——— Bezunspreiſe In mannberm u umgedung d 27 dez. 1023 b. 2. Jan. 1023 1 G on mar.. die monat. Bezieher verpflichten lich del er Geſteüung des Rbonnements die wäbrend der Oezugszeit notwendegen preiserhöhun zen zu bezahlen. poſt⸗ ſcheckkonto ummer 1750 Karisrude. Haupt geſchaftsſtelle Mannheim e. Seſchäfts⸗nebenſtelle neckarſtadt, wald⸗ dofſtr.. Fernſpr. Ur. 7031 702, 7033, 703, 7048. Telegr.⸗oͤr. 6 iger Mannbeim. Erſcheint wöchentlich zwölfmat. In der franzöſiſchen Rammer wurde am Freitag nachmittag nach Erledigung kleiner Vorlagen die Debatte über die auswärtige Politik fortgeſetzt. Als letzter Interpellant erhielt der abg Paul Raynaud das Wort, um über die Reparationspolitik der franzöſiſchen Regierung zu interpellieren. Nach ſeiner Anſicht könne man die verſchiedenen Nationen mit einer Pyramide vergleichen. deren höchſte Spitze Amerika ein⸗ nehme. während Deutſchland als die Grundlage zu bezeichnen fei. Frankreich drücke ſchwer auf die Schultern Deutſchlands und England ſeinerſeits auf Frankreich, während England ſelbſt die Laſten der Vereinigten Staaten zu tragen habe. Frankreich könne ſeine Umklammerung Deutſchlands ſo lange nicht lockern, ſo⸗ lange England die Frankreichs und Amerika die Englands nicht zu Der Redner glaubt nicht daran, daß Amerika Er lockern bereit ſeien. jemals die Geſte machen werde, die man von ihm erwarte. kritiſterte hierauf die Politik Englands, das jetzt verſuche, Frankreich einzukreiſen, indem es die Politik wiederhole, die es früher gegenüber Deutſch⸗ land betrieben habe. Raynaud ſprach“ dann weiter von den an⸗ dereg europäiſchen Mächten. wie Spanien und Italien, die eben⸗ fells Frankreich nicht günſtia geſinnt ſeien. Frankreich könne aber nicht immer guf der einen Seite die Feindſeligkeiten Deutſch⸗ lands und auf der anderen Seite die Englands tragen. Das Ruhrgebiet ſei für ffrankreich ein Mittel geweſen, ſeinen Willen zur Geltung zu bringen Es hobe nach dieſer Richtung hin einen Sieg devongetragen, doch er müſſe bedauern, daß im Sep⸗ tember, als Deutſchland ſich für beſiegt erklärt habe, Frankreich nicht ſofort Verhandlungen begornen habe. Polncaré- unterbricht ihn. um zu erklären, Deutſchland habe zwar verſprochen. den paſſiven Widerſtand einzuſtellen, habe aber zu aleicher Zeit alles getan, um ihn zu verlängern. Jetzt, aber nicht ſeit langer Zeit. ſei er beendet. Der Abgeordnete Rannaud erklärt, man müſſe endlich in loyaler Weiſe mik der deulſchen Regierung verhandeln. Es ſei aber notwendig. damit zu beginnen, daß man den deutſchen Regierungen. die verhandeln wollten, die Möglichkeit ihres Be⸗ ſtandes ſichere. Frankreich könne Reparationen und Sicherheiten nur erlangen, wenn es dieſen Weg einſchlage. Man möge nicht immer vom Reparations⸗ und Sicherheitsproblem ſprechen, denn es gebe ein anderes Problem, das wichtieer ſei als dieſe beiden: die Frage der wirtfchaftlichen Bezjehungen zwiſchen Frankreich und Deutſchland. Der Redner ſpricht in dieſem Zuſammenhang von den Vorſchlägen, die von den ver⸗ ſchiedenſten Seiten gemacht wurden, um die Sachlieferungen zu erleichtern. Frankreich habe einen großen Fehler begangen da⸗ durch. daß es dieſen Wea nicht ſchon früßer beſchritten habe. ee b 1 N „die Separatiſten in der Pfalz Separatiſtiſche Regierungskünſte Stadtſaale in Speyer wurde von den Separatiſten ein Le 975 72 ittelverkauf eingerichtet, wo die Waren billiger verkauft werden, als ſie der Groſſiſt einkauft: aber die Verkäufer machen doch noch ein autes Geſchäft. Sie beſchlaanahmen nämlich die Waren vorher bei den Lebensmittelhändlern. Um zu Weihnachten einen ſchönen Feiertaasbraten zu haben. wurden zwei bewaffnete Senaratiſten nach Berahauſen bei Spener geſchickt. Dort requirierten ſie einen Ochſen. der dann unter Be⸗ wachung durch die. Spenerer Hauptſtraße agetrieben wurde Das Erwerbsloſenvroblem ſuchen die Separatiſten bisher durch eine„Verfüauna“ an die Städte und Gemeinden zu löſen dadurch. daß auch den Sevaratſſten Erwerbsloſenunter⸗ ſtüguna zuzahlen ſei.(h Separaliſtiſche„Rechtſprechung“ Vom„Standaericht“ der Separatiſten in Pirmaſens wurden geſtern der Verlaasdirektor Zobel und der Verlaa der Pirma⸗ fenſer Zeituna“ zu 3000 Franken Geldſtrafe wegen Abdrucks einer Notiz aus Heidelbera verurteilt. Der Betraa muß bis beule mittaa 12 Uhr bezablt ſein. widrigenfalls Ausweiſung erfolat. Außerdem hatten ſich vor dem Standaericht geſtern ſämtliche Mitalieder des Pirmaſenſer Stadtrats wegen„Aufreizung zum Wi⸗ derſland“ zu verantworten. Sie wurden zu je 100 Franken Geldſtrafe perurteilt. Die„ſtrafbare Handlung! war ein vor längerer Zeit ge⸗ faßter Stadkratsbeſchluß. der die ſonderbündleriſche Reaieruna in un⸗ zweideutiger Form ablehnte. Ein kreffendes engliſches Arkeil Die„Times“ veröffentlicht ein eingehendes Telearamm ihres Kölner und Münchener Berichterſtatters über den Separatiſten⸗ terror in der Pfalz. Der Münchener Berichterſtatter des Blattes ſchreibt aus Speyer die augenblickliche Kampaane ſei der jünaſte Verſuch, gegen den Willen von mehr als 90 Prozent der Be⸗ völkerung irgendeine Form einer ſogenannten autonomen Reajerung der Pfalz zu ſchaffen. Spener. der Sitz der rechtmäßigen Reaieruna der Pfalz. ſei. wie der Berichterſtatter erklärt. der verkommen⸗ ſten und wüſteſten Bande von Raufholden der man Überbaurt begeanen könne. auf Gnade und Unanade ausgeliefert. Die Verwaltunasmaſchine ſei vollkommen zerſtört und die ſogenannte — autonome Regieruna ſei unfähia. ſie wiederherzuſtellen. Enaland und der deutſche Schritt dem Foreign Office gingen von der deutſchen Regierung Kopien der ere 5 18 die deulſchen Geſchäftsträger in Paris und Brüſſel unternommen haben. In amtlichen Kreiſen wird ſede Aeußerung über den Inhalt der Demarche abgelehnt weil man nicht in ſchuebende Verhandlungen eingreifen wolle Immerhin erklären helba tliche Preſſemeldungen daß die Schritte der deu 825 Regie⸗ rung ſich lediglich auf die Verhältniſſe in den beſetzten Ge de⸗ zichen dagegen in keinerlei Beziehung mit der Regelung epa⸗ ratlonsfrage ſtünden Spätere Meldungen ſetzen auf den Erfolg des deutſchen Memo⸗ geria 5 offnungen. Nach der„Times“ wird die ſranzöſiſche Regierung jede Forderung nach Herſtellung der deutſchen Sonveränität im beſetz'en Geblet ablehnen und lediglich Zugeſtänd⸗ niſſe in organiſatoriſchen Einzelheiten machen. — Beilaaen: Der Sport vom Sonntag— Aus Seit und Leben mit Mannheimer§Srauen-3 Kritik an Poincarés tiefen Eindruck gemacht. Wittag⸗Ausgabe eitung und Mannheimer Muſik-Zeitung Verltaufspreis 100 Williarden Mark 1923— Nr. 397 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei vorauszahlung pro ein⸗ ſpaltige Kolonelzeile für Rllgemeine Anzelgen.40 Soldmark Reklamen 1,20 Soldmark. Lur Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Rusgaben wird keine verantwortung über⸗ nommen höhers Sewall Streiks, Oetriebsſtörungen uſw. verechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen ür ausgefallene oder beſchränkte Rusgaben oder ür derſpätete ſtufnahme von fin⸗ zeigen. Ruftr. öd. Kernſpr. obne Gewähr. Gerichtsſt. mannbeim⸗ len Außenpolitil Man habe jetzt den Eindruck, daß Deutſchland einer Diktatur oder dem Chaos entgegengehe, aber ſicher ſei, daß es ſich nicht auf dem Wege zu einer Demokratie orientiere. Zur Ruhrbeſetzung be⸗ merkt der Abgeordnete, die ſozialiſtiſche Partei in Frankreich habe den Einmarſch als ein Verbrechen betrachtet und habe ſich gegen die Beſetzung gewendet.(Der Abg. Herriot nennt in einem Zwiſchenruf die Sozialiſten Idealiſten. Die Sozialiſten widerſprechen, und es kommt zu einer Auseinanderſetzung, bei der innerpolitiſche Fragen im Vordergrund ſtehen. An der Auseinanderſetzung beteiligen ſich auch Abgeordnete der Rechten.) Schließlich fordert Raynaud den Abg. Herriot auf, ſich auszuſprechen, wie er ſich zur Ruhrfrage ſtelle Er ſtehe an der Spitze einer nationalen Partei, die eine Entſchei⸗ dung zu treffen und zu erklären haben werde, ob ſie wirklich zur Politik der Konferenzen und der Schwätzereien zurückkehren wolle. In der Diskuſſion erklärte als erſter Redner der Abg. Herriot, er habe mit Poincare verabredet, daß die Diskuſſion bis nach den Ferien verſchoben werde, da der Miniſterpräſident ſelbſt nicht das Wort ergreifen wolle. Die Angriffe des Abg. Raynaud veranlaßten ihn aber zu erwidern. Herriot erklärt, er bedaure nicht, daß er für die Beſetzung nicht geſtimmt habe, aber da die Fahne Frank⸗ reichs engagiert ſei, habe er nichts gegen die Ruhrbeſeßzung unternommen. Denn eine Niederlage Frankreichs im Ruhrgebiet ſei eine Niederlage für das Land. Im Ruhrgebiet gehe man aufs Ganze. Wenn man ihn fragen würde, ob das Ruhrgebiet geräumt werde, ſo werde er antworten:„Nein“, aber er werde ſich bemühen, anſtelle dieſes unſicheren Pfandes ſolidere Pfänder zu wählen durch die die interalliierte Einheitsfront wieder hergeſtellt werden könnte. Der Abg. Raynaud wollte erwidern, Poincare aber achtete nicht darauf und verlas das Dekret, durch das die außerordentliche Parlamentsſeſſion geſchloſſen wird. Die nächſte Sitzung findet am 8. Januar 1924 ſtatt. Rechberg/ auf der Rammertribüne Der Plan des deutſchen Induſtriellen Rechberg, deſſen Un⸗ möglichkeit eine halbamtliche Auslaſſung darzutun ſich bemühte, hat geſtern die Reparationsdebatte in der franzöſiſchen Kammer be⸗ herrſcht. In Berliner politiſchen Kreiſen hat man mit Befrem⸗ den davon Kenntnis genommen, daß Rechberg der Sitzung von der Zuhörertribüne im Palais Bourbon aus perſönlich beigewohnt hat. Die Tatſache iſt um ſo auffallender, als bekonntlich bisſang noch keinem deutſchen Journaliſten das Betreten der Preſſegalerie der franzöſiſchen Kammer geſtattet war. 8. Die Beſetzung des Pariſer Botſchafterpoſtens Wie die„Vörſenzeitung“ wiſſen will, iſt der deutſche Vor⸗ ſchlag wegen der Beſetzung des Votſchafterpoſtens in Paris von der franzöſiſchen Regierung angenommen worden. Das Blatt 15 daß Legationsrat v. Hoeſch zum Botſchafter auser⸗ ſehen ſei. eitungen usſchr Schwere ſranzöſiſcher Oeſatzungstruppen Am letzten Samstag abend wurde, wie erſt ſetzt bekannt wird, ein weißer Sergeant von einer franzöſiſchen Kolonialformation aus der Wirtſchaft Süderland in Koblenz⸗Lützel hinausgeswie⸗ ſen, weil er die Gäſte beläſtigte. Am Sonntag abend gegen 7 Uhr betrat der Sergeant wiederum das Lokal. Während der Wirt nach wenigen Augenblicken die Zechſchuld nannte, wurde er plötzlich ins Geſicht geſchlagen, worauf er zuſammenbrach. Im Augenblick der erſten Gewalttat ſtürmten fünf weitere Angebörige desfelben Trup⸗ penteils das Lokal und begannen ohne weiteres eine wilde Schießerei. Von den panikartig auseinanderſtrömenden Gäſten wurden drei Perſonen durch Kopf⸗ oder Bruſiſchüſſe ge⸗ tötet, andere wurden durch Schüſſe oder Seitengewehrhiebe ver⸗ letzt, darunter auch ein franzöſiſcher Offizier()). Die Schießerei ſetzte ſich auf der Straße noch fort. Die Täter entkamen nach der Gewalttat, konnten aber in derſelben Nacht noch feſtgenommen werden. Wie die„Rheiniſche Zeitung“ dazu noch bemerkt, handelt es ſich bei den Tätern um ehemalige Fremdenlegionäre, die in Frankreich ſchon Zuchthausſtrafen verbüßten. Das Schick al des d xmuiden [IBerlin, 29. Dez.(Von unſ. Berl. Bürg.) Der Unter ⸗ ang der„Dixmuiden“, an dem wohl kaum mehr zu zweifeln iſt, gat in Pariſer politiſchen Kreiſen, aber auch im ganzen franzöſiſchen Volk, nach den aus Paris vorliegenden Berichten offenbar einen Es wird behauptet, die Regierung habe bereits ſeit einigen Tagen gewußt, daß die„Dirxmuiden“ ver⸗ loren, ſei. Dieſe Meldung ſei aber zurückgehalten worden. Die Preſſe verlangt, daß die Verantwortlichkeit feſtgeſtellt und der Schul⸗ dige ſtreng beſtraft werde und wendet ſich gegen den Rekord⸗ wahnſinn der Heeresverwaltung, die dem Lande ein koſtbares Luftſchiff(deutſ her Herkunft!) und ein halbes Hundert gekoſtet habe. Die Stellung des Mokineminiſters gilt als erf 8 Ins Meer geſtürzt Amtlich wird nunmehr beſtätigt, daß die Meldungen über das Schickſal des Lutſſchiffes„Dixmuiden“ aus Nordafrika auf Täu⸗ fchung beruhten. Die Leiche des Kommandanten des Luft⸗ kreuzers wurde durch italieniſche Fiſcher in der Bucht von Sciacco an der Küſte Siziliens aufgefunden. Es muß daher ange⸗ nommen werden, daß das Luftſchiff im Sturm untergegangen iſt. Man vermutet, daß„Dixmuiden“ auf das Waſſer heruntergedrückt worden iſt und daß Maonnſchaften und Paſſagiere das Schiff na⸗h⸗ einander verlaſſen hoben. Das Wrack des Luftſchiffes wird wahr⸗ ſcheinlich im Mittelmeer treiben. Von der Beſatzung fehlt ſede Spur. Die Offiziere des Dampfers„Italia“, das geſtern in Neapel einlief, ſagten aus, ihr Schiff habe am 23. Dezember nachmittags .21 Hilfeſignale des Luftſchiffes aufgefangen. „Der neue Reichsbankpräſident Dr. Schacht wird nach der „D. Allg. Ztg.