, daß ſie ſich auf Dinge beziehen, die hinter den Kuliſſen ae⸗ ſpielt hätten und über die vermutſich noch manches zu ſagen ſein wird. Welche Folgerungen das Reichsbankdirektorium, das bekonntlich zweimal einſtimmig Dr. Helfferichroraeſchlaagen hat, aus dieſer Ernennung zieht, bleibt abzuwarten. Der„Vorwärts äußert die Vermutung. daß der Rücktritt Glaſenavps und einiger ſei⸗ ner Kollegen nicht ausgeſchloſſen iſt. Wir möchten mit der„Voſſiſchen Zta.“ annehmen, daß ſich das Reichsbankdirektorium mit dem Be⸗ ſchluß des Reichsrats abfindet und daß es Dr. Schacht gelingen wird, ſich durchzuſetzen. Die„D. A..“ tritt in dieſem Zuſammenhang dafür ein, daß man von der Ernennuna eines neuen Währungskom⸗ miſſars Abſtand nehmen ſolle, da ſonſt nur neue Reibunasmöalichkei⸗ ten geſchaffen würden. Außerdem wirft das Blatt die Frage auf. ob ſich die Stelle des Deviſenkommiſſars noch weiterbin als notwendia erweiſen wird. In der deutſchnationalen Preſſe iſt man beareiflicher⸗ weiſe über den Ausgang der entſcheidenden Reichsratsſitzung nicht ſehr entzückt und macht aeltend. daß offenſichtlich in erſter Linie volitiſche und nicht ſachliche Gründe für den geſtrigen Bo⸗ ſchlun maßgebend geweſen ſeien. Die„Kreuzzeitung begeht die Go⸗ ſchmackloſiakeit. Dr. Streſemann vorzuwerfen, daß er ſeinem Kolle⸗ gen vom Aufſichtsrat der Evaporator⸗Geſellſchaft zum Amt des Reichsbankpräſidenten verholfen habe. Allgemein wird man jeden⸗ falls froh ſein dürfen darüber. daß die üblen parteipolitiſchen Aus⸗ einanderſetzungen. die ſich an die Frage der Nachfolgeſchaft Haven⸗ ſteins knüpften, beendet ſind. Es iſt ietzt an Dr. Schacht. den Befä⸗ higungsnachweis zu erbringen. * Die amerikaniſche Präſidenkenwahl. Der frügere Schatz⸗ ſekpetär und Schwiegerſohn des vorigen, Präſidenten Mae Adoe hat mitgeteilt, daß er ſich als Kandidat der Demokraten für die Präſidentſchaft aufſtellen laſſen werde. — Aus Zeit und L ———— ände der verſtändigung Frankreich ſoll Farbe bekennen In einer Unterredung, die der Reichskanzler Dr. Marx mit dem Berliner Vertreter des„Newyork Herald“ hatte, äußerte er klar die Anſicht,daß auch Poincare num offenbar erkannt habe, daß eine offene Ausſprache und eine ehrliche Verſtändigung zwiſchen Frankreich und Deutſchland für alle Beteiligten das beſte iſt.„Es muß endlich Klarheit darüder geſchaffen werden, ob Frank⸗ reich Deutſchland gegenüber in erfſter Vinie politiſche oder in erſter Linie wirtſchaftliche Ziele verfolgt. Will Frankreich ſein Geld, ſo muß es das deutſche Volk leben und arbeiten laſſen; will es aber eine Zertrümmerung des Neichs und eine Auflöſung der deutſchen Volksgemeinſcheft, dann wird jede Berhandlung mit Frankreich zur Unfruchtbarkeit verurtellt ſein und die Kluft, die durch Frankreichs Verhalten zwiſchen dem franzüöſtſchen und dem deutſchen Volk ſich gufgetan hat, unüberbrücktar ſein.“ Das deutſche Prioritätsbegehren Das„Journol des Debats“ teilt mit, die Reparations⸗ kammiſſiom werde am Mijittwoch nachmittag zuſammentreten und die deutſche Note über den amerikaniſchen Nahrungsmittelkredit prüfen. Da mit der Rückkehr Sir John Bradburys zu dieſer Siung nicht gerechnet werde, werde morgen wahrſcheinlich die Frage der Sachverſtändigenausſchüſſe nicht zuſtande kommen. Der„Temps“ ſchreibt zu dem Antrag der Kriegsbaſtenkom⸗ miſſton, die Reparationskommiſſion könne ſich nicht übereilt aus⸗ ſprechen. Die franzöſiſche Delegation habe von ihrer Regierung Inſtruktionen erhalten. Man hätte zunächſt genau den Bedar Deutſchlands an Lebensmitteln durch Sachverſtändige feſtſtellen zu laſſen. In zweiter Linie werde es ſich darum handeln, die Zahlungs⸗ mittel abzuſchätzen, über die Deutſchland im Auslande verſüge o verfügen werde. Seit einſigen Monaten werde darauf aufmerkſam gemacht, daß die Deutſchen andere Waren in beträchtlicher Menge gekauft und bezahlt hätten. Woher kommt es, daß Deutſchland plötzlich außerſtande ſei, Getreide und Fette einzuführen? Dieſe Frage möchte der„Temps“ den Finanzfachverſtändigen vorge⸗ legt wiffen, die die Reparationskommiſſion morgen ernennen werde. Wenn Deutſchland der Nahrungsmittel dedürfe, wenn es, um ſie zu bezahlen, eine Anſleihe aufnehmen müſſe, ſo ſei es ferner von Wichtigkeit. wer die Nahrungsmittel liefere. Wenn man verlange, daß dieſe vor ſämtlichen Reparationen die Priorität erhalte, ſo fordere die deutſche Regierung von ihren ſonſtigen europäiſchen Gläubigern ein Opfer. Es wäre alſo natürlich, wenn die Lieferun⸗ gen von dem Handel der beteiligtem Nationen übernommen würden, d. h. von den Franzoſen, Engländern uſw. Deutſchland aber ge⸗ denke mit den Amerikanern zu verhandeln. Es wäre alſo be⸗ rechtigt, wenn die neue Schuld die Priorität vor den amerfkaniſchen Repapationen erhielte, d. h. ausſchließlich mit Hilfe des in den Ver⸗ einigten Staaten ſequeſtrierten Beſitzes garantiert würde. Natürlich würden die ausländiſchen Finanziers lieber das Privileg der Repara⸗ konen überall ausſchulten und an ſeine Stelle Hypotheken ſetzen, von denen ſte ſelber profitierten. Die franzöſiſche, die belgiſche und die italieniſche Regierung würden gut daran tun, über die Möglichkeit einer derartigen Aufteilung Deutſchlands nachgudenken. Je mehr man verlange, daß gewiſſe Aktiva des Reiches den Reparationen entzogen würden, umſs mehr werde es nötig ſein, zugunſten der Reparationen das Syſtem der produktiven Pfänder, das durch die Beſetzung des Ruhrgebiets eingeleitet worden ſei, zu befeſtigen und zu entwickeln. 5 Griechenland auf dem Weg zur Nepublik Der Rönig verläßt das Tand Die griechiſchen Kommerwahlen haben, da ſich die monarchiſchen Oppoſitionellen der Stimme enthielten, eine völlige republikaniſche Mehrheit ergeben. Nach der amtlichen Verlautbarung wird die ver⸗ faſſunggebende, aus don Wahlen hervorgegangene Verſammlung alsbald zuſammentreten und über die am beſten für das Land ge⸗ eignete Verfaſſungsform beraten. Die Führer der Parteien und der Regierung ſeien zu der Auffaſſung gekommen, daß ſte, wenn bei den Erörterungen über dieſe ſehr wichtige Frage die Ruhe gewährleiſtet werden ſoll, verpflichtet find, dem König nuhezulegen, daß er das Land verlaſſen ſoll, bis eine Entſcheidung getroffen ſei. »Der König bohiel ſich Vedent zeit ugr, iſt aber bereits geſtern nachmittag mit ſeiner Gastin nach Rumänien abgereiſt. Wie an rumüniſchen Hofkreiſen verlautet, wird das griechiſche Kö⸗ nigspaar im Schloſſe Sinaja Aufenthalt nehmen. Die Entſchließung der griechiſchen Regierumg war durch das Eingreifen der Flotte erzwungen worden. Von Paris war noch in letzter Stunde ein Verſuch gemacht worden, die Abreiſe des Königs zu verhindern. Die Reiſe des Königs Alexander von Serbien nach Paris ſtand damit in Zrſanmmenhang. Der König hat ſelbſt bei Veniſelos vorgefprochen, um den griechſſchen Thron für ſeinen Schwager zu rekten. Denißelas Präſident? Zer Kemis hat ver ſeier Abveiſe Beniſelas tolearauhlich eoiughlt. die Neslerung zu übernebmen. Vorlzufig wirb Kondurdolis als Re⸗ gentfumgieren. bis die Staateform endailltig feſtaeſent iſt. Ob VBaui⸗ ſelos, der ſich in Paris befindet, annimmt. ſteht noch nicht ganz feſt. Außer dem iſt er nicht ohne Konkurrenz, da außer ihm als künftiger Präſtdent auch laut„Daily Mall“ der Mnanzier Sir Bafil Caha⸗ roff in Betracht kommt. Caharoff iſt Großaktjonär der Vickers and Barklen Danc und anderer Unternehmemgen. Er vermittelte kürzlich die im Anſchluß an die Büdung dor itolleniſch⸗paniſchen Entente er⸗ teflten ſpaniſchen Aufträge für die engliſche Induſtrie zu Rüſtungs⸗ zwecken. 2 Unterzeichnung des Tangerabkommens Am Dienstag nachmittag iſt in Paris der Vertrag über Tanger unterzeichnet worden. Die ſpaniſchen Delegierten haben ad refe⸗ rendum unterzeichnet, da die nötigen Vollmachten im Augenblick der Unterzeichnung noch nicht eingegangen waren. Der Text des Abkommens ift vor der Unterzeichnung höflichkeitshalber an die Regierungen Italiens, der Vereinigten Staaten, Portugals, Bel⸗ giens, der Niederlande und der Schweiz mitgeteilt worden. Frauen-Seitung und. Mannheimer Muſik⸗Seitung — Voerkaufspreis 150 Millſiarden Mark 1923— Nr. 584 Anzeigenpreiſe nach Carif, bei borandz ſpaltige Kolonelzeile für Allgemeine Ruzeigen 0,40 Soldmark Reklamen 1,20 Golömark. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Rusgoben wirs keine verantwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt Steeiks, Setriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen ſür ausgefallene oder beſchränkte Rusgaben oder für verſpütete Rufnahme von nin⸗ zeigen. Zuftr. d. Lernſpr. ohne Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim,. 2— Das Programm der engliſchen Arbeiterpartei Mikkeilungen Dr. E. J. Morek⸗ (Von unſerm Mitarbeiter) §S London, 16. Dez. Was wird geſchehen, wenn ſich die Ragierung Baldwin am 8. Januar dem neugewihlten Unterhauſe vorſtellen wird? Die erſte Aufgabe eines neuen Parlaments iſt, die Antwork auf die Thronrede feſtzuſtellen. In diofe Antwort wird die Arbeiter⸗ partei einen Paſſus einfügen, der dem konſervativen Ka⸗ binett das Mißtrauen ausſprechen wird, weil dieſes Kabinett der Zuſammenſetzung des Parlaments widerſpricht. Der Paſfus zwird aber ſo avgefaßt fein, daß ar den Wünſchen der liberalen Partei vollkommen entfſprechen wird. Die Regierung küme, falls ſich nicht bis zum 8. Januar wichtige Greig⸗ niſſe innerhalb der maßgebenden politiſchen Klubs abſpielen, in die Minderheit und müßte idre Demiffion gebeu, die der König an⸗ nehmen würde. Ramſay Maecdonalkd und kein anderes Unterhaus⸗ mitglied müßte zvom König erſucht werden, eine Regierung zu bilden. Was wuͤre in einem ſolchen Falle die Politik der bri⸗ tiſchen Arbeiterpartei? Auf dieſe Frage erhielt ich von Dr. E. J. Morel, den man als den künftfgen Kolonfalminſſter bezeichnet, folgende Mitteflungen: Unſere Polttik wird folgende ſein: Sie wird ihre vollko m⸗ mene Unabhängigkeit aufrechterhalten und fede Koali⸗ tion oder Entente mit anderen Parteien zurückweiſen. Ohne auf irgendeine der bekannten programmatiſchen Forderungen der Arbeiterpartei zu verzichten, wird von der ſofortigen Erzwingung derfſenigen Reformen, die pon einer ſtarken Wählermehrheit abge⸗ lehnt worden ſind, Abſtand genommen. Die Arbeiterpartei wird ein umfangreiches Programm ſozfaker Reſormen, deren Verwirklichung eine ſofortige ſein muß. vorſchlagen; dieſe Refor⸗ men werden ſolcher Natur ſein, daß weder die Liberalen, noch die Konfervativen ihre Ablehnung werden ausfprechen können, ohne ſich vor ihren eigenen Wählern zu kompromittieren. Die Arbeiterpartei wird ſich dem Werke nattonaten Wiederaufbaues und internatio⸗ naler Rekonſtruktion widmen, wobei ſie die tfeſſten Urſachen der heutigen Kriſis aufdecken und verſuchen wird, die produktiven Kröfte des Landes und Europas neu zu beleben, anſtatt ſich auf Palliativ⸗ maßnahmen, aus denen ſich gewöhnlich nur unprodaktive Aus⸗ gaben ergeben, zu beſchränken. 5 Einzelheiten des Progr einfüde ſindz Die Veirmögens⸗ ihrer abgahe läßt ſich nicht ſöfort ein n, weil ſich die große Maſſe der Wähler gegen dieſe Maßnahme ausgeſprochen hat. Die even⸗ melle Arbeiterregierung wird ſich damit begnügen, daß eine Stu⸗ 8e 32 0 eue ie wa einlich onſequenzen einer ſolchen Reform zu prüfen. Die Befürchnle dieſer Unterſuchung dürften weſentlich dezn e die Be irchtungen einer großen Zahl von Wählern zu zerſtreuen. Eine gleichartige Unterſuchung wird über die geplanten Reformen: Nationaliſierung der Eiſenbahnen, Minen uſw. be⸗ antragt werden. Eine Studienkommiſſion wird beauffragt werden, die wahrſcheinſichen praktiſchen Ergebnſſſe einer großzügigen Kon⸗ ſtruktion elektriſcher Kraftwerke zu prüfen; die Arbe zerpartei will dadurch die Geſtehungspreiſe in der Induftrie herabſetzen und die wirtſchaſtliche Tätigkeit ſteigern. Große Arbeiten öffentlicher Nüt lichkeit zur Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit, Hauptfächlich Häuſer und Straßenbau. Die notwendigen Gelbmittel ſoll eine öffentliche Anleihe aufbringen. Ein geſetzlicher Minde ſtlohn, der je nach der Berufstätigkett und der Oertlichteit vartiert. Es wird ver⸗ mieden werden, daß dieſe Reform den Staate neue Laſten auferlegt. Das Zuſammnwirken bei der Durchführung dieſer Reform mit den Eiberalen und auch mit den Konſervattven iſt ſelbſtverſtändlich. Ab⸗ anderung des Geſetzes über Altersverſorgung. Abänderung der Be⸗ ſtimmungen über Arbeitsunfälle. Witwenpenſionen, Förderung des Landbaues.„Eine Weltkonferenz um Europa weder guf⸗ Pantt womöglich mit Hilfe einer Reviſion gewiſſer unkte des Verſalller Vertrages. Eine internatio⸗ nale Konferenz über gleichzeitige Einſchränkung der Waffenrüſtungen mit dem zweifachen Endziel, den Frieden zu ſichern und Kapitalien zu erſparen, die für den ſozislen Wieder⸗ aufbau verwendet werden könnten. Anertenmung Rußlanuds, um den europäiſchen Frieden zu feſtigen und die Hondelsdezie hungen wiederherzuftellen. Eventuell Kradite für die wir chaftkche Wieder⸗ aufrichtung Rußlands. der Repargtions⸗Abmachungen zwiſchen Frankreich und den deutſchen Kohleninduſtriellen durch die internationale Kohlenarbeiter⸗Vereinigung. Das iſt das Programm der Arbeilerpartei in ſoiner Min⸗ deſtform; es wurde mit Rückſicht auf die alsbattige Perwirk⸗ lichung der genannten Reformen eingeſchränkt. Es enthein weder einſchneidende Maßnahmen, noch verurſacht es große Ausgaben, Auf das Budget für das nächſte Jahr mußte entſprechende Rückſicht genommen werden; es konnte nicht in der Abſicht der Ar beiterpartei liegen, dieſes Budget umzuwerfen. Außerdem war zu vermeiden, daß die von den Gegnern der Partei ausgeſtreute Behauptung, eine Arbeiterregierung werde unerhörte Ausgaben Laſten und Steuern bringen, irgendwie berechtigt ſein könnke. Girre ftranzielle Störung wird unter einer Regieruig der Arbeiterpartei nicht ein⸗ treten. Wir werden bewoiſen, daß bei der Durchführung wichtiger ſozialer Reformen eine Arheiterregierung zumindeſt ebenſo genau wird rechnen können, wie eine andere; wir werben Ouellen er⸗ ſchließen, die die Koſten notwendiger Reformen bormindern werden. Die bedeutendſte Ausgabe, zur Verminderung der Arbeitsleſigkeit beſtimmt, ſoll auf dem Wege einer Anleihe gedeckt werden. Wir woͤſſen, daß die City einer Inflation keinen Widerſtand ugegen⸗ ſetzen wird. Dann iſt zu beachten, daß alle unſsre großen Reformen nur mit dem Willen der üwergroßen Mehrheit des Volkss nde kommen werden; wir bleiben dor Auffaſſung gradneller Neform⸗ arbeit in Etappen treu. Untere Aufgabe iſt. ſo ſchloß Morel, ſehr ſchwer; bolt kennen unſere Feinde. Doch wir ſehen einer eventuellen Reuwahl des Parlaments ohne Beſorgnis entgegen.