Steltung des Reichsbankrräſidenten zu unterminieren. 9 3 1„r · fanfesegst, wöhrend Ir Schact ſie»ur als eine Jwiſchorhatton gus Monkag, 31. Dezember Beugspreue 3u Manndemu Umgedunge Y bez 1023 b. 2. Jan. 1020 1 0 U en mee, dies monat. O zleder verpilichten lach de, er Hdeſt unng dee Roonnemente die wa re o bet gezugszeit notweno gen preiserbödun en zu dezahlen. Hoſt⸗ ſcheckronte uummer 17%e flarerube Naupt eſchuftesftelle Mannderm(e Seſchafts-nebenſtelle dearhadt wats⸗ dolſtr. o. Fernſpr. nr. 701 042, 703, 044 7048. Celegr.⸗ARör. Henerglanzeiger manndeim. erſchelnt wöchentuch zwölmal. Beilagen. 0 2 or Sport vom eeeee 42 11 Sonntag— A s8 politiſche Neuſahrsgedanken Von Dr. Paul Oſtwald(Berlinf 2 7 Als wir die Schwelle des Jabres 1923 übertraten, da geſchah es mit der bangen Ahnung im Herzen. daß ſchwere und bülere n wenn wir nun heute rückblickend das verfloſſene Jahr in politiſcher Hinſicht überſchauen, ſo werden wir in der Tal ſagen müſſen. daß das Jahr 1923 aehalten hal, was es für uns zu werden verſprach, zu einem Brüfunas⸗ und Schickſalsjahr wie es ein Volk in Noch waren nicht einmal awei Wochen des Jahres 1923 ins Land geagangen. da trat in Geſtalt der franzöſiſchen Ruhrinvaſion das Ereianis ein. das für unſer ge⸗ ſamtes volitiſches und wirtſchaftliches Leben im verfloſſenen ir waaten als wafſenloſes und zur volitiſchen Ohnmacht verurteiltes Volk den unaleichen Kampf mit dem ebenſo übermächligen wie rück⸗ ſichtsloſen Geaner. um weniaſiens den letzten uns gebliebenen Reſt von Achtung in der Welt zu retten: wir waaten ihn aus dem Impuls nationalen Ebraefühls heraus und in der Hoffnung. baß dadurch das Gewiſſen der Welt ſich endlich würde wach rufen laſſen. Aber die Welt ſchwieg auch jetkt. ſie ſchwieg auch dieſem uner⸗ börten. in der Geſchichte der Nationen und Völker einzia daſtehenden Verbrechen aegenüber. und ſo lam für uns was kommen mufite, trotz aller beroiſchen Opfer an Gut und Blut, an Leben und Veſit. es kam Dr. Streſemann liguldierte den ausſichtslos gewordenen Rubrkampf. allerdinas in dem Vertrauen. daß uns we⸗ auf uns warieten. denn undurchdrinaliches Dunkel lag vor uns. der Weltaeſchidne kaum jemals erlebt hat. zum verhänantsvollen. beſtimmenden Moment werden ſollte. ein zweites Verſailles. niaſtens die geſangen gehaltenen Brüder wiedergegeben würden. daß es den Tauſenden der um ihrer Vaterlandsliebe willen vertriebenen Beamten wieder ermöalicht würde in ihr Heim. in ihre Arbeitsſtätte zurückzukehren Eine Hoffnuna, die bitter getäuſcht werden ſollte— wie der Weltkriea in Verſailles. ſo müßte auch der Nuhrkampf von uns bedinaunaslos liauidiert werden. und noch beute ſind die vielen Geſangenen ihren Familien nicht wiedergegeben, noch heute leben die meiſten der Vertriebenen fern der Heimat. Selbſtverſtändlich, daß eine ſolche Beendigung des Nuhrkampfes die ſchwerſten innerpolitiſchen und wirlſchaft⸗ lichen Folgen zeitigen müßte. So flackerten denn auch überall die inneren Unruhen auf, der Beſtand des Reiches war durch die Putſche in Sachſen, Thüringen und in Bayern, durch die Sepa⸗ ratiſtenbewegungen im Rheinland in ſchwerſte Gefahr gebracht. Der wie iſchaftliche uſammenbruch, der unſere alte Markwährung volle. ds zerſchlug und uns in das wen der Papierbillionen führte, ing mit dieſen innerpolitiſchen Ereigniſſen Hand in Hand. Arbeits⸗ Poſtgteit Hunger Elend und als deren unvermeidliche Beglel er Krankheit. Siechtum und Sterben waren die Folgen und das ſchließ⸗ liche Ende Ein trauriger Ausgang des Jahres 1923, wie wir uhn — unſer deutſches Volk uns trauriger und ſchwerer kaum denken nnen! Und nun mit dieſer Laſt in das neue Jahr 1924 hinein! Die bange Frage erhebt ſich: werden wir das alles wirklich ertragen können, wird das neue Jahr uns nun doch nicht zuſammenbrechen hen. ſo wie es Poincare und ſeine Freunde wünſchen und er⸗ hnen? Faſt erſcheint es ſo als ob die franzöſiſche Machtpolitik, als ob der franzöſiſche Vernich ungswille bald am Ziel angelangt ift, und doch— für feden, der tiefer ſieht, der die Dinge im Zu⸗ ſammenhange überblickt, wird es— allem Dunkel, das auch im neuen Jahre vor uns liegt, einen Hoffnungsſchimmer geben. Denn all die ſchweren Prüfungen des letzten Jahres haben den va ionalen wie wirtſchaftlichen Lebenswillen unſeres deutſchen VBolkes nicht zu brechen vermocht. und deler Lebenswille, der nicht im erzutekommen iſt. wird und muß doch ſiegen Dieſe Gewißheit Dr. Schachts Antritts beſuche 8 31. Dez.(Von unferm Verliner Vüro.) Die Nachricht .— Schachts nach Amſterdam und London, die in der beutigen Moraenpreſſe verbreitet wurde. wird an zuſtän⸗ diaer Stelle ebenſo wie die daran geknüpften Kombinationen als leere Vermutung bezeichnet. Es iſt vorläufia nur ein Beſuch deutſcher Notenbanken in Ausſicht genommen. Daß ſich daran auch ein Beſuch ausländiſcher Banken ſchließen wird, iſt allerdings nicht ausgeſchloſſen.* Inkrigen gegen den Reichsbankpräſidenten ſcheint. daß die Kreiſe. die ſ. Zt. heftiaſte Onvoſition gecgen die Wadt Dr. Schachts zum Neichsbankpräfdenten, machten. ſich bei ibrer Nicderlage nicht berutinen können. Jedenfalls wird. wie man uns berichtet. von dieſer Seite planmäßta darauf e ee dan i fenbar die Affaire Litwin les handelt ſich um den e dem Verſtöße aegen die Deviſen⸗ aeſebe zur Laft oeleat werden. die dem nächſt die Gerichte beſchftiaen dürften) zum Arlas zu nebwen. um Dr. Schachts aeſchäftliche Tätia⸗ keit vor ſeinem hebertritt in den Staatsdienſt einer Kritik zu unter⸗ zicen urd wan hofft den neuen Reichsbankrräſidenten durch aller⸗ fard Entpüllurcen“ vor der Oeffentlickeit zu diskred'tieren. Dieſe Metp⸗de. einen Ceorer den man in ofſener Feldſcklacht nicht uber⸗ winden konnte hinterrßcks zur Strecke zu bringen. iſt ja nicht neu. Denn in eewiſſen Berliner Großbanken die Waffe zu dieſem Dolch⸗ ſtoß geſchliffen wird, ſo ſollte wan violleicht cimal ernſtlich dara. de-ken. die Rratfiker erade dfeſer Frebanken wönrerf unſeres Palutaelerds gehöriaunter die Luve zu nebmen. Dr. Sclart kennt dieſe Praktik n er bar ſie un. kurchtrehden verſ an · den und ſich aus eben dietem Grund⸗ die Neſrdſcha't dieſer Freiſe zucevocen. Wenn ſelbet in der deutickna“ſobalen Preſſe ſuſtematiich imwer wieder Herr Helfferich als der Stabfliſator der deutſchen Wäßb⸗ runa in allen Tonarten gerrieſen wird ſo. muß betont morden, daß De Rentenbonk in ihrer beutioen Geltalt ſich denn dach ſebr weſent. b untertcheide! vor der Form die Dr. Helfferich ſr geben wolft⸗ Pentenwarkwkhrure als die Endlöſune Nuse-dem bo“ Heleteich die der Wees zur Goldyvotenbanf betrabtet. Wie verſichert wird rerfaf⸗t Pr. Schacht trotz der Schwieriekeiten, die ihm in den Wee geleat werden, nach wie vor ſein Ziel mit der erößten Eneraie. ie e 0 funkentelepßoni⸗ „Dit ebgeſaste Princare⸗Rede. Die geplante funſen ni⸗ ſck. Anſprache Nintores an des engliſche Volk konnte aus nicht näher b⸗zeichneten Gründen nicht ſtattfinden. — eit und Leben mit Mannheimer Frauen⸗SZeitung und Mannheimer Muſik-Seitung VBerkaufspreis 150 Willſarden Mark 1923— Nr. 600 Anzeigenpreiſe nach Tarif. dei vorauszablung pes eine ſpaltige Rolone zeiie fſur Rug meine finze gen 0 40 Ge am ek Rneklamen 1,20 Gobmar?. Ler Rnzeigen en beſtimmten Tagen Stellen und Kegat en wirs teine berantwer ung uker? rommen. högere Gewaln Streiks. Hetr edsſtörunge: ult,. derechtigen zu deinen Erlatzantp üchen ur ausge allene oder beſcheänkte Hus zaben oder ür derſpätete Rufnanme den fine zeigen. Ruftr. 9 Fernſor. obne Stwäbhr Serichtsſt. moanbteien. SS zon 1923 zu 1924ʃ dürſen wir im Herden tragen und als loſtbares Gut mit hinüber⸗ nehmen in das neue Jahr. als Nation erhalten wollen und werden. Das„Hüf der ſeloſt“ iſ ob uns von engliſcher Seite Laſſen wir es uns vorläufig genügen, daß jedenfalls eine Parte nachzugeben. Wir können ſerner als ein gewiſſes günſtiges Zeichen aus dem alten Jahr in das neue merkbar niucht. Es wird jedenſalls nicht daß im amerilaniſchen Senate zum erſten Male es klar nislos gebrach. Gewiß, alles in allem nur kleine Hoffnungsſchimmer, klein ſie ſind, ſte dürfen gerade Wie ein vom Unglck eine Nation ohne Hoffnung leben. Verbrechen am Volk begehen jene alle Bemühunigen im Wiederaufbau, die alle Ausſichten auf Verſchie⸗ bung der außen politiſchen Situction von vornherein als vergeblich erklären. Sie helſen nur mit, unſer Volk nur noch tieſer in das Chaos hineinzuführen und machen ſich in ſchwerſter Weiſe mit⸗ ſchuldig, wenn wir aus dem Sumpfe nicht herauskommen. Noch können wir Vertrauen haben zum deutſchen Volk, das in ſo einzig⸗ artiger Weiſe all das getragen hat. was ihm das Jahr 1923 brachte. Und nun hinein in das neue Jahr 1924 mit deſer ſchweren Laſt auf dem Rücken— aber mit dem feſten Willen im Herzen, uns von ihr nicht zu Boden drücken zu laſſen. Seien wir ein jeder bereit, die Opfer zu bringen, die in den kommen⸗ den Mongen von uns vertlangt werden— Opfer, die gebracht wer⸗ den müſſen, wenn anders wir überhaupt vorwärte kommen wollen. Ein gütiges Schickſal wird weiter helſen, wenn wir uns ſelbſt erſt geholfen haben, und ſo ſei denn das„fortes foriuna adjuvat“ (Dem Mutigen hilft Gott) der alten Römer das Leſungs mort für ung Deutſche, mit dem wir das Jahr 1924 begrüßen und das wir in ihm ganz beſonders beherzigen wollen. Der ver'ehr über die Rheinbrücke Ludwigshafen a. Rh., 31. dez. Durch Beſch'us der Inkeralſi⸗ ierten Rheinlandkommiſſion iſt von heute ab der Verkehr über die Rheinbrücke für die Bewohner des beſetzten Gebiedes gegen Vor⸗ zeigen lediglich ihres perſonalausweiſes geſta tet. Die Rechtsrheiner bedürfen für das Betreten des beſelhlen Gebieles da · gegen nach wie vor desz Paßvllums. Für die heulige Sylveſter · nacht iſt die Verkehrsſperte ganz aufgehoben. Die Separatiſten in der plalz Das„Echo“ gegen die politin de Metz Wir ſine beim Wieoctaufbau, und wenn auch der Anfang noch klein iſt, wemn auch die Erfolge noch beſcheiden ſind ud grotzle Opfer uns allen noch bevorſtetzen, ſo kann die Weit doch belrlls das aus all den Maßnahmen der letzten Wochen des veriloſſenen Jahres fehen, duß wir mit aller Eneſchloſſenheit und Zäbhigleit uns uns inuner wieder von allen Seiten enugegengetönt, und wir wer⸗ den als Deuiſche das Unmögliche möglich machen. Mut kann uuns dazu auch geben, daß die außenpoluiſche Lage ſich am Eude des Jahres 1923 doch inſofern etaws zu unſeren Gunſten verſchoben hat, alis die engliſchen Wahlen der Arbeiterpartei eine ſo überwiegende Sdellung im Parlament gegeben haben, daß ſie im neuen Jahr das Ruder der engliſchen Pobti in ihre Hand wird nehmen können. Damit ſoll nicht geſagt ſein, daß wir nun wieder uns dem alten verhängnisvollen Optimismus zuwenden wollen, als die Reitung kommen würde. nie engliſche Politik beeinfluſſen wird, die nicht immer wie die Konſervattpen unter Valdwin im Jahre 1923 dazu bereit ſich finden laſſen wird, Frankreich an allen ſeinen antideutſchen Maßnahmen außher politiſches »die Tatiſache mühinübver⸗ tehmen, daß jetzt auch in Amerita ſich ein kleiner Umſchwung be⸗ ohne Bedeutung bleiben, ausge⸗ ſprochen wurde, daß es Frankreich und Rußland waren, die zum Welikriege getrieben haben, während die deutſche Politik den Urieden wollte. Gelingt es uns jetzt, die innerpolitiſchen und wirtſhaltli hen de Schwierigkeiten zu überwinden, gelingt es uns, durch den Aufbau unſeres zerrütteten Staatsweſens und unſerer Wirtſchaft wieder Ver⸗ trauen zu erwecken, dann dürfte die öffemliche Meinung in Amerika doch bald andere Wege gehen Schließlich müſſen wir aber auch die tälige Mithilfe an der Belämpfung der deutſchen Not, die Spa.nen, Finnland, Schweden, Italien und andere Nationen leiſten, ols eine Zunahme an Sympathie in der Welt buchen In dieſer Richtung ge⸗ ſehen, zeigen ſich die Opfer des Ruhrkampfes doch nicht als ergeb⸗ aber ſo werden. hart betroffener Menſch, ſo kann erſt recht nicht leider nur allzu vielen Beſſerwiſſer und Wichtigtuer, die immer nur leute gleich ſeine vaterländiſ⸗ Die vereinigten Staaten Deulſchlan? und Frankreich Zum Vorſchlag des Generals perein. 99 85 Die im„Mannheimer General⸗Anzeiger“ v. 24. Dezember 1 1923 Nr. 592 veröffentlichten Ausführungen haben in unſerem Leſerkreiſe ein großes Echo gefunden. In dem Beſtreben, jeder Meinung, die wirklich etwas zu ſagen hat, Möglichtel zu verſchaffen zum Wort zu kommen, geben wir nachſtehend einer Zuſchrift eines Mannheimers Raum, die als Kritit und Entgegnung auf die Pereinſchen usſührungen angeſehen werden kann. Schriftleitung. Die Redaktion des„Mannheimer General⸗Anzeigers“ bat mit Recht gefühlt, daß die Veröffentlichung des bekannten franzöſiſchen Generals und Schriftſtellers im„Generanl⸗Anzeiger“ in weiſen deut⸗ ſchen Kreiſen Aufſehen erregen wird. Die von der Schriftleitung [dem Artifel vorangeſchickte Einleitung zeigt, daß das Blatl— wie es faſt eee ich iſt— ſich nicht mit allen Punkten der aus dem anderen Lager kommenden Vorſchläge identifiziert. Der Uni⸗ ſtand aber daß das Blatt überhaupt die Spelten dem Ausſö, der für ſeine Ausführungen öffnet, zeigt doch. daß die Redaftion dieſen einer öffentlichen Diskuſſion in Deutſchland für würdig hält. 7 In dieſer Anſicht kann man die Redaktion nur lebh-ft unter⸗ ſtützen. Zunächſt iſt es für jeden, der in Deutſchlands ſ hwerſter Zeit ſich noch eine Spur von Optimismus bewahrt hat. erfreulich, daß auch aus den Kreiſen der Feinde einmal eine andere Stimme erklingt als die des Haſſes oder der haßerfüllten Angſt. Wer mit dem. deutſchen Volke menſchlich ſpricht, wird wenn ſeine Worte aus m Herzen kommen und ehrlich gemeint ſind, immer Nerſtändnis ſinden. Sodann aber kann es uns alle nur in der Beurteifenmg feſtigen, die wir dem Rheinabenteuer der Franzoſen ent gen⸗ bringen, wenn mir haren, dag auch bedeutende Militärs ſtrande die Rheinbeſetzung als unſinnig anſehen, unſinnig, ſo⸗ weit ſie als Schutz Frankreichs 0 t. di einem algemeinen deutſchen Volksaufſtand gegenüber die im eeh den wafſen⸗ 9 r fähigen und waffenkundigen Gegnern geringen Beſaßungstruppen kaum zum Widerſtand gegen einen erſten Anſturm genügen würden (von den durch die lange Beſatzung in den beſehten Gebieten ſeſhſt aufgeſtapelten deutſchen Energien ganz zu ſchweigeni), beſond unſinnig aber vom„„ Skandpunkt Frankreichs aus, da ſie die Franzoſen zu Militärausgaben zwingt, die ſich nie rentieren werden, ſondern die eine unheſlvolle Verwirrung des fran⸗ zöſiſchen Budgets angerichtet haben die ſich aber vermeiden und deren Summen ſich kulturellen Zwecken zuführen ſießen, wenn eine Auge Friedenspolitik Frankreichs die Sicherungen böte, deren es be⸗ darf oder zu bedürfen glaubt. Erinnern wir uns daran, in wel Her Weiſe Biamarck im Jahre 1886 nach ſeinem Sieg über Oeſerreich und die ſüddeutſchen Staaten durch kluge Mößſ zung gegenüber dem Feinde die Großmachtſtellung Preußens begründele und feſtrote. und wir ſehen, daß der Icdech General die L hren der G ſchte 115— 05 Lande einen beſſeren Dienſt tut als die fmachenden, im milttäriſchen Ruhm und Glanz ſonnenden„Jusquesau-boul“-Polttiker. 95 Wenn uns auffällt, daß ſich üderhaupt ein Fran det, der. entgegen der amtlichen 9155 Obſervanz, 55 Frie⸗ denshand entgegenſtreckt, ſo müſſen wir uns erinnern, daß Frank. zeich ſchon ſeit Jahrhunderten ein einhellli hes Reich iſt. daß deshalb dort ein geſunder Patriotismus e was viel ſelbſtverſtand⸗ licheres geworden iſt, als bei uns, die wir erſt in der ſechſten Dekade der Reichseinheit leben. Der Fran zoſe darf in Friedenszeiten auch im Ausland eine ſtark von der offiziellen abw⸗lchenden nſicht über die für ſein Land nötige Politik vertreten, oh ne daß keine Lands⸗ Geſinnung anzweifeln, wie dies bei uns leider noch in weit größerem Umſang gang und gäbde iſt als uns frommt. 5 Die ehrliche Ueberzeugung und den ehrſichen W. mit ſeinen Vorſchlägen in erſter Linie dem eigenen Vaterland zu nen. wird niemand bei uns dem General Percin abſprechen—— Die Redak⸗ tion des General⸗Anzeigers“ hat alſo auf alle Fälle unſeren Dank verdient, indem ſie die Pereinſhen Ausführungen der r Ke übergab, damit das geſtellte Problem eingehend öffentlih erörtert werden ſolle. Oeffenkliche Erörterungen 10 ja leider bei uns auch heute nach äußerſt ſellen. Unb doch ſind f gerade heute nötiger denn je. Ja, wenn wir noch unſeren Bismarck hätten oder wenn ein deuſcher Nopoleon bei uns erſtünde, denn könnten wir ruhig dem Genie die Führung unſerer auswärtigen Ge⸗ chts oder kinks, Das Echo“ beſchäſtigt ſich mit dem Separatismus in der Pfelz und ſchreibt: Das ſeparatiſtiſche Hauptquaruier habe ſich in Speyer ausgerechnet mit der Juſtimmung der franzöſiſchen Militä. b. hölde egenüber dem Gebäude der franzöſſiſchen Delcgation der Riein⸗ landkommiſſion und Tür und Tor mit einer fronzöſiſchen Militär⸗ klantine höuslich eingerichtet. General de Metz werde ohne Zweiſel nach dem Beiſpiel Poincares erklären, daß er dieſen Separatismus nicht anerkenne. Es wäre keine geringe Genugkuung, wenn man es fertig brächte, daß eine derartige Desavouierung in der Pfalz, in Frank⸗ deich und darüber hingus öffentlich bekannt gemacht würde. Wenn das erreicht würde, könne man verlangen, daß die Beha p⸗ lungen der engliſchen Journaliſten, nach denen Pfälzer aus der Speyerer Gegend deportert oder mit Deportation bedroht worden ſeien, wefl ſie die ſeparatiſtiſche Bewegung nicht unterſtützten oder weil ſie ſie bekämpften, dementiert würden. Die Vertreter Frauk⸗ Standpunkt des Pomius Vilatus ſteſlen. Möglicherweiſe wünſche das Rheinland, um gewiſſen Schwierigkeiten wirtſchaftlicher Art unnd gewiſſen Gefahren zu emgehen, eine Art Autonomie im Nah⸗ men des Reiches. Das ollgemeine Irtereſſe würde es aber dann er⸗ fordern, daß es den Eirwohnern freiſtehen würde, zu ihren Vertretern ſolche Männer auszuwählen, die öberall Vertrauen beſiten. Werm General de Metz erkläre, daß er des'ntereſſiert fel, doenüber Umtrieben eines Präſidenten Heinz und eines Genera⸗ Aſimus May, wenn er den Anſchein erwecke, als loſſe er ſie pach Beliehen ſchalten und waften, ſo erlange er ihnen alle jene Auto⸗ rität, die er ſelbſt gegen ſie gusüben ſollte. 7 Berlin. 31. Dez.(Von unſ. Verliner Bürd.) Fridfof Ranſen iſt nach einer Meldung aus Chriſtianſa von einer A nerikareiſe zurükgekehrt. Er erklärte einem Interviewer gegen⸗ deutſhen Volk erlpart geblieben! Das wie »ichs dürften ſich in einer ſolchen Angelegenheit nicht auf den ſchicke überlaſſen und jede. Partei, einerlei ob re müßte und würde ihre Aufgabe und ihre Ehre darin ſehen, das Genie walten zu laſſen und ihm vertrauensvoll all⸗ Volkskräſte zur Verfügung zu ſtellen. So wurden wir es witer Bismarck gewöhnt T. und du unſerem Unglüct baben wir bisher noch nicht umgelernt, Sonſt wäre es niht möglieh geweſen. daß bei uns, ſeit der Große abgeſchoben worden wor, immer mehr die Mittelmäßigkeit Truen wurde, und dis ſchließlich eine unter den dreifa h enſchnß en Geſichtswinkel des hehen Adels, des Reſchtums urd der höffſ hen Genehmheit ausgewählte Kliaue die deutf hen auswärtigen Geſ gickhe leitete. Hötte dimaols der Rei hstag. ſtatt Port i. und Kir tam politik zu kreiben eingeſehen. daß wir außenpolſiſh in den Sumpf gerieten, bötten die deutf ben Intellektuellen, ftatt den Dinden ih en* Lauf au laſſen. ſih ihrer Geiſtesbildunng nach für die ffentlichn An⸗ Jilegenheiten mitverantwortlich gefühlt und auh in Dingen der Diplomatſe laut die Stimme erhaben, der Zuſamwesbruch wäre dem At! It 8 nie i„ da8 0 märtige Politik PNorte'paitik werden müſſe. in Se— verlangen, doß ſeder. der in der auswärtſaen Pofftik mitred'n wi ale porteita tiſ ben und parteipoli.iſchen Rüichſi hten aus den Spiel läßt. Nur dann kann die öſſentliche Diskuſſi m ohne Schirfe und ahne perlöntiche Spitzen geführt werden und nur dann Wen Ille an ihr beteiligen. die zwar in der Lage ſind, etwas zu 2 7 0 KE= die ſihh ober ſcheuen, ſich perſönlichen Gehzſſiakeiten aus zuſ ek ſie auch heute noch auf dem politiſ hen Kampfelaß kein⸗ Seſterhelt ten iſt das deutſtde Volk über⸗ die l e ſig! Die Unfähigkeit des pe-t⸗ip Mieiſh zu wamnengeſzeten Reichsſoges iſt en'dent und droht ſeint 15 Nrste al n 85 den Oleuben an die Partelerundfza⸗ ſchwantend zu mahen. Ai. ererſefts treaten aber die innerpolitiſhen Stre fragen gedenüten den aroßen Probleren der Außerpofitik zur Jeit ſo zurſck daß Dertei cut daran täte, in den nächſten Mpaten ganz in den tergrund zu treten und ſh⸗en leſtenden Köpfen freie Hmd zu deben. rale Stelnne ſie in außerpolitf den Pina'n einneh nen Dllen Der grebe, ſiberrecnde eusenpi jf u Heſte⸗ f hl! ung. de Hin⸗ Der Generalſtafschef der fren:öſiſchen Nrmee General VBuot iſt em Sonntag in Paris an Vindarmenkzündung geſtorben. * über, er glaube. die Pereinigten Saaten von Nordamerikoa werden ihre Politik der Iſolierung aufgeben. Da eiſſen elle zufammenſt⸗hen irad in gemeinſamer Arbei am Staate und für den Staat das zu erfetzen ſuchen, was 975 — 2. Seike. Nr. 600 Mannheimer General⸗Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Monkag, den 31. Dezember 1923 bringt: eine aufgetlärte öffentliche Meinung muß auf außenpoliti⸗ ſchem Gebiet die Richtlinien finden, die dem Volke frommen, und die uns leider heute kein Großes zeigt!