Bezudspreiſe. n manuheim u Umgebung v. 20.—26 Dez 1 blon mart. die monat ich Sezieher verpflichten lich dei er Beſt llung des Abonnements die wüähren d der Bezugszeit notwend gen preiserhöhnn zen zu bezahlen. Hoſt⸗ Ichecktonto uummer 17800 Raristube.— Baupt ſeſchäftsſtelle Mannheim ke..— Seſchäfts⸗nebenſtelle neckarſtadt, wals⸗ dofſtr. 6. Fernſpr. Ur. 70gi. J02, 7043, 70f8. 7048. Telegr.⸗Adòr. Orneralanzeiger Mannbeim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Beilagen: Der Sport vom Kriegsgefahr in Indien? von Engländern gerichtet hal. Wie verlautet, ſoll das Altimalum Engliſches Altimatum an Afghaniſtan! Ueber die Lage in Indien und deſſen Randgebieten ſind wir im allgemeinen nicht eingehender orient ert, da wir alle Nachrichten darüber ſtets aus zweiter und dritter Quelle und überdies noch in engliſcher oder ruſſiſcher Färbung erhalten. Das iſt auch bei der Beurteilung der nachſtehenden Berichte über einen Konflikt zwi⸗ ſchen England und Afghaniſtan zu beachten. Ganz klar liegen die Dinge für den nicht beteiligten europäiſchen Beſchauer noch nicht, weshalb wir uns darauf beſchränken, zunächſt das rein Tat⸗ ſächliche unter beſonderer Betonung der Nachrichtenquellen wie⸗ derzugeben. Die engliſche Darſtellung beſagt folgendes: London, 21. Dez. Meldungen als Allahabad berichten von wachſenden Unruhen in Afghaniſtan, wo beſonders in dem nördlichen Teil eine lebhafte bolſchewiſtiſche Propaganda gegen den Emir ſich bemerkbar mache. Die Zuſammenziehung ſtarker Sowjettruppen an der afghaniſtaniſchen Grenze wird von einer Seite als Drohung gegen den Emir ausgelegt, von an⸗ derer Seite als eine Auswirkung des ſcharfen Wirtſchaftskampfes der engliſchen und ruſſiſchen Beſtrebungen in Afghaniſtan gedeutet. Laut er ſoll de afghaniſtaniſche Regierung die zwangsweiſe Aushebung von Rekruten durchführen. Reuter erfährt aus zuverläſſiger Quelle, daß die hartnäckigen Gerüchte über Truppenzuſammenziehungen bei Buchara, Samarkand und Ferghana, deren Ziel ſein ſolle, Indien und Afghaniſtan zu er⸗ reichen, nicht auf ſicherer Grundlage beruhen. Hier herrſcht die Auffaſſung, daß dieſe Truppen beſtimmt ſeien, gegen die Ge⸗ birasbevölkerung vorzugehen, die ſich der Sowjetreg erung wider⸗ etzt hat. 5 Die ruſſiſche Darſtellung Moskau. 20. Dez. Wie die Ruſſiſche Telegraphen⸗Agentur meldel, ſind in Taſchkenk dringende Drahnachri ſten aus Kabul eingetroffen, wonach der eng iſche Verkreter in Kabul, Humph⸗ ries, an die afghaniſche Regierung ein Altimatum'gen der kürzlich an der'ghaniſch-indiſchen Grenze verü“len Ermordung 2 Die Wirtſchaſtslage im Nuhrgebiet ſcheint ſich nach neueren Meldungen nunmehr langſam 8 u beſ⸗ ſer n. Der Betrieb in den großen Werken kommt allmählich wirder in Gang, ſo daß beiſpielsweiſe der B ochumer Verein berent⸗ wieder über 2000 Arbeiter 125 tellt hat. Das Werk hofft, gleich nach Weihnachten auch die Ho * ee freilich ſtößt die Forderung der Arbeitgerer nach Mehrarbeit immer noch auf beträchtliche Schwierig⸗ keiten. So war die Georg⸗Marienhütte, deren Belegſchaft die Mehrarbeit ablehnte, genötigt, ſämtliche Arbeiter, 700⁰ an der Jahl, zu entlaſſen. In ähnlicher Weiſe lehnten Betriebe des Klöckner⸗ Konzerns, das Haſper Eiſen⸗ und Stahlwerk, die Düſſeldorfer Eiſen⸗ und Drahtenduſtrie ſowie das Stahlwerk Osnabrück die Wiederern⸗ führung der Vorkriegsarbeitszeit ab. Die Beſchlagnahmungen von Holzvorräten durch die Beſatzungsbehörden im beſetzten Cebiet haben ſcit kurzem . in einer Beſrrechung der Verbände der Hogz⸗ intereſſenten mit Vertretern der Veſatzungsbehörde von dieſen mit⸗ geteilt wurde, wollen die Beſatzungsmüchte non weiteren Veſchlag⸗ nahmen überhaupt abſehen, wenn die Verbände von ſich aus gewiſſe Holzmengen als Reparationslieferungen regelmäßig an die Beſatzungsmächte abführen. Die in Vetracht kommenden Ver⸗ bände wollen ſich nun an die zuſtändigen Berliner Stellen wenden, um mit/ ihnen darüber zu verhandeln, ob und in welchem Umfang das Reéich derartige Holzlieferungen zu Reparationslieferungen ge⸗ ſtatten will. Von der Menge der bereits abtransrortiftten Holz⸗ vorräte erhält man einen Begriff, wenn man berückſichtigt, daß allein im Ruhrgebiet bisher 24 Sägewerke und Holz⸗ handlungen beſchlagnahmt wurden. der Papſt über die Kuhrpol tik pſt hielt, geſtern vormittag vor den in Rom weilenden Surbintel Ane in der er ſeiner Vetrübn's darüber Aus⸗ druck gab, daß der Frieden bei den Völkern noch immer nicht einge⸗ kehrt ſei. Er ſpielte dabei auf die Ruhrfrage an und erwähnte das be annte Schreiben des Kardinalſtaatsſekretärs Gaſparri, das zrrar nicht ganz unfruchtbar geblieben ſei aber dog nicht den erh fften Erfolg gehabt habe. Trotz der wiederhelten Mahnungen des Vati⸗ kans zur Güte und Menſchlichkeit unter den Völ ern ſei leider eine große Vitterkeit des Zwiſtes zurückgeblieben. Elend und Notſtand aller Art verſchärften ſi⸗Junter den vom Kriege betroffenen ſtern immer mehr. Um die Frohende Gefahr des Hungers zu mildern, habe ſich daher der Vatikan an alle lleberſchußgetreide produzieren⸗ den Länder wit einem Aufruf gewandt, den Vedürftigen der anderen Nationen zu helfen. der düßeldorfer Schupo⸗prozeß i laufe der Zeugenvernehmuna erklärt der Zeuge M Befeble an Dr. Haas eder andere immer ramens der franzöſiſchen Militärbehörde 75 ſeien. Auf eine Frage der Verteidiaung. warum die 8 hen bo. Iteibeamten die Sonderbündler die im e von a 55 85 ſeien, nichr“perkattet hätten. antwortete der Beuge. 75— 7 W zen verſchredene Sorderbündler verbaftet urd abgerrteikt 5 mann Winkelmann wart darauf aufwerk'am das 5— affen⸗ ſcheine für die Seraratiſten dauernde Gültiokei: aehabt aben. rend diefeniaen für die Neli:eibeauten nur für die Zeit 0 ien⸗ ſtes gelten. Der Vorſitzende bewerkt bier⸗u obwehl es 55 Zrrammerfana mit der Sache ſtehe. ſtelle er feſt daß 5 5 an Priratrerſonen aboceben werden wenn anunehwen 45 185— wie die Kaſſierer oder Wächter. ſtändia bedroht ſeien. wã die Polisei ihre Waffen nur im Dienſte aebrauchen könne. Darauf wer⸗ den weitere franzöſiſche Belaſtungszeugen vernommen. u. a. mehrere Offisjere. Sonntag— Aus öfen wieder anblaſen zuf feſt Aliltag⸗Ausgabe . Se-eben mit Mannheimer Frauen-Ze e eeieeeeee in der Forderung gipfeln, daß Afghaniſtan ſich der engliſchen Herrſchaft reſllos unkerwerfe. A. a. fordert das Alti nalum, die afghaniſche Negierung ſolle alle Beziehungen zu Ruß⸗ land abbrechen. Jalls das Ulitamkum abgelehnt werde, werde England vor einem neuen Kriege nicht zurückſchrecken. Wie die Ruſſiſche Tel.⸗Ag. zu dieſen Nahrichten /bemerkt, ſind ſie erſt am ſpäten Nächmittag in Moskau bekannt geworden, ſodaß die Preſſe zu ihnen noch nicht Stellung nehmen konnte. Indes laſſe die Stimmung in den Moskauer politiſchen Kreiſen darauf ſchließen, daß das engliſche Ultimatum an Afghaniſtan in Moskau die größte Unruhe hervorrufe, da eine Vernichtung der Unabhängigkeit von Afghaniſtan mit der Beſeitigung des einzigen Pufferſtaates zwiſchen Sowjetrußland und England gleichlomme. In einer Unterredung mit ausländiſchen Preſſeberichterſta tern hat der Vol'skommiſſar des Aeußeren Tſchitſcherin hervor⸗ gehoben, daß es England bereits gelungen ſei, ein anderes Puffer⸗ gebiet, wie es die Dardanellen geweſen ſeien, zu beſeitigen. Auf die Frage eines Berichterſtatters, ob die Sowjetregierung: das Vorgehen Englands gegen Afghaniſtan als feindf elige Hand⸗ lung anſehe, verweigerte Tſchi ſcherin zwar die Antwort, betonte jedoch die außerordentliche politiſche Tragweite des Uln⸗ matums, deſſen Folgen zurzeit noch unabſehbar ſeien. Tſchitſcherin erinnerte darin, daß England verſchiedene Vor be reitungen zur Wiederaufnahme einer militäriſchen Aktion gegen Afghaniſtan kteffe. So ſeien an der afghaniſtaniſchen Grenze 74 Flugzeuge konzen riert und der Bau der Eiſenbahnſtrecke von Peſhawar, der wichtigſten militäriſchen Baſis der Engländer über den Khyvbarpaß nach Norden ſei bereits vollendet. Tſchitſcherin ſtellte die Friedens⸗ bemühungen der Sowjeſregierung, die während des engliſch⸗ruſ⸗ ſiſchen Konflikts in dieſem Jahre zum Ausdruck gekommen ſeien, der unverärdert unfreundlichen Politik Englands gegenüker und gedachte des Zwiſchenfalls bei der Ernennung Rakowskis und des kühlen Empfangs, den Rakowski in London gefunden und der eigentümlichen Wendungen, die Staassſekretär Mac Neill gebraucht habe. Die engliſche Regierurg, die am Vorabend ihres Rücktritts das Ultimatum an Afahaniſtan richtete, hinterlaſſe ihrer Nachfol⸗ gerin eine ſchlechte Eroſchaft. . —— Bas RNeparotions problem Ein vernünfkiges ilalieniſches Urteil Der frützere italteniſche Sckatzminiſter Paratore, der kürzlich von einer Studienreiſe in Deutſckland zurückgekehrt iſt, veröffentlicht jetzt in einem Artikel das Ergcbnis ſeiner Eindrücke. Er ſtellt u. a. eſt: 1. Daß Deutſchland der zeit keine Neparationen zah⸗ len kann. 2. Der Haupigläubiger Deutſchlands behandelt die ganze Frage von vorwiegend politiſchen Geſichtspunkten aus und zwingt die anderen Gläubiger vielfach, den wirtſchaftlichen und finanziellen Cha⸗ rakter der Frage zu vernachläſſigen. 3 Diejenigen, die bei der Behandlung der Frage ſich von der rein politiſchen Einſtellung frei wachten, betrachten das Problem häufig als nur finanzielt, während ez vorwiegend ein wirtſchaftliches iſt. Paratore kommt aufarund ſeiner Beobachtungen zu dem Schluß. daß für Deutſckland ein vier⸗ bis fünffährlaes Morato rium nötia ſei. während deſſen Peutſchland den Alliferten fährlich 23—25 Millionen Tonnen Koßlen liefern müßte. Er tritt ferner für die Einbeziehung der Reichsbahnen in die Repara⸗ tionsaarantien ein. Wenn die Eiſenbahn der Privatwirtſchaft Weiſe würde eine Garantie für eine in 20 Jahren amortiſierte An⸗ leihe von 225—250 Millionen Dollars möclich ſein. Keine Reparalionsleiſtungen an Serbien Die ſerbiſche Regierung erhielt geſtern eine Mitteilung des deutſchen Geſandten, wonach Deutſckland gegenwärtia nicht in der La qe ſei, die Rerarationsleiſtungen wieder aufzunehmen. Das ſerbiſche Kab'nett bat beſckloſſen, die Angelegenheit zum unmittelbaren Ent⸗ ſcheid der Rerarationskommiſſion zu unterbreiten. die ameri an ſche hil e ſür Deutſch and J Berlin, 21. Dez.(Von unf. Berliner Bürg.) Nach einer Drahtung aus Waſhing on hat Steatsſekretär Melon die Er⸗ klärung abgegeben, daß der Mangel an Lebensmitteln in Deutſchland eine unverzügliche urd durchgreifende Hilfe erfordert. Er gibt zu. daß die Weigerun⸗ Frankreichs die Priorilät zu dieſem Zwick zu gewöhren, die Miſſion unmöglich mache. Es müſſe nun eine Hilfsaktion ins Auge gefaßt werden. Newyork, 20. Dez.