“ 8** 0 Bradburn bei Maedonald Der engliſche Delegierte in der Reparationstommſiom Bra d⸗ bury ſtattete dem Führer der Arbeiterparte! e. Nonald einen Beſuch ab und unterhielt ſich mit hm mehrere Stunden. Iin politiſchen Kreiſen mißt man dieſem Beſuch große VBedeutu ng bei. Man glaubt, daß er im Zuſammenhang mit der demnöchſingen Uebernahme der Regierung durch die Arbeiterpartei ſtehe und daß ſich Brabbury jetzt ſchon bei Macdonald darllber iufermert habe, weſchen Abweſchumgen von der ihm durch die gogenwärtige Regie⸗ rung anbefohlenen Politik er ab Mitte nächſten Monats Nechniing zu tragen habe. Es gilt ſchon als entſchieden, daß Macdonald das um die techniſchen Möglichkeiten und 7 i —— 10 —̃— —— 7 5 — ——— 83 2 —— 7— „„„ wickelte, Ausdruck gab. 2. Seite. Nr. 584 Maunheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 19. Dezember 1923 Amt des Miniſterpräſidenten mit dem britiſchen Außenminiſterium Vereinigen wird. Macdonald erkenne, daß die auswärtige Politik die wichtigſte Aufgabe der ſei und habe ſich daher ent⸗ ſchloſſen, dieſes verantwortu imt ſelbſt zu übernehmen. Bradbury hat den B rt Kingsley, Direktor der Bank von England und zah Vereinigungen, ſowie Walter Loef, den Vorſi ter⸗Bank zu britiſchen Vertretern in der Unterſ miſſton für die Reparationsfrage berufen. Einer der Zwecke des Beſuchs Bradburys bei Macdonald waxr, wie vermutet wird, die Zuſtimmung Maecdonalds zu dieſen Vorſchlägen einzuholen. Eine Rede Asg egierur 9 svolle 2 hielt Asquith Weder von der Konſer⸗ zend ein Koalitionsangebot Die Liberale Partei beabſichtige zu erhalten und unbedingt zu äne und Abſichten der Arbeiter⸗ nehmen, daß dieſe bereit vativen noch von der an die Liberale Pa 0 jedoch, auch ſelbſt ihre F wahren. Er kenne nicht d partei, doch ſcheine man allg wäre, die Verant über haupt je eine Probe geſtellt werden ſo hältniſſen geſchehen als gezwungen werden, zurſ ſicher auffordern, die e britanniens zu bilden. Weiter ſprach Llioyd George duf der Konferenz, der ſeiner vollſtändigen ereinſtimmung mit der Politik, die Asquith ent⸗ Die Erklärungen Asquiths wurden von der Verſammlung mit lautem Beifall aufgenommen. 9 rnehmen. Wenn g in Großbritannien auf die dies kaum unter ſicheren Ver⸗ chſten Monat werde Baldwin id der König werde Macdonald gierung in der Geſchichte Groß⸗ Arb + 2 7 2 Die Separatiſten in der Pfalz Die Tage in Tudwigshafen Zum Proteſt gegen die von den Sonderbündlern angeordnete Stellung der Ludwigshafener Zeitungen unter Vorzenſur haben fämtliche Ludwgis Erſcheinen eingeſtellt. Eine Vertretung all Zarteien in Ludwigshafen hat ſich heute zum Obe en, um die Wi derherſtel⸗ lung der Preſſefreiheit und der bürgerlichen Freiheit zu fordern. Die Schriftleiter der Judwigshafener Blätter haben ſich geweigert, an einer von dem Leiter der Preſſeſtelle der„Autonomen Regierung der Pfalz“ nach Neuſtadt einberufenen Beſprechung teilzunehmen. Bis auf weiteres iſt über den Bezirk Ludwigshafen von abends 10 Uhr ab die Verkehrsſperre verhängt worden. Ein„neutraler“ Bezirksdelegierier Im Bezirk Germersheim hatten verſchiedene Land⸗ gemeinden die von den Separatiſten verlangten Loyalitätserklärun⸗ gen für die ſeparatiſtiſche Regierung mit dem einſchneidenden Zuſatz abgegeben, daß ſie nur unter dem Druck der Gewalt die Erklärungen unterzeichnet hätten. Der Bezirksdelegierte. Haupt⸗ mann Rueff, hat d den betreffenden Landgemeinden er⸗ Ifnet, daß der einſchneidende Zuſatz entfernt und die Loyalitäts⸗ erklärungen vorbehaltlos unterzeichnet werden müßten, widrigenfalls den Landgemeinden alle Päſſe entzogen würden. Derſelbe Delegi inden zur Aufgabe ge⸗ te hat den Landgeme macht, Geſuche zur 2 ng vo äſſen über den„ſeparatiſtiſchen Bezirksamtmann“ n⸗ hen, zunächſt zu den Geſuchen Stellung zu nehmen habe. Den Gemeinden wurde weiter mitge⸗ keilt, daß alle Paßgenehmigungen eingezogen würden, falls in den hetreffenden Gemeinden rechtsrheiniſche Elemente Propaganda gegen die Separatiſten unternehmen ſollten. Abgelehnte Brandſchatzung Der Stadtrat von Kirchheimbolanden hat beſchloſſen, die von der ſeparatiſtiſchen Regierung der Pfalz für den Brand⸗ ſchaden, den Heinz⸗Orbis erlitten hat, geforderten 600 000 Franken abzufehnen. der zUreig Die Entweckelung des Eiſenbahnverkehrs im Ruhrgebiet Wie aus Dortmund gemeldet wird, hat die franzöſiſch⸗bel⸗ giſche Eiſenbahnregie auf Grund der Mainzer Vereinbarungen bei em Berliner Hauptwagenamt achttauſend Wagen täglich»für das Ruhrgebiet angefordert as Berliner Amt iſt dieſer Anforderung nachgekommen t über hundert Züge nach dem Ruhrgebiet in 0 tſendet täglich weitere Waggons. Die franzöſiſch⸗belgiſ Eiſenbahnregie wird nun zeigen müſſen, bis zu welchem Grade ſie die Leiſtungsfähigkeit der von ihr vertretenen deutſchen Eiſenbahnverwaſtung zu erreichen in der Loge iſt. Davon wird auch abhängen, ob das Wirtſchaftsleben im Mührgebiet endlich in Gang gebracht werden kann. Die Kriſis in Sachſen Dem fächſiſchen Landtag iſt ein kommuniſtiſcher Antrag guf Auflöſung des Landtags zugegangen, deſſen Beratung guf der morgigen Tagesordnung ſteht. Da auch die bürgerlichen Parteſen für den Antrag ſtim dürften, ſcheint es fraglich, ob es Roch zur Wahl des i enten, die ebenfalls auf der Tages⸗ ziſche Eif ‚General⸗Anzeiger“ van der Heydt Saßnowski. Der Rufſtand in Mexiko Wie das mexikaniſche Konſulat in Hamburg mitteilt, iſt es den Aufſtändiſchen gelungen, entſcheidende Siege über die Re⸗ gierung Obregon zu erringen. Die Präſidentſchaftskand daten Medero und Villereel ſind zu Gunſten des Prätendenten dela Huerta zurückgetreten. Das Generalkonſulat in Hamburg ſowie 2 0 OAH¹ 8 e*— αοο, ν,, esF u Harbud faſt ſämtliche Konſulate in Deutſchland haben ſich der neuen Regie⸗ rung zur Verfügung geſtellt. Dieſe Regierung, die ſich die proviſori⸗ ſche in Veracruz nennt, hat ferner den früheren Legationschef Dr. Krummheller zum diplomatiſchen Vertreter in Berlin ernannt. Dder Ddüßeldorſer Schupo⸗Prozeß Die Vernehmung der Angeklagten wurde geſtern fortgeſetzt. Leutnant Voges von der grünen Polizei hörte, als nachmittags draußen Schüſſe fielen, von der Straße Rufe, das Sonderkommando ſolle heraus. Fortdauernd wurde geſchoſſen. Der Angeklagte wurde ſelbſt durch einen Schuß an der Hand verletzt. Oberleutnant Pohl erklärte auf die Frage, warum er hinausgegangen ſei. Er habe ge⸗ ſehen, daß das Sonderkommando ohne Offizier geweſen ſei, und es ſol ſeine ſelbſtperſtändliche Pflicht geweſen, als Vorgeſetzter den be⸗ drängten Kameraden zu Hilfe zu kommen. In der Mühlenſtraße habe er Schüſſe der Sonderbündler gehört, ſeine Mannſchaft habe Feuer bekommen, bevor ſie von der Waffe Gebrauch machte. Haupt⸗ mann Pfeffex hat zwei verwundete Wachtmeiſter forttragen ſehen; er habe ausdrücklichen Befehl gegeben, nicht ohne ſeinen Befehl zu ſchießen. Oberleutnant Hübner erklärt, Ziviliſten hätten die Polizei um Hilfe gebeten, die ſie aber habe ablehnen müſſen, weil ſie keinen Befehl zum Einſchreiten gehabt habe. Später ſelen Nachrichten gekommen, daß die blaue Polizei auf der Huns⸗ rückſtraße überfallen worden ſei; daraufhin ſeien ſofort Beamte, blaue und grüne Poligei auf die Straße geſprungen, ohne Befehl, der einzuholen jetzt zu ſpät geweſen ſei. In der Notwehr machen die Angeklagten von der Schußwaffe Gebrauch. Bei den erſten Schüſſen der Sonderbündler wurde Wachtmeiſter Mertnes töd⸗ lich getroffen. Da die Polizeibeamten ſich in einer Sackgaſſe be⸗ fanden, hatten die Sonderbündler ein gutes Ziel, während ſte ſelbſt gut gedeckt waren. Sie gingen deshalb nach der Flingerſtraße vor, bekamen aber wieder Flankenfeuer. Hierbei erhielt Polizeiaſſiſtent Eſcher einen tödlichen Kopfſchuß. Eine Belelöigungsklage des Kaſſers Vor dem Dortmunder Schöffengericht ſtand eine Klage des feüheren Kaiſer Wühelm II. gegen den Redakteur des„Dortmunder wegen Beleidigung geſtern zur Verhandlung. Der fragliche Artikel„Aus dem Leben eines ge⸗ krönten Tollhäuslers“ enthielt die Schilderung eines angeblichen Vorganges an Bord der„Hohenzollern“, der den Tod des Leutnants z. See Hahnke zur Folge gehabt haben ſoll. Der Artikel ſchloß mit dem Ausdruck der Hoffnung, daß das deutſche Volk nicht wieder von einem Tollhäusler regiert werden möge. Der Kläger ließ er⸗ klären, daß er weniger Wert auf eine trafung des Angeklagten als auf die Feſtſtellung der Unwahrheit des Berichts lege. Das Ge⸗ richt entſchied, daß die Abſicht der Beleidigung erkenn⸗ bar ſei, und verurteilte van der Heydt zu 300 Goldmark Geldſtrafe. grauen⸗ und Famillenwahlrecht in Fra⸗kreich Der Miniſter des Innern hat geſtern dem Kammerausſchuß für das Wahlrecht mitgeteilt, daß die Regierung den Frauen vorerſt nur für die Gemeindewahlen das Wahlrecht und die Wählbarkeit ver⸗ leiht. Die Regierung habe ſich jedoch für den Grundſatz des Familien⸗ wahlrechts ausgeſprochen. Nachdem der Miniſter den Ausſchuß ver⸗ laſſen hatte, hat dieſer 0 e ſeine Vorſchläge nicht anzu⸗ nehmen. Dem Ausſchuß iſt ferner mitgeteilt worden, daß der Kriegsminiſter ſich jedem Vorſchlag widerſezen werde, den Militärs das Wahlrecht zu verleihen. * Das neue polniſche Kabinelt Grabski ſſt geſtern gebildet worden. Außenminiſter iſt Skirmunt, Kriegsminiſter General Rommuniſtiſcher Rufruhrplan in Thür ngen Sozialdemokratiſche Angehörige der Hundertſchaften Aus der bereits von uns erwähnten Denkſchrift des Militär⸗ befehlshabers in Thüringen über die proletariſchen Hundertſchaften geht hervor, daß der kommuniſtiſche Aufruhrplan bereits bis in die kleinſten Einzelheiten ausgearbeitet war. Die Grundzüge zu einer Mobil⸗ machung der proletariſchen Hundertſchaften ſind in den Dokumen⸗ ten auf das genaueſte feſtgelegt. Es zeigt ſich ferner, wie gut die Hundertſchaften bewaffnet ſind. Auch wird feſtgeſtellt, daß nicht nur Kommuniſten, ſondern auch ein hoher Prozent⸗ ſatz Sozialdemokraten den Hundertſchaften ange⸗ hörten.(1) In letzter Zeit wurden u. a. in 18 kleinen und klein⸗ ſten Induſtrieorten im geheimen neu aufgeſtellte Hundertſchaften mit rund 1500 Mann feſtgeſtellt. Daraus mag man, ſo heißt es in der Denkſchrift, ermeſſen, daß die Gefahr noch längſt nicht behoben und für den Fall des Abzugs der Reichswehr oder der Aufhebung der Ausnahmebeſtimmungen noch immer das Schlimmſte zu befürchten iſt. Ein unmögliches Begehren Der Vorſtand der ſozialdemokratiſchen Reichstaas⸗ fraktion hat geſtern erneut an die Reichsregierung die Auf⸗ forderung agerichtet, den militäriſchen Ausnahme⸗ zuſtand zu beſeitigen. Der Vorſtand begründet ſein Verlan⸗ gen insbeſondere damit, daß die Einariffe der Militärbefehlshaber in Dresden und Weimar in die Hoheit der ſächſiſchen und thürin⸗ giſchen Landesregierungen nicht mehr erträalich ſeien, weil ſie mit den Verhältniſſen eines geordneten Rechtsſtaats nicht in Einklana zu bringen ſind(Siehe oben! Die Hundertſchaften ſind anſcheinend nach ſozialdemokratiſcher Anſicht durchaus„einklangs⸗ gemäß“). Bei dieſer Gelegenheit leate der ſozialdemokratiſche Par⸗ telvorſtand der Reichsregierung nahe, dem Reichstag bald den Ent⸗ wurf eines Geſetzes vorzulegen über die Auslegung des§ 48 der Reichsverfaſſung, die auf die Grenzen beſchränkt bleiben ſollen, die den Vätern der Weimarer Verfaſſung damals vorgeſchwebt haben. Verhaftungen in Berlin In der vergangenen Nacht wurde der Kontrollausſchuß und die Bezirkskurierſtelle der.P. D. ausgehoben, wobei etwa 40 Perſonen feſtgenommen wurden. Wie berichtet, ſind bei der Aushebung des Reichskongreſſes der Erwerbsloſen am letzten Sonntag auch zwei Leute in die Hände der Polizei gefallen, die angeben, als Portier bzw. als Bote bei der ruſſiſchen Botſchaft angeſtellt zu ſein. Der angeb⸗ liche Portier hatte das Lokal am Treptower Park, wo die als Box⸗ wettkampf maskierte Erwerbsloſenverſammlungen ausgehoben wurde, beſtellt. Der bayeriſche Landtag trat am Dienstag zu einer neuen Sitzungsperiode zuſammen. Der Haushaltsausſchuß behandelte das von der Staatsregierung ange⸗ nommene Ermächtigungsgeſetz. Finanzminiſter Dr. Kraus⸗ neck begründete es u. a. mit der in letzter Jeit eingetretenen kataſtrophalen Lage des Staates. Nachdem die Vertreter der Par⸗ teien ihre Auffaſſung zum Regierungsentwurf dargelegt hatten, wobei die ſozialdemokratiſchen Redner das Geſetz als nicht not⸗ wendia und der bauernbündleriſche Redner es als gefährlich für das Reich bezeichnet hatte, wurde die Weiterberatung auf Mittwoch vertagt. Durch eine Verfügung des Generalſtaatskommiſſars iſt der Landtagsabgeordnete und frühere Juſtizminiſter Roth aus der Schutzhaft entlaſſen worden. Letzte Meldungen Verkagung des 60er-Ausſchuſſes Berlin. 19. Dez.