Samskfag, 29. Dezember Bezugspreiſe an manndeim u Umgebung v. 27. dez. 1025 b. 2. Jan. 1023 1 Sillton mart. Die monati. Bezieher verpflichten lich bel der Seſtellung des Rbonnements die wäbrend der ezugszeit not oigen p höhungen zu bezahlen. poſt⸗ ſcheckkonto uummer 17500 Kariaruhe. Haupt zeſchäfts ſtelle Mannbeim f6..— Seſchäfts⸗nedenſtelle neckarſtadt. wald⸗ dofſtr. 6. Fernſpr. nr. 7031 J02, 7033. 7033, 7048. Telegr.⸗Ndr. Seneralanzeiger Mannbeim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Beilagen: Abend⸗Ausgabe Tiraròs Widerſtände Nach einer Meldung aus London hat der„Daily Telegraph“ den Text der deutſchen Denkſchrift, die am 24. Dezember in Paris und Brüſſel überreicht wurde, veröffentlicht. Schon geſtern abend hat der„Temps“ in auffälliger Weiſe davon geſpro⸗ chen, die franzöſiſche Regierung werde ſich nicht aus dem Ruhr⸗ gebiet hinausmanöborieren laſſen. Das„Echo“ äußert ſich jetzt in ähnlicher Weiſe. Nach ſeiner Anſicht beweiſt der vom Daily Telegraph veröffentlichte Text hinlänglich, daß angeſichts der augenblicklichen Abſicht der deutſchen Regierung, mit ihr keine Ver⸗ handlungen möglich ſeien. Das Blatt glaubt zu wiſſen, daß der von der franzöſiſchen Regierung über die deutſchen Anregungen befragte Oberkommiſſar Tirard ſich energiſch gegen jede in Betracht ziehender von deutſcher Seite aufgeſtellten Grundſätze ausgeſprochen habe. Welches auch immer der franzöſiſche Wunſch ſei, ſich zu Deutſch⸗ land friedlicher zu ſtellen, ſo müſſe man doch geſtehen, daß gar keine andere Schlußfolgerung als die von Tirard möglich ſei. Frankreich werde alſo fortfahren, ſich in den beſetzten Gebieten ſo gut wie möglich einzurichten. Bei dem augenblicklichen Stand der deut⸗ ſchen Geſchäfte habe man ſa weſentliche Zahlungen aus dem unbeſetz⸗ En Deutſchland nicht zu erwarten, es ſei denn nach einem ſehr lan⸗ gen Zeitraum. Das Blatt behauptet weiter, die deutſche Regierung ſchicke ſich an, auf die Karte Ramſay Macdonald gegen Frankreich zu ſetzen,(?) wie ſie auch gegen Frankreich geſetzt habe. Solange Deutſchland in ſeiner gegenwärtigen Haltung verharre, werde es die Folgen ſelbſt zu tragen haben. Die franzöſiſche Regierung werde ſich jedenfalls in der Folge umſo ſtrikter an die Beſtimmungen des Ver⸗ ſailler Vertrags halten. Hinſichtlich der nachgeſuchten Prioritäl für eine deutſche Lebensmittelanleihe werde ſie ſich an Artikel 251 halten. Sie werde das deutſche Erſuchen nicht eher beantworten, als bis das von dem Garantiekomitee eingeforderte Gutachten über die Ernährungslage in Deutſchland eingegangen ſei, was wohl zu gut deutſch heißen ſoll, daß man in Paris durch Hinausſchiebung der Entſcheidung einen Druck auf Berlin ausüben will. Gegen die Rechbergſchen Pläne Von zuſtändiger Stelle in Berlin wird zu dem Schritt Rechbergs in Paris, deſſen Plan a⸗ weſentlichen Anteils an der deutſchen Hände hinausläuft, noch u a. folgendes bemerkt: Rechberg verficht ſeine Idee ſeit mehreren Jahren immer wieder in der Oeffentlichken, obwohl er damit ziemlich iſoliert da⸗ ſteht. Die Einwendungen liegen auf der Hand. Es handelt ſich hier um eine Sonderregelung zwiſchen Deutſchland und Frank⸗ reich. Wenn angeſichts des iſolierten Vorgehens Frankreichs an der Ruhr der Gedanke, ſich mit Frankreich geſondert zu verſtändigen, für nicht verantwortliche Politiker vielleicht ganz verlockend iſt, ſo tritt die Unmöglichkeit dieſes Gedankens doch ſofort zu Tage, wenn man ihn an verantwortlicher Stelle verwirklichen wollte. Deutſch⸗ land ſteht nach dem Vertrag von Verfailles nicht einzelnen, ſondern einer Geſamtheit von Reparationsgläubigern gegenüber, und es iſt ausgeſchloſſen, daß England. Italien, Belgien und die übrigen deutſchen Reparationsgläubiger es ruhig mif an⸗ ſehen würden, wie ein weſentliches Aktivum der deutſchen Wir'ſchaft, die die alleinige Grundlage für die künftige Abtragung der deutſchen Reparationsſchuld bilden kann, auf Frankreich allein über⸗ tragen wird und Frankreichs Reparationsforderungen allein getilgt werden. 5 Ueber die Schwierigkeit, eine gerechte Bewertung des über⸗ tragenen Anteils an der deutſchen Induſtrie zu finden geht Rechberg mit dem einfachen Vorſchlag hinweg, daß ſich darüber die deutſche Regierung mit der fronzöſiſchen Regierung zu einigen hätte. Es iſt Frankreichs Oſt⸗ politik Enttãuſchung in Varſchau Berlin, 29. Dez.(Von unſ. Berl. Büro.) Die Meldungen über die zweifellos verſuchte Annäherung Frankreichs an Sowjetrußland und in noch höherem Grade die zum Ab⸗ ſchluß gekommene franzöſiſch ⸗iſchechiſche Verſtändigung wirken, wie der„B..“ aus Warſchau gedrahtet wird, dort wie Blitze aus heiterem Himmel. Daß es Beneſch,„dieſem Todfeind Polens“, gelungen iſt, einen Freundſchaftsbund mit Frankreich, dem Beſchützer Polens, zu ſchließen, ohne daß Paris ſich dieſerhalb bei⸗ zeiten mit Warſchau ins Benehmen ſetzte, iſt zweifellos die bit⸗ terſte Enttäuſchung, die Neupolen jemals vom franzöſiſchen Buſenfreund erfahren hat. Dieſe beiden Tatſachen bedeuten ſchlecht⸗ weg eine Erſchütterung des ganzen bisherigen außenpoliti⸗ ſchen polniſchen Gebäudes. Italieniſche Stimmen Das franzöſiſch⸗tſchechiſche Bündnis wird von der römiſchen Preſſe als Fortſetzung der Einkreiſung Deutſchlands durch Frankreich und als militäriſche Er⸗änzung der Allianz, des bisherigen franzöſiſch⸗tſchechiſchen Luftabkommens. Wirtſchaftlich trete die böhmiſche Eiſeninduſtrie dem franzöſiſchen Komplex bei, der ſo ſeine Kräfte zur Beherrſchung Europas erwei⸗ tere. Der faſziſtiſche„Corriere Italiano“ findet, die Allianz ſei auch gegen Italien gerichtet. Prager Beruhigungspulver Der„B..“ wird aus London gedrahtet, daß die tſchecho⸗lowa⸗ kiſche Regierung durch einen ihr nahe ſtehenden Journaliſten dem „Daily Telegraph“ erklären ließ, daß die neuen Abmachungen nichts weiter darſtellen als Formulierung eines ſchon beſtehenden politiſchen Zuſtandes. Die tſchecho⸗ ſlowakiſche Diplomatie habe nichts zu verbergen und werde daher den Vertrag mit Frankreich dem Völkerbund zur Eintragung vor⸗ legen. Das Blatt weiſt ferner darauf hin, daß anſcheinend in der Frage der Reſtaration der Habsburger und der Hohenzollern ein wichtiges Kompromiß zuſtande gekommen die Uebertragung eines dußeie auf franzbſiche athien z 19¹ ſei, in dem Frankreich ſich verpflichtet habe, trotz der Symp Poincares für ein ungariſches Königstum der Habshurger niemal die Reſtauration der Habsburger zuzugeben, während die Tſchechei! Neue verſchleppungsmanöver in Paris aber gar nicht abzuſehen, wie unter den gegenwärtigen Verhältniſſen eine Gr undlage für eine gerechte Bewertung gefunden wer⸗ den ſoll. Die deutſchen Aktiengeſellſchaften haben im Joahre 1913 bei einem Nominalkapital von 17,4 Milliarden Mark einen Kurswert von 30,7 Milliarden gehabt. In der Nachkriegszeit iſt der Kurswert der deutſchen Aktien in Goldmark umgerechnet, infolge der Markent⸗ wertung ſtark zurückgegangen und er hat außerordentlichen Schwan⸗ kungen unterlegen. Ueber den gegenwärtigen geringen Wert der deutſchen Aktien iſt man ſich auf der Gegenſeite auch im Klaren, wie aus einer Bemerkung Poinacres in einer Rede vor einiger Zeit hervorging, in der er mit Bezug auf dieſe Induſtriebe⸗ teiligungsfrage darguf winwies, daß die deulſchen Aktien zur Zeit nur einen geringen Goldwert haben. Würde man ſich deutſcherſeits auf die Rechbergſchen Pläne einlaſſen, ſo könnte mit Sicherheit erwartet werden, daß der 30prozentige Anteil an den deutſchen Unternehmun⸗ gen für ein Butterbrot hergegeben werden müßte, ohne daß die deutſche Reparationsſchuld dadurch nennenswert herabgeſetzt würde, daß aber andererſeits ein weſentliches Aktivum der wirtſchaft⸗ lichen Zukunft Deutſchlands damit verloren gegangen wäre. Aus der großen Zahl von Einwendungen, die vom deutſchen Standpunkt aus gegen die Rechbergſchen Pläne zu erheben ſind, ſoll hier nur noch darauf hingewieſen werden, daß es vom Standpunkt der Selbſtändigkeit der deutſchen Wirtſchaft ganz unerträglich iſt, 30 Prozent der Aktien in die Hände Frank⸗ veichs zu legen, das, wie die Erfahrungen an Rhein und Ruhr zeigen, bewüßt auf die Lahmlegung und Zerſtörung der deutſchen Wirtſchaft ausgeht. Dilatoriſche Behandlung des Prioritätsbegehrens In einer halbamtlichen Mitteilung der Hoͤvasagentur über die Frage der amerikaniſchen Nahrunasmittelkredite für Deutſchland beißt es: In alliierten Kreiſen ſcheine man im allae⸗ meinen der Auffaſſung zuzuneigen. daß dieſe Zuſtändiakeitsfrage keine ſofortige Löſung erfordere. da ſa die Repko mit der Berichterſtattung über die Angelegenheit unverzüalich den Garantie⸗ ausſchuß betraut habe. Erſt wenn man über den tatſächlichen Be⸗ darf Deutſchlands und ſeine tatſächlichen Vorräte an Brotgetreide und Speifefetten unterrichtet ſei, kömmten die alliierten Regierungen und die Reparationskommiſſion zweckentſprechend ihre Entſcheidungen treffen. 5 England und die Sachverſtändigenausſchüſſe Die enaliſchen Blätter beſchäftigen ſich lebbaft mit der Fracke. weſches die er ſte Aufgabe des Sachverſtändigenkomitees ſein werde. Die„Times“ weiſt darauf hin. daß die Sachverſtändigenaus⸗ ſchüſſe zunächſt feſtzuſtellen haben werden. welche Wirkung die fran⸗ zöſiſche Politik im Ruhrgebiet auf Deutſchlands gegenwärtige Finanz⸗ lage hat. Der Ausſchuß müßſte vor allem diejenigen Fragen klären. auf die Deutſchland bisher keine klare Antwort von Frank⸗ reich erhalten konnte, nämlich inwieweit die deutſche Regierung vpoli⸗ tiſch und wirtſchaftlich über das Ruhrgebiet verfügen und imſtande ſein werde, auf dieſe Wirtſchaftsauelle als eine Stütze ihrer Finanz⸗ volitik zu rechnen. 8 Der amerikaniſche Standpunkt „Dafly Mail“ meldet aus Newnork, daß die beiden amerikaniſchen Vertreter in den Unterſuchunasausſchüſſen der Reparationskommiſ⸗ ſion, Owen Poung und General Dawes, heute von Amerika nach Europa abgereiſt ſind. Mouna erklärte:„Unſere Bemühungen werden darauf hinzielen, die Vertreter zu einem gemeinſamen Einvernehmen zu bringen. Wir wollen einen aufrichtigen und gerechten Meinungsaustauſch mit den übrigen Vertretern.“ Poung ſieht die Fragen, mit denen ſich die Repko⸗Ausſchüſſe befaſſen müf⸗ ſen, nur vom kaufmänniſchen Standpunkt an und hofft, daß man an ſie in dieſem Geiſt herantreten werde, entſchloſſen, bald eine fruchtbare Löfung herbeizuführen. ebetee 82 die Verpflichtung übernommen hat, ſich einer Reſtauratſon der Hohenzollern und dem Anſchluß von Deutſch⸗Deſterreich an Deutſch⸗ land wirkſam zu widerſetzen. Deutſche nach der Teufelsinſel! Berlin, 29. Dez.(Von unſ. Berl. Büro.) Der„B..“ wird aus Paris gedrahtet: Nach einer Mitteilung des„Eclair“ befanden ſich unter den 15 Strafgefangenen, die geſtern nach St. Martin de Rs verbracht wurden, um dort die Ueberführung nach der franzö⸗ ſiſchen Strafkolonie Guyana bezw. der Teufelsinſel zu erwarten auch drei Deutſche, nämlich ein Kaufmann, der Prokuriſt einer Induſtrieunternehmung und ein Ingenieur, die alle drei von den Kriegsgerichten im Ruhrgebiet wegen„Sabotage“ verurteilt worden waren. Frankreich beabſichtigt alſo, drei Deutſche, denen keinerlei un⸗ ehrenhaftes Verbrechen vorgeworfen werden kann, in eine fran⸗ zöſiſche Strafkolonie zu verſchicken, die zu den berüch'igſten Menſchen⸗ gefängniſſen der Welt gehört. Es iſt zu erwarten, daß das Aus⸗ wärtige Amt ſogleich in Paris Schritte unternehmen wird. Das düſpeldoefer Arteil Eine bezeichnende engliſche Skimme Die offiziöſen Berliner Auslaſſungen über die Urteile des fran⸗ zöſiſchen Kriegsgerichts in Düſſeldorf finden in der Londoner Preſſe Bea 35 einem„Schlimmer als der Rote Sonntag“ über⸗ ſchriebenen Leitartikel führt der„Star“ aus, die ſchändlichen Er⸗ eigniſſe des Roten Sonntags würden übertroffen durch das Urteil des franzöſiſchen Kriegsgerichts über die Grüne Polizei. Die Se⸗ paratiſten, die nach den Beobachtungen der britiſchen Augen⸗ zeugen die direkte Urſache der Unruhen waren, ſeien vollkom⸗ menfrei ausgegangen während man harte Urteile gegen die Ver⸗ treter von Geſetz und Ordnung ausgeſprochen habe. Die franzöſi⸗ ſchen Beſatzungstruppen hätten zyniſch bei Seite geſtanden, als die Anführer entwaffnete Mitglieder der grünen Polizei mit Eiſen⸗ ſtangen totgeſchlagen habe. Ein neuer Sabolageprozeß in Aachen Wie das„Echo du Rhin“ aus Aachen meldel, bhat dort ge⸗ rn vor dem belgiſchen Kriegsgericht der Prozeß gegen den deut⸗ „ſchen Mentzel und ſeine Mitangeklagten megen Eiſendahnſabotag⸗ begonnen. er Gonon Badische Neueſte Nachrichlen Der Sport vom Sonntag— Aus Zeit und Leben mit Mannheimer Frauen⸗Seitung und Mannheimer Muſik-Seitung Verkaufspreis 100 Millfſarden Mark 1923— Nr. 598 tzoig preiſe nach Tarif, dei vorauszahtung pro ein⸗ für Rügemeine Rnze gen.40 Soldmore Reklamen 1,20 Goldmark. zur Anzelgen an beſtimmten Tagen Stellen und Rusgaben wirs keine berantwortung uber⸗ nommen. Höbere Stwall Streike, Setriebsſtörungen uſw. derechtigen zu keinen Erſatzanſpüchen kür ausgelallene oder beſchränkte Rusgaden oder ür verſpätete Nufnahme von an⸗· zeigen. Rufte. ö. Fernſpr. obne Sewäbr. Serichtsſt. Mannbelm. Kückblick und vorſchau Deulſchlands Ktrankheitsgeſchichte— Düſſeldorf— Die Kriſis des franzöſiſchen Franken— Deutſchlands Rettung aus Inflationsnot— Vorbedingungen der auswärligen Polikik— Friedrich der Große als Jührer „Es iſt richtia. daß wir Dentſche nicht im Zuſammenhana mit der Geſchichte unſeres Volkes ſtehen. Aber worin liegt der Grund? Weil dieſe Geſchichte reſultatlos war. weil wir uns nicht als Produkte ibres oraaniſchen Verlaufs betrachten können, wie z. B. die Englän⸗ der und Franzoſen. ſondern weil das. was wir freilich unſere Ge⸗ ſchichte nennen müſſen. nicht unſere Lebens⸗, ſondern unſere Krankheits aeſchichte iſt.“ Anders als die Zeitgenoſſen Hebbels. auf die die Einganasworte des vorſtebenden Eintraas in ſein Tage⸗ buch 1847 gemünzt waren. ſtehen wir heutigen Deutſchen im enaſten Zuſammenbana mit der Gegenwartsgeſchichte. Freilich haben uns neun Krieasſahre, angeblich unterbrochen durch einen erpreßten Be⸗ truasfrieden, feinfühlig und hellhöria gemacht für die offenen und verſteckten Symptome unſerer Leiden. deren Aufzählung und Be⸗ ſchreibung viele Seiten des deutſchen Krankheitsjournals ausfüllen. Auch die Ueberſichten an dieſer Stelle kommen dem rückwärts nach⸗ vrüfenden Blick wie ein ewiges Einmaleins vor: Reparationen und aber Reparationen, und im Zuſammenhana damit die Ruhrkriſis und die Gewaltpolitik Frankreichs gegen Deutſchland, die das ganze Jahr des Unheils 1923 ausgefüllt haben, von Monat zu Monat, von Woche zu Woche. von Taa zu Taal Und wer es ſchier vergeſſen konnte im Erleben des Friedensfeſtes der vergangenen Tage. der wird gewalt⸗ ſam wieder daran erinnert, daß der ekle Weichſelzopf volitiſcher In⸗ trigen noch immer nicht geſäubert oder gar beſſer ganz beſeitigt wor⸗ den iſt: Am Weihnachtsabend der abermalige deutſche Entwir ⸗ runasverſuch in Paris und Brüſſel und an den Feſttagen ſelbſt und am Tage darnach der Düſſeldorfer Proze ß. deſſen Urteil ſich dem des Krupp⸗Prozeſſes in Werden würdia an die Seite ſtellt. Kein Ausdruck der deutſchen Sprache iſt ſcharf genug, um das Weſen und die Bedeutung dieſes Juſtizmordes zu brandmarken. Das Urteil muß jeden Deutſchen wie ein Peitſchſchlag treffen. Es hilft nun einmal nichts: zwiſchen deutſchem und franzöſiſchem„Rechts⸗ bewußtſein“ klafft ein Abarund, der einfach unüberbrückbar i. Der Franktireur, der obne ſelber Soldat zu ſein, den deutſchen Wehr⸗ machtsangehörigen beimtückiſch niederknallt oder ſonſtwie feige er⸗ mordet, wird von der franzöſiſchen Oeffentlichkeit als Held gefeiert und mit der Ebrenleagion ausgezeichnet. Seine vorbildliche„Ruhmes⸗ tat“ kommt womöalich noch in die franzöſiſchen Schulleſebücher. Der deutſche Poliziſt. der, was doch ſchließlich nicht unerheblich ſein dürſte, der amtliche Vertreter der Schutz⸗ und Sicherheitsbehörde iſt, muß ſich wegen Mordes(1) und Totſchlaas verantworten, weil er in der Notwehr zur Waffe geariffen hat gegen das ausgeſucht übelſte Ge⸗ ſindel, das unbehelliat. von den ſonſt ſo änaſtiichen und beſorgten Be⸗ ſatzungsbebörden bewaffneten Unfua und ſchlimme Miſſetaten ver⸗ üben darf. Noch gemeiner, als im Krupp⸗Prozeß, iſt diesmal die Juſtiz zur politiſchen Dirne berabaewürdiat worden. Weil die Se⸗ varatiſten ſich den franzöſiſchen Zielbeſtrebungen aufs beſte einfügen und weil ſie teuer bezahlt werden. mußten ſie geſchützt werden. und deshalb wurden Schuld und Unſchuld, Wolf und Lamm mit Ge⸗ walt vertauſcht, ſodaß am Ende ein volitiſcher Tendenzprozeß heraus⸗ kam. wie er nur im Lande des Dreufuß⸗Skandals denkbar iſt Die ganze, hohle Theatralik des Gerichtsverfahrens enthüllt nur das eine: Die arinſende Fratze des Nechts und Gerechtiakeit“ wie ſie die Sie⸗ aer zelleicht fühlt ſich Poincare veramaßt, in ſeiner morgigen Radio⸗Rede,— ein Verfahren, das er dem deutſchen Reichskanzler ſchleunigſt nachahmt, nachdem er die Wirkſamkeit dieſes ausgezeich⸗ neten Propagandamittels erkannt hat,— das Düſſeldorfer Urteil als Beweis für die„Großmut“ Frankreichs und ſeiner Gerechtigkeitsliebe anzuführen. Vielleicht wird er auch den bedenklichen Stur z des Franken auf neue perfide—— der„Boches“ zurück⸗ führen und eine Betätigung franzöſiſcher ichte wie die in Dütſel⸗ dorf als Mittel zur Hebung des Frankenkurſes befürworten. Un⸗ möglich iſt ja nichts! Dach wäre gewiß mancher Franzoſe lieber für die Aufklärung darüber dankbar, wie es die franzöſiſche Finanz⸗ politik zuwege bringt, trotz der Inflation des Frankens 800 Gold⸗ millionen den Satelliten auf dem Balkan zu leiten, ohne das franzöſiſche Budget aus dem Glei icht zu bringen. Der ſgeben abgeſchloſſene Bündnisvertrag mit der Tſchechei und die ſtändigen Beſuche des„böhmiſchen Veniſelos“, Dr. Beneſchs in Paris haben allerwärrs Aufſehen und berechtigtes Erſtaunen erregt. Hier werden denn doch allzu plump die Karten enthüllt, mag Herr Beneſch auch noch ſo emphathiſch die Miſſion Tſchechines als die der „Verſöhnung“ mit Rußland verkünden. Inzwiſchen haben ſich die tſchechiſchen und oſtgaliziſchen„Inflations⸗Miſſwnare“, nachdem ſie Oeſterreich und Deutſchland abgegraſt haben, nach Frank⸗ reich gewandt, wo ſie nun innſte für ihre Valutaſchiebereien erhoffen. Auch durch ſie erfüllt ſich das Wort der Schrift, daß, wo ein Aas iſt, ſich die Geier ſammeln. Dabei iſt man in Paris nicht etwa blind vor der kommenden Gefahr und weiß ihre Folgen wohl vorauszuſehen und abzuſchätzen. Die Teuerungsdemonſtration der Pariſer Poliziſten, bei der ſogar Blut floß. die teilweiſe ſehr erregten und heftigen Kammerdebatten über die Teuerungszulagen der Beamten, vor allem aber die Warnungsrufe in der Oppoſitions⸗ preſſe ſind gewichtige Belege dafür. Tardieu ſpricht es im„Echo National“ ganz offen unter der bezeichnenden Ueberſchrift„Nach Berliner Muſter“ aus:„Wenn die Dinge ſo weiter laufen, wird noch vor drei Monaten eine neue Inflationskriſe gus⸗ brechen. Man wird dann minderwertiges Papiergeld herſtellen für den Bedarf von jedermann und noch ehe zwei Jahre herum ſind, wird der Franken vielleicht nur noch zwei Sous wert ſein kurz, man wird uns den ſchlüvfrigen Abhang hinunter⸗ gleiten laſſen, auf deſſen Grund bereits Deutſchland und Rußland liegen.