— Und nun zurück zum Percinſchen Vorſchlaa! Der General ſieht die Gefahr ein. die einem falſch ageleiteten, übermütigen und chauvi⸗ niſtiſchem Frankreich mit Naturnotwendiakeit von einem getretenen und gedemütiaten Deutſchland droht, und will der Gefahr im Gegen⸗ ſatk zur heuljgen Pariſer Reaterung dadurch begeanen, daß er Deutſch⸗ lend jeden Grund nimmt, den Geiſt der Rache zu pflegen. Er will, daß zu dieſem Zweck ſein Land mit uns ein enges Bündnis ſchließe, daß die militäriſchen Ausagaben nach beſtimmtem Schlüſſel Srtellt werden. daß der Wiederaufbau der zerſtörten Gebiete gemein⸗ ſam erfolge, und daß die Zollgrenze falle freies connubium und commercium die Annäherung der Völker vervollſtändige und be⸗ ſchleunige. Auf den erſten Blick erſcheint dies alles, wenn man den heutigen Geiſteszuſtand der beiden Völker berückſichtigt, als eine reine Utopie. Es maa zutreffen. daß in Frankreich, dem Sieger⸗ lande, ſich die gegen Deutſchland gerichtete Volksſtimmuna ſchon der⸗ art wieder beruhiat hat. daß die Leitenden den Haß gegen alles Deutſche künſtlich hochhalten müſſen. Es kann auch zugegeben werden, daß auch ſchon in Deutſchland außer den rein pazifiſtiſchen Kreiſen weitere Volkskreiſe lieber den Pfad der Verſöhnuna als einen neuen Krieaspfad aehen würden. Allein ſchon die Tatſache der Be⸗ ſetzuna deutſchen Gebiets. dann vor allem aber der Ruhreinbruch, die Beqünſtiaung der Separatiſten. die dauernde Ablehnung vernünftiger Verhandlungen. die kleinlichen Schikanen aller Art(man denke nur an die Unterbrechung lebenswichtiger Eiſenbahnlinien), die fort⸗ dauernde formelle Betonung des Siegerſtandpunktes haben doch in Deutſchland eine franzoſenfeindliche Stimmuna zurück⸗ gelaſſen, die weit über die rechtsſtehenden, ja über alle bürgerlichen Kreiſe hinausgeht. und an der der Politiker bei der Abwäauna von Zukunftsmöalichkeiten nicht vorbeigehen darf. Dies muß, wenn man ehrlich bleiben will. offen ausgeſprochen werden. Der Beſiegte iſt ſich, wenn ich einen Ausſpruch Nanoleons I. wähten ſoll, bewußt ge⸗ worden. daß er vor allem ſeine Würde bewahren muß. Der Sieger, der ein Bündnisanaebot macht. handelt aroßmütia, der Be⸗ ſiegte, der ſich darum bewirbt, ehrlos. Soll alſo in Deutſch⸗ land der von. Perein vorgezeiate Weg ernſtlich in Erwäaung gezogen werden, ſo müßte Frankreich zunächſt zu erkennen geben, daß Per⸗ eins Plan von einer maßgebenden Mehrheit gebilligt wird. Bis da hin bleibt der Plan, ſo aut er gemeint iſt, wirklich eine Utopie. Sollte aber die Meinunag der Herrſchenden in Frankreich ſich wirklich bald im Sinne der Pereinſchen Anreaungen ändern, ſo ſtünde Deutſchland vor einer Entſcheiduna, die wohl zu überlegen wäre. ge Dabei iſt in den Vorſchlägen des Generals zweierlei zu unter⸗ ſcheiden: Das Bündnisangebolt und die Forderung einer deutſch⸗franzöſiſchen Zollunion. die Beantwortung, ob ein Eingehen auf den Plan zweckmäßig wäre, rührt an die letzten Fragen der aroßen Politik. Man muß ſich vor Augen balten, daß zurzeit fünf Großmächte die Geſchicke der Welt beſtimmen: Amerika, Japan, das britiſche Reich. Frankreich und Rußland. Man kann vielleicht darüber ſtreiten, ob das letztere ſich ſchon wieder ſo ge⸗ Häftiat bat. daß es ſchon eute wieder als Großmacht anzuſprechen iſt; auf dem Wege hierzu iſt es aber jedenfalls und darf deshalb in der Berechnung nicht ausgeſchaltet werden. Man hat ſchon vielfach mit folgender Bearünduna für die Zukunft eine ſtrikte Neutralität Deutſchlands gefordert: Im Wettlauf der Großmächte iſt Deutſchland durch den Zuſammenbruch für eine lange Zeit ausgeſchaltet. Inmit⸗ ten der Großmächte bat Deutſchland. nachdem alle volitiſchen Maß⸗ ſtäbe ſich verarößert haben und aus der europäiſchen Politik die Welt politik geworden iſt, heute dieſelbe Stellung wie früher die Schweiz unter den europäiſchen Mächten. Es beſitzt wichtige ſtrate⸗ aiſche Straßen,, beherrſcht weſentliche ſtrateaiſche Punkte. Je nach⸗ dem es ſich im Kriege der einen oder anderen Mächtegruppe an⸗ ſchließtt. könnte es den Ausgang des Krieges beſtimmen. Die Riva⸗ lität der Weltmächte muß ihm deshalb ſeine Neutralität ermöglichen And aaxrantiexen. die es ſich im Kriege nach dem Vorbild anderer Neutraler mühelos belohnen laſſen kann. Zweifellos wäre dies, wenn wir einmal von allen Mächtegruppen losgelöſt ſind. für uns die beſte Und einträalichſte Politik. Ob aber dieſe Loslöfung in abſehbarer Heit gelinat, iſt eine andere Frage. Es fräat ſich daher, ob und in⸗ Wieweit ſich in der Zwiſchenzeit die Percinſchen Vorſchläge mit dieſer Tendenz vereinigen laſſen, und ob ſie im Falle ihrer ganzen oder teil⸗ weiſen Annahme für einen ſpäteren Dauerzuſtand eine„ewige Neu⸗ tralität“ nach Schweizer Vorbild noch als möalich erſcheinen laſſen oder unnötia machen. Unmöglich iſt, um es gleich vorweg zu nehmen, im gegen⸗ wärtigen Zeitpunkt ein Mikktarb En bn 1e. Ein ſolches hätte zur unmittelbaren Folge(man denke daran, daß Deutſchland nicht mit Frankreich allein, ſondern mit der geſamten Entente dem Ver⸗ trag von Verſailles geſchloſſen hat)h, daß England, einen rapiden Wiederaufſchwung der deutſchen Induſtrie befürchtend, ſofort eine ſtrikte feindliche Haltung einnehmen müßte. Die umerhört kühne „Störung des europäiſchen Gleichgewichts“ müßte das bisherige Zünglein an der europäiſchen Wage, England, ſofort auf den Plan rufen. Und das läge ſogar nicht einmal im Intereſſe ankreichs, wenigſtens heute noch nicht, da ge die engliſche Seeherrſchaft noch kein genügendes Gegengewicht geſchaffen wäre und ein Abſchluß Europas vom Welthandel für Deutſchland wie für Frankreich gieich vernichtend wäre. Dies gilt ſelbſt einer eventuellen Arbeiterregie⸗ rung in England gegenüber, da auch dieſe, wenn ſie Veſtand haben will, die altbewährten Leitſäße der engliſchen Politik nicht erſatzlos über Vord werfen könnte. Amerika würde dem Vorgang gleichgültg gegenüber ſtehen, könnte ſogar, unter kluger Ausnützung der engliſch⸗ amerikaniſchen Gegenſätze, durch Frankrich zu Sympath'en für den Plan gewonnen werden. Japan ſcheidet mit ſeinen Intereſſen völlig aus Aber ſehr peinlich wäre es auch, wenn Rußland— und das müßte es bei der heutigen franzöſiſchen Einſtellung— ſich durch neue deutſch⸗franzöſiſche Rüſtungen bedroht fühlte Ein neuer Krieg wäre alſo in abſehbarer Zeit die Folge, bei dem auf der einen Seite Deutſchland mit Frankreich und ſeinen Vaſallenſtaaten ſtünde, auf der anderen Seite Rußland und England Deutſchland wäre zum Kriegsſchauplatz geradezu prädeſtiniert, der Krieg wäre von der erſten Stunde an in Deutſchland unvolkstümlich und müßte von den Ver⸗ bündeten in der gleichen Abgeſchnürtheit vom Ausland geführt werden wie der letzte Krieg in Deutſchland. Aber auch ſchon aus rein deutſchen Erwägungen müſſen wir ein ſolches Militärbündnis ablehnen, zum mindeſten von vornherein mn dem größten Mißtrauen betrachten: Mit Rußland gegenwärtig Krieg zu führen, dafür liegt kein Grund vor Seine Regierung— man mag ſich parteipolitiſch zu ihr ſtellen, wie man will— hat noch weiter keine Expanſionsgedanken und hat dem neuen deutſchland außenpolitiſch nie etwas ernſtliches in den Weg gelegt. Auf den Handel mit dem unermeßlichen Reich werden wir umſomehr aon⸗ gewieſen ſein, je länger uns eine Gleichberechrigung im Welthandel nicht zugeſtanden iſt. Auch ein Krieg mit England, das ſich unter unſeren Feinden als der vernünftigſte gezeigt hat, fände in Deutſch⸗ land keinen guten Boden, ganz abgeſehen davon. daß— ſolange Rußland noch ohnmächtig iſt,— in einom franzöſiſch⸗engliſchen Kriege Deutſchland ſchon wegen ſeiner mangelnden Nüſtung zur See pöllig ausfallen müßte, aber der unnützen Gefährdung ſeiner Inſeln (Helgolandl) und Küſten ausgeſetzt wäre. Sicher iſt auf alle Fälle, daß bei einem deutſch⸗franzöſiſchen Bündnis heute mit der gemein⸗ ſamen Macht eine franzöſiſche Politik getrieben würde. Wir lehnen es aber ab, ein neues Rheinbundverhält⸗ nis zu ſchaffen, Truppen zu ſtellen, die ohne Rückſicht zuf die deutſchen Intereſſen für Frankreichs Ziele fechten. Gegen die Rhein⸗ bundpolitik ſitzt heute noch wie vor 100 Jahren ein tiefes Mißtrauen in Deutſchland. Bevor es überwunden iſt(und die Haltung Frank⸗ reichs in den Rheinlanden trägt wahrlich nicht zur Ueberwindung bei), kann an ein deutſch⸗franzöſiſches Waffenbündnis nicht gedacht werden. Einen Gedanken für heute ablehnen, beig. aber nicht, ihn auch für morgen oder übermorgen verwerfen. nn was hier gegen das militäriſche Bündnis vorgebracht wurde, gilt nur für die heutigen Umſtände und Gegebenheiten. Die Ablehnung iſt deshalb vielleicht nur eine Verſchiebung und ſchließt jſedenfalls nicht aus, daß man auf dem wirtſchaftlichen Gebiet heute ſchon unternimmt, was die Stunde gebietet. Die Zollunion iſt in der Tat ein Vorſchlag, der von vornherein beſticht, der aber auch bei näherer Prüfung zeigt, daß ſeine Verwirklichung im Intereſſe beider Länder legen wäre. Dieſe 3 faſſung der Kräfte wäre inter⸗ mational ohne Schwierigkeiten möglich. Sie würde die beſtehenden deutſch⸗franzöſiſchen Differenzen verhältnismäßig einfach löſen. Die Kräfte beider Völker würden vervielfacht werden, da die heilloſe gegenſeitige Neutraliſierung der Kraft aufhört. Für die allgemeine Entwickelung der europäiſchen Verhältniſſe endlich würden Perſpek⸗ tiven geſchaffen, über die nachzudenken man ſich gewaltſam unter⸗ ſagen muß, damit man nicht in Verſuchung gerät, den Boden der Wirklichkeit zu verlaſſen und von Früchten zu träumen, die heute noch nicht einmal geſät ſind. Völkerzuſammenſchlüſſe machen ſich nicht von ſelbſt. Sie wer⸗ den von Notwendigkeiten geboren oder von großen Köpfen in großen Augenblicken der Weltgeſchichte diktiert. Fühlt man denke an die römiſchen Eroberungen— das„eroberte olk beim Sieger wohl, ſo vollzieht ſich im Laufe der Jahre auch der völkiſche Zuſammenſchluß. Staatsverträge oder Unionen haben nur Beſtand, wenn und ſolange ſie den beiderſeitigen Intereſſen dienen und von beiden Völkern gewollt ſind. Sind die Intereſſen gleichlauſend, ſo tun die Staatsmänner beider Teile gut, die Konſequenzen zu ziehen und den dadurch gebotenen Zuſammenſchluß zu vereinbaren —, auf kürzere Zeit zuerſt und dann wenn ſich die Einrichtung be⸗ währt, mit längeren ſten. Dieſer Fall liegt heute wirtſchaft⸗ lich in den deutſch⸗franzöſiſchen Bezſehungen vor. Die Zollunſon bringt nicht nur die Löfung der Rhein⸗ und Ruhrfragen, da die Beſetzung infolge der engen wirtſchaftlichen Beziehungen aufhört, ſelbſt die elfafßſche Frage iſt— wenn man den Muüt hät, noch von einer ſolchen zu ſprechen— gelöſt, denn dieſes Grenzland iſt dann für ſeine wirtſchaflliche Betätigung nach beiden Seiten frei und jeder kann ſeine Beziehungen dort knüpfen, wohin ihn Sympathie und Intereſſen weiſen. Die F e Zölle werden durch eine ge⸗ meinſame Organkſation, die durch ein Zollparlament kontrolliert wird, verwaltet, ſie fließen zunächſt, zur Deckung der Reparations⸗ ausgaben an Frankreich, und dieſenigen Ententeſtaaten, die ſich an der neuen Gemeinſchaft beteiligen wollen. Von Jahr zu Jahr werden ſteigende Quoten der Geſamteinnahmen auch für dem deur⸗ ſchen Teilhaber frei. Die feſten Einnahmen, mit denen damit Frankreich rechnen kann, werdne es gemeinſam mit der Beſchränkung der Rüſtungsausgaben inſtand ſetzen, ſein Budget ſofort zu balan⸗ cieren. Auch Deutſchland wird' in die gleiche Lage kommen und damit, da der Hauptgläubiger befriedigt iſt. auch Mittel zur Abtra⸗ aung der übrigen Reparationsſchulden flüſſig machen können. Eine Zollkontrolle durch ein zwiſchenſtaatliches Parlament wäre für Deutſchland doch erheblich erträglicher als eine einſeitige interallnerte Zwangskontrolle, ſelbſt wenn in den erſten Jahren der deutſche Einfluß im Zollparlament künſtlich beſchrönkt wäre. Wahrſcheinlich würde England ufter ſeiner neuen liberal⸗ſoziallſtiſchen Reglerung einen ſolchen Wirtſchaftszuſammenſchluß. der die europäfſchen Hän⸗ del mit einem Schlag beendet keine Schwierigkeiten in den Weg ſtellen(denn er hätte nicht, wie die Milltärkonvention, eine Spitze degen England). Und Rußland würde wohl bald, gleich ſeinen Randſtoalen, einen Anſchluß an den großen Wirtſchaftsblock ſuchen und dieſen ſo pervollſtändigen. Die deutſche Induſtrie hätte Frank⸗ reich. das reiche Frankreich, ſofort als Abſatzgebjet gewonnen. Die die 1 Bantiger der neue Roman von Hermann Stegmann beginnt ab 2. Jan. in unſerem Unterhaltungsteil zu erſcheinen. Seit dem großen Er⸗ folg, den im Jahre 1913„Die Kraft von Ilzach“ errangen, hat Stegmann kein ſo packendes Werk mehr geſchaffen. Es iſt der Roman einer Familie und doch wieder der Roman eines Einzelnen, eines Tatmenſchen von großem Format, eines gewaltigen Wollers und Vollbringers. e e Lizzis verlobung Humoreske von Freiherrn von Schlicht War er nun perliebt oder war er es nicht? Das war die große Frage, die Carl Heinrich, der ſechsundzwanzigjährige, einzige Sohn ſeiner Eltern, ein großer, ſchlanker, hübſcher Menſch, ſich im Laufe eines jeden Tages mindeſtens dre mal, des Morgens aber noch ein armal mehr vorlegte, weil er ſich ſagte: Wenn du heute auf dem 05 der väterlichen Fabrik, in der du dir deinen ſehr anſtän⸗ digen Lebensunterhalt verdienſt wiederum durch die Schillerſtraße und an dem Hauſe vorübergehſt, in dem die hübſche Lizzi wohnt: wenn du wieder dieſen Weg gehſt, obgleich für dich gar keine Veranlaſſung vorliegt, gerade den zu wählen, dann willſt du das endlich als ein Zeichen dafür nehmen, daß du verliebt biſt. Gehſt du aber heute, was je mehr als nur ſehr wahrſcheinlich iſt, nicht durch die Schillerſtraße, dann haſt du den untrüglichſten Beweis dafür, daß du nicht die Spur verliebt biſt. Aber trotzdem es mehr als unwahrſcheinlich geweſen war, ging er doch durch die Schillerſtraße und an der Wohnung der auffallend hübſchen Lizzi vorbei jedoch nur, um ſich hinterher wieder ein⸗ uredos, daß er doch nicht verliebt wäre, denn er war ja freiwillig urch die Straße gegangen während er ſonſt. von der Gewalt und der Macht der Liebe gezwungen, durch die hät'e gehen müſſen. Im ſchen dem aber was man freiwillig oder tat, war doch bekanatlich ein ganz gewaltiger Unterſchied. In Wahrheit ſedoch lag die Sache. ſeitdem er das etwa zwanzig⸗ jäbrige Fräuleln Lizzi Haumann, das ſich in Begleitung ihrer Mufter befunden, garz zufällig bei gemeinſamen Bekannten kennen gelermnt Hab'e, für ihn ſo, daß er nicht nur ſehr verliebt war, ſondern daß er ſich ſogar ernſthaft mit Verlobungs⸗ und Heirgtsgedanken trug. Aber gerade die letzteren veranlaßten ihn, ſein Verliehtſeen immer deutſche Landwirtſchaft hätte, auch wenn Rußland ſich anſchließt, von 125 ruſſiſchen Konkurrenz in langer Zeit noch nichts zu be⸗ fürchten. Die franzöſiſche Induſtrie iſt ſchon lange derartig an der deutſchen intereſſtiert daß eine deutſch⸗franzöſiſche Induſtriekonkur⸗ renz keinen hindernden Faktor mehr bedeutet. 5 Wie der Ausbau der Zollvereinbarung im einzelnen ſein müßte, bleibe vorläufig dahingeſtellt. Jedenfalls ſollten die deutſchen amt⸗ lichen Stellen den Weg, den der franzöſtſche General zeigt, nicht außer Auge laſſen und dann darauf zurückgreifen, wenn das amt⸗ liche Frankreich ſich ihm geneigt zeigt, und wenn die deutſchen Intereſſen eine Zollunion zur Verhütung einer Zollufur⸗ pation notwendig machen. Sind die Erfolge zufriedenſtellend, ſo wird die weitere Zukunft lehren, ob das Schickſal den beiden großen Völkern eine wahre innere Verſtändigung und ein einträchtliches Zuſammenarbeiten zugedacht hat, oder ob neue Kämpfe, neue Kraft⸗ anſtrengungen die beiden alten Gegner bis zu dem Zeitpunkt er⸗ ſchüttern ſollen, an welchem der eine vernichtet iſt, und an welchem das Wort„Deutſchland“ oder der Begriff„Frankreich“ nur noch der Geſchichte angehört.„Erſt wäget, dann wagetl“ F. Reine Juſammenkunft Streſemanns mit Laſte yrie Die Meldung des Mailänder Secolo, wonach Dr. Streſemann in Lugand mit dem franzöſiſchen Finanzminiſter de Laſteyrie zu⸗ ſammentrefſen werde, iſt nach den Informafionen der B. Z. nicht zutreffen d. An den Berliner Amtsſtellen iſt nichts davon be⸗ kannt,, daß der franzöſiſche Finanzmimiſter beabſichtigt, nach. Lugano zu kommen. Jedenfalls iſt der Reichsmmiſter des Aeußern aus⸗ ſchließlich zur Wiederherſtellung ſeiner angegriffenen Geſundheit in der Schweiz und hat keinerlei politiſche Nebenabſichten. Anfang oder Mitte der nächſten Woche wird Dr. Streſemam in Berlin zurückerwartel. Belgiſch⸗franzöͤſiſche Enten ſe] Berlin, 31. Dez.(Von unſ. Berl. Büro.) Die Nachricht franzöſiſcher und neuerdings auch belgiſcher Bläuer, nach der eine bedeutende Verminderung der Beſatzung im Ruhr⸗ gebiet angekündigt wird, ſind mit größter Vorſicht aufzunehmen. Auch das„Journal“ bringt eine Nachricht über eine bevorſtehende internationale Anleihe für Deutſchland in Höhe von 20 Milliarden Galdmark. Dieſe Nachricht wird an zuſtändigen Stellen ſür Un⸗ ſinn erklärt. Der Untergang der„Dixmuſden“ Das franzöſiſche Marineminiſterium veröffentlicht eine Nit⸗ teilung, in der erklärt wird, der Verluſt des lenkbaren Luftſchiffs „Dixmuiden“ müſſe nun als ſicher angeſehen werden. Unter dem Vorſitz des Vizeadmirals Silou ſei eine Unterſuchungskommiſſion gebildet worden, um über gie Urſache des Untergangs des Luft⸗ ſchiffes Erhebungen anzuſtellen. Irgend welche weitere Nachrichten über die Mannſchaft des Luftſchiffs ſind inzwiſchen noch nicht ein⸗ gegangen. Die Nachforſchungen ſind durch das andauernde Unwetter ſehr erſchwert. Eine grobe Taktloſigkeit Wie der Newyork Herald aus Waſbinaton berichtet. bat die Gattin des belaiſchen Botſchafters VBaronin de Gartier de Mar⸗ tbienne ſich geweiagert, auf einem dinlomatiſchen Diner im Wei⸗ zzen Haus ſich von dem deutſchen Botſchafter Dr. Wiedfeldt zu Tiſch fübren zu laſſen. Die Baronin habe dem Weißen Hauſe mitgeteilt, daß ſie an dem Diner in dieſem Falle nicht teilneh⸗ men würde. Der deutſche Botſchafter führte daraufhin die Gattin des iapaniſchen Votſchafters Handhara zu Tiſch. Nach dem Blatt beſtehen wegen dieſes Zwiſchenfalls, der in den diplomatiſchen Kreiſen aroße⸗ Aufſehen erreat hat, geſpannte Beziehungen zwiſchen der belaiſchen und—5 deutſchen Botſchaft. Die Baronin iſt eine geborene Ameri⸗ kanerin. Kritiken an Frankreſchs Finonzpolftik Nach einem Newyorker Funkſpruch der„Frif, Zig.“ onalyſteren die Zeitungen Frankreichs Budget und erklären dabei, die Finanz⸗ lage ſei ſchlecht. Die Regierung verſuche zwar, die Oeffentlichkeit zu täuſchen, ohne indeſſen damit Erfolg zu haben. Dies komme auch darin zum Ausdruck, daß die franzöſiſchen Bonds ſtändig Neigung zur Schwäche zeigten. Die Newyorker Blätter kritiſteren auch den neuen Vertrag mit der Tſchecho⸗Slowakei, der 300 Millionen Vor⸗ ſchuß für die tſchechiſchen Rüſtungen vorſieht. Der Temps beſchäftigte ſich mit der am Samstag vom Evening Sbandard vorbereiteten Nachricht, Lord Curzon habe in den Hauptſtädten Mitteluropas und des Balkans Schritte unterneh⸗ men laſſen, um gegen die von Frankreich gewiſſen Staaten zu⸗ geſtandenen Rüſtungskredite zu proteſtieren. Die eng⸗ liſche Regierung ſei darüber mit der franzöſiſchen offiziell noch nicht in Verbindung getreten; die von England angedeuteten Schritle in Bukareſt, Belgrad und Warſchau ſeien aber bereits erſolgt. Auch der Londoner Korreſpondent des Temps dieſer Schritt Curzons ſei eine Art Antwort auf den Wider⸗ ſtand der franzöſiſchen Regierung gegen den Plan einer deutſchen Lebensmitbelanleihe. Neujahrsempfang bei Ebert verlin, 31. Dez.(Von— Berliner Büro.) Morgen vor⸗ mittag findet beim Reichspräſidenten wieder ein diplo⸗ matiſcher Neujahrsempfang ſtatt, bei dem die Vertreter der ausländiſchen Staaden und des Vatikans anweſend ſein werden. aufs neue anzuzweifeln, denn für das Verloben fühl“e er ſich mi⸗ ſeinen ſechsundzwanzig Jahren noch zu jung, für das Verheiraten noch viel zu jung und für das ſpätere eventüelle Vaterwerden noch lange nicht alt genug. Und ſo wäre vielleicht noch für lange, lange Zeit, wenn nicht für immer, alles ſo geblieben wie es war, wenn es nicht eines Morgens, als er wieder einmal ſeinen Weg zu der väterlichen Fabrik durch die ö nahm, in einem Fenſter der von Fräulein Lizzi und ihrer utter bewohnten Parterrewohnung einen herrlichen Blumenſtrauß bemerkt hä te. der, wie er auf den erſten Blick ſeſtſtellte, von einem der erſten Gärtner der Stadt ge⸗ liefert ſein mußte, denn das war alles andere als ein gewöhnlicher Wald⸗, Feld⸗ und Wieſenſtrauß. Der Strauß war ſo ſchön, daß er unwillkürlich ſtehen blieb, um ihn zu bewundern. Das heißt, er redete ſich ein, daß er nur deshalb ſtehen geblieben wäre. In Wahrheit geſchah es, weil dieſe herrlichen Blumen ihn aus ſeiner Faſſung brachten. Wer hatte die, die doch ganz beſtimmt Fräulein Lizöi und nicht der Mutter galten, geſpenden, und noch dazu jetzt, wo weder Oſtern, Pfingſten, Weihnachten oder ſonſt ein Feſt vor der Tür ſtand, und wo Fräulein Lizzi, wie er zufällig wußte, ihren Geburtstag bereits vor einigen Monaten gefeiert hatte. Hm hm— hm hm, machte er ein paarmal, als er endlich ſeinen Weg fortſetzte. Hinder den zugezogenen Gardinen aber, durch die hindurch ihn beobachtet hatte, machte die hübſche Lizzi, ein mittelgroßes, ſchlankes, braunäugiges Mädchen, ein paarmial vergnügt und übermütig: ha ha, weil ſie glaubte, vorausſehen zu können. daß der hübſche Carl Heinrich, dem ſeit Monaen ihre ganze Liebe galt, nun nicht weiter beſtändig nur an ihrem Hauſe vnrüber⸗ gehen, ſondern daß er auch einmal hineingehen würde. Und hatte er die Schwelle erſt überſchritten, dann war das Glück gekommen, und ſie würde es mit ihrem ganzen Herzen feſtzuhalten wiſſen. Aber der Blumenſtrauß verwelkte und Carl Heinrich war doch nicht gekommen. Da ſtand eines Morgens ein neuer, noch viel, viel ſchönerer Strauß im ffenſter und draußen auf der Sraße vor dem Fenſter ſtand Carl Heinrich und ſtarrte wie albern die Blumen an, well er ſich ſagte: Wer kann denn die nur geſtiftet haben! Woher hat Fräulein Lizzi plötzlich nur alle die reichen Verehrer, die ihr ſo koſtbare Blumenſvenden machen? Daß das Mädel ſo umſchwärmt und begehrt iſt, haſt du ſa garnicht geahnt. Es dauerte viel länger als das erſtemal, bis er ſeinen Weg wieder fortſetzte. Hinder den zugezogenen Gardinen aber, durch die hindurch ſie ihn beobachtet hatte, machte die Lizzi piel vergnügter 60 und übermütiger als das erſtemal: Ha ha ha, weil ſie nun ganz ſicher zu ſein glaubte, daß das Glück, nein, daß der hübſche Carl Heinrich endlich die Schwelle ihres Hauſes überſchreiten würde. Aber auch der zweite Blumenſtrauß verwelkte und Carl Heinrich war immer noch nicht gekommen. Da ſtanden eines Morgens zwei neue, womöglich noch größere und ſchönere Sträuße im Fenſter, und an jedem ſchwankte weilhin ſichtbar eine große, wie er mit ſeinen ſcharfen Augen erkannte, be⸗ ſchriebene Karte, auf der, wie er es als ſicher annahm, während er zu dem Fenſter hinüberſtarrte, nicht nur die Namen der Spender, ſonden auch irgendwelche Huldigungen geſchrieben ſtanden. Und wenn er auch alles andere als neugierig war, er wollte, nein, er mußte es wiſſen, wer der hübſchen Lizzi dieſe Blumen geſchickt hatte. Zu dem Zweck mußte er nun wirklich bald Lizzis Mutter den Be⸗ ſuch machen, den er ihr, ſeitdem er ſie mit ihrer Tochter zuſammen kennengelernt, eigentlich wohl ſchon längſt ſchuldig war, und er mußte den Beſuch machen, bevor die Blumen verwelkt und devor ſie vielleicht mit den Karten in den Mülleimer geworfen wurden. Er mußte bei ſeinem Beſuch die hübſche Lizzi bitten, ihn einmal an den Blumen riechen zu laſſen. und dann wollte er bei der Gelegen⸗ heit ſeine Naſe mehr in die Karten als in die Blumen ſtecken, und wenn er die Namen der Spender erſt geleſen hatte. danmn— ja, was dann kam, das wußte er im Augenblick noch nicht, aber kommen würde dann ganz ſicher etwas. Und als es ſchon am nächſten Tag ſoweit war, da kam auch wirklich etwas, allerdings etwas ganz anderes, als er eigentlich erwartet hatte, denn da zog er die hübſche Lizzi plötzlich ſturmiſch an ſich, um ſie zu küſſen und war mehr als glücklich, daß ſie nich nicht nur von ihm küſſen ließ, ſondern ihn ſogar heiß und ſtürmiſch wiederküßte. Und daran, daß es zum Küſſen kam, waren die Worte ſchuld die Carl Heinrich auf einer der beiden Karten las, nachdem er die, trotz oder gerade weil Lizzi ſich ſo ſträubte ſie ihm zu geben, faſt mit Gewalt an ſich genommen, und ſeine Naſe, wie es ſeine Abſicht geweſen, tief in ſie hineingeſteckt hatte; denn auf eine dieſer Karten hatte Lizzi mit ihrer hübſchen klaren Handſchrift die ihren Charakter wiederſpiegelte, geſchrieben:„Lieber Got“, ſei gnödig, und laß Carl Heinrich endlich auf dieſe beiden„Btumenferkußz hineinfallen denn was ſoll werden, wenn er auch diesmal nicht zu mir kommt? Noch mehr Blumen kann ich mir nicht kaufen. denn dir, der du alles weißt bra iche ich es ſo nicht erſt zu geſtehen, daß ich nicht nur kein Taſchengeld mehr habe, ſondern dem Görtner ſchon mehr als fünftauſend Mark ſchuldig bin. Und das olles Cark ee, der ja gar nicht weiß, wie ſurchtbar lieb ſch ihn a 4 Aber als Carl Heinrich das geleſen halte, da wußte er es. ————ů— — — iſt, war zu erwarten und unvermeidlich in den Montag, den 31. Dezember 1923 3. Seite. Nr. 800 Die nächſte Ausgabe ö unſerer Zeifung erſchelut 2. Januar zur gewohnken Stunde. Der Verlag. Ein Wort, ein Ruf, der heute auf aler Lippen liegt, der ſedem Beruf, ſedem Gewerbe, jedem Geſchäft enigegenſchallt— kurz, ein Volks-Berlangen: Abbau! Leider wird bei dieſem Verlangen wenig Unterſchied gema ht, krotzdem ein ſeder wiſſen ſollte, wie groß die Abſtufungen der wirk⸗ ſchafklichen Enlwicklung bei den verſchiedenen Gewerbezweigen ſind. Zu den Anternehmungen, denen ein Abbau außerordentlich ſchwer fällt. weil er faſt Anmögliches verfangt, bei denen es aber am wenigſten verſtanden wird, weil ſie ſelbſt in kag⸗käglicher Erör⸗ kerung den Abbau auf der ganzen Linie verfechten, gehören die Zeikungen. Daß es mii der Wirlſcha'klichreit der Preſſe'ehrend des Krieges, der Revolnlion und den Nachwehen leider übel beſtellt war, dafür legen die dauernden Stügungsakkionen der Realerung beredtes Jeugnis ab. Leider muß hier geſagt werden, dan