—— Sricheint wöchenti. ma Segugspreiſe: Frei Haus monakl. 170 M. — in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt 1,70., durch die Po U. 80 3 t 1,70 M 1 42 Pr Beſtellgeid Abholſtelen Waldhoſſtr 12 Kronprinzenſtr 42. Gchwet · E Str 4 Meerfeldſtr 13. Ne Fiſcherſtt 1. Pe Hauptſtr 55. W Oppauer Str. 8. reiburger Str! Abbeſtell müſſen bis ſpäteſt 25 für ben ſolgend Monat erfolgen eue Mannheimer Mannheimer Neues Tageblatt Eimzelpreis 10 Pf. Dienstag, 2. Februar 1943 Belde 3 (Funkmeldung der NMz3Z.) + Aus dem Führerhauptquartier, 2. Febrnar. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ kannt: In Stalingrad ſetzte der Gegner nach ſtärkſter Artillerievorbereitung mit weit über⸗ legenen Kräften gegen die letzte Baſtion de⸗ Verteidiger, das Traktorenwerk, zum Angriff au. In der Nacht gelang es ihm, nachdem un⸗ ſexe heldenhaft kämpfenden Truppen ihre Mu⸗ nition nahezu verſchoſſen hatten, an mehreren Stellen einzubrechen und den bis dahin zuſam⸗ menhängenden Verteidigungsring des 11. Ar⸗ meekorps aufzuſprengen. Generalieldmarschall Paulus, der Verteidiger der Südgruppe von Stalingrad, die der bolſchewiſtiſchen Uebermacht nunmehr erlegen iſt. Vom Kaukaſus bis zum mittleren Don und am Ladogaſee ſtehen unſere Armeen in ſchwe⸗ ren Abwehrkämpfen, deren Härte an einzelnen Abſchnitten noch zugenommen hat. Auf dem Südflügel der Oſtfront wurden Verſuche des Feindes, die planmäßigen Marſch⸗ bewegungen der deutſchen und verbündeten Truppen zu ſtören, abgewehrt. An der Donez⸗Frout und im Ra um von Woroneſch griff der Feind weiter mit neu herangeführten ſtarken Kräften an. Ver⸗ ſuche, unſere Front durch Ueberflügelung und Umfaſſung einzudrücken, ſcheiterten unter hohen Verluſten. Die Kämpfe dauern noch an. Starke Kampf⸗, Sturzkampf⸗ und Schlacht⸗ fliegerverbände grifſen an den Schwerpunkten der erbitterten Kämpfe die feindlichen Truppen⸗ maſſierungen, Stellungen und Kolonnen au. Sie fügten dem Feinde ſchwerſte Verluſte au Menſchen, Fahrzengen und Waffen zu. In den Bergen Tuneſiens hatten eigene Augriffe, wirkſam unterſtützt von Sturzkampf⸗ Fugzengen, vollen Erfolg. W 8 * 8 3 —— 55. Verlag, Schriſtleitung und Hauptgeſchältsſtels B 1,—6. Hernſprecher. Sammel⸗Mummer 249 51 Drahtanſchrift: Voſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Rummer 17⁸ 90— nbdhampl bas Eichenlaub für Seneralleutnant Nodenburg dnb. Aus dem Führerhauptauartier, 1. Febr. Der Führer verlieh das Eichenlaub zum Ritter⸗ kreuz des Eiſernen Kreuzes am 31. Januar 1943 dem Generalleutnant Karl Rodenburg, Komman⸗ 9 —3 Remazeit Raunbeim Se Bowietiſcker Aebermacht gelingt der Einbruch ins Stalingrader Trahtorenwerl Schwere abwehrkämpfe an allen Fronten- Feinbliche Umfallungsverſucke geſcheitert deur einer Infanterie⸗Diviſion, und ſandte ihm fol⸗ gendes Telegramm: 3 „In dankbarer Würdigung Ihres heldenhaſten Einſatzes im Kampf für die Zukunft unſeres Volkes verleihe ich Ihnen als 189. Soldaten der deutſchen Wehrmacht das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eiſernen Kreuzes. gez. Adolf Hitler“. oer Duce über die eiserne Kampfentschlossenheit und den unerschütterlichen Siegesglauben Italiens Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Rom, 2. Februar. Im Mittelpunkt der 20⸗Jahrfeier der Miliz, der Elitetruppe der faſchiſtiſchen Kampfverbände, ſtand eine kurze Rede des Duce, der irgendwo in Mittel⸗ italien einer taktiſchen Uebung einiger Bataillone der Miliz beiwohnte. Der Duce, der die Militär⸗ vertreter Deutſchlands und Japans zu ſich auf das Podium gerufen hatte, verwies zunächſt auf die eiſerne, kämpferiſche und entſcheidungsvolle Zeit, in der die Miliz ihren Gedenktag begeht, und in der die Waffengeſetze ſich als das, was ſie ſind, offen⸗ baren.„Niemals ſo wie in dieſem übermenſchlichen und gewaltigen Kriege bewahrheitete es ſich, daß ie⸗ ner entſcheidet, der eine Viertelſtunde länger als der Feind zu widerſtehen weiß und daß es die letzte Schlacht iſt, die den Sieg bringt, 330 erſt im 32. Monat härteſter Kämpfe einen Erſolg ver⸗ zeichnen können. Das italieniſche Volk hat anit echt römiſcher anännlicher Ruhe die Nachricht von der feindlichen Beſetzung Libyens aufgenommen, weil es tief in ſeinem Herzen die unerſchütterliche Ueber⸗ zeugung hat: Unſer Feind hat Da, wo wir waren, da wo unſer Volk kämpfte und blutete, da, wo wir tieſe und unaustilgbare Spuren unſerer Kultur hinterlaſſen haben— dahin werden wir zurückkehren. Unbezwingbar bleibt das Geſetz der phyſiſchen Schwerkraft. das feſt verbunden iſt dem Geſetz der politiſchen Schwerkraft. 50 Millionen Italiener fühlen ſich und werden ſich vom afrikaniſchen Boden angezogen fühlen, weil ſie ſo wie iraend ein anderes Volk und vielleicht noch mehr ein beiliges Recht haben zu leben.“ Der Duce ſchloß mit den Worten: „An dieſem 20. Jahrestag angeſichts des ſinn⸗ loſen Verbrechens von Caſablanca antworten wir zuſammen mit unſeren Kameraden der Achſe und des Dreierpaktes, daß wir niemals locker laſſen werden, ſolange wir fähig ſind, in unſeren Fäuſten eine Waffe zu halten. Ihr werdet auch weiterhin marſchieren und allen ein Vorbild ſein. Ich weiß, daß ihr kein anderes Vorrecht erſtrebt.“ Auch Iapans Front steht eisen „leder Versuch, in die unter lapans Kontrolle stehenden Gebiete einzubrechen, sinnlos“ (Funkmeldung der NMZ.) E Tokio, 2. Februar. „Der Ausgang der Seeſchlacht bei der Rennell⸗ Inſel hat ernent die Sinnloſigkeit des feindlichen Verſuchs gezeigt, in die unter japaniſcher Kon⸗ trolle ſtehenden Gebiete einzubrechen“, erklärte der Sprecher der japaniſchen Regierung. Be⸗ reits eine Woche nach der Konferenz von Caſablanca, die als der„Ausgangspunkt für große Offenſiven“ bezeichnet wurde, ſei den Achſenfeinden im Südpa⸗ zifik die einzig richtige Antwort erteilt worden. Be⸗ merkenswert ſei auch die Tatſache, daß man von ſeindlicher Seite bisher keine weiteren Angaben über den Verlauf und Ausgang dieſer Seeſchlacht gemacht habe. Anſcheinend ſolle das amerikaniſche und eng⸗ liſche Volk wie bei anderen Anläſſen ſolange als möglich über dieſe ſchwere Schlappe im Dunkeln ge⸗ laſſen werden. Zum Ablauf der See⸗ und Luftſchlacht bei den Rennell⸗Inſeln wird von unterrichteter japaniſcher Seite darauf hingewieſen, daß im Gegenſatz zu den vorhergehenden Seegefechten bei Sunga und Savo ſich dieſe fünfte Schlacht ſüdlich von Guadal⸗ canar, alſo auf der feindlichen Nachſchublinie, ab⸗ geſpielt hat. Damit ſcheint eine neue Phaſe ofſenſiver Unter⸗ nehmungen der japaniſchen Flotte bzw. ihrer Marineluftwaſſe in dieſem Raum eingeleitet zu ſein. Das bedeutet, daß die 1 und Bodenorganiſationen in dieſem Teil des Stillen Ozeans eine weſentliche Verſtärkung und Verbeſſe⸗ rung erfahren haben müſſen, wo bisher die zahlen⸗ mäßig überlegene und auf zahlreiche Inſeln und Flugplätze geſtützte nordamerikaniſche Luftwaffe die Luſtherrſchaft für ſich in Anſpruch nahm. churchili in der Türkei (Funkmeldung der N M.) Ankara, 2. Februar. Wie die türkiſche Nachrichtenagentur Agence Anatolie berichtet, hatte Winſton Churchill auf ſeinen Wunſch am 31. Jannar eine Zuſammen⸗ kunft mit dem türkiſchen Staatspräſidenten 9 Inönü in Adana. Es wurden, wie das kommuniqué mitteilt, allgemeine, im Rahmen der türkiſchen Neutralitätspolitik liegende Fra⸗ gen beſprochn. Der Kampf ums Traktorenwernm k unvergleichlicher Tapfekeit setzten Sich unsere Grenadiere gegen zehnache Uebermacht zut Wehr ([Funkmeldung der NM3Z.) + Berlin, 2. Februar. Im Nordteil von Stalingrad hält die Kampfgruppe unter General der Infanterie Strecker immer noch dem wütenden Anſturm der Bolſchewiſten ſtand. Viele dieſer Männer kämpſen ſchon ſeit Monaten im Induſtriegelände, das bis auf ſeine Grundfeſten zerſtört und zertrümmert iſt. Sie kennen alle Schliche des Feindes, ſie kennen aber auch jede Möglichkeit, die das weitläufige Gelände der Traktorenfabrik mit ſeinen verſchütteten und von unzähligen Geſchoſſen zerriſſenen Montage⸗ hallen bietet, um die Bolſchewiſten immer wieder zu treffen. Das Trümmerfeld rings um die Fabrik⸗ anlagen erſchwert dem Feind den Einſatz maſſierter Kräſte. Dennoch hat er eine acht⸗ bis zehn⸗ fache Uebermacht zuſammengezßogen, die teil⸗ weiſe bis auf dreißig Meter an die deutſchen Kampf⸗ ſtellungen herangeſchoben iſt. Die unterirdiſchen Gänge und Räume bieten wohl Schutz vor Artillerie⸗ ſeuer und Bomben, aber die Tag und Nacht geführ⸗ ten Vorſtöße, auch wenn dieſe immer wieder zurück⸗ geſchlagen werden, halten die Nerven der Verteidi⸗ ger in dauernder Spannung. Nur dann und wann Hürfen ſie ſich eine Stunde Schlaf gönnen. wenn für kurze Zeit der Abwehrkampf und das Bergen ver⸗ wundeter Kameraden nicht gerade alle Kräfte er⸗ fordert. Die öſtliche Front, gegenüber dem Wolgaufer, iſt bis jetzt weniger umkämpft, aber auch dort über⸗ wachen Scharfſchützen Granatwerfer und Panzer⸗ abwehrkanonen jede Bewegung im Werk. Die mei⸗ ſten Angriffe kommen von Weſten her, da die zer⸗ ſtörten Siedlungen vor den Fabriken die gedeckte Bereitſtellung der Sturmpanzer möglich machen. Als am 29. Januar die Bolſchewiſten an dieſer Stelle vorſtießen, nahmen unſere Soldaten den Nahkampf gegen die feindlichen Panzer auf, vernichteten zwei von ihnen und zwangen die übrigen zur Umkehr. Hier zerbrachen auch am 30. und 31. Nanuar die ſchweren Angriffe der feindlichen Uebexmacht, trotz ihrer Flammenwerfer, Salvengeſchütze und ſonſtigen ſchweren Waffen, am unerſchütterlichen Trotz unſerer heldenmütigen Kämpfer. Die Schlacht am ladogasee dub.„ 2. Februar. Südlich des Ladogaſees ſtehen unſere Trup⸗ pen ſeit drei Tagen erneut in erbitterten Kämpfen. Am Morgen des 29. Januar trat hier der Feind er⸗ neut mit erheblichen Infanterie⸗ und Panzerkräften zum Angriff an. Schweres, mehrſtündiges Trommel⸗ feuer wollte den Sturm der Infanterie vorbexeiten und zahlreiche Schlachtflieger verſuchten das Feuer der Widerſtandsneſter und Batterien niederzuhalten. Bis zum ſpäten Nachmittag dauerte das wechſelvolle Ringen, aber die Hauptkampflinie blieb feſt in deutſcher Hand. Die vergeblichen Angriffe, dieſes Tages koſteten die Bolſchewiſten 45 vernichtete und über 30 ſchwerbeſchädigte Panzer. Im Brennpunkt dieſer Kämpfe ſtand eine oſtpreußiſche Infanterie⸗ Diviſion, gegen die der Feind allein mit über 60 Pan⸗ zern, darunter zahlreichen mit Flammenwerfer⸗ geräten vordrang. Wenn auch einzelne der Stahl⸗ koloſſe unſere Linie überrollen konnten, ſo hielten doch die Grenadiere in ihrem Graben ſtand und überließen die Vernichtung der durchgebrochenen Panzer den hintex ihnen ſtehenden ſchweren Waffen. In kurzer Zeit Foſſen unſere Artilleriſten aus der erſten Welle 27 Panzer heraus und ſchoſſen ſechs wei⸗ tere außer Gefecht. Gleichzeitig nahmen die Grena⸗ diere ſelbſt fünf Panzer mit Minen und Spreng⸗ ladungen an und machten ſie kampfunfähig. Beim Zerſchlagen der folgenden Panzerwellen, die auch gegen die r⸗Diviſionen vorrollten, wurden weitere dreizehn durch Panzerabwehrkanonen, neun durch Sturmgeſchütze und Flakkampftrupps ſowie ſechs von der Artillerie ausgeſchaltet. Oertliche Einbrüche, die bei dem Maſſenaufgebot des Feindes auf ſchmalem Raum unvermeidbar waren, konnten durch energiſche Gegenſtöße jedes⸗ maal ſofort wieder beſeitigt werden, noch bevor ſich die eingeſickerten Bolſchewiſten, denen Artillerie und Stukas keine Ruhe ließen, richtig feſtſetzen konnten. Auch am 30. und 31. Januar erneuerten die Sowjiets im Abſchnitt dieſer Diviſion ihre wütenden Angriffe. Mehrfach rannte der Feind in Reaimentsſtärke ae⸗ gen unſere Linien an, doch blieb der Anſturm ver⸗ geblich. Lediglich an einer Stelle gelang es zwei Panzern und etwa 150 Bolſchewiſten. in die Gräben einzubrechen. Ein Leutnant und zehn Mann nahmen den Kampf gegen die Uebermacht auf. Sie warfen die Sowiets zurück und ſchnitten den beiden Pan⸗ zern, die ſpäter durch Flakkampftruvps vernichtet; wurden, den Rückweg ab. Auch die anderen an dieſer Front gelana es dem Feind, vorübergehend bis genangriff, der bei Tagesgrauen einſetzte, trieb ihn wieder zurück. Sowjets in ihrer ſeit dem 12. Januar Offenſive ſüdlich des Ladogaſees bisher 397 Panzer verloxen. ſere Flakkanoniere und Jaadſtaffeln 285 bolſche⸗ wiſtiſche Flugzeuge. Entüprechend hoch ſind auch—08 Zahlen der Toten und Verwundeten beim Feind. die Sowiets aber nichts weiter gewinnen können als ein paax ſchmale Streifen ſumpfiger Erde, die ſie ihrem Kampfsiel um nichts näber gebracht baben. iapaniſchen Stützvunkte ſtehenden deutſchen Diviſionen wurden am 31. Januar heſtig angegriffen. Eine von ihnen mußte allein während der Nacht fünf ſtarke Vorſtöße abwehren. Nochmals in die Hauptkampflinie zu gelangen, aber der ſchwere Ge⸗ Zuſammen mit den am 30. Januar und 31. Januar abgeſchoſſenen 36 Panzern haben die lauſenden: Im aleichen Zeitraum vernichteten un⸗ Mit allen dieſen ſchweren Verluſten haben 154. Jahrgang Nummer 32 — ar „Die finnische Tarnung * Mannheim, 2. Februar. In ſeiner Rede im Ehrenſaale des Reichsluftfahrt⸗ miniſteriums hat Reichsmarſchall Göring eine intereſſante Feſtſtellung getroffen, die in der kriegs⸗ geſchichtlichen Betrachtung und Deutung dieſer erre⸗ gendſten Jahre der europäiſchen Geſchichte einmal zweifellos eine beſondere Rolle ſpielen wird. Er hat darauf hingewieſen, daß der erſte ſowjetruſſiſche Feld⸗ zug gegen Finnland„vielleicht die größte Tarnung der Weltgeſchichte geweſen iſt“. In der Tat, man erinnert ſich noch jenes Winter⸗ feldzuges 1939/40, in dem die ſowjetiſchen Armeen, zum erſten Male auf einem wirklichen Kriegsſchau⸗ platz erſcheinend und von allen Nationen Europas mit geſpannteſter Aufmerkſamkeit verfolgt, ſich Nie⸗ derlage über Niederlage holten. Eine abſolute Ver⸗ lotterung der Kampfmoral der Truppen, ein ebenſo abſolutes Verſagen der oberen Führung, eine weit unter dem Mindeſtmaß moderner Kriegsanforderun⸗ gen ſtehende Ausrüſtung: das waren ſo damals die Prädikate, mit denen die Sachverſtändigen Euvopas die ſowjetiſche Armee und ihre kämpferiſchen Leiſtun⸗ gen bedachten. Der Krieg hat damals bekanntlich doch infolge der erdrückenden Uebermacht der Ruſſen und nach Uebernahme des Kommandos durch Timo⸗ ſchenko mit einem Erfolg Moskaus geendet, aber ge⸗ rade dieſer Kommandowechſel hat damals in Europa, und zwar bei Freund und Feind, den Eindruck ver⸗ ſtärkt, daß dieſe ſowjetiſchen Minderleiſtungen„echt“ ſeien und den wirklichen Ausbildungsſtand und Lei⸗ ſtungsſtand der ſowjetiſchen Armee wiedergäben. Dieſer Eindruck war ſo ſtark und ſo lebendig bei al⸗ len Nationen, daß noch bei Beginn des deutſch⸗ſo⸗ wjetiſchen Krieges im Juni 1922 im engliſchen Un⸗ terhaus ein Abgeordneter warnend erklärte, wan dürfe ſich nicht wundern, wenn die Deutſchen in zehn Tagen in Moskau ſtänden Auch in der Meinung des deutſchen Volkes ſetzte ſich begreiflicherweiſe unter dem Eindruck des erſten finniſchen Winterfeldzuges eine Geringſchätzuna der militäriſchen Leiſtungskraft der Sowjets feſt, die es auch den Beginn der großen Auseinanderſetzung im Juni 1941 mit geruhſamer Zuverſicht erleben ließ. Die politiſche und militäriſche Führuna des Reiches allerdings, die die Entwicklung bei unſerem öſtlichen Nachbarn genaueſtens verfolgte, kam in den einein⸗ hälb Jahren, die dem erſten finniſchen Kriege fols ten, ſehr bald zu anberen Schlüſſen. Sie ſah, durch die ſorgfältigſte ſowietiſche Tarnung hindurch, in den weſtlichen Grenzgebieten des Rieſenreiches eine An⸗ häufung von Kriegspotential, die durchaus nicht ver⸗ einbar war mit den erbärmlichen Eindrücken, die der Krieg gegen Finnland vermittelt hatte. Nicht weni⸗ ger als 1000 Flugplätze wurden in kurzer Zeit. in dem von den Sowiets beſetzten Teil Polens geſchaf⸗ fen. Ganze Panzer⸗Armeen, von denen im finniſchen Feldzug nicht eine Spur zu entdecken geweſen war, ſchoben ſich gegen die Oſtgrenze Deutſchlands vor. In ienen Monaten zwiſchen dem Winter 39 und dem Sommer 41 zerriß zum erſtenmal, wenigſtens bei denen, die imſtande waren, hinter die Kuliſſen zu blicken, die Tarnung: das Sowietrußland, das gegen Finnland gefochten hatte, war nicht das wahre Rußland. Das wahre Rußland verheimlichte ſeine Kraft, verbarg die un⸗ geheure Stärke ſeiner Rüſtung, verſteckte ſeine krie⸗ geriſche Entſchloſſenheit und Bereitſchaft hinter dem Schein militäriſcher Minderwertigkeit. Warum das, wenn es nicht Abſichten verfolgte, die es nur bei ſolcher Tarnung gefahrlos durchführen konnte? Heute wiſſen wir, um welche Abſichten es ſich han⸗ delte: Deutſchland ſollte in dem Glauben gehalten werden, die Sowjetunion ſei kein militäriſcher Fak⸗ tor von Bedeutung; es ſei nicht erſorderlich, gegen ſie Schutzmaßnahmen von weſentlichem Ausmaß zu treffen, man könne ruhig die ganze militäriſche Stärke des Reiches gegen die weſtlichen Feinde kon⸗ Gentrieren, die Oſtgrenzen des Reiches und des vom Reiche eroberten polniſchen Gebietes ruhig ſich ſelbſt überlaſſen. Unter dieſem Geſichtspunkt betrachtet, war der Winterfeldzug 1939/0 der erſte propagandiſtiſche Aufmarſch Moskaus gegen Europa: ein verteufelt geſchickter Schachzug, aber nicht geſchickt genug, als daß das Genie des Führers nicht die Moskauer Ab⸗ ſicht durchſchaut hätte: Deutſchland, wenn es im End⸗ kampf mit England begriffen wäre, in den unge⸗ ſchützten Rücken zu fallen. Und hier mündet die Feſtſtellung Görings unmit⸗ telbar in die Frage des Führers in ſeiner Proklama⸗ tion an das deutſche Volk: Was wäre mit Deutſch⸗ land und Europa geſchehen, wenn am 22. Juni 1941 die deutſche Wehrmacht nicht zu den Waffen gegriffen hätte? Heute wiſſen wir, was hinter der ſcheinbaren militäriſchen Ohnmacht der Sowjetunion und hinter ihrer ſcheinbaren Freundſchaft gegen Deutſchland ſtand. Heute wiſſen wir, daß beides Tarnung war. Daß in dem Rieſenreiche der Sowjets ungeheure militäriſche Kräfte herangewachſen waren, beſſer ge⸗ ſagt: aus dem Volke herausgepreßt worden waren, und daß dieſe Kräfte bereitgeſtellt waren, um Deutſch⸗ land und Europa zu überfallen, in dem Augenblick zu überfallen, in dem Deutſchland, ſeit Jahrtau⸗ ſenden die militäriſche Schutzbaſtion Europas gegen. den Oſten, ſeine eigene militäriſche Kraft im Weſten gebunden hatte. Die kräftigſten Hüter abendlän⸗ diſcher Ziviliſation und Kultur: das bei all ſeiner politiſchen Abtrünnigkeit Europa immer noch in Geiſt und Tradition verbundene engliſche Imperium und das ſeit Jahrtauſenden gleichermaßen Herz wie Zitadelle Europas bildende Deutſchland ſollten ſich gegenſeitig erwürgen und, verbiſſen iin ihrem Kampf, dem aſiatiſchen Bolſchewismus und der einzigen Idee, die ihn beſeelte: der Weltrevolution den Weg freimachen. Für dieſe Weltrevolution ſtanden die Zehntauſende und aber Zehntauſende der ſowjetiſchet⸗ Flugzeuge bereit, waren die Zehntauſende und abe⸗ Zehntauſende ſowjetiſcher Panzer aufmarſchiert, war tuic Anzeigenpreiſe: 22 wum breite Millimeterzetle 14 Pſ., 79 mm breite Textmillimetłr⸗ zeile 7s f Für Fomilien⸗ und Kleinanzeigen ermäzigte Srundpreiſe Allgemein fültig iß die Anzelgen⸗Preisliſte Nr 19 Bei Zwangsvergleichen od Konkurſen wird ſeinerlei Nachlaß gewährt Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben. an beſtimmten Plätzen u für fernmündlich erteilte Aufträge Serichtsſtand Mannheim 8 Der Führer wird uns zum größten Siege der Deutschen fünren! Die Rede Hermann Görings:„Das letzte Rufgebot der Scwiets“/„Wir werden im Frühling wieder angreifen dnb. Berlin, 1. Februar. Am 10. Jahrestag der Machtergreifung richtete Reichsmarſchall Göring einen Appell an die Wehr⸗ mach.: Meine Kameradenl, ſo führte der Reichsmarſchall aus, Ihr ſteht heute hier als Abordnung der geſamten deutſchen Wehrmacht. Es ſoll dies ein Appell ſein, der ſich an alle Kameraden der Wehrmacht richtet, wo immer ſie in dieſem Augenblick auch ſtehen und ihre Pflicht erfüllen. Ein Appell, um jenes Tages zu gedenten, da das Schickſal des Deutſchen Reiches ſich von Grund auf änderte, jenes Tages heute vor 10 Jahren. Wir ſtanden dameis an einem Tiefpunkt unſerer Geſchichte, ſo tief, daß nur ganz ſtarke Herzen noch an eine Wiederaufrichtung glauben tonnten. So galt es, für die Zukunft Hand anzulegen und ein neues Reich aufzubauen. An der Schickſalswende konnte auch die Reichswehr nicht vorbeigehen, ſie wurde von jenen Machthabern nur als eine Art parlamentariſche Schutzwache bẽtrachtet. Dieſe Reichswehr wurde zu einem gewaltigen Volksheer umgeſtaltet. Der Reichsmarſchall ſtellte dann heraus, daß die⸗ ſes neue Volksheer nur auf der breiten Baſis der neuen Volksgemeinſchaft au gebaut werden konnte. Man hat früher immer geſagt:„Um Gotteswillen, nur keine Politik in die Wehrmacht hineinbringen!