(Von unſ. Berl, Büro.) In Köln haben die raktionsvorſitzenden der einzelnen Parteien beſchloſſen, den 60 er⸗ usſchuß, der am Mittwoch zu ſeiner zweiten Sitzung zuſam⸗ mentreten ſollte., nicht einzuberufen, da man die in Aus⸗ ſicht ſtehenden Verhandlungen der Reichsregierung mit den Alliier⸗ ten zunächſt abwarten will. Der Ausſchuß wird demnach voraus⸗ ſichtlich nicht vor Januar zuſammenkommen. Düſſeldorf, 19. Dez. Die Rheiniſche Metall⸗ und Maſchinen⸗ fabrik hat—5 ſämtlichen Urbeitern gekündigt, da das Werk aufgrund der gegenwärtigen Verhältniſſe nicht in der Lage ſei, den Betrieb fortzuführen. Dresden, 19. Dez. Der Militärbefehlshaber Generalleutnant Müller erläßt folgende Bekanntmachung: Das Reichswehr⸗ miniſterium gibt eine Erklärung ab, wonach die Aufſtellung non Vor⸗ ſchlägen für Parteien„deren Organiſationen verboten ſind“, nun⸗ mehr erfolgen kann. der des Reichswehr⸗ miniſteriums wird meine ordnung vom 12. Dez. betr. Verbots der Aufſtellung von Wahlvorſchlägen hiermit aufgehoben. Berlin, 19. Dez. Staatsſekretär im Reichsernährungsminiſterium Dr. Henriei iſt von ſeinem Poſten zurückgetreten. Zu ſeinem Nachfolger iſt der frühere preußiſche Kommiſſar für Volks⸗ ernährung Staatsſekretär a. D. Hagedorn ernannt worden. Der muſikaliſche Meuſch— heute nicht nut der Fachmann— Vorbindet mit dem Namen„Weihnachtsoratorium“ ein ganz be⸗ Aimmtes Werk, das von Bach. Dieſer Genius hat einer ganzen Spezies von N S iner überragenden Per⸗ ſönlichkeit au min dieſer Art kommt, ſtehl für den oberflächlich! uenden im Schatlen des Tanen und läßt ſich nur ſchwer an U Wer aber die Muſit dazu Verurteilen wollte— auch d aa sacra,— immer nur die ge⸗ Heiligte Tradition zu wa dieſem Fall, nur das Alte, Be⸗ auung i entszeit heranzuziehen, der aäte ihr rurteilt ſie zum Stagnieren und damit ihnachtsorq orium ſchreibt, der ſchreibe, 10 für die Zelt, glbt dann dem jeren will, dag Gepräge ſeines Wer alſo heute ein ſolches t am Schreibtiſch konſtruiert. efnis ſchafft, der kann weder rſtem Be unbeeinflußt von den ſeeli die ihm den Schrei nach Er die Zunge legen, ols es vi 5s. Zeit war, noch kann er ſich den äußze ö 8 ikallſch⸗techniſchen Fortſchritts berſchließen 1 die für die Zeit notwendigen ſtärkeren Aus⸗ brucksmittel an die Hand geben. Mißt man nur das Textbuch Margarete Weinhandls, zu dem Grabner die Muſik geſchrieben hat, an dem Buch zu Bachs Weihnach'sorc o koͤnnte man zu dem(meiwer Anſicht nach falſch es Überhaupt mit keinem Weihnachts⸗ u haben. Bei Bach als Untergrund und ſtarken „das reine Wort Gottes, in den lyryiſchen Stellen die Gemeingut aller Gläubigen geworden iſt. T ktivi efühlse rguülnß— oft Gefühls ſchwall— einer Dicheerin, c in ſeinem Gefühl das Prototyp chen iſt. Notgedrungen aus un⸗ drgtortium zu tun Rückhalt die von ei Hier im u auch verſ Eines Me einer gro ſerer angſten Zeit als die Freude am Er scelte Teil:„Die S übſt. Daher dichteriſch am ſtärkſten der dramatiſch bewegt, nur die was Überflüſſig ſck höre dieſes Teiles weiſen auf das Ora⸗ korlum hin. Aber gerade dieſes ſtarke Gefühl, das ſich bei der Dich⸗ terin merkbar ſpontan in Worte gleßt, gibt der Dichtung ihren be⸗ ſonderen Wert, macht den Teyt zu einem wirklichen weihnachtlichen Drakortum, zu einem Bitt⸗, Lob⸗ und Dankgebet. Freilich und ſelbſt⸗ 0 r Schrei nach Erlöſung viel ſtärker genießende Heidelberger Bachverein perſtändlich nicht nach der alten Weiſe, die— wollte man heutiges Empfinden in ſie kleiden— zur Schablone werden müßte und dann der Dichtung das Eigene, die pekſönliche Nole raubte. Zum Fehler wird die dichteriſche Gigenart nur dann, wenn ſie— 6 ſtark in die Breite geht, wenn ſie es ſich nicht genügen läßt, ein⸗ mal dem Gefühl Wortausdruck zu geben, ſondern es gewiſſermaßen auswalzt. Dann wird daraus ein ſchädliches Zuſchautragen des Gefühls, dann könnte man faſt zu der Meinung kommen, als ſei der Teyt aus äußeren Gründen bewuß“ gedehnt worden Trotzdem ſſt der Teyt ſo geartet, daß er einen feinfühligen Muſiker zum Vertenen reizen kann, beſonders bann, wenn bei ihm ähnlich gearsete Gefühlsnerven mitſchwingen, wenn er eimner von den echten Künſtlern iſt, die nicht zur Mehrung ihres Ruhmes alleine ſchreiben, ſondern well es ihnen Bedürfnis iſt, weil ſie mit der Ton⸗ ſprache inneres Erleben und Fühlen beſſer wiedergeben können, als mit der Sprache alleine. Emer von dieſer Art Künſtler iſt Her⸗ maun Grabner. Er ſſt vor allem in ſeiner Muſik grundehrlich, er komponiert ſo wie er denkt und wie es ihm klingt. Er nimmt auch das gute Mittel, da wo er es findet, blegt es aber nach ſeiner Art und giaßt es in ſein garante die freilich noch nicht allen behagen und nicht von allen vörſtanden werden kann, befonders von denen, die es ſich gemigen laſſen, einen Menſchen nach dem erſten Eindruck, nach einer einmaligen Ausſprache zu beurteflen. Um Grab⸗ ners Werden und Werken richtig verſtehen zu können, muß man auch den Menſchen Grabner kennen, muß wiſſen, wie abholb er un allen Konzeſſionen an den ders g ee it. muß wiſſen, daß ihm nichts ſerner liegt, als der Wunſch zu den ſog. Modernen ge⸗ zählt zu werden und daß er aus dieſem Grunde etwa es ihnen „gleich tun“ wollte. Um das Oratortum nach dem Willen Grabners aufzimehmen, muß man den Schöpfer des Werkes auch auf ſemnem muſikaliſchen Werdegang 3— haben, offenen +. und— offenen Herzens. Dann man hier erkennen, daß es ſich bel ihm um einen wirkl. ieeng handelt, daß— um ſich einmal 05 en populär auszudrücken— der Grabnerſche Wein ſich im le dium des Gärungsprbzeſſes befindet. Und damit ſſt das. über das Wert ſelbſt geſprochen. Auf Einzelheiten der wunderbar ſchöne lyriſche Stellen, dann— ſchärfſte, unbegreif⸗ liche(beim erſten Hören unbegreifliche) Doſſonanzen, ſtärkſte dra⸗ matiſche Akzente— im Rahmen di⸗ſer Beſprechung einzugehen, muß man ſich heute verſagen, beſonders, da man Wunſch aus⸗ ſprechen darf, er ni Mannheim bald muſikaliſches Bürgerre ht das Werk auch hier zu Ghör dringen müchte. Aber eines muß feſtgeſtellt werden: Das Weih⸗ nachtsoratorium hat gezeigt daß— das zweite Bild iſt der beſte Beweis dafür— daß Grabners ſtärkſte Begabung aller Wahrſchein⸗ lichkeit auf dem des dramatiſ Gebietes liegt, auf dem er ſich unſeres Wiſſens bisher noch nicht verſucht hat. Vielleicht mangelt es ihm an dem nazu ußtigen Buch, und allerdings ſind ja gute Operntexte ſehr dünn geſät. 2 — wie hier— zu, Daß das Werk aber einen 1755 ſtarden Eindruck ſelbſt bei denen machte, die es zum erſten Male hörten, iſt nicht auf Lokal⸗ patriotismus, ſondern auf das Werk ſelbſt u. vor allem auf die glän⸗ zende Wiedergabe zurückzuführen, die hm der Bach⸗V. bereitet hat. r. Poppen, der in der erſten Zeit lange mit Hemmungen aller Art, die deils in ihm ſelbſt, teils außer ihm lagen, zu kämpfen hatte, hat alle dieſe Hemmungen überwunden. Der Bachverein ſteht heute muſikallſch genau ſo hoch wie in ſeiner beſten Glanzzeit. Er ver⸗ trüge wohl noch— in den Männerſtimmen beſonders— einige Ver⸗ ſtärkungen, aber er iſt heute wieder ein Inſtrument, das feſt in der Hand ſeines Leiters liegt und Poppen wird gerade mit dieſer Aufführung viele ihm vielleicht Widerſtrebende ba in ſein Lager Giasen häben. Um das, was er, der CThor und das Orcheſter mit ieſem Oratorium geleiſtet haben, richtig einſchäzen zu können, muß man das Werk kennen. Es birgt, ſchon rein techniſch genommen, gure die nur durch künſtleriſch fleißige Tat be⸗ ſeitigt und überwunden werden können. Nach dieſer Aufführung N5 zu bemüngeln, wäre Beckmeſſerei. Dr Vo ſtändigkeil halber ſei noch erwähnt, daß ch zu der Aufführung gute Soliſten verſchrieben de, Ria Ginſte x⸗Frankfurt(Sopran), Paulus-Stuttgart B und ierr(Tenor), die neben einheimiſchen Kräften dem k zum Sieg verhalſen.. Stadiparlament und Theater. Aus Leipzig wird uns peſchrioben: Bertold Brechts„Baal“ war e Alten 2 vom Publikum abgelehnt worden; die Needl hatte dichteriſche Werte hernorgehoben, Geſchmackloſigßeiten ſcharf Faus Trotz oder— wegen des Skandals waren weite Kreiſe in piig geſpannt, das Werk kennen zu lernen. Etnige Tage nach der Aufführung geriet„Baal“ aber in das Leipziger Stadtparla⸗ ment. Stadtverordneter Prof. Wörner, einer bürgerlichen Wirt⸗ ſchaftsgruppe zugehörig, machte der Intendanz heſtige Vorwürſe, daß ſie das Stück habe aufführen laſſen, ein ſolcher Skandal ſel in Leipzig noch nicht vorgekommen, und mit Recht habe man in der Vorſdellung geruſen:„Pful Teufel!“. Intendant Dr. Bar⸗ thel wies darauf hin, Brecht wegen ſeines Schauſpiels „Trommeln in der. als zukunftsreicher Dichter werde, und lcberariſche Kreiſe Deutſchlands ihn hochſchäßzten. Schauſpieldirektor Dr. Kronacher hätte dem Leipizger Rublikum die Kenninis des Werkes vermitteln wollen; der Hirektor ſei ſelb⸗ ſtändig in der Auswahl der Stücke und trage für die Bon k, führung die künſtleriſche Verantwortung. Perſönlich erklärte der 9 daß ihm das Stück auch nicht gefallen habe. Der ſog. „Gemiſchte Theaterausſchuß“ habe inzwiſchen bereits die Ab⸗ ſetzung des„Baal“ beſchloſſen.— Es wäre immerhin inter⸗ eſſant geweſen, die Wirkung einer zweiten Aufführung dieſes pro⸗ Hlematiſchen Werles, die phne die Aufregung der Premiere und gewiß mit einigen notwendigen Streichungen vor b gegangen wäre, zu erproben.. Mittrooch, den 19. Dezember 1923 Mannheimer General⸗Anzeiger(Miltag-Ausgabe) — — W 4 *—, 9 — 9 MM — S e 25 Maämnfel, Kosfüme, Kleider, Morgenröcke, Blusen, Delgjacken, Delzmänfel. Sellen grosse Auswahl, nur allerbeste Quqliſdten in Hochsfer VDollendung. Dnser Geschot lei Sonmiag, den 238. Deæbr. geoyne.. ——— 9—— — Engelhorn 8 Sfurm Herren⸗ und Knaben ⸗Kleidung 4 Jporlausrüſtung, Maß-zchneiderei Paul Srune 920 Spezisſgeschätt elektrotecm. 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Schon klingt ein heimlich Flüstern durch den Raum, ein selig Raunen füllt die Winternächte, und durch der Kindlein hoffnungssel'gen Traum geht schwerbepackt Christkindlein mit dem Knechte. Aus Kinderaugen flammt ſein beller Strahl und trägt den Glanz schon bunter Weihnachtskerzen, und liebe, dumme Wünsche, Wünsche ohne Zahl küllen die jungen, weihnachtsfrohen Herzen. Da legt sich still um blonder Locken Flut vom Schmerz durchbebt der weiche Mutterarm, leis“ zitternd spricht der blasse Mund: Seid gut. uns strahlt kein Christfest, denn— wir sind so arm! Kein Christfest— und Gott selbst gab uns den Tag, daß endlich, endlich Friede sei àuf Erden, daß alle Menschen, die die Not zerbrach, wieden voll Freude und voll Glauben werden! Kein istfest— all' der helle Freudenschein in sehnsuchtsheißen, hellen Kinderherzen soll tot und kalt und ausgestrichen sein in grauer Alltagsnot, in Leid und Schmerzen? Voll scheuen Flehens schauen stumm und bang die klaren Kinderaugen heut' dich an: Hilf, daß derselige, fröhliche Weihnachtssang durch ihre jungen Seelen jauchzen kann! Hil, daß die Kinderaugen jubelnd schau'n den hellen Glanz der bunten Weihnachtskerzen, hilf mit, ein reines Christfest aufzubau'n in all den jungen, gläub'gen Menschenherzen! Und fiel dir's schwer, gib doch mit frohem Mut, denn 85 dein Heiland sprach es einst zu dir: Was ihr den zarten Menschenknospen tut, das tut ihr mir! Wohl— Wir sind arm. Es drosselt Oual und Not uns täglich unsre arbeitsfrohen Hände. Wir ringen schwer um Leben und um Brot, und nipgends winkt ein Morgenrot, ein Ende. Uns kam kein Weihnachtsglanz, kein Tannenbaum befrein von unsrer Schmach und unsren Qualen, doch unsren Kindern bleib' ihr Weihnachtstraum, für alle, alle soll ein Christbaum strahlen! Weibhnachtsgedanken Von Friedrich Lienhärd In den Wochen vor dem Weihnachtsfest und in den festlichen Tagen selber ist jeder fühlende Mensch darauf bedacht, irgendwie Freude xu machen. Diese Umstellung der Gedanken in den Bezirk der schenkenden Liebe bildet eine wohl- tuende Insel inmitten des Jahres, das mit so viel Haß, Hader und Sorgen überfüllt ist. Die Luft um Weihnachten ist angenehm belebt von Strömen und Strahlungeg der Liebe. Der feinfühlige Mensch spürt diese reineren Gedankenwellen. Und man darf ohne Uebertreibung dann zu dem bildlichen Ausdruck reifen, der mehr ist als bloßes Bild oder Spiel mit VWorten: um Weihnachten sind Engel der Güte an der Arbeit, während die bösen Damonén auf einige Zeit von der Menschenseele ablassen. Elektrische Beleuchtungs Körper Herren- und Speisezimmerkronen, Schlefzimmerampeln, Zuglampen, Schrelbtisch- u. Nachtiischlampen Tloltrische Hoiz-„ KOchapparate Bügeleisen für Haus und feise, Kochtòõpfe, Koch- u. 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Und und Damen H3, 7 fö es kommt keiner ins Land der großen Meister 5 e Tel. 3701 der nicht zuvor durch das Kinderland gezogen 18t irrBSumwolle, Halbseide und Seide Anmuuummummmmmunnumunuumnuneeeenenumeeeeeenmun, und sein Herz blank und für alles Edle empfänglich 2— Empfehlen uns in Lieferung von gemacht hat.„Große Gedanken und ein reines SPDPaziersſlücke Herz“: Goethe weiß es wohl, daß man sie zusam- irn Soliclesfer Aufrnectuung 7 men von Gott erbitten muß. Linoſeum Tapeten Die wenigsten Menschen ringen um diesen Sinn Mannheimersdurmiabrilk Li t 97 hH des Lebens. Sie werden gelebt von ihren Trieben mcerusta AC sStuche und Süchten, statt das Leben zu meistern. Das(Andreas Zawviiz) Leben aber ist ein kosmisches Geheimnis. In man- 71—72 ̃ Rathausbogen 71—72 chen günstigen Zeiten öffnet sich gleichsam der Himmel der Unendlichkeit— und die Lebensbot- schaft quillt heraus, den Sinn des Daseins enthül- ljend. Dieser Sinn ist wunderbar einfach und wun- N. O. derbar groß in aller edlen Einfalt. Gerade weil H. UNTMHANN 2.. dieses Lebensgeheimnis so einfach ist. 0 es E. Imbach Nachf.)