die Re⸗ gierung durch die Sonder⸗Beſteuerung der Preſſe(die Anzeigen⸗ ſtieuer) dieſer mit der einen Hand wieder fortnahm, was ſie mit der underen gegeben halte. Die Zeitungen waren in der Vorkriegszeit an ſich viel zu billig, ſie konnten es aber damals noch ſein, weil ſie im Stande waren, den gröſſten Teil ihrer Ankoſten durch die Anzeigeneinnahmen zu decken. Wo und was iſt heule— nielleicht abgeſehen von dem Weih⸗ nachtsgeſchäft, das aber auch erheblich zurückgegangen iſt— der Anzeigenkeil? Ein Blick in die Jeitungen genügt! Aber auch, was zur Herſtellung der Zeikung erforderlich iſt, vor allen Dingen das Papier koſtet heute bedeutend mehr als im Frieden. Der höhere Preis der Jeitungen wird aber auch erklärlich, durch den Herunker⸗ gang der Auflage, denn es iſt verſtänd'ich, daß eine Zeikung bei hoher Auflage biliger ſein kann, als bei kleinerer, weil ⸗wiele Ankoſten, inſonderheit die der Verwaltung und der RNedaklion ſteis die gleichen ſind. Wenn wir heute noch einmal dieſe den Leſern längſt bekannte Haupkargumente für die Preisbildung der Zeitungen herau⸗ſchälen, ſo geſchieht es, um alle jene aufzuklären, die in letzter Zeil den Wunſch an uns gelangen ließen, den Bezugspreis herunterzuſetzen. Wenn wir uns nun enlſchloſſen haben, dieſen Anforderungen Rech⸗ nung zu kragen, ſo geſchieht es nicht deshalb, weil in unſ'rer wirk⸗ ſchaftli hen Cage eine weſentliche Beſſerung zu verzeichnen iſt, ſon⸗ dern weil wir die Hoffnung haben, daß die Stabilität unſerer deut⸗ ſchen Währung anhält und in nächſter Zeit auch ein Abbau in den Preiſen des Zeitungspapiers und aller übrigen Erforderniſſe für das Zeitungsweſen erfolgen wird, und weil wir ſelbſt auch dem Volksempfinden Rechnung kragen wollen. Zudm wir nun den Bezugspreis für die Woche vom 3. bis zum 10. Januar auf 80 Pfennig ſe Woch: herabſeßſen, glauben wir erwarten zu dürfen, daß unſer guter Wille anerkannt wird u. mancher der inzwiſchen unkreu gemordenen Bezleher wieder zu ſeiner alten Zeitung zurückkehrt. Der äußzeren Ausſtakkung und inneren Bereicherung unſerer Zeikung werden wir nach wie vor die größte Sorg alt angedeihen laſſen. Der Berlag. tädtiſche Nachrichten An der Schwelle Von L. Berg In des Winters arimmer Hand Eteat erſtarrt und tot die Erde Bis in frohem Lenzae wand Neu erſteht rinasum das Land. Immer folat auf„Stirb“ das„Werde“ Wo Natur. die aute Tee, Weiß und warm die Erde hüllet. Glänzt bald wieder Fluß und See Wächſt ein reicher Blütenſchnee, Der den Hana mit Leben füllet. In der kalten Wintersnacht Malt der Eisbauch tote Roſen. Warte nur, der Blumen Pracht, Iſt von neuem bald erwacht In der linden Lüfte Koſen. Wie von Winterfroſt erſchlafft, Deutſches Volk, ſind deine Glieder. Tot und ſtarr die wilde Kraft. Die ſie reckte rieſenhaft— Sag', o wann erwachſt du wieder? Nimm den Troſt ins neue Jahr: Wie im Werden und Veraehen Wiederkommt was einſtens war— Gegen deiner Feinde Schar Wirſt auch du einſt neu erſtehen?! Silveſler 1923 Nun iſt auch dieſes Jahr zu Ende. Wir wollen es nicht zurück⸗ — zufen, des Schweren iſt zuviel. Für unjer Vaterland iſt es das de dunkelſte ſeit der Gründung des Deutſchen Reiches. Daß der Krie —— 721 war unendlich bedauerlich aber menſchlich 1 erklärlich. Daß ihm ein„Friedensvertrag“ folgte, der eines jeden, der etwas die Geſchichte der„großen Nation“ kennt. Daß aber dieſe Nation vor den letzten Konſequenzen dieſes Diktates nicht zurückſchreckt, und daß Deütſchland ein ſterbend Volk enthält, das nach der überaus menſchenfreundlichen Parole 19—9 il⸗ rionen zu viel“ nunmehr den Weg des Todes gehen, ſoll— iſt das nicht dämoniſch, iſt's nicht teufliſch? Jedenfalls iſt's das Jahr 1923 geweſen, das uns den ganzen Jammer unſerer Lage wie kein Jahr zuvor geoffenbart hat. Ehrlos, wehrlos dem Hunger, dem Tode mehr und mehr ausgeliefert, das iſt die Diagnoſe, die uns das abgelaufene Jahr gerade zuletzt geſtellt hat. Der„ſchrecklichſte der Schrecken“ ſind und waren freilich wir ſelber. Es ſei hier nicht an die Parlamente. an die Parteien und ühnliches gedacht, man müßte ſonft bittere, vielleicht weh tuende Wahrheiten gusſprechen. Nein, das Volk als Ganzes 158 daßz ſeinem Geſchick auch in dieſem Jahre nicht mit Ernſt. mit Würde, am allerwenigſten mit Buße und Glauben. wie es Deutſchlands würdig geweſen wäre, begegnete. Roch beſeelte uns der Zeitgeiſt, der Materjalismus und Egolsmus. Noch bauten wir Luſt⸗ ſchlöſſer und jagten Idolen, aber aicht Ideen nach. Einkehr, Um⸗ kehr, ſtarkes Selbſtvertrauen und noch ſtärkeres Gottvertrauen— wir baben wenig von dieſen Dingen gemerkt. So haben wir allen Grund. ernſt und nachdenklich von deeſem Jahr zu ſcheiden. Denn unſer Denken, unſere Erwartungen täuſchten und wurden getäuſcht. Und unſer Wille und ſeine Werke ſind nicht reſtlos derart. daß'r damit zufrieden ſein könnten. Das tut man⸗ chem leid, und viele ſind darob vor ſich beſch⸗iden, ſtill, bekümmert. Und wen erfaͤßt nicht Zittern, wenn er den Fuß auf die Schmelle des reren Jaßbres ſetzt) Noch ſind wir bei den Lebenden! Wle menches iſt dahln gegancen in bieſem Jabr. vor der Zeit, darum doppelt Weh und verwehrtes Leid hinterlaſſend bei denen, die wei⸗ nen und trauern. Welches Jahr mag unſer letzes ſeinf„Wohl dem, der eine Heimat hat.“ Wenn's in der immer bunkler und wirrer wird wenn unſeres Lebens Kampf immer härter und eſtaltet, wenn im Blick auf die Zukunft nur Ungew! Nhuhe it das Sicherſte iſt unter all den 1000 Fragen und Sorgen bedrückter Herzen und Gemüter, von feher die Beſten mit den Augen des Glaubens über dieſe Welk und ihr * Mannheimer Geueral-Anzeiger(Abend ⸗Ausgabe) Mannheim im Jahre 192³ 1 Ein Nückblick Das Jahr 1923 liegt im Sterben. In einigen Stunden tritt ein neues die Herrſchaft an. Man konnte, wenn in den Weihnachts⸗ tagen im Familientreiſe, in geſelliger Runde die Vergangenheit geſtreift wurde, gar oft hören: wir ſchweigen wohl am beſten über das, was hinter uns liegt, es war bitter genug! Und ſo könnte der Lokglchroniſt, der pflichtgemüß einen Rückblick auf das Jahr 1923 wirft, ſich eigentlich auf den Satz beſchränken, daß die verfloſſenen zwölf Monabe ein langer, endloſer Leidens⸗ weig waren, mit ſpitzen Steinen und Dornen beſät, an denen ſich der Fuß des Wanderers blutig riß. Wie Viele auf dieſem Mar er⸗ weg todesmatt zuſammenbrachen, der Not und dem Elend erlagen, das wird uns noch die Statiſtik verraten, ſowejt die Jahl aller derer, die inſolge Unterernähru zugrunde gingen, überhaupt ſtatiſtiſch ermittelt werden kann. Wir 2 9 856 wirklich keine Veran⸗ laſſung, dem Jahre, das wir heute zu Grabe tragen, auch nur eine Träne nachzuweinen. Wir ſchließen dabei allerdiags die Elemente aus, die es perſtanden haben, ſtrupellos die Not des Volkes für 9 1 ſelbſtſücht'gen Zwecke auszunützen, die Inflationsgewinnler und zalutajäger, die, wie wir dieſer Tage hörten, nunmehr wie ein Heuſchreckenſchwarm in Paris eingefallen ſind. Sollte im neuen Jahre Frankreich dem Schickſal anheimfallen, das im abgelaufenen Deutſchland bereitet wurde? In Ludwigshafen konnte man in den letzten Tagen im Freiverkehr zehn franzöſiſche Franken für eine deutſche Mark haben. Iſt das nicht auch ein Menetekel das in feuriger Schrift an der weſtlichen Wand erſcheint? Der Inſtinkt der Valukahyänen iſt bis jetzt immer untrüglich geweſen. Sie würden nicht ihren Aufen halt von Berlin, wo ſich die„führenden Köpfe“ bisher aufhielten. nach Paris verlegt haben, wenn ſis nicht mit Sicherheit auf eine neue ergiebige Ernte rechneten. Der kataſtrophale Währungsverfall, der im ver⸗ floſſenen Jahre dem deutſchen Volk eine Prüfung auferlegte, die nicht mehr übertroffen werden kann, hat in Mannheim geradezu verheerend gewirkt. Wir wollen bei einer rückſchauenden Betrach⸗ tung auf keine Einzelheiten eingehen. Es iſt Allen in nur zu friſcher Erinnerung wie mit der Entwertung der Mark die Teue⸗ rung immer größere Dimenſtonen annahm, wie die Preiſe aller notwendigen Bedarfsartikel immer unerſchwinglicher wurden, bis vor einigen Wochen mit der Stabiliſierung unſerer Währung in zwölfter Stunde endlich der Preisabbau begann, der zugleich unſere perachtete Mark wieder ſo zu Ehren brachte, daß man ſie heute viel⸗ fach dem wertbeſtändigen Nobgeld vorzieht. Wer ſich die Mühe macht und die vier Bände durchblättert, in denen die im Jahre 1923 erſchienenen Nummern des„Mannheimer Generalanzeigers“ vereinigt ſind, der wird finden, daß die Nachrichten über Teuerung und Preisſteigerung eire führende Rolle einnehmen. Man kann auch ganz genau verfolgen, wie mit der fortſchreitenden Ruſſifi⸗ zierung unſerer Währung die Erregung der Bevölkerung geſteiger! wurde, die ſchließlich zu den ſchweren Ausſchreitungen und Plünderungen im Oktober führte, bei denen 12 Tote und eine große Anzahl Verwundete zu beklagen waren. Das ge⸗ richtliche Nachſpiel von dem bis in die letzten Tage berichtet wurde, iſt noch nicht zu Ende. So bedauernswert die Folgen der Zuſammenſtöße zwiſchen den verhetzten Maſſen und der Polizei waren, ſo muß andererſeits feſt⸗ geſtellt werden, daß Mannheim nicht zu den Großſtädten mit viel Arbeiterbevülkerung gehört, die oft unter Ruheſtörungen zu leiden Ein nicht zu unterſchätzendes Verdienſt hat ſich in dieſer zeziehung das ſtädtiſche Preisprüfungsamt durch die Sitzungen der Preisprüfungskommiſſion erworben, die in den kritiſchen Zeiten regelmäßig allwöchen lich abgehalten wurden. Die Preſſe hat es in der Erkenntnis, daß die in dieſen Sitzungen beſprochenen Angelegenheiten eine ungemein beruhigende und aufklärende Wirkung auf die Allgemeinheit auszuüben per⸗ mochten, für ihre Pflicht gehalten, ſo eingehend als möglich Iber dieſe aktuellen Dinge zu berichten. Die Takllk des Preisprüfungs⸗ amtes, die Preſſe in der Bevölkerung zu benützen, iſt nicht nur hier, ſondern guch aus⸗ wärts als vorbildlich anerkannt worden. Und wenn der Schreiber dieſer Zeilen, der ſich der arbeitsreichen Aufgabe unterzog, durch die Berichte über die Sitzungen der Preisprüfungskommiſſion den Leſorkreis der„Mannheimer General⸗Anzeiger“ ſo genau und ein⸗ ſehend als möglich zu orientieren, ſo empfindet er ein lephaftes Gefühl der Befriedigung darüber, daß er dadurch imſtande war, nicht zu unterſchätzende gemeinnützige Arbeit zu leiſten. 5 Zu der ſchweren wir ſchaftlichen Not, die wir leider nicht im alten Jahre e können, hat in erheblichem Maße die Aus⸗ dehnun ex Beſetzungszone auf das rechte Rhein⸗ ufer durch die Franzoſen beſgetragen. Die Erſchwerung des Ver⸗ kehrs zwiſchen den befden Städten, die in wirtſchaftlicher Hinſicht ſo eng miteinander verbunden ſind, daß Mannheim⸗Ludwigshafen eigenilich ein Gemeinweſen iſt, durch die wiederholte Sperte der Aheinbrücke war nur der Auftakt zu der Beſezung des MNaunheimer Hafengebietes, die in der Frühe des 3. März erfolgte. Wir brauchen nicht auf die ſchwerwiegenden wirt⸗ ſchaftlichen Folgen hinzuweiſen, die die Abſchnürung der Mann⸗ heimer Hauptſchl ſader verſchuldete. Viele haben heute noch darunrer zu leiden obwohl die Aufgabe des paſſiven Widerſtandes im beſetzten Gebiet eine Erleichterung brachte. Wohl iſt als Vorausſetzun ge⸗ regelter wirtſchaftlicher Verhältniſſe die Freigabe des 470 n⸗ gebietes gefordert, aber wer kann vorausſagen, ob und wann wir von dieſer Feſſel befreit werden? Zu dem Kapitel Fremdherr⸗ ſchaft gehören auch die lebergriffe, die ſich ſeit dem Vorſtoß bis zur Neckarbrücke die franzöſiſchen Soldaten zu ſchulden kommen ließen. Die erhebende Trauerkundgebung die Ende Mal im Schloß⸗ gof zu Ehren des Maech meiſters Traub ſtattfſand. der in Aus⸗ übung ſeiner Dierſtyflicht franzöſiſchen Kugeln zum Opfer fiel gab Mannheimer Bevölkerung zum letztenmale Gelegenheit, an dieſe Stätte gegen die fremde Gewaltherrſchaft zu proteſtieren und gleicheitig ein felerliches Treuegelöbnis abzulegen. In der Frühe des 26. September wurde auch das Mannheimer Schloß in die Beſetzungszone einbezogen. Ddie fünaſten Anzeichen denten darauf hin. daß in abſehbarer Zeit mit der Freigabe des Schloſſes nicht zu rachnen iſt. Franzoſentjd, wann wirſt du enden? Die Geſchäfte der Stadtverwaltung wurden in ge⸗ radezu unheilvoller Weiſe durch den Wäßrungsverfall beeinfſußt. Je mehr ſich die Mark verſchlechterte. deſto leerer wurde die Stadt⸗ keſſe, Der Oberbürgermeiſter hat einmal, als er im Bürgeraus⸗ ichuß auf die kalaſtronhale Finanzlage einaing. ein Bild von den Schmisriakeiſen entmorfen, die ſich der rechtzeitigen Beſchaffung der Leid hinausgeſchaut und ihr Lebensſchifflein verankert im tiefen der e de arum wollen wir gläubig ſcheiden von dieſem ren Jahre, e ſcheiden, daß wir Vazerland und Heimat, uns und die Unſeren Iym befehlen, der doch alles kenkt nach hehrem Rat. Seine Treue leite uns in dieſen Zeiten unerbittlichen Gerichtes, Sein Erbarmen decke uns! In dieſem Sinne ſchließen wir mit Fritz Reuter: Der Anfang, das Ende, o Herr ſis ſind Dein, Die Spanne dazwiſchen, das Leben, iſt mein. Und irr' ich im Durkeln und find' mich nicht aus— Bei Dir, Herr, iſt Klarheit und licht iſt Dein Haus. So fſähr'ges Siſtehen einer ſüddeute en Eengroßhande sſirma Am 1. Danuar 1924 felert die Mannheimer Shengreßha dels⸗ rmg g. Weil u. Reinhacbt ihr 30ſähri um. Herr dt begründete, damals als e eef, mit Herrn „Loulg Firma in Mannheim. L. Weil 1890 die hathe ſich von ſeinem Schmager H. Marum eennz der die heute As G. M. b. H. beſtehende Firma unter ſeinem Am 1. Jonnar 1374 wurde die f„Louis Weil“ von ihren bei⸗ den Gründern in die offene Handelsgeſellſchaft L. Weil u. Reinhartd geündert. Im Jaßhre 1886 trat Herr Sally Weil ein, im dieſer Weiſe als Inſtrument zur Aufklärung Anz amen wellerbeirieb. Ba dringend notwendigen Geldmittel entgegenſtellten. Eine weſentliche Beſſerung in dieſer und aaderer Beziehung wird erſ⸗ Linkreken, wenn die Stadtverwaltung genau zu überſehen vermag, 1 1 welchen Einnahmen unter allen Umſtänden zu rechgen iſfk. J ich Einnahmen werden ſich dann ebenſo genau die Ausgaber zu kichten haben. Es iſt von uns ſchon geſagt worden, wie dieſe Zusbclan⸗ cterung am ſicherſten bewerkſtelligt werden kann. Das neue Jahr wird die Stadtverwaltung in dieſer Beziehung vor Aufge en ſtellen, die ebenſo ſchwierig wie unangenehm ſind, da es ſich darum Handett. aus der Verarmung die Konſeguenzen zu ziehen. Man hat über die Verhältniſſe gelebt und muß nunmehr endlich ſich nac der Decke ſtrecken. Der Bürgerausſchuß iſt im Laufe des Jahre⸗ auffalkend wenig in Anſpruch genommen worden. Die Gründe für dieſe Aus⸗ ſchaltung ſind erſt am Freitag aufgezeigt worden, ſodaf es ſich ers übrigt darauf zurückzukommen. Im neuen Jahre wird? jedenfalls 2 da der gemiſchte beſchließende Ausſchuz durch die einmütige Willenskundgebung der bürgerlichen Sadtvercrdneten be⸗ ſeitigt worden iſt. 1 ehe wenn ſie für eine öftere Einberufung des Bürgerausſchuſſes einge⸗ treten iſt Jetzt wird der Oberbürgermeiſter durch die Macht der Verhältniſſe dazu gezwungen werden. da ihm das Auzſchaltungs⸗ organ, der gemiſchte beſchließende Ausſchuß, nicht mehr zur Ver⸗ fügung ſtezt In Köln iſt vor einigen Moraten die Nedezeit der Skadtocrordneten auf 5 Minunten beſchränkt woorder. Wir wanſlen ſo weit nicht gehen. müſſen aber doch den Stadtydeern zempfahlen. der Redeflut, die am Freikag wieder alle Dänme üder chwemmte, im neuen Jahre nicht mehr in dieſer Weiſe anſchwellen zu! en. Das Scharmützel zwiſchen den Sozialiſten und Kommuniſten, des die letzte Bürgerausſchußſitzung des alten Jahres beendete, hat einen de⸗ griff von der Zeitverſchwendung gegeben, die eintreten muß, wenn ſich die Mitglieder des Kollegiums in Polemiken verlierea, die mit dem zur Verhandlung ſtehenden Gegenſtande nicht das geringſte zu tun haben. Ffeſtlichkeiten großen Stils waren im verfloſſenen Jahre weniger denn je zeitgemäß. Das Programm der traditionellen Maitage, das wieder durch die glänzend Pferderennen be⸗ herrſcht wurde, wurde infolgedeſſen nicht ſo reich wie im Vorfahre ausgeflattet. Mit bewunderungswürdiger Zähigkeit und Energie hat der Badiſche Rennverein die Schwierigkeiten überwunden, die ſich der Abhaltung der Herbſtrennen entgegenſtellten. Man darf deshalb die Hoffnung hegen, daß die Rennen im Jahre 1924 eben⸗ falls den Mittelpunkt der Maftage bilden werden Im Frühjahr und Herbſt wurde in der nunmehr ſchon gewohnten Weiſe die Er⸗ findermeſſe, wie wir ſie kurz nennen wollen, im Roſengarten abgehalten. Bei dem Wagemut, der die leitenden Perſönlichkeiten dieſer intereſſanten Schau beſeelt, iſt damit zu rechnen, deß die Meſſe im nächſten Frühfahr nicht nur abgehalten wird, ſondern ſogar eine weitere Ausgeſtaltung erfährt. Eine beſondere Freude wurde den Mannheimer Sangesfreunden durch den Beſuch des Kölner Liederkranzes bereitet. Der glänzende Verlauf des Konzertes, den die Sänger am Abend des Himmelfahrtstages im Nibelungenſaal veranſtalteten, iſt allen Teilnehmern ebenſo noch in angenehmer Erinnerung, wie die von ſangesbrüderlicher Herz⸗ lichkeit und treudeutſcher Geſinnung getragenen Stunden des nach⸗ folgenden gemütlichen Beiſammenſeins. Ueber das Wetter des Jahres nur wenige Worte. Es war ſo unſicher und ungewöhnlich wie unſere ganzen politiſchen und wirtſchaftlichen Verhältniſſe. Nach herrlichen, ſommerlichwarmen Maitagen im Juni ein Temperaturſturz, der die Erholungsbedürf⸗ tigen im Schwarzwald und an anderen höher gelegenen Orten in die Flucht trieb, wenn ſie es nicht vorzogen, am geheizten Oſen zu ſitzen. Im Juli eine Backoſenhitze, die mit 53˙ C. in der Sonne den höchſten Stand erreichte. Mitte Auguſt war noch von 31 C. zu berichten. Das„wilde Baden“ in Rhein und Neckar nahm in dieſer Zeit einen ſo Feie Umfang an, daß eine ganze ahl Perſonen ertrank. Am 22. September wird ſchon von dem erſten Schneefall im Schwarzwald berichtet. Tage„zwiſchen den Jahren“ haben für reiche Abwechslung in der Witterung geſorgt. Schneefall, Tauwetter und ſchließlich ſtrenger Froſt beim Ueberoana ins neue Jahr. Die Totenliſte weiſt eine lange Reihe bekannter Namen auf. An die Spitze ſtellen wir Großherzogin Luiſe von Baden, die als ehemalige Landesmutter auch in Mannheim Hei⸗ matsrecht hatte. Bis zu ihrem Tode, der am 23. April die edle Frau im 84. Lebensfahr im Badner Schloß von aller Erdenpein erlöſte, hat ſie für die Mannheimer. Wohlfahrtseinrichtungen das reaſbe Intereſſe bekundet. Die Verehrung, die man ihr in allen Kreiſen entgegenbrachte, hat denn auch in mehreren Trauerkund⸗ gebungen, an denen u. a. die Jugendgruppe der Deutſchen Volks⸗ partei teilnahm, den herzlichſten und tief⸗efühlteſten Ausdruck ge⸗ funden. Vier Altſtadträte ſind im Jahre 1923 aus dem Leben ge⸗ ſchieden: Architekt Auguſt Ludwig,.A. Dr. Stern, Georg Wunder und Viktor Darmſtaedter. Die Sfiddeutſche Banz verlor zwei Direktoren: Arno Kuhn und Emil Feibelmann. Außerdem ſtarb Auguſt Herrſchel, der langfänige Dir⸗ktor der Mannheimer Bank. Geh. Re⸗ierunasrat Dr. Strauß, der ehe⸗ malige Amtsvorſtand. zählt ebenfalls zu den Toten des Jahres,. Von bekannten und beliebten Schulmännern nennen wir den lang⸗ fährigen Leiter der Manyvheimer höheren Mädchenſchulen, Geh. Hofrat Dr. Hammes, Prof. a. D. Kautzmann, der 33 Jahre am Gymnceſium tätig war, Prof. Emil Schweickert, der ebenfallz dem Lehrkörver dieſer Anſtalt an⸗ehörte und Oberreal⸗ lehrer Bertold Pfeiffenberger von der Leſſinaſchule. Die Deutſche Volkspartei verlor ihren Kaſſter in dem Fabrikanten Herm, Hans Mayer. Weiter nennen wir eine führende Perſönſichkeit der Sozſaldemofretie, den Landtansabg. Strobel, den Wöſcherei⸗ beſitzer Geora Gebhardit- und den ehemaligen Feueriopräſidenten von der Heydt Nur zagend betritt der Fuß die Schmeſſe des neuen Johres. Wir verzichten auf Vorherſagen, weil es dor immer ander⸗ koomt, als man geglaubt hat. Trobdem werden Alle mit uns in der Mel⸗ nung einig cehen, daß es ſchlimmer als im verfloſſenen Jahre nicht mehr kommen kann. Wir atmen ſchon leichter, weil wir die Sta⸗ bilität unſerer Währung erreicht haben. Möge uns das neue Ierhr in der Geſundung urnſerer wirtſch⸗felichen Verrältniſſe, von der das Wohlergeben der geſaunten WM.pölkerung obbänet, ein aout Stick wafter bringen. In dieſem Sinne wünichen wir unſerm Leſer⸗ kreis ein geſegnetes neues Jahr! Richard Schönfelder 1903 Herr PhilippReinhardt, als Teilhaber ein. Loluis Wail war bis einige Jahre vor ſeinem 1906 erfolgten Ablehen tätig. Emilg Reinharbt, deſſen raſtloſer, weitblickender Arbeit(er baute das für die neu entſtehenden vielen deutſchen Sekundär⸗ und Kleinbahnen wichtige Schienengeſchäft der Firma in den 90er Jahren aus), die Firma ihren namhaften Aufſchwung verdankte, war— ſelbſt nach Tcbe ee 5 zu ſeinem 1913 erfolglen 1 g. Ihm i e dieeeſe 1 8 iſt die 1903 durchgef hrte erſte zwe band kartellſerten Träger⸗Verkaufs Händler⸗Vereinigung“ zu ver danken; deren Vorſitzender. A. der bis ien Neben dem reinen Handelsgeſchäft beteſligte ſih die Firma auch an n Neuarbeſt. 85 1 auf Veranlaſſung dez damaligen jünaſten Teſ habers, Dr. Philie Neinbardt. unter Mitwirkung der Sae 2 eln eleftromstallurgiſches Werk in der Shweiz in Fhre 1903 be⸗ Farde eeeee in Bodie, welches den bis⸗ ſang zum aus Frankreich bezogenen, für die deutf he Stahl⸗ induſtrie weſentſichen Rohſtoff Ferroſilſeium herſtellen ſallte. Schmeizer Seite trat die bekannte den als Partnerin bei. Firma L. Weir u. Reinhardt warde bon den wirren, N Die Krlegs allein ſchon durch de Zwangsbewiriſch ftung des 0 ie ander erſte deuſche Senenes Nece 94505 Die Preſſe hat immer tauben Ohre: geprebigt, Selbſt die Süddeutſchen Eiſenhändle 5 icks Vertriebs des damals vom neu gegründeten Sehte in der„Süddeutſchen Träger⸗ Auf Eſektrizitätsfirma„Motor“ in 8 „„FFFͥᷓET!! 4. Seike. Nr. 600 Mannheimer General⸗Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Monkag, den 31. Dezember 1923 es ihr, di⸗ auf oem ſüddeutſchen Eiſenmarkt mitführende Stellung zu wahren. Der damalige Seniorchef Herr Sally Weil konnte, wayrend ſein Teilhaber Pph. Reinhardt nahezu 3 Jahre im Felde ſland und dann— bis 1919— im Reichsdienſt tätig war, unter tatkräftiger Unterſtützung der nicht zum Heeresdienſt herange⸗ zogenen Prokuriſten, trotz der keinem größeren Betrieb erſparten Schwierigkeiten und Kämpfe, das Handelsgeſchäft weiter entwickeln und ausbauen. Mit dem 1. Januar 1920 wurde die offene Handels⸗ geſellſchaft in eine Familien⸗A.