“ ſein Amt in den erſten Tagen des Januar antreten. Wie das Blatt hört, wird er jedoch vorher noch eine Reiſe nach England unternehmen, um mit der Bank von England in Füh⸗ lung zu treten. Nahmen der Leiſtungsfähiakeit des Reichs die Beſatzungskoſten. Wahlentſcheidungen Von F. Hintzmann(Bremen) In Sachſen und Thüringen werden vorausſichtlich dem⸗ nächſt Neuwahlen ſtattfinden. Das Ziel des Wahlkampfes, der dort zu führen iſt. lieat klar vor Augen. In beiden Ländern beſtand bisher eine ſozialiſtiſch⸗kommuniſtiſche Mehrheit. Dieſe Mehrheit iſt unmittelbar oder mittelbar von den Sozialiſten, die der ſtärkere Teil dieſer Mehrheit waren. im rein ſozialiſtiſch⸗kommuniſtiſchen Sinne ausgenützt worden. d. h. ſie haben die büragerlichen Parteien von der Mitwirkuna an der Reaieruna ausageſchaltet Wenn das dazu führt, daß die Sozialiſten die Führung an die Kommuniſten abgeben, alſo an eine Partei. die den Staat verneint. die offen als ihr Ziel die diktatoriſche Herrſchaft einer kommuniſtiſchen Minderheit aufſtellt, die Leben und Eigentum der nicht ihrer politiſchen Richtung angehören⸗ den Staatsbürager nicht nur nicht ſchützen will, ſondern planmäßig gefährdet, dann wird ſolche Politik zum Bruch der Reichsver⸗ faſſuna, geagen den einzuſchreiten das Reich das Recht und die Pflicht hat, wie ſie das ſ. Zt. in Sachſen unter der Regierung S. mann agetan hat. Von einer ſolchen Entwicklung abaeſehen aber ſcheint uns die Bilduna einer rein ſozialiſtiſchen Regieruna wenn die Sozialdemo⸗ kraten die Macht dazu haben. nicht tadelnswert zu ſein. Im Gegen⸗ teil, ſie iſt folgerichtig, denn es iſt nun einmal das Weſen des parla⸗ mentariſchen Suſtems, das wir heute nach der Verfaſſung haben, daß dieſes Syſtem den Parteien die Aufaabe ſtellt. die Verantwortung für die Politik zu übernehmen, wenn ſie parlamentariſch dazu in der Lage ſind. Wählt alſo die wahlberechtiate Bevölkerung eine ſoziali⸗ ſtiſche Mehrheit in das Parlament,. ſo ſcheint uns die Uebernahme der Verantwortung durch dieſe ſozialiſtiſche Mehrheit richtig zu ſein, genau ſo wie wir es für richtia halten, wenn eine bürgerliche Mehr⸗ heit im Parlament eine rein bürgerliche Koalition bildet und dann die Verantwortung übernimmt. Wird ſo verfahren, dann kann ſich ein folgerichtiges parlamentariſches Leben entwickeln, dann iſt eine klare Politik auf ſtaatlichem, wirtſchaftlichem und kulturellem Gebiet möalich. dann wird auch die Oppoſition gezwungen Maß zu halten. da ſie genau weiß. daß der Taa kommen fenn. an dem ſie die Mehrheit erhält und daher allein die Verantwortung übernehmen muß. Aus dieſem Grunde halten wir es für einen Fehler daß bis⸗ her die in den Wahlen in den Reichstag gewählte bürgerliche Mehr⸗ heit nicht die Kraft beſeſſen hat, gemeinſam die Führung der Pollitit in die Hand zu nehmen, daß dort bis vor kurzer Zeit Demokraten und Zentrum ein Zuſammenarbeiten mit der Deutſchnationgten Volksvartei arundſätzlich ablehnten, daß dort die Deutſchnationalen. als dieſes Hindernis beſeitiat war, ſich verſagten und daß ſo der Zwana zu Koalitionsbildungen mit den Sozialdemokraten oder der Bildung von Minderheitsregierungen, die an ſich nicht die innere Feſtiakeit haben können, wie eine in den großen Fragen einheitlich zuſammengeſetzte Reaſerung. Die klare Aufgabe, die den bürgerlichen Wählern in und Thüringen geſtellt iſt, wird hoffentlich dazu führen, daß man dort das Ziel des Wahlkampfes richtig erkennt. Nicht dorum handelt es ſich letzten Endes bei dieſen Wahlen eine beü rgerliche Mehr⸗ heit zu gewinnen, ſondern darum, dieſe, bürgerliche Mehrheit ſo zuſammenzuſetzen, daß ſie aktilonsfähig wird. Daß das möglich iſt, das hat die Entwicklung in Bremen bewieſen. Hier gelang es trotz ſtarker induſtrieller Bevölkerung nicht nur zahlen⸗ mäßig den Sozialiſten und Kommuniſten die Mehrheit obzugewin⸗ nen, ſondern die bürgerliche Mehrheit ſo zu geſtalten. daß ſie ohne die Sozialiſten aktionsfähig war, und zwar dadurch, daß die Deut⸗ che Volks partei, als unumſtritten ſtärkſte Partei des Bürger⸗ tums, die Kräfte rechts und links auf ſich ſammeln und mit ihnen eine gemeinſame bürgerliche Front im Parlament bilden konnte. Wir ſind überzeugt, daß das nicht möglich geweſen wäre, wenn der eine oder der andere der bürgerlichen Flügel eine führende Steſte innerhalb der bürgerlſchen Parteien hätte erringen können, und wir ee das für die Wähler in anderen Ländern eine Lehre ein ſollte. 555 bie Entwicklung der Dinge in Bremen hat aber noch ein tes bewieſen. Es trifft nicht zu. daß die Herſtellung einer rli⸗ Front gegenüber der Sozialdemokratie zur Stärkung der ſozia⸗ liſtiſch⸗kommuniſtiſchen Seiſe führen müſſe. Seit Juni 1920 haben wir in Bremen eine bürgerliche Regierung, alſo den ee ſchluß der bürgerlichen Parteien gegenüber Soziall und Kommu⸗ niſten. Während aber damals noch 53,5 Prozent ſozialiſtiſche Stim⸗ men abgegeben wurden, iſt der Anteil der ſozialtſtiſchen Stimmen in der Wahl im Februar 1921 auf 48,15 Prozent und in der Wahl im November 1953 auf 45,08 Prozent geſunken. Als Gegen⸗ beiſpiel kann Oldenburg angeführt werden. Dort haben ſich bisher die bürgerlichen Parteien, obwohl ſie eine ſtarke Mehrheit im Parlament haben, nicht zur Bildung einer gemeinſamen bür⸗ gerlichen Front aufraffen können. Zentrum und Demokratie bilde⸗ ten dort vielmehr bis zum Mai d. Is. eine Koalitionsregierung mit der Sozialdemokratie. Der Rückgang der kommuniſtiſch⸗ſozlaliſtiſchen Stimmen in Oldenburg aber hat vom Juni 1920 bis zur Olden⸗ burger Wahl im Mai 1923 nur.9 Prozent gegenüber 8,4 Proz. in Bremen betragen. Uns ſcheint, dieſe Zahlen ſprechen für ſi ſelbſt. und wir meinen, ſie ſollten den bürgerlichen Wählern überall ein Anſporn ſein, nicht nur den Wahlkampf als einheitlichen bürgerlichen Kampf gegen die Sozialdemokratie und Kom⸗ muniſten zu führen, ſondern ſo, daß, wenn die bürgerliche Mehrheit erreicht iſt. und nach der Wahl die bürgerliche Front aufrecht erhal⸗ ken werden kann. um ſo, ebenſo wie es hier in Bremen möglich war, im Laufe der Jahre Sozialiſten und Kommuniſten immer weiter zu ſchwächen. Dazu gehört aber eine ſtarke bürgerliche Mitte, d. h. vor allem eine ſtarke Deutſche Volkspartei.„ Das Reichskabinett tritt heute nach den Feiertagen wieder zuſammen. Aller Wahrſchein⸗ lichkeit nach wird die dritte Steuernotverordnung und auch die all⸗ mähliche Anpaſſung der Mieten an die Friedensmieten beſprochen werden. 55 zu melden, daß in der beuti⸗ Eine Korreſpondenz wußte geſtern gen Kabinettsſitzung auch die Aufbringung der Beſatzungskoſten beſprochen werden und daß die Reaieruna ſich darüber zu entſcheiden baben würde. ob ſie die Koſten weiter aufbringen, oder einem An⸗ traa des Finanzminiſters folgen. der die Einſtellung in Frage ziehen würde. Von anderer Seite wird die Mitteilung in dieſer Form als unzutreffend bezeichnet. Es könne ſich nur darum handeln, in wel⸗ chem Maße und auf welche beſondere Art und Weiſe dieſe außerordentlichen Koſten künftiahin aufgebracht werden können, da die Reajerung aufarund ihrer vertragsmäßig übernommenen Vere⸗ pflichtungen zur Zahluna verpflichtet iſt und beſtrebt ſein muß, nie e ſich annähernd auf 40 Millionen Goldmark(1) belaufen, zu tragen. Es beſteht u. a. der Plan. dieſe hohen Jahlungen auf beſonderem Wege ohne Inanſpruchnahme der Zentralkaſſe des Reichs aufzubrin⸗ gen. 3. B. durch eine 2prozentige hupothekariſche Belaſt ſenten Gebiets. ee eeee 2. Seite. Nr. 592 Maunheimer General-Anzeiger(Miltag⸗Ausgabe) * Samskag den 29. Dezember 1923 Aenliri M 2 55 übrigen iſt den Beauftragten der Reichsregierung die Möglichkeit Die ſozialiſtiſche Mißwirtſchaſt in Thüringen gewehr, ihren Auftrag auszuführen. Die Beauftragten werden wird grell beleuchtet durch folgende Tatſachen: ſozialiſtiſchen Parteien(Deutſchnationale Volkspartei, Landbund, Deutſche Volkspartei und Deuſche demokraliſche Partei) eine Denkſchrift über die Miüßſtände in Thüringen in die Reichsregierung gerichtet, woran ſich ein Schriftwechſel mit dem Reichsinwenminiſterium angeſchloſſen hat. Erſt vor wenigen Tagen, am 21. Dezember 1923, haben ſich dann die Führer der genannten Parteien wiederum in einem Aufruf an die Reichsregierung ge⸗ Wandt, der offenbar die Grundlage ſür die erneute Anwendung des Artikels 48 bieten ſoll. Die Beſchwerden, die in weiten Kreiſen der thüringiſchen Bepölkerung erhoben werden, richten ſich in der Hauptſache gegen die Finanzgebarung und gegen die Be⸗ amtenpolitik der thüringiſchen Regierung. Hinſichtlich der Finanzgebarung wird geltend gemacht, daß der thüringiſche Finanz⸗ mimiſter ſelbſt im Landtag erklärt habe, ſeit Sommer 1923 eine Ueberſicht über die thüringiſchen Finanzen nicht mehr zu haben und daß auch der Präſident der thüringiſchen Staatsbank, Herr Löb, das Land als nicht mehr zahlungsfähig bezeichnet hat. Die Forſtwirtſchaft, die ſonſt eine. der Hauptfinanzquellen des Landes war, habe aus einer Reihe von Gründen ein Defizit er⸗ geben, insbeſondere wegen zu frühzeitigen Einſchlags, wegen Stundung der Papiermarkſchulden, wegen Ausgabe von verbilligtem vorausſichtlich Ende deſer Wothe ſeinen Auftrag ausgeführt haben „Bereits am 16. Mai 1923 haben die Leitungen der vier nicht⸗ und alsdann Weimar wieder verlaſſen. vom franzöſtſchen Kriegsgericht in Eſſen ein Todesurteil Oberleutnant Hübner, der fünf Jahre Gefängnis erhalten hat, Noch ein Todesurteil! ( Berlin, 29. Dez.(Von unſerm Berliner Büro.) Die franzöſiſche „Juſtiz“ arbeitet wieder einmal mit Hochdruck. Außer den drei To⸗ desurteilen, die das franzöſiſche Kriegsgericht in Mainz gegen die an⸗ geblichen Genoſſen des verurteilten Görges gefällt hat, iſt gleichzeitig gegen den Arbeiter Johann Sablowski ausgeſprochen worden, der des Sprengſtoffverbrechens angeklagt war. Es handelt ſich um den An⸗ ſchlag auf das von den Franzoſen beſetzte Gebäude des rheiniſch⸗ weſtfäliſchen Kohlenſyndilkats am 5. Auguſt. Sablowski iſt es gelun⸗ gen, aus dem franzöſiſchen Gefängnis zu entfliehen, ſo daß er dem Tode entgangen iſt. Ein mitangeklagter Heizer wurde freigeſprochen. Nachklänge zum Düſſeldorfer Prozeß Der im Düſſeldorfer Schupoprozeß zu fünf Jahren Zwangsarbeit verurteilte Oberleutnant Pohl wird Reviſion anmelden, desgleichen ferner die Wachtmeiſter Betger und Schabak die ebenfalls zu Brenn⸗ und Bauholz, wegen Vermehrung der Staatsarbeiter, die die beftbezahlten in ganz Deutſchland ſind. Der lettze verabſchiedete Etat iſt der des Jahres 1921. Was die Beamten anbelangt, ſo hat die thüringiſche Beamten⸗ geſetzgebung hinſichtlich fämtlicher Beamten gruppe VII(Oberſekretär) an die Verſetzung Ruheſtand für zuläſſig erklärt. Gebrauch gemacht worden. los entfernt und neue, amte, vielfach landfremde, einberufen worden. ſtellung und Beförderung wird jetzt nicht mehr veröffentlicht, und in in den einſtweiligen Beamtenkreiſen beſteht die Befürchtung, daß der bevorſtehende Ab⸗ bau zu parteipolitiſchen Zwecken ausgenutzt würde. Der Beanten⸗ apparat 2 demokratiſche Oberſchulräte, an die Univerſität Jena zehn linksradi⸗ kale Lehrer neu berufen worden. Das Volksbildungsminiſtertum Allein beſize 17 Referenten, davon fünf nur für das Fortbildungs⸗ ſchulweſen. Vielfach habe die Regierung Anſtellungen und Beförde⸗ rungen vorgenommen, ohne daß die Beförderten die nötige Vor⸗ hildung beſaßen. Zu einer Prüfung wurden nur Angehörige des ſozialiſtiſchen Allgemeinen deutſchen Beamtenbundes hrend alle übrigen Anwärter, insbeſondere die in dem neuteaſen Deutſchen Beamtenbund organiſierten, ausgeſch oſſen wurden. Dabei verfügt der Deutſche Beamtenbund in Thüringen über 12 000 Mitglieder, während der Allgemeine deutſche Beamtenbund dort nur 2500 Mitglieder zählt. Die früheren kommuniſtiſchen Miniſter Korſch und Tenner, die zu ſtrafbaren Handlungen in der Oeffentlichkeit aufgefordert haben, ſeien im e verblieben, Tenner als Kreisſchulrat, Norſch als Univerſitätsprofeſſor. Aene Perſonen wurden ohne Die vorgeſchriebene Prüfung zu Aſſiſtenten befördert, der frühere Stadtaſſiſtent und Privatſekretär des Miniſters des Innern, ein. Herr Kunze, entgegen den vom Miniſtertium ſelbpſt erlaſſenen Richt⸗ Unten zum ee ernannt. Im Schulweſen ſind dreizehn Sozialdemokraten und zwei Kommu⸗ niſten Schulräte und Schulratsſtellvertreter. Ein bahyeriſcher Kommuniſt wurde zum Direktor des Seminars in Weimar, ein früherer Marineingenieur zum Direktor des Gymnaſiums in Weimar ernannt. aufgenommen worden war. Thüringen hat 120 nichtangeſtellte Studienaſſeſſoren. Trotzdem ſind aus anderen deutſchen Löndern zahlreiche ſozialiſtiſche Lehrer und Lehrerinnen herbeigeholt worden. Ein bayeriſcher Kommuniſt Dietz iſt Regierungsaſſeſſor im Juſtizminiſterium, ein zweiter ban⸗ kiſcher Kommuniſt Schleuſinger der äls Aſſeſſor in Bayern wegen Hochverrats mit zwei Jahren Gefängnis beſtraft wurde, Oberregie⸗ rungsrat im Juſtizminiſterium.“ Es iſt begreiflich, daß dieſe Enthüllungen bei den reglerenden Sozialdemokralen Thüringens peinliche Ueberraſchung hervorgerufen haben. Die amtliche Preſſeſtelle hat denn auch ſofort ein Dememti kosgelaſſen, demzufolge alles nicht wahr ſei. Da man aus Erfah⸗ rung weiß. was non ſozialdemokratiſchen Dementis zu hatten iſt (ſtehe z. B. im Fall Zeigner), ergibt ſich auch aus dieſer plumpen Ableugnung die Richtigkeit der gegen Regierung und Sozialdemo⸗ kratte erhobenen Vorwürfe. * ** Die Unterſuchungskommiſſion für Thüeingen Das Preſſeamt für Thüringen teilt mit: Auf Betreiben der bürgerlichen Parteien Thüringens und des thüringiſchen Beamten⸗ bundes iſt von der Reichsregierung der Reichskommiſſar Künzer mit Referenten der Reichsminiſterien als 5 Artikel 15 der Reichsverfaſſung in das thüringiſche Mini⸗ ſterium entſandt worden, um die Ausführung der Reichsgeſetze durch die thüringiſche Landesregierung zu beaufſichtigen. Das Staats⸗ miniſterium hat aus formellen und ſachlichen Gründen gegen das Vorgehen der Reichsregierung Verwahrung eingelegk. Im von der Beſoldungs⸗ dorſer Schupoprozeß keinerlei Kommentar. 1 ſeinem Leitartikel bedauert, daß die von ihm vorgeſchlagene Waffen⸗ Davon ſei in weiteſtem Maße ruhe für die Dauer der gegenſejtigen Unterhandlungen von deutſcher Die alten Beamten ſeien rückſichtes⸗ Seite nicht gewahrt werde, ſchreibt kurz daß die deutſchen Zeitungen ſozialiſtiſche und Be⸗ ie Neuan⸗ außerordentlich vergrößert worden, ſo ſeien fünf ſozial⸗ zugelaſſen, Oberregſerungsrat im Miniſterſum für Polks⸗ bildung iſt ein Kommuniſt Hugo Jacobi, der früher aus ſeiner Steſtung als Lehrer entlaſſen und erſt nach der Revolution wieder uftragter der hohen Gefängnisſtrafen verurteilt worden ſind. Die freigeſprochenen neunzehn Angeklagten ſind von den Franzoſen aus dem beſetzten Ge⸗ biet gusgewieſen worden und geſtern in Elberfeld eingetroffen. Die Pariſer Zeitungen, die ſich faſt ausſchließlich mit der Kata⸗ ſtrophe der„Dixmuide“ beſchäftigen, widmen dem Urteil im Düſſel⸗ Der„Temps“, der in ſich über das Urteil nicht beklagen könnten, weil die einzigen wirklich ſtrengen Strafen über Abweſende verhängt worden ſeien. Abkommen mit der Negie Der„Temps“ meldet aus Düſſeldorf, daß zwiſchen der Regie und der Hafenperwaltung von Ruhrort ein Abkommen über die Eiſenbahn im Hafen getroffen worden iſt. Ferner ſei mit der Grube Montuenis ein Abkommen getroffen worden, das bis zur Einigung zwiſchen der deutſchen, franzöſiſchen und belgiſchen Regie⸗ rung Gültigkeit haben ſoll. Außerdem iſt ein Uebereinkommen mit einer Teerdeſtillberanſtalb abgeſchloſſen worden, die 10 Proz. ihrer Produkte abliefern muß. verlängerte Arbeitszeit und Kohlenfürderung Berlin, 29. Dezbr.(Von unſ. Berl. Büro.) Geſtern iſt im rheiniſch⸗weſtfäliſchen Bergbau zum erſtenmal die neue Ar⸗ beitszeit in Erſcheinung getreten. Sie wurde an allen Betriebs⸗ ſtätten reibungslos innegehalten. Sabotageverſuche, wie ſie von linksradikaler Seite angekündigt worden waren, ſind bis⸗ her nirgends erfolgt. Die„Deutſche Allg. Otg.“ verzeichnet die er⸗ freuliche Tatſache, daß in der Woche vom 10.