* 6 Wolthrie Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt zuzügl. 42 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Waldhof Se Freiburger Str. 1 Abbeſtell. müſſen bis ſpäteſt. 28. f. und 30 Pfg. durch die Poſt 1% M. folgend. Monat erfolgen eue Mannheimer Erſcheint wöchentl. 7mal. Bezugspreiſe: Frei RE.70 Mk. 7 25 k. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwet⸗ zinger Str. 44, Meerfeldſtr. 18. Ne en 5e f 1, Fe 55. W Oppauer Gtr. 8, Jeitun millimeterzeile 78 Pfg. Für e Nr. 14. Bes 38 ermätzigte Kaus iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 13. Bei Zwangsvergleichen o Konkurſen wird einerlei Nachlaß gewährt. Keine Hewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben. an beſtimmten Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim Eiuzelpreis 10 P̃. 8 65 mm breite T Allgemein 22 tam breite Millimeterzeile 14 Pfg., Dienstag, 9. März 1943 Verlag, Schriftleitung und Hauptgeſchäftsſtelle K 1,—6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90— Drahtanſchrift: Remazeit Mannheim 154. Jahrgang— Nummer 67 USn fürchtet dritten Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Stockholm, 9. März. In einer Rede in Delaware gab der amerikaniſche Vizepräſident Wallace unter dem Thema„Die chriſtlichen Grund⸗ lagen der Weltordnung“ ſeine Aſpekte von der künftigen Weltordnung zum beſten, die zwar wenig mit Chriſtentum, ſehr viel aber mit amerikaniſchem Imperialismus zu tun habn. Es verlohnt ſich nicht, hier ouf die törichte Geſchichtsklitterung einzugehen, mit deren Hilfe Wallace Japan und„Preußen“ gab, die ſeit Genera⸗ tionen nur an die„Verherrlichung des Staates und die Grauſamkeit des Krieges“