Bezuospreiſe qu manndeim u Umgebung v. 27. Dez. 1023 b. 2. Jan. 1024 1 U Ul on mart. die monatl. Bezieher verpflichten ſich den er OGeſt uung des Abonnements die wäbrend der Bezugszeit notwendigen preiserhöhungen zu bezahlen. poſſ⸗ ſchecktonte nummer 17500 Karisruhe. Haupt zeſchäftsſtelle Manndeim.. Seſchäfts⸗Nedenſtelle neckarſtadt, wals⸗ dofſtr. o. Sernſpr. Ur. 7031 0n2, 7033, on4, 7048. Telegr.⸗Roͤr. 8 1 iger manndeim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Beilagen: Badiſ⸗ Mittag⸗Ausgabe eAeueſte Aachtichen 2 Sport dom Sonntag— Aus Seit und Leben mit Mannheimer Frauen-Seitung und Mannheimer Muſik-SZeitung Verkaufspreis 100 Milliarden Mark 1923— Nr. 393 Anzeigenpteiſe nach Carif, bei vorauszahlung pro ein⸗ ſpaltige Kolonelzeile für Rugemeine Anzegen.40 Solomark Reklamen 1,20 Goldmark. Fur Rnzeigen an beſtimmten Cagen Stellen und Ausgaben wird keine berantwortung uver⸗ nommen höhere Sewall Streiks, Betriebsſtörungen uſw. otzrechtigen zu keinen Erfaczauſp üchen ür ausgeſallene oder beſchränkte Rusgaben oder ür verſpätete fiufnahme von fin⸗ zelgen. Ruftr. O Fernſpe. ohne Gewähr. Serichtsſt. Mannheim, Deutſchlands Eriedens⸗ u. Arbeitswille Der Reichskanzler ſpricht „Wir erwarten die Tat der Verſtändigung“ Die Vorführungen der„Radioſtunde“ am Dienstag wurden mit einem durch den Telephonieſender im Vorhauße in Berlin über⸗ mittelten politiſchen Weihnachtsgruß des Reichskanzlers Dr. Mar x eröffnet, der u. a. folgendes ſagte: Die Weihnachtslichter brennen, das Feſt des Friedens iſt da. Wie froh und feſtlich war es einſt in allen deutſchen Gauen, wenn wir dies deutſcheſte aller Feſte feierten. Heute ſind es nur wenige, die geben und die empfangen können. Nicht einmal ein Weihnachtsbaum, der früher in jedem, ſelbſt dem ärmſten Hauſe brannte, wird diesmal in allen deutſchen Häuſern brenmen können. Wir ſind verarmt ſo verarmt, daß hunderttauſende deutſcher Volksgenoſſen ſchon froh ſein werden, wenn ſie an den Weihnachtstagen durch die zahlreichen Wohlfahrtseinrichtungen des In⸗ und Auslandes einmal in die Lage kommen werden, ſich ſatt zu eſſen. Am Weihnachtstag ſollen wir Wntbar wler gedenken, die Millionen unſeres verarmten Volkes eine Mahlzeit und ein gemeinſames Beiſammenſein in warmen Räumen unter dem Lichterbaum bieten. Wir müſſen danken den edlen Menſchen, die in Holland und Dänemark, in der Schweiz und der Tſchecho⸗Slowakei, in Schweden und Norwegen, in Heſter⸗ veich und Amerika, die allenthalben in der Welt geopfert haben für das darbende deutſche Volk, für die Aermſten der Armen, dae mit dem Hungertode und mit heimtückiſchen Seuchen ringen. Wir danken dem Auslande, das für die deutſche Not Verſtändnis und Mitgefühl empfand, und war danken auch gerade am Weihnachts⸗ ſtage mit beſonderer Herzlichkeit den Auslandsdeutſchen, die — wo ſie auch immer ihre Exiſtenz begründet haben— mit offenen Händen und deutſchom Herzen gaben, was ſie geben konnten. Wir danken auch den Deutſchſtämmigen in den verſchiedenen Weltteilen umd in den deutſchen Nachbarländern, daß ſie mit ihrer Liebes⸗ tätigkeit ein ſo herzliches Beiſpiel gegeben und in ſo vielen, die bisher gleichgültig oder unwiſſend waren, die Erkenntnis der deut⸗ ſchen Not geweckt haben. 235 Dieſe Hilfsbereitſchaft menſchlich Denkender in allen Ländern der Welt iſt wie ein Lichtzeichen, das uns Hoffnung leuchtet. Aber trotzdem iſt der wahre Friede noch fern, allzu fern. Heute noch ſchmachten Tauſende und Aber⸗ tauſende unſerer deutſchen Landsleute in finſteren 55 Ge fängniſſen, fern von ihren Angehörigen, ohne Weihnachts⸗ baum, ohne We hnachtsfreude, weil ſie ihr Vaterland nicht verraten oder zu ſchädigen vermochten, weil ſie deutſch waren und ihre Pflicht taten als Deutſche. Ihre Vaterlandsliebe, ihre Treue zu Volk und Reich führte ſie in die Kerker. Ihrer, dieſer edlen, treuen deulſchen Mänmer und Frauen, wollen wir heute be⸗ ſonders gedenken und mit ihnen fühlen. Ihnen gilt vor allem unſer herzlicher Weihnachtswunſch nach Freiheit und Frieden. unter den Lichtern des Weihnachtsbaumes wollen wir aber auch ſerner derer gedenken, die ihr Deutſchſein, ihre Pflichttreue als bheutſche VBeamte und Bürger vertrieben hat von daus„ Hof. Dieſen Deutſchen, die in Zeiten größter Not vem Osterlalnd die Treue bewahrten, die alles hingaben, um ge⸗ treu zu bleiben ihrem Deutſchtum und ihrer Pflicht, dieſen wackeren, hochherzihen Landsleuten gilt im beſonderen unſer Weihnachtsgruß. Trübe Weihnachten werden es auch noch für viele, leider viel zu viele andere ſein. Der deutſche Mittelſtand, der einſt Weihnachten ſorglos feiern konnte, iſt zuſammengebrochen. In vielen Angeſtellten⸗, Arbeiter⸗ und Beamtenfamiliem wird keine reine Weihnachtsfreude herrſchen, weil Kündigungen und Erwerbsloſigkeit ſie befallen haben. 13 Mill onen Vollerwerbsloſe gibt es im unbeſetzten Deutſchlond, dazu faſt 2 Millionen Kur zarbei⸗ ter. Hinzu kommen noch die etwa 2 Millionen Vollerwerbsloſen im beſetzten Gebiet und wohl ebenſoviele Kurzarbeiter. Noch nie war die Zahl derer, die kein täglich Brot verdienen konnten, größer. Schmerzlich für alle Betroffenen iſt auch der Beamtenabbau. Die Regierung aber mußte ihn beginnen, und ich habe dem zu⸗ geſtimmt, weil es nach den Zeiten der Inflationswirtſchaſt galt, den Reichshaushalt wieder auf eime ſolide Baſis zu bringen, weil es gilt, dem ſonſt unfehlbar drohenden Staatszuſammenbruch vorzubeugen. ollte die Regierung die Sanierung der kranken 9 99 N 5 Die Neparations kommiſſion bat in ihrer geſtrigen Nachmittagsſitzung die Zuſammen⸗ ſetzung der beiden Sachverſtändigenausſchüſſe gemüß den bekannten Vorſchlägen gutgeheißen. Noch heute werden den be⸗ nannten Perſölichkeiten aus den Vereinigten Staaten, Frankreich Großbritannien, Italien und Belgien die Einladungen zugehen. Der erſte Ausſchu ß, der ſich mit den Währungs⸗ und Budgetfragen beſchäftigt. wird am 1 4. Januar zuſammentreten- Der zweite Ausſchuß, der ſich mit den Fragen der Kapitalflucht beſchäftigt, beginnt ſeine Arbeiten am 21. Januar. Amerikas Vertreter in der Kapitalfluchtkommiſſion. Zum dritten amerikaniſchen Delegierten für die von der Repa⸗ einzuſetzenden Unterſuchungs usſchüſſe iſt von amerkaniſcher Seite Henry Robinſon, Präſident der National⸗ bank von Los Angeles in Kalifornien auserſehen. Robinſon ſoll dem Unterſuchungsausſchuß für die Kapitalflucht angehören. Die deukſch-ſüdſlaviſche Reparationsregelung Wie der„Frankf. Itg.“ aus Belgrad gemeldet wird, beſchloß die von der Regierung mit dem Studium der deutſchen Reparations⸗ frage betraute Miniſterkonferenz auf Grund eines von der Pariſer Repa ationskommiſſion erteilten Ratſchlages, möt Deutſchland 8 5 ie Regelung der noch gus⸗ 5 FV Das Regierunosordan 1 L. er n aufzunehmen. 55 R ationsfragen 2 5— 5 7 2 ear uptdva“ tritt tür raſcheſte Regelung der ernahme 57 4555 dem Grunde ein, weil durch die eventuelle Uebernah gierung durch die Arbeiterparei die Reparations⸗ eee und Frankreich ſich verſchärfen könn⸗ „Trgovinski Gelasnik“ bemängelt das ge⸗ rige Entaegenkommen Deutſchlands gegenüber„Südſlavien Hee⸗ fordert eine energiſchere Stellungnahme der Regierung gegenüber Deutſchland. der engliſchen R bnkroverſen zwiſchen ten. Das Handelshlatt Wort der Bereitwilligkeit zur Verſtändigung. Gerade ſchaft werden für die Erfüllung der Bitte: Herr, mach uns f Sür die Einſchränkung der Luftrüſtungen Volkswirtſchaft erreichen, ſo mußte ſie rigoros die Löſung zweier Aufgaben durchführen, ſie mußte größte Sparſamkeitspolitik treiben, alſo den Beamtenapparat verringern und die Ge haltsjäge der Beamten auf das Exiſtenzminimum herabſetzen, und ſie mußte andererſeits für neue Einkünfte ſorgen. So entſchloſſen wir uns zur Erſchließung neuer Steuerquellen. Wir ſind uns im klaren darüber, daß die neuen Steuern dem Volk ſchwere Laſten auferlegen und daß ſie einen Eingriff in die Subſtanz mit ſich bringen. Wenn wir aber den Staat retten wollen, ſo mußten wir ſolche Maßnahmen durchführen. Ohne Staat keine Ordnung. In der Stadt wie auf dem Lande aber kann Ordnung, die allein Wirtſchafts⸗ 2 0 und Wiederaufbau bringen kann, nur bewahrt werden Zur 8 ch Aufrechterhaltung der Staatsautorität Die ſchweren Steuern alſo, die wir uns auferlegen haben müſſen, kommen ihm wieder durch die Aufrechterhaltung ſtaatlicher Ordnung zugute. Das mögen alle diejenigen Kreiſe bedenken, de zurzeit die neuen Steuerverordnungen brutal finden. Wie in jeder Familie Einnahmen und Ausgaben balanzieren müſſen, wenn die Familie nicht in Schuld und Abhängigkeit geraten ſoll, ſo muß auch der Staat ſeine Finanzen verwalten und unbedingt dafür ſorgen, daß ſeine Ausgaben nicht ſeine Einnahmen überragen. Nuc ſo iſt eine Geſundung im innern möglich. Sehr weſentlich wird eine Geſundung der deutſchen Verhältniſſe von außen her bedingt werden. Das deutſche Volk und die Reichsregierung wollen den Repardtionsverpflichtungen weitmöglichſt nachkommen. Wenn man uns freilich in unſeren wirt⸗ ſchaftlich produktivſten Gebieten an Rhein und Ruhr nicht frel arbeiten läßt und wenn man gewaltſam produktive Wirtſchaftsent⸗ faltung in jenen Gebieten behindert, dann wird es nicht möglich ſein, Neparatlonsleiſtungen zu vollbringen, wie es ſonſt möglich wäre. Nicht mit Gewalt und Unterdrückung läßt ſich Produktions⸗ hebung und Wirtſchaftlichkeit erreichen, ſondern allein n fried⸗ lichem Schaffen ohne Hemmniſſe und ohne Will⸗ kür. Ließe man Deutſchland ſolchen Beweis guten Willens voll⸗ bringen, er würde, davon bin ich überzeugt, überraſchende Ergeb⸗ niſſe zeitigen. Wir haben erneut unſeren Willen zu ehrlicher, opfervoller Verſtändigung bekundet. Mit uns richten ſich die Augen ganz Europas, der ganzen Welt dorthin, wo ſich erweiſen muß, ob auch auf der Gegenſeite der gufrichtige Wille Aee der durch den Krieg und ſeine olgeerſcheinungen geſchlagenen Wunden lebendig iſt. Wir ſind ein beſiegtes Volk, aben ein großes Volk, das leben will, weil es ein Recht auf Leben, Arbeit und Wohlſtand hat. Wir erwarten von der Gegenſeite das offene, e ir er⸗ warten vor allem aber endlich eine Tat der Verſtändigung. Es seht nicht nur üm Deutſchlands Not und Schickſal, es geht um den Frie⸗ den, die Ruhe Europas. Uns Deutſchen ſoll dieſe Weihnacht ein Tag der Hoffnung ſein aber auch ein Tag heiligen harten Entſchluſſes. Wer wollen die Zähne zuſammenbeißen und ſagen, daß nur der verloren iſt, der ſich ſelbſt verloren gibt. Wir wollen und müſſen den Mut um Leben behalten. Wir müſſen, ob arm, ob reich zur at werden laſſen das Wort: Arbeſten und nicht verzweiſeln. Möge uns deshalb die Zukunft lichte ſein und uns den Frieden bringen, der allen verheißen iſt, die guten Willens ſind. 0 Es folgten auf die Anſprache des Reichskanzlers Anſprachen der Reichstagsab. Dr. Scholz(D. Vp.), Dr. Fleiſcher(Ztr.) und Erkelenz(Dem.). Dr. Scholz ſagte u..: Die deutſche Weihnacht 1923 bringt weder Friede auf Erden noch dem Menſchen ein Wohlgefallen. Von außen her wird der Krieg mit anderen Mitteln fortgeſetzt, im In⸗ nern ſind die Laſten faſt untragbar, Und doch ſichnd hier und da vielleicht gewiſſe Anſätze zur Beſſerung erkennbar. Ich denke dabei weder an Poincares wachſende Iſolierung noch an ge⸗ zſſe Strömungen in Amerika, noch an den bevorſtehenden Regie⸗ blagswechſel im England. Nur wer ſich ſeldſt hilft, dem hilft Gott, und aus eigener Kraft fand Deutſchland in den letzten Wochen den Weg aus dem Währungselend. Dazu kommt das ſichtbare Erſtar⸗ ken des nationalen Gedankens im Volke, nicht nur in Bürger⸗, ſon⸗ dern auch in Arbeiterkreiſen. Möge dieſe wirtſchaftliche und natio⸗ nale Geſundung im kommenden Jahre fortſchreiten und Nach einer Havasmeldung aus Waſhinaton iſt am 19. Dezember der enaliſche Unterſtaatsſekretär für die Luftfahrt, der Her zog von Southerland, zum Studium der Fortſchritte der amerika⸗ niſchen Luftfahrt dort angekommen. Er hatte mit Präſident Coo⸗ lidge über die Einberufuna einer internationalen Konferenz zur Einſchränkung der Luftrüſtungen verhandelt und dem Präſidenten erklärt, er teile im allgemeinen die Anſichten der amerikaniſchen Sachwperſtändigen. die den gegenwärtigen Zeitpunkt für eine ſolche Konferenz für nicht günſtia hielten. Angeſichts der allge⸗ meinen Lage in Eurova hat er,. wie Havas hinzufügt, geäußert, er alaube nicht, daß Frankreich geneigt ſein werde. ſich mit einer Ein⸗ ſchränkung ſeiner Luftverteidiaung einverſtanden zu erklären. Franzöſiſche Proteſte Der„Temps erbittet an bervorragender Stelle Angaben der enaliſchen Regierung über den Schritt des Herzoas Southerland. Dieſer Schritt laſſe vermuten, meint der„Temps“, daß der britiſche Unterſtaatsſekretär beauftraat geweſen ſei, eine diplomatiſche Aktion gegen Frankreich zu unternehmen.„Echo de Paris“ veröffentlicht dazu folgenden anſcheinend balbamtlichen Kommentar: Es ſcheint, daß dem Schritt des Herzoas von Southerland wahrſchein⸗ lich eine aleichartige Demarche des britiſchen Ge⸗ ſchäftsträgers folgen wird. Man weiß nicht. um welche Art von Abrüſtunaskonferenz es ſich hier handelt. Es würde erſtaunlich ſein. den Plan einer neuen Konferenz ernſthaft behandelt zu ſehen, ſolande eine Verſtändiaung zwiſchen der Vereinigten Staaten und Enaland über gewiſſe auf der Waſkinotoner Flotten⸗Abrü⸗ ſtunaskonferenz vom Winter 1991½2 formulierte Beſchlüſſ⸗ noch nicht erreicht worden iſt. Noch vor kurzem war eine Polemik engliſcher und amerikaniſcher Blätter zu verzeichnen, die an im Dienſt befindliche Kreuzer, ſowie den Bau von Panzertürmen uſw. an⸗ knüyfte. Andererſeits iſt bekannt, daß die Mächde ſich noch nicht über den Sinn des Abkommens betreffend den U⸗Bootkrieg verſtän⸗ diat haben. das noch aar nicht von allen Sianatarmächten ratifiziert worden iſt.