—16. Dezember im Gelſenkirchener Bezirk die Förderung auf den Kohlenzechen im Vergleich zur Vorwoche bereits um mehr als 14000 Tonnen geſtiegen iſt. Herabſetzung der Nohlenpreiſe Unfer Weltmarkwreisniveau Die zuſtändigen Organe der Kohlenwirtſchaft haben einſtimmig beſchloſſen, die Preiſe der Kohlen um 107 herabzuſetzen, wobei der Nettogruppenpreis im imbeſetzten Deutſchland auf etwa 125—130% der Vorkriegspreiſe zu ſtehen kommt. Damit ſinken die Kohlenpreiſe weſentlich unter das Weltmarktpreisnibeau. Für das befetzte Gebiet gelten dieſe Beſchlüſſe nicht. Die neuen Preiſe treten am 2. Januar in Kraft. Eine Statiſtik deutſcher Leſden Aus einer Statiſtik der Berliner Polizeiämter über die Selbſtmorde im abgelaufenen Jahre 1923 iſt die erſchütdernde Tatſache zu entnehmen, daß in immer ſteigendem Maße Nahrungs⸗ ſorgen, beſſer t der Hunger, als Motiv des freiwilligen Todegs feſtzuſtellen ſind. Im Bezirk Charlottenburg beiſpielsweiſe gingen von 161 Selbſtmördern nicht weniger als 79 aus„Nah⸗ rungeſorgen“ in den freiwilligen Tod. Im Bezirk des Pol zeiamts Kreuzberg ſind von 169 Fällen 144, im Bezirk des Polfzeiamts Wedding, dem charakteriſtiſchen Arbeiberviertel im Norden Berlins, iſt die weitaus größte Zahl der gemeldeben Selbſtmorde auf das gleiche Motiv zurückzuführen. Der Bericht des Polizelamts Kreuz⸗ berg erwähnt, daß die Selbſtmörder vor allem dem Mittelſtand angehörten, im einzelnen ein Profeſſor, ein Dr. phil., ein General⸗ leutnamt, ein Fabrikant, ein Kunſtmaler und eine beträchtliche An⸗ zahl vermögensloſer Witwen. Dieſe Statiſtik ſpricht Bän Eine neue jſapaniſche Bolſchaft für Berlin. Nach einem beim Hamburger japaniſchen Generalkonſul eingelaufenen iſt bisherige ſapeniſche Geſandte in Wien, Hon da, zum Botſchafter Berlin ernannt worden. *Eiffel J. Im Alter von 92 1 en iſt am Freitag in Eiffe lebt hat, geſtorben. Jahr Paris der des Eiffelturmes, der Ingenieur Alexander R „der ſeit der Panama⸗Affäre 1893 völlig zurückgezogen ge⸗ Tage Die Lage in Bayern Das Blatt„Deutſche Preſſe“ wurde auf drei Wochen vom Generalſtaatskommiſſariat verboten. Wie gemeldet. wurde der Schriftleiter dieſer Zeitung. Plener, aus Bayern ausgewieſen. Das jüdiſche„Echo“ berichtet in ſeiner letzten Nummer, daß die Meldung über eine Intervention der britiſchen bei der bayeriſchen Regieruna wegen der Judenausweiſungen aus Bayern vom britiſchen Auswärtigen Amt beſtätiat wird. Aus der Schutzhaft entlaſſen wurde der Mitbegründer der natis⸗ nalſozialiſtiſchen Partei, der Maſchinenſchloſſer Anton Drerler der nach dem Hitlerputſch verhaftet worden war. Der„Vorwärts“ gegen Enminger ¶ Berlin, 29. Dez.(Von unſ. Berl. Büro.) Der„Vorwärts“ widmet heute ſeine ganze erſte Seite unter der Ueberſchrift„Em minger fabriziert Fechenbachprozeſſe, einen Angriff auf den Reichsſuſtizminiſter. Anlaß dazu gibt ihm die Meldung von dem auf Antrag der bayeriſchen Regierung eingeleiteten Ver⸗ fahren gegen den Redakteur der„Frankfurter Volksſtimme“, Quint. Das ſozialdemokratiſche Zentralorgan bezeichnet es als einen un⸗ geheuerlichen Standpunkt, daß die Oberreichsanwaltſchaft Veröf⸗ fenklichungen über geheime Rüſtungen der Reaktion als Landes⸗ verrat betrachtet. Der Abbau in der Juſtiz ſolle offenbar nur er⸗ folgen, um den 1200 Landesverratsprozeſſen, die beim Reichs⸗ gericht anhängig ſeien, Bahn zu ſchaffen. Der„Vorwärts“ appel⸗ lliert an den Reichskanzler, und droht, falls dieſer Appell keinen Erfolg haben ſollte, bef den Wahlen an das Volk zu appellieren. Zur Erklärung der„Vorwärts“⸗Angriffe ſei noch mitgeteilt, daß der Redakteur Quint von der Frankfurter„Volksſtimme“ am 27. Dezember eine Vorladung zum Frankfurter Amtsgericht erhielt, wo man ihm mitteilte, daß der Oberreichsanwalt gegen ihn auf Antrag der bayeriſchen Regierung ein Verfahren wegen Landes⸗ verrats eingeleitet habe. Es handelt ſich um einen ſchon am 29. Juni in der„Volksſtimme“ veröffentlichten Artikel, worin nach Mitteilungen aus Aſchaffenburg genaue Angaben gemacht waren über die Vorbereitung der Hitlergarden zum bevorſtehenden Putſch mit Nennung von Namen von Offtizieren und Schupobeamten uſw. Der Artikel ſoll„einer fremden bewaffneten Macht Mitteilungen zugänglich gemacht haben, die im Intereſſe Deutſchlands geheim gehalten werden mußten“. Segen menne und Scharſſchwerdt Berlin, 29. Dez.(Von unſ. Berl. Büro) In der durch den großen Eiſenbahnerſtreik im vorigen Jahre ſo unlſebſam bekannt gewordenen Reichsgewerkſchaft deutſcher Eiſenbahn⸗ beamten und Anwärter, die ſich durch eine überradikale Haltung auszeichnete, iſt es zu einer Palaſtrevolution deaen die bisherigen Führer Menne und Scharfſchwerdt gekommen, die allem Anſchein nach zu einer Auflöſung dieſer Ve⸗ amtenorganiſation führen wird. Die größten Fachgruppen der Reichsgewerkſchaft, nämlich die des Fahrperſonals, der Aſſiſtenten und Stellwerksbeamten, waren ſeit längerer Zeit mit der Haltung der beiden Führer, die ſich immer mehr zu kommuniſtiſchen An⸗ ſchauungen bekannten, nicht mehr zufrieden und wünſchten einen Anſchluß an den deutſchen Beamtenbund. Die darauf hinzielenden Verhandlungen haben ſich ſedoch, wie wir ſe nerzeit berichteten, zer⸗ ſchlagen. Nunmehr iſt in Ausſicht genommen worden, eine außer⸗ ordentliche Tagung des erweiterten Porſtands, der bisher durch Menne und Scharfſchwerdt völlig beherrſcht wurde einzuberufen, um die bisherigen Vorſitzenden zu veranlaſſen, ihre Aemter nie⸗ derzulegen, da ſie das Vertrauen der Mehrheit nicht mehr beſüßen. Letzte Meldungen Angekreue Angeſtellte Dresden, 29. Dez. Hier wurden zwölf Erwerbsloſenführer und mehrere ungetreue Angeſtellte des Kreisfürſorgeamtes verhaftet, weil ſie für Erwerbsloſe beſtimmte Lebensmittel für ſich verwendet und aroße Summen Unterſtützungsgelder unterſchlagen haben. Einiae der Feſtaenommenen wußten ſich Beträge bis zu 25 Billlonen läglich zu verſchaffen. ſe Berlin. 29. Dez. (Von unſerm Berliner Büro.) In Ham⸗ bura ſoll, dem„Lokalanzeiger“ zufolge, das 50 Pfennig Brot vom 29. Dezember ab durch Gewichtsvermehrung von 1200 auf 1450 Gramm weiter verbilligt werden. Breslau. 29. Dez. Fürſtbiſchof Kardinal Bertram hat namens der Fuldaer Biſchofskonferenz an den Papſt, Amerika und Holland Kundgebungen gerichtet. in denen er den Dank des Epis⸗ kopats für die bisher Deutſchland geleiſtete Hilfe ausſpricht. Gleich⸗ zeitia ſpricht er die Bitte aus, für die noch kommende Zeit weiter zur Linderung von Deutſchlands Not beizutragen. Hannover. 29. Dez. In der Angelegenheit des Bombenatten⸗ tats auf das Reaierunasaebäude hat die Polizei Verhaf⸗ tungen vorgenommen, durch die man weitere Aufklärungen herbei⸗ zuführen hofft. Im Intereſſe der Unterſuchung kann Näheres zurzeit noch nicht mitgeteilt werden. ** Um die Reviſion der Weimarer verfaſſung. Die bayeriſche Par enen in den nächſten n eine Den rift ũü e viſion der Reichsver faſſu in föderaliſtiſchem Sinne zu übermitteln. 88 8 Männer⸗ und Frauenarbeit in vergangenheit und Gegenwart Der Kampf ums tägliche Brot hat die Frau nicht erſt in der Jetztzeit ins gewerbliche Leben hineingetrieben ſondern in den vergangenen Jahrhunderten ſtellt die Frauenarbeit einen ziemlich wichtigen Faktor in der Ziviliſation dar. In den älteſten Zeiten war eine beſondere Arbeitsteilung, wie wir ihr heute noch bei Naturvölkern begegnen. gang und gäbe. Der Mann widmete ſich der Jagd, Viehzucht und allem, was damit guſammenhing. Der Frau war die Bearbeitung des Feldes und die Bereitung der vegetabilen Nahrung zugewieſen. Die Grenze zwiſchen den beiderſeitigen war bei manchen Völkern ſo ſcharf gezogen, daß der Mann die Animalien verhandelte oder beſſer geſagt vertauſchte und die Frau die Vegetabilien. Die Kultur ſchreitet aufſteigende Bahnen. Die Geſchlechter rücken in ihrer Arbeit einander näher. Eine trennende Schranke nach der andern fällt weg. Und ſchon im Mittelalter ſehen wir die Frau in einer Reihe von Gewerben beſchäftigt, die vordem als Männer⸗ arbeiten galten: in der Textilinduſtrie, in Wollkämmereien und Schleierwebereien betätigen ſich Frauen und Mädchen. In die Zünfte verſchaffen ſie ſich Eingang. Im Jahre 1266 räumt das Augs⸗ hurger Stadtrecht Söhnen und Töchtern, die das gleiche Gewerbe betreiben, dieſelben Rechte ein. War der Gatte oder Vater geſtor⸗ hen, ſo durfte die Meiſterswittib oder die Meiſterstochter das vom Mann oder Pater innegehabte Gewerbe ſelbſtändig weiterbetreiben. Frauen ſchloſſen ſich ſogar im 18. und 14. Jahrhundert zu Zünften zuſammen; ſo trat in Köln die Zunft der Schleierweberinnen und Wäſcherinnen in Erſcheinung. Das übermäßige Drängen der weiblichen Elemente in Berufe denen ehedem nur Männer angehörten, gebar allerlei Übelſtände. Eßs iſt dieſelbe Klage, die heute noch oder wieder geführt wird: Lohndrückerei und Überzahl der Arbeitskräfte. Nach und nach ſchiebt man die Frau wieder aus den Zünften: vieler der zuge⸗ ſprochenen Rechte gehen ſie verluſtig. Der Verfall des Zunftweſens uimmt ſeinen Anfang. Vandel und Verkehr gehen andere Wege. Der Welthandel erſchließt ſeine Pforten. Der Induſtrie ſind andere Dedingungen geſtellt. Zu Anfang des 18. Jahrhunderts ſind Frauen aus allen Zünf⸗ en ausgeſchloſſen. Der Welthandel hat begonnen. Der Unter⸗ nehmer vermittelt zwiſchen Produzenten und Konſumenten. Die Frau treibt Heiminduſtrie und leiſtet billige Arbeit. Da wird in Eugland die erſte Spinnmaſchine 1707 mit Waſſerkraft betrieben, in Bewegung geſetzt. Eine Revolution entſteht auf dem Gebiet des Arbeitsweſens aus Handarbeit wird Fabrikarbeit. Die Frauen ſind es wieder, die die Nachfrage nach Maſchinenärbeit faſt voll⸗ ſtändig decken. Sie überſchwemmen den Arbeitsmarkt, daß Ver⸗ bote der Behörden, die Einhalt gebieten wollen, erlaſſen werden. Sie vermögen jedoch nichts auszurichten. Bisher waren die unteren Volksſchichten gewerblichen Arbeiten nachgegangen. Jetzt erfährt das ſeitherige Bild eine Wandlung. Die Bürgersfrauen widmen ſich Beſchäftigungen, die Gewinn abwerfen. Früher hatten ſie ihnen ganz fern geſtanden, jetzt werden ſie durch die ſoziale Not⸗ lage genötſgt. Einen Beruf nach dem andern erobert ſich die Frau von der Mitte des 19. Jahrhunderts an. Von Amerika geht eine kultupelle Bewegung aus, die ſich immer mehr verbreitet. Die letzten Gewerbezählungen haben dargetan, daß die Frauen in ihren Beſchäftigungsarten ihre Grenze weit vorgeſchoben haben. Immer wieder zeigt ſich dabei, daß die Vende die gewerb⸗ lich tätig ſind, meiſt unter dem 30.Lebensjahre ſtehen, die Männer dagegen über dieſer Altersgrenze. Vielleicht iſt dieſe Tatſache dahin zu erklären, daß die weiblichen Kräfte, ſobald ſie ſich ver⸗ heiraten, ihrem gewerblichen Beruf Valet ſagen. Heute findet man auch viele Fälle, wo verheiratete Frauen immex noch ihrem alten Berufe anhängen. Das dauert jedoch meiſt nur ſolange, bis ſie durch die Kinderzahl gezwungen werden, ihn aufzugeben. Die eingangs erwähnte Tatſache, daß mit der fortſchreitenden Kultur die Arbeitsdifferenzierung ſich immer mehr verwiſcht, ſcheint ſich bewahrheiten zu wollen. Heute ſehen wir Frauen in Berufen, die ſpezifiſch männlich waren und umgekehrt. Nicht aus Eman⸗ zipation, ſondern aus wirtſchaftlicher Notwendigkeit nimmt die Frau an vielen Berufen teil. Es iſt eben vielen weiblichen Weſen nicht geſtattet, ohne eignen Erwerb zu ſein. Sei es nun, daß ſie, nicht auf den Höhen des Lebens geboren, für Einkommen Sorge tragen müſſen, oder daß ſie vermögenslos verwitwet ſind. K. W. Theater und Muſik Freiburger Uraufführung. Ein Stück Mittelalter lebt in den zwei Einaktern aus der Geſchichte des Oberrheins(aus dem Zyklus Vergangenheit) von Maidy Koch auf. Im„Letzten Zähringer“ verflechten ſich über hiſtoriſche Gebundenheſten hinaus große und kleine Menſchlichkeiten, belebt und getragen durch den Gegenſatz deutſcher und welſcher Weltanſchauung. Gegen dieſes mit ſtarker naturaliſtiſcher Fertigkeit geſtaltete Werk fällt„Maximil'an in Freiburg“ erheblich ab: Dürftigkeit der Handlung, zwiſchen Phraſe und Sentimentalität pendelnde Menſchengeſtaltung und eine allzu konventionell: Reflexion. Die ſzeniſch geſchickte Aufführung durch die Kammerſpielgemeinde des Kompaß deutete alle Möglich⸗ keiten der Dichtungen aus. 6 Wiener Burgthenter, Slaatsoper und Sigatsverwaltung. In der Frage der öſterreichiſchen Staatsthegter hat die äfterreichiſche Regierung einen endgültigen Veſchluß geſaßt: Die Stgatsoper, das Burgtheater und alle Nebenbühnen(Akademietheater, Schönbrunner waltung aus und werden in Zukunft als vollkommen ſelbſtändige Wirtſchaftskörper weitergeführt. Das Enſemble der beiden Theater wird erweitert zum Zwecke der Veranſtaltung von Kunſtreiſen in die öſterreichiſche Proving und in das Ausland, ſowie zur Veranſtaltung von Muſikfeſten in Wien und im Ausland. Die künſtleriſche Selb⸗ ſtändigkeit der Direktoren Richard Strauß und Franz Schalk von der Oper und Franz Herterich vom Burgthegter wird gewahrt. Man hofft, daß ſich die Theater ohne Zuſchüſſe von ſeiten des Staats erhalten können. Kunſt und Wiſenſchaſt Itreführung der Oeffenklichkeit. Eine ganze Anzahl aus⸗ wärtiger Zeitungen bringt, veranlaßt durch die Notiz eines be⸗ kannten Korreſpondenzbureaus, die Nachricht über„ſenſationelle“, „aufſehenerregende“ Neuentdeckungen über Entſtehungsbedingungen der Rückenmarksſchwindſucht durch Geheimrat Kraepelin. Sie ſollen angeblich die Grundlage für neuartige, erfolgreiche Bekämp⸗ funag dieſer Krankheit werden. Die Nachricht und ihre Einzelheiten ſind, wie den„Münch. Neueſt. Nachr.“ auf Erkundigung an zu⸗ ſtändiger Stelle mitgeteilt wird, aus der Luft gegriffen. Es iſt unverantwortlich, wie hier ohne weitere Nachforſchung eine Nachricht in die Welt geſetzt wird, die vielen Kranken zur Quelle irregeleiteter Hoffnung, zur Urſache ſchmerzlicher Enttäuſchung werden muß. Es iſt das aber, wie mit Bedauern feſtgeſtellt wer⸗ den muß, in mediziniſchen Dingen nichts Seltenes. Hemmunaslos, ohne ſedes Bedenken werden mediziniſche Nachrichten und Artikel verbreitet, die an ſenſationeller Aufmachung im lleberfluß haben, was ihnen an innerer Wahrhaftigkeit fehlt. Die Bemühungen ver⸗ antwortungsbewußter Zeitungen um eine ernſt zu nehmende wiſſen⸗ ſchaftliche Berichterſtattung auch in mediziniſchen Dingen werden auf dieſe Weiſe nahezu illuſoriſch gemacht. Es ſcheint. daß auch diesmal dieſe mediziniſche Ente wieder im Wiener Blätterwald auf⸗ geflogen iſt, wo eine künſtliche Brutanſtalt für derartige Tiere ſeit langer Zeit beſteht und anſcheinend nur ſchwer auszurotten iſt. 4 Wo ſind die meiſten Nobeſpreisträger? Aus der von dem 1896 verſtorbenen ſchwediſchen Chemiker Alfred Nobel gegründeten Stiftung für wiſſenſchaftliche und hyümanitäre Zwecke wurden, mit den in dieſem Jahre verteiſten Preiſen, ſeit der erſten Preisver⸗ leihung im Dezember 1901 Preiſe an 115 Perſonen ausgegeben. Nach Deutſchland fielen die meiſten, nämlich 23 Preiſe.“ Frank⸗ reich folgt mit 19, davon hat Frau Curie zweimal einen Preſs er⸗ halten, einmal im Jahre 1003 den Phyſikpreis, zuſammen mit ihrem Mann, dann 1911 allein den Preis für Chemie, England erhielt 14 Preiſe, Schweden und die Vereinigten Staaten ſe 7. die Schweiz, Dänemarf und Holland je 6, Italien, Norwegen und Belgien ſe 4, Deſterreich und Spanjen ſe 3, Kanada und Rußland je 2 und Polen, Schloßthegter und Redoutenfaal) ſcheiden aus der Staatsver⸗ Indien und Irland ſe 1 Preis. —.. 