“ Geht es aber an die in Frankreich dreimal geheiligte Rente und den Sparſtrumpf, dann wird der Franzoſe an der Stelle gepackt, an der er ſterblich iſt. Dann vermag Poincare noch ſo viele Pillen gegen Erdbeben verabreichen, wie Llond George in ſeiner ſarkaſtiſchen Weiſe gelegentlich ſeiner Amerikareiſe die Sonntags⸗ predigten des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten benannte, das alte, gerade in Frankreich ſehr beliebte Mittel, die Blicke von den inneren Kriſen abzulenken auf auswärtige„gloire“, verfängt dann nicht mehr und Pofncare und der nationaſe Block erleben im Mai Ab⸗ rechnungswahlen! Falſch wäöre es nun, wollten wir auf dieſe Karte alſe unſere Hyuf⸗ nungen ſetzen. Der bevorſtehende Regierungswechſel in En ſard wird vorangſichtlich ganz neus Konſtellaljonen in der W. ſtpolitit ſhaffen. Dieſe wie die Entſchlüſſe der Rep! ⸗Ausſcchiiſſe müſſen wit abwarten, ehe unſere Außenpolitik neue Wege einfhlanen kann. Nacederg die Rentenmark das grünende Land nach der Jyflations⸗ ſintſlan geworden iſt, müßten wir mit allen Kräften bedacht ſein, . bi einer neuen Ueberſchwemmung auszuſetzen. In urſer' Wirtſchaftsgeſchichte wird gerade das Jahr 19⸗3 als das pwier⸗ —— — —— 2 ——— ———..————TT———T7T——T7T————— 1 ** 5 7 2 15 1 8 0 iin 6 1 i 5 1 60 30 2 0 — — iſt, um VBeniſelos nach ſeiner Heimat zurückzuführen, iſt geſtern Verpagtheit. 2. Seite. Nr. 598 maunheimer General ·Anzeiger(ubend · Aus gabe) Samstag. den 29. Dezember 1923 Uberſchüttete in ſchlimmer Erinnerung bleiben und ſpätere Geſchlech⸗ ter werden es als ein grauſiges Charakteriſtikum anſehen, daß wir zeitweilig noch im November für einen Millimeter Eiſenbahnfahrt 20000 Mark bezahlen mußten Heute fließt unſer Leben⸗- ſo ziem⸗ lich wieder ungeängſtigt durch den Kurszettel dahin. Die wohltuende Beruhigung, die trotz Gehaltskürzung und Einkommensdroſſelung, davon ausgeht, bewahre uns vor der Hand vor neuen inneren Kriſen. Jetzt brauchen wir erſt recht alle Kräfte nach außzen, denn in den Erfolgen unſerer auswärtigen Politik beruht vorläufig unſere einzige Heilsmöglichteit Umſo eindrinalicher ſollten in iedem verantwortungsbereiten und ⸗bewußten Deulſchen die Worte Wider⸗ hall finden, die der Reirhsaußenminiſter Dr. Streſemann dieſer Tage in einem Berliner Blatte ausſprach:„Von der Führung der auswärtigen Politik verlangt das deutſche Volk Beſſe⸗ rung ſeiner unerträglichen Lage. Dieſe Forderung erſheint be⸗ gründet denn die gegen uns gerichtete Politik anderer Mähte, die unſere Wiederaufrichtung hinderte, iſt die weſentliche Urſache un⸗ eres Unalücks. Aber bei alledem. mas man von einer aktiven deut⸗ ſchen Außenpolitik verlangt, deren Mittel wie kaum je begrenzt ſind durch unſere Lage ſeit dem Frieden von Verſailles, vergeſſe man nicht das Eine: Eine künftige Wiederaufrichtung un⸗ leres Vaterlandes wird nicht erfolgen durch Maßnahmen auf dem Gebiete der Währung, der Produktion, der Wirtſchaftsverträge oder volitiſcher Abmachungen mit anderen Völkern, wenn nicht an der Snitze einer ſolchen Entwicklung die ſittliche Wiederge⸗ burt des Volkes ſteht. das lernt das Große groß. das Kleine klein zu ſehen, das das„Ich“ klein. den Begriff Staat und Vaterland groß ſchreiben muß. Dann wird es ſich auch in eine Zeit zu füren Verſtehen. in weſcher der Begriff Staat ihm oft als brutol enfgegen⸗ tritt. weil der Staat leben muß, auch wenn er über das Sßhick⸗ ſal des Einzelnen hinwesſchreitet. Nur in einer Geſinnung, auf der einſt Preußen ſeine ſiitlihe Wiedererhebung aufbaute, konn auch bei uns eine Wiederaufrichtung unſeres Landes und Volkes erfolaen.“ Wie einſt Preußen! Unwillkürkich denken wir an Männer wie Bismarck. Stein und Hardenberg. vor allem aber an den großen König. Wie immer ſeit neun Jahren, ſo gilt auch diesmal und norousſichtlich nch an mancher Jahreswende ſeine Mahnung vom Neujahrstag 1757:„Es wird das Jahr ſtark und ſcharf hergehen Aber man muß die Oßhren ſteiff halten und jeder. der Ehre u. Liebe für das Vatterlandt hat, muß alles daran ſetzen!“ Kurt Fischer Goldlshne und Arbeitszeit im Nuhrgebiet Wie die„Köln. Zig.“ aus dem Ruhrgebiet erfährt, iſt am Donnerstag unter dem Vorſitz des Reichs⸗ und Siaatskommiſſars Mehlig in Eſſen zwiſchen den Zechenverbänden and den Ange⸗ ſtelltenverbänden über die Gehalksfrage(Goldgehalt) und über die Arbeitszeit verhandelt worden. Da di⸗ Angeſtelllenvertreter mit den von den Arbeitgeberverbänden angeſetzten Goldgehältern nicht zufrieden waren, kam auch keine Einigung über die ver⸗ mehrte zuſtande. Nun wird der Reichs⸗ und Staats⸗ zommiſſar in beiden Fällen einen Schiedsſpruch abgeben. Ebenſo haben die zwiſchen den Zechenverbänden und den Berg⸗ arbeiterverbänden über die vermehrte Arbeitszeit in den Kokereien geführten Verhandlungen bisher zu keinem Ergebnis geführt. Durch Schiedsſpruch vom 30. Nov. war der Geſamidurchſchnittslohn des Bergarbeiters auf.20 Mk. für die Schicht, feſtgeſetzt worden. Dazu kam eine Teuerungszulage von.50 Milliarden= 15 Proz. des Goldmarklohns. Dieſe Teuerungszulage iſt inzwiſchen auf 10 Prozent herabgeſetzt worden: Viele Zechen haben nun erklärt, ſi: könnten nur mit Mühe die Goldlöhne aufbringen, wenn nicht in den Bächſten Wochen die Teuerungszulage ganz wegfalle. Gegen dieſen beabſichtigten Abbau wehren ſich die Bergarbeiterverbände. Degoulle über die Lage Der„Daily Telegraph“ meldet, daß General Degoutte in einem Bericht an die franzöſiſche Regierung ſeiner beſonderen Befriedi⸗ gung über die Entwicklung der Lage im Ruhrgebiet Ausdruck gab. Degoutte behauptet, daß 130 000 deutſche Eiſenbahner ihre Wiedereinſtellung beantragt hätten, von denen 54 000 wieder einge⸗ ſtellt worden ſeien. In den letzten Tagen ſeien 11 000 Waggons Kohlen abtransportiert worden. venielos Rückkehr Die griechiſche Abordnung, die nach Frankreich geſandt worden in Paris angekommen. Bei einem Frühſtück, das ſie zu Ehren Veniſelos gab, erklärte dieſer, er verzichte nicht auf ſeinen Ent⸗ ſchluß, ſich ſpäter aus dem politiſhen Leben zurückzuziehen. Er kehre vorläufig nach Athen zurück, um in der Kammer das Wort zu ergreifen. Er werde den Verſu⸗h machen, dem Lande die Riche zu geben, durch Einſetzung einer Regierung. die eine ſtarke Meh⸗⸗ heit im Lande habe. Die Abreiſe von Veniſelos nach Marſellle iſt guf heute feſtgeſetzt. Jum Untergang des„Dixmufden“ Eine franzöſiſche Flotille iſt in die Gewäſſer von Sizilien abgegangen, wo der Leichnam des Kommandanten gefunden wurde, um dort Nachforſchungen aufzunehmen. In den Pariſer Marinekreiſen hat man die Hoffnung noch nich, aufgegeben, daß es wenigſtens einem Teil der Beſatzung gelingen könnte, ſich mit Hilſe der an Bord befindlichen Fallſchirme und Schwimmweſten an die Küſte zu retten. Die vorgänge in Japan Nach einer Havasmeldung aus Tokio iſt der Urheber des Attentats gegen den Kronprinzen ein junger Siudent, der er⸗ klärt, er habe auf eigene Fauſt gehandelt und ſei ohne Komplizen. — Nach einer weiteren Havasmeldung aus Tokio wurde der Außen⸗ miniſter Gota der mit dem Kabinett zurückgetreten iſt, ſozialiſtiſcher Tendenzen beſchuldigr, ſeitdem er den Sowfetvertreter Jaffe aufge⸗ fordert hatte, nach Japan zu kommen. Sein Haus wird aus Furcht vor einer ſozialiſtenfeindlichen Kundgebung von der Polizei bewacht. Kleine politiſche Mitteilungen Wieder die Militärkontrolle. Wie Pertinax im„Echo de Paris“ mitteilt, wird ſich die Botſchafterkonferenz in ihrer nächſten Sitzung erneut mit der Frage der Militärkontrolle in Deutſchland beſchäftigen „Keine engliſche Interventinn in München. Das füdiſche „Echo“ hatte berichtet, daß der britiſche Generalkonſul in München bei der baheriſchen Regierung wegen der Judenausweiſungen aus Bayern vorſtellig geworden ſei. Dieſe Nachricht iſt wie jetzt aus Möünchen halbamtlich berichtet wird, falſch. Engliſche Staatsan⸗ gehörige wurden zudem von den Ausweiſungen nicht betroffen. Cetzte Meldungen Die Gebühren der Gerichte „Berlin, 29. Dez. Dem Amtlichen Preußiſchen Preſſedienſt zufolge werden am 1. Januar 1924 die Gehühren des deut⸗ ſchen Gerichtskoſtengeſetzes in bürgerlichen Rechtsſtreitig ⸗ keiten, Konkurs⸗ und Strafſachen ſowie die Gebühren des preußiſchen Gerichtskoſtengeſetzes in Angelegenheiten der freiwilligen Gerichts⸗ barkeit, ferner die Gebühren der Notare in Gold berechnet. Die Gerichtsgebühren wie die Gebühren der Notare wurden ganz erhehlichermößigt. Berlin, 29. Dez. Eine Liebestragödie ſpielte ſich heute nachmittag im Nordoſten Berlins ab. Der 55jährige, verheiratete Arbeiter Wilhelm Tuhlke verſuchte die 42jährige Witwe Brunow, mit der er früher ein Verhältnis hatte, in ihrer Wohnung N er⸗ ſtechen. Als er durch die herbeieiſenden Kinder der Frau an ſeinem Vorhaben verhindert wurde. erſtach er ſich ſelbſt. Die her⸗ beigerufene Polizei fand Tuhlke beſinnungslos in ſeinem Blute liegen; er ſtarb auf dem Wege nach der Rettungswache. Rockenhauſen, 29. Dez. Bezirksamtmann Dr. Beck wurde am 2. N von den Sonderbündlern verbaftet ulnd nach Spener agebrgcht. Paris, 29. Dez. Havas berichtet, der Miniſter des Aeußern habe den Goſandien der acht Mächte, die das Protokoll von 1901 unterzeichnet haben, mi'geteilt, China lehne das franzöſiſche Verlangen ab, die Enlſchädigungszahlungen aus dem Boxeraufſtand in Gold zu zahlen. Budapeſt, 29. Dez. Von den Opfern des Cſongrader Bo m⸗ benattentates iſt geſtern auch der 19jährige Sohn des Bank⸗ direktors Wolff geſtorben. Nach den neueſten Nachrichten ringen noch etwa 5 Perſonen mit dem Tode, während über 20 Perſonen ſchwer. doch nicht lebensoefährlich verletzt ſind. Ueber die eigent⸗ lichen Täter iſt nichts bekannt. Hongkong, 29. Dez. Reuter meldet aus Hongkong: Der briti⸗ ſche Dampfer„Mydranger“ wurde auf der Fahrt nach Swatan von chineſiſßen Seeräubern, die ſich als Paſſagiere eingeſchifft hatten, in Beſitz genommen. Das Schiff ſtrandete in der Biasbucht. Die Seeräuber entkamen nachdem ſie das Schiff ausge⸗ plündert hatten. Menſchen ſind nicht ums Leben gekommen. Neues aus aller Welt — Schweres Bootsunglück auf dem Main. In Dettelbach bei Würghurg ereignete ſich ein ſchwerer Unglücksfall. Die den Verkehr über den Main bermittelnde Fähre ſank infolge Ueber⸗ laſtung. Sechs von den 13 Inſaſſen fanden den Tod in den Wellen. Nach dem„Fränkiſchen Kurier“ trug ſich der Unfall in der Dunkelheit zu, wodurch die Rettungsarbeiten ſehr erſchwert wurden. — Der kriegsblinde Bettler. Eine turbulante Szene ſpielte ſich dieſer Tage vor dem Bahnhof Friedenau⸗Wilmersdorf ab. Dort ſtand ein kriegsblinder Bettler mit ſeinem Führerhund, geſchmückt mit dem Kriegsblindenzeichen, mehreren Orden und dem Verwundetenabzeichen. Die Gaben floſſen dem armen Blinden reichlich zu. Plötzlich trat ein junger Mann auf den Blinden zu und rief:„Du Strolch, du biſt ja gar nicht blind!“ Dieſe Worte bewirkten Wunder, denn ſiehe, der Blinde erhielt in derſelben Sekunde ſein Augenlicht wieder und wurde ſehend. Er hob ſeinen Stock und hieb auf ſeinen Widerſacher ein. Zum großen Ver⸗ gnügen des zahlreichen Publikums, das ſich aber paſſiv verhielt, entſpann ſich eine ſolenne Keilerei zwiſchen den beiden, die beendet wurde, als der Ruf ertönte: Die Grünen kommen! Stolz erhobenen Hauptes ging der ſehendgewordene Kriegsblinde in das neben dem VBahnhof belegene Zigarrengeſchäft, kaufte ſich einige dicke Zigarren. zündete ſich eine an, trat dann vor die Tür und paffte heraüsfordernd der Menge inz Geſicht. Das war den Leuten doch zubiel. Im Nu fielen ſie über ihn her, und jetzt bezog er ſo fürchterliche Keile, daß er blutüberſtrömt 17 57 menbrach. Die erregte Menge hieb aber immer weiter auf ihn ein, bis er von Schutzpoljziſten befreit und nach der Wache gebracht wurde. Von dort aus mußte der Betrüger den Weg nach dem Landwirtſchaſt Die Beſteuerung der Landwirtſchaft Nach der zweiten Steuernotverordnung bildet bei allen wich⸗ tigen Steuern der Wehrbeitragswert die Grundlage für die Steuererhebung von der Landwirtſchaft. Da die Wehrbeitragswerte jedoch auf der Grundlage der Ertragsver⸗ hältniſſe der einzelnen Betriebe in der Vorkriegszeit feſtgeſtellt ſind und dieſe Ertragsverhältniſſe ſich ſeither ſtark geändert haben, ſind in der Steuernotverordnung Berichtigungen der Wehrbeitrags⸗ werte vorgeſehen, um eine gleichmäßige Belaſtung aller Steuerpflich⸗ tigen zu erreichen. Bei unveränderter Anwendung des Wehrbei⸗ tragswertes müßte die Landwirtſchaft Steuern entrichten, die zum Teil das Vielfache der von andern Betrieben geforderten Steuer be⸗ tragen und insbeſondere bei bäuerlichen Wirtſchaften in Süddeutſch⸗ land über den nachweisbaren Reinertrag hinausgehen würden. Vom Beginn der Verhandlungen über die Steuerverordnung an, haben die Vertretungen der Landwirtſchaft die Berichtigung der Wehrbeitrags⸗ werte gefordert. Da im Intereſſe des ungeſtörten Fortganges der landwirtſchaftlichen Produklion eine beſchleunigte Klarſtellung erforderlich erſcheint, fordert jſetzt der deutſche Landwirtſchaftsrat laut Mitteilung der„Landwir⸗ſchaftlichen Wochenſchau“, daß der Reichsfinanzminiſter unverzüglich in Verhandlungen über dieſe Frage mit den landwirtſchaftlichen Berufsvertretungen eintritt. Für die Landwirſchaft wäre dies zunächſt der Kernpunkt des ganzen Steuer⸗ nroblms. Der Miniſter würde eine ung⸗heuere Verantwortung auf ſich laden wenn er die Berichtigung der Wehrbeitragswerte, nachdem ihm durch den Artikel 2 der zweiten Steuernotverordnung vorge⸗ ſchriebenen Richtlinien allein dem Ermeſſen der Finanzbehörden überlaſſen wollte. Beamtenabbau Zu dieſer Frage wird uns aus Lehrerkreiſen geſchrieben: Die in No. 582 des General⸗Anzeigers veröffentlichte Eingabe des Vereins Frauenbildung— Frauenſtudium an den Miniſter des Kultus und Unterrichts gegen die den verheira⸗ teten Lebhrertnunen zugegangene Kündiaung darf nicht un⸗ widerſprochen bleiben. In dieſer Eingabe wird in beweglichen Wor⸗ ten über die bevorſtehende„rückſichtsloſe“ Entlaſſuna der verheirateten Lehrerinnen geklagt und zum Schluſſe der Hoffnung Raum gegeben. es könnte ſich vielleicht doch noch die Belaſſung folcher Lehrerinnen im Amt ermöglichen laſſen. Nun wurde allerdings in der Reichsver⸗ faſſung von 1919 den weiblichen Beamtinnen das gleiche Recht wie den Männern garantiert. Aber wenn ſetzt bei der furchtbaren Not⸗ lage des Reiches der Beamtenabbau auch auf dem Gebiet der Schule Opfer fordert, ſo iſt es wohl für weite Volkskreiſe ſelbſtperſtändlich, daß man zunächſt die verheiratete Lehrerin abbaut. Es wird im Ernſte niemand davon überzeugt werden können, daß alle von der Entlaſſung betroffenen Lehrerinnen dadurch„in eine ſehr ſchwierige Lage geraten.