* 7 2 2 2 Die Demarche in paris und Brüßel Miniſterpräſident Poincare hat am Montag nachmittag um 5 Uhr den deutſchen Geſchäftsträger, Botſchaftsrat v. Höſch, empfangen. Die Unterredung dauerte faſt eine Stunde. Botſchaftsrat v. Höſch ühermittelte dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten eine Reihe von Anksgungen, die den Zweck haben ſollen, zu einem modus vivendi im Rheinland und im Ruhrgebiet zu gelangen. Poincare hat mit dem deutſchen Geſchäftsträger die einzelnen Fragen durchgeſprochen und erklärt, er werde ſich mit der belgiſchen Regierung und auch mit den in Betracht kommenden Organen, d. h. mit der Rhein⸗ landskommiſſion und den Beſatzungsbehörden, in Verbindung ſetzen. Nach dem notwendigen Meinungsaustauſch werde er dem tſchen Geſchäftsträger ſeine Antwor! zukommen laſſen. Die Unterredung verlief lt. Havas in konziliantem Tone. Botſchaftsrat v. Höſch hat eine Niederſchrift zurückgelaſſen, in der die Fragen erläutert werden, über die er mit dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten ver⸗ handelte. Zu gleicher Zeit hat det deutſche Geſchäftsträger in Brüſſel eine ähnliche Demarche beim belgiſchen Miniſter des Aeußern, Jaſpar, unternommen, der verſprach, die deutſchen Anregungen zu prüfen und zu antworten, nachdem er ſich vorher mit der franzõ⸗ ſiſchen Regierung ins Benehmen geſetzt hätte. 75 deutſcher Seite wird dazu noch folgender Vericht aus⸗ gegeben: Die deutſchen Geſchäftsträger in Paris und Brüſſel haben bei ihrer neuen Demarche vom 24. Dezember die Vorſchläge der Reichsregierung für die Herſtellung des modus vivendi in den beſetz⸗ ten Gebieten näher präziſiert. Es handelt ſich dabei um die Frage des Wirtſchaftsverkehrs der beſetzten Gebiete mit dem un⸗ beſetzten Deutſchland und mit dem Ausland, um Geld⸗ und Wäh⸗ rungsfragen, insbeſondere die Errichtung der Rheiniſchen Goldnoten⸗ bank, um die Fragen der Rheinſchiffahrt und des Eiſenbahnverkehrs ſowie endlich um die Fragen der allgemeinen Verwaltung und der Geſetzgebung. Die beiden Geſchäftsträger überreichten im Anſchluß an die Beſprechung eine Aufzeichnung über dieſe Fragen. Der fran⸗ zöſiſche Miniſterpräſident und ebenſo der belgiſche Außenminiſter verſprachen, die Aufzeichnung zu beantworten, nachdem darüber eine Verſtändigung in Paris und Brüſſel und— ſoweit noch andere Alliierte beteiligt ſeien— auch eine Verſtändigung mit ihnen er⸗ zielt ſei. Unterrichtung der engliſchen und ſtalienſſchen Regierung Eine Berliner Korreſpondenz batte gemeldet, daß ein deutſcher Schritt auch in London und Rom unternommen worden ſei. Dieſe Melduna entſpricht nicht den Tatſachen. Sie iſt anſcheinend dadurch entſtanden. daß die deutſchen Vertreter in Enaland und Jtalien beauftraat worden ſind. die betreffenden Regterungen über den deut⸗ ſchen Schritt in Frankreich und Belaien zu informiexren. Meinungsaustauſch zwiſchen Paris und Brüßſel Das„Echo de Paris“ meldet, daß der Meinunasaustauſch awi⸗ ſchen Paris und Brüſſel über die auf die deutſche Note vom 24. De⸗ zember zu erteilende Antwort berelts begonnen babe. Dies gehe aus der Mitteilung hervor. daß Poincare und Jaſpar beſehoſſen baben, ſowohl der interallijerten Kommiſſion als auch der Rheinlandkommiſſion die Anregungen für einen modus vivendi vorzulegen, die von der Berliner Regierung ausgearbeitet worden ſind. Es wird alſo. ſo ſchreibt das„Echo de Paris“ an erſter Stelle Sache des Generals Deagoutte und des Oberkommiſſars Tlrard ſein. darüber zu beſtimmen. was in dieſem Vorſchlag mit dem franzöſiſch⸗belaiſchen Syſtem im Rheinland und in Weſtfalen vereinbart werden und was einſtimmia zurückgewieſen werden ſoll. ** 0 Die Verhandlungen, die zwiſchen und Frankreich angebahnt worden ſind, haben am 24. Dezember zu einer neuen Un⸗ terredung zwiſchen Herrn v. Hoeſch und dem franzöſiſchen Miniſter⸗ präſidenten geführt. Der Gegenſtand der Beſprechung waren die Einzelfragen, deren aed im Rhein⸗ und Ruhrgebiet von Deuiſchland zum Gegenſtand direkter Verhandlungen mit Paris ge⸗ macht werden ſoll. Auch die nächſte Zeit wird noch von dieſen Verhandlungen beherrſcht ſein. Dabei ſerweiſt ſich die Einſtellung als richtig, die der deutſche Außenminiſter bei dem Preſſeempfang im Reichstag am vorvorigen Sonntag eingenommen hat. Die Verhand⸗ lungsbereitſchaft Frankreichs geht nicht ſehr weit und gibt zu einer mehr peſſimiſtiſchen Beurteilung allen Anlaß. Die Frage der Militärkontrolle ſpielt dabei eine deutlich ausgeprägte Rolle. Immerhin iſt hier mit der Möglichkeit einer erträglichen Regel zu rechnen, wobei Deutſchland nach wie vor, für etwaige Ko 5 maßnahmen in Fabriken und Kaſernen jede Verantwortung ableh⸗ nen wird. Im übrigen iſt Frankreichs Haltu ſehr klar erkennbar. Die franzöſiſche Negierung hat ein außerordenlih großes Intereſſe an einer für ſie günſtigen Regelung der Reparationsfrage. Der.„Temps bringt als offiziöſes Regierungsblatt faſt Tag für Tag Aftikel, die ſich damit beſchäftigen. Die Gründe diefer Haltung liegen auf der Hand. Frankreich hat mit recht erheblichen inneren Schwierigteiten zu kämpfen. Die Teuerung wächſt und der Franken ſinkt. Deshalb iſt der franzöſiſchen Regierung die Wiederaufrollung der Reparationsfrage een willkommen, als ſie dapon einen finanziellen Ertrag für die franzöſiſche Staatsfaſſe er⸗ hofft. Aus dieſem Grunde erklärt ſich auch das lebhafte Intereſſe, das man in Frankreich an einer auslädiſchen nleihe für Deutſchland hat. Man intereſſiert ſich neuerdings insbeſondere fir einen Plan, der eine Beteiligung des internationalen Kapitals an der deutſchen Reichseiſenbahn vocfteht, und der für Frankreich ſofort eine erhebliche Varſumme abwerfen würde. Auch in deutſchen Wirtſchaftskreiſen findet dieſer 5— ein gewiſſes Echo. Die Reichs⸗ bet, b n derartigen Abſichten indeſſen völlig ablehnend gegen⸗ über, da ſie entſchloſſen iſt, die Reichsbahn nicht internationaliſteren zu laſſen und da die Hoffnung beſteht, daß die Reichsbayn ihre gegenwärtigen finanziellen Schwierigkeiten überwinden und wieder völlig leiſtungsfähig wird. „Aus denſelben finanziellen Gründen intereſſiert ſich Frankreich außerordentlich für die Micumperträge. Dieſe Verkräge ſind nämlich die einzige Quelle, aus der das Ruhrpfand für Frankreich einigermaßen produktiv gemacht werden kann. Da das Ruhrabenteuer einen wirtſchaftlichen und finanziellen Fehl⸗ ſchlaa bedeulet. unter dem Jrankreich ſchwer zu leiden hat, ſo ſind bie Weicumverträge als einziges Aktivum der Ruhrvolitik für Poin⸗ care beſonders wichtig. Die Neuwahl zur franzöſiſchen Kammer wirft ſchon heute ihre Schatten voraus, und zwar in der Weiſe, vaß ſich eine Radikaliſterung und Linksentwicklung der öffentlichen Meinung klar erkennen läßt. Auch dieſe Symptome machen die Micumverträge für Poincare beſonders wertvoll. Dieſe Verträge ſind nach dem heutigen Stand der Dinge ſehr unſicher geſtützt, da — „ — — 2. Seite. Nr. 593 Mannheimer General · Anzeiger(miitag⸗Aus gabe) Donnerstag, den 7. Dezember 1923 die weſtfäliſche Induſtrie die Anleihen, die ſie für die Ausführu der Verträge braucht, im Ausland nur zur einem geringen Tel 50 erhalten können. Die Verträge ſchweben alſo elbſt bei ihrer Be⸗ grenzung bis zum 15. April ziemlich in der Luft. Man hat des⸗ halb in Frankreich großes Intereſſe daran, die deutſche Regierung Als Vertrags partnerin zu gewinnen, oder aber der weſtſäliſchen In⸗ duſtris eine Anleihequelle zu öffnen. Die einzige inländiſche Quelle dieſer Al iſt die Rentenmark, die aber nur Kredite geben wird, wenn ihre Hypotheken im rheiniſch⸗weſtfäliſchen Gebiet eingetragen werden können.„So ſpielt auch dieſe Frage gegenwärtig eine Rolle und es iſt möglich, daß die Beſatzungsbehörden eine Uebertragu der Rentenbankrechte auf Ruhr⸗ und Rheingebiet zulaſſen, doch iſt die Frage noch keineswegs entſchieden. Die Errichtung einer rhei⸗ niſch⸗weſtfäliſchen Goldnotenbank hängt von der Regelung dieſer grundſätzlichen Frage ab. Der deutſchen Regierung kommt es vor allen Dingen darauf an, den Zuſtand vor dem Ruhreinbruch wieder herzuſtellen. Hier zeigt aber Frankreich völlig die Kehrſeite ſeder Verhandlungsbereit⸗ ſchaft. Es nimmt Anfragen, die ſich auf dieſen wichtigen Punkt be⸗ ziehen, wohl entgegen, überweiſt aber ihre Erledigung entweder an Herrn Degoutte oder an Herrn Tirard. Daraus geht deutlich das Beſtreben hervor. die eigentlichen Rhein⸗ und Ruhrfragen aus der ummittelbaren Verhandlung auszuſchalten. Daß es Deutſchland in erſter Löſung disſer Fragen ankommt, ſo beſteht aller Grund, den rhandlungen mit der gebotenen Skepfis gogenũüder zuſtehen. 2 72 5 Arlaub Dr. Streſemanns Der Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann verſieß geſtern Ber⸗ kn, um für eine 2 Zeit in Lu gano Erholungsaufenth zu nehmen. Die Reiſe dient lediglich dieſem Zweck und hat keine volitiſche Bedeutung. Dr. Streſemann wird im der zweiten Januarwoche wieder nach Berlin zurückkehren. Die Reiſis des Franken ODer franzöſuche Finanzminiſter De Laſtenrie hat gaeſtern im Senat bei der Beratung zweier Budgetzwölftel für das pecourable Budaet das Wort erarifſen, um ſich über die Kriſe des franzö⸗ fiſchen Franken auszuſprechen und im allgemeinen über die Finanzlaae, die auf den Wechfelkurs drückt. Was auf Frankreich und auf der geſamten Welt laſte, ſei die Nichtausführung des Friedeng⸗ vertrages von Verſailles durch Deutſchland.(11) Es ſei bedauerlich. daß mamn dieſe Wahrheit nicht früher beariffen habe. Es ſei aber auch bedauerlich, daß im Augenblick der Unterzeichnung des Friedensver⸗ troces die Fraue der interallilerten Schulden aus Managel an Solida⸗ rhät nicht geregeit worden ſei. was in manchen Ländern eine Kriſe des Wechſelkurſes, in anderen eine Arbeitsloſenkriſe bervorrufe. Der Finanzminiſter iſt der Anſicht. daß ſich die volitiſche Lage ſeit einem Jabre verbeſſere. Mit Feſtiakett. Kaltblütiakeit und durch Arbeit Her Finanzminlkſter macht es ſich denn doch elwas zu ſeicht. wenn einſach alle Schuld auf Deutſchland ſchlebt. In Wirklichkeit lieaen Dinge doch ſo, daß das Ausland aeagen die Politik Poincares von neſem Mißtrauen erfüllt iſt und der franzzöſiſchen Staatswirtſchaft nicht mehr zutraut. daß ſte aus eigener Kraft ſich zu ſanieren vermag. Abbau der Nuhrbeſetzung? Wle Ser„Fraltfurter g“ aus dem Nuhrgeblet— wird, verdichten ſich in den ifen der Beſaßungstruppen dſe Nach⸗ richten, am 11. Januar mit dem Abzug des größten eiles der im N ebiet vorhandenen belgiſchen u. franzöſiſchen Soſdaten zu rechnen So 22 die Beſa des Bezirks N uſen, vor allem die, die auf dem flachen Lande umterge⸗ ſind den Befehl erhalten, alles für den Abtransport reiten, der am 11., Januar beendet ſein muß. 17 12 Bochumer eingetroffen. Es kann—8 t· werden, daß der größte Tefl der Beſatzung abz und Kommandos in den wichtigeren Zentren des Nuhrgebiets der Ronflikt mit Afghaniſtan —— der Ruſſiſchen Telegr.⸗Agentur hat der ghaniſtan Preſſevertretern gegenüber er⸗ klärt, das engliſche Ulttimatum an Afghaniſtan werde die gleiche Wirtung haben wie ſeinerzeit das Ultimatum Lord Curzons an rweiteren Verſtärkung die Sowietreg der Freundſchaft beitragen. Ein engliſcher Herrſchaft ſtehen, zweifellos eine Empörung bervor⸗ eldungen über eine Zuſammenziehung bedeutender toter Streitkräfte in Turteſtan wurden von dem ruſſiſchen Vertreter eniſchleden dementzert. 27 5„ Nintſterprüſdent Bolncars het am Montag vormittag den Jeſandten von Afghantſtan empfangen. EPFPF men e An erri— J. den Führer der Camelots u roi Marius Plateau frantaiſe erſchoſſen hatte, freigeſprochen. Wer, wenn daß Baterzand in Not iſt, einen anderen Gedanken als deſſen Nettung fült, it nicht wert, in einem freien Staat mn leben Fr. M. von Klinger, r 17 7 7 1 Rlte Mannheimer Familien Die Ramillengeſchichtliche Vereinlauna des Mann⸗ tenner Altertumsvereins legt einen ſtattlichen. 181 Seiten umfaſſen⸗ den. mit 20 Abbildungen geſchmückten Band Uuf den Weihnachtstiſch. Doppelband 74 ihrer Schriftenreihe„Alte Mannheimer fa⸗ milien“. Man muß dem bochverdlenten Herausgeder, Dr. Flo · rian Waldeck. für die mübevollen Stunden. die er dieſem Buche in treuer Hingebung wibmete, und den Verfaſſern der einzeinen Bel⸗ trüge für die erſolareiche Mitarbeit an dieſer ſchönen Veröffentlichung betalichen Dant ſagen. Wie die früberen Bände düldet auch dieſes neue Famillenbuch eine wertvolle Bereicheruna unſerer Stadt⸗ geſchichte und zunleich ein Denkmal pietätvoll gepfleaten Namilien⸗ ſinnes und ernſter, qründlicher Familienforſchung. Folgende Familien ſind in dem neuen Buche behandelt: Zunächſt die um die Pflege don Kunſt und Wiſſenſchaft unter dem Kurfürſten Kart Theodor verdiente Beamtenfamilie v. Stengel. aus der auch in baueriſcher und badiſcher Zeit eine ganze Reihe bervorragender Männer dervorgegangen iſt. Von den badiſchen Stengels ſind meb⸗ tere uls dohe Staatsbeamte zur Stadt Mannbeim in nahe Beziebung getreten. Der Verfaſſes dieſes Auffatzes iſt Rechtsanwalt Dr. Otto Keuberaer. In der von Dr. Rudolf Haas bebandelten nieder⸗ kheiniſchen Familie Thorbecke, deren Mannbeimer Zweig 1812 Nerber vervſtanzt wurde iſt das Aufblüden der einbeimiſchen Tabak. induſtrie erkennbar. Nicht nur Kaufleute. ſondern auch Gelehrte ſind aus dieſer Familie hervorgegangen. Der zu frübe verſtorbene Poli⸗ tiker Franz Thorbecke iſt als Führer der hieſigen Nationalliberalen Partel noch in beſter Erinnerung. Die von Leopold Göller age⸗ ſchilderte Entwicklung der Familie Vögele zeiat den Aufſchwung aus den einfachen Verhältniſſen zünftigen Schmiedehandwerkes zum grofinduſtriellen Fabrikbetrieb. der ſich unter Urich Joſeph Vögele und ſeinem Sohne. Geh. Kommerzienrat Heinrich Vögele, vollzog. Dr. Florian Waldeck beſchreibt in Mitteilungen über die Natur⸗ forſcherfamilie Schimper namentlich die Verdienſte des Botanikers Karl und des Forſchunasreiſenden Wilhelm Schimper. Einen beſonderen Tell bildet wegen ihres Umfanges und der großen Jatl der bebandelten Perſönlichkeiten die Geſchichte der Fa⸗ wmilſe BDaerwem., die Nrektor Kurt Baſſermann, der Schwie⸗ deg ctif dem Gebiste der Erforſchung ſeiner Familiengeſchichte he Erm Vaſſermann, dargeſtellt hat. Es iſt von Dnterae, Neſer wit vielen bemerkenswerten Eintelhelten börfanen⸗ unnd kukurgsfan cklichen Inhalts ausgeſtatteten Darſtellung e gleſchen der Gegend von plariſche den Redaktionsräumen der Action E Die Separatiſten in der Pfalz Der Reichsmimiſter des Auswärtigen Dr. Streſemann hat, wie halbamtlich gemeldet wird, den franzöſiſchen Botſchafter in Berlin empfangen und dabei vornehmlich die Zuſtände in der Pfalz zur Sprache gebracht, die bereits Anlaß zu zahl⸗ reichen Proteſten an die franzöſiſche Regierung gegeben haben. Dr. Streſemann hat dieſe Proteſte dem Botſchafter gegen⸗ über wiederholt und als weiteres Material dem fränzoſi⸗ ſchen Botſchafter eine umfangreiche Aufzeichnung überſandt, worin der Nachweis erbracht iſt, daß offenbar ein planmäßiges Zuſammenarbeiten der ſeparatiſtiſchen Banden und der Be⸗ ſatzungsbehörde vorliegt, was ſich insbeſondere qus der Erklärung ergibt, die der franzöſiſche Delegierte in Ludwigshafen am 21. Dez. gegenüber der Beamtenſchaft von Ludwigshafen abgegeben 8¹ und die auf die Anerkennumg der Separatiſten als Inhaber der Staats⸗ gewalt hinausläuft. Schkeßlich hat Dr. Streſemann nachdrücklichſt die unverzügliche Wiederherſtellung vertrags⸗ mäßiger Zuſtände in der Pfalz gefordert. Ein unverſtändliches Derbot General de Metz hat ohne jeden Grund die Konzerte des Pfälziſchen Landesſymphonie⸗Orcheſters ver⸗ boten. Durch diefes Verbot ſind etwa 50 Künſtler unmittelbar vor Weihnachten brotlos geworden. VDon den Franzoſen erſchoſſen Am Sonmtag abend um.30 Uhr wurde der auf dem Gutshof Ludwigshof bei Speyer beſchäftigte Arbeiter Schuſter auf dem Rheindamm von einer franzöſiſchen Wache anläßlich einer Paß⸗ könttolle erſchoſſen. Sein Begleiter wurde feſtgenommen. der Düßſeldorfer Schupo⸗Prozeß Aus den Nr Vernehmungen iſt bemerkenswert die Ausſage des holl ändiſchen Kaufmanns Fecke. Ihm iſt am 30. September auf dem Hindenburgwall von einem Sonderbündler der Revolver unter die Naſe gehalten worden, mit der Aufforde⸗ rung, den Platz zu verlaſſen. Als er ſich als Ausländer zu erkennen gab, hat man ihn in Frieden gelaſſen. Mit den Ausſagen des belgiſchen Kaufmanns Chauvin. waren die Ausſagen der als Zeugen vernommenen franzöſiſchen Gendarme Benard und Coulih nicht in Einklang zu bringen. Der Zeuge Chauvin blieb ſedoch bei ſeiner Ausſage, gzuerſt von den Sonderbündlern geſchoſſen worden ſei und daß darauf die Schupo einige Schreckſchüſſe abgegeben and erſt dann das Feuer erwidert habe. Er erklärt, daß er keine Sympathien für Deutſchland habe, ſein Herz ſchlage für Frankreich, ex müſſe aber die Wahrheit ſagen. Angeheuerſiche Strafankräge Jn der geſtrigen Verhandlung gegen die Schupo geantragte der Anklagevertreter gegen Dr. Grützner, weſcher es fertig ge⸗ bracht habe, an einem Nachmittage Hunderte blutiger Opfer zu ver⸗ urſachen, wegen Mordes J) die Todesſtrafe(. Gegen die anweſenden Angeklagten Leutnant Beyer, Oberleutnant Boden⸗ ſtein, Polizeikommiſſar Eſſer, beantragte er die Höchſtſtrafe, lebenslängliche Zwangsarbeit, für den Oberteutmnant Pohl, der die Hauptverantwortung trage, Zwangsarbeit, ebenſo füür Hauptmann Pfefſer, Oberleutnant Höfner und für Hauptmann Paszlack ließ der Staatsanwalt die Anklage auf Todſchlag fallen, für Leutnant Heuydt hielt er die Anklage aufrecht. Bezüglich der übrigen Schupobeamten überläßt er dem Gericht zu beuzzeilen, welche Strafen ihnen zuzuerkennen ſeien. Ewers habe einen Franzoſen mißhandelt und dafür eine exem ⸗ ſche Straſe verdient. Für den ſtädt. Poliziſten Krieg dean⸗ tragte er eine hohe Gefüängnisſtrafe, Franzöſiſche To desurteile gegen Deutſche Das 14 5 der franzöſiſchen Rheinarmee in Mainz verurtellte drel Deutſche aus Stuttgart namens Schneider. Bach und Auguſt, wegen verſuchter Zerſtörung einer ſtrecke im beſetzten Gebiet in Abweſenhelt zum Tode zu den Koſten des Progeſſes. Rein Reichskommiſſar für Thüringen Wie halbamtſich mi ut wird, iſt die die Er⸗ nennu eines enme ſth Ar nicht die zutreffend. Es iſt vielmehr zu hoffen, daß gewiſſe Frogea, die erweckt die ern orgnis der Reichsreg ben. d Ver⸗ — 1+ eökeingiſchen Na eine eee ung Ruben werden Zu den Vorgängen in Thüringen erfährt noch das„B..“, daß die Neichsreglerung in der vergangenen Woche eine Deputation. be⸗ ſtetzend aus Reichskommiſſar Kuenzer vom Reichsinnemmink⸗ ſterium. Miniſterialrat Mende vom Neichsjuſtizminiſderium und Oberreglerungsrat von Hagenow nach Thüringen geſandt um ſich über die Juſtände in Thürtngen Klarheit zu verſchaffen. Da auf Grund des Berichts der Kommiſſton eine Enſſcheidung noch nicht ergangen iſt, wird möglicherweiſe im Laufe dieſer Woche die nifſendung einer Unterſuchungskommſſion nach Tüd⸗ ringen erfolgen. zu entnehmen. wie viele bedeutende Angebörige dieſe Familiez im Kaufmannsſtand. in der Politik. in a und Wiſſenſchaft zählt und wie viele ſich im öffentlichen Leben bervorgetan haben. Möge dieſes dant tatkräftiger Opferfreudiakeit unter ſchwierigen Verbältniſſen ent ⸗ ſtandene Buch recht viete Lefer und Freunde finden und zur Stär⸗ kuna der Heimatliebe und des Familienſinnes in unferer Stadt beitragen. 8 V. 1 Theater und Muſik Mannheimer Nafionaltheuter. Die Intendanz ſchreibt uns: In Ni. 502 des„Mannheimer Generalanzeigers“ iſt bei Beſprechung der Aufführung von„ Erzühlungen“ ausgeführt, daß es CCCCCCCC n rde, ferner e rle n mit 8 ing nicht erneuern wolle und daß Irene Eden—1 Opern⸗ ereedee a. M. e habe. Hierzu wird feſtgeſtellt: nne Geier 2— 4 die Abſicht, on eine auswärtige Bühne abzuſchließen; Hans Bahling iſt noch bis zum Ablauf des Thoaterſahres 1925/20 an das Nationalthegter gebunden. Irene Eden hat keinen Vertrag mit dem Opernhaus Fron—447 den in Verhandlungen mit dem Nationaolthecter Man un e Frankfurt für das nächſte Spielfahr.— d. Schri leftung: Wir freuen uns, daß die Theaterlettung durch dieſe ra und ſachlich beſtimmte Erklärung den im Theaterpublikum zirku⸗ Aube uen e ee e e ndeutun erreicht. n es Aenne Gler r nicht bei dem„vorläufig“! Wledereröffnung des Wiesbudener Siaatstheaters. Vor genau neun Monaten war das Bübnenhaus des Staatstheaters[Großes Haus) durch einen gewaltigen Brand heimgefucht worden, der. wie erinnerlich, kurz nach Beendigung einer Aufführung des„Rienzi“ wahrſcheinlich auf der Hinterbühne zum Ausbruch kam. Faſt unver⸗ züüalich hatten damals die Wiederaufbauarbeiten eingeſetzt, die nun in einer, zumal den Verhältniſſen entſprechend, bemerkenswert kurzen Zeit. das Gebäude in altem Glanz erſteben ließen. In den dreipſertel Jahren des Aufbaues iſt eine Rieſenſumme zielbewußter, opferfreu⸗ diger Arbeit geleiſtet worden, finanziell ermöalicht durch die Unter⸗ ſtützuna des vreußiſchen Stagtes und weitgehende private Hilfelei⸗ ſtung. Das Theater zeigt zußerlich beute wieder den Formenreich⸗ tum und die Pracht von einſt, ſa es konnte im Innern durch eine Reihe techniſcher Neuerungen erhebliche Verbeſſe⸗ rungaerfabren. Bedeutſame ſzeniſche Möglichkeiten ergeben ſich zumal aus der Neuanlage des Beleuchtungsapparates und der Ver⸗ ſenkunasmaſchinerie. Die Oeffnung Vorhanasgaſſe kunn durch eingebaute Ferſchtebbare Türme erheblich verengert. andererſeits können bei weitem Proſpekt aroße Teile der Hinterbühne in das Böhnenbild einbezogen werden, und allen neuzeitlichen Anforderun⸗ Die Ausgaben des Keiches Wie wir hören, rechnet man damit, daß die Reichsaus⸗ gaben für das erſte Vierteljahr 1924 etwa 1300 Millionen Gold⸗ mark betragen werden. Man hofft, dieſen Belrag durch die neu ausgeſchriebenen und noch nach der dritten Steuernotvergrdnung in Kraft tretenden Abgaben beibringen zu können und eLin Gleich⸗ gewicht im Haushalt herzuſtellen. Ausgenommen ſind die Aus⸗ gaben, die von den Beſatzungstruppen erfordert werden. Man ſchätzt dieſe Ausgaben augenblicklich auf etwa 70—100 Millionen Goldmark montlich, alſo auf mehr, als das ſtehende Heer in Deutſch⸗ land früher verbrauchte. Inſoweit der Reichsetat von dieſer Be⸗ laſtung befreit werden kann, iſt zurzeit noch Gegenſtand der Erör⸗ terungen innerhalb der Reichsregierung. Eine Sparkommiſſion Durch eine Verordnung hak der Reichspräſident auf Vorſchlag der Reichsregierung unter dem Vorſitz des Sparkommiſſärs a. D. Saemiſch eine dreigliedrige Kommiſſion eingeſetzt, der e⸗ obliegt, eine Vereinfachung der Verwaltung und eine Verringerung der Ausgaben des Reiches durchzuführen. Die näheren Richtlinien über die Befugniſſe der Kommiſſion werden von der Reichsregierung aufgeſtellt. Zu Mitgliedern der Kommiſſion wird vom Reichspräſi⸗ denten Staatsſekretär z. D. Felir Bu ſſch und Wirklicher Geheimrat Staatsſefretär z. D. Dr. Theodor Lewald derufen worden. Das Schickſal der„Dixmulden“ Der franzöſiſche Lenkballon„Dixrmeiden“, 3 vor neun Tagen zu einem Flug in Nordafrika aufgeſtiegen iſt, und von dem ſeit vergangenen Samstag jede Nachricht fehlt, wird nunmehr verloren gegeben. Die Meldungen einiger nordafrikaniſcher Militär⸗ ſtationen, in der Nacht vom Montag zum Dienstag die Lichter des Luftkreuzers geſehen zu haben, haben ſich als irrtümlich erwieſen. Auch die Nachfo chungen auf dem Meere, an denen außer einem franzöſiſchen Geſchwader auch mehrere engliſche und italieniſche Schiffe beteilicſt ſind, haben bisher keine Spur von dem ver⸗ ſchwundenen Luftſchiff aufzufinden vermocht. In Kreiſen der Admirali:ät nimmt man an, daß das Luftſchiff, das ſeit e ſeine Motore nicht mehr gebrauchen konnte, in der Wüſte eine Notlandung vorgenommen hat und man hofft, daß auf dieſe Weiſe wenigſtens die Beſatzung gerettet werden konnte. Samt⸗ liche nordafrikaniſchen Fliegerſtatioanen haben Befehl erhalten, ſich an der Suche nach der vermißten Mannſchaft beteiligten. An Bord befanden ſich außer der gewöhnlichen Beſatzung noch mehrere Offt⸗ ziere vom Generalſtab, insgeſamt 50 Perſonen. Das Luftſchiff iſt im Jahre 1916 auf der Zeppelinwerft gebaut. Es trug im deutſchen Dienſt den Namen„Nordſtern“ und iſt im Jahre 1920 auf Grund des Verfailler Vertrags an Frankreich aus⸗ geliefert worden. ven iſelos kommt zeitweilig zurück Die Negierung erhielt von Veniſelos die Nachricht, er habe ſich nach langer Ueberlegung entſchloſſen, dem an ihn gelangten zu folgen, zeitweilig nach Griechenland kommen, um zur—2 der Lage belzutragen, beharre aber auf dem Entſchluß, nicht auf die politiſche Bühne zurückzukehren. Er werde am 29. Dezember von Marſeille abſahren und bitte, ihm keimerlei Empfang zu bereiten. Ein polit ſcher Mordanſchlag! Wie die„Konſtanzer Zeitung“ berichtet, ſind die Kriminalbehür“ den einem politiſchen Mordanſchlag, der dem Vernehmen nach gegen eine Perfönlichkeit aus det Umgebung des Prinzen Max in Salem gerichtet war, auf die Spur gekommen. Dem energiſchen Zugrelſen der Staatsanwaliſchaft Konſtanz gelang esg auf einem abgelegenen Hofgut bei Pfullendorf dreli der Tatet nol vor Ausführung der Tat feſtzunehmen. Letzte Meldungen Schneefälle und Verkehrsſtörungen Berſin. 27. Dez. Am Heillgen Abend und den beiden Weſt⸗ nachtsfeiertagen haben Schneefälle n aanz Len aran erbeblichen Schaden angerichtet: namentlich Poſt. Telearav⸗i und Eiſenbahn haben ſehr gelitten. Infolae der aroßen Schneever⸗ webungen mußten zahlreiche Jüge ausſallen. Die in Berlin eintref⸗ fenden Fernzüte. namentlich aus Süddeutſchland. batten aroße Ver⸗ ſpätungen. bis zu dier und lechs Stunden. Viele Telearavben⸗ und Telephonſtangen in Verlin und auch im Reich wurden umgeworfen, ſo daß der aanze drabttiche Verkebrerbeblichaebemmt worden iſt. Ein beſonders ſtarker Schneeſturm tobte während des ganzen erſten Weihnachtsfelertages im Rieſengebirde. Der Schnee wurde an vielen Stellen meterhoch emporgetürmt. Auf dem Kamm des Nieſenaebirges war der Aufenthalt lebensgefährlich. Die Strecke Schreiberbau—Brüntbal iſt durch einen auf der Streche ſteckengebliebenen Zun geſperrt. Paris, 27. Deg. Nach einer Havasmeſdung aus Nabrtd teilt die Polizei die Entdeckung einer Verſchwörung mit. wodu am 28. zember eine kommuniſtiſche rebolutiona⸗ re Bewegung gleichzeitig in Spanien und Portugal ins Werk ge⸗ ſetzt werden ſollte In den kommuniſtiſchen Kreiſen von Madrid Sevilla, Palma(Maorca), San Sebaſtian, Bibao und mehreren Bergwerksorten in Aſturien ſind Verhaftungen erfolgt. 1 gen entſwricht auch der Einbau des Nundhorizontes. Das Kuppeldach iſt weſentlich ſchwerer. folider und traafühiger als das frühere gefer⸗ tigt. Der Anlage von Schutzvorrichtungen gegen Brandaefahr wurde arößte Sorafalt zuaewandt. insbeſondere durch Anbringen ſelbſttäti⸗ ger Feuermelder. Die Geſamtkoſten des Aufbaues dürften ſich etwa dreiviertel Millionen Goldmark belaufen.— Die Eröffnuna des Haufes geſtaltete ſich gemäß der muſtergültigen und alle Erwartung überbietenden Aufbauarbeit zu einem feſtlichen Ereianis im ſchönſten Sinn. Waaners„Lobenarin' in meiſterhafter ſzeniſcher und muſikaliſcher Wiedergabe, von trefflichen darſtedertſch⸗geſanalichen Kräften zur Wirkung gebrucht. wurde Weibe unt alückliches Vor“ zeichen für die künſtleriſche Geltung einer uns neu Wuhenkten Heim ſtätte deutſcher Kunſt und Kultur, der nach dieſer weierſtunde eine Zeit alanzvoller Entwicklung gewiß erſcheint. Das ausverkaufte Haus zeiate ſich der Bedeutung des Taaes eindrinalich bewußt und feierte in dankbarer Anerkennuna alle Beteiligten, die Darſteller. den In⸗ tendanten Dr. Hagemann, den Spielleiter E. Mebus. den mufikaliſchen Veiter, Prof. Mannſtaedt. durch ſtürmiſche und immer wiederbolte Beifallsbezeuaung — Heinrich Leis. Dresdner Muſtk-Araufführungen. Generalmuſiidirektor Fr. brachte die„Luſtſplelouvertüre“ ſeines Bruders au Buſch im letzten Sinfoniekonzert der Staatskapelle zur Ur⸗ aufführun 4 Es bleibt eine ne Sache um komponiere Virtuofen. Bei allem Grotesken dieſes Orcheſterſcherzos mit Bläſer alen und Schlagzeugeffekten zeigte der Meſſter des Geigenſpiels und Farbfreude und eine erſtaunltche Technik des Orcheſters⸗ aber der Reger⸗Brahms⸗Verehrer lpen ſie doch nicht mit ſeinem Orcheſterwerk durch, und der Beifall, man tags zuvor in ein Sonderkonzert dem Virtuoſen Adolf Buſch ſpendete, klang hier iir der raſſigen er durch die Staatskapelle unter Fritz Buf recht matt.