⸗G. umgewandelt. Die bisheri⸗ gen beiden Teilhaber Sally Weil und Dr. Philipp Rein⸗ hardt traten in den Aufſichtsrat ein, dem bei der Gründung Herr Rechtsanwalt Dr. Max Hachenburg, Handelskammerpräſi⸗ dent R. Lenel und Fiskalanwalt Dr. Emil Sel b. ſowie ſpäterhin Rechtsanwalt Dr Max Jeſelſohn angehörten. Heute beſitzt die Firma, die vor einem Jahre ihr altes Büro an der„Spatzenbrücke“ mit einem großangelegten Geſchäftshaus, dem altbekannten Hotel Leehn, vertauſchte große Lager in Mannheim und Rheinau, ſowie eine Reihe von Verkaufsbüros im In⸗ und Aus⸗ lande. Außer allen Sparten des Eiſen⸗ und Stahlhandels, vom Erz bis zur verfeinerten Fertigware, betreibt die G⸗ſellſchaft auch den Kohlen⸗. Zement⸗, Metall⸗ und Chemikalienhandel uſw. Dem umfaſſenden Betrieb, in dem in Mannheim und außerhalb hunderte von kaufmänniſchen Angeſtellten mitarbeiten ſtehen acht Vor⸗ ſtandsmitglieder und eine größere Anzahl von Prokuri⸗ ſten vor, die zumeiſt ſchon lange Jahre in der offenen Handelsge⸗ ſellſchaft mitgewirkt hatten. Es ſind die Herren Wilh Dürkes, Adolf Edler, Max Haberboſch, Fr. Kaufmann, Ludwig Mosbacher. Albert Strauß und Robert Weil. DEEFECCCoc(cCooo(oooocoocoöooccccccc((bbbbc Die herzlichſten Glück⸗ u. Segenswünſche zum Neuen Jahre entbieten allen Leſern und Seſchäſts freunden verlag und Nedaktion des „Mannheimer Seneral⸗Anzeiger“ *Bei der Durchreiſe durch das beſetzte Offenburger Gebiei empfiehlt es ſich eine ausreichende Legitimation(deutſcher Reiſepaß mit Lichtbild, bürgermeiſteramtlicher Reiſeausweis oder dergl.) mit⸗ zuführen, da die Möglichkeit beſteht, daß die Beſatzungsbehörde auch den Durchgangsverkehr ſtichprobenweiſe kontrolliert. Ein Paßviſum iſt dagegen für die Durchreiſe ohne Aufenthalt nicht notwendig. * Die geſetzliche Miete. Auf die Bekanntmachung des Ober⸗ bürgermeiſters über die Höhe der geſetzlichen Miete für die Monate Dezember und Januar im Anzeigenteil dieſer Nummer wird hin⸗ gewieſen. Die veröffentlichte Miete für den Dezember gilt nur für dieſenigen Mieter, die die Miete nicht ſchon vorausbezahlt haben. Die bekannt gegebene Miete für den nuar gilt für diejenigen Mieter die den Mietzins für Januar bis ſpäteſtens 3. Januar ein⸗ ſchließlich an den Vermieter entrichten. *Aler Kökert. das beliebte Mitalied unſeres Nationaltheaters. begeht am moraigen Neufahrstaa ein dreifaches Jub iläum. „Unſer Alex“. wie der verdiente Künſtler ſeit Jahrzebnten in allen Mannhbeimer Kreiſen genannt wird. vollendet an dieſem Tage ſein 60. Lebensjahr. Gleichzeitig kann er auf eine vierziaſährige Tätigeit im Dienſte Thaliens zurückblicken. und dreißig Jahre davon gehören der Geſchichte des Mannheimer Nationaltheaters an. Und es ſind nicht die dürftiaſten Blätter. auf denen ſeine vielfältigen Dienſte verzeichnet ſind. Namentlich die älteren Mannheimer wer⸗ den ſich der vielen Stunden dankbar erinnern, in denen der Bühnen⸗ künſtler Kökert mit ſeinem nie verſiegenden Humor, deſſen geſunde Natürlichkeit ungezählte Figuren der heiteren Muſe mit friſchſtem Leben erfüllte. über ernſte und trübe Stunden hinweagetragen hat. Immer hat er wieder nicht nur die Lacher auf ſeiner Seite gehabt, ſondern auch die Herzen der Lacher erobert: denn ſein Humor auoll aus einem aütigen Herzen. Dieſes aũtige Herz hat er vielhundertmal bewieſen. wenn es galt. ſich in den Dienſt der öffentlichen Wohl⸗ tätiakeit zu ſtellen. Wir erinnern nur, um ein Beiſpiel aus den letz⸗ ten Jahren zu erwähnen. mit welcher Liebe ſich Kökert der Veranſtal⸗ tungen zu Gunſten der heimkehrenden Krieasagefangenen annahm. Zahllos waren die Ebrungen und Auszeichnungen, die ihm für dieſe opfervolle Tätiakeit zuteil geworden ſind. Die vielen Vereine und ganz beſonders der Feuerio“ bei deſſen Veranſtaltungen die geradeʒu geniale Begabung Kökerts als Veranüaunaskommiſſär in ſprühenden Einfällen und in alänzender Durchführung Triumphe feierte. ſind ihrem Alex zu arößtem Dank verpflichtet. Und Alex ſelber wird auch auf dieſe Seite ſeiner Tätiakeit mit Befriediauna zurückblicken kön⸗ nen, denn er hat wie auf der Bühne. wo er immer Künſtler war. auch auf dem Vereinsvodium niemals vergeſſen, daß er Künſtler iſt. Er iſt auch in dieſer Tätiakeit niemals zum Spaßmacher geworden. So blickt er an dieſem Taae auf ein Leben reich an Erfola und An⸗ erkennuna. reich an künleriſcher Arbeit zurück. Wir wünſchen dem Künſtler und dem Menſchen noch lange Jahre der Geſundheit und des Erfolges! „Todesfall. Am 20. Dez. ſtarb in Wörishofen, wohin er ſich nach ſeiner Zuruheſetzung zurückgezogen hatte, Hau tlehrer Jakob Kurz an einem Herzſchlag. Hauptlehrer Kurz, der ein Alter von 69 Jahren erreichte. ſand vom Mai 1878 bis Auguſt 1918 im Schuldienſt der Stadt Mannheim. Er war faſt ausſchließlich an der Bürgerſchule tätig und unterrichtete hier vorzugsweiſe die Oberklaſſen der Knabenabteilung. Ausgeſtattet mit einem ſeltenen Lehrgeſchick und durchdrungen von der hohen Auffaſſung ſeiner Be⸗ rufspflichten, ſetzte er für die Vervollkommnung des Unterrichts ſeine ganze Kraft ein. Rodelluſt in Mannheim. Der Schluß de sJahres hat unſeren jungen Sportleutchen mit dem Rodel⸗Anfang hohe Luſt gebracht. Hunderte von Kindern befuhren geſtern die glatten Bahnen des Gockelsberges im Schloßgarten und Hunderte von Erwachſenen umſtanden als Zuſchauer die Oſtſeite und ergötzten ſich an den vielerei luſtigen Purzel⸗Bildern, die es da zu erſchauen gab und an der Freude der Jugend. Das war auch an der Otto⸗Beck⸗Straße im Luiſenpark, an der Seckenheimer Straße, an der Meßmulde beim Mollſchulhaus und an anderen Stellen der Fall, wo es auch reiche Gelegenheii zum Glitſchen gab Der Neckardamm konnte nicht wie im vorigen Jahre benützt werden, weil das Waſſer das ganze Vorland überflutet hat. Die Witterung iſt derart, daß die Kinder wohl im heiteren Silveſtertraum ins Neujahr hinüber⸗ rodeln oder hinüberolitſchen dürfen. „ Unfall beim Rodeln. Geſtern Nachmittag wurde ein 11 Jahre alter Volksſchüler auf der Rodelbahn am Gockelsberg im Schloß⸗ garten umgefahren und derart am Hals verletzt, daß er mit dem Krankenwagen in das allgemeine Krankenhaus verbracht werden Hermann uch an den Pianken neben der Hauptpost t⁊ẽ 8 18— 7 55 Mannheem's Konsumgeschäft lur alle Manufakturwaren und verwandte Artikel. mußte. Nach Anlegung eines Notverbandes konnte der Verun⸗ glückte ſofort wieder entlaſſen werden. * Bedeutender Lebensmitteldiebſtahl. In der Nacht zum 28. Dezember wurden aus einem Laden des Konſumvereins 35 Flaſchen Weinbrand, 7 Kiſten Zigarren, Marke Delegado, 20 Doſen Milch, Marke Lebe, 500 Zigaretten Marke Karaſuli 500 Zigaretten Marke 11, 70 Pfund Schweinefett, 30 Pfund Margarine, 40 Pfund Waſch⸗ ſeife, 11 Stück Feinſeife, 8 Stück Raſierſeife, 45 Tafeln Schokolade, 10 Pakeie Tee, verſchiedene Kuchen, 40 Eier, 10 Pfund Butter, 6 Schachtel Camenbertkäſe, 8 Pfund Leber⸗ und Hartwurſt, 3 Liter N 5 Doſen Oelſardinen, ſowie 5 Zuckerſäcke und 1 Salzſack geſtohlen. Das ſchlechte Gewiſſen. Am 28.Dez. wurde dem Fundbüro der Straßenbahn ein ſehr gut erhaltener Herrenſchirm mit der Poſt zugeſchickt. Nach einem anonymen Brief hat der Schreiber den Schirm am 28. Dez., abends kurz nach 8 Uhr an der Rheinluſt von einem Wagen der Linie 3 von der vorderen Plattform herunter einem unbekannten Mann entwendet Der Beſtohlene wolle ſich bei der Kriminalpolize Schloß, Zimmer 78, melden. AUnterſchlagung. Am 26. Dez., vormittags, hat ein Dienſt⸗ mädchen im Warteſaal 2 Kl. 2 Frauensperſonen einen braunen imitierten Reiſekoffer und einen Karton übergeben, mit dem die beiden dann verſchwunden ſind. Wertvoller Jund. Kürzlich wurde abends auf der Augarten⸗ ſtraße ein Ballen Kupferdraht, etwa 20 Kilo, aufgefunden. Es be⸗ ſteht die Vermutung, daß der Draht von einem Fuhrwerk ge⸗ fallen iſt. Marktbericht Die Zufuhr war heute trotz der Kälte gut. Beſonders ſtark waren auch Eier und Butter vertreten. Geſchlachtete Gänſe lagen ſehr zahlreich zum Verkauf aus. Die Zufuhr in Kartoffeln war gering. Nachſtehend die amtlich notierten Preiſe in Goldpfennig für das Pfund: Kartoffeln 5,5—6(—), Weißkraut—10(—10), Rot⸗ kraut 20(15—25), Wirſing 12—15(10—15), rote Rüben 15—20 (10—20), gelbe Rüben 10(—12), Karotten 12(10—15), Blumen⸗ kohl 30—110(20—120), Zwiebeln 16—20(15—20), Endivienſalat 120(15—36), Feldſalat 280(280—600), Schwarzwurzeln 60(60), Eier 17—22(17—20), Kalkeier 16—17(17), Tafelbutter 280—300 (280—300), Landbutter 240—300(240—300), Aepfel 15—50(20 bis 60), Birnen 45—50(25—50), Orangen 20—25, Kaſtanien 40 (40), Zitronen 15—20, Nüſſe 100(140), Feigen 65—80, Schellfiſche 35(30—40), Kabeljau 80(70), Aale 280—300(280—300), Hechte 250(250), Backfiſche 60—80(60—80); lebendes Geflügel das Stück Hahn 200(400), Gänſe—1500(1000—1500), Tauben das Paar 200—300(140—150), geſchlachtetes Geflügel das Pfund Hahn und Huhn 170—300(180—300), Wildenten das Stück 500, Enten(300 bis 350), Gänſe 180—250(200—350), Tauben das Stück 100(60 bis 150), Wild: Haſen 90—130(90—130), Reh 90—150(90—150). Viehmarktbericht Dem Viehmarkt vom 13. Dezember wurden zugetrieben 854 Stück Großvieh, davon 198 Ochſen, 74 Farren, 582 Kühe und Rinder, 260 Kälber, 43 Schafe, 1046 Schweine. Preiſe für 50 Kg. Lebendgewicht in Goldmork: Ochſen: 1. Kl. 38—44., 2. Kl. 34—38., 3. Kl. 30—32., 4. Kl. 22—28 M. Farren: 1. Kl. 36—40., 2. Kl. 34—36., 3. Kl. 28—32 M. Kühe und Rinder: 1. Kl. 40—45., 2. Kl. 36—40., 3. Kl. 32—34., 4. Kl. 28—32., 5. Kl. 18—24 M. Kälber: 2. Kl. 60—64., 3. Kl. 56—58., 4. Kl. 52—54., 5. Kl. 48—52 M. Schafe: 1. Kl. 28—32., 2. Kl. 26—28 M. 3. Kl. 24—26 M. 4. Kl. 22—24 M. Schweine: 1. Kl. 82—84 Mark, 2. Kl. 82—86., 3. Kl. 84—88., 4. Kl. 80—84., 5. Kl. 78—80., 6. Kl. 76—80 M. Marktverlauf: Mit Großvieh und Schweinen ruhig, Ueberſtand, mit Kälbern mittelmäßig geräumt. Veranſtaltungen Max von Pauer. Einen verheißungsvollen Auftakt erhält das Konzertleben Mannheims im neuen Jahr durch die beiden Beethoven⸗Klavierabende Max von Pauers, die dieſer Künſtler am 3. und 7. Januar im Harmonieſaal veranſtalten wird. Raffkes Abſchiedsfeier. Die Vorbereitungen für Raffkes Abſchiedsfeier ſind vollendet. Die vielen, die großes Intereſſe für dieſen Abend bereits bekundeten, werden ſicher voll und ganz auf ihre Rechnung kommen. Auch das Preisgericht hat ſeine Ent⸗ ſcheidung getroffen und es dürfte auch da die Erwartung, wer die glücklichen Preisträger ſind, ſehr groß ſein. * Das Volksſtück„indenwirkin, du ſunge“, von Hanns Glück⸗ ſtein wird am morgigen Dienstag abend wiederholt. Eine noch⸗ malige Wiederholung kommt nicht in Frage. Aus dem Lande Neue ſtarke Schneefälle im Schwarzwald. Freiburg, 31. Dez. Die nach dem vorübergehenden Unwetter geſtern erneut einſetzenden ſtarken Schneefälle haben die auf dem hohen Schwarzwalde lagernden gewaltigen Schneemaſſen um ein erhebliches vermehrt. Die Störungen im Eiſen⸗ bahnverkehr waren ſehr umfangreich, namentlich auf den Linien, die zum Schwarzwald hinaufführen und ihn durchqueren. Vielfach blieben die Züge wiederum im Schneeſtecken, da es nicht rechtzeitig möglich war, die Schneemenge freizubekommen. Auf kleineren Linjen wurde der Verkehr vollſtändig eingeſtellt. Wetternachrichten der Rarlsruher Landeswetterwarte Vorausſichtliche Witterung für Dienstag bis 12 Uhr nachts: Fortdauernd heiter und trocken, ſtrenger Froſt. Aus Handel und Industrie Das Wirtschaftsjahr 1923 V. Ausblick auf das neue Jahr Wir haben uns in den vorausgegangenen Artikeln: Die Warenmärkte am Jahresschluſ(No. 590), Friede auf Erden 7575 592) und der 58 Serie Das Wirtschaftsjahr 1923 (No. 595, 597, 598, 599) rückschauend mit dem verflossenen Jahr der Prüfungen beschäftigt. Wenn wir uns jetzt davon trennen, so wird man ihm in der Geschäftswelt keine Träne nachweinen. Geschieht es doch bei einem Dollarstand von 4,20 Billionen Papiermark gegenüber einem solchen von 7350(II am 30. Dezember 1922. Noch zu Beginn des letzten an finanziellen Schmerzen so reichen Vierteljahres am 1. Oktbr. 1923, stand der Dollar„nur“ auf 242 Millionen und überstieg die Milliar den grenze erst am 9. Oktober, als er 1200 Millionen erreichte. Die rasende Fahrt in den Abgrund begann mit der einsetzenden Liquidation des Ruhr- kampfes. Am 19. November war der jetzige Tiefstand von 4,20 BiIlionen 4 erreicht, der infolge des Inkrafttretens der Rentenmark am 15. November bisher festgehalten wurde. Wir wollen einmal optimistisch sein und annehmen, daß mit dem Aufhören des Papiergelddruckens am 15. Novbr. der Wendepunkt gekommen und daß, mit einem groben zanum salis zu nehmen, die Währung gesund ist. ann stehen wir aber vor der Tatsache lèeerer Staats- kassen; an diesem Faktum ist auf keinen Fall zu zweifeln. Welche Ausblicke ergeben sich angesichts eines noch nicht ausgeglichenen Budgets, enormer Ein- schränkungen in den Staatsausgaben damit in den sonst ganze Industrien mit ihren Arbeiterheeren speisenden Staatsaufträgen, die jetzt auf Arbeitslosenunterstützung an- gewiesen sein werden? Ferner angesichts der Notwendig- keit, neue Einnahmequellen von einer bisher unbekannten Stromstàrke zu erschlieſlen? Die Antwort auf diese Fragen kann nur dahin lauten, daß sich diese Aufgaben nicht durchführen lassen, ohne daß zahlreiche Einzelexistenzen in Krisenzustände geraten, wie sich krisenhafte Erscheinungen vereinzelt ja auch schon am Geldmarkt mit seiner kolossalen Verengung, am Effekten- markt und an den Warenmärkten zeigen. Der Ausblick auf das neue Jahr 1924 ist demnach kein erfreulicher. Es wäre aber Torheit, die Augen vor der Tatsache zu verschließen, daſß eine harte und schwere Zeit vor uns liegt. Gesundungskrise hat man die An- fänge des jetzigen Zustandes genannt, durch den wir hin- durch müssen. Manches wird noch stürzen, das fest zu stehen schien. Die Gewässer der Inflation, die manchen und manches leicht an ihrer Oberfläche dahingetragen haben, verlaufen. Es wird auf das Leisten und auf das Können ankommen. Dies gilt für die ganze Stufenleiter unserer Volkswirtschaft, angefangen von der Arbeiterschaft mit ihrem Lohnsvstem(bei dem fast jeder ohne Rücksicht auf die Verschiedenartigkeit seiner Leistung als gleichwertiger Faktor behandelt wird, so daß die fähigsten Kräfte kaum viel höher bezahlt werden als die Hilfsarbeiter, die Aelteren mit ihrer Erfahrung(und ihrer Familie) kaum wesentlich höher als die Jugendlichen(während z. B. im April d. J. in Rußland die beste Facharbeitergruppe 240 Prozent mehr als die geringst bezahlte Gruppe üngelernter Arbeiter verdiente, gegen eine Spannung von nur 45 Prozent in Deutschland), gilt bis hinauf zu den obersten Sprossen der Stufenleiter im Erwerbsleben. Auch dort wird es, wie wir schon einmal ausführten, heißen:„verdienen“ und nicht mehr„gewinnen“. Dem Staat in seinen Nöten wollen wir freiwillig geben, was des Staates ist, aber er soll vernünftige Steuer aus dem Ertrage, in vernünftiger Weise einziehen, er so sich als ein Rechtsstaat beéwähren, der die Sicherheit des Lebens und Eigentums 80 e wie es die Wirt⸗ schaft braucht, wenn sie si angesichts der ringsum Wachsenden Mauern gegen die deutsche Ausfuhr behaüpten soll können. Es muß ein Staat sein, der sich vor allen rechlsbeugenden oder verfassungbrechenden Gesetzen hüten soll, denn auch in Rechtsform gebrachtes Unrecht bleibt unerträglich. Wir brauchen, um mit Jakob Burckhardt zu sprechen, im Staate einen„Hort des Rechtes“, Wie der Präsident der Berliner Handelskammer, Franz von Mendelssohn, in der letzten Sitzung dieser Korporation ausgeführt hat, hinterläßt das Jahr 1923 einen Trümmer- haufen der deutschen Volkswirtschaft. Wir müssen: den Wust beseitigen, den das abgewirtschaftete Geldsystem eschaffen hat, die Bilanzen auf Goldwährung stellen, auf em Wege zur Goldwährung fortschreiten, die gegenwärtige Hilfswährung sorgfältig hütfen, die Produktion wieder stei- gern, von unproduktiver Arbeit uns befreien, das hohe Niveau unserer Preise durchaus wieder ermäßigen. Im Inland wird der Absatz seine Schranken finden in der Armut unserer Bevölkerung, wir müssen also mit allen Kräften danach streben, den Auslandsabsatz zu heben. So wachsen ringsum die Aufgaben für den Wiederaufbau unserer Wirtschaft, der uns aber auch bei Aufbietung der letzten Kräfte nur nöglich ist, wenn wir seitens der Gegner eine Schonung der kümmerlichen Reste unserer Produktions- und Finanzkräfte erfahren, die durch die feindliche Gewalttat des vergangenen Jahres auf den jetzigen Stand herabgemindert worden sind. Darüber hinaus bedürfen wir aber auch der polit, schen Hilfe des Auslandes, wir brauchen einen Wäa hb⸗ rungskredit und wir brauchen einen Warenkredit, ohne den vielen deutschen Firmen die rationelle Ausnutzung vorhandener Anlagen und Arbeitskräfte nicht möglich ist. Wir sagten, wir wollen Optimisten sein. Betrachten wir mit Mendelssohn den Ausgang der englischen Vahlen— von der politischen Auswirkung hier abgesehen— zugleich als ein Unterliegen der Schutzzollidee, als einen Sieg der völker- verbindenden über die völkertrennenden Ideen, dann können wir uns die Schlußworte des Berliner Handelskammer- präsidenten zu eigen machen: „Jeden, alls ist es für den Deutschen noch nicht Zeit, nach den Worten seines Dichters hoffnungslos der Götter- stärke zu weichen und müßig und bewundernd seine Werke untergehen zu sehen, sondern er muß mit allem Ernst und mit aller Kraft versuchen, den Brand zu löschen und sein Haus wieder aufzubauen.“ Georg Haller Der alljährliche große nventur-Ausverkauf beginnt Mittwoch, den 2. Jandar. Vorteillhafte im Preise zurückgesetzte Warenposten an allen Lagern. aeen mee e ee geg p eeee le ed agoe Sog Junes uuv :ehhemezaa gena qun asee ee ee ec ae ne ne aeen eeeen en aeeen eeeun en ccue jaumunch une zqupch eg ng niduuvaz aqusssagug un a0F ana nq ing Allog aun nd gnvib 08 — jusbobzues zuuog 200 aqhem asunuf qun aöhe ed ne nvunc Jc%8 qun zanens puie usqnoz ne joſpice uled ueqnvich aun bunuloc Daa uabp uensu ne uobyl szapazoa qun uvansbomnz uendg ud uoboe ſdumnz Buvng zugo aqun zqwg außo 210 zusqenqag 10 3ig egueg abor 200 uaanvgagz nun qun uenpqpſpnz uenviplpnze (uusguupzah) wunoß aaag uog zeusszaqvog „ eid uteg u Hipczdva cpou ng dge of J sdle ig, negoceh noc u us aendu uſe nq og eeee eee ee e e den ee euea s,uuen sI echee ee ene e e eee e e eie e⸗! :(Snzlennd sniebufz) sauupuszsqungz usphuign469 gogd bpngde usbſuunſen usg sun up gun sun u n uegunctnes umadc uedebues Bunqnag uee eeen een eeg Ind pyg ueg noasuenbanea z00 Aees uhunujocz uescpi191 ucg uchbzg seubb dig ziog soq np jges uudg uv 10 anau 890 e n weee en en eee ee ee aeene men, hee aen hee dee eeee e ben ie ed neen Ganqvq In ahen gun ideg uaeuug mauef in poa ue ue aen nu uueg ueg zueneeeen nuiseeneeee eenen ee eeeeee e e00g Bunnvpupag egupiea auie 120 sno Bunzemnpg ꝙppu bpſungg adg ssahog ueneu seg aaogz ded ud uue e e duen eeihen ⸗meinv upeſog suun idudzz ue epſeg%%n eee Seune 20 Mee e e eene bueene wee en ene ee aeeeeeee. nee e ene e eeeen ene le eeene ee eee gun MpmaOane Bunzgeguch aun qieg sno sſe Bunbnpmi ꝛkcufs uga ueee ege e ungeseeg 4eubn u Snp iJ Gigusqnou of ue; 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um ihn aber der Verwirklichung näher zu bringen, müſſen wir auch jene äußeren Ueberblicke pflegen, denn ſie wecken das Gewiſſen zur Achtung und Ehrfurcht vor dem Geiſt. Daher wollen wir die Neujahrsgelegenheit nicht vorübergehen laſſen, ohne auch hier einen entſprechenden Ueberblick zu geben, indem wir die Aufmerkſamkeit auf die Neujahrsgeſtirne von ehedem lenken und den Weg vom Himmelskalender zum Abreißkalender verfolgen. Ein Neujahrsgeſtirn von ehedem prangt und ſchimmert als weiße Sternentraube gegenwärtig uns zu Häupten am Nachthimmel, die Plejaden; ſcheinbar ſieben dichtgedrängte Sterne, im Fernrohr weit über tauſend. Hat man ſie in den letzten Monaten Abend um Abend, ſoweit Wolken nicht wehrten, vom Horizont her aufſteigen und immer höher rücken ſehen, ſo begriff man den Mythus, der ſie als einen Flug Tauben anſah, beſtimmt dazu, dem Göltervater Ambroſia zu bringen. Auch als Gluckhenne wird der Sternenhaufe bezeichnet, und kalendariſch ſpielk er im Altertum, bei Naturvölkern ſogar noch heute, eine große Rolle. Demgemäß, eben weil die Plejaden Kalendergeſtirn waren, finden ſich Plejadenmythen bei Chineſen und Indern. Babyloniern und Juden. Griechen und neueren Völkern. Nach Heſiod war das Erſcheinen und Verſchin⸗ den der Plejaden dem oriechiſchen Landmann ein Anhalt zur Vor⸗ nahme landwirtſchaftlicher Arbeiten. Eine Fülle von Sagen und Märchen, warum gerade eine der ſieben Plejaden ſchwächer er⸗ ſcheint als die ſechs anderen. iſt über den Erdkreis gewandert, man leſe darüber Stuckens Monumentalwerk Aſtralmythen. Die Dajak beginnen die Feldbeſtellung um die Zeit des Frühaufganges der Plejaden, im Juli. Die Tapujas in Braſilien rechneten ihren Jahresbeginn vom Aufgang desſelben Geſtirns, das Gleiche tun auch nordamerikaniſche Stämme. Wie die Plejaden im gleichmäßig wiederkehrenden Wechſel zum Neujahrsgeſtirn wurden, ſo fügte es ein beſonderer, rein örtlicher Zufall für Aegypten. daß der Sirius, der hellſte aller bei uns ſicht⸗ baren Fixſterne, gerade dann aus den Strahlen der Morgenſonne Hervortrat, d. h. gegen Morgen wieder ſichtbar wurde, wenn merk⸗ würdigerweiſe gerade der Nil zu ſteigen, alſo ein neues Erntejahr zu verſprechen begann. Die Feſtſtellung dieſes„heliakiſchen“ Auf⸗ ſangs wurde durch religiöſe Feſte gefeiert. Dieſes merkwürdige der ſo lebenswichtigen Nilſchwellung und des Wie⸗ dererſcheinens des Sirius oder Sothis wurde im 4. Jahrtauſend vor unſerer Zeitrechnung beobachtet. Wegen des Vorrückens der Tag⸗ und Nachigleichen rückten die Daten dann freilich wieder aus⸗ einander, aber die ägyptiſchen Aſtronomen, alſo die Prieſter, ſtellten damals ſchon feſt, daß ihr bürgerliches Jahr von 865 Tagen in 4 Jahren um einen Tag. in 1460 Jahren um ein ganges Jahr hinter dem Siriusjahr zurückblieb, alſo daß. vom Vorrücken der Tag⸗ und Nachtgleichen abgeſehen, immer nach 1460 Jahren der Frühaufgang des Sirius mit dem Beginn der Nilſchwellung zu⸗ ſammenfallen müßte. Dies war die berühmte Sothisperiode. Kurg vor dem peloponneſiſchen Kriege entdeckte der Arhener Meton die berühmte Gleichung zwiſchen 235 Mondmonaten und 19 Sonnenjahren. Der Mond war als Kalendergeſtirn älter und wichtiger als die Sonne; daher die meiſten Mythen auf die Mond⸗ wechſel zurückgehen. Nun weilt aber der Mond jeden Abend bei einem anderen mehr oder weniger auffallenden Geſtirn. Von dieſen Mondhäuſern oder⸗Mondſtationen, deren Zahl ſich ja unge⸗ — mit der Zahl der Buchſtaben des Alphabets deckt, will neuer⸗ ings Stucken den Urſprung des Alphabets ableiten. Somit würde die Schrift ebenſo vom Himmel ſtammen wie der Wagen, deſſen Erfindung ſich am wahrſcheinlichſten aus der Nachbildung der Himmelsräder Sonne und Mond erklären läßt. Das Alphabet aber war erſt ein Anfang, um vom Sternkalender zum Wand⸗ kalender zu gelangen. Auf unſeren Abreißkalendern lieſt man nichts mehr von Sternen, wohl aber fanden ſich noch auf antiken Kalendern, dergleichen einen Hermann Diels in ſeiner Schrift Antike Technik abgebildet hat, die Angaben der jeweiligen Stern⸗ aufgänge und Untergänge. Ja, dieſe waren die Hauptſache; durch das Beſtecken von Bronzetäfelchen mit den Monatsnamen und Tagesziffern des veränderlichen bürgerlichen Kalenders in die Löcher, die an der Seite oder zwiſchen den Zeilen des in Marmor eingegrabenen ewigen Sternkalenders angebracht waren, hatte man ein bequemes Mittel, das unveränderliche Sonnenjahr, die Stern⸗ auf⸗ und untergänge und die damit verbundenen Wetteranzeichen mit dem amtlichen Kalender in Verbindung zu ſetzen. Der ſchon genannte atheniſche Aſtronom Meton hatte im Jahre 432 vor unſerer Zeitrechnung in ſeiner Vaterſtadt das Vorbild zu ſolchen Kalendern aufgeſtellt. Zum Wandkalender in jedem Haus fehlte damals noch der Buchdruck und das billige Papier, auch mußten erſt die Kalenderreformen unter Cäſar und Gregor den Rahmen für das bürgerliche Berufsleben zurechtrücken und glätten. Daher benutzen wir den Wand⸗ oder Abreißkalender mit jener ungehörigen Selbſtverſtändlichkeit, die ſich nicht bewußt wird, wie weit, ſteil und dornig der Weg vom Himmelskalender zum Abreiß⸗ kalender geweſen iſt. Aber auch für die Menſchengeſchlechter gilt das Goetheſche Wort: Denn was man iſt, das blieb man anderen ſchuldig. ſein Geld, ſtatt es in der Neujahrsnacht mit Feuer⸗ werk und anderem Tand zu verpuffen, für die Anſchaffung eines Buches, über das Kalenderweſen anlegt, der tut nicht nur anderen Gutes durch Unterlaſſung von Lärm und Luftverpeſtung, ſondern er erweiſt ſich auch ſelber die größte Wohltat: auch das Studium des Kalenderweſens gibt einen Begriff, wieviel wir noch an uns elber arbeiten müſſen, um der Arbeit früherer Völker und Zeiten berhaupt erſt einmal würdig zu werden. * Deutſches Neujahr Aus Ernſt v. Wildenbruchs ſchönem Neujfahrsgedicht für 1909, Nicht vom Himmel Gott, von nirgendwo auf Erden Tritt ein einziger noch für uns ein; Wenn wir ſelbſt nicht neue Menſchen werden, Wird dies neue Jahr uns furchtbar ſein. Denn dies neue Jahr hat kalte, harte Augen, Hart wie Schickſal und das Schickſal ſpricht: Leben denen, die zum ſtarken Leben taugen, Für den Schwächling wächſt das Leben nichtl“ Silveſterorakel Eine volkskundliche Studie von Ernſt Edg. Reimerdes(Celle) Auf den letzten Stunden des alten Jahres. die langſam, gleich den Herzſchlägen eines Sterbenden pulſieren, ruht eine gewiſſe feierli heimnisvolle Stimmung, der ſich ſelbſt der rößte Skep⸗ tiker nicht ganz entziehen kann. Der Wunſch, in dieſen Stunden einen Blick in die Zukunft tun und dem Schickſal ein wenig in die Karten zu blicken, hat die Menſchheit ſeit den älteſten Zeiten beſeelt und zu allerlei Bräuchen geführt, bei denen Liebe, Verlobung und Heirat die Hauptrolle ſpielen. glet nd durchaus ernſt ge⸗ meint, ſind ſie in neuerer 12 in Spiel und Scherz umgewandelt worden und dienen haup ich der im geſelligen Kreiſen. Ehemals legte man a 90 Wahrſagerel in der letzten Nacht des Jahres wie überhaupt während der unſeren heid⸗ niſchen Vorfahren hochheiligen Zeit der ften große Bedeutu bei; aus allerlei zog man üſſe auf die a Krieg und Frieden, Glück und Unglück in der Liebe„ und da Hexen und Dämonen(Der wilde ſer uſw.) nach uralter Volks⸗ auben in der Sylveſternacht frei chalten und walten können, ſo te man ſich durch vorbeugende Maßnahmen( hen, Becken⸗ agen, Blaſen, Peitſchenknallen uſw.) vor ihrem verderblichen Ein⸗ uß zu ſchützen. Man verbrannte wohl eine Strohpuppe, die man vorher im Orte herumgetragen e, auf einem terhaufen und glaubte dadurch das drohen nheil vom neuen re abwenden zu können. Um das Vieh vor den böſen Geiſtern zu ſchützen, machte man um Mitternacht drei Teerkreuze an die Stalltüren, wie es heute manchmal noch Felclabt Beſondere Bedeutung maß man den Träumen bei, ein Aberglaube der bekanntlich trotz aller Auf⸗ Härung heute noch nicht iſt. Ledige Mädchen werfen am Sylpeſterabend eine Handvoll Hafer und Leinſaat vor ihr Bett, indem ſie den Fuulagen⸗ Ich ſäe Hafer und Lein— Und wünſch', daß mein Bräutigam erſchein“. Erblicken ſie dann im Traume keine männliche Perſon, ſo bleiben ſie angeblich unvermählt. Sehr alt iſt die Sitte, daß junge Mädchen auf dem Lande am Sylveſterabend kurz vor Mitternacht an die Tür des Hühnerſtalles klopfen und den Spruch herſagen:„Gackert der Hahn, krieg' ich einen Mann.