“ Sie haben ja alle ihre Männer, die doch nach heutigen Begriffen als Ernährer der Familie angeſehen werden müſſen. Doppelverſoraungen aber ſollten im ſozialen Volksſtaat. ſo weit eben dieſer die Laſten zu tragen hat, keineswegs geduldet wer⸗ den, beſonders in einer Zeit nicht, wo ſo viele um ihre Exiſtenz zu kämpfen haben. Wir ſind heute ſchon davon überzeugt. daß die arundſätzliche Aenderung der einſchlägigen Verfaſſungsbeſtimmung nur eine Frage der Zeit ſein kann. Der Hinweis darauf, die ver⸗ heirateten Lehrerinnen hätten„die ganze Lebenshaltung ihrer Fa⸗ milie auf die Tatſache des Mitverdienens eingeſtellt“. kann erſt recht nicht als Grund für ihre Belaſſung im Amt ins Feld geführt werden. Sie müſſen ſich eben daran gewöhnen. mit einem Einkommen haus⸗ zuhalten, wenn die Umſtelluna für den Anfang auch ſchwer fal⸗ len ſollte. Die etwa unter den Abbau fallenden noch rüſtigen F a ⸗ milienväter von 60 Jahren oder wenia darüber müſſen ſich ja auch damit abfinden, wenn zwingende Sparmaßnahmen des Staates ihre Zuruheſetzung fordern. Bei dieſer Gelegenheit ſei hier an Ausführungen des Schulboten für Heſſen erinnert, die dieſer im Frühjahr 1923 zur arundſätzlichen Frage der„Verwendung der verheirateten Lehrerinnen im Schul⸗ dienſt“ gebracht hat. Nachdem zunächſt auf einen Argt hingewieſen wurde, der mit einer Lehrerin verheiratet iſt, beißt es wörtlich: „Noch ſchlimmer ſteht aber die Sache. wenn ein Volkserzieher mit einer Volkserzieherin verheiratet iſt. und dieſe bleibt im Dienſt. Man ſollte meinen. ein Lehrer habe ſoviel ſittliches Gefühl. ſeine Frau voll und ganz zu ernähren und es nicht zu dulden, daß ſie unſerem Nach⸗ wuchs eine Stelle weanimmt. Von einer Lehrerin ſollte man er⸗ warten. daß ſie im Falle ihrer Verheiratuna ſoviel moraliſche Kraft hätte, nur Hausfrau und Mutter ſein zu wollen. Aber auch vom Staate iſt es ein Unrecht. einer Familie zwei Gehälter zu zoh⸗ len und auf der andern Seite unſeren Nachwuchs darben zu laſſen.“ Dieſer Meinuna ſind ſelbſt auch viele Lehrerinnen. Die ſetzt in Frage kommenden Lehrerinnen hätten ſchon im Jahre 1920, als die nicht definitiven verheirateten Lehrerinnen entlaſſen wurden, ſoviel ſoziales Mitgefühl weniaſtens für ihre jungen. auf Anſtellung wartenden Mitſchweſtern bekunden ſollen, daß ſie freiwillig aus dem Schuldienſt ausgetreten wären. In der Eincabe wäre noch manches zu ſagen: wir wollen uns aber für heute auf vorſtehende Darleaungen beſchrän⸗ ken in der beſtimmten Erwartung. daß das Miniſterium des Kultus und Unterrichts ſich durch ſolche Gründe. wie ſie der Verein Frauen⸗ bildung—Frauenſtudiüm für Beibehaltung der verheirateten Ley⸗ rerinnen ins Feld führt, nicht beirren laſſen wird, die für notwen⸗ Alexanderplatz antreten. dig erachteten Maßnahmen konſeauent durchzu⸗ kübhren. + Ein altes Lied Jens Le: ſſen Der junge Fiſcher blickte erwartungsvoll den Weg entlang. der binterm Deich unter den blühenden Obſtbäumen entlang führte. Er wußte, daß Hanne Holl ihn kommen würde. wie ſie ihn jeden Tag aing, wenn ſie vom Feld zurückkam. Und er hatte Vertrauen zu dem ältlichen Mädchen, ſie hatte immer etwas Bemutterndes für ihn, den Waiſen gehabt. Jetzt, da ſeine Seelennot ſo recht unerträglich gewor⸗ den war. batte er beſchloſſen, einmal bei ihr anzuklopfen: vielleicht würde ſie ihm einen Wink geben. wie's mit ihrer Schweſter war. Der Frühlina blühte aus allen Knoſpen, ſchneeweiß und blaßrot ſtrömten die Bäume ineinander und hüllten den Himmel ein. Eine einzige Blütenpracht war rinasum, die leiſe ſummend und wiegend ſich über die Erde ſchloß. Bis oben zum Deichrücken beſchatteten die duftenden Wipfel das Marſchland. Der junge Fiſcher brachte die Pfeife in Gana und blickte wieder wartend den Wea entlana. Das Mädchen kam noch nicht. Da wan⸗ derten ſeine Gedanken zurück, er ſah den Tag. da er nach vielen Jah⸗ ven ins Dorf heimkehrte, ſah, wie er Mutter Holl aufſuchte und wie Hanne ihm mit hochrotem Kopf entaegen kam.„Biſt du endlich wie⸗ dergekommen. Peter?“ Ihre Augen lachten ihn an. ſo hell, daß ſie faſt in Tränen übergingen. Ihre Schweſter jedoch. um die der Fiſcher ll die Jahre gewartei hatte, war nicht dabei geweſen. Erſt ein paar Tage danach hatte er ſie geſehen. Aber ſie war von einer verzaaten Sprödigkeit: nur wenn die Erinnerung an alte Stunden wiederkam, an die Kindergedanken, wo ſie zu dritt ihre Welt geweſen waren, murde Vergangenes wieder lebendig. Und ſie faßten ſich an und tanzten Ringelreihen wie einſt und hätten ſich ausſchütten können vor Lachen über ihre Jugend. Die alte Holl ſah den Fiſcher gern kommen, das wußte er; maruin blieb Marie ihm fern. wo er ſie ſuchte, warum wich ſie ihm aus. war er allein im Haus. Durch die Blüten alitt ein Schatten, die Sonne war hinter dem Deich geſunken. Aber das Blühen und Summen und Duften ward nur um ſo emſiger. der Frühlina ließ nicht nach zu gären und zu brauſen und in die warme Dämmeruna zu locken. Und der Fiſcher dachte an die Jahre. die er auf Marie Holl gewartet hatte, es dränate urd lie nicht ab von ihm. Er ſyürte, er mußte mit jemand über ſein Hers frrechen wit einem. der helfen und vielleicht ein wenia für ihn ſorden koyrte. Dern der Fiſcher war ein wactalſiger Burſch, aher wenn er an ſeine Herzliebſte dachte. war er eitel Kleinmut und Ein Schritt kam unter den Bäumen enilang, eine raſche Mäd⸗ enceſtalt und dann., als Warnecke im Weg ſtand, ein dunkelrotes Aufalühen. Der Fiſcher mußte juſt die Pfeife anzünden, er nickte und wußte nicht recht, wie er beainnen ſollte. „Ja, Deern, ich hab hier gelauert, ich dacht mir ſchon, daß du vorbeikämſt.“ Die andere wußte nicht recht, ob ſie bleiben oder gehen ſollte. ihre Schultern hoben und ſenkten ſich, ihre Augen blieben am Boden. „Kannſt nicht zu uns kommen?“ „Können ja auch mal hier draußen ſchnacken!“ Eine Erwariung lag über ihr. ein wenig furchtſam, aber voll alückſeliger Heimlichkeit. „Denk doch. wenn uns einer ſiebt.“ Dem Fiſcher wars noch nicht in den Sinn gekommen. daß jemand ſich darüber wundern könnte. Die Frage verwirrte ihn. Ich dacht, weil wir doch wie Kameraden ſind,“ begann er etwas unſicher. Ja Peter.“ Er ſenkte die Stirn, etwas in den Augen des Mädchens traf ihn ſeltſam, ein Schelm. der ihm entgegenwartete. Er wurde verſtört. fühlte, daß das Mädchen etwas Glückliches um ſich breitete wie ein feſtliches Gewand. „Ja, ich ſaa, weil wir doch wie alte Kameraden ſind—“ „Was willſt du mir denn ſagen. Peter?“ Die Stimme war ſehr weich: ſie aingen lanaſam weiter. die Augen ſuchten den Weg voran, der wie ein weißer Teppich von Blütenblättern war. Der Fiſcher begann ſtotternd:„Es iſt wegen deiner Schweſter, Hanne, und ich wollts von dir wiſſen—“ Er horchte auf, es war, als hätte ſie erſchrocken ein Wort ſagen wollen.„Sieh mal, weil ich ſie gern hab und dachte, du hätteſt es ge⸗ merkt. deshalb wollt ich fragen.“ Das Mädchen war ſtehen geblieben, ihre Hand lehnte an der Rinde eines blühenden Apfelbaumes. Ihr Geſicht war ſtill gewor⸗ den. eingefallen, wie nach einer Krankheit. Der Fiſcher ſah es und fürchtete, er hätte zuviel gefragt. Aber er wollte ein Ende machen. es mußte heraus. „Willſt du's mir nicht ſagen. Hanne?“ „Doch.“ kam es leiſe zurück. „Biſt du böſe, daß ich dich fraate?“ „Nein, es war vielleicht aut. daß du mich fraateſt!“ Sie aing ein vaar Schritte und blieb wieder ſtehen. Es dunkelte raſch. die blühenden Bäume alänzten arauweiß. die Blütenblätter rieſelten wie dämmerndes Licht zu Boden. „Du ſollſt es wiſſen, hörſt du? Marie dat elnen, auf den ſie verſuch's nie, Peter, ſie hat ihn ſehr lieb und würde dir weh un.“ Es Hung wie ein gebündigtes Schluchzen, als ſie Atem bolte. Der Fiſcher ſtarrte den Weg zurück. Sein Herz Hopfte hart, er nohm“ olle Mühe zuſammen, Elvichmirt zu zeigen.„Es iſt gut, daß du's mir „Haſt du hier gewartet?“ ſacft.“ Er weitete die Bruſt. als konnt's ihm helfen und dachte hart an die ſechs Jahre, die er auf die Heimat und Marie Holl gewartet hatte. „Komm.“ ſagte er lanaſam.„ich will nicht mehr fragen, ich weiß nun genug. Aber das Mädchen blieb ſtehen, lanaſam faßte ſie nach ſeiner Hand. er fühlte, wie ſie einmal ganz ſtark drückte und dann jäh fallen ließ. „Bleib.“ flehte ſie,„laß mich allein gehen.“ Und als müßte ſie bearünden:„Man könnte uns ſa ſehen.“ Der Fiſcher nickte, blieb ſtehen und ſtarrte vor ſich auf den Bo⸗ den. Aus den blübenden Bäumen ſank das Dunkel, der Wind fuhr rauſchend hoch über den Deich und führte lobſingend die Frühlings⸗ nacht in ſein Reich. * von Kindern und volkern Von Rudolf Presber Ich: Was haſt du denn da für einen Kratzer auf der Naſe, Huuchen; f he f̃ aſe Bübchen: Ei, das hat mir der Bubi Siebert gemacht. Ich: So? Der Bubi Siebert? Mit dem Fingernagel? Bübchen: Ich weiß nicht— er hat mich gehauen. Ich: So? Warum hat dich denn der Bubi Siebert geſchlagen? Bübchen: Ich glaube, weil ich auch geſchlagen habe. Ich: Auch? Dann haſt du ihn wohl zuerſt geſchlagen? Sag' immer 92579 die Wahrheit, Bübchen! Bübchen: Ach, weißt du, Papa— wir hauen uns immer ees der Bubi Siebert und ich. Und nur manch⸗ ma 5 Ich: Manchmal? Bübchen: Manchmal kommt das Hänschen Kalmus und will uns auseinanderbringen. Ich: Das ſcheint ein ehr liebes und verſtändiges Kind zu ſein, das Hänschen Kalmus. Na, und dann, wenn— das Hanschen auseinanderbringen will—? Bübchen: Dann bekommt er von uns beiden die Haue. Ich: Aber Bübchen, das ewige Gehaue, das iſt doch nicht ſchön, das iſt ee und unnötig. Man ſoll brav im Frieden mit ſeinen Mitmenſchen leben. Siehſt du denn, daß wir Er⸗ wachſenen uns immerzu ſchlagen? Bübchen: Nein, aber— Ich: Slehſt du wohl: nein! Das kommt, weil die Erwachſe nen lange genug leben und ganz genau wiſſen, daß ſie alle nur in Ruhe arbeiten und von der Arbelt wieder ausruhen und ſpaziergehen können und mit ihren Kinderchen ſpielen können, wenn ſie ſich miteinander recht gut vertragen. N — 9 Samstag, den 29. Dezember 1923 Maunheimer General-Anzeiger(Abend· Ausgabe) 3. Seite. Nr. 598 Mannheim am Wochenende Die letzte Gürgerausſchußſitzung im alten Jahre— Ein wertvolles Neujahrsgeſchenk durch Sicherung des For beſtandes des Nationaltheaters— Warum die großen Feichnungen bei der Schaffung des Garantiefonòs ausgeblieben ſind— Energiſche Wahrung öder Rechte des Bürgerausſchuſſes durch Ablehnung der Beibehaltung des gemiſchten beſchließenden usſchuſſes Die Woche, in die die Weihnachtsfeiertage fielen, hat als be⸗ merkenswerteſtes lokales Ereignis noch eine Bürgerausſchuß⸗ ſitzung gebracht, die in ihrem Verlauf ſo ſymptomatiſch war, daß an dieſer Stelle noch einige Einzelheiten erörtert werden muüſſen. Im Mittelpunkt der fünfſtündigen Verhandlungen ſtand die Ausſprache über den Theatervoranſchlag. Die Bürgerſchaft wird bei dem großen Intereſſe, das ſie allen Theaterfragen entgegenbringt, mit großer Genugtuung vernommen haben, daß die Mehrheit des Bürger⸗ ausſchuſſes das Wagnis auf ſich genomnem hat, den Voranſchlag des Nationaltheaters für 1924/25 ohne die vom Stadtrat beantragte Vor⸗ bedingung zu genehmigen. Wir hoffen zuverſichtlich, daß die Wäh⸗ rungsverhältniſſe auch im neuen Jahre ſtabil bleiben. Aber wenn es nun anders kommt? Werden ſich dann die die in dem Vor⸗ anſchlag auf der Einnahmen⸗ und Ausgabenſeite enthalten ſind, auf⸗ recht erhalten laſſen? Stadtv. Moſes, der Vorſitzende der Fraktion der Deutſchen Volkspartei, hat in dieſer Beziehung all das geſagt, was nicht rer⸗ ſchwiegen werden durfte, wenn ſich eines ſchönen Tages heraus⸗ ſtellen ſollte, daß die Peſſimiſten recht behalten hatten, die da mein⸗ ten, der Voranſchlag ſei zu bewilligungsfreudig in den Ausgaben und zu optimiſtiſch in den Einnahmen aufgeſtell. Herr Moſes hat auf⸗ grund genauer Nachprüfung der einzelnen Poſitionen die Auffaſſung vertreten, daß es möglich geweſen wäre, die Leiſtungen der Stadt im Betrage von 192 000 Mk. und den Mietwert des Gebäudes mit 88 500 Mk. in die Ausgaben einzuſtellen, dieſe beiden immerhin ins Gewicht fallenden Summen alſo der Stadtkaſſe zurückzuerſtatten, wenn die anderen Ausgaben etwas ſchärfer unter die Lupe genom⸗ men worden wären. Wir ſind auch der Anſicht, daß bei der Be⸗ triebsführung noch erheblich eingeſpart werden kann. Herr Moſes hat einige Fingerzeige gegeben. Das Beiſpiel mit der Bedienung der Notbeleuchtung wirft in der Tat ein grelles Schlaglicht auf Zuſtände, die unbedingt abgeſtellt werden müſſen. Wenn der neue Intendant, deſſen baldige Verpflichtung vom ge⸗ ſamten Bürgerausſchuß als unumgänglich notwendig erachtet wird. nicht nur Künſtler, ſondern auch Geſchäftsmann iſt— wir erwarten, daß dieſe Doppelbefähigung ausſchlaggebend bei der Auswahl des „neuen Mannes“ ſein wird—, dann dürfte ſich ganz von ſelbſt die Sparpolitik herausbilden, die unbedingt notwendig iſt, wenn ſich das Nationaltheater ſelbſt erhalten ſoll. Stadtv. Dr. Hirſchler hat als Sprecher der Sozioldemokraten eine ſehr ſcharfe Stellung gegen Handel und In⸗ duſtrie eingenommen, weil in einer Sitzung durch die Vertreter dieſer Kreiſe die Auffaſſung vertreten wurde, daß die Garantie⸗ fondszeichnung weſentlich gefördert herden könnte, wenn die namhafteſten Zeichner Sitz und Stimme in der Theaterkommiſſion erhielten. Man chat damit in ein Weſpenneſt geſtochen. Dr. Hirſchler ſprach, offenbar in der Befürch⸗ tung, daß ſeine Partei einen oder zwei Sitze abgeben müßte, wenn die Frage ſpruchreif würde, von einer„unglaublichen Anmaßung“. Wir meinen, es iſt viel eher eine unglaubliche Anmaßung, Standpunkt zu vertreten daß die Veſitzenden zwar die moraliſche Verpflichtung haben, Garantieſummen für das Nationaltheater zur Erhaltung ſeiner Exiſtenz zu zeichnen, im übrigen aber nicht fragen dürfen, wie dieſe Summen verwendet werden. Stadtv Moſes nahm die ganz unnötig in ſo ſcharfer Weiſe angegriffenen Kreiſe ebenſo energiſch in Schutz wie der deutſchnationale Stadtv. Perrey, der ſelbſt Mitglied der Theaterkommiſſion iſt. Herr Perrey meinte, er ſehe in der Forderung der Garantiefondszeichner gar nichts ſo ungeheuerſiches. Wenn einer Geld zu einer Sache hergebe, dann ſei der Wunſch, mitreden zu wollen, nicht von der Hand zu weiſen. Er hätte gar nichts dagegen, wenn aus dieſen Kreiſen einige Herren in der Theaterkommiſſion ſäßen, der dieſer Zuwachs ſicherlich vecht gut bekommen würde. Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer, der ebenfalls auf dieſe An⸗ gelegenheit einging, ſtellte feſt, daß in der Unterredung, die er mit einzelnen Induſtriellen hatte, allerdings geſagt worden ſei. es würde leichter ſein, Garantiebeträge aus dieſen Kreiſen zu erhal⸗ ten, wenn ein gewiſſer Einfluß auf die wirtſchaft⸗ liche Geſtaltung des Theaters als Gegenleiſtung geboten werden könnte. Dr. Kutzer bemerkte im Anſchluß daran, daß er auch nichts dagegen hätte daß aus den Kreiſen der Induſtrie einige Perſönlichkeiten in die Theaterkommiſſion aufgenommen würden. Das ſei doch früher ſchon ſo geweſen Die Theaterkommiſſion werde nach rein politiſchen Geſichtspunkten ge⸗ bildet. Er könne nicht zugeben, daß dies ein Fortſchritt ſei. Wir ſind zwar oft anderer Meinung wie Dr. Kutzer, aber diesmal müſſen wir ihm voll beipflichten. Wenn er noch bemerkte, daß die Er⸗ füllung des Wunſches der Garantiefondszeichner nicht von ihm ab⸗ hänge. da die Satzungen geändert werden müßten. ſo iſt darauf zu erwidern, daß dieſe Vorausſetzuna kein unüberwindliches Hin⸗ dernis bildet. Bemerkenswert iſt noch die Feſtſtellung, daß keine Perſönlichkeit für ſich ein Amt in der Theaterkommiſſton verlangt hat. Na alſo! Dr. Hirſchlers advokatiſche Beredtſamkeit hat dem Garantiefonds eine ſchlechten Dienſt erwieſen. Bei der Beſprechung der Vorlage, die den gemiſchten be⸗ ſchließenden Ausſchuß zu einer ſtändigen Einrichtung Bübchen: Ja, aber der Bubi Siebert wirft mir doch immerzu die Bauklötze um. Ich: Das darf er natürlich auch nicht. Aber der Bubi Siebert iſt doch ein Kind von anſtändi Eltern. nicht wahr? Und wenn du ihm 8 5„Lieber Bubi, das iſt nicht artig und nett was du da tuſt,“ dann läßt er es ganz ſicher ſein. So— und jetzt ſpiele ein bißchen mit deinem Pferdeſtällchen! Papa muß noch ſeine Zeitung leſen. Bübchen: Du mußt die Zeitung leſen? Warum denn, Papa? Ich: Weil ich ſonſt nicht weiß, was in der Welt vorgeht. Bübchen: So? Was geht denn in der Welt vor? Ich: Nun, ſiehſt du,— viele, viele Menſchen, die dieſelbe Sprache ſprechen und die in demſelben Lande wohnen— die heißen zuſammen ein Volk. Bübchen: Ach, und wo das Land aufhört, da iſt kein Volk mehr? Aber ja, Bübchen. Da wohnt dann ein anderes Volk; und das ſpricht dann eine andere Sprache. Und wie nun die Völker, die in den verſchiedenen Ländern wohnen, miteinander verkehren als Nachbarn Bübchen: Ach, wie ich und der Bubi Siebert beim Bauen in 140 ch: Na ja, ſo— ſo ungefähr. Bübchen: Und das ſteht in der Zeitung? 