— Der Wiener Hans Gal kam in demſelben Konzen unter Buſchs Leitung mit dem gediegenen Chorwerk„Mors et vita, u Worte. Dem Orcheſterpart in ſeinen Vor⸗ u. Zwiſchenſpielen und kontrapunktiſ hen Durcharbeitung eine gewiſſe Selbſtändig⸗ keit zuge dacht.— 3 Mufikindividualität ringt hier nach nevem usbruck. Der anweſende Komponiſt konnte wiederholt für den Bei⸗ danken.— Starke Eindrücke erhielt man bei einer Jubiläums⸗ feſer von den Uraufführungen der Männerchorwerke und Liedet des Chormeiſters der Staatsoper. Karl Pembaurs. Der Kom⸗ — der die Chöre ſelbſt leltete, iſt ein Eigener, oft ſpröde in einem R nach Stil, herb ic ſeinen Harmonien und doch von keſer muftkatiſcher Urempfindung. Die Geiſtlichen Sonet ten 1+1 Körner, die Szenen aus dem Leben Chriſti geben, nd in ſhrer muſikaliſchen Konzeption und in ihrem Ausdruck ein des Kunſtwerk und weiſen ihm in der Chorliteratut hatte ſich im vorletzten Sinfoniekonzerte des rt eine bedeutende St direk⸗ nwart eine en ellung zu.— Generalmuſikdirek⸗ 1 deh f N es 8 ng iſi⸗ rat or ir⸗ 1 * Af Fr.e 8 An.n. Ana — — Sr Senkun Donnerskag, den 27. Dezember 1923 Mannheimer General-Anzeiger(mittag⸗Ausgabe) 3. Seitke. Nr. 593 Stäotiſche Nachrichten Nufnahme des Eiſenbahnverkehrs mit dem beſetzten Gebiet 1. Reiſende nach und von dem beſetzten Gebiet können vorläufig nur nach den Tarifübergangspunkten Maxau, Rheinsheim, Lußhof, Mannheim, Worms, Darmſtadt Hbf. in Richtung Mainz, Gold⸗ ſtein und Höchſt(Main) in Richtung Mainz über Frankfurt(Main) abgefertigt werden. Weitere Uebergangspunkte nach dem Rhein⸗ und Ruhrgebiet werden demnächſt bekannt gegeben. Von dieſen Uebergangspunkten ab haben die Reiſenden für die Weiterreiſe neue Fahrkarten zu löſen. Die Regiebahn verlangt Zahlung in franzöſi⸗ ſchen Franken. Ebenſo kann Gepäck nur bis zu dieſen Tarifüber⸗ gangspunkten abgefertigt werden; für die Weiterabfertigung des Ge⸗ päcks müſſen die Reiſenden ſelbſt beſorgt ſein. Reiſende nach Sta⸗ tionen des Gebiets müſſen im Beſitze der für die Einreiſe in das beſetzte Gebiet vorgeſchriebenen Päſſe ſein Die Paß⸗ und Zollkontrolle findet im allgemeinen auf der erſten Station des be⸗ ſetzten Gebiets ſtatt. 2. Nach Aufnahme des Güterverkehrs nach den Stationen des beſetzten Gebietes können Güter(ausgenommen Expreßgutſen⸗ dungen) dahin wieder aufgeliefert werden. Die Sendungen müſſen bis zum Tarifübergangspunkt frankiert werden. Für die Weiterbe⸗ förderung wird die Fracht in Ueberweiſung vom Empfänger erhoben. Nachnahmebelaſtung, Angabe des Intereſſes an der Lieferung und nachträgliche Verfügung des Abſenders ſind nicht zugelaſſen. Bei zoll pflichtigen Gütern muß die Einfuhrbewilligung der interalliierten Zollbehörde den Frachtbrieſen angeheftet ſein. Nähere Auskunft er⸗ teilen die Güterabfertigungen. 3. Zulaufgenehmigungen für Sendungen nach Stationen des be⸗ bten Gebiets und für Sendungen über die Grenzbahnhöfe Winters⸗ dorf, Kehl, Breiſach, Neuenburg und Palmrain ſind vorerſt nicht mehr nötig. Wegen der Wiederaufnahme des Perſonenverkehrs zwiſchen Baden und der Pfalz haben in den en Tagen Verhandlungen zwiſchen der Reichsbahn⸗ direktion—— und der Regie⸗Eiſenbahndirektion Ludwigshafen a. Rh. ſtattgefunden. Auf Grund des Ergebniſſes der Verhandlin⸗ gen kann damit gerechnet werden, daß vorausſichtlich bis Ende Dezember ein beſchränkter Perſonenzugsverkehr über die badiſch⸗ pfölziſchen Rheinübergänge aufgenommen werden wird. Die Ein⸗ richtung eines Zugsverkehrs über die Rheinbrücke iſt wahr⸗ ſcheinlich bis 2. Januar zu erwarten. Wiederausgabe von Sonntagsrückfahrkarten nach der Bergſtraße. Die durch die Umleitung der Züge Frankfurt⸗Darmſtadt aufge⸗ tretenen Betriebsſchwierigkeiten hatte die Aufhebung der Sonntags⸗ karten nach der Bergſtraße erforderlich gemacht. Da die Züge nun wieder direkt fahren, iſt nunmehr auch die Ausgabe der Sonn⸗ tagsrückfahrkarten nach Auerbach Bickenbach(Heſſ.), Eber⸗ ſtadt(Kr. Da.), Jugenheim(Bergſtr.), Seeheim, Weinheim und Zwingenberg wieder zugelaſſen. Die Ausführung des Keichsmietengeſetzes Die Bekanntmachung des Arbeitsminiſteriums vom 24. Oktbr. 1923(Staatsanzeiger Ne, 247 vom 24. Oktober 1923) iſt mit Wir⸗ kung vom 1.—— 1924 abgeöndert worden. Darnach iſt die Reichsrichtzahl für die Lebenshaltungskoſten(Reichsindexziffer) als Bervielfachungszahl für die Grundzahlen der Inſtandſezungs⸗ arbeitenzuſchläge und des Verwaltulngskoſten⸗ zuſchlags aufgegeben und zur Goldmarkberechnung übergegangen worden, weil ſich dieſe Berechnung a im geſchäſt⸗ be wiſchen allgemein durchgeſetzt hat. ner iſt die 5 e und große 5 55 ſammen auf 15 vom Hundert der Grundmiete ſowie die für den eee ee e auf 1,5 vom Hundert der Grund⸗ miete in den Städten über 6000 Einwohner und auf 1 vom Hun⸗ dert der Grundmiete in den übrigen Gemeinden erhöht worden. Die Erhöhung der Grundzahlen gegenüber den bisherigen Grund⸗ gahlen erſchien geboten, weil der Goſdmarkbetrag ſeit einiger Zeit niederer iſt wie die bis ſetzt als Vervielfacher beſtimmte Reichs⸗ inderzahl für die Lebenshaltungskoſten und ſich ſonſt niedrigere Zuſchläge wie auf Grund der früheren Grundzahlen ergeben hatfen. Sodann war bezüglich der Grundzahl für laufende und große In⸗ ſtandſetzungsarbeiten eine beſondeer Erhöhung erforderlich, um dem Hausbeſitzer die nötigen Mittel für die dringende Unterhaltung der Höuſer in die Hand zu geben. Auserdem hat das Arbeitsminfſterium in einem Runderſaß un die Vezirksäömter beſtimmt. daß für die Berechnung der Dezembermiete. insbeſondere der am 1. Januar 1924 nach⸗ träglich zu bezahlenden Miete fſir den ganzen Mona! Dezember 1923 als Vervielfacher der Grundzahlen des Inſtandſetzungsarbeiten⸗ zuhlogs und des Verwaltumasfoſtenzuſchlaas die am 1. Dezember 9023 maßgehende Reichainderzahl fſür die Lebensbaltungskoſten vom 28. November(rund 1½ Billſonen) anzuwenden iſt. weitere Senkung der Lebensbaltungskoſten um 7 vom hundert 38. 128,3 Prozent, der Er⸗ Nüdama des Goldniveaus von 138.0 auf 189.7 auf 169,6 Prozentk der Vorkriegszeil nãhrungskoſten von Fot e lgebliebenem Markkurſe konnte ſich erneut eine Kleinhandelspreiſe vollziehen. zumal auf der einen Seite die Auszahlung der Löhne und Gehälter in wertbeſtän⸗ digen Zahlungsmittein für immer ſtärkeren Zuſtrom von wertbe⸗ ö ner Kapellmeiſterkollegen Kurt Striegler in F e Die Nraaffuühzung des„Bur⸗ lesken Rondos“ brachte dem erfahrenen Kemponiſten, der feine Gegenwirkungen von Scherz und empfindſamer Stimmung erzielt, einen ſtarken Erfolg. Die Muſizierfreudigkeit und die e Kompoſitionstechnik 1 usdruck. Der Komponiſt wur e Jee Reichelt. nſeis als Dramaliker. Am 20. Dezember erlebte das W̃ + tsſpiel“ von Waldemar Bonſels ſeine Urauffüh⸗ rung am Landestbeater in Meiningen. Das dichteriſch Hochbedeut⸗ jame, das Vonſels in dieſer neuen dramatiſchen Formuna des Weih⸗ nachtserlebniſſes geleiſtet bat. iſt dies: er hat die Brücke geſchlagen vom Weihnachtsmärchen der deutſchen Bühnen zum alten, aus dem Mittelalter zu uns herüberragenden kirchlichen Krippenſpiel. Er zeiqt uns das Myſterium der Chriſtaeburt. erlebt von einem Kinde— und er läßt das Kind den Wea zu dieſem Erlebnis, zum Stalle von Beth⸗ lehem, finden an der Hand von Märchengeſtalten. So ſchafft er eine organiſche Verbinduna und Durchdrinaung der Märchenpoeſie und der Offenbarung höchſten Heiles: der Geburt des Jeſusknaben. Am Weihnachtsabend. über einem Märchenbuche eingeſchlafen, ſieht ſich die kleine Karin in einen Wunderwald verſetzt. aus dem ihr die ver⸗ trauten Geſtalten der alten deutſchen Märchen entaegentreten. Sie verkünden dem Kinde, daß das wahre Heil nicht durch Ringen und Mühen zu gewinnen ſei ſondern durch Sehnſucht. Hingabe, Liebe.— Ein Gedanke, der das ganze Werk wie ein Leitmotiv durchzieht. Vor dieſer Liebe bricht auch die Macht des Teufels zuſammen. den der Dichter als den Vertreter des Materialismus auftreten läßt. Nachdem der Teufel bezwungen iſt, aelanat Karin an die Krivde von Veth⸗ lehem. vor der ſich eben die Hirten zur Aybetuna eingefunden haben. In zarten, klanavollen Verſen hat Bonfels das tiefſinnige märchen⸗ bunte Weihnachtsſpiel geſorwt Die überaus alückliche Verbindung bildhafter Anſchauung und Vertiefung. erſe hleibende künſtleriſche Bedeutung. 155 5 Muftbitter des Aubruch. Die von Dr. Paul Stefan ge · leitete Monotsſchrift für moderne Muſik berinnt am 1. Januar 1924 ihren 6 Jahrgang. Alle auswärtigen Abonnenten, die dieſen Aehrgana beſtellen. erhalten zwei wertvolle Beigaben. die Orato⸗ riendichtung„Die Jakobsleiter“ von Arnold Schönberg und die Er⸗ innerungen an Anton Bruckner“ von Friedrich Eckſtein. Die Zeit⸗ ſchrift orientiert über die modernſte Richtung unſerer Komponiſten und iſt. auch wo zu Widerſpruch reizt, immer intereſſant und an⸗ regend. Ihr Stemmhaus iſt die Univerfal⸗Editon, Wien. Das Arbeitsfelò der Mannheimer Milchzentrale Eine wertvolle Gabe hat Direktor Hans Ludwig Schmitt, der verdienſtvolle Leiter der Mannheimer Milchzentr ile, allen Intereſſenten in einem Werk auf den Weihnachtstiſch gelegt, das unter dem Titel„Das Arbeitsfeld der Mananheimer Milchzentrale A..“ einen umfaſſenden Ueberblick über die Entwicklung und Umgeſtaltung der Mannheimer Milchverſorgung gibt. In dem Vorwort, das der Verfaſſer ſeiner eine Fülle auf⸗ ſchlußreichen Materials enthaltenden Arbeit vorausſchickt, wird feſt⸗ geſtellt, daß er im Gegenſatz zu zahlreichen in der Nachkriegszeit entſtandenen Abhandlungen, die 0 mit der Milchverſorgung deutſcher Großſtädze befaßten, kein ſtatiſtiſches Material zuſammen⸗ getragen hat, um einen weiteren Veitrag zur Schilderung der Not auf dieſem wichtigen Verſorgungsgebiete zu liefern, weil ein ſtatiſtiſcher Nachweis das Elend kaum zu beheben vermag. Die Milchverſorgung iſt unzureichend. Umſo notwendiger iſt es deshald, daß durch die Städte alles aufgeboten wird, um die an und für ſich knappe Milchmenge in möglichſt gurem Zuſtande den Ver⸗ brauchern zuzuführen. Wie man in Mannheim dieſe vordringliche Aufgabe in Angriff nahm, wird in dem reich mit Illuſtratlonen und graphiſchen Darſtellungen ausgeſtatteten Werk im ſehr inſtruk⸗ tiver Weiſe geſchildert. Ueber den Zweck des Anternehmens, das am 30. Nov. 1911 unter der Firma„Mannheimer Milchzentrale, eingetragene Genoſſenſchaft mit beſchränkter Haftpflicht ins Leben gerufen und im Jahre 1914 in eine Akliengeſellſchaft umgewandelt wurde, führt der Verfaſſer u. a. folgendes aus: Mit der Errichtung der Mannheimer Milchzentrale iſt in erſter Linie eine Ver beſſe⸗ rung der Milch in qualitativer Beèziehung ange⸗ ſtrebt worden. Wenn auch die früher in Mannheim zum Verkauf kommende Milch in Bezug auf Fettgehalt den durch die polizei⸗ lichen Vorſchriften geſtellten Anforderungen en:ſprach, ſo war ſie doch aus anderen Gründen vielſach noch zu beanſtanden. Daneben kam der Milchzentrale bei Gründung noch die Aufßabe zu, der Preisbewegung nach oben zu ſteuern. Welche wirt⸗ ſchaftliche Bedeutung der Milchpreis für eine Stadt von der Größe Mannheims ſchon vor dem Kriege hatte, mag daraus hervorgehen, daß eine Steigerung des Milchpreiſes um zwei Goldpfennig für das Liter der Bevölkerung eine Mehrausgabe von ema 300 000 Gold⸗ mark im Jahr verurſachte(der Verbrauch an f er Milch berrug nach den Erhebungen im Dezember 190, 32 Piter im Tag). Gleichzeitig bezweckte die Gründung der Milchzentrale die Her⸗ ſtellung eines Bindegliedes zwiſchen Erzeugern und Verbrauchern und die qualttative Verbeſſerung der Milch durch verſchärftes Kon⸗ trollberfahren. Der Aufſchwung, den das Unternehmen genommen hat. iſt wohl der beſte Beweis dafür, daß die Errichtung einem tat⸗ ſächlichen Bedürfnis entſprach. Die Hoffungen, die auf die Milch⸗ zentrale bei ihrer Gründung geſetzt wurden, daß ſie ſowohl preis⸗ bildend als auch qualitätsverbeſſernd wirken ſollte, können als erfüllt angeſehen werden. Das Verſtändnis für die ge⸗ meinnützig e Tätigkeit der Mannheimer Milchzentrale hat ſich im Laufe der Zeit auf die weiteſten Kreiſe der Bevölkerung, namentlich aber auch auf dieſenigen ausgedehnt, die der Milchzen⸗ trale früüher feindlich gegenüberſtanden, weil ſie der Meinung waren, das Undernehmen würde ihre Exyiſtenz gefährden. Von beſonders aktuellem Intereſſe iſt das Kapitel, das ſich mit den Milchliefergebielen beſchäftigt, weil ſie eine der Haupturſachen des ungewöhnlich hohen, für Viele unerſchwinglichen Verbraucher⸗ preiſes ſind. Wir entnehmen Kapitel ſolgende Einzel⸗ heiten: Seit Anfang September 1920 iſt die Mannheimer Milch⸗ zentrale.