“ Aber, meine Kameraden, nur der kann kämpſen, der mit leidenſchaftlicher Seele Anteil nimmt am geſam⸗ ten Werden ſeines Volkes und vor allen Dingen an der Weltanſchauung, auf Grund deren große Politik geſtaltet wird. Es iſt unmöglich, daß ein Volk ſich neu formt und auf der granitenen Unterlage einer Weltanſchauung eint, die Soldatén aber draußen ſtehen bleiben. Denn der Soldat iſt ja nichts anderes als ein Sohn des gleichen Volkes, der nur die Ehre hat, die Waffen für ſein Volk tragen zu dürfen. Nur der, der das Gedankengut der Weltanſchauung, die unſer Führer geſchaffen hat, ganz in ſich au genom⸗ men hat, wird auch jene letzte Kraft daraus emp⸗ fangen. BVor allem iſt es die Pflicht der Führer⸗ ſchaft, Borbild zu ſein. Gewiß, die Jugend iſt heute ſchon in den Jahren der Schule in die Hitler⸗ jugend und damit in die neue Weltanſchauung hineingewachſen. Sie bringt deshalb dieſe Welt⸗ anſchauuna als abſolute Selbſtverſtändlichkeit. So kann auch die Wehrmacht. unſer Volksheer, nur dann eine Einheit bilden, wenn die in der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung großge⸗ wordene Ingend auch eine Führerſchaft findet, die ebenſo klar und ebenſo ſeſt auf dieſem Fun⸗ dament ſteht und führt. Der Reichsmarſchall wandte dann den Blick zurück und ſkizzierte das Deutſchland vom November 1018. Nie und nimmer hätte der Soldat, ſo betonte er, ſich trotz der ſchwerſten Kämpfe damals das Schwert aus dex Hand ringen laſſen. Die gleißneriſchen, verlogenen Verſprechungen von außen und die Feig⸗ heit der Geſinnung der marxiſtiſchen Führung im Innern brachten 1918 den Zuſammenbruch zuwege, der durch gar nichts Militäriſches be⸗ dingt war. Heute die gleiche Kampffront nach ausen, wie damais nacn innen! n dieſen zehn Jahren nun in denen der Auf⸗ bau der neuen 4 00 gann gleichzeitig der Kampf von außen gegen dieſes Deutichland. Dieſer Kampf von außen aegen Deutſchland iſt ia nichts Neues. Immer, wenn das Deutſche Reich unter ſtarker Führung ſtark und einig wurde, traf es jedesmal auf die agleichen Geaner. In wahnwitziger Kurzſichtigkeit erkannten die Völ⸗ ker Europas nicht, daß Europa nur beſtehen kann, wenn ein ſtarkes Deutſchland als ſein Herz lebt. Und die aleichen Gegner, die wir eben Reiches und Volkes überwunden hatten, traten unter anderer Formieruna von außen her gegen uns an: Die Plutokratie. das heißt die Ausbeutuna des ar⸗ beitenden Bolkes, der Bolſchewismus, d. h. die Zer⸗ ſchlaaung des Volkes und ſeine Verſklavuna und Verelenduna. Beide führt und beide vereinigt der Jude! Und wie überhaupt jeder von Euch in dieſem Kampf, der zu einem zweiten, noch gewaltigeren Weltkriege geworden iſt, erkennen muß, haben wir letzten Endes in dieſem Kriege einen Kampf der Weltanſchauungen und der Raſſen zu ſehen. Darum ſind in dieſem Krieg die Weltanſchauung und die aus ihr erwachſene Einheit von ſo großer Bedeutung und ganz beſonders wieder von größter Bedeutung für uns, für die Kämpfer, für die Wehr⸗ macht, denn ſie ſoll uns ja die Kraft geben. Bergeſſen wir aber nicht: Von allen unſeren Geg⸗ nern gibt es auch einen, der durch eine Weltanſchau⸗ ung geformt iſt. Und ſeien Sie überzeugt, meine Kameraden, dieſe Sowietunion wäre längſt unter unſeren Schlägen zuſammengebrochen, wenn der ruſſiſche Muſchik, ſeit Jahrhunderten ſtumpf und dumpf geworden und nunmehr vollkommen zermürbt durch eine zwanzigjährige Leidenszeit, in die Mil⸗ lionenheere gepreßt worden, hatte das ſowjetruſſiſche Volk auf die letzten Reſte menſchlicher Würde und menſchlichen Rechtes verzichten müſſen, um die gigan⸗ tiſchen Fabriken zu bauen, die Tag und Nacht immer neue gigantiſche Maſſen von Panzern, Kanonen und Fluazeugen ſchufen. Wir wiſſen es heute, was geſchehen wäre, wenn nicht das deutſche Schwert dazwiſchengefahren wäre, ehe dieſer gigantiſche Aufmarſch fertig war: eine La⸗ wine wäre über Europa gegangen, unter der kein Leben mehr lebendig geblieben wäre. Damals, an jenem 22. Juni des Jahres i9au, wußten es viele freilich noch nicht, damals wirkte „die finniſche Tarnung“ noch bei den Maſſen unſeres Vohkes; damals glaubte man bei ihnen und vielfach darüber hinaus, der Kampf mit Sowjetrußland würde ein Kampf werden vergleichbar dem, der in Polen, Frankreich und Serbien ausgefochten wurde! Umſo größere hiſtoriſche Rechtfertigung erhält der Entſch⸗uß jener Stunden. Ohne dieſen Entſchluß für Europa, den größten und entſcheidendſten vielleicht, der in der ganzen Geſchichte unſeres Erd⸗ teils für ſein Leben und ſeine Zukunfd gefällt wor⸗ den iſt, hätte die Geſchichte ihren Lauf gegen Eu⸗ ropa gekehrt. Das iſt an jenem N. Juni 1941 ver⸗ hindert worden. An jenem Tage iſt Eurt va das Recht auf ſeine Zukunft wieder erkämpft worden. Nun gilt es, dieſes Recht zu ſichern. Das iſt der Sinn unſeres Kampfes gegen den ſowjetruſſiſchen Koloß;“ das iſt auch der Sinn all der hohen Opfer, die wir, Front und Heimat, in dieſem Kampf bringen und noch bringen werden. Wer dieſen Sinn begreift, wird das, was in ſei⸗ nem Dienſt getan werden muß, ſtill und demütig auf den Altar legen, auf dem die ſteile Flamme des Opfers fürs Vaterland brenntl Dr. A. N. Nation vorgenommen wurde, be⸗ innerhalb des. ſie nicht durch die brutale Prägung der Vertreter der bolſchewiſtiſchen Weltanſchauung tyranniſch zu⸗ ſammengehalten worden wäre. Und damit ſtehen wir wieder heute nach außen, wie einſt im Innern, der gleichen Kampffront gegenüber. Letzten Endes ging der Kampf im Innern ja damals auch nur gegen dieſen Gegner. Dieſe lächerlichen bürgerlichen Parteien und ihre ganzen Mitläufer waren ja des Kampfes gar nicht wert. Dieſe hin⸗ und herwankenden Geſtalten zählten überhaupt nicht. Nur einen Gegner hatten wir damals und das war der Kommunismus. Das ganze Schickſal Deutſchlands hing auch da⸗ mals nur davon ab, welche dieſer beiden Welt⸗ anſchauungen, die der Zerſtörung oder die des Auf⸗ baues, ſiegen würde, Heute geht es nun um das gleiche, nur daß der Kampf heute in anderer Form geführt wird. Der Kampf damals, meine Kameraden, war auch durch ein Jahrzehnt hindurch ein unendlich ſchwerer. Nur wurde er damals ſelbſtverſtändlich auf einer ſehr viel kleineren Plattſorm ausgetragen. Aber letzten Endes erforderte er von den Kämpfern die gleiche innere Härte und den gleichen inbrünſtigen Glauben, ſo wie das heute auch ſein muß: Den Glauben an die Größe des eigenen Volkes. Darum unterſchätzen ſie niemals, wie wichtig es iſt, daß die deutſche Wehrmacht einen eiubeit⸗ lichen, feſtgefügten Block nationalſozialiſtiſcher Weltauſchauung darſtellt. Dann werden wir auch die härteren ſein, dann wird, ebenſo wie im Innern, auch hier dereinſt das ſiegreiche Haken⸗ reud, das Zeichen unſerer Ahnen, über dem Zeichen der Verſklavung emporſteigen. Das iſt ja letzten Endes der innerſte Sinn dieſes Kampfes. 5 Als ſchließlich unſere Gegner glaubten, ſelbſt ſtark genug zu ſein und die phantaſtiſchſten Hoffnun⸗ gen auf erneute Revolutionen uſw. im Innern Deutſchlands ſetzten, begann dieſer entſchei⸗ dendſte aller Kriege. Auch hier brauche ich nur an die gewaltigen Schlachten, die einmaligen Siege in Polen und Norwegen, in Holland, Bel⸗ gien, in Frankreich, in Jugoſlawien und Griechen⸗ land, auf dem Balkan, in der Luft, auf dem Meere und unter den Meeren zu erinnern. Ueberall ſiea⸗ ten die deutſchen Waffen. Und das deutſche Volk begann zu glauben, daß dieſe Siege eine Selbſtver⸗ ſtändlichkeit wären. Das Schickſal aber verſchenkt ſo leicht nichts, und beſonders nichts Großes, ſondern hier anacht das Schickſal die letzte Probe an den Völkern. Damals glaubte nur unſer Volk— wir hatten ja überall geſieat, der Kriea könne bald be⸗ endet ſein. Den Oſten aber ſahen viele in unſerem Volk als keine Gefahr an. Dort war ſoeben ein Krieg von einigen Monaten abgelaufen Ein kleines, ungeheuer tapſeres und entſchloſſenes Volk hatte ſich des aroßen Rußlands erwehrt. Rein äußerlich geſehen. war ſehr ſchwer zu er⸗ kennen, daß der exſte Kriea der Bolſchewiſten gegen Finnland bisher vielleicht die größte Tar⸗ nung in der Weltgeſchichte geweſen iſt. Während der Bolſchewiſt einige Armeen in Fiunland kämpfen ließ, und zwar zum Teil mit veralteten Waf'en, hatte er länaſt durch anderthalh Jahrzehnte die gewaltigſte Rüſtung aufgebaut, die je ein Volk hervorbrachte. Er konnte es. Denn dieſe Rüſtung war aufgebaut worden nicht mit freien Menſchen aus innerer Ver⸗ pflichtung heraus, ſondern mit Sklaven. Für den zivilen Bedarf wurde in der Sowjetunion nichts mehr hergeſtellt. Kaum aab es Kleidungsſtücke. Das gewöhnliche Volk hatte gar nichts, was irgendwie das Leben verſchönern könnte. Nichts als Einheits⸗ mütze, Einheitsrock, Einheitshoſe, überall äußerſtes Elend, keine Kaufläden, keine Induſtrien, die Schö⸗ nes herſtellten, kurzum all das, was in einem kul⸗ turell hochſtehenden Volk nun einmal vorhanden iſt. All das wär längſt verſchwunden. Die geſamte In⸗ duſtrie dieſes Rieſenreiches mit ihren ganzen Roh⸗ ſtoffen arbeitete nur für ein einziges Ziel. Allein in dem neuen Gebiet Polens, das wir ihm überlaſſen mußten, hatte er faſt tauſend Flugplätze in Bau ge⸗ nommen. Dies alles hörten wir, und dieſes alles gab zu denken. Und da muß anan nun auch noch einmal einen tieferen Blick in die ganze Zielſetzung des Bolſchewismus tun. Was iſt denn für die Sowfetunion überhaupt Europa? Dieſe Frage hat ein ſowjetiſcher Offizier, der Stalin ſehr nahe ſtand, klar beantwortet. Er ſagte:„Europa, la Europa iſt ja beſtenfalls eine große ruſſiſche Pro⸗ vinz. Europa, was iſt es denn? Ein Konglomerat von unzähligen Staaten, die ſich alle untereinander befehlen. Iſt die Schweiz Europa oder Schweden. iſt Dänemark oder Frankreich Europa oder Polen? Das alles hätte uns nie geſtört Aber ſeitdem wir nach dem Weſten ͤrängen, hat ſich in dieſem Europa ſtets ein Wall aufgetan und dieſer Wall beſtand aus Deutſchen. Und die Deutſchen waren es. die uns die Tür nach Euxopa bisher verwehrt haben. Alles an⸗ dere bedeutet uns nichts. Ueberwinden wir Deutſch⸗ land, dann beſitzen wir Europa.“ Ich glaube, daß dieſer Auffaſſung wohl keiner widerſprechen kann. Immer und zu allen Zeiten iſt Deutſchland der Wall geweſen, an dem ſich die öſt⸗ lichen Horden brachen Heute ſteht nun Deutſchland für ganz Europa auf äußerſter Wacht. Und ob nun in dieſem Europa Bundesgenoſſen, Freunde, neu⸗ trale oder feindlich geſinnte Staaten ſind, im In⸗ nerſten müſſen wir erkennen' und es wiſſen, daß, wenn dieſes Deutſchland zuſammenbrechen würde, der Bolſchewiſt ja nicht aus innerer Hochachtung etwa vor der ſchwediſchen oder ſchweizeriſchen oder ſonſt einer Neutralität ſtehenhleiben würde. Der Bolſche⸗ wismus würde im gleichen Augenblick Europa bis zurx letzten Spitze durchraſen.⸗ 5 Solange Volk und Wehrmacht ſtehen, iſt Europa der Felſen, an dem ſich die bolſchewiſtiſche Blutwelle brechen wird. Die Sowjets hatten ſich das ſehr klug überlegt. Indem ſie zunächſt Deutſchland wirtſchaftlich auf allen Gebieten entgegenzukommen trachteten, legten ſie die letzte Hand an ihre gewal⸗ tige Rüſtung und verſuchten nun dummdreiſt, die Einkreiſung zu vollenden. Herr Molotow ließ durch⸗ blicken, daß doch mit Deutſchland weiterhin ein ſehr gutes Einvernehmen möglich ſei, wenn wir bei einem zweiten Angriff auf Finnland die Augen ſchließen würden. Das hätte die endgültige Ver⸗ nichtung Finnlands bedeutet. Darüber binaus würde ſelbſtverſtändlich der Bolſchewiſt ſofort auf die ſchwe⸗ diſchen Erzfelder übergegriffen und ſich die eisfreien Häſen geſichert haben, die er von jeher ſuchte. Auf der anderen Seite wollte er Rumänien in ſeine Ein⸗ flußſphäre einbeziehen, d. h. er wollte Rumänien und dabei das rumäniſche Oel einſtecken, um dann von Rumänien ber Bulgarien den Balkan zu durch⸗ dringen und ſo, wie es ſich gerade am beſten geben würde, einmal in der Maske der Panflawiſten und ein andermal in der des Bolſchewiſten als Befreier dieſer Völker erſcheinen. nnd nun, meine Kameraden, ob Feldmarſchall oder, Rekrut, nun bitte ich Euch alle, einmal zu über⸗ legen. in welcher Lage unſer Führer war, als er mit ſeinem politiſchen Genius ganz klar dieſe tödliche Gefahr erkanntel Gewiß, es kamen damals Schwächlinge und ſagten: Die Sowjetunion hat drei⸗, vier⸗, fünfmal ſo viel Panzer, zehnmal ſo viel Flugzeuge wie wir. Die Sowjetunion hat ſoeben zum erſten Male deutſchen Ingenieuren erlaubt, ihre Waffenfabriken zu beſuchen, ſie ſind die größten, die man ſich denken kann. Alſo um Gotteswillen, die Sowjetunion nicht antaſten, ſie nicht reizen! Das iſt ſtets die Haltung der Feiglinge. Unſer Führer ſtand nun vor dem ſchwerſten, aller⸗ ſchwerſten Entſchluß ſeines Lebens, aber auch vor der geſchichtlich bedeutungsvollſten Entſcheidung. Es iſt ihm nicht leicht geworden, das deutſche Volk in dieſen Kampf zu führen. Mit ſeiner Klarheit, mit ſeinem Weitblick, mit ſeinem politifhen und ſtrategiſchen Ingenium wußte der Führer, daß dies der ſchwerſte aller Kämmfe ſein würde. Man hat in der Geſchichte mauche Schlachten und Kämpfe als entſcheidend für das Abendland be⸗ trachtet. Man wird in mal feſtſtellen müſſen, daß es nur einen einzigen Entſchluß gegeben hat, der wirklich der entſchei⸗ dendſte für das Abendland war, für das Abend⸗ land mit ſeiner ganzen Vergangenheit, ſeiner mmenden Zeiten ein⸗ Kultur, ſeiner Größe, den unerhörten Werten, die ſeine Meuſchen geſchafſen haben. Das war der Entſchluß des Führers, ſich dieſer Blutwelle entgegenzuſtemmen, um endlich das zu vernichten, was ſonſt früher oder ſpäter zur Vernichtung Europas geführt hätte. Jedenfalls wird die Geſchichte zum 22. Juni 1941 einmal feſtſtellen müſſen: Hier wurde der gewaltigſte, hiſtoriſch bedentendſte, aber auch kühnſte und be⸗ wunderungswürdigſte Entſchluß von einem ſtarken Herzen gefaßt. Siegreich ſtürmte die deutſche Wehrmacht dann in den ſowjetiſchen Raum hinein. Sieg auf Sieg folgte. Da wurde unſerer ſeit Jahren ununterbro⸗ chen von Sieg zu Sieg eilenden Wehrmacht die Schickſalsprobe geſtellt. Nicht der Feind. ſondern die Elemente erhoben ſich und boten den ſiegreichen Truppen zum erſtenmal Einhalt. Der eiſige Winter des Oſtens brach in unvorſtellbarer Schärfe und Kraft herein. Viele von Euch haben ihn erlebt, auch die Härte des Kampfes, auch da und dort auftretende Schwäche, aber auch hier war es wieder der Führer, der allen Schwächlingen zum Trotz mit ſeiner Kraft die Oſt⸗ front gehalten hat. Und aus ſeiner Kraft und ſeinem Genie trat, nachdem die Welt im Winter 1941/2 glaubte, Deutſchland ſei im Oſten ſchon nie⸗ dergeſchmettert, mit den emporſteigenden Sonnen⸗ tagen die deutſche Wehrmacht zum neuen gewaltigen Stoß an und warf aufs neue den Gegner Schlacht auf Schlacht zurück. Es folgte der zweite Winter im Oſten, nicht in der gleichen Strenge wie der erſte. Wenn auch der Winter nicht jenes Extrem erreichte, wie im vergangenen Jahr, ſo war er immer noch eiſig genug, um alle Flüſſe, Seen und Sümpfe wieder in eiſigen Bann zu ſchlagen. Dort, wo man vorher mit einigen Kompanien halten konnte, weil vor einem der gewal⸗ tige Sumpf, das breite Flußbett, der weite See ſich ausdehnte, war auf einmal Eis, und das ganze Gelände für den Gegner wieder gang⸗ bar. Nun ſtanden die Kompanien nicht mehr hinter einem gewaltigen Naturhindernis, ſondern jetzt konnte nur mehr ihr Mut und ihre Waſſe das Hin⸗ dernis für den Gegner ſein. Und dieſer Gegner iſt hart. Er iſt beſon⸗ ders in ſeiner Führung barbariſch hart. Und doch konnte der Bolſchewiſt auch mit den bru⸗ talſten Methoden ſeine Rüſtung nicht mehr aufrecht⸗ erhalten. In weiteſtem Umfang waren ihm die beiden Grunhvorausſetzungen—Kohle und Eiſen— genommen. Er mußte alſo, wenn er den Kampf ſortſetzen wollte, koſte es, was es wolle, den Verſuch machen, ſeine Kohlen⸗ und Eiſengebiete zurückzuerobern. So ſehen wir, wie er zum letztenmal eine allerdings gigantiſche Anſtrengung macht. Neue Diviſionen werden aufgeſtellt, andere werden aufgefüllt. Aber es ſind nicht neue Jahr⸗ gänge, die jubelnd zu den Fahnen eilen,— nein, müde Greiſe, 16jährige Jungen werden in die vorderſten Kampfbataillone eingereiht. Aber hinter dieſen Kampfbataillonen werden die Maſchi⸗ nengewehre der Kommiſſare verdreifacht und vervier⸗ ſacht, und ſo wird der ſowjetiſche Soldat in den Tod hineingejagt. Was macht es ſchon Herrn Stalin aus, daß er Hekatomben von Toten zu opfern hat. Wir haben jetzt ein wahres Bild der ſowjeti⸗ ſchen Verluſte, die zu gegebener Zeit bekannt⸗ üteen werden. Ein Schauer läuft einem den Rücken herunter, wenn man dieſe Verluſte ſieht. Das Menſchenmaterial, das die Sowfetunion noch zur Verfügung hat, iſt unterernährt und friert. Trotzdem wird das letzte aus ihm herausgeholt. Die Panzer ſind viel ſchlechter geworden, aber ſie ſind wieder zur Stelle geweſen. Es ist das letzte Aufgebot der Sowiets: Mit den gewaltigen Maſſen, die er nun für dieſen Winter noch zuſammengetrieben hat, brach er da und dort in Stellungen ein. Er hatte ja das letzte herausgeholt und alles zuſammengefaßt, um überall, wo ihm irgendwie die Gelegenheit günſtig erſchien, einzugreifen. Ich bin aber der Ueberzeugung: Das iſt auch das letzte Aufgebot, die letzte Reſerve, die nur her⸗ ausgequetſcht werden konnte, weil eben dieſe Härte ſchon keine Härte mehr iſt, ſondern eine Barbarei, weil eben der Bolſchewiſt das Men⸗ ſchenleben überhaupt nicht mehr achtet. Und trotzdem: Wir haben ihn bisher geſchlagen, wir werden ihn auch wieder ſchlagen. Es gilt jetzt, ſeinen Plan, ſich wiedex in den Beſitz ſeiner Rohſtonfe zu ſetzen, zu vereiteln und ihn zurückzuſchlagen, und das geſchieht dort, wo es entſcheidend darauf ankommt. Allerdings iſt nunmehr auch die Härte des Kamp⸗ ſes ins Gigantiſche gewachſen. Dabei darf nicht außer acht gelaſſen werden, daß Deutſchland ja an allen Fronten kämpft, und vom Nordk bis zur Biscaya, hinunter bis in die Wüſten Afrikas und bis in den Fernen Oſten an der Wolga mit ſeinen BVerbündeten die Wacht hält.