— Inh l. 1 vielzerstreuten Menschen so schwer erfaßt. Der 23 Sinn der Welt ist Weisheit und Liebe, eins N 2, 8 KRunststrasse // Telephon 3567 vom andern untrennbar. Weisheit und Liebe sind wie Licht und Wärme; dieselbe Sonne. die hell macht, erwermt uns auch. So ist es auch mit der geistigen Befgmann 29 HHAN Führendes Haus für feine Sonne, die in unserem Herzen aufglühen muß. Ihr Licht erhellt unseren inneren Sinn und erwärmt Ootjſce/ Schirme St 7 zugleich unser Herz. So wird der Mensch, in dem U. OC 28 diese Sonne leuchtet, zugleich sehend und gütig. Beides gehört zusammen. Der Haß macht blind; — — —— 8— FTTT — — Stets Eingang in ausgesuchten Neuheiten. wäahre Liebe macht sehend. Der Liebende erschaut Vannheim, E, I5 el. 270 im Mitmenschen das gemeinsame Göttliche; er FEigene Werkstätte. strahlt es an, er bringt es mit der Kraft seiner eigenen Strahlen zum Leuchten und Lieben. Und nun grüßt von Herz zu Herzen der Gott das Göttliche in uns. Es stellt sich eine—. Die Menschen werden festlich in dieser frohen un 5 f Srslldassige Fabrilats in trohmachenden Straplencelle.. Musikallen- u. Instrumenten- Näh hi Die Legende des Mittelalters meinte diesen See- Anmaschinen lenzustand. wenn sie sagte. Parzifal hat den Gral Handlung Vertretung der gefunden. Was wWir vorhin die geistige Sonne nann- ; 2 ten, das ist nichts anderes als Weisheit und Liebe. Diamant-Fahrräder Der Gral? Die geistige Sonne? Nun einen kleinen für Mannheim Schritt weiter, und das Weihnachtsmysterium ist 0 vollends autgehellt. Der„Gral“ jeuchtet in uns, will 8 heißen: ist in 3 15 N Der Weree 3 Christusgeist der Weisheit und der Liebe ist in uns N Grogses Lager Fahrradgummi lebendig und lenchtend geworden. + 5 dJe in erstklassige Fabrikate Wenn doch die Menschen wieder einfach zu wer⸗ 5 4 5 den die Kraft hätten! Wenn sie doch durch alle dog- für Klavier, zämtiche Streick- und Blas- matischen Meinungen hindurch die wundervolle Schönheit und Einfalt des Weihnachtsmysteriums instrumente, Kammermusik, Gitarre u. Mandolinenpzusile erleben und in ihre Umwelt wWeiterstrahlen könn- ten. Dann wäre der leidvollen Welt geholfen.* Carl Baur, posamentier Ueber die Herkunft unserer xY2% EKunststraße Tel. 5120 Weihnachfen Auferiigung und Lager sdmtliclier Von Professor H. Vogler FI, 4 Preitesp. F1, 4 Bei keinem unserer religiösen Feste tritt wohl Posamenten für Konfektion Annummnmmmmnmnnunmmuummeummmunnmmmumnnummuununnm die Vermischung altheidnischer und christlicher Strümpfe Unterkleider Gebräuche in so innigem Zusammenhange zutage Tapisserie und Möbel 7 wie bei unseren Weihnachten, zugleich aber auch Wirkwaren u. Wollwaren die Verkettung von Germanentum und Christentum, Kurzwaren—g Wollwaren daß es für den Laien nicht immer leicht ist. Grenze* und Beziehung festzustellen. Fast allen Völkern bot Handsqchuhe— Sty uümpfe die Wintersonnenwende, mit der das Längerwerden der Tage anhebt und die Zunahme an Licht und* Würme auch der baldigen Wiedergeburt alles Lebens in der Natur entgegensehen läßt, willkom- menen Anlaß, um da ein Fest der Freude zu be- 1 22 2 gehen, wenn sie sich auch die so Jahr für Jahr F d B K Duln I— Regenmäntel immer zum selben Zeitpunkt wiederkehrende Natur- T 1 E T. E C eEr in erscheinung auf verschiedene Weise erklärten. So G 2, 2 Telephon 740 G 2, 2 feierten z. B. die Hindu, die doch mit den Ger- Abteil 5. manen urstammverwandt waren, das Wieder- aunn wotenn erstklassiger verarbeitung erwachen des in todesähnlichen Sciilaf versunkenen Kaffee, Tee, Spirituosen, Goltes Wischnu. Aehnlich schlief nach dem Glau- Tolletten-Geschenkartikel WWI ne r- 8 po t arti K el ben unserer deutschen Vorfahren Wodan. mit sei- Abtellung Farben nem Geistergefolge verzaubert, in einem Berge bis zu dem Tageèe der Sonnenwende, an dem er den un- LL..„ ULLE 2* terirdischen Kerker verläßt, um dann mit dem wil- Malkasten, Malbücher, Vorlagen 4—5 dem 157——— 4 Lacke, Farben, Oele, Pinsel. olda oder Freya befanden, während der Zwölf- N 8, ½2 Kunststraße N 3, ½2 nachte, d. i. vom Weihnachtstag bis zum hl. Drei- Christbaum-Schmuck königstag, durch die Lüfte zu tollen und so ein Heiclelbergersfrabe OG, 5/ Teleph. 577 Gegr. 1798 q 1. 17-¹18 Preitesfrepe, T I1, 3 Carl Morje Die kluge Hausfrau Dus cge„Ausstfatlungen * ee neenen Kauft bei Schmoller Ahnuautantannnenandgadaaadanndbgtüngnannnm Spezlelheus fiir Vorfeilheff. Eirkelf Vorn Ubren, uweler, Gcld- U. Slberwerer!. Q1, 17-¹18 Gegr. 1795 72 — 25 2 — 2 T N Y — — 9 N 2 2 +2 9 425 r— 74 R N 0 0 — 70 0 70 2 2 — 7 D Miftwoch, den 19. Dezember 1923 — Mannheimer General-Anzeiger(mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 584 „Sur Entlaſtung der Städte Es iſt gemeinhin bekannt, daß die Städte viele Aufgaben zu erfüllen hatten und haben, die an ſich dem Staate obliegen. Sie wurden für Zwecke des Staates früher nicht nur zur Einziehung ſeiner Steuern gebraucht, ſondern auch erhebliche Teile des Wohl⸗ zahrts⸗ und Kultusweſens lagen in ihren Händen. Insbeſondere war es die Ausübung einer gewiſſen Gerichtsbarkeit, nämlich der Ge⸗ werbe⸗ und Kaufmannsgerichte, die den Städten als Aufgabe zu⸗ gewieſen wurde. Für dieſe in vielen Fällen recht bedeutſame Arbeit erhalten die Städte verhältnismäßig geringe VBeträge vom Staate vergũtet. Wenn man nun auch darüber ſtreiten kann, ob dieſe oder jene den Städten zugeteilte Erfüllung ſtaatlicher Aufgaben berechtigt iſt oder nicht, ſo wird man hinſichtlich der Ausübung der Juſtizhoheit in den ſtädtiſchen Gewerbe⸗ und Kaufmanns⸗ gerichten zweifellos einmütig zu dem Schluß gelangen müſſen, daß hier reſtlos ſtaatliche Aufgaben zu erfüllen ſind. In der Tat der Entwurf eines Arbeitsgerichtsgeſetzes, wie er augenblicklich im Reichsarbeitsminiſterium vorliegt, dieſem Gedanken auch Rechnung getragen und die Gerichtstätigkeit der Sondergerichte in einem Arbeitsgerichtsgeſetz zuſammengefaßt, das den ordentlichen Gerichten angegliedert werden ſoll Bis zur Geſetzwerdung dieſes Entwurfes iſt allerdings noch ein weiter Weg. Die turbulenten Ver⸗ — des Augenblicks ſtellen wichtigere Aufgaben in den Vorder⸗ grund. Inzwiſchen aber iſt durch die auf Grund des Ermächtigungs⸗ geſetzes vom 13. Oktober 23 ergangene Verordnung vom 20. Dkt. 23 den Städten eine neue Belaſtung aufgebürdet, die ſie gerade in dieſer Zeit ſchwer treffen wird. Denn dieſe Verordnung ſieht vor, daß die bisherigen Schlichtungsausſchüſſe abgebaut und ihre wichtigſte den Arbeitsgerichten zu⸗ gewieſen wird. Als Arbeitsgerichte gelten aber bis zur Errichtung der oben erwähnten allgemeinen Arbeitsgerichte die bei den Städten bisher gebildeten Gewerbe⸗ und Kaufmannsgerichte. Im Zeichen des Beamtenabbaus werden alſo hier die Städte gezwungen werden, da eine ganz erhebliche Geſchäftsvermehrung durch dieſe Verord⸗ nung eintritt, Beamte, die ſie zu anderen Zwecken nötig haben, mit dieſen rein ſtaatlichen Aufgaben zu betrauen. U. E. müßte es Aufgabe der Städte ſein, ſich gegen dieſe neue Aufbürdung ſtaatlicher Laſten wie überhaupt ſämtlicher ſtaatlich zu löſender Aufgaben zu wehren, wie dies auch bereits bei der Beratung des Arbeitsgerichts⸗ geſetzentwurfes durch den Vertreter des deutſchen Städtetages in wirkfamer Weiſe geſchehen iſt. Kl. Städtiſche Nachrichten Eine Bürgerausſchußſitzung wird tanger Pauſe noch vor Jahresſchluß, am Freitag, 28. Dez⸗ und am darauffolgenden Samstag nachmittag, 595 balten. Die Tagesordnung umfaßt neun Punkte, die zumteil längere Debatten hervorrufen dürften. Zwei wichtige Vor: Betrieb des Nationalfheaters im Spieljahr 1924/25 und Aenderung der Geſchäftsordnung für den Bürger⸗ ausſchuß, liegen uns noch nicht vor. Dagegen wurde uns die Be⸗ gründung des ſtadträtlichen Antrages auf Erneuerung der Gemeindeſatzung über die Bildung eines gemiſchten beſchließenden Ausſchuſſes 1255 8 tellt. Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer nimmt in ausführ⸗ dcher Weiſe die Begründung des— Stadtrat am 8. November geſaßten Beſchluſſes vor. Einleitend wird feſtgeſtellt, daß 8 68 der neuen Gemeindeordnung den„anfänglich allgemein begrüßten“ ge⸗ miſchten beſchließenden Ausſchuß ins Leben gerufen hat, der durch Gemeindeſatzung„für beſonders beſtimmte Arten“ von Geſchäften oder für ſolche Geſchäfte, deren Dringlichkeit die Anhörung des Bür⸗ rausſchuſſes nicht geſtattet, für zuſtändig erklärt werden kann. In en⸗Baden, Durlach, Heidelberg, Konſtanz und, Offenburg iſt die Juſtändigkeit auf dringliche Angelegenheiten beſchränkt worden. Bruchſal und Freiburg fügen auch Grundſtücksveräußerungen bei. Pforzheim überträgt dem Ausſchuß die Feſtſetzung der Gebühren und Grundſtücksveräußerungen. Karlsruhe und Lahr haben die Einrichtung nicht eingeführt. Die Mannheimer Klauſel, daß, fofern die Zuſtändigkeit mir auf die Dringlichkeit der Sache geſtützt wird, zwei Drittel der Mitglieder des Stadtrats einverſtanden ſein müſſen, ſindet ſich nirgends. Die Dringlichkeit wird hiernach vom Ausſchu ſelbſt geprüft. Eine Befriſtung der Zuſtändigkeiten bie 31. Dezem⸗ der 1923 wie in Mannheim findet ſich, aber nur für einen Teil der Aufgaben, lediglich in Pforzheim. Einzelne Satzungen enthalten Beſtimmungen über die Schweigepflicht der Mitglieder. Die Satzungen von Durlach, Heidelberg, Offenburg und, Pforzheim ordnen nämlich an, daß das einzelne Mitglied über die Verhandlun⸗ gen(Beratung und Beſchlußfaſſung) nur dann Stillſchweigen zu be⸗ wahren hat, wenn der Ausſchuß dies im einzelnen Fall ausdrücklich deſchließt. Das Recht einer Minderheit, eine Sache an de Stadktrat(Bürgerausſchuß) zu verweiſen, findet ſich außer in Mannheim nur in Konſtanz. Die badiſchen Oberbürgermeiſter ſind, wie Dr. Kutzer kitſtelt, einſtimmig der Anſchaung, daß die Einrichtung ſich gut bewährt hat. Sie ließe ſich ohne Schaden für die Gemeinden nicht enkbehren; der gemiſchte beſchließende Ausſchuß leiſte ſachlich eine beſſere Arbeit als der Bürgerausſchuß umd erſpare hohe Koſten: die Einrichtung habe ſich als außerordentlich zweckdienlich erwieſen; die Erfahrungen ſeien die denkbar beſten. So lauten die oberbürger⸗ meiſterlichen Urteile. In Mannheim hat ſich nach Dr. Kutzers An⸗ ſicht der Ausſchuß ausgezeichnet bewährt. Im Jahre 1922 ſind in 7 Monaten 17 Sitzungen, 1923 in 11 Monaten 43 Sitzungen abgehalten worden, in denen 110 bezw. 163 Gegenſtände erledigt wurden. Von der An vufung des ordentlichen Weges durch die Minderheit ſei nur ein verſchwindender Gebrauch gemacht worden. Im Anſchluß hieran ſetzt ſich Dr. Kutzer mit den Gegnern des Ausſchuſſes wie folgt kritiſch auseinander: Die Eimrichtung iſt nicht populär; allein Popularität und innere Güte brauchen ſich nicht zu vereinigen. Man hat den Ausſchuß mit dem Namen„Dunkel⸗ kammer“ geſchmückt. Warum? Zunächſt, weil man über den Gang der Verhandlungen in der Oeffentlichkeit nichts erfahren ſoll. Dies hat zur Folge, daß zwar die Entſchließungen ſachlich oder unſachſich getadelt oder gelobt werden können, daß aber die Hal⸗ tung einer Gruppe oder beſtimmter Angehöriger einer Gruppe min⸗ den deutlich in die Erſcheinung tritt und dadurch der Parteihader bei Erörterung der oft jeden einzelnen Bürger ſehr unmittelbar be⸗ rührenden Beſchlüſſe(vgl. die Gebührenfragen!) minderen Spiel⸗ raum genießt. Das iſt aber gerade der Vorz ug dieſer Einrichtung Manche unbedingt gebotene Entſchließung hätte vielleicht bei vorheri⸗ ger Veröffentlichung des Antrages in der Preſſe und bei Beratung in den Fraktionen überhaupt nicht gefaßt werden können(jedenfalls wären bei dieſem Weg ungeheure Summen der Gemeinde verloren gegangen!). Aus dieſem Grund empfiehlt es ſich auch nicht, die übrigens geſetzlich nicht unbedenkliche Beſchränkung der Schweigepflicht in Mannheimeinzuführen, die überdies dem Ausſchuß ſelbſt eine ſehr heikle Aufgabe überträgt, über die durch Mehrheit entſchdeden werden müßte. Steuerabzug für 1922 Nach den Vorſchriften der Durchführungsbeſtimmungen zum Geſetz über die Einkommenſteuer vom Arbeitslohn haben die zum Ueberweiſungsverfahren zugelaſſenen Arbeitgeber nach Schluß jedes Kalenderviertelſahres— mit Genehmigung des Finanzamtes erſt nach Schluß des Kalenderjahres— die Ueberweiſungsblätter, in welche die einbehaltenen Steuerbeträge eingetragen ſind, nebſt zugehörigen Nachweiſungen und Zuſammenſtellungen dem Finanzamt einzureichen. Da vorausſichtlich für 1923 keine Einkom⸗ menſteuerveranlagung ſtattfinden wird, ſo hat der Reichsfinanz⸗ miniſter ſich damit einverſtanden erklärt, daß die erwähnten Unter⸗ lagen den Finanzämtern vorläufig nicht eingereicht zu werden brauchen. Dasſelbe gilt von den Steuerausweiſen, welche die zum vereinfachten Steuerabzugsverfahren der Behörden zugelaſſenen Ar⸗ beitgeber den Finanzämtern nach Jahresabſchluß zu übermitteln haben. Auf die Durchführung des Steuerabzugs ſelbſt hat dieſe Ver⸗ günſtigung ſelbſtverſtändlich keinen Einfluß. Der Steuerabzug iſt nach wie vor nach dey geſetzlichen Vorſchriften und nach denen der Durchführungsbeſtimmumgen zu machen und an die Finanzäm⸗ ter abzuführen; lediglich die oben erwähnten Aufzeichnungen könn⸗ ten unterbleiben. Auch gilt die Vergünſtigung nur für das Kalen⸗ derjahr 1923; für das kommende Kalenderjahr 1924 iſt in jeder Hin⸗ ſicht wieder nach den Vorſchriften zu verfahren. Die veranlagung zur Rhein⸗Kuhr⸗Abgabe und zur Einkommenſteuer enthält, ſo wird ams aus Geſchäftskraiſen geſchrieben, für den Einzelhandel, beſonders hier an der Grenge des beſetzten Gebietes, die unerträglichſten Härten. Großhandel und Induſtrie haben ſich ſeit vielen Monaten nicht nur auf Deviſenbaſis um⸗ geſtellt, ſondern behalten ſich in ihren Zahlungsbedingungen die Repartierungsklauſel, zum mindeſten aber Gutſchrift von Papier⸗ geld erſt zum Kurſe des erſten oder zweiten Tages nach Eingang. am Beſtimmungsort vor. Dieſe Tatſachen dürften auch an maß⸗ gebenden Stellen nicht unbekannt ſein. Andererſeits war der Einzel⸗ handel gezwungen, Papiergeld anzunehmen. Das Publikum nützte ſelbſtverſtändlich die Gelegenheit., um ſich der Papiermark zu dem letzten amtlichen Kurſe von dem Einzelhandel zu entledigen. Die Folge davon war, daß letzterem infolge der Kursverdoppelungen während der Markſtabiliſterung bei dem Mangel jeder Eindeckungs⸗ möglichkeit(Göldanleihe etc. repartiert) vernichtende Verluſte zu⸗ gefügt wurden. Wenn man ſich der Tatſache nicht verſchließt, daß die Geldentwertung und der daraus folgende Zuſammenbruch der Währung aus der Ruhrbeſetzung und aus der Fimanzierung der iß Ruhraktion durch die Notenpreſſe ſeinen Urſprung hat, und wenn man ſich gleichzeitig vor Augen hält, daß die Geldentwertung ſo gut wie ausſchließlich von dem Einzelhendel zwangsläufig getra⸗ gen werden mußte, ſo kommt man zu dein Schluſſe, daß gewiſſer⸗ maßen zum überwiegend größten Teil die Finanzierung der Nuhr⸗ aktion aus den Taſchen des Einzelhandels erfolgte. Gerade aber der Einzelhandel war es, deſſen Kapital durch die verfehlte Wucher⸗ politik und Vogelſtraußpolitik gegenüber der Tatſache des ſchwin⸗ denden Wertes der Mark ausſchließlich in Anſpruch