(Durch Funkſpruch). Wie aus Weſhington gemeldet wird, hat der Arbeiterführer Gompers einen Aufruf an alle Arbeiterorganiſationen Anerikas erlaſſen, in dim er auffodert, am Hilfswerk für Deutſchland mitsuarbeiten und die deut⸗ ſchen Arbeiterorganiſationen zu unterſtützen. + 0 4 + 71 Ddie Separatiſten in der Plalz Der Gemeinderat von Haßloch hat einen einſtimm'gen Beſchluß gefaßt, wonach die von dor ſonder bündleriſchen Regierung reueerllärung in aller Form zurückgenommen wird. Dekan Walſer in Ludwigshafen iſt heute von den Sender⸗ bündlern verhaftet, dann aber wieder freigelaſſen worden. Zu un⸗ ſerer Meldung über die Preſſebedrückung ducch die Sonder⸗ bündler iſt nachzutragen, daß auch die„Rundſchau“ und der„Gede. ralanzeiger“ in eine Geldſtrafe von 1500 Goldmark. ebenſo wi? die „Pfälziſche Poſt“(niht 500, wie zuerſt berichtet) wegen Abdrucks des Aufrufe der palitiſhen Partejen, des Stadtrats und der wirt⸗ ſchaftlichen und politiſchen Oraaniſationen gegen die Separaliſtence⸗ walttaten verfällt wurden Die Auflage, Flugblätter für die Sepa⸗ ratiſten zu drucken, wurde ebenfalls allen dortigen Jeitungsverlagen gemacht. Der ſtellvertretende Bürgermeiſter von Pirmaſens. Schmelzle und der Gewerkſ haftsſekretär Jean Feldmüller, wurden nach vorheriger Verhaftung durch die Separatiſten ausgewieſen. richlen üb'raeben würde, mürde die Unterbilanz perſchwinden und auf dieſedie Woche verrichten die Eingewanderten Handlangerdienſte. Verkaufspreis 100 Milliarden Mark 1923 + Nr. 388 Anzeigenpreiſe nach Tarif,. dei Lorauszahlung pro eine ſpaltige Kolone zelle für Allgemeine Rinze gen.40 Solomart Reklamen 1,20 Soldmar?. Kur Nnzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Rasgaren wird keine verantwortung üder⸗ nommen höhere Sewall Streiks, Setriebsſtörungen uſw. beſchränkte Rus gaben oder ür verſpätete Rufnahme von au⸗ zeigen. uftr. d Fernſpr. ohnt Sewäbr. Gerichtsſt. Mannbeim, itung und Mannheimer Mufik-Zeituna Die Sklaven der Nüſtungsinduſtrie (Von unſerm Mitarbeiter) 23 Paris, 19. Dezember. Frankreich iſt wieder das„gaſtliche Land“ geworden, das den Aſt⸗ und ſüdoſteuropäiſchen Ländern Obdach und Arbeit gewährt. So lieſt man wenigſtens in den franzöſiſchen Blättern; ſie erzählen, daß ſich in Paris und Umgebung Angehörige der öftlichen Klein⸗ ſtagaten in großer Zahl Auene Tauſende und Hunderttauſende arbeiten für die Entwickelung der franzöſiſchen Induſtrie, für die Ziviliſation“. Kürzlich las ich in einem Berichte des franzöſiſchen Konſulats in Budapeſt, daß der Zuzug der Ungarn n Frank⸗ reich, insbeſondere nach der Seineſtadt, ain den letzten ſechs Monaten gewaltig angewachſen ſoi. Die genannte amtliche Stelle erteilt den Arbeitswilligen ohne weitere Umſtände das Viſum. In einem Berichte des Krakauer Konſulats lieſt man, wie zahlreich die Oſt⸗ juden ſind, die von der ihnen gebotenen„glänzenden Arbeitsgelegen⸗ heit“ Gebrauch machen, und wie hilfreich man dieſen Unglücklichen auf den Konſulaten entgegenkommt. Eine oſtjüdiſche Zuwanderung iſt glei hfalls zu konſtatieren. Von den Polen gilt das Gleiche; ſie werden ſchon deshalb gerne in Frankreich geſehen, weil ſie dazu beitragen, die intimen Beziehungen zwiſchen den Bundesgenoſſen zu ſtärken und das wechſelſeitige Verſtändnis zu heben. Daß der Pole, wenn er in Frankreich Arbeit ſucht, teilweiſe auf Koſten der mnächtigen Weſtrepublik ins Land ſeiner Sehnſucht befördert wird, das läßt ſich aus einer Statiſtik des hieſigen Atbeitsminiſteriums im„Journal Iffteiel⸗ erſehen. Den Tichechen wird, ſoweit ſie abkömmlich ſind, und darüber hat die rager Regierung zu ent⸗ ſcheiden!— gleichfalls eine vielſeitige Beſchäftigung geboten. Kurz, Frankreich zieht Menſchen aus dem Oſten heran. Es figuriert gegen⸗ wärtig unter denjenigen europäiſchen Ländern, die für Slaven und Magyaren Zuwanderungserleichterungen geſchaffen haben. Den Italiener und Spanier, vom Portugteſen nicht zu ſprechen, hält man ferne. Zwiſchen der römiſchen und der ariſer Regie⸗ rung wurde kürzlich ein Abkommen unterzeichnet, das die Abwan⸗ derungsfrage in dem Sinne regelt, daß von Fall zu Fall Reſtrik⸗ tionen beiderſeits geſtend gemacht werden können. Demgemäß ſtellen die franzöſiſhen Behörden den italieniſchen Arbeitern nur nach vor⸗ heriger Verſtändigung mit den italieniſchen eine Einreſſeerlaubnis aus. Dasſelbe gilt für die Belgier. 5 Es drängt ſich nun de Frage auf, Frankreich bei der Heranziehung oſt⸗ und ſü oſteuropäiſcher Arbeiter, bezüglich Menſchenkräfte verfolgt. Die Großinduſtrie benötigt dieſe Leute nicht. Sie iſt mit geſchulten, wenn auch nicht beſonders hochwertigen Arbeitern verſehen; außerdem würden die Gewerkſchaften dieſer Zuwanderung von Ta entgegentreten. Freizügigkeit könnte, was die enachteiligung der einheimiſchen Arbeiter anbelangt, von den Franzoſen nicht zuge⸗ geben werden. Aber die Gewerkſchaften kümmern ſich um die Leute nicht, die da. dreimal in der Woche, auf dem Oſtbahnhof ausgeladen und in Maſſenquartieren untergebracht werden. Beinahe ließ ſich fragen, ob ſie damit nicht einverſtanden ſind. In den Mitteilungen der allgemeinen Arbeitskonföderation, die ſich durch Ausführlichkeit kennzeichnen würde man eine Antwort auf dieſe F ſuchen Mögſi hermeiſe liegt ein beſonderer Grund vor, im Einver⸗ ſtändnis mit den Regierungsbehörden über den Zweck der Maſſen⸗ zuwanderung zu ſchweigen. 0 Es befinden ſich gegenwärtig im Paris und Umgeb 40 00 Ungarn, 80 000 Polen, 30 000 Ltegen, 5 90 Oſtjuden. Rund 2 Millionen Menſchen, die ihr Land ver⸗ laſſen haben. um— angelockt durch die ihnen geſchilderte Arbeits⸗ möglichleit im hochentwickelten Frankreich— hier in den erbärm⸗ lichſten Verhältniſſen leben. ie werden durchwegs in den Rüſtungsfabriken beſchäftigt: in Puteaux, St. Cloud, Sures⸗ nes. Sie ſind die letzte Schicht des an ſeiner Vormachtſtellung in Europas fieberhaft arbeitenden Frankreich: das Gegenſtück zu den Farbigen, die im Kriegsfalle vorne an der Front„die Spitze abbeißen werden.“ Wer dag Pariſer Viertel zwiſchen Boule⸗ vard Sebaſtoßpol und dem berüchtigten Beaubourg durchquert, der kann dieſe, zumeiſt der franzöſiſchen Sprache Unkundigen in ihren eimatlichen Kneipen beiſammen ſehen.„Der Franzoſe verachtet ſie. Den Ungarn wirft er in einen Korb mit dem Boche; den„Alliier⸗ ten ſieht er geringſchätzig an, weil er ſich— in Ermanglung anderer Kenntniſſe— zu der untergeordneten Arbeit des„main'oeuvre“ hergibt, zum Unterſchied vom gelernten„ouprier“. Für 80 Franken Sie ſtehen unter einer verſchärften polizeilichen Kontrolle: wenn ſie die Arbeit aufgeben, erhalten ſie gleichzeitig ihr Aufenthaltsverbot und werden über das beſetzte Gebiet abgeſchoben. Viele dieſer Unolück⸗ lichen ſanden während der Separatiſtenhetze unter den Streitern Dortens ein Plätzchen. Die franzöſiſche Rüſtungsinduſtrie feiert H ochkunjunktur. Puteaux hat Tag⸗ und Naßhtſchicht. Die Schlote qualmen unab⸗ läſſig. Man nennt es das„Eſſen bei Paris“, Der mächtigſte Rüſtundskonzern, dem Schneider⸗Creuſot angehört, hat die Hard auf die größte Geſchoßfabrik(„Uſines de Puteaux“) mit denen Frank⸗ reich den Kontinent regiert. Dort werden ſie, wie eine Maſſe dumpf ehorchender Sklaven Tag und Nacht an- der Arbeit gehalten. Die Hand der franzöſiſchen Werkführer iſt rauh. Es geht ihnen bitter. Geben ſie den Poſten auf, ſo fliegen ſie aus Frankreich hinaus. Man findet unter dieſen Menſchen viele Intellektuelle, die in ihrer Heimat nichts mehr beginnen konnten. Sie friſten mit dem Lohn, der ihnen nicht einmal eine Mahlzeit im Tag ſichert, ein jämmerliches Paſein. Wenn ſie mehr verdienen wollen, ſteht es ihnen ftei. Zehn Stunden Arbeit iſt die Vorſchrift. Sie ſtehen unter militäriſcher Aufſicht. Beſchweren ſie ſich, ſo wird ihnen vorgehalten, daß ſie hier für die„Freiheit ihres Landes, das von den Deutſchen bedroht wird, die Waffen anfertigen⸗“ Ergreifen ſie die Flucht, ſo droht ihnen ſchwere Haft. Sie ſind die wahren Sklaven der Rüſturgsinduſtrie, die jetzt für die kleine Entente enorme Aufträge zu erledigen hat und zu dieſem Zweck von dem herabgekommenen Oſteuropäer den geeigneten Gebrauch macht. Vor einigen Tagen beſuchte ein amerikaniſcher Journaliſt die Ouartiere der zugewanderten Tagelöhner.„Es geht ihnen ſchlechter als den fremden Kohlenarbeitern in Amerika. Sie leben wie ein Haufen Vertriebener und Verachteter. Befreiung ſollze ihnen der Friede bringen: Unterdrückung. Verſklavung iſt ihnen zum Lohn geworden. Dieſe Hefe Oſteuropas mitten in Paris, iſt ein erſchüt terndes Bild, das uns den Zuſtand des Kontinents am deutlichſten voranſchaulich. Sollen dieſe Menſchen die Waffen für den nächſten Krreg herſtellen? Faſt ſcheint es ſo Daß aber Amerika, ſolange Deſe Gefahr droht. Geld hergeben ſoll. halte ich für unmöglich.“. Die franzöſiſchen Sozialiſten laſſen die Dinge auf ſich beruhen. Wann wird aus ihrem Lager der Proteſt gegen das raffinierte Ausbeutungsſyſtem der Rüſtungsinduſtrie kommen. gegen die ſoge⸗ nannte Friedenspolitit des poincariſtiſchen Frankreich? welches Intereſſe berechtigen zu keinen Erſatzanſp üchen für aus geſallene oder löhnern entſchieden rage vergeblich 15 000 Bulgaren, 60 000 1 —— ternehmungen, die im Jahre 1918 errichtete„Societe Transoceanique“ Hemmelriit ernannt, der im Jahre 1917 der belalſchen Reqie⸗ Kuna eine bedeutende amerikaniſche Anleihe verſchaffte, wobei ihm kompromittierten Exminiſtex wird vorläufig nichts mitgeteilt. Man aläubt aber. daß der frühere Kolonjenminiſter Renkin wegen ge⸗ wiſſer von ihm unternommener Schritte zur Finanzierung des Un⸗ ternehmens Aufklärung ſchuldia iſt wie eng die Beziehungen zwiſchen den Gründern und dem Kabi⸗ nett Broqueville waren. Es wurden aber Dampfer dritter und 9 755 Gebiete niederging, geriet die Geſellſchaft in große Schwierig⸗ e er gründete„Tochtergeſell nehmen eine Pyramide fthitlicher Gründungen. Geſchäbigt wurden die Aktionäre, zumeift Großinduſtrielle Belgiens und Frankreichs. Zeige. umd belgſſchen Pollzei verhandelt. Vorgeſtern konnte die ece Unterſuchungskommiſſion in den hieſigen Geſchäfts⸗ birng der Deutſchen einen ſchweren Rückfall erlitten, wieder hoch zu verſchiedenen Unternehmer gärungsſtoff zu verbreiten. Das Wort von Hebbels Kandaules:„O Aus uralten Zeiten werden ausgegraben(im Deutſchen Theater— neue Liebling. Dieſes Starſyſtem— nun zu etnem förmlichen 2 Seife. Nr. 388 „Maanheimer Wenetl⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Freikag, den 21. Dezember 1823 Belgiſche Beſchwerden gegen Frankreich Die belaiſche Kammer dat am Mittwoch die Ausſprache über das franzöſiſch⸗belgiſche Wirtſchaftsabkommen begon⸗ nen, deſſen Gültiakeitsdauer 18 Monate beträgt. Nachdem der Mi⸗ niſter des Aeußern. Jaſpar, für die Annahme der Vorlage eingetre⸗ ten war, erariff der ehemalige klerikale Miniſter Renkin das Wort, um den Entwurf lebbaftzubekämpfen. Er erklärte, als die Belgier in Le Havre geweſen ſeien. habe Frankreich förmlich ver⸗ ſprochen, ſeinen Handel wie vor dem Kriea wieder herzuſtellen. Dieſe Verpflichtung ſei nichtgehalten worden. Für Belgien ſei⸗ die Reparationsfrage nicht die Hauptfrage, ſondern die Aufrechterhal⸗ tung ſeines Handels. Die franzöſiſchen Märkte könnten für die bel⸗ giſchen Erzeuaniſſe nur ſchwer erſchloſſen werden. Velgien müſſe unter dieſen Umſtänden Handelsvergeltunasmaßregeln ergreifen. Das wirtſchaftliche Abkommen nannte er eine Kapitu⸗ lation: ſelbſt bei nur vorläufiger Annahme wäre es ein ſchlechtes Geſchäft. Die beſten Ausſichten für Belgien beſtehen darin, Handels⸗ verträge abzuſchließen, die ſeine Ausfuhr begünſtigen. Die Ausſprache wurde dann auf einen ſpäteren Zeitvunkt vertaat. Ein Dreihundert⸗Milllonen⸗Krach Aus Antwerven wird uns berichtet: Eines der größten Un⸗ iſt bankerott erklärt worden. nachdem ſtreug geheim durchgeführte Bolizeiliche Nachforſchungen un geheure BVetrügereien der Gründer aufgedeckt haben. Die Geſellſchaft wurde während des Krieges in Le Havre aufaerichtet. An der Gründung waren zwei damalige belaiſche Miniſter vier franzöſiſche Depu⸗ tierte und mehrere hervorragende Reeder beteiligt. Zum Präſi⸗ denten der Geſellſchaft wurde der Antwerpener Großinduſtrielle van angeblich Proviſionen in der Höhe von einer Million Dollars in die Taſchen floſſen. Zum Vizepräſidenten wurde der franzöſiſche Depu⸗ tierte Beſſoncau gewählt, deſſen Verhaftung, nach Aufhebung der Immunttät, unmittelbar bevorſteht. Ueber die in den Skändal Die Geſellſchaft ſollte— wie begreiflich— der deutſchen Vor⸗ Fede ae in Antwerpen endgültig ein Ende ſetzen. Der Plan, daß die belgiſche Regierung, Hafenanlagen u. Docks deutſcher Schif⸗ fahrtsfirmen der„Societe Transoceanique“ zur Verfügung ſtellen werde, ſand noch im Jahre 1918 ſeine Realiſierung; das beweiſt, letzter Garnitur erworben, um das Geſchäft recht rentabel zu machen. Hemmelrift kaufte in Spanien und in Portugal faſt unbrauchbare „Kiſten“, die ſpäter im Antwerpener Hafen das Geſpött der See⸗ jeute wurden. Man machte„Reiſen“ von Antwerpen nach Grave⸗ ſend, wobei durchſchnittlich dreimal ſoviel Hit gebraucht wurde, wie etwa ein Segler dafür aufwenden muß. as Geſchäft ging rapide zurück, denn die Lage in Antwerpen geſtaltete ſich immer mißlicher, und als nach der Ruhraktion auch der Tranſithandel mit dem be⸗ aften“ aller Art. Er gründete Minen⸗ 1190 und türmte auf das fallite Unter⸗ en. Der draufgän 15 Präſident fand aber einen Ausweg: r Kun e, Fabriken fü Seit einem halben Jahre fanden Recherchen ſtatt. Hemmelrijk, der ein vetſchwenderiſches Leben führte, unter der Hand Güter in Südfrankreich kaufte, fühlte ſich wegen ſeiner„hohen Beziehungen“ ſicher. Ex fälſchte die Bilanzen, ohne ſich über die Folgen Sorgen zu maächen. Beträge, die er in ſeine Taſchen ſchob, buchte er als „Verluſte. Seine franzöſiſchen Freunde gerieten in Zorn und er⸗ ſtatteten