— Die Gedenkstunde im Ehrensaal des Reichsluftiahrtministeriums Nach der Rede des Reichsmarſchalls. Die Lieder der Nation erklingen. Links Generalleutnant von Haſe, der die angetretenen Truppenaborönungen der drei Wehrmachtsteile und* „VBZ., ber Heidenkampf von Stalingrad: Aus all dieſen gigantiſchen Kämpfen ragt unn gleich einem gewaltigen Monument der Kampf um Stalingrad heraus. Es wird der größte Heroenkampf in unſerer Geſchichte bleiben. Was dort jetzt unſere Grenadiere, Pioniere, Artilleriſten, Flakartilleriſten und wer ſonſt in dieſer Stadt iſt, vom General bis zum letzten Mann leiſten, iſt einmalig. Wir kennen ein gewaltiges Heldenlied von einem Kampf ohne⸗ gleichen, es heißt„Der Kampf der Nibe⸗ lungen“. Auch ſie ſtanden in einer Halle voll Feuer und Brand, löſchten den Durſt mit dem eigenen Blut, aber ſie kämpften bis zum Letzten. Ein ſolcher Kampf tobt heute dort, und noch in tauſend Jahren wird jeder Deutſche mit heiligem Schauer von dieſem Kampf in Ehrfurcht ſprechen And ſich erinnern, daß dort trotz allem Deutſch⸗ lands Sieg entſchieden worden iſt. Eu ropa beginnt fetzt vielleicht zu verſtehen, was dieſer Kampf bedeutet. Europa und nicht zuletzt die Staaten, die heute in einem neutralen Wohl⸗ leben noch dahindämmern lernen zu be⸗ greifen, daß dieſe Männer, die todesmutig dort noch bis zum letzten Widerſtand leiſten, nicht allein Deutſchland, ſondern die ganze europäiſche Kultur vor der bolſchewiſtiſchen Vernichtuna retten. England war nie fähig, für Europa einzutre⸗ ten. England hat ſein Imperium gehabt, das wir ihm zu allen Zeiten gegönnt haben. England war nie eine Macht, die für europäiſche Intereſſen mit eigenem Blut auf dem Plan erſchien. In dieſem Augenblick aber übt England den gewaltigſten europäiſchen Verrat, den gewaltigſten Ver⸗ rat am Schickſal des Abendlandes. Aber, meine jungen Soldaten, umſo ſtolzer und freudiger muß das Herz in Eurer Bruſt jetzt ſchla⸗ gen, einem ſolchen Volk, einer ſolchen Wehrmacht an⸗ gehören zu dürfen. Und es iſt ſchon ein wunder⸗ bares Gefühl, das über einen kommt. wenn man weiß: Hier ſtehe ich in meinem Volk, das heute der Garant dafür iſt, daß Deutſchland und Europa be⸗ ſtehen können. Das europäiſche Schickſal (iegt in unſerer Hand und damit auch Deutſchlands Freiheit, ſeine Kultur und ſeine Zukunft. Das iſt der höchſte Sinn dieſes Opfers, das zu jeder Stunde und an jedem Ort eben⸗ falls von Euch, meine Kameraden, gefordert werden kann. Denke jeder von Euch an die Kämpfer von Stalingrad, dann wird er hart und eiſern werden. Vergeßt nicht, daß zu den vornehmſten Grundtugen⸗ den des ganzen Soldatentums neben Kameradſchaft und Pflichttreue vor allem die Opferbereitſchaft ge⸗ hört. Es hat immer kühne Männer gegeben, die ſich geopfert haben, um etwas Größeres für die anderen zu erreichen. Hätten die Kämpfer von Stalingrad nicht dieſen heroiſchen Kamyf auf ſich genommen, nicht mehr und nicht weniger als ſechzig oder ſiebzia bolſche⸗ —————————— Hauptichriftletter und verantwortlich kür Volitn: Di Alots Winbauet Prarsgeber. Oruder und Verleger Neue Mannhetmer gettung Hr. Fritz Bode 4 Co's Mannßelm R 1. 66. Zur Zeit Preisliſte Nr. 18 gültig ** N Weiſe vernichtet wird. wiſtiſche Diviſionen auf ſich gezogen, wären dieſe Diviſionen damals mit durchgebrochen: Der Bolſchewiſt hätte vorausſichtlich ſein Ziel exreicht. Jetzt kommt er zu ſpät. Der deutſche Widerſtand konnte organiſiert werden; die neuen Linien ſind gefeſtigt, aber die konnten nur gefeſtigt werden, weil dort draußen in dem Trümmerſeld dieſer Stadt Helden kämpften und noch kämpfen. Und wenn es nur noch wenige ſind: Solange ein deutſcher Soldat ſteht, wird gekämpft. Vor 2“ Jahr⸗ tauſenden ſtand in einem kleinen Engpaß in Grie⸗ chenland ein unendlich tapferer und kühner Mann mit dreihundert ſeiner Männer, ſtand Leonidas mit dreihundert Spartiaten, aus einem Stamm, der wegen ſeiner Tapferkeit und Kühnheit bekannt war. Eine gewaltige Zahl von Kämpfern ſtand Kerxes Auch die Heimat mus das Letzte geben! Das iſt aber nicht nur Verpflichtung für uns Sol⸗ daten. Dieſes Heldentum, dieſes Opfer iſt verpflich⸗ tend für das ganze Volk. Wenn jetzt der Führer befohlen hat, daß alle Kräfte des deutſchen Volkes, ob Mann oder Frau, zu mobiliſieren ſind, ſo wird das deutſche Volk dieſem Appell mit Selbſtverſtändlich⸗ keit ganz auf ſich nehmen und ihn verſtehen, wie er verſtanden ſein ſoll. Dreieinhalb Jahre währt der Krieg und nie⸗ mand kann in ſeiner gewohnten Bequemlichkeit verharren, wenn unſere Kämpfer draußen ihr Leben unerſchrocken einſetzen und treu ihre Pflicht erfüllen. So muß ſich auch in der Heimat jeder dauach drängen, das Letzte zu geben. Die jetzige Zeit erfordert Härte. Härte im Neh⸗ men. Härte im Geben, Härte im Durchhalten. Die größte Schande und Schmach aber iſt es, wenn ein Deutſcher ſtatt zu arbeiten oder zu kämpfen heute noch herummeckert. Er wird der Verachtung des ganzen Volkes preisgegeben ſein. So xichte ich denn in dieſer Stunde mit dem Appell an die Wehrmacht auch, den Appell an die ganze deutſche Volksgemeinſchaft und rufe alle zur letzten Bereitſchaft und zum höchſten Einſatz auf. Gebe je⸗ der alles, was er zu geben vermag. Es iſt nicht ſo, wie unſere Feinde das nun gegen uns deuten wollen, als pfiffen wir auf dem letz⸗ ten Loch! Nein! Wenn ein Kampf ein ſo gigantiſches Ausmaß ange⸗ nommen hat, dann kann niemand mehr ein bequemes und ſattes Leben führen. Da muß ſich jeder als Kämpfer fühlen, an der Front und in der Heimat und da oder dort einſatzbereit ſein. Ich weiß, es iſt hart und ſchwer, wenn die Bomben herniederpraſ⸗ ſeln und Frauen und Kinder töten. Es iſt furchtbar. Aber auch der Schlag mu Nicht einen Augenblick dürfen wir weicher werden. Der Sinn dieſes Kampfes iſt ja nur: Freiheit oder Vernichtung. Der iſt fürwahr ein wahnſinniger Trot⸗ tel, der noch glauben möchte, man könne irgendein Arrangement treffen. Man kann wohl ein Arrange⸗ ment mit einem anſtändigen Geaner trefſen, aber keinesfalls mit Bolſchewiſten. Hier geht es um die klare Entſcheidung: Du oder ich. Es geht auch nicht darum, ob Kriegskoſten mehr oder weniger zu be⸗ zahlen ſind, ob die eine oder andere Provinz abzu⸗ treten iſt, diesmal geht es darum, ob das deutſche Volk beſtehen bleibt oder endgültia auf ſataniſche Was glaubt Ihr, was mit Euren Frauen, Euren Bräuten, Euren Töchtern geſchehen würde? Was glaubt Ihr, wie dieſer teufliſche Haß ſich beſtialiſch im deutſchen Volk austoben würde? Nein, wer nicht kämpeen will, der fällt ebenſo. Da iſt es ſchon beſſer, ich kämpfe, und mit dieſem Kampf erringe ich den Sieg und die Freiheit und entgehe ſelbſt der Vernichtung. Wenn Euch Schwächlinge mit lauen und dummen Reden kommen, dann ſchaut auf den Führer und richtet Euch an ſeiner Größe auf! Laßt ihn als das leuchtende große Vorbild vor Euch erſcheinen, dieſen Mann, der keine Raſt und Ruhe hat, dieſen Mann, auf den ja letzten Endes alle Anforderungen einſtürmen, der alles als letzter tragen und entſchei⸗ den muß. Er iſt nicht nur der Organiſator unſerer gewaltigen Wehrmacht, er iſt auch der Feldherr, der ſie führt und iſt der Führer unſeres geſamten Volkes. Wenn die Vorſeſung dem deutſchen Volk einen ſolchen Mann von dieſer Größe geſandt hat wie den Führer— und unſere Ahnen batten für ſolche gro⸗ ßen Führergeſtalten den richtigen Namen: Du gottge⸗ ſandter Mann— und wenn es ihm gelang, aus dem einſt zerſplitterten und ohnmächtia darniederliegen⸗ den deutſchen Volk die ſtärkſte Nation der Welt zu geſtalten, dann ſind das Garantien, die uns berech⸗ tigen, an den Sieg zu glauben. 8 Keine lage 50 schlimm. dañ wir sie nicht meistem Und jetzt wende ich mich an alle Soldaten der Wehrmacht, vom Feldmarſchall bis zum Rekruten: Die Lage kann nie ſo ſchlimm bei uns werden, daß wir nicht die Kraft beſitzen, ſie zu meiſtern. Was iſt heute geſchehen? Wir haben ein gewiſſes Gebiet in der weiten Sowjet⸗Union vorübergehend preisgegeben. Das hat es in allen Kriegen gegeben. hingenommen werden. — —— 2————————————————— zur Verfügung, aber die dreihundert Männer wichen und wankten nicht, ſie kämpften und kämpften einen ausſichtsloſen Kampf, ausſichtslos aber nicht in ſeiner Bedeutung. Schließlich fiel der letzte Mann. In dieſem Engpaß ſteht nun ein Satz:„Wanderer, kommſt Du noch Sparta. ſo berichte. Du habeſt uns hier liegen ſehen, wie das Geſetz es befahl.“ Und es wird auch einmal in der Geſchichte unſe⸗ rer Tage heißen: Kommſt Du nach Deutſchland, ſo berichte, Du ha⸗ beſt uns in Stalingrad kämpfen ſehen, wie das Geſetz, das Geſetz für die Sicherheit unſeres Vol⸗ kes, es befohlen hat. Und dieſes Geſetz trägt jeder von Euch in ſeiner Bruſt. Das Geſetz, für Deutſchland zu ſterben, wenn ſteüt Leben Deutſchlands dieſe Forderung an Euch ellt. Wir hrauchen jetzt keine Klubſtrategen, die ihr arm⸗ ſeliges Hirn zermartern, wie das ſo oder ſo hätte an⸗ ders kommen können. Nicht das„hätte“ intereſſiert, nicht das Wenn und das Aber, ſondern einzig und allein das„iſt“. Und das iſt gewaltig. Das Opfer iſt herbiſch. Nicht nur um Stalingrad, auch an an⸗ deren Frontabſchnitten iſt ſchon mit dem gleichen Heroismus gekämpft worden. Ich ſage Euch: Entſcheidend iſt die Härte. Entſcheidend iſt die Frage: Sind wir hart genug in uns ſelbſt? Die Wehrmacht iſt in Führung und Gefolgſchaft ſo wie unſere kampferprobte Partei die Inlarnation des härteſten Willens. Wenn vor uns ein an ſich müder Gegner weg⸗ läuft, dann iſt es kein Kunſtſtück, wenn geſiegt wird, wenn alle Armeen ſiegreich vorwärtsſtürmen. Wenn wir ſo Schlag auf Schlag gewinnen, ſo iſt das ſehr ſchön, aber nicht erſchütternd. Erſt wenn Kriſen kommen, wenn's ſchwer wird, dann bewährt ſich die Führung, dann zeigt es ſich, wer ein Mann iſt. Ruch die Rüf erschüttert uns nicht! Auch das Volk muß in den Prüfungen ſeine Be⸗ währung zeigen. Und das Volk kann ſicher ſein, daß ich gerade als Oberbefehlshaber der Luftwaffe darunter leide, wenn inir gemeldet wird, welche Verheerungen durch feindliche Bomben angerichtet worden ſind, daß Frauen und Kinder ge⸗ tötet wurden, daß andere ihr ganzes Hab und Gut verloren haben. So traurig das iſt und ſo ſehr wir alles tun, um es zu verhindern, ſo iſt es doch unvermeidbar und darf den Widerſtandswillen nicht ſchwächen. Was Menſchenhände wieder ſchaffen kön⸗ nen, kann wiedergegeben werden. Vielleicht denkt ſo mancher Volksgenoſſe: Wir kriegen hier immer wieder Bomben ins Ruhrgebiet uſw., dahin oder dorthin. Warum vergelten wir das nicht? Vergeßt nicht, Volksgenoſſen, daß wir einen gewaltig ausgedehnten Kriegsſchau⸗ platz haben. Die Hauptmacht der deutſchen Luft⸗ waffe kämpft im Oſten, im Süden, kämpft im Nor⸗ den. Aber dieſer Kampf im Oſten wird nach meiner heiligſten Ueberzeugung eines Tages ſein Ende fin⸗ den. Und dann wird auch die Macht frei, die vergel⸗ ten kann. Ich habe Euch das zugeſagt: An dieſem Tage werde ich mich ſehr genau erinnern. was man bei uns angerichtet hat: Die Zerſtöruna der Wohn⸗ viertel der Städte und der Mord an Frauen und Kindern. Ich werde mich dann dieſer Tatſache er⸗ innern und genügend Härte zeigen, den Schlag zu⸗ rückzugeben. Feind zu etwas verleiten laſſen, was wir nicht ſelber wollen. Wenn wir auch, Kameraden, in dieſem Winter wieder die ganze Schwere des öſtlichen Kampfes füh⸗ len mußten, ſo weiß ich es: Wenn die Sonne wieder hoch ſteht, wird ſie die deutſchen Truppen wieder im Angriff finden, ge⸗ nan ſo wie im vorigen Jahr. Dieſer Angriff wird nicht ſchwächer ſein, er wird nichts an ſeiner Wucht verloren haben, im Gegen⸗ teil, wir werden neue, noch beſſere Waffen in der Fauſt haben, es werden geſtählte Diviſionen antre⸗ ten, Diviſionen, die in ſich die Verpflichtung mitbrin⸗ gen: Wir denken an Stalingrad, wir werden uns des Opfers der Helden dort würdig erweiſen. Noch eins ſei für Schwache geſagt: Sie ſehen immer nur die Schwere der Lage bei uns und denken dabei nicht an den Gegner. Würden ſie ſich aber einmal die Zeit nehmen und ganz logiſch einmal die Verhältniſſe auf der Die Flynn-Affäre als Symptom der Kongres zeigt dem Präsidenten die Zähne/ Geht érew nach canberra! Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Stockholm, 2. Februar. Bei ſeiner Rückkehr nach Waſhington war Rooſevelt ein Empfana beſchieden worden, der ihm alles andere als augenehm geweſen ſein und ihn daran erinnert haben dürfte, daß auch ſeine Macht vergänglich iſt: Die Kandidatur Edward Flynns als amerikaniſcher Bot⸗ ſchafter in Auſtralien wurde vom Kongreß zu Fall gebracht. Flynn bat den Präſidenten, bei der Beſetzuna dieſes Poſtens von ſeiner Perſon abauſehen, und dieſem blieb nichts anderes übrig, als darauf einzugehen. Im einzelnen ſind die Hintergründe dieſes Vor⸗ ſchlages von hier aus noch nicht voll zu überblicken, und infolgedeſſen kann man ſich noch nicht ein Urteil exlauben, inwieweit Flynn tatſächlich vom Kongreß abgelehnt wurde. Wie ſich das auch immer verhal⸗ ten mag, in jedem Fall genüat es, daß Flynn, alſo ein perſönlicher Freund Rooſevelts, der ſich ſowohl mit ſeiner innerpolitiſchen New⸗Deal⸗Politik wie auch ſeiner Außenpolitik identiſizierte und bersona grata war. Wie der Neuyorker Korreſpondent von „Stockholms Tidningen“ bemerkt, wollte man in Flynn indirett Rooſevelt ſelbſt treffen. Die Flynn⸗ Affäre iſt ein unüberſehbares Sympton für eine Spannung, die zwiſchen dem Kongreß in ſeiner neuen Zuſammenſetzung und dem Präſidenten eingetreten iſt. Die oppoſitionellen Zeitungen benutzen denn auch, wie der Korreſpondent von„Stockholms Tid⸗ ningen“ berichtet, die Angelegenheit, um ſie im Zu⸗ ſammenhang mit einer eventuellen vierten Kan⸗ didatur Rooſevelts im Jahre 1944 ent⸗ ſprechend auszuwerten. Man würde gewiß einen Fehler begehen, wenn man ſich von dieſen Spannungen eine Schwächung des amerikaniſchen Kriegseinſatzes verſpräche, da ſich, nachdem nun einmal durch Rooſevelts Politik Amerika in den Kriea hineingezogen wurde, die Oppoſition ſich weniger gegen den Willen zum Krieg⸗ führen richtet, als vielmehr gegen den befürchteten Verſuch Rooſevelts, den Krieg zu einer innensvoliti⸗ ſchen Machtausweitung auch zu benutzen. Im übrigen dürften ſich auch aus dieſer vorbeugend gemeinten Oppoſition für Rooſevelt Pro⸗ bleme und Schwierigkeiten ergeben, die ihn auch in der Gegenwart auf das ſtärkſte belaſten müſſen. Die Flynn⸗Affäre iſt ein Beiſpiel dafür. ür die Nachkriegszeit Der Waſhingtoner Korreſpondent von„Dagens Nyheter“ berichtet, daß ein neuer Kandidat für den Poſten in Auſtralien noch nicht bekanntgegeben wurde, daß man indeſſen vermutet, daß der bisherige Botſchafter in Tokio, Joſeph Grew, wohl am erſten dafür in Frage komme. Auch die Ernennung dieſes Mannes iſt ſehr aufſchlußreich. Es iſt zwar beſonders in weiteren Kreiſen nicht bekannt, wie Grew perſönlich zu Rooſevelt ſteht; die Tatſache je⸗ doch, daß Grew fahrelang in ſeinen Berichten aus Tokio. Rooſevelt davor gewarnt hat, die militäriſche Kraft Japans zu unterſchätzen und daß Rooſevelt den eindringlichen Warnungen ſeines Botſchafters kein Gehör geſchenkt hat, dürfte wohl bedeuten, daß in amerikaniſchen politiſchen Kreiſen Grew eine Autorität zugebilligt wird, die für den Präſidenten ſelbſt, wie ſich aus der Sache ergibt, nicht als ſchmei⸗ chelhaft empfunden werden kann. Der Präſident empfing nach ſeiner Rückkehr ſo⸗ fort Staatsſekretär Hull, Marineſekretär Knor und Kriegsſekretär Stimſon, etwas ſpäter ſeinen außenpolitiſchen Liebling, Staatsſekretär Sumner Welles und Admiral Stark. Am heutigen Dienstag begannen Sonderbeſprechungen des Prä⸗ ſidenten mit den maßgebenden demokratiſchen und republikaniſchen Parlamentariern in Senat und Re⸗ präſentantenhaus. Der Präſident hofft dadurch der Kritik und wachſenden Oppoſitionsluſt des Kongreſ⸗ ſes möglichſt den Wind aus den Segeln zu nehmen. Der Kongreß unterſtützt zwar ſeine Kriegspolitik, wird aber immer mißtrauiſcher gegen ſeine ſelbſtän⸗ digen Abmachungen, die über den Kopf des Senats hinweg, dem nach der Verfaſſung die Führung der Außenpolitik obliegt, die USA⸗pPolitik feſtlegen. Die Konferenz von Caſablanca hat dieſes Mißtrauen nicht etwa gemindert, ſondern erhöht. Der Präſi⸗ dent kann zwar als Oberbefehlshaber der Wehrmacht ohne den Kongreß alle notwendigen ſtrategiſchen Ent⸗ ſcheidungen treffen, aber man fragt im Senat, ob in Caſablanca nicht auch politiſche Abmachungen getrof⸗ fen worden ſind, von denen das Parlament nichts weiß. Der Kongreß iſt heute mit einem nur halb gebändigten Löwen zu vergleichen, der dem Domp⸗ teur manchen heftigen Tatzenhieb verſetzt. Ein ſol⸗ cher Tatzenhieb war die Ausſchaltung von Flynn, die von den republikaniſchen Zeitungen, vor allem von der Hearſt⸗Preſſe. als die„ſchwerſt e perſönliche Niederlage des Präſiden⸗ ten“ in den letzten Jahren bezeichnet wird. —————P+PPPP„„„„„„»„„BPBPBoGBGBGBPGPGPTPTPTP—PPPPPPꝰ”’ ↄ ꝰ ꝰn'O̊ ᷓ ᷓ ̃ ↄ—ᷓ ͤ—ͤ————H̃ö—— Ciraud fertigt de Caulle als„Judenliebling“ ab Ein gaar aufschlugreiche Interviews/ Der Versöhnungs-Händedruck von casablanca ist längst vergessen! Drabtbericht unſeres Korreſpondenten — Stockholm, 2. Februar. Nach den Enthüllungen, die vor zwei Tagen britiſche Korreſpondenten über die Zuſtände in Franzöſiſch⸗Nordafrika machten, iſt der bekannte Sonderkorreſpondent von„Daily Mail“. Ward Price, heute in der Lage, ein JInter vie w mit General 1 das geeignet iſt, ein beſonderes Licht auf die Spannungen zwiſchen Girand und de Gaulle zu werfen 7 93 Giraud hat dabei beſonders geäußert, daß es nach ſeiner Anſicht nur natürlich ſei, wenn die Streit⸗ kräfte de Gaulles ſich ſeiner eigenen Armee auſchlöſ⸗ ſen. Dieſe Aeußerung Girauds zeigt deutlich, daß es ſich keineswegs nur um politiſche Meinungsver⸗ ſchiedenheiten handelt, die zwiſchen den beiden eine Verſtändigung für abſehbare Zeit unmöglich er⸗ ſcheinen laſſen. In dem Interview aing Giraud auch auf die Kritik de Gaulles an gewiſſen Perſönlichkeiten der franzöſiſchen Verwaltung ein, die er der Vichy⸗ Sympathien beſchuldigt. Dazu meinte Giraud, daß es ihm vor allen Dingen auf fähige Verwaltungs⸗ ſachleute ankomme, und daß man Perſonen nicht des⸗ halb ablehnen könne, nur weil ſie ihren Dienſt ver⸗ ſehen hätten, ſolange Franzöſiſch⸗Nordafrika unter Vichys Befehl geſtanden habe. Auf eine Frage bezüglich der Verhaftungen zeigte Giraud die kalte Schulter:„Das iſt eine Sache, die nur mich angeht.