⸗G. alleinige Sammel⸗, Behandlungs⸗ und Ausgabeſtelle ſämtlicher Milch, die aus den ſeit Einführung der Zwangsbewirt⸗ ſchaftung geſetzlich zugewieſenen Liefergebieten nach Mannheim kommt. Um die ſich hieraus ergebende Arbeit richtig beurteilen zu können, iſt es notwendig, ſich vor Augen zu halten, aus welchen Ge⸗ bieten Mannheim vor Einfihrung der Zwangswirtſchaftung mit Milch beliefert wurde. Der Milchhandel ſuchte ſich ſeine Bezugs⸗ guellen, frei von der Feſſel der Zwangszuteilung, da, wo die gün⸗ ſtigſten Vorbedingungen hierfür vorhanden waren. Unter dieſem Geſichtspunkt kamen für die Milchverſorgung Mannheims in der Vorkriegszeit in erſter Linie nahegelegene große Abmelkwirtſchaften in Frage, deren Produktionsmöglichkeit unter den heutigen Hem⸗ mungen im Bezug von Kraftfuktermitteln nicht zu leiden hatte. Auf dieſe Weiſe verteilten ſich die Mannheim verſorgenden Milch⸗ quellen auf eine viel kleinere Fläche, als dies heute der Fall iſt. Die größere Ergiebigkeit der eiazelnen Milch⸗ quellen geſtattete eine Konzentration der Milcherfaſ⸗ ſunag auf ausgeſucht günſtiaſte Gebiete innerhalb einer Entfernung, die es ermöglichte, die mühſeligen Vorbereftungen außer Acht zu laſſen, die heute den Milchbezug ſo außerordentlich erſchweren und verteuern. Aus den Aufzeichnungen der Stadtgemeinde Mannheim und den Nachweiſungen der Generaldirektion der Eiſenbahnen in Korls⸗ ruhe geht hervor, daß beiſpielsweiſe im Jahre 1910 der Milch⸗ bedarf Mannheims in Höhe von 83 400 Liter im Tag aus 72 badi⸗ ſchen Gemeinden mit 38 100 Liter, 44 heſſiſchen Gemeinden mit 32 000 Liter und 14 pfälziſchen Gemeinden mit 4000 Liter Vollmiſch gedeckt wurde. Dazu wurden in Mannheim ſelbſt und den Vor⸗ orten täglich 2500 Liter produziert, während aus verſchiedenen nahe⸗ gelegenen Gemeinden mit dem Fuhrwerk 6800 Liter angefahren wurden. Halten wir dem gegenüber, daß die käaliche Durchſchnitts⸗ menge von nur etwa 32 000 Liter Vollmilch ſeit Einführung der Zwangsbewirtſchaftung aus 435 Gemeinden und einzelnen Gehöf⸗ ten bezogen werden muß, ſo erhellt hieraus von ſelbſt das Maß der Mehrarbeit. Im Verhältnis zu der Zufuhr auf dem Shhienen⸗ wege ſpielt die Zufuhr mit Fuhrwerk aus Nachbarorten und die Eigenproduktion Mannheims ſtets eine ſehr untergeordnete Rolle. Im Jahresdurchſchnitt 1910/11 wurden etwa 90 Prozent des ge⸗ ſamten Milchbedarfs durch die Bahnzufuhr gedeckt. Ueber 150 Kilometer Bahnentfernung wurden insgeſamt nur etwa 27 000 SS* 2 ſtändigem Gelde in den Kleinhandelsverkehr ſorgte, auf der anderen leuchtungskoſten auf Grund von Preisſenkungen beim Brennho und bel Petroleum den Rückgang um 4,2 v. den 1683,8 milliardenfachen Vorkriegszuſtand auf Seite ſtärkerer Geldbedarf beim Großhandel und der Landwirtſchaft weit reichlicheres Warenangebot bewirkte. So waren im Nahrungsmittelhandel ſeit langem nicht beobachtete große Zufuhren feſtzuſtellen, die dann auch zu nicht unweſentlichen Liter Vollmilch im Jahr bezogen. auf die Bahnſtrecke Mannheim⸗Baſel mit 258 Kilometer. delt ſich hierbei um Vollmilch, der ſehr bald wieder eingeſtellt wurde und nur einen Notbehelf in der Zeit ſchnell behobenen Milchmangels darſtellte. Die weiteſte Entfernung entftel Es han⸗ vorübergehenden Bezug von Schweizer Unter dieſem Geſichtspunkt betrachtet, darf geſagt werden, daß die Milchquellen, aus denen Mannheim vor dem Kriege geſpeiſt wurde, in einer Entfernung zwiſchen 10 und 150 Em. von Mannheim liegen. Bemerkenswert iſt dabei, daß der größte Teil des Bedarfs aus Entfernungen von 41—70 Kikometer gedeckt wurde. Der Weſten kam mit den wenigen pfälziſchen Oeten kaum in Betracht(4000 Liter im Tag). Den größten Teil der Milch lieferte das Nordgebiet mit etwa 74 Prozent der geſamten Milchzufuhr, das insbeſondere Rheinheſſen und Starkenburg umfaßte, die die ergiebigſten Milchgebiete Mannheims in der Vorkriegszeit waren und mit Einführung der Zwangsbewirtſ haftung vollſtändig wegge⸗ nommen wurden. Das Oſtgebiet(badiſches Hinterland und Teile des nördlichen Mittelbadens) beteiligte ſich an der geſamten Milchzufuhr mit etwa 22 Proeznt. Die Lieferung erfolgte in der Haupiſache aus den badiſchen Bezirken Tauberbiſchafsheim, Adels⸗ heim, Mosbach und Teilen von Sinsheim. Der Anteil des Sü d⸗ gebietes(Mittelbaden) betrug 4 Prozent(Gegend von Wag⸗ häuſel und Bezirk Eppingen). Nimmt man den geſamten Vollmilch⸗ eingang im Jahresdurchſchnitt 1910/11 mit rund 19 500 000 Liter an, ſo wurden aus der mittleren Entfernung von 51—56 Kilometer rund 5 Millionen Liter bezogen. Die Menge ſtellte ſtark ein Vier⸗ tel des geſamten Jahresbezuges dar. Genaue Errechnung ergibt, daß der Durchſchnittsliter vor dem Kriege in Mannheim ankommen⸗ der Vollmilch eine Bahnentfernung von 57,5 Kilometer durchlief. Wie weſentlich verſchieden geſtaltet ſich dagegen das Ent⸗ fernungsbild der B emeinden ſeit Einſüh⸗ rung der Zwangsbewirkf aftung. Bei der zwangs⸗ weiſen Zuteillung der Milchlieferbezirke wurde insbeſondere Bedacht auf die Fettverſorgung Mannnheims genommen, weil damals der Fettmangel fühlbarer als der Milchmangel war Die⸗ ſer Grund mag wohl dazu geführt haben, daß bei der Zuteilung der Verforgungsgebiete Mannheims größerer Wert auf ausreiche de Fett⸗ ſtatt auf Friſchmilchverſorgung gelegt wurde. Seit der Auf⸗ ace der ee für Fett macht ſich dieſer Um⸗ nd zum Nachtei* 5i ilchverſorgun i. ſchwerend fühlbor. eeen e Die Iwangs zuteilung der Liefergebiete nahm Mannheim die günſtig gelegenen pfäl ziſchen und rheinheſſiſchen, ſowie die nahegelegenen 9280 badiſchen Milchquellen faſt vollſtändig. Seit Frühjahr 1915 bezieht Mannheim ſelne Milch in der Hau aus dem außerſten Südoſten, dem äußerſten Süden und Subcheten ſowie der äußerſten Nordoſtecke Badens. Auf die badiſchen Bezirke entfallen Tauberbiſchofsheim mi 40, Buchen mit 45, Adelsheim mit 27, Mosbach mit 1, Eberbach mit 2 und Eppingen mit 11, Sinsheim mit 9, Kehl mit 10, Bonndorf mit 42, Waldshut mit 44, Stockach mit 44⁴. Pfullendorf mit 42, Meßkirch mit 29 und Ueberlingen mit 9 Lie⸗ fergemeinden. Müllheim und Schopſheim wurden am 1. Juli 1923 abgetrennt. Von außerbadiſchen Gebieten kommen in Betracht: die heſſiſchen Kreisämter Erbach mit 7 und Heppenheim mit 30 Lieferge⸗ meinden, die Oberämter Mergentheim mit 24, Künzelsau mit 6 und Heilbronn mit 3 Lſefergemeinden, Hohenzollern⸗Sigmaringen mit 10 Liefergemeinden. Dazu kommt die Eigenproduktion der Stadtge⸗ meinde Mannheim auf dem ſtädtiſchen Fuhrhof und den Gütern Dörnishof bei Oſterburken und Bronnackerhof bei Roſenberg, ſowie der Milchzentrale auf dem Glashof und die Abmelkewirtſchaften auf dem Straßenheimer⸗Hof und dem Gut Kirſchgartshauſen. Bei die⸗ ſer Gebietszuteilung durchläuft der Durchſchnitksliter die Rieſenbahnſtrecke von 220 Kilometern(gegen 357,7 Kilo⸗ meter vor der Zwongsbewirtſchaftung). Um die an und für ſich knappe Milchmenge von durchſchnittlich täglich etwa 32 000 Litern auf dieſer bedeutenden Entfernung in einem für die Friſchmilchver⸗ lorgung brauchbaren Zuſtand nach Mannheim zu bringen, bedarf es dußerſt gewiſſenhafter und umfangreicher Vor⸗ behandlung in den Produktiofsgebfeten, ſowie entſprechender Vorkehrungen während des Bahn⸗ transports, Maßnahmen, die auf die Höhe des Verbraucher⸗ preiſes ebenfalls einen ſtarken Einfluß ausüben. . Der Betrieb der Mannheimer Milchzentrale, die in jhrem Ge⸗ ſchaftsgebahren zwar rein kaufmänniſch arbeitet, im übrigen aber doch nur die Erfaſſung, Verarbeftung und Verteilung der Milch noch rein gemeinwirtſchaftlichen Grundſätzen beſorgt. iſt, ſo wird in dem Schlußwort ausgeführt, an ſo viele Vedingungen gebunden, daß ein erſprießliches Ergebnis— nämlich die Verteilung einer immer⸗ hin noch den Notbedarf deckenden Milchmenge in einer abſolut guten Qualität— ſich nur erwarten läßt, wenn alle Einzeldis poſitionen ſo getroffen werden, daß ihre praktiſche Durchführung den größtmög⸗ lichen Erfolg erhoffen läßt. Der gemiſchtwirtſchaftliche Charakter der Geſellſchaft 15 ihr dazu die nötige Bewegungsfrei⸗ heit, ohne die in vielen Fällen ein Erfolg nicht zu erreichen geweſen wäre, denn gerade die Schwerfälligkeit des rein ko m⸗ munalen Betriebes iſt es, die die in den letzten Jahren ſo vielfach beklagte ſchnelle Anpaſfung an veränderte Verhältnifſe verzögert. Daß hat ſich, wie dieſe Schrift wohl überzeugend nachweiſt, bei der Mannheimer Milchzentrale vermeiden laſſen. Nicht zum mindeſten iſt das zu danken dem Reſpizienten des Bürgermeiſteramts für die Lebensmittel⸗ und Bedarfsverſorgung, Bürgermeiſter Dr. Walli, und dem geſamten Aufſichtsrat der Ge⸗ ſellſchaft, deſſen erſter Vorſitzender Stadtrat Bo ettger iſt. In ſeiner wichtigen Aufgabe, aufklärend in den Produftionsgebieten zu wirken, lieh der Leiter des ſtädt. Lungenhoſpitals und der ſtädt. Lun⸗ genfürſorge, Oberarzt Dr. Harms, unſerem Unternehmen ſeine wertvollen Dienſte. Möge der Mannheimer Milchzentrale ein weiteres Arbeiten in der bisherigen Bahn auch unſer den erfchwerten Verhältniſſen der Jetztzeit beſchieden ſeim. Sch. 1 1 H. von dem 1757,9 )) Steigerung(— Abnabme gegen. 24. 11. b. 1 12 b..12 b. 15 12. b. ; über der Vorwoche in v. H. 30. 11 7. 12. 14. 12. 21.1 Preisſenkungen beſonders bei Fleiſch, Fetten, Mehl und bei Eiern 2 führten. Auch Hülſenfrüchte und Kolonſalwaren, die ſich bisher dem Großhandels⸗Preisniveauu 425.0—40—— Preisabbau gegenüber ziemlich unnachgiebig verhſelten, mußten ſich Dollarkurentveun 419,0 undper. unver. unver. Breisabſchläge gefallen laſſen. Die Preisrückgänge bei den Nah⸗ Lebensbaltung.„ 780%0—5,9—11.3˙“—7,0 rungsmitteln waren immerhin ſo groß, daß die die Ernährungs⸗ koſten einer vierköpfigen Arbeiterfamilie beſtimmende Preis⸗ ſumme um 10,6 Prozent gegenüber der Vorwoche niedriger lag. Dieſer Verbilligung der Nahrungsmittel gegenüber blieben die Preiſe der bis auf einige kleine Ab⸗ ſchläge faſt unverändert. Die Heizungs⸗ und Beleuchtungs⸗ koſten erfuhren auf Grund einer Senkung der Preiſe für Brenn⸗ hölz und Leuchtpetroleum eine Abnahme un 4 Prozent bei unver⸗ änderten Preiſen für Gas und Kohle; die Senkung der Ruhrkohlen⸗ reiſe konnte die Groß Verliner Kohlen⸗ und Brikettpreiſe nicht be⸗ einfluſſen. Die Koſten für kulturelle Bedürfniſſe bliebon unverän⸗ dert. Da Tarifveränderungen der Verkehrsmittel in der Berichts⸗ moche nichtteintraten, blieben die der Meßziffer zu Grunde liegenden Verkehrskoſten unverändert. Die Ermitteluna der endaſiltig zu dahlenden Mietſätze machte eine Korrektur der Meßziffer der Weo h⸗ nungskoſten für Dezember nötig, die eine unweſetliche Bo⸗ richtigung der beiden vorhergehenden Geſamtindizes mit ſi h brachte. In der dritten Dezemberwoche(be⸗innend mit Samstag. 15. und endend mit Froitag, 21. Dezember) hat ſi⸗h eine weitere Abnahme der Lebenshaltungskoſten um 7 Prozent vollzogen. Der Lebenshaltungskoſtenindexr der„Induſtrie⸗ und Handels⸗Zei⸗ tung“ ging von dem 1379,6milliardenfachen(korrigierte Ziffer) auf das 1 283,0milljardenfache zurück. die Ernährungskoſten erfuhren die noch ſtärkere Senkung um 10,6 Prozent, ihre Meßziffer zeigt die Abnahme von 1897,1 auf 1698,3 Milliarden. Während die Bekleidungskoſten mit einer ganz gerinafſigigen Abnahme faſt unverändert lagen, weiſt der Index der Heizungs⸗ und Be⸗ 0 Wetters zu gedenken. Chriſtabend Regen, am erſten nach ſtarkem Schneefall Tauwetter. *korrigierte Zahlen. des amtlichen Dollarmittelkurſes Verlin ergibt ſich, s Goldniveau der Lebe lt K Durchſchnitt der abgelaufenen Woche eine e ee 128,3, der Ernährungskoſten von 189,7 auf (1913 bis 1914= 100) erfahren hat. Abnahme von 138,0 auf 169,6 der Vorkriegszeit Weihnachlen 1923 Bei einem Nückblic auf die verfloſſenen Feſttage iſt zunächſt des Wechſelvoller hätte es nicht ſein können. Am Feiertag leichter Froſt, am zwelten am Abend wieder Froſt. Ueber⸗ raſchend waren auch die Uebergänge. Als am heiligen Abend der Regen herniederrieſelte, wurden all emein die Hoffnupgen au E Wetter begraben Umſomehr war man cd des erſten Feiertages der Himmel völlig wolkenlos Toileite prä entierte. lange am Nachmittag ſtrahtte die Sonne und bemühte ſich, ſoviel Wärme zu entwickeln, als ihr gegenwärtig möalich iſt. Die Steasen und die Anlagen waren infolgedeſſen ſtärker belebt, am erſten Tage üblich iſt. Schneereſte. die der Regen übrig gelaſſen hatte, ſich in Glatteis verwandelt hatten. Schloßgarten machen, während das Thermometer auf dem Porade⸗ plaß 3˙ C. Wärme anzeigte. Von der Ausüblng des Rodelſports erfreut, als ſich am Morden in feſtlicher Wͤhrend des Vormittags und auch noch als es ſonſt Das Gehen wer beſchwerlich, da die Man koante dieſe Wahrnehmung ſchon im 25 — —— FFFTF..... ̃——————— ———— „„55 4. Seite. Nr. 593 Maunheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 27. Dezember 1923 konnte keine Rede ſein, da der Gockelsberg und die anderen abſchüſ⸗ ſigen Stellen des Schloßgartens nahezu völlig vom Schnee entblößt waren. vom erſten zum zweiten Feiertag: ſtarken Schneefall, der die Stadt in ein prächtig weißes Feſtkleid hüllte. Herrlichkeit nur von kurzer Dauer. Schon in den Vormittagsſtunden trat Tauwetter ein, das die Straßen nahezu unpaſſterbar machte, da nur wenige Hausbeſitzer den Gehweg ſäubern ließen. Ausflüg⸗ ler, die eine Tour auf den Königſtuhl unternahmen, ſtellten dort 40 om Schneehöhe feſt. Während es in Mannheim regnete, wirbelten hier luſtig die Flocken.—Erſt gegen Mittag wurde es auch auf den Höhen wärmer. Die ſtädtiſche Fuhrverwaltung be⸗ ſchränkte ſich auf das Beiſeiteſchteben des Schneematſches in den Hauntſtraßen. Mehr wurde nicht getan. Glücklicherweiſe trat in den Abenzſtunden wieder leichter Froſt ein, ſodaß die Schneereſte eine Decke gildeten, die begangen werden konnte, ohne daß man wie am Tage naſſe Füße bekam. Soweit das Wetter. Ueber den ſonſtigen Verlauf der Feſttage iſt zu ſagen, daß die Gottesdienſte ſtarf beſucht waren. Am hl. Abend lud um Mitternacht die Karl Theodor⸗Glocke zux Chriſt⸗ mette in der Jeſuftenkirche ein, die trotz der ungewohntef Stunde bis auf den letzten Platz beſetzt war. Viel Freude und Jubel hat wieder in den Familſen geherrſcht, die Jugend ihr eigen nennen. Aber auch die Erwachſenen haben nach Möglichkeit verſucht, ſich eine Weihnachtsfreude zu bereiten. In der Hauptſache hat man ſich, wie man in Bekanntenkreiſe hören konnte, praktiſche Sachen geſchenkt. Aber wenn es ſich auch um Artikel handelte, die ohnehin über kurz oder lang hätten angeſchafft werden müſſen, ſo war man doch an⸗ genehm überraſcht, wenn man ſie auf dem Gabentiſch entdeckte. Für Unterhaltung und Zerſtreuung wurde in der üblichen Weiſe geſorgt. Am erſten Feſttoge vereinigte ſich abends im Nibelungenſaal der gemiſchte Mannheimer Volkschor mit dem verſtärkten Orcheſter und der Kunſt⸗Tanzſchule A. Häns zur Aufführung eines abwechslungs⸗ reichen, gehaltvollen Programms, das durch vorzügliche Solodar⸗ bietungen von Ria Gin ſteerFrankfurt a. M.