genommen den wurde und der dadurch dem Vaterlande und dem Volke im Intereſſe von Ruhe und Ordnung die größten Opfer gebracht hat. Es er⸗ ſcheint daher als ein Nonſens, bei dem augenblicklich ſchwierigen Geſchäftagang den Einzelhandel noch zur Rhein⸗Ruhrabgabe, d. h. gur weiteren Finanzierung der Ruhraktion erneut heranzuziehen. Weiterhin baut ſich die Rhein⸗Ruhrabgabe auf der abnormen Steuerveranlagung auf ultimo 1922 auf. Dieſe muß in ihrer Nich⸗ kigkeit ganz energiſch a⸗ werden, da das Ergebnis, wie jeder vernümftige Menſch zugeben muß, lediglich eine Zuſ⸗. ſtellung von Zahlen ohne jeden inneren Zuſammenhang mit dem wirklichen Vermögen oder Einkommen des Steuerzahlers iſt. Wäh⸗ rend mim gerade Induſtrie⸗ und Großhandelsfirmen, deren Betrieb auf reiner buchhalteriſcher Arbeit beruht und die infolgedeſſen die komplizierte Art der Steuererklärung etc. viel beſſer beherrſchen können, alle nur denkbaren Vorteile der Steuererklärung aus⸗ nützen konnten, war dies dem Einzelhändler, dem die ganze Steuer⸗ angelegenheit nachgerade über den Kopf gewachſen iſt und der den ganzen Tag durch ſein Geſchäft in Anſpruch genommen iſt, voll⸗ kommen unmöglich, da er die Materie gar nicht mehr überblickte und beherrſchte. Es iſt zum mindeſten zu verlangen, daß eine neue Veranlagung zur Rhein⸗Ruhrabgabe auf einer Goldmarkbilanz des Jahres 1923 aufgebaut wird. Weiterhin muß die eigenartige Lage des Einzelhandels in Mann⸗ heim, der beſonders hier an der Grenze des beſetzten Gebiets mit bergrößerten Speſen, aber nur mit der Hälfte des Umſatzes ar⸗ beiten muß, da ein großer Teil ſeinef Kundſchaft im beſetzten Ge⸗ biet ſeinen Wohnſitz hat, die entſprechende Würdigung bei Feſt⸗ ſetzung der Beitragsquote finden. Dieſe Quote müßte überdies auf Antrag ſich noch bedeutend verringern laſſen, wenn dem Steuer⸗. pflichtigen der Nachweis gelingt, daß ihm während des letzten Jah⸗ res infolge der Geldentwertung unverſchuldet außerordent⸗ liche Verluſtde entſtanden ſind, da die Geldentwertung als eine Steuer, und zwar eine der furchtbarſten aufzufaſſen iſt. Handelskammer⸗Dollar und Währungsübergang Aus Mannheimer Geſchäftskreiſen werden uns lebhafte Klagen darüber zugeleitet, daß die Umwechsluna wertbeſtändigen Notgeldes in Papiermark oder Rentenmark auf Schwieriakeiten ſtößt. Soweit es ſich um das wertbeſtändige Notgeld der Mannheimer Handelskammer handelt. richten ſich dieſe Klagen in erſter Linie gegen die Süddeutſche Disconto⸗Geſellſchaft— wie wir feſtgeſtellt haben, durch⸗ aus mit Unrecht. Jeder auf.05 Mark lautende Notgeldſchein der Handelskammer z. B. trͤgt den Aufdruck: „Die Handelskammer Mannheim löſt dieſen Notgeldſchein bin⸗ nen Monatsfriſt nach öffentlichem Aufruf in.05 Mark Gold= Dollar Reichs⸗Goldanleihe bei der Süddeutſchen Dis⸗ conto⸗Geſellſchaft A. G. in Mannheim ein, bei der ein entſprechen⸗ der Betraa als Sicherheit hinterleat iſt.“ Ein ſolcher öffentlicher Aufruf iſt bisher nicht erfolat und kann auch nicht vor dem 15. Januar erfolgen. da die Handelskammer in dieſer Beziehung von der Regieruna in ihren Entſchlüſſen abhängt. Sobald die Handelskammer das Notageld aufgerufen hat. dann wird ſie der Bank den erforderlichen Betraa in Dollarſchatzanweiſun⸗ gen(Goldanleihe), zur Verfügung ſtellen und dieſe wird dann aus dieſen Beſtänden die Einlöſung vornehmen— wobei ihr lediglich eine Unmenge Arbeit ohne Bezahlung entſteht. Daß die Zirkulation des Handelskammer⸗Dollars eine ge⸗ wiſſe Behinderunag Kerfahren hat, liegt an verſchiedenen Urſachen.] Zunächſt am Reichsfinanzminiſterium, das der Reichs⸗ bank die Einköſung des Notgeldes gegen Papiermark unterſagt hat. Die Banken haben alſo nicht die Möglichkeit, die bei ihnen ſich an⸗ ſammelnden Notaeldbeſtände bei der Reichsbank in Rentenmark oder Papiermark umzutauſchen. Dann an der im Verqqzich mit den Vor⸗ wochen völlig veränderten Einſtellung des Publikums gegenüber der Papiermark. Waren vorher die Schalterräume der Banken über⸗ füllt von Leuten, die nicht raſch aenun wertbeſtändiges Geld gegen Papiermark eintauſchen konnten. ſo hat ſich fetzt,“ ſeitdem durch die Währungsmaßnahmen der Regierung die Papier⸗ mark angefangen hat, ſich in ihrem Anſehen wieder zu heben, das Blatt vollſtändia gedreht. Man alaubt auf eine Beſſerung der Pa⸗ viermark ſpekulieren zu können und möchte gerne das Papier⸗ geld wieder gegen Notgeld zurückhaben. Die Banken jedoch ſind bereits mit wertbeſtändigem Notageld vollgepfropft, das ihnen von der Reichsbank gar nicht und von den Behörden nur in be⸗ ſchränktem Maße abgenommen wird und können daher die Wünſche des Publikums nicht erfüllen, weil ſie ſich natürlich nicht mit ihren geſamten Mitteln feſtlegen können und dürfen. Der Kern der jetzigen Lage iſt aber wohl der, daß das Handels⸗ kammernotgeld geſchaffen wurde(als die Umſtellung auf Goldlöhne erfolgte) zur Erleichterung für die Induſtrie, um in wertbeſtändigem Gelde zahlen zu können. Man hat damals dieſes neue Geld gerade in der Induſtrie allgemein begrüßt. Jetzt, ſeitdem die Rentenmark herausgekommen iſt und die Reichsbank den Betrie⸗ ben ausreichende Beträge an Rentenmark zur Verfügung geſtellt hat, wurde auf dieſe gegriffen. In der Handelskammer Mannheim hat am 17. Dezember eine Sitzuna ſtattgefunden, an der Großhandel, In⸗ duſtrie, Einzelhandel, die Banken. die Reichsbank, die Poſtbehörde Musikplatte O in grester Auevwah! Afleinvertrieb für Voxfabrikate: 7878 Tel. 823 Spezialhaus Egon Winter e1, 1 Der beste Sprechapparat die vorzüolichste Theater und Muſik 8 ühmen am beſetzten Niederrhein. Trotz aller Not der Jen dbt 7 Veſac unſerer Nuſentempel nicht nach. Oder llich beſſer ſagen, gerade die Not der Zeit füllt die Theater? de⸗ Theater iſt uns mehr geworden, als nur eine Vergnügungs⸗ dder Unterhaltungsſtätte. Es bahnt ſich bei uns ſcheinbar dasgean, was Hanns Johſt in ſeinem geiſtvollen Nortrage bei einer Mor⸗ genfeier des Bühnenvolksbundes über das Gute, Schöne und Wahre els Erfordernis der Zukunft zeichnete: das Theater wird wieder die Sammelſtätte aller Volksgenoſſen; von der Bühme klingt un⸗ wieder entgegen, was alle im Herzen tragen. was Gemeingut aller iſt. So tritt der Kitſch immer mehr zurück und nur wert⸗ vollere Werke werden geboten. Das Düffeldorfer Skadt⸗ theater brachte eine-glangvolle, höchſten Anſprüchen gerecht wer⸗ dende Neueinſtudierung des Mosoarkſchen Figaro. Dieſe Weihe⸗ tunden hoben aus dem grauen Alltag heraus in die freien Gefilde keiſtigen Genießens. Würdig ward auch Bizets Carmen, Verdis Trapiata, Aubers Fra Diavolo in neuer Einſtudierung geboten. Im Schauſpiel hätte man ſtatt des wohl ſenſationellen, aber künſt⸗ keriſch doch wenig bedeutenden W. U. R. von Cavek lieber einen unſerer jungen deutſchen Dramatiker geſehen. Erfreulich war, daß turz darauf Goethes Clavigo dem jungen Goethe zu einner Bühnen⸗ wirkung verhalf, die die Unſterblichkeit unſerer Großen innerlich erleben ließ.— Das Duisburger Stadttheater bringt im Schauſpiel mit der ihm eigenen Originalität in tief beſeelten, ungvollen Inſzenierungen und Darbietungen u. a. Hebbels Judith, Hauptmanns Verſunkene Glocke, Jbſens Peer Gunt, wäh⸗ rend in der Oper neben Traviata Aida und vor allem eine Tann⸗ Penrſer⸗Aufführung zu nennen ſind. Herr Bohnhoff in der Titeltolle iſt ein in ſeder Weiſe überragender Sänger und e In Krefeld fand eine Neubelebung von Marſchners zu Unxecht 0 vergeſſener Oper Hans Heiling wohlverdiente beifällige Auf⸗ hme. Zündend war auch die temperamentvolle Wiedergabe des Weberſ iſchü ſſpiel pflegte Schiller mit einer berſchen Freiſchütz. Das Schauſp rvorragenden Aufführung der Braut von Meſſina, 5 ebenſo wie die ſtraff konzentrierte, in eine ſchnelle Folge packender Büh⸗ kenbilder geileidete Wiedergabe des Lebenden Leichnams von Tol⸗ i die beſondere Regiebegabung Otto Maurenbrecher⸗ gifenbarte. Ddas luſtige Spiel der Lampenſchirm, ein Stück in 5 Akten von Kurt Goetz, fand bei der Krefelder Erſtaufführung freundlichen Veſffall— Die heitere Muſe hat ihr Heim jetzt vor allem 85 515 en Düſſeldorfer Schauſpielhaus, wo der unverwüſtliche tor blin(früher in Eſſen) dafür ſorgt, daß jeder in erlöſendem Lachen einmal die Not der Zeit vergißt. Nach der Madame Pom⸗ t jetzt der Raſtelbinder mit Ceblin als Pfefferkorn Spielpan Dr. Karl Lehmann. Theatergutſcheine! Nachdem die Bahn die Parole aus⸗ gegeben hat:„Reiſe auf Raten“, gibt das Karlsruher Lan⸗ destheater die Parole aus gehe auf Raten ins Theater. Zur Erleichterung des Theaterbeſuches werden vom Landesthec er Theatergutſcheine im Werte von 1 und 5 M. ausgegeben. Die Gutſcheine zu 1 M. tragen das Bild des jetzigen Thoatergebä'des, jene zu 5 M. das des am 28. Februar 1847 abgebrannten Hof⸗ theaters. Die Gutſcheine ermöglichen die ratenweiſe Erwerbung von Tageseintrittskarten, ſowie von Vorzugskartenheften, ferner kann auf dieſe Weiſe das nächſtfällige Abonnement ratenweiſe erſpart werden. Die Gutſcheine werden an den Schaltern des Laades⸗ theaters zu jeder Zahlung angenommen. Runſt und Wiſenſchaſt 1 Die erſte Hochſchul⸗Ehrenbürgerin. Rektor und Senat der Techniſchem Hochſchule in Berlin⸗Charlottenburg haben zum erſten Male eine Dame zur Ehrenbürgerin der Hochſchule ernannt. Frau Geh.⸗Rat de Thierry, die Gattin des hervorragenden Waſſer⸗ bautechnikers der Anſtalt, Frau Geh.⸗Rat Thierry, die damit un⸗ ſeres Wiſſens die erſte Ehrenbürgerin einer deulſchen Hochſchule geworden iſt, erhielt die Auszeichnung wegen ihrer Verdienſte um die Organiſation der Berliner Studentenhilfe, der Studen⸗ tenſpeiſungen an der Hochſchule und andere gemeinnützige Einrich⸗ tungen.— Das Mitglied der Münchner Akademie der Wiſſen⸗ ſchaften, Geh. Hofrat Dr. Ludwig Radlkofer, der Aelteſte der Münchner philoſophiſchen Fakultät, tritt am 19. Dezember ſein 95. Lebensjahr an. Der Gelehrte verſieht ſein Amt noch heute. Die Ausgrabungen auf dem Lochen und Forſchungen auf den benachbarten Bergen wie Grabelesberg, Schafberg und Plet⸗ tenberg ergaben Hallſtattſiedlungen aus mehreren Perio⸗ den. Zu den in halber Albhöhe gemachben Forſchungen und Fun⸗ den von Römerreſten in Deilingen Delkhofen, Schörzingen, Weilen u. B. kommen in neuerer Zeit auch ſolche bei Reichenbach, wo den weiteren Verlauf der Beera⸗Donauſtraße Pfarrer Dr. Aich etwa 200 Meter abſeits der heutigen Dorfſtraße fand. Dabei ſtieß man auf Reſte, die einen römiſchen Gutshof vermuten ließen, auch wurden an der Endſtelle der Heubergbahn frühgermaniſche Gräber⸗ ſtätten erſchloſſen. Weitere Aufnahmen ſind eingeleitet. Literatur * Georg Popoff: Anker dem Sowſelſtern. Alltag, Kultur, Wirt⸗ ſchaft. Frankfurter Societäts⸗Druckerei. Abteilung Buchverlag, Frank⸗ furt a. M.— Obwohl heute das rote Rußland nicht mehr von einer chineſiſchen Mauer umſchloſſen iſt, weiß dus übrige Europa doch recht wenig davon, wie es in dem großen Reiche zugeht, das immer noch 130 Millionen Menſchen untfaßt. Uns alle aber intereſſiert es, wie⸗ viel von dem reinen Kommunksmus, der in dieſem Staatsweſen als 45 Muſter für die anderen Völker verwirklicht werden ſollte, außer den Perſonen, die an der Spitze ſtehen, übrig iſt. Wie man in Moskau, Petersburg und draußene auf Lande lebt, das iſt die Frage, die in Mittel⸗ und Weſteuropa immer wieder geſtellt wird. Der Verfaſſer dieſes Buches 8 in den Jahren 1922 und 1923 Rußland zweimal zu längerem Aufenthalt beſucht. In Ruß⸗ land geboren und aufgewachſen, iſt es ihm ohne weiteres möglich geweſen, mit allen Kreiſen, vor allem aber gerade auch mit den eigentlichen Schichten des proletariſchen Volkes ungezwungen und un⸗ auffällig zu verkehren. Die Perſönlichkeiten der Sowjetführer wer⸗ den dem Leſer in ihren mannigfaltigen Beſtätigungen, gewiſſermaßen lebend, vorgeführt. Ebenſo wird die Verwaltung, das geiſtige Leben, das Volksleben, die Einrichtungen des öffentlichen Lebens, des Ver⸗ kehrs, der ſozialen Fürſorge, das Straßenleben und noch manches andere anſchaulich beſchrieben. Wer das Buch aufmerkſam lieſt, er⸗ hält ein lebendiges Bild von den Wirkungen der Sowjetherrſchaſt. Dabei ſind die Schilderungen ohne Voreingenommenheit verfaßt. Sie geben einfach wieder, was der Verfaſſer geſehen und gehört hat, ohne Partei für oder wider Lenin und Trotzki zu nehmen. Daß das Buch mit zahlreichen Bildern, zum größten Teil nach Photographien, die der Verfaſſer ſelbſt aufgenommen hat, geſchmückt iſt, gibt ihm einen beſonderen Reiz. Norden: Der Neffe des Jauberers.(Evangel. Miſſionsverlag, G. m. b. H. Stuttgart). Die Erzählung ſchildert die Zuſtände in Kamerun, als Deutſchen von dieſer Kolonie Beſitz nahmen. Groß waren damats Macht und Einfluß der ſchwarzen Zauberer, die mit dem Vordringen des Chriſtentums ihr Anſehen ſchwinden ſahen. Dieſe Zauberer waren ebenſo gefürchtet wie gehaßt, da ſie ganze Dörfer tyranniſierten. Nordens Erzählung handelt von einem ſol⸗ chen Jauberer und ſeinem Neffen und von den gefahrvollen Reiſen der Miſſtonare. der Verfaſſer ein ausgeſprochenes Erzähler⸗ talent beſitzt, weiß er alle Einzelheiten in lebensvoller Anſchaulichkeit hervorzuheben. Das Buch iſt ein prächtiges Denkmal treuer Freun⸗ — als Vorbild dient. Daheim-Kalender für das Deutſche Reich auf das altj 3924, herausgegeben von der Dahem Schriftleung 2520 Velhagen u. Klaſſing, Bielefeld und Leipzig.