“ Nach ſeiner Anſicht müßten alle Perſonen, die mit der Ermorduna Darlans zu tun ehabt hätten, verurteilt werden, gleichgültig, ob ſie fean oder de Gaulles Anhänger ſeien. Natürlich agte Price auch danach, wie Giraud ſich eine Zu⸗ ſammenarbeit mit de Gaulle denkt, von Giraud zu veröffentlichen, der das Caſablanca⸗Kommuniqué redet. der ſich in dieſer Hinſicht ebenſo wenig Illuſionen zu machen ſcheint wie de Gaulle antwortete darauf nur, er habe die feſte Hoffnung,„ſo allmählich die Grund⸗ lage eines Einvernehmens“ erreichen zu können; ſie würden ſich wohl wieder einmal treffen, wenn auch dafür kein Zeitpunkt bisher vorgeſehen ſei. Auch der Nordafrika⸗Korreſpondent von„Daily Telegraph“ gibt ein Interview mit Giraud wieder, das beinahe nichts anderes enthält, und in dem Gi⸗ raud nur noch deutlicher hervorhebt, wie wenig An⸗ hänger de Gaulles es in Franzöſiſch⸗Nordafrika gibt, nämlich„rund 15 v.., abgeſehen von den Juden“. Dieſe Aeußerung hat, wie der Londoner Korreſpondent von„Afton Tidningen“ berichtet, in England beſonders unangenehmes Auſſehen erregt. Man weiſt darauf hin, daß hier ein Unterſchied zwi⸗ ſchen„Chriſten“ und Juden gemacht werde. Dies dürfte auch die britiſche Oeffentlichkeit beunruhigen, die in ihrer überwältigenden Majorität bisher ange⸗ nommen habe, daß dieſer Krieg ein ideologiſcher Krieg ſei. In einem anderen Interview, das Giraud dem Korreſpondenten von„News Chronicle“ gab, er⸗ klärte er diplomatiſch, daß die Briten recht daran tä⸗ ten, de Gaulle zu unterſtützen. Er ſei nicht nur einig mit ihm, ſondern bewundere auch ſeine Leiſtun⸗ gen als Soldat und das, was er von London aus zu⸗ ſtandegebracht habe. Dieſer Aeußerung, die allem anderen nach zu urteilen, offenbar nur wider beſſe⸗ res Wiſſen und nur aus diplomatiſchen Gründen und um des lieben Friedens willen abgegeben wurde, ließ Giraud dann ſofort eine kalte Duſche ſolgen, in⸗ dem er erklärte, daß„uuglücklicherweiſe“ der größte Teil der Giraud, nordafrikaniſchen franzöſiſchen Bevölkerung Herrn de Gaulle als einen„Verräter“ betrachte, der von den Engländern„gekauft“ ſei. Zugleich mit dieſem für die Sache Englands und de Gaulles niederſchmetterndem Interview veröffent⸗ licht die Londoner Preſſe noch einmal beſchwörend die Photographien mit dem etwas krampfhaften Händedruck zwiſchen Giraud und de Gaulle, um auf dieſe Weiſe der Oeffentlichkeit eine Einigkeit vorzu⸗ täuſchen, die, woran auch der letzte Zweifel ver⸗ ſchwunden iſt, ohne jede Subſtanz iſt. Währenddeſſen iſt der ſogenannte franzöſiſche Nationalausſchuß in London zuſammengetreten, um die Zuſammenſetzung der Delegation zu beſchließen, die bei der Zuſammen⸗ kunft in Caſablanca vereinbart worden war und die de Gaulle in Nordafrika vertreten ſoll. Angeſichts der verſchiedenen Aeußerungen Girauds, ſo ſtellt der ſchon genannte ſchwediſche Korreſpondent feſt, ſieht man in London bezüglich der Ausſichten einer ſolchen Delegation recht düſter. 0 13 Lodesurteile in Constantine Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Rom, 2. Februar. Das von den Anglo⸗Amerikanern in Conſtantine in Oſt⸗Algerien eingeſetzte Kriegsgericht hat, wie Radio Mondar aus Tanger meldet, 13 Todesurteile gegen franzöſiſche und algeriſche Staatsbürger ver⸗ hängt, weil ſie eine den engliſch⸗amerikaniſchen Intereſſen abholde Tätigkeit entfalteten. Auch in der Stadt Algier hat das amerikaniſche Militärgericht einen Mohammedanex zum Tode und einen anderen zu lebenslänglicher Zwangsarbeit verurteilt. die des Gegners geſehen. Und wie Jetzt aber heißt es, ſich nicht durch den Gegenſeite prüſen, daun würden ſie ſtau⸗ nen, wie es dort ausſieht. In der Geſchichte rückblickend möchte ich nur an jene furchtbaren Wochen des deutſchen Zuſammenbruchs im November 1918 erinnern. Auch damals haben die Schwächlinge nur unſere Schwierigkeiten, nicht aber war es beim Gegner? Hätten wir nur noch ein halbes Jahr aus⸗ gehalten, dann wäre dort der Zuſammenbruch ge⸗ kommen. 2 Heute können wir uns nun on unſeren zehn Fingern abzählen, wie es drüben ausſehen muß. Wenn ſie keine Kohle und kein Eiſen haben, können ſie keine hochwertigen Waffen fertigen. Sie haben Land und Waffen, Leute und Fabriken in gewal⸗ tigem Ausmaß verloren, wie können Sie auf die Dauer dann noch leiſtungsfähig ſein? Wer, frage ich, iſt denn ſo gottvergeſſen, daß er nicht ſehen will, wo wir dagegen heute ſtehen? Steht etwa der Bolſchewiſt in Deutſchland? Und der Engländer? Steht der in Deutſchland? Wo ſtehen denn unſere Feinde? Wer ſteht denn vom Nordkav bis Afrika und von der Biskaya bis zur Wolga? Das ſind doch wir! Und welche Uneinigkeit beim Gegnerl Einig ſind ſie nur in ihrem Haß und in ihrem Ver⸗ nichtungswillen gegen uns. Das iſt aber auch das einzige, worin ſie einig ſind. Sonſt iſt ihr Bündnis nur ein fauler Zauber! Unzerstörbarer Slaube.. Und nun zum Schluß, meine Kameraden, möchte ich Euch bitten, als Abſchluß dieſes Appells ein Glaubensbekenntnis von mir in Euch aufzunehmen: Es iſt mein unzerſtörbarer Glanbe an den dentſchen Sieg, und dieſer Glaube kommt aus der tieſſten Erkenutnis der Zuſam⸗ menhänge! Es iſt aber auch der innigſte Glaube an die Gerechtigkeit der Allmacht. Ich ſehe vor mir das Heldentum unſerer Kämpſer. Ich ſehe die Kraft der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchau⸗ ung, die uns durchdringt, und ich ſehe vor mir den Führer und die allgewaltige Kraftſeines Genins. Das alles ſehe ich. Ich ſehe die vergangenen zehn Jahre, eine Sekun⸗ denſpanne im Ablauf der Weltgeſchichte und doch iſt in dieſer Sekundenſpanne aus einem zer⸗ lumpten, ohnmächtigen, in Haß zerriſſenen Bolk eine einige, kämpfende ſtarke Nation und Wehr⸗ macht geworden. Das ſind die Erkenntniſſe, die mir den unerſchütterlichen Glauben an den deutſchen Endſieg geben. Zehn Jahre, meine Kameraden, hat uns der Führer jetzt von Größe u Größe geführt. aus Ohnmacht, aus Armut, aus chrecklichen Verhältniſſen herans, und in den nächſten Fahren— und damit will ich als meine heilige Ueberzeugung ſchließen— wird uns der Führer zum größten aller Siege der Deutſchen führen. Die lage (Drahtbericht unſerer Berliner Schriſtleitung) — Berlin, 2. Februar. Noch immer leiſten die tapferen Kampfgrappen im Norden Stalingrads heldenhaften Wider⸗ ſtand. Der vielfachen Uebermacht des Feindes ſtellen ſie Mannesmut und Treue zu Führer und Bolk entgegen, während ſie unausgeſetzt mit einem Hagel von feindlichen Geſchoſſen überſchüttet und von einem Maſſenanſturm feindlicher Panzer überrannt wer⸗ den. Ueber das tapfere Ende der ſüdlichen Kampf⸗ gruppe von Stalingrad hat der OKW⸗Bericht be⸗ richtet. Vor dieſen Taten ohne Vorbild verneigt ſich die Heimat in tiefſter Ehrfurcht und Erſchütterung. Die türkiſche Zeitung„Ulus“ ſchrieb am Sonntag: „Man muß in der Geſchichte um Jahrhunderte zu⸗ rückgehen, um einen gleich großen Heldenkampf zu finden, wie er jetzt vor Stalingrad ausgefochten wird“. Und die Madrider Zeitung„ABC“ ſchrieb am gleichen Tage:„Die Welt ſteht im Bann des Widerſtandes von einer geradezu unvorſtellbaren Ge⸗ walt, wie ihn kaum ein Krieg der Vergangenheit jemals gekannt hat. Der Lorbeer des Siegers krönt jeden der unzähligen Kämpfer, die Stalingrad ver⸗ teidigten“. Das deutſche Volk legt angeſichts der Opfer in Stalingrad den Schwur ab, unentwegt zu kämpfen, um denen gerecht zu werden, die Deutſch⸗ land und Europa mit Wn Leben retten. Die Abſchlußziffer der Schiffsverſenkun⸗ gen für Januar zeigt, daß auch in den Atlan⸗ tikſtürmen des Januar die deutſchen U⸗Boote nicht raſten, daß der Kampf auf allen Weltmeeren weiter⸗ geht, und daß es den Feinden immer anehr Mühe koſtet, ihre wichtiaſten Schiffsfahrtswege offenzuhal⸗ ten. Im Winter erhofften London und Waſhington das Nachlaſſen bzw. das Aufhören der U⸗Boot⸗ drohungen. Das bezeugten die Reden von Marine⸗ miniſter Knox und von Lord Alexander. Schon da⸗ mals ſchrieb„Daily Expreß“, daß iede derartige Hoffnung Wahnſinn wäre; der Krieg der Verbin⸗ dunaswege werde auch im Winter weitergehen. Im Veraleich mit dem Januar des Boriahres ſind die in dieſem Januar verſenkten 522 000 BR ein ſchwe⸗ rer Schlag. und wir wiſſen, daß die kommenden Frühfahrsmonate ihnen noch aanz andere Schläge zuteil werden laſſen. 2 Die„Times“ ſchreibt zur Lage auf den Meeren: „Die Tonnageſchlacht ſteht ſchlecht. Das muß ofſen geſagt werden angeſichts der Erfolge der Sowjets. Wir haben 1918 Deutſchland auch nicht zu Lande ge⸗ See Erſt ſchlagen, ſondern durch die Beherrſchung der und die dadurch möalich aewordene Blockade. als Deutſchland auf den U⸗Bootkriea 1918 verzich⸗ tete, war für uns der Weg frei.“ Das Bekenntnis der„Times“ iſt ſehr offenherzia, aber die„Times“ kann überzeuat ſein, daß wir diesmal den U⸗Boot⸗ krieg nicht wieder aufgeben, und daß England uns diesmal weder zu Lande, noch zur See ſchlagen wird. Auch„Daily Mail“ ſchreibt von einem an Sta⸗ linarad ſich belebenden Optimismus, vor dem anan ernſtlich warnen müſſe. denn alle Reden der briti⸗ ſchen Staatsmänner gingen von Anſana bis heute darauf hin, daß der Feind auf den Meeren geſchla⸗ gen werden müſſe, wenn der Kriea gewonnen wer⸗ den ſoll. Es ſei für viele Engländer, die immer an den Sieg alaubten, ſehr enttäuſchend geweſen. daß in dem Kommuniqué von Caſablanca kein Wort von der U⸗Bootdrohung enthalten ſei, und doch ſei die Frage der U⸗Boote für England die Frage auf Tod und Leben. Der große Januarerfolg unſerer U⸗Boote ſtellt ſich als militäriſche und ſeemänniſche Leiſtung wür⸗ dig an die Seite der Rekordmonate. in denen unter beſſeren Bedingungen die Erfolge um die Millionen⸗ grenze lagen. Einſatz, Beherrſchuna der Waffen und ſeemänniſches Können ſind die Grundlagen aller Er⸗ folge zur See, und auch hier wird das Führerwort in ſeiner Proklamation Erfülluna finden:„In die⸗ ſem Kriege gibt es nur Lebende oder Vernichtete.“ 5 Ein neues Ruhmesblatt unſerer japaniſchen Ver⸗ bündeten iſt der neue Seeſiea vor den Sa⸗ lomon⸗Inſeln. Daran hilft auch Hulls An⸗ kündigung in der Freitag⸗Preſſekonſerenz nichts, Amerika werde jetzt ſtarke Flotteneinheiten in den Pazifik ſchicken, um zur Offenſive überzugehen. Zu dem japaniſchen Erfolg vor den Salomon-Inſeln ſchreibt der Liſſaboner„Diario“:„Japan ſchafft die großaſiatiſche Sphäre ohne Uebereilung, aber mit unleugbarer Energie und im ſteten Einklang mit den ſtrategiſchen Zielen der Achſenmächte.“ ————————————————————————————————BPPPP———»»’»»»ðII i,—ĩ— — —— 5F5FFCF SS————————. 8— —— —————— dieſe Ordnung! 9 eben eine ganze Reihe von bindenden Verfügungen die Damenabteilung werſen. Die Stadiseite * Mannheim, 2. Februar. Die Werte in unseren Wohnungen Luftſchutzſchätzungen durch Gerichtsvollzieher Im Einvernehmen mit dem Reichskommiſſar für die Preisbildung, hat der Reichsminiſter der Juſtiz die Gerichtsvollzieher ermächtigt, Schät⸗ zungen von bewealichen Sachen aus Anlaß be⸗ fürchteter oder eingetretener Kriegsſchäden oder einer Umſiedlung vorzunehmen. Dabei ſollen ſie ſich in der Regel auf die Schätzung von Hausrat und ſonſtigen Gegenſtänden des täglichen Bedarfs be⸗ ſchränken. Die Schätzung von Hausrat darf der Ge⸗ richtsvollzieher auch dann übernehmen, wenn ſich daxunter Kunſtgegenſtände oöer antike Gegenſtände befinden, deren Schätzuna eine beſondere Sachkunde erfordert. Die Schätzung muß ſo beſchaffen ſein, daß ſie eine geeianete Grundlage für die Feſtſetzung einer Entſchädigung bilden kann. Bei Schätzung vor Eintritt des Scha⸗ dens wird der Zeitwert und ſoweit angängig, der Wiederbeſchaffungswert zur Zeit der Schätzung an⸗ gegeben. Vielfach wird ſich auch die Angabe der vor⸗ ausſichtlichen Reſtlebensdauer empfehlen. z..:„Ein Straßenanzug, Zeitwert 50 Mark, Wiederbeſchaf⸗ ſungswert 150 Mark, noch etwa ein Jahr tragbar“. Es ſteht dem Auftragaeber frei, das Verzeichnis der Sachen, deren Schätzung er wünſchtgſelbſt anzuferti⸗ gen. Die Gerichtsvollzieher erhalten für dieſe Schät⸗ zungen Vergütungen nach der Anordnung über Vergütungen für kriegsbedingte Schätzungen. Probebenieb der Crofalarmsirenen in Mannheim Am Mittwoch, dem 3. Februar 1943— 12 Uhr— findet im Luftſchutzort Mannheim ein Probebetrieb der Großalarmſirenen ſtatt. Zur Auslöſung kommt das Signal„Entwarnung“(hoher Dauerton). Beim Ertönen dieſes Signals iſt von der Bevölke⸗ rung nichts zu unternehmen. Bei wirklichem Flieger⸗ alarm wird nach wie vor das Signal„Flieger⸗ olarm(an⸗ und abſchwellender Heulton) gegeben, bei welchem die Bevölkerung ſich ſofort luftſchutz⸗ mäßig zu verhalten hat. pilsner Uiquell wird billiger Gbenſo wie im Altreich, ſind auch im Protektorat die Biere im Stammwürzegehalt herabgeſetzt worden. Eine entſprechende Preisſenkung iſt bereits im letzten Sommer erfolgt. Nunmehr iſt auch auf die verſchie⸗ denen Ausgleichsabgaben verzichtet worden, um dieſe Beträge zu einer Preisſenkung für das ins Reich eingeführte Pilſener Urquell zu verwenden. Der Reichskommiſſar für die Preisbildung hat deshalb mit Wirkung ab 1. Januar eine Preisſenkung für Pilſener Urquell im Altreich um 25 Mk. je Hekto⸗ liter angeordnet. Die Preisſenkungen ſind in vollem Umfange an die Verbraucher weiterzugeben. ** Wir wünſchen Glück. Herr Joſef Welz, J 7, 13, feiert am 2. Februar den 60. Geburtstag. — Herr Joſef Klug, F 4, 12, feiert am Mittwoch, 3. Februar, den 82. Geburtstag— Herr Franz Beger, Mannheim⸗Walohof, Altrheinſtraße 9, feiert ſeinen 80. Geburtstag. um* Vierteljährliche Zahlung der Kinderbeihilſen. Im Intereſſe der Erſparniſſe von Arbeit und Papier hat der Reichsminiſter der Finanzen beſtimmt, daß die aus Reichsmitteln gewährte Kinderbeihilfe wäh⸗ rend des Krieges in der Regel vierteljährlich aus⸗ zuzahlen iſt. Der Vorſteher des Finanzamts darf beſtimmen, daß die Kinderbeihilfe ausnahmsweiſe monatlich auszuzahlen iſt, wenn wichtige Gründe da⸗ für vorliegen. Die Beſtimmungen über den Zeit⸗ punkt und über das Verfahren bei der Auszahlung gelten weiter. Die Kreditinſtitute, denen Kinder⸗ beihilfe zugunſten von Kinderbeihilfeberechtigten überwieſen wird, haben dieſen die Ueberweiſungs⸗ karten jeweils alsbald zuzuleiten. Kinderbeihilfe, die nachträglich auszuzahlen iſt, darf zuſammen mit der Kinderbeihilfe ausgezahlt werden. die am nächſten regelmäßigen Auszahlungstag zu be⸗ zahlen iſt. u Die Lohnſtener für Hausangeſtellte muß laut Bekanntmachung einbehalten und an die Kaſſe des zuſtändigen Finanzamtes abgeführt werden. ** Vom Planetarium. Der Lichtbildervortrag am Donnerstag, dem 4. Februar, behandelt das Thema: Aufgaben und Ergebniſſe der Hochgebirgs⸗ und Hößenforſchung. Der Vortrag wird am Freitag, dem 5. Februar, wiederholt. bereich ſich auf den Weſten Nordamerikas, den Sonne, Mond und Sterne im Februar Im Februar ereignen ſich zwei Finſterniſſe. Und zwar verurſacht der in der Nacht zum 5. Februar eintretende Neumond einetotale Sonnenfinſternis, deren Sichtbarkeits⸗ 0 nördlichen Teil des Stillen Ozeans, Japan, die öſtlichen Randgebiete Aſiens und die Philippinen beſchränkt. In Europa bleibt das Ereignis alſo unſichtbar. Dafür wird der Vollmond am 20. Februar aber von einer partiellen(teilweiſen) Mondfinſternis begleitet, deren Verlauf auch in Mittel⸗ eu ropa verfolgt werden kann. Das Schau⸗ ſpiel fällt in die Morgenſtunden, ſo daß ſich der Mond bereits ſtark dem Untergangs⸗ horizont nähert, wenn der dunkle Kernſchatten der Erde in das vollbeleuchtete Mondantlitz hineintritt. Die erſte Berührung des öſt⸗ lichen Mondrandes mit dem Kernſchattenkegel erfolgt um 5 Uhr 3,1 Minuten. Gegen 6 Uhr 38 Minuten wird die größte Phaſe der Verfinſterung des Mondes und damit auch die Mitte der Finſternis erreicht ſein. Kurz her⸗ nach geht der Mond für den Oſten des Reiches bereits unter. In Weſtdeutſchland kann der weitere Verlauf der nun folgenden„Ent⸗ finſterung“ des Mondantlitzes bis gegen 7 Uhr 30 Minuten beobachtet werden, wüh⸗ rend der Austritt aus dem Kernſchatten und ebenſo das Ende der Finſternis in Deutſch⸗ land nirgends zu ſehen ſein wird. Die Planet en bieten ſich im Februar ſolgen⸗ dermaßen dar: Merkur iſt zwiſchen Sonne und Erde hindurchgewandert, ſo daß er auf die Weſtſeite der Sonne getreten iſt, vor ihr aufgeht und folglich am Morgenhimmel aufgeſucht werden kann. Seine Sichtbarkeitsbedingungen ſind freilich ſchwierig; doch ein geſchickter Beobachter wird ihn in der Zeit vom 4. bis 14. d. M. kurz vor Sonnenaufgang für einige Minuten im Schützen zu Geſicht bekommen. Ein Feldſtecher leiſtet dabei gute Dienſte. Seinen größten weſtlichen Winkelabſtandl(Elongation) erreicht Merkur Venus verbeſſert im Waſſer⸗ am 18. Februar. amann ihre Sichtbarkeit. Sie kann bereits in der Dämmerung als Abendſtern geſehen werden und geht anfangs 1 Stunden, zuletzt 2 Stunden nach der Sonne unter. Mars iſt am Morgenhimmel zu den Sternen des Schützen hinübergewandert, wo Früh⸗ aufſteher ihn an ſeinem roten Licht erkennen werden. Er geht am Anfang des Monats mehr als 2 Stunden und am Monatsende 1 Stunden vor der Sonne auf. Jupiter wird als hellſtes Geſtirn des Abend⸗ himmels ſchon in der Dämmerung ſichtbar und gibt in den Zwillingen der Februarnacht bis in die frühen Morgenſtunden hinein das Gepräge. Vor Anbruch der Morgendämmerung nimmt er im Weſten Abſchied von der Sternenbühne. Ebenſo ſteht Saturn im Stier nach beendeter Abenddämmerung ſchon hoch am ſücdöſtlichen Himmel. Er geht anfangs 3 Stunden und zuletzt bereits 171 Stunden nach Mitternacht unter. Am Fixſternhimmel finden wir gegen 22 Uhr im hohen Süden das rechteckige Sternbild der Zwillinge, das