7 PP ²˙ dl ²˙—l ⅛˙TwN ˙ A Ä].L ˙ůùuů̃ lich, für die nur der erſte Platz ſchicklich iſt. deren Parteien glaubten ſich der Auffaſſung des Oberbürgerme ſters des Sitzunasſaales rückte ſcton auf hafb 10 Uhr vor, als nach der nicht vergeſſen werden ſollte. erſtattet jetzt Samstag. den 29. Dezember 1923 Manunheimer General-Anzeiger(Mitfag⸗Ausgabe) 3. Seille. Nr. 597 Sitzungd es Bürgerau am Freitag, 28. Dezember 1923 sJchuſſes Senehm'gung des voranſchlags des Nationaltheaters— Ablehnung der Lerſchärſung der Geſchäſtsordnung des Hürgeraueſchuſſes und des Fortbeſtandes des gemiſchten beſchließenden Rusſchuſes Fünf Stunden hat geſtern die Bürgerausſchußſitzung gedauert und krotzdem konnten von der Tagesordnung nur die drei wichtigſten Punkte erledigt werden. Zu einer längeren Debatte kam es, wie zu erwarten war, ſofort bei der erſten Vorlage, der vom Ober⸗ bürgermeiſter beantragten Aenderung der Geſchäftsord⸗ nung für den Bürgerausſchuß. Obwohl der Stadty.⸗V. Ihrig im Namen des Stadiverordnetenvorſtandes die von den Kommuniſten durch ihr Verhalten in den letzten Sitzungen heraus⸗ geforderte Verſchärfung der Geſchäftsordnung zur Annahme em⸗ pfahl, wobei er den Wunſch zum Ausdruck brachte. daß der Vor⸗ itzende nicht in die Lage kommen möge. die von ihm verlangte kachtbefugnis auszuüben, fand ſich für die Vorlage keine Mehrheit, weil die Sozialdemokraten ſoweit nicht gehen wollten. Sty Dr Hirſchler erklärte. daß ſeine Fraktion nicht in der Lage wäre. der Vorlage in dieſer Form zuzuſtimmen Man wünſchte auf dieſer Seite nicht. daß dem Oberbürgermeiſter die B fugnis erteilt wurde, Polizei zur gewaltſamen Entfernung eines Bürgerausſhußmitglie⸗ des aufzubieten Mit den Sozialdemokraten ſtimmten ſelbſtverſtänd⸗ lich auch die Kommuniſten geſchloſſen gegen die Vorlage, ebenſo die Demokraten mit Ausnahme des Stv Knodel und drei Mitglieder der Wirtſchaftlichen Vereinigung. Damit war das Schickſal des oberbürgermeiſterlichen Antrages beſiegelt Nach dieſer bemerkenswerten Einſeitung, die auf die Kommu⸗ niſten, wie ſich im Verlaufe der Sitzung zeigte, einen beſänftigenden Einfluß nach der Nichtung ausübte, daß wenigſtens die Verhandlun⸗ gen nicht geſtört wurden, unterhielt man ſich bis um halb 7 Uhr über die Theatervorlage Ueber die ſtundenlange Debatte, die ſich in der Hauptſache auf die Beſprechung der mirtſchaftlichen Verhält⸗ niſſe des Notionaltheaters beſchränkte, iſt in Kürze zu ſagen, d ß über die Notwendigkeit des Fortbeſtondes unſeres hervorragendſten heimiſchen Kultugutes Uebereinſtimmung bei allen Part jen her ſchte. Die Sozialdemokraten, die Demokraten und das Zentrum. denen ſi) ſptäerhin auch die Kommuniſten anſchloſſen, gingen unter dem Ein⸗ druck der opferwilligen Stimmung des Theaterpublikums, das ſih allerdings mehr in der Rekordzahl der Mieten, als in der Zeichnung für den Garantiefonds gezeigt hat, über den ſtadträtlichen Antrag hinaus, indem ſie die Streichung der Bedingung beantragten. daß der Voranſchlag nur unter der Vorausſetzung genehmigt werde, daß die dem Theater zur Deckung etwaiger Betriebsverluſte zur Ver⸗ fügung ſtehenden Mittel— aus Gewährleiſtungen und beſonderen Betriebsfonds— den Betrag von 250 000 Mk. erreichen. Die an⸗ anſchließen zu müſſen, daß die Stadtnerwaltung nach wie vor die Rückendeckung durch die geforderten Gewährleiſtungen braucht. Man darf ſich der Hoffnung hingeben. daß die Bewilligungsfreudigkeit der Mehrheit des Pürgerausſchuſſes auf die Garantiezeichnun⸗ gen einen günſtigen Einfluß ausübt. Bis zum Montag iſt noch Geſogenheit gegeben, ſich an der Störkung des Garantiefonds zu be⸗ teiligen. 8 5 Dem gemiſchten beſchließenden Ausſchuß, dſeſer unbelſebfeſten aller ſtädliſchen Einrichtungen, iſt zu unſerer nicht geringen Genugtunng ein Begräbnis erſter Klaſſe bereitet worden Der Wunſch des Oberbürdermeiſters, die Dunkelkammer durch eine entſprechende Aenderung der Gemeindeſakung zu einem nicht mehr zu beſeitigenden Zwiſchenkollegium zu machen. iſt nicht erfüllt morden Der Stadfverordnetenvorſfand machte den Vormittſungsvor⸗ ſchlag, den Weiterbeſtand der Dunkeſkammer bis zum 31 Dezember 192 zu befriſten Die Sozialdemokraten. die dieſen Ausweg he⸗ ſchritten fanden aber ebenſomenia die Gefoleſchoft der bürger⸗ lichen Fraktſonen wie der Kommuniſten Die Vorlace wurd⸗ gegen die Stimmen der Sozſaldemokratſe, die der Meinung iſt, daß man vorläufia auf den Ausſchuß noch vicht verzichten kann, ab⸗ gelehnt. Damif iſt der cemiſchte beſchließende Ausſchek., deſſen Täljakeit die Bepölkerung ſmmer mit gemiſchten“ Gefüßlen ver⸗ folgt bet. endaüftig im Orkus verſchwunden. Der Zeicer der Upr Jängerer Ausſuroche die Abſtimmung vorgenommen wurde. Ihnr folg⸗deſſen mußten die Verbandſungen aboebrochen werden: ſie werden nicht. wie beaßſichtigt. beute, ſondern vernünftigerweiſe nach Neujahr fortaeſetzt. Sch. Sitzungsbericht Nach Eröffnung der Sitzung um 4 Uhr gibt Oberbürgermeiſter Dr. Kug beſchlußſähigen Kollegium die Beſchlüſſe des gemiſcht beſchlleßenden Ausſchufſes bekannt. Dann würd in die Veratung der 8 Nenderung der Geſchäſtsordnung für den Bürgerausſchuß Stw.⸗V. Ihrig(Dem.), der die Vorlage begründet, wird von den Kommuniſten verſchiedentlich unterbrochen.— Stv. Kenzler(Komm.) bezeichnet die Vorlage als eine„Mautkorb⸗ verordnung“ gegen die Kommuniſten. Er weiſt auf die Vorgänge in Preußen, Sachſen und Thüringen hin. Die bürgerliche Demo⸗ kratie ſei beim Teufel, der Parlamentarismus beſtehe nicht mehr. Es herrſche die Polizeifauſt und die Militärdiktatur. Ins Gewicht — DDer Bücher-Naſſauer. Die ſchlechte Gewohnheit des Bü her⸗ iſt einmal in ergötzlicher Weiſe von Wühelm Jordan ge⸗ eißelt worden. Eine Kommerzienrätin hatte ihn um leihweiſe rlaſſung einiger Exemplare ſeines Luſtſpiols„Die Qlebes⸗ leugner gebeten, da ſie das Stück in ihrem äſthetiſchen Kränzchen mit verteilten Rollen leſen laſſen wollte: ein Exemplar habe ſie ſchon von einem Rezenſenten entliehen, ein zweites aus der Bibliothek— nun brauche ſie noch ein paar. Jordan antwortete in einem Brief, „Es gibt Leute“, heißt es darin, „denen es niemand übel nimmt, wenn ſie dem Aufſteigen eines Luft⸗ ballons oder einer Kunſtreitergeſellſchaft von außerhalb der Plan en gratis zuſchauen. andere, für die der dritte oder zweite. andere end⸗ i0 t. So gibt es denn auch große Klaſſen, die ſich mit Büchern gegenſeitig aushelfen oder in die Leihbibliothek ſchicken müſſen. Aber ſtellen Sie ſich Ihren Herrn Gemahl, den Herrn Kommerzienrat. vor, die ſchwere Goldkette ſeines Chronometers zur Schau tragend, auf der mit feinſtem Pikee be⸗ kleideten Vorwölbung ſeiner wohlgenährten Geſtalt. und d nnoch, umgeben von zerlumpter Straßenſugend vom Aſt eines Baumes aus ſeine Schauluſt am Pferderennen befriedigend Sie und Hunderte Ihres Standes verſchmähen es nicht eine ähnliche Situation einzu⸗ nehmen gegenüber dem am wenigſten beſchützten. unbewachten Eigentum. dem des Schriftſtellers— offenbar ahnungslos, und weil Sie noch niemals überlegt haben. worin dies Eigentum beſtehe. Eine FFlucht von zwölf Zimwern und Sälen zu bewohnen wie Sie, ſechs Pferde und drei Bediente zu halten wie Sie. und dennoch ge⸗ ſiehene Bücher, wohl gar aus 5 zu ſeſen, das⸗ mürde nd für höchſt unanſtändig en. 5 2 inſternis⸗Expedition in Mexiko of Ludendorff. der Direktor des Aſt onhyſikaliſchen Obſervatoriums in Potsdam, einen vorläufigen Bericht. Die Aus⸗ reiſe wurde am 11 Juli angetreten. am 2. Auguſt Veraecrnz er⸗ reicht. Von dort begab man ſich nach Mexiko⸗Stadt. Als Be⸗ obachtungeort wurde ſchließlich das Bauerndorf Paſoſe im Staate Durange gewählt mit einer Meereshöhe von 1600 Meter. Am 21. und 22. Auguſt kamen die Teilnehmer dort an Die Finſternis wurde unter günſtigen Bedingungen beobachtet. Weitbin um die Sonne herum war der Himmel wäßrend der Totalität völlig klar und ron tiefſter Bläue. Das Programm der Votsdmer Teilnehmer der Erpedition beſtand in Aufnabmen zur Prüfung des Einſt'in⸗ Efrektes(Kohlcchütter) und Aufnohmen zur Feſtlegung der Inten⸗ ſitätseurve des kontinuierſichen Korona⸗ Spertrums(Ludendorff!. Die Anfnahwen ſcheinen wohloelungen zu ſein Genueres fann erſt nach einer eingehenden Prüfung der Platten in Potsdam ge⸗ ant werden. Eine ſolche hat noch vicht vorgenommen werden da die Inſtrumentenkiſten noch nicht eingetroffen ſind. bei der Vorlage falle vor allem die Drohung mit der Polizei. Gegen den Stv. Loch ſei ein Strafverfahren wegen ſeiner Aeußer ang gegen die Polizei eingeleitet worden. Die Kommuniſten würden auch in Zukunft ihre Me nung vertreten. Wenn ſie durch die Poli⸗ zei zehnmal hinausgeworfen würden, würden ſie das elfte Mal wieder erſcheinen und nach ihrer Anſicht ihre Pflicht tun.— Sty. Dr. Hirſchler(Soz.) nimmt zu den Ausführungen des Stadty Kenzler Stellung. Jeder ſer berechtigt. im Bürgerausſchuß ſeine Meinung zu äußern und an Mißſtänden ſchärfſte Kritik zu üben. Die„Maulkorbverordnung“ richte ſich nur gegen beſtimmte Fälle. Eine gewiſſe Selbſtbeherrſchung müſſe auch im Bürgerausſchuß herr⸗ ſchen. Der Redner verſucht durch ſeine Ausführungen die Kom⸗ muniſten zu beruhigen. Der Gedanke der Anwendung der Polizei⸗ gewalt ſei auch ihm unſympathiſch. Seine Fraktion könne deshalb der Vorlage nicht zuſtimmen.— Stv.⸗V Fuhs(Soz.) ſtellt feſt. daß die Geſchäftsführung Oberbürgermeiſters bisher äußerſt rückſichtsvoll war, er müſſe unbedingt geſchützt werden. Vielleicht genüge ſchon der Ausſchluß eines renitenten Mitgliedes für einige Sitzungen.— Sty Moſes(D. Vp.) iſt ebenfalls der Auffaſſung. daß ein Mittel gefunden werden müſſe, um die Ordnung im Bür⸗ gerausſchuß aufrecht zu erhalten. Seine Partet ſtimme deshalb der Vorlage zu. Der Antrag wird abgelehnt. Dagegen ſind die Sozialdemokraten, Demokraten mit Ausnahme des Stv. Knodel, die Kammuniſten und 3 Mitglieder der Wirtſchaftlichen Vereinigung. voranſchlag des Nationaltheaters für das Jahr 1924/25 Stadtratsbeſchluß:„Der anliegende Voranſchlag des Nationaltheaters für 1924/25 wird unter der Bedinaung genehmiat. daß die dem Theater zur Deckung etwaiger Betriebsverluſte zur Ver⸗ füauna ſtehenden Mittel— aus Gewährleiſtungen und beſonderen Batriebsfonds— den Betrag von 250 000 Mk. erreichen. Die Theater⸗ leitung iſt ermächtiat. Gaſtſpiele und beſondere Veranſtaltungen durchzuführen. ſofern die im Haushalt nicht vorgeſehenen Ausqgaben nach pflichtmäßigem Ermeſſen durch die zu erwartenden. im Haus⸗ nicht vorgeſebenen Einnahmen mit Sicherbeit gedeckt wer⸗ en.“ Stv.⸗V. Juhs(Soz) bearündet die Vorlage. Das Theater ſolle auf ſich ſelbſt geſtellt werden. Die Stadt übernehme nur eine be⸗ ſtimmte Garantie. Der Betriebsfonds habe bereits die Höhe von 145 000 Mk. erreicht. Er empfiehlt die Annahme eines Antraas des Zentrums. der Demokraten und der Sozialdemokraten. die Beſtim⸗ muna zu ſtreichen. daß Gewährfeiſtungen und Betriebsfonds unbe⸗ dinat die Höhe von 250 000 Mk. erreichen müſſen.— Oberverwal⸗ tunasrat Joepffel bemerkt in ſeiner Eigenſchaft als ſtellvertretender Intendant. daß das Tbeater ſeit Beainn der Spielzeit keine Fehl⸗ beträge mehr aufweiſe. Allerdings erhalte das Theater noch einen beſtimmten Reichszuſchuß. Die Leitung des Theaters unter General⸗ muſikdirektor Lert mit Oberſpielleiter Holz ſei einwandfrei. Die Ver⸗ hältniſſe ſeien jetzt aut. Der Redner geht dann näher auf die Leiſtun⸗ gen des Theaters ein. Die Kritik möge ſich bewußt ſein, daß das Theater auch freundlichen Zuſpruch verktragen könne. 3200 Micter haben feſt gemietet. alſo 800 Mieter mehr als letztes Jahr. Auch die Beteiliauna der Theatergemeinden ſei aut. Der Verkauf der Taaes⸗ karten habe gegen Friedenszeiten ſehr zugenommen. Am Kardon⸗ nerstaa und Karſamstaa dürfe jetzt auch aeſpielt werden. Das Ver⸗ hältnis der böchſten und niederen Eintrittspreiſe ſei unaünſtiger wie im Frieden gewählt. Der Voranſchlaa ſei überhaunt ſehr vorſichtia aufaeſtellt. Die Nachtvorſtelluna zuaunſten des Be⸗ triebsfonds have 10 000 Mk. RNeingewinn erbracht. Im nächſten Jahre würden ungefähr 100 Vorſtellungen in Ludwiashaſen abaehalten werden können, die 150 000 Mk. Reingewinn erbringen dürften. Der Redner bittet. der Vorlage zuzuſtimmen. Stv. Dr. Wolfhard(Dem.) iſt der Anſicht. daß jede Kunſt ein ſozialer Faktor von befonderer Bedeutung ſei. Mannheim tönne man ſich kaum obhne Theater denken. Das Theater müſſe ein geſchloſſener Körver ſein. Konflikte müßten innerhalb des Theaters ſelbſt aus⸗ getragen werden, die Oeffentlichkeit dürfe damit nicht behelliat wer⸗ den. Sparſamkeit müſſe in der jetzigen Zeit auch am Theater be⸗ obachtet werden. Zur Fortführuna des Theaters müſſe eine künſt⸗ leriſche Perſönlichkeit an die Spitze geſtellt werden, die die Gewähr für eine Aufwärtsentwicklung biete. Am Acht⸗Stundentaa dürfe man nicht ſtarr feſthalten, da die Verhältniſſe am Theater dies kaum zu⸗ laſſen. Die demokratiſche Fraktion ſtimme der Vorlage zu.