— Gackert die Henn' So ich kenn'““, woraus ſie dann die Schlüſſe ziehen. Um den zukünftigen Bräutigam kennen 1 lernen, kaufen ledige Mädchen am Sylveſterabend, ohne zu eln, einen beſonders ſchönen Apfel, beißen um 12 Uhr ein Stüch davon ab und n ihn dann unter das Kopfkiſſen ihre Bettes, wo⸗ rauf ihnen im Traum Zukünftiger erſcheint. Ein unheimliches Liebesoräkel, zu deſſen nrufung immerhin Mut gehört, war e mals unter jungen Mädchen üblich. Als Braut eſchmüct ſetzte ſich die Betreffende am Sylveſterabend allein in einem Zimmer vor einen Spiegel, dem zur Seite je eine brennende 2 ſtand. Um Mitternacht war dann angeblich das Bild des zukünftigen Ehe⸗ manns im Spiegel zu ſehen, oder, wenn dem Mädchen ein baldiges Ende bevorſtand, der Tod. Ein anderes Orakelſpiel beſteht darin, daß man einen viereckigen Tiſch in die Mitte des Zimmers rückt, an die Ecken einen Ring, ein Stück Brot, ein Glas Waſſer und ein Kreuz(Orden) legt und die Teilnehmer mit verbundenen Augen nach den Gegenſtänden greifen läßt. Der Ring bedeutet natürlich bal⸗ dige Verlobung, das Brot ein gutes Auskommen, das Waſſer Kum⸗ mer und Tränen und das Kreuz Auszeichnungen und Ehren. Weit⸗ verbreitet iſt heute noch die Sitte des Bleigießens auf Suylveſter, das am wirkungsvollſten durch den Ring eines Erb⸗ oder Kirchen⸗ ſchlüſſels vorgenommen wird. Auch das Schwimmenlaſſen von mit Lichtſtümpchen befrachteten Nußſchalen auf einem Gefäß mit Waſſer, das Werfen des Schuhs über die linke Schulter, woraus man er⸗ 2hen 1 können glaubt, ob das betreffende Mädchen im nächſten ſahr das Haus verläßt und unter die Haube kommt, ſowie 3 Werfen von Aepfelſchalen ſind gegenwärtig noch in ganz Deutſchland bekannte Sylveſterorakel. Während man früher feſt daran glaubte, betrachtet man ſie heute meiſt mehr als luſtige Anterdeltumgeſpiele⸗ des letzten Abends im alten Jahr. am Ende der Fahrt der 8 Jens. deigen. Mannheimer General⸗Anzeiger[Nus Zeit und Leben) f Im neuen Jahre Glück und Heil! Aul Weh und Wunden aute Salbe! 505 Auf aroben Klon ein arober Keill 57N Auf einen Schelmen anderthalbe! Goethe 7 Ein Silveſterabenteuer auf dem Meere Erzählung von Cuiße Jaubel. Ewig rollt die turmhohe, wütende Brandung am Kap Horn nach Ouen. Brauſende Stürme, vom Weſten herkommend, ſegen unaufhörlich über ſie hin. Zwiſchen heimtückiſchen Eisbergen und e ellen, zwiſchen Hagelſchauern, die bis auf die Knochen dringen und furchtbaren Windſtößen konme man dort nicht viel von dem„Frieden auf Erden“ verſpüren, der uns doch erſt— wenige Tage zuvor— wieder einmal durch Weihnachtsgeläut verkündet war. Es war am Silveſterabend des Jahres 1907 auf der„Santa Maria“, einem tiefgehenden Schnellſegler, aber auch zugleich Vier⸗ maſter. Viermaſter können nämlich bei hoher See zuweilen recht unangenehm werden. Das beſte Seeſchiff wird am Kap Horn unter⸗ jauchen, Viermaſter dagegen bleiben die ganze Zeit über unter Waſſer. Manchmal verſumpfen ſie auch ganz und gar und werden ppäter von der Flut nach dem Süden getrieben, wo ſie dann im Eiſe ſtecken bleiben. Nun gibt es eine ganze Anzahl Matroſen, die den Viermaſtern in vielem gleichen. Sie bleiben gewöhnlich zu lange„fern von der Heimat.“ Sobald ſie ans Land kommen, ſtürzen ſich alle Seeleute hbinein ins Leben, aber die der Heimat Entfremdeten verſumpfen ge⸗ wöhnlich in der Lebensbrandung. Einer meiner Kameraden auf der 2Santa Maria“ gehörte auch zu dieſen Heimatabgewandten. Trotz⸗ dem beſaß Jens noch Angehörige, die ſeinem Herzen nahe ſtanden. Mehr als einmal war er mit dem feſten Entſchtuß um die Welt ge⸗ fegelt, daß dieſes ſeine letzte Reiſe ſein ſollte. Aber ſedesmal, wenn tag kam, wurden alle die guten Ent⸗ üſte wieder zu Waſſer. tzt verbarg Jens ſeine ſtille Verzweif⸗ ng über ſeine Willensſchwäche unter der grimmigen Außenſeite des Meer ging hoch, als wir uns an dieſem Abend hinunter begaben, wo wir uns noch dieſes und jenes Erlebnis des verfloſſenen Jahres ins Gedächtnis n. Doch wir wurden müde. Es graupelte und hagelte ſtoßweiſe, der Sturm hatte unſere Segel bis auf die unterſten geſtelll. Kaum waren wir eingeſchlaſen, da ertönte ſchon dle ocke. Ehe das Signal„alle nn an Bord“ gegeben war, 5 ich ſchon auf unſeren Betten und zogen die Waſferſtiefel an. „Was iſt los?“ brummte mein Kamerad. Gleich darauf erhien er die Antwort von dem Schiffsjungen, der eilig kam: „Auſſtehen, auſbeden, ihr Schläfer! Eisberge an der Leeſeiteſ Stehi auf! Steht auf Die Deckwache war gerade dabei, das Fockſegel einzuziehen, um 12 eg 8 6 mden das aufzurollen. r übr gingen an und zogen die nach dem Steuerbord. Langſam erhob ſich die„Santa Maria“ um ihrem Feind die Stirn zu bieten. Aber ehe ſie ihren Bug der Brandung en nſtemmen konnte, brach dieſe über das ganze Schiff dinwe ens kam gerade vom Fockmaſt auf uns zu, als ſich eine muce über die Brüſtung herüber auf uns werſen wollte. Wir—7 noch rechtzeitig auseinander, die Welle traf daher rur Jens. Er ſprang in die Höhe und ſteckte ſeinen Arm durch die herab⸗ Riemen des Fockſegels. Doch dieſe waren mürbe, n, Jens und verſchwand fofort in dem ſchäumenden aſſer. Der Kapitän warf einen Rettungsgürtel aus.„Armer Jens,“ ſagte ein jeder für ſich. Mehr konnten wir nicht für ihn tum. Er war verſchwunden. Endlich hatten wir die„Santa Maria“ wieder in Ordnung ge⸗ bdracht. Noch eine Stunde Ruhezeit blieb ung, nicht lange genug, um nochmals in unſere Kojen hineinzukriechen. Wir zündeten daher unſere Rae an, ſetzten uns auf unſere Kiſten und ſprachen von aus. Jens intimſter Freund, ging an deſſen Kiſte und ſtöberte in dem Nachlaß herum.„Wenn man bedenkt, daß ein alter mürber Riemen einen armen Burſchen über Bord ſenden kann, ſollte man wirklich den Verſtand verlieren,“ grübelte er,„und noch duzu am letzten Tag des Jahres! Hört, Jungens, wenn wir dieſes Zeug verſteigern, müſſen wir uns den Angehörigen gegenüber anſtändig Es muß hier eingeſchaltet werden, daß, wenn ein Seemann auf dem Meere ſtirbt, ſein Nachlaß von den Kameraden verſteigert wird Dieſe Sitte erfüllt einen doppelten Zweck. Zunächſt iſt es leichter, eine Geldſumme um die Erde zu ſenden, als die ſichere Ankunft einer alten, hölzernen Kiſte zu verbürgen. Geld iſt den jeweiligen Erben auch ſtets willkommener als Kleidungsſtücke. Ferner 2 dieſe Verſteigerungen auf dem Meere den Kameraden die Ge⸗ egenheit, durch ein möglichſt hohes Bieten dem Verſtorbenen noch eine letzte Ehre zu erweiſen. Jeder wollte daher dazu beitragen, damit den Erben des armen Jens eine nette Summe ausgehändigt werden könnte. Der erſte Steuermann gab die Erlaubnis, daß die Auktion ſofort abgehalten werden follte, und kam mit Papier und Bleiſtift nach dem Vorder⸗ ſchiff, um die Gebote zu notieren. „Hierher, hierher, Jungens! Haktet euer Geld berein Die größte Kap⸗Horn⸗Aukfon wird ſofort beginnen!“ rief er mit lauter Stimme,„zuerſt ein wertvolles Sirohtiſſen. Bedenkt, was ſchon Shaleſpeare ſagte: Schwer ruht dae Haupt, das keine Kiſſen hatf Was ſoll ich ſagen: Zwei Mark, drei, vier, fünf, fechs, Kap⸗Horn⸗ Prelſe, meine Herren, zehnl Seid ihr ſertig? Gorch, du kannſt es für zehn Mark haben!— Nächſter Gegenſtand: Ein ſchöner leinener Stehkragen. Der arme Jens hat ihn nur einmal in Liverpool ge⸗ tragen. Er kann für die Kleinigkeit von 50 Pfennigen 2 werden. Der einzige Artikel ſeiner Art, der jemals am Kap Horn perſteigert wurde. Wer bietet? Eine Mark, zwei. drei, drei Mark nfzig, vier! Habt ihr alle geboten?— Verkauft an Piet für vier ark. Warte einen Augenblick, Piet, hinten im Kragen ſitzt noch ein Knopf, für den mußt du extra bieten!“ Und ſo wurde jedes ge⸗ tragene und geflickte Kleidungsſtück des armen Jens zu Kap⸗Horn⸗ Preiſen verſteigert. Die Kameraden achteten darauf. daß keiner weniger als ſeinen Monatslohn beiſteuerte. Zuletzt dam der Steuer⸗ mann mit der Hand auf den Boden der Kiſte. Aus einer Ecke holte er ein Bündel Papiere, in ein altes Stück Segeltuch eingewickelt, und mit einem gelben Zigarrenband zuſammengebunden. Der Steuer⸗ 10 5 hielt das Bündel gedankenvoll in der Hand Er zögerie, es zu öffnen. „DOeffne es!“ rieſen die Leute im Chor.„Hm, well, wir wollen jedenfalls ſehen, was drin iſt,“ entſchied der Vorgeſetzte Als die Segeltuchumhüllung entfernt wurde, fiel eine Anzahl Brieſe in be⸗ ſchmutzten und zerriſſenen Umſchlägen heraus.„Es kann euch Jun⸗ gens. weiter nichts ſchaden, wenn ihr ein wenig Heimatsgefühl aus dieſen Briefen erhaltet,“ ſagte unſer Steuermann.„doch dürft ihr ſie nicht behalten, ſie müſſen an Jens' Angehörige geſandt werden. Zunächſt müßt ihr aber für das Privilegium des Leſens bieten.“ Für neun Mark durfte Klaus ſich zuerſt einen Brief auswählen. Er nahm einen, deſſen Umſchlag am beſten erhalten war, und ging in eine Ecke, um ihn zu leſen. Die Auktion wurde fortgeſetzt und ergab eine nette Summe. Die Hälfte der Brieſe war bereits verſteigert als Klaus aus ſeiner Ecke kam und die Fortſetzung unterbrach. Er ſah betrübt aus und hielt uns den Brief vor die Augen.„Jungens, ſagte er, dieſer Brief iſt von der Braut. Jens taugte nichis. Er ging nicht heim, als er von Bremen abgeheuert wurde, toßdem er die Reiſe von dort in einem Tag hätze machen können. Das Mödchen wartet heute noch.“ Der Steuermann, der eifrig ſeinen Brief geleſen hatte, anter⸗ brach ihn hier.„Jens' Mutter iſt arm und wird immer älter. Sie bittet nicht um Geld. Sie möchte nur ihren Jungen wiedersehen. Er wird nie wiederkommen. Arme Mutter, armer Jenal“— Um vier Uhr hörten wir plötzlich, wie die Glocke im Border⸗ deck wie wahnſinnig angeſchlagen wurde Wir lieſen ſchteunigſt hinauf. Die Deckwache ſchrie und winkte mit den Armen vom Bor⸗ derkaſtell aus, wo ſie ſtand und ſich an die Brüſtung ſeſiktannnerte. Als wir näher kamen, lenkte ſie unſere Aufmerkſamteit auf einen dunkten Gegenſtand, der ſich ſchlaff gegen das Stenerhäuschen lehnte. Es war Jens. Wir trugen ihn ins Vorderſchiff. Der Steuermann 5 d Whisky⸗Flaſche erſchienen. Langſam zam Dene wisder zu ſich. „Ich erhielt einen fürchterlichen Schlag, Jungens, erzühlte er, »iene e ſaßte inich, und der vermaledeite Strick baach. Dam rollte ſie über mich nach der Leeſeite.“ „Und ich ſah dich über Bord gehen“, unterbrach Klaus. „Ich nicht. Es wird die Rolle Segeltuch geweſen ſeim, fuhr Jens ſort.„Ich wurde bis ans äußerſte Ende des Vorderkaftells ge⸗ ſpült. Wahrſcheinlich verlor ich die Beſinnung, nachdem ich in ein trockenes Eckchen gekrochen war. Als ich wieder zu mir kam, wollte ich nach dem Verdeck gehen, aber es ging nicht. Ich drach em Steuerhäuschen zuſammen.“ Nachdem Jens verbunden war und ein warmes Frühſtück genoſſen hatte, war er bald wieder der alte. Die Kameraden hänſelten ihn nicht wenig, als ſßße ihm ſeine Wachen zurückgaben. „Halt, Jungens,“ fiel Klaus hier gebieterſſch ein,„wir wollen zuerſt einen Vertrag mit Jens machen. Hier iſt meine Bibel. Wenn Jens darauf ſchwört, daß er von Bremen heim zu ſeiner Mutter und ſeiner Braut fahren will, darf er das Geld, das bei der Verſteigerung herausgekommen iſt, als Geſchenk beholten.“ „So ſolls ſein! Hierher, Jens. Schwöre, Manm, ſchwine! „Ich will's! So wahr mir Gott helfe, e am letzten* des alten Jahres gelobe ich es,“ ſchluchzte Jenz,„ich will nach Haufe, ich will nach Hauſe fahren!“ Und er hat ſeinen Scheun gehalkent. * Drei Segen Von Heinrich Filſinger(Gernsbach Drei Segen jedem Deutſchen heut, Den grauer Sorgenſchwarm umdräut Krongut des Seins, geſundes Blut. Zum rechten Ringen rechten Mut. Ein Herz, das ſchlägt der Heimat waun. — So höhnt nicht überall Verzicht. So gehn, nicht dunkel mehr und arm, Einſt Douiſche wieder frei im Lichel 4 10 10 Montag, den 31. Dezember 1923 maunheimer General · Auzeiger(Abend · Ausgabe) 7. Seite. Nr. 000 Börsengerichte Frankfurter Wertpapierbörse *Frankfurt, 31. Dez. Drahtb.) Tendenz: behauptet. Die letzte Börse im Jahre 1923 zeigte auf fast allen Gebieten im großben und ganzen eine gutbehauptete, teilweise befestigte Tendenz. Das Geschäft War zu Anfang etwas lebhafter, ließ aber bald wieder nach. Am Industriemarkt fielen vereinzelt Spezialpapiere durch lebhaftere Umsätze und feste Stimmung auf. Der Geldmarkt hat sich nur wenig ver⸗ Andert, läßt aber eine leichte Entspannung erkennen. Am Markte der amtlich nicht notierten Werte war das Geschäft wenig umfangreich. Ufa und Tiag lagen fest, doch wurden große Umsätze nicht getätigt. Man hörte Becker-Stahl 10 500, Becker-Kohle 11 000, Hansa Lloyd 1775 bis 2000, Chem. Remy 550. Andreà 625, Growag 500, junge 425, Karstadt 2000, Api 1500, Krügershall 12 000, Frankfurter Handelsbank 55, Ufa 4775—5000, Tiag 3500—4000. Am Monttanmarkt hielten sich die Kursverände- rungen in sehr engen Grenzen. Nachfrage machte sich vorübergehend für Harpener, Mansfelder und Luxemburger bemerkbar. Chemische Papiere stellten sich fester, besonders Scheideanstalt, Holzverkohlung. Elektrizitäts- Werte zeigten im allgemeinen befestigte Tendenz. Von Maschinenaktien stellten sich Adlerwerke Kleyer schwächer, gebessert gingen Daimler hervor. Heddernheimer Kupfer fest, Hirschkupfer gefragt. Die Kursbewegungen der Zellstoff- und Baugesellschaften blieben bescheiden. Größeres Interesse stellte sich für Südd. Immobilien ein. Fest lagen Sinalco, Badische Uhrenfabrik, Metallgesellschaft Aetzwerke. Zuckerfabriken zeigten sich in der Regel gut behaup- tet. Die führenden Werte des Bankaktienmarktes konnten sich befestigen. Metallbank abgeschwächt, fester Westbank, Deutsche Bank. Unter den heimis chen An- leihen bestand Kaufbegehr für-, 4proz. Reichsanleihe, die in größeren Posten gesucht waren. Auch 4proz. Preußi- sche Konsols fester. Sonst blieb das Geschäft auf diesem Gebiet ruhig. Für Bagdad bestand anfänglich lebhaftes Interesse. Ungarnrente gut behauptet. Die Börse verharrte im weiteren Verlaufe in ihrer Lustlosigkeit und es er- gaben sich nur geringe Schwankungen. Starke Beachtung fanden noch verschiedene Industrieaktien kleinerer Gesell- schaften, die höher bezahlt wurden. Am Einheits- markt war ähnlich wie auf allen Märkten das Geschäft wenig umfangreich, die Tendenz aber fest, doch machten sich Kursabschwächungen bemerkbar. Berliner Wertpapferbörse Berlin, 31. Dez.(Eig. Ber.) Der letzte Börsentag im alten Jahr stand im Zeichen ruhigen Geschäfts und etwas abgeschwächter Tendenz, da am Effektenmarkt die reichlicher aus Publikumskreisen heraus- kamen. Man rechnet in Börsenkreisen damit, daß im Laufe der nachsten Monate die in der Inflationszeit erfolgte Aus- breitung des Effektenbesitzes nunmehr einer Konzentration der Aktien in den Händen kapitalkräftigerer Kreise Platz machen wird. Es würde sich also jetzt der umgekehrte Pro- zeß vollziehen, wie in den Jahren 1921/3. Man führt diese Abschwächungen in der Hauptsache auf die gestern ver- öfkentlichten Goldwirtschaftsverordnungen zurück, die be- kanntlich eine Wcen, des Aktienhandels auf Goldbasis vorsehen. jerdurch werden die kleinen Aktienbesitzer genötigt, zu verkaufen, da sie nicht über hin- reichende Aktien verfügen, um den Umtausch selbst vor- nehmen zu können. Im übrigen lagen aber besondere Gründe für die Abschwächung nicht vor. In politischer Beziehung hat sich nichts wesentliches ereignet und die Geldmarktlage ist über Erwarten günstig. Tägliches Geld wurde mit—19%5 reichlich zur Verfügung gestellt. Im Devisenverkehr machte sich eine weitere Verminderung der Nachfrage gel- tend. Infolgedessen konnte heute wieder sehr reichlich zu- geteilt werden. Die Kurse der Devisen blieben unveràndert. Im einzelnen ergab sich folgendes Bild: Am Montan- markte verloren Buderus—3, Essener Steinkohle—3, Luxemburger— 2, IIse— 1,5, Kattowitzer— 6, Riebeck- Montan— 4, Stollberger Zink— 4,75. Dagegen lagen fester: Gelsenkirchener plus 1,5, Harpener plus 0,5, Phönix plus 2,5. Kaliwerte waren größtenteils etwas rückgängig. Am Markte der chemischen Werte waren die Abschwächun- gen nur gering. 80 verloren Goldschmidt 3, Rheinische Sprengstoff— 0,9, Treptower Anilin 1, Badische Anilin — 0,6. Sehr fest Wwaren Scheidemandel, plus 7, Oberkoks plus 5, Elektrizitätswerte nicht einheitlich, doch waren die Kursdifferenzen unbedeutend. Waschinen- und Waggonbau-Anstalten waren größtenteils gesucht. hatten vereinzelt noch mäßige Gewinne. Schwächer lagen nur Löwe,—3, Deutsche Maschinen— 1, Erdöl-Werte waren reichlich angeboten. Deutsche Erdöl— 8. Schiffahrts- werte lagen zumteil erheblich schwächer. Hamburg-Süd- amerika-Linie— 5. Am Bankenmarkte ergaben' sich nur geringe Schwankungen. Gesucht waren V luta- papiere aller Art, besonders ausländiscle Anleihe. Von diesen lagen nur ungarische Renten ziemlich fest, inländische Anleihen eher schwächer. Devisenmark! Berliner Devisen in Milliarden Arntlich G. 28. B. 28. G. 31. B. 31 Haneke 1596, 00 1604, 000 1896,000 1604, 000 Buenos-Aires 1336,75 1343.350 1326,675 1333.325 Biüssel na 189,525 190,475 189,525 190,475 Chrisuania 626.438 626,562 620,445 623.55 Kopenhagen 751118 754.882 748,125 751,875 Stockhom 1109,220 1114.780 1111,215 1116,785 Helsingſors 102, 742 103,258 102, 742 103, 258 Ranes 183,540 184,460 182,5 10 184.460 London 53„ 18254,250 18345.750 18254, 250 18345,750 New Vorrgkk 4189,500 4210,500 4189,500 42 10,500 216,956 218,044 215.957 218,043 Sehwen 738,150 741,80 138, 150 741,850 Spanienn 548.625 551.375 547, 628 550,372 napann 11 1945.125 1954,875 4945,125 1954.8 75 Rio de Janeiroo 394, 010 396,990 394,010 306, 900 Wien, ahg. 39,451 M 39, 747 M 29,451 M 39,747 M RiAS NNN 123.191 123,0 123,191 123,309 Jugoslavien 47,481 47.719 47.481 47.719 Budape e. 219,045 M 220.055 M 219,450M1 220.550 M SlllCCCoo 29, 725 29,875 29,925 30,075 Ermäfigung der Bankgebühren in Mannheim Die in der Vereinigung Mannheimer und Lu d- Wigshafener Banken und Bankiers zusammen- geschlossenen Firmen, die vom 2. Januar 1924 an zur Ver- rechnung in Billionmark übergehen, wobei unter 10 Milliarden liegende Beträge Papiermark unberücksichtigt bleiben, haben, gleichfalls vom 2. Januar an, eine wesent- liche Ermäßigung der Gebühren beschlossen. Unter anderem werden für An- und Verkauf von Dividendenwerten sowie von Bezugsrechten bei Ausführung an auswärtigen Plätzen 49%(bisher 696), bei Ausführung an der Mannheimer Börse 22%(bisher 626), vom ausmachenden Betrag, mindestens 4 Goldmark berechnet (bisher bestand angesichts der hohen Sätze keine Mindest- grenze). Die Pauschgebühr für Depeschenspesen, Portoauslagen, Versicherung und Materialien ist bei Aus- kührung der Aufträge an auswärtigen Plätzen auf 120 vom ausmachenden Betrag, mindestens 1,50 Goldmark, e rm à Bigt worden(bisher das 10 fache des Fernbriefportos), Die Wertstellun 1 gleichfalls eine wesentliche Besse- rung: sie erfolgt bei Effekkenverkäufen in Mannheim wie bis- her 2 Werktage, bei Effektenverkäufen in Frankfurt 5 Werktage, in Berlin 6 bisher bei auswärtigen —10 Werktage) nach Verkauf bzw. nach Lieferung der Stücke. Carl Mez& Söhne.-., Freiburg i. Br. Wie wir aus Verwaltungskreisen hören findet die Ein- kührung der Aktien dieser Gesellschaft, zunächst an der Berliner Börse, in den nächsten Tagen statt. Die Be- schäftigung der Firma war während des ganzen Jahres eine durchaus Zzufriedenstellende. In einzelnen neu herausgebrach- ten Artikeln war die Nachfrage aus dem In- und Auslande sogar sehr lebhaft. Der Export hat sich weiter gehoben und nimmt heute den weitaus größten Teil der Produktion auf. Das bisherige Geschäftsjahr schließt, auch bei Umstellung auf mit einem zufriedenstellenden Ergebnis Auch kür die Zukunft sind die Aussichten nicht ungünstig, sofern die Nachfrage wie bisher bestehen bleibt und im all- gemeinen Wirtschaftsleben keine unerwarteten Störungen eintreten, besonders auch, sofern die Arbeitslöhne und Steuer- lasten sich in einer für die deutsche Industrie tragbaren Grenze halten. „Aus dem Berliner Getreidehandel. Die Getreide- Commission u. Import.-., Berlin, hat eine Inter- essengemeinschaft mit der Bank- und Getreidefirma Reinhold Pinner u. Co, Berlin und Hamburg ab- geschlossen. Die Getreide-Commission und Import.-G. ge- winnt durch die Prager Filiale von Reinhold Pinner u. Co, einen wesentlichen Stützpunkt für das tschechoslowa- kische Geschäft und hat außerdem zusammen mit ihrer Tochtergesellschaft, der Getreide Commission G. m. b.., Königsberg i. Pr. und Reinhold Pinner u. Co., kürzlich in Riga die„Lettländische Getreide Import Gesellschaft ge- gründet und kommanditiert. *Die Betriebssteuer aufgehoben. Wie uns der Eisen- und Stahlwaren- Industriebund mitteilt, ist den vielen Be- mühungen um die Beseitigung der Betriebssteuer der Erfolg nicht versagt geblieben. Das Gesetz über die Zesteuerung der Betriebe ist mit Wirkung vom 1. Januar 1924 ab auf⸗ gehoben. Arbeitgeberabgabe àm 5. Januar 1924, Landabgabe am 1. Januar 1924 werden nicht mehr erhoben. Offizielle Preise der Mannheimer Produktenbörse De Kurse verstehen s ch per 100 Nilo netto onfrei Mannneim ohne Sack in Goldmark. 1 Dollar= 1, 20 OGoldmark zahlbar in Goldanleihe oder Rentenmark Prelsnot erungen vom 31 dezember 1823 Welzen, Inländlscher 19,50—20.C00 Roggenmehl 25,00—.— „ ausfändlscher 20.00 2100 Welrenklele mit Sack 8,00—8,.50 Roggen Inländischer 16.75— Slertreber——— „ ausländischer 16,25. 16.75 Ro elaste 8,50—9,.75 Brau-Gderste(alte 15.00—18,75 Mesenbeu. lose——— „ kneue——— Rotkſeehen—— Haler(neuer) 18,50- 16,50 Lurerne-Kleehen——— „(lalter——— Prest-Strob 37 4½ Aals. geldes mit Sack).00. 