aus 13 helleren Sternen beſteht. Die aufſälligſten unter ihnen ſind die beiden öſtlichen Grenzſterne Kaſtor und Pollux. Kaſtor erſcheint in einem licht⸗ ſtarken Fernrohr bei ausreichender Vergrößerung als Doppelſtern. Zwei nahe beieinanderſtehende Sonnen wandern hier in 306 Jahren um einen ge meinſamen Schwerpunkt. Beide Kaſtorſonnen wer⸗ den aber nochmals von je einem viel ſchwächeren Sternchen begleitet, ſo daß in Wirklichkeit vier Sterne die Kaſtorfamilie bilden. die etwa 45 Lichtjähre von uns entfernt iſt. Der Bruderſtern Pollux ſteht uns mit 30 Lichtjahren etwas näher. Oeſtlich von den Zwillingen folgt das Sternbild des Krebſes, in dem der bereits dem bloßen Auge zu⸗ gängliche offene Sternhaufen der Praeſepe(Krippe) zu den ſchönſten Objekten zählt. Noch weiter oſt⸗ wärts ſchließt ſich der Löwe mit Regulus an. Letz⸗ terer iſt rund 60 Lichtjahre von uns entfernt. Tief im Oſten ſteigt die Jungfrau mit Spika aus dem Dunſt des Horizonts empor. Im Süden führt Sirius mit ſeinem geiſterhaften Farbenſpiel den Sternen⸗ reigen an. Rechts von ihm ſtehen Haſe und Eridanus, während ſich über ihm in weſtlicher Richtung der Jä⸗ ger Orion mit ſeinen ſieben hellen Sternen nieder⸗ wärts zu neigen beginnt. Mit dem linken Schulter⸗ ſtern Beteigeuze im Orion und dem in gleicher Höhe Iinks von der Milchſtraße funkelnden Prokyon im Kleinen Hund bildet der Sirius ein hübſches aleich⸗ ſeitiges Dreieck, Rechts über dem Orion leuchten die Sterne des Stiers mit dem Hauptſtern Aldebaran, der V⸗förmigen Sterngruppe der Hyaden und dem Siebengeſtirn, in dem mit unbewaffnetem Auge 6 bis 8 Sterne erkannt werden können, während der Feldͤſtecher dieſe Zahl raſch auf 20 Sterne erhöht. Laſſen wir vom Stier aus unſeren Blick zum Scheitelpunkt hinauſſchweifen, ſo treſfen wir jenſeits der Milchſtraße das Sternbild des Fuhrmanns mit Kapella. Eingebettet in den Lichtſchleier der Milch⸗ ſtraße finden wir rechts vom Fuhrmann die Stern⸗ kette des Perſeus. Im tiefen Weſten ſteht der Wid⸗ der, im NW ſinkt die langgeſtreckte Andromeda hort⸗ zontwärts. Darüber ſteht in der Milchſtraße das W des Kaſſiopeig, und im tiefen NW ſehen wir den Schwan mit Deneb. Die ſehr tief ſtehende Wega in der Leier zeigt gegen 22 Uhr den Nordpunkt an. Um den Polarſtern herum ſchwingt ſich der Kleine Bär, und hoch im NO erblicken wir die wohlvertrauten ſieben Sterne des Großen Bären. Der niederwärts weiſende Bärenſchwanß mit dem äußerſten Stern Benetnaſch weiſt auf den ſich erhebenden Bootes mit Arktur. Setzen wir den Bogen von Benetnaſch über den Arktur hinaus noch weiter fort, ſo treffen wir auf die bald hernach aufgehende Spika in der Jung⸗ frau. Zwiſchen der Jungfrau und dem Großen Bären verdient noch das verſtirnte Haar der Königin Bere⸗ nike unſere Beachtung. Mondphaſen: Neumond fällt auf den., das erſte Viertel auf den 12., Vollmond auf den 20. und das letzte Viertel auf den 27. Februar. D. Wattenberg. Einsatz der Wissenschaft für's Kriegs-WU Die Universität Heidelberg kündigt eine groge öffeniliche Vortragsreihe an Unter der Deviſe„Die Univerſität Heidelberg dient dem Kriegswinterhilfswerk 1942⸗43“ lädt Staatsminiſter, Rektor Profeſſor Dr. Schmitt⸗ henner alle Freunde der ehrwürdigen Ruperto⸗ Carola für das kommende Wochenende des., 6. und 7. Februar 1943 zu einer großzügigen Vortragsreihe ein, die von bedeutenden Vertretern aus Wiſſenſchaft und Forſchung faſt aller Fakultäten beſtritten wird. 42 verſchiedene Vorleſungen und Füh⸗ rungen ſind vorgeſehen. Sie finden bei freiem Eintritt ſtatt und ſind lediglich mit Sammlungen freiwilliger Spenden verbunden, die dem Kriegs⸗ winterhilfswerk des deutſchen Volkes zufließen. Zwar kann nicht jeder alles hören oder ſehen, da eine ganze Anzahl von Kollegs gleichzeitig angeſetzt ſind. Trotzdem iſt das Prinzip„Wer vieles bringt, wird jedem etwas bringen“ mit Klugheit und Stil⸗ gefühl gewahrt, ſodaß dem Volkstümlichen wie dem Schönheit- aber nach der klle Die lobens⸗ und liebenswerte Zunft der Fri⸗ ſeure hat uns in letzter Zeit ſchon öfters beſchäftigt. Mancher Zeitungsartikel mußte um ihretwillen ver⸗ brochen werden. Das hängt natürlich mit der Wich⸗ tigkeit dieſes Berufes zuſammen. Man braucht meinetwegen ein Jahr lang nicht den Schneider zu behelligen— ſo darf man doch wohl heute ſagen—, kann ſich beim Schuhmacher rar machen, wenn uns die Buben die Fenſter nicht einwerfen, kommen wir mit dem Glaſer nur außerberuflich in Berührung — aber dem Friſeur iſt nun einmal nicht zu ent⸗ gehen. Raſieren erlaubt zwar Selbſthilfe, wohin⸗ gegen Haarſchneiden Mit anderen Worten, man iſt gezwungen, beim Friſeur einen ganz anſehnlichen Teil ſeiner Frei⸗ zeit zuzubringen. Von der Freizeit frißt wieder die Wartezeit den arößten Happen weg. Und wegen dieſer ungebührlichen Freizeit hat man ſich an maß⸗ gebenden Stellen ſchon heftia den Kopf zerbrochen. Klar: Das Häuflein der Meiſter. die noch ihrem Beruf nachgehen, iſt klein, und die meiſten Gehilfen haben den Pinſel auch weggelegt und dafür ein Ge⸗ wehr in die Hand genommen. Das brinat der Kriea mit ſich, daran iſt nichts zu ändern. Dagegen kann in anderer Hinſicht viel geändert werden. Zum Beiſpiel könnten die Kunden aufeinander Rück⸗ ſicht nehmen. Es iſt rückſichtslos, wenn einer, der den ganzen Taa über Zeit gehabt, erſt kurz vor ſieben Uhr angeſchnauft kommt und die ſchikanöſe⸗ ſten Wünſche äußert. Da muß Zuck in die Kolonne, da muß Ordnuna in den Stundenplan. Sie kommt, Der Reichsinnungsmeiſter hat ſo⸗ exlaſſen, die ſich auf die Abkürzung der allzulangen Wartezeit beim Friſeur beziehen. Darüber reden wir, wenn die Mannheimer Friſeurinnung für die örtliche Anpaſſung geſorgt hat. Heute wollen wir nur einmal einen Blick in Auch dort iſt manches gewellt, was eigentlich glatt ſein müßte. Auch in dieſen Hallen nimmt die nichtberufstätige Frau oft nicht die gebührende Rückſicht auf ihre be⸗ rufstätige Schweſter. Aber das intereſſiert jetzt nicht ſo ſehr wie das, was der Erlaß des Reichsinnungs⸗ meiſters modiſche Auswüchſe nennt. Modi⸗ ſche Auswüchſe! Damit ſind die Friſuren gemeint, die viel Zeit, viel Strom— jawohl, Herr Kohlen⸗ klau— und eine ſtarke Beanſpruchung der Apparate erfordern. Wie man in Mannheim darüber denkt, wiſſen wir noch nicht. Dagegen wiſſen wir, daß man ſich in München, in Frankfurt und in Dresden, be⸗ ſtimmt auch noch anderswo, ſchon ſehr genau feſtge⸗ legt hat. Der Tenor all dieſer Bekanntmachungen: Das in Waſſer⸗ oder Dauerwellen zu legende Haar darf nicht länger ſein als durchſchnittlich 15 Zenti⸗ meter! Damit iſt zwar nicht dex Bart. aber etliches vom Haar ab. Und ſo hat es der Fachbeirat des Reichsinnungsverbandes der Friſeurinnung feſtge⸗ ſetzt. Bitte, damit wir uns recht verſtehen: Es bleibt abzuwarten, wie ſich das in Mannheim auswirkt. Die örtliche Innung hat ihrerſeits ja noch ihre beſonderen Beſtimmungen zu treffen. Andererſeits läßt ſich ſchon denken, daß die 15 Zentimeter bindende Kraft beſitzen. Wir warten aeb Was macht die Frau jetzt mit ihrem Haar, von „nur“ 15 Zentimeter Länge? Der Fachbeirat über⸗ läßt ſie nicht der Pein, ſondern macht plauſible Vor⸗ ſchläge. O, was kann man mit 15 Zentimeter für Wonnefriſuren hindrehen, wie kann man mit ihnen fraulich wirken! Der Fachbeirat hat ſogar noch weiter gedacht. Auf Bluſe und Kleid hängendes Haar macht dieſe fleckig oder ſcheuert ſie frühzeitig durch. Alſo weg mit den Haaren von Bluſe und Kleid, hinten hoch, damit der Nacken ſichtbar wird. Das nennt man zeitgemäße Mode. Im erſten Weltkrieg gingen unſere Frauen mit Röcken, die ein einziges Faltengewirr waren, und mit Stiefeln, die über die halbe Wade heraufgingen. Ausgerech⸗ net in einer Zeit der Stoff⸗ und Lederknappheit. Das war unzeitgemäße Mode, das war ſogar Un⸗ fug. Aber das mit den 15 Zentimeter Haarlänge und der Nackenfreiheit iſt direkt die Forderung des Tages. 3 Dieſe ominöſen 15 Zentimeter ſind nur dann Vorſchrift, wenn der Wunſch beſteht nach Dauer⸗ oder Waſſerwellen. Wer dieſen Wunſch nicht hat, trage ſein Haar nach Belieben. Darüber beſteht keine Vorſchrift. Und der Zibeck der ganzen Uebung? Ei, eine beträchtliche Erſparnis an Strom und Arbeit. Einige Zentimeter länger oder kürzer drücken ſich ſchon in Stunden aus, Und viele Zentimeter beeinfluſſen das deutſche ſchaftspotential. Wirt⸗ allgemein Intereſſanten und Lehrreichen genügend Raum bleibt. Von Führungen nennen wir: am Freitag, dem 5. und Samstag. dem 6. ieweils um 15 Uhr, ſowie am Sonntag, dem., um 10 Uhr, Beſichtigungen der Landesſternwarte auf dem Königſtuhl, für die der Direktor, die beiden Oberobſervatoren und ein wiſſenſchaftlicher Aſſiſtent zur Verfügung ſtehen. Dann gibt es am Samstag um 16.30 Uhr unter Leituna von Prof. Fehrle eine Führung durch die Sammlungen der Lehrſtätte für deutſche Volkskunde in der Merianſtraße, ferner Samstag um 16.30 Uhr ſowie Sonntag um 10.30 und 11.30 Uhr ie eine Führung durch die Sonderausſtellung„Das vaterländiſche Altertum in Buch und Bild dreier Jahrhunderte“ der Lehrſtätte für Frühgeſchichte (Prof. Wahle), endlich Samstag um 16.30 Uhr eine Beſichtigung des hiſtoriſchen Karzers, die mit Treffpunkt in der Halle der Alten Univerſität am Sonntag um 11 und um 11.30 Uhr wiederholt wird. Sonntag um 11.30 Uhr findet mit Treffpunkt in der Halle der Neuen Univerſität auch eine Be⸗ ſichtigung und Vorführuna der Orgel in der Aula der Neuen Univerſität ſtatt, wobei Univerſitätsdirek⸗ tor Prof. Poppen die Erläuterungen gibt. Auch die für Sonntag um 10.30 und 11.30 Uhr angeſetzten Führungen durch die Ausſtellung deutſcher Minera⸗ lien und Erze im Mineralogiſch⸗Petrographiſchen Inſtitut, Hauptſtraße 47/51, mit Erklärungen von Prof. Erdmannsdörfer, dürften ihres Teil⸗ nehmerkreiſes ſicher ſein. Sehr geſchickt erſcheint die Auswahl mediziniſcher Vorträge, die am Freitaa um 17.15 Uhr im Hörſaal der Krehl⸗Klinik mit Ausführungen des bekannten Pſychiaters Prof, Zucker über„Der Geiſteskranke in der Wiſſenſchaft“ beginnen. Wir nennen hier aus der aroßen Zahl ſeſſelnder Veranſtaltungen den im Hörſaal 1 der Neuen Univerſität anberaumten Vor⸗ traa des Direktors der Orthopädiſchen Klinik, Prof. Dittmar.„Die Mithilfe des Arztes bei der Wie⸗ dereingliederung Verſehrter“ mit Filmvorführun⸗ gen, eine von Prof. Schmincke am Sonntag, dem 7. Februar, um 10 Uhr, im Hörſaal des Pathologi⸗ ſchen Inſtitutes, Voßſtraße 2, vorgeſehene„Oeffent⸗ liche Beantwortung geſtellter Fragen über Krank⸗ heiten und ihre Entſtehung“ und endlich einen von Lichtbildern und Schallplatten bealeiteten Vortrag des Dozenten Dr. Berendes:„Welchen Schwer⸗ hörigen kann durch einen Hörapparat geholfen wer⸗ den?“, der am Sonntag um 15 Uhr in der Gaſtſtätte „Stadt Neuenheim“, Brückenſtraße 26, ſtattfindet. Aus anderen Wiſſensgebieten ſeien erwähnt: ein Vortrag' des Rektors, Staatsminiſter Profeſſor Schmitthenner„Vom gegenwärtigen Krieg“ ait Lichtbildern(Hörſal 13, Neue Univ. 5.., 18.15 Uhr); Prof. Willy Andreas„Die deutſche Reichs⸗ ſtadt im Spiegel der Kunſt“ mit Lichtbildern⸗ lebenda, 6, 2, 16.30 Uhr), Prof. Richard Kien aſt„Die große Heidelberger Liederhandſchrift, ein Kulturbild der deutſchen Ritterzeit“ mit Lichtbildenn(Hörſagl 15, Neue Univ. 6.., 16.30 Uhr); Prof. Preiſendanz „Giſchichte der Mgneſſeſchen Handſchrift“ mit Lichthil⸗ dern(Hörſaal 1 Neue Univ. 6,., 17.90 Uhr). Für die Mannheimer beſonders anziehend dürften zwei Veranſtaltung viele Jahre lang beruflich verbunden waren. Den einen hält am Freitag, dem 5. 2, um 17.15 Uhr im Hörſaal der Neuen Unſverſität Profeſſor Walther Tuckermann über„Chineſiſche Landſchaften aus der Vogelſchau“(mit Lichtbildern), den andern am en ſein, deren Redner unſerer Stadt zwar die große Violinſonate P⸗Dur von Sonntag, dem.., um 11 Uhr an gleicher Stelle Pro⸗ feſſor Joſef Ahlhaus, der ſeit dem Sommer 1942 endgültig vom Mannheimer Karl⸗Friedrich⸗Gym⸗ naſium nach Heidelberg hinübergewechſelt iſt und dort einen Lehrauftrag für mittlere Geſchichte verſieht, über„Der Kampf gegen die engliſche Seeherrſchaft einſt und jetzt“. 8 Wie geſagt: dies alles iſt nur eine Auswahl deſſen, was in den verſchiedenſten Univerſitätsinſtituten in Wort und Bild und wiſſenſchaftlichem Verſuch dar⸗ geboten wird. Und es iſt fürwahr eine einzigartige Gelegenheit, auch als Nichtſtudierender feſſelnde Ein⸗ blicke in die geiſtige Werkſtatt der benachbarten Alma mater zu tun, die damit in gültiger Form dem Kriegswinterhilfswerk dient.—rt. Streiflichter auf Weinheim Weinheim, 2. Febr. Immer wieder iſt die Beobach⸗ tung zu machen, daß hier und da ein Licht aufblitzt oder daß die getroffenen Abdunkelungsmaßnahmen beſchädigt oder mangelhaft ſind. Verantwortungsbewußte betrachten ſich auch einmal ihre Abdunkelung von außen und beſeitigen vorgefundene Mängel. Es gibt aber auch ſehr viele, die das aus Bequemlichkeit unterlaſſen und durch ihr Ver⸗ halten die Volksgemeinſchaft in Mitleidenſchaft ziehen. Sie können nur durch Strafen erzogen werden.— Auf ſein 25jähriges Dienſtjubiläum bei der Deutſchen Reichspoſt konnte am 1. Februar Oberpoſtſekretär Karle zu vück⸗ blicken.— Das Bürgermeiſteramt gibt bekannt: Nach den Richtlinien der Forſtabteilung des Bad. Finanz⸗ und Wirt⸗ ſchaftsminiſteriums erſolgt die Zuteilung des Brennholzes an die Verbraucher durch die Stadt. Die Uusgabe von Bür⸗ gergabholz in Natur iſt während des Krieges ausgeſetzt. Be⸗ ſtellungen auf Zuteilung aus den ſtädtiſchen und den Gräf⸗ lich von Berckheimſchen Waldungen werden am 1. und 2. Februar im Rathaus, Schloß, entgegengenommen.— Sei⸗ nen 81. Geburtstag beging Werkmeiſter Martin Gärt⸗ ner, Dr. Karl⸗Winter⸗Straße.— Auf dem Weinheimer Schweinemarkt am 30. Januar waren zugeführt: 28 Fperkel. Bei amtlicher Preisnotierung und gutem Marktperlauf wurden 28 Tiere das Stück zu 90 bis 165 Mk. verkauft.— Die Beſtellſcheine der Lebensmittel⸗ und Kartoffelkarten für die 46. Zuteilungsperiode und die Berechtigungsſcheine ſind durch die Verbraucher an die Verteiler vom 1. bis 6. Februar und durch die Verteiler an die Kartenſtelle vom 8. bis 10. Februar abzuliefern. Ebenſo ſind in der gleichen Zeit bei der Kartenſtelle abzugeben die Beſtellſcheine der Reichseierkarte Nr. 46 zum Bezuge von Friſcheiern direkt beim Hühnerbalter.— Das Feſt ihres 70. Geburtstages feierte am Montag Frau Katharina Brockenauer Wwe. geb. Jörder, Norkſtraße 4. Heidelherger uuerschnitt Kundgebung„Das Reich“. Am Sonntagmittag ſand im großen Stadthallenſaale eine ſtark beſuchte Kundgebung unter der Deviſe„Das Reich“ aus Anlaß des zehnjährigen Beſtehens der Partei ſtatt, in deren Mittelpunkt eine Rede von Univerſitätsprofeſſor Krieck ſtand. Das ſtädt. Orche⸗ ſter, unter Leitung von Muſikdirektor Conz, leitete die Kundgebung mit der Rienzi⸗Ouvertüre und dem Vorſpiel zu Euryanthe in würdiger Feſtlichkeit ein. Der Oberſpiel⸗ leiter des ſtädt. Theaters Pg. Baumann ließ Worte Ull⸗ rich von Huttens, Ernſt Moritz Arndts, von Clauſewitz' aus dem politiſchen Teſtament Hindenburgs und Worte des Führers lebendig werden. Profeſſor Krieck zeichnete dann in großen Strichen Deutſchlands europäiſche Sendung. Er verwies auf das tauſendjährige Ringen des Reiches, die Abwehr⸗ des Araberſturms unter Karl dem Hammer, des Sturms der Avaren, des Hunnenſturms, des Anſturms der Türken, bei denen ſich immer das Reich als Schutz⸗ macht Europas und ſeiner Kultur erwieſen hat. Vom Spa⸗ nien der Oſtgoten bis zum Kiewer Staat der germaniſchen Waräger hat immer der Deutſche ſich zum Träger euro⸗ päiſcher Kultur gemacht. Aus dieſer Perſpektive heraus verwies Krieck auf das gegenwärtige gewaltige Ringen Großdeutſchlands gegen die wieder aus dem Oſten hervor⸗ ſtürmende aſiatiſche Gefahr. Deutſchland erſtrebt keinen Imperialismus, ſondern wolle jedem mitarbeitenden eu⸗ ropäiſchen Volk ſeinen Platz ſichern. Großdeutſchland ſei Träger und Schutzmacht, die Achſe und Ordnung Europas. Die große Kundgebung endete mit dem Schlußſatz der 5. Sinfonie von Beethoven. Eine italieniſche Kulturkundgebung. Die nationale Geſellſchaft„Dante Alighieri“ in Rom, die höchſte befreun⸗ dete kulturelle Vereinigung im befreundeten Italien, ver⸗ anſtaltet am 5. Februar in Heidelberg, im Ballſaale der Stadthalle, abends um 18.90 Uhr, eine Kulturkundgebung -mit einem Konzert des berühmten italieniſchen Pianiſten Maeſtro Renzo Silveſtri(Rom), der neben zwei eigenen Kompoſitionen Werke von Vivaldi, Scarlatti, Frescobaldi⸗Frugnoli, Beethoven, Maliziero, Sonzogno, Mulé und Chopin bringen wird, ſodaß neben großen Klaſ⸗ ſikern auch zeitgenöſſiſche italieniſche Komponkſten ſich in ausgewählten Werken präſentieren. Familiennotizen. Ihren 85. Geburtstag feierte am Montag Frau Eliſabeth Brandel, Klauſenpfad 23. Ihr 80. Lebensjahr vollendeten am Montag in guter Friſche Gottlieb Megerle, Horkſtr. 5, und Philipp Dörſam, Gaisbergſtvaße 79. Den 70. Geburtstag beging der Vor⸗ ſtand der katholiſchen Kirchenſteuerkaſſe Carl Mä chtel, ein geborener Heidelberger, der ſeit über fünfzig Jahren aktiver Sänger im Liederkranz iſt. Erſte Frühlingsblüten. Vereinzelt ſieht man ſchon blü⸗ hende Schneeglöckchen in den Vorgärten. Im botaniſchen Garten blühen im Freien die goldͤgelben Forſythien. An Wegrändern zeigen ſich die erſten Blüten des Scharbocks⸗ krauts. Auch die Weidenkätzchen haben ſich ſchon ſtattlich entwickelt. Eine grüne Meerkatze wurde dem Heidelberger Tier⸗ garten von einem im Feld ſtehenden Weinheimer zum Ge⸗ ſchenk gemacht. Blick auf Ludwigshafen Vierter ſtädtiſcher Symphonieabend. Ein beſonderes muſikaliſches Ereignis verſpricht der vierte ſtädtiſche Sym⸗ phonieabend im Rahmen der Konzerte der Stadt Ludwigs⸗ hafen zu werden, der am 21. Februar im großen Saal des JG⸗Feierabendhauſes ſtattfindet. Der Symphonieabend wird in Verbindung mit der Nordiſchen Geſellſchaft durch⸗ geführt. Bei dieſer Gelegenheit wird der Kapellmeiſter der Königl. Hofoper Stockholm, Sten⸗Ake Akelſen, am Diri⸗ gentenpult ſtehen. Als Soliſtin wurde vom gleichen Thea⸗ ter die bekannte Sopraniſtin Ruth Moberg gewonnen. Die Vortragsſolge iſt ausſchließlich auf nordiſche Muſik ein⸗ geſtellt und verzeichnet Werke von Hugo Alſven, Ture Rang⸗ ſtröm, Olaf Peterſon⸗Berger, Lars Erie Larsſon, Emil Sjorgren und Jean Sibelius. Großer Erfolg des Stamitz⸗Quartetts. Mit einem aus⸗ erleſenen Programm gaſtierte das Stamitz⸗Quartett des Landesſymphonieorcheſters Weſtmark in Frankfurt. Das Gaſtſpiel der Ludwigshafener Künſtler geſtaltete ſich zu einem außerordentlichen Erfolg und die Preſſe iſt voll des Lobes über das Stamitz⸗Quartett. In den Würdigungen der beſonderen Leiſtungen des Stamitz⸗Quartetts bei ſei⸗ nem Auftreten in Frankſurt heißt es u..:„Die Geſamt⸗ haltung verſpricht den Aufſtieg zu einer hohen Stufe echter Enſemble⸗Kultur“. Haushaltungsſchule in Ludwigshafen. An der haus⸗ wirtſchaftlichen Berufsſchule in Ludwigshafen beginnt dem⸗ nächſt ein neuer Lehrgang der einjährigen Haushaltungs⸗ ſchule. Zweck dieſer Haushaltungsſchule iſt es, jungen Mäochen eine gediegene hauswirtſchaftliche Ausbildung zu vermitteln. Der Lehrplan der Schule erſtreckt ſich auf Kochunterricht. Nadelarbeit, Hausarbeit, Wäſchebehandlung, Turnen und Singſpiele, außerdem auch Schulung in Reichs⸗ kunde, Deutſch im Schriftverkehr, Geſundheits“, Kranken⸗ und Säuglingspflege ſowie auf Erziehungslehre. Die Lei⸗ tung der hauswirtſchaftlichen Berufsſchule in der Gräſenau⸗ ſchule gibt nähere Auskünfte. Vom Feierabend der JG⸗Angehörigen. Die Feierabend⸗ geſtaltung der Angehörigen des JG⸗Werkes Ludwigshaſen wird eine erheblichen Erweiterung erfahren. In der zwei⸗ ten Hälfte des Winters werden neben den IG⸗Konzerten und den beliebten Kocß⸗Veranſtaltungen auch Vorträge wiſſenſchaftlicher, beſehrender und unterhaltender Art in das Programm auſgenommen. Hinweise Der Klavierabend Frédéric Ogouſe, der heute, Dienstag, in Ludwigshafen ſtattfinden ſollte, muß wegen Erkrankung des Künſtlers auf einen ſpäteren Zeit⸗ punkt verſchoben werden. * Die Hochſchule für Muſik und Theater veranſtaltet am Samstag, 6. Februax, im Kammermuſik⸗ ſaal um 17 Uhr einen Kammermuſikabend. Es werden zwei bedeutende Werke als Erſt⸗ bzw. Uraufführung geſpielt und ilhelm Furt⸗ wängler und das Klavierquartett von Wilhelm Pe⸗ terſen. Ausſührende: Richard Laugs(Klavier), Kark v. Baltz(Violine), Chlodwig Rasberger(Bratſche), HOtto Boaner(Cello), Wilhelm Peterſen(Klavierj. 