gegen ihn die Anzei Es wurde lange zwiſchen der fran⸗ räumen der Geſellſchaft die Bücher uſw. in Beſchlag nehmen. Um Hemmelriſt die Fühlungnahme mit ſeinen„Mitarbeikern“ unmöglich zu machen, fand die Verhaftung des Präſidenten ſtatt Das Ende der unter 5— Tamtam gegründeten„Societe Fransoceanique iſt für den Stand der belgiſchen Schiff⸗ fahrt ſymtomatiſch. Mit dem Lloyd Reyal Belge wurde ein mißglückter Verſuch unternommen, Antwerpen, das nach Vertrei⸗ Der Kampf gegen Rotterdam rieb die Finanzkräfte der und die Regierung geriet mit dem Koyd Royal in eine böſe Affüre. Die zahlreichen Stimmen der Antwerpener Handelskreiſe, den Deutſchen wieder einen entſprechen⸗ den Platz an der Schelde einzuräumen, werden immer kraftiger; man ſieht mit Neid und Erbitterung, wie ſich Rotterdam mit Hilfe deutſcher Reeder entwickelt. Jedenfalls bedeutet der Zuſammenbruch der„Societe“ ein vorläufiges Ende aller finanziellen Bemühungen, der belgiſchen Schiffahrt vorwärts zu helfen. Wenn derartige Un⸗ ternehm in der nächſten Zeit wieder zuſtande kommen ſollten, ſo werden ſie unzweifelhaft engliſche Förderung erhalten. Heſterrelchiſche„Schillinge. In der rigen Sitzung des öſterreichiſchen een würde ein Geſetz über die Ausprägung von angenommen. Die neuen Münzen, die einen Wert von 10 Kronen haben, werden Schilling 7 0 Im —— wird die Regierung die Ausprägung von Goldmünzen vorſchlagen. bringen. Finanzgeſetz vorläufig abtrennt und Das Kabiuett Poincaré gerettet In der franzöſiſchen Innenpolitik war eine gewiſſe Gefährdung der Regierung dadurch entſtanden, daß die Linke in der Kammer einen Antrag auf Gewährung einer Teuerungszulage von 1800 Franken für die Beamten eingebracht hüte, eine Etatbelaſtung, welche die Regierung nicht auf ſich nehmen zu können glaubte. Der Finanzminiſter ſtellte daher in der Kammer die Vertrauensfrage. Zu einer Abſtimmung kam es jedoch nicht. Die Gefahr, die dem Kabinett Poincare drohte, wurde durch ein geſchicktes parla⸗ mentariſches Manöver abgewandt und ein Antrag angenommen, der die Frage der Teuerungszulage von dem zur Debatte ſtehenden ihre Löſung auf ſpäter ver⸗ ſchiebt. Daraufhin verzichtete der Finanzminiſter auf die Stellung der Vertrauensfrage. verſshnung zwiſchen Rapital und Arbeit in Italen Auf einer gemeinſchaftlichen Situng der italieniſchen Arbeit⸗ geber⸗ und Arbeitnehmerperbände, die unter dem Vorſitz Muſſo⸗ linis. ſtattfand, wurde eine Tagesordnung angenommen, die ein rückhaltloſes Zuſammenwirken von Kapital und Arbeit darſtellt. Die Herſtellung dieſer Einigung hat in der italieniſchen Oeſfentlichkeit das größte Auſſehen erregt. Die Verſöhnurg zwiſchen Arbeitgebern und Arbeitnehmern wird als eine Tatſache von hiſtori⸗ ſcher Bedeutung dargeſtellt und als ein großer Erfolg der Einwir⸗ kung des Faſzismus auf die Pfychologie der Arbeiter bezeichnet. Die Einigung ſichert Italien eine lange Periode ſozialen Friedens. „ Die Kriſis in Bayern Dertagung der Auflöſungsanträge Der bayeriſche Landtag beſaßte ſich in ſeiner geſtrigen Sitzung in lebhafter Geſchäftsordnungsausſprache mit der förmlichen Frage, ob die vorliegenden Anträge auf Auflöſung des Landtages mit den weiteren Zuſatzanträgen einzelnet Parteien dem Verfaſſungsgusſchuß überwieſen oder unmittelbar von der Voll⸗ ſitzung erledigt werden ſollen. Dabei wurde ein Antrag der baye⸗ riſchen Volkspartei, der die Regierung erſucht, bis zur Abgleichung des Staatshaushalts die erforderlichen beſchleunigten Maßnahmen zu treffen, mit einem Zuſatzantrag der Demokraten, dem Verfaſſungs⸗ gusſchuß überwieſen. Das Haus behandelte dann die verſchiedenen Anträge über die Landtagsauflöſung. Die Redner der bayeriſchen Mittelpartei, der Sozialdemokraten und des Bauernbundes ſprachen ſich im Grundſatz für die Auflöſung aus, Abg. Held(Bayr. Vpt.) wändte ſich gegen alle Verſchleppungsanträge. In der wurde der Antrag der bageriſchen Volkspartei über ſofortige Auflöſung des Landtages zurückge⸗ ſtellt bis nach Erledigung der heerzu erforderlichen Ergänzungs⸗ anträge, die dem Verfaſſungsausſchuß überwieſen worden waren. Damit iſt die Entſcheidung über die Landtagsauflöfung noch ge⸗ caume Zeit zurückgeſtellt. Ferner wurde ein Antrag der bayeriſ hen Mittelpartei über Abänderung des Landtagswahlgeſetzes in namentlicher Abſtimmung angenommen, desgleichen ein an⸗ derer Teil des Antrages über Wehlden Verringerung der Zahl der Miniſterien von 8 auf 5. Der Präſident erhielt die Ermächtigung, den Zeitpunkt für die nächſte Sitzung ſelbſt zu beſtimmen. drohende Kriſis auch in Württemberg? In der heutigen Sitzung des württ. Landtags erklärte Staats⸗ präſident Dr. v. Hieber, eine Regierungserweiterung nach rechts und nach links würde ſeinen Beifall finden. Er glaube aber nicht, daß die Rechte mit Parteien, deren Politik von ihr ſelbſt als ſo ſehr verfehlt und ſchlecht hingeſtellt worden ſei, zuſammenarbeiten könne. Gegenüber einem Antrag des Abg. Bazillie(Bürgerpartei), der der Regierung das Mißtrauen ausſprach, Auflöſung des Landtags und Neuwahlen am 20. Januar 1924 ver⸗ langte, erklärte der Staatspräſident, mit Wahlen würde man beſſer bis zum Zeitpunkt der Reichstagswahlen warten. Sollte das von der Regierung vorgelegte Ermächtigungs⸗ geſetz nicht die erforderliche Zweidrittelmehrheit im Landtag fin⸗ den, ſo werde die Regierung den Rücktritt erklären; andern⸗ 15 glaube ſie einen Rückhalt für die Fortſezung ihrer Geſchäfte zu en. Im Zuſammenhang mit füddeutſchen Zuſammenſchlußfragen ſprach ſich im württembergiſchen Landtag der 1 Dr. Bruck⸗ mann(Dem.)] für die baldige Anbahnung einer Vereinheit⸗ lichung der Elektrizitätswirtſchaft Bayerns, Badens, Heſſens und Württemberg mit Vorarkberg und der Schweiz aus. Berlin, 21. Dez.(Von unf. Verliner Bürg.) Der preußiſche Fiskus hat in ſeinem Rechtsſtreit gegen die Hohenzollern aber⸗ mals eine empfindliche Niederlage erlitten. Das Land⸗ gericht Potsdam, das erſt kürzlich zwei Havelſchlöſſer dem Prinzen Friedrich Leopold von Preußen zuerkannte, hat durch ein weiteres Urteil auch die zu den Schlöſſern gehörenden großen Parkanlagen als Eigentum des Prinzen feſtgeſtellt und n 75 8 eeneen Finanzminiſteriums auf Herausgabe dieſes Beſitztumes abgewieſen. 5 London. 20. Dez. Nach Meldungen aus dem ſüdameri⸗ kaniſchen Kataſtrophengebiet ſind bei dem Erdbeben 400 Todesopfer zu beklagen. Der Sachſchaden iſt rieſenhaft. Der Präſident von Columbien hat angeordnet, daß unter die Hinter⸗ bliebenen der Opfer 10 000 Dollar verteilt werden. Die Au wertung der Hypotheken J Berlin, 21. Dez.(Von unſ. Berliner Büro.) Der„Vor⸗ wärts“ weiß zu melden, daß es wegen der angekündigten dritten Steuernolverordnung innerhalb des Reichskabinetts zu einer erheblichen Meinungsverſchiedenheit gekommen ſei. Nach unſerer Kenntnis der Dinge iſt dies in gewiſſem Sinne zutreffend. Es haben ſich namentlich Differenzen in der Frage der Hypothekenaufwertung ergeben. Einige Mit glieder des Kabinetts teilen den Standpunkt des Finanzminiſters Dr Lucher nicht, der eine Aufwertung der Hypotheken bekan j ablehnt. Es ſei beiſpielsweiſe daran erinnert, daß der jetz ge Außen⸗ miniſter Dr. Streſemann bereits in ſeirer Kanzlerzeit Nei⸗ gung bekundet hat, eine, wenn auch beſchränkte Aufwertung d Hypotheken vornehmen zu laſſen, wenigſtens in den Fällen, in d praktiſch die Möglichkeir hierzu noch gegeben iſt. Dieſe Anſchauung die auch von anderen Reichsminiſtern geteilt wird, entſpringt dem Wunſche gerade dem Mitfelſtand und dem Kleinrenkner⸗ tu m, die beide ſo unſäglich unter dem Valutaſtand gelitten haben auf dem Wege eines billigen Vergleichs etwas wieder aufzuhelfen. Indes handelt es ſich, wie kaum betont zu werden braucht, bei dieſer. Frage um eine verhältnismäßig nebenächliche Angelegenheit und es wäre völlig verfehlt, in dieſem Zuſammenhang auch nur en fernt an einen kriſenhaften Zuſtand zu denken. Da über dieſe und andere Dinge noch Klarheit geſchaffen werden muß und die Ergebniſſe der Reiſe Dr. Luthers nach Süddeutſchland ab⸗ gewartet werden ſollen, iſt allerdings anzunehmen. daß die Verord⸗ nung dem 158er⸗Ausſchuß des Reichstags vermutlich erſt nach Neu⸗ jahr zugehen wird. das bad ſche Notgeſetz für den Staatshaushalt ſteht u. a. folgende Poſten in Goldmark vor: Ddie ordentlichen Ausgaben betraagen 37 893 500 M. und die ordentlichen Ein⸗ nahmen 42 743 070., ſo daß ein Ueberſchuß von 4849 570 M. bleibt. Die außerordentlichen Ausgaben betragen 17985 050 und die außerordentlichen Einnahmen 795 800 M. ſo daß bei den außeror⸗ dentlichen Ausgaben ein Mehrbetrag von 17 189 250 M erſcheint. Unter Abzug des Ueberſchuſſes aus den ordentlichen Einnahmen und durch die infolge von Stellenerlediaungen(Beamtenabbau! zu erwar⸗ tenden Minderausgaben an Beſoldung. die auf 338 000 M. geſchätzt werden, vermindert ſich der Fehlbetrag guf 12 Millionen M.(genau 12 001 680.). Uieber die Deckung dieſes Fehlbetrages von 12 Mil⸗ lionen M. hat Staatspräſident Köhler die bereits veröffentlichten Mitteilungen gemacht.(Zuſchläge zur Grund⸗ und Gewerbeſteuer). Dem Notgeſetz iſt eine Ueberſicht über die Ausgaben und Einnahmen der allgemeinen Staatsverwaltuna in Goldmark für die Zeit vom 15. Nopember 1923 bis 31. März 1924 beigegeben. Aus dieſer Ueberſicht geht hervor, daß der Landtag 60 380., das Staatsminiſterium 52 220., das Finanzminiſterium 12 585 000, das Miniſterium des Innern 8 720 560, das Juſtizminiſte⸗ rium 3 605300. das Miniſterium des Kultus und Unterrichts 10 601 270, das Arbeitsminiſterium 2223 490 und der Rechnungshof 45 280 M. an Ausagaben benötigen. 8 Unter den Ausgaben iſt beſonders bemerkenswert, daß die Be⸗ zirksverwaltuna und die Polizei 3353 000, die Gruppen⸗ polizei 2 649 200, die Heil⸗ und Pflegeanſtalten 1017 550, Landwirt⸗ ſchaft und Ernährung 447 710, das Unterrichtsweſen 9 658 530, Wiſ⸗ ſenſchaften und Künſte 476 760 M. benödtigen. Für die Gerichte und Stagtsanwalten ſind 1 539 600. für die Strafanſtalſen 681 880, für die ſoziale Krieasbeſchädigten⸗ und Krieashinterbliebenenfürſorge 199 000, für Waſſer⸗ und Straßenbau 1 731 100 M. eingeſtellt. Unter den außerordentlichen Ausgaben erſcheinen fol⸗ gende Beträge: Für die Erſtellung neuer Beamtenwohnhäuſer 02 500., als Aufwand des badiſchen Staates für die durch innere nruhen innerhalb des Landesgebiets verurſachten Schäden 250 000 ., für die Bereitſtellung von Mitteln zur Beſchaffung von Lebens⸗ mitteln 500 000., für Darlehen des Landes Baden an einzelne Gemeinden zur Abdeckung ihrer Milchſchulden 136 800 M. und für Abzahlungen auf Milch⸗ und Viehfrankenſchulden 30 760., für die Verbilligung von Mahls⸗eiten für bedürftige Volfskreiſe(Volks⸗ ſpeiſungen) ſind 200 000., als Arbeitceberzuſ hüſſe des Staates zu Wohnungen für ſeine Veamten und Arbeiter 100 000 M. und eur Verbilligung der Beſchaffung von Bauſtoffen und Hausrat 8000 M. eingeſtellt. 1 e Unter dem Titel„Waſſer⸗ und Straßenbau“ findet ſich u. a. ein Betrag von 140 000 M. zur Herſtellung des Seegrabenkanals als erſte Ausbauſtufe der Renchkorrektion abwärts Erlach, ein Betrag von 7600 M. als Staatsunterſtützung für Kreisſtraßen urd Wege. ein Betrag von 25 000 M. als Veihilfe an Gemeinden und 1 lagen und ſonſtigen Kulturunternehmungen, ein Betrag von 30 250 M. an Schiffahrtsverbände und ein Betrag von 25 400 M. für die außßerordentliche Unterhaltung der Landſtraßen im franzs ſiſchen Einbruchsgebiet bei Offenburg. Als Beihilfen zum Aufwand für die Erwerbsloſenfürſorge erſcheint ein Betrag von 16 Mill. Goldmark, zugleich die höchſte Summe, die in dieſem Notgeſetz über⸗ haupt auftaucht. * Die Bank von England hat der in Danzig zu begründen⸗ den Bank, nachdem deren Kapital eingezahlt ſein wird einen Kre⸗ dit von 200 000 engliſchen Pfund gleich 5 Mi lionen Gelden bin⸗ dend in Ausſicht geſtellt. Sie hat ferner zugeſichert, daß ſi: in eng⸗ ſter Zuſammenarbeit mit der Bank von Danzig ſtehen wird. Als Leiter der zukünftigen Bank von Danzig iſt Dr. Conrad Meißner in Ausſicht genommen. Niemals darf ein Menſch, niemals ein Volk wähnen, das Ende ſei gekommen. Güterverluſt läßt ſich erſetzen, über anderen Verluſt tröſtet die Zeit; nur ein Uebel iſt unheilbar, wenn der Menſch ſich ſelhſt aufgibt. Goethe. Berliner Ur⸗ und Erſt⸗Aufführungen Von Hermann Kienzl Es gab Zeiten, in denen die von Berlins Theaterforum aus⸗ ſtrömende maanetiſche Kraft in ganz Deutſchland etwas wie ange⸗ hende Stileinbeit hervorrief. Das Zeitalter des Otto Brahm! Ihm ſolgte, nicht ſo ganz allgemein in Deutſchland, die Aerg Reinhardt. Auch ſpäter, als das Chaos der Jünaſten über Berlins Bühnen einigen Stellen noch Triumphe der Intenſität errungen werden: Feſttaastriumphe der Regie und Schauſpielkunſt. Da gab es in Bar⸗ nowskys Leſſingtheater. unter der Regie von Emil Lind. eine Wie⸗ dergeburt von Gerhart Hauptmanns„Michael Kramer“. Seit Oskar Sauers Tod war das irdiſche Muſterium dieſes Künſtler⸗Men⸗ ſchen⸗Dramas nicht mehr in ſeiner ſchlichten Größe erlebt worden. Nun iſt Eugen Klöpfer, der alte Kramer— ein Schauſpieler, deſſen häufla unbeherrſchte und überlaute phyſiſche Kraft mich ſelten unbedingt in ſeinen Bann ſchlug. Aber da ailt kein Wenn und Aber mehr! Der ganze Kerl, wie er iſt, nicht bloß was er malt(oder dichtet! oder bautl oder muſiziertl)— nur der ganze Kerl kann unter dem tragiſchen Fatum ſeiner ſelbſt ſtehen. Nur der Schauſpieler kann Michael Kramer ſein— Klöpfer iſt, iſt, iſt es!