7 Ich: Ja, das ſteht in der Zeitung. Aber jetzt ſpiele ſchön und laß mich leſen.—. Bübchen(nach einer Pauſe): Du Papa, vom Bubi Siebert und mir— ſteht da auch was in der Zeitung? Ich: Nein. Von euch beiden ſteht Gott ſei dank noch nichts in der Zeitung. So— nun laß mich aber wirklich ruhig leſen! Ich leſe Bübchen ſpielt. Mein Blick fällt auf die Depeſchen aus dem Ruhrgebiet. Es müſſen mir bei der Lektüre— ich bin ein bißchen gallenleidend— ein paar zornige Ausdrücke entfallen 75 ſein. 15 paabeic beat das Bübchen: pa. ſchiltſt du mit mir? Ich: Mit dir? Aber nein. Ich ſchelte überhaupt nicht. Bübchen: Doch, Papal Dann haſt du geträumt und im Traum geſprochen, wie die gute Mama auch manchmal tut. Ich. Was habe ich denn geſagt! 5 Büßchen: Du haſt geſagt:„Verdammt nochmal!“ und haſt, ge⸗ ſagt:„Feige Lumvenhunde!“ und haſt geſagt:„Gezündel!“ Ich:„Geſindel“ hab ich. das heißt, nein, da haſt du dich natürlich verhört, Bübchen. Bübchen: Haſt du das nicht zu mir gelagt? Ich: Aber nein. Ich habe von den Franzoſen ch: die.. gaber das verſtehſt du noch nicht. geleſen, machen wollte, iſt endlich einmal von bürgerlicher Seite der Katze die Schelle umgehängt worden. Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer hat nie ein Hehl daraus gemacht, daß er ein Gegner des badiſchen Zweikammerſyſtems iſt. Man mag darüber denken wie man will, namentlich wenn man ſich vergegenwärtigt, daß das Kollegium geſtern zur Beratung von drei Vorlagen fünf Stunden gebraucht hat. Solange aber der Bürgerausſchuß noch beſteht, iſt er zur Mitarbeit an der ſtädtiſchen Verwaltung im Sinne des Geſetz⸗ gebers heranzuziehen. Daran hat's im zu Ende gehenden Jahre in ganz erheblicher Weiſe gefehlt, weil dem gemiſchten beſchließen⸗ den Ausſchuß zuviel Aufgaben zugewieſen worden ſind, die durch den Bürgerausſchuß ebenſogut erledigt werden konnten, wenn er in kürzeren 1— und ſchneller zuſammenberufen worden wäre. Wir ſind immer dafür eingetreten, daß der Bürgeraus⸗ ſchuß öfters tagen muß, damit das Intereſſe der Bürgerſchaft für kommunale Angelegenheiten lebendig erhalten wird Es muß ohne weiteres zugegeben werden, daß der gemiſchte beſchließende Aus⸗ ſchuß in den hinter uns liegenden Zeiten mit der ſich überſtürzen⸗ den Markentwertung nicht zu entbehren war, vor allem, wenn es ſich um Gebührenerhöhungen gehandelt hat. Wir ſind gleich⸗ zeitia aber auch der Anſicht, daß mancher Beſchluß mehr zum Vorteil der Bürgerſchaft ausgeſallen wäre' wenn man die An⸗ träge in voller Oeffentlichkeit beſprochen hätte. Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer legte bezüglich des gemiſchten beſchließenden Ausſchuſſes ein recht intereſſantes Glaubensbekenntnis ab, das ſeine Abneigung gegen den Bürgerausſchuß ſcharf kennzeich⸗ nete. Der gemiſchte beſchließende Ausſchuß iſt. ſo bemerkte er, eine der beſten Errungenſchaften. Er iſt ein Uebergang zu einer richtigen Aen Bequem ſei der Ausſchuß niemals geweſen, weil man unter dem vaſchins der Oeffentlichkeit viel mehr Rede und Antwort ſtehen müſſe, als in einer öffentlichen Verſammlung. Jedenfalls habe die Verwaltung ſachlicher gearbeitet. Nehmen Sie mir es nicht übel, bemerkte Dr. Kutzer, wenn ich ſage, daß ſich die Bürgeraus⸗ ſchüſſe im großen und ganzen in Nebendingen verlieren. Warum iſt die Dunkelkammer unpopulär? Weil ſie un⸗ angenehme Dinge beſchließen muß und weil die Zeitungen ſie ſchlecht gemacht haben. Zu dieſer Bemerkung muß geſagt werden, daß Dr. Kutzer ſchlechtmachen mit berechtigter Kritik verwechſelt. Wir haben eine 55 75 Stellungnahme gegen den gemiſchten be⸗ ſchließenden Ausſchuß eingenommen, wenn wir der Anſicht waren, daß die Beſchlüſſe für die erträglicher ausgefallen wenn ſie vorher der Kritik der Oeffentlichkeit unterſtanden ätten. Stvy. Moſes, der in ſeiner Eigenſchaft als Mitglied des gemiſch⸗ ten beſchließenden Ausſchuſſes ſtets eine ſcharfe Klinge geführt hat, wenn er dies im Intereſſe der Bürgerſchaft für notwendig hielt, ſtellte in der Erwiderung auf die Ausführungen des Oberbürgermei⸗ ſters feſt, daß durch die Dunkelkammer über vier Fünftel der Mit⸗ glieder der ſtädtiſchen Kollegien, die nicht gewählt wurden, um als Strohmänner zu fungieren, vollkommen aus der Gemeindepolitik den ausgeſchaltet worden ſind. Der Ausſchuß ſei unter der Verwaltung des Oberbürgermeiſters in einer Weiſe ausgenützt worden, die zu Bedenken Anlaß gob. Stv. Moſes führte in dieſer Beziehung ein ganz kraſſes Beiſpiel an. Der Oberbürgermeiſter hat ſich kürzlich durch Rundfrage bei den Mitgliedern des Ausſchuſſes ein Dar⸗ lehen von 500 000 Mark bewilligen laſſen. Eine ſolche Handlungs⸗ weiſe widerſpreche abſolut dem Geiſte der badiſchen Gemindeord. nung. Es iſt bemerkenswert, daß dem Sprecher der Deutſ hen Volkspartei ſehr ſchorf und deutlich durch die demokratiſchen Red⸗ ner ſekundiert wurde. Stv. Dr. Jeſelſohn ſtellte feſt, daß für den Fortbeſtand des gemiſchten beſchließenden Ausſchuſſes nur die Stadtverordneten ſind, die entweder Mitglieder des Ausſchuſſes ſind oder blindlings die Oberbürgermeiſterpolitik billigen und die Oeffenk⸗ lichkeit fürchten. Karlsruhe ſei ohne dieſen Ausſchuß auch nicht zu⸗ grunde gegangen. Ein Dringlichkeitsausſchuß würde völllg genügen. Bei der Abſtimmung zeigte ſich das ſeltene Bild einer völligen Ein⸗ mütigkeit der bürgerlichen Mitglieder. Der Vermittlungsvorſchlag des Stadtverordnetenvorſtandes fiel unter den Tiſch, weil auch die Kommuüniſten dagegen ſtimmten. Damit gehört der gem be⸗ ſchließende Ausſchuß hoffentlich für immer der Serge 1 Richard Schönfelder. Beſchlüſſe des Gemiſchten beſchließenden Ausſchuſſes bur 1 grgen i e von Ober⸗ rmeiſter Dr. Kutzer folge eſchlüſſe des gemiſchten be⸗ ſchließenden Ausſchuſſes aus den Sitzungen vom 2.—5 93 55 8. Dezember 1923, ſowie durch Umlauf feſtgeſtellte bekannt⸗ n: Vom 6. November ab wurden für die Straßeabahn Grundpreiſe feſtgeſetzt. Sie betragen: für—5 Teilſtrecken 20 Pfg., für 6 und 7 Teilſtrecken 25 Pfg., für 8 und mehr Teil⸗ ſtrecken 30 Pfg. Mit der Einführung dieſes Tarifs iſt die Preis⸗ ermäßigung in den verkehrsarmen Vormittagsſtunden weggefallen Mit Wirkung vom 8. Dezember wurden ermäßigt: der Gas⸗ preis von 22 auf 20 Pfg., der Lichtſtrompreis von 65 auf 60 Pfg. der Kraftſtrompreis von 33 auf 30 Pfg., der C⸗Strompreis von 18 auf 16 Pfg. Die von Dezember 1922 bis Mitte September Bübchen: Doch verſtehe ich sI Die Franzoſen— das hat dem Bubf Siebert ſein Papa geſagt,— die haben uns Haaser weg⸗ genommen und Geld und Kuchen und Klaviere. Und wenn wir das nicht geben wollen, ſchiagen ſie uns. Wer ſind denn eigentlich die Franzoſen, Papa? Ich: Die Franzoſen ſind ein Volk. Bübchen: Ach ſo. Ich: Ja Viele, viele Taufende? Bübchen: Und wo iſt das Volk? 2 d 7 unſere Nachbarn. ü en: Sind die Fr denn laute er Bü bcheu Du ſagt doch, die erwachener ſind brav, die ſchlagen ſich nicht. Sie wiſſen, i geden ſeil ſſen, daß man in Ruhe arbeiten und ſpazieren Ich: Ja, das iſt— das iſt richtig. Aber leider gi b 5 33 die das nicht e e übchen: Alſo doch— un i i 5 105 unter den Erwachſenen gibt's die? ch: Ja, das ſind die Franzoſen. Bübchen: Aber die ſind doch auch von anſtändigen Eltern und man braucht ihnen nur zu ſagen, daß ſowas nicht brav und nett iſt— und dann laſſen ſie es ſofort. ——8 und geſchrieben haben wir ihnen das ſchon oft Bübchen: Ach, und dann hmen di i Celd und Häſer und Kucen und Kladterebten inmer noch Ich: Ja, Bühbchen, leider, das tun ſie. Bübchem: Und das ſteht in der Zeitung? Se 88 f 2 do Siebert was drin. e Ich: Aber nein, doch! was drin ſtehen? Bü bchen: Weil er mir beſtimmt morgen in der Kinderſchule meine Bauklötze wieder umſchmeißt. Und dann——— Ich: Und dann? Bübchen: Dann haue ich ihn, Papa! . Ach, du lieber Gott, ſo unkonſequent ſind jetzt die er Warum ſoll denn vom Bubi Siebert küſſe den naſſen Kindermund, der ſo viel Törichtes ſagt und fragt, und wiederhole immerzu:) Ja, Bübchen— Hau' ihn!— Hau' den Bubi Siebert— Hau' ihn, hau' ihn! Ich nehme den Kopf meines Jungen in die Hand und de * Anſere Wochenbeilage„Aus Zeit und Leben“ wird ſtatt am heuligen Samskag am kommenden Montag erſcheinen und den Charakter einer Silveſierbeilage kragen. — ——— 1923 erhobenen Vorauszahlungen werden aufgewertet unter Aufrechnung an einer der nächſten Rechnungen zurückbezahlt. Die Rechnungsmarken der Werke werden vom 2. No⸗ vember ab nicht mehr zum Durchſchnittskurs der vorausgegangenen 3 Tage, ſondern zum amtlichen Berliner Dollarkurs des Vortages verkauft. Für die Rechnungen iſt jeweils der Kurs am Tage vor der Zahlung maßgebend. doch darf kein höherer Vervielfälliger als der des 5. Werktages nach der Ableſung angewendet werden. Der Zeitpunkt des Außerkrafttretens der Rechnungsmarken muß ſpäteſtens 2 Monate vorher in den Mannheimer Tageszeitungen bekannt gemacht werden. Für laufende Bedürfniſſe der Stadteaſſe dürfen ſchwe bende Schulden in der Höhe bis zu 500 000 Goldmark einſchließlich der bereits vorhandenen Schulden ſolcher Art zu beſtmöglichen Beding ungen aufgenommen werden. Die Rückzahlung darf ſich auch in das Rechnungsjiahr 1924 erſtrecken. 5 4 Der Gemeindezuſchlag zur Hundeſteuer wurde für die im laufenden Steuerſahr noch nicht verſteuerten Hunde auf 6 Goldmark erhöht. Für den zweiten und jeden weiteren Hund des gleichen Beſitzers iſt jeweils das Doppelte des Zuſchlags für den vorhergehenden Hund zu entrichten. Die Stadtgemeinde verbürgt ſich in ſelbſtſchuldneriſcher Weſſe gegenüber Dritten für ein Darlehen in Höhe von 5000 Gold⸗ mark ſamt Zinſen, das der Badiſche Baubund G. m. b. H. aufzu⸗ nehmen gedenkt. Zur Erhaltung der Wohnbaracken am Ochſenpferch in bewohnbarem Zuſtande wird ein Betrag von 230 Goldmark aus der allgemeinen Rücklage zur Verfügung geſtellt. Für die weitere Erſchließung von Baugelände in der Oſtſtadt öſtlich der Otto Beckſtraße werden 88 000 Gold⸗ mark zur Verfügung geſtellt. Die Koſten ſind aus den Erlöſen für verkaufte Bauplätze zu decken. Städtiſches Gelände wurde verkauft: a) an der Schei⸗ benſtraße eine Fläche von etwa 1800 Quadratmeter für Induſtrie⸗ zwecke, b) in der Oſtſtadt und im Stadtteil Neuoſtheim 10 Bau⸗ plätze im Geſamtmaße von rund 16 800 Quadratmeter, c) im Stadt⸗ teil Käfertal eine Fläche von etwa 600 Quadratmeter zur Erſtellung eines Einfamilienhauſes, d) an der Oberen Clignet⸗ und Uhland⸗ ſtraße(Ecke) 650 Quadratmeter zur Erſtellung eines Verwaltungs⸗ und Wohngebäudes. An der Schwarzwald⸗ und Haardkſtraße werden 2 ſtädt. Grund⸗ ſtücke gegen Gelände in Privatbeſitz getauſcht. Städͤtiſche Nachrichten die Mannheimer Jadexziffer Wie uns das Städtiſche Nachrichtenamt mitteilt, beträgt die vom Pveisprüfungsamt für den 29. Dezember berechnete Teuerungs⸗ zahl(Ernährung. Wohnung, Heizung. Beleuchtung und Bekleidung 129 775 Milliarden Papiermark. Setzt man die entſprechende Vor⸗ krieaszahl(114.59 Mark) aleich 1. ſo erhält man die Inderziffer 1132,5 Milliarden. Da am 22. Dezember die Inderziffer 1143,1 Mit⸗ liarden betrua, iſt vom 22. bis 29. Dezember ein weiterer Rückgang um.9 9“ eingetreten. Leat man die Goldmarkpreiſe zuarunde, ſo erhält man nach den Preiſen vom 29. Dezember die Goldmarb⸗ inderziffer 113,3(1913/ö14 100). Weihnachtsſeiern Geſangverein„Sängerluſt“, Mannheim Echt weihnachtliche Stimmung herrſ am zweiten Feiertag inner⸗ und außerhalb des Friedrichspark⸗Reſtaurants, deſſen Raume bis auf den letzten Platz beſetzt waren von den Mitgliedern der „Sänger luſt“ und ihren Familienangehörigen. Draußen rieſelle ein feiner Sprühſchnee über die in winterlich⸗weißes Gewand ge⸗ hüllten Sträucher und Bäume des Friedrichsparks und im behaglich durchwärmten Saal folgten die Erſchienenen dem abwechſlungsreichen Programm, das in ausgezeichneten Muſikvorträgen des unter der Leitung des Herrn Ruhmann ſtehenden Hausorcheſters, aus Solis, Duetten, Terzetten, von Angehörigen des Vereins ee aus Chören der Aktivität, unter Muſikdirektor Sieder's Leitung, aus der Aufführung eines luſtigen Zweiakters:„Heimlichkeiten, oder die Amorſäle“, aus Zithervortrgen von Schülern des Muſik⸗ lehrers Völk, und aus einer Tanzeinlage von Frl. Koch:„Dorf⸗ ſchwalben“ beſtand. Unter den von den Sängern vorgetragenen Chören verdient die ſchwierige, aber gefungene„Hymne an die Muſik“ von Lachner beſonderer Erwähnung. Einen mit viel Beifall anerkannten Genuß boten ferner die Tenorlieder des Herrn Albert Engelmann, die Mahler'ſchen Sopranſolis von Frl. Aenne Ammann, mit wohlgeſchulter Stimme, ſtarkem muſi⸗ kaliſchem Empfinden und verinnerlichter Vortragsweiſe zu Gehör gebracht, und von Herrn Dürr anſchmiegſam am Klavier begleitet, die zwei Baritongeſänge des erſtmals auftretenden Herrn Adam Grimm, das humorvolle Terzett der„alten Herren“ Nuſſer, Sieber und Gruber:„Die Macht des Geſanges“, das muſt⸗ kaliſch hervorragende„Großmütterchen“ mit Cello⸗(Herr Schreiner) und Violinſolo(HGerr Ruhmann) und ein humo⸗ riſtiſches Duett des Herrn Jean Pabſt und ſeiner Tochter Helene. Um die wohlgelungene Darſtellung des Zweiakters bemühten ſch die Damen Bauſt, Spratler, Weinbrecht, ſowie die Herren Bollack, Reichenſperger und Dietmann in beifallswür⸗ diger Weiſe.— Möchte der Wunſch des erſten Vorſitzenden Adam Ammann, die er als Einleitung zur Feier an die Erſchienenen richtete, daß die allmählich beginnende Einſicht eines Tells unſerer ehemaligen Gegner über das uns zugefügte unerhörte Unrecht ſich endlich auch zu greifbaren Taten verdichte, baldigſt in Erfüllung gehen.— Dem Schluß des Vortragsprogramms folgte ein Ball der Jung und Alt bis zur Mitternachtsſtunde zuſammenhielt.—. Der Benz'ſche Männerchor E. B. hatte auf den 1. Weihnachtsfeiertag ſeine Mitglieder zu einer Weih⸗ nachtsfeier in den Saal der Liedertafel eingeladen. Als Soliſt war Opernſänger Julius Welcker aus Darmſtadt gewonnen, der mit ſeiner glänzenden Stimme verſchiedene Solis von Loewe, Schu⸗ mann und Schubert ſo vorzüglich zum Vortrag brachte, daß er ſich zu verſchiedenen Dreingaben bequemen mußte. unter der Direktion des Hauptlehrers Ludwig Malſch ſtehende Vereinschor kann für ſich in Anſpruch nehmen, daß er jedem anderen gleich⸗ großen Verein gleichgeſtellt werden kann. Die zum Vortrag ge⸗ brachten Chöre legten davon Zeugnis ab. Nicht unerwähnt dürfen die von Fräulein Spießbauch und Herrn Germann zum Vortrag gebrachten Duette, ſowie die Couplets des Herrn Her⸗ mann bleiben, die ebenfalls den wohlverdienten Beifall fanden. Zum Schluß wurden die von Mitgliedern des Vereins aufgeführten Theaterſtücke flott und gut geſpielt. 4* *Die Goldmark ſteht heute unverändert auf 1 Billion ent⸗ ſprechend einem amtlichen Berliner Dollarkurs von.2 Billionen. * Die Sozial- und Kleinrentnerfürforge. Die Reichsrichtzahl, die der Verechnung der Unterſtützungen für die erſte Samenz — at 4923 881 Sele 700 Grund der Verordnung vom 14. ug I, Seite zugrunde zu legen iſt, beträgt dem Steld vom 22. Begember b. J. 1 150 600 000 „Auch Gerichtskoſten müſſen ſofort bezahlt werden. Wegen der Knappheit von barem Geld in den Reichs⸗ und Staatskaſſen ſollen auch alle fälligen Gerichtskoſten unverzüglich eingezogen wer⸗ den. Die Koſten ſollen alsbald nach der Fälligkeit berechnet werden. Die Berechnung ſollen Beamte übernehmen, oder nachprüfen, die die Prüfung als Juſtizoberſekretär od. als Juſtizſekretär beſtanden haben und längere Erfahrung im Koſtenweſen beſitzen. Die Reinſchriften der Rechnungen müſſen unverzüalich hergeſtellt und von den Ge⸗ richtskaſſen ohne Verzug den Zahlungspflichtigen zugefertigt wer⸗ n, wenn dies ohne Härte geſchehen kann. Wird nicht innerhalb der Friſt gezahlt, ſo ſoll in der Regel ſofort zwangsweiſe und be⸗ ſchleunigt eingezogen werden. Ein Anſpruch auf eine vorhergehende Mahnung hat der Koſtenſchuldner nicht. Auch die Friſten für die 4. Seite. Nr. 598 mannheimer General-Anzeiger(Abend ⸗Ausgabe) Samskag, den 29. Dezember 1923 Erledigung von Einziehungs⸗ und Vollſtreckungsaufträgen durch den Gerichtsvollzieher oder Gerichtskoſtenerheber ſlad 10—5 Negel auf eine Woche abzukürzen, wenn ſie am Sitze der Kaſſe oder in deſſen Vororten auszuführen ſind. 8 5 Rückgang des Poſtverkehrs Eine Ueberſicht über den Inlands⸗ poſtverkehr in den Jahren 1920 bis 1923 zeigt infolge der durch die Geldentwertung fortgeſetzt notwendigen Tariferhöhungen durchweg eine ſteigende Abnahme. Nur im Druckſachen⸗ und Patetverkehr war krotz der Gebührenerhöhung vorübergehend eine Zunahme des Ver⸗ kehrs feſtzuſtellen. Insgeſamt iſt der Poſtverkehr ab 1. Juti 1023 im Vergleich zum Mai 1920 ſtark zurückgegangen. Der Rückgang bei den Poſtkarten beträgt im Ortsverkehr 44 Proz., im Fernverkehr 33 Proz.; bei den Briefen 54,1 Proz. im Ortsverkehr, 43,2 Proz. im Fernverkehr. Auch die Druckſachen ſind um rund 40 Proz. zurückge⸗ gangen. Der Rückgang bei Paketen beträgt 38,3 Proz. und bet Poſtanweiſungen 41,5 Proz. Eine Zunahme hat im Poſtverkehr nach dem Stande vom 1. Juli dieſes Jahres an keiner Stelle ſtattgefun⸗ en. Dagegen haben zugenommen der Fernſprechverkehr und der Telegraphenverkehr. Fernſprechhauptanſchlüſſe waren am 1. Jan. 1923 1 199 303 vorhanden, Nebenanſchlüſſe 829 427. Das bedeutet eine Zunahme von 11,8 Proz. bezw 1,1 Prozent gegenüber dem Januar 1921. Eine neue durchgehende Perſonenzugsverbindun wiſchen Mäünchen und Mannheim wird am 2. Jan. hergeſtellt: Nan 5 Uhr 20 Min. vorm., Ulm.40/48, Stuttgart.30/40, Mühlacker .23/26, Bretten.48/49, Bruchſal.06/09, Graben⸗Neudorf an.22 nachm. zum Anſchluß an den beſchleunigten Perſonenzug ab.28 mach Mannheim an.12 und Frankfurt a. M. an 11.16 nachm. An⸗ ſchlüſſe beſtehen in Mühlacker nach Pforzheim an.15 nachm. und in Breiten nach Karlsruhe an.04 nachm. In der Gegenrichtung Mannheim ab.30 nachm., Heidelberg.10, Bruchſal an 10.05 nachm. und weiter mit dem neuen beſchleunigten Perſonenzug Bruch⸗ ſal ab 10.14 nachm.