77 „ Neckar. Aus Welt und 8 ae e e ben ——— ſüaapafägfdöstaguaagngaugunmof ſſiſſſſſoſiſſſdſüſſſſſſſſſſſſſſpſſ06000000000000010ᷓ19 ꝑ00é90cé'0;0‚000090090é‚0ö1000 Die deutsche Schrifttumspolitiłk Von Oberregierungsrat Dr. Rudolf Erckmann Bei Inangriffnahme der planmäßigen Aufbau⸗Ar⸗ beit auf dem Gebiet des Schrifttums durch den Nationalſozialismus galt es zunächſt, das Buch als Träger ſchöpferiſcher deutſcher Volks⸗ kraft an die breiteſten Maſſen heranzuführen, nach⸗ dem nur kleine Teile des Geſamtvolkes früher mit dem Schrifttum Berührung hatten. Dieſe Aufgabe wurde gelöſt durch eine nach großen Grundſätzen ausgerichtete deutſche Schrifttumspropaganda, die in der alljährlichen Woche des deutſchen Buches gipfelte. Die Erfolge dieſer ſtetigen, ganz neuartigen Wer⸗ bung wird durch folgende Zahlen belegt: Die Ge⸗ ſamtzahl der in Deutſchland gedruckten Bücher ſtieg von Jahr zu Jahr an und erreichte unbeeinflußt vom Kriegsbeginn 1940 die außerordentliche Höhe von 24294 Millionen Büchern. Sie wurde unter An⸗ ſpannung aller Kräfte zur Bewältigung der Kriegs⸗ aufgaben nochmals rieſig geſteigert und ſtieg für 1941 um weitere faſt 100 Millionen auf 341 Mil⸗ lionen an. Damit iſt mitten im Kriege die eſſek⸗ tiy höchſte Buchzahl erreicht, die jemals in Deutſch⸗ land erzeugt wurde. Neben der Werbung für das Buch überhaupt, wurde in ſtetigen Intenſivierung die Förderung des beſonders wertvollen Schrifttums betrieben. In deren Dienſt trat die jährliche Zuſammenfaſſung der Jahresſchau des deutſchen Schrifttums, die Buch⸗ ausſtellung, die Buchliſte, die Buchſtiftung und der Ausbau des Büchereiweſens u. a. Mit der planmäßigen Förderung der deutſchen Literatur ging die Förderung der deutſchen Dichter Hand in Hand. Sie wurden durch breiten Einſatz zu Leſungen mitten ins Volkgeſtellt und damit ſelbſt Wegbereiter ihrer Bücher. An Stelle des Dachſtubenliteraten trat nun der Dichter als Mann des Volkes. Im Jahre 1938 wurde das deutſche Dichtertreffen in Weimar geſchaffen, auf dem die führenden Autoren jährlich zuſammentreten der Arbeit in Deutſchland und der und durch bedeutende Reden aus ihrer Mitte das Bekenntnis unſerer Dichtung zur Na⸗ tion und den Aufgaben der Zeit ablegen. Die friedensmäßige Arbeit der Schrifttumspolitik erfuhr mit Kriegsbeginn neue entſcheidende Anſtöße. Es galt unſere Literatur in allen ihren Schriften auf die Notwendigkeiten der Zeit auszurichten. Die zuſätzliche Frage ihrer weiteren Sicherung durch Be⸗ reitſtellung und Verteilung des notwendigen Pa⸗ piers wurde neu in Angriff genommen und gelöſt. Umſangreiche Anregungen einzelner Bücher dienten ſchon im Frieden dazu, beſtimmte Lücken der Pro⸗ duktion im Intereſſe des Volksganzen zu ſchließen. Die Verſorgung der Wehrmacht mit Schrifttum wuchs als neue ſchon vorbereitete Aufgabe heran und wurde durch große Aktionen, wie die Buchfeldpoſt⸗Propaganda, die Förderung von Feldpoſtliteratur unter 100 Gramm u. a. gefördert. Im Jahre 1942 wurde für die letztere allein Papier für 46½ Millionen Exemplare zugeteilt. Beſonders begünſtigt wurde das vielbegehrte ſaubere Unterhaltungsſchriftum, deſſen Geſundung ſchon vor Kriegsbeginn nach Ausmer⸗ zung großer Mißſtände von früher her eingeleitet worden war. Auch das Fachbüch, das lange Jahre ein Daſein im Verborgenen führte, war in ſeiner Wichtigkeit bereits im Frieden erkannt und planmäßig erneuert worden. Es konnte ſeit Kriegs⸗ beginn in ſeine leiſtungsſteigernde Funktion, be⸗ ſonders in der Rüſtungswirtſchaft, voll eingeſchaltet werden. Das Schrifttum dex Wiſſenſchaften wurde ſeit Beginn der Papierbewirtſchaſtuna beſonders ge⸗ pflegt und in gemeinſamer Bemühung mit den Dienſtſtellen der Weltgeltung unſerer Wiſ⸗ ſenſchaft entſprechend herausgeſtellt. Die poli⸗ tiſche und Weltliteratur ſtand nach 1933 im Dienſte des Aufbaues von Volk und Reich. Sie wurde ſeit Kriegsbeginn nach Beſeitigung unbrauchbaren Konjunkturſchrifttums wirkſamer Träger aufklären⸗ Welt, und Kampfmittel gegen Plutokratie und Bolſchewismus. ——————— Phantasie über das„N“ Von Anton Schngck Ein gequetſchter und zuſammengepreßter Buchſtabe, der aus der Naſe kommt. Er ſteht in der Buchſtabenreihe zwi⸗ ſchen dem mit ihm verwandten und breitbeinigen M und dem dickbauchigen O0. Das N hat eine karge Figur: die Figur einer durch Kaſteiungen und Askeſe zuſammengeſchrumpften Nonne. Es trägt die Unerbittlichkeit des Nein in ſich. Es macht einen kühlen Eindruck— der Norden hat es durchkältet. Es frönt der Nacktheit, und der froſtige regenreiche Nopem⸗ ber brauſt über ſeine frierende G ſtalt dahin. Auch verſinkt es gerne im weißen und feuchten Nebel. Durch das Ngeht der Weg ins dunkle kalte Niflheim, das an den Marken des äußerſten Nordens liegt. 8 Der bleiche Schatten der Not fällt auf das N. Es hat die Nüchternheit einer trockenen und fröſtelnden Tante. Und iſt es der in ſich ſelbſt verliebte, unglückliche arziß. Warum beginnen mit dem Ndie Verneinungen— das Nichts, das Nimmer und das Nimmermehr, das Niemals und das Nein, das Nirwana, die Niete, der Niemand, der Nihiliſt und die Null? 8 Es iſt ein Neutrum, nicht Fiſch noch Fleiſch, und wandelt ſtreng und ſteif den Weg der Norm. Es ſtrebt nicht über ſein Niveau hinaus. Es erinnert an die öden Nippesſachen, die ſtaubbedeckt und fliegen⸗ bekleckert auf den Zierſchränken der Großmutter ſtanden. Das N iſt eine zerborſtene Säule aus der unter⸗ gegangenen Aſſyrerſtädt Ninive. In ihm ſteckt die ſchmerz⸗ verſteinte Niobe, die unglücklichſte alle Mütter. In das Niſt ein Nimmerſatt eingebrochen und hat alle darin aufgeſtapelte Nahrung verzehrt. Es ähnelt der mäch⸗ tigen Steinklippe, über die der Niagarafall donnert und gerſtäubt. Der Schatz der Nibelungen ruht im Grund ſeiner Näſſe. Denn das N iſt feucht, glitſchig und von Waſſer überſpielt. Das Nieſen ziſcht mit weißem Strahl aus ihm. Neptun, der römiſche Gott des ſtrömenden Waſſers und der Meere ſitzt auf dem Stein des N. Die Töchter des in der Tiefe der Ozeane wohnenden Nereus ſchwimmen an die -Klipne heran und klatſchen die feuchten und langen Haare darüber. Auch das Netz, das der Fiſcher an den N⸗Pfahl zum Trocknen hängt, macht ihn naß. Der nordiſche Nfördher, der ebenfalls die Herrſchaft über das Meer und die wogendurchſchneidenden Schifſe ausübt, hat es zu ſeinem Dreizack erwählt. Von den Blumen iſt dem Nbeſonders die ſchwarze Nies⸗ wurz oder die Chriſtroſe zugetan, die aus der Feuchtigkeit des ſchmelzenden Schneebodens wächſt. Mit dem Mann des Winters, mit dem Nikolaus der Kinder, ſtapft es kettenraſſelnd durch den Schnee. Es iſt duftbereit, eiszapfenbehängt und furchterregend. Aus dem N ſchaut eine Naſe, und mit der Naſe die Neu⸗ gier. Das N iſt das Zelt der Nomaden und das Zelt der Neger am Nil. Das N hat aber auch gewiſſe Unregelmäßigkeiten; es 95 manchmal eine Büchſe, darin das ſüße leckere Nougat auf⸗ bewahrt iſt, eine Schokoladenmaſſe mit Mandeln oder Nüſſen gewürzt.“ Auf dem kahlen Stamm des N reiſen die Nüſſe, beſonders an den milden Ufern des gewundenen Auch Nixen, der Noeck und die Nymphen haben darin gewohnt und dem Nachtigallenſchlag in der ſamtenen Nacht gelauſcht. Das N hatte einmal große Gewalt, und der einfache Buchſtabe, eingeritzt unter einer auf eine Wachstafel ge⸗ ſchriebenen Verfügung, oder haſtig unter einen Befehl auf Pergament gekritzelt, bedeutete Ruhm oder Verurteilung, Verbannung oder Beförderung, Tod oder Leben— es war das N des Kaiſers Nero und das N des Kaiſers Napoleon. Die Meistersingerin Emmi Leisner Ein Liederabend mit Schubert, Brahms und Wolf Das anſcheinend allen Zeiteinflüſſen ſieghaft trotzende Stimmwunder Emmi Leisner— wir hörten dieſe einzigartige Sängerin zuletzt vor etwa drei Jahren in der Akademie— offenbarte auch diesmal wieder jene ſchlechthin entwaffnende Blüh⸗ kraft, die in Idealverbindung anit poſtoſer Ton⸗ größe und unbeſchreiblich verinnerlichter Ausdrucks⸗ beſeelung die Singkunſt dieſer wahrhaft Berufenen ſo unwiderſtehlich macht. Technik, Geiſt und Gefühl verſchmelzen in der Erſcheinung Emmi Leisners zu einer ganz ſeltenen künſtleriſchen Dreieinigkeit. Schon in der Programmgeſtaltung wird auch der anſpruchsvollſte Kunſtgeſchmack niemals enttänſcht. Aus Schuberts unerſchöpflichem Liedſchatz, aus den Bezirken der klingenden Naturpoeſie des nieder⸗ deutſchen Brahms und aus Hugo Wolfs eigenwilli⸗ ger Geiſteswerkſtatt leuchteten uns ſchöne und ſel⸗ tene Perlen deutſcher Liedkompoſition. Ob es nun gilt, Schuberts lyriſch⸗⸗hymniſche Gefühlswelt zu erſchließen, mit Brahms das Land der Jugend zu ſuchen und beim Klang des tropfenden Regens, Heimweh im Herzen, Kindheitsträume wieder her⸗ aufzubeſchwören, oder aber mit Hugo Wolf der merk⸗ würdig hintergründigen Humorigkeit ſeiner„Alten Weiſen“(nach Texten von Gottfried Keller) nachzu⸗ ſpüren— immer entzückt Emmi Leisner durch eine in der Erſchöpfung der ganzen Mannigfaltigkeit der Stimmungen beiſpielhafte Wiedergabe jedes einzel⸗ nen Liedes. Der Reichtum an Färbungen und Schat⸗ tierungen dieſer feinſtkultivierten warmblütigen Altſtimme, die ſich ſelbſt der oft geradezu klang⸗ aſketiſchen Haltung des Vokalſatzes bei Hugo Wolf geſchmeidig anzupaſſen verſteht, macht ſie den unter⸗ ſchiedlichſten Ausdrucksanforderungen mühelos dienſt⸗ bar, und immer gipfelt alles in einer ſchöpferiſch ſouveränen Ton⸗, Stil⸗ und Formgebung. In Generalmuſikdirektor Otto Volkmann hatte Emmi Leisner einen die inneren Welten Schu⸗ berts, Brahms' und Wolfs ſtark nachempfindenden Pianiſten zur Seite, und dieſe enge Empfindungs⸗ und Ausdrucksgemeinſchaft zwiſchen Begleiter und ——————— Zwei ausgeglühte jeindliche Stahlkolosse die bei den harten Abwehrkämpfen ſüdlich des Ladogaſees ihr Grab in einem deutſchen Graben ge⸗ funden haben. Die Panzerung dient unſeren Soldaten noch als brauchbarer Kugelfang. (PK.⸗Auſnahme: Kriegsberichter Schmidt⸗Scheeder, PB3Z.,.) Schneemauern schützen vor Schnee An Stellen, an denen die Gefahr von Schneeverwehungen beſonders groß iſt, werden ſogenannte Doppelmauern errichtet, zwiſchen denen ſich der Treibſchnee fängt. (PK.⸗Aufnahme: Kriegsberichter Paul, HH.,.) Sängerin trug denn auch entſcheidend dazu bei, dem vom Publikum ſtürmiſch bejubelten Abend ſein voll⸗ endet künſtleriſches Gepräge zu geben. Earl Onno Eiſenbart. Maunheimer Künſtler auswärts. Leni Neuen⸗ ſchwander, die Mannheimer Geſangspädagogin, gab in Dresden einen erfolgreichen Lieder⸗ und Arienabend. Ihre glockenreine, muſtergültige Schulung auſweiſende Sopranſtimme beſtach ebenſo wie ihr reifer Vortrags⸗ geſchmack und die ſeeliſche Kultur, mit der ſie etwa das Lied⸗ ſchaffen von Brahms, Wolf und Schumann voll aus⸗ zuſchöpfen wußte. Eine beſondere Bereicherung der ge⸗ ſchmackvollen Programmfolge bildeten Roſſinis virtuoſe „Tarantella“ und die zwei ſelten gehörten Puceini⸗Arien aus„Gianni Schicchi“ und„Turandot“,“ dexen ſchwärme⸗ riſches Melos ideale Erfüllung fand. Begleiterin am Flügel war Jula Kaufmann. Felix v. Lepel. mneater, Musik und Kunst in Kürze Zum 60. Geburtstag des Malers Arthur Gri m m veranſtaltet die Kameradſchaft der Künſtler und Kunſt⸗ freunde am Oberrhein im Februar eine umfaſſende Aus⸗ ſtellung aus 40jährigem Schaffen des Künſtlers. Die Aus⸗ ſtellung, in der über 150 Werke von Arthur Grimm gezeigt werden, findet im Alten Schloß in Straßburg ſtatt. Reichsſtadt Wien. In der Schriftenreihe„Niederdonau, Ahnengau des Führers“(St, Pöltener Zeitungsverlag) iſt als Sonderausgabe eben eine Schrift„Reichsſtadt Wien“ von Hans Berner erſchienen, die eine beſondere Anteilnahme verdient. der Oſtmark ins Reich bewährte Verfaſſer gibt ein kurzes, klares, geſchloſſenes Bild der Geſchichte der Stadt Wien und des Weſens ihrer Bevölkerung, das in die Gegenwart führt und ihre lebendig wirkſamen Kräfte deutet. Aus der Ge⸗ ſchichte erkennt Berner Wien als Bollwerk des Reiches, das ſich in zähem Widerſtand gegen alles Fremde wandte. Wien verſackte nicht in jener operettenbeliebten Gemütlichteit, wie ſie ein Trugbild vom Wiener Menſchen einſeitig vor⸗ gaukelt; Wien iſt ein„heißer Boden, unter dem ſtändig das Feuer vevolutionärer Gluten brannte“. Alle Auseinander⸗ etzungen auch geiſtiger, politiſcher und ſozialer Art wur⸗ en hier mit ausgeſprochener Härte geführt und zum Extrem geſteigert. Der Wiener iſt kein„eigener Menſchentypus“; Eine hervorragende Der im Kampf um die Heimkehr * Anne Marie Jürgens: Das Wunder Das Wunder niemals ich vermag zu schildern, wie es geschieht, daß so ich singen kann— Vision und Ruf von unerlösten Bildern rührt mich mit magischen Gewalten an. Und wie ein Quell urplötzlich aus dem Stein dem Schmachtenden zu süfler Labung fließt, fühl' ich erschauernd, daß der Dichtung Wein in meiner Sprache Becher sich ergießt. Oft wehre müd' ich mich, doch mitleidlosen Befehlen dienend ich gehorchen muß, oft ring' ich, in der Htzlle Qual verstogen wie eik Verfluchter, um der Gnade Kuß. er iſt ein deutſcher und der beſten Deutſchen einer. Eigen⸗ ſchöpferiſch ſtrahlte Wien Kulturarbeit ins Reich aus zog aber ebenſo aus allen deutſchen Gauen ſchöpferiſche Men⸗ ſchen am Hier iſt auch die Wiege einer neuzeitlichen Kom⸗ munalpolitik, die mit vielen Kämpſen durchgefochten wer⸗ den mußte. Weſentlich an der Schrift Berners, die mit vie⸗ len, guten Federzeichnungen von Ferdinand Windberger (Brünn) ausgeſtattet iſt, iſt 8ie entſchloſſene Stellungnahme gegen die Verkitſchung der Wiener Atmoſphäre, wie ſie in allen möglichen Zerrbildern in Theater, Film und Litera⸗ tur erſchien, und die die geiſtige Kraft und kulturelle Sen⸗ dung der alten Reichsſtadt in unerträglicher Weiſe mit dem Dunſt der Heurigenſchenke vernebelte. Dr. W. Oeſer. Der Rundfunk am Mittwoch: Reichsprogramm: 15.90—46.00 Uhr: Klaſſiſche Koſtpar⸗ keiten(Kammermuſik); 16.00—17.00 Uhr: Zeitgenöſſiſ Unterhaltung; 18.30—49.00 Uhr: Der Zeitſpiegel; 19.00 bis 19.15 Uhr: Konteradmiral Lützom: Seekrieg und Seemacht; 19.20—20.00 Uhr: Frontberichte und politiſcher Vortrag; 20.15—21.00 Uhr:„Vertraute Klänge“; 21.00—22.00 Uhr: Orcheſterkonzert.— Deutſchlandſender: 17.15—18.30 Uhr: Sinfoniſche Muſik von Wagenſeil bis Beethoven; 20.15 bis 21.00 Uhr: Sibelius⸗Sendung; 21.00—22.00 Uhr: Aus Oper und Konzert. 5 DersteinemeHamerad NOVELLEVON KAn L UOE Es war ein mächtiger, weit überlebens⸗ großer Kopf, den der kantige Block nach und nach freigeben mußte, der Kopf eines gläu⸗ bigen Kämpfers, der alle iene Tugenden in ſich vereinte, die B. von den erſtarrten Ge⸗ ſichtern abgeleſen hatte, und nichts anderes wies den ſteinernen Toten als einen jun⸗ gen Soldaten gerade dieſes Kriegeg aus, als die wuchtig klare Form des Stahlhelms, den er bei ſeinem letzten Kampf getragen hatte. Der Helm im Bildnis aber, ſo hatte B. es geſtaltet und war nicht wenig ange⸗ tan von der Ausgewogenheit. die er trotz kühner Zuordnung erreicht hatte, der Helm aber bedeckte nicht das Haupt und beſchat⸗ tete nicht die ſteilgewölbte Stirn, vielmehr kam der ſchwere Kopf auf ihm zu liegen wie auf einem ſtählernen Polſter, auf das eine Kameradenhand den Sterbenden geſtützt haben mochte, ihm einen letzten Dienſt zu erweiſen. Derart ſollte er ruhen, der junge Held, bedeutungsſchwer in ſich ſelber wie in der ſtürmiſchen Brandung der Zeit. Thomas., zuchkvoll, wie er zu leben nun einmal gewohnt war, fiel es nicht ſchwer, unabläſſig im Bann der Arbeit zu bleiben. Er legte das Werkzeug tagelang, kaum aus der Hand, obwohl ihn nach dem langen Soldatſein der ſtrenge Griff um Hammer und Meißel anfangs ſchnell er⸗ müdete, und traf in der Abgeſchiedenheit ſeines Ateliers mit niemandem zuſammen, außer mit der alten Hausmeiſterin, die ihm die Räume ſauber hielt, und in dem nahe⸗ gelegenen kleinen Gaſthaus, in dem er wie ſchon vor dem Kriege ſeine Mahlzeiten ein⸗ nahm, mit der Kellnerin oder dem Wirt Kemperdick, mit dem er einige Worte über den Krieg zu wechſeln pflegte. An den Abenden aber verebbte das öffentliche Leben 63 — in der Stadt D. wie überall im deutſchen Weſten der möglichen Luftangriffe wegen meiſt früher als er ſelber vom Werken ab⸗ ließ, und da er auf Freundesbeſuche und Ge⸗ ſelligkeit verzichten wollte, ſolange nicht der weſentliche Teil ſeiner Arbeit bewältigt war, blieb er auch am Ende dieſer anſtren⸗ genden Tage allein. ie die Zeit darüber hinging, das merkte er kaum, er hatte einen Blick nur für das, was unter ſeinen Händen ſich ſormte und wuchs. Als er auf ſolche Weiſe ſechs Wochen ſeinen Plänen gedient hatte, waren nicht nur zwei kleine Tierplaſtiken und eine halb⸗ hohe Mädchenfigur vollendet, die er, faſt zu ſeiner Entſpannung, in Ton modelliert hatte und⸗zuverſichtlich für eine einheimiſche Aus⸗ ſtellung einreichte, ſondern er wußte auch, daß er mit ſeinem toten Krieger dem inne⸗ ren Bild ſehr nahe gekommen war, mehr noch, daß ihm damit ſein bisher reifſtes und männlichſtes Werk gelungen war. Dies aber nicht bloß darum, weil er bei der freien Geſtaltung des Steins ſein Können unge⸗ hemmt hatte entfalten können, vielmehr weil ihm kein Geringerer als der Tod ſel⸗ 5 beigeſtanden hatte. um jene feierliche noͤgültigkeit und Sinnbildlichkeit des Aus⸗ drucks zu erreichen, die er bereits im Felde als Gabe allein aus deſſen kalter prägender Hand hatte erkennen dürfen. 