— der ſo einfach, ſo unverhunzt von Theater und bengaliſcher Glorie, ein Daſein aus⸗ dereinbrach, wirkte unſer Wirrſal nach Außen noch immer ſo— ein⸗ blutet. Ein Menſch iſt dieſer Kramer, dem das Mißlingen ins Herz beitlich, daß bald viele literariſche Theater der„Provinz“ der Heim⸗ ktätte des Minotauros alichen. Die Mode fordert alleweile ihre Rechte. Noch immer. trotz allem, blieb es Berlins autes Werk, Kunſt⸗ rüdre kimmer an den Schlaf der Weltl“ iſt für das Theater ein „Requiescat in pace“. Gegenwärtta?— Der Ehrgeiz der Heiſten Kunſtbühnen Bexlins iſt ſetzt anders eingeſtellt. Nicht mehr darauf, die ſchlafende Welt zu Kämpfen für und wider neue Verkündigungen zu wecken: man müht ſich vielmehr im geſpornten Wettbewerb um die Gunſt ungeſtörter Schläfer. Man ſetzt den Geſtrigen das erprobte Geſtrige vor— Inaftlich darauf bedacht. die ohnedies gelichteten Scharen der Zu⸗ ſchauer nicht etwa in Parteien zu zerſpalten, was zur Folge haben könnte, daß die Oppoſition ſich in die Büſche ſchlüge. Erfolasſtücke ſage und ſchreibe: im Deutſchen Theater!— geriet man ſoagar auf (Altheidelberg“]), und die Neuheit. zu der man ſich ohne Gefahr entſchließt, iſt oft nur die Zuakraft eines neuen Schauſpielers, der Leihhandel zwiſchen den Berliner Bühnen ausgeartet. der das En⸗ ſemble bedroht!— iſt alt und ſchlecht und war ſeit Brahms Tagen des Landes nicht der Brauch. Doch darf man fluchen? Nur der not⸗ voller Zeit! Sie bedinat. daß wir ſeder Selbſterhaltung des Theaters mit gelockerter Strenge zuſtimmen. Was aber nicht verwehrt, lehr⸗ reiche Irrtümer dem Nachdenken zu empfehlen. Auf die Egozentrik des Mimen war das„Schauſvieler⸗Theater“ wie kein anderes gebaut, und die Eliſabelh Beranger iſt ein Geſtirn mit ungeboratem Licht. Die ihemaligen Reinhardt⸗Bühnen wollen ſich heute der ernſten Kunſt wieder zuwenden. mit der ſie ihr Aück verlaſſen hat. 4 4 UAnſerer Büßhnenteiter Mangel an Mut ſchwächt zur geit die Erxtenſität des Berliner Spiekpluns. Tröſtlich, daß wenigſtens an geſchrieben iſt, das verlorene Ringen um die Kunſt und um die Seele ſeines Sohnes. Ein großes Mißlingen kann erhabener ſein, als klei⸗ nes Vollbringen. Neben Kramer⸗Klöpfer der„Marabu“, der un⸗ glückliche Sohn. Da ſtreiten die Theatergelehrten, ob man charakteri⸗ ſieren, chargieren oder linieren ſolle... Seht euch den ſungen Kra⸗ mer des Theodor Loos an, ihr in der eigenen Bibel fßeſten! Kein Strich iſt mit plumpem Finger aufgetragen, kein Geſtus ein Mittel zum Zweck: ſede Phaſe des Unalücks iſt ſich ſelbſt Zweck in dieſem Spiegel der ſtiefmütterlichen Natur. 05 Bei Leopold Jeßnet, dem künſtleriſchen Führer der ver⸗ einigten Staatsſchauſpielhäufer, möchte ich keineswegs proteſtieren, wenn er vom uferloſen Meer ſheung der Ekſtaſen zu Ibſen und Hebbel zurückkehrt. Seine Aufführung des„Volksfeind“ und jetzt der„Maria Magdalena“ zeigte die Perſpektiven eines von der Dichterfauſt gebändigten ſtarken Willens. In Jeßners knapper, in unendlicher Probenarbeit gemeiſterter Faſſung zieht das Schickſalsdrama„Maria Magdalena“(Drama des den Weſenzeiten vorüber. Die Atmoſphäre iſt verdichtet, in ſpürſamſter Aus arbei⸗ — 5 Sehn— anaus freilich läßt n te u ners Hang nach netaphyſiſchen Eindriicken zu ſzeniſchen Wirkungen verleiten, die Hebbel 72 10 ver⸗ urſacht hat. Jeßner hat das Drama auch um eine Clara geſtell“ die(Gerda Mötller) vom Gretchen kaum mehr einen 55 er⸗ erbte; die, gemäß den Bedingriſſen ihrer ſchauſpieleriſchen Natur ein nervenkrankes. huſteriſches gibt, aber auch in dieſer Kompoſition das Weh und den erſchütternd macht. In dem ſchönen Kranz ſchauſpieleriſcher Geſtalten werden in der Erinnerung Roberl Taubes bilker⸗biederer Meiſter Anton und Elſa Wagner als die ſterbende Mutter, unter dem ſchneeweißen Scheitel hold und arm, in dauernder Erinnerung bleiben. eingeborenen Schickſals!) wie eine ſtürmgerriebene Wetterwolke mu Von Uraufführungen der erſten Dezember⸗Wochen verdient nur eine Veachtung. Im Theater der„Truppe“, die Berthold Viertel mit der Intelligenz eines billige Blüffurgen verſchmä⸗ henden Künſtlers führt, gab man das Werk eines Neuen, der bis⸗ her nur als Literat den Literaten bekannt geweſen. Das Stück heißt: „Vinzenz oder die Freundin bedeutender Männer“. Robert Muſil, der geiſtreiche Oeſterreicher hat, obwohl er unkyriſch ſcheint, Wahlverwandtſchaft mit dem lyriſchen Aeſtheten Richard Schaukal, dem eleganten Wiener. Außerdem iſt Wedekind Muſils Nährvater. Was Muſils barocken und übermodernen„Vinzenz“ betrifft, ſo weiß man wirklich nicht recht: iſts ein Wurmfortſatz des Wedekind(alſo nur ein Stück Blinddarm) oder eine Parodie auf Wedekind oder auf deſſen ſchwächliche Nachfahren? Ob aus ſati⸗ riſchem Vermögen oder aus ehrlichem Unvermögen: die Perſonen, die Szenen der grotesken Komödie reihen ſich nich“, ſteigern ſich nicht. Sie bleiben ſtundenlang am ſelben Fleck und laſſen toll⸗ gewordene Apercus durch die Luft wirbeln. Eine Poſſe iſt ent⸗ ſtanden, bei der man zuweilen lachen kann: über deine Situation, kaum einmal über die Umriſſe lächerlicher Zeilgenoſſen; doch über manches parodoxe Wort. Nun wird abzuwarten ſein. ob Robert Muſtl der. die Literaten hochnehmend, dieſes tyniſche Literaten⸗ ſtück ſchrieb, demnächſt neben ſicheren zerebralen Fähigkeiten auch andere zeigen wird, die den Dichter machen. Kunſt und wißenſchaſt de Aus der Mannheimer Kunſthalle. Mit einem ſehr ſchönen Plakat(von Rudolf Koch) ladet die„Typographiſche Ge⸗ ſellſchaft“ anläßlich ihres 25jährigen Beſtehens zur Veſichtigung einer kleinen Schau von Schriften Rudolf Kochs und der Offen⸗ bacher Schreiberſchule ein. Jeder, dem Buchſchrift mehr iſt als ein bloßes Verſtnädigungsmittel, ſollte dieſe anregende Ausſte lung be⸗ ſuchen und jeder, der irgend wie mit dem Druckgewerbe zu tun hat, ſßß ſte beſuchen. Rudolf Koch geht den Weg., den im 15. Jch hun⸗ dert die Buchdruckerkunſt zurückgelegt hat. Schritt für Schritt nach. Er ſchult Hand und Auge an alten Handſchriften, ſchreibt elbſt Bcher mit der Rohrfeder, ſchreibt Wandſprüche. deren knorrige, eindrucks⸗ volle Buchſtaben ſich zu feſten Sotzbild fünen. gekrönt von den Zeichen der Gemeinſchaft der Chriſtenheit. Mandſprüche. die bewußt an Stelle der ſüflichen Konfirmanden⸗ und Kommunfkartenf hild⸗ chen ſeeligen Angedenkens charakternalle. eindrucsſtorke Sabhbirder ſetzen. Er ſchneidet in Holz die laptdaren Worte der 10 Gebote, er druckt wie die Holaſchneider des 15 Jahrhunderts in Blockbiichern Bibelterte. die er mit Holzichnittbiſdern ziert. So ſehae er ſich die Vorbedingungen. bewegliche Lettern zu formen, die ein in alter Tradition verfeſtigtes, aber mit modernen Augen geſ⸗henes Druckbeld ermgölichen. Wie ein alter Werkmeiſter ſelbſt Hand anlegend, hat Genoſſenſchaften zur Ausführung von Be⸗ und Entwäſſerungsan⸗ * Freitag, den 28. Dezember 1925 Mannheimer General⸗Anzeiger(mittag⸗Ausgabe) 3. Seike. Nr. 588 Städtiſche Nachrichten Die ſinanz elle Lage der evang. Landeskirche Neuerdinas hat ſich die finanzielle Lage der Epang. Landeskirche noch viel ungünſtiger geſtaltet. Die Nothilfsſammlung, zu der die Landesſunode das Kirchenvolk aufgerufen hat erbrachte nicht einen landeskirchlichen Betriebsfonds. Das aufgenommene Darlehen kann für den Augenblick nicht flüſſia aemacht werden. Aus der ange⸗ ordneten Landeskirchenſteuer ſind erſt nach Wochen Ein⸗ gänge zu erwarten. Der Zuſchuß des Reichsfinanzminiſters(30 9 des Bedarfs für die zweite Dezemberhöälfte) iſt noch nicht eingekom⸗ men. Aus dem Reichszuſchuß für die erſte Dezemberhälfte konnte nur ein Teilbetraa der Dezemberaebührniſſe an die unſtändigen Geiſtlichen, die Pfarrer im Ruheſtand. Pfarrwitwen und Pfarrwaiſen überwteſen werden. Mit der Gehaltsszahluna an die Pfar rer muß die Kirche für die Zeit von der vierten Nonemberwoche bis in den Januar hinein im Rückſtand bleiben. Der Evana. Ober⸗ kirchenrat wendet ſich daher unter Darlegung der Verhältniſſe an die Gemeinden ſofern ſie nicht ſchon eine Hilfsaktion in die Wege. geleitet haben und bittet ſie die Gehaltsauszahlung zu übernehmen. damit bitterer Not gewehrt werde. Eine Kan⸗ zelanſprache am vierten Adventsſonntag wird dazu aufrufen. Womöcalich ſoll ſchon am aleichen Sonntaa die Kirchengemeindever⸗ tretung die nötigen Maßnahmen beſchließen. Rriegsgrãber⸗Fürſorge Schwerſte Not laſtet nach Ljähri, Krieg und fünfjährige „Frieden“ auf Deutſchland und dem deutſchen Balte. Aus faſt allen Geſichtern blickt uns Sorge, ſa Hunger an. Dazu ſteht die Weih⸗ nacht vor der Tür und weckt ſchmerzhaft die Erinnerung an eine glücklichere Vergangenheit— aber auch an liebe Angehörige und reunde, die uns der Krieg entriſſen hat. Die Lebenden haben tärkere Rechte— ſo hören wir. Für viele eine lahme Entſchul⸗ digung, denn auch die Not der Lebenden rührt ihnen nicht an Herz und Gewiſſen. Für mehr noch der bequeme Ausweg, auf dem ſie ſich einer Pflicht entziehen. Denn eine unausweichliche Pflicht bedeuten die zwei Millionen Gräber für 5 lands Volk. Sie dürfen nicht der Vergeſſenheit verfallen, nicht ohne äußerſte Gegenwehr fremder Willkür überlaſſen werden,— in hnen ſchläft der beſte Teil von Deutſchlands Seele, der Teil, den wir in den bleiern ſchweren Jahren ſeit Abbruch der Kämpfe ſo bitter ent⸗ behrten. Wir ſind arm geworden. der Einzelne, das Reich. das Volk. Uns fehlen die Mittel, die Gräber zu ſchfücken. Nur eins bleibt uns: Am Orte der Gräber den Menſchen zu ſuchen, dem das deutſche Grab nicht das Grab des Feindes, ſondern das Grab Dezember fand im Wperf nal beſchäftigt war. machten ſchlechthin iſt. In Jahren ſchwerer Arbeit hat der„Volksbund Deutſche Kriegsgräberfürſorge, e..“ in tauſenden von Orten im Weſten und Oſten, bis in die fernſten Länder hinein, Monſchen dieſer Art geſucht und gefunden. Die Not der Zeit droht die ge⸗ knüpften Ver ind zu zerreißen. Darum bittet der Volksbund alle, de den Verluſt eines liehen Angehörigen bellaben, aber auch alle, die der Krieg verſchonte: Helft, daß das deutſche Volk in Ehren vor ſeinen Toten beſtehe, daß wir aus dem Bewußtſein erſüllter Pflicht neue Kraft von den für uns Geſtorbenen gewinnen, daß wir nicht erröten müſſen vor der Frage: Was tatet Ihr für uns, di⸗ wir das Letzte für Euch gaben? Wie im laufenden Johre wirbt der Bund auch für 1924„Patronate für den Schutz der deutſchen Kriegergräber“. Die zum Mindeſtbetrag von zehn Goldmark ausgeſchriebenen Patronate werden auf die Tage des Jahres 1924 verteilt: die Inhaber, ſoweit ſie nicht anders be⸗ ſtimmen, auf allen Bundesſchreiben des betreffenden Tages ver⸗ mierkt. Patronatsbeiträge und Spenden jeder Art nimmt der Volkfs⸗ bund unmittelbar in der Geſchäftsſtelle Berkin W' 10. Matthäl⸗ kirchenſtraße 17, II, oder auf ſeinem Poſtfbeckkonto Verlin NIW 7, Nr. 816 48 entgegen und ſagt ſchon hier allen Gebern aufrichtigen Dank. Beſtätigungen werden aus Sparſamkeitsgründen nur auf Wunſch erteilt. 