— Rechtzeilig zu Weihnachten iſt der in Buchform erſchienene Daheim⸗Kalender her⸗ Sein reicher Inhaltg ſichert ihm neben alten Freunden guch in dieſem Jahre neue Käufer. Aus dem wertvollen erzählenden Feil exwäßnen wir die Arbeiten von Agnes Harder„Das Auge Gottes 8 Johannes Jegerlehner„Die märkiſche Schweizerziege“ und die packende Erzählung aus der Geſchichte Tirols„Graf Albrecht dom Gebirg, von Heinrich von Schullern. Außer feſſelnden Auf⸗ ſätzen geſchichtlicher naturwiſſenſchaftlicher und praktiſcher Art kommen auch ſtimmungsvolle Gedichte von künſtleriſchem Wert zu: Geltung. Ein beſonderes Wort gebührt dem Buchſchmuck. Neben 12 farhigen Einſchaltbildern und Gemälden erſter Künſtler ſind zahlreiche Illuſtrationen über das Buch verſtreut. — 1 2 — 6. Seite. Nr. 584 Mannheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgade) Miktwoch, den 19. Dezember 1923 uſw. teilgenommen haben. In dieſer Sitzung iſt es klar zum Aus⸗ druck gebracht worden, daß es in der jetzigen Uebergangszeit für unſere Währung Aufgabe der Induſtrie iſt, ſich bis zur Sättigung des Umlaufs mit Rentenmark für ihre Lohn⸗ und Gehaltszahlungen der wieder akkumuülierten Beträge an Handelskammergeld zu bedie⸗ nen, damit die Banken in die Lage verſetzt werden, dem Warenhandel, der Getreide in Mitteldeutſchland und Fette in Hamburg oder Hül⸗ ſenfrüchte in Bayern nicht mit Mannheimer Handelskammergeld be⸗ zahlen kann, ſondern dafür Rentenmark oder Papiermark b dieſe zur Verfügung zu ſtellen. Es iſt, wie wir hören, in dieſer Sitzung ein dringender Appell in dieſem Sinne an die hieſige Induſtrie gerichtet worden: das iſt die einzige Möglichkeit, die Quellen wieder zuß laufen zu bringen, aus denen die Zirkulationskraft des Handelskämmer⸗Dollars geſpeiſt wird. In engſtem Zuſammenhang mit dem Beſtreben, wieder Papier⸗ mark anſtelle des wertbeſtändigen Nolgeldes zu erhalten, ſteht eine andere Klage der Geſchäftswelt, die ſich gegen die von den Banken geforderten Inkaſſogebühren und Gutſchriftzeiten wenden, wenn es ſich darum handelt. wertbeſtändiges Geld anderer Städte, Induſtrieunternehmungen oder Korporationen entgegenzu⸗ nehmen. Die Banken löſen dieſes Geld nicht ohne weiteres ein, ſon⸗ dern nehmen es nur zum Inkaſſo entgegen: dabei wird das Geld erſt ſpäter autgeſchrieben. Daß dieſe Scheine, für die die Banken in Mann⸗ beim auch keine Verwendung haben. nicht Zug um Zug eingelöſt werden können, geht aus den Darleaungen über den Handelskammer⸗ dollar hervor. Schickt nun ein Mannheimer Inſtitut etwa Gutſcheine der Badiſchen Landwirtſchaftskammer nach Karlsruhe, indem es eine dortige Bank in Anſpruch nimmt. ſo kommt von dort die Nachricht, daß die Umlauffriſt für dieſes Geld vier Wochen nach Aufruf, der vom 15. Dezember auf 15. Januar verſchoben wurde, alſo erſt am 15. Februar erliſcht, daß die vorhandenen Mittel bereits bis zur Höchſtarenze feſtaeleat ſind und daß daher eine Eimöſung mit fremden Mitteln nicht möglich iſt, da man dieſe bis dahin Anslos feſt⸗ legen müßte. Eine verſpätete Gutſchrift und dadurch er⸗ möglichter Zinsgenuß ſcheint demnach wohl berechtigt. Was die Inkaſſogebühren anlanat, ſo ſagte man uns. daß in einer der hieſigen Banken zwiſchen 6 und 8 Leute in einer an⸗ deren ein ganzes Büro damit beſchäftigt iſt. Notgeld zu ſortie⸗ ren und nach den Ausgabeorten zu verſchicken. Die dadurch ent⸗ ſtehenden Koſten müſſen ſelbſtverſtändlich aufgebracht werden; wer ſie nicht tragen will, dem ſteht immer noch der Weg der direkten eigenen Verſendung offen. Die Banken erklären anderer Einſtellung gegenüber, daß ſie ihre Dienſte nicht umſonſt zur Verfüaguna ſtellen können. In der Geſchäftswelt wird man unter dieſen Umſtänden aut tun, bei der Annahme von wertbeſtändigem Notgeld, das nicht Mannheimer Urſprunas iſt. im Auge zu behalten, daß es faſt immer nur lokalen Charakter hat. Das Mannheimer Handels⸗ kammergeld aber ſollte für alle Geſchäfte mit Bargeldumſatz in Mann⸗ heim Verwendung finden, damit Rentenmark und Papiermark für den darauf angewieſenen Großhandel mit ſeinen weiteren Beziehun⸗ gen frei werden. G. H. Der Ausdruck„Aerzieſtreik“ verboten. Das Landgericht Göttingen hat unterm 6. Dezember 1923 eine einſtweilige Verfügung erlaſſen, nach der es den Krankenkaſſen bei Meidung einer Geldſtrafe von 1 oldmark für jeden Fall unterſagt wird, in Flug⸗ blättern oder Bekanntmachungen den Ausdruck„Aerzteſtreik“ oder ähnliche Ausdrücke zu gebrauchen. Es hat die Entfernung der Flugblätter von öffentlich ſichtbarer Stelle und die Einſtellung der Weiterverbreitung verfügt. Weiter heißt es in dem Urteil dann: „Die Aerzteverträge ſind zurzeit nach einer Beſtimmung des Bürger⸗ lichen Geſetzbuches(8 6226) gekündigt. Vertragliche Bindungen für die Aerzte liegen alſo zurzeit nicht vor. Da es ferner keinen Be⸗ handlungszwang gibt, kann überhaupt kein Arzt zur Behandlung von Kranken gezwungen werden, geſchweige denn zur Behandlung be⸗ ſtimmter Perſonen zu beſtimmten Gebühren. Vielmehr hat jeder Arzt das umbeſtreitbare Recht, mit dem Kranken das Honorar zu ver⸗ einbaren. Deshalb werden auch die Mitglieder von Krankenkaſſen während des vertragsloſen Zuſtandes nur als Privatkranke und zu den Säten der Privatpraxis behandelt.“ *Bedeuiende Herabſetzung der Hokelpreiſe in Baden. Wie der badiſche Verkehrsverband mitteilt, iſt eine W Sen⸗ kung der Hotelpreiſe zu beobachten. Nach den neueſten Mitteflungen beträgt der Mindeſtpenſionspreis einſchließlich Zimmer im Tag in St. Blaſien im erſten Hotel 6 Mark, in guten mittleren otels 4 Mark und in einfacheren Gaſthäuſern.50. Mark. Die enſtonspreiſe in Todtmoos betragen 3 bis 5 Mark, die llebernach⸗ tungsgebühren daſelbſt für Paſſanten(Winterſportler u. Touriſten) .60, 0,80 und 1 Mark. „Mittelſſandsſelbſihilfe. Weihnachten ſteht vor der. Türe, Weih⸗ nachten, das Feſt der Liehe, an dem jeder den Seinen eine kleine Freude bereiten will. In der Mittelſtandsſelbſthilfe (Dragonerkaſerne) iſt hierzu die beſte Gelegenheit geboten. Man ſindeß dort Gegenſtände mannigfaltigſter Art: praktiſche Geſchenke, wie Wäſche, Glas, Porzellan, Bücher, Luxusgegenſtände wie Kri⸗ ſtalle, feinſte Strickdecken und für die Kleimen, die ſich alle aufs Ehriſteind freuen, Spielſachen in Hülle und Fülle. Alles dies wird zu billigſten Preiſen abgegeben, in der Regel von 10—12 und—6 Uhr, Wer zur Mittelſtandsſelbſthilfe kommt, geht ſicher ſehr be⸗ friedigt und nicht mit leeren Händen heim, aßer auch nicht mit leerem Herzen, denn mit dem Kauf iſt auch ein gutes Werk getan an denen, die gezwungen ſind, ſich von ihrem Beſitz, der ihnen teuer, zu trenmnen Größeres Schadenſener auf dem Lindenhof. Geſtern abend gegen 6 Uhr brach in einem Kellerraum der Möbelfirma W. Landes Söhne in der alten Oelfabrik auf dem Lindenhof Feuer aus, das einem derart undurchdringlichen Qualm verur⸗ ſachte, daß die Bekämpfung des Brandes nur unter Zuhilfenahme der Gasmasken möglich war. Der Kellerraum war angefüllt mit Packmaterjal und großen Mengen Holzwolle in Preßballen. Um.11 Uhr wurde die Berufsfeuerwehr alarmiert. Angeſichts der Gefährlichkeit des Feuers— in der alten Oelfabrik befindet ſich ein größeres Möbellager und im Keller noch ein Oellager, das nur durch eine Verbindungstür von dem in Brand geratenen Raum getrennt iſt— wurde die ganze Berufsfeuerwehr herbeigerufen. Es waren ſomit drei Löſchzüge zur Bekämpfung des Brandherdes aufgeboten. Nur unter größten Se glellen gelang es, den Brandherd zu lokaliſteren und zu löſchen. Um.25 Uhr rückte der zweite Löſchzug wieder ein, während am Brandplatz noch eine kleine Feuerwache zurückblieb. Die Entſtehungsurſache des Feuers iſt noch nicht aufgeklärt, dürfte aber, wie uns von der Brand⸗ direktion mitgeteilt wurde, vermutlich auf verbotenes Ziga⸗ rettenrauchen zurückzuführen ſein. Das Feuer wurde zuerſt vom Bureauperſonal der Firma Landes bemerkt. Die Bekämpfung ſtelltß große Anforderungen an di Die Abſper⸗ die Feuerwehrleute. rung in der Bellenſtraße erfolge durch ein verſtärktes Polizeiauf⸗ geböt und war muſterhaft. Die von der Induſtrie der Verufs⸗ ſeuerwehr geſtifteten Gasmasken bewährten ſich, wie man uns mit⸗ keilte, vortrefflich.* Veranſtaltungen FTheaternachricht. der Samstag, den 22. Dezember im Nalionafthegter ſtattfindenden Aufführung der Neſtroyſchen Poſſe „Einen Jux will er ſich machen“ wird die Originalmuſik non A. Mütler unter der Leitung von Werner v. Bülow zu Ge⸗ hör gebracht. Die Bühnenbilder ſind von Heinz Grete geſtaltet. cJoſef Pembaur. Heute, Mitliooch abend, wird Joſ. Pem⸗ bgur im Harmonieſaal im Rähmen der Meiſterklavierabende einen LiſztAbend v talten, an dem er zwei Legenden, die beiden Konzert reigen“ und„Waldesrauſchen“, die Sonate H⸗Mol 12, das Penſeroſa und Spoſalizio ſpielen wird. Die Direktion teilt mit, daß am Theaterbetrieb wieder voll es Anzeige in dieſer Nummer). Fgüuftleriheater„Apollo“. 25. Dezember(Weihnachten) der aufgenommen wird.(2 Jur“ Weihnachtsverauſtaltung im Nibelungenſagl, die am Feiertag abends mit Chorgeſängen, Solo⸗ und Orcheſtervor⸗ ſt weihnachiſichen Tanzdarbietungen der Aenni H f‚ cgeht im Anzeigenteil Nummernaufruf für indet, erg die de der Freien Volksbühne u. des Bühnen⸗ volksbundes chäftsſteſlen. zum Bezug der ermäßigten Karten in beiden von gröberen Industriefirmen zu der G. m. b. H. 4 7— [Aus Handel und indusfrie Die Finanzierung der Eisenbahnlieferungen Die hauptsächlichsten Lieferanten der deutschen Reichs- bahn haben sich zu einer Gesellschaft vereinigt und Eisen- bahnlileferanten G. m. b. H. firmiert. Ueber die Be. handlung der Geschäfte verlautet, daß zunächst eine Reihe zusammengetreten sind, daß die Gründer aber den Kreis der Beteiligten ausdehnen wollen auf alle Berufszweige, die mit der Eisenbahn zu tun haben, also wohl auch auf die Holz- und Schwellenindustrie, die Elektrizitäts- kirmen, den Metallhandel usw. Die G. m. b. H. ist ausschließlich bestimmt für rückwärtige, in der Offentlich- keit bisbher meist etwas überschätzte Verbindlichkeiten der Reichsbahn das Finanzierungsinstrument für vor- übergehende Zeit zu werden bis zu dem Moment, wo der Per- sonen- und Güterverkehr sich wieder etwas verstärke und auf normalem Wege die Mittel zur Bezahlung der Lieferanten gewährleistet. Die G. m. b. H. gibt auf die Wechsel das not- wendige dritte Giro. Welchen Grenzbetrag die Reichsbank aus den ihr von der Rentenbank für gewerbliche Zwecke zur Verfügung zu stellenden Rentenmarkkrediten abzweigen wird, um damit diese Eisenbahnlieferungen zu finanzieren, das ist noch nicht bekannt. Die Finanzierung selbst soll laut Frankf. Zig. im Wege der wertbeständigen Lom- bardierung und vielleicht auch der wertbeständigen Dis- kontierung der Wechsel geschehen. Die Lieferanten ziehen auf das Eisenbahnzentralamt Dreimonatswechsel, zahlbar in Berlin bei der Reichsbank. Dem Wechsel wird ein Aner- kenntnis der Eisenbahndirektion für das betr. Lieferungsge- schäft beigefügt und die Eisenbahnlieferanten G. m. b. H. reicht dann den Wechsel, versehen mit ihrem Akzept. bei der Reilchsbank ein. Diese vergütet den Lieferanten den Nettobetrag des Wechsels. Alle Spesen, Zinsen und etwaige Entwertungszuschläge fallen der Reichsbahn zur Last. Die Möglichkeit eiber Zweimaligen Verlängerung der Wechsel um jſe drei Monate ist vorgesehen. In Bezug auf künktige Lieferungsgeschäfte sind, wie man hört, keine Vereinbarungen an das jetzige Mobilisierungsverfahren ge- knüpft. Die Eisenbahnverwaltung hofft vielmehr, wie schon erwähnt, bei der Wiederkehr besserer Einnahmen völlig aus ihren Verpflichtungen frei zu kommen. Süddeutsche Großhandels-.-G. für Getreide und Mühlen- Jabrikate, Mannheim. Die auf 4% Uhr gestern Nachmittag in den Sitzungssaal der Danatbank einberufene.-o..-., in der 7 Aktionäre mit 88 154 Stimmen vertreten Waren, genehmigte die bean- tragte Erhöhung des Grundkapitals um 100 000 000 Mark Stammaktien, unter Ausschluß des gesetzlichen Bezugs- rechts der Aktionäre. Zur Durchführung des Beschlusses, die infolge der geänderten Währungsverhältnisse nicht mehr so dringend erscheint als zu jener Zeit, in der die Frage spruchreif wurde, erteilte die Versammlung Ermächtigung an den Aufsichtsrat. 0 Reiherstieg Schilfswerit und Maschinenfabrik, Hamburg. Bei dieser Gesellschaft, die mit den Motorenwerken Mannheim.-G. vorm. Benz, Abt. stat. Motoren- bau seit Mitte ds. Js. in Interessengemeinschaft steht, kommt eine Dividende für das Geschäftsjahr 1922/3 nicht zur Verteilung. Der nach Abzug von 1 105 765 257 K4 4 878 306 4) für Sozialversicherung der Angestellten und Ar- beiter, 53 048 535(4 827 340%) Abschreibungen und Abgang auf Docks, Baulichkeiten usw. und 200 000 000 A(1 113 590 für Körperschaftssteuer verbleibende Betriebsüberschuß be- trägt 1 358 813 793 1 77 777 1) und soll voll auf neue Rechnung vorgetragen werden. Im Geschäftsbericht wird gesagt:„Im laufenden Geschäftsjahr sind die Fracht- und Passagierdampfer Wadai und Wahehe für die Woermann-Linie, je ca. 4700 Brutto-Regi- Tonnen, ferner für die Deutsche Dampfschiffahrtsgesellschaft Rosmos der Fracht- und Passagierdampfer Sesdstris, 4015 Brutto-Register-Tonnen, und für die Deutsche Seefischerei Aktiengesellschaft in Cuxhaven die restlichen 7 Hochsee- kischdampfer abgeliefert worden. Umfangreiche Reparaturen an in- und ausländischen Dampfern und Seglern wurden aus- geführt. An Neubauten wurden Aufträge von der Seerqederei Frigga Aktiengesellschaft für den Bau eines Frachtdampfers von etwa 6000 Tonnen Tragfähigkeit, von der Deutschen See- kischerei Aktiengesellschaft in Cuxhaven für den Bau eines Hafenschleppers und für die italienische Reparationsliefe- rung für 3 Fischdampfer-Neubauten abgeschlossen. Der Hafenschlepper ist inzwischen abgeliefert, der Neubau für die Seereederei Frigga wird im Dezember 1923 zu Wasser ge- Iassen, die drei Fischdampfer-Neubauten sind in Angriff ge- nommen. Zurzeit sind neue Aufträge infolge der allge- meinen Weltlage und der hohen Gestehungspreise k aum z u erhalten. Es mußte bereits der normale Arbeiterbestand erheblich eingeschränkt bezw. Kurzarbeiter-Schichten vorge- nommen werden. Um den weiteren Anforderungen der Reeder auf Lieferung eines rationellen und von der Kohle unabhängigen Antriebs der Schiffe zu entsprechen, haben wir, nach vorheriger Tätigkeit einer Interessengemeinschaft zwischen uns und den Motorenwerken Mannheim A.