20,50 gedundenes Streh— Welzenmehl basis Saz. 0(Metris 29.50—29,75[Rape— Tendenz: befestigt. Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckerer Dr Haas Mannbeimer General⸗Anzeiger G m b. H. Mannbeim. E 6.. Direktion: e— tedakteur: Kurt Miſcher. Verantwortlich tür den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Rurt 17 75 für das Feutlleton- Dr. Fritz Hammes: für Kommunalpolitik und okales: Richard Schönfelder: für Sport und Neues aus aller Welt: Willh Müller: für Handelsnachrichten, Aus dem Lande Nachbarzebiete Gericht u. den übrigen redaktionellen Teil. Fraug Kircher: für Anzeſgen: Karf Sügel, Kurszettel des Mannh eimer General-Anzeigers Aktien und Auslandsanleihen in Billionen Prozenten, Stückenotierungen in Billionen Mark pro Stück Frankfurter Dividenden-Werte. Bank-Aktien. 28. 3ʃ. 8 31. 28. 3ʃ. 9 3b. Kypothekb. 1,7.9 Rheln. Credith. 3,4 2,5 800 dessang 20 85 Ubers-g. 1 0 Rbein. Nro-S.— Sank f. Br.-Ind. 1.5 Verelnsbk. 1,1 1,4 Sudd..-Er.-85. 3 Tayr..-Or.— 5 Biso.-Gesells. 18 20 Sudd.Disoontg. 8 9 -u. W. 65 5 Presi Sen 7 2 Ciener Santt. d,.88 garm, Bankv. 5 5 Frkt. Hyp.-Sk. 2,1 2, Banka.— erl. andges. 6,5 62( Metallb...-A. 25,5 24,5„ Notenbank 63 Som.-.Pribbk. 5,2 5,5 Mitteld. Or.:B..4 2090 11 Vereinsbk. 14 4,%6 Darma..Nt.-s. 10 10.5 Aürabg..-Sk. 7. Hann, Vedes. 298 35 Beutsch. Bank 12.75 13.8 Oest.Cred.-An. 0,825 0,79 Frankf. Allg. Vv.— 32 .-Aslat. Bannx 30 FfHz. Hyp.-Bkl. 3, 3,5 Oberrh. V. Ses.— 18 b. Etekt... 62 4½5 Reichebangk. 7 27 Fekt. f. u. MiiW.— 1 Bergwerk-Aktien. — 808 narp. Bergbau 9 79,5 Obsohl. EU.-Sd. 271 23.5 —— 255 26, 7 Kaſte,Aechce. 22%8 22 d0. E. ind.(.) 31 29 b. Luxem. 80W. 85 64 Kallw.Salzdetf 20 Fhönix Bergb.— 42 , e F.—— r..u..-V. 15 5— —2 67 80 52 46,5 Tellus Bergb. 3,25.5 lelsenk. Sulel— 30 V. K u. Laurah. 24 20 Transport-Aktien. gobe 1,5 Baltim.& Ohſod— 30 ngbhn. 4 3,55 Nordd. Lloyg. 11 — aktf. 44,75 46 Oest.-U. 8t-3. 6 Industrie-Aktlen. — 21. Anil. u. Sode 28,75 28 Cem. Karistadt 85.8 eng805.— 5 Sad.Slek-des. Tothg metz 107 Kainz. Stam— 3 8. asoh Durl. 21 26 Cham. Annaw 12 11 Farkbrauerei— 1.ohren furt“ 20 25 Ohem. Wk. Alb. 25 80 oböfferh. Bd. 10 2J Sayr. Splegel 21 46 5⁰0 50 ohw.-Storch.— 5 Saher.Celluſos 29 24] 0— 5 20 18,6 Werger ſs 20 Bebk 4 Herkel 4, 4,„eller t,. 25 28.7 Adt, debr.,. 3 3,5 Bergm. Elekt! 17.5 17 29 30 Adler Oppesnd 2 6 Sing and 7 675 9 Jadd. 5 6lhe 625 15 Adierwerkekl. 6, 6 81.-u. S. Braub.. 10 11 Sr-Besigh. Oel 3⁰ 28 0. G. u 8b.-A 3ʃ,½9 32 Fie-d anane— 35 Breuer 5 15 e 25 27 — 2, Srockhu..-.&. 5 2 2e te 30 28 1 55 4 6,5 7,5 5 19 Surstf. Erlang 9 5,—*— 8 le 1 2 Cem. Helde,bg 14,5 16Dassd.Rtg uUrf 5,8 4, .5 reist Seot 2. Hlrsch K. u. 4. 62.5 62, ae 12 2 F lxfabr. Tuda 7,5 k,5 foch- u. Tlefb. 3,5 lektr. L. u. Kr 10,75 11,65 Frankfurt Hot—.5 Höchster 75 1 1 575 2⁰ is. Bad Wolle— 19FErkt.Pok.& N 4 7 fHo zmann 7 2 3, Emag Frankft. 1 0,83 fuohs- M. St 11 4. Golzverk.-Ind. 5 16, 5 m 8. Ullrioh 11.5 10 danz Ld. Malnz 17 2,3 lunqhans St. 10.5 11 ning. worme 25 78 gelung&%„% 4 Kammg. 2 2 3 rhdaschmer 8, 7,3] Holdschm. Td 2235 2¹.5 Tame Aets 77 725 Fin ne 9 3% ieln,soh3. 8 0 „ dplnn.— arun,:„ 5 88. 2. J0h Slelet 17 19,75 Hald& Neu, f. 19 20 1—* 2 5 ab.& Sohleich 3 4 Hlammer osnd. 13 11,5 Konser. 1 arb, ü flanfe. Füesen 16, Ccanner. ahr debr. Plr. 8 7 Hleddhr. Kupfe 5 25 Krumm, 5 8 eolten dulll. G— 35 Hipert Armat 5,5 858 kabwesea 99 Felnmeoh lett 59 50 lerzon. Müneh——Ikeos. 227 1 755 Lederw. Hothe 7 Hotoren Deutz— ſA ele 8 85 L. Sploh, Pr.-A.8 5 wotor.Oberure 10,5 10 ae— LCudwigs. Walz 75 10 Neoks. Fahrzg 6,5 7,6 Ahen. 7* Lutz 4. sohin 28—Niederrh. L. 89— 20 ft. Fun'sche ind.75 3 bet. Unlon Fxf„7.2 Jodbg. Dar— ee Nalnkraftwk. 4,5 4,5 Pf.Nähm Kays* 3. a 0„ 8 .-Ar tz. NMünen 14„ 18 ft.Puv Sting— 3 Sobi 6,00 fdg 4 Aetall Dannhb— 7 Fhillpps.-— 4 Zonn.*3 0 5 12 150 lag, 4 5 2,.2 2,2 Forzellwesss 10 Johape. 1 5 5 1175 dennsstamm 2.6 feln 2b.& Soh.,.3] Sohr— 5 71 7,½1 7. Stroast.deng„„4 Voſzüfäftst e ernd 5¹ 51 krioot Besl;— 70Joit seilkKa“ 80 1 Soh. B. Woss. 3t—„8 Thir Lleterg 4.8 waylkfrelta; 3 14 Sobubfbr Hler?.6 10 Ghrenf Fucte ½s 4 Lelist. Wald.8 t 5 5 Sekunf. Leang 2 2Lereln g. 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Saud 1 928— Bankf. el. Wert. 12,2 12 bt. Aslat Bank 33 29 Oest. Ored.-An. 0,62.81 25 9 prelverkehre-Kurse Barmergankv. 5.5 bDeutsoh. Bank 13,78 14 Relohsbank. 31 31 Serl. iid, Ges. 65.7 65% 8. Podersees 8 67 Anein.Gred.ad. 30 4,1 Veuteche Fetr 2 19 Heidbneg. 85 Nensenberg Oom. u. Priybk. 9,75 6 Died. Oomman. 19,78 20,9 Südd bisconto— 8 Adler Kall„ Hoobfredven- 18—Sichsl 0. 98 8 Darms...-B. 1½, 1½½9 Dresdn. Bank 19,3 8, Westbank 0 0, Abl, Alng, Ftr.-I. 10, lnt Ftr. Un. ſpu 79 2 Teioberkber—— UHltteld.Kredtd 28 3, 3 125 1 Laher Ve 12 1— n* eoker-Sta oyer Te——IFete ntor. 5 2 Industrie-Aktien. Benz-NHotor.. 4,5 4 Bufdentk. FPan dd 0,3 Russenbank 88 15 98 Aonn 1el. Suun dn 29 65 Browago.A 0. 3 285 er& Oppen. 5 sohffb.Zellet. doh Aulstahl 25 73,50 rzinsli Adlerwerles 635 8½8 40d.-U. Aeeh. 21 28.9 Gbr. aöhler Co. 62 89 Berliner Festve ohe Werte. .-G. f. Aniiin i8s 18 Bagleob. 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Nyp.-Fiabr—— Dessauer das. ,5 T525 Füsteſd.EIdTen. 21 2 Feſdmühl. Pap. 5 Wertbestündige Anleihen Cun Blülenen das Stlek) Otsch.-Lux 66,20 62,75 Dynamit Nobel 10,2 9 Feiten& Gulli. O. e 8 7 Edkard Masoh. 12 0 B. Frister. 43—8 1—%/Fr. xait(or 100 K⁰* Deutsob. Erabl! s5 51 Ezenw, feye 4 4½ Fuehs Waggon 32 3, Wannk. Grobkra 5 25 b. Gußstahikb. 11.28 Elbert Farben 23 28,25 Gaggen. Vorr. 85 355 h) Aualindische Rentenwerte. Heact aen 40 18 fluen Geber 15.6 20. 21. 21. Sch. Kallwk. erungen ebhard 4 C0.3 7,2 0. 5 do Kunst.1.0 Elektl..Kraft 10, 10,0 Gelsenk. 8 67.9 687,9 75 10 125 13 85——— 2— 40 do. Hasoblin. 12 6,5 Eisbach& Co.— 12J deisenk. dubet 20 33 4% doo. oon.Rente.3 0. 7775 Bew. Aul.— 2³ D. Steinzeug 7 10. Emamte Uuclon 86s 10 Jenschowa 25 27 4%(0. Sliherrent 1 1 Tebuantepeo— 2 deutsoh. Woſte 8,3 6, Enzingerfliten 23 21 Gos. Marlenn„% do. Faplerrent 0⁴ 086 ½ 00.— 26 Dtsobe. Elsenh. 8 6,75 ESSsohw. Bergw 78 78 dermanlap.-O. 12 12,9 10% Turk. Admin.-Ani. 10 10 8 Auat., Ser, 17.25 17.05 Donnerswarecx— 90Faber Blelstift 16 16 derresh. Glas 18 46 4% d. Bagd.-Elab. i 13,5 12%% do., Serle Il 15,25 11 bückoper. 22 28] fahltlstz Co. 6½ 742JGes. f el. Un. 128 11,5%½ d0. Sagg-ElebM 13.75 13 8506 Sorie iit 7⁰ 1 gebrüoedhardũ 7 ſſbg. Vien dum- 325 7 ſſorohwerke 8 I5 4% do. unft. Anlelhe 78%.-U. Staatab. alte 1¹ 1 Goldsohm. Th. 23,9 20,75 Harkort BErq-w. 18.8 20 Humb. Masch. 40,75 28 4% d0. Tollob. v. 181f 11 10,] ſ% do. IX. Serie(24) 755 1¹ Gbrz opt. 6 7Harpen. gergb. 77/½5 81 w. C. W. Kaye 56.400-F0s.-LOs. 30 20% do. goldprlorität—— Gotha Waggon 6, 6,25 Harim. Masch. 6,78 7,7 lise Bergbau 41 40,75 ½% U. St.-Ft. v. 1913 2 2 Dest. Std.(Franzos.) 8¹ 47 dreppo wWerke 17heokmann 62 6, k. Judel à 0o. 9,2—4½¼% do, do. v. 1914.9 155.80%ĩ Suddet. ESb. a. F 10 10 Gritzn. Aasoh. 29,5 29,90 Hedwigsbütte 38 34 Junghaus 10,25 10,80 4% U. St.-Ht.Goldrente.2 J2.00% cdo. neue Prlor.5.7⁵ g.5 8 9 6,9(Kahla Porzen. 1, 18% do. Kronenrent.62⁵ 00 3% 40 Odligationen 10 9 run ng. nd.& Auffer U 10 KIw. Asohersl. 23,5 21 rte Grusohwitz Tex 7,1 F,6 Hirsoh A 51 55 Karler.—.3.5 Frankrurter Festrerzinsliche We Haoketh.Draht.,76 à,3 Hirschdg. Ledl. 40 80 Lattow, Zergbd. 61 39,75 a) Inländische 1715 10 425 ee 2* 19,30 00 Kemp* 1 155 28. 81¹ 28. 81 ammers. Sp. 5 Hoesch E. u. 5 687 Kiöoknerwerks 55.5 35— 5 b kann baen 20 Pdole f, 48 2 5 252 Aes———— ann. Waggon. Phll. Holzmann 5 on 1814—— 92 Hansa 11920 27¹ 19 FFFFF 2 495—— 1 9225 9555 koſn Hottwell. I ſeſTom..-demt 7 T Teckars. 85 25 3¼ 90⁴0%5 n 5% Bag. Anl. vof 5 0 gebr. Körting 10,1i 10 Tüdenscheid 5 Hiedlaus. Kohl. 0 0 8% Huuck Relohsanl..58.80 305% Sad. Anl.——— 925 osthelm. Zell. 28[Tukau& Steff. 3,5.5 Kordd. Wollk. 52 55 4% do. unk. h. 1925 0,45%„% do. von 1—.70 Kraus& Co. 11,75 12, Haglrus-d. 4.8 Odsohl. Esdb.-B. 25 23,5 3½% Deoh.Relchsanl..2 0,25% Bayr. Eisenb.-Anl. C54.53 Nyfthäus. Hüt..8 4 Hannesmannr 33 47, do. Eisenindet 30, 20,1% do. do..9(9 18%% do..5.⁵ Lahmey.& Co. 15,3 16 Kanskfeld 16.6 16 do. Kokswerk. 40, 4 43 5% l. Relohs-Sobatza. 1 1— 35% do.— 1 Laurahütte 23 23 Harkt Kunin. 4 4 Orenst. Koppel 1,5 19 4½% IV. u. V. do. 925.8 0 4% Bayr.-Pf. Els. prior.4.45 Uind. Elsmsch. 6,5 6,2 Naximitlansan.36 8,8 PRöniz Sergb. 45 13 4½.—IX. do. 8 0,860 3½0 do.., 0,5 Uindenberg— 82 Hoh. Wed. Lind. 13 2JFöge el. 2, 24%.Sehtzübtsan.O8.925 1 42% Hessen v. 99 u. 08— CarlLindström 19 1e,8 F. Meguln à 00. 26 25 flaihgeb. Lag;.5 9,5 4% do. o. 917——„eſ%„ ahgest. 2— Uingel Sohubf.8 3 nerkur Wollw 26 9 Relefolz Pap 65 22 Sparprämienanl. 1919 0, 188 0,195 0,89 0,5 Linke& Hofm 31 31/ Elx à denest 3 3, Rh. Sraunkohl! 653,5 52 5% Preub.Schatzanw.—— 4% Slohs. St.-Anl..19—„2 L Loeπ8 AC⁰ 60 55,28 Notoren Deute 28.5 27 nhelag Oham— 25 d40. ⁰—— 3% do. Rente— 67„? L. Lorenz 6,3 6,2 Mühlhelm Berg— 75 fhein. Elektr.9 E 4% Wuürttemb. k. 1918— 0,05 0 e* 25 5 10— 795 1— 7¹ Wertbeständige Anlelhen(in alillonen das tüek) Hib. Hetell. Vz oheldemande eleph ger 45, Kohl.(pr. To. 8 C ̃ ol!!dud¾ß. ßßß.]))ßßßß 12.5 18J 5% r kan(or 100%) 28 37 ſtheinstahl 18Sohub. bSalze, 1, 13,5 Tbör, 00l. 16 119 Auslündisene lo BIH'eonen% 5 55 1 1 05 9 8 5 5⁰0 20 31 28 31 Rlebeok Nont egall Strump 35 Türk. faba%% gr. Monop. 1— Rombach. Hutt 38,8 20 Slement el. 10,% 11½9 Unlonwerke u. 13 18 5% Ge.8 8.8 8 ee e 15— Boetr Sraunt, 2 Sem äheles 7 mes-Gesere 108 t6s%% 00. Scbatt. 97“% ußber. geleregte 4 Hoeltz. Zuoker 88 88 Sinner.-. s.5 Varzin. Paple?s 68 6,8 4½% de, Sſiberrente.75„0 4%(40. St. Fte..1910 3— Rüokforthlodt, ½ Stettin. Vulkas 4½ Ver.8l. Frkf. Gu. 2, 2½5 4% do. Goldrente— 9 8½¼% do. St. Rte. v. 1897.4— Rütgerswerke 19,5 19 Stoehrkammj. 1863 100L. Oh. Charittb 47 8% do, einh. Rente— 085% Mexlkan. am. inn, des* Sachsenwerk 3 3Stoewertühm. 25 20 v. b. Niokel,, 3d 35 4% Rumünlen 19038— 114%½%„ Soſs— 8. Jubst. Döh!. 3³ 43 Stold. Zinkhütt——V. elanrstoft 8⁰ 79 4¾% d. Gold. am. 3,1—%%%/%„lrrig.Anlelh.—— Selzdstfurth 35 33,5 Südd. Immobll. 4 1d0. Harzerka 3 2,5 1 4% do. am. Rt.-Verw, 18—189% Tebdantegee 2⁵— FPPCGTCTGGGGGGCGTCTCTbTbTTTTT a A A 1 e 2 eee 59 8. Seite. Nr. 600 ————— Abend- Ausgabe) Montag, den 31. Dezember 1923 Ul 0 78 70 ——— unsch-Anzeiger es Mannheimer een eee 123 werten Gàsten und Freunden die herzlichsten Glückwünsche zum neuen dahr! Parlchotel G. m. b. H. Unseten werten Gästen, Freunden und Bekannten ein herzliches 7960 Prosit Neujahr! Familie Karl Boos, K I. Sa (Sernhardushof). Meinen werten Gästen, Freunden und Sekannten ein herzliches 7092 Prosit Neujahr! Frieda Kirsch WWe. K 2, 20 Weinrestaurant Fuchsbau. Meinen werten Gasten, Freunden und Gönnern ein herzliches 6792 Prosit Neujahr! Wihelm Ott und Frau Weinrestaurant, G 6, 17 G. Werner's Hotel-Restaurant rel. 4363 Reichspost a 1. u entbletet seinen werten Gästen, Freunden und Bekannten ein herzliches 702⁴ Prosit Neujahr! Unseren werten Gästen, Freunden und Be- kannten entbieten wir zum dahreswechsel ein herzliches Prosit Neujahr! Max Ehret und Frau Weinhaus Rosenkavalier, O 6, 2 Herzſichen Glückwunsch zum neuen Jahr entbietet 7966 Familie Wilh. Gàrtner, U 4, 13 Wittelsbacher Hof Meinen lieben Gästen und Bekannten Herzliche Naujahrsgrüge u. Cafẽ Forstbauer J1, 2. 6803 Konditorei Meinen Gäàsten, Freunden und Se- kannten 7922 Herziche Naufahpvänschel Heinrich Betzler, H 3, 21 Konditorei und Café. Meinen werten Gästen, Freunden und Bekannten ein herzliches 7920 Prosit Neujahrl Q3, 21 Carl Betzler Q 3, 21 Konditorei und Cats. Unserer werten Kundschaft, Fae und Sskannten die besten Glückwünsche zum neuen Jahrl Familie Ferd. Hemmlein Allen meinen verehrten Stammgasten sowie Freunden und Bekannten 26756 ein recht fröhliches Neujahr! E. Sleber, Wiener Restaurant Allen unseren werten Gästen, Freunden und Bekannten entbieten wir die 7974 herzlichsten Glückwünsche zum neuen Jahr! Familie Hafner z. Amtsstüb'l, A 3, 10. Unseren verehrlichen Gästen zum Jahreswechsel die 7068 herzlichsten Glückwünsche! Karl Gràske und Frau Wein-Restaurant Sünhneprinz, M 4, 6 8 6, 1213 LS wWenkeier-Bräustübl B6 12/13 Ken Gästen, Freunden— 5 1 Attet A4 08%% a Aa! 11 et Herzli ch en Glu ckwunsch herzlichsten Glückwünsche Unseren ſiebhwerten Gàsten, Freunden An 5 zum neuen Jahr! 8 entbietet und Bekannten Familie Joh. Emmenlauer Julius Ziegler, Konditorel u. Caté Telephon 9286 N 4, 24 Beilstrage! wͤnschen herzlichst Ein frohes glückliches Jahr 1924 R 4, 24 Zum Jahreswechsel allen unseren Weinwirtschaft„Breisacher Hof“ werien Gàsfen, Freunden u. Betannien J 1,—10 J4—10 7 —— Unseren werten Gästen, Freunden und Bekannten ein herzliches 7928 Prosit Neujahr! Ludwig Blamberger u. Frau Ab Ne ahr lst ua-er Lokal wiedler regelmãssig von Ii Uhr vormittags, geötfnet. Auller vorzüglichen Tisch- und Flaschegwelnen kommt elin prima Pfälzer Gimmeldinger Weißwein, 192ler das ½ Liter zu 80 Pig zum Ausschank. Herzlichen Gluckwunsch zum neuen Jahr! Weinhaus Kaukas, L. 4, 12 N Millnmn, 1 U Nne *7 U stutzen zu Wollen. manun, aan S 1 10 unien üttttti Aee e 1 1 2 Für das bis dahin uns entgegengebrachte Wohlwolſen und Vortrauen, sowie für den täglichen regen Besuchszuspruch bestens dankend bitten wir auch für dié Zukunft uns mit ſhrem werten Vertrauen zu beshren und durch tatkraftigen e Sartis st unter- Goll gebe allen./ die uns kennen. noch zennmal menr/ als sle uns gönnen! dosef Beck u. Frau Besitzer von Becks Friedrichsbau Seit duni 1920 die neugeschaffene familiäre bestbekannte und beliebte Marnheimer Unterhaltungsstätte. fſſ• Auun Lu Aae 100 Aaadt ttt ne Nie ee e LIL ein herzliches Prosit Neujahrl Eduard Schlipf u. Frau, DS5,— Landkutsche h., Unseren werten Gàsten, und Bekannien wünscht sin glückliches neues Mrl Familie Eugen Jehl, N 2, 13 Wilder Mann. Unseren werten Qäasten, Freunden und Bekannten Wünschen wir 7070 ein glückiehas neues Jahr! Johann Decker und Frau Mannbeimer Weinstube, S 4, 18. Allen Freunden und Gönnorn glückliches neues Jahr! Weinrestaurant„Drei Glocken“ Emma Schmeckenbecher WwWe. G 3, 12 Telephon 4003 Unseren werten Gästen, Freunden und Bekannten wünscht ein glückliches neues Jahf! Rosengarten- Restaurant Ehrath u. Förderer. 7988 Herzliche Glückwünsche zum neuen Jahr ontbletet 7990 Familie Philipp Keller, C3, 20 Wein- Restaurant Fliegender Holländer. Unseren werlen Sũsten, Freunden und Bekannten ein herzliches Prosit Neujahrl Karl Laux und Frau, U 5, 13 Wirtschaft z. Roten Hahn. 8016 Die besten Gluückwünsche zum neuen Jahrl u serer Kundschaft und unseren Bekannten Gebr. Knauber G. m. b. H. Likörfabrik, Brennerei und Weingroßhandlung Elgene Verkaufsstelle U l, 12 Unseren werten Oãsten, Freunden und Bekannten 8052 die beslen Glückwünsche zum neuen Jahr! Josef Moll u. Frau, S 4, 18 St. Marliner Weinstube. Herzlichen Glückwunsch zum neuen Jahr! seinen werten Gästen, Freunden*. Bekannten Philipp Hch. Hartrich u. grau Verelnshaus Mannheimer Liedertafel. Allen unseren werten Güsten, Freun- den und Bekannten die Horzliehsten Zlückwünsche zum Jahresweohsel! Familie H. Haumesser Welnrestaurant zum Mohrenkopf F.18 Tel. 1937 Herzliche Glückwünsche zum neuen Jahrl 8012 Wilhelm Kost und Frau 4, 10 Weinhaus Badenia C 4, 10 Unseren verehrlichen Gdsten zum Jahreswechsel die 7070 hefzlichsten Olüskwünsche! Wein-Restaurant Wolf 8 2. 4 Tel. 8344 8 2, 4 Unseren werten Gästen und Gönnern die herzlichsten Glckwünsche zum neuen Jahr! Franz Geiß mit Frau, SI, 18 (Sroger Hirsch) 7078 werten Gästen Freunden und Sekannten die basten Glückwünsche zum neuen Jahr! Famiſie Jakob Engert „Grünes Haus“ U 1, 1 Weinhaus Ballweg S., 26 S G, 28 am Ring Wunscht allen Freunden und BSekannten ein glückliches neues Jahr! 57 ————8 31. Dezember 1923 e—— 0 1920 beufalrsunsch. Anzef Seneral-Anzeigers 9. Seite. ſias aurant Z. alen Fefdschlössel Käfertalerstr. 178. V. f..-Platz Tel. 9362 Meinen werten Gästen und Gönnern, sowie verehri. Hachharschaft zum lahrssweohsel die besten Glückwünsche! Gottfr. Walter u. Frau. 6840 Die herzlichsten Glückwünsche zum neuen Jahrel Louis Wezel und Frau Zum Haberece!“ Allen Freunden, Bekannten Gönnern wünscht gin glückliches neues Jahr! 8 7, 17 Josef Hermann 8 7, 17 Unseren Gàsten, Verwandten, Freun- den und Bekannten die besten Glückwünsche zum neuen dahr! M. Herzog u. Frau · O 3..3 Mannheimer Weizenbierhalle. Meiner verehrl. Kundschaft, Freunden und Sekannten die Hefzlichsten Gluekwünsche zum Neuen Jahr Kuno Schmid und Frau Konditorei und Catè Thraner, CI, 8 Zur Jahreswende die 8080 hesten Glückwünsche Feinkosthaus Jungbusch A. Geisert, Jungbuschstrafe Nr. 8. Weinstube zur Kornblume B 6. 8. Unseren werten Gästen, Freunden u. Gönnern die herzlichsten Wunsche z. neuen lahr Familie Emil Metz. Ein glü ckliches neues Jahr wünsche ich meiner verehrten Kundschaft, Freunden und Gön- nern. leh danke fùr das bisherige Vertrauen und bitte mir dasselbe auch im neuen Jahr schenken zu wollen. Auf meine Neulahrs- preise mache ich besonders auf. merksam. Hochachtungsvoll Müllecker, Schuhgeschsft— Waldhofstraße 17 Unseren werten Gästen, Freunden und Sekannten wünschen wir 800⁴ ein glückliches neues Jahrl Familie Franz Baur Weinrestaurant zur Hauptpost P 2, 3 Empfehle meine 1921 er offen und in Flaschen. am Silvesterabend musikalische Unterhaltung. Konditorei und Kaffee Weller Dalbergstr. 3 Telephon 538 wünscht allen seinen Gästen, Freunden und Gönnern 6828 ein glücklich neues Jahr! Georg Jünger Schneidermeister wünscht seinen Kunden ein glückliches Neujahr! Zum Jahreswechsel allen Freunden, Bekannten und Göônnern 7008 die besten Wünsche! Familie Adam Heizenröther Eichelsheimer Hot, Rheindammstr. 27. Meiner werten Kundschaft entbiete ich die besten Wünsche zum Jahreswechsell L. 1. 2 8058 Karl Herr, Ad. Bordts Nachf. Unseren werten Gàsten Freunden und Bekannten wünscht fröhliches neues Jahr! Willi Stock und Frau. Wünsche allen meinen Gäàsten und Freunden ein frohes neues Jahrl Empfehle gleichzeitig meine ff. Weiss- und fotweine, sowie einen prima 2ler Freinsheimer.— Reichhaſtige Spe'sen- karte— Gutgeheizte Lokale— Schöne Tel. 30 Fremdenzimmer Frau M. Rufer WWWe. Metzgerel u. Weinrestauration z. Ochsen Ladenburg a. N. Schubert& Brumm, bannsirade 9 Allen Freunden, sow¾ie unserer wer⸗ ten Kundschaft zum Jahreswechsel ein herzliches Prosit Neujahr! Herren- und Damenschneiderei Tel. 30 Jahreswechsel 7988 herzlichen Glückwunsch! Schönfärberei Unseren werten Kunden zum Chem. Relnigung. Dekatur u. Dampf-Waschanstalt Gr. Wallstadtstr. 82. Tel. 8224. Beachten Sie bitte mein Außbergenöhnke dr-Angebol Weenenmmreeedcccncnddencce am Donnerstag, den 3. Januar 1924. Damenmoden Roberi (71, 1 — AkKkflien einer 40 Jahre alten, 2 im Famillenbeſitz befindlichen bedeutenden Erz⸗ und Tonwerk geben wir aus eigener nebſt nominal, Stückelung vorbehalten. Toelegramme: Uihag, Berlin, Unterdenlinden 57 Emiſſion bis auf Widerruf zum Kurſe von Fernruf: Zentrum 4952—7235. 6316 85 Goldpfennigen pro 1000 Hark Aktie nominal zuzügl 5 Pig für Börſenumſatzſteuer ab. Bei wertbenändiger Zahlung 80 Goldpfennige zuzügl 5 Pfa. Mindeſtabgabe 25 Akuen A 1000 Mar Wir machen ausdrücklich darauf aufmerklam. daß die Beſtellungen nur ihrer Reihenſolge nach be⸗ rückſichtigt werden können, da das uns zur Verfügung ſtehende Malerial! begrenzt iſt Daher Zuteilung vorbehalten. Banken oder Grofi- abnehmer erhalten besondere Festofferte. Deutsche Iudustriewerke-Haudels-.-G. Dihag“! Berlin NW 7. G 27. Unter den Linden 57/58 8 2 .. .Januar(Neujahr). Gottesdienſt⸗Ordnung. Evangeliſche Gemeinde. Kollekte für den hieſ. Pfarrwitwen⸗ u. Trinitatiskirche: 10 Predigt, Pfr. Renz. 55 Diakoniſſenhaus: 10.30 Predigt, Pfr. Scheel. Konkordienkirche: 10 Vikar Barck. Chriſtuskirche: 10 Predigt, Pfr. D. Klein; 11.15—— Friedenskirche: 10 Predigt, Vikar Roſewich. Mannheim ternrur 21534 SODOnG OODe Se 5 Statt Nartei 45 Statt Karten Sivestericier 15 Wund— Elſe Schieber 15K 2 Käthe Wunderli Hans WI 5 I f Wilhelm Hermann UI alls all 0 Verlobte Silveſter 1923. F 65 17/18 Fel., 3993. Mannheim 6802 2 2 Niederkleen Bruck im Pinzgau FF Ia. Crescenzweine 2 b. Butzbach Oesterreich. eeeeeee Mannheim 6861 Meine Verlobung mit Herrn Lünstlerkonzert.—5 Iritz Timme erkläre ich für auf- gehoben. 5842 — Luise Hinkelmann. Täglich 1 Ibr Helma Rothn 2—— J7ii-AAzz-3and- A N ich habe mich hier als itz Ebendorf Orchester 8 Fr prakt. Aerztin Vods 40. 8²⁸³ Verlobte 6801 niedergelassen. E85 Necde.suu. Neujabr 1924 dr. Maria Scharnke . Weine und Küche Mannheim, Berlin L 10, 8, W. Sprechstunden-4 Uhr. vadss Zeitgemdsse Preise. 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Bu,Ie, . uu,e,,,, 4 ,,. ,,,,,,é,. ROTHAPAFeHKIs aKExGESENHSschAF! NMANNMHAEIH+ FREILBUAG deee Am 30. Dezember verschied unerwartet und rasch in Mannheim, wo er zu Besuch weilte, mein lieber Gatte, unser lieber Vater, Grossvater, Schwieger- vater und Onkel 8084 nerr Hermann Mayer II. ans Oppenheim wohnhaft Wiesbaden, im vollendeten 80. Lebensjahre. Mannheim, Rheingönheim, Mainz, Wiesbaden, Landau(Pfalz). Im Namen der Hinterbliebenen: Helene Mayer geb. Heller, Hugo Mayer, Mannheim. Werderstrasse 23, Max Karl Mayer, Mannheim, Spinozzas r. 10. Die Beerdigung findet Mittwoch nachmittag 8 Uhr in Mannheim vom israelitischen Friedhof aus stait. Blumenspenden dankend verbeten. Statt jeder besonderen Anzeige. Ein sanfter ſod erlöste nach langem schwerem Leiden, das er sich im Felde zugezogen, meinen innigst geliebten, teuen Gatien, den besten Vater meines Kindes, unseren heizensgufen Sohns und Schwiegersohn, Herrn Hellmuth Leins Leuinant d. R. a. D. inhaber des E. K. l. u. I. und andern Kriegsorden. Wenih den 30. Dezember 1923. Dankend d wir von Beileidsbesuchen abzusehen. Beerdigung: 2. Januar 1921, 2% Uhr nachmittags. In tiefsem Sehmerz: Hrua Leius von Derblin Horst- Günther Leins Bertha Leins Johanna von Derblin. 15 unsere Kundschaft Billionmark Das geſamte deutſche Bankgewerbe führt ab 2. Januar 1924 bei den Papiermark lautenden Beträgen buch⸗ und korreſpondenzmäßig die ſo⸗ genannte Billionmark ein in der Weiſe, daß vor dem Komma die vollen Fnnenbeträge und hinter dem Komma nur die auf 10 Milliarden ab⸗ gerundeten Beträge Nin werden. Die unter 10 Milliarden liegenden Beträge bleiben unberückſichtigt. Als Abkürzung gilt die Bezeichnung Bill.⸗. Ein Betrag von 56 356 000 000 000.— wird alſo lauten: 56,35 Bill. oder in Worten: Aufgaben, die uns noch in anderer Form zugehen, werden wir in Billionmark abändern und entſprechend ausführen. Alle ſich aus der Nichtanwendung der neuen Schreibweiſe ergebenden Nachteile gebeg, Zu Laſten des Auftraggebers. 8076 Gebühren im Effektenverkehr Ab 2. Januar 1924 wird eine weſentliche Ermäßigung der Gebübren 88 im Effektenverkehr eintreten. Wir berechnen u..: anzuwenden. 2 für An⸗ und Verkauf von Dividendenwerten. ſowie von Bezugsrechten bei Ausführung an auswärtigen Plätzen 475. bei Ausführung an der Mannbeimer Börſe 60885 vom ausmachenden Betrag, mindeſtens 4 Goldmark. Die Pauſchgebühr für Depeſchenſte 75 und Materialien iſt bei Ausführung der Aufträge an auswärtigen Plätzen auf 1% vom ausmachenden Betrag, mindeſtens Goldmark.50 ermäßigt worden. Funktelezramme und dringende Depeſchen werden beſonders berechnet. Die Wertſtellung erfolgt: bei Effektenverkäufen in Mannheim 2 Werktage, bei Effektenverkäufen in Frankfurt 5 Werktage, bei Effektenverkaäufen in Berlin 6 Werktage nach Verkauf bezw. nach Lieferung der Stücke. Mannheim Ludwigshaſen, den 31. Dezember 1923. Vereinigung Mannkeimer und Ludwigshafener Banken f Bankiers. eeee fceeeee 5 Stammhaus 0 5, 4 vord. Storng. 