75 1 Bezugspreiſe. an mannheim u. Umgebung v. 27. Dez. 1028 b. 2. Jan. 1923 1 Sillion Mart. die monattl. Bezieher verpflichten ſich bei der Seſtellung des Abonnements die während der Dezugszeit notwendigen Preiserhöhungen zu bezahlen. poſt⸗ ſcheckkonto nummer 17500 Rarisruhe. Haupt geſchäfts ſtelle Manuheim k 6. 2.— Seſchäfts⸗nebenſtelle neckarſtabt, wald⸗ hofſtr. s. Fernſpr. Nr. 7031, 7042, 7033, 7033, 7038. Telegr.Nòr. Seneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Veilagen: Der Sport vom Die 25 Nicht vor Neujahr Berlin, 27. Dez.(Von unſ. Berl. Büro.) Der„B..“ wird aus Paris gedrahtet: Die Pariſer Blätter beſchäftigen ſich lebhaft mit der Frage, wann die Antwort auf das deuſſche Memoran⸗ dum erfolgen wird. Während die nationaliſtiſchen Zeitungen der Anſicht ſind, daß die belgiſch⸗franzöſiſche Antwort ſchon am Sonn⸗ tag vorliegen wird, wodurch angedeutet werden ſoll, daß nur noch eine raſche Ablehnung in Frage kommen kann, ſtellen die offiziöſen Blätter feſt, daß die Antwort der beiden Länder nicht vor dem Neujahrstag erfolgen wird. Nähere Mlitteilungen über das Ergebnis der Prüfung des deutſchen Memorandums haben die Zeitungen vom Quai'Orſay, der ſich vollkommen in Stillſchwei⸗ gen hält, nicht erhalten. 5 Die Ausſchüſſe der Repko Nach der offiziellen Mitteilung der Reparationskommiſſion ſetzt ſich der erſte Sachverſtändigenausſchuß, der die Währungs⸗ u. Haushaltsfragen zu behandeln hat, wie folgt zuſammen: Großbritannien: Sir Robert Kindsley, Direktor der Bank von England und Sir Joſuah Charley Stamp, Sekretär der Nobelinduſtrie. Frankreich: Parmentier, Verwaltungsrat des Credit de France und Profeſſor Alliy von der Rechtsſakultät der Sorbonne in Paris. Italien: Induſtrieller Dr. Albert Perelli und Frederico Flora, Prof. für Finanzwiſſenſchaften an der Univerſität Bologna. Belgien: Baron Maurice Houtar, Mitglied der Kammer und Bankier Emile Francqui, Staatsminiſter und Vizegouverneur So⸗ ciete Generale. Amerika: Generol Dawes von der Central Truſt Company in Chicago und Owen Voung, Vorſitzender des Aufſichtsrates der Electric Company in Newyork. Der Ausſchuß für Kapitalflucht ſetzt ſich zuſammen aus: Großbritannien: Reginald Mac Kenna, ehemaliger Schatz⸗ miniſter; Frankreich: Lauret ent Atthalin, Direktor der Banque de Paris et Pays⸗Bas; Italien: Mario Alberti, zweiter Direk⸗ tor des Credito Italiano; Belgien: Albert Janſſen, Direktor der Banque Nalionale; Amerika: H. M. Robinſon, Präſident der Firſt National Banc Los Angeles. Zum Präſidenten des erſten Aus⸗ ſchuſſes iſt bereits der Amerikaner Dawes gewählt worden. Nach einer Meldung des Newyork Herald aus Waſhington wird General Dawes vor ſeiner Abreiſe zu den Arbeiten des Sachverſtändigen⸗ Ausſchuſſes für die Fragen des Haushalts und der Währung Deutſchlands eine Unterredung mit dem Präſidenten Coo⸗ lidge haben. 4 5„Völlig im Einklang!“ Das„Echo“ veröffentlicht folgende Mitteilung: In engliſchen Kreiſen habe die Rede Poincarés in der Kammer am vorigen „Freitag anſcheinend einige Ueberraſchung hervorgerufen. Aus der Tatſache, daß die franzöſiſche Regierung ſich für die Unter⸗ zuchungen der beiden Sachverſtändigenausſchüſſe ausgeſprochen habe, ſcheine man den Schluß gezogen zu haben, daß ſie ihre im No⸗ vember und Oktober feſtgelegte Reparationspolitik merklich geändert habe. Franzöſiſcherſeits habe man bemerkt, daß die Rede Poincarés nöllig.im Einklang mit den früheren Erklärungen der fran⸗ zöſiſchen Reqierung ſtehe und daß ſie in keiner Beziehung zu den mindeſten Einwendungen Anlaß geben könne. —— Der Düfheldorfer Schupo⸗prozeß Rechtsanwalt Dr. Voß⸗Dortmund wondte ſich gegen die An⸗ franzöͤſiſch⸗belgiſche Antwort * klageſchrift, die in einem Ton redigiert ſei. der ſetzt nach der Auf⸗ hebung des paſſiven Widerſtandes provokatoriſch wirken müſſe. Er wies nach, daß die Angeklaaten nach dem Fehlſchlagen ihrer gütlichen Perhandlungen um Freigabe ihrer gefangenen Kameraden, und nach⸗ dem ſte von verſchiedenen Seiten durch Revolverſchüſſe angegriffen worden ſeien. zunächſt Schreckſchüſſe in die Luft abgegeben hätten, aber dann auf wiederholtes Feuern von ſeparatiſtiſcher Seite und als Kameraden an ihrer Seite gefallen ſeien. ſich in berechtigter Notwehr zum Gegenanariff entſchloſſen hätten. Die erwieſene Tatſache der Notwehr ſchließe jedoch die Verurteilung wegen Totſchlaas aus. Die Schupobeamten. die lediglich auf Befehl ihrer Offiziere gehandelt hät⸗ ten, ſeien auf jeden Fall durch dieſen Befehl gedeckt. Rechtsanwalt Dr. Grimm⸗Eſſen wies gegenüber dem Vor⸗ wurf des Ungehorſams gegen einen franzöſiſchen Befehl, des Tot⸗ ſchlaas und des Totſchlaasverſuchs darauf hin, daß die Beweisauf⸗ nahme einwandfrei ergeben habe. daß die Hilferufe der Ziviliſten und Polizeibeamten keinesweas übertrieben geweſen ſeien. Vielmehr ſei klar erwieſen, daß vor Anrxücken der Polizei in der Nähe der Kaſerne Zuſammenrottungen. Landfriedensbruch. Widerſtand. Kör⸗ perverletzungen. Nötigungen und Bedrohungen begangen worden ſelen. Es ſei ein offenes Geheimnis, daß Matthes an dieſem Tage die rbeiniſche Republik habe ausrufen wollen. Wenn die Beſtrebun⸗ gen des Matthes auf Hochperrat gerichtet geweſen ſeien. wenn er durch⸗ſeine Oberſte Heeresleitung eine Parade habe abhalten laſſen, ſo ſei ſchon deshalb das Einſchreiten der Polizei gerechtfertigt. * Die Cage in Bayern Aus der völkiſchen Bewegung fürſt Wrede, der wegen Beteiligung am Hitlerputſch ſchon aber wieder aus der Haft entlaſſen war, iſt erneut feſt⸗ enommen worden. 5 5 Die trich Eckart, der frühere politiſche Leiter des„Völk. Beobachters“, iſt an den Folgen eines Leberleidens, das ſich in der Schutzhaft, die über ihn— haben ſoll, jetzt kurz nach ſeiner entlaſſung geſtorben. 2 Der Abn Dr. R der dem Deuiſchen Kampfbund angehört, hat im bayriſchen Landiag beantragt, die Staatsregierung zu er⸗ ſuchen: 1. die ſofortige Entlaffung der aus Anlaß der Vorgänge am 8. und 9. November in Schutzhaft genommenen Perſonen und 2. die ſofortige Aufhebung des Verbots der völkiſchen Preſſe zu ver⸗ anlaſſen. Ein weiterer Antrag des gleichen Abgeordneten erſucht die Staatsregierung, der Freien Bauernſchaft des rechtsrheiniſchen Bayern Verſammlungsfreiheit zu gewähren und entgegenſtehende Anordnungen des Generalſtactskommiſſariats aufzuheben. Verabſchiedung des Landwirkſchaflsminiſters Miniſterpräſident Dr. v. Knilling hat an den Landwirtſchafts⸗ niniſter Wutzlhofer auf deſſen Geſuch um Amtsenthebung ein Antwortſchreiben gerichtet, das die Enthebung von dem Amt mit ſofortiger Wirkung ausſpricht und dankbar der mehrſährigen Mit⸗ arbeit des Miniſters und namentlich ſeiner unermüblichen Bemüh⸗ ungen um Hebung der landwirtſchaftlichen Erzeugung und Siche⸗ rung der einheimiſchen Verſorgung gedenkt. „ ee et e ee Ein neuer Separatiſtenübergeiff in der pfalz ter Frauen Geitung und e— Verkaufspreis 100 Milliarden Mark 1923— Nr. 394 Anzeigenpreiſe nach Taeif, bei Vorauszahlung pro ein⸗ ſpaltige Rol für Augemelne Auzeſgen.40 Solsmark Reklamen 1,20 Soldmark. Lür Rnzelgen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Herantwertung uüber⸗ nommen. Höhere Gewalt. Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen ſür ausgeſallene oder beſchrünkte Nus gaben oder ſür perſpütete Rufnahme von An⸗ zeigen. Ruſtr. 8. Lernſpr. obne Sewühr. Gerichtsſt. Mannheim. Mannheimer Muſik-Seitung — rr———ñ —— Die Separatiſten⸗Regierung hat am 24. Dezember eine Belannt⸗ machung erlaſſen, wonach vom 10. Januar ab, die Ausſtellung von Päſſen für die Ausreiſe aus der Palz nach dem rechis⸗ rheiniſchen Deutſchland nicht mehr durch die Beſatzungsbehörden, ſon⸗ dern durch die Regier ung der„autonomen“ Pfalz erfolge und alle früheren Brückenpäſſe ihre Gültigkeit ver⸗ lieren würden. Bekanntlich haben bisher die Beſatzungsbehörden Ausſtellung von Brückenpäſſen eis ihr alleiniges Recht b⸗ trachtet. Eine guch nur vorübergehende Mebr teagrng dieſes Rechts an bie Separatiſten würde zunächſt eine offſene Anerkennung der ſeparatiſtiſchen Gewalt durch die Beſatzungsbehörden bedeu⸗ ten, dann aber wäre damit auch den Separatiſten ein Druckmittel in die Hand geſpielt, um die Pfälzer, die in überwiegender Mehrheit die Separatiſtenherrſchaft ablehnen, zu fe in der Rolle als Geſuchſbeller bei den angemaßten ſeparatiſtiſchen Behörden vorſtellig zu werden. Ferner wäre ſie ein Mittel, die Separatiſtenkaſſen durch Erhebung von Paßgebühren zu füllen. Es bleibt abzuwarten, welche Stellung die Rheinlandkom⸗ miſſion zu dieſer„Verfügung“ der„autonomen“ Pfalzregierung nehmen wird. Solange die Rheinlandkommiſſion ſich nicht offen hinter dieſe Verordnung der Separatiſten ſtellt und ſie deckt, ſind ſie nicht vollziehbar und ihre Nichtbefolgung kann demgemäß auch nicht mit den Strafen belegt werden, die die ſog. autonome Regierung bei jeder Verordnung ſo freigiebig in Ausſicht ſtellt. Dies gilt nicht nur für die obenerwähnte Verfügung, ſondern für alle Verordnungen der Separatiſtenregierung. Ungiltige Berordnungen Die Sonderbündler veröffentlichen in der Preſſe der Pfalz eine ganze Reihe von„Bekanntmachungen“ über die Aufbringung der Mittel für die Erwerbsloſenfürſorge. Wir werden nun von maßgebender