(Sopran), Franz Sie⸗ becke(Bach⸗Trompete) und Hermann Meß(Violine) bereichert wurde. Das zahlreich erſchienene Publikum gab ſeine Zufriedenheit über das Gebotene durch ſtarken Beifall zu erkennen. Im Apollo⸗ theater feierte Hannelore Zilegler ein herzliches Wiederſehen mit ihrer großen Mannheimer Anhängerſchaft. National⸗ und Neues ter waren ausverkauft. Im Palaſt⸗Kaffee konnte ſchon nach⸗ mittags die bekannte Stecknadel nicht zur Erde fallen. Am zweiten Feiertag war das Zerſtreuungsbedürfnis der Mannheimer noch ſtär⸗ ker. Im Verſammlungsſaal des Roſengartens unterhielt Landory. der ausgezeichnete Stimmungsmacher, mit einem überaus luſtigen Programm aufs beſte. »Goldrechnung auf dem Gebiet der Juſtizgeſetze. Amtlich wird gemeldet: Nachdem die Vermögensſtrafen und Bußen bereits ſeit 8. Dezember d. J. auf Goldmark geſtellt find, wird nunmehr die Goldrechnung auch auf dem Gebiete der Reichs- und Landesjuſtiz⸗ geſetze mit Wirkung vom 1. Januat 1924 eingeführt; diez bisherige Indexrechnung kommt dadurch in Wegfall. In bürgerlichen Rechts⸗ ſtreitigkeiten iſt die amtsgerichtliche Zuſtändigkeit auf 500. die ge⸗ meindegerichtliche Zuſtändigkeit auf 60 Goldmark feſtgeſetzt. ie Gebühren, Pauſchſätze. Auslagen und Vorſchüſſe der Juſtigbehörden werden ebenfalls in Goldmark berechnet und angefordert. Reichswährung geleiſtete Zahlungen werden nach dem Tag des Ein⸗ trags in Gold umgerechnet; dabei iſt bis auf weiteres der vom Reichsminiſter der Finanzen bekannt gemachte Goldumrechnungs ſatz maßgebend. Kückzahlung von Jernſpre hren. Die Berechnung der Fernſprechgebühren nach der Schlüſſelzahl vom Tage der Zahlung ſl nachträglich mit rückwirkender Krafſt zum 1. November einge⸗ —ʃ5 worden. Das Reichs poſtminiſterium hat jetzt die Verkehrs⸗ ter ermächtigt, den Teilnehmern auf Antrag die Gebühren, die vor der Bekanntgabe der Aenderung entſtanden ſind, nach der Schlüſſelzahl anzurechnen, die am Tage der Fälligken gilt.— ſoll dies geſchehen, wenn unbillige Härten für die Teilnehmer ent ſend daß *Eine Notſtandsbriefmarke. Aus Berſin wird mitgeteilt. die Reichspoſtverwaltung boabſichtigt, im Rahmen der deutſchen Nothilfe in allernächſter Zeit Notſtandsbriefmacken zu 5, 10, 20 und 50 Pfg. auszugeben. Dieſe Marken ſollen zu dem doppelten Preiſe Gold ausgegeben werden. Es wird nur eine ganz beſtimmte Auf⸗ lage hergusgegeben, von der eine Einnahme von 5 Millionen Gold⸗ mark erwartet wird, die der Nothilfe zugeführt werden follen. Konſulat der Nepublif Paraguay. Herr Herbert Stoeckle n Pforzheim iſt zum Konſul der Republik Paraguay mit dem Amtsſitz in Pforzheim ernannt worden. Nachdem ihm namens des Reichs das Exequatur erteilt worden iſt, wird er hiermit zur Aus⸗ übung konſulariſcher, Amtshandlungen in Baden zugelaſſen. Telephonſtörungen traten nach allen Ni en hin durch die Witterung ein. So— früh ſämtliche direkten Leitungen nach Berlin geſtört; auch auf Umwegen war es nicht möglich, eine Verbindung zu erhalten, da dieſe Leitungen ebenfalls unterbrochen ware N. Der kůgliche Raamunbrund. Am Dienstag vormittag entſtand infolge ſtarken Rußanſatzes im Küchenkamin des Vorderhauſes Mit⸗ telſſraße 120 ein Brand. Die Gefahr wurde durch die um.58 Uhr Seie. alarmierte Berufsfeuerwehr mit dem Kaminkehrzeug eitigt. Blinder Jeuerularm. Am erſten Feiertag wurde böswilliger⸗ weiſe die Berufsfeuerwehr durch den Feuermelder alarmiert, der ſich am Eingang zum Malerſaal des Nationaltheaters befindet. Hoffent⸗ lich wird der Täter erwiſcht und empfindlich beſtraft. Das Feſt der fübernen Hochzeit begeht om 31. Degember der in Karlsruhe gebürtige Faktor Wilheljm König mit ſeiner Ehe⸗ ſvau Chriſtina geb. Flühr, wohnhaft Augar tenſtraße 39. veranſtaltungen Theaternachricht. In der heutigen Aufführung von — Mondfahrt“ 27. Dezember) geiten für die Mitglieder der Freien Volksbühne die Nummern von 5801—6030 und 6181—6260. „Der„Jeuerio“ und Alex. Kökertf's 60. Geburtstag. Als ein⸗ 55 Darbietung in dieſem Winter mit zweckentſprechenden ekorationen veranſtaltet die Geſelllchaft„Feuerio“ an⸗ läßlich des 60. Geburtstoges ihres hochverdienten Ehrenmitglieds und Vergnügungskommiſſärs Alex. Kökert am Sonntag, 6. 5 im Nibelungenſaal des Roſengartens einen großen„Original⸗ Mannheſmer Abend“. Erſte Mannheimer Künſtler, Künſt⸗ lerinnen und eine Reihe lokalkundiger Kräfte ſtellen ſich in dankens⸗ werter Weiſe in den Dienſt der Sache, ſodaß ſich dieſer Abend zu einem überaus glanzvollen geſtalten wird. Insbeſondere hofft die Geſellſchaft„Feuerio“ die Feier am 6. Januar der vorfährigen Jubiläumsperanſtal'ung gleichzuſtellen, ſodaß allenfalls mit einem ſehr zahlreichen Beſuch zu rechnen ſein wird. umſomehr als nach be⸗ kannten Traditionen der Geſellſchaft bei einem günſtigen Ergebnis denſenigen gedacht werden ſoll die infolge der ſchweren Zeit in wirtſchaftliche Nor geraten ſind.(Näheres wird durch Plakate und Anzeigen befanmtgegeben.) — 2 Sehe nashalkſkis Feupio mit S07 Fe Die größte Ueberraſchung braͤchte das Wetter in der Nacht Leider war die Rommunale Chronik Kleine Mitteilungen Der Heidelberger Stadtrat genebmiate die Aufhe⸗ buna der Abfuhranſtalt mit Wirkung vom 1. Januar 1924 an. Der Betrieb(Müll⸗ und Tonnenabfuhr ſowie Grubenentleeruna) wird mit dem ſtädtiſchen Wirtſchaftsamt vereiniat werden zur beſſe⸗ ren Ausnützung des Pferde⸗ und Wagenmaterials au einem ſtädti⸗ ſchen Fuhrvark zuſammengelegt und dem Wirtſchaftsamt als Abtei⸗ lung angealiedert.— Die Erweiterunga des Friedhofes an der Rohrbacherſtraße wurde nach dem Vorſchlaa des Friedhofaus⸗ ſchuſſes genehmiat. Die Arbeiten(Anlegen des früheren bahneigenen Geländes) ſollen von Erwerbsloſen als Notſtandsarbeit ausgeführt werden.— Die Entſchädiguna für das Freimachen ſelbſtän⸗ diaer Wohnungen wurde auf 100 Goldmark für den Raum feſtaeſetzt.— Der Stadtrat batte bei der Straßenbahn⸗Verwaltung angereat. den Betrieb ſobald wie möalich, wentaſtens auf einem Teil der Linien, wieder aufzunehmen. Wie die„Heidelb. N..“ hören, hatten die verſchiedenen Beſprechungen, die in letzter Zeit ſtattfanden, ein negatives Ergebnis. Die Direktion der Straßenbahn erklärte. die Schwieriakeiten ſeien zurzeit noch ſo groß. daß an eine Wiederaufnahme des Betriebes vor Meuſahr auf keinen Fall zu den⸗ ken ſei. Es iſt auch nicht ſicher ob ſchon aleich nach Neuſahr ein Teil der Linien wieder in Betrieb genommen werden kann. Der Karlsruher Stadtrat hat die Preiſe im Friedrichs⸗ und Vierordtbad neu feſtgeſetzt. Darnach koſten Karten: a) für Schwimmbäder: 10 Karten mit Auskleidezelle 35 Pfg., ohne Auskleidezelle 30 Pfg. die Karte. 30 Karten mit Auskleidezelle 30 Pfg., ohne Auskleidezelle 25 Pfg. die Karte(der⸗ zeitiger Preis für ein Einzelſchwimmbad mit Auskleidezelle 40 Pfa ohne Auskleidezelle 35 Pfg.); b) für Wannenbäder: 10 Karten für ein Wannenbad 1. Klaſſe 80 Pfg.(Einzelbad 1.), für ein Wannenbad 2. Klaſſe 65 Pfg.(Einzelbad 80 Pfg., für ein Wannen⸗ bad 3. Klaſſe 40 Pfg. die Karte(Einzelbad 50 Pfg.): e) Salonbad im ffriedrichsbad: 10 Karten 1 M. die Karte(Einzelbad.20.) Dieſe Ermäßigungen ſollen jedermann die Möglichkeit recht häufigen Beſuchs der Väder bieten. Den Erwerbsloſen und deren Familienangehörigen wird auf die Bäderpreiſe im Vierordtbad eine beſondere Vergünſtigung in der Weiſe gewährt, daß ſie gegen Vorweiſung der Erwerbsloſenbeſcheinigung Wannenbäder 3. Klaſſe zu 25 Pfg. und Brauſebäder zu 15 Pfg. erhalten.— Unter An⸗ wendung der Verordnung des Reichsarbeitsminiſters über die Auf⸗ bringung der Mittel für die Erwerbsloſenfürſorge vom 13. Oktober 1923,. nach der die Unterſtützung von Erwerbsloſen von einer Arbeſtsleiſtung abhängig zu machen iſt, ſollen nunmehr fol⸗ gende Arbeiten ausgeführt werden: Verbeſſerung der Wieſenwäſſe⸗ Gehwege ſauber haltenl Wer den Gehweg nicht reinigen läßt, iſt ſchadenerſatz⸗ pflichtig bei Unfällen von paſſanten! 22-AJAAAA AA In rung bei Neureuth und auf den Rennwieſen, Verbeſſerung der Ent⸗ wäſſerung im Stadtteil Rüppurr, Urbarmachung von Gelände auf dem Rappenwörth, Herſtellung von Grünanlagen bei der Rlefſtahl⸗ ſtraße, einer Anlage Ecke Kalſerallee und Südlicher Hildapromenade, eines Grüngürtels im Hardtwaldgebiet, Einebnungsarbeiten auf dem Gelände Ecke Silcher⸗ und Blohnſtraße, an der Daxlander⸗ und Blohnſtraße, am Weſtende der Daxlander Straße, im Induſtrie⸗ gelände beim Rheinhafen und im Baugelände öſtlich der Zeppelin⸗ ſtraße.— Zur Vereinfachung der Verwaltungsarbeiten ſollen vor⸗ behaltlich der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes die Tiefbau⸗ amtsgebühren(Straßeyreinigung, üllabfuhr, Kanal⸗ benützung, Grubenentleerung bezw. Schwemmanſchluß) nicht mehr als ſolche beſonders erhoben, ſondern auf die Umlage geſchla⸗ gen werden. Wegen Zahlung der auf die Reichs⸗ und Staats⸗ gebäude entfallenden Gebſchren ſoll ein privatrechtliches Heberein⸗ kommen mit den in Betracht den Reichs⸗ und Staatsbehöor⸗ den abgeſchloſſen werden. Für den Waldshuter Bürgermeiſterpoſten werden von bürgerlicher Seite Dr. Horſter. Sundikus der Handelskammer Schopfheim und von der ſozialdemokratiſchen Partei Stadtbaumeiſter Dr. Bulanger in Singen a. H. vorageſchlagen. 5 Eine kürzlich in Frankfurt vorgenommene Ferten da ergeben, daß in ſämtlichen ſtädtiſchen Sparſtellen ein⸗ ſchlie Flich der Zentrale noch nicht 30 Bi& Eintagen vorhanden waren, ſich auf 84 000 Konten verteilen umd einen Beamten⸗ ſtand von 60 Köpfen erfordern. In den anftlichen Zweigſtelten 2 deshalb die Zweigſtellen. Ebe hat ſich die Einrichtung des dtſchuldbuches als überholt erwi weil die dort geführten Guthaben die Material⸗ und Perſonalkoſten nicht mehr lohnen. Das Stadtſchuldbuch wird deshalb aufgelöſt. Innerhalb der Berliner ſtädtiſchen Berwaltung ſchweben Ver⸗ handlungen. die gegenwärtige Städtiſche Straßenbahn G. m. b. H. in eine Aktiengeſeilſchaft umzuwandeln, um neues Kapital zum Ausbau des ſich ſeht rentierenden Verkehrsunternehmens zu erhalten. Beratunoen werden nach Neulabr zu einem areif⸗ baren Nefuſtat fübren. ANus dem LCande 22. Bei der Heidelberger orgeſtelle— Vertriebene hat ſich 88 ein ehemaliger Angehöriger 3. Bayeriſchen Chevauxleger⸗Regiments namens Johann Franke emeldet. iſt im Februar 1916 bei Lagarde in franzöſiſche Ge⸗ angenſchaft geraten. Nach Kriegsende mußte er eine 4% jährige Gefängnisſtrafe in Paris 8 Am ZFreitag in der vergangenen Woche wurde er unter Bedeckung von drei Offigieren und vier Mann in Ketten gefeſſelt nach Darmſtadt transportiert und dort freigelaſſen. Der Kriegsgefangene war durch die gemein Aefekuns ſo entkräftet. daß er ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Weinbeim, 23. Dez. Bei Eröffnung der ſtädtiſchen Not⸗ ſpeiſung hat ſich merkwürdigerweiſe niemand eingefunden, ob⸗ gleich das ſehmachafte u. ausreichende Eſſen nur 40 Pfennig koſtet. l. Wiesloch. 21. Dez. Die in letzter Zeit auf hieſiger Gemar⸗ kung veranſtalteten Treibſagden hhatten durchſchnittlich ein gutes— 5 einigen Rehen wurden über 200 Ha ſen trecke racht. 0 18 S Herznete N. Dez. Wie der„Bauländer Bote“ berichtet wer⸗ den u. a. die Bezirksämter und Amtsgerichte Wertheim, Boxberg und Adelsheim dem Abbau zum Opfer fallen. Friedrichskal bei Karlsruhe, 22. D Ge nacht konnten durch das energiſche Vorgehen eines deſtgen uüͤrgers zwei an⸗ ſcheinend e gefährliche Einhrecher dingfeſt gemacht werden. Die beiden Männer, die angeblich Schutz ſuchend, in einem Schopf Unterſchlupf geſucht hatten, waren mit den verſchiedenſten Diebes⸗ weyr zeu ausgeſtattet; auch ein Gummiknüppel ſand ſich vor. Die beiden Verbrecher wurden heute vormitzag nacheKarlsruhe ver⸗ bracht. :: Karlsruhe, 21. Dez. Hier wurde ein 49jähriger Maler beim Betteln ertappt, der nach volizeilicher Feſtſtellung in ſeine Kleider 910 Mk. in Reichsgoldmünzen. 376 Mk. in Silber,. 8 Mk. in Nickel und.50 Mk. in Aluminium ne hatte. Der Mann hat ſeit „Fürſ lützun zogen. 5 N deb nehe 38. Lez. Dieſer Tage wurden hier die Sandblätter der außerhalb der Baßiſchen Tabakbau⸗ und Verwer⸗ tungs.⸗G. ſtehenden Pflanzer verkauft. Für den Zentner wurden 50 Goldmark bezohlt. * Saig bei Neuſtadt, 21. Dez. Vetanntlich hatte nach dem Dop⸗ velmyrd an dem Ehevaar Köpfer bier Bürgermeiſter Sleawart ſein Amt niedergelegt. Bei der nun ſetzt abgehaltenen Bürgermeiſter⸗ wahl iſt Felgenbauer Joſef Brugager zum Bürgermeiſter gewählt worden. Der Doppelmörder Hundertpfund konnte noch nicht verhaf⸗ rden. wepegtburg i. Br. 22. Dez. Der Direktor des hieſigen Lehrer⸗ ſeminars Geh. Hofrat Schmitt, der jetzt ſein 65. Lebensjahr er⸗ reicht, wird nun in den Ruheſta ned treten. Durch mehrere Jahrzehnte hindurch hat er als Direktor der Lehrerſeminarien Ett⸗ lingen, Karlsruhe II1 und Freiburg der Ausbildung der Lehrer ſeine Kräfte gewidmet. Seit 1907 wirkte er an dem hieſigen Seminar. Steinen bei Schönau i.., 21. Dez. In der Spinnerei und Weberei Steinen brach heute vormittaa ein Großfeuer aus, das ungeſähr ein Drittel der Fabrik zerſtörte. Der Schaden iſt groß. Eine Unterbrechung der Axbeit iſt nicht notwendia. »Staufen, N. Dez. Gegen die geplante Aufhebung des Be⸗ zirksamts Staufen hat der hieſige Gemeinderat in ſeiner letzten Sitzung am Mittwoch in einer Reſolution bei dem Miniſteri⸗ um Proteſt erhoben. da durch die Aufhebung des Bezicksamts und eventuell auch des Amtsgerichts einige Ortſchaften vom nächſten Amtsſitz Freiburg zu weit entfernt ſeien. Es wird ferner darauf hingewieſen, daß der Amtsbezirk ſeit dem Jahre 1305 einen abge⸗ lchloſſenen Bezirksverband bildet und daß das Bezirksamt ſchon nahezu 200 Jahre beſteht. Kouſtanz, 21. Degz. Am 19. Dezember. zwiſchen 7 und 8 Uhr abends bemerkte der Poſten der Schießſtandwache in dem für Zivil⸗ perſonen allgemein verbotenen Schießſtandgelände 3 Zivilperſonen, die auf ihn zukamen. Trok ſeines wiederholten Anrufs blieben die Ziviliſten nicht ſtehen. Der Poſten erkannte vielmehr zweifelsfrei einen gegen ihn beabſichtiaten Anariff und machte daher pflichtgemäß in der Notwehr von ſeiner Waffe Gebrauch. worguf die Anareifer verſchwanden. Wie ſich erſt nachher herausſtellte, war der vorderſte der Anareifer durch einen Lungenſchuß verwundet. Durch die Schuß⸗ richtung. Einſchuß von vorn, wird die Angabe des Poſtens beſtätiat, daß es ſich um einen Anariff auf ihn aehandelt habe. Die gerichtliche Unterfuchuna iſt eingeleitet. Der Angeſchoſſene iſt der 24jährige An⸗ waltsgehilfe Ernſt Manner. Nachbargebiete AKaiſerslautern. 