(Bretten 10.32/33, Mühlacker 10.52/54, Stuttgart an 12.18 vorm. mit Anſchluß an den Eilzug Stuttgart ab.25 vorm., Ulm an.40 vorm. und Ueebrgangsmöglichkeit auf den Perſonenzug Ulm ab.05 vorm, München an.40 vorm. Anſchlüſſe beſtehen mit Perſonenzug Karlsruhe ab.42 und Pforzheim ab 10.10 in Mühlacker. 2 *Einſtellung der Berechnung der badiſchen Landesindexziffer. Nachdem die Vorausſetzungen, die für die Einführung der badiſchen Landesindexziffer beſtimmend waren, in Wegfall gekommen ſind, wird vom 1. Januar kommenden Jahres ab die Berechnung und Veröffentlichung der badiſchen Landesindex⸗ ziffer eingeſtellt. Die Reichsindexziffer wird dagegen vom Statiſtiſchen Amt auch weiterhin berechnet und in den Zeitungen be⸗ kanntgegeben. * Weihnachtsſammlung für Waiſenkinder durch die pPolizei⸗ bereitſchaft. Die Polizeibereitſchaft Mannheim hat dem evange⸗ liſchen Waiſenhaus für Mädchen in der Liebigſtraße eine beſondere Weihnachtsfreude dadurch bereitet, daß ſie am Weih⸗ nachtsabend durch eine Sammlung unter den Offizieren und Mann⸗ ſchaften den Betrag von 178 Goldmark, ferner einen Sack Mehl, 2 Ztr. Nudeln, 1 Ztr. Malzkaffee, 5 Pakete Kakao, 5 Doſen Milch, 3 Kilo Zucker und 53 Kuchen zur Verfügung ſtellte. Die Freude unter den 50 Wajiſenkindern war unbeſchreiblich. * Marktbericht Die Zufuhr war für einen Samsbag⸗Markt recht gut. Reichlich angeboten waren Gemüſe, Kartoffeln, Fiſche, Butter und Eier. Die Preiſe haben ſich kaum geändert. Die Nachfrage war lebhaft. Nach⸗ ſtehend die amtlich notierten Preiſe in Goldpfennig für das Pfund: Kartoffeln—6(5,5—), Weißkraut—10(—), Rotkraut 15—25 (16—25), Wirſing 10—15(10—12), rote Rüben 10—20(15—18), gelbe Rüben—12(—10), Karotten 10—15(10—12), Biumenkohl 20—120(25—80), Roſenkohl 60, Grünkohl 10—25, Zwiebeln 15—20 (15—18), Endivienſalat 15—36, Feldſalat 280—600(160—200), Kohl⸗ tabi d. Stück 25(25), Schwarzwurzeln 60(55—60), Eier 17—20 (15—20), Kalkeier 17(17—18), Tafelbutter 280—300(300), Land⸗ butter 240—300(280—300), Aepfel 20—60(20—60), Birnen 25—50 (85—60), Kaſtanien 40, Nüſſe 140(140—150), Haſelnüſſe 130—140 (130), Schellfiſche 30—40(30), Kabeljau 70(70), Heilbuttzungen 45, Acale 280—300, Hechte 250(250), Schleie 300(300), Karpfen 250 (250), Backfiſche 60—80(60—80), lebendes Geflügel das Stück: Hahn 400(200), Gänſe 1000—1500(1400—1600), Tauben d. Paar.40 bis.50, geſchlachtetes Geflügel d. Pfund: Hahn und Huhn.80—3, Enten 300—350, Gänſe 200—350, Tauben d. Stück 60—150, Wild: Haſen 90—130, Reh 90—150. Veranſtaltungen Wochenſpielplan des Nationaltheaters vom 30 Dezember 1923 bis 7 Januar 1924.— Im National⸗Theater: 0. Sonntag, Außer Miete, Peterchens Mondfahrt. 2½ Uhr. .⸗B.B. Nr 6261— 6380 u. 6651—6830, B⸗V⸗B. Nr. 4151—4200 u. 4301—4400. Miete E, Reihe IV. V. Vorſt. Fidelio. 6½ Uhr. ...B Nr. 9531—9730,.⸗B.⸗B. Nr. 5201—5300. Außer Miete, Die Fledermaus. 6 Uhr. ..B. Nr. 6951—7150, B⸗B.⸗B. Nr. 5901—5950 u. 6101—6150. Außer Miete, Die Walküre 5 Uhr. „3B Nr. 7151—7250 u 8051—8160, „.⸗B. Nr. 3701—3750 u. 5601—5650. 2. Mittwoch, Miete A, Reihe IV, VI. Vorſt. Peterchens Mondfahrt. 6½ Uhr..⸗V⸗B. Nr. 6831—6850 u 12301—12520, B⸗V.⸗B. Nr. 3801— 4000 u. 4026—4050. 3. Donnerstag, Miete 8, Reihe IV, IV. Vorſt,. Ein Maskenball.%½ Uhr. FJ.⸗V.⸗B. Nr. 9021—9250 u. 9731—9790, B⸗B⸗B. Nr. 6501—6650 u 6801—-6850. 30. Sonntag, 31. Montag, 1. Dienstag. 4. Freitag, Miete D. Reihe l, V. Vorſt., Die Jungfrau von Orleans. 7 Uhr..⸗V.⸗B Nr. 8161—8250 u 14131—14345, B V⸗B. Nr. 2901—3000 u 3251—3350. 5. Samsiag, Miete C, Reihe lil. lül Vorſt. Ennen Jux will er ſich machen. 7 Uhr. F⸗VB.⸗B. Nr. 7501—7900, .⸗B⸗B. Nr. 801— 825 u. 5301— 5450 u. 5951—6000. 6. Sonntag, A.., Das Dreimäderlhaus. 2½ Uhr. J.⸗B Nr. 10221—10630, .⸗B⸗B. Nr Nuct 0f 715 6. Sountag, Miete E, Reihe II, V. Vorſt, Hoffmanns Erzühlungen. r. 9.⸗V⸗B Nr. 1 85 Nr. 7. Monta Miete à Reihe III. IV. Vorſt, Kön edipus. yr. N*.W. 4251—4390 u 700.-800 u. 13101—13320 .⸗V.⸗B. Nr. 4051—4150 u. 4301— 4400 u. 82018250⸗ Im Neuen Theater(Roſengarten): 30. Sonntag, Der Muſtergatte. 7 Uhr ..B 2551—2880 u. 5681—5800, .=B. Nr. 2251—.2500 u. 3751—3800 u. 57515850. neu einſt.: Moral. 7 Uhr..⸗V.⸗B. Nr. 1021—1170 u. 2131 1. Dienstag. bis 2220. 2, Mittwoch, Wenn Liebe erwacht. 7 Uhr. 4 FJ.⸗V⸗B. u. 6031—6180 u. 6851—6950 u. 7251—7500 u. 9251—9530, .⸗V.⸗B. Nr. 3451—3500 u. 3601—3700 u. 4501—4700 u. 5001—5200 u. 1 Ubr 0 5. Saimstag, lavalleria rusticana— Der Bajazzo. 8 0 J⸗V.⸗B. Nr. 4161—4250 u. 4501—4830 u. 5551—5680 u. 11301—11670, .⸗B⸗B. Nr 6051—6100 u. 6151- 6500 u. 6701—6800 u. 6976.—7050, 6. Sonmag, Moral Ahr. 8 ⸗B.⸗B. Nr. 2221—2340 u. 3831—4160. ATheaternachrſcht. Am Dienstag, 1. Januar geht im Neuen becket 0 ſeit dem 8 8 1909 nicht mehr gegebene Komödie Moral“ von Ludwig Thoma neu einſtudiert in Szene. In dieſer Aufführung ſind beſchäftigt: Lene Blankenfeld, Elvira Erdmann, Elſe von Hagen, Eliſe de Lank, Helene Leydenius, Julie Sanden, Anton Gaugl, Hans Godeck, Wilhelm Kolmar, Georg Köhler, 115 Linn, Herbert Michels, Karl Neumann⸗Hoditz, Ernſt Sladeck, Rob. Bogel. In Szene geſetzt von Artur Holz. * Lithurgiſch muſikalſſche Abendſeier in der Lutherkirche. Mor⸗ gen, Sonntag, 30. Dez., abends 6 Uhr, veranſtaltet der rchenchor kirchenmuſikaliſche Abendfeier „Die Weihnachtsgeſchichte in Muſik.“ Neben der Lutherkirche eine unter dem Motto: Orgelvorträgen werden Soli, Duette, Tergette und Chöre zum Vor⸗ teag kommen, Der Chor ⸗hofft damit allen, die keine vechte Weih⸗ nuchten feiern konnten, eine Stunde ſtiller Einkehr zu ſchenken. mitteln und Gegenſtänden erzwungen zu ſchuldig gemacht. Gerichtszeitung Vuchergericht Mannheim Es wurden beſtraft durch Strafbefehl: Am 25. Oktober der in Blaufelden(O. A. Gerabronn) wohnhafte Zimmermann Georg Steinbrenner wegen unerlaubten Han⸗ dels mit Butter zu ſieben Tagen Gefängnis, verbüßt durch die Unterſuchungshaft und zehn Milliarden Mark Geldſtrafe ev. 14 Taae Gefängnis. Die Einziehung des Erlöſes der verkauften Butter wurde angeordnet. Am 25. Oktober der in Eſchelbach wohnhafte Landwirt Otto Bender wegen Preistreiberei zu 1 Woche Gefänanis und 30 Milliarden Mark Geldſtrafe ev. weitere 14 Tage Gefänanis. Am 25. Oktober die in Mannheim. H 7. 34 wohnhafte Händlerin Emma Thieme geb. Schmitt wegen Preistreiberei zu 7 Milliar⸗ den Mark Geldſtrafe ev. 7 Tagen Gefänanis. Das Gericht hat die Einziebung der zu Wucherpreiſen verkauften Nüſſe angeordnet. Am 27. Oktober der in Mannheim wohnhafte Schmied Rudolf Appel wegen unerlaubten Großhandels mit Lebensmitteln zu 10 Milliarden Mark Geldſtrafe ev. 3 Wochen Gefänanis. Am 30. Oktober der in Würzbura wohnhafte Bäcker Jakob Wagner wegen unerlaubten Handels zu 30 Milliarden Mark Geld⸗ ſtrafe ev. 28 Tage Gefänanis. Am 30. Oktober die in Ladenbura, Schriesheimerlandſtraße 7 wohnhafte Margareta Heſſenthaler geb. Strecker wegen uner⸗ Handels zu 30 Milliarden Mark Geldſtrafe ev. 28 Tage Ge⸗ änanis. Am 7. November die in Wallſtadt, Feudenheimerſtraße 16 wohn⸗ hafte Eliſabeth Löb wegen Preistreiberei auf dem Wochenmarkt 1 zu. 25 Milliarden Mark Geldſtrafe ev. 14 Tage Gefängnis Am 13. November der in Ballenbera wohnhafte Metzaer Albert Wolpert wegen unerlaubten Handels mit friſchem Fleiſch zu 3100 Millionen Mark Geldſtrafe ev. 14 Tagen Gefängnis. Die Ein⸗ ziehung des Erlöſes des verwerteten Fleiſches in Höhe von 66 Mil⸗ lionen Mark wurde angeordnet. Desgleichen die Veröffentlichung und Anſchlag des Urteils. Am 13. November der in Offenbura. Goldaaſſe No. 30 wohn⸗ hafte Händler Johannes Voael wegen unerlaubten Großhandels mit Geflügel und Ciern auf dem Wochenmarkt dahier zu 100 Milliarden u. 6 Millionen Mark Geldſtrafe ev. 28 Tagen Gefänanis. Am 13. November wegen unerlaubten Groß⸗ und Ketten⸗ handels auf dem hieſigen Wochenmarkt in G 1 die in Großſachſen wohnhafte ledige Händlerin Katharina Junamann und der in Mannheim, J7 No. 27 wohnhafte Händler Friedrich Wilhelm Mai. Die Jungmann erhält 10 Milliarden Mark Geldſtrafe ev 2 Wochen Gefängnis u. Mai 40 Milliarden M. Geldſtrafe ev. 28 Tage Gefänanis Am 14. November der in Hockenheim wohnhafte Händler Jo⸗ hannes Schober wegen unerlaubten Großhandels mit Le⸗ bensmitteln zu 300 Milliarden Mark Geldſtrafe ev. 7 Tage Ge⸗ fängnis. Schöffengericht Mannheim Beſtrafte Fahrradmarder Mannheim, 29. Dez.(St. G. 9 J) Auf billige Weſſe verſchaffte ſich der am 20. April 1897 zu Mannheim geborene Guſtap Adolf Felder ein Fahrrad. Er ging am 23. Juni zu ſeinem Freunde Hartmann in Altripp, entlehnte deſſen Rad, vergaß aber das Wie⸗ derbringen. Vor Gericht behauptet er, das Rad noch am gleichen Abend in der Stinneskantine abgegeben zu haben. Dies iſt natür⸗ lich eine plumpe Lüge. Nun fährt Felder— aber auf keinem Fahr⸗ rad— wegen Unterſchlagung auf(Monate ins Kittchen.— Ein Fahrrad⸗Marder iſt der am 17. Februar 1905 zu Mannheim ge⸗ borene Georg Henzel, der ein ihm geliehenes Fahrrad zu Geld machte und dafür 3 Monate erhielt. Die Plünderungen in Rheinau vor Gericht. Mannheim, 29. Dez.(St. G. 1) Der am 19. April 1903 zu Mannheim geborene Wilh. Schleicher und der am 4. März 1901 zu Seckenheim geborene Adolf Bender ſind am 13. November bei den Plünderungen in Rheinau geſchnappt worden. Beide werden beſchuldigt, bei Bäcker⸗ und Metzgermeiſtern, Kaufleuten u. Privat⸗ perſonen die unfreiwillige und unentgeldliche Abgabe von Nahrungs⸗ i haben. Sie befanden bei der Menge, die bei Bäckermeiſter Ebert die Rolländen keilweiſe einſchlug, bei Dr. Berghecker die Gartentür aufzwängte, ein Keller⸗ fenſter eindrückte und eiſerne Rolländen vollſtändig einbeulte. Bei Dr, Chriſt wurden die Türen zu Stallung und Remiſe erbrochen. Beiden Angeklagten konnte nicht nachgewieſen werden, daß ſie ſich zu Tätlichkeiten hinreißen ließen. Feſt ſteht aber, daß ſie ſich längere Zeit den Menſchenanſammlungen zugeſellten. Der Vertreter der Anklage, Staatsanwalt Weiß, verwies da⸗ rauf, daß beide Angeklagte durch ihr Benehmen zur Verſtärkung der Menſchenanſammlungen beigetragen haben. Sie haben ſich Ge⸗ walttätigkeiten gegen Privatperſonen und des Landfriedensbruchs Beide Angeklagte ſind unbeſtraft und ſind mehr als Mitläufer anzuſehen, obwohl ſie gew haben, daß ſie ſich dadurch ſtrafbar machen. Schleicher und der wurden außer den Koſten zu je 6Monaten Gefängnis verurteilt. Bei Bender wurden 20 Tage der erlittenen e angerechnet, der Strafbefehl aufgehoben und Bender auf freien Fuß geſetzt. Der Arbeiter Anton Nathes, geboren am 26. März 1898 in Haßloch, hatte Brot im Beſitz, das von den Bäckern in Rheinau erpreßt wurde. Sein ganzes Verhalten läßt es als erwieſen er⸗ ſcheinen, daß er mit den Demonſtranten und Plünderern gleichen Sinnes war. Nathes erhielt bereits im Jahre 1917 wegen ſchweren Diebſtahls 6 Monate Gefängnis und wegen Urkundenfälſchung 2 Monate. Dieſe Vorſtrafen wie ſein ungezogenes Verhalten vor Gericht ließ eine Gefängnisſtrafe von 6 Monaten. als ange⸗ meſſen erſcheinen. Alois Lang, geboren am 21. Juni 1899 zu Kaltenbach, war einer der erſten, die bei den Plünderungen in Rheinau in das K Haus von Dr. Bergheker eingedrungen ſind Er hat dann mit andern Demonſtranten Flaſchenwein aus der Villa herausgetragen. Heute gibt der Angeklagte an, daß er nur deshalb in die Villa eindrang, um Schlimmeres zu verhüten. Dieſes Märchen glaubt er aber wohl ſelber nicht. Das Urteil lautete auf 10 Monate Gefängnis. Der zu Rheinau geborene Otto Andreas Wiß weſſer drang in eine Bäckeret in Rheinau ein und erzwang die Herausgabe von einem halben Pfund Mehl. Am Nachmittag holte er Brot und Kartoffeln auf dem Turnplatz, die nach ſeiner Meinung„geſtiftet“ worden ſeien. Er wußte aber genau, daß auch dieſe Lebensmittel ebenfalls erpreßt waren. Als Strafe erhält er 6Monate. ch. Sportliche Rundſchau Angariſche Fußballſpieler in Mannheim Wieder iſt es der Verein für Raſenſpiele, der der. Mannheimer f Sportgemeinde Gelegenheit bietet, erſtklaſſigen Fußballſport be⸗ wundern zu können. Waren es an Weihnachten die Deutſchböhmen, ſo ſind dieſes Mal die Ungarn auserwählt, hohe Fußballkunſt zu demonſtrieren. Daß nicht zu viel geſagt wird, wenn die Budapeſter Gäſte, in deren Reihen ſich fünf Repräſentative und Internationale befinden, zur erſten Klaſſe gezählt werden, beweiſen am beſten nach⸗ ſtehende Reſultate, die die Ungarn in dieſem Spieljahr erzielt haben. Sie ſpielten gegen Rapid Wien:3; Hakoah Wien:0; Wenng:0; U. T. E. Budapeſt:0; M. T. K. Budapeſt:1; F. T. C. Budapſt:2 und:1. Ferner in Liſſabon:0. Weiter konnten die Gäſte an Weihnachten gegen V. f. R. Heilbronn mit:3 gewinnen. Die Ligamannſchaft des V. f. R. hat mit ihrem Sieg von:2 am zweiten Weihnachtstage gegen die Teplitzer bewieſen, daß ſie imſtande iſt, den ſüddeutſchen Mannheimer Fußballſport gegen ſtärkſte Auslands⸗ klaſſen ehrenvoll zu vertreten. Winterſport Badiſche Jugendherberge. Nachdem nun der Winterſport ein⸗ geſetzt hat, dürſte es beſonders für die Skifahrer von Intereſſe ſein, 55 erfahren, daß eine Reihe badiſcher e auch im inter zugänglich iſt. Dder Zweigausſchuß Baden deutſchen Jugendherbergen hebt hervor, die e Falken, Furt⸗ wangen, Herrenalb, Herzogenbronn, Kandel. Neuenweg 1 unb II, Triberg, Wildbad, Zuflucht, ſowie faft ſämtliche Naturfteundehäuſer, die alle mit Koch⸗ und Helzgelegenheit verſehen und für den Wiater⸗ betrieb eingerichtet ſind. Näheres iſt zu erſehen, aus dem badiſchen Herbergsverzeichnis, das beim Badiſchen Verkehrsverband Karls⸗ ruhe erhältlich iſt. 97 * Keine nachträglichen Bobmeiſterſchaften. Einen Beſchluß von grundſätzlicher Bedeutung, der in ſportlicher Hinſicht klare Bahn ſchafft, hat der Deutſche Bobverband anläßlich einer im letzlen Win⸗ ver nicht erfolgten Austragung einer Gaumeiſterſchaft gefaßt. Da⸗ nach dürfen Meiſterſchaften und Verbandsrennen, die infolge beſon⸗ derer Umſtände wie Witterung oder dergleichen im laufenden Jahr nicht ausgefahren werden konnten, für das gleichedahr im kommenden Winter nicht mehr nachgeholt werden, ſondern gelten als ausgefallen. Allgemeines *Ein verdienter Sporksmann, Profeſſor Dr. Edward Albrich Heidelberg feiert am 1. Januar ſeinen 70. Geburtstag. Weit über die Grenzen Deutſchlands hinaus iſt er bekannt als eifrigſter För⸗ deer der deutſchen Ruderei(Mitbegründer des deutſchen Ruderver⸗ bandes), Ehrenvorſitzender des Heidelberger Ruderklubs, dem er ſeit Gründung(1875) angehört. Erfolgreicher Rennruderer, Inſtruktor, Sportpubliziſt. Auch auf dem Gebiet des Rugby⸗ und Fußballſports hat er große Verdienſte, Organiſator, Inſtruktor, Spieltechnik, Schiedsrichter bei Regatten und Fußballſpielen. Ein Mann von ſeltener Selbſtloſigkeit und Opferwilligkeit für den Sport. Noch in dieſem Jahre inſtrujerte er von Land aus eine Rennmannſchaft des Heidelberger Ruderklubs.