4 In dieſen Tagen, als er ſich ſchon mit dem Gedanken trug, ſeine Förderer zu einer Beſichtigung ins Atelier zu bitten, geſchah es, daß er auf dem kurzen Wege zu ſeinem Gaſthaus mit Fräulein Marion zuſammen⸗ traf. Sie bemerkten ſich faſt gleichzeitig. Während er in der Freude über die unver⸗ hoffte Begegnung nichts als ihren Namen rief, ſchob ſich über ihr jäh aufgeblühtes Lächeln der Schatten der Frage:„Sie— hier?“ Er ſpürte aus dem geradezu beſtürzten Ton den Vorwurf, warum er ihr davon kei⸗ nen Beſcheid hatte zukommen laſſen. So gab er die Hand nicht frei, die ſie ihm zu entziehen ſtrebte, und antwortete, ihr un⸗ bekümmert ins Auge ſehend, ſie dürfe nicht glauben, daß er richtiggehenden Urlaub habe, lediglich zum Arbeiten habe man ihn in die Heimat geſchickt. Dann ſei er alſo ſchon länger da?, fragte ſie zurück, und ein ſchlechtverborgenes Er⸗ ſchrecken machte ihre Augen weit. Ja, der größere Teil ſeiner Zeit aller⸗ dings ſei leider ſchon herum, gab er wahr⸗ heitsgetreu zu; aber andererſeits wäre er doch froh, in den ſechs Wochen ſoviel hinter ſich gebracht zu haben. „Sechs Wochen ſind Sie ſchon hier?“ unterbrach ſie ihn, und ihre Hand wurde plötzlich ſo ſchmal, daß ſie aus der ſeinen glitt, ehe er es verhindern konnte. Als ſie zu ſprechen fortfuhr, war ihre Stimme ohne Wärme, leeren Blicks ſah ſie an ihm vor⸗ bei. Ja, in der heutigen Zeit werde Arbeit groß geſchrieben, meinte ſie, bei jedem, auch bei ihr. Aufträge gäbe es noch und noch, und mehr brauche man ja heutzutage kaum, nicht wahr? Ob ſie ihm böſe ſei, fragte er, durch die Kälte ihres Tones ſtutzig geworden. Aber wieſo denn?, erwiderte ſie unverzüglich und verzog ihr Geſicht zu einem dünnen Lächeln.⸗ Dazu gebe es doch keinerlei Grund, denn auch ſie wiſſe ſehr wohl, welche Verpflich⸗ tungen mit einem Arbeitsurlaub verknüpft ſeien. Nun aber griff er mit beiden Händen nach den ihren und ſprach tröſtend ein⸗ dringlich von der Zeit, die ihm noch übrig ſei, eine gute Woche ſei es, die Fahrt ab⸗ gerechnet, und daß ſie ſich nun öfter ſehen wollten, und daß ſie, Marion. morgen, oder nein, ſchon heute in ſein Atelier kommen möge, zu ſehen, was er geſchaffen habe. Als ſie auch jetzt noch abwehrend den Kopf ſchüt⸗ telte, die Lippen ſchmal aufeinandergepreßt, drohte er ſcherzhaft, dann werde er wieder und wieder zu ihr kommen, bis ſie Zeit habe, und ließ nicht eher von ihr ab, als er oder war ſeinem Erinnern entfallen, welche ihr einen Zeitpunkt abgetrotzt hatte, an dem er ſie beſuchen durfte. Es war der übernächſte Abend, den B. und Marion miteinander vereinbarten, und er gedachte, bis dahin mit dem Krieger fer⸗ tig zu werden. Indeſſen blieb von Zuſammentreffen eine ſolche Ungeduld in ihm zurück, daß er ſich zur Arbeit geradezu zwingen mußte, ohne zugleich auch die Ge⸗ danken zwingen zu können. Er ſpürte, daß dieſes Mädchen mit ſanfter Gewalt längſt ſchon ſein männliches Fühlen beherrſcht hatte, und begriff nicht, wieſo er das Wie⸗ derſehen mit ihr ſo unbekümmert hatte hinausſchieben können. Hatte er in dieſen Urlaubswochen ſein Herz vergewaltigt, Helligkeit von ihrem Weſen ausging? Ach, es war das eine nicht noch das andere, überlegte er, vielmehr mußte ihn Marions Bildnis betört haben, das er damals mit eigenen Händen geformt hatte. Das hatte, ob er der Arbeit verfallen war oder aus⸗ ruhend auf dem Hocker geſeſſen hatte, in die Betrachtung des Werdenden verſunken, un⸗ entwegt neben ihm geſtanden und ihm ſtets gerade ſoviel von Marion gegenwärtig ge⸗ macht, als er von ihr in dieſen ſchaffens⸗ ſeligen Wochen hatte aufnehmen können. Nur darum hatte er ſich nie allein gefühlt und ſomit auch nicht erwogen. ob durch dieſe ſeine Genügſamkeit nicht die leibhaf⸗ tige Marion gekränkt ſein mußte. Er war froh, durch derartige Erwägun⸗ gen mit ſich und ſeinen Gefühlen ins reine zu kommen, und kaum daß er zur verab⸗ redeten Stunde bei der Freundin erſchienen war, geſtand er ihr jungenhaft offen, wie es ihm mit der Büſte ergangen war. Auch wenn er ihr, der wirklichen Marion, ſein Hierſein verſchwiegen habe, ſagte er, habe er desungeachtet doch viel an ſie gedacht und alle die Zeit einzig aus dem Wiſſen um ihre Nähe ſoviel Wärme und Gelaſſenheit empfangen, als ſei ſie nicht bloß in Ton modelliert neben ihm geweſen. Marion ver⸗ mochte dieſe Erklärung mehr noch zu ver⸗ ſöhnen, als das kleine Bronzeyferdchen, das er ihr als Gaſtgeſchenk mitgebracht hatte, und ſie gab nun erſt die Zurückhaltung auf, der ſie ihre Verletztheit verborgen atte. So mußte er ſich bald ſchon von der fraulichen Wohnlichkeit ihres Heims ange⸗ ſprochen fühlen, die ſeiner Werkſtatt abging wie den Quartieren, in denen er monate⸗ lang zuvor gelebt hatte; mehr noch von der herzhaften Natürlichkeit, mit der ſie ihn zu umſorgen verſtand. Er genoß die behag⸗ liche Stille dieſer Stunde und konnte den⸗ noch nicht verhindern, daß er, je wärmer ihm ums Herz wurde, um ſo gründlicher dem Nachdenken verfiel. Schließlich ſagte er, mehr zu ſich ſelber als zu dem Mädchen, das ihm gegenüber ſaß, manchmal komme ihn doch ein Zweifeln an, ob es richtig ſei, ſein Leben derart der Arbeit zu verſchrei⸗ ben, wie er es getan habe. Obwohl er ge⸗ nau wiſſe, wie fragwürdia im Grunde auch die Dauer eines Kunſtwerks ſei— oft ge: nug habe er, beiſpielsweiſe in Frankreich, erlebt, daß ein ſolches durch eine Granate ebenſo ausgelöſcht werden könne, wie ein zeitverhaftetes Menſchenleben— ſei er doch immer wieder darauf aus geweſen, in ſei⸗ nen Arbeiten ein Stückchen Ewigkeit einzu⸗ fangen, und habe dafür auch bedenkenlos ſeine Zeit hingegeben; dieſen Urlaub nicht anders wie die Jahre zuvor.„Aber“, und dabei ſtand er auf und trat dicht vox ſie hin, „bei Ihnen, Marion, und mit Ihnen, da will mir ſcheinen, als wenn das Leben noch ein andereg Geſicht hätte, das kennen zu 4 lernen ich bisher verſäumt habe.“ Ob das etwa heißen ſolle, fragte ſie herz⸗ haft angetan zurück, daß er im nächſten Ur⸗ laub oder gar noch in der letzten Woche des jetzigen ſeine Tage anders einteilen wolle als bisher, um auch von dem zu koſten, was die Heimat einem Urlauber ſonſt noch alles zu bieten habe— außer der altgewohnten Arbeit? (Fortſetzung folgt) Sport-Machrichten 1. Klasse, Stattel Mannheim, Gruppe 11 Plankſtadt erneut in Front An dieſem Sonntag hatte die Gruppe 2 mit den Spielen Hockenheim— Rohrhof:2 Plankſtadt— Kurpfalz:0 Bopp u. Reuther— Schwetzingen 920 Daimler⸗Benz— Wieſental:1 bis auf Oftersheim und Hommelwerke alle Mannſchaften im Kampf. Es gab zum Teil hohe, zum Teil aber auch überraſchende Ergebniſſe. Vorweg muß hierbei die neuer⸗ liche Niederlage des FB Wieſental erwähnt werden, der ſich auf dem Gelände von Daimler⸗Benz reichlich ſchwer tat. Allex Eifer der Wieſentäler konnte in dieſem Spiel nichts ausrichten, ſodaß durch die Niederlage die Poſition des Tabellenführers, TSG Plankſtadt, erneut gefeſtigt iſt. Dies nicht zuletzt aber durch den klaren:0⸗Sieg der Plankſtädter über Kurpfalz Neckarau. Die Plantſtädter ſind natürlich auch mit dieſem Erfolg noch nicht über dem Graben, aber ſie ſind jedenfalls einen bedeutungsvollen Schritt auf dem Wege zur Meiſterſchaft vorwärts gekom⸗ men. Hockenheim knöpfte zu Hauſe in gewohnter Umgebung den Rohrhöfern einen Punkt ab, während Bopp u. Reu⸗ ther ſeinen Vorrundenſieg über Schwetzingen— übrigens mit dem gleichen Ergebnis— wiederholte. Der kommen de Sonntag bringt: Kurpfalz— Hockenheim Hommelwerke— Plankſtadt Wieſental— Schwetzingen Rohrhof— Daimler⸗Benz Oftersheim— Bopp u. Reuther Die Spiele der 1. Spielklasse, Kreis Heidelberg Am Sonntag wurden folgende Spiele ausgetragen: Sandhanſen— Kirchheim 122 Union Heidelberg— 05 Heidelberg:5 Eppelheim— Rohrbach 721 Handſchuhsheim— Wiesloch:5 Leimen— Baiertal:2 Der Tabellenführer Sandhauſen erlitt durch Kirchheim eine überraſchende:2Niederlage. Kirchheim kam durch dieſen Sieg wieder auf den zweiten Platz hinter Sand⸗ hauſen. Union Heidelberg verlor gegen 05 Heidelberg klar:5. Beide Bereine konnten ihrs Stellungen behaupten. Eppelheim bereitete Rohrbach eine empfindliche 711 Niederlage, konnte aber trotzdem ſeinen Platz nicht ver⸗ beſſern. Auch Rohrbach blieb auf dem fünften Platz. Der Tabellenletzte Handſchuhsheim unterlag gegen Wies⸗ Ioch:5. Eine Aenderung trat auch hier nicht ein. Leimen konnte Baiertal knapp:2 beſiegen. Die Mann⸗ ſchaften behaupteten ihre Plätze. Vereine Spiele gew. unenk. veri. Tore Pkte. SBSandhauſen 14 11 1 2 456 22.5 — Kirchheim 15 10 1 4 47:23 21²⁰⁰ TuS Walldorf 14 10— 4 43.32 20-8 —— Se 05 Heidelberg 16 8 2 6 45.40 18:14 TuS Rohrbach 14 0 3 5 4131 15:13 Anion Heidelberg 14 6 2 6 43 36 14:14 Sportfr. Leimen 15 6 2 8 36:43 14:16 VfB Wiesloch 16 6 2 8 40.49 14:18 —— Eppelheim 15 5 1 9 39:37 1119 CBaiertal 13 2 2 9:43 62⁰ „ Js Handſchuhsheim 15— 18.50 6˙24 Wehrm.⸗Kp. 104 a. K. 13 7— 6 53˙⁵3¹ 14.12 Sport der Hitier-lugend Bannmeiſterſchaften im Gewichtheben und Ringen Der Bann lu ermittelte am Sonntag in der Sporthalle der Spͤgg Mannheim 1884 ſeine diesjährigen Kriegs⸗ meiſterſchaften im Gewichtheben und Ringen. Während ſich die Kleinſten der Aktiven(Deutſches Jungvolk) in vol⸗ ler Hingabe im Ringen zum Kampf ſtellten, ſind die Lei⸗ ſtungen im Gewichtheben als ſehr gut zu bezeichnen. Ganz überraſchend zeigte ſich dabei der Jugendliche Harant (Neckarau) im Leichtgewicht mit 390 Pfund, Fiſcher(Wein⸗ heim) im Mittelgewicht mit 420 Pfund, ſowie Fritz Lang (Neckarau]. Die neuen Meiſter: Gewichtheben(Dreikampf): Bantamgewicht: W. Wunſch (Feudenheim) 11255 Kilogramm; Federgewicht: H. Weber (Neckarau) 115 Kilogramm; Leichtgewicht: W. Harant(Nek⸗ barau) 195 Kilogramm; Mittelgewicht: H. Metz(Weinheim) 185 Kilogramm; Halbſchwergewicht: H. Fiſcher(Weinheim) 210 Kilogramm; Schwergewicht: Fr. Lang(Neckarau) 205 Kilogramm. Ringen(Deutſches Jungvolk): Leiſtungskämpfe: Klaſſe bis 30 Kilogramm: P. Weber(Sandhofen); Klaſſe bis 35 Kilogramm: R. Koniezuy Sandhofen); bis 40 Kilogramm: E. Lehmann(86 Mannheim); bis 50 Kilogramm: Stöckler (86 Mannheim); über 50 Kilogramm: Killinger(86 Mann⸗ heim). Ringen der HJ: Bautamgewicht: Stief(Feudenheim); Federgewicht: W. Wunſch(Feudenheim); Leichtgewicht: H. Uhrig(Fendenheim); Weltergewicht: M. heim); Mittelgewicht: E. Siebert; (Weinheim); Schwergewicht: Fr. Spatz(Feuden⸗ Halbſchwergewicht: Ruedi Friedel(Sandhofen). Badens Turner⸗Nachwuchs in Front Wie erfolgreich Badens Jungturner ihren Lehrmeiſtern im Gau nacheifern, die bekanntlich die deutſche Mann⸗ ſchaftsmeiſterſchaft innehaben, bewies ein Gerätewetteampf der Gebiete Mainfranken und Baden⸗Elſaß in Miltenberg. Die badiſch⸗elſäſſiſche Mannſchaft ſiegte mit 435 Punkten gegen 420 der Mainfranken, und ſtellte auch mit dem Hei⸗ delberger Engler, der 92 Punkte erreichte, den beſten Ein⸗ zelturner. Allerdings iſt zu berückſichtigen, daß die Main⸗ franken ohne ihren Meiſter Doßler(Würzburg) antraten. 2 0 ſchnitt Jäger(Hoesbach) mit 89,5 Punkten am eſten ab. Maxi und Ernst Baier in Mannneim Das kommende Wochenende im Eisſtadion Wer in dieſen Tagen das Ehepaar Baier im Rahmen der Wochenſchau in ihrer vollendeten Kunſt des Eislaufs bewundern konnte, der durfte feſtſtellen, daß die wahre Filigranarbeit des großen Meiſterpaares noch geſchliffener, noch gerundeter und noch virtuoſer denn je geworden iſt. Fabelhaft die einzigartig auf Muſikalität eingeſtellten Tanzrhythmen und unwiderſtehlich die kaum noch zu ſtei⸗ gernde vollendete Technik dieſes einmaligen Meiſterpaares. Kein Wunder denn, daß der Name Baier genügt, um den Berliner Sportpalaſt tagelang zum Brechen zu füllen, kein Wunder aber auch, wenn die Baiers überall im weiten Reich nur volle Häuſer kennen. Urſprünglich für März als Höhepunkt und Abſchluß der ſo ereignisreichen, diesfährigen Mannheimer Eisſaiſon vorgeſehen, iſt nun das Gaſtſpiel der Baiers um einige Wochen vorverlegt worden, und zwar wird das Ehepaar Baier bereits am kommenden Wochenende ſeine Mann⸗ heimer Verpflichtung erfüllen. Maxi und Ernſt werden ſich ſowohl am Samstag⸗ wie am Sonntagnachmittag wieder die Herzen eines großen Mannheimer Publikumskreiſes anzen.—ul. Der Korpsführer des Necag hat unter Einbezug der visher vielſach notwendigen Aenderungen die„Beſtim⸗ mungen des NSc über Flugmodellbau und Modellflug“ neu zuſammengefaßt. Bemerkenswert iſt, daß mit der Neu⸗ einführung von Geſchwindigkeits⸗Höchſtleiſtungen künftig 28 ſtatt bisher 39 deutſche Rekorde geführt werden. Wirtschafts-Meldungen Mannheimer Getreidegrogmarkt Am Brotgetreidemarkt wird ſich durch die neue Brot⸗ zuſammenſetzung der Bedarf der Mühlen erheblich ſteigern und es iſt auch bereits gute Nachfrage eingetreten. Dasſelbe trifft auch bei Brotgerſte zu. Dadurch, daß der Braugerſten⸗ preis bis zum 28. Februar 1943 verlängert wurde, hofft man auf ſtärkere Anlieferungen. Auch infolge der Er⸗ höhung der Vermahlungsquote bei Roggen für Februar, die von 5 auf 6 Proz. erhöht wurde, wird ſich ohne weiteres eine ſtärkere Nachfrage bei Roggen ergeben. Der Umfang des Umſatzes an Brau⸗ und Induſtriegerſte iſt klein, zumal die Brauereien und Mälzereien eingedeckt — und die Nährmitelſabriken auch ihren Bedarf befriedigt haben. Hafer wird von den Verarbeitungsbetrieben gern auf⸗ genommen und es ſind auch Zuteilungen erfolgt. Am Mehlmarkt iſt die Weizenmehltype 1050 ſehr reich⸗ lich angeboten. Die Nachfrage nach der alten Brotmehl type 2800 iſt ſehr gut. Bei den Mannheimer Mühlen iſt dieſe Type jedoch kaum noch zu haben. Die neue Brotmehl⸗ type 2000 iſt bereits angeboten und vom Handel wird ſchon hierüber disponiert. In Roggenmehl von Süd⸗ und Nord⸗ deutſchland liegt ausreichendes Angebot vor. Am Rauhfuttermarkt ſind Veränderungen Vorwoche nicht eingetreten. gegen die * Aktienbrauerei Ludwigshafen a. Rh. Die oHV. der Aktienbrauerei Ludwigshaſen a. Rh., in der 0,78 Mill. 4 Aktienkapital vertreten waren, genehmigte einſtimmig die Verteilung von wieder 6 v. H. Dividende auf 1,4 Mill.“ Aktienkapital. * Nürnberger Lebensverſicherung AG. Im Jahre 1942 hat die Geſellſchaft Lebensverſicherungen über eine Summe von rund 63 Millionen Mark abgeſchloſſen und damit das bisher grüßte Ergebnis ſeit ihrem Beſtehen erzielt. Die Steigerung gegenüber dem Vorjahre beträgt ſummenmäßig 28 Proz. und ſtückzahlmäßig 22 Proz. Der Geſamtverſiche⸗ rungsbeſtand erreichte die Höhe von mehr als 450 Mill.. Verſicherungsſumme. An Verſicherungsleiſtungen ſind im — 1942 mehr als 32 Millionen/ zur Auszahlung ge⸗ ommen. *Weiterhin ſteigende Bauſparabſchlüſſe. gangenen Jahr hatten die deutſchen Bauſparkaſſen ein leb⸗ haftes Neugeſchäft zu verzeichnen. So berichtet die Leon⸗ berger Bauſparkaſſe als zweitgrößte private Bauſpar⸗ kaſſe Deutſchlands über eine 65prozentige Steigerung im Vergleich zum Jahre 1941. Der Geſamtzugang im Jaähre 1942 beläuft ſich bei ihr auf rund 7000 Verträge mit rund 110 Millionen Vertragsſumme. Auch bei den Zutei⸗ lungen iſt eine erhebliche Steigerung feſtzuſtellen; es ſind insgeſamt mehr als 2300 Verträge mit einer Bauſparſumme von rund 17½ Millionen/ zugeteilt worden. Da Woh⸗ nungsbauten z. Z. nicht erſtellt werden, werden die ein⸗ gehenden Spar⸗ und Tilgungsbeiträge in der Hauptſache zur Kapitalanſammlung verwendet. Auf dieſem Wege ſind bei den Bauſparkaſſen ſchon beachtliche Summen geſpart worden. Allein bei der„Leonberger“ haben die angeſam⸗ melten Sparguthaben Ende 1942 die 40⸗Millionen⸗Grenze überſchritten. Dieſe Gelder ſind den Warenmärkten ent⸗ zogen und verſtärken gleichzeitig die finanzielle Kriegs⸗ rüſtung des Reiches. Die Kapitalanſammlung bei den Bau⸗ ſparkaſſen iſt aber zugleich eine unerläßliche finanzielle Auch im ver⸗ —————————— Brieſfkasten Fran G. M. Die Firma kann Ihnen in dieſem Falle noch einmal einen unbezahlten Urlaub gewähren. W. Bi. Ihre Anſicht iſt richtig; in dieſem Falle ſteht vor„und“ kein Komma. Es heißt, ſind die einander neben⸗ geordneten Satzglieder ſelbſt ganze Sätze, ſo ſteht vor„und“ ein Komma, wenn der letzte Satz einen eigenen Satzgegen⸗ ſtand hat. W. H. Der Friede von Breſt⸗Litowſk wurde am 3. Au⸗ guſt 1918 geſchloſſen. B. M. Die Anzeige können Sie beim zuſtändigen Fi⸗ nanzamt erſtatten. Gartenſtadt. Wenn Ihre Angehörigen die Nummer der Verſicherungspolice haben und ſich entſprechend ausweiſen können, wird bei Verluſt der Police im Todesfall der fällige Betrag ausbezahlt. Die Sterbegelder werden auch in dieſem Falle ausbezahlt. Frau M. N. Den Text des Liedes erhalten Sie in jeder Muſikalienhandlung. 