21. Dez. Am 14. ds. Mts. Wurde in der Bri⸗ vatwohnuna eines Beamten des ſtädtiſchen Wohnungsamts in deſſen Abweſenbeit ein Paket mit ſolgendem Inhalt abae geben: Stoff für einen Mantel. 2 Oberhemden mit 4 Kragen. 2 Unterbemden. 4 Unter⸗ hoſen und 10 Taſchentücher. Der Abſender iſt unbetannt. Vermut⸗ lich handelt es ſich um einen Beſtechunasverſuch. Die Ware wurde von dem betreffenden Beamten pflichtgemäß an das Bürgermeiſter⸗ amt abgeliefert und iſt der Be me verfallen. Franm a..,). Dez. In einem Hotel in der Ottoſtraße feuerte geſtern ein junger Bankbeamter Schüſſe auf eine ledige Kontoriſtin ab, die ebenfalls hier wohnhaft iſt. Das Mädchen wurde im Hals getroffen. Der junge nm richtete die dann gegen ſich ſelbſt. Beide onen wurden ſchwer verletzt das Krankenhaus und ſind noch in der verſchieden. Das Motio der Tat iſt noch kannt. Gerichtszeitung der. 98 unter beſondeyen Umſfänden r ner kammer kam der eigenartige Fall Verhandlung, daß eine raffinierte Gaunerin auf Grund einer— dichteten amerikaniſchen Dollarerbſchaft ein mecklenburgiſches Rittergulgekauft hat und doch freigeſprochen wurde. Die Angeklagie, eine u Reichling, betrieb in Kray eine lleine Speiſewirtſchaft. Sie erzählte eines Tages ihrem gutgläubigen Ehemann, einem Bauernſohn, daß ein Onkel in Amerika ihr ein nach vielen Millionen Dollar zählendes Bermögen hinterlaſſen habe. Die Frau verſtand es, nicht nur ihren Mann mit dieſem Schwindel zu täuſchen, ſondern auch einen mecklenburgiſchen Nittergutabeſttzer, der ſein Gut im Umfange von vielen muſend Morgen der Ange⸗ klagten abtrat. Der Kaufvertrag wurde von einem Notar aufge⸗ nommen, und die Familie Neichling lebte einige Zeit als Ritter⸗ gutsbeſitzer im Mecklenburg. Neben dem Beſitzer des Ritrergutes wurde auch eine Anzahl anderer Leute, Möbelhändler uſw. ge⸗ täuſcht. Ihrem Manne legte die Angelkl auch noch ein über 120 000 Goldmark lautendes Sparkaſſenbuch auf ihre Tochter var, das aber gleichfalls gefälſcht war. In der Gerichtsverhandlung er⸗ klärte der Gerichtsarzt, daß die Angellagte eine pathologiſch ver⸗ e eee e er e de anlagte Perſon ſei, Schwangerſchaft verübt habe, und daß ihr bei Begehung der Straf⸗ tat der ille gefehlt habe. Das Gericht ſpra Grund des ereeeenee ten der Staats⸗ aſſe auf. nafetrduber im D- Jug Unter dex Anktage der Unterſchlagung im Amte hotte ſich Ber Poſtaſſiſtent Paul Hahn vor der Straftammer des Landgerichts Berlm 1 zu verantworten. Auf der Anklagebank nahm auch ſeme Braut, Minna Tumm, hlerei Platz. Hahn war urſprüng⸗ 383 um 2 en, Bebörde kle, hatte er aber mißbraucht. Bei einer Hausſuchung wurde in W̃ ſeiner Braut ein—— Warenlager qus bergubten Paketen gefunden. Hahn fuhr auf der Strecke Berlm— Frankfurt a. M. in Bahnpoſt des D⸗ Obwohl er nur mit dem Sortieren von Briefen zu tum hatte, verſtand er es doch, ſich auch an die Palkete heranzumachen. Auf jeder Fahrt brachte er heimlich verſchiedene Poſtſendungen in den Waſchraum, entfernte die Hüllen, die er während zum Fenſter hinouswarf, und verpackte den Inhalt in uchſack oder in die Han dtaſche. Die Braut trieb mit den geſtohlenen Gegenſtänden einen ſchwunghaften Heuidel. So kam es, daß noch acht weitere Perſonen, vorwiegend Frauen Platz nehmen mußten. Auf eine Frage des Landgerichts direktors Schimmack, weshalb die Poſtbs hörde nicht eine Unterſuchung der Be⸗ amten beim Verlaſſen des Bahnhofs vorgenommen habe. erklärte zum allgemeinen Erſtaunen Poſtdirektor Müller von der Oberpoſt⸗ direktion Berlm, daß die Beamtenräte nach der Revolution egen die Durchſuchung Einſpruch erhoben hätten. 5 ahe erhielt 2% Jahre Gefängnis, Minna Tumm 1 Jahr Ge⸗ fängnis, die übrigen wurden freigeſprochen. und Hände beee erd Sie tigehalt aus allen Berufsſtänden, wegen Hehlerei mit auf der Anklagebank⸗, — — — —4 kommt daher, daß ſte Kuß geraubt hatte, wurde nicht beſtritten. Er wurde Donnerskfag, den 27. Dezember 1923 Maunheilmer General⸗Anzeiger(mittag⸗Ausgabe) 5. Seike. Nr. 593 Sportliche Runoſchau Turnen „Jahn⸗München aus der D. T. ausgeſchloſſfen. Der Vorſtand der Deutſchen Turnerſchaft verſammelte ſich en Berlin unter dem Vorſitz von Prof. Dr. Berger und Oberturnwart Kunath, um ins⸗ beſondere über die allgemeine Lage in den einzelnen Kreiſen bei der Durchführung der Beſchlüſſe der D. T. in der Frage der reinlichen Scheidung von den Sportverbänden ein Bild zu gewinnen. Es wur⸗ de feſigeſtellt, daß Reibungen nur in gan geringem Umfange(1) vorliegen. Der Tirnverein Jahn⸗Mün chen iſt wegen ſei⸗ nes Aufrufs zur Einigung aus der D. T. ausgeſchloſſen worden. Für die Zeit vom 14.⸗17. April wurde eine Kreiswarte⸗ Verſammlung nach Dresden anberaumt. Die Me: ſterſchaf⸗ ten der D. T. in volkstümlichen Übungen ſollen am 30. und 31. Auguſt in Hannover ſtattfinden.— Wie in vielen anderen Orten und Bezirken hat ſich auch der Turngau der Freien Stadt Danzig von der Notwendigkeit der Trennung nicht überzeugen Jaſſen. Die Jahresverſammlung der Danziger Turnvereine nahm vielmehr einſtimmig eine Reſolution an, in der von der D. T. verlangt wird, daß das alte Verhältnis zwiſchen Turnen und Sport in Danzig unter allen Umſtänden bei behal ten werden ſoll. Schwimmen Die deutſchen Schwimm⸗Meiſterſchaften 1924. Durch die wirtſchaftlichen Verhälniſſe ſind die Schwimmverbände in ſchwere Bedrängnis geraten. Auch die Schwimmvereine ſind in ihrer Zen⸗ tralverwaltung gehindert. Durch den Rücktritt des Berliner Schwimm⸗Club von den Vorarbeiten zu den Deutſchen Meiſterſchaf⸗ ten iſt der Schwimm Sporteluber889 Berlin der allein ausführende Verein. Er hat jetzt den geſamten Reinertrag aus den Schwimmwettkämpfen im Stadion dem Deutſchen Schwimm⸗Ver⸗ band zur Verfügung geſtellt. auüswirken kann, wird den Beginn einer Hilfsaktion der großen VBereine bilden, die dem Schwimmverband die Weiterführung ſeiner Arbeiten ermöglichen ſoll. Einen neuen Weltrekord im Damenſchwimmen ſtellte die engliſche Rekördſchwimmerin Miß Hilda James auf. Nachdem ſie über 300 Pards die Welthöchſtleiſtung von Miß Ederle von:58,4 erreicht hatte, konnte ſie den von der Amerikanerin Miß Helen Weinwright mit:29,8 aufgeſtellten Weltrekord über 300 m Frei⸗ ſtil um faſt 9 Sekunden auf:21 verbeſſern. Fußball Ergebniſſe der Weihnachtsſpiele B. f. R. Mannheiln—F. C. Teplitz:2. F. C. Phönix Ludwigshafen—U. T. E. Budapeſt 111. Boruſſia Neunkirchen—M. T. K. Budapeſt:1. F. V. 05 Saarbrücken—U. T. E. Budapeſt:2. 1* Sp. V. Wiesbaden—M. F. C. Phönix 111. 85 C. Frankonia Karlsruhe—F. C. Phönix Karlsruhe:2. p. Kl. Freiburg—Vienne Wien 111. B. f. R. Heilbronn—3. Bez. Tv. Budapeſt:5. Eintracht Frankfurt—F. C. Teplitz:4. Sportfreunde Frankfurt—Helvetia Bockenheim:4. Kickers Offenbach—Germania Frankfurt 226. Bayern München—Wacker München:8. Kickers Würzburg—Sp. K. Stuttgart:4. Boxen »Boxkämpfe im Kölner Kriſtallyalaſt. Die Sonntagskämpfe erfreuten ſich wieder regen Zuſpruchs von Seiten des Publikums, das mit dem Sport des Abends zufrieden ſein konnte. Der Englän⸗ der Harry Reeve ſtand dem Duisburger Rudi Wagner in einem 10 Rundenkampf unter harten Bedingungen gegenüber. Reeve gewann nach Punkten. Infolge ſeiner vollendeten Technik den er Wagner in der erſten Hälfte des Treffens keine Gelegen⸗ 1* landen. Dramatiſch verlief die letzte Runde. in der Wag · er ſich mit Reeve N5 ange⸗ ſchlagen. N. ſen gwan nen e Sieg verhinderte Schluß des Kampfez Die beiden Kölner Höhl und Bitz, zwei herrorragende Techniker, kämpften ebenſo wie Eiſenberg und Marder unentſchieden. Winterſport Nene Bob-Gaumeiſterſchaft für No and. Der Deutſche Bobperband hat die Gaumeiſterſchaften um die Gaumeiſterſchaft von Norddeutſchland erweitert mit der Beſtimmung, ſie jewells dem Rie⸗ — zur Fe Die Zahl der Gaumeiſter⸗ damit auf fünf. i ustragung 15 Gaumeiſterſchaften im Deulſchen Bob⸗ port. Vom Deutſchen Bobberband wurden die Gaumeiſterſchaften zur Austragung folgenden Vereinen zugewieſen: 1. Norddeutſchland an das R birge, wobei die Jähere Beſammung der Bahn S— übel, tendorf oder Schrelberhau Harz an Bobklub Schierke; 3. Thürin—5 5 72. d⸗Heſſen⸗Weſtfaſen an Sauerlän Wele land anBobklub Garmiſch⸗Partenkirchen. Bobmei 9 für 1924/25. Nachdem in dicſem Winter ter Ne Deu obmei ſt in Schierke und die Deutſche Meiſter⸗ ſt in Kader ausgefahren werden, ſollen laut Be. des D n Bobverbandes dieſe Meiſterſchaften im Winter 2⁵— die obtlubs Oberhof und Winterberg(Weſtfalen) ver⸗ geben werden. Neues aus aller Welt — Die ungekrönte Königin von Meſopotamlen. Miß Gertrude Bell, eine Engländerin, 11 die herrſchende und ausſchlaggebende Verſönlichteit in den politiſchen Verhältniſſen potamſens. JIhre — Stellung in Bagdad gilt zwar nur als die einer Sekre⸗ in dei Sir Perey Cor, aber ſie iſt eigentlich Miniſter des Aus⸗ wärtigen. Alle Scheichs der Wüſte, die nach d kommen. ſich erſt ihren Rat, ehe ſie den„hohen Kommiſſar“ beſuchen. — langen ſchon Syrien und Arabien bereiſt hat, ſeden mmim nach men, Geſchichte, Ein⸗ ſtellung Großbritanniens gegenüber kennt. Dieſe Frau ſoll nicht nur Anfluß auf den neuen König dieſes Gebiets, ſondern auch auf die angriffsluſtigen Arabefſcheichs haben. „— Der Tod des„Wohltäters“. In Louisville, der großen nduſtrieſtadt im Staate Kentucky, in Amerika, ſtarb am lage — der meiſtangeſehenen Perſonen der Stadt, der Großkaufmann Wbiting., der ſich durch ſeine großzügige Freigebigkeit als Wohltäter der Stadt einen Namen gemacht hatte und viele Ehren⸗ üämter bekleidete. in Tod brachte die ſenſatſonelle Enthüllung eines Doppellebens. Whiting war nämlich in Wirklichkeit der Zuchfhäusler Doering, der als Haupt einer kühnen Verbrecherbande die Sarapegaz der Poſtzüge als Spezialität be⸗ trieb. Erſt kürzlich war ihm bei einem Raubzug eine Beute im Werie von zwei Millſonen Dollar in die Hände gefallen. — was koſtet ein Kuß? In Chieago iſt einem jungen Arzt in der Praxis— traglkomiſcher Zwiſchenfall paſſlert. Der Manm, der ſonſt ein guter Diegnoſtiter iſt beging bei ver Behandlung einet en Krankenſchweſter einen Fehler: in der Annahme, daß ihr ein wohltun würde. gab er ihr einen Nachdem die harmloſe Be⸗ dandlung vorüber war, ſief die undankbare Perſon zum Kadi und verklagte ihren Herrn und Meiſter auf Schadenerſatz Für welchen Scheden ſie den Erſatz eigentlich haben wollte wurde in der Ver. bondlung nicht ganz klar: denn was erſetzt werden ſoll. müßte zum mindeſten beſchödigt ſein. Aber die Tatſache, daß der Dollar Schadenerſatz verurteilt. ee. — Wabeeſtandsbeodachtungen im Monat Ddezember ig 20 f 22 etar-Negeiſ is f 20.2 2 2 Manndeim Heilbrenn Dieſe Tat, die ſich erſt im Sommer 8 8 [Zus Handel und Indusirie N Stand der Reichsbank am 23. u. 30. Novbr. Das Inslebentreten der Reichsbank am 15. November hat einschneidende Umgestaltungen im Verrechnungswesen des Reiches mit sich gebracht. Da die Reichsbank zugleich Aus- gabestelle der Rentenmark wurde, haben sich in ihren Abschluharbeiten Verzögerungen ergeben. Nunmehr liegen die Ausweise vom 23. und 30. November vor. Aus ihnen er- gibt sich für das Schatzanweisungskonto der Reichsbank nach dem seit Jahresanfang nicht mehr zum Stillstand gekomme- nen Anwachsen eine Entlastung von 189,8 auf 96,9, d. h. um 92,9 Trillionen&. Der Rückgang. vollzog sich, auf Grund des von der Bank für Rechnung des Réiches aufgenlom- menen Umtauschs von Rentenmark gegen Papiermark durch Verrechnung des Umtauschserlöses auf dieschatzanwelsungs- schuld des Reiches. Andererseits erfuhren die privalen Kredite eine neue Erhöhung. Die Lombardforderungen wuch- sen um 7 auf 7,5, die Wechselbestände um 307,8 auf 347,3 Tril- lionen 4. Was die Steigerung des Dis koftgeschäftes der Bank belriffl, so kommt in ihr zum Ausdruck, daß der Zahlungsverkehr gegenwärtig anstelle der schleppender ge- Wordenen Giroüberweisungen den Scheckverkehr bevorzugt und daß diese Schecks überwiegend ihren Weg zur Reichs- bank nehmen. Die gesamte Kapitalanlage zeigt hiernach eine Vermehrüng um 222,1 auf 452 Trillionen I. Das vorüber- ehende Anwachsen der sonstigen Aktiva während der dritten Novemberwoche beruht in der Hauptsache auf noch nicht abgerechneten Rentenmarkverkäufen, welche die Reichs- bank für Rechnung des Reiches aus dessen verzinslichen Kre- diten ausgefüũhri hat. In der vierten Novemberwoche wurden die schwebenden Rentenmarkabrechnungen für das Reich zu einem erheblichen Teil bereits glattgestellt. Im Zusammen- hang mit diesen Geschäften gingen 169,7 Millionen Renten- mark an Rentenbankscheinen in die Kassenbestände der Reichsbank üher. Der bezeichneten Entwicklung der Anlagekonten entspre- chend hal der Notenumlauf der Reichsbank während der beiden letzten Novemberwochen eine weitere Ausdehnung um 307,4 auf 400,3 Trillionen 4 erfahren. Die Steigerung des Verkehrsbedarfs, namentlich während der letzten November- woche, ist bestimmend beeinflußt worden durch die ein- setzende Zurückziehung des Notgeldes aus dem Umlauf. Die Summe der fremden Gelder stieg von 129,6 am 15. November auf 374 Trillionen& am 30. November. Bei den Reichsdarlehenskassen wurden in der Berichtszeit 6,9 Trillionen A neu ausgeliehen, so daß die Ge- samtdarlehensbestände und ebenso der der Reichsbank zuge- kührte Betrag an Darlehenskassenscheinen je auf 899 Trillio- nen ñ anwuchsen. 