-G. vor m. Benz, Abt. stat. Motorenbau am 9. Juni 1923 die Großmotoren- Werke Hamburg- Mann- heim G. m. b.., kurz„Grohm“, begründet. Wir erwarten zuversichtlich, diese Abteilung bald er weitern zu kön- nen. Da unter den heute gegebenen allgemeinen Verhältnis- sen und bei der notwendigen Umstellung auf neue Erxforder- hisse der Gesichtspunkt der Erhaltung der finanziellen Ge- sundheit und der Konkurrenzfähigkeit des Unternehmens ausschlaggebend sein muß, hat der erzielte Bruttoüberschuß in diesem Sinne Verwendung gefunden. Um den Inhabern unserer 4% und 596 Schüldverschreibungen an⸗- gesichts der Geldentwertung durch Rückzahlung eine wert⸗ beständige Anlage zu ermöglichen, haben wir die Kündigung dleser beiden Anleihen per I. März 1924 vorgenommen Gleich⸗ zeitig haben wir den Inhabern, um sie in gewissem Umfange für die Geldentwertung zu entschädigen, ein Angebot gemacht dahingehend, daß bis zum 15. Dezember a. c- präsentierte Stücke beider erwähnten Anleihen mit 1 Dollar(zahlbar in Reichsgoldanleihe) per Schuldverschreibung von nom. 1000 zurückgezahlt werden.“ Die Bilanz weist u. a. aus: Material-Vorräte Mark 23 200 046 000(23 637692), Debitoren, im Bau befindlicheschife, Maschinen usw. 31 761 718 041(302 286 067), Kreditoren 55 014 968 304(819 947 040). Neue ungärische Einfuhrkontingente. Die Einfuhr von Waren nach Ungarn, die auf der Ein- fuhr-Verhotsliste stehen, wird bekanntlich von Zeit zu Zeit durch Festsetzung von Einfuhrkontingenten geregelt. Für die nächsten Monate hat laut Konfektlonär das unga- rische Handelsministerium ab 15. Derember die folgenden monaltlichen Einfuhrmengen kfreigegeben: Baumwollwaren: Watte 8000 Kg, Waktelin 5000 Kg, Gaxne und zwar kfür Weberéien 35000 keg, fär den Kleinverkehr fall-] Weise zu bestimmen, Spulenzwirn 500 kg, Rohstoffe 4000 Kg, * Weißstokke 12 000 Kg, buntgewebte und zwar leichte 35 000 Kg, schwere 30 000 kg, Teinste 6500 Kkg, bedruckte 3000 kg, Bänder 500 kg, Sammele für industrielle Weiterverarbeitung 700 Kg, für den Handel 1400 kg, Tüll, Schleier und Spitzenstoffe für industrielle Weiterverarbeitung 200 kg, für den Handel 150 Kg, Hanfindustriespitzen fallweise für den Handel 100 kg, Posa. menterie 200 Kg, Strick- und Wirkwaren 7000 kg, Tücher und Decken 600 kg, Organsine und sonstiges Kunstmaterial für Handarbeiten 2000 kg, Zwirnknöpfe 300 kg, Damaste 10 000 kg. Wollgarne für den Kleinverkehr 1000 kg, Wollstoffe 150 000 Kg, Möbelstoffe für die weiterverarbeitende Industrie fallweise, Strick- und Wirkware 2000 kg, Berliner Wolle 1500 kg, Tep- pichwolle 3000 kg. Im März-Kpril 1924 soll die Einfuhr- kKontrolle abgebaut werden. *„ Zur Hypothekenaulwertung. Der Hypotheken- gläubiger-Schutzverband für das Deutsche Reich faßte in einer Versammlung in Berlin folgende Ent- schließung:„Der Hypothekengläubiger- Schutzverband hört mit Entrüstung von dem Vorghen der Regierung, durch ge- setzgeberische Maßnahmen die Wirkungen des die Rechtéè der Hypothekengläubiger anerkennenden Reichsge- richtsurteils vom 28. November 1923 zu beseitigen. Ein derartiges Eingreifen würde nicht nur von weiten Volks- kreisen als eine Verhöhnung der Rechtspflege empfunden werden, u. es würde nicht nur eine nie wieder gutzumachende Gefährdung des deutschen Kredites im Aauslande bedeuten, sondern es stünde im schroffsten Widerspruch zu dem frũhe- ren Verhalten der Behörden, die stets auf die Anlage mündelsicherer Gelder in Hypotheken hingewirkt haben. Werden diese Hypothekengläubiger jetzt vergewaltigt. so muß dies für jedermann eine Warnung sein, in Zukunft auf Hypotheken Gelder auszuleihen. Damit wären alle Be- mühungen, die Wohnungsnot zu beseitigen und die Bau- tätigkeit zu beleben, von Vornherein jede Aussicht auf einen Erfolg genommen. Aus diesem Grunde erhebt der Hypo- thekengläubiger-Schutzverband im Interesse der Gesamtheit des deutschen Volkes gegen die von der Reichsregierung be- absichtigten, die Rechte der Hypothekengläubiger gefährden- den gesetzgeberischen Mahnahmen den allerschärfsten Widerspruch.“ *Gesellschaft für Spinnerei u. Weberei, Ettlingen(Bad). Die zum 21. Dezember einberufene o..-V. findet nIcht statt, dagegen blieb die Einberufung der.-o..-V. zum 28. d. M. bisher aufrecht erhalten. Deuisenmarki New Lork, 18. Dezbr.(WB) Devisen 17. 18. 17. 18. n. Frankreich.23 5723 Schweiz 17.43—.—[ Spanſen 13083— Belgien.59— England.31.37 ltalien.35— Waren und NHärktie * Metalle.(Bericht der Deutschen Metallhandel Aktien- gesellschaft.) Berlin-Oberschöneweide, 14. Dez. Die in der Vorwoche eingetretene Beruhigung am Devisenmarkt hiell auch in der heute schlieſßenden Berichtswoche an. Das Ge- schäft am deutschen Metallmarkt war infolgedessen etwas belebter, wenngleich die Umsätze noch immer sehr gering sind und nach wie vor nur dag, allernotwendigste, besonders seitens des Kongums, gekauff wird. In den letzten Tagen machte sich eine Aufwärtsbewegung für Bleſi, das auf Ter- min in Papiermark gehandelt wird, bemerkbar. Wenn es Uingt, die Verhältnisse stabil zu erhalten, so dürfte auch Geschäft wieder in einigermaßen geregelte Bahnen kommen, wodurch die Umsätze erheblich vergrößert weiden würden. An der Londoner Metallbörse hatte Zinn außer- ordentliche Schwankungen aufzuweisen. Nach vorübergehen- der Abschwächung um etwa 10 Pfund St. per Tonne ist die Schlupnotierung ungefähr die gleiche wie vor acht Tagen. Kupfer ist ruhig und gegenüber dem vorwöchigen Stande unverändert. Blei ist sehr fest und hat eine Preisbesserung von etwa 1 Pfd. St. aufzuweisen. In Deutschland sind im Gegensatz hierzu die Blei-Preise, die in Pfunden notiert wer- den, ziemlich unverändert geblieben. Zink bröckelte weiter eine Kleinigkeit ab, doch Wird es vom Konsum nach wie vor gut gekauft. „ Vom Wachsmarkt.(Bericht von Ludmar m. b. H) Köln, 14. Dez. Preiserhöhungen sind bei Paraffin, Carnauba- Wachs, Japanwachs und techn. Talg bei geringen Vorräten und gesleigerten Abladungsforderungen zu verzeichnen. Im Großhandel galten für unverzollte Ware ab Lager Hamburg folgende Preise: Paraffin weiße Tafelware 50—52 Grad& 10—10.60 Pollar, andere Grade entsprechend; Paraffinschup- pen wei 50—52 Gr. C..35—.50 Dollar p. 100 kg; Carnauba- Wachs fettgrau 88—90 Pfd. St.; Bienenwachs je nach Herkunft 102—110 Pfd. St.; Japanwachs Orjginalmarken 86—87 Pfd. St.; Rindertalg prima hellfarbige Ware 4391—45 Pfd. St. je 1000 kg. geringere Ware entsprechend. Verzollte deutsche Veredlungs- Ware: Carnaubawachs gebleicht 32—34 Dollar; Carnauba- wachs-Rückstände 31.25—33.25 Dollar; Ceresin weiß 54 bis 56 Gr. C. 16—16,25 Dollar; Ceresin naturgelb 54—56 Gr. GC. 15—15.80 Dollar; Stearin prima weiße Ware 63—65 Gulden je per 100 kg. Der Zoll beträgt für Paraffin, Carnaubawachs und 10 Goldmark, für Japanwachs 15 Goldmark per g. London, 18. Dezbr.(WBY Metanmarkt.(in Lst. L d. engl. t. v. 1016 kg) 17 18. 17. 18. Blei 20.85 29.94 Kupferkass 62.50 62.48 bestselect. 66.— 66.— Zink 32.50 82.50 do,3 Monat 63.25 63.15] Nickel 135.— 135.— OQueckslib..78.75 do. Elektol. 67.78 67.48 Zinn Kassa 233 85 234.45] Regulus—— 44.50 aee — Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat dezember Nheln⸗Begei 13 1t.187 18. Nedar-Begelſ 18 f16 7. i6 Schuſerinſel⸗).22.78Jl.2101.10l.05.08s Manndeim.27.49.10,2.8.942.86 enl 5 240.½2.40.342.52½2.0 Heilbronn 124 Maxau„.23417.114.00.843.92 „.27.193.112.99.912.9 aub Aöln:.83.29.62.30 f2.30.46 Herausgeber. Drutker und Verleger: Druckeret Dr. Haas. Mannhbeimer General⸗Anzeiger. G.. b. H. Mannheim. E 6. 2. 10 Olrektion: Ferdinand Heyrne— Chefredakteur: Kur Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Aurt Fiſcherf für das Feutlleton Dr. Fritz Hammez: für Kommunalpolitik Lokales: Richard Schönfelder: für Sport und Neues aus aller Welt: Wi Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande. Nachbarzebiete Gericht. den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher: für Anzeigen: Karl Hügel⸗ — — Derlobungs- angeigen inden au Delhnachten im Manngeimer Generalanæeiger die gr>e Verbreuung. Der VDerlobungs-Anæeiger erscheint am Monfag, den gA. Deæ. Milſags-Ausgabe. Besfellungen rechtzeilig erbeien. Der Derlag — Mannheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Seite. Nr. 584 Tabid-lelebonte Mpparate Jon der Keichstelegraphenverwaltung offiziell zugelassen 5 Linoleum- Teppiche und Läufer Cocoslaàufer, Läàuferstoffe Bettvorlagen, Wachstuche in reichster Auswahl M. S. H. Schüreck F 2, O am Markt Tel. 2024 N Wohnunss-Einrichfungen Elegante Herrenzimmer, Sneisezimmer, Schlafzimmer und Rüchen in gediegener Ausführung zu Außerst vorteilhaften Preisen. Reelle Bedienung ist Grundsatz meines Oeschäftes. Mihelm Florschütz D 2, 7 NM ANNMNMEIN 25 7 Achten Sie bitte genau auf meine Firma und Hausnummer Jugendwerk Mannheim w. Büch- und Kunsthandlung * im Kath. Gesellenbaus K 1, 17 part. 4 MaxKellerͤsCagan Tel. 5885 NMANNHENI frel. 5885 Alssfellnigs-Reuum d Leger M 1, 2 Elektromaterlallen NMaod. Beleuchfungskörper Hroner, Tisch u. Sfemderlarnpers, Seiclersscrurrmne, Marrnorschelers, Kaffeerneschffrier, Heigzapperafe, PUgeleiser efœ. Steis Eingang von Neuheiten! .. . W Hriggt, Reste der altheidnischen Opfe fruchtbanes Jahr zu verheißen. Damit eng verwandt ist die Göttersage von Baldur oder Balder. Odhins (= Wodans) Sohn. Sein Name heißt schon soviel Wie„leuchtender Tag“(altenglisch bael leuchten) und entwickelte sich zu der Bedeutung von„Fürst“ und„Herr“. Bald()r galt als der Himmelsgott; er war die personifizierte Sonne, was sich heute noch in deutschen Blumennamen wie Balders bra, d. h. Balders Braue(für die Hundskamille), die mit ihrer gelben Blumenscheibe an die Sonne erinnert, oder auch in englisch daisy(aus days eye Tages- auge) für das Gänseblümchen spiegelt. Die Merse- burger Zaubersprüche aus dem 8. Jahrhundert be- lehren uns, daß dem Fohlen Balders der Fuß ver- renkt wurde und die Götter dann selbst alles daran seteten, um nicht bloß dem Pferd ihres Lieblings zu helfen, sondern auch diesen letzteren vor jedwedem Unheil zu schützen. Nach Snorris' Edda fand Balder zwar den Tod, soll aber ebenso wie die christliche Ueberlieferung von Jesus berichtet, seine Wieder- kehr feiern Die Germanen glaubten also an die Wiederkehr Baldurs, des Licht- und Sonnengottes, und feierten ihm zu Ehren ebenso wie die Skandinavier im Januar das Julfest, das den Seelen der Abgeschie- denen gewidmet war. Man betrachtete dieses Fest auch als den Abschluß der Mitte Oktober beginnen- den„Winternacht“ und als den Beginn des neuen Jahres. Das Wort„Jul“ ist noch nicht hinreichend erklärt. Es ſindet sich als Mehrzahl in der Bedeu- tung von„Fest der Wintersonnenwende“ im anord. als jol, dänisch jul, angelsachsisch geohhol, englisch yule, gotisch jiuleis für Christfest, Was ur- sprünglich zu Ehren Freyas abgehalten wurde. S6- Wohl die geheiligte Mistel als auch der Eber hatten dabei symbolische Wertung. Das Geben von Ge- schenken erinnert heute noch an die altgermani- schen Opfer, die den Göttern dargebracht wurden, Wie Z. 5. dem Kriegsgotte als edelste Gabe ein kriegsgefangener Mann, der entweder an einem Galgen erhängt oder in die Dornen geworfen wurde. Solche grausamen Sitten verschwanden rasch, als das Christentum Eingang gefunden hatte. Und es ist durchaus begreiflich, daß man fernerhin in den drei Königen aus dem Morgenlande, die an der Krippe des Jesuskindes erschienen und ihm Gahen ———. das Vorbild für die Weihnachtsbeschen- kung erblickte. Aber nicht bloß die germanischen Opferfeier in dieser Zeit machte es der Kirche leicht, ihr Christ- kest einzuführen, sondern auch die Feste anderer Völker, die eben auf diesen Zeitpunkt fielen. In Griechenland zeigte man am 20. Dezember im Tem- pel zu Delphi das Grab des Dionysos oder Bacchus, indem man nun zu Winters Anfang un seine in Todesschlumer versunkene Kraft trauerte. nachdem man ja gerade im Herbst seine köstlichen Gaben, die Trauben und auch deren gekelterten Saft, dank- bar genossen hatte. Aehnlich verhielt es sich mit den Saturnalien der Römer, dem an den 7 Tagen vom 17.—24, Dez. efeierten Fest des Saturnus, in dessen Tempel als symbol des neugeschenkten Sonnenlichtes viele Lichter angezündet wurden. Aublerdem ergab man sich in dieser Zeit ausgelassenen Festesfreuden und beschenkte einander. In der Kaiserzeit wurde diesen Festtagen noch ein achter(25. Dez.) zur Feier der zwar von dem Winter bekämpften, aber doch un- besiegbaren Sonne hinzugefügt und gleichzeitig das Geburtsfest des unbezwingbaren Sonnengotts Mithra begangen. Dieses römische Sonnenwendfest hatte auch in Ländern, die sich dem großen Welt⸗ reich unterwerfen mußten, Eingang gefunden. In Spanien, Frankreich, ja selbst in einem Teil Britan- niens bürgerte es sich ein, wenngleich die ein- heimische Bevölkerung wie Kelten, Gallier und auch germanische Volksstäamme chnehin ihre eigenen Opferfeste um diese Zeit begingen. Daraus mag er- hellen, daß dem Weihnachtsfest, wo es auch immer im christlichen Geiste heute gefeiert wird, doch die Werschiedensten heidnischen Grundlagen nicht ab- erkannt werden dürfen, Daß sich besonders in Deutschland das altheidnisch-mythische in weit höherem Maße als irgendwo erhalten hat, ist wohl in dem träumerischen, dem alten Volksglauben mit Vorliebe nachhängenden Wesen des Deutschen be- gründet. So sind, um nur ein Beispiel herauszu- greifen, in den Geschenken, die in manchen Gegen- den der Schimmelreiter, in anderen der Knecht Ru- precht(beides ursprünglich Beinamen Wodans, ahd.“ ruodperaht, d. h. ruhmglänzend oder auch„Rram- puß“ genannt) den Kindern in deꝝg Adventszeit Pben Zu er- RIETHEIMER 7, 32 O Traitteurstrasse 52 Bade- Einrichtungen, dunker & Ruh Gasherde mit Backofen Elektrische Koch- und Heiz- Apparate, Beleuchtungs- Körper, Oefen, Sparherde. Konkurrenzlose SGrundpreise Schulager Cabrüder Major MANNHEIM relephon 718 Schwslzingerstr. 39 nane Hauptbabnbof Billigste Bezugsquelle fur Qualitäts-Schuhwaren! BITTE ADRESSE qeν BEACHTENI — vom Guten das Beste in techn. u künstl. Bezlehung wleauch ia àsusserer Formschönheit ist das Gramola —MAblese Schutzmarke bürgt allein für Echtheit und allererstkl. Fabrikat brammopponnaus I. 