— Stp. Dr. Hirſchler(Soz.) ſtellt feſt. daß das Publikum bewieſen habe. daß es das Theater erhalten wiſſen will. Das Budget erwecke Vertrauen. man verlange von der Stadt keinen Zuſchuf. Man übernehme nur das Niſiko, daß das Theater weiter beſtehe Dieſes Riſiko ſei ſehr gerina. Man könne der Vorlage daber ruhig zuſtimmen. Der Red⸗ ner nimmt dann Stellung zu dem eingebrachten Antraa ſeiner Par⸗ tei. Die Zeichnungen der Induſtrie ſeien von Bedinaungen abhängia gemacht worden. Dieſes Verhalten müſſe man unbedinat zurück⸗ weilen. Das Ausbauproaramm des Betriebsrats müſſe geprüft wer⸗ den. Die Opferfreudiakeit des Perſonals ſei aroß. Die Leitung müſſe einer künſtteriſchen Perſönlichkeit übertragen werden. davon hänge alles ab. Wirtſchaftlich beſtänden keine Vedenken. künſtleriſch müſſe eine überragende Perſönlichkeit gewonnen werden. Stv. Moſes(D. Vp.) führt ous: Ich habe nicht⸗die Abſicht, das Theater als ſolches zu kriliſieren, ſondern möchte zu Begian meiner Ausführungen nur kurz feſtſtellen, daß ſelbſtverſtändlich das Theater nach den Erſchütberungen, die es nicht nur in den letzten Mo zaten. ſondern in den letzten Jahren erlitten hat, vielleicht poch einer längeren Atempauſe bedarf, um wieder die frühere Höhe zu er⸗ klimmen. Ich möchte darum weder in eine Kritik der Leiſtungen des letzten Jahres eintreten, noch beſonderes Lob ſpenden. Ich brauche auch nicht zu betonen, daß diejenigen. die heute hier im Saale ſind, von einer Schließung des Theaters nichts wiſſen wollen. Wahrſcheinlich wird das Thea er auch dann nicht geſchloſſen, wenn die Stadt zu der Erklärung gezwunger würde, daß ſie die Koſten nicht mehr tragen könne. Die Mann⸗ heimer werden das Theater dann eben ohne die Stadt weiter⸗ führen. Wohl aber darf man den Voranſchlag nach ſeiner wirtſchaftlichen Seite prüfen und ſich fragen: iſt er ſo auf⸗ geſtellt. daß man ihm ohne weileres zuſtimmen kann? Wir leben in einer Zeit des Beamtenabbaus, in einer Zeit, in der ein Fünftei der Mannheimer Bevölkerung die kraſſeſte Nol über ſich ergehen laſſen muß. Da mutet es merkwürdig an, wenn ich einen Voran⸗ ſchlag bekomme, der im Jahre 1914/15 eine Geſamtausgabe von 1284 410 M. hatte und nunmehr für 1924/25 1 735 000 M. oder faft eine halbe Million Mark hr verlangt. Es muß doch hier gefragt werden, ob es recht iſt. in einer ſolchen Zeit den wirt⸗ ſchaftlichen Bogen des Theaters in dieſer Weiſe zu überſpannen. Der ſtellvertretende Intendant hat geſagt: ich habe den Voran⸗ ſchlag vorſichtig aufgeſtellt. Wenn er damit meint. daß in den Zahlen Reſerven enthal' en ſind, ſo iſt das ein Drug⸗ ſchluß. Wenn wir als Bürgerausſchuß höhere Zahlen, als nach den Friedensſätzen nötig wären, genehmigen, ſo werfen wir Geld heraus, denn es iſt ganz klar, daß Jeder, der über dieſe Summen zu verfügen har, ſagen wird: was mir genehmigt iſt, darf ich aus⸗ geben Von Sparen iſt dann nicht die Rede, wenn man mehr ge⸗ nehmigt, als nach der eigenen Ueberzeugung nötig iſt Wenn ge⸗ ſagt wurde das Theater laufe nach dieſem Voranſchlag ohne irgend melchen JZuſchuß. ſo verweſſe ich darauf, daß die ſtädtiſchen Leiſtungen oon 192 000 M. plus 88 500., die früher in die allge⸗ meinen Ausgaben des Theaters eingerech“et wurden, 100 Prozent höher ſind als der Zuſchuß des Jahres 1913. Da muß man doch fehlt denn bei der Aufſtellung des Budgets nicht irgend e was Wir ſind der Ueberzeuaung daß. weyn wir dem Beſchluß des Stadtrates zuſtimmen und infolgedeſſen dafür ſind, daß das Thoater als ſolches nicht nur erhalten. ſonderm gehoben wird, die wirt⸗ ſchaftliche Not unſerer Zeit in dieſem Budget zu erkennen ſein 250 000 M0beſtehen bleiben. muß und in der Geſchäftsführung des Theaters im nächſten Spiei⸗ jahr eine unzweideulige Rolle zu ſpielen hat. Das iſt aus derm Voranſchlag nicht zu erkennen. Das Gehalt des Inten⸗ danten iſt mit 18 000 M eingeſtellt. Der Reichskanzler dez deutſchen Reiches erhält 15000 M. Ich frage mich daher, ob es notwendig iſt, daß wir für den Intendanten 18 000 M. zahlen. Ich will nicht daran erinnern, daß zehntauſende in Mannheim keine Ausſich haben, im nächſten Jahre ihr Friedensgehalt zu er⸗ reichen. noch nicht einmal zwei Drittel. Aber ich frage mich, ob in Anbetracht der Einſtellung des geſamten deutſchen Volkes eine niedrigere Lebenshaltung als vor dem Kriege ein derartiger Inten⸗ dantengehalt berechtig“ iſt Mit ganz wenigen Ausnahmen finden wir dieſe Erhöhung der Ausgaben im ganzen Voranſchlag. Bei den Arbeitern beträgt die Steigerung 43 Proz. Das techniſche Per⸗ ſonal, das im Frieden 168 000 M. koſtete, bezieht ſetzt 240 000 M. Wenn der Achtſtundenteg im Wege ſteh', ſo darf ich darauf auf⸗ merkſam machen daß vor dem Kriege 8½ Stunden im Theater gearbeitet wurde. So könnten wir den ganzen Voranſchlag durch⸗ gehen Wir würden dabei finden, daß faſt 500 000 M. zu ſtreichen wären Wohl wird beteuert: wir wollen ſparen. Wir ſehen nur nichts davon. Ich hätte gewünſcht, daß der Voranſchlag wirt⸗ ſchaftlich genauer und richtiger aufgeſtellt und daß der ſtädtiſche Zuſchuß von 192 600 und 88 000 M. in den Voranſchlag mit hineingenommen worden wäre. Wenn die Ausgaben höher angenommen worden ſind, als ſie ſein ſollten, ſo iſt das bei den Einnahmen eine andere Sache Hier bin ich leider der Auffaſſung, daß ich nicht glaube, daß dieſe Beträge in vollem Umfange hereinkommen. Dann würde ſich fol⸗ gendes Bild ergeben: Die Ausgaben werden im vollen Umfange gemacht und die Einpahmen bleiben hin ſer den zurück — das Defeizut iſt da Der roſigen Schilderung des Abſchluſſes in den Moraten November und Dezember iſt entgegenzuhalten, daß das Minus von 3000 M im Dezember wahrſcheinlich in keinem Spielfahr vor dem Kriege zu verzeichnen war. Das Minus entſteht in den Sommermonaten. Die Feſtmonate dagegen haben früher wahrſcheinlich einen Ueberſchuß gebracht Alle dieſe Dinge hätten bei der Aufſtellung des Voranſchlag gewürdigt und in ganz anderer Weiſe behandelf werden müſſen. Es gibt außer dem Theater keinen ſtädtiſchen Betrieb, der ſeinen Arbeitern und Angeſtellten Berufs⸗ kleidung ſtellt Wenn bis zu einem gewiſſen Grad mieder Friedensgehälter bezahlt werden, ſo ſind ſämmiche Kräfte auch in der Lage, ſich die notwendigen Kleider zu beſchaffen. Wenn man ſich die Arbeitsleiſtung im Theaier beſchaut, ſo findet man u a,, daß für die Notbeleuchtung zwei Kräfte angeſteſlt ſind. Vor dem Kriege wurde dieſe Arbeit nebenbei von einem Mann in 4 Stunden geleiſtet. Wenn geſagt wird. das Theater kann nicht beſtehen, wenn die guten Kräfte davonlaufen, ſo iſt zu erwidern. daß dieſe Argumentation nicht ſtichhaltig iſt. Dem Antrag der Sozialdemokraten, der Demokraten und des Zentrums können wir nicht zuſtimmen. Wenn der Oberbürger⸗ meiſter oder der Stadtrat erklärt, der Garantiefonds von 250 000 M. iſt unbedingt nötig, ſo bin ich als Stadtverordneter ver⸗ pflichtet. das zu glauben Eine andere Stellungnahme darf für mich nicht maßgebend ſein Die Sellungnahme des gegen die Forderung der Garantiefondszeichner, Sitz und Stimme in der Theaterkommiſſion zu erhalten, hat nach Politſt ausgeſehen. Ich bin überzeugt. daß es in ganz Mannheim keinen Geſchäfteführer einer.-G. oder G. m. b. H. gibt, der in der Lage wäre, aus dem Geſellſchaftsfapiꝛal auch nur einen Pfennig für das Thoater zu geben. Für den Garantiefonds kommen nur Privatleute in Betracht. Wenn es Privatleute gibt, die ſagen: wir wollen den Garantiefonds geben, der euch deck!, aber wir möchten dafür ein oder zwei Stimmen in der Theaterkommiſſion, ſo iſt das ſehr berechtigt. Darüber müſſen wir uns klar ſein, daß die Theaterkommiſſion nur nach politiſchen Grundſätzen zuſammengeſetzt iſt. Was mürde es ſchaden. wenn ein oder zwei Perſonen, die etwas vom Theater verſtehen, ſich überzeugen würden, daß die Theaterkommiſſton in allen Dingen recht handelt. Ich glaube, wenn man dieſe Angelegen · heit in dieſer Weiſe aufgezogen hätte, dann würde ſich die Stadt nichts vergeben und die völkerung hätte keinen Pfennig für das Theater auszugeben brauchen. Man hätte dann auch noch die 280 000 M Nals Ausgabe ins Budget einſtellen können. Ich boffe daß es in Zukunft nicht mehr möglich und nötig ſein wird. den Voranſchlag derart zu zerpflücken, und daß das Theater, das eine zeitlang im Zickzackkurs ging, ſich unter ſachkundiger Leitung wieder aufwärts bewegen kann Wir hoffen und wünſchen aber auch. daß die neue Kraft, wenn ſie nach Mannheim kommt, nicht gleich mit Steinen beworfen wird, ſondern daß man ſie wirken läßt, damit das Theater ſich auch wirklich erholen kann. Im übrigen erwarten wir. daß die Maßnahmen, die notwendig ſind, um die Ausgaben auf den Stand von 1914/15 zurückzuführen, wirklich einſetzen, daß olle Kräfte des Theaters aus Selbſterhaltungstrieb ihre Kräf'e an⸗ ſpannen, damit das Theater keinen Zuſchuß bedarf, zumal wir für andere Dinge, die geradezu nach Abhilfe ſchreien, kein Geld haden. Stadtv. Dr. Moekel(Ztr.) erklärt die Zuſtimmung des Zentrums zu der Vorlage. Stadtv. Perrey(Dutl.) erklärt, daß durch das Publikum der Fortbeſtand des Theaters geſichert ſei. Jetzt ſei es am Perſonal, dieſes Vertrauen auch zu flärken. Der Voranſchlag ſei ſehr vorſichtig aufgeſtellt. Er könne den Ausführungen des Stadtv. Moſes nicht zuſtimmen. Weiter tritt der Redner den Darlegungen des Stadtv. Dr. Hirſchler wegen der Forderungen der Induſtrie inbezug auf die Garantiezeichnungen entgegen. Dieſe Forderungen ſeien an und für ſich berechtigt. Stv. Perren kommt dann auf die Kritik der Preſſe zu 1 N die er bittet, hierin vorſichtig zu ſein, da ja auch ſie das Thecter ſtützen wolle. Hoffent⸗ lich werde der Voranſchbag bei den Einnahmen eine freudige Ueber⸗ roſchung bringen.— Stadtv. Röhnert(Wirtſch. Vag.) iſt der An⸗ ſicht. daß man Miltel und Wege finden müſſe, das Theater auf⸗ recht zu erhalten. umſomehr, als ſich die Leiſtungen des Theaters gehoben hälten. Das Theater müſſe ſich ſelbſt erhalten.— Stadtr. Lechleier(Komm.) ſtimmt im Namen ſeiner Fraktion der Vorlage zu. weil die Stadt keine Zuſchüſſe leiſte. Ebenfalls ſtimme ſeine Fraktion dem Abänderungsantraa des Zentrums, der Sozialdemo⸗ kraten und Demokraten zu. Der Spielplan müſſe den Wü ſchen der Arbeiterſchaft mehr Rechnung tragen. Kritik übt der Redner an dem Antrag des Stadtrats wegen der Höhe des Garantiefonds. Wenn man den Betrieb aufrecht erhalten wolle, dürfe dies nicht auf Koſten des Perſonals geſchehen, auch nicht der Arbeitszeit. Die Gehälter am Theater ſeien ſchon in Friedensz iten ſchlecht geweſen, hier könne man nicht viel abſtreichen. Lechleiter tritt gleichfalls für die Verufung eines künſtleriſchen Leiters ein. Stadtr Dr. Hirſchler(Soz.) tritt den Ausführungen des Stv. Dr. Moekel entgegen und⸗- präziſiert ſeinen Standpunkt noch ge⸗ nauer. Ferner wendet er ſich gegen den Stv. Perren.— Ober⸗ bürgermeiſter Dr. äutzer behandelt kurz die finanzielle Frage mit der Induſtrie Der Gedanke einer Teilnahme an der Theaterkom⸗ miſſion ſei nicht von der Hand zu weiſen. Die Vorteile wären ſicher nicht gering. Bedauerlich ſei es..eß die Deichnungen aus Induſtrie und Handel ſrärſich einge⸗angen ſeien. weil die Zutane einer Betefligung an der Theaterkommiſſion nicht ceseben werden konnte. Die ſachlichen Aus-aben ſeien ſohr vorſichtig aufzeveflt. Die Einnahmeziſfern ſeien höher als in Friedenszeiten: in runſgen Zeiten würden ſ. vielleſcht erreicht werden köenen. Men kende noch nicht ſagen, könnten Der Haushaltrfan müſſe ſehr vorſichtig afoeſteſft ſein. Aus dieſem Grunde müſſe man auf dem Garcntſefonds von ſteh⸗ Dr. Kutzer ſpricht den Zeichvern den Dank aus. Vielleicht könnte der Bürgerausſchuß es ermöglichen, daß der Betraa von 250 000 M. auf-ebracht werde. Der Antrag der drei Parteien. denen ſich noch die Demokraten anſchließen, wird mit großer Mehrheit angenommen. 1 ob alle Zeich⸗ungen gufrecht erhalten we den 1 —— Herrn Hirſchter * „„66CCC ——— —— 2—————— — ͤ ͤ————w————— — 4. Seike. Nr. 397 Mannheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Gemeindeſatzung über die Bildung einez gemiſchten beſchließenden Ausſchuſſes nach§8 68.0. 8 Stadtratsbeſchluß:„Die durch die Beſchlüſſe des Stadtrats vom 28. März und 11. Mai 1922 mit Zuſtimmung des 55 5. und 26. 1922 erlaſſene Gemeinde⸗ zagung über die Bildung eines gemiſchten beſchließenden Aus⸗ ſchuſſes nach§8 68.O. wird erneuert.“ Stadtv.⸗V. Juhs(Soz.) begründet den Antrag und empfiehlt ſeine Annahme.— Stadtv. Scheel(Dem.) lehnt die Vorlage ab.— Ober bürgermeiſter Dr. Kutzer nimmt zu der Vorlage Stellung und tritt den Ausführungen des Stadtv Scheel entgegen. Der Bürgeraus⸗ ſchuß würde ſich ja doch immer nur in Einzelheiten verlieren.— Stadto Dr. Moekel(Ztr.) lehnt die Vorlage ab.— Stadty. Moſes (D...) geht auf die Ausfilhrungen des Oberbürgermeiſters ein. Der Bürgerausſchuß habe ſich ſelbſt ſeine Anſicht über den gemiſcht beſchließenden Ausſchuß gebildet. Die Beſtimmungen über den Aus⸗ ſchuß ſeien aus der Not der Zeit geboren Der Ausſchuß iſt durch die Verwaltung und den Oberbürgermeiſter ausgenützt worden. Das Urteil, das ſich der Oberbürgermeiſter über den Bürgeraus⸗ ſchuß gebildet hat, iſt falſch Im gemiſchten beſchließenden Aulsſchuß. ſei es unmöglich über die Gemeindelage einen Ueberblick zu ge⸗ winnen. Seine Fraktion lehne die Vorlage ab, weil der Bür⸗ ee unter dem gemiſcht beſchließenden Ausſchuß leine lichten nicht erfüllen könne. Auf gewiſſen Gebieten, in Zeiten der Not, habe der Ausſchuß Berechtigung gehabt— Stadtv. Schneider Wirtſch. Bg.) lehnt die Vorlage ebenfalls ab. Er geht auf die Nus⸗ führungen des Oberbürgermeiſters ein und komnit dann auf die Maſſermehrverbrauchsrechnungen zu ſprechen. Der Ausſchuß müſſe ubgeſchafft werden.— Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer erwidert auf die Ausführungen des Stadtv. Dr. Jeſelſohn entgegen.— Stadtrat v. An kritt die Exiſtenzberechtigung des Ausſchuſſes.— Stadtv.⸗V. Schnell Homm.) legt den Standpunkt ſeiner Partei dar, auch er lehnt die Vorlage ab.— Stadto. Dreifuß(Soz.) vertritt den Standpunkt ſeiner Partei, die der Vorlage zuſtimmt.— Stadtv. Nitter(Komm.) iſt der Anſicht, daß der gemiſchte beſchließende Ausſchuß noch nie Be⸗ rechtigung gehabt habe Stadtrat Iimmermann(Soz.) weiſt die Angriffe auf den Ober⸗ Hürgermeiſter zurück, beſonders die des Stadtvy. Ritter, und tritt den Ausführungen des Stadto Dr. Jeſelſohn engegen.— Stadtrat 9. Au Wirtſch. Bg) iſt der Anſicht, daß der gemſſchte beſchließende Aus⸗ ſchuß keine dauernde Einrichtung werden dürſe. Der Ausſchuß ſei zuviel in Anſpruch genommen worden. der Bürgerausſchuß ſei vom Bürgertum gewählt, das Rechenſchaft von dem Ausſchuß für ſeine Beſchlüſſe verlange. Der Redner weiſt den Vorwurf des Oberbürgermeiſters gegen den Bürgerausſchuß zurück.— Stadtv. Dreifuß(Soz) wendet ſich gegen den Stadtv. Ritter, der die So⸗ ialdemokraten Lakaien von Stinnes genannt hatte.— Stadtr. Fechleiter(Komm.) polemiſiert mit ſcharfen Worten gegen den Stadt⸗ rat Zimmermann, der noch nicht den Mut aufgebracht habe, die in Rußland geleiſtete Kulturarbeit anzuerkennen.— Stadtv. Dr. Jeſel⸗ ſohn(Dem.) ſtellt feſt, daß bei ſeiner Stellungnahme gegen die Vor⸗ lage keine perſönſichen Motive gegen den Oberbürgermeiſter maß⸗ gebend ſejen.