deutſcher Stelle darauf aufmerkſam gemacht, daß alle dieſe und ähnliche„Verordnungen“ der ſogenannten„Regierung“ der Pfalzrrechtsungültig ſind, ſolange nicht die Interalliierte Rheinlandkommiſſion ſie anerkennt. In der„Speyerer Zeitung“ iſt nun allerdings im Texyt der erwähnten Bekanntmachung bemerkt, daß ſie der J. A. R. K. vorgelegt ſei. In andern Blättern fehlt aber dieſer einſchränkende Zuſatz. Auch in dieſem Falle wird es von aus⸗ ſchlaggebender Bedeutung ſein, ob die Rheinlandskommiſſton ihr „Agrement“ erteilt und damit auf ihre Befugniſſe ſelber verzichtet. Eine Perlautbsrung des„Bezirksamtmanns von Kaiſerslautern“ Meles befaßt ſich zunächſt mit der Abhaltung von Feſtlichkeiten und dem Verkauf von Feuerwerkskörpern. Dann folgt der Satz:„Mit Wohnungsangelegenheiten können wir uns mungels Zeit und Perſonal vorerſt nicht Die Anmaßung gipfelt ſchließlich in folgenden fulminanten tzen:„Bei allen pfälziſchen Behörden darf ohne die Genehmigung der autonomen Regierung der 8falz eine Neubeſetzung oder Veränderung in den Dienſtſtellen nicht erfolgen. Alle ſeit dem 5. November ohne die Genehmigung der Regierung der Pfalz erfolgten Neubeſetzungen und Veränderungen, alle Beförderungen, ſoroie die Verleihung von Titeln und Ehrenzeichen ſind unwirkſam“. Verhaftet und ausgewieſen Die kürz vor den Feiertagen in Ludwigshafen verhafteten kommuniſtiſchen Betriebsratsmitglieder ſind aus⸗ gewieſen worden. Ihre Verhaftung und Ausweiſung wird in Zu⸗ ſammenhang mit ihrer neulichen Beteiligung an den großen Kund⸗ gebungen gegen die Separatiſten gebracht. Der Direktor des Verlags der„Pfälz. Rundſchau“, Dr. Volz, der am Freitag von den Separatiſten verhaftet worden war, iſt wieder freigelaſſen worden. Die Rheinſchiffahrtskommiſſion traf im Verlauf ihrer letzten Straßburger Tagung Vorbereitungen zu einer Studienreiſe, die der Ingenieurausſchuß im Laufe des nächſten Jahres unternehmen ſoll. Die Kommiſſion hat ferner eine Abänderung der Beſtimmungen über die Einfahrt in den Hafen von Kehl, an der Mündung der Kinzig gutgeheißen die von der deutſchen Delegation vorgeſchlagen war, desgleichen fand die Veſeitigung des zum Wenden der Schiffe beſtimmten Baſſins in der Nähe der Kehler Hafenmündung, die von der franzöſiſchen Delegation in Vorſchlag ge⸗ bracht worden war, Zuſtimmung, unter dem Vorbehalt, daß ſpäter ein ähnliches Baſſin wieder eingerichtet werden ſoll, wenn es ſich als nötig erweiſen ſollte. Unter gewiſſen Bedingungen erteilte die Kom⸗ miſſion ſchließlich eine Ermüchtigung zum Bau einer Hafen⸗ ſperre in Mainz. 5 158 verfailles im Artel eines Engländers Das engliſche Unterhausmitglied Arthur Ponſonby berech⸗ net in der Zeitſchrift Common Senſe“ den Landgewinn des Briti⸗ ſchen Reiches aus dem„Rechtsfrieden“ auf 3 500 000 Okm., d. h. auf das Elffache der Größe Großbritanniens. Er ſchließt ſeine Be⸗ rechnungen mit folgenden Betrachtungen: 5 Der Landgewinn aus einem nur zur Verteidigung der kleinen Nationen unternommenen Krieg in Höhe von 3 500 000 Okm. iſt garnicht ſo übel. Und wir heimſten ihn ein ſo ruhig, ſo un⸗ ſchuldig, ſo beſcheiden. Wir ſteckten beileibe dieſe Gebiete nicht ein, ſie fielen uns eben von ſelbſt zu. Hatten wir doch während des Krieges allen Verdacht beſeitigt, indem wir erklärten: Wir haben kein Verlangen, unſere Reichslaſt noch zu ver⸗ arößern, weder durch Territorien, noch durch Uebernahme wei⸗ terer Verantwortungen.(Aſquith im Oktober 1914). Wir kämpfen nicht um territorialen Gewinn. Law im Dezember 1916). Wir führen keinen Eroberungskrieg.(Llond George im Februar 1917). Unſer Sieg wird uns wmeder terrſtorſale Verarößerungen noch ireendweiche Ausdehnung unſeres. Neiches bringen.(Walter Long im Februar 1917). 3 Amerikaniſche Liebesgaben Netonoek, 27. Dez. Die von der Herausgeberm der„Vewnorker Staatszeitung“ und des„Newyorker Herald“ veranſtattete Samm⸗ lung als amerikaniſche Weihnachtsgabe für das notleidende deutſche Volk eraab 75 000 Dollar. Dieſe Weihnachtsgabe aus den Ber⸗ einigten Staaten wurde dem amerikaniſchen Botſchafter in Berlin, Hugthon, zugeſtellt. Das Rote Kreuz und der Zentralausſchuß für die Auslandshilfe übernehmen die Verteilung. Skarke Lawinenſtürze in der Schweiz (Bonar Aus der ganzen Schweiz werden ſtorke Lawinenſtürze ldet. In Sachery wurde ein Wohnhaus verſchüttet, wobei zwei erſonen ums Leben kamen. Bei Diableretz wurden acht Ställe und ein Wohnhaus von den Lawinen weggeriſſen, wobei es einen Toten gab. Ebenſo wurde zahlreiches Seh verſchüttet. V 12 N r + Der Skandalprozeß Berton (Von unſerm Mitarbeiter) yVParis, 24. Dezember. Eine Revolverkugel, die dem Royaliſtenhäuptling Leon Dau⸗ det beſtimmt war, traf einen„Camelot du roy“, namens Marius Die Mörderin, Germaine Verton bed „Ich wollte, die Kugel hätte Daudet getroffen, der dem Gewiſſen hat.“ Das iſt die Ointeſſenz ihrer eidigung. Sie wurde von den Bewachern des Leon Daudet irregeführt. Schließlich feuerte ſie los und traf den Redaktionsdiener, an Stelle des Heraus⸗ gebers der„Action Francaiſee Ob ſie den Mord für Geld verüdte, ob ſie ſich, bei Ausführung des Verbrechens, als Charlotte Cordaz oder Conradi fühlte(wie einige Zeugen behaupteten), ob ſie endlich aus Haß gegen die Roya⸗ liſten handelte, oder aus ungeftilltem Schmerz über den Verluſt eines Geliebten— über all dieſe Fragen bringt der Prozeß nicht die geringſte Aufklärung. Die zierliche Angeklagte, deren zahlreiche Verehrer unter den und unter den Ropaliſten ſitzen, ſteht eigentlich außerhalb des Prozeſſes. Ihre Tat wird nicht pfycho⸗ Plateau. trachtet. Sie gilt für ein Opfer der radikalen Gruppen, die ſich 1715 5 Feder, mit dem Mundſtück und mit dem Gummiknüppel bekämpfen. für den ſie wird büßen müſſen, ſteht im Brennpunkt des Gerichts⸗ verfahrens, ſondern die Austragung eines politiſchen Skandals. Wären wir nicht im Zuſchauerraum des Geſchworenentribunals, ſo müßte ſich an jede Zeugenausſage eine Schlägerei anſchließen. Die Roynaliſten verwenden im Kampfe geagen dieſenigen Repu⸗ blikaner, denen der Ultranationalismus und Poincarismus als eine Gefahr für Frankreich erſcheinl. die Waffe. Teilweiſe durch provin⸗ zielle Behörden(Polizei und Präfekturen) unterſtützt, tauchen ſie im gegebenen Augenblick auf, um Verſammlungen politiſcher Gegner zu ſtören. die Redner zu verprügeln. Vor ſchweren Kör perverletzungen ſcheuen ſie nicht zurück. ihres„Patriotismus“. Jaurds war ein„deutſcher Agent“; alle Po⸗ litiker, die in der Kammer anderer Meinuna ſind, als die Poincariſten, zu denen auch Daudet mit ſeinem Anhang zählt, ſind„bezahlte deutſche Spione, Verräter“. Wers nicht alaubt. der gehört zu den Dummköpfen. die an den„Enthüllungen“ Daudets über die deutſche „Vorkriegsſpionage!(1912) zweifein. Daß Poincare die ſogenannten Beweiſe Daudets für bare Münze hielt, ſtebt in einem der neueſten Bücher des Herausgebers der„Action Francgiſe“. Der Miniſterprä⸗ ſident iſt einͥ„Freund“ des großen Léeon, mehr noch, ein Bewunderer. Deſſen rühmen ſich die Ronaliſten: ſte ſind bereit, Poincare eine Garde zu ſtellen, wenn es bei den nächſten Wahlen notwendig ſein ſollte. Gegenüber den mit allen Poincariſten verbrüderten„camelots du roy“ ſtehen die verprügelten radikalſozialen Politiker, Journg⸗ liſten und. ein paax. Sozialiſten. Sie ſchildern in ihren Zeugenaus⸗ ſagen die Gewalttaten der Burſchen und ziehen aus dem„Syſtem der Einſchüchterung“ den Schluß, daß die angegriffene Partei zur Notwehr gezwungen würde. Kurz, ſie warnep vor einer Verall⸗ gemeinerung des Waffengebrauches im parteipolitiſchen Kampfe und vor Bürgerkrisg. Damit nicht genng, erwidern ſie auf die Bezich⸗ tigungen der Royaliften, daß Daudets ung Aufreizung zum Mord 1 t ſei. Sie weiſen auf 5 iſchen Poincare, Daudet und k f1 And re, dem„Vater des Ruhrk der franzöſiſchen Schwerinduſtrie, hin. en Qualitäten zuſam⸗ e“ Freundſchaftsver⸗⸗ heren Kriegsminiſtern und Vertrauensmann ie rufen höhniſch Bravo, d ähniick Andr wenn Leon Daudet der als Zeuße einvernommen wurde, von zeinem guten Kameraden“ Poincare ſpricht, ohne jemals ein Demenii zu erhalken. Es iſt ein prüchtiges Argument im Wah, kampfe. Die Royaliſten ſchmeicheln ſich der Freundſchaft des Minifterpräſibenten, ſtimmen für Pomeore,„wie ein Mann.“ Wer gegen dieſes Bündnis iſt. wird von dem Poincariſten abrücken. Ein wichtiges Refultat des Mordprozeſſes, das den Aufmarſch der Gegner beſchleunigt. Prügelſzenen und Duellforderumngen ſind in der überhitzten Luft des Gerichtsſaals, wo Kopf an Kopf ſich drängt, unvermeidlich. Geſichter verzerren ſich im wilder Wut, geballte Fäuſte ſtoßen empor, Beſchimipfungen, die ſich nur aus Punkten er⸗ raten laſſen, fliegen hin und zurück. Der Lärm wächſt manchmal zum Toben an. Hausexploſionen ereignen ſich, wie ſie ſeit den Tagen der Dreyfusaffäre im Gerichts palaſte nicht vorgekommen ſind. Die Bürger⸗Geſchworenen blicken entſetzt und verwirrt zu⸗ gleich in die aufgewühlte Menſchenmaſſe. Soll das Politik ſein? Ein Publiziſt, Urbain Gehier, erſcheint als Zeuge. Er beginnt: „Rund um mich ſehe ich Schurken, Betrüger, Mörder, Erpreſſer. Wer reinigt Frankreich? Wer zerdrückt dieſe Horde?