8 Dienerstr. 14 Figene Niöbelfabrik FUrff, Fremkersir. O Infolge Wiedereinführung der Vorlriegsarbeitszeit ſowie vermehrter ben eng ſind wir in der Lage, unſere oberfränkiſche Gasförder⸗ ſteinkohle mit 30—40 9 unter Syndikatspreis freibleibend zu liefern. Wir geben danach bis auf weiteres unſere Kohle mit 13,27 Gold⸗ mark, bei größeren Abſchlüſſen mit 13,09 Goldmark die t ab Zeche, zuzüglich 0,10 Goldmark Zechenfracht, die t ab. Mehrere 1000 t ſind ſofort aus Lagervorrat lieferbar. gungen des Kohlenſyndikates für das rechtsrheiniſche Bayern zu erfolgen. Die oberfränkiſche Steinkohle iſt eine unſortierte Gasförderkohle mit 15—25% Aſche, etwa 6000 Wärmeeinheiten und 20—30% Stücken⸗ anfall. Sie eignet ſich als Keſſelkohle zur Nirfeuenupg. auf Planroſten, für Gasanſtalten und als Hausbrand. Beſtellungen und Anfragen nimmt entgegen Hohlenbergswerk Stockheim 6. Ni. D. H. Sechsundfünſzig Billionen dreihundert⸗ Wir bitten, in allen Aufgaben an uns von jetzt ah dieſe Schreibweiſe ſen, Portoauslagen, Verſi erung 75 Büro-Einriehtungen Sirn flhrendes Urferhehrnen des Feches, Heferf auf SrUd lOfehriger reicher Er- tebhirurig alle Eirrricrunigsgegenstfärcle, velche der Vereirfactupe Ard Verbilligurg des Blirobefriebes diener, Gererrf seien Hervori rur: die eschine, die„Astre“, eirie schreibende Addifiohsrmaschure,„Triurpphefor“ urd Snclere RecRerfffeschinen,„Freho“-Typerdrucker,„Freho“ Falzrnescfure, Priefschlleprmescrumer Kopierrnaschiner, Telephorzellen. Kassenschränke. Mennhein Nurnderg kaünchen Augsbug Wärzburg Frankf irt à. N. dlultgert Phil.-Weiserstr, 0 275 Schönbornstt, 8 Elgene Buchdruckerei NUrnberg, Urere Turristr. 5 U. 14 il f Jee b. «chlaſen ist. 6835 71 Haben große Ankünfte Stofrer- u. Itallener-Kühl-Eier Oesterlin& Ce., fabmng l. Ur. 7905s. Hierdurch die traur ge Mitteilung, dass mein lieber Gatte, unser teu- besorgter Vater, Grossvater, Schwie- gervater, Schwager und Onkel Georg Gilbert im Alter von 75 Jahren sanft ent- Mannheim, 30. Dezember 1923. Im Namen der trauernd Hinterbliebenen: Pauline Gil-ert geb. Schäfer. Die Einäscherung ſindet Mittwoch nachmittag 2¼ Uhr statt. PPFC altensr-Calk-Flesn Londonslorte Mich reezneter boste Tafel- und Kochbutter Fmmentpaler-, Tilsitör- ung Dessert-Käse und offerieren solche zu billigsten Tagespreisen. 793⁴4 Zentraigeschüft, in Basel. Zahlung hat nach den Bedin⸗ und 8036 gege Jochnel 2 ſü16½7c — ſſſüffHHN 0 5 8217 crerne.-Adressler- 9 2 bnfall-, Haftpflichtvers. branchen jucht zur Bearbeitung d. laufend. i ſſſſſaiaſaedpiüt Ae terer Beeende⸗ Fonzern, Feuer-, und Neben⸗ Werbedienſt tatkräftige Inspchtoren ut Aubenbdeamte n zeitgemäße Bezüge, Soeſen u Provpiſionen. Entwick ungsſäh. e Gefl. Angebote unter W. W. 2. 5 g fi Geſchäſtsſtelle ds. B tsſtelle dis. fre Affabateaerdddadenmde Hiuninunuuud ainnam wannprobſancin ſucht mögl aus der Branche tüchtigen, dulchals zuverläſſigen jüngeren, 5 dingt ſelbſtändigen Tanesponlegten welcher im Geſchäft reiche Er⸗ fahrung hat, Organiſationstalent beſitzt und ähnlichen Poſten bereits begleitet hat. Kenntniſſe in Buchhaltung Beding⸗ ung. Eintritt möglichſt ſofort Angebote mit Angabe der bisherigen Täligkeit ſo⸗ wie der Gehaltsanſprüche ſind zu richten unier V. C. 67 an die Geſchäftsſt. d. Bl. ſeſſſafſſſtiasgasiteee Gffizlere Beuamte Vertrauenspersoyen Nünovorsteher, Lotterie-Hinnehmer here Angeſtellte, ſowie Herren mit ausgedehntem Zirkungs⸗ u. Beamtenkreis finden lauſend ſehr n Verdienſt durch Aktien⸗Verlauf ſolider Un⸗ ehmer mit größtem Gebäude⸗ bezw. Grund⸗ Zuſchriften unter R. O. 190 an die ts zſtelle dieſes Blattes. 316 1 0 9 Kalserstr, 44 Marienstr. 10 e e Jildlce ebsgl Jeunelr zum Beſuche der Detall⸗Geſchäfie ſofort 8064 (mögl. amerik.), Schreibmaſchine bewandert iſt, für Tauerſtellung ſofort geſucht die Geſchäftsſtelle d. Bl. 0850 Jon Sthcholaden- Und Mzkagfabr eſucht. Angebote mit Angabe der bisher'gen Tätig⸗ keit erbeten unter I. Z. 1c0 Annonc⸗Exped. Hch. Braſch Frankfurt a.., Zeil 111. — PPFPFFFF Pelſeer Daachaber der auch in Stenographie und Angebote unter X. C. 16 an fanmeeeeeee eee eee Wir bieten munen — Wir uuf unger I. Angebhoi im neuen Jahre am 2. Januer in der Mittags-Ausgabe besonders zu achten. Die große s ebennncne Jorteie! Sane ² ·m— Nreeeeeeeee e r ereeeeeeerrx bitten Sie am Paradeplate Verkauf nur Treppe foch. ——— ——. ̃——————— ———— —— —— — 0 115 1 ——— 2. Seite. Nr. 592 Maunheimer General-nzeiger(Mittag ⸗Nusgabe) Montag, den 24. Dezember 1923 ſondern eines ar Aie* Abe er zas führen muß, das iſt heute das eißung. Sie und das die Hoffnuna, geben ien auf dem Kalvarienberg zu üherwinden. Vielleicht brinat damit wir heute übers Jahr aus Inbrunſt ſingen können:„All Inb Göttergeſck uns Kraft. deutſcher Lei uns 1924 de Kurt Fischer 2 9 n in der Pfalz 15 Vertreter der pfälziſchen Städte 0 ier ſämtlicher Landgemeinden, ſowie aller Gewerkſchaften bei dem engliſchen, franzöſiſchen und belgiſchen Mit⸗ glied der Rheinlandkommiſſion, ſowie den Vertretern Italiens in Koblenz perſönlich vor. Sie hatten ausgiebig Gele⸗ genheit, die Herren über die durch die Separatiſtenherrſchaft in der Pfalz geſchaffener e mündli unterrichten Es kann in Koblenz kein! hen, welcher Wert den er⸗ preßten Loyalitätserklärunge er Bürgermeiſter beizulegen iſt. Uebrigens wurden dieſe erzwungenen Erklärungen von den Gemeinderäten gleichfalls einſtimmig widerrufen. 5 Die Zahl der aus der Pfalz von den Separatiſten ausge⸗ wieſenen Perſor hat nunmehr 100 überſchritten. Die Ausweiſungen erfol nach den Direktiven der Franzoſen, die die Ar wieſenen ſtets ne Paß und Zollreviſion über die Grenze transportieren laſſen. Eine furchtbare Weihnachtszeit für zahlreiche pfälziſche Familien. *** Smeets will eine Renie haben! Nach der„Rheiniſchen Zeitung“ richtete die Rheinland⸗ kommiſſion an den ſtellvertretenden Oberpräſidenten der? thein⸗ Provinz in Koblenz das Erſuchen, dem Sonderbündler Smeets als Entſchädigung für die ihm durch das gegen ihn gerichtete Attentat vom 17. März zugefügten Verletzungen einen ein⸗ maligen Vetrag von 5000 Goldmark und eine jährliche Rente auf Lebenszeit von 100 Mark zu zahlen. Dazu bemerkt der Kölner Korreſpondent der„Voſſiſchen Zeitung“, falls die Meldung der„Rheiniſchen Zeitung“ den Tatſachen ent⸗ preche, werfe ſich die Rheinlandkommiſſſon zum Anwalt eines Hochverräters auf, der zur Zeit des auf ihn erfolglen Anſchlaas von Rechts wegen ſich in einem deutſchen Gefängnis hätte hefinden müſſen zur Verbüßung der ihm von den deutſchen Gerichten wiederholt kannten n. Dieſer Fall ſcheine für die Stel⸗ lung der Rheinlandkommiſſion zu den Separatiſten grundſätzlich be⸗ deutungsvoll. Ddas verſagen der Regie Es wurde bereits gemeldet, daß die franzöſiſche Eiſenbahnregie von der deutſchen Reichsbahn die tägliche Zuführung von 8000 Jeeren Kohlenwaggons angefordert und auch erhalten hat, Leider ſtellt ſich jedoch jetzt heraus, Wagen nichtübernehmen kann: Faſt auf allen Zufuhrſtrecken ſtauen ſich die Leerzüge, die die Regie nicht ſchnell genug ins Innere weiter befördern konnte. Die Uebergangsbahnhöfe ſind mit Leer⸗ zügen überfüllt. So iſt es gekommen. daß die Regie in den keten Tagen noch nicht die Hälfte der angefahrenen leeren Wagen übernehmen konnte, und heute iſt der Ruhrbezirk ringsum ſo zuge⸗ hren, daß der Betrieb faſt völlig ſtockt. Die Wiederaufrichtung der irtſchaft des Ruhrbezirks hängt aber in erſter Linie von der Wie⸗ deringangſetzung des Verkehrsweſens ab. Infolge des Verſagens der Regie hat es jedoch damit noch lange Weile. Aber dafür Fahrpreiserhöhung! Vom 16. Dezember ab hat die Regiebahn ihre Fahrpreiſe um 80 Prozent erhöht.— Wenigſtens eine Leiſtung! Die Reichsbahn im Auskauſch mit der Regie Havas berichtet aus Düſſeldorf, am 19. und 20. Dezember ſeien in Dortmund Verhandlungen zwiſchen Vertretern der deutſchen Reichsbahndirektionen Münſter, Hamm und Elberfeld und der fran⸗ zöſiſch⸗belgiſchen Eiſenbahnregie auf Grund des Mainzer Abkommens geführt worden. Man habe ſich über den Austauſch von Perſonal, Wagen und Lokomotiven für die Perſonenzüge, ſowie über den Austauſch des Perſonals und der Güter für Güterzüge verſtändigt. Was die Berechnung der Fahrpreiſe für den Perſonenverkehr und die Dienſteinteilung auf den gemeinſamen Bahnhöfen anbelange, ſei daß d ebenfalls eine Regelung getroffen worden. Das jitalieniſch⸗ſpaniſche Mittelmeerabkommen Der„Corriere della Sera“ meldet, am Mittwoch ſei in Rom das italieniſch⸗ſpaniſche Mittelmeerabkommen unterzeichnet worden. Es verbürge beiden Staaten ihre Mittelmeerintereſſen und mache die Hegemonie jeder anderen Macht unmöglich. Die Ralieniſche Flotte werde zunächſt um 21 Einheiten verſtärkt werden. daß die Regie die anrollenden Die zweite Demarche in heute Nudienz Höſchs bei poincaré Berlin, 24. Dez.(Von unſ. Berl. Vüro.) Heute im Laufe des Tages wird der deutſche Geſchäftsträger in Paris v. Höſch eine Ausſprache mit Poincare haben, offenbar mit dem Ziel in großen Umriſſen das Programm der künftigen Verhandlungen von Regierung zu Regierung feſtzulegen. Man will in unterrichteten Kreiſen wiſſen, daß dieſe Vorbeſprechungen zum erſtenmal wirk⸗ lich in die Tiefe gehen ſollen, daß ihr alſo eine grundſätzliche Be⸗ deutung zukomme. Ob es freilich gelingen wird, gleich beim erſten Anlauf die mannigfaltigen Hinderniſſe zu überwinden, die in der Verſchjedenheit der Anſchauungen über den zu unterſuchenden Fragenkomplex ſich, und zwar in den letzten Tagen beſonders auf⸗ fällig herausgeſtellt hatten, bleibt abzuwarten. Der Temps meint bereits, daß es eine„ſehr langwierige Arbeit“ geben wird. Das aber ſei natürlich die erſte Aufgabe, um die es ſich jetzt dreht und von der alles weitere abhängt. Die einzelnen Parteien vereinbaren, um was ſich der bevorſtehende Meinungsaustauſch drehen ſoll, um alsdann einen Termin zu beſtimmen, an dem man ſich am Verhand⸗ lungstiſch zuſammenſetzen wird. Mit dem geſtrigen Schritt des Herrn v. Höſch, in dem er um eine Audienz bei Poincare nachſuchte, iſt die diplomatiſche Aktion, die der deutſche Außenminiſter in die Wege geleitet hat, jedenfalls unverkennbar in ein neues Stadium getreten. Es iſt vielleicht kein Zufall, daß Poincare in ſeiner üblichen Sonntagsrede etwas gemäßigtere Töne angeſchlagen hat, nur mit der Einſchränkung, daß „neue Konzeſſionen“ an Deutſchland nicht gemacht werden können, immezhin aber durchblicken ließ, daß Frankreich Deutſchland dazu helfen wolle, zu einer„ſchnelleren und tüchtigeren Bezahlung“ zu gelangen. Man wird ſich hüten müſſen, ſolchen Redewendungen, die wohl mehr von taktiſchen Erwägungen diktiert ſein mögen, allzu großes Gewicht beizulegen. Es ſcheint aber doch, daß Poincare ſich mit dem Gedanken eines direkten Meinungsaustauſches, nicht zuletzt unter dem moraliſchen Druck der übrigen Alliierten, ab⸗ gefunden hat. Die. Bofſchafterfrage iſt inzwiſchen nicht weiter vom Fleck gekommen. Wie der„Lok.⸗An⸗ zeiger“ wiſſen will, iſt in erſter Linie eine in Wirtſchaftsfragen be⸗ ſonders erfahrene Perſönlichkeit in Ausſicht genommen. Einige notwend ge Kichtigſtellungen Zu den Erklärungen Poincares in der Freitags⸗ itzung der Kammer wird halbamtlich u. a. von deutſcher Seite folgendes erklärt: Wenn der franzöſiſche Miniſterpräſident das deutſche Repara⸗ tionsangebot vom 2. Mal deshalb als lächerlich bezeichnete, weil es den von Staatsſekretär Hughes gemachten Vorſchlag der Einſetzung einer unparteliſchen internationalen Kommiſſion aufnahm, ſo kann dieſer Standpunkt ohne weiteren Kommentar dem Urteil der Oeffentlichkeit überlaſſen bleiben. Als eine direkte Entſtel⸗ lung des Angebots muß aber die Behauptung bezeichnet werden, daß nach dem Vorſchlag der deutſchen Regierung von den damals angebotenen 30 Milliarden Goldmark ein Betrag von 20 Milliarden Goldmark als bereits bezahlt hätte abgezogen werden müſſen. Von einem derartigen Abzug war in dem deutſchen Angebot in keiner Weiſe die Rede. Wenn der franzöſiſche Miniſterpräſident dann ſerner die Erträg⸗ niſſe ſeiner Pfänderpolitik auch jetzt wieder als befriedi⸗ gend bezeichnet, ſo braucht demgegenüber nur auf die Tatfache hin⸗ gewieſen zu werden, daß die franzöſiſche Wirtſchaft infolge des Aus⸗ falles der freiwilligen Reparatlonskohlenteferungen für einen Mehr⸗ import an Kohle und Koks bis zum 30. September etwa 600 Millio⸗ nen Franken verausgabt hat. Der franzöſiſche Miniſterpräſident ſagte in dieſem Zuſammen⸗ hang, daß die Erträgniſſe der Abmachungen mit den deulſchen Induſtriellen auf Reparationskonto zu berechnen ſcien, avon aber zuerſt die Koſten für die Beſetzung abge⸗ zogen werden würden. Er vergißt hinzuzufügen, daß Deutſchland gegen einen derartigen Abzug der Beſetzungskoſten bei der Repara⸗ tiongkommiſſion nachdrücklich Proteſt erhoben hat und daß die Entſcheidung der Reparationskommiſſion über dieſe Frage noch ausſteht. Der franzöſiſche Miniſterpräſident hat weiter ausgeführt, daß er keine Verpflichtungen eingehen werde, welche die Autorität des Generals Degoutte ſchwächen oder die Freiheit der rheiniſchen Bevölkerung ſchädigen könnten, und daß er ſich zu keinem Manöver hergeben würde, das den Einfluß Berlins wieder auf eine Bevölke⸗ rung ausdehnen wolle, die ſich von dieſem Einfluß zu befreien Daris wünſcht. Der Reichsregierung iſt nichtbekannt, daß die Be⸗ volkerung der beſetzten Gebiete jemals den Schutz und die Hilfe Frankreichs angeruſen hätte, um ſich vom Einfluß Berlins zu be⸗ freien Bisher iſt aus dieſer Bevölkerung kein anderer als der Wunſch laut geworden, ſowohl von den vertrags widr gen Maßregeln der Beſatzungsmächte als auch von dem ſeparatiſtiſchen Geſindel be⸗ freit zu werden, das ſeinen Terror lediglich dank der franzöſiſchen Unterdückung hat ausüben können. Eine neutrale Kritik Der Nieuwe Rotter damſche Courant ſchreiht zu der letzten Poin⸗ carerede: Poincare erllärte, wenn Deutſchland im Beſitz der Ruhr⸗ kohle geblieben wäre, würde es bald auf die franzöſiſchen Forderun⸗ gen nach Kohle geantwortet haben. Frankreich ſolle ſie ſich ſelbſt holen Es iſt ein großer Fehler Poincares, daß er eine ſolche Aeußerung deutſcherſeits nicht abgewartet hat, ein Fehler, den er Frankreich gegenüber niemals wird verantworten können. Aber er wird doch ſelbf rigkeit erfolgte, unmöglich geworden wäre, wenn Deutſchland einige Wochen ſpäter ſich tatſächlich zum Nachteil Frankreichs mit Kohle verſorgt hätte. Dieſe Rechtfertigung der Beſetzung iſt die ſchwächſte, die wir jemals von Poincare hörten. Seine wirtſchoftlichen Beweis⸗ gründe ſind nicht ſtärker. In Belgien ſind die urteilsfähigen Leute bereits ſoweit, daß ſie nicht mehr beſtreiten, daß die Ruhrbeſetzung ein ſchlechtes Geſchäft iſt. Eine amerikaniſche Verurteilung der Ruhraktion Nach dem Newyork Herald hielt der ehemalige Beobachter der Vereinigten Staaten in der Reparationskommiſſion Boyden auf dem Jahresbankett der Geſellſchaft New⸗England eine Rede in der er die Beſezung des Ruhrgebiets und die ganze franzö⸗ ſiſche Politik in der Reparationsfrage ſcharf verurteilte. Die Beſetzung des Ruhrgebietes, erklärte er, habe die Zahlungsfäh'akcit Deutſchlands herabgeſetzt und die Wiederherſtellung eines dauer⸗ haften Friedens gefährdet. Er habe die Beſchlagnahme des Ruhr⸗ gebiets niemals für nötig oder auch nur für nützlich angeſeh n und halte ſie auch ſetzt noch für eine Gefährdung des Frie⸗ dens Aber auch ganz abgeſehen vom Erfolg oder Mißerfolg be⸗ dauere er ſie, weil er ſie für einen Vertragsbruch aryſehe, nicht nur im techniſchen Sinne, ſondern auch im Sinne des Geiſtes deg Friedensvertrages. Relordtiefſtand des franzöſiſchen Franken Der franzöſiſche Franken hat am Samstag einen neuen Rekorde tiefſtand erreicht Am Nachmittag wurde der Dollar mit mehr alsz 20 Franken, das Pfund bereits mit mehr als 87 Franken bezahlt. Am 30. November hatte der Kurs noch 18,65 bezw. 81, 18 betragen, Eine Nachtſitzung der franzöſiſchen Kammer Die Kammer nahm in einer Nachtſitzung am Samstag, nachdem die Regierung die Vertrauensfrage geſtellt hatte, mit 339 gegen 211 Stimmen die Reglerungsvorlage über die Teuerungszu⸗ lagen an die Beamten an. Zum Schluß der Sitzung, um 2 Uhr nachts, wurde die Ge⸗ ſamtheit des Regierungsentwurfs über das Finanzgeſetz mit gegen 68 Stimmen angenommen. die Ronferenz der kleinen Entente tritt am 9. Januar in Belgrad zuſammen. Mit Rückſicht auf die Forderungen Ungarns, von den Reparationszahlungen befreit zu werden und mit Rückſicht auf das Erſuchen Bulgarkens, wieder die allgemeine Wehrpflicht einführen zu können, dürfte eine ge⸗ meinſame Proklamation der Kleinen Entente über die Iniegrität der Friedensverträge erfolgen. Es heißt ſerner, daß die kleine Entente die Großmächte um eine ebenbürtige Vertretung bei den künftigen internationalen Konferenzen erſuchen und daß ſie über den Bej⸗ tritt Polens zur kleinen Entente diskutieren werden. Der Wettlauf nach Rußland Der„Obſerver“ ſchreibt, daß man ſich in kurzer Zeit auf die Wiederaufnahme der diplomatiſchen Beziehungen zwiſchen England und Rüßland gefaßt machen müſſe. E land dürfe keine Zeit mehr verlieren, da die Gefahr beſtünde, 55 Frankreich und Italien ihm zuvorkommen und alle Vorteile aus einem ſolchen Vorſprung ernten würden. Die„Weſtminſter Gazette“ veröffentlicht ein Interview eines ruſſiſchen Bankiers, der erklärte, daß Rußland im Jahre 1924 im⸗ ſtande ſein werde, ſein Budget ins Milionen f zu bringen. Im laufenden Jahre habe Rußland 102 Millionen Pfund Sterling aus⸗ gegeben und 90 Millionen Pfund Sterling eingenommen. Die„Weſtminſter Gazette“ meldet aus Moskau, daß ein hol⸗ ländiſches Syndikat mit der ruſſiſhen Regierung in Unter⸗ handlungen getreten ſei, um Konzeſſionen für die Einfuhr von Ma⸗ ſchinen zu bekommen, insbeſondere für Grubenmaſchinen und ſolche für Zuckerraffinierien Der Mann im Mond Roman von Sven Elveſtad Copyright by Georg Müller, Verlag, München. 28)— Nachdruck verboten.) Schluß) XI. Diplomaliſch Wir befinden uns in der Polizeiſtation in Chriſtiania, in dem Kontor des Chefs des Sicherheitsbureaus. Der Chef geht nervös auf und ab, ſetzt ſich dann nieder, um in einigen Papieren zu wühlen, ſpringt wieder auf, ſtellt ſich an das Fenſter und ſieht auf den Marktplatz hinaus, wo das Morgen⸗ leben pulſiert. ö Er ſieht auf die Uhr. Es iſt halb Neun Einen Augenblick darauf klingelt er. Eein junger Detektiv in Zivil kommt herein. Noch beine Mitteilung von Krag?“ fragte der Chef. „Nein.“ „Das fängt an, unheimlich zu werden. Kann Barra doch noch entwiſcht ſein?“ „Nicht unmöglich. Es iſt Nebel im Fjord.“ Der Poliziſt nahm einige geöffnete Telegramme, dle auf ſeinem Tiſche lagen, und las ſie noch einmal durch. Es waren die Telegramme aus Moß und Horten, die die ver⸗ ſchiedenen Schritte meldeten, welche Krag unternommen hatte. Der Chef ſah in Gedanken, wie ſein beſter Mann raſch und geiſtesgegenwärtig und klar berechnend dem fliehenden Ingenieur nachgeſetzt war. Und welche Mittel hatte er nicht angewendet! Der Chef mußte lächeln. Wie das Krag ähnlich ſah: zwei Torpedo⸗ boote, einen Extrazug, einen Admiral. Ja, er ſpielte kühn, wenn er erſt Karten in der Hand hatte. Aber ſollte es ihm doch miß⸗ lungen ſein? „Ein Telegramm.“ „Ah!“ Der Chef griff ungeduldig danach. War es von Krag? — Aber nein! Dieſes Telegramm war von M. Lecroi, dem Chef der Pariſer Pollzei, unterzeichnet. Auch dorthin war auf Krags Veranlaſſung eine telegraphiſche Anfrage mit dem Signalement des Ingenieurs geſendet worden. M. Lecroi telegrayhierte: 4 „Aus wichtigen Gründen intereſſiert es die Pariſer Polizei nähere und erſchoͤpfende Mitteilunsen über Incenieur Barra zu erhalten, weshalb auch ein paar unſerer tüchtigſten Detektive ſoeben nach Chriſtiania abgereiſt ſind. Die dortige Ortspolizei wird ge⸗ beten, ihnen alles, was ſie weiß, zur Verfügung zu ſtellen. Barra iſt ein genialer Ingenieur und, obwohl vielleicht der erſte Erfinder der Zeit, ein gefährlicher Anarchiſt. Experimentiert beſonders mit neuen Sprengſtoffen. Hat der franzöſiſchen Marine Torpedover⸗ beſſerungen für hunderttauſend Franken verkauft und wurde unter jetzt verletzten Bedingungen für ſeine Verbrechen begnadigt. Näheres durch den Geſandten in Chriſtiania.“ Das ſieht ja nach einer Perſönlichkeit von politiſcher Bedeu⸗ tung aus, dachte der Chef des Sicherheitsbureaus. Uebrigens ſollten die Herren Franzoſen nicht ſo überlegen von unſerer„dortigen Ortspolizei“ ſprechen. Ich möchte wiſſen, ob einer von ihnen As⸗ björn Krag dieſe Feſtnahme nachmachen könnte,— wenn ſte ihm nur auch geglückt iſt, fügte er mit einem tiefen Seufzer hinzu. Endlich— gegen zwei Uhr vormittags kam die ſehnſüchtig er⸗ wartete telegraphiſche Botſchaft von Asbjörn Krag. Das Telegramm verſetzte den Chef in einen Taumel des Entzückens, der wenig mit dem ſonſtigen Auftreten des ernſten Polizeigewaltigen über⸗ einſtimmte. Er rief alle Anweſenden der Detektivabteilung zuſam⸗ men, ſchwang das Telegramm triumphierend über ſeinem Kopf und rief: „Hab' ich's nicht gedacht! Krag hat geſiegt. Barra und ſeine Bande iſt gefaßt.“ Das Telegramm von Langeſund ging nun von Hand zu Hand und wurde mit ebenſo großem Intereſſe wie Aufmerkſamkeit geleſen. „Hier angekommen. Barra und ſeine Mitſchuldigen gefaßt. Das Gold gerettet. Wir unterwegs Chriſtianjia. Erwartet uns Kaiſerbrücke. Krag.“ Und nun wich der Chef des Sicherheitsbureaus von aller her⸗ gebrachten Regel ab und ſtellte ſich ſelbſt an die Spitze ſeines Per⸗ ſonals, um an einem der nächſten Abende eine feſtliche Peranſtal⸗ tung für Krag abzuhalten. In Wahrheit, er verdiente es, und alle konnten auch aus ſeinem intereſſanten Bericht, wie er dieſe ſchwie⸗ rige Affäre gelöſt hatte, lernen. Vielleicht auch di⸗ zwei„berühm⸗ ten“ franzöſiſchen Detektive, wenn ſie herkamen. Man konnte ihnen ſa einen Dolmetſcher ſpendieren, lachte der Chef und rieb ſich die Hände. Niemand konnte ſich erinnern, ihn ſo veronügt geſehen zu haben, wie an dieſem Morgen, Und er hatte allen Grund, ſich oben⸗ auf zu fühlen. Der Direktor der Bank, an der der Diebſtahl begangen worden war. hatte einen tüchtigen Morgenſchrecken gehabt. Schon um drei Uhr nachts wurde der Präſident der Direktion geweckt und bekam von der Pollzei die Mitteilung von Barras Raub des Eiſenbahnwagens und ſeines Goldinhaltes. Er konnte vor⸗ ſäufig nichts anderes in der Sache tum, ols ſchon von ſeiten der Polizei geſchehen war. Doch gleich am nächſten Morgen rief er die übrigen Direktionsmitglieder der Bank zu einer außerordentlichen Sitzung zuſammen. Er berichtete über die näheren Umſtände des Raubes, die ungewöhnliche Höhe des Betrages und konſtatierte, daß die Stellung der Bank ernſtlich erſchüttert war, wenn es dazu kam, daß ſie dieſen ganz unvorhergeſehenen Verluſt tragen mußte. Die Direktion beſchloß, beiſammenzubleiben und nähere Nach⸗ richten der Polizei abzuwarten, bevor ein weiterer Schritt unter⸗ nommen wurde. Und endlich erreichte ſie auch die Nachricht von Krags geglückter Expedition. ö Die Bank war gerettet! Am Nachmittag traf Krag mit ſeinem Fang in Chriſtiania ein. An der Brücke wurde er, außer von dem EChef des Sicherheits⸗ bureaus an der Spitze zahlreicher Poliziſten, auch noch von einem Legationsrat der franzöſiſchen Geſandtſchaft der Hauptſtadt erwartet. Der Chef teilte Asbjörn Krag mit, daß die Verhandlungen über Ingenieur Barra ſich im Laufe des Tages mit raſender Schnellig⸗ keit entwickelt hatten und zu einer ausſchließlich diplomatiſchen Affäre geworden waren. Es war nun nichts anderes zu tun, alz ihn auszuliefern, ſowie die franzöſiſchen Detektive eintrafen, um ihn nach ſeinem alten Schauplatz zurückzubringen. Der franzöſiſche Legationsſekretär hatte noch ein Geſpräch unter vier Augen mit Krag, wobei es ſich für ihn darum handelte, zu erfahren, ob Barra vielleicht etwaige Geheimniſſe dazu benützt hatte, Krag zu überreden. Krag gab eine genaue Darſtellung von allem was Barra geſagt und getan hatte, und der Diplomat ſtieß einen Seufzer der Erleich⸗ terung aus, ſeine Staatsgeheimniſſe unverſehrt zu wiſſen. Einige Abende ſpäter wurde der Rotbärtige unter ſorgſamet Bewachung der franzöſiſchen Detektive zu dem Zug gebracht. Sie nahmen ein ganzes Coupe für ſich allein. Auch Asbjörn Krag war auf dem Perron zugegen. Als der Zug eben aus der Halle fuhr, lehnte ſich Ingenieur Barra zum Coupefenſter hinaus und ſagte mit ſeinem unergründlichen Lächeln zu Krag: „Der Mann im Monde wünſcht Sie in einer ſchönen Nacht wiederzuſehen, Herr Detektiv.