— Bei der Abſtimmung wird der ſtadträtliche Antrag 2055 die Stimmen der Bürgerlichen und der Kommuniſten abge⸗ lehnt. Gegen halb 10 Uhr vertagt ſich das Haus, da ſieben Punkte noch unerledigt ſind. Die neue Stãdtiſche Nachrichten Weihnachtsſe ern Der Lehrergeſangverein Mannheim⸗udwigshafen hatte die Kinder ſeiner Mitglieder zu einer Weihnachts⸗ eiler in den Kaſmoſaal eingeladen. Die zahlreich erſchienenen leinen waren ganz glückſelig, als der Nikolaus mit ſeinem großen Sacke aus dem Walde ſchritt, die Kinder freundlich begrüßte und dann den Kaſperle rief, auf daß er die junge Schar mit ſeinen Späſſen erfreue. Der Kaſper und die Kindergemeinde waren inner⸗ lich bald eins geworden, und ſo konnte der Erfolg für ihn nicht aus⸗ bliben. Eine Erzählerin bot zwei liebliche Märchen. Die Wirkung der Worte erfuhr durch farbige Lichtbilder eine treffliche Verſtärkung. Im Mittelpunkte des Ganzen ſtand ein Weihnachtsſtück, verfaßt von Herrn Fr. Hupp. Herr Hupp der Nikolaus, und Herr Fr. Beck, der arme Mann, und eine Anzahl gutherziger Buben gaben den ſinnigen Verſen durch ihr gutes Spiel Glanz und Leben. Ein jebendes Bild von der Geburt Jeſu fügte ſich wirkungsvoll in den Rahmen des wertvollen Spieles ein. Eine Knabenkapeſte füllte die Pauſen mit ihren frohen Weiſen angenehm aus. Der gute Niko⸗ laus erfreute alle Kinder zum Schluſſe mit allerlei ſüßen Gaben. Dank gebührt allen Mitwirkenden, beſonders dem geiſtigen Ur⸗ ber der ganzen, ſo wohlgelungenen Veranſtaltung, Herrn Hupp. n Kindern, unſerm edlen Keimgut beſſerer deutſcher Zukunft, nicht nur oberflächlicher Unterhalter, ſondern Bringer langwirken⸗ der, beiner ſeeliſcher Freude zu ſein, iſt ein herrlicher Beruf. g- Der„Arion“, Iſenmann'ſcher Männerchor veranſtaltete im weihnachtlich geſchmückten Saale des Kaſinos um 22. Dezember ſeine Weihnachtsfetier. Eine angenehme Uebertaſchung bot das erſtmalige Auftreten des 18 Mann ſtarken Hausorcheſters unter Leitung des Herrn Gutmann. Der Verein Lann ſich zu dieſer Errun enſchaft gratulieren. Die Chöre:„Hymne an die Nacht“ von L. v. Beethoven und„In den Alpen“ von Fried⸗ rich Hegar, von Muſikdirektor Gellert ſicher gebeitet, löſten nicht minder Beifall aus. Ernſte und heitere Spiele und Poſſen um⸗ rankten den Abend. Der chtvoll ausgeſtattete Gabentiſch der Tombola verlockte zum Loseinkauf und zeigte dem Verein, daß es ihm an Gönnern und Freunden nicht mangelt.„Arion“, unter Leitung ſeines Vorſitzenden, Herrn Bierwirth, darf ſtolg auf den gelungenen Abend zurückblicken.. * Die Polizeiſtunde in der Silveſternacht 1923½4 iſt allgemein auf 1 Uhr feſtgeſetzt worden. * Das Tauwelter, das geſtern mit dem in der Nacht vom Donnerstag zum Freitag gefallenen Schnee gründlich aufgeräumt hat, iſt wieder durch leichten Froſt abgelöſt worden, der ſchon in den ſpäben Abendſtunden einſetzte. Den Hausbeſitzern war geſtern wenigſtens Gelegenheit gegeben, die Gehwege gründlich zu ſäubern, da ſelbſt die feſtgefrorene Unterlage leicht entfernt werden konnte. Die Straßen befanden ſich geſtern ſelbſt in der Innenſtadt in einem ſthauderhaften Zuſtande. Znfol e des außerordentlich heftigen Sturms und Schneefalls, ſowſe des wiederholt eingetretenen Witte⸗ rungsumſchlages an den Weihnachtstagen werden aus dem ganzen Schwarzwald große Zugverſpätungen gemeldet. e Züge auf der Strecke von Freiburg, beſonders auf der Hauptſtrecke Erlitten bedeutende Verſpätungen, weil Weichen und Signale einge⸗ ſchneit und eingefroren waren. Der 12 Uhr⸗Zug mußdte von Vitlin⸗ gen nur als Hilfszug eingelegt werden. Der erſte Jug von Furt⸗ wangen blieb ebenfalls in Föhrenbach ſtecken. Die Walfeer⸗ mußten in den Eiſenbahnwagen übernachten, da die zur Hilfe ge⸗ ſandte Lokomotive auch nichts ausrichten konnte. Bis wann der Verkehr auf dieſer Strecke wieder aufgenommen werden kann, iſt mnoch ungewiß. Auch der Kraftwagenverkehr nach Unterbaldingen mußte eingeſtellt werden. Ein Wagen blieb ſchon am Montag abend in Aqſen liegen und wurde nach Donaueſchingen zurückgeſchleppt. Aus Freudenſtadt wird geweldet, daß der Bahnſchlitten 75 Kniebis 12ſpännig 74 1 werden mußte. Große Schwierigkeiten machte das Freihalten der Eiſenbangleiſe. Der mit drel Maſchinen, beſpannte Frühzug wach Stutigart konnte am zweiten Felertag erſt mit dreiſtündiger Verſpätung abfahren. * Ein Auflauf entſtand heute vormittag gegen halb 9 Uht vor dem Hauptpoſtamt. Mehrere Kriegecfrauen gaben ihrer Entrüſtung über die zu geringe Unterſtützung Ausdruck, die ſie ausbezahlt er⸗ helten hatten Der berjttene Schutzmann, der am Paradeplatz ſto ſonſer“ iſt ſuchte die Anſammlung die durch etwa zehn 9 t wurde, dadurch zu zerſtreuen, daß er zweimal in die Gruppe Hitelnritt. Augenzeugen, die ſich über dieſes Vorgehen bei uns be⸗ ſchwerten meinten, eine derartige Handlungsweiſe wäre nicht nötig gewefen. Zwei Frauen wurden verhaftet. Her lägliche Kaminbrand Infolge ſtarken Rußanſaßzes ent⸗ ſtaud geſtern abend in einem Zimmerkamin des Hauſes Diffene⸗ ſtraßſe 7 ein Brend, der durch die um.02 Uhr alarimmerte Berufs⸗ ſeuerwehr mit dem Kaminkehrzeug gelöſcht wurde. Sitzung wird im neuen Jahr ſtattfinden. Das Wirtschaftsjahr 1923 Für die Textilindustrie gestaltete sich die Lage geradezu katastrophal, als im Mal durch die Errichtung der Zollgrenze das besetzte Gebiet vollständig abgetrennt wurde; viele Betriebe kamen zum Still- liegen. Im allgemeinen sind durch die geringe Nachfrage sowohl bei den Fabrikanten als auch bei den Großhändlern erhebliche Lagerbestände vorhanden und es ist natür- lich, daß diese hin und wieder einmal auf den Warenpreis drücken werden. Die Leinenweberei klagt schon seit langer Zeit über den ungenügenden Absatz und man hat hier schon lange auf Lager arbeiten müssen, um die Betriebe einigermaßen aufrechterhalten zu können. In der Baum WOoIlweberei haben vielfach die allzustrengen Bedingun- gen das Geschäft aufgehalten und man kann deshalb selbst Ende des Jahres noch die meisten Winterwaren prompt lieter- bar haben, während die Webereien alte Aufträge kaum in nennenswertem Umfang vorliegen haben. Die Aus-⸗ sichten für die Zukunft sind ungewiß; man hofft zwar, daß sich das Geschäüft im neuen Jahre so langsam wieder in nor- maler Weise entwickeln wird. Ein Wiederaufbau der deutschen Teat1- industrie setzt voraus, daß man die Preise wieder und in altgewohnter Weise berechnet und sich mit Rücksicht uf die allgemeine Verarmung des 6 J en Volkes mit einem be⸗ scheidenen Nutzen begnügt. Eine Verbilligung der Ware wird man überall durch eine entsprechende Wen der Herstellungskosten zu erreichen streben müssen. Die Hebung und Steigerung der Produktion ist hierbei das wichtigste Mittel. Im Verkehr mit dem Auslande wird man nach wie vor den größten Wert auf höchstwertige Qualitatswaren legen müssen. Dio Metallmärkte. Besonders scharf wirkten sich die Währungsverhältnisse am Kupfermarkt aus. Selbst in solchen Zeitabschnitten des Jahres, in denen sich der Kupferpreis am Weltmarkt in rückläufiger Bewegung befand, mußte er bei uns, die wir in Deutschland normalerweise 219% der Welterzeugung ver⸗ brauchen, infolge der fortschreitenden Markentwertung in die Höhe schnellen, da er dauernd an die großen Schwankungen der deutschen Valuta gebunden blieb. Im Ausland waren die Schwankungen nicht allzu heftig, weil der größte Teil des Kupfergeschäftes in einer Hand zusammengefaßt ist, in der Kupfer Import Company, deren Teilhaber 80—9096 der ameri- kanischen Kupfererzeugung beherrschen. Diese Gesellschaft ist ein Tochterunternehmen der Copper Export Assoeiation, die ihrerseits aufgrund des Edge-Gesetzes gebildet wurde. Die Copper Import Co. vertreibt das Kupfer folgender Gruppen: der Guggenbeims, der Anaconda(Rockefeller Ture der Phelps-Dodge-Gruppe, der Calumet and Hecla und der Ameri⸗ can Smelting. Die Kupfer Export Assoeiation verkauft be- zeichnenderweise grundsätzlich nur Kasse gegen Pokumente“. Die übrigen kreien Verkäufer am europäischen Markt, deren Anteil am Handel erheblich größer ist, als ihre Beteiligung an der Erzeugung schließen lieſße, verkaufen dagegen auch gegen spätere Bexahlung und Lieferung. Wie sich der Kupfer- preis unter dem Einfluß des Devisenmarktes entwicekelt hat, Rückgang der Grofhandels-Indexziffer. Die auf den Stichtag des 27. Dezember berechnete GroßB- handels-Indexziffer des Statistischen Reichsamts er. ibt gegenüber dem Stand vom 18. Dezember(124,5) einen ückgang von 3,59% auf 120, der namentlieh durch die Senkung der Getreidepreise und die Herabsetzung der Kohlenpreis e herbeigeführt wird. Vertagung der Httlinger Spinnerei- Versammlung. Die gestrige.-O..-V. der Gesellschaft für Spin⸗ nerei u. Weberei.-G. in Ettlingen, in der der Aus- trag der Inleressenkämpfe der, beiden Hauplaktionärgruppen er Wartet wurde, ist vertagt worden, nachdem sich bei der Prüfung der Aktionärvollmachten durch den hierzu eingeselzten Prüfungsausschull ergab, daß schon die ersten 15 Namen bei 93 anwesenden Aklionären Anlaf zu rund 100 Beanstandungen ergaben. Vor der nächsten.-V. sollen die Vollmachten durch die Direktion und 2 Stimmzähler geprüft werden. Gegen die Schliebung der Versammlung Wuürde Widerspruch zur Niedersärift des Notars erhoben. Die Versammlung war durch den Kufsichtsratsvorsitzenden Dr. Ziegler sen von der Blumenstein-Gruppe bean- tragle Abberufung vom Landgericht abgelehnt worden Wäar, eröffnet Worden, der die Leitung dann einem Ueberein- kommen gemäß an den Notariatsdifektor Wassermann übergeben hatte. Aufrechnun von Frachtschulden 10800 Forderungen an die Reichs Die Reichsbahndirektionen sind Vorübergehend, und zwar vorläufig bis zum 31. Januar 1924 ermächtigt worden, auf Antrag die Aufrechnung der Frachtschulden der Stundungsnehmer mit deren Forderungen gegen die Reichsbahn zuzulassen. In dem Antrag der Stündungsnehmer ist nachzuweisen, daß ihm eine Forderung an die Reichsbahn in mindestens der Höhe der Frachtschulden zusteht und daß die Reichsbahn mit der Begleichung der Forderung im Rückstand geblieben ist. Die Aufrechnung erfolgt zu einem Zeitpunkt, zu dem die Frachtstundungsschuld zu begleichen ist. „Deutschlands führende Stellung als Baumwollabnehmer der Vereinigten Stäaten. Nach den amtlichen Statistiken für JanuarOklober 1923 bezifferten sich laut„Konfektionär“ die deutschen Baumwollkaufe in U. S. A. auf etwa 114 Millionen Dollars; zur gleichen Zeit wurden für 20 Mil⸗ lionen Dollars Kupfererze nach Deutschland esportiert.— Amerikanische Bankkreise schätzen die Summe der deut- schen Guthaben in den Vereinigten Staaten zurzeit auf etwa 200 Millionen Dollars. 8 Firmen-Nachrichten, Unter Mitwirkung der Firma Hamburg u. Co., Gardinenfabrikation und Weißwaren-Groß- handlung in Mannbeim, ist die Aktiengesellschaft kürGardinenfabrfkation in Mannheim mit einem Gr.undkapital von 10 Millionen Mark errichtet Worden. Gründer der Gesellschaft sind: Die offene Handelsgesell- schaft u. Co., Mannheim, Kaufmann Jakob Hamburg in Mannheim, tor Siegkried Haas in Bensheim und Rechtsanwalt Pr. Fritz Kaufmäann in Mannbeim. Zum Vorstand besdtellt sind: Jakob Hamburg und Kurt Haas. Den ersten Auf⸗ slehtsrat bilden: Bankdirektor Siegfried Haas in Bens- heim als Vorsitzender; Rechtsanwalt Br. Fritz Kaufmann als stellvertretender Vorsitzender und Bankier Albert Haas in Berlin. Die Zuwahl des Kaufmanns A. Hamburg in Zut- phen(Holland) ist nach Eintragung der Gesellschaft in Aus- sleht genommen.— Die Meguin.-., Butzbach/Hessen hat in Gemeinschaft mit der Eirma Martin Eichei grün u. Co., Frankfurt a.., die Ferromontana“-Gesell⸗ schaft für Hütten- u, Maschinenbedarf m. b.., Butzbach(Hessen) errichtet, die hrerseits eine ZEWeig⸗ niederlassun 655 Frankfurt a.., Platz der Republik 58, errichtet hat. Die Gesellschaft Wird u. a. auck die Vertretung der Meguin-.-G. durch Oheringenieur Pitz ausühen. zeigt die nachstehende Gegenüberstellung. Es kostete aukmann Kurt Haas in Mannheim, Bankdirek- das Kilogramm vor dem Kriege.34&, zu Beginn des Jahres 1922: 51.75, Ende 1922: 2075, im Januar 1923: 2525, im Juli: 36 194, Anfang August;: 261 194, Ende August: 2 052 239, Sep- tember: 21 268 656, Ankang Oktober: 120 895 520, Anfang No- vember(in Millionen): 73 880, Anfang Dezember: 1,1 bis 1,3 Billionen. Die Einfuhr wurde soweit als immer möglich ein- geschränkt. Das wirkte sich auch auf dem Weltmarkte aus. Dieser lag während des größten Teils des Jahres außerordent- lich schwach. Im Oktober wurde ein Preis von 1294 Cents je engl. Pfund notiert, ein Stand, wie er seit Frühjahr 1922 nicht mehr erreicht worden war. Die amerikanischen Be- stände nahmen unter diesen Verhältnissen an Umfang zu, da der Verbrauch in Amerika selbst gleichfalls zurückgegangen War. In Deutschland wurde die Kauflust durch den schlech- ten Geschäftsgang in der Meta ndüstrie wesentlich beein- klußt und auch der Abruf früher abgeschlossener Mengen ver- langsamte sich. Im letzten Vierteljahr vermochte sich an den gang von einer Besserung der Geschäftslage in Amerika nHahm, Woselbst eine Steigerung des Kupferverbrauches fest- zustellen war; auch Deutschland begann allmählich wieder einige nennenswerte Posten zu erwerben. Aehnlich wie für Kupfer gestaltete sich die Marktentwick⸗ lung für Zink und Zinn, für die zeitweise stärkere Nach- krage auftrat. Die Verhälmnisse am Gesamtmetallmarkt wurden namentlich Ende Oktober so verfahren, daß der Ausschuß, der am Berliner Metallmarkt die Notierungen festsetzt, diese Notierungen, die schon im Sommer vorübergehend ausgefallen waren, von Ende Oktober ab wieder längere Zeit völlig aus-⸗ fallen lassen mußte. Die Hauptursache hierfür lag in der scharfen Devisen-Repartierung, bei der sich nicht übersehen leß, zu welchem Durchschnittskurs die Beschaffung einer be- stimmten Summe zur Abgeltung für ein bestimmtes Quantum Metall möglich sein würde. ſin Blei-Handel kam hinzu, daß sich Kreise in das Geschäft gedrängt hatten, die mit dem alteingesessenen Handel nichts zu tun hatten und wogegen sich dieser durch besenders scharfe Auswahl der„Aufgaben“ zur Wehr setzte. Zink hatte am Jahresschluß recht gute Meinung, und als das englische Pfund international etwas zurückging, erfolgten sofort größere Käufe. Die Preis bewegung für die zuletzt genannten Metalle gestaltete sich Wie folgt: Es kostete 1 kg Z in k 1914:.46, Anfang ganuar 1922: 21 t, Ankang Januar 1923: 1475 fl, Anfang Julf: 21 000, Anfang Oktober(in Millionen) 2660, Anfang November 173 913; kg Zinn por dem Krieg.03 1, Januar 1922: 136—138&, Januar 1923: 7000—7300„, Juli 1923: 45 000—46 000, Anfang Oktober(in Millionen): 24102425, Anfang November: 142 000—144 000; 1 kg Blei 1914 etwa.40 A, Januar 1922: 20.10 Januar 1923: 10001100 A, Juli rund 50 000, Oktober: 177—180 Millionen, November: 2400—2600 Millionen A. Die Preisbewegung der letzten Wochen darf als bekannt voraus- gesetzt werden. Kür Zink war London im November plötz- Uch starker Abnehmer; ein Teil der beltgischen Produktion blieb im Lande selbst und wurde zu Blechen für den Export verarbeitet, der hauptsächlich die südamerikenischen Märkte aufsuchte. Die Bleipreise stiegen zuletzt auf starke Käufe, die zum Teil für russische Bechnung erfolgt sind. Börsenhberichie ö Mannheimer Eektenbörse Mannheim, 28. Deabr. Der heutige Börsenverkehr war auberordentlich belebt. Größere Abschlüsse erfolgten n Anilin zu den Kursen von 30 000 u. 31 000, ferner in Rhenania zu 15 500, Benz zu 4500, Dampfkesselfabrik Rodberg zu 4100, Fahr zu 7500, Waggonfabrik Fuchs zu 2750, Heddernheimen zu 6000, Karlsruher Maschinenbau zu den Kursen von 6750 u. 6500, Knorr zu 8000 und zu 8250, Braun Konserven zu 2250, Mannheimer Gummi zu 4000, Maschinenfabrik Badenia zu 1650, Neckarsulmer zu 7800, Pfalzische Mühlenwerke zu 5000, Rhein-Elektra zu 4500, Freiburger Ziegelwerke zu 1900, Wayss u. Ereytag zu 4500, Zellstofffabrik Waldhof zu 13 250, Zuckerfabrik Fräankenthal zu 9000 und Zuckerfabrik Wag⸗ häusel zu 8000. In Brauerei Sinner-Aktien war Geschäft zu 9000, ebenso in Brauerei Werger-Aktien zu 15 000 und von Versicherungsaktien wurden Mannheimer zu 25 000 rat. ge⸗ handelt. Außerdem von Bankaktien: Badische Bank zu 30 000, Rheinische Creditbank zu 3500 und Rheinische Hypotheken⸗ bank zu 2600, * Vom 31. Dezember ab sind 60 000 000 A neue Aktien der Frankfurter Allgemeinen Versicherungs Aktiengesellschaft, St. 60 000 zu je 1000, Nr. 40 001 bis 100 mit Dividende ab 1. Januar 1923 gleich den bisher notierten Aktien lieferbar. Vom gleichen Zeitpunkt ab ge- langen 50 000 000 neue Aktien dieser Gesellschaft, St. 50 600 zu je 1000 4, Nr. 100 001—150 000, mit Dividendenberechtigung vom 1. Juli 1928 in besonderer Rubrik zur Notierung. Devlsenmarkt New Torke, 28. Derbr(WB) Devisen 26. 