“ ſident unterbricht den Jeugen. Der Saal tobt. Fäuſte und ruft: ſechig Jahre ſchie ſen. 8 Es iſt der Gipfelpunkt politiſcher Verrohung. Die Boulevard⸗ preſſe beſpöttelt den„Mordsſkandal“, lieſert ihren Leſern lange Beſchreibungen. Den Mut, die äußerſt bedenkliche Schattenſefte „alt, ich würde Euch einen nach dem andern nieder⸗ Prozeß, der nun mt der Freiſprechung der Angeklagten geendet hat, ſymptomiſch beurteilt, der gelangt zur Ueberzeugung, daß ſich in 58 Poincares(der im Parlamente erklärt, die überwiegende Mehrheit des Volkes ſtünde hinter ihm), der Partei⸗ kampf in einen Fauſtkampf umzuwandeln droht. Es liegt die Geſahr vor, daß ſich die Gerichtsſkandalſzenen draußen wäßrend der nächſten die Rechte für nötig hält, wird vorbereitet. Poincares Freund, führt das Kommando. Letzte Meldungenn Wieder ein Erdbeben in Japan Aris, 26. Dez. Nach einer Blättermeldung New wurde vorgeſtern durch einen neuen heftigen Erdſtoß in 78. kio eine Panik verurſacht. eine neue Kataftrophe, flüchteten und liefen mehrere Stunden lang außerhalb der Stadt. Sie kehrten erſt zurück, als des ſeismogrophz⸗ ſchen Sachverſtändigen ſie beruhigt hatten. Die Schälden ſund unds⸗ deutend, oowohl die nach dem grocken Erdbeben neu errichteten Ge⸗ bäude erſchüttert wur den. 0 Léeon Daudet, aris, 27. Dez. Nach einer Meldung des Waſhington hat der Oberkommiſſar der Vereinigten 2 Türkei Admiral Briſtol das Staatsdepartement davon in Kennt⸗ nis geſetzt, daß er ein Abkommen mit der Türkei unter⸗ zeichnet habe, wodurch binnen ſechs Monaten nach der Ratifikation des türkiſch⸗amerikaniſchen Vertrages eine gemiſchte Kommiſſtion ein⸗ 9 werden ſoll, um über die beiderſeitigen Anſprüche zu veg⸗ handeln. logiſch unterſucht, ſendern als Ergebnis politiſcher Hetzarbeit be⸗ Nicht der Mord, den ſie auf dem Gewiſſen hat, und Was ſie kun, ſie rechtfertigen es im Sinne alt aus Lüge, Schwindel, 4 Der Prä- Der Zeuge ballt diee „Schreit Euch die Kehlen wund. Wäre ich nicht zu zeigen, beſitzt ſie nicht. Wer aber die Vorgänge im Berton⸗ Wochen und Monate wiederholen werden. Ein Wahlterror, den Die entſetzten Bewohner glaubten an ————..... Mannheim mußte ſich das Fürſorgeamt 2. Seite. Nr. 594 Mannheimer General⸗Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) * Donnerskag, den 27. Dezember 1923 Städtiſche Nachrichten Lohnſteuerabzug im neuen Jahre Durch die zweite Steuerverordnuna ſind die Beſtimmungen über den Steuerabzug vom Arbeitslohn mit Wirkung vom 1. Januar 1924 ab in weſentlichen Punkten geändert worden. Künftia bleibt ohne Rückſicht auf den Familienſtand des Arbeitnehmers die Höhe des Ar⸗ beitslohns, ein beſtimmter Teil des Arbeitslohnes, nämlich bei Zah⸗ lung des Arbeitslohnes für volle Monate 50 Goldmark monatlich, für volle Wochen 12 Goldmark wöchentlich. für volle Arbeitstage 2 Gold⸗ mark täalich, vo•m Steuerabzua frei. Dieſer ſog.„ſteuerfreie Lohnbetrag“ tritt an die Stelle der bisherigen Ermäßiguna für den Arbeitnehmer ſelbſt und für Werbunaskoſten. Von dem den ſteuer⸗ freien Lohnbetrag überſteigenden Teil des Arbeitslohnes, alſo von dem Ueberſchuß ſind bei ſeder Lohnzahlung bei einem ledigen Ar⸗ beitnehmer 10 v.., bei einem verheirateten Arbeitnehmer ohne Kin⸗ der 9 p.., mit einem Kinde 8 v. H. und für jedes weitere minder⸗ jährige Kind 1 v. H. weniger einzubehalten. Alle Arbeitgeber mit Ausnahme derjenigen, die zu Beainn des Kalenderjahres 1924 nicht mehr als drei Arbeitnehmer beſchäfkigen, haben die einbehaltenen Be⸗ träge in bar oder durch Ueberweiſung an die Finanzkaſſe abzuführen und zwar ſeweils für eine Monatsdekade ſpäteſtens bis zum 5. Tage nach dem Ablauf der Dekade Späteſtens bis zum 5. eines ſeden Kalendermonats iſt der Finanzkaſſe eine Beſcheiniaung zu überſen⸗ den. in der die Uebereinſtimmung der im abgelaufenen Kalender⸗ monat abgeführten Steuerabzuasbeträge mit der Summe der tatſäch⸗ lich einbehaltenen Steuerabzuasbeträge verſichert wird. Im Gegen⸗ ſatz zu früher unterliegen dem Steuerabzua auch die Aufwandsent⸗ ſchädigungen. die den im privaten Dienſt⸗ oder Auftraasverhältnis ſtehenden Perſonen gewährt werden. Die Arbeitaeber haben ledialich den ihren Arbeitnehmern ausbezahlten Lohn und die einbehaltene Steuer unter Angabe des Zahltages fortlaufend aufzuzeichnen. Das Geſetz über die Beſteuerung der Betriebe tritt am 1. Ja⸗ nuar außer Kraft. Liebestätigkeit an Weihnachten Aus einer größeren Reihe badiſcher Orte liegen Nachrichten vor, aus denen hervorgeht, daß ſowohl Einzelperſonen wie Organi⸗ ſotionen es ſich angelegen ſein ließen, durch Spenden und Gaben das Weihnachtsfeſt auch für diejenigen Kreiſe mit einem warmen Schimmer zu umgeben, die durch die furchtbare Not der Zeit kaum das Allernötigſte zum täglichen Leben aufbringen können. In darauf beſchränken, hüfsbedürftigen Familienvötern mit drei und mehr Kindern ein Paket mit Lebensmitteln zu ſpenden. Ungefähr 1000 Familien wurde auf dieſe Weiſe eine beſondere Weihnachtsfreude bereitet Mit der Verteilung der Pakete wurde bereits am Samstag durch die Stellen begonnen, durch die die Auszahlung der Erwerbs · loſenunterſtützung erfolgt. Der Kreis der Beſchenkten konnte leider micht weiter gezogen werden. Die Mittel zur Beſchaffung der Lie⸗ besgaben wurden zumteil durch das Hilfswerk hergegeben. Ein Teil des Inhalts der Pakete beſtand aus dem Hilfswerk gefpendeten Naturalien. In beſonders großzügiger Weiſe wurden in Karlsruhe wiele Tauſende von Kindern durch das Chriſtkind beſchenkt, das die„Badiſche Preſſe“ im Verein mit dem Badiſchen Frauenverein beſtellt hatte Der Geſangverein„Concordia“ und Mitglieder des Vandestheaters verſchönten die Feier. Den Höhepunkt der Ver⸗ anſtaltung bildete für die Kinderwelt der Eierzug des Chriſtkinds mit dem Nikolaus, der einen Eſel mit beladenem Weihnachtswägel⸗ chen führte.„Ein nie gehörter Jubel durchdrang den Saal, als das Chriſtkind und Nikolaus erſchienen. 1800 Kinder wurden mit Kleidern und Lebensmitteln beſchenkt. Die Stadt Karlsruhe hatte den großen Feſthalleſaal unentgeltlich zur Verfügung geſtellt und eine große Spende Mehl beigeſteuert. Die Geldſpenden und Goben waren ſo reichlich gefloſſen, daß noch weit mehr Kinder, die nicht an der Feier teilgenommen haben, beſchenkt werden können.— Ein künſtleriſches Chriſtkind wurde den muſikliebenden Kreiſen der Stadt Karlsruhe bereitet, die ſich den Beſuch eines Konzertes verſagen müſſen. Aus Holland war eine große Geldſpende eingegangen mit der Beſtimmung, daß das Orcheſter des Landestheaters ein Sin⸗ foniekonzert für die minderbemittelten kunſtliebenden Kreiſe gebe. Bel überaus ſtarkem Beſuch wurde auch dieſe Veranſtaltung dank⸗ bar entgegengenommen. In Heidelberg hat die Bereitſchaftspolizei 200 Bedürftige eus allen Kreiſen mit Liebesgabenpaketen erfreut und außerdem Hatte ſie 120 Kinder zu Kakao und Kuchen eingeladen.— In Schwetzingen konnten durch die Gebefreudigkeit der Einwohner 280 arme Kinder reich mit nützlichen Dingen beſchert werden.— In Achern bereitete der Einzelhandel den bedürftigen Kindern durch eine Beſcherung eine große Freude und in Baden⸗Baden wurden 400 Familien beſchenkt. Außerdem hatte die Wohltäterin der Stadt Baden⸗Baden, Frau Sielcken⸗Schwarz, Mittel zur Ver⸗ fügung geſtellt, mit denen über 300 Kinder ein Chriſtkind bereitet werden konnte.— Auch in Walds hut hat die dortige Abteilung Dder Schupo Spenden geſammelt, durch die ungefähr 100 Familien mit Weihnachtspaketen bedacht werden konnten. * VBerſorgungsgebührniſſe der Militärrentner in Goldmark. Nachdem die Beſoldung der Beamten mit Wirkung vom 1. Dezbr. ab in Goldmarkbeträgen feſtgeſetzt wurde, ſind durch Verordnung vom 14. Dez. die Berſorgungsgebührniſſe der Mili⸗ tärrentner vom gleichen Zeitpunkt ab ebenfalls in Gold⸗ markbeträge umgeändert worden. Die neuen Mili ärrenten ſtehen zu den Goldgehältern der Beamten im gleichen Verhältnis wie die bisherigen Militärrenten zu den früheren Beamtenbezügen. Nur die Zuſatzrenten für die bedürftigen Rentenempfänger ſind im Verhältnis gegen früher etwas erhöht worden. * Die heiligen Jwölften. Die Nächte der Weihnachtszeit, d. h. die Nächte, die den Tagen vom 25. Dezember bis zum 6. Januar folgen, werden in weiten Gegenden unſeres Vaterlandes die heiligen Zwölften genannt. Man ſchenkt ihnen große Beachtung und glaubt, daß Träume, die man in ihnen geſchaut hat, dem Kundigen die Zu⸗ kunft enthſillen. Die Tage ſelbſt ſind Lostage, durch deren Verlauf man das Wetter des kommenden Jahres vorausſagen will. Jeder Tag entſpricht nämlich einem Monat im Kalender und wie das Wetter an dem Tage war, ſo ſoll es auch an dem entſprechenden Monat des Jahres ſein. Die Gebräuche, die vielfach noch in den heiligen Zwölften geübt werden, ſind gleichfalls Reſte altgermani⸗ ſcher Sitten, denn auch für unſere Urväter waren die Tage um das Julfeſt herum eine heilige Zeit. Jede Fehde unterblieb an ihnen, es herrſchte Gottesfriede und die Fremden, die an die Pforte der Hütte anklopften, wurden beſonders gaſtlich aufgenommen, weil die Sage ging, daß unter den Gäſten ſich häufig Getter verbargen. Von den Gottheiten, die zur Julzeit gerne auf Erden wandeften und ſegnend oder ſtrafend die Menſchen heimſuchten, waren beſon⸗ ders Wotan und Berchta genannt. Aus ihren Götterfahrten