3 Chr. Gr. Die durch die Neugeſtaltung der Raucher⸗ karte fälligen Mengen haben wir ſchon wiederholt im Brief⸗ kaſten veröffentlicht. Für einen Abſchnitt(2 Tage) gibt es —8 Zigaretten oder 1 bis 2 Zigarren, Zigarillos oder Stumpen in der Preislage von 10 Pfg. und darüber ohne Kriegszuſchlag, oder 2 bis 4 Zigarillos oder Stumpen unter 10 Pfg. Von den Sonderabſchnitten iſt uns noch nichts bekannt. H. Wenn die Gartentür keine Klingelleitung hat, muß ſie der Hausbeſitzer auflaſſen. E. S. Von einem ſolchen Unglücksfall iſt uns nichts bekannt. Vorarbeit für die gewaltige Wyhnungsbautätigkeit wach deu Kriege. Die Finanzierung der geplanten Bauvorhaben, wovon ein beträchtlicher Anteil auf Eigenheime entfällt, wird um ſo einfacher ſein, je mehr Eigenkapital im Einzel⸗ fall vorhanden iſt. 8 „Zahlungsverkehr mit der Schweiz. Der Reichswirt⸗ ſchaftsminiſter hat durch Runderlaß bekanntgegben, daß dis bisher für den Zahlungsverkehr mit der Schweiz gültigen Beſtimmungen— obwohl das deutſch⸗ſchweizeriſche Verrech⸗ nungsabkommen vom 9. Auguſt 1940 in der Faſſung vom 18. Juli 1941 mit dem 15. Januar 1943 abgelaufen iſt— ſinngemäß bis auf Widerruf angewendet wird. * Fachgruppe Obſt⸗ und Gemüſeverwertung unter neuer Leitung. Der Reichswirtſchaftsminiſter hat Dr. Walter Meinecke, Inhaber der Konſervenfabrik C. Th. Kampe, Braunſchweig, zum Leiter der Fachgruvpe Obſt⸗ und Ge⸗ müſeverwertungsinduſtrie beſteht, nachdem der hisherige Leiter, Fabrikbeſitzer Karl Huchel, im Juni vergangenen Jahres geſtorben iſt. Dr. Meinecke iſt ſeit einer Reihe von Jahren in den Organiſationen der Verwertungsinduſtrie tätig. Er hat ſich beſonders für die wiſſenſchaftlichen und techniſchen Probleme der Induſtrie eingeſetzt und weſent⸗ liche Beiträge zur Rationaliſierung und Leiſtungsſteigerung vor allem der Konſerveninduſtrie, geleiſtet. * Herſtellungsverbot für Glas und Keramik. Mit Wirs⸗ kung vom 15. Februar ab iſt die Herſtellung einer größeren Anzahl Artikel aus den Produktionsbereichen Hohlglas, Flachglas, Glasinſtrumente und chemiſch⸗pharmazeutiſche Glaswaren ſowie Glaskurzwaren verboten. Daneben gel⸗ ten vom gleichen Zeitpunkt ab verſchiedene Verwendungs⸗ verbote für Flachglas. In der keramiſchen Induſtrie fällt ab 15. Februar 1943 die Produktion von Wand⸗ und Boden⸗ platten aus keramiſchen Maſſen ſowie von ſanitär⸗ keramiſchen Erzeugniſſen, ſoweit ſie nicht in der Typenliſte der Wirtſchaftsgruppe keramiſche Induſtrie enthalten ſind, unter das Herſtellungsverbot. Für die Erteilung von Aus⸗ nahmegenehmigungen ſind die betreffenden Wirtſchafts⸗ gruppen bzw. Fachorganiſationen zuſtändig. * Zuchtſchweine⸗Abſatzveranſtaltung in Baden. Bei der 203. Zuchtſchweine⸗Abſatzyeranſtaltung des Badiſchen Lan⸗ desſchweinezuchtverbandes in der Reichsnährſtandshalls war das aufgetriebene Matexial befriedigend und die Nachfrage ſtark. Abgeſetzt wurden 48 Eber und 8 Sauen. Tahlteiche Kursstreichungen Berlin, 2. Februar. Auch am Dienstag boten die Aktienmärkte ein unverän⸗ dertes Bild. Aus Mangel an Angebot waren bei Feſtſetzung der erſten Kurſe variable Notierungen kaum möglich. Es erfolgten erneut zahlreiche Kursſtreichungen. Erſt zum Kaſſakurs werden, überwiegend bei Zuteilurgsbeſchrän⸗ kungen, Kursbildungen möglich ſein. Variabel notiert wur⸗ den bei der Eröffnung Conti Gummi, Daimler, Rhein⸗ metall Borſig und Weſtd. Kaufhof, die ſich durchweg auf Vor⸗ tagsbaſis ſtellten. Hotelbetriebsgeſellſchaft büßten indeſſen auf kleines Angebot 1 v. H. ein. Am Markt der vaxiablen Renten wurde die Reichsaltbeſitzanleihe mit 174,25 gegen 17106 bewertet. Berliner Anfangskũrse— RENTEN Altbesitz Pt. Reich 171,1 171,2 Engelhardt-Brauerei 107,7 5 Gelsenkirchen v. 36 100,%ͥ0 J. G. Farben 1772 lee. 4 Krupp v. 36 101,8 163,0 esfüre 5 BANKEKE N Goldschmidt 159,2 Deutsche Reichsbank 169,3.. Harpener Berabau*— 177 ce VERKEURSWEATE 19— .-G für Verkehr 167,5—————. INDUSTRIEWERTE Kalk Chemie 2⁰3,3 9 Akkumulatoren—0—9—— 8 184,.2 Lahmever Aschaflenba. Zellstoft 151, 2 Mannesmann 164,5 Baxer Motorenwerke 159,. Metallgesellschaft 141,7— J P Bembers 171,0 Rhein. Braunkohlen 241,5 S e Ber zu Licht 197/½8.Westl. 50— Bocerte Brikett 104,5** Chem kterdenn 1610 Schalchelg 1889— Conti Gummi 172¹7 172,7 Siemens-Halske 133,0 167,0 167,0—— eutsche Coutigas 154,90 üdd. Zucker— Peutsche Erdol 181,. Vereiniste Stahlwerke 170,5 Deutsche Linoleum 155,0 Wintershall 170,3 303,0ĩ—— Deutsche Waffen Zellstoff Waldhot 126,7 FAMILIEN-ANZElGEN Die glückliche Geburt unseres 3. Kindes Marianne Hildegard Zeigen in dankbarer Freude an: Ottilie Schäfer geb. Stillger, Z. Z. Theresienhaus- Hermann Schäfer, U 4 Nr. 1, (2. Z. Schutzpolizei). St1600 Mannheim, 1. Eebruar 1943. re Vermählung geben bekannt: Heinz Schweigert(Z. Z. Wehr⸗ macht) geb. Kern. Mannheim(Pfalz- Platz 25 K 2, 19), 2. Febr. 43. Ihre Vermählung beehren sich an- Zuzeigen: Herbert Kuhl, Feld. webel der Luftw.- Judith Kuhl geb. Neckenauer. Stettin, am Flughafen, im Januar 1943. — Marianne Schweigert Wir danken allen uns. Verwandten, Freunden und Bekannten recht herzlich für die erwies. liebe- vollen Aufmerksamkeiten an⸗ lählich unserer Kriegstrauung. 'gefr. Richard Koch, Z. Z. i. Ost. u. Prau Käthie geb. Benzinger. Edingen a.., Grenzhöferstr. 17, Mannheim, Pflügersgrundstr. 15. Hart und schwer trat uns die unfaſibare traurige Nach- richt, daß unser lieber, herzensguter, unvergeßlicher Sohn, Bruder. Schwager. Onkel. Bräu- tigam und guter Freund Pg. Walter Schneider Untz. in einem Grenad.-Reat. Inh. des EK. 2. Kl., des Inf.-Sturmabz. und der Ostmedaille im schönen Alter von 28 J. kurz nach seinem Urlaub in der Heimat bei den schweren Kämpfen im Osten für Führer. Volk und Vater- land getallen ist. Altrip Friedenstraſse 13). Homburg Saar). Rain Kärten. 29. Jan. 1943. In tiefem Schmerz: Peter Aus. 431 Tieferschüttert trat uns die Nachricht. daß mein inniast- Leliebter. auter Mann. unser braver Sohn. Bruder u. Schwager Richard Hartmann Kanonier in einem Art.-Reat. im Alter von 34 J. seinen schweren Verletzungen, die er sich im Ost- einsatz zugezogen hat. in einem Heimatlazarett erlegen ist. Mhm.(S 1. 15). Pirmasens. 1. 2. 43. In tief. Trauer: Masdalena Hart- mann geb. Schellhammer: Fami⸗ lie Christian Hartmann; Familie Geors Schellhammer. Die Beerdigung findet Stille in Pirmasens statt. in aller Schneider und Frau M. geb. Lambert; August Schneider, Bruder und Frau Marianne geb. Schimbold: Kurt Schneider(Z. Z. Lazarett); Maria Fortin. Braut; und alle Anverwandten. Der Trauergottesdienst ſindet am 7. Febr. 1943. vorm. 10 Uhr statt. Zukunit ſiel bei den schwe⸗ ren Abwehrkämpfen im Osten im Alter von 251½ Jahren mein lie⸗ ber. herzensguter Sohn. unser ge- Bebter Bruder. Schwager. Onkel. Vetter und Neffe „Lothar Treiber Wachtmeister in einem Art.-Rest., ausgezeichnet mit dem EK. 2. Kl. und dem Verwundeten-Abz. Er starb für seine Lieben in der Heimat. Jeder, der sein sonniges, heiteres Wesen kannte. wird er- messen können. was wir verloren haben. Mannheim(Ou 1. H. 1. Febr. 1943. In tiefer Trauer: Helene Treiber geb. Kilian; Rudi Treiber(z. Z. im Felde) und Frau Erne geb. Rumold: Kurt Engelhardt und Fran Gretel geb. Treiber mit Kind Rainer: Karl Kilian u. Frau Hella geb. Treiber mit Kind Ursula; Herbert Kilian(z. Z. im Felde) und Frau Trudel geb. Schneider E Im Glauben an eind bessere V dte. und Verwandte. traurige Nachricht. daß das tragische Schicksal dieses Krieges uns unseren lieben. lebens- trohen Sohn und Bruder, Schwa⸗ Ser. Onkel und Neffen. meinen innisstgeliebten Brãutigam Heinrich Feuerstein Ukz. in einem Art.-Reat. Inh. des ExK. 2. Kl., d. Westwall-Ehrenzeich. u. der Ostmed. sowie d. Verxx.-Abr. nahm. Er fiel 6 Tage vor seinem 26. Geburtstage bei den schweren Abwehrkämbfen im Osten. Heiner. du bist tot. wir aber werden dich nicht vergessen. Uvesheim. Mannheim. Rockenau. Bammental. Brookhn. 1. Febr. 43. In tiefer Trauer: Familie Thomas Feuerstein sowie alle Verwandten und Gertrud Philipp. Braut. Mit den Ansehörigen betrauern auch wir den Verlust eines vor⸗ bildlichen und oflichtbewußten Ar- beitskameraden Betriebsführer und Gefolaschalt der Motoren-Werke Mhm..-G. vorm. B nz. Abt. stat. Motorenbau. * Untaßbar hart traf uns die In den schweren Kämpfen im Osten erlitt in der Blüte seiner Jahre mein geliebter Mann. unser lebensfroher Sohn, Schwiegersohn. Enkel. Neſſe u. Vetter Pg. Hans Kaiser Oberzetr. in e. Kampfverband der Luftwaſfe- Inh. des EK. 2. Kl., der Ostmed. u. d. bronz. Frontſlugspange bei einem Feindſlux den Heldentod. Mannheim(K 1.), Hattingen/ Ruhr (Schulstr. 19). Wiesbaden. 1. 2. 43. In tiefster Trauer bringen vir kür das Vaterland unser größtes Opfer: Friedel Kaiser geb. Fuhr; Wilhelm Kaiser und Frau Wil⸗ helmine geb. Raffenbers: Karl Fuhr und Frau Marzarete geb. Würth und alle Verwandten. Es wird gebeten. von Beileidsbe- Lachen abzusehen. Unsagbar schmerzlich und hart traf uns die Nachricht. * daß unser stets treusorgen- der. innigstgeliebter u. edler Papa Adoli Maier Oberarenad. in einem Grenad.-Reut. im Osten für immer von uns ge- nommen wurde. Nun ruhst du aus in stiller fremder Erde und Iießest uns allein in dieser Welt. Heidelberg, Mannheim. Hindenburg (.-Schl.). Bernburg. 2. Febr. 1943. In tiefem stillem Leid: Im Namen aller Angehörigen: Gustel Maier geb. Mai und Dieterlein. Seelenamt: S. Febr., vorm. 9 Uhr. St. Peterskirche Mannheim. Gott dem Allmächtigen hat es ge- fallen. am 1. Februar 1943 unsere liebe Mutter. Schwiegermutter, Großßmutter. Schwester, Schwäge⸗ rin und Tante. Frau Anna Charlotte Luther ———— Mein treuer Lebenskamerad. ineine innigstgeliebte, unvergebliche Frau, unser liebes. Kutes Kind. ihrer El- tern Glück und Stolz. unsere liebe Schwiegertochter, Schwester, Sehwü⸗ gerin und Nichte und der Sonnen- schein aller. Frau Trudi Hofimann geb. Meßmann ist nach kurzer Krankheit im blũ- henden Alter von 26 Jahren für immer von uns gegangen. Mannheim. den 30. Januar 1943. Renzstraße 7- Rupprechtstraße 3. In tief. Trauer: Heinz Hofimann. Oberleutu.(z. Z. i..); Otimar Metzmann u. Frau Nelly geb. Her⸗ zo: Horst Meßmann; Karl Hoff- mann u. Frau Sophie geb. Grässer; Artur Hoſtmann. Gefr.(2. Z. im Kasse des Einanzamts ergeben sich aus dem„Amtlichen Werkblatt für den Steuerabzug bei Hausgehilfinnen“. Ein Haushaltsvorstand. der ein sol- ches Merkblatt noch nicht oder nicht mehr besitzt. wendet sich sofort mit der Bitte um Uebersenduns eines sol- chen Merkblattes an das für seinen Wohnsitz zuständige Finanzamt. Die Finanzämter Mannheim-Stadt. Neckar- stadt. Schwetzingen und Weinheim. OFFENE STELLEN Konditorgehilfe, evtl. auch Ausl., Les. Konditoxei u. Kaffee Weller, Dalbergstr. 3(Luisenring). Kost U. Wohnung im Hause. 2676 Lackierer für Biechbearbeitungen P. Sof. ges. Ang. unt. Nr. 2681. Felde) und alle Anverwandt Erdbestattung: Donnerstag. 4. Fe⸗ bruar 1943. 14 Uhr. v. d. hiesigen Friedhofskapelle aus. Wir bitten höflich. von Beileidsbesuchen Ab- stand zu nehmen. Schriftenmaler f. Verkehrsschilder- fabrik per sofort gesucht. An- gehote unter Nr. 2682. Hilisarbeiter ganz- od. halbtagw. gesucht. Chr. Herm. Schmidt, chem. Produkte, Egellstraße 9. zeb. Semler im 84. Lebensjahr in die Ewiakeit abzurufen. Mannheim(Leibnizstraße 10). In tief. Trauer: Dr. Martin Luther und Frau Greta deb. Semmler; Esther und Renate Luther. Die Einäscherung findet am Don- nerstag. 4. Febr., nachm. 3 Uhr, in Mannheim statt. Die Beisetzung erfolgt im Familiengrab auf dem Am 31. Jan, verschied unsere liebe Mutter und Schwiegermutter. Frau Julchen Wist geb. Klingmann im Alter von 80 Jahren. Mannheim(Meerlachstraße 41). Im Namen der trauernden Hin- terbliebenen: Albert Wist. Beerdigung: Mittwoch, 15.30 Uhr, Hauptfriedhof. Waldfriedhof zu Pirmasens. Amtl. Bekanntmachungen Es ist mir und den meinen ein Her· zensbedürfnis, all den vielen zu danken. die beim Heimaang mei⸗ nes guten Mannes. unseres lieben Vaters u. Verwandten, des Pg. Pro- tessor Karl Drös. DRK-Oberstführer durch Blumenspenden. Beileidsbe- zeisungen. Teilnahme am Begräb- nis sowie durch Wort und Tat ihr Mitsefühl bekundeten. Besonderen Dank sagen wir dem Kreisleiter. Pg. Schneider. für seine herzlichen Worte. dem„Roten Kreuz“ und dem„Sängerbund 1849“ für die wür⸗ dige Ausgestaltung der Trauerfeier. Verteiluno von Winterobst Kinder von 0 bis 18 Jahren. Am 1. und 2. 2 1943 erhielten die restl. Kleinverteiler in der Innenstadt und Markthändler Zuweisung. s0 daß in der Neckarstadt mit einer weiteren Zuteilung begonnen werden konnte. Bei der iteren Zuteilung ist der Abschnitt 33 der roten Nährmittel- karte 45 für Kinder und Jugendliche abzutrennen und vorläuſig aufzube⸗ wahren. Als Bestellnachweis gilt nach Mannheim(Wespinstr. 18). Essen, Innsbruck, den 31. Januan 1943. Im Namen der Familie: Luise Drös geb. Ebel. Hart. schwer und unfaßbar trat uns die Nachricht, daß Sohn. Neffe, mein mein mein lieber alles, unser lieber auter Enkel Heinz Wilhelm Rupp Reiter in einer Schwadron im blühenden Alter von 19½ Jah⸗ Die überaus große Anteilnahme beim Tode meines lieben Mannes, unseres gut. treubesorsten Vaters, Sohnes. Bruders, Schwiegersohnes. Schwagers und Onkels Bernhard Weibel. Hauptlehrer. war uns ein Trost in unserem schweren Leid. Wir danken allen. die dem unver- gehlichen Toten die letzte Ehrung zuteil werden liehen. herzlich. Es ist uns unmöglich. jedem einzeln zu danken. Mannheim-Seckenheim. 2. Febr. 43. Acherner Straſſe 58. Im Namen aller Hinterbliebenen: Frau Anna Elisabeth Weibel geb. Hartmann und Kinder. ren bei den schweren Kämpfen um sein Vaterland ließ. Wer unseren Sonnenschein kannte, weiß was wir verloren haben. In Gedanken wird er immer bei uns weiterleben. Mhm.(Lindenhotstr. 10). 2. 2. 1943. In tietem Schmerz: Paula Rupp (Autter): Familie Anton Rupp: Familie Karl Sohns sen.; Familie Karl Sohns iun.: Erieh Sohns (Z. Z. im Osten). Stalingrad sein junges Leben für. Für alle uns in so reichem Maße erwiesene Anteilnahme mit Kranz- und Blumenspenden. schrittl. und wie vor der Stammabschnitt der roten Nährmittelkarte 44. Verteilung von Zwiebeln. Die in⸗ zwischen erfolgten Zuteilungen recht-⸗ fertigen die Annahme, daß alle Ver- braucher auf die bisher aufgerufenen Kbschnitte Zwiebeln erhalten haben. Es kann daher ein weiteres kg je Person auf den Abschnitt F d. Reichs- fettkarten 45 Klk., K. Jsd. und Er- wachsene verabfolgt werden. Die Läe- ferabschnitte sind vorläufig aufzube⸗ wahren. Städt. Ernährungs- u. Wirt⸗ Schaftsamt.(189 Futtermittelscheine für nichtland- wirtschaitliche Pierdehalter. Auf den Abschnitt 5 der Futtermittelscheine für nichtlandwirtschaftliche- Pferde- halter kommen für die Monate März und April 1943 folgende Mengen zur Verteiluns: 1. für ein leichtarbei⸗ tendes Pferd 210 kg. 2. für ein nor⸗ malarbeitendes Pferd 240 kg. 3. für ein schwerarbeitendes Pferd 360 kg Pferdemischfutter. Der Abschnitt 5 der Euttermittelscheine wird hiermit zum 1. 3. 1943 aufgerufen. Die Futter- mittelscheine sind zwecks Abtrennung des Abschnittes 5 umgehend einem hadischen Futtermittelverteiler zu übergeben. Städt. Ernährungsamt Mannheim— Der Landrat Ernäh⸗ Tungsamt B. Maunheim.(189 mündl. Beileidsbezeisungen anläß- lich des Hinscheidens unserer lie- ben Mutter. Frau Sophie Grässer Wwe. geb. Götz. sagen wir auf die- sem Wene unseren aufricht. Dank. Mannheim. den 1. Februar 1943. Renzstraße 7- D 5. 6 Die trauernden Hinterbliehenen. Lohnsteuer für Hauspersonal. Die Haushaltsvorstände sind verptlichtet, bei der Zahlung von Löhnen u. dersl. an ihr Hauspersonal die Lohnsteuer. die auf die Löhne und dergl. entfällt. einzubehalten und an die Kasse des Finanzamts abzuführen,. Die Einzel⸗ heiten über die Berechnuns der Lohn- stener und über die Abführung an die Mehrere Hilfsarbeiter u. Beiiahrer gesucht. Brauerei Habereckl. Hiesige Bank sucht Kassenbote u. Hausmeister sowie Frau für Büroreinigung. Ang. u. Nr. 2674. Sexvierfräulein per sofort gesucht. Kaffee Zeughaus, D 4, 15. Gewissenhafte Garderobeirau fäg- lich v. 20 bis 24 Uhr für sofort oder später gesucht. Anfängerin wird angelernt. Wintergarten, Q 5. 13, 1 Treppe. 2671 Buch- und Zeitschriſtenvertrieb sucht per sofort Kontoristin für Buchhaltung und Büroarbeiten. 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Jugend hat nur Zur-Uhr-Vorstellung Zutritt. Freya, Waldhof..00 u..30 Uhr. Ab heute: Heinrich George, Olga Tschechowa, Dorothea Wieck U. a. m. in„Andreas Schlüter“. Das Schicksal eines genialen Künstlers. Agd. ab 14 J. Zugel. Alhambra. 2. Wochel Der große Er- folgl. 11.00, 12.30,.30,.45,.15. „Geliebte Welt“. Das fesselnde Schicksal einer jungen Ehe aus unseren Tagen mit Willy Fritsch, Brigitte Horney, Paul Dahlke, Mady Rahl, Else von Möllen⸗ dorit, Walter Janssen, Elisabeth Markus, Hedwig Wangel u. a. Wochenschau und Kulturfilm. Iugendl. über 14 J. zugelassen! Schauburg. Erstaufführung!.15, .45,.15 Uhr.„5000 Mark Be⸗ lohnung“. Ein packender Krimi- nalfilm der Bavaria mit Olly Holzmaynn, Hilde Sessak, Martin Urtel, Friedrich Domin, Paul Dahlke, Oskar Sima, Richard Häußler u. a. Wochenschau u. Kulturfilin.. Jgdl. nicht zugel.! VERLOREN 15 Lot braune Wolle am 31. 1. v. Bahnhof bis Friedrichsbr. verl. Abzug.: Alphornstr. 3, Kautsch. 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Neueste Wochenschau. Beginn:.40,.00,.20 Uhr. PALI- Tageskino(Palast-Licht⸗ spiele) spielt tägl. ab 11 Uhr vorm. Ab heute in Wiederaufführung! „Ferien vom Ich“. Ein herrliches Volksstück mit viel gesundem Humor, Hunderbaren Stim⸗ mungsbildern und beschwingter Musik mit Hermann Speelmans, Garola Höhn, Paul Henckels, Fritz Genschow, E. Wenck. film.- Jugend hat Zutritt und zahlt nur v. 11 bis 2 Uhr halbe Preise. Beginn: 11.00,.00, .00,.00 und.20 Uhr. Lichispielhaus Müller Mittelstr.41. Wolfgang Liebeneiner, Carola Höhn, Paul Henckels in dem großen Lustspiel— Schlager: „Alle Tage ist kein Sonntag“.- Neueste Wochel Jugendfreil Heute.30,.45 und.15 Uhr. Film-Palast Neckarau, Friedrich- Straße 77. Heute.15 und.30 Aetztmals: Paula Wessely und Attila Hörbiger in dem packen⸗ den Filmwerk:„Die Iulika“, Film-Palast Neckarau, Friedrich- Straße 77 Nur Mittwoch:„Mit Büchse u. Lasso durch Afrika“. .00 Uhr Familien- und Jugend- Vorstellung und.15 u..30. Union-Theater Mhm.-Feudenheim. Dienstag bis Donnerstag je.10 Uhr:„Die 3 Codonas“. René Sieber, Lena Normann u, a. Wochenschau. Jugendl. verbot.! Saalbau, Waldhof. 600 u..50. Ab heute!„Fronttheater. Ein Erlebhis aus unseren Tagen mit Heli Einkenzeller, René Delt. gen, Hedi und Margot Höpfner u. V. a. Jugend hat Zutritt! THEATER Nationaltheater Maunheim, Mitt⸗ Woch, 3. Febr., Vorstell. Nr. 173, Miete M 15, 1. Sondermiete MS. „Corona“, Lustspiel von Eugen Linz. Anfang 18.30 Uhr, Ende etwa 21 00 Uhr. UNTERHALTUNCO Libelle. Taglich 18.45 Uhr, jeden Mittwoch, Donnerstag, Sonntag auch 14.45 Uhr: Gastspiel Emi Reimers mit seiner Gesellschaft. Dazu ein vollständig neues Pro- gramm. Vorverkauf immer für 7 Tage im voraus täglich.30 bis 11.30 Uhr(außer sonntags): Libelle-Kasse, 0 7, 8S. 373 Palmgarten„Brückl“, zw. F3 u. P4. Neues Programm vom 1. bis 15. Februar. Rhythmus, Melodie, Humor! Die 4 Albatesos, eine Nummer, von der man spricht, U. 7 weitere Attraktionen. Be⸗ ginn tägl. 1930 Uhr, Mittwoch, Donnerstag und Sonntag auch nachm, 16.00 Uhr. Vorverkauf in der Geschäftsstelle täglich 10—12 und nachm. 14—17 Uhr. Fexnsprecher 226 01—316 Neueste Wochenschau- Kultur.“ Varieté in der Liedertafel, Mann⸗ heim, K 2, 32, vom 1. bis 15. Fe⸗ bruar 1943: Das Programm der guten Laune mit der grob. Luft- Sensation Evelin und Liane, der lebende Propeller unter d. Saal- kuppel, Gastspiel Hermann Mestrum, dem bek. rbeinischen Humoristen, Paul Leitner. in der Posse:„Das letzte Hotelbett“ u. weitere 7 Attraktionen. Taglich 19.30 Uhr, Mittwoch, Samstäg und Schntag auch 15.30 Uhr. Eintrittspreise von RM.80 bis RM.50. Vorverkauf täglich: KdF Plankenhof, Uhrengeschäft Marx, R 1. 1. während der Ge- schäftszeit und jeweils 1 Stunde vor Beginn der Vorstellungen an der Tageskasse Liedertafel, K.32 Tel. 287.90 585 VERANSTAL. TUNGEN Deltgen, Ernst v. Klipstein, Josef- Städt. Planetarinm. Donnerstag, 4. Februar, pünktl. 19.15 Uhr. mit Wiederholung am Freitag, 5. Februar: Lichtbildervortrag: Aufgaben und Ergebnisse ce * Hochgebirgs- u. Kartenbeskellg. mit Ruf 34051.