26. 26. 28. 28. 28. Branttreich 500.12[ Schweir 17.39 17.50[ Spanlen 12.990 13— Belgien 40 4½48 England 434.34 ttallen 433 438 Waren und Närkte Vom süddeutschen Tabakmarkt. In der Weihnachts⸗ woche nahm der Einkauf einen schleppenden Verlauf. Die Pflanzer fordern wieder höhere Preise; solche sind auch in Sandhofen bis 60 Goldmark, in Viernheim bis 50.-A, in Wieblingen bis 45.e bezahlt worden. Die Nachfrage von Seiten der Sehnefdetabakfabrikation nach Grum- pen und Sandblatt hält an, sodaß größere Umsätze darin erfolgten. Rippen blieben zu bisherigen Preisen gesucht. London, 28. Dezbr.(WBB) Metallmarkct.(in Lst. f. d. engl, t. v. 1016 kg.) 27. 28. Blei 29.75 28.65 bestselect. 66.— 65.50 Zink 92.85 32.78 Nickel 135.— 135— Quecksiib..75.78 Zinn Kassg 235.50 232 65 Regulus 44.50 44.50 2 28 Kupferkass 61.50 61. do. Monat 02.45 61.75 do. Elektol. 67.75 66.75 Waſſerſtandsbeodachtungen im Monat Dezember Rhein⸗Pegel 2 22 20 125 Vecar⸗Begeſſ J28 27 5 79 20. Schunerinſel⸗1.05.2.40 fli9.72 Mannheim.6068.86,2.98.804.704 8 Rell..252.84.522.84 29 40 Selibrann 1 18 Magau,.80 383.08% 73% 15,5.95 Haan de 2036.89 287.72307 725 aubd anlo.86 5.8005400.26 f880 Herausgebet, Prucker und Verleger: Pruckerei Dr Haas Mannbelmer General⸗Anzeigen G m d§. Mannbeim 6.. Pirektion Heyme— Cbefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den polltiſchen und volkswirtſchaftlichen Teilt Rurt Piſcher; für das eutlletoyn Dr Fritz Hammez: für Kommunalpolſtit und Jokales: Nichard Schbnfeldert für Sport und Reues aus aller Welt: Wille Mällert für Handelsnachrichten, Aus dem Lande Nachbarzebiete Gericht u. 1den übrigen redaktionellen Teil. Franz Kircher: für Anzeigen: Karl Hügel. Weltmärkten eine Besserung durchzusetzen, die hren Aus- mäßigem Umfange Samslag, den 29. Dezember 1923 Maunheimer General⸗Aunzeiger(mttag · Nus gabey Nachtrag zum lokalen Teil Nus der Stadtratsſitzung vom 27. Dezember 1923 Als weitere Vorauszahlung auf die ſtädtiſche Grund⸗ und Gewerbeſteuer wird auf 31. Dezember 1923 erhoben und zwar auf der Grundlage der Gemeindeſteuerliſte für das Rechnungsjahr 1922 für Kreis und Stadt zuſammen(auf den Kreis entfällt 1/11): a) bei Gebäuden 4 Pfg. von je 100 Mk. des Steuerwertes; b) von einzeln geſchäbzten Grundſtücken 8 Pfg. von je 100 Mk. des Steuerwertes; chvon klaſſiſizierten Grundſtücken und Waldungen 20 Pfg. von je 100 Mk. des Steuerwertes; d) von gewerblichen Betrieben ohne Hilfsperſonen u. von land. wirtſchaftlichen Betrieben 2 Pfg. von je 100 Mk. des Steuerwertes; e) von gewerblichen Betrieben, die in der Regel Angeſtellte und Arbeiter beſchäftigen 2,75 Proz. der im Dezember endgültig oder oder vorſchüßlich bezahlten Löhne und Gehälter. ) Iſt der Betrag der Vorauszahlung aus der Lohnſumme nie⸗ driger als 2 Pfg. von 100 Mk. des Steuerwerts des gewerblichen Bekriebs, ſo tritt letzterer Satz an die Stelle der Abgabe aus der Lohnſumme. g) Iſt der Wert der im Betriebsvermögen enthaltenen Gegen⸗ ſtände im ganzen nach den Vorſchriften des Artifel 11 der zweiten teuernotverordnung des Reiches vom 19. Dezember 1923 niedriger als der nach Buchſtabe d und k maßgebende Wert, ſo kann der beantragen, den den Reichsſteuern unterſiegenden Wert dieſer Gegenſtände der Vorauszahlung zugrunde zu legen. Solange dieſer Wert nicht feſbgeſtellt iſt, kann gänzliche oder teilweiſe Stun⸗ dung der gemäß Buchſtabe d und k geſchuldeten Vorauszahlung ge⸗ währt werden. Die nach vorſtehendem eintretenden Erhihungen der Steuern ſind durch den geſtiegenen Finanzbedarf hervorgerufen und von Der Finanzbedarf kennzeichnet 00 insbeſondere durch die ſtarke Verminderung der Beſoldungszu⸗ ſchüſſe und durch ſehr bedeutende Rückſtände bei den Steuern. die Lohnſummenabgabe wird beibehalten. In Preußen iſt inzwiſchen durch die Verordnung vom 23. November 1923 dieſe Abgabe neben dem Ertrag und dem Kapital die Grund⸗ lage der gewerblichen Beſteuerung geworden. Die Lohnſummen⸗ wird auch vom Deutſchen Städtetag als eines der weſentlich⸗ ſten Mittel erachtet, um den Haushalt der deuſchen Gemeinden aufrecht zu erhalten. Wien hat ſich mit Hilfe dieſer Abgabe lin Höhe von 4½ Prozent, bei Banken von 8½ Prozent) durch die ſchwerſten Zeiten Oeſterreichs gerettet. Die Lohnſumme allein iſt aber kein ausreichender Maßſtab für die Beſteuerung. Da der Er⸗ trag der gewerblichen Betriebe nicht veranlagt iſt, ſo muß das Betriebsvermögen in der Weiſe verwertet werden, aß der erheblich unter dem Betrag der Friedensumlage 7 75 Satz von 2 Pfennig von je 100 Mark des gewerblichen Vermögens unter allen Umſtänden erreicht werden muß. Iſt alſo die Lohnſumme niedriger, ſo iſt auch der Unterſchiedsbetrag als Gemeindeſteuer zu leiſten. Dies muß ſo lange geſchehen, bis die Geſetzgebung und die Arbeit der Finanzämter eine beſſere Grundlage bieten. Es muß aber zugegeben werden, daß eine in Goldmark zu leiſtende Steuer auf das gewerbliche Betriebsvermögen, deſſen feſte Beſtandteile nach dem Anſchaffungswert, deſſen umlaufende Teile aber nach dem Wert zu Ende 1921— alſo entwertet— verlangt wird, eine brückende Härte bedeuten kann, Dda nun durch die zweite Steuer⸗ notverordnung vom 19. Dezember 1923 nicht nur in Artikel 1 152 —5 ſolche, die Handbücher zu führen haben, eine Vermögensaufſtel⸗ ung auf den 1. Januar 1924 vorgeſchrieben iſt, ſondern auch in Ar⸗ tikel 2 eine Vermögensſteuer angeordnet iſt, bei welcher das An⸗ lagekapital mit dem Werte der Gegenſtände vom 31. Dezember 1913, beim Betriebsvermögen aber die Vorräte an Rohſtoſfen, Halbfabri⸗ katen, Waren uſw. mit dem Preis zu bewerten ſind, der zur An⸗ ſchaffung oder Herſtellung des Gegenſtandes am 31. Dezember 1923 aufzuwenden wäre, ſo iſt es möglich, das der Gemeindeſteuer unter⸗ liegende Betriebsvermögen auf der gleichen Grundlage zu werten und damit eine gleichmäßige Goldgrundlage für die gemeind⸗ liche Beſteuerung zu gewinnen. Wer hiervon Gebrauch machen 05 E e ſtellen; ee die aus dem bisherigen euerwert des Vermögens errechnende Steuer oder teil⸗ weiſe geſtundet werden. K 555 denſenigen Belrag ſtunden Statt Karten! 6708 bezw. nachlaſſen, der bei der eben gekennzeichneten Bewertung nicht chuldet iſt; Sache der Steuerzahler iſt es, die erforderlichen Be⸗ ege beizubringen. Auch diejenigen Steuerſchuldner, die infolge gültzlicher oder teilweiſer Stillegung ihrer Betriebe(insbeſondete im Hafengebiet) außerſtande ſind, die ſie treffende Gemeindeſteuer zu entrichten, können auf gänzliche oder teilweiſe Stundung rechnen. Aufgabe von zwei Mülter⸗ und Säuglingsheimen Das Mütter⸗ und Säuglingsheim in Neckarau, Mönchwörth⸗ ſtraße und das Säuglingsheim Fröhlichſtraße werden aus Sparſam⸗ keitsrückſichten aufgegeben. Die werdenden Mütter und die Säug⸗ linge werden künftig im Krankenhaus untergebracht. Veranſtaltungen Max Pauer, in Mannheim längſt bekannt als einer unſerer N bedeutendſten und berühmteſten Pianiſten der Gegenwart, 110 och⸗ eſchabt als vorzüglicher Lehrer an der württembergiſchen chule für Muſik in Stuttgart wird am 3. und 7. Januar hier in annheim zwei Beethoven Klavier⸗Abende veranſtalten. Der erſte Abend nennt als Vortragsfolge: Sonate op. 13, Sonate op. 31 Nr. 3, Fantaſie op. 77. Sonate op. 10 Nr. 2, 15 Varia⸗ tionen op 35. 3 Kaffke's Abſchied im Nibelungenſaal, der ſich im Rahmen einer Silveſterfeierx am letzten Dezembertag 1923 vollziehen wird, findet ungeteiltes Intereſſe und große Aufmerkſämkeit welte⸗ ſter Kreiſe. An Ueberraſchungen wird es an dieſem Abend nicht fehlen und viele ſind beſchäftigt, durch eine gute Ausſchmückung des Abends ſchon äußerlich zum Gelingen beizuͤtragen. it Intereſſe wird man der Preisverteilung an die Sieger vom Raffkepreisaus⸗ ſchreiben entgegenſehen. Nahezu 250 Perſonen haben ſich an dem Ausſchreiben beteiligt und haben damit zu einem ſicherlich ausgezeich⸗ neten Dialog, der ſich bei der Raffkegeſellſchaft entwickeln wird, einen guten Teil beigetragen. 85 Rommunale Chronik Ludwigshafen ohne Bürgermeiſter * Ludwigshafen, 28. Dez. In der geſtrigen Sltzung des Stadtrates, die anſtelle der abweſenden Bürgermeiſter von Stadtrat Laubſcher geleitet wurde, teilte der Vorſißende mit, daß die Stadträte Schmitt, Buſch, Lindemager, Gelbert und Wandel ihre Aemter niedergelegt haben. Ueber die Finanz⸗ lage der Stadt erſtattete Kaſſendirektor Heim ein längeres Reſerat, in dem er die großen Sorgen darlegte. Die ſtädtiſchen Be⸗ amten und Arbeiter könnten ſchon einige Zeit ihre Monals⸗ bezw. Wochenbezüge nicht mehr auf elnmal, ſondern nur ſtückweiſe er⸗ halten. In den letzten Tagen konnte nicht einmal mehr ſoviel auf⸗ gebracht werden, um den Klein⸗ und Sozzalrentnern, ſoweit dabei ſtädtiſche Zuſchüſſe in Frage kommen, noch vor Weihnachten etwas bezahlen zu können. Die Einnahmen könnten erſt nach und nach flüſſig gemacht werden und zwar aus den Einnahmen der ſtädtiſchen Werke, aus dem Verkauf von Lebensmitteln und aus den Rück⸗ erſatzforderungen an das Reich. Bis heute iſt dies noch nicht ge⸗ chehen, werde aber bald möglich ſein. An den Lebensmittel⸗ und renvorräten würden wahrſcheinlich Verluſte entſtehen durch die Preisſenkungen, die inzwiſchen eingetreten ſind und auch dadurch, daß Teile dieſer Vorräke an Bedürftige in Ermangelung von Bar⸗ geld unentgeltlich abgegeben werden mußten. Unter früheren Ver⸗ hältniſſen waäre die Stadtverwaltung in eine ſolche ſchwierige Lage nicht gekommen, weil ſie— auch in ſchweren Jeiten und ſogar wäh⸗ rend des Kriegs— immer noch ſopiel verfügbare Gelder ha te, um die Stadtkaſſe zahlungsfähig zu erhalten. Unter ſolchen Verhält⸗ niſſen müſſe die Stabdtkaſſe ſich durchſchlagen. Es bleibe den Städten gegenwärtig keine andere Wahl, als ſich auf irgendeinem gangbaren Wege ſelbſt zu helfen. Und dieſer Weg könne augenblicklich nur der ſein, den die Stadt Ludwigshafen bereſts beſchritten hat, nämlich die Ausſchreibung der ſtädtiſchen Umlageerhebung für die Jahre 1922 und 1923 auf der Qoldmarkbaſis. Nach längerer Ausſprache wurde beſchloſſen, zunächſt die Hälfte der Um⸗ lagen einzuziehen. Eine Entſcheidung über den folgenden Antrag der Bayeriſchen Volkspartei wurde nicht getroffen: 1. Die infolge der derzeitigen Verhältniſſe in der praktiſchen Ver⸗ waltung unbeſetzten drei Bürgermeiſterſtellen werden durch Stadträte mit einigen Leuten bei Reichert eindringen. 5. Seile. Nr. 597 germ. Kleefoot iſt zu erſuchen, in Ermangelung bürger licher Stellvertretung als zweiter Bürgermeiſter ſeine pflichtgemäße Tätigkeit ſofort wieder aufzunehmen. 2. Die Leitung der Straßenbahn wird bei den jetzigen ab⸗ normen Verhältniſſen dem Tiefbauamt übertragen. 3. Zur Ordnung der ſtädtiſchen Finanzen ſind die Steuer⸗ und Umlagepflichtigen mit größtem Nachdruck anzuhalten, ihren ſteuer lichen Verpflichtungen der Stadtgemeinde gegenüber pünktlich nach⸗ zukommen. 1 Annahme fand dagegen ein Antrag Hofmann(B. V..), die Frage der Vereinfachung der Stadtverwaltung mit dem Ziel der Spatſamkelt dem Perſonalausſchuß als Sparausſchuß zu übertragen. Der zum 31. Dezember von Ludwigshafen gekündigte Ge meinſchaftsvertrag über den Betrieb der Skraßenbahn mit Mannheim wurde bis 31. März 1924 verlängert. Kleine Mitteilungen Nach 23jähriger Amtszeit hah in Mosbach Bürgermeiſter Renz in den leßten Tagen beim Gemeinderat ſein Rückträtts⸗ geſuch auf 31. Dezember d. Is. eingereicht Begründet hat der Bürgermeiſter ſeinen Abſchied mit ſeiner ſchon ſeit längerer Zeit an⸗ dauernden Krankheit. In Berlin hat es in weiten Kreiſen der Bevölkerung leb⸗ haftes Befremden erregt, daß in der gegenwärtigen Zeit des all⸗ gemeinen Preisabbous der Magiſtrat die Tarife für Elektrizi⸗ tät, Gas und Waſſer nicht ermäßigt. Aus dem Rathauſe wird dazu mitgeteilt, daß eine Ermäßigung der Tarife ſolange nicht möglich iſt, als nicht ein bedeutender Abbau der Kohlenpreiſe eintr'tt. In der Vorkriegszeit koſtete beiſpielsweiſe eine Kilowatt⸗ ſtunde elektriſcher Strom 40, heute 42 Pfg. Demgegenüber koſtete vor dem Kriege eine Tonne Kohle 15, heute aber das Dreifache, nämlich 45 w. Aus dem Lande Heidelberg. 28. Dez. Die Heidelberger Väcker haben durch ihre Innung den hieſigen Sozialrentnern dadurch eine aroße Weih⸗ nachtsfreude bereitet, daß ſie dieſen zu Weihnachten Mehl und Brot im Gewicht von insgeſamt etwa 6 Zentnern übergaben.— Ein verheirateter Maler iſt geſtern abend beim Rodeln mit ſeinem Schlitten gegen den Randſtein eines Gehweges derart angefahren, daß er an das Schutzgeländer der Straße geſchleudert wurde und dabei ſehr erhebliche Verletzungen am Koyf davontrug. Weinheim. 28. Dez. Ein bei dem Oberamtsrichter Krug be⸗ ſchäftigtes Dienſtmädchen aing vor einigen Tagen a bends fort, um Milch zu holen. Es iſt ſeit dieſer Zeit nicht mehr zurückgekehrt. Ob ein Verbrechen vorlieat, iſt noch nicht aufgeklärt. In der Angelegen⸗ heit iſt bereits eine Verhaftung erfolat. Gerichts zeitung Schöffengericht Mannheim * Mannheim, 28. Dez.(St. G..) Zwei Plünderer aus Neckarau werden aus der Haft vorgeführt. Es ſind der 22 Jahre alte Tag⸗ löhner Wilhelm Meſſer aus Heidelberg und der 20jährige Schreiner Joſef Ruhbach aus Neckarau. Meſſer ſoll bei der Plünderung in Neckarau am 13. Nobember eine führende Rolle ge⸗ 8 und andere Leute zur Plünderung aufgefordert haben. Einer r Komplizen von Meſſer behauptete, daß dieſer mit einem ſchwer bepakten Koffer übers Feld und den Bahnüber⸗ gang bei der Firma Stotz gegangen ſei. Ruhbach hat vor dem Lager bei Reichert Söhne einige Keks von der Straße aufgehoben und iſt dann mit Meſſer gegangen. Dieſer hatte außer einem roßen Karton mit Keks auch noch ein Henkelkörbchen mit n gefüllt. Meſſer wollte ſchon am Vormittag des 13. Nopbr., Sie nahmen aber da⸗ von Abſtand und ſind zu verſchiedenen Metzgern und Bäckern ge⸗ ogen, um ſich dort Bork und Wurſt geben zu laſſen.