machte man nach Einführung des Chriſtentuns Teufel und Hexenſpuk, gegen den man ſich durch Beſprengungen der Wohnungen mit Weih⸗ wäſſer und durch Ausräuchern der Ställe ſchützen wollte. Von die⸗ ſem Brauch her haben die heiligen zwölf Nächte auch den Namen Rauchnächte. In Bayern pflegt man auch von Klopfnächten zu ſprechen, weil die Burſchen abends von Haus zu Haus gehen, an die Fenſterläden pochen, ein Glückmunſchſprüchlein herſagen und ſich dann von der Hausfrau mit geringen Gaben beſchenken laſſen. * Arbeitsjubiläum. Bei den Unionwerken A. G. Ma⸗ ſchinenfabriken, Mannheim⸗Berlin, hat. wie alljährlich, eine Feier für die Jubilare der Geſellſchaft ſtattgefunden. Nach einer kurzen Anſprache ſeitens der Direktion erhielten die Jubilare in Anerkennung ihrer treu geleiſte en Dienſte außer einem Geld⸗ geſchenk Diplom und Verdienſtmedaille des Verbandes Südweſt⸗ deutſcher Induſtrieller. Auf 20 Jahre Dienſtzeit konnten in dieſem Jahre zurückblicken die Herrn Heinrich Blaſe, Friedrich Floeß. Friedr. Carle, Gg. Schlachter, Chr. Goetzinger, Ph. Roth. Auf eine 30⸗ jährige Dienſtzeit: Joſ. Renz. Klamm. Joh. Becker. Außerdem hat die Geſellſchaft anläßlich der Weihnachtstage für eine Anzahl bedürf⸗ (iger Arbeiter Lebensmittel unentgeltlich zur Verfügung gekellt. *Kein Polipeibericht nach den Feiertagen! Wir glaubten nicht recht zu hören, als uns heute vormittag mitgeteilt wurde: Es gibt heute keinen Polizeibericht! Der Ausfall der amtlichen Meldungen über mehr oder weniger ſchwere Unfälle, Körperverletzungen, Ruhe⸗ ſtörungen uſw. nach zwei Feiertagen dürfte zu den größten Selten⸗ heiten gehören und verdient infolgedeſſen regiſtriert zu werden. Werden wir am 2. Januar die gleiche erfreuſiche Feſtſtellung machen können? Marktbericht Offenbar infolge des Schneefalls war die Zufuhr heute ſehr ge⸗ ring. Die Nachfrage entſprach dem Angebot. Merkwürdigerweiſe waren Butter und Eier verhältnismäßia noch am ſtärkſten vertreten. Nachfolgend die amtlich ermittelten Preiſe in Pfund und Goldpfenni⸗ gen: Kartoffeln.—6. Weißkraut—9, Rotkraut 16—25. Wirſina 10—12. rote Rüben 15—18. gelbe Rüben—10, Karotten 10—12. Blumenkohl 25—80. Schwarzwurzel 55—60. Zwiebeln 15—18, Sel⸗ lerie—80, Lauch—20, Feldſalat 160—200, Kohlrabi(Stück) 25 bis 30, friſche Eier 15—20, Kalkeier 17—18, Süßrahmbutter 300, Landbutter 280—300, Aepfel 20—60. Birnen 35—60. Nüſſe 140—150. Haſelnüſſe 130. Schellfiſche(kleine) 30, Kabelſau 70. Hechte 250, Schleien 300, Karpfen 250. Backfiſche 60—80, lebendes Geflügel das Stück: Hahn 200. Gänſe 14—1600, geſchlachtetes Geflügel das Stſick: Hahn u. Huhn—800. Tauben 100—130. Stopfgänſe das Pfund 350. veranſtaltungen Weihnachtsſe ern Realgymnaſium I auch durch die der Eltern, ſand om Samstag als Abſchluß des Schuljahrdrittels die Weihnachts⸗ feler des Realgymnaſiums I in dem Feſtſaal der Anſtalt ſtatt. Im Lichterglanze ſtrahlende Weihnachtsbäume führten die Schulgemeinde in den Bann des Weihnachtsgedankens. Es darf der Schulleitung wohl im Namen Aller Dank geſagt werden dafür, daß ſie auch in dieſem Jahre Groß und Klein zur gemeinſamen Feier ver⸗ einigte. Das Realgymnaſium darf unſeres Wiſſens überhaupt das Verdienſt für ſich in Anſpruch nehmen, in der Durchführung von Weihnachtsfeiern an höheren Schulen einführend vorangegangen zu ſein. Ddie muſikaliſchen Darbietungen, geſangliche, ſowohl als in⸗ ſtrumentale, ſtanden unter Leitung des Muſiklehrers der Anſtalt, des Muſtkinſpektors Mack, der ſich ſeiner Aufgabe mit großem Geſchick entledigte, während ſich in den Vortragsteil die Prof. Schäfen⸗ acker und Hendel teilten. Eingeleitet durch eine Welhnachts⸗ ſymphonie aus dem 17. Jahrh., von dem Schülerorcheſter mit Ver⸗ ſtändnis und gutem Können wiedergegeben, folgten in reicher Folge und Abwechslung Geſangsvorträge, Gedichte und muſikaliſche Eim⸗ lagen, unter denen beſonders der vierſtimmig gemiſchte Chor „Kommet, ihr Hirten“, der Mittelſatz aus dem G⸗dur⸗Trio von (ũ0 ² Beethoven und der Krippengeſang aus dem Weihnachtsmyſterium bon Wolfrum hervorragten; auch der bon einer Oberprimanerm mit ſeinem Empfinden vorgetragene Prolog löſte mit Recht reichen Bei⸗ fall aus. Lob gebührt ebenſo den Sologeſängen der beiden Primaner und dem Klavier⸗Violin⸗Cello⸗Trio. Der Höhepunkt der Feier dürfte wohl in dem Krippengeſang, bei dem auch Lehrkräfte der Auſtalt mit⸗ wirkten, erreicht geweſen ſein. Wenngleich geſagt werden kann, daß etwas mehr Volkstümlichkeit auf die jugendlichen Gemüter von noch packenderer Wirkung geweſen wäre, muß die Veranſtaltung in ihrer Geſamtheit durchaus als wohl gelungen bezeichnet werden; den Veranſtaltern gebührt alles Lob. F. Sch. Leſſingſchule Am Freitag, 21. Dez., hielt die Leſſingſchule Mann⸗ heim erſtmals ſeit Beſtehen der Anſtalt eine Weihnachtsfeier in der Aula des Realgymnaſiums J ab. Eine ſtattliche Anzahl von Eltern und Freunden der Schüler wohnten der Feier bei, die in ſehr ſtimmungsvoller Weiſe verlief. Den begrüßenden Worten des Direk⸗ tors, Dr. Dürr, folgte eine Reihe muſikaliſcher und deklamatoriſcher Vorträge, die in feinſinniger Weiſe zuſammengeſtellt worden waren. Im Glanze des brennenden Chriſtbaumes gaben alle Mitwirkenden begeiſtert ihr Beſtes. Herz und Seele ſprachen in dem Gebotenen mit, insbeſondere feiner Sinn und Verſtändnis für die Kinderſeele durch die beiden Herren, deren Bemühen die Feier ihr Werden ver⸗ dankte: Prof. Bühn und Muſiklehrer H. Eckert gebührt volle Anerkennung und aufrichtiger Dank. Herr Eckert verſtand es ausge⸗ zeichnet, die Feſtſtimmung durch die Anordnung ſeiner Geſänge und Orcheſtervorträge zu ſteigern. Seine Leiſtungen mit dem Chor zeigten. daß er erfolgreich Gewicht auf feine Tonbildung und die Pflege von Kunſtgeſang legt, der in tonreinen a cappella⸗Chören zum Ausdruck kam. Das iſt umſo anerkennenswerter, wenn man weiß, mit wie vielen Schwierigkeiten er zu kämpfen hat. Unter den deklamotoriſchen Vorträgen bot der Unterſekundaner Heubling mit Wildenbruchs„Weihnacht“ die rhetoriſch beſte Leiſtung. Mit rührender und echt kindlicher Natürlichkeit ſagte der kleine Sextaner En dres ſein„Weihnachtslied“ von Pocci vor, und eine überzeu⸗ gende Stimenung wußte der Untertertianer Bühn ſeinem in Pfälzer Mundart vorgetragenen„Bei der Tante“ von Woll beizulegen. Außerdem trugen der Oberprimaner Heck und die Untertertianer Hotz und Zettel vor. Man erlebte eine ſchöne Feierſtunde, die bei allen Zuhörern eine echte Weihnachtsſtimmung aufkommen ließ. Von Herzen war der Beifall, der auf eine lobenswerte Anregung des Direktors erſt am Schluß der Veranſtaltung geſpendet wurde. Möge der Wohltätigkeitsſinn edler Spender, die dieſe Weihnachts⸗ feier abzuhalten ermöglichten, auch weiterhin der Leſſingſchule er⸗ halten bleiben und ſo mithelfen, daß die Schule in der Lage bleibt, gelegentlich der Bildung von Herz und Seele der ihr anvertrauten Jugend eine Stunde zu widmen. * Im Mannheimer Künſtlertheater„Apollo“ iſt Hannelorg Ziealer der Star des aussezeichneten Varieteproaramms. Wir würden oft Geſaates wiederholen. wenn wir uns eingehender über die Individualität der beliebten Tänzerin auslaſſen wollten. Es ge⸗ nüat, wenn wir uns auf die Feſtſtellung beſchränken, daß ſie von ihrem Charme. ihrer Anmut und Grazie, ihrer plaſtiſchen Geſtal⸗ tunaskraft nichts eingebüßt hat. In dem bekannten Mimodrama „Die Hand“ von Henry Berenn iſt der Künſtlerin Gele⸗ genheit gegeben, alle Akkorde der Empfindunden durch Geſte und Mimik erklingen zu laſſen und dabei aleichzeitig ihren entzückenden Koſtümen zur vollſten Wirkung zu verbelfen. Sattler ſtellt ſehr realiſtiſch den Einbrecher. Chriſt eleaant den Baron dar. Die charakteriſtiſche Muſik wird von Kavellmeiſter Homann⸗Webau mit genauer Abtönung und auter Klanawirkung dirigiert. Von den Tänzen. die man im Anſchlum an dieſe Szene zu ſehen bekommt, feſſelt das Impromptu„Ruhelos“ von Schubert durch die durchgei⸗ ſtigte Auffaſſung und Klarbeit der Ausdeutung. In ſtarkem Gegen⸗ ſatz zu dieſer ernſten Nummer iſt der türkiſche Marſch ganz Schalk⸗ haftiakeit und Humor. Der leichtbeſchwingte Rhuthmus wird aus⸗ gezeichnet getroffen. Als Dreingabe erzwang der ſtarke Beifall, mit dem die Künſtlerin beim erſten Auftreten am erſten Feiertäg aus⸗ gezeichnet wurde, den Radetzkumarſch. der immer ihre beſte Leiſtung bleiben wird. Hannelores Gaſtſpiel voran gehen ſechs vorzügliche Varietenummern, von denen wir den Kartenkünſtler Paul Lanzia, den„Doktor Mabuſe des Varietes“. an die Spitze ſtellen. Die völlig von der üblichen Art abweichenden Experimente ſind ſo fabelhaft. daß man wohl ſagen darf: Lanzia iſt konkurrenzlos. Sehr vielſeitig ſind die vier Barras, die unter Führung ihres humorvollen „Seniors“ auf verſchiedenen mehr oder weniger ungewöhnlichen In⸗ ſtrumenten muſizieren. Große Geſchicklichkeit zeigen die drei Wüſt auf Rollſchuhen, die zwei Hellans als Eauilibriſten. Harry und Jack als Erzentriker und Bert Diron als Stepptänzer. Rommunale Chronik Wiederaufnahme des Heidelberger Straßenbahnbetriebs Heidelberg, 27. Dez. Nachdem die Bergbahn ſeit letzten Sams⸗ taa wieder probeweiſe ihren Betrieb aufgenommen hat, ſoll auch die Straßenbahn bald, wenn auch vorerſt in beſchränktem