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Sicher ist, daß die Bezeichnung „Wihe naht“ Weihnacht, schon in der mittelhoch- deutschen Zeit gebräuchlich, neben„Heilige Nacht“ anfangs nur dem eintägigen Feste galt, später jedoch, als aich die Festlichkeiten auf mehrere Tage erstreckten, auch in der Mehrzahl„Weihnachten? aus dem 3. Fall ze When nahten entstanden), auf as Fest überhaupt angewendet wurde. Erst in neuerer Zeit gibt man dem Worte„Jul“ den Vor- zug, das, altnordischen Ursprungs, auch in andere Sprachen, wie französisches Italienisch ginlivo und katalonisches 8 uliu beweist, über- gegangen ist, und dort auch so viel wie„fröhlich“, reu„„hübsch“ bedeutet. Tatsächlich ist es heute ja allerorten, wo es gefeiert wird ein Fest der Freude, der Versöhnung und der Näachstenliebe; zugleich ein Beweis, wie sich aus heidnischem Bar- barentum die Menschheit zu böherer Kultur empor- ring. Erprobtes Badcrezept unter Anwendung von Kristall-Süßstoff G.-Brleſchen mit 1½ 4 in ½% lwarmem Wasser aufgeldst, entspricht der Süßkrat von 1 Piund Zucker). Deutscher Napfkuchen Bedarf: 500 g Mehl, 125 g Margarine, 80 g Zueker, 2 Eslöffel Süßstofflösung, 1 gequirltes Ei oder 20 1 in 3 Eslöffel Wasser gelöstes Trocken- Volleipulver, 1 Liter Magermilch, das abgerie- bene Gelbe einer Zitronenschale, 4 Päckchen Vanillin, Prise Muskatblüte, Körnchen Salz, 40 g Hefe, gehackte Mandeln, Nuß- oder Obstkerne. Herstellung: Margarine, Zucker, Salz und Ge- Würz 20 Minuten schaumig rühren, alsdann ab- wechselnd löffelweise Me Ei, Süßstoff und etwas Milch zutun, zuletzt die in der restlichen lauwarmen— nicht heiben— Milch vollständig latt vergriffene Hefe beifügen und die geschmei- Masse solange schlagen, bis sie Blasen Wirft, Inzwischen eine Form tüchtig fetten, mit den Nüssen bestreuen, den Teig einfüllen, eben streichen, ein Tuch überdecken, an einem zug- kreien warmen Orte etwa 60 Minuten aufgehen lassen und bei ziemlich scharfer Hitze ungefähr 43—55 Minuten backen. Der Kuchen soll vor dem Stürzen eine Weile ruhen. Hochstetter NA. 1½12 Oecründet 1859 * perser- Teppiche Deutsche Teppiche Gardinen Decorationen Grösste Läger! Nur Qualitätsware. Niedrige Preise K 1, 34a Breitestr. 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Unter dem Druck des gegen ihn ge⸗ aus 1 Tiſch pol 1 aa 2 gep Sityle alles rot Plüſch, 1 Waſch⸗ Mitktwoch, den 19. Dezember 1923 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag ⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 584 Aus dem Lande Schwetziagen, 15. Dez. Die Gendarmerie beſchlagnahmte zwei Kiſten mit Schühkreme Zahnpaſta und Seife, die vermutlich bei einem Einbeuch in Eppelheim geſtohlen wurden. DSchwetzingen, 18. Dez. Durch Beſchluß der Generalverſamm⸗ lung der Genoſſenſchaft„Landwirtſchaftliches Lagerhaus Badiſche Pfalz in Schwetzingen wurde das Lagerhaus auf drei Jahre an den Verband badiſcher landwirtſchaftlicher Genoſſenſchaften in Karlsruhe ver pachtet. Brühl, 18. Dez. Der frühere Ziegeleibeſitzer M. betreibt keit längerer Zeit einen Motormühlenbetrieb. Der Mühlenbeſitzer hat in gewiſſenloſer Weiſe das in großen Mengen angelieferte Ge⸗ treide in letzter Zeit einfach weiter verkauft und dadurch eine große Anzahl meiſt ärmerer Leute aus Brühl und den Nach⸗ geſchädigt. M. wurde von der Gendarmerie verhaftet. Rippoldsau, 16. Dez. Die hieſige Kurhaus⸗Geſellſchaft hat be⸗ ſchloſſen, nunmehr auch im Winter den Betrieb aufzunehmen. Es wird daher Haus Sommerberg noch in dieſen Tagen in Betrieb genommen. Die wirtſchaftliche Leitung hat Direktor Huſe, während die ärztliche Dr. Doll übernommen hat. 2 Heidelberg, 18. Dez. Eine Verſammlung der Ortseinwohner von Rohrbach und Kirchheim beſchloß die Gründung einer Kultur⸗ fülmgemeinſchaft, deren Einnahmen zur Erhaltung des ſchwer ge⸗ rdeten Rohrbacher Krankenhauſes dienen ſoll. *Achern, 18. Dezbr. Im badiſchen und württembergiſchen Schwarzwald häuften ſich in den Sommer⸗ und Herbſtmonaten in nz auffallender Weiſe die Einbrüche in Kurhäuſer und Er⸗ olungsheimen, wobei vor allem Lebensmittel in größeren Mengen entwendet wurden. Der württembergiſchen Kriminalpolizei iſt es nun gelungen, den Einbrecher in der Perſon des 29jährigen ledigen Kaufmanns Joſef Geiler von Durbach bei Offenburg ausfindig melten Beweismaderials legte der Verhaftete ein Geſtändnis ab, — er 920 1— e d.—4* den„ ngenbach, rn, egensburg un empten größere Ein⸗ in Kurhauſer, Wirtſchaften und Käſereien verübt *Schliengen bei Müllheim, 16. Beim Futterholen ſtürzte der Eiſenbahnarbeiter Franz Joſef Pfeifer von der Tenne herab und war ſofort tot. Lörrach, 13. Dez. Die Beſtimmungen über die Mitnahme wert⸗ beſtändigen Geldes in die Schweiz ſind derart verſ härft worden, daß auch bei den geringſten Beträgen, die ſich im Beſitze eines Paſſanten befinden, dieſem nicht nur das Geld abgenommen, ſondern auch der aß entzogen wird. Gerichtszeitung 8 verurteilungen wegen Lanofriedensbruchs Gefängnisſtrafen von 1 Woche bis zu 1 Jahr 6 Monate Vor dem Schöffengericht(St. G. 1) damen geſtern folgende Fälle zur Aburteilung: Der verheiratete Joſef Reichert von Secken⸗ bach und der ledige Maler Karl Gottſelig ſind bei einer Er⸗ werbsloſenverſammlung in der alten Dragonerkaſerne als Redner' aufgetreten. Reichert hat zu einer Demonſtration aufgefordert, i der die Frauen mit ihren Kindern vor das Rathaus ſollten Reichert teilte der aus 400—500 Perſonen beſtehen⸗ n Perſammlung mit, daß die Stadt die Forderung der Er⸗ werbsloſen glatt abgelehnt habe. Die Arbeterſchaft würde zu Lohnſklaven herabgedrückt. Das Kapital werde geſtärkt, das Pro⸗ tariat ins Elend geſtürzt. Die Kriegskoſten würden allein aus Arbeiterknochen herausgeſchunden. Man müſſe die Frauen mit en Kindern demonſtrierend vor das Rathaus ſchicken, dann könne man die Forderung der Erwerbsloſen auch durchdrücken. Man wolle einmal ſehen, ob die Polizei ſo feige ſei und auf Frauen und Kinder ſchieße und mit Gummiknüppel einhaue. Staatsanwalt Weiß unterzog das Verhalten der Ange⸗ gien einer ſcharfen Kritik. Beide hätten gewußt, daß Demon⸗ trationen und Verſammlungen verboten waren und daher ſtrafbar ſind Reichert hat die Leute aufgereiz; durch ſeine gehäſſige Rede. Wenn man Frauen und Kinder vorſchicken will, ſo iſt das nicht ſo harmlos, wie es Reichert hinſtellt. Denn hinter den Frauen ſtellen ſich die Männer auf. Was den Gottſelig anbelangt, ſo berechtigen ihn deſſen Vorſtrafen nicht zum Führer von Erwerbsloſen. Er iſt ſchon einmal wegen Vergehen gegen die Hohen srechte des a verurteilt. Außerdem iſt er wegen Bettelns vorbe⸗ aft. ſa Das Gericht erkannte für beide Angeklagte je 3 Monate Ge⸗ ängnis. Der verheiratete Oskar Kurz, geboren am 6. Februar 1903 in Neckarau, ha ſich am 13. November 1923 bei dem Landfriedens⸗ bruch und den Plünderungen in Rheinau beteiligt. Er ſitzt z. Z. wegen Diebſtahls in Unterſuchungshaft. Der Angeklagte ging am 13. November, abends zwiſchen 5 und 6 Uhr nach dem Rheinau⸗ hafen. Da er Leute bei der Metzgerei Preiß ſah, lief er auch hin. Eine Frau hat Wurſt vereilt, doch hat er keine bekommen. Er iſt dann zur Bäckerei Ebert gegangen. Einer namens Heller habe ein Brot erhalten. Von der Bäckerei gings zur Villa Berg⸗ hegger wo die Demonſtranten von allen Seiten über den Garten⸗ zaun ſtiegen. Bei der Villa Chreiſſt blieb Kurz an der»iſernen Tür ſtehen. Bei ſeiner Vernehmung gibt der Angeklagte, der übrigens bei ſeinem erſten Verhör ziemlich Teilnehmer nannte an, daß er lediglich aus Neugier mitgelaufen ſei. Für ſeine Neu⸗ gier erhält er heure 1 Jahr 6Monate Gefängnis. Der Taglöhner Eugen Hipp, geboren am 20. Jan. 1887 zu Rheinau, der 19 Jahre alte Taglöhner Anton Langlotz aue Neckarau und der 18 Jahre alte Johann Wiegand aus Eppel⸗ heim haben ſich gleichfalls an den Plünderungen in Neckarau beteiligt. Hipp will am 14. November die Leute ermahnt haben, kein Brot von dem Kraftwagen des Konſumvereins herunter⸗ zunehmen. Dagegen habe er die Leute aufgefordert, zu den Bauern zu gehen und nach Kartoffeln zu fragen. Dies ſei auch geſchehen und auf dieſe Weiſe 22 Zentner zuſammen⸗ gekommen. Dann ſei er zu drei Bäckermeiſter gegangen, damit dieſe auch etwas für die Arbeitsloſen tun. Geplündert wurde in ſeiner Gegenwart nicht, da die Lebensmittel alle freiwillig heraus⸗ gegeben wurden. Aehnliches erzählen auch die beiden andern Angeklagten. Sie kommen verhältnismäßig gelinde weg und zwar Hipp und Langlotz mit je 5 Monate und Wiegandt mit 4 Monate Ge⸗ fängmis. Das Schöffengericht(St. G. 4) befaßte ſich geſtern ebenfalls mit einer Plünderungsſache. Am 13. Okober gingen die beiden Erwerbsloſen, Former Friedrich Schieß und Taglöhner Anton Schieß vom Arbeitsamt nach dem Rathaus, um an der Demon⸗ ſtration teilzunehmen. Nachmittags beteiligten ſie ſich an der Plünderung eines mit Margarine beladenen Autos auf dem Meßplatz, wobei Anton 3 Pfund und ſein Bruder 1 Pfund mit⸗ laufen ließ. Die Angeklagten wurden wegen Landfriedensbruch verurteilt, wobei die Brüder je 4 Monate und 2 Wochen Ge⸗ fängnis erhalten. Von der Strafkammer II1 wurde über Plünderer beim Waren⸗ haus Kander überm Neckar abgeurteilt. Vor dem Gerichtshof ſtanden vier Perſonen namens Wilh. Denzler, Rährbas und das Ehepaar Georgi. Alle vier wollen, wie alle übrigen Plün⸗ derer unſchuldig und lediglich Mitläufer geweſen ſein. Bei Nährbas wurde Wäſche gefunden, die ihm ein Unbekannter in die Hand gedrückt haben ſoll. Denzler will dabei geſtanden ſein. Den bei dem Ehepaar Georgi vorgefundenen Sack voll Wäſche ſoll ſemand zum Unterſtellen gebracht haben. Das Urteil lautete für Denzler auf 4 Mongte, für Nährbas auf 6 Monate, für Georgi auf 2 Wochen und für Frau Georgi auf 1 Woche Ge⸗ fängnis. ch. ** Verworfene Reviſion. Das Reichsgericht hat die Reviſion des wegen Ermordung der Frau Hofmann vom Schwur⸗ gericht Gießen zum Tode verurkeilten Angeklagten Sauer verworfem Die letzte Entſcheidung über das Schickſal des Ver⸗ urteilten hat nunmehr das heſſiſche Geſamtminiſterium zu fällen. Sportliche Nundſchau Winterſport *Länderkampf im Skiſpringen. Wie im vergangenen Jahre wird auch in dieſem Winter der ſchweizeriſche Kurort Kloſters der Schauplatz großer internationaler Skiſpringen ſein, die von den beſten Springern der Welt beſtritten werden. Die Konkurrengz, die auf der berühmten Selfrangaſchanze ausgetragen wird, welche zu dieſem Zweck gründlich ausgebeſſert wurde, gelangt in Form eines Länderkampfes zur Neben den Vertretern der Schweiz ſind ſolche aus Oeſterreich. Deutſchland, Schweden, Norwegen, Ungarn, Tſchecho⸗Slowakei und auch aus Italien zu er⸗ warten. Dieſe Wettbewerbe, die im letzten Winter den Deutſchen recht gute Erfolge brachten. werden dann von Kloſters aus auch in Pontreſina, St. Moritz und Davos wiederholt. Leichtathletik * Leichtathletikkampf Deutſchland⸗Amerika. In Berliner Leicht⸗ athletikkreiſen würde man es gerne ſehen, wenn ein Teil der ameri⸗ kaniſchen Olympiamannſchaft nach den großen Pariſer Kämpfen in Berlin ſtartet. Die amerikaniſche Athletikbehörde ſcheint den diesbezüglichen Anfragen aus Deutſchland wohlwollend gegenüber⸗ zuſtehen. Ein poſitives Reſultat iſt jedoch bisher nicht zu erzielen geweſen. weil die Amerikaner in erſter Linie an den engliſchen Meiſterſchaften teilzunehmen beabſichtigen, die Dispoſitionen der Engländer in bezug auf ihre Meiſterſchaften aber noch nicht kennen. Auf jeden Fall iſt damit zu rechnen, daß große Teile der verſchiede⸗ nen Olympiamannſchaften ähnlich wie 1920 nach Beendigung der Pariſer Spiele auch Gaſtrollen in Deutſchland geben würden. Neues aus aller Welt — Auf der„Schwarzen Börſe“ ausgeraubt. Die Buchhalterin Elſe K. wollte auf der Schwarzen Börſe in der Grenadierſtraße in Berlin für ihr Unternehmen 200 Dollar in Papiermark gegen einen höheren Kurs einwechſeln. Sie ließ ſich auf der Straße don einem der Deviſenhändler anſprechen und folgte ihm in den Flur eines Hauſes. Kaum hatte ſie ihrem neuen Geſchäftsfreunde die Summe gezeigt, als ſich ſchon zwanzig ſeiner Kollegen näherten, über ſie herfielen, die Dollars raubten und entflohen. Nach einer Jagd durch zahlreiche Straßen gelang es, wenigſtens einen der Verbrecher, den Schneider Max Deuter, feſtzunehmen — Drei Selbſtmordverſuche ohne Erfolg. Em beſonders hart⸗ näckiger Fall einer Selbſtmordkandidatin iſt jetzt in Wien den Aerzten einer Nervenklinik überwieſen worden Die 23jährige Ehe⸗ frau eines Privatbeamten hatte, als ſie noch als Erzieherin in einer ungariſchen Familie angeſtellt war, ſchon einmal verſucht, ous einem Fenſter des erſten Stocks zu ſpringen. Sie hat ſich dabei keinen Schaden getan. Anfang des Jahres verſuchte ſie, ſich von einer Brücke aus in den Donaukanal zu ſtürzen, wurde jedoch gerettet Jetzt hat die Bedauernswerte, die ſtark der Trunkſucht verfallen iſt, einen erneuten Verſuch gemacht und ſich auf bahn Wien—Aſpang vor einen Güterzug geworfen. Sie kam ſo zu liegen, daß der ganze Zug mit ſeinen mehr als 20 und der Lokomotive über ſie hinwegrollte, ohne daß ſie Schaden erlitt. Das Zugperſonal nahm ſich der Unglücklichen an, die außer ſich über da⸗z Mißglücken ihres Verſuches war. Man hat ſie in die Klimik für Nervenkranke gebracht. — Rok gefärbte ktanarienvögel. Mit dem dieſer nach .— der White Star Line gehen, wie gewöhn um die Wei oße Mengen von Kanarienhähnen, die in Nordamerika 2 7 Weilmachts⸗ geſchenk bilden nach Ueberſee Eine große Anzahl dieſer niedli Sänger weiſen eine rote Färbung 3 Dieſe wird dadurch erzielt, daß die Vögel in der Zeit der Mauſerung eine ganz beſtimmte, mit Pfeffer leicht gewürzte Futtermiſchung erhalten, wodurch die Federn bis in die äußerſten Spitzen eine rote Färbung erhalten, was einen eigenartigen Effek hervorruft. Warenhaus Maninhelm Wir bringen ih allen Abteiſungen 34 wieder Zweilggeschäft Necltarstadt ist in vollem Umfang wWieder eröffnet! Trikotagen Strumpfwaren 8 eaeeeen e.10„ ee 38, 25.. Sooke gestriekt.„„ 6 65 P. VbDamen-e lanfhosen m 2 —anugerauhtem Futter. 2 40 1 e eee 55 93 55. 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