“ 5 Zwei Monate ſpäter erfuhr Krag, daß Ingenieur Barra wegen Mordes und Betruges zur lebenslänglichen Deportatſon auf die Teufelsinſel verurteilt worden war. Wie lange dieſe Lebenslänglichkeit wohl dauern wird? dacht Krag bei ſich ſelbſt. Bei derſelben Gelegenheit bekam Krag ſenes Kreuz der Ehren; legion. das er gerne bei feierlichen Anläſſen trägt, ſo wie eg auf der Straße bis vor kurzem einen Mann gab, der Krog mit aus⸗ erleſener Höflichkeit und Aufmerkſamkeft zu grüßen pflegte. Das war der ſeßt verſetzte franzöſiſche Divlomak, der in 2. bſörn Krags Perſon Reſpekt vor der norwegiſchen Detektivpoliz bekommen hotte. t nicht glauben, daß die Beſetzung, die ohne Schwie⸗ Montag, den 24. De. er 1923 Mannheimer General⸗Anzeiger(Mittug⸗Ausgabe) 3. Sein, Nr 592 ——— Die vereinigten Staaten von Frankreich und Deutſchland Von General Percin-Paris, Generalinſpekteur der franzöſiſchen Artillerie a. D. Es— auffällig erſcheinen, daß wir einem franzö⸗ ſiſchen General zu Ausführungen das Wort erteilen, die er unſerem Pariſer Mitarbeiter gegenüber gemacht hat. Während wir ſonſt aus Frankreich, abgeſehen von den Stim⸗ men der einflußloſen Sozialiſten und Kommunſſten, nur Stimmen des Haſſes zu hören bekommen, ergreift hier ein bekannter franzöſiſcher Militüär das Wort für ein enges Zu⸗ ſa ſogar für ein Bündnis zwiſchen Deutſch⸗ land Frankreich. General Perein iſt der bekannteſte Artillertegeneral Frankreichs und deshalb beſonders hoch an⸗ geſehen. weil er der Schöpfer der modernen Feldartillerſe in Frankreich geweſen iſt. Erſt kürzlich hat in einer deutſchen militäriſchen Fachzeitſchrift für Artſſlerieweſen eine Wüle⸗ digung Pereins geſtanden, in der u. a. betont wurde, daß das 75 mm⸗Geſchüz, das im Kriege eine ſo große Rolle— leider in vielen Fällen ausſchlaggebend— gegen unſere Ar⸗ tillerie geſpielt hat, und ſeine Einführung dem General Per⸗ ein zu danken iſt. Uebrigens hat Percin ſchon als ganz junger Offizier am Kriege 1870/71 teilgenommen. Es braucht nicht beſonders betont zu werden, daß wir vieles mit anderen Augen anſehen, auch uns nicht immer zu den Rückichtüſt bekennen können, die Perein ziehk. Aber als Zeitdokument, das auch an gewiſſe letzte Fragen der Weltpolitik rührt, iſt es beachtlich und leſenswert. Schriftleitung. Seit vier Jahren verfechte ich in den franzöſiſchen Zeitungen die Nutzloſigkeit der Wacht am Rhein und die Notwendigkeit einer en Annäherung. Hier einige Auszüge aus einem Artikel, den ich üder dieſen Gegenſtand am 20. März 1020 im „Le Progres civique“ erſcheinen ließ: Man weiß, daß die Deutſchen zur Zeit ſieben Millionen Reſervetruppen oder ausgebildeſe Laudſturmleuſe haben, die auß einem Kriege kommen, die bereit ſind, auf das erſte Signal hin wieder ins—5 ziehen und die mit den notwendigen Chargen ein Nient den ugriffsinſtrument ſind. Man müßte ünſede Nachbarn ſehr ſchlecht kennen, wenn man nicht glauben wollte, daß vom 052 Tage nach dem Waffenſtillſtand an es nicht ihre erſte Sorge geweſen wäre, die—M dieſer ſieben Millionen Menſchen in ſeſe Einheiten vorzubereſten, eine einfache Bürdarbeft, die man in Angriff nehmen konnte, ohne daß das geringſte davon bekannt wurbe. Der franzöſiſche Generalſtab glaubt nicht an das Volk in Waffen. Er beunruhigt ſich nur über das kleine ſtehende Heer, deſſen Aufrecht⸗ erhaltung durch den Friedensvertrag geſtattet wurde. Wenn er unſere Streitkräfte mit jenen der Deutſchen vergleicht, ſo zählt er nicht die Susgeblldeten Neſervelente auf jeder Seite, ſondern nur die in den Kaſernen befindlichen Soldaten. Er glaubt uns in Sicherheit dank den 200 000„die wir am Rhein Anterhalten. Das Oktupationsheer guf dem linken Rheinufer ſchützt uns nicht mehr vor elnem 8 51 Angrtff, als die Wachen, die man ehemals vor die Wohnungen des——— des Biſchofs oder des Heerführers legte und die dieſe hohen Würdenkriiger auch nicht vor einem Angriff der Menge bewahrten Wenn die Deutſchen uns angrelfen wollten, würden ſie mit unſerer Deckung kurzen Prozeß machen.(Andore franzöſiſche Generäle haben dieſelbe Anſicht geäußert.) Die Wacht am Rhein demütigt Deutſchland, ohne uns dot einem deutſchen Angriff zu ügzen. Sie koſtet uns große Summen. Sie muß a Wiche N5 e hervorrufen. Sie ſetzt uns einer Schlappe aus. Es wäre beſſer, freiwillig aus den rheiniſchen Provinzen herauszugehen, als uns heraus⸗ werfen zu laſſen. Dann hätten wir wenigſtens ne große Geſte gemacht.“ Drei Monate ſpäter, am 5. Juni 1920, ſchrieb ich in dem gleichen Blatte: „Frankreich gleicht einem Gläubiger der die Gerichtsbienerſpeſen von einem inſoſpenten Gläubiger eintreibt. Wenn wir Deutſchland helfen, wieder hoch zu kommen, würden wir unſere zerſtörten Geblete raſcher wieber aufhauen, als indem wir unſere Rächbarn unter der fort⸗ geſetzten Drohunz einer bewaffneten Intervention halten.“ Meine Vorausſagungen find eingetroffen. Die Wacht am Rhein faſt die geſamten ahlungen Deutſchlands ver⸗ r Wir haben eannt keren Fortſchrikte ſeit vier Jahren da unfere Na n ihre gemacht, umſoweniger, militäriſchen Vorbereitungen vollendel haben. Am 27. Oktober 1921 ſagte der ehemalige Chef der franzöſtſchen Regierung, Briand, im Senat: 17 „Deutſchland hat ſieben Millionen ausgebilbete Reſerbiſten, die für altdſche Virzeden beſtimmt ſind, die mlt ihren milttätiſchen Aus⸗ rüftungsgegenſtänden perſehen ſind und die maß morgen bereits mobt⸗ liſteren kann. Deutſchland deſitzt außerdem die Pläne und das Matertaf, um Geſchütze, und Gewehre herzuſtellen. Laſſen Sie wäßtend einer Verfode diplomakiſcher Spannung, die man mit Abſicht verlängert, alle Fabriten ſich daran machen, Kriegematertal herzuſtellen, daun bat Deutſchland wieder eine neue Rüſtung. Endlich kann Deutſch⸗ land Kriegsmatertal in den fremben Ländern kaufon, die es ohne Rück⸗ ſicht auf uns und unſere Kontrolle berſtellt.“ Auf der Manſgl des Botſchafterrates November hat Marſcha — unumgänglich notwendigen Materkals für einen mill⸗ täriſchen Angriff zuſanmengebracht hätte. Man kann nicht offener den FFehlſchlag unferer Wacht em Rhein und des Friedensvertroges von Verſaflles erklären. im vergangenen Foch erklärt, daß die Deutſchen berells 80 Ich weiß nicht, ob die Deutſchen uns angreifen wollen; aber wenn ſie es wollten, wären ſie in der Lage, es zu tun. Was man erreichen muß, iſt, daß ſie es nicht wollen. Man muß auf jede Politik verzichten, die dazu angetan iſt, den Geiſt der Rache, der im Augenblick des Waffenſtillſtandes tot war, wieder zu erwecken. In einem Auffſatz, den der große Hiſtoriker Laviſſe unter dem Titel„Vorſichtsmaßregeln“ gegen England“ in der„Rebue de Paris“ am 1. Januar 1900 veröffenſlichte, heißt es: „Das deutſche und das franzöſiſche Volk ſind zwei große Völker, deren ſo verſchiedener Geiſt dazu angetan ſcheint, ſich gegenſeitig zu ergänzen und die Menſchheit fhren weltlichen und geiſtigen Zieken entgegenzuführen.“ So war bereits vor 24 Jahren Laviſſe der Anſicht, daß es beſſer wäre, der Freund der Deutſchen als der der Eng⸗ kländer zu ſein. Ddie Freundſchaft der Engländer iſt uns in der Tat ſehr teuer zu ſtehen gekommen. Der Rapport, den der Generallſſimus Michel am 10. Februar 1911 an den franzöſiſchen Kriegsminiſter richtete, beginnt wie folgt: „Der Intereſſenkonflikt, der zwiſchen Deutſchland und Frankreich begonnen bat, werd ſeden Tag größer und kann uns jeden Augenblick in einen Krieg verwickeln, der ſich guf einen großen Teil der europäiſchen Mächte ausdehnen müßte.“ Es iſt nicht zweifelhaft, daß die Urſache des Krieges in dem wirtſchaftlichen Wettſtreit zwiſchen Deutſchland und Eng⸗ land liegt. Das iſt offen eingeſtanden worden in einem Artikel der engliſchen Repue„The Engeneer vom 25. September 1914, in dem es heißt: „Das beſte Mittel, ſich der deutſchen Induſtriellen⸗Konkurrenz zu entledigen, wäre, daß durch einen franzöſiſch⸗engliſchen Einmarſch in Deutſchland vollkommen bewußt die Zerſtörung aller wichtigen FFabdrik⸗ anlagen ſowie ihrer Maſchinen bewerkſtelligt würde.“ Aus dieſem Grunde entſtand in Deutſchland der Ruf„Gott ſtraſe England“ und nicht„Gott ſtrafe Franfreſch“. Hypnotſſtert durch den an ſich lobenswerten Wunſch, Elſaß⸗Loſhringen wioder zu ge⸗ winnen, hat ſich Frankreich in den Konflikt hineln⸗ ztehen laſſen. Den Deutſchen iſt ebenſo mitgeſpielt worden wie uns. Deutſch⸗ land hätte, wie Poincare ſchrieb, als er noch ein einſacher Journaliſt war, niemals den Krieg an Frankreich erklärt, wenn es vorher ge⸗ wußt hätte, daß England im Falle einer Verletzung der belgiſchen Neutralität intervenieren würde Als ſie aufgefordert wurde, ihre Intervention anzukündigen, hat ſich die engliſche Regierung in Schweigen gehülll. In der Vorausſicht eines langen Krieges haben die 185 Dienſtſtellen, die in Frankreich eingerichtet wurden, ſofort Mietsvertrüge auf drei Jahre abgeſchloſſen. JIch bin derſelben Anſicht, die VLaviſſe vor 24 Jahren äußerte. Da der Deutſche und der Engländer dazu beſtimmt ſind, ewilge Rivolen zu bleiben, und da wir zwiſchen dem einen und dem anderen wählen müſſen, wähle lchden Deutſchen, nämlich den von den beiden, deſſen„Geiſt unſern Geiſt ergänzt, was die Meſiſchhelß ihrem letzten Ziele zuführen wlrd.“ Was auch die Chauvintſten ſagen mögen: das deutſche und das franzöſiſche Volk hoſſen einander nicht; nur bel den Regierenden wület der Haß, bel denen, die andere Leute ſich ſchlagen laſſen, bei denen, die ſich nicht ſelbſt ſchlagen müſſen. Im„Journal du peuple“ vom 12. November 1922 habe ich zahlreſche Beiſpiele gegeben, wie des letzten Krieges gerſtue Solßaten ohne Wiſſen der Offlziere oder trotz ihres Widerſtandes mit den deutſchen Soldaten fraterni⸗ ſtert haben. In dem gleichen Blatte habe ſch unter dem Nitel„Die fran⸗ abſiſch⸗deutſche Annzherung“ am 5. Juni 1922 geſchrieben „Beide Bßlker würden durch eine Annüherung gewinnen. Ahre Union würde in Europa ſene ſittliche Kraft ſchaffen, die un⸗ umgänglich notwendig iſt zur Erhaltung des Frledens“ Aber heute genügt mir die Annäherung mcht mehr. Was ich verlänge, iſt ein enges Bündnis der zwel Völker, iſt das Vergeſſen ihrer einander gegenfeitig zugeftügten Leiden, iſt die belderſeitig nach gleichen Regeln aufgeſtellte Teilung der mill⸗ täriſchon Ausgaben, iſt die Zuſammenarbeit bet der Wieder⸗ herſtellung unſerer Ruſnen, ſſt die Abſchaffung aller Päſſe und Zollabgaben zwiſchen den beiden Lündern, was nicht nur den Warenaustauſch, ſondern auch die Reiſen und die gegenſeitigen Hekraten erhöhen müßte, die Unterpfänder einer endgültigen Ver⸗ föhnung zwiſchen den beiden Völkern. Frankreich und Deutſchland ſind ſtark genug, um ihre Un⸗ Abhüngigkelt zuy ſichern. Dis deutſche und die franzöſiſche Armee ſind die erſten Heere der Welt. Ihre Berelnlgung würde einen milltäriſchen Machthblock darſtellen, der bie Koalitionen aller übrlgen europäiſchen Mächte in Schach halten wülrde. 9¹ Ich habe dieſen Gedanken nicht bloß in dem Artikel des„Jour⸗ Ral du peuple“ vom Jahre 1922 und ganz kürzlich in der„Ere Noupelle“ vom 6. Dezember 1023 ausgedrückt, ſondern auch noch in zahlreichen Privatbriefen an deufſche Generäle, mit denen ich in Briefwechſel ſtehe. Die Vereinigung der beiden Heere und die Zuſammenarbelt der beiden Völter würde mehr ſur die Errichtung des Weltfriedens und Donners⸗ Die nächſte Ausgabe unſerer Jeitung erſa kag Mitiag zur gewohnten Stunde. Der Verlag. An unſere Leſer! Der Bezugspreis für die Woche vom 27. Dezember 1923 bis 2. Januar 1924 betrügt eine Biſſſon. Wir bitten unſere Bezieher, den Bezugspreis der Trä⸗ gerin beim erſten Vorzeigen der Quittung in bar auszu⸗ händigen; Schecks und auswärtiges Notgeld können nicht in Zahlung genommen werden. Der Verlag. E 0 die Wiederherſtellung unſerer zerſtörten Gebiete tun, als die Wacht am Rhein und die Zahlung der im Friedensvertrag von Verſailles vorgeſehenen Entſchädigungen. Bevor man an die Gründung der Vereinigten Staaten von Europa geht, was lange und zahlreiche Vorberentungen notwendig macht, kann man die Vereſnigten Slag⸗ ten von Frankreich und Deutſchland organiſteren. dr. Schacht zum Reichsbankpräſidenten arnannt Der Reichspräſident hat entſprechend dem Vorſchlag des Reichsrats den Währungskommiſſar und bisherigen Vankdirektor Dr. Schacht zum Reichsbankprüſidenten ernannt. Dr. Schacht be⸗ hält ſeine Stellung als Reichswährungskommiſſar bei. Die Arbeitszeit im mittel eutſchen Bergbau Berlin, 24. Dez.(Von unſ. Berl. Büro). Zur Regelung der Arbeitszeitfrage für den mitteldeutſchen Braun⸗ kohlenbergbau war, da die Tarifparteien ſich nicht einigen konnten, vom Reichsarbeitsminiſterium ein Schlichtungsausſchuß eingeſetzt worden. wonach zur Verbilligung der Braunkohlenerzeugung, zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe und zur Steigerung der Ver⸗ dienſte der Arbelter Mehrarbeit geleiſtet werden ſoll. Inzwiſchen ſoll die reine Arbeitszeit unter Tage 8 Stunden, in den Randrepie⸗ ren über Tage 10 Stunden betragen. Es ſind einige Erleichte⸗ rungen vorgeſehen. Die Zeitlöhne ſollen im Hinblick auf die zu er⸗ wartende Steigerung der Arbeitsleiſtungen um ein Achtel bis zwel Achtel erhöht werden. Dieſes Mehrarbeitsabkommen und der allge⸗ meine Manteltarif ſollen nur gemeinſam und zum gleichen Zeitpunkt kündbar ſein. Da die Gewerkſchaften die Stellung von Beiſißern ablehnten, hat der Schlichtungsausſchuß zwei Bergarpeiter als Bei⸗ ſitzer der Arbeitnehmerſeite herangezogen. Rommuniſtiſche Denunziatſon bei den Franzoſen Der„Köin. Ztg.“ wird aus Remſcheid gemeldet. Nach⸗ dem vor 5 Zeit von der kommuniſtiſchen Fraktion des Stabt⸗ verördnetenkollegtums an die Stadtverwaltung die Aufrage geſtellt worden war, oh die Remſchelder Schupo über heſonders große Waffenlager verfüge, und die Antwort völlig ver⸗ neinend IIAr wär, erfolgte am Samstag früh 5 Uhr auf eine kommuniſtiſche Denunziation hin eine Unterſuchung durch zwei franzöfiſche Kompagnien kriegsmäßig bewaff⸗ neter Infanterte. Der Oberbürgermeiſter, der Beſatzungs⸗ dezernent und die Kommandierende der Schupo wurden um 5 Uhr morgens und zum Verhör ins Rathaus beſtellt. Trotzdem alle Stellen verſſcherten, daß überplanmäßige Bewaffnung nicht vorhanden ſei, erfolgte auf beſonderen militäriſchen Befehl hin um 10 Uhr vormittags eine Durchſuchung des in der Nähe des Schupo⸗ quartiers befindlichen Bismarckturms, wo ſich angeblich große Waf⸗ fenmen befinden ſollten. Die Unterſuchung verlief völlig er⸗ gebnlslos. Wähtend der Durchſuchung mußte der Beſoßungs⸗ dezernent als Geiſel auf der franzöfiſchen che bleiben. Auf dem Schupoquartier war auch eine beſondere Abordnung der Franzoſen zut Feſtſtellung des Sachverhalts erſchienen. 255 Geheimtat Witting e Berlin. 24 Dez.(Von unferm Verliner Bitro.) Seheimtat Wittina, der ſrübere Oberbürgermeiſter von Poſen, iſt geſtern geſtorben. Witting. der Bruder Maxlmilian Hardens, gehörte in der Zeit vor dem Krieg zu dem Kreiſe Wilhelms H. Er wurde kurz vor Aushruch des Krieges Aufſichtsrat der Berliner Na⸗ tionalbank. Er trat dann, nachdem er in den Kämpfen im Weften einen Sohn perloren hatte, in der vazifiſtiſchen Bewegung hervot und ſpielte eine Rolle in den Kämpfen gegen die Wiederkehr des monar⸗ chiſtiſchen Soſtems. Im Jahre 1920 verlor er durch eine bis heute unaufgelzärte Schießaffafre ſeinen Schwiegerſohn den Kapitänkeut⸗ nont v. Paaſche. „ Daß grkechiſche Königspaar in Dukareſt. Der Köufg und die Köntgin von Griechenland ſind nach kurzem Aufenthalt in Kon⸗ ſtanga in Bukareſt eingetroffen. Sie wurden am Bahnhof vom Könſg und von Vertretern der Regierung empfangen. Unfall des Zeppelinluftſchiffes„Dizmulden“. Der an Franuk⸗ reich abgelieferte Zeppelin„Dißmaiden“, der am Samstag eine Reiſe nach Tunis unternommen hat, iſt im Sturm ſchwor beſchävigt worden. Uns iſt geboren ein Kindelein. Iſt klarer als die Sonne. Das ſoll der Welt ein Heiland ſein. Dazu der Engel Wonne. (Altes Weihnachtslied) Rm Weihnachtsabend Von Anna Eſſig⸗Roſenow(Berlin? Weihnachten ſtand vor der Tülr. Frau Margret war heim Großrelnemachen. Die alie Seiferien half ſhr kabei kräßtig ſchrubbern und ſcheuerg. Ihr„Männe“ war '0 r und oft auf Reſſen. Aber Weihnachten kum Maſchineningenleur er zurlück inen beiden Kindern. De Fenſterſchelden, der Garbinen, Teppiche und Möbel. bis über Neufahr bet ſeinem Weihlein und Deswegen alſo auch der Hauspuß, der Die ganze Wohnung war auf den Kopf geſtellt. Und mitten la dieſe Wirk⸗ ſchaf binen Nn i noch das Kuchenbacken. Einen prüchelgen Stollen mußte man ſchon zu Weihnachten guf dem Tiſche haben, wenn er auch—5 unerſchwinglich war. Eine Gans konnte maa ſeech nich mehr leiſten, aber eſnen Kuchen— ohne den konnte man ſch doc eln Weſhnachtsfeſt überhaupt nicht denlen. Es wurde ehen an Seife und Brotaufſteich geſpart, ober Stollen und Lebkuchen mußten ſein. 100 b welabe u e o ſtand denn nun Flau Margret und khetete milt ſtramman, 095 gutrlechenden und wohlſchmecenden KAuchenteig und ſchlleßlich war der Kuchen braun und knuſprig geraten und roch nach Zucker und Zimt. Der Weihnachtsabend nahte. mit dem Fünfuhrzug bon der Reſſe, und um ſcherung, Der Baum ſtrahlte in vallem Glanze. Frau Margret verſtand es, eine wundervolle Dekoratlon aufzubauen. Glückſtrahlend nahm ſie das Glöckchen, das in felnen Tönen— wel ne kleine Mäbchen traten an der Han 0 Es — 1 1 Nacht, hellige Nachte rauſchte es durch den Raum, geſungen von zwel Kindern und zwel ſich Liebenden— Nachdem das Lied verklungen, welcher Jubel herrſchte dann!— Frau 5 führte ihren Gatten glüͤcklich lächelnd an den Platz, Geſchenke ausgebreltet hatle. Poller Freude ee lange, inbrünſtig. Sie verſtanden ſich ganz „Männe! kam, wie verſprochan, ſochs Uhr war die Be⸗ und innlgem Gllick umarmte er ſie und küßßze ſte Glickſelig tauchten ihre Blicke ineinander. und waren ein Herz und eine Seele. Nun zog„Männe“ eln kleines Etul hervor und klapple es auf. Eln wunderbarer Brillantring funkelte darin. Er hielt ihn ihr vor die Augen. Ihr Herg klopfte, Ddas war„ihr“ Wunſch 70 lange geweſen. Nun war er in Erfünlung. Männe zog den Ring hervor und ſteckte Ihn ihe an. Ein Schrei des Entſetzens:„Wo haſt Du Deſnen Trauring!“ en- e und beſah ihre leere Hand.„Ich hatte ihn ja noch geſtern!“ äußerte ſie kleinlaut.„Ach, 15 werde ihn belm 0 abgelegt haben. Einen Augenblick,“ Sie rannte in ihr Schlaf⸗ gemach. Aber da lag er nirgends. Tränenuberfüllt kam ſie wleder Wen e⸗de da!“ „Männe“ fing an zu ſchimpfen, zu toben. die Kinder zogen ſich ängftlich mit ihren Spielſachen in eine Ecke zurhd. Er bezich⸗ ligte ſie der Untreue. Nur deswegen ſtecke man dle Ringe ſort, um ſrelen Lauf zu kaben Hätte er das gewuße, ſo wäre er nicht hehngekommen. Wie hätte er ſich auf den Weihnachtsabend geſreut. Frau Margret beleuerte hoch und helllg, daß ſie noch nie auf Abwegen gegangen ſei, wenn er auch monglelang draußen in der Welt geweſen ſel. Aber ſie habe beſtimmt den Ring noch geſtern ehabt. Weinend zog ſie ſich in die Erkerniſche zurlick, wo ſie ſech ih. einem Seſſel nieberlleß und hinter dem im Maktlicht brennenden Ehriſtbaum nachdachte, wo der Ring geblfeben ſein könnte, Sollte ihn die alte Sefferten hathen, dle alle treue Haul? das waren ihre 1 „„Männe“, der Vater der Kinder, beſchäftigte ſich nun mlt dieſen. Die Freude wollte ſo recht nicht aufkommen. Sie zelgten 155—— die Mutter. A aufgebaut und drückten ar nd. Dann aßen zufammen Mandeln un 5 14 ee 2255 lich biß der Vater auf ethsas Hartes„Nanu, Kerns ſtakt Mandeln, ſchlocht ſortiertl“ brummte er vor ſich hn. Wae war er mit einem Glücksgefüttl nach Haufe geeilt nach dreiwöchigen Tren⸗ — War das ein Wlederſehen! Er nahm das Harto aus dem Ihr Ring! Margret“ klef er leiſe, ſchüchtern, und nalte ſich der welnon⸗ den Frau.“ Seinen Kopf legte er in ihren Schoß unnd bar knſefällig zun Berzeihung, daß er ſy heſilg geweſen ſeſ. Während er dos Ringelein zurtick an die weiße Hand ſteckte, erzahlte er ihr, wo er es gefunden. Sie fand keſne Worte. Schon längft hatte ſie gemerkt, daß die monatelange Sehnfucht nach ihm an ihr zehrte. Dann gingen ſie Belde Hand in Hand, zum Gabentiſch zurück. Der kleine Brillant ſtrahlte ein wunderbar leuchtendes Feuer aus. Grün und blau und vlolett funkelte es im Kerzenſcheln, als er nun neben dem Trauringleſn prangte. In ſüßer Eintracht ſtockten ſie Beide zuſammen und für Frau Margret und ihrem„Männe“ wurde es noch ein ſeliger Weihnachtsabend. erwünſchte F 7 Der Neuaufbau des Nationaltheaters Der Betrlebsrat des Mannheimer Natfongk⸗ theaters hat folgendes Schreiben an die Theaterkommiſſſon der Stadt Mannheim gerichtet: Der Vetriebsrat des Nationalthegers Mannheim geſtattet ſich, der perehrl. Thegterkommiſſion zu unterbreiten und erſucht um gefl. Stellun me und Rückäußerung. Die Stadt leiſtet zum Theaterbetrieb ab 1. Sepiomebr 1924 keinerlei mehr. Der Theaterbetrieb iſt von dleſem Zell⸗ unkt ab alſo auf ſich ſelbſt angewieſen. Nach genauen Glalauf⸗ tellungen der Theaterleitung, nachgeprüft von der Thealerkommif⸗ lon, iſt die Selbſterhaltung des Belrlebes wohl müglich. Um aber n Fortbeſtand des Theaters ſchon heute zu ſichern, wurde die Bür⸗ gerſchaft dun Ahſchluß der nächſtfährigen»Abonnements aufge⸗ rufen und ein Garantlefond gebildet. Die zum Fortbeſtand des Theaters Abonnentenzahl iſt erreicht. Woniger glinſtig ſteht es mit der Zeſchnung ded Garantlefonds. Doch tolr hegen Hoſſeun auch dieſe vom Stadtrat gewünſchte Sſcherſtellung die geſorderſe Höhe erreichen wird. Man darf alſo wohl behaupten; der Fortbe⸗ pe unſeres altehrwürdigen Kunſttempels iſt für ein weſteres Jahr geſichert. Wir glauben aber nicht, daß ſleh die politiſchen und wirtſchaft lichen Verhältniſſe in abſehbarer Zelt derarlig ganti umwandeln werden, daß der Theoterbetrieb im übernächſten Jahr ohne be⸗ ſonderen Vorſichtsmaßnahmen weitergeführt werden kann Wieber werden wir um Abonnenten und Garantiezeichnungen werben müſſen. Um dieſem Zwange zu entgehen, der für jedes einzelne Mitglied beſchämend und erniedrigend iſt, ſchlagen wir der verehrl. ein— 275* nach unſerer, durch reifliche berlegu onnenen Anſi m Stande iſt, trieb —1 eee e iſt, den Theaterbetrieb eil der Zuſchauerraum unſereg Nationaltheaterg zu kleig können wir niemals— trotz angeſtrengteſter Arbeſt— gaben mit den Einnahmen ins Gleichgewicht bringen. Das beſten⸗ dige Erhöhen der Eintrittspreiſe kann keinen Wandel ſchaffen Viele unſeror bisherlgen Theaterbeſucher, darunter der größte Tel unſerer Jugend, ſind ins Kino abgewandert. Dleſe dem Thegzer zurückzugewinnen 10 25e n Elntrlttspreiſe und ihnon heaterkoſt anzuelfern, ſollte eine erſtrebens⸗ ————— 81— 2 4—418— 1— allen Schichten der Be⸗ 9 N +* 8* zugängſch iſt n ſeinen Zweck, wenn es auch allen Durch Erhöhung der Vorſtellungszahl laſſen ft Mehreinnahmen auch nicht erziolen. Nur 35 grohge Plan könnte dem Theater Rettung bringen, ein Plan, der in an⸗ deren Städten in ähnlicher Weiſe zum Erfolg geführt hat. Nicht Dieſer hat jetzt einen Schiedsſpruch gefällt, a