Um⸗ fange, probeweiſe wieder in Gana gebracht werden. Der Fahrpreiz iſt auf 20 Pfg. für drei Teilſtrecken feſtgeſetzt. Kleine Mitteilungen In dem dienſtpolizeilichen Verfahren en Bürgermeiſter Hutter von St. Blaßien wurde nach Abſchluß umfangreicher Beweiserhebungen Erkenntnis dahin erlaſſen, daß Hutter wegen gröblicher Verletzung ſeiner Dienſtpflicht und wegen unwürdigen Verhaltens in und außer dem Amt ſeines Dienſtes entlaſſen wird. — piet Von Igna Maria Jünemann (Nachdruck nicht geſtattet.) „Stintje Maria“ war von„Johann ter Meer“ in den Hafen geſchleppt und löſchte nun ihre Ladung. Alle Mann an Bord be⸗ kelligten ſich daran, denn man wollte in den nächſten Tagen nach Rotterdam herunter, um Kohlen zu bunkern. Die erſte, die den Schauplatz ihrer Tätigkeit verließ, war Stintje Drop, um, wie ſie ſagte, in der Küche Ruhe zu ſchaffen, denn die fünf Geſchwiſter machten es wie die Mäuſe, wenn die Katze Ausgang hat. Stintje fuhr alſo wie ein Racheengel zwiſchen die balgende Schar, teilte frei⸗ gebig Pfüffe und Klapſe aus und ſchien nicht übel Luſt zu haben, Piet eine gehörige Tracht zu verabreichen, als ihr Intereſſe auf den Herd gelenkt wurde, allwo das kochende Teewaſſer auf der glühend⸗ heißen Platte verziſchte. Den Augenblick nahm Piet wahr, ſtreckte in echt brüderlicher Liebe der großen Schweſter die Zunge heraus und turnte über Planken und Bretter an Land. Die junge Frühlingsſonne ſchien ſo warm und die hurtigen Rheinwellen glitzerten und leuchteten. Das aber berührte Piets Seele nicht; wer auf dem Waſſer geboren und ſeit ſeiner früheſten Kindheit den Rhein kannte, ließ ſich von ſolcher Frühlingsmorgen⸗ ſtimmung nicht ſogleich aus der Faſſung bringen, beſonders wenn man erſt acht Jahre alt war. „Sag mal, Piet, magſt ein Stück Schokolade?“ wurde er plötz⸗ lich aus ſeinem tatenloſen Hindämmern aufgeſchreckt. machte Piet mißtrauiſch und blinzelte den vor ihm 9 „He— Slehenden an.„Was ſoll's denn? Und haſt du üßberhaupt Schokolade?“ Der junge Schiffer mußte lachen,„Du biſt ein vorſichtiger Junge. Aber, Schokolade, für „Die gib man her!“ damit du beruhigt biſt: hier,“ er zeigte eine Tafel die man ſchon allerlei tun konnte. ö Piet erhob ſich läſſig und ſtreckte die Hand gus.„Oho.“ lachte der andere„ſo haben wir nicht gewettet! Erſt die Arbeit, das Vergnügen, das iſt ein Geſchäft auf Gegen⸗ Jeitigkeit, das ſch mit dir machen will!“ „So?“ Piet zog die Augenbrauen hoch. zun?“ fragte er vorſichtig „Und was ſoll ich „Einen Brief beſorgen.“ „Weiter nichts?“ „Doch, und mir Antwort bringen.“ „Hm— und wann gibt's die Schokolade?“ „Jetzt ein Viertel, und wenn du mir die Antwort bringſt, den „Das läßt ſich überlegen,“ meinte Piet bedächtig und räkelte in der Sonne,„und wohin muß ich mit dem Brief laufen?“ „Dort rüber!“ Der junge blonde Schiffer deutete nach der „Stintje Maria“.„Herrjeh, Piet, biſt du aber ein Döskop— nach Stintje doch natürlich.“ Piet pfiff durch die Zähne und blinzelte liſtig.„Ach ſo, her damit!„Und du willſt Antwort haben?“ „Sobald als möglich. Und gib den Brief Stintje, wenn ſie allein iſt.“ „Wir werden den Salat ſchon mengen.“ Piet warf ſich in die Bruſt—„gib ſchon endlich und daß du mir nicht die Schokolade etwa ſelber iſſeſt „Na, unter Männern gilt doch wohl das Wort,“ ſagte der Schiffer ernſthaft. Piet ſtob davon, überkletterte Schiffsplanken und Bretter und landete ſchließlich kauend auf„Stintje Maria“. In der Küche war die Schweſter nicht zu finden, ſo ſtellte er ſich auf Deck und brüllte aus vollem Halſe:„Stintje, komm raſch her, es iſt etwas paſſiert!“ Die Folge davon war, daß ſämtliche verfügbaren Geſchwiſter herbeigeſtürzt kamen„Habe ich euch ge⸗ rufen?“ fuhr Piet ſie unſanft an,„heißt ihr alle Stintje? Schert euch, denn ich habe etwas Wichtiges mit Stintje zu beſprechen!“ „Wenn du mich zum Narren hältſt!“ Stintje machte eine nicht mißzuverſtehende Handbewegung, die der kleine Bruder jedoch vor⸗ erſt überſah. „Ich habe etwas für dich, flüſterte er ihr zu und zerrte ſie vorwärts,„was wirſt du mir geben, wenn ich es dir ſage? Es hängt mit einem blonden deutſchen Schiffer zuſammen, der wohl Wilhelm Hendricks heißen dürfte.“ „Ach, mein lieber, guter Piet,“ ſchmeichelte Stintje,„was willſt du haben! Etwa ein großes Stück braunen Kluntjeszucker oder vielleicht Knubbelches? Oder“— ihre Stimme wurde warnend und drohend—„willſt du mich vielleicht nur foppen?“ „Fühle daher.“ Piet nahm mit der Miene der tief gekränkten Unſchuld Stintjes Hand und legte ſie auf ſeine Bruſt,„fühlſt du, wies's knittert? Es iſt ganz wahrhaftig ein Brief von ihm. den ich dir geben werde, ſetzt gleich, wenn du mir etwas Gutes ſchenkſt, Knubbelches und Kluntſeszucker kann ich alle Tage haben, da brauche ich nur an den Küchenſchrank zu klettern, wenn Mutter an Land iſt.“ „Ja, was möchteſt du denn, mein lieber Piet?“ fragte die große Schweſter ratlos, nur darauf bedacht, möglichſt bald in den Beſitz des Briefes zu gelangen.“ „Eine große Tafel Schokolade.“ „Gut, ſollſt ſie haben: heute abend, wenn ich an Land gehe, bringe ich ſie dir ganz gewiß mit.“ „Du wirſt es ganz gewiß vergeſſen, wenn du heute abend an Land gehſt,“ äffte Piet ihr nach,„das kenne ich, erſt Verſprechungen machen und nachher,“ er wiſchte ſich über den Mund.„Gib mir bis dahin ein Pfand, das kannſt du bei der Schokolade zurück⸗ kriegen.“ 5 Stintje verlor nicht ihre Geduld.„Ich werde dir einen Zettel geben, darauf ſteht:„So wahr ich Stintje Drop heiße, bekommt Piet heute abend eine große Tafel Schokolade von mir.“ Das iſt wohl genug.“ Eilig lief ſie in die Küche, kramte einen Fetzen Pa⸗ pier hervor und malte den Schuldſchein zuſammen.„Da, nun den Brief.“ Umſtändlich neſtelte Piet den Brief hervor und verbarg ſorg⸗ fültig ſein Dokument. Stinte verzog ſich derweil mit ihrem Brief in die Küche. Ja, wahrhaftig, er war von Wilhelm Hendriks, und er fragte darin, ob ſie heute abend an Land gehe und ob er ſie begleiten dürfe? Haſtig ſteckte ſie den Brief bei, ſie hörte Schritte und hantierte mit möglichſt gleichgültigem Geſicht und ſtrahlenden Augen zwiſchen Töpfen und Tiegeln herum. Als aber niemand bei ihr einirgt, ſchob ſie nach einer Weile die Tür zurück und rief leiſe„Piet“ Wie aus der Piſtole geſchoſſen ſtand der vor ihr.„Es iſt wohl etwas ſehr Schönes?“ forſchte er, „er will dir doch nicht auch Schokolade ſchenken?“ „Nein, nein,“ beruhigte die Schweſter,„aber nun lauf flink zu ihm hin und ſage einen ſchönen Gruß von Stintje Drop und nach Feierabend hätte ich in der Stadt zu tun.“ Schluß folgt) beendete der Schiedsrichter den Kampf, Maunheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 594 Donnerskag, den 27. Dezember 1923 Sportliche Runoͤſchau Fußball Vetein für Rafenſpiele Mannheim— Fußballklub 1903 Teplitz :2(:1) Ecken:8 Da der eingetretene Schneefall für das Weihnachtsſpiel keine günſtige Bodenverhältniſſe erwarten ließ, hatten ſih am 2. Weih⸗ nachtsfeiertage nur ca. 2000 Zuſchauer auf dem V. f..⸗Platze ein⸗ gefunden. Teplitz mußte eine in der Höhe wohl nicht erwartete Nie⸗ derlage einſtecken. Aber wenn man bedenkt, daß die Elf ſeit Sams⸗ tag bereits das 3. Spiel lieferte und zwiſchendurch ſtundenlange Eiſenbahnfahrten machten mußte, iſt die Niederlage zu verſtehen Die Mannſchaft machte einen tadelloſen Geſamteindruck und beſißtzt keinen ſchwachen Punkt Ueberragende Leiſtungen bot der Mittel⸗ häufer Banas, dieſer zweifellos der beſte Mann auf dem Platze Sein linker Nebenmann Blaha ſtand ihm kaum nach, er war ſtets ein treuer Begleiter Hayers und machte dieſem die Arbeit nicht leicht. Der Sturm zeigte eine beſtechende Zuſammenarbeit, trjeb aber vielſach Nebenkombinagtion. Nur der Torhiiter machte manch⸗ mal einen unſicheren Eindruck, er hatte aber auch auf dem glatten Boden einen ſchweren Stand. Die Elf der Raſenſpieler zeigte wie immer gegen aus⸗ wärtige Ertroklaſſe ſehr gute Leiſtungen. Diesmal hatte der Sturm den größten Anteil am Erfolg des Tages. Beſonders der rechte Flügel ſchuf immer wieder die gefährlichſten Situgtſonen vor dem Tor der Gäſte. Herr Albrecht(07 Mannheim) öbernahmn fſc den nicht erſchienenen beſteſlten Schiedsrichter aus Stuitgart die Leifung des Kampfes Er amtierte in gewohnt vorzüglſcher Weiſe, hatte aber feinen ſchweren Stand denn trotz des glatten Bodens ſpielten beide Elf fair und anſtändig Ihm ſtellte ſich Teplitz mit Höfer, Weigſhofer, Riedl. Döring, Banas, Blaha, Haberſtroh, Pokorny, Haftel II, Bachmann. Tampe. Die Farben V. f. R. vertraten: Breitenbacher, Pleß. Schmitt, Herberger, Höger, Au, Deſchner, Ulbrich, Freiländer, Fiſcher, Hügel. Nachdem Ulbrich, der Spielführer der Raſenſpieler, die Gäſte durch Ueberreichen eines Blumenſtrauses geehrt hatte. und auch die Böhmen durch einen Reiſebegleiter eine Feſtgobe in Geſtalt eines Flaggenwimpels füberreicht hatte, ſetzte der Mittelſtürmer der Raſen⸗ ſpieler als erſter den Ball in Bewegung. Sofort entwickelte ſi h ein lebhafter Kampf, der ſich meiſt in der Mitte des Feldes abſnielte. Die Böhmen kamen dabef öfters in Tornöhe, ſie waren nach Ab⸗ lauf der 1. Viertelſtunde mit 2 Ecken im Vortefl. Die Einheimiſchen hatten bis dahin in ihren Angriffen den linken Flägel bev rꝛuat, aber als