5 Der Erzeugermilchpreis in Mannheim Das Städtiſche Nachrichtenamt ſchreibt: Beim Bezirksamt (ꝰWucherpolizei) und beim Preisprüfungsamt ſind Beſchwerden dar⸗ über eingelaufen, daß die Landwirte in Mannheim leinſchl. Vor⸗ orte) für die im Stall geholte Milch den Verbraucherpreis verlangen. Das Bezirksamt hat daraufhin eingegriffen. Am 19. reisprüfungsamt eine Sitzung mit etwa 20 Landwirten aus Neckarau, Feudenheim, Käfertal und Sandhofen ſtatt; vertreten war auch das Bezirksamt(Wucherpolizein. Die Land⸗ wirte führten in eingehenden Darlegungen aus, daß bei den Artikeln, die ſie beziehen müßten, wenig von einem Abbau verſpürt werde; insbeſondere ſei der Hufbeſchlag viel zu teuer. Ein Teill der Landwirte ſprach ſich entſchieden gegen eine Aenderung der Preis⸗ bemeſſung aus. Die Mannheimer Landwirte hätten das Recht, auch ab Stall den allgemeinen Verbraucherpreis zu verlongen. Einige andere Landwirte dagegen waren von vornherein bereit, zu ver⸗ handeln und gegebenenfalls eine Herabſetzung des Milchpreiſes vor⸗ zunehwen. Die Auffaſſungen der Landwirte gingen alſo auseinan⸗ der. Nach längeren Auseinanderſetzungen ſtellte das Preisprüfungs⸗ amt den Vorſchlag, bei der im Stall geholten Milch eine Er⸗ mäßigung um 20 Proz. gegenüber dem allgemeinen Ver⸗ braucherpreis eintreten zu laſſen, zur Dfskuſſion: bei dem derzeitigen Verbraucherpreis von 40 Pfg würde alſo die bei den Mannheimer Landwirten ſelbſt geholte Milch 32 Pfg. koſten. Nachdem ein Teil der Landwirte ſich nachdrücklichſt für den Verbraucherpreis ausge⸗ er die Buchſtaben, die die Schriftgießerei Klingſpor nach ſeinen Ent⸗ würfen herausgegeben hat, mit eigener Hand gefeflt. Proben von unter ſeinen Augen gedruckten Büchern geben Kunde von den Mög⸗ lichkeiten, die dieſe Drucktypen für den modernen Buchdruck mit ſich bringen. Die üblichen von den Schriftgießereien herausgegebenen Probehefte, die die hauptſächlichſte Kochſchen Buchſtabenfolgen ent⸗ 15 runden ſchließlich das Bild ſeiner Täligkeit ab. Das iſt des pſitine dieſer Lehrtätigkeit Kochs an der Offenbacher Kunſtgewe be⸗ ſchule, daß er von dem nur für wenige beſtimmten, handgeſchrie⸗ benen Buch, von der feierlichen ſeinmaligen Urkunde ausgehend zu dem für die Allgemeinheit beſtimmten, gut gedruckten Buch hin⸗ führt. 5 Str. In dieſem Zuſammenhang muß auch einer Bücherſchau ge⸗ dacht werden, die von der Allgemeinen Verlagsanſtalt München veranſtaltet wird. Es iſt erſtaunlich, was dieſe Verleger⸗ vereinigung aller Ungunſt der Zeit 275 Trotz für wonderſchöne Bücher auf den Markt bringt. Hier haben wir eine wirkliche Bu h⸗ pfiege, hier ſind bibliophile Beſtrebungen in die Tat umge etzt, die gar nichts mit der Spekulation auf ſnobiſtiſhe Sammler und Neu⸗ rei he zu ſchafſfen hat.„Das ſchöne Buch“ kann man überſ hreiben, was man in den paar Vitrinen zu ſehen bekommt? geſchmackvoll ge⸗ bundene, geſchmackvoll illuſtrierte und geſchmackvoll in ſchöner Typ⸗ und ſchöner typographiſcher Anordnung gedruckte Bände. zu denen ſich prachtvolle Kunſtmappen und Kunſtbücher mit vortrefflichen Bild⸗ wiedergaben getellen. Betelligt ſind folgende Lerlage: O. C. Recht⸗ Verlag, Wieland⸗Verlag, Orchis⸗Berſog. Geſellſchaft für zeichnende Künſte, Münchener Buchwerkſtätten, Dr. Noether u. Co. Theater und Muſik e Städtiſche Bühnen Roſtock. Das von Ludwig Neubeck Segfried Wagner⸗Feſt nahm am 16 Dezember mit der Hraufführung dez neueſten Werkes e Schmied von Marienburg“ einen verheißungsvollen An⸗ farg.„der Spmted von Marſenburg“ der ale hiſto iſchen Hinter⸗ rund den Karhpf der deutſchen Ordensritter gegen die Polen zum orwurf hat, erlebte unter Leitung von Oberkeziſſeur Krauß und Kapellmeiſter Freund eine glanzvolle Aufführung.„Da das Fincte des zwelten Aktes, ein großzügig aufg bauter Fatz eiren um. ſangrei en Chor verlengt. wür die Zahl der Chorwitwirkenden auf Um die Aufführuna, in der das ganze Solo⸗ ſich beſonders verdient der Träger der Titelrolle, Ernſt Neubert. Auguſte Braſſard als Friebe. 120 erhobt worden. lind. Nah ſedem Aktſchluß begeiſterter Beifall, der ſich am Schuſſ: ſpntan ſteberte Doch zeigt das Werk keinen neren Zua in dem Weſen Siegfried Wagners auf, der noch immer, für die volkstſim'i de Oper begabt, über die Grenzen ſeines Könnens hinaus„wagnert nicht gebildet wordznu, da geſtern vormitzag die Temperatur noch Die Entwicklung der Kleinhandelspreiſe in Mannhein 7 nach den Ermitllungen des Städtiſchen Preisprüfungsamtes“) ) Ermittelt werden jeweils die—— Prelſe. 2) in tauſend Mark)) in Millionen rt 9) in Milllarden Mart die naturg⸗mäß mit dem im ein äufigſter Preis in Mark für 1 nd ee Juli 1..J 1..1. /J1. 10 1 13. 4. 3 952 10 1. 11J 11Geld19.11— 11 Wold 8 12 A.7 12 Word⸗ Dürtniſſe 91.“/ 22 2222222323 23 23) 2350 220 2³ ſie 23 Pfa 23 Pfg.] 23 pig 23 Pfg. 41b. Brot(Marken) 910 187/ 3,4½/ 3,90 9,80 73,33 234 52 2043.3 216,7 21,/ 2000 20 183.3018, 165 10/ Bio.(markenfr.) 3,„00 7,0032,50 300 9,5375 110 300 275027, 23288,5 215 21,5 Weizenmeh!. 5,50 9,5014,00 6) 44012.68 252 432 Graupen.70 8,0013.500 46 490 13 4,517ʃ Weizengrieß 22.6 20 10,5014,00 60 150 15 4,85 251 H ferflocken„24.80.5014,50 70 4400 14 7,.2 240 Nußeln Waſſerw..42 8,5 12, 15 60 1209˙15 9,35 312 Reis(mittl. Güte).24 5,78, 10.00 16 65 33ʃ 72917 3,04 204 Zucker 6,5, 15 40 475 19,58,4 336 Kaffee 44 14J560 34001600 6140 110 5761929 Saßß.„10 0, 0,95 1,25/ 4,40 45 1,41,8 48 Erbſen(gelbe)..21/ 5,50 7,2012,50 35 13 5,79 216 Bohnen weiße).O, 16 3, 6,00 6,50 36 11 5,7 216 Linſen 0,3310,00 12, 18 110—— 360 Milch(Liter 4,40 7,00 10 40 296 17,3 5,36 198 Tafelbutter 48 70 80400 1800 900 10042,0240) Margarine 26 32 40210 2850 2070J1725/37 15,87 540 Schweineſchm.(ausl. 26 45 66 290 150 60 20,7 72 Spei eöl(Liter). 36 30110350 17 90 36,01200 Kernſeife 32 13J 16 23180 40 15351ʃ) Eier(friſche) Stck. 0,07 4,40 4,20 6,50 21 8,53,5 160 Rinofleiſchel. Dual) 0 88 14 34. 84164 55 24,01320 Kalbfleiſch. 0,80 16 34, 56160 55 24,01320 Schweinefleiſch 20 34,25 68 240 84 30,01689 Pferdefleiſch 7 14 24 70 20 10,0 480 Kartoffeln neue.60 2,90 3,20 4,80 1580,7 30 Weißkraut 1,70.50—4,50.5 0,5 18 Rotkraut..500 8,00— 8 5 1,0 78 Wirſing.00.00.00—.50,5 30 Sp nat.0,30 1, 3.—— 6 2,0 120 Gelbe Rüben 0,06 1,60 4,—4, 35 0,7 40 Rote Rüben 0,07 1 4,00 3,00— 4 1,0 40 Zwiebelnn 0,11 1,50 6,50 10 11 25 1,2 78. Sauerkraut... 0,10 2,20 5,50—15—— 99 Fettſchrot(Ztr.).—45,60 64,005,70 300 22151067 Braunkrhlenbrik. Ztr1,1531,90 47,0074,90 255 1630 75 105 33,81500 Gaskoks(Ztr.)—1,60 74.50 114501 30501— Vrennholz geſ.(3tr.) O,9033,50 43,00 102 340 1820 8540 1014 52,71470 Gas(bm) 0,13 2,90.4/ 7,20 30 9,747 3,41 132 Lichtſtrom KWst. O,38 6, 7,80 17 75 594 225 28.158 10,37% 390 Petroleum(Liter) O. 20.00 1100 13 70 1 20.23 300 zelnen Fall gezahlten Preis vlelſach nicht übereinſtimmen Machdruck verogten.) eee hatte, wurde von den zum Abbau bereiten Landwirten der Vorſchlag gemacht, die im Stall geholte Milch um 10 Proz. billiger an die.rener abzugeben, alſo ſtatt um 40 Pfg. um 36 Pfg. Zum Schluſſe kam eine Einigung dahin zuſtande, daß die Land⸗ wirte zunächſt unter ſich Verſammlungen abhalten, um zu den Vor⸗ ſchlägen Stellung zu nehmen. Abbau im Juſtizdienft. Mit Wirkung vom 1. Januar 1924 wird die Jahl der Zivilſenate beim Oberlandesgericht von 5 auf 4 und die Zahl der Zivilkammern beim Landagericht Karlsruhe von 6 auf 5 vermindert. Auf den aleichen Zeitpunkt wird eine beim Landgericht errichtete Hilfskammer für Handelsſachen wieder aufge⸗ zoben. 5 22 55 Pachten auf Goldbaſis. Der Badiſche Grundbeſitzerverband hat durch die Landwirtſchaftskammer mit den Pächtervereinigungen Verhandlungen aufgenomnien, um ſchon für 1924 Richtlinien für Pachtverträge auf Goldbaſis vereinbaren zu können. Als Grundlage dürften zwei Drittel bis 3 Viertel der Friedenspacht ge⸗ nommen werden. * Iweite Boraus zahſung auf die Novemberumſätze. Auch von den Umſätzen, für die, wie z. B. bei der Luxusſteuer. Beherber⸗ gungsſteuer und Anzeigenſteuer. ein beſonderer Steuerſatz ailt, muß die Vorauszahlung der Umſatzſteuer in der bereits bekanntgegebenen Weiſe wiederholt werden. „Frachtfreiheit für Liebesgaben. Für Liebesgabenſendungen an den Landesverein und die Anſtalten der Inneren Miſſion, Stadtmiſ⸗ ſionen. Evang. Wohlfahrtsdienſte und Pfarrämter iſt vom Reichs⸗ verkehrsminiſterium weiterhin bis zum 30. Juni 1924 Frachtfreiheit gewährt worden. Frachtbriefe ſind erhältlich beim Landesverein für Innere Miſſion in Karlsruhe, Redtenbacherſtraße 12. *Gültigkeitsdauer der Arbeiterrückfahrkarten. Für das bevor⸗ ſtehende Weihnachts⸗ und Neufahrsfeſt wird die Gültigkeitsdauer der mit dem 22. bis 26. Dezember abgeſtempelten Arbeiterrückfahrkarten 5 Reichsbahn ausnaßmsweiſe bis 2. Nanuar einſchließlich verlän⸗ gert. *Jalſchſtücke. Der höchſte Nennwert des im Verkehr befind⸗ lichen, auf Papiermark lautenden Eiſenbahnnotgeldes beträgt 20 Billionnen Mark. Scheine mit höherem Nennwerk ſind Fälſchungen und daher nicht anzunehmen. Auch von den durch die Reichsbank ausgegebenen Zwiſchenſcheinen zu Schatzanweiſungen des Deutſchen Reiches(ſog. Goldanleihe) zum Nennwert von 1,05 Goldmark gleich Dollar vom 23. Okt. 1923 ſind Fälſchungen aufgetaucht, die als ſolche an der mangelhaften Nachahmung oder dem Fehlen der Echt⸗ heiksmerkmale—Waſſerzeichen und Pflanzenfaſern— ſowie an der ſchlechten Druckausführung unſchwer zu erkennen ſind. Gleichzeitig wird auf den Umlauf verfälſchter echter Zwiſchenſcheine gleicher Schatzeanweiſungen zum Nennwert von.42 Mk. Gold gleich ½Ä0 Dollar vom 23. Oktober 1923 aufmerkſam gemacht, bei denen die urſprüngliche Wertangabe durch geſchickte Raſur in 42 Mk. gleich 10 Dollar geändert worden iſt. An der Handels-Hochſchule Mannheim ſind im Winterſemeſtor 1923/4 eingeſchrieben: 811 Studierende und 880 Hörer (Sommerſemeſter 1923 895 Studierende und 1100 Hörer: Winter⸗ ſemeſter 22/23 777 Studierende und 1620 Hörer). Neu aufgenommen wurden im laufenden Semeſter 153 Studierende, abgegangen ſind 239(darunter 42 durch Abſchlußprüfung). Unter den Studierenden befinden ſich 30 Damen. Die Zahl der ortsanweſenden Studierenden und Hörer beläuft ſich im Winterſemeſter 23/24 auf 1583. „ Für Auswanderer. Wie dem Deutſchen Auslandskuſtitut in Stuttgart aus Santiago mitgeteilt wird, ſind die augenblicklichen Einwanderungsverhältniſſe in Chile nicht beſonders günſtig. Der einzize Beruf, der noch Ausſicht auf Erfolg hat, ſind die weiblichen Hausangeſtellten, Dienſtmädchen, Kinderfräulein u. dergl., die aller⸗ dings zunächſt die Ueberfahrt aus eigener Taſche bezahlen müßten. „Weihnachtswelter. Der vorgeſtrige Honerſarn war 0 Einleitung zu einem beträchtlichen Temperaturrück⸗ gang, der auch der Rheinebene leichten Froſt gebrgacht hat. Der Schneefall, der geſtern vormittag von neuem einſetzte, hat ſich in den Abendſtunden wiederhokt. Eine geſchloſſene Schneedecke iſt nicht unter dem Gefrierpunkt ſtand. Dagegen vermochte der abend⸗ liche Schneefall ſeine Spuren nicht nur auf den Dächern, ſondern auch auf den Straßen und Plätzen zu hinderlaſſen. Allem Anſchein nach will ſich das Wetter ernſtlich anſchicken, wechnachtlichen Charakter anzunehmen. In der verfloſſenen Nacht betrug am Rhein die tiefſte Temperatur— 1,8 Grad C. Heute morgen wurden — d4 Grad C. feſteeſtell,. 2 Jahrraddiebſtähte. In letzter Zeit wurden hier u. a. folgende Fahrräder entwendet: Abends vor der Hauptpoſt ein älteres Herren⸗ rad, Marke und Nummer unbekannt: abends in der kurzen Mann⸗ heimerſtraße Nr. 1 in Käfertal ein Herrenfahrrad, Marke u Fabrik⸗ vummer unbekannt.— An der Lindenhofſchule ein Herrenſah rad, Marke Rehling⸗Bielefeld.— Im Hausgang Karl Ludwigſtrabe Nr. 3 ein Herrenfahrrad, Marke Werder. Als Täter kommt ein Unbe⸗ kannter im Alter von 78—30 Jahren,.75 Meter groß, kräftig, mit vaſlen dunkelblonden Haaren. Anflug von Schnurrbart, volſem Ge⸗ ſicht in Frage, der bayriſchen Dialekt ſprach und weichen, grürli ven Hut, grünlichen Mantel und rötliche Schuhe trug.— Vor der Wirt⸗ ſchaft„Zur 117 in Waldhof ein Herrenrad, Marke Badenia, Fabr.⸗Nr. 520 331.— Vor dem Eingang der Rhein. Creditbank ein neues Adlerrad, Modell 4. Fabr.⸗Nr. 593 651.— Aus dem Hausgang Prinz Wilhelmſtr. 8 ein Herrenfahrrad, Marke Görike⸗Nero, Fabr.⸗ Nr. 176 600.— Auf dem Arbeiter⸗Turn⸗ und Sportplatz in Rheinau ein Herrenrad, Marke Dürrkopp, Fabr.