— Aus den ee ergab ſich jedoch kein genaues Bild, daß die beiden Angeklagten bei der Plünderung beteiligt waren. Die Angeklagten werden deshalb wegen Unterſchlagung abgeurteilt, weil Meſſer 10—15 Kekspakete aus einem Straßengraben mitgenommen hatte. Ruhbach hatte 5 Zigarren aufgehoben, die ein Burſche ver⸗ loren hatte. Außerdem nahm er ein Paket Keks mit, das aus dem „Lager herausgeworfen wurde. Das Urteil lautete für beide auf je 2 Monate Gefängnis, wovon 1 Monat der Unterſuchungshaft in der Reihenfolge ihres Lebensalters(Art. 8 des Selbſtverwaltungs⸗ geſetzes) gegen entſprechende Vergütung verwaltet— zweite Bilr⸗ Ihre VERMAEHLÜN d peehren sich bekannt zu geben Hermann Mügel and Frau Friedel geb. Reuther Saerbrucken den 29. Dezember 1923. 8 8 5 Zwetschenwasser garantlert echte Qualitat Liter, werden an Medernerkäufer in de zu ſtaunend billigem Preiſe gegen ſofortige Kaſſa abgegeben. Gebinde ſind zu flellen oder mitzubdringen. 6689 Infolge eines Unfalles verschied plötzlich unsere liebe Frau, Mutter und Tochter Frau Clara Lotz im 36. Jahre, Mannheim, den 27. Dezemher 1923. Mollstr. 51 geb. Meyer 70⁴⁰ Im Namen der Hinterbliebenen: Hermann Lotz. J. M. Bauer, Hharrenlabri Steinsfurt bei Sinsheim(Elſenz). Salon Füuerwerk Tesls Suher, 3 kauft die Schmelzerei Ferdinand Weber, Mannheim, C 4, 19 Knallbonbons, Bleigießartikel em Leughausplatz Tala. Aacendeh Telephon 8481 in 40 u. 50 Millimeter Weite, tellweiſe auf Holz⸗ Scherzartikel rahmen befeſtigt, zu verkaufen. Näheres in der paplerhaus Megmann, U 4, Iebee + elephon 7054. 6780 Fu ſaln fur Personen- u. Lastwagen sämiliche rössen auf Lager 864 Wolf& Diefenbach. Aallche enenbachungen der Aaatgeneude Versteigerung. Am Donnerstag, den 3 Januar, Freitag, den Haben große Ankünfte Skolrer- U. Italiener-Kühl-Eier Haliener-Kalk-Eler Kondonsierte Much Ceeezueser boste Tafel- und Kochbufter Emmenthaler-, Tilsiter- und Desseft-Kdse——— und offerieren solche zu billigsten Tagespreisen. 793⁴4 Dester lin& Co., flbrg l., Zentralgeschäft in Basel. Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. S237 Twei Timmer eventl. möbl., mögl. mit kKũchenbenũtzung, Gesuchi. Angebote unter R. F. 180 an die.. schäftsstelle ds, Blattes. 7896 Neujahrswunsch! Kinderloses Ehepaar sucht möglichst sofort beziehbare Sleganie 4. Januar und Samstag, den 5. Januor 1924 ndet in der Turnhalle der Friedrichsſchule in Mann⸗ eim, jeweils von—12 und von—6 Uhr die Berſteigerung der im Bereich der Städt. Siraßenbahn in Mannheim in der Zeit vom 1. Juli 1922 bis 30. Jun 1923 gefundenen und hicht abgeholten Gegenſtände ſtatt Zur gelangen: Herren⸗, Damen⸗ und Kinderſchirme, Spazierſtöcke. Geldbeutel, Hand⸗ 150 Mappen, Brillen, Ringe, Handtücher. bgeſchirre, wücher u. a. m. 93 Ananas. Paranüsse Aimerla-Trauben ifch-Cocosnüss“ untner-s Südirnchialze Jam Weinheimer Bahnhof, neb. Feuerwehrkaserne. gegen zeitgemüsse Miete für den Haus⸗ B317 οοο,E,q;-eeeeeee big dn besitzer oder Vermieter. Ang, u. V. V. 88 an die Geschälisstelle. 5 abgerechnet wird. Für Sylvesterl Weinkelche* 25 2 e s Stück 420,.50,.70,.40 Nömer Cili... L.=, 6 Sttek.80 Neömer Cnstan, bohe Form... 4 Lir-I, 6 Sttek.70 Bowlengläser. stten.60 Bierbecher Uu.—J, Tonnentem... 6 Sinek.80 Teebecher gul... 6 Stuck.50 . Sektkelche cnetal opsqc-.. Stuck.70 Likörgläser ſe s Stnek.80,.20 Weinllaschen Lt. 48 Pig, Ltr. 88 Pig,, 1 Ltr. 95 Pig. Alpacca-Bestecke in gibsser Auswalil Kaffeeſöffel BrunnMji. Stnck 40 Pig. Esslöffel Brltanniasa Stück 70 Pig. Aiaeu Messingbowlen in verschiedenen Ausfũbrungen Behrend OCo. ab H. O7,8 Heidelbergerstraße O7, 8 h ſee ee ſſſſaehN t Waa nttttttttttt Wae Uunne Wah Schnepf& Co. Dachdeckerei, Bauspenglerei, Blitzableiter-Geschäft Tel. 7971 Mannheim Dammstr. 9 Ausführung von Reparaturen und Neuarbeiten prompt und Hillig. fleilzahlungen gestattet. ————————.—ñ— 7938 ——————— ſandon Jeldür. Fhrndededde sowie zuf Wehandlung der Haut-, Harn-. Blasen- erkrankungen einseht. Geschlechtskrankheiten. Dr. med. J. Wefterer, Sperialarzt FFC Haut-, Harnkranſcheiten(Uxolegie), E81¹ 1 Telephon 6747 Maunnkeim. —— ———— —ä— See —— —————— L— 6. Seite. Nr. 397 National-Theater Mannheim Samstag den 2u. besember 1923 Mieie A deihe ver o Vorstellung. -B. NI 8721—-9020 BV B Ni 5531 3578“/ u 3881—8000 Allessand o Stradella onantische Opei in 3 Akten von W Ptiedrich Mus k von F von Plotow. inszen Bus Gebiath. Musik Leitung: Paul Steisach 4 Aniang 0% Uhi En e U. Allessandro Stradella Fritr Bartiing Bassi, ein reicher Venetianer Hugo Voisin sei Mündel lrene Eden à. G. Uvolio 8 Kari Barbarno Banditen Philipn Massa“ 5 Künstlertheater„Apolſo.“ Nur noch bis einschl. ylvester HANNELORE Zlegler in dem Mimodram„Die Hand“ und neuen eigenen ünzen 8179 Ab 1. Januar das sensstionelle Nenjahrspregramm Raffke- e im Nibelungensaal — den Konzelikasse Heckel. O 3, 10,. Lel. 103. im Mannh. Musikhaus P 7. 14a. fel. 740, im vekehlsverein. Nathaus- bogen, Bumenhaus Taitersall. Schwelr · Staße 16, lei 5310 79851 ———— Tan L. Ate feer (rrünstückstube) Dalbersstr. 3(Luiſeniing) Tel. 538. Empfehle: prima Hambacher(19220 ½ Ltr. 40 Pfg. VDäürkheimerkotwein(1922)%. 1 Flaſche ambacher(1921)...90 Mt. Warme Wärstehen, das Paat mit Bro 40 Pig Belegtes Brot(Reſtautalionsbrot) 50 Pig Feilnste Oelsardinen, die Dole mii Brot 80 Pig 1 Taſſe Rohnenkaflee. ſowie Torten- u Deſſert·Stückchen,= 35 Pfg Große Auswahl in.ikören, Punsch- Eseusen. Welnbrand und Kirsechwasser. Tafel-Schokolade. 100 Gi⸗Tafel von 35 Pig. an. 56737 Unser Wintertanzkurs (Anlänge kuls) beg nnt Freitag. den 4. Jnnunr 8 Uhr im Bahkhause. Ein Kurs für nur moderne Tänze modeinster Richtung, Mittwech, den 2. Jan. Lud. DPfirrmann Spelsenstr. 5 Tel. 3908 Fürtwangen a Hofel Sonne empfiehlt ſeine ſchön eingerichteten gut heizbaren Fremden zimmer, vorzügl. Verpflegung. Prächtiges Sti⸗Gelände. Ski und Rodel ſtehen leihweiſe Zur VBeifſü ung(Wöchentlich Ski⸗Kutle). 7900 Telephon Nr. 8. Telegr.⸗Adr.: Sonnenhotel Beſ: B. Thoma. rarksachen ſer dn Jetaalt ddt- Aitie dsien schge 48 30 Pfg. e Börse Vornehmes Konzert-Kaffee. Täglieh wel Konzerte von—6½ abends Uhr untei Lenung des dekannien Sologegers Hern WILLVYTNEUMUANN. EN. — U Zu 850 eeeeeeeeeee ee haben auch Zutritt. 2 2 0— 5 as alle geleg ſetz den 29. 192³ Heunte und die eee Tage bel easliess nusverkauftem Hause: in ihrem neueſten und 1 Großes veiſtärktes— Verttrungen 4 6. 8 U Tischvorbestellung genehm Telephon 447 und 7806 Hofel Naflional Familien und Gesellschaſten, die Sylvester u. Neujahr auſer Haus speisen wollen, empſehle ich meine Resfauraionssäle Diners u. Souners/ Delikatessen der Salson Weine erster Firmen und Münchener Flaschenbiere. P. Steeger. — Melcher Tuchgossigt gibt einem erstklas- nigen Schueider-- meister Tuche in Kommiſſion? Sicherheit durch Grundeigentum 6683 bei Friteur Appel. E 5. 10. Volſe Pension findet geb. Herr bei ält Dame Angebote unte: U. Xx 62 Geſchäſtsſt. men können an Tolel Tul Mahl 1, 11(am Marktplatz)— Teleph. 4263 Ab Samstag, den 29. Dezember täglich stimmungsvolle Abend-Unterhaltung des beliebten Künstlerdeos Voelker. ekanak vorzügl. Kücha. la. offene u. flaschenweine. Preis abschlag. Montag: gemütliche Sylvesterfeier. bürgerlichem 23718 Mittag- und Abendtisch Jahr.(Cο⁰ Gleichzeitig wün-che ich meinen werien Bekannten und Oästen ein frohes ueues d. Werner. teilnehmen Näheres in der Geichäfteſtelle d. Bl. Kindesstalt! Bzochen. 1 Jayr alt, an gute Leute als eigen ab · zugeben Ang u U z 6 an die Geſchäftsſt 8715 Wer nimmt ein kleines Kind in Pflege gegen gu'e Be zahlung. Angebote u X 37 an die Ge chäſteſt B27 ſa Temporgul Gcbr. 0 e Karlsruhe 316 Uie Maae gatant. echt und rein, vorzüglich für Gejunde u. Kranke J2349 lle flache MI. 40. laeger's Techaus .15 reeee, Wer beieiligt ſich an 7094 Prealdoni Harding Amerlieen President Roosevelt Nippoldsau Oilla Sommerberg Rodel- u. Schlitischuhbahn.— Auto- verbendung Wolach— Kuia. zt Dr. Doll Auskuntt duch die Direktion. neee Reglerungsdampler kaActt AEW Vonk von BREHMEN ùber sauthampon naeh Cherbourg GFEORGE WASTHINGTON 25. Januar(nach Bos: on) 16. Janunr Abfahr. v. Southampton u Cherbourg 1 Tag spater Von Southampton Cherbourg LEVIATHAN 1. Aprili 22. April Alles Nähere durch un enstebende Adtessen Vortellmatte Gdelegenheit f. duterbefurder. 22. MArz 9. Januar 11. Febr. 22. Febr. 4. Febhiuar 38. März 13. Mal kuglsch u Französiech UNTrED STArEs LINES J. Anjäng. u. Fortgeichr pro Stunde 25.-Pig Ang...M. 186a. d. Gich. BERLIN WS Unter den Linden 1 Hansstam, 0 1. 6/7. bosttach 505 Jeneral · Ver ret.: Norddeutscher Lloyd, Bremen MANNUEIM —— —— —— — — — — — „Majestic“ 56351 t „Olympic“ 46 439 t „Homeric“ 34336 t „Adriatic“ 24541 t Keln Zwischendeck Scruffskarten D Heroburg. rerper, Nofterddarn, Aruwerpen urd Herbouro — AMERIKA „Majestie“ 56551 Tonnen, der grösste Dampfer der Welt. Regelmänlige Abfahrfen der modernsfen und grössten Schnelldempfer der Velf von SoUTHANMPTON bzwv. LIVERPOOL MW.vonk- BosTON DHILADFIDHIA CNADA I. und H.. mit gröstem Lurn ausgestattet III. KI. mit allem neueitlichen Komfort. Speisesaal, Raueh- Ammer, Damensalon ete. Regelmasige wücheniliche Abfahrien rrutffelst rhoderrer Doppelschreubery undi Drelscrreuberderapſer HAuUne MWTOIH. upn Auskuruf erteſlen: WHITE STAR LINE Hausund, Alsterdamm 39. BERLIN, Georgenstrasse 21. General- Agentur Adolf Burger, Mannheim Fernruf 6390 8 1, 3, Breitestrasse. — * 18 E Fernruf 6390 ——— 55 Meeegengeg anmgnggerdeneemeneeeeneneheee offene Steſſen a deder, Hodernet 4Fr c 5 Be Hiesiges Werk sucht per gelort ne ¹e 8 ten Baup Jalz Horren- l. Auner. Kontokorrentführer. zu Banp 2 Min. von anb Geſchättsſt d Bi 818 nicht über 21 Jahre, vollständig firm im Krankenkussen- u. Iuvalidenwesen. Angebote unter Y. S. 82 an die ee dieſes Blaties erbeien 6740 Gesuchi von Halergeschäft Fachmann, Kaufmann Oder Techniker der mit den einſchlägigen Büro ⸗Arbeiten vertraut inn. Gleichzeing iſt einem in allen Sparten des Malerberus ſelbſtändig arbeitenden, tüchtigen Malergehllfen Gelegenheit geboten, ſich Dauer · ſtellung zu erwerben.— Angedote unter I. 8. 32 an die Ge chäftsſtelle ds Blaites. Fir uaſere Rechuungs-Abteifuns ſuchen wir zuen baldigſten Antrut einen durchaus zuver läſſig. kaulm. Beamten Erfahrung im gelamten Rechnungswe en, Buchhal⸗ ſung, S auſtit, neies Organlanonstalent Bedingung Bewerbungen erbeten unter V. W. 86 an die ee os B1—240 58 Verkauf von Waſchmniel. und 58 w reg wird ein lüch ger Daal- 15 geſucht für den Mannheim Kundſchatt bereus vorhanden Hoher Verdienſt zugeſicheri. Bevorzugt Leule, welche an tüchtiges Arbeiien gewöhnt und bereits eingeführt ſind Angebote unier O. Y. 6s an de Geſchäftsſtelle ds Blis —642J Angebote mit Angabe des Lebenslau's und Referenzen unter Beiſügung eines Lichibildes unter VE. 69 an die Ge chäftsſtelle ds 8ʃ 6723 Die Verir Gung er felerpersicerung an lüchligen Herrn zu vergeben. Bestehendes Geschäft ist vorhanden und bietet sich durch die Umwandlung desselben in wertbeständige Formen bei namhaſter Provision schõne Neben- einnahmen. Bezügliche Angebote u R. J. 183 an die OGeschäftsstelle d. Bl. 7910 Ler Jwelleeleg. zum baldigſten Einirlit geſucht. Badische Papierindustrie m. 5 Nheinhäuferſtraßze 46. Jur iägl Hilſe T Haush. ungefähr 2 Stunden. nut gut empfohleue Frau eſucht. Melden zwi chen Feahe 28r 2 roßze Mer e Senetallin. 2 St. Ange. Solldes fleſziges 16732 Tüchtige elbſtändige Köchin in größ bürgerl. Privat⸗ Zu erfrag in der Geſch. Eine Tapezier- Mädchen in Hausbalt zu 3 Perf. Näherin geſucht Gute Behandig.] für Heimarbeit geſucht. Werderſtr. 7, partette.! B 4, 16. 26749 + Penſion geiucht. 5721f Ju ſof. d. hoh Lohn geſ. im Kochen u Haus⸗- halt erjahrenes, älteres MHädchen mit guten Zeugnlſſen. Zwertes Mädchen vorh frau fabrikdirektor Ur. Ritter Mannheim-Nheinau. Edinger Riedweg. 2343 Ordenſſiches, fleißigen Dienst- Fädchen per ofort geſucht. 6753 „ W. Karcher. K I. 1 Tuchl. Aleinmädchen das kochen kann, für moͤglichſt ſofort b hohem Lohn geſucht Putztrau vorhanden. 56685 Eckert, P 3, 15/16. Sdhaffensfreudiger TaaagetaaxTanmann e ſaghmumnaeuun ledig, energlich und zlelbewußt, erfahren in allen Zweigen, Spezlal ſt in L. U. u. H, lang⸗ jähriger Bürovorſteher, in Werbung und Organisation auf der Höhe, ſucht entſpr Wirkungskreis. An⸗ gebote unter V. O. 80 an die Geſchäftsſt. d. Bl. 6738 Steſſen Gesuehe Witwe 46 Ja re ohne Kinder, tüchtig im halt, ſucht beble dalung am liebſten in frauen⸗ loſem Haushalt Angeb unter V. HI(2 an die Ge⸗ — e 6727 2* 1 füulen ſucht per 1. 4. 24 eotl „tüher Stellung als Hausdame oder Gesellschafterin Angebote unter V. P. 79 an die Geſchäitsſt. B36 der Friedrichsbrücke ent ⸗ lernt, durchgedend— 1400 qm Angebote T. O 28 an die Geſchäftsſtelle. ———— Maom dancs erstklassig. e egant u zehr preiswert.30 Fabtiklager Ff. Siering. C 7. 6. Tabf. Pelan Pad ferde verk Krebs. J 7, 11. 874 Fast neuer Kinderwagen billig zu verkauſen bei Lelſt. Gontardſtr. 29„B20 Gebr. Küchenmöbel Schrank. Tiſch, Geſtell. Stuhl. einf. runder Tiſch u. blil. zu veik Auto Vicht. 1— aller, P 3, 8 Tel Ra Dünre a und Herrent ad bill abzug Fahrradhdig Schwetzing ſtr 134 6745 Wegzugsdalder derſauſe . Mücheneinrichtung faſt neu ſpoubill. Singer⸗ nähmaſchine. t1 ink⸗· Kind erbadewanne. waſchgerät. Zimmer⸗ teppich u Läufer. E138 letschmen, Mheim-Tendenheim Haupiſtr. 88. Iimmer Nußbaum⸗Eiche zu verkaufen. ö 0 7, 2, 2 feppen 2, M Sgunne Wobnzimmei hier oder Umgeb. von Braunt⸗ paar(Herr ſtändig auf Reiſen) per ſot. geiucht. Ang. d. Geſch. Schteibmaschine ſichtb. Schriſt, gebr. bill. abzugeb. Gehr. Kaiſer⸗ ring 48. Tel. 794 6750 fccnaag Aitnuunbmmme .46 m hoch, 11 Jahre alt, prelswert zu verkauf. Angebote unter V. 1 83 an die Geſchäftsſt.„6741 Nationalkassen 702(beide Nummern erbet.) Kuß ügler, Berlin, B9955 Schlüterktr. 21. Fanbwachen-Elüridlung und Petroleumofen zu kaufen geſucht Angeb. u y UKAan d. Geſchäftsſt“6743 Miet-Gesuche. Geeiguetes Ladenlokal zut Ertichtung eines Lebensmittel- keschäftes im Zentrum der Stadt geſucht Angebote unter V. K. 74 an die Geſchäftsſt. 6729 ſür Lag er u. Werk- atatt ſüt Papiergeſchäft mögl. Nähe Herſchelbad gesucht. Angebote unt V M. 26 an die Ge chäftsſt. 5781 Heller Lagenaum in zentr Lage zu mieten geſucht. Ang u. V R. 81 an die Geſch. 26730 Dauempeter Laudt -3 eiegante Zimmer m. Bad in beſter Lage vermieten an einwan geb. Herrn Ausſührl. Ang erbeten üder Beruf, Alter u. U 48 1—— Geſchäſtsſtelle Eunllelade mit Geſchäftsdernägen, gegen Belohnung—— geben U 2. 8. Veypold Kartonnagenfabrik. 6714