ſie dieſe Taktik änderten, kam der Erfolg. Höger brachte das Leder auf dem reiſten Flügel vor, gab an Herberger, dieſer an Bleß, der mühelos einſchießen konnte.:0 führte V. f. V. in der 16. Minute. Bereits die nächſte Minute brachte die gleiche Chance, doch diesmal ſtand der Tepliker Hiiter richtig. In gleichwertigem Feld⸗ ſpiele wechſelten nun mieder die Situationen und als Krönung einer ſchönen Kombination ſchoß Haftel J1 in der 21 Minute den Aus⸗ gleichstreffer. Doch ſchon nach einer halben Minute ſtellte SHhwitt nach ſchlechter Vorlage Högers das alte Verhäſnis wieder her.:1 für B. f R. Trotz gleichwertigem Feldſpiele der Böhmen konnten die Raſenſpieler durch entſchloſſenes Ausnützen der Tor hancen bis zur Pauſe einen entſcheidenden Vorſprung herausholen. Eine Flonke Breitenbachers perwandeſte Schmitt in der 26. Minute zum 3. Trof⸗ ſer und drei Minuten vor der Pauſe ſtellte Bleß durch eine famoſe Einselſeiſtung die Partie auf:1 für die Platzherren. Ohne Pauſe ging es weiter. Die Tupliger griffen nun mit Elan an und ſuchten den Vorſprung ihres Gegners aufzuheben. V. f. R. wurde zeitweiſe gänzlich eingeſchnürt, aber die Hinter⸗ mannſchaft war auf dem Poſten. Dazu hetten die Böhmen kein Glück bei Schießen. Ausſiſhtsreiche Gelegenheiten verdarb ſich der Sturm durch Ueberkombination. In der letzten Viertelſtunde aing dann B. f. R. zum Endſpurt über und vermochte die Offenſive bis zum Schluß zu behaupten. Noch einmal war Schmitt erfolgreich und auch diesmal war Höger der Urheber des Treffers.:1 35. Minute. Kurz var Schluß kam dann Teplitz zu ſeinem 2. Treffer. Hügel hatte ſein Tor zu weit verlaſſen, er mußte den hohen Ball Haberſtrohs paſſieren laſſen. Bei dieſem Stande:2 für V. f R. der wohl jedem Zuſchauer imponiert haben wird. 8. Nutoſvort— 5 Deutſchland und der internationale Motorrad⸗Sport. Das Preſſe⸗Büro des Allgemeinen Deutſchen Automobil⸗Clubs teilt uns mit: über die Bemühungen des A. D. A.., die inter⸗ nationalen Beziehungen im Motorrad⸗Sport wieder herzuſtellen, ſind dieſer Tage durch die Deutſche Preſſe Berichte gegangen, welche ſich auf franzöſiſche Quellen ſtützen und den Tatſachen nicht ent⸗ ſprechen. Die Sachlage iſt vielmehr folgende: Als oberſte deutſche Sportbehörde für Motorrad war der A. D. A. C. vor dem Kriege Vorſtandsmitglied der Federation Internationale des Clubs Motothycliſtes, die auf ſeine Anregung hin gegründet worden war. Der Krieg hat wie auch bei den übrigen Sportverbänden dieſe internationalen Beziehungen gelöſt. Vor zwei Jahren hat aber be⸗ reits Holland von ſich aus den Antrag auf Wiederaufnahme des A. D. A. C. geſtellt. der damals jedoch nicht durchgebracht werden konnte. Die Anregung verſchiedener neutraler Elubs, beſonders aber der Wunſch, für die deutſche Motorrad⸗Induſtrie wieder eine internationale ſportliche Plattform zu ſchaffen, haben den A. D..C. nun auch ſeinerſeits ſeit etwa einem Jahre veranlaßt, die inter⸗ nationalen Beziehungen wieder anzubahnen. Seine Bemühungen, teils in ſchriftlichem, teils in mündlichem Verkehr, ſind von den meiſten ausländiſchen Clubs zuſtimmend begrüßt worden. Das Zentral⸗Büro der FJeéderation Internationale des Clubs Moto⸗ i0 itz in London) hat daher die Aufnahme des A. D. A. C. 105 die Tagesordnung des diesjährigen Kongreſſes ge⸗ ſetzt und den A. D. A. C. in einem freundlichen Schreiben nach Paris eingeladen. Leider ſcheint auf dem Kongreß der franzöſiſche Einfluß die änder beſtimmt zu haben, die Aufnahme zurückzuſtellen. benutzt jedenfalls dieſen Ausgang, um in der gehäſſigſten und unſachlichſten Form gegen Deutſchland zu hetzen. Wir Deutſche brauchen die Franzoſen um dieſen Erfolg nicht zu beneiden, der ſich würdig an ihre anderen politiſchen Er⸗ folge anreiht. Bemerkt werden darf, daß das Präſidium der F. J. C. M. nun⸗ mehr in die Hände Italiens übergegangen iſt. während, die Ge⸗ ſchäftsführung in London verbleibt. Amerika ſcheint auch in dieſem motorradſportlichen„Völkerbund“ ein Haar gefunden zu haben, da es ſeinen Austritt aus dieſem Verband erklärt hat. Wetternachrichten der Rarlsruher Landeswelterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(22” morgens? See. zufte rem Seg 2 Wind 8 3 2 8 8 e bale a Aie ee —6—3—5 NW teicht wunds 9 Aungnn 885 580 7 2(leicht dend 7 5 1„ 563 756.90—7 24 7 el 83 756.1 ie 15 ae e 6 Büunzen 780 75% 3 N ech daee 7 Badds Hof 1281 6400—2—0—67 8N 0* Neeee e e——0 2—0]— ſtill Sabeck. 1 Ueber Südweſt⸗ und Südeuropa lagern ſeit einigen Tagen ſehr marme ee(in Südfrankreich heute morgen bis 155018 während von Nordeuropa her kalte Luftmaſſen n Grenze der verſchieden temperjerten Luftmaſſen bilden ſich Gegenſätze. Südweſtdeutſchland tritt dabei bald in in kalle Strömung und hat ſehr veränderliches Wetter, in der 91 ebene abwechſelnd Regen und Schnee, während im Hochſchwarzwe ſtarke Schneemaſſen bis 2 Meter Höhe lagern. In Mittel⸗ a Norddeutſchland herrſcht andauernd ſtrenger Froſt. Warme Luft⸗ maſſen dringen von Südweſten vor. ſichtliche Witterung für Samskag bis 12 Uhr nachks: In 1 wieder und Regen, im Hochſchwarz⸗ wald und Vaar weitere Schneefälle, im Hochſchwarzwald etwas milder. 2 2 8 Aus landel und Industrie Ist die Enteignung der Hypothekengläubiger zulässig? Eine sinnwidrige und formelle Ronstruklionsjurisprudenz halte lange zeil den unmöglichen Gedanken vertreten, daß Mark gleich Mark sei, und hat hierdurch der deulschen Volks- Wirtschaft den denkbar gröbten Schaden zugelugt Nunmehr ist allgemein herrschende Auflassung geworden, daß die Rückzahlungen von Schulden nicht mehr im Neimwert er⸗ zolgen dürten und daß die Hingabe von wertlosen Papier-⸗ kellen für erhaltenes Gold eine moralische Unan sländigkeit ist, die auch vom Recht unmöglich gebilligt Werden kann. in der bekannten Entscheidung des Reichs gerichts vom 28. November ist dieser Grundsaiz des morali- schen Anstandes bei Rückzahlung von Schulden glatt aner- kannt worden Nunmehr Wwill das Reich diese Auf⸗ Wertlung wegsteuern und dadurch mit brutaler Hand in reine Frivalrechtsverhältnisse eingreifen und den Gläu⸗ bigerenleignen. Diese Absicht des Reiches vers166 gegen die[dee eines Rechtsslaales und gegeb die Verfassung. iIn der Verfassung stehl ausdrücklich, dah jede Enteignung nur dureh ein besonderes Reichsgeselz und nur gegen angemessene Entschä⸗ digungerfolgen darf. Auch das Ermächligungsgesetz gibl der Regierung kein Recht, solche grundlegenden Bestim- mungen der Verfassung mit einem Federstrich aus der Welt zu schaffen. Es sei daran erinnert, daß dieser Salz ler Ver- kassung, der den Schutz wohlerwor seinerzeit nach langen Kämpfen in der jetz. gültigen Fassung angenommen wurde. Mit demselben Rechte, mit welchem das Reich jetzt die Lypothekengläubiger enleignen wWill. kann es jedes Darlehen, das Herr A. Hlerrn B. gibt, an sich zichen, das heißt, Ulerrn B. verbielen, an seinen Geldgeber nach Freu und Glauben zu- rückzuzahlen. Dahß hierdurch die Grundlagen eines Rechts- staates beseitigl werden, bedarf wohl keiner weileren Dar- legung. Dazu kommt aber noch folgendes: Wenn sich auch die inländischen Hypothekengläubiger, Was nicht anzunchmen ist, mit dieser Enteignung abkinden würden, die gegen die Verkassung verstößt, so ist keinesfalls anzunchmen, daß sich die ausländischen Hypotheken- gläubiger mit einem solchen Vorgehen einversſanden er- klären würden, das den bisherigen Begrikfen eines Rechts- Staates nicht entspricht. Die ausländischen Gläubiger— es sei pur an die Schweizer Hypothekengläubiger erinnert— werden im Ausland den deutschen Schuldner verklagen, dort Rechi findon undeim Inland vorgehen oder in das Vermögen des deutschen Schuldners im Ausland vollstrecken. Es käme also die merkwürdige Folge, dal die Ausländer den Scchutz des Rechtssatzes der dentschen ver⸗ fassung haben, den die deutsche Regierung durch die Wegnahme der Aufwertungsmöglichkeit qen dentschen IIypo- thekengläubigern versaçen will! Zum Schluf noch eine lehrreiche und bedeutungsvolle Parallele: Als Preußen im Jahre 1813 sgeplündert War, hat es durch eine Verordnung vom Juni des Jahres 1813 allge. meinen Einlösungszwang für die vom Staat herausgegebenen sog. Tresorscheine ausgesprochen, hat aber gleichzeſtig ge- sagl. daßh alle privaten Schuldverhältnisse, die in gutem Geld eingegangen waren, nicht in den Tresor- acheinen, sondenn nur in gutem Gelderfülltwerden cürfen. Das Preußen des Jahres 1813 ging sogar noch weiter und hat für den G13 er, Wwenn dieser gekündigt hatte und der Schuldner in Tresorscheinen seine Schuld zahlen, also den Gläubiger um sein Geld bringen wrollte die Rücknahme der von ihm ausgesprochenen Ründigung zuge- lassen. Soweit brauchen wir nicht zu gehen, aber wir wollen das eine festhalten, der Grundsatz. naeh welehem das arfme Preußen im Jahre 1813 handelte, war der eines Rechtsstaates, die jetzt beabsich- tigte Enteignung der Hypothekengläubiger ist das Gegenteil hiervon. Rechtsanwalt Dr. Otto Simon. Wertbestündige Renten- und Papiermarkkredite. Nach einem Beschluß der Reichsbank werden nicht nur alle Lombarddarlehen mit Entwertungsklausel erteilt, son- dern es wird auch der Diskontverkehr den veränderten Ver- hältnissen angepaßt werden. Der