⸗Nr. 101 768.— Vom Balkon des Hauſes Q 7, 14 ein Damenfahrrad, Marke Stöwer.— Vor dem Hauſe A 3, 4 ein älteres Herrenrad, Marke Adler, Fabr.⸗Nr. 385 756. — Aus dem Hauſe L. 7, 7 ein Draisrad, Fabr.⸗Nr. unbekannt.— Aus dem Hausflur D 1 7/8 ein Brennabor⸗Herrenrad, Fabr.⸗Nr. 951 979. — Vor D 3, 15 ein Herren⸗Heßrad, Fabr.⸗Nr. unbekannt.— Vor dem Hauſe D 6, 1 ein gut erhaltenes Herrenrad, Marke Cido.— Durch Einbruch in ein Fahrradgeſchäft. in B 6 ein noch verpacktes Heßdamenfahrrad, ſowie verſchiedene Fahrradzubehörteile im Ge⸗ ſamtwert von über 2000 Goldmark.— Aus dem Hofe des Haufes N 1, 4 ein Herrenrad, Marke Koroma.— Bei der Firma Benz in Waldhof ein Herrenfahrrad, Marke und Nr. unbekannt.— Nachts aus dem Friſeurgeſchäft Rheinſtr. 4, 1 Fahrrad. Marke Neckarſulm, Fabr.⸗Nr. 431 881.— Aus einem Lagerhaus in der Rheinkaiſtraße ein gut erhaltenes Herrenfahrrad, Marke Heß, Fabr.⸗Nr. 533 030.— Aus dem Hauſe D 4, 1 ein Herrenrad, Marte Göricke.— Aus dem Hausflur des Hauſes P 3, 3 ein— erhaltenes Herrenrad, Marke Rodax, Fabr.⸗Nr. unbekannt.— Aus dem Hausflur des Wohnungs⸗ amts R 3 ein Herrenrad, Marke Corona, Fabr.⸗Nr. 411 382.— Vor dem House S 3, 8 ein Herrenfahrrad, Marke Phänomen. Kellerbrand. Vermptlich durch unvorſichtiges Umgehen mit Streichhölzern geriet geſtern mittag im Hauſe Goetheſtraße 6 in einem Kellerabteil Braunkohlengries, vermiſcht mit Stroh und Holz⸗ wolle, in Brand. Das Feuer war beim Eintreffen der um 12 40 Uhr alarmierten Verufsfeuerwehr ſchon durch Hausbewohner gelöſcht. veranſtaltungep Theaternachricht. In der Samstag, 22. Dezember im Na⸗ tionaltheater ſtattfindenden Aufführung der Poſſe mit Geſang und Tanz„Einen Ju ill er ſich machen“ von Neſtroy ſind mi in den Hauptrollen 1: Alex. Kökert, Elvira Erdmann, An⸗ ton Gaugl, Ernſt Sladeck, Fritz Linn, Eliſe de Lank, Alfend Lan⸗ dory, Richard Eggarter, Georg Köhler, Grete Bäck. Elſa v. Hagen, Lene Blankenfeld, Joſef Renkert und H. Herbert Michels. Das Kunſthaus Lill bietet eine reiche Kollektion von Ge⸗ mälden deutſcher Meiſter. Prof. O. Homel⸗München hat mehrere Werke von ſeiner diesjährigen Hollandreiſe ausgeſtellt. Neu ein⸗ getroffen ſind Gemälde des bekannten Radierers Prof. O. Graf⸗ München. Von Karlsruher Malern ſind hervorzuheben: Fehr, Göhler, Hellwag, Hempfing, Luntz uſw. Weihnachtsfeier des Evangeliſchen Volksvereins. Am heutigen Freitaa abend begeht. wie mitaeteilt. der Evangeliſche Volksverein Mannheim im Muſenſaale des Roſengartens ſein diesjähriges Weihnachtsfeſt mit einem erleſenen Proaramm. Von künſt⸗ leriſchen Kräften ſeien Kammerſänger Jcachim Kromer, Lene Heſſe und Max Sinzheimer erwähnt. Den Feſtprolog ſpricht Fräulein Wilma Berrer. Der Evangeliſche Männerchor Mann⸗ heim unter Haupflehrer A. Schübelin und der Evangeliſche Stadt⸗ poſaunenchor unter A. Jahns Führung werden ebenfalls in be⸗ währter Weiſe mitwirken. Ein beſonderes Ereianis wird dieſe Feier aber ganz beſonders noch dadurch werden, daß der oberſte Geißliche des Landes. Prälat Dr. Schmitthenner aus Karlsruhe, die Feſt⸗ rede übernommen hat. Dem feſtlichen Abend, deſſen Reinertraa dem Landesverband Evangeliſcher Volksvereine zufließen ſoll, ſieht man allgemein mit arößter Spannuna entgegen.(Veral. auch Anzeige). *Weihnachtsfeier der Pfälzer Ausgewieſenen. In den Kaiſer⸗ ſälen in der Seckenheimerſtraße hitte ſich am Donnerstag abend eine anſehnliche Schar von Ausgewieſenen aus der Pfalz zu eirer ſchlichten. aber eindrucksvollen Weihnachtsfeier zuſammen⸗ gefunden und damit zugleich bekundet, daß ſie auch fern der Heimat cewillt ſind Leid und Freud gemeinſam zu tregen. In einer Begrüßungsanſprache entbot Herr Scheuermann von der Ver⸗ drängtenfürſorge den zur Feier erſchienenen Pfälzern herzlichen Willkommensgruß; Im Namen des Regierungspräſidenten. der Pfalz. Ma heus, übermittelte Regierungsrat Dr. Schucht den nn eeeeeeeeeeee 7700 Hagkdan.Af Juch Muden. Ul kinden Sie die größte Auswahl in Sprechapparaten u. Grammophon. 0deon- u. Voxplatten, Cremona-Apparate mit Geigenholztonführung u. Holzschalldose v 73 Mk. ab Preisabschlag bis zu 50 Prorzent. Mandolinen u. Viollnen von 12 Mk. ab, Gitarren Mk. Lauten 30 Mk Ersatzteile und Reparaturen. Bequeme Zahlungsweise — J. —— — 4. Seite. Nr. 588 Maunheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Dank und die Grüße der Regierung. Dr. Schucht führte in ſeiner Rede aus, daß gerade das Weihnachtsſeſt das ein Feſt des Frie⸗ dens ſei. den Ausgewieſenen zum Bewußtſein bringe, daß ihr da⸗ maliges Handeln darauf eingeſtellt geweſen wäre wie ſie es hrer ganzen Charakteranlage nach die auch ſeeliſ 9e Eeinlichkeit fordere, für recht gehalten hätten Dreſes Bewuß ſein der getanen Pllich: gewähre ihnen ſetzt auch einen Klang jenes Friedens, der das Weih⸗ nachtsfeſt umſchließe. Zuverſichtlich blicke er(Redner) in die Zu⸗ kunft. Zwar ſei der Kampf noch nicht aus; aber die Opfer ſeien nicht vergebens gebracht worden. Einmal würde der Sieg des Lich's, den die Weihnachtslichter verſinnbildlichen, auch unſer Sieg ſein Nach den von einem ſtarken Glauben an ſeine Heimat zeu⸗ genden Ausführungen Dr. Schuchts nahm Regierungsrat Peter als Vertreter der Eienbahndirektion Ludwigshafen das Wort, der insbeſondere für die Einladung der Eiſenbahner zur Teilnahme an der Feier dankte Einen kurzen Rückblick auf die harte und E ſchicksfalsſchwere Vergangenheit der Pfalz warf Juſtizrar Röh⸗ rig in einer Anſprache. Er gedachte auch des letzten Kampfes mit neuen Waffen, den Waffen unſeres Willens. Eine ſcharfe Ab⸗ rechnung hielt der Redner mit ſenen unverantwortlichen Elementen in der Pfalz die ſich zu Unrecht Deutſche nennen und die unſere „ganze Verachtung nerdienen. Gern kamen die Verſarmellen der Aufkord⸗rung des Redners zur Anſtimmung des Deu'ſchlandliedes nach. Kieran anſchließend fand eire Beſcherung der Kinder ſtatt. damit in deren Herzen auch ein weihnachtlicher Glücksſtrahl drang. Nus dem Lande *Heidelberg, 19. Dez. 160 Heidelberger Kinder reiſen heute nach der Schweiz ab, wo ſie einen dreimonatigen Erholungs⸗ aufenthalt genießen dürfen.— Die Regierung beabſichtige das hieſige Mädchenrealgymnaſium aufzuheben. Der Stadtrat hat dagegen Verwahrung eingelegt. Es wird aber nicht allzuviel nützen. denn die Finanzlage des Staates iſt bebanntlich derart, daß es nur bei ſchärfſtem Zugreiſen möglich iſt, mir den geringen Mitteln aus⸗ zukommen. Heidelberg, 20 Dez. Die Heidelberger Metzgerinnung hat den eeeeee zu Chriſtkind einen Ochſen im Gewicht von über 5 Zentnern geſchenkt. Durch dieſe ſchöne Gabe iſt die Notgemeinſchaft in der Lage, ſämtliche Küchen über die Feiertage mit friſchem Fleiſch zu beliefern. Freiburg, 19. Dez. Der Freiburger Verkehrsverein plant zu⸗ ammen mit den ſtädtiſchen Behörden der Breisgauſtadt den Charak⸗ er einer Kurſtadt zu geben. Die Theaterſpielzeit ſoll auch über die Sommermonate durchgeführt, ein Natürtheater errichtet — die kliniſchen und ſantären Einrichtungen vervollkommnet werden. 7 Merzhauſen(bei Freiburg), 20. Dez. Das vierjährige Kind des Kaufmanns Kuner ſtürzte in einen Kübel mit heißem Waſſer und erlitt ſo ſchwere Brandwunden, daß es ſtarb. X Konſtanz. 18. Dez. Anläßlich einer Hausſuchung. die wegen Kirchenraubs vorgenommen werden mußte, fand man einen Meßkelch und eine Patene. beides ſilbervergoldet, rheiniſche Arbeit. ein Eiboriummäntelchen. ein Taufkännchen. ein Tauffalzgefäß. dieſe beiden kupfervernickelt. ein ſilbernes Criſam⸗ und Oelgefäß und ein leinenes Kelchtüchlein. Dieſe Gegenſtände dürften von einem Kir⸗ chenraub herſtammen.— Mitten aus ſeinem Berufsleben beraus⸗ geriſſen wurde hier am Samstag früh der allſeits bekannte Hotelier Miehle vom„Barbaroſſa“. Der erſt 49fährige Mann erlitt einen Heraſchlag. Gerichtszeitung Schöffengericht Mannheim Mannheim, 20. Dez.(St.G..]) Als im September die Abſol⸗ venten einer Schule in Ladenburg einen Kommers abhiellen. ſam⸗ melte ſich vor dem Gaſthaus zum Hirſchen in Ladenburg eine An⸗ zahl junger Burſchen an, die an Feier Anſtoß nahmen. Schließ⸗ lich drangen ſie in das Lokal eln, nahmen Kommersbücher und Degen weg und wurden nätlich gegen die Teilnehmer, als dieſe das Lokal verließen. Dieſe Plegate unreifer Burſchen wurde vom Vezirksamt geahndet, obwohl die Tat eigentlich nahe an Land⸗ friedensbruch grenzte. Der 21jährige Schreiner Janſon aus Ladenburg erhieit wegen Teilnahme an dieſer Anſammlung 3 Tage, wogegen er Berufung einlegte. Er will unſchuldia ſein. Der Vorſihende frägt den Angeklagten, was ex dann morgens um halb 2 Uhr noch auf der Straße zu ſuchen habe. Die Beweisaufnahme ergab ſo ungünſtige Momente für den Angeklaglen, daß dieſer wohl ſelbſt das Gefühl hatte, mit ſeiner Berufung eine Dummheit emacht zu haben. Der Vertreter der Anklage, Staatsanwalt Reln le, erinnerte zunächſt an die graße Milde, mit der die Ruheſtörer ſ. It vom Bezirksamt behandelt wurden. Der Ange⸗ klagte ſollte daher dankbar ſein, denn er kam glimpflich weg, da ſein Verhalten an Vandfriedensbruch grenze. Wenn Janſon be⸗ haupte, von der Sache gichts gewußt zu haben, ſo habe die Beweis⸗ aufnahme das Gegenteil ergeben. Der Schlußeffekt der Berufung war, daß die Straſe auf 5 Tage erhöht wurde. Außerdem hat Janſon die Koſten des Verfahrens zu tragen. Ebenſo Pech mit ſeiner Berufung hat der 19 Jahre alte Tag · löhner Karl. Eim Bettler hat am 4. September auf der Breiten⸗ ſtraße in der Nähe der Neckarbrücke 10 Hundertmarkſcheine zerriſſen, worüber die Straßenpaſſanten ſich empörten und einen Schutzmann verſtändigten. Als dieſer die Perſonallen deg Beitlers feſtſtellen wollte, miſchte ſich der 19fährige Taglöhner Karl in vorlauter Weiſe in die Sache zugunſten des Betilers. Karl erhielt dafür eine Strafe von 3 Tagen Haft. Er legte Berufung ein— mit dem Erfolg, daß die Strafe auf 5 Tage erhöht wurde. Einen beſſeren Ausgang nahm die Berufung einer Bewohnerin der Gutemannſtraße, die ſich genen die Straßenpolizeiordnung ver⸗ aing. Sie verteidigt ſich mit großer Zungenfertigkeit, da ſie anſchei⸗ nend vor dem Gefänanis große Angſt hat. Der Grund dürfte aber vielmehr der Umſtand ſein, daß die Angeklagte demnächſt heiraten und ihren Beruf aufgeben will. Das Gericht ermüßigte die ur⸗ ſprüngliche 7* 74 Ane Tage mit Strafaufſchub auf Wohlverhalten bis 1. Apri 118 Mit Wahrhei' auf ſchlechtem Fuße ſteht die 38fährige Witwe Weigold von Waldhof. Sie hat drei Söhne, davon der alteſte, ſiebzehnjährige Sohn in Haft, der zweite 10 viel bei den Franzoſen herumtreiben und der dritte iſt in einer Zwanaserzlehungsanſtall. Eine Zeit lang wurde das ganze Hafen⸗ gebiet durch Einbruchsdiebſtähle unſicher gemacht. Der älteſte Sohn hat allein 9 Einbrüche auf dem Gewiſſen. Bei einer Firma wurde die Selbſtſchutzvorrichtunga und bei einer andern ein Treibriemen geſtohlen. Außerdem ſtahl der Sohn einen Re⸗ volver und ein Beil. Beteiliat war er bei einem Diebſtahl. wo 7 Hentner Leim und 15 Jentner Mehl beiſeite geſchafft wurden. Die Sachen haben die Diebe teilweiſe weiterverkauft, doch gab der Sohn auch viel davon ſeiner Mutiter, die ſich deshalb heute wegen He h⸗ lerei zu verantworten hat. Sie gibt an, daß ſie den Treibriemen ins Waſſer geworfen habe und geht von dieſer einfältigen Lüoe trotz aller Ermahnungen des Vorſitzenden nicht ab. Der Vorſitzende macht die hartnäckia leugnende Frau auf die darauf ſtehende Straf⸗ perſchärſung aufmerkſam. Es war fedoch alles veraebens. bei konnte man ſchon dem änaſtlichen Geſichtsausdruck der Frau ent⸗ nebmen, daß ſie fortaeſetzt die Unwahrbeit ſprach. Staatsanwalt Reinle beantragte eine Strafe von 6 Wochen für die Frau, die nur deshalb lüce, weil ſie ihren verdorbenen Sohn der wochen⸗ lang von den Einbrüchen lebte nicht belaſten will. Das Ge⸗ richt verurteiſte die Angeklaate zu 3 Woche n Gefänanis und zu den Koſten des Verfahrens. Sobald Frau Weigold den Awekäufer des Treihriemens nennt, ſoll Strafaufſchub auf Wohlver⸗ halten gewährt werden. he. Walerttandsbeobachtungen im Monat Derember Mein⸗ wene 7 v ſig.