0 Goldbilanzen Die Handelskammer zu Berlin àußert sich im November- heft ihrer Mitteitungen zur Frage der Einführung von Gold- wie folgt: Die Einführung der Substanz- und Er- rags-Errechnung auf wertbeständiger Grundlage ist eine nicht mehr hihauszuschiebende Nolwendigkeit. Die Wirt⸗ schaft mull so schnell wie möglich von dem Nullenschleiet belreit werden, der eine Unmasse unproduktiver Arbeit auf der einen Seite, auf der anderen aber im Inlande wie im Auslande ein Zerrbild von dem Stand der deutschen Wirt- — 5 vermittelt. Alle seit Auftauchen dieser Frage gegen durch die Exeignisse überholt, teils aber ihren inneren Grün- den nach ufberechtigt. In steuerlicher Hinsicht liegt es sowohl im Staatsinteresse als auch im Interesse der Wirt⸗ schaft selbst, daß die Steuer nur von einem tatsächlich er- zielten Ertrage erhoben wird, wobei selbstverständlich die Steuersätze eine der Wertbeständigkeit entsprechende Minde- rung erfahren müssen. Als Grundlage der Bilanzie- rung lehnt die Handelskammer den früher in Vorschlag ge- brachlen Großhhandelsindex ab, vielmehr muß eine Erundlage gewählt werden die als zutreffend und vertbe- ständig sowohl im Inlande als auch im Auslande angesehen wird. Eine Reihe von hierher gehörigen Einzelfragen bedar! noch näherer Klarstellung, so insbesondere, wie Gebäude u. Grundstücke, Werkerhaltungskonten, Hypothekenschulden, langfristige und kurzfristige Schuldverschreibungen und l or- derungen eingestellt werden sollen. Mit der Prüfung aller hierher gehöriger einzelner Punkte ist eine Bésondere Kommisslon betraut worden. Nach Abschluß dieser Ar- beiten beabsichtigt die Handelskammer, das Ergebnis zu ver- ökfentlichen, um den Gewerbetreibenden Richtlinien und Handhaben für den Uebergang zur Goldbilanzierung zu bieten. Für die Aenderung der Bestimmungen des Handelsgegetz- buchs über die Bilanz— in Betracht kommen vor allem die 55 90 ffe 281 ff— sowie der mit dieser Frage sonst in Ver- ndung stehenden Gesetzesvorschriften wird die Handels- kammer entsprechende Vorschläge unterbreiten. * Die Verordnung über die Goldmarkbilan- zierung liegt bereits dem Reichsrat vor und dürfte noch in diesen Tagen herauskommen. Da mit der Möglichkeit ge- rechnet werden muß, daß die Goldmarkeinstandsbilanz eine Ueberschuldung selbst in manchen Fällen ergibt, in- denen das Unternehmen an sich durchaus gesund ist, so bestimmt der Entwurf, daf der Vorstand in Fällen derartiger Ueber- schuldung berechtßgt sein soll(nicht verpflichteth), die an sich nach dem Hafhdelsgesetzbuch notwendige Konkurs- anmeldung zu unterlassen. Das Recht der Gläu- biger, wonach in solchen Fällen der Konkurs zu beantragen ist, bleibt davon ebenso unberührt wie die Vorschriften über den Konkurs bei Zahlungsunfähigkeit. In Bankkreisen regt sich übrigens starkes Bedenken gegen die alsbaldige Einführung der Goldbilanzierung, weil diese für sie unter Umständen Eigenkapitalziffern vor In- und Ausland produ- ziere, welche von förmlich kreditschädigender Ge ringfügigkeit wären. Man muß auch solche unerwartete Konsequenzen mindestens prüfen, wiewohl zunächst der Stichtag bestimmt wird, während die Vorlegung der Gold- bilanz In einer.-V. noch ein halbes Jahr Zeit hat. Erleichterung des Devisenerwerbs im besetzten Gebiet. Wie von zuständiger Seite mitgetzilt wird, hat der Reichs Wirtschaftsminister Bestimmungen über eine Erleichte- rung des Devisenerwerbs im besetzten und Ein- bruchsgebiet erlassen. Danach gelten als zulässiger Verwendungszweck, zu denen ausländische Zahlungs mittel erworben werden dürfen, erstens Zahlungen an die D zweitens Unterstützungen an von den Be- satzungsmächten festgehaltene Personen oder an Angehörige im besetzten und Einbruchsgebiet. Die Fihanzminister der Länder dürfen den Erwerb ausländischer Zahlungsmittel zu diesen Zwecken in angemessenen Grenzen genehmigen. Zu den gleichen Zwecken dürfen die Devisen- und Wechselstuben des besetzten Gebietes Inhändern, die sich durch einen mit Lichtbild versehenen Personalausweis ausweisen, auslän- dische Geldsorten bis zum Betrag von 10 Goldmark ohne Ge- nehmigung des Finanzamtes abgeben. wenn die Verwendung zu einem der genannten Zwecke nachgewiesen wird. Diese Bestimmung darf aber nicht zu einer hemmungslosen Abgabe daß ein Käufer durch wiederholte Inanspruchnahme dieser Ausnahmebestimmungen die Genehmigung des Finanzamtes Goldbilanzierung vorgebrachten Bedenken sind teilsG ausländischer Geldsorten führen. Wenn der Verdacht besteht, 1 zu umgehen sucht, hat die Bamk die Abgabe zu verweigern. Firmen, die im Besitze einer Handelskammerbescheinigung sind, dürfen auslandische Zahlungsmittel zu diesem Zwecke erwerben, ferner dürfen im beseltzten und Einbruchsgebiet Handelskammerbescheinigungen auch Ge- Werbetreibenden erteilt werden, die nicht in das Han- dels- oder Genossenschaftsregister eingetragen sind, wenn die zuständigen Handeiskammern den Antrag befürworten. Um ein Uebergreifen dieser Erleichterungen auf das unbe- setzte Deutschland zu vermeiden, dürfen im besstzten Gebièt ausgestellte Handelskammerbescheinigungen nur dort verwendet werden. Die Devisenbanken der besetzten Gebiete werden von der regelmäßigen WMeldepflicht be⸗ kreit. Das Verbot der Umwechslung ausländischer Devisen in ausländische Geldsorten ist für das besetzte Gebiet auf- zuheben. Badische Maschinenfabrik und Eisengießerei vorm. G. Sebold und Sebold u. Neff, Durlach. 5 Nach 156,78 Miil. 4 Abschreibungen ergibt sich einschl. Vortrag ein Rei ngewinn von 4000,35 Mill. 4, woraus 626 auf die Vorzugsaktien und je 2 Rentenmark 1130,14 Mill. als Beihilfe zur Eebeusmittelbeschaffung für Beamte und Ar- beiter, 1000 Mill. als Zuwendung an den Unterstützungs- konds verwendet und 1070,74 Mill.& vorgetragen werden. Bie Beschöftigung war günstig, die Produktions⸗ kähigkeit wurde erhöht durch langfristige Pachtung der Werkstatten der Firma Max Schellberg u. Co..-G. in Karlsruhe. Die Bilanz verzeichnet 11 295,34 Mill. Verpflichtungen, denen 6499,76 Mill. 4 Ausstande einschl. Bankguthaben, 10 727,31 Mill. 4 Vorräte und 106,91 Mill. Kassa und Effekten gegenüberstehen. Die Anlagen sind ab- geschrieben. Das Grundkapital soll um 9 Mill.„/ Stamm- aktien auf 25 Mill.& erhöht upd dadurch die Möglichkeit ge- schaffen werden, nach Bedark Erweiterungen vorzu- nehmen und dutch freihändigen Verkauf die Betriebsmittel zu stäzzen. Angesichts der Wirtschaftskrise und teilweisen Betriebseinschränkungen lasse sich ein vorausschauendes über das laufende Geschäftsjahr nicht ab-⸗ ge 5 Adler u. Oppenheimer.-., Berlin. In dem am 30. Juni abgelaufenen Geschäftsjahr war es olt nicht möglich, die Preise der Fertigfabrikate der viel schneller vor sich gehenden Steigerung der Preise für Rok- Ware und FHilfsstoffe anzupassen. Der Abs al z aller Er- zeugnisse war äußerst lage die Umsatzmengen konnten er- höhl werden, hauptsächlich weil die Beziehungen zum Aus- lande in noch größerem Maſßze als bisher ausgebaut werden konnten. Auch die Uebernahme von Lohngerbung hat eine weitere lohnende Zunahme erfahren. Der Ausbau der Werke wurde durch Neu- und Umbauten, sowie durch Ver besserung der maschinellen Anlagen forigesetzt. Von den dem Aufs sichtsrat und Vorstand zur Verwendung im Interesse der Ge- sellschaft aus der Kapitalserhöhung vom Juni 1921 überlassée- nen 10 Mill. 4 Wurden 1 693 000 zum Zwecke der Ab- rundung bereits bestehender Beteiligungen verwertet. Im August 1923 wurde dle Aktienmehrheit der.-G. für Leder- kabrikation in München übernommen. Das Werk wird erneuert und ausgebaut. Seine Umstellung hat berkits begonnen ugd verläàuft befriedigend. Zur Erwerbung wurde der Restbetrag obenerwähnter 10 Mill. 4 eigener Akllen ver- wendet. Die IL.iquidation der Lederwerke Neustadt G. m. b. H. in Neustadt(Mecklenb.) wird voraussichtlich im neuen Geschäftsjahr zu Ende geführt werden. Die für die Liquidatlon des 8Straßburger Unternehmens bisher ein- egangene Entschädigung wurde restlos zum Ausbau der 7 verwendet. Bemühungen, einen Verwaltungsvergleich über die der Gesellschaft noch zukommende Entschädigungs- forderung zu erzielen. sind bisher erfolglos geblieben. Man köônne, falls die jetzige Gesetzgebung bestehen bleiben sollte, leider nicht mehr damit rechnen, in nennenswerter Weise für die Verluste entschädigt zu werden und müsse auberdem be- kürchten, aus Ansprüchen wegen Vorkriegsforderungen in höherem Maße herangezogen zu werden, als dies bisher vor- auszusehen war. Das Bruttoerträgnis belief sich auf 30 979,2 im 90,27) Mill. 4, Beteiligungen erbrachten 80,38(0,73) Mill. A. Dagegen erforderten Handlungsunkosten 20 080.94(35.88) Mil- lionen A, Zinsen und Bankspesen 3752,78(28,79) Mill. 4, Obligationenzinsen..24(0,25) Mill.&, sodaß nach 2⁵8,03 (30) Mill. 4 Abschreibungen ein Reingewinn von 6967,91 (30,08) Mill.& verbleibt. In Rücksicht auf die unklaren wirt⸗ schaftlichen Verhältnisse schlägt die Verwaltung vor, keine Dividende zu verteilen und den Betrag auf Rücklagekonto II zu übertragen(i. V. 4096 Dividende). — Die Bilanz verzeichnet 115 823,85(236,07) Mill.& Glau- biger, 6 835,95(266,31) Mill. 4 Benkschulden und 23 187,69 ). Mill. 4 Akzepte, denen 65 056,93(4645,16) iuu. 4 9002,56(66,15) Mͤill. Zankguthaben 484,72(1,59) Mill. Kassenbestand, 706,34 We Mill. Wechselbestand und 76 998,88(213,79) Mill.& arenbestaànde, sowie 191,46(24,47) Mill. 4 Die Beteili- gungen erscheinen mit 52,48(5,92) Mill. 4. Ueber die Aus Sichten des neuen Geschäftsjahrs lasse sich zurzeit nichts Bestimmtes sagen. Man sei jedoch in den meistęn Abteilungen noch gut beschäftigt und glau wenn nicht unvorherge⸗ sehefe Ereignisse das laufende Jahr ungünstig beeinflussen, — ein verhältnismäßig günstiges Ergebnis rechnen zu en. »Umwandlung in eine Aktiengesellschaft. Die seit Jahre 1843 bestehende Firma W. Ehrmanns Nachfolger Oet Unger u. Heidecker, Fürth, Bayern, wurde unter der Firma Radium-Bronzefarben- u. Blattmetall-Werke W. Ehrmanns Nachf., Oettinger u. Heidecker Aktiengesellschaft mit dem Sitz in Fürth in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Den Vorstand bilden die Vorbesitzer, Herren Paul Oettinger und Josef Heidecker, so- wie der bisherige Prokurist Fritz Kraus. Es handelt sich um eine Familiengründung. FPersonalien. Die Lack- u. Farbenfabrik R Grũ in Offenbach wurde in Chemische Fanre Grün G. m. b. H. um Wandelt. Der Geschäftskreis' wurde durch den Eintritt der beiden Inhaber der Firma Karl Adolf Chemikaliengroßhandlung in Mannheim, Karl Nagel und Otto Schuster, als—— nlich haftende Gesellschafter er Weitert. Das Büro wurde nach Mannheim verlegt, so- daß sich die Transaktion also im wesentlichen als eine Er- weiterung der genannten Mannheimer Firma darstellt. Vorjahr Deuvisenmarkt New Tork, 26 Dezbr(WBI Devisen 22. 26 22 26 Frankieich.05 5 00 Schweiz 17.46 17.39— 1299 Belgen.4 4 49——80 4 .34 434 J ttalien derausgeder. Drucker und Berleger Truckeret ODi Daag Mannbeimer General⸗Anzeigern G m b ee KE 6 2 Direktion Ferdmnand peyme fredakteut Kurt Fiſcher. VBerantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: iſcher: für das feutlleton. Dr ſtriy Hammes: für Kommunalpolitik und ekales: Richard Schönfelder: füün Sporf und Neuer aus aller Welt' Willy Kurt Mäller: für Handelsnachrichten, Aus dem Lande Nachbär zeblete Gericht den übrigen redaktienellen Tefl, Frang Kircher; für——5 Karl Hagel 6. Jeite. Nr. 593 — G National-Theater Mannheim Donnerstag. 27. Deazember 1923 Miete C. Reihe ver 6 Vorstellung. 47 -.-B. Nr. 3801 5030 u. 6181—6260 Deterehens Mondtahrt Ein Räfchenspiel in /Bildern an Gerdt v. Basse- witz. Musik von Clemens Schmaſtztich inszeniert Katl Neumann-Hoditz Musik. Leit. P. Bieisach Antang 6 Unt Snde gegen 8¼ Ohi ersonen siehe Nr. 302 des Genetal-Anzeigers) Künstlertheater„Apolſo.“ Abendlich 7½ Uhr HANNELORE Außer den andeten ersten Kräſten folgende Hauptdarsteller: Ziegler im Mimodram„Die Hand“ und neuen Tänzen Vorher der grosse Spielplan. 8179 — Uaaaie Lade n Mannbeln, J Ehren-Abend fur den deliebten rheinischen Humoristen Adolf Jülich Groze UDeberraschungen! Humor! Tanus! Stimmung! Anlang pünktlich 8 Uhr. 7892 Auf unsetre große, erhele humorvolle Silvester-Feler machen wir bereits heute schon auimerksam! ..: Abschied des vorzſigl. Dex.-Programms Schlaf. u. Speisezimmer in gut bürgerlichen Ausführungen fiefert raſch bei reeller Bedienung 8612 Moser, Möpelschreinerei. Flinsbach Station Heimſtadt. Kassenschränke moderuster Ausführung. Kopf- und Eckkanten gebogen und veischweisst Feuer-, Diebes-, Elnbruch- und Pukersſcher in allen Grössen sotort ab Lager liei 1bar. Pfeiss unter Goldmaskhasis llegend. 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Täglich wel Konzerte von—6½ unter Leitung des bekannten Sologeigers Börse 8 Uhr NEUMANN. Ea6 heim Jax. Ningei'beim) 5 .un E 4a fade in ihrem neueſten und beſten Film Das alte Geſetz Tatſächlich ein Ereignis für Mann⸗ 4. 6, 8 Uhr! den 27.— 1923 72 Statt Karten Ilse Die Verſobung ihrer Tochter Ilse mit Herrn Dr. phil. Karl Brauch gestatten sich anzuzeigen. Direktor CarlMeister und Frau Emma geb. Keßſer Leopoldstr. 3 Dr. Karl Brauch beehren sich ibre Vetlobung bekannt zu geben. Weihnachten 1923 Meister 6515 O 7, 1 1 Nohten Velstelzerung. Am Freitag. den 28. ds, vorm 11 Uhr werden im Bahnhofſ Mannheim⸗ Neckarau 6 Wagen Eibs⸗ kohlen öffeni verſteigert Mannheim⸗Neckarau den 24 Dezemver 1923. Statt Karten Edith Schulze Roessſer Dr. iur Walther Hensel Statlonsamt.. 60 Verlobte ——— Bona a. Rh. Mannheim 2329 7 Dezember 1923 Aneuest. Modelle sow. e Hosen Statt Karten 55 4 in groß. Auswahl 5 kauſen Sie preisw im Kaufhaus für Herren- Bekleidung(Inhaber Amalie Goos Fritz Weiß Ireppe neb. d. 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