Wechseldiskonlant muß sich verpflichten, die vom Diskonttage(der Tag des Ankaufs durch die Reichsbank) bis zum Verfalltage(der Tag des Wirklichen Verfalls, bei Schecks der 5. Tag nach dem Dis- Konttage) eintretende Markentwertung zu tragen. Die Ent- Wertung berechnet sich vom Endbetrag des Diskontgeschäfts, also nach Abzug des Diskontbetrags. Die Entwertungsbeträge müssen spätestens am 3. Werktage nach dem Verfalltage be- zahlt sein, sonst wird auch von der Entwertungsschuld ein Entwertungszuschlag erhoben. Jeder Kreditnehmer hat die volle Entwertung zu zahlen, nicht nur wie bisher im Lom- bardverkehr 7% derselben. Der Einsatz für wertbeständige Diskontkredite ist auf 103, für wertbeständige Lombarddar- lehen auf 129 für das Jahr festgeselzt. Für Papiermark- darlehen ohne Entwertungsklausef auf Grund früherer Zu- Sagen für besondere Zwecke verbleibt es bei dem bisherigen Zinssatz von. Währungskredit für Deutschland? Zurzeit schweben, wie der Industrie- u. Handelszeitung aus Amsterdam geschrieben wWird, Verhandlungen zwischen holländischen, englischen und amerikanischen Finanzleuten behufs Aufbringung eines Währungskredits für Deutschland, die anscheinend vor dem Abschluß stehen. Natürlich, sind auch deutsche Banken an diesen Besprechungen beteiligt. So- weit zu erfahren ist, soll es sich um die Gründung einer Währungskreditbank handeln mit dem Sitz in Amsterdam und mit einem vorläufigen Kapital von 50 Millionen Dollar. Welcher Betrag außerdem von deutscher Seite hinzukommt und ob eventl. die Deutsche Reichsbank auch beteiligt ist, darüber war Bestimmtes nicht zu ermitteln. Der Abbau der Außenhandelskontrolle. Die der Außenhandelsstelle für Eisen- und Stahl⸗ Waren bisher zustehende Befugnis zur Erteilung von Ein- und Ausfuhrbewilligungen ist mit Wirkung vom 15. Dezember 1923 zurückgezogen worden. Ein- und Aüsfuhrbewilligungen dieses Geschäftsbereichs werden jetzt ausschließlich vom Reichskommissar für Aus- und Einfuhrbewilligung, Berlin W. 15, Lietzenburgerstr. 18, erteilt. Auch die der Außen- handelsstelle Chemie pisher zustehende Befugnis zur Er- teilung von Aus- und Einfuhrbewilligungen ist bereits mit, Wirkung vom 20. Dezember d. J. zurückgezogen. Mit Ein- und Ausfuhrbewilligungen dieses Geschäftsbereichs ist ent- sprechend wie oben zu verfahren. *Fabrik für landwirtschaftliche Maschinen.-. in Homburg(Saar). Das verflossene zweite Geschäftsjahr war überreich an allgemeinen Schwierigkeiten. Entwicklung, Ausbau, Umstellung und Erweiterung der gesamten Fabri-⸗ kation auf neue Maschinentypen wurden ganz wWesentlich durch den Saar-Bergarbeiterstreik und die Ruhraktion be- hindert. sodaß die Nachfrage nur zu einem Orittel befriedigt werden konnte. Der Ueberschuß betrug 71,702 Mihlionen (i. V. 7,06 Mill.), der an den Reserve- und Pispositions- konds abgeführt werden soll(i. V. 309% Dividende). Gleich⸗ * nen Kigentums darstellt. eilig wird die Umstellung des.-K. von 37 Mill.& auf 925 000 Er. beantragt. In der Erölffnungsbilanz für 1. Okibr. 1923 stehen(in Fr.) 155 393 Kreditoren und 151331 Voraus- zuhlungen aul Lieferungen gegenüber 205 628 Debiloren und 461274 Vorräten. Mit Aufträgen zur Lieferung ist die Gdesellschaft für das neue Geschäftsjahr schon reichlich ver- schen. 5 * Ein Zentral- Verband deutscher Aktien-Gesellschaften, in Leipzig haben in den letzten Monaten Versammlungen skaligekunden, die zu der Gründung des Zentral-Verbandes Heutschen Aktien-Gesellschaften mii dem einstweiligen Sitz in Leipzig gekührt haben. Aus der Mitle von über hundert Aktiengesellschaften, die aus dem Bezirk Leipzig an den bagungen leilgenommen haben. hal ein varläufiger Verwal- lungsrat, bestehend aus bis zu 5 Vorstandsmiigliedern von Aktiengesellschaften die Verbandsführung übernommen. Entsprechend der Ausdehnung über das ganze Reich sollen bei einerlauptversammlung zur Frühjahrsmesse der ordent- liche Verwaltungsrat mit Vorstand und Präsidlum gewählt waerden Als salzungsgemäße Zwecke werden genannt: Zu- Sammenschluß zu einer Interessengemeinschafl, Beratung in allen Aklienangelegenheiten. Vertretung in gesetzgebe- rischen, steuerlichen und wirischaftljchen Fragen gegenüber dem Reich, den Ländern und Gemeinden im volkswirischaft. Gemeinschaftsarbeit mit Banken, lichen Zusammenhang, Börsen. Handelskammern, Spitzenorganisationen, Presse und Aktſenpublikum lätige Mitwirkung beim Wiederaufbau des Aktienkapitals, erforderlichenfalls Heranziehung von 5 triebsmilteln durch entsprechende Gsemeinschafishandlungen. Dureh Bezirksverbände an Börsen- bezw. Handels⸗ kammerplätzen soll der Zentral- Verband seine örtliche Ver⸗ tretung kinden. Börsenberichie Frankfurter Wertpapierbörse Frankfurt, 27. Dez. Die Börse war ſür den offiziellen Eſfeklenhandel geschlossen. Im Freiverkehr hielt eine schwächere Stimmung an, im Telephonverkehr waren die Umsälze nicht großh. Gute Meinung bestand nur für Adller- leyer, welche slärker gesucht sind, man nannte einen Kurs von 7½%8 gei bescheidenen UImsäatzen Waren chemische Kklien zu behauptelen Kursen gesuchter. Ba d. Aniiin Höchster 2035, Scheideanstalt 32. IIolzverkohlung 16½. A. E. 11, Nordd. Lloyd 10—11, Becker Stahl und Becker Kohle je 11½. Infolge der groben Zurückhallung seitens der Speku-⸗ lalion zeigten die Kurse späterbin größßtenteils Ab⸗ schwöchungen. Berliner Devisen in Mmiarden Amtlich. 2 B 22 G. 27. B. 27. Hohand„ 1895, 00 1604.000 1596.000 1604,000 Buenos-Aires 1336.65 1343.350 1346.625 1353.375 Biüssel 188.523 189.477 187,530 188.470 Chtisttanttaa 626.438 626.562 626.438 626.562 Kopenhagen 751118 754.882 751,118 754,882 See((( 11009.220 1114.780 1100,220 111.780 Helsingios 103.740 104.260 103.740 104.260 VVVVVVß' 182.540 184.460 182.5 0 184 4 London 18254.250 18 545.750 18254.250 New vork 4189,500 4210.,500 4180,500 „„„„„„„ 213.465 214,535 211,470 Sen..—8 31,168 734.832 136,155 Soo 550,620 553.320 550,620 lapan 1945.125 1954,875 1975,050 Rio de Janeiro 304.010 396,990 394.010 Wien. abg. 59,850 M 60.,150 M 59,850 N 123,090 124.300 123.,690 iugoslavien 47,580 47.920 47.481 „% 219,%5 M 220.455 M 217.455 M ee, 29.426 29.574 29.426 Waren und Märkie Mannheimer Produktenbörse m. Mannheim, 27. Dez Wie kast alljahrlich zwischen den Feiertagen und der Jahreswende, so war auch heute die Pro-· duktenbôrse verhältnismäſlig schwach besucht. Die Preise lauten auf der ganzen Linfe sozusagen unveränder! Pür Weizenmehl Spezial 0 haben die Mühlen ihre Preise auf 2954 und die zweite Hand auf 20% Goldmark per 100 kg ab süd⸗ deutschen Mühlen ermäftigt. Offizielſe Preise der Mannheimer Produktenbörse De kKurse verstehen s ch per 100 Kilo netto waggonfrei Mannne m obne Sack Joldmark. Dallar=, 20 Goldmark zahlbar in Goldanieihe oder Ren Prelsnot er ungen vom 27 Dezemder 1823 Welren, inländlsgcher 19,50—20.C0 Roggenmeht— 25 „ absländlsober 19, 0 20,00 Weſzenklele ut Saek—.5 Roggen inlüändischer 16,25—1740 Slertreber—— „ ausländischer 15.00 16,50 Rovelasse.00—.50 Brau-Berste(aite) 17.50—19.25 Wlesendeu. lose—— 5„ neuo)—— flolkiee eu——— Hafer(neuer) 15,25— 16,00 kurerne-Kleehen—— (alter)—— Press-Sirob 8.2 Mäls. geibes init Sack A 00— 20,50 gebundenes Strob— Welnenmehl Hasjs 5ber. 0(ichmras) 29,50—29,78 J[ Rape— Tendenz: ruhig. Mannbheimer Viehmarkt Dem Viehmarkt vom 27. Dezember wurden zugetrieben: 36 Kälber, 73 Schafe, 467 Schweine, 188 Ferkel und Läaufer. Preise für 50 kg Lebendgewicht in Goldmark: Kälber;? Schafe 22—34, Schweine 76—88, Ferkel und Läufer=22 Marktverlauf;: mit Kälbern und Schweinen lebhaft. ge⸗ räumt, mit Ferkel und Läufer mittelmäßfig. dDie Preise sind Marktpreise für nüchtern Tiere und schließen sämtliche Spesen des Handels ab Stall für Frachten, Markt- und Verkaufskosten, Umsatzsteuern, sowie den natürlichen Gewichlsverlust ein, müssen sich alsd Wesentlich über die Stallpreise erheben. Schiffahrt Abfahrten der White Star Line und Ameriean Line D. Minnekahda am 23. 12.; D. Piusburgh am 7. 1. 2 D. Canopic am 17. 1, alle ab Hamburg. Auskunft erteilen die American Line Hamburg, Alsterdamm 39 u. deren Agenluren. Nächste Dampferabfahrten der Hamburg-Amerika-Linie. Nach Newxork: D. Thuringia am 29, 12.; D. Westphalia am 10. 1. 24; D. Cleveland am 17..; B. Mount Carroll am 24..; D. Albert Ballin am 31..; D. Mount Clinton am 7. 2— Boston—Philadelphia—Baltimore—Norfolk: M. S. Odenwald am 29. 12. D. Fürst Bülow am 18. 1. 24.— Südamerika: G. Ga- lieia am 28. 12., D. Wasgenwald am 5. 1. 2; D. Württemberg am 16..; D. Frankenwald am 23..— Cuba—Mexiko: B. Westerwald am 9. 1. 24; D. Holsatia am 25..— Westindien: D. Haimon am 28. 12.; D. Adalia am 12. 1. 24.— Ostasien: D. Oldenburg am 29. 12.; engl. D. City of Vork am 5. 1. 2⁴3 D. Nienburg am 8..; D. Brasilia am 10..; D. Derfflinger am 12..) engl. D. Astyanax am 19. 1.— Westküste-Nordamerika: D. Hessen am 29. 12.; D. Kermit am 19. 1. 24; D. Holger am 9. 2.— Levante-Dienst: D. Abessinia am W. 12.; D. Aegina Ca. 29. 12.— Nach Riga und Petrograd wöchentlich. 2 Mannde 5 m d d Mannbeim F 8 2 25 Direktion Ferdinand Heyme— Fbefcedakteur ſturt Riſcher. Verantwortſich fär den polftiſchen und volks wirtſchaftlichen Teil: Fiſcher: für dos Feuilleton Di Friy Hammes r Kemmunalpolten und Jokales Richar Schönfelder. ſü Sport und Neues aue aller Welt. WiIin Herausgeber Drucker und Berleger! Druckerer Dr da General⸗Anzeiger Müller: für Handelsnachrichten. Aus dem Lande Nachbar zebiete Gericht u. den übrigen redaktionellen Teil. Frang Kircher: für Angeigen: Harl Sügel. I Seite. Nr. 594 Mannheimer General⸗Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 27. Dezember 1923 Neues aus aller Welt —. Den Spieß herum gedreht!— Kein Jägerlatein! Das„Höchſter Kreisblatt! erzählt folgendes Geſchichtchen: Neulich nach deren Schluß ſich die Jägerei in S. bei einem Schoppen die wohlverdiente Erholung gönnte. Darunter befand ſich auch der alte Förſter., der, ſeitdem er im Ruheſtand lebt, zwar ſchon man⸗ ches Haar. aber keineswegs die Naupen verloren hat, wie man das bekauntlich ſeinem Freund Reinecke eruch nachſagt. Der Hund des Alten hatte unbemerkt eine kleine Hausſuchung vorgenommen und war dabei in die Küche geraten. wo er von der Wirtin erwiſcht wurde. als er eben einen Butterweck verſchlungen hatte. Hei, wurde da die Frau wild! In höchſter Erregung kam ſte in die Wirtsſtube geſtürzt und ſchrie den Alten an:„Euer Säuhund hot mter ewe in '᷑Kich zwaa Pund Butter gefreſſe,.— wi ßter was deß koſt? Eich wern's eich zeige, die betzahlt ihr mer bei Heller unn Fennig!“ Alles grinſte ſchadenfroh vor ſich hin, der alte W. aber ſetzte ſein grimmigſtes Geſicht auf und blies durch ſeinen wilden Vart die Frau an:„Was? Der Tell hot Butter gefreſſe, unn aach noch zwaa Pund? Die kann der nit vertrage, dodran verreckter! Wißter dann aach, was ſo'n Hund heut koſt? Eich wern's euch weiſel ERind geht druff, deß ſag' ich Euch ſchon jetzt! Könnt Ihr Euer Butter nit in'n Schrank ſtelle, wo ſo e unſchuldig Dier Kit drankann? Liewer Gott! Wann mer der Tell einging, der hot's ohnehin des ganz Johr mit dem Dorchfall zu dhunn Und wie erſchüttert vom tiefſten Scelenſchmerg, wiſchte ſich der ehrwür⸗ dige Greis die Augen. Die Frau Wirtin aber war viel ſriker ge⸗ worden.„No“, meinte ſie,„vielleicht dut's m doch nix. Ich wer'n im gleich e orndlich Schiſſel voll Kartoffelbrei in die Reigß mache; deß ſtoppt!“ Und ſchon war ſie wieder in der Küche, um das haus⸗ machende„Medikament“ herzurichten, das naußzer Tell auch Willig eingenommen hat. Die gegenſeitigen Forderungen wurden uun in aller Form geſtrichen und der alte W. und die Frau Wirtin fcieden els Freunde. Als letztere nach Feierabend ie Sellſrimmer he⸗ 7* DN N Nnnn 5. 2 7 trat, mußte ſie die fatale Entdeckung machen, daß Tell auch hier geweſen war, und zwar zu einer Zeit, als der Kartoffelbrei die „ſtoppende“ Wirkung noch nicht geäußert hatte. — Berhaftung eines Näubers und Maſſenmörders. Der Berliner Kriminalpoltzei iſt es im Verein mit der Lieanitzer gelungen, einen lange geſuchten Schwerverbrecher, den 42jährigen Arbeiter Karl Scheibner aus Berlin in Slogau zu verhaften. Scheib⸗ ker Rat ein ſehr umfensreiches, grauſiges Schandtatenreaiſter auf dem Kerbtslz. Er zat nicht nur eine Unzahl ſchroere Einbrüche, ſondern euch mehrere Raubmorde. ſowohl in Berlin wie in der Mark und in Schleſien verübt. Der Verhaftete unternahm zahlreiche Raub⸗ fahrten durch ganz Deutſchland und zwang ſeine Frau und ſeinen Stiefſohn, ihm bei allen Einbruchsdiebſtählen Hilfe zu leiſten und auch ſelbſt Einbrüche zu unternehmen, deren Beute ſie ihm abliefern mußften. Hierdurch ſind Hunderte von aroßen Einbruchsdiebſtählen. die Scheibner im Verein mit einem vor kurzem bei einem Flucht⸗ verſuch erſchsſſenen Komplizen unternahm oder mit Frau und Sohn in Berlin, der Mark und Schleſien, wie auch im beſetzten Gebiet verübte, aufseklärt worden. In der Hauptſache legte er ſich an Chaufſeen in den Hinterhalt. überfiel die Opfer hinterrücks, ermordete und beraubte ſie. In einem Falle waren Frau und Stieſſohn dabei, als er einen Kutſcher mit ſeinem Fuhrwerk auf der Leipziger Chauſſee anhielt. ihn um Feuer bat und ihn. als dieſer es bereitwilliaſt gewährte, plötzlich niederknallte. Auch auf der Thauſſee nach Glogau hat er in ähnlicher Weiſe mehrere Perſonen ermordet. Weiter berichteten Frau und Stiefſohn, daß er in der Nähe von Lieanik bei einer älteren Frau als Kuecht arbeitete und nach einigen Tacen. als er ſich das Vertrauen ſeiner Arbeitgeberin er⸗ ſchlichen hatte und wufßkte, wo ſie izre Wertſachen aufbewahrte, die Frau überfiel, ermordete und beraubte. Aehnliche Morde bat er auch in anderen Orten verübt. Namentlich tatte er es auf Chauffeure ebaeſehen. Als Scheibner von den Geſündvißfen ſeiner Angehörigen zörte, ſtriütt er alles ab. Als ihm demm deuem gstgenühbergeſtelſt wur⸗ den. die kn Übereinimmerd banftuten. MNoß er hartnäckig. Die Un⸗ fermörber. die bos beſumten Behörden — Hiſde Neßmann Walter v. Reckow 4* Verlobte R 7. 23. — M 1, 4b. 8630 Statt Karten Die Geburt eines Sohnes zeigen an Von ihrem schweren Leiden wurde am zweiten Weihnachtstage unsere liebe Tochter und Schwester LIisabein im Alter von 22 jahren, gestärkt mit den Tröstungen der kl. Kirche, durch einen sanften Tod erlöst. Faminle Johann Heupel Mannheim, 27. Dezember 1923 Die Beerdigung findet am 29. XII. 11½ Uhr statt. Reupel holungen von Perso In tiefer Trauer: 6621 Dis Neuanfertigung rer Als Spezialität: bei schnelister Lieferung. Schweissen von gerissenen Zylindern. BADENIA-Automobilwerk-Aktiengesellschaft Ladenburg à/ Neckar (früher C. Benz Söhne, Ladenburg). mit arößtem Eifer geführt wird. dürfte bereits in den nächſten Tagen ein klares Bild ſeiner unzähligen Verbrechen ergeben e — Eine kurioſe Erbſchaft. Ein Student der Pariſer Univerſi⸗ tät hat kürzlich auf ungewöhnliche und unerwartete Weiſe eine Art Erbſchaft von 23 700 Franken gemacht. Dieſe Erbſchaft rührte nicht von einem nach Amerika ausgewanderten verſchollenen Onkel her, ſondern von einem völlig Fremden, von dem der Student niemals etwas gehört hatte und dem auch der Student vollkommen unbe⸗ kannt war. Der in Frage ſtehende Student, den es an einem der kalten Tage der letzten Wochen erbärmlich fror, trat, um ſich zu erwärmen, in einen der Auktionsräume der Auktionshalle Droumt, in dem gerade ein Auktionär alte Bücher verſteigerte. Un⸗ ter anderem wurde ein Bündel Bücher, das aus fünfzehn alten No⸗ vellen beſtand, um den Betrag von fünf Franken ausgeboten. Un⸗ ter dieſen Büchern befand ſich auch die bekannte Novelle„Paul und Virgin“. Der Student bot fünf Franken und 50 Centimes auf das Bücherbündel; und dieſes wurde ihm, da niemand mehr bot, zugeſchlagen. Nachdem der Student heimgekehrt war, öffnete er das Bündel, und da ihn keines der Bücher intereſſierte, beſchloß er, ſie in ſeinem Ofen zu verbrennen, um ſich wenigſtens auf dieſe Weiſe an der Literatur zu erwärmen. Als er dies eben tun wollte, fiel aus einem der Bücher, und zwar aus dem Bande„Paul und Virgin“, ein Blatt Papier, auf dem folgendes zu leſen war:„Wer immer Sie auch ſein mögen, ob Mann oder Frau, die Tatſache, daß Sie dieſen reizenden Roman geleſen haben, macht Sie mir teuer! Wollen Sie ſich mit dieſem Blatte an die Adreſſe des Maitre X.(eines wohlbekannten Pariſer Notars) begeben, woſelbſt Ihnen die Summe von 23 700 Franken ausgezahlt werden wird. Ich ver⸗ mache Ihnen dieſen Betrag, ohne daß ich Sie kenne!“ Der Brief war mit dem Namen eines früheren hohen Regierungsbeamten un⸗ terzeichnet Der Student konnte ſich während dreier Tage nicht entſchließen, den Notar zu beſuchen, da er feſt überzeugt war, daß es ſich bei dieſer Erbſchaft um einen 1 5 Scherz irgendeines Spaßvogels handeln müſſe. tar auf, und war nicht wenig erſtaunt, als ihm das Geld tatſächlich ausgezahlt wurde. Der Student las nun endlich auch das Buch. Wir übernehmen laufend: Fintan 5 15 2 von unrunden Automodil- Kurbel-· Nanmges Das Nachschleifen wellen und Zylindern auſ modern- beſchlagnahmefrel sten Priäzisions-Schleifmaschinen Gesch äftshaus von dazu passenden Kolben in(zwei Läden mit Neben⸗ räumen) Q3. Wohn- u. Geschäftshaus P 6(gegenũber O6) Klelnes Wohnhaus, f 3 zu verlaufen. 8635 Alb. Heiler, Tel. 349 zu verkaufen, 2 Min. von der Friedrichsbrücke ent⸗ kernt, durchgehend zirka 1400 qm 52⁴ Angebote u, T. 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In der glei⸗ ſchen Nummer beginnt der humoriſtiſch⸗ſatieriſche Roman„Die rote Excellenz“ von Julius R. Haar⸗ Qualitatsarbeit zu verkaufen 8² Lebe Wobenpanen-Nostaunnt (Städtische Festhalle) HMontag, 31. Dezbr. 1923 Beim Landesfinanzamt zugelaſſen als Vertreter in allen Steuerſachen. Büro K 2, 8 Sprechſt. tägl. 10—12,—6 Uhr. TTTTb00 00 haus zu erſcheinen. Tel. 5475 6807 Wichtig und unentbeh iſt:„Deutſcher Jägerkalen mit Tanz Eaaklass. Münsnerkonzert ah 7 Uür Vorverkauf der Karten zum Souper mit ischbestellung ab heute im Restaurant. Aeeeeeereg eeebnge Winzerkeller, D 4, 11 Freitag, den 28. Dezember 1923 18 von vormittags 10 Uhr ab a 4 nSchlachttag Sperialität:„Seklachtplatten“.— Jleickreſtig empfehle jch 1921er Flaschenweine unverschnitten Oflene Weine pro ½ Liter von 40 Pfe. an. 048 Fritz Sannwald Soldenes Lamm, E 2, 14. Morgen Freitag Schlachifes! in bekannter Güte, wozu ergebenſt eiſtla 863¹1 Carl Stein. B23 Waolf für Personen- u. 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