[ ſuß ſis ſis 2 + 0 3 05 „%5ermannbeim ——— ſeri 10% 2 1* — 2 8 22 0%% Lclttenn. Hehl.624 Marau, 117003 913 923.9.90 Mannhbelm 3112.98291½28%.96.90 1 HKanudb Röln...622.30.364.48.8..88 rungsgrund bedeutet dabei weniger der hohe Prämienauf⸗ Geschäftsjahr 1922-23 erzielte das Unternehmen einen Brutto- ch 898 0 421 078 312 345„(628 763 1) verwandt, sodaf einschlieflich Aus Handel Rhein. Hoch- u. Iiefbau-.-., Mannheim Im Geschäftsbericht des Vofstandes wird u. a. ausgeführt: Das abgelaufene Geschäftsjahr hat sowohl in Bezug auf den Arbeitsumfang wie auf das Erträgnis he- friedigt. Die Tätigkeit erstreckte sich vorwiegend auf die Ausführung ven IXndustriebauten, Verwaltungsgebäuden, Wohnhäusern, Straßen-, Brücken- und Bahnhofsbauten, Was- serkraftanlagen, Wasserleitungs- und Kanalisationsanlagen. rwähnenswert ist auch der Abraum eines gröberen Braun- kohlenfeldes. Der Personalstand schwankle zwischen 700 und 1000 Angestellten. Der derzeitige Auftragsbestand ist als befriedigend zu bezeichnen. Bei der fortgesetzt sprunghaften und unberecflenbaren Wertveränderung ist es nicht immer möglich gewesen, die Vermögensobjekte, insbesondere die unserer Baustellen, des Bauhofes und des Geräte- und Maschinenparks rechtzeitig bis zur vollen Höhe der Wiederbeschaffungskosten gegen Feuęer und sonstige Gefahren zu versichern. Einen Hinde- wand für Vollversicherung, als vielmehr versicherungstech- nische Schwierigkeiten, die es häufig unmöglich machen, Ver- sicherungen in jeweils erforderliche Höhe abzuschließen. Trotzdem wird die Gesellschaft nach wie vor darauf bedacht sein, die Risiken möglichst weitgehend zu decken. Die umfangreiche Bautätigkeit im abgelaufenen Ge- schäftsjahr und die Erweiterung des Maschinen- und Geräte- parks machte die Erhöhung des Aktienkapitals erforder- lich. Infolgedessen wurde in der Generalversammlung vom 7. Dezember 1922 eine Erhöhung um 12 Mill. 4 Stamm- und 2 Mill. 4 Vorzugsaktien, in der.-O..-V. vom 11. April 1923 eine solche um 16 Mill. Stammaktien beschlossen. Das gesamte Gesellschaftskapital beträgt nunmehr 32 Mill. 0 Stamm- und 2 Mill.& Vorzugsaktien, zus. 34 Mill.&. Nach der Gewinn- und Verlustrechnung ergibt sich für das abgelaufene Geschäftsjahr einschlieflich des Vortrags ein Gewinn von 259 665 240„. Der Vorstand beantragt, diesen Gewinn, der an und für sich zur Verteilung einer an- gemessenen Dividende ausreichen würde, für die Aktionäre aber infolge der starken Geldentwertung nichts mehr be- deutet, auf neue Rechnung vorzutragen. In der gestern abgehaltenen ordentlichen Generalver- sammlung wurden die Vorschläge der Verwaltung einstim- mig genehmigt. Kuratfristige Rentenmarkwechsel. Um die kurzfristige Anlegung von Rentenmarkbeständen zu ermöglichen, werden voraussichtlich vom 22. Dezember an durch die KReichsfinanzverwaltung an die Banken, Bankiers, Girozentralen, Sparkassen, Krediigenossenschaften, Handels- und Industriefirmen und landwirtschaftliche Verbände Wechsel in Abschnitten zu 5000 und 10 000 Rentenmark ausgefertigt, die eine Laufzeit zwischen 14 TIagen und drel Monaten haben werden. Sie können jederzeit durch sämtliche Reichsbankanstallen gebührenfrei bezogen werden. In Berlin, wo die Ausgabe durch die Schatzanwei- sungs-Abteilung der Reichshauptbank, Haus Vogteiplatz 1, stallfindet, sind auch Wechsel mit einer Laufzeit von min- destens 8 Tagen erhältlich. Faälligkeitsdaten sind der 10., 20. und der letzie des Monats. Die Wechsel werden von der Reichsschuldenverwaltung ausgefertigt; sie sind mit zwei Unterschriften versehen und werden beim Kauf durch die maßgebende Stelle auf den Exwerher gestellt. Bei der in Rentenmark zu leistenden Einzahlung werden die Zinsen vom Tage der Finnh bis zum Fälligkeitstage im voraus vergüteti. Die Zinssätze bewegen sich je nach derLänge der Laukzeit und der Höhe der Beträge zwischen 8 und 99“%. Banken, Girozentralen, Sparkassen u. Kreditgenossenschaften erhalten eine besondere Provision von 55½. Die Wechsel werden nach Fälligkeit auf sämtliche Steuern und Ab; 1 in Zahlung genommen, soweit der zu zahlende elrag geringer ist als die Wechselsumme. Die Einziehung fälliger Wechsel erfolgt kostenlos in Berlin durch die Staats- schuldentilgungskasse, auswärts durch die Reichsbankanstal- len. Näheres ist bei den Reichsbankanstalten zu erfahren. „Porphyrwerke Weimheim Schriesheim-G. in Wein⸗ heim. Unter dieser Firma haben sich die seit längerer Zeit bestehenden Firmen Weinheim G. m. b. H. und Porphyrwerk Edelstein G. m. b. H. in- Schriesheim zu einer Aktliengesellschaft mit einem Grundkapital von 5, Milllonen Mk. eee Die beiden Gründer- firmen übernahmen sämtliche Aktiven zum Nennwert, und zwar erhielt die G. m. b. H. in Weinheim für ihren Betrieb 2390 Aktien, die Edelstein G. m. b. H. 3000 Aktien, Den ersten Aufsichtsrat bilden; Kaufmann Julius Andreae in annheim, Prixyatmann enn Wilhelm in Weinheim, echtsanwalt Hans Harrer in Heide berg, Witwe Jean Amann in Neckargemünd und Dr. med. Rudolf Cärl in Neckargemünd. Die Beiriebe gelten bereits ab 1. Januar 1923 für Rechnung der neugegründeten Aktlengesellschaft geführt. ·J. Roth.-., Eisengieſlerei u. Maschinenfabriken(vor- mals Berlin-Perleburger Maschinenfabrik und A .-G. und Eisengieerei und Maschinenfabrik J. Roth.-.) in Berlin-Tempelhof. In dem am 30. September abgelaufenen gewinn von 9 028 608 700 065/(i. V. 28 254 467), Unkosten erforderten 4 794 966 691 520(18 028 778), für Arbeiter- unterstützungen wurden 105 J78 813 4(1 Mili), far Wertbe⸗ 500 Milliarden(5 Mill.) 4 und für Abschreibungen 1590 883 Vortrag 570 14) ein Reingewinn von 3 312 399 408 270 4(3 610 513) verbleibt, der wertbeständig angeletzt wurde und aus dem eine Dividende von.15 1 zur Ausschüttung gelangt. Auf neue Rechnung kommen 1884 550 000 500(1 590 883 4) zum Vortrag. In der Bilanz. in der 40 Mill. Papiermark dem Wert 1 Goldmark entsprechen, sind sämtliche N eee und Beteiligungen auf ab- geschrieben. Lagerbestände erscheinen mit 7 515 645 200 000 412 655 058) 4, Kassa mit 244 086 327 307(55 819) Debitoren mit 2 889 673 319 140(13 504 716„) und Kreditoren mit 6 914 289 734 553(9 184 545) K. Die.-V. genehmigte den Ab- schluß sowie die UmWandlung der bisherigen Zweig- niederlastsungen des Unternehmens in OgSgersheim und Ludwigshafen in eine selbständige.-., deren Aktienkapital jedoch voll im Besitz der Berliner Gesellschaft bleibt. Die in der Pfalz belegenen Werke sind noch voll beschäftigt und in Oggersheim muß zur Bewältigung des reichlichen Auftragsbestands mit doppelter Schicht gearheitet werden. Im allgemeinen lägen, so wurde vom Vorstand aus- geführt, Aufträge für etwa noch ein halbes Jahr vor. Im neuen Geschäftsjahr habe sich das Unternehmen maß- eblich an zwei ausländischen Gesellschaften, u. zwar ſn Deutsch-Desterreich und in der Tschecho-⸗ slowakei beteiligt. Von letzterer befinden sich 80%7 des Aklienkapitals im Besttze der J. Roth.-G. Auch dleses Unternehmen sei gul beschäftigt. An der österreichischen Gesellschaft, die in Wölle-sdorf liegt, erfolgte dle Interessen. nahme in Gemeinschaft mit dem österreichischen Staal und einem anderen großen Berliner Unternehmen, Die Wöllers- dorfer Gesellschaft exportiere besonders nach den Balkan- ländern und verfüge gleichfalls über èinen guten Auftrags- bestand, sodaß auch für das neue Geschäftsjahr mit einem rb befriedigenden Erträgnis gerechnet werden könne, * Bayerische Versicherungs- Bank, Aktiengesellschaft. Bekanntlich hat die Bayerische Hypotheken- und Wechsel⸗ bank die sämtlichen Aklien der Bayerischen Versicherungs- Bank an die Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft und die Versicherungs-Aktiengesellschaft Allianz in Berlin ver- kauft. Die Mitfeilungen, Welche hierüber von einem Teil der Presse gebracht Wurden(wir haben eine klare Darstel- lung gebracht Schriftl.), könnten bei Uneingeweihten die Auffassung begründen, als sei die Bayerische Versicherungs- Bank anlehnungsbedürftig gewesen. Eine solche Anschauung läge weder im Interesse der Bayerischen Versicherungs- Bank noch der die Aktien übernehmenden Gesellschaften. Zur Beruhigung der Organe und Versicherungsnehmer gibt deshalb der Vorstand der Bayerischen Versicherungs-Bank bekannt, daß diese nicht nur was einen bedeutenden Ueber- schuß der Aktiven über die Verbindlichkeiten, sondern auch was die Liquidität angeht, zu den allerersten deutschen Gesellschaften zählt. Die hochvalutarischen Verpflichtungen sind durch Devisen weit überdeckt. Außerdem bilden 19 wertvolle Häuser, ein ansehnlicher Hypothekenbestand und ausgewählte, darunter beträchtliche hochvalutarische, Wert⸗ papiere eine für Betriebszwecke nicht unmittelbar erforder- liche Rücklage. Die Bayerische Versicherungs-Bank konnte somit auch einer langen Dauer wirtschaftlichen Niedergangs mit voller Ruhe entgegensehen. Ausländische Intoressennahme bei Mannesmann. Aus Kreisen der Verwaltung der Mannesmann-Röhrenwerke ver- lautet, daß man dort die Meldung von dem Uebergang eines größeren Aktienpakets auf eine auslän: dische(vermutlich westliche) für zutreffend hält. Es handelt sich um über 10—12 Mill., die aus dem Besitz einer Familiengruppe der Schwerindustrie verkauft worden sind, wozu bereits seit längerer Zeit die Absicht be⸗- stand. Besondere Bedenken hinsichtlich einer Ueberfremdung von Mannesmann hegt man in 3 nicht. Bei einem Aktienkapital von 225 Mill. würde der Vebergang eines verhältnismößig geringen Teiles der Aktien keine besendere Bedeutung haben. Von einer Einführung der Mannesmann- Aktien an einer ausländischen Börse ist der Verwaltung nichts bekannt. Das schließt natürlich nicht aus, daß etwa der Käufe seine erworbenen Aktien an eine fremde Börse bringen könnte, wozu der Betrag von 10—12 Mill. 4 immerhin ausreichen würde. Textilveredelung.-G. Die Mechanische Druckerei u. Weberei J. Berberich Söhne in Säckingen hat mit dem Sitz in Basel eine Aktiengesellschaft unter der Firma Textilveredelung.-G. welche den Ver- kauf der Erzeugnisse der Säckinger Firma übernimmt. Die Firma J. Berberich Söhne in Säckingen bleibt unverändert, dagegen kommt das kaufmännische Büro nach Basel. Deuvisenmarkt New Fork, 20, Dezbr(WB) Devisen 5 19. 20. 19. 20. 19. 20. Frankieich 517.17 Schweiz 17.43 17.44 Spanlen 13.07 13.08 Belgien.32.45 J England.30.36 ltalien.7.332 Waren und Märkie Frankfurter Getreidebörse. Bei kleinem Geschäft, aber stetiger Tendenz notierten an der gestrigen Frankfurter Ge- treidebörse Weizen 18,40—18,60, Roggen 16—16,50, Sommer- gerste 16,50—17, Hafer inland. 14,25—14,75, Weizenmehl 29,50 bis 30,25, Roggenmehl 3,50—26,50 und Kleie 7,75—8, 50, alles in Rentenmarß für die 100 kg. Mannheimer Viehmarkt Dem Viehmarkt vom 20, Dezember wurden zugetrieben: 321 Kälber, 335 Schweine, 491 Ferkel und Läufer. Preise für 50 kg Lebendgewicht in Goldmark: Kälber 54—70 4, Schweine 80—96, Ferkel und Läufer—20 das Stück. Marktverlauf mit Kälbern und Schweinen mittelmällig, geräumt mit Ferkeln und Läuſern mittelmäßbig. * Frankfurter Viehmarkt. Der gestrige Hauptmarkt für alle Viehgattungen hatte zwar einen geringen Auftrieb an Rindern, ſedoch genügte dieser bei weitem der wenig regen Nachfrage. Es standen zum Verkauf: 132 Rinder, darunter 11 dänische, und zwar 43 Ochsen, 5 Bullen und 84 Färsen und Kühe, ferner 962 Kälber, 344 Schafe, 819 Schweine und 159 Ferkel. Gehandelt wurde wiie seither: eine Goldmark Rinder wurden nicht notiert. Der amt- liche Bericht sagt hierzu: Bei Rindern fanden Verkäufe unter der Montagsnotierung statt. Notiert wurden ur den Zentner Lebendgewicht: Kälber 40—75, Schafe 35—50 und Schweine 50—75. London, 20. Derbr.(WEBY Metallmarkt. in Lat. J. d. engl. t. v. 1016 kg 19. 20. Blei 29.68 29.85 bestselect., 66.— 66.— ink 32.80 32.68 Nickel 138.— 135.— Quecksilb..75.75 Zinn Kassa 232.78 230.50 Regulus 4450 44.50 Herausgeber, Drucken und Verleger: Druckeret Dr. Haas. Manndeimen General⸗Anzeigen 0 M. b. 55 Mannbeim. E 6. 4. 1 Direktion: Ferdmand Heyme— Ebeftedakteur: Kurt Riſcher. Berantwortlich für den volltiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Rurl iſcherz für datß illeton- Dr. Frit Hammes: Mr Kommunalpoliek un olales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Will Müller: für Handels nachrichten, Aus dem Lande. Nachbarzebiete, den übrigen redaktionellen Teil. Franz Kircher: für Anzeigen: Karl 8 — gleich eine Billion. 19. 20. Kupferkass 62.— 61.75 do 3 Monat 62.85 62.65 —— —.——— Weihnachts- Verlobungs-Anzeiger des Mannheimer General-Anzeigers erschelnt am 24. Dezember lo. der Mittag-Ausgakbe Aufnahme in der Gröbe 30C6 7 mm kostet I..— Aufnahme in der Größge 60087 mm kostet M. 10.— Gefl, Zestellungen bitten wir uns frühzeitig Ubermitteln zu wollen. Die Lage Auteltung durch den..A. ist Tugleleh die Hilligetel — den 21.— 1923 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 588 Geibnemm. wolle 401 scα],ů,ũĩjmund grau, Strang 1 10 Lot 18 bauasagung. Füi die mir anläßlch des Hinsche dens meines leben unveigeßgachen Mannes von allen Seuen erwiesene leiinahme sage ieh niermi au diesem Wege herzl chen Dank ö Mannheim, 20. Dezember 923 7796 rrau Anna HMireidi Wew.. 1 Ludwigsr 9. ſemelg 200 Gtamm- Stuck IU big fd. Telnzeite Doppelstück 24 Pfg. Tennerr Seifeupulver. e 0 e ſia. Sricl Walle 9 Strang 181 10 Danksagung. Für die vielen Beweise auff ichiiger Teilnahme, sowie bdesſes Fabrikat n den modeinsten 55 ür die zahlteichen Kr. den bei d beitoll Senwelss-Wolle 80 1 8 Verluste Aa e 5 5 2 Junlichtseife N Stück 70 1g8. schwaz und gran, Strang ist 10 Lo. J8 Gatten. Vaters, Schwi ters, Bruders, nemns 5 9 Im erafor Seide 5—(155 den Weinnachtstisch Dhmadel--Jelfenpuver. Paket 25 Pig in APe Farben, Suan 655 diie gchzastan Saheg zigg Füdhodend 4 4 Pig. 14 Ludwie Feęeuersiein meine bewührten Sperlalmarken in 5 Sport-Wolle 10 0 Haushaltkeren esuet s St. 500 g. bhe b1g sprechen wir aui diesem Wege unsei en innigsten Dank aus. Mannheim, Lindenholstrasse 64 Die trauernden Hinterbliebenen: Ais e Feuerstein Mwãẽee. u. Kinder Famitle Alb. Fauerstein Familie Wiln. Kinzinger. Farden, Strang st 10 Lot austar Ronnert, 65,14 tei 7675 zenüber Apo Lel. 76 r zigarren„dust. Rennert Rauchtabaken Jursken und Selten en g7os und en betal!“ 83, 14.5 80 Lenub. Arenotheater;. Große Auswahl in Marken-— Zigaretten 5 Reelle Bedienung Mäßige Preise. Faner Aae MrMign Trgashbakfg NERere r. Haas, f, m. B. H. E 2 25 IAe Sonder-Angebofin Zigarren, Zigareiten una Tabaken Ferleneg Jamll. Gemdse-Aorservon bet Hongerpen. ame ie, Loduen.“ zgen, Mitelen kwane P Bvelzber fihettnti, Mne Grosse Auswahl in knbeeren zu Bowlen, 0 Tel.—.— — 14. 8. ebensmitte fur de Felertage: 5 fal. Ir es Athwo beschmal v a 00 5 Einige Beispiele unserer besonderen Leistungsfähigkeit 3999/92- lotzett oen una in ralen inören u ung ürnene Zigerren Zigareſiten Tabake von ersten. Fitmen g0 185 ffiache Ralganne Piund 00 big. nurauseflesene Qualitäten 3 sämiche führenden Marken wie: nut erste Fabrikat⸗ wendrn. Michwassn. 100 2. 70 3 on 5 Pfg. Batscharli Waldeorf Astoria Aawelne fiache./. alatol•3737˙*577750 Liter 110 4 25 8 Zuban 3 e 5 2 gedes— 1 Manoli Hetager 25 Feigen, Orangen, Walnüsse, 5 l. Talelle Liter 120 U. 140 Präsent-Kisten von 4 Pig an en 8 ase nne Mdasdneg, 5 1 1 Rot- 10 Stück von Mk..—,.20 an Rnae Faser Nussen in Geschenk- u. Blechpackungen mit 25 und 50 Stück in allen Preislagen von 1½ Pig. an. 50 Blatt N ienpapiei von 7 5 Pfan Keiche Auswaf in Alle Sorten I ln Worsſwaren Zigerr— Win—— Aeeee erkKäuf 60 eng 1 7 eine lr e e fiſd Münalll kee Lab-Kakag Lucher via. Her I Hadeln ba. 20 e. Ausziehfische, Hur Fee Manndau Maner. elektr. Bügelei en und Koche, und Kochherde, Mannheim E I. en Sperial.. Pfund 15 Pig Nurt Ungel. ninn boseumuch 155 Hen. siuen lf Thachlag in Naties l. lee ialtec dani.80..60 Tec Dfnd.60..60 1 bane Spasse Schwnonden beutscher u. ausl. Kanao 1 5 ankate id. 2pr, Pfd Nei ener, kiamer, Lamenber- ene ut Senee „ elsaruinen oe 35, 50, 755, Hetz⸗ u. Badeeinrichtungen, Divan Challelongues, Fahrräder, Nähmaſchinen. Rauch⸗ und Nähtiſche, Kinder⸗Puppenwagen, Holländer, Rodelſchlitten Leiter- u Kaſtenwagen von Mi. 11— an, nat laf Küchen von Mk. 180— Metallbetten von M 30.— an ꝛc. Auf Wun ch Zablungserleichterung. e. Walter Zahn. Sectenheimerstrasse 11a. Habe we ſen Betriebsum⸗ Perser- ſtellung preisw abzugeb.: eppichie e ae, Heböwerbank 1 5 emptiefilt preiswert Ken 5 Alſons Brm Feldſchmiede. Ventſiator Lauee eee und Ado Lantz nach einer alten Idee. eeeee Seuee⸗ Außer den anderen ersten ¶ Serner Kräften folgende 15 1 Lgte kendn eee mit Zubeh,, ſowie eine ulaniſter, Appa ane 8 e 52 1 4——81.— 16 8468 ſulke ebtarpp l Emil IAnnings Kunſtſchmiedearbelt. Korbsessel, Chalse- longue. Uhrenarm- rmnee, e Regie: Joe May Ausstattung: Paul Lenl Musik: W. Lõwitt das einen einzig dastehenden 5 4 Erfolg seit seiner Uraufführung aufzuweisen bet. Uftene Stellen Leiſtungsjähige ·6465 Paplerprochandlung à Papierwaronfabsik incht tüchügen, füngeren, brauchekundigen Verireier oder Deisenden für den Bezirt Maunheim-Heidelberg Angeb. u. O U 59 an die ee erbeien. Grobe Auswahl in L &fatelteige flaschenweine 5 bae— punschessenzen im Laden T 1, 62 kilsch geschoszene Masen u. Rehe e Haben— Juppanhaber E ae Aihgmawa Eo Aaa Schuhwaren eſub Herrenstiefel. M. 12.80 Damensſiefel, WͤIntersohuhe fer Aleligenten „ Borxcalt M. 16.50 in großer Auswahl. Einige begabte jg Leute Schunhaus Walohofstrags 17. Erzz ee ngabe unter Q P. 54 an Sonntag von 2 bis 6 7786 76488 Aer gaeg 28 3 Mk..80, nnndiahrhahlen und Roks — zu verkaufen 6449 han Veberzleher 26451 Preis 80 Mark. 15.16 J.Schreſbtisch Th. Kirstätter, zu verkaufen Kemles, Schusſtr 64 RNeckarau, waen 16. 1 Tr. Halteſtelle Schulſtraße Aufführung wochentags um 4, 6 und 8 Uhr. Sonntags und Festtags Beginn ab 3 Uhr. Kassenöffn. ½% Stunde vorher Des zu erwartenden Andranges wegen zur Abendvorstellung sind die eenee besonders zu empfehlen. 0,.— u..8 2 25 * Er a U¹ f 2 Binzenhöfer Schreinerei Augartenſt 38 Hund entlaufen —.— 1½ Jahre alter oxet, verſeh. muSiachel⸗ halsband. or Antauf oder Aneignung wird ge⸗ warnt. Abzugeben gegen Belohnung bei 64c9 Carl Niedermaier Metzgerei, C 2. 10. in allen Sorten ſlefèert per Waggon oder in Schiffsladungen zu günstigen Preisen schiffahrts-1 Mandelsgeselischarl Karsiens d. m. h.., Dulshurg Telephon Süd 3307 Telephon Sud 3307 küh. Spalsszimmer Büfett, Credenz, ovalen Ausziehtisch und 6 Lederstühle preiswert zu ver- — kaufen. Ratenzahlunggestattet. Neher, Elisabethstr. 5, pt. 39909 2— — 117 aus 9 Diele, 2 Badezimm Nil Speiſekammer, Waſchin che, Sheadhne, gro d8 Garten, AnteGarage, ganz oder teil⸗ weiſe möbliert oder unmöbliert 7753 ſofort zu vermieten. Die Villa iſt frei gelegen in ſehr ſchöner, ſonniger Gegend. Intereſſenten wollen ſich melden bei Johann Zolk, Möbelspedition, Bahnhofstr, 23 eit. Marten Khasana. Bvima. Roms, Novella sowie Röln. A asser Nr. 4711 Far na usw Aust. Nennerl, f 3, 14 gegenüber Apollotheater. ſaann e aen Iügef PVfet-Gesuche Tauschecsud. gg. gesucht: Sure und Lager, 70-80 qm 3 p. St..80, 1. s0 u 80 pi. deboeten: Büro und Lager, 210 qm. St..10, 95 pi. Angebote unt. O. T. 8 an die Geschäfts- parkettbohn J 39 sielle N 30981 o. p St. 10 80, 7 28 u..50 — moldesen. 2 8 4,% u 275 fosstaarberen 5 st 355 2 u.90 Lokos-Staubb sen v. St 11s u 93e. 8! Eerner empiehie ich in gtoßzer Auswahl süumt! Bürstenwaren zu bedeutend herabges Pleisen gegen zeltgem Miete von Dpl⸗Ingenieut Bürsten und Seif Oststadt! geſucht Dringlien feitskarte vorhanden 0 I 7 AIA dene nne Zündsteine Eibitte Angebote unter b. N 27 an die Ge⸗ U8t. Un ölt engros und detall an älteren, ſoliden Hertn Jetseroz 2 45 zu vermieien. 46445 nef 4 ſchäſtsſtelle dieſes Blaites. Bee 6 5, 14 gegenüber Apollotheater G 9, 14 Laege puße, e J6.c,. c eeeeeeee eeeeeeeeeeee faleien und dafümeren zu bedeutend herabgesetzten Preisen Talletentelten, stae 50 50 u. 2 0 Pis dachenperd Ildenmüczele swuer J0 5is de lon Men 5 FLarina lulidplatz 11 Fl. acenkkzr oh ar Parrum 0 fig ber ockkarlon 8 7& Shn. leig Serner empfehle n gioß. Auswahl beliebtest. 48 a. d. beihee 6. Seſte. Nr. 388 Freiiag, den 21. Dezember 1523 1 D 3, 7 0 1 2. Sluck Fortgesetzt beweisen meine Angebote, dass ich durch Beschaffung billiger Waren mithelfe Adt. Sprechapparate 0 3. 10 Kuuststrage 0 3, 10 Neklame⸗Kleinverkauf Wäünelm Biek' er Wirtschaft„Deutscher Michel“ Seckenheimersträße 28. * Druecksgehen Hfſſ lelni ˖ n Druckere Dr. Haas,..b.., E 625 mit 2000.M Anzayl⸗ ung zu verkau en eptl 9 SGeiſin et& Co Inmob.⸗Büro te 3. 10 Tel. 1951 u 8462 ramlich. Waldgart damm 1 45⁵0 in Ludwigshafen. B Auskunſt: Matzuen hier, k 4, 24. Tel. 4271. möõglichst grosse Preisverbilligungen herbeizuführen zwecks weiterer Hebung der Kaufkraft. 22 1 Neue Gelegenheits-Käufe 10 gn.Seberege 500 Sensamests is Handtucher 4. Kostũme. nut—. 5 25 8 130 bieit, weiß Meter..50,.20 mür die Küche, abgepaßt 95, am Meter von an LODEN ne r 100 Bettkattune Krawattenseiden 10 doppelbreit tdr Kleiderr 80 om bielt Meteg.20, 98. plg— N 7 8 Wollbatiste 95 Billige 65˙5 Slusenstoffe ſi 9625 alle Farben, reine Wolle. ee 855 8 Neit relzende iũt Geschenke.90..70. 7 20 7 5 püma FHalb'einen le 0 Zephir-Perkal Schürzenstoffe 45 Tischtücher Jacpuard-Muster 7²⁴⁰ 2 ——— elegante Stieilen iſi 115 breit, nur waschechte gute„ Stuen M 1ee, 2 ä— 2* 20 1. 30, 0. 1 85. Servi etten 1⁵ 1 dazu passerll. Stück Mk. Hemdenflanelle 0 fi Hemdentuche, weige 68. 15 00. e e 11 gute Qualität.80,.20, 98. 75. oig. 25 errre.80..20, 5 g. 2 chla 90 I Ouaittäten, orrensto ons 05 b 55 L.— Sus der Nofrre 27 1 24 8 5 1 5 wieder in 0 Mannheim ab 2. Welhnachtstag 1 bls 3. Jzauar 1924 Im 7 Der sthöne Eum„Mnters fänn bis elnzen. 1.————— 4,— 8 Unr. S10¹ 2 36 8 Schöes. helleichenes l Hational- Theater Mannheim mmmnnenmeenneeneeeee Wohnzimmer 5 79 EFreitag den 21. Desember 1923 8— N 21 Vors ellung au-sef Meie—— mirgroß Sofa u Teppich. 5 1605.-V B Ni 330,— 348,.8 Ni izc1—1380 8 PANK⸗· OT 8— 0 . peierehens Mondiahrt 5, Ein Mä chenspief in 1Gügein on Gerdi v. Basse- EESTAURNANT 8 anuleder ven i 0 Wene ee eee. dee e, ertenr beste Luce 8 14%0 8en: 19 al Ne E— 11 Anfang 5 Unt Ende gegen 7% Uh. Gepllegte Welre Fſeschenbier— zu verkaufen an. pie Mutde eees 8 Herrenzimmer Einauch 1 Fen 8 num genbeltt. un iin nnhim ön im elepmlate lndbm— 23 nnellese, 1 AcH— 415 Minna das D enstmädchen Elise de Lank—— MKassenschrank 1 Malkätei H Herbert Michelss 7 85 603 Bes Vagandemehen Fritz Uonn N e N 85 10 e e 10 eerabe 0 Eiucee Mneneer„ eeeeeeeneneenmnemmnmmgnnppnpnanmum Bücherschränke 155 2 Sieinchen Elisabeth Hlelier Klubmöbeil be ee ee Dplomefeniische 1 1 NKalh 8 Iun 10 11 1 1 I 1 1. illi 10 5 Heeenes Gn Schreibsessel ah 19 17 ie Joſken ſe 8 Ledersſuhie 2 1e Wolk Elise de Lank 8— ae ee, VNibelungensaal Kassenschränke Damen- 2 Nauerschfaänke cn- 1 Sr AsseEIlman 2 Julie Sand 8 f 4 e aesenmene* Sla Sonntag, den 23. Dezember, nachmittags 2 Uhr linden Sie zu bedeutend herabgeselzien Preisen. Tahrrad 4 ie Sonne S— neu hergerichtet, billig zu 1 Leydentus 5 e, eeHhescherung u riegerwaisen 8. gutmann,! D3, 4 e —5 eee 1 Fauen, 2 relernon 2145. 5217 Waldboffr 443. 5 Sioc⸗ Na eumann 8— — Plehte———*— t dladeck Welbaac elce Der Mannyim Mond Rudoll Wi igen 9214 N Und Damenral 19 Der große EA! Kurt Bode 48 91 Hac§- pier iebr b Uia abzugeben. 1 71 46 Etuſt Würthwern. Hum⸗ + boldtſtraße 17. 4 Kunsllerthealer abolle 88 Auaanmmumumamunmmmaſamazunmmmmunmnnmmmemgammanen ene bh Dienstag, 25.„a endlioh 77% Uar S 115 Seden 25 Leitung: Herr Alen Kökert 85 a en in einem grossen Spielplan 8— 7 8 1 Damena mbanduhr⸗ . Gastspiel 8170 8 Eintritiskarten Mark.05 einschliesslich Steuer. 4 8 ch unt 179 2 5 2 90—— 5 S 5 Moser. + 8* 2 Untere Ciigneiſtr 5.., + Hannelore Ziegler Hheichsbund der Kriegsbeschädigten 1 a K 3,3 Fi— 171 1 in dem Mimectama„Die Haud' und neuen— f 3 f f egenen Iinen balen 2b bene f Kriegslenehmer U. Knlegspinterbliebenen 5 weeee Weinnachisfeiert 5 Osker Wänger Walz- E 4 2. eihnachtsfeier age 0 ſe e 1 Heddaue, 1 Niader⸗ verbringt mau bei beſter Verpflegung Iim TWeeteeeettgdddttt lun minn um Eckroni 60-Eiertei ware Gasthof zum Ochsen Bad Liebenzell. 7 0 Schlitten, Aolonat, 5—— onder- An 86 bot 25 aus beſtem Rohmaterial. deee eee analet + 2 1 emaillie: d zu 11 40 Pfg. per Pfund 8 2 g. Der bopnare Spremapp irat. nur heute morgen und Montag.le 6083 Kaüf.Cssuche. 1 deneee de a 4. 5 drktebFaürit E7, S Fppz Faus Ankauf e ee 50 Grôßhandelspreisen von—15 Pfg. Werden an Ulsk—— eee N—— ö Verbraucher abgegeb e e 8 K. Ferd. Hechel braucher sbgegeben Se du e bce