(Sein von ſeinem Vater, einem nach England geflüchteten 1848er ererbtes Grundeigentum in England haben die Engländer beſchlagnahmt und verkauft.)) Briefe an den General⸗Anzeiger Endlich wieder Mark und Pfennig! Hat nicht jeder in den letzten Wochen ſchon ſo erleichtert aus⸗ gerufen, wenn er nur ſein Haushaltungsbuch auf Mark und Pfennig umſtell e. Statt der dreizehn und mehr Stellen endlich wieder drei. Es iſt ein eigenes Gefühl, wie wenn man nach langem. Vorwärtshaſten auf unſicherem Boden endlich wieder feſten Grund unter den Füßen hätte. Obwohl man weiß, daß es nur Täuſchung iſt, dieſe ſcheinbare Beſſerung, ſo freut man ſich doch über die Rückkehr zu alten lieben Bekannten. Oder iſt's mehr? Rückkehr zur Vernunft? Nach fahrelangem Irrwahn und aufgeblaſenen Zahlen zurück zu kleineren, einfacheren Verhältniſſen! Als ich heute morgen für 10 Poſtkarten ohne Marken nur 5—— bezahlen mußte, wie heimelte auch das anll Nur 5 Pfennige. Ich bekam gar keinen ſolchen Schreck, wie wenn mir der Beamte 50 Milliarden — zehnmal mehr als die franzöſtſche Kriegsentſchädigung 1870 be⸗ trug!l— Mark verlangt hätte. Dieſe Rieſenzahlen haben bel aller Hohlheit eben doch etwas über den geſunden Menſchenverſtand hinausgehendes gehabt. Für 55 Pfennige werde ich jetzt auf Neu⸗ jahr 10 alte Freunde viel herzlicher grüßen, als wenn ich 550 Milliarden Mark— über eine halbe Billion! Portv gehabt hätte. Und ſo wie mir, wirds noch vielen gehen. Darum möchte ſch allen Leſern des Generalanzeigers einen leichterfüllbaren Neufahrswunſch vortragen: Rechnet ab Neujahr grundſätzlich alles wieder nach Mark und Pfennig und bezahlt auch alles nach Mark und Pfennig und är⸗ gert niemand mehr mit dem aufgeblaſenen dreckigen Kleinzeug un⸗ ſerer Papierſcheine unter 1 Pfennig Wert. Tragt alle 1⸗, 2⸗, 5⸗, 10⸗, 50., 100⸗ 500⸗, 1000⸗, 5000⸗, 10 000⸗, 100 000⸗, 1 000 000., 5 000.000⸗, 10 000 000⸗, 50 000 000⸗, 100 000 000 und 1 Milliard⸗ Markſcheine zum Althändber und gebr das Geld den Armen. Aber ärgert niemand mehr mit dieſem wertlos gewordenen Klein⸗ zeug Und ſämtliche Behörden bitte ich: Erklärt kurzweg: Geld⸗ ſcheine, die einzeln keinen Pfennig mehr wert ſind, braucht niemand mehr anzunehmen. Alſo ſelbſt Ein⸗ und Fünf⸗Milliardenſcheine ſind außer Kurs geſetzt; denn erſt 10 Milliarden ſind ein Pfennig wertl! Die ordentlichen Menſchen werden ſchon ſelbſt dieſe Rückſicht und Vernunft walten laſſen und Kümmelſpälter und Schikanieure müſſen eben zur Rückſichtnahme ge⸗ zwungen werden. Seid ihr nicht auch dieſer Meinung? Alſo laßt die Tat folgen und werft den ganzen Nullenkrempel mit dem Schluß des Nullenkrankheitsjahres 1923 über Bord und rechnet und zahlt wieder überall mit Mark und Pfennig! Ein Verehrer des guten Alten. Zu viel des Guten! Die unhaltbaren Zuſtände bei der Reichsbank und Poſt veranlaſſen mich zu dieſen Zeilen. Heute erſcheint bei mir ein Reichsbankbeamter zur Einlöſung eines Wechſels. Ich war aber nicht wenig erſtaunt, als mir dieſer erklärte, das Geld könne er nicht annehmen. Es waren natürlich lauter geſetzliche Zahlungsmititel, nur keine Rentenmark und kein Papiergeld, was er gerade haben wollte. Noch nicht mal Dollarſchatzanweiſungen nimmt die Reichs⸗ bank in Zahlung. Wir Geſchäftsleute werden dauernd daran er⸗ innert, daß man verpflichtet iſt, jedes geſetzlich zugelaſſene Zahlungs⸗ mittel anzunehmen. Warum wird auf der anderen Seite nicht da⸗ für geſorgt, daß für uns die Möglichkeit beſteht, unſer verein⸗ nahmtes Geld wieder in Zahlung zu geben? Es wurde mir mitge⸗ teilt, ich ſei verpflichtet, mein Geld auf irgend einer Bank in Renten⸗ oder Papiermark umzuwechſeln. Aber nicht genug damit, auch die größeren Firmen treiben mit uns was ſie wollen. So mußte ich einer hieſigen Großfirma eine Sendung zurückſchicken, da ich nicht im Beſitze der angeforderten Renten⸗ oder Papiermark war. So geht mix's täglich als kleinen Geſchäftsmann. Wie mags euch Größeren gehen? Es iſt meines Erachtens höchſte Zeit, daß die freie Republik auch in dieſer Beziehung mal für Gleichheit und Brüderlichkeit ſorgt. Ol Helffrich komm und hilfl! Ein Geſchöäftsmann. Oſtſtadt⸗Hausbeſitzer⸗Freuden In meinem Haus habe ich eine feine Familie mit drei kleinen indern in einer Acht⸗Zimmerwohnung wohnen. Dieſer Herr, der nebenbei bemerkt, Juriſt iſt, ſteht auf dem daß er nur ſopiel Miete zu bezahlen braucht, als er für gut findet. Das Mie⸗ terſchutzgeſetz ſei nur lediglich zum Schutze der Mieter da und hinausſetzen könnte ich ihn nicht. Dabei darf der Herr eine neu hergerichtete Wohnung in einem halben Jahre ſo zurichten, daß er ſelbſt ſagt, die Wohnung ſei vollkommen verwahrloſt! Geſetzliche Miete braucht der Herr, die dazu noch vom Mieteinigungsamtt feſtgeſetzt wurde, überhaupt nicht zu bezahlen. Aber der Hausbeſißer darf die Steuern und Abgaben bezahlen und zudem noch dem Herrn die Wohnung wieder herrichten, damit ſie wieder demoliert werden kann. Weil das Haus auch noch ſehr billig war und ich zudem noch ſehr viel an der Miete verdiene, habe ich gar kein Recht auf geſetzliche Miete. Das iſt der Standpunkt dieſes Herrn. Es wäre an der Zeit, daß endlich mit dem ganzen Reichsmietengeſetz und'eter⸗ ſchutzgeſeß Schluß gemacht wird, damit man ungezogene und faule Mieter, wobei zu bemerken iſt, daß der Herr ſeinem Einkommen nach, die geſetzliche Miete bezahlen kann, auf die Straße ſetzen ann. Wann kommt ein Schutzgeſetz für die Hauseigentümer gegen ungezogene und ſchikanöſe Mieter? Ein geplagter Hausbeſitzer. Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens) See⸗ Luft⸗ Tem⸗ 8 282 Wind 2 8 8 8 döde ee dur S eee m. n G 385 3 Rich etrte Wertheim———3—2—4 Sw leicht beten 9 Königſtuhl. 563 766.4—5 5—6] W leicht beten! 7 Karlsruhe 127 766.6—1 9—2 SwW Sleicht bedack 17 Baden⸗Baden] 213———————— Villingen 780 768.60—5 4—6 NW leicht] bedeck! 15 9 95 Hof 1281 6509—9 110] N ſleicht nebe! 7 adenweiler“———B 1——̃*———• St. Blaſien——5 91—— ſtill wolkg 7 Das franzöſiſche Tiefdruckgebiet iſt mit großer Geſchwindigkeit oſtwärts nach Polen gezogen und hat geſtern in unſerem Gebiet tarke Regenfälle hervorgerufen. Auf ſeiner Rückſeite traten am bend wieder Nordwinde ein, die Abkühlung und Froſt brachten. Da jetzt von Weſten zunächſt ein ziemlich kräftiges Hochdruckgebiet vordringt ſteht teilweiſe Auſheiterung und Verſchürfung des Froſtes bevor. Auf längeren Beſtand des Froſtwetters lann jedoch nicht ge⸗ rechnet werden. Vorausſichlliche Witterung für Sountag bis 12 Uhr nachls: Teilweiſe aufheitornd, zunahme des Froſtes, trocken. — — E Samstag, den 29. Dezember 1923 Mannheimer General-Anzeiger(Abend-Ausgabe) 5. Seite. Nr. 598 III Die Getreide- und Mehlmärkte. Die Getreidemärkte des Jahres slanden, neben den sonst ausschlaggebenden Ursachen für eine Preisbewegung, unter dem Einlluß z weier Hauptmomente, der Devisen- hausse und Devisenbewirtschaftung einerseits und der kreien Wirtschaft für Brotgeéetreide audererseits. Jachdem die Zwangswertschaft, die im Kriege und danach die gesamte deutsche Ernte im Wege der Beschlag- nahme erfaßte, schon im Jahre 1921 dem Umlage-Ver- fahren Platz gemacht hatte, wurde zu Jahresbeginn fest- gestellt, daß die Menge an Brotgetreide, die notwendig ist, um den Bedarf der versorgungsberechligten Bevölkerung in Höhe von 200 g Mehl pro Kopf und Tag zu decken, rund 4,3 Millionen Tonnen beirug. Später hieß es, daß diese Menge zu gleichen Teilen durch die Umlage und durch die Eiafuhr von Auslandsgetreide zu decken sei. Wegen des Preises für das Umlagegetreide entstanden große Auseinandersetzun- gen mit der Landwirtschaft, die sich mit Recht dagegen Wehrte, für ihre Erzeugnisse in Papiermengen abgefunden zu werden, die monalelang vorher festgesetzt und bis zur Aus- zahlung entwertet waren. Schließlich wurde in allen ent- scheidenden Punkten die freie Wirtschaft hergestellt, doch hielt man die Schaffung einer Getreidereserve in der öffent- lichen Hand auch jelzt noch für- otwendig. Es wurde ein Gesetz über die Sicherung der Brotversorgung im Wirtschaftsjahr 1923/ 4 erlassen und im Juni im volkswirt- schaftlichen Ausschuß des Reichstages mit Unterstützung der Sozialdemokratie ein Zentrumsantrag angenommen, der die Erhebung einer einmaligen Abgabe des Sechsfachen der ZWangsanleike am 1. August 1923 für diesen Sicherungszweck vorsah. Von ausschlaggebender Bedeutung für die Preisgestaltung am Getreidemarkt mußte naturgemäß die Bewegung der kremden Wechselkurse werden. Diese Kurse Waren unter den bekannten Auswirkungen der politischen Lage in einer Weise davongelaufen, daß e des gröſiten Teils ddes Jahres an eine Einfuhr nicht gedacht werden konnte. Die Folge der darin zum Ausdruck kommenden Entwertung der Papiermark war andauernde Zurückhaltung des Angebotes der ersten Hand und Katelen dieser Verknappung im An- gebot ein dauerndes Ansteigen der Inlandspreise. Erst als durch die verschiedenen Eingriffe der Regierung in die De- Visengestaltung vorübergehend durch Markbesserung das KTuslandspreisniveau erreicht wurde, kam ein Halt in diese Preisbewegung, die die Anfangsnotierungen des Jahres weit in die Billionen hinein gesteigert hatte. Dabei hatten auch die sich wiederholenden Erhöhungen vnd Vebersteigerungen der Bahnfrachten erheblich mitgewirkt. Während die Ruhrbesetzung die Weligetreidemärkte kaum beein- Hlußte, später dort Wegen des UJeberangebots an Tonnage so- gar eher preissenkend wirkte, drückte sie sich gleich zu Be- Zinn an den deutschen Märkten in einer Zuspitzung der Ver- hältnisse aus. Weizen und Roggen zogen scharf an und vorübergehend stärkeres Angebot aus dem Reich wirkte nur ganz kurze Zeit auf den Markt ein, dem sein Gepräge vom Begehr der Mühlen, des Westens und der Reichsgetreidestelle verliehen wurde. Am geringsten blieb die Auswirkung zu⸗- nächst auf Hafer infolge verringerten Futterbedarfs. Es zeigte sich ein starkes Bestreben nach möglichst ausgiebiger Versorgung, was sich in erster Linie auf Brotgetreide bezog. Der Februar wurde von steigender Geldknappheit be- herrscht, mit der es zusammenhing, daß selbst zur Zeit schar- fer Devisensteigerung die Kauflust bei weitem nicht o leb. haft war wie in früheren ähnlichen Fallen. Weizeneinfuhr blieb damals noch unmöglich, doch bot Mais vorübergehend wieder Rechnung. Im März und April hat sich eine allgemein lestere Haltung herausgebildet, für die die Anregung zuerst vom Mehlgeschäft ausging; auch wurde Weizen vom Inland wegen der Feldarbeiten nur wenig angeboten. Gegen Mitte April waren die Preise aufgrund dieses ungenügenden Angebols allmählich soweit gestiegen, daß sie auf Weltmarkt- parität standen, wobei in Belracht zu ziehen ist, daß der Aus- Jandsweizen in seinen Qualitäten durchschnittlich den inländischen mehr oder weniger übertrifft und auch die Mehl- ausbeute größer ist. Bei Roggen War die Weltparität schon zu Beginn April erreicht worden. Er fing an, nicht nur in russischer, sondern auch in amerikanischer Herkunft eine Rolle zu spielen. Dauernd erschwert war das Geschäft jedoch durch die Auswirkung der Devisenverordnungen. Der ordentliche Kaufmann deckt sich mit Devisen und der Ware rechtzeitig undgleichzeitig ein. Damit war unter nor- malen Umständen für den Käufer jedes Risiko ausgeschlos- sen. Das Ceschäft konnte sich aber nicht normal abwickeln. sondern höchst anormal, da die erforderlichen Devisen nicht zugeteilt wurden. Auf diese Welse wurde es mehr und mehr in manchen Händen zu einem reinen Valuta- Speku- Differenzierung bei wertbeständigen Zahlungs- mitteln in den Lieferungsbedingungen Der Verband Deutscher Damen- und Mädchenmäntel- rungsbedingungen u. a. in folgenden wesentlichen Punkten geandert: Das Nettoziel ist von 10 auf 15 Tage verlängert worden. Bei Zahlung mit Edeldevisen kann ein Ziel von 30 schiedenen Arten wertbeständiger deutscher Zahlungsmittel wird bemerkenswerterweise ein Unterschied gemacht. Vor- behaltlose Gutschrift erfolgt jetzt außer für Devisen nur noch für Rentenmark und Dollarschatzanweisungen, wäh⸗ rend die Goldanleihe der Papiermark wird und wie diese der Repartierungsklausel unterliegt. Der Reichsbund des Textil-Einzelhandels weist auf die privat- Wirtschaftlichen Bedenken einer solchen unterschiedlichen Behandlung hin, Bei der großen Menge im Verkehr beſind- licher Goldanleihe und auf dieser basjerten Notgeldes müßte jede Diskreditierung dieser Wertzeichen schwere Schädi- gung und eine Beunruhigung hervorrufen, die leicht auch auf die Renlenmark übergreifen könnte. Die von dem Fa- brikantenverband vorgenommene weitere Sicherung erscheint deshalb als ein für die Gesamtheit nicht ungefährlicher Akt der Vorsicht, die um so mehr als übertrieben bezeichnet werden muß, als der Verkäufer bereits durch dlie im Hin- blick auf mögliche Aenderungen der Währungsverhältnisse eingokügle Generalklausel hinfeichend geschützt ist. 7 Gutachten der Berliner Handelskammer Ein Devisengeschäft— Kauf von Reichspark gegen holländische Gulden, zu liefern binnen Monatsfrist, jedoch bis längstens 26. Februar— ist nach den Gebräu- ehben der Berliner wie der Amsterdamer Börse ein Fix. geschäft. Tritt eine Partei von dem Geschäft zurück. 80 ist nach neuerer Berliner Börsenusance das Geschäft spätestens binnen drei Tagen glatt zu stellen und der Unferschied der Gegenpartel aufzugeben Bei späterer Glattstellung verliert die vertragstreue Partel zwar nicht ihre Recnte ans dem Zeschäft; sie kann aber der Gegenpartei nur den der ver- tragstreuen Partel ungünstigsten Kurs, der während der 7 UUU————— Das Wirtschaſtsjahr 1923 abrikanten hat, wie die Textil-Woche erfährt. seine Liefe- p Tagen mit 2% Skonto gewährt werden. Zwischen den ver. K Wezſe zu erkolgen. amhei ———— lations-Geschäft. Das mußte sich bei stärkeren Schwankungen auswirken, wenn diese mit Geldknappheit zusammentrafen. Schon im März machten sich 83 in dieser Richtung bemerkbar. Es kam vielfach zu Zwangsverkäufen aus Märzandienungen, bei denen nach Ablauf. der Nachfrist die Dokumente nicht aufgenommen worden Waren. Verschiedene norddeutsche Firmen kamen in Zahlungsschwierig- keiten, im April wurde eine Berliner Firma von diesem Schicksal ereilt, der August sah zwei Zusammenbrüche in Hamburg, in manchen Fällen wurde helfend eingegriffen. Mehrfach waren Maisgeschäfte die Ursache der Schwie- rigkeiten. Eine Zusammenstellung des Internationalen Land- Wirtschaftlichen Institütes in Rom hatte das bemerkenswerte Ergebnis gezeigt, daß, auch abgesehen von Argentinien, die Weltmaisernte gegenüber den Erwartungen zurückblieb, hauptsächlich wegen des in Europa von 14.3 dz in den letzten Friedensjahren auf 9,5 dz im Jahre 1922 gesunke- nen Hektarertrages. Daraufhin waren manche Hausse- engagements eingegangen worden. Mit dem Voranschreiten des Jahres wurde die Geld- beschaffung für den Getreidehandel immer schwieriger; es ſauchte die Idee der- Errichtung von Getreide-Kredit- banken auf, die in einer Reihe von Städten gegründet wur- den. Auch für die Müllerei wurden einzelne ähnliche Ein- richtungen geschaffen. Die Markentwertung war bis zur Jahresmitte soweit, vorgeschritten, daß man bei einer Um- 877 1 der enorm klingenden Getreidepreise auf Gold- mark kand, daß das deutsche Getreide immer noch billi- ger sei, als in Frredenszeiten. Eine im Juni heraus- kommende neue Devisenverordnung und abermals neue Bahn- tarife führten zu starker Zurückhaltung. Im Juli sah sich die Reichsbank genötigt, dem Markverfall Rechnung zu tragen und ihre Kursfestsetizungen einigermaßen den auswärtigen Märkten anzupassen- Unter Schwankungen lagen dann die deutschen Getreidepreise bald über, bald unter Weltparität; in der Hauptsache wurden sie von den Freiverkehrskursen des Devisenmarktes beherrscht. Eine neue Note kam in das Geschäft als die.-G. im September dazu überging, für im September abgeschlossene Geschäfte Zahlungen in Geldanleihe zuzusagen, um den Landwirten die Steuerzahlungen zu erleichtern. Im Ok- tober ging man dann auch im Handel dazu über, in Dollar- Goldanleihe zu rechnen, im November kam das Geschäft aber zeitweise völlig zum Stillstand, weil die Rückdeckungs- möglichkeit in Goldanleihe fehlte und andere Je dlge Zahlungsmittel nicht in genügender Menge vorhanden Wwaren. Selbst der Vebergang zur Renten- mark brachte dem Getreidemarkt Schwierigkeiten, obwohl die ersten 50 Millionen.-M. ausschlięßlich zur Bewegung der Ernte und für die Lebensmittelversorgung bestimmt Waren. Das Angebot an Getreide wuchs jedoch, zumal die Lieferungsmöglichkeiten von Rußland stärker in Er- scheinung traten und die Nachrichiten von Uebersee günstig lauteten. Seit Anfang Dezember trat dann auch wieder bemerkens- Wertes Angebot gegen Papiermark hervor, da so- wohl Erzeuger wie Handler an Papiermark knapp wurden und sie zur Erfüllung laufender Verbindlichkeiten Prauchten. Dazu kam eine bessere Markbewertung im besetzten Gebiet und das mit Einführung der Rentenmark erreichte stabile Verhältnis zwischen dieser und der Papiermark. Auch der Weitere Verlauf des Dezember brachte scharfe Preis- rückgänge an den deutschen Getreidemärkten. Vor allem hielt das Angebot der ersten Hand an, das man 80 lange Zeit hindurch vermißt hatte. Dazu kam, daß in Norddeutschland amerikanisches und in Süddeutschland französi- sche und ungarische Mehle auftauchten und billiger gekauft werden konnten als einheimische Sorten, die darauf eine scharfe Preissenkung erfuhren und die Münlen im Neu- ankauf von Getreide sehr zurückhaltend machten. Auch die Auslandsmärkte lagen nicht mehr fest, sondern meldeten billigere Preise, namentlich aus Argentinien, das Nord- amerika unterbot. Im übrigen waren die Mehlpreise den Ge- treidepreisen annähernd genau gefolgt, da sie sich im wesent- lichen nach diesen und dem Getreideangebot richteten. Als die Ruhrbesetzung kam, waren die Mühlen nicht besonders versorgt, die Mühlen am Rhein fielen in das Einbruchsgebiet, auch jene des Mannheimer Hafengebietes; Mehl wWurde in- kolgedessen schlank abgenommen, wo es erhältlich War, so- daß namentlich viele norddeutsche Mehle nach Süddeutschland kamen. Im Juli gestaltete sich die Versorgung für die süd- deutschen Mühlen besonders schwierig, weil die Devisen- zuteilung ihren Bedarf auch nicht annäbernd deckte, ĩachdem sie schon in Friedenszeiten 859 ihres Getreidebedarfes aus 852 Auslande bezogen hatten. Von kleinen Unterbrechungen b gesehen, blieb die Mehl-Nachfrage bis zum Auftauchen der Mehle sehr lebhaft. Für R oggenmehl und uttermehl hielt der Begehr bis Jahresschluß an. langer Verzögerung der Zwangsregelung und Nichterhebun eines Einspruchs gegen den Rücktritt gilt das Geschäft 25 storniert. Bei Aufträgen zum Kassaverkauf von nicht im epot des beauftraglen Bankiers ruhenden Wert⸗ bapieren hat der Runde für umgehende Lieferun der verkauftlen Stücke Sorge zu tragen. a6t diese am nächsten Börsentage nicht erfolgt, so ist der Bankier berechtigt, Exe- ution unter Stellung einer angemessenen Frist anzüdrohen und nach fruchllosem Fristablauf zu bewirken. „ Bei Kassageschäften über in Berlin amtlich nicht notierke Aktlen gelten folgende Usancen: a) Der nichtsäumige Teil ist verpflichtet, eine von ihm an- gedrohte Zwangsliquidierung an dem bei der Androhung be-- zeichneten Börsentage vorzunehmen. Die Zwangsregulierun hat um 12.30 Uhr nachmittags am Markt Ist sie am festgesetzten Tage nicht aus- am nächsten Börsentage und notfalls an den folgenden um die gleiche stunde erneut zu versuchen. b) Die e eines Maklers für die Zwangsregu- lierung ist. nicht erforderlich. Wird ein solcher beauftragt, 80 braucht dern Auftraggeber ihm nicht anzugeben, daß es sich um eine Zwangsregulierung handle, und ist auch nicht verpflichtet, dem nennen. führbar, so ist sie Ermähigung der Kohlenpreise Der Reichskohlenverband und der großo Ausschub des Reichskohlenrats haben heute über die Möglichkeit eines weiteren Abbaues der Kohlenpreise beraten. In der Erwartung, die Verlängerun in Bälde, die Friedensleistun—— zu erreichen, in der Erwartung ferner, daß der waltung mit ihren Tarifen mitgemacht werde, kamen die Kohlenwirtschaftsorgane zu dem Beschluß, die Kohlenpreise m etwua 10% herunterzusetzen, wodurch die Neito- grubenprelse im unbesetzten Deutschland in Goldmark auf etwa 125—130% der Vorkriegsprelse sich stellen. Sie werden mer General- Makler den Namen des säumigen Teils zu der Arbeitszeit gestatte reisabbau von den übrigen Wirtschaffszweigen, insbesondere von der Reichsbahnver- —— Anzeiger Ostgalizische Petroleum.-., Klingenberg a. M. Die Gesellschaft, die ihren Sits früher in Mannheim halte, berichtet für 1922%3, daſ nennenswerte Veränderungen nicht stattgefunden hätten und daß der Verlust von.33 Mil!. (i. V. 198 Mill. Ueberschuß) aus den Reserven gedeckt Wor- den wäre. In der Gewinn- und Verlustrechnung erscheinen die Einnahmen aus Eſfekten und Betciligungen mit 70,2 Mill, denen gegenüber Verwaltungskosten und Steuern 71.5 Mil. erfarderten. Da nun auch im laufenden Geschäftsjahre zur Beslreilung der Steuern und Unkosten Substanzreali- sationen nolwendig geworden seien, liege der Gedanke nahe, die Auflösung zu beschliehen und den derzeitigen Besilz der fast ausschließlich aus Effleklen besteht, unter die Aktionäre zu verteilen. Der Bestand an Effekten und Beteiligungen ist mit 5,04(3,51) Mill. bewertet. Das Aktien- kapital beirägt 1 3,3 Mill. Mobilien stehen mit ½ 1 zu Buch. Die.-., in der von insgesamt.3 Mill. Aktienkapital 891 Aktien durch 7 Aktionare vertreten Waren, genehmigte den Abschluß und beschloß die Auflösung der Geséll- schaft. Als Liquidator wurde der frühere Vorstand Fritz Schoch beslellt. Der Besitz der Gesellschaft bestent fast aus- schlieplich aus Effekten, und zwar, wie auf Anfrage mit⸗ geteilt wurde, etwa 1000 Stück Aktien der Soc. An. pour Entreprises Commerciales in Basel, die be- kanntlich im Freiverkehr der Frankfurter Börse gehandelt werden(Kurs etwa 60 Bill. pro Stück), und einer kleinen Konsortialbeteiligung in Galizien. Börsenberichie Frankflurter Wertpapierbörse Zurückhaltung 5 Frankfurt, 29. Dez.(Drahtb.) Der Effekten-Freiverkehr stand im Zeichen groſier Geschäftsstille. Man zeigte eine ge- teilte Haltung. Als gesuchter sind die 5% Kriegs-(Reichs-) Anleihen anzuführen, für welche ein Kurs von 50—55 Mil⸗ liarden genannt wurde. Für Ufa hielt das Inleresse 4500 bis 5000. Einen Einfluß auf die Aktienmärkte übte die in Aussicht stehende Neuordnung des Aklienwesens aus. Becker Stahl und Becker Kohle je 11 Billionen. Chemische Werte, sowie Elektropapiere kaum verändert. Im Zusammenhang mit dem bevorstehenden Jahresschluß zeigte die Spekulation nur geringe Unternehmungslust Geld ist leichter mit 17 2 haben. Unter den Kassaindustrieaktien liegen Maschinenfabrik Riedinger, Süddeutsche Drahlindustrie, Brauereiaktien, Süd⸗ deutsche Immobilien gefragler. Berliner Wertpapferbörse Grolle Geschäftsstille Berlin, 29. Dez.(Drahtb.) Das Geschäft am Devisen- markt war wiederum sehr ruhig. Die Nachfrage hat nach- gelassen und demgemäß wurden die meisten Devisen bei Wenig veränderten Kursen voll zugeteilt. Für die wichtigsten ausländischen Zahlungen wie London, New Vork und Am- sterdam erfolgte erhöhte Zuteilung Eſfektenhändler beob- achteten nach wie vor große Zurückbaltung. Von Kursen Wwar nichts zu hören. Devisenmarkt Berliner Devisen in Milliarden Amtlich G. 28. B. 28. G. 29. B. 29. Holland 1596, 00 1604, 000 1506,000 1604.000 Buenos-Aires 1336,75 1343.350 1326,675 1333.325 Biüsse 189,525 190,.475 188,528 180.472 Christiania 626.438 626,562 620.445 623.555 Kopenhagen 751 118 184.882 748,125 751,875 Stockhom 1100.220 1114.780 1111½215 1116.785 Helsingſors 102.742 103.258 102,742 103,258 183,540 184.460 182,5 0 184 400 18254,250 18345.750 18254.250 18345,750 New. Vork 4189,500 4210,00 4180, 500 4210.500 eee 216,950 218,044 215.460 216,540 eee 73•,150 741.880 1737,153 770,847 548.67585 551.378 546,630 549,370 A 1945,125 1954,878 1945,125 1954.875 Rio de Janeiro 394.010 396.990 394,010 306, 990 Wien. abg. 59,451 N 59,747 M 59,451 M 59,747 M 123.191 123,300 123,101 123.309 Jugoslavien 47,451 47,719 47,481 47.719 Budapet. 22719,45 M 220.055 M 219.945M 220.C055 M 29.725 29,875 29. 725 29.875 Herausgeber. Drucker und Verieger: Druckeren Dr. Haas Mannbeimer General⸗Anzeiger G m. b. H. Mannbeim k 6 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Cbefredakteur: Kur: Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswiriſchaftlichen Teil: Kurt für das FFeuflleton Dr. Fritz Hammes: für Kommunalpolien und okales: Richard Schönfelder: für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller: für Handelsnochrichten, Aus dem Lande Nachdarzebiete Gericht u. den übrigen redaktionellen Teil. Franz Kircher: für Anzeſaen: Karf Hügel⸗ IN BUenDRUCK. ODER STiNbRUcKAUSFUARUees 125 FUR HRANBEL, INBUSFaiE Nn SEAMENRBE 5 drei Tage peslanden hat, anrechnen. Bei ungewöhnlich diamit, so heißt es in der Mitteiſung, wesenklſen unter gen Weltmarktpreis zurückgehracht. 6. Seite. Nr. 598 manuheimer General⸗Anzeiger(Abend ⸗ Ausgabe) Samstag, den 29. Dezember 1923 PROSPEKT über Mark 120 000 000 neue Stammaktien ueanad Aekein wamacher Tabnen Auttengeselschaf zu Aachen. 120000 Stück Nr. 86801—206800 über je Mark 1000. Die Rhenania Verein Chemiſcher Fabriken Aktiengeſellſchaft iſt eine im Jahre 1855 unter der Firma ae Chemiſche Fabrik Rhenania errichtete Aktiengeſellſchaft. Durch Beſchluß der Generalver⸗ ſammlung vom 20. Mai 1920 wurde aus Anlaß der Verſchmelzung mit der gleichaltrigen„Verein Chemiſcher Fabriken in Mannheim Aktiengeſell⸗ ſchaft“ die jetzige Firma angenommen. Sitz der Geſellſchaft iſt Aachen. Eine Zweigniederlaſſung beſteht in Mannheim. Gegenſtand des Unternehmens iſt: 2)—* und Belehnungen für die Gewinnung bergmänniſcher Produkte nachzuſuchen, zu erwerben, anzupachten u. auszubeuten; b) die Herſtellung, die Verarbeitung und der Verkauf von chemiſchen Erzeugniſſen aller Art; e) die Verwendung der erzielten chemiſchen Erzeugniſſe zu metallur⸗ 4 giſchen Zwecken; d) die Darſtellung von Glas; e) der Ankauf der erforderlichen Rohſtoffe und der Verkauf aller ihrer Erzeugniſſe im Wege des Handels. Zur Erfüllung vorſtehenden Zweckes iſt die Geſellſchaft berechtigt, ſich an anderen Unternehmungen zu beteiligen. Das Grundkapital von. urſprünglich 1 500 000 wurde mehrſach er⸗ höht und betrug Ende 1921/ 85 000 000, beſtehend aus 80 000 000 Stammaktien und 5 000 000 Vorzugsaktien. Die außerordentliche Generalverſammlung vom 31. Auguſt 1922 hat zur Abdeckung von Bankkrediten und zur Stärkung der Betriebsmittel be⸗ ſchloſſen, das Grundkapital der Geſellſchaft um 40 000 000 durch Ausgabe von 40 000 Stück neuen, auf den Inhaber und über je 1000 4 lautenden, für das Geſchäftsjah. 1922 zur Hälkte gewinnberechtigten Stammaktien zu erhöhen. Dieſe ſind von einer unter Führung des A. Schaaffhauſen'ſchen Bankvereins.⸗G., Köln, zum Kurſe von 2179) übernommen und den bisherigen Stammaktionären zum Kurſe von 225% im Verhältnis von 1: 2 zum Bezuge angeboten worden. Die außerordentliche Generalverſammlung vom 31. Jauuar 1923 hat zur weiteren der Betriebsmittel und zum Schutze gegen Ueber⸗ fremdungsgefahr beſchloſſen. das Grundkapital um 180 000 500 zu er⸗ böhen durch Ausgahe von 180 000 neuen, auf den Inhaber und über je —— lautenden, für das Geſchäftsjahr 1923 gewinnberechtigten Stamm⸗ aktien. Von den neuen Stammaktien hat eine Bankengemeinſchaft unter Füh⸗ rung des A. Schaaffhauſen'ſchen Bankvereins.⸗G., Köln, 80 000 000, und zwar 60 000 000 zum Kurſe von 2960 und 20 000 000 zum Nennwert übernommen mit der Verpflichtung. 60 000 000 den bisherigen Stammaktionären zum Kurſe von 3000% im Verhältnis von:2 zum Bezuge anzubieten. während die weiteren 20 000 000 zum Zwecke der Angliederung verwandter Unternehmungen Verwendung finden oder für Rechnung der Geſellſchaft beſtmöglich verwertet werden ſollen. Die reſtlichen, nur mit 25% ihres Nennwertes eingezahlten Mark 100 900 000 Stammaktien ſind der der Geſellſchaft naheſtehenden Gewerk⸗ ſchaft Noppenberg zum Nennwert überlaſſen worden: dieſe hat ſich ver⸗ pflichtet, die Aktien nur mit Genehmigung des Aufſichtsrates der Geſell⸗ ſchaft zu veräußern. Die Gewerkſchaft Noppenberg hat ferner für die Dauer ihres Beſitzes auf das Gewinnanteilrecht aus dieſen Aktien verzichtet Das durch beide Kapitalserhöhungen erzielte Aufgeld iſt nach Abzug der Koſten dem geſetzlichen Reſervefonds zugefloſſen. Ein etwa aus der Verwertung der 20 000 000 Stammaktien für die Geſellſchaft erzielter Gewinn wird gleichfalls dem Reſervefonds geßhrg werden. 12 Grundkapital beträgt nunmehr 305 000 000 und iſt ein⸗ eilt in: 353 6000 Stammaktien Iu je 4 300 Nr. 1— 6 000 4800 Stammaktien zu je 1500 Rr. 6001— 10 800 191 000 Stammaktien u je 4 1000 Nr. 10 801— 87 800 und 42 801—206 800 100 000 mit 25% eingezahlte 33 Stammaktien zu je 1000 Nr. 206 801—306 800 5 000 Vorzugsaktien.. zu je 4 1000 Nr. 37 801— 42 800 Die Stammaktien lauten auf den Inhaber, ſoweit ſie jedoch bis 1. Jauuar 1918 ausgegeben ſind(Nr.—10 800) auf den Namen, wenn ihre Umwandlung in Inhaberaktien nicht von dem Aktionär beantragt worden iſt; die umgewandelten Aktien ſind mit dem Stempel„Gültig als Inhaberaktie Beſchl. Gen.⸗Verſ. 29. 12. 17“ verſehen. Die Umwandlung von Namensaktien in Inhaberaktien kann auch weiterhin vorgenommen werden. Die neu zur Einführung gelangenden Stammaktien ſind mit den fakſimilterten Unterſchriften des Vorſitzenden des Aufſichtsxates und zweier Varſtandsmitglieder verſehen. Die ordentlichen Generalverſammlungen finden in der Regel in Aachen ſtatt. Außerordentliche Generalverſammlungen können an jedem deutſchen Orte abgehalten werden. Das Stimmrecht in der Generalverſammlung wird in der Weiſe ausgeübt, daß auf je 100/ Kapital beider Aktien⸗ gattungen eine Stimme entfällt und auf je 100 ¼ Kapital der Vorzugs⸗ aktien bei Beſchlüſſen über Wahlen zum Aufſichtsrat, Satzungsänderungen and Auflöſung der Geſellſchaft je 15 Stimmen entfallen, ſodaß in dieſem Falle den insgeſamt 3 000 000 Stimmen der/ 300 000 000 Stammaktien 750 000 Stimmen der 4 5 000 000 vollgezahlten Vorzugsaktien gegen⸗ überſtehen Die Bekanntmachungen erfolgen im Deutſchen Reichsanzeiger; ſie wer⸗ den außerdem noch in zwei Berliner und je elner in Köln, Frankfurt a. M. und Mannheim erſcheinenden Tageszeitung veröffentlicht. In den letzten fünf Jahren hat die Geſellſchaft folgende Dividenden verteilt: 1918„10% auf 9 000 000 Stammkapital 1919 ĩ 250% auf 12 000 000 Stammkapital 1920 30% auf 4 86 000 000 Stammkapital und 675 auf die mit 25% eingezahlten 5 000 000 Vorzugsaktien ũ999.. 20% auf 4 76 500 000 Stammkapital (8 500 000 Stammaktien waren für 1921 nicht gewinnberechtigt) 6% auf 5 000 000 Vorzugsaktien 1922„„„„«200% auf 80 000 000 Stammaktien 5 100% auf& 40 000 000 im Jahre 1922 aus⸗ gegebene Stammaktien 12% auf 5 000 000 Vorzugsaktien. Die Bilanz nebſt Gewinn. und Verluſtrechnung per 31. Dezember 1922 lauten wie folgt: Bilanz am 31. Dezember 1922 Aktiva c Grundſtücke. Gebäude, Maſchinen, Geräte) 48 435 646.28 Rohmaterialiens 1462 846 957.— Halbfertige und fertige Ware 446737349 41 WDbC(( Se 3722 930,48 Barbeſtand. Poſtſcheck⸗ und Reichsbank⸗Girokonto 199871 890,. 70 Beteiligungen(c( 9092750,67 Hypothekariſche Darlehen 270 566,35 Außenſtände von den Verkäufen 1904 568 863,62 Guthaben bei den Banke e 189 083 656,26 Vorausbezahlte Verſicherungs⸗Prämien 1003 881,26 Debitoren)) 21· 311842 331 15 Puligſchaſten„ 32 4577476823,18 ) Prundſtücke„MN 2205173.88 a. 9099 Wohnungen„„ mtm..... Maſchinen, Apparate und Geräte.„% 27123847,46 2) Darunter Forderungen an Tochtergeſellſchaften„ 26 983617,18 f Passiva Aktienkapital: Stammaktien. M. 120000 000 Bongeeennn. 8999900 125 000000,.— Obligationen: o 4000 000 6877000— J7J7J!!ͥ ĩ ͤ ⁵˙.f.——— 183683 656.12 CCCCCCCCCCVCCCCCVCCCCCCCVVCVVVCVVVVTTTTTTTTCVTTTTTTTTTTT 1516841.72 CCCVCCCCVCCCCCCCCCCCCC 1143 449,05 Weiimmnderuengs den 2000 000.— Stosſchtunmn 3077 263.— Grunderwerbſteuer⸗Rucklagae 150000,.— Rücklage für zweifelhafte Außenſtände in olge des Krieges 152 028,.07 Rücklage für die Kriegsſteuerr 84 732,87 %00000%%000/ ͤ 319000.— ei ꝶ 4318 955,90 Arbeiter⸗Unterſtützungsfonnsgsgdd 262 747 60 FJJJCCCCCCVCCCVCCVCVCTCCCTVCCTCTTCTTT 94925 31 Dispoſittonsfonds zur Verfügung des Auſſichtsrates 935 123 02 Rücklage für Ruhegehälter an Angeſtellte 3016 159 49 Fonds für gemeinnützige Zwecke 758 784.80 Süftung Haſenclever VVFVVCCC 41037.51 Dividende. noch nicht erhobenn„ 730069.— Obligationszinſen, noch nicht erhobennren 126 350.— dioren 34873783889 CJJSTSFT 210 460,83 Biergcheen? 755600(00.— 4577476 823,18 ) hiervon M. 2877000.— 30% zu 1020% v 1. Juli 1921 rückzaulbare hypothekariſche Teilſchuldver⸗ ſchreibungen der ehemal chemiſchen Fabrik Hönningen und vorm. Meſſingwerk Reinicken⸗ dorf R. Seidel.⸗G., Hönningen a. Rh. M. 4000 000,.— 4½ 9% zu 102%% v. 1 Okt. 1924 rückzahlbare hypothekariſche Teilſchuldver⸗ ſchreibungen des Vereins Chemiſch. Fabriken in Mannheim Gottesdienſt⸗Ordnung. Evangeliſche Gemeinde. Sonntag. den 30. Dezember Trinitatiskirche. 19 Predigt. Vikar Hahn, 10 Predigt, Vikar Hahn. Kontordienkieche. 10 Preoigt, Vikar Bach, 6 Predigt, Vikar Bach. Cyriſtusklrche. 10 Previgt, Pfr. D. Klein, 6 Pred, Vikar Speck Friedenskirche 9 Chliſtenlehre Pfr. Gebhardt, 10 Pred, Pfarrverw. Merkle, 11 Chriſtenlehre, Plarroerwalter Merkle. Zohanntskiiche 0 Predigt, V kar Barck. Luther irche 10 Pred., Jugendpfr. 5 11 Chriſtenlehre(Knaben) Pfarrer Di. Lehmann, ½2 Chriſtenlehre(Mädchen) Pfr. Dr. Lehmann, 6 liturg. muſik Abendfeter(Kirchenchor u. Kolletie) Melanchthonkirche 10 Predigt. Vikar Baſtine, 11¼ Kindergottesdienſt, Pfarrverw. Rößger, 11 Chriſtenlehre für beide Pfarreien, Pfr. Rothen⸗ höſer, Abendgonesdienſt fällt aus 31. Dezember(Silveſtergoitesdienſt) Kollekte für den hieſigen Pfarrwitwen⸗ und Waiſenfond. Ttinitaliskirche Abends 6 Predigt, Pfr. Roſt. Neckarſpitze Abends 8 Predigt, Pfr. Roſt Dlakonſſſenhaus. Abends 8 Pred. Pfr. Scheel(Schweſternchor). Konkordienkirche Abends 6 Pred., Pfr. Maler. Cyriſtuskirche. Abends 6 Pred., Or Hoff(Bachchor). Friedenskicche Abends 8 Jahresſchlußgoitesdienſt. Pred., Pfr. Gebhard. Sohauntskirche Abends 6 Pred., Pir. Sauerbrunn. Sutherkirche. Abends 8 Predig m. hi Abenomahl, Pfr. Dr. Lehmann. Melanchtonkirche Abends 7 Pfr. Kothenhöfſer. Lanzkrankenhaus. 5 Pred., Pfr. D Klein Neues Kran tenhaus. 8½ Silveſterſeier, Pfarrw Rößger. Bereinigte evangeliſche Gemeinſchaften. Evang. Verein füt innere Miſſion Stamitzſtr 15. K 2, 10, Schwetzinger⸗ ſtraße Nr. 90 Fiſcherſtriaße 91(Neckarauß Sonntag nachm 3 und Donnerstag abend sBibelſtunde Meerwieſenſtr(Jindenhoh: Sonntag, abend 8½ und Dienstag abend» Bibelſtunde. Neuhoferſtraße 25, (Rheinau). Mittwoch abend 8 Bibelſtnude. Kleinkinderſchule Neckarſpitze: Freitag abend 8 Bibelſtunde Chriſtl. Verein ſunger Männer. VBereinsbibelſtunde Schwetz.⸗ Straße 90 Dienstag abend 8 K 2, 10 Mittwoch abend 8; Meer⸗ wie enſtt 2 Donnerstag abend 8; Fiſcherſtr. 31 Samstag abend 8 und Sandhoferſtr 32 Montag und Freitag abend 8. Verein für Jugendpflege„Haus Salem“, K 4. 10: Sonntag 4 Bibeiſtunde, Jugendverein abends J Wortoerkündigung. Dienstag 8 Gebetſtunde. Cheiſtengemeinſchaft, Kapelle des Lanzkrankenhauſes. Montag, abds. 8 Pre⸗ digtgottesdienſt von Pfarrer Rittelmeyer. Evang GBemeinſchaft U 3. 23. Sonntag, 30. Dez, 1210 Pred, 11 Sonntag⸗ ſchule. 4 Teilnahme an der Geſangsfeier im Jugen heim, f 4, 8/9 Montag(Silveſter), abds 9 Predigt.— Neujahr: 10 Pred., abends 7 Weihnachtsfeier des Jugendoereins. Süddeutſche Vereinigung Miſſionsſaal⸗Lindenhoſſtr. 34: Sonntag.45 Ge⸗ belſtunde 11 Freiw. Sonntagsichule. abds 8 Evangeliſation(Pfr. Wald⸗ ſchmi t)— Neujahrstag, abds 8 Wortverkündigung(Pfr. Wal oſchmidt)— Mirtwoch 8 Frauenſtunde(Schw. Frieda)— Donnerstag 7 Jugendbund f. entichied Chriſtentum. Bapliſten⸗Gemeinde, Max Joſefſtr. 12. Gottesdienſte: Sonntag, ½210 und nachm 4.— Silveſter. Montag, abds. 9.— Neujahr, Dienstag, nachm. 4 Mmethodiſten⸗Airche. heim F 4 8/. Sonntag, morg ½210 Pred, mitt 1½5 Geſangsgot⸗ enſt(Froßer Saal)— Neujahr, mitt. 4 Gemeindefeſt. Aagzstenftr, 48. Silverſterabend 8 Predigt. Katzoliſche Gemeinde. lenkirche. Sonntag. Von 6 an Beicht; 6 Frühmeſſe; 7 hl. Neſſe;.45 Singmeſſe mit Pred.;.30 Kindergottesd.;.30 Pred. u. Amt; 11 hl. Meſſe mit Pred.;.30 Weihnachtsandacht. — Montag(Silveſter). Von—6 Beicht u. nach der An⸗ dacht, abends 7 Pred. u. feierl. Schluß⸗ u. Dankgottesdienſt mit Tedeum u. Segen.— Dienstag(Neufahr). Von 6 an Beicht; 6 Frühmeſſe; 7 hl. Meſſe;.45 Singmeſſe m. Pred.; .30 Kindergottesd.; 9,30 Freſtpred. u. levit. Hochamt; 11 hl. Meſſe m. Pred.;.30 Weihnachtsandacht.— Donnerstag. Von.30—7 Beicht; 5 Pred. u. Paramentenvereinsandacht mit Segen.— Freitag(Herz⸗Jeſu⸗Freitag). Von.30—.30 Beicht;.30 hl. Meſſe; 7 Herz⸗Jeſu⸗Amt m. Segen(Ehren⸗ wache);.15 Herz⸗Jeſu⸗Amt. Sebaſtianus-Kirche— Unkere pfarrei. Sonntag. 6 Beicht; 6 u. 7 hl. Meſſe m. Austeilung der hl. Kommunion: 8 Sing⸗ meſſe m. Pred.:.30 Pred. u. Amt; 11 Kindergottesd. m. Predigt;.30 Weihnachtsandacht.— Montag(Silveſter). 4 Beicht: 7 Feierl. Jahresſchlußgottesdienſt m. Pred., Silveſter⸗ andacht u. Segen— Dienstag(Neujahr). 6 u. 7 hl. Meſſen mit Austeilung der hl. Kommun.; 8 Singmeſſe;.30 Pred. u. levit. Hochamt; 11 Kindergottesd. m. Pred.;.30 Weih⸗ nachtsveſper.— Donnerstag. Abends—7 Beicht.— reitag. 7 Herz⸗Jeſu⸗Amt mit Segen. 9l. iſtkirche. Sonntag. 6 Beicht u. hl. Meſſe; 7 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe m. Pred.;.30 Pred. u. Amt; 11 hl. Meſſe m. Pred.;.30 Weihnachtsandacht.— Montag(Silveſter).—7 Beicht;.30 Pred. u. Dankandacht m. Tedeum u. Segen; nach⸗ her Beicht.— Dienstag(Neujahr). 6 Beicht u. hl. Meſſe; 7 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe m. Pred.;.30 Pred. u. levit. Hoch⸗ amt; 11 hl. Meſſe m. Pred.;.30 feierl. Veſper.— Don⸗ —7 Beicht.— Freitag. 7 Herz⸗Jeſu⸗Amt mit itanei u. Segen. Liebfrauenkirche. Sonntag. Von 6 an Beicht;.30 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe m. Pred.;.30 Pred. u. Amt; 11 hl. Meſſe m. Pred.;.30 Weihnachtsandacht.— Montag(Silveſter). Von —7 Beicht: 7 Pred. u. Silveſterandacht.— (Neujahr)..30 Frühmeſſe u. Beicht; 8 Singmeſſe u. Pred.; .30 levit. Hochamt: 11 hl. Meſſe m. Pred.;.30 Veſper. Herz⸗Zeſu⸗Kirche Neckarſtadi⸗Weſt. Sonntag. 6 Frühmeſſe u. Beicht; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe m. Pred. u. Bundeskommun. der Frauen;.30 Pred. u. Amt: 11 Kindergotbesd. m. Pred.; .30 ihnachtsandacht; Beicht bis 5.— Montag(Silv.). Abends 7 Jahresſchlußfeier m. Pred., Tedeum u. Segen Dienstag(Neuſahr). 6 Frühmeſſe; 7 hl. Meſſe; 8 Sing⸗ meſſe m. Pred.;.30 Pred. u. Amt; 11 Kindergottesd. m. Pred.;.30 Veſper. Sk. Bonifatius-Kirche Neckarſtadt⸗Oſt. Sonntag. Von 6 ab Beicht; 7 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe m. Pred.;.30 Hochamt m. Pred.; 11 Singmeſſe m. Pred.;.30 Krippenfeier 8¹ des Kindheit⸗Jeſu⸗ Vereins m. Anſprache, Opfergang der Kinder zur Krippe u. Andacht.— Montag(eilveſter). Nachm. v.—7 Beicht; 7 ab. Jahresſchlußfeier m. Pred. u. Dankgottesd.— Diens⸗ tag(Neufahr). Beicht u. Gottesdienſte am vormittag wie an den Sonntagen,.30 Weihnachtsandacht.— Donnerstag. Von—7 Veicht.— Freitag. Von.15 ab Beicht;.45 feierl. Herz⸗Jeſu⸗Amt mit Litanei u. Segen. Joſephs⸗Kirche Mannheim⸗indenhof. Sonntag. 6 Beicht: .15 Frühmeſſe; 7 Kommumionmeſſe; 8 Simameſſe m. Pred.; .30 Pred. u. Hochamt: 11 Singmeſſe m. Pred.; 2 Weihnachts⸗ veſper(Kollekte für die Pfarrkirche).— Montag(Silveſter). —6 Beicht; 6 Dankgottesd. m. Pred. u. Segen.— Diens⸗ Gewinn- und Verlustrechnung Soll 2 A. ennnn 8 1086 552.66 Verſuche und Aufſchlußarbeiten 4552 76421 5SSS 10036 826.79 54 ei 466 237: 78.60 Gewinn zur Verfügung der Generalverſammlung 755 600 000,.— Gewinnverteilung: Zuweiſung für das Feuerverſicherungkonto M. 400 000 000,.— die Penſionskaſſe der Ang⸗ſtellten„ 50000 000,— den Arbeiter⸗Penſionsfonds„ 50000000.— den Dispoſitionsfonds zur Verfüg ung des Auſſichtsrates 5000 000,.— die Grunderwerbsſteuer⸗Rücklage.„ 50000 000,.— 12% Dividende für die Vorzugsaktien„ 600 000,.— 200% aut M 80000 000— Stammaktien„ 160 000 000,.— 100% auf M. 40 000 000,— Stammaktien„ 40000 000.— M. 755 600 000.— 1237513 422,26 9) Darunter laufende Steuern M. 372 186 450,60 Haben Gewinn aus Warenverkäufen)„1225773 420,40 Emnahmen aus Beteiligung, Pachett 11740 001,86 1237 513 422,26 5) Nach Abzug von M. 24829114,.— Aufſichtsratstantième. Nach dem Stande vom 31. Mai 1923 weiſen folgende Konten eine weſentliche Veränderung auf: Aktiva Rohmaterialien rund 4 7052 000 000 halbfernge und ferlige Waren 4563 000 000 Guthaben bei Banken 507 000 000 Außenſtände von den Verkäufen 4494 000 000 VVVVJVVVVVCVCVVCCVVTTCCCCCCGTTTTTT((((((((((TVbT(VVV(VVTVTVTTTV 4445 000 000 ) Davon Forderungen an Tochtergeſellſchaften. M. 182 000 000 Passiva Aktienkapital. Siammaktien) M 300 000 000 Vorzugsattien. M. 5000000 M. 305 000 000 Meſertrfende 1743 000 000 ( 1580 000 000 Krediioren. 5552 000 000 2) Davon M. 100 000 000 nur mit 25 J0 eingezahlt. Im Uebrigen wird auf den Inhalt des Proſpektes der Geſellſchaft vom Auguſt 1923, der im Berliner Börſenkurier Nr. 429 vom 18. September 1923 und im Aachener Anzeiger Nr. 459 vom 17. September 1923 ver⸗ öffentlicht worden iſt, hinſichtlich der Ausſtattung der Vorzugsaktien, des Vorſtandes, Aufſichtsrates, der Gewinnverteilung, der Einlöſung der Divl⸗ dendenſcheine, der Beſchreibung des Unternehmens und der Beteiligungen der Geſellſchaft Bezug genommen. Ueber die Ausſichten des laufenden Geſchäftsjahres laſſen ſich mit Rück⸗ ſicht auf die derzeitige politiſche und wirtſchaftliche Lage beſtimmte An⸗ gaben nicht machen. Wie die Geſellſchaft in dem Bericht über das Ge⸗ ſchäftsjahr 1922 bereits zum Ausdruck gebracht hat, wird das Jahr 1923 für die rheiniſch⸗weſtfäliſche Induſtrie kein geſegnetes ſein. Wenn die Ge⸗ ſellſchaft von den beklagenswerten Ereigniſſen vielleicht weniger betroffen wird als andere Unternehmungen, ſo wird ſie das dem Umſtand zu ver⸗ danken haben, daß ihre im unbeſetzten Gebiet liegenden Werke wenigſtens zurzeit noch gut beſchäftigt ſind. Aachen, im Auguſt 1923. 19 henania Verein chemischor Fabriken Aftengezellschaft Auf Grund vorſtehenden Proſpektes ſind M. 120 000 000.— neue Stammeanktien 120 O000 Stück zu je M. 1000.— No. 88801- ½O6SOO ler Nhenauia Verein bhemfscher Fabnken Akiengessllschaft 2u Aachen zum Handel und zur Notierung an der Mannheimer Börſe zugelaſſen worden. Maunheim, im Dezember 1923. fhoinische Creditbank Dresdner Bank Filiale Mannheim tag(Neujahr). 6 Beicht;.15 Frühmeſſe: 7 Kommunionmeſſe; 8 Singmeſſe;.30 Pred. u. levit. Hochamt; 11 Singmeſſe mit Pred.; 2 Weihnachtsveſper.— Donnerstag.—7 u.—9 Beicht.— Freitag. 6 Beicht;.15 Herz⸗Jeſu⸗Amt d. Ehrenw. Ftanziskus-Kirche in Waldhof. Sonntag. 6 Beicht; 7 Kom⸗ munionmeſſe m. Frühpred.;.15 Singmeſſe m. Homilie in der Kapelle der Spiegelf.;.30 Amt u. Pred.: 11 Kindergottesd. m. Singmeſſe u. Pred.; 2 Veſper; 7 Sonntagsabendandacht mit Segen.— Montag(Silveſter). 2 Beicht;.30 Silvpeſter⸗ abendandacht m. Dankgottesd., Pred u. Segen.— Diens⸗ tag(Neujahr). 6 Beicht; 7 Kommunionmeſſe mit Frühpred.: .15 Singmeſſe m. Homilie in der Kapelle;.30 Amt u. Pred.; 11 Kindergottesd. m. Singmeſſe u. Pred.; 2 Veſper.— Don⸗ nerstag.—3 u.—7 Beicht.— Freitag..30 Herz⸗ Jeſu⸗Amt m. Segen. Kalh. Kirche in Käfertal. Sonntag..30 Beicht; 7 Frühmeſſe: .30 Schülergottesd. m. Pred.; 10 Pred. m. Amt: 2 Andacht für die hl. Weihnachtszeit.— Montag(Silveſter). Nachm. von—.30 Beicht; 7 Pred., hernach Dankgottesd., am Schluß Tedeum.— Dienstag(Neujahr). Gottesd. wie am Sonntag. — Donnerstag. Von 5 an Beicht.— Freitag..15 Herz⸗Jeſu⸗Amt m. Litanei u. Segen. Jakobs-Kirche in Neckarau. Sonntag. 6 Austeilung der hl. Kommunion;.45 Kommunionmeſſe m. Generalkommunion des Müttervereins; 8 u. 11 Singmeſſe m. Pred.;.30 Hochamt u. Pred.; 2 Weihnachtsandacht.— Montag(Silveſter). 2, 5 u. 7 Beicht: abends.30 Pred. m. Dankgottesd.— Diens⸗ tag(Neujahr). 6 Austeilung der hl. Kommun.:.45 Kom⸗ munionmeſſe; 8 u. 11 Singmeſſe m. Pred.;.30 Hochamt m. Pred.; 2 Veſßer.— Donnerstag. 5 u. 7 Beicht.— Frei⸗ ta g..45 Herz⸗Jeſu⸗Amt m. Segen. St. Peter- und Pauls-Kirche in Jeudenheim. Sonntag. 7 Beicht: .30 Frühmeſſe;.30 Schülergottesd.; 10 Hauptgottesd.; 2 Weih⸗ nachbsandacht.— Montag(Silveſter)..30—.30 u.—6 Beicht; abends.30 feierl. Jahresſchluß m. Pred., Silveſter⸗ andacht, Tedeum u. Segen.— Dienstag(Neuſahr). Gottes⸗ dienſtzeiten wie Sonntags; nachm..30 feierl. Veſper. Kath. Pfarrkirche in Sandhofen. Sonntag..30 Beicht; 7 Früh⸗ meſſe;.30 Schülergottesd.; 10 Pred. u. Amt:.30 Weih⸗ nachtsandacht.— Montag(Silveſter). 7 abends Dankgottesd. m. Pred., Tedeum u. Segen.— Dienstag(Neufahr). Got⸗ tesdienſt wie an Sonntagen;.30 Veſper.— Don nerstag. 5 Beicht.— Freitag..30 Beicht; 7 Herz⸗Jeſu⸗Amt m Weihegebet u. Segen. 5· Sk. Frühmeſſe m. Monatskommumion der Frauen;.30 Hauptgottes⸗ dienſt; 2 Weihnachtsandacht.— Montag(Silveſter). 2 u. 4 Beicht; 6 Silveſterandacht m. Pred. u. Segen.— Diens⸗ tag(Neuſahr)..30 Beicht;.30 Frühmeſſe;.30 Hochamt; 2 Veſper mit Segen. Alkkatholiſche Gemeinde. Schloßkirche Sonntag, 30 Dez, kein Gottesdienſt.— Silverſterabend Mon⸗ tag. 31. Dez, abends 6 Jahresſchlußgottesdienſt mit Predigt. Freireligisſe Gemeinde. Silveſt⸗r, 31. Dez. abends 6 Jahresſchlußfeier. Prediger Dr K. Weiß in der Aula des Realgymnaſiums. Tullaſtr. 4 unter Mitwirkung des Männergeſangvereins„Erholung“. Ankonius-Kirche in Rheinau. Sonntag..30 Beicht;.30 Samslag, den 29. Dezember 1923 Intlche veröttentüchungan der Stadtgemeinde Zum Zwecke der Bildung eines Verwaltungs⸗ ausſchuſſes für das Arbeitsamt Mannheim wer⸗ den die wirtſchaftlichen Vereinigungen der Arbeit⸗ ber und Arbeitnehmer in den Amtsbezirken annheim und Schwetzingen aufgefordert, bis längſtens 10. Januar 1924 Vorſchlagsliſten für je 6 Beiſitzer aus den Kreiſen der Arbeitgeber und Erbeitnehmer im Rathaus Mannheim— Zimmer Nr. 46— einzureichen. Abdrücke der dabei zu beachtenden Beſtimmungen ſind bei der Direktion des Arbeitsamtes Mannheim erhältlich. Werden zeine Vorſchlagsliſten eingereicht. ſo beſtimmt die Beiſitzer der Stadtrat Mannheim. 14 Der Oberbürgermeiſter. Siebente Vorauszahlung auf die Gemeinde⸗ und Kreisſteuer 1923. Als weitere Vorauszahlung auf die Grund⸗ und Gewerbeſteuer 1923 werden auf 31. Dezember 1923 erhoben. und zwar auf der Grundlage der Gemeindeſteuerliſte für das Rechnungsjahr 1922 für Kreis und Stadt zuſammen(auf den Kreis entfällt ein Elftel) in Goldmark: a) von Gebäuden 4 Pfg. von d) von einzel Acätzten Grundſtücken 8 Wg. von je 100 M. des Steuerwerts e) von klaſſifizierten Grundſtücken und Waldungen 20 Pfg. von je 100 M. des Steuerwerts d) von gewerblichen Betrieben ohne Hilfsperſonen und von landwirt⸗ ſchaſtlichen Betrieben Pig. von je 100 M. des Steuerwerts 2 von gewerblichen Beirieben, die in 5 der Regel Angeſtellte und Arbeiter beſchäftigen 2,759% der im Dezember endgiltig oder vorichüßlich bezahlten Löhne und Gehällter d Iſt der Betrag der Vorauszahlung aus der Lohnſumme niedriger als 2 Pig. von 100 M. des Sieuerwerts des gewerblichen Betriebsver? mögens., ſo trütt letzterer Saß an die Stelle der Abgabe aus der Lohnſumme. Iſt der Wert der im Betriebsvermögen ent⸗ heltenen Gegenſtände im ganzen nach den Vor⸗ ſchriften des Artikels II der zweiten Steuernot⸗ verordnung des Reiches vom 19. Dezember 1923 niedriger als der nach Buchſtabe und k maß⸗ gebende Wert, ſo kann der Pflichtige beantragen, daß der den Reichsſteuern unterliegende Wert diefer Gegenſtände der Vorauszahlung zugrunde legt werde. Solange'eſer Wert nicht feſtge⸗ ellt iſt kann die Stadt je nach Lage des Einzel⸗ falles Stundung der gemis Buchſtabe d und k geſchuldeten Vorauszahlung unter den für Stun⸗ allgemein währen. Werden die Vorauszzahlungen in Papiermark geleiſtet oder überwieſen, ſo erfolgt die Umrech⸗ nung des in Goldmark berechneten Steuerbetrags nach dem für den 31. Dezember geltenden Gold⸗ umrechnungsſatz für Reichsſteuern, und zwar auch 15 die 1 der eie zum 5 825 lich entrichteten Zahlungen. un na dem 5. Januar gilt der ſatz des Zahlungstages. Ferner ſind Zahlungen nach dem 5. Januar für die Zeit vom 31. Dezember bis zum Zahlungs⸗ tag einſchließlich Verzugszinſen oder Zuſchläge nach den für die Reichsſteuern geltenden Vor⸗ ſchriften und im Falle der Zahlung nach dem 9. Januar außerdem die Verſäumnisgebühr von 20% und gegebenenfalls die Pfändungsanordnungs⸗ gebühr von 2% des Goldmarkbetrags zu leiſten. Die Zahlung iſt zu entrichten in bar bei der Stadtkaſſe(Rathaus, Erdgeſchoß), ſie kann am 31. Dezember,.,., 4. und 5. Janrar auch im Ee— 1 rnnn Tagen bei dariaten der Me e —1 Uhr. 1 r N Ueberweifungen ſind zuläſſig auf die Konten der Stadtkaſſe bei der Reichsbank. Badiſchen Bank, Girozentrale, Sparkaſſe, ſowie auf das Poftſcheck⸗ kento 16 600 Karlsruhe. Hierbei gilt als Zah⸗ kungstaz der Tag der Gutſchrift auf das Konto Stadtraſſe. Schecks werden nur angenommen. — ſie die Neichsbank lauten; Abbuchungen auf Bank⸗ Sparkaſſen, oder Poſtſcheck Konten finden nicht ſtatt. Bei Barzahlung iſt der bisber zur Berechnung vorgelegte(weiße) 9 rderungs⸗ zettel über inde⸗ und Kreisſteuer vom Frund. und Gewerbevermögen für 1. April 1922— 31. März 1923 ſowie die im Auguſt d. J. emp⸗ fungene Quittung der Stadtkaſſe über die Lohn⸗ ſummenabgabe mitzubringen. Bei neberweiſung der Zahlung iſt die.⸗3. des Zettels und weiter anzugeben, was vom überwieſenen Betrag auf Lohnſumme und was auf Vorauszahlung aus den Steuerwerten entfällt. Von den Gewer treiben⸗ den mit Hilfsperſonen iſt gleichzeitig mit der Zahlung oder Ueberweiſung eine als Steuer⸗ erklärung mit all ibren Rechtswirkungen geltende ſchriftliche Erklärung abzugeben aus der erſicht⸗ lich iſt: Name(Firma) und Wobnung des Be⸗ triebs, Zahl der beſchäftigten Angeſtellten und Arbeiter, Geſamtbetrag der im Dezember— wenn auch nur vorſchußweiſe— ausbezahlten(oder in Wohnung. Beköſtiaung oder anderen Naturalbe⸗ zügen gewährten) Löhne u. Gehälter in Goldmark. daraus zu entrichtender Betrag der Abgabe in Goldmart Vordrucke für die Steuererklärungen wer⸗ den im Rathaus(Erdgeſchoß)— und zwar je ein Stück koſtenlos, weiter verlangte gegen Erſatz der Selbſtkoſten— abgegeben. Daſelbſt wird auch eiwa gewünſchte mündliche Auskunft über Steuer⸗ Ferechnung und Steuererklärung erteilt. 14 Mannheim, den 28. Dezember 1923. Der Oberbürgermeiſter. Dr. Kutzer. Unser Wintertanzkurs (Anfängeikurs) beginnt Freitag. den 4. Jannar 8 Uhr im Ballhause. Ein Kurs für nur moderne Tänze modernster Richtung, Mittwoch, den 2. Jan. firrmann Tel. 3908 Tane! ſowie alle Seifenerzeugniſſe für Induſtrie, Gewerbe und Haushalt lief. ab hieſig Lager Dr. Ceyer& Dr. Boolz 7. imm 208 u. 9655 pafng je 100 M. des Steuerwerts geltenden Bedingungen de⸗ K ſofort geſucht. Zuſchriften unter U. I. 58 an die Wir suchen zum sofortigen Eintritt Angebote mö. lichſt mit Lichtbild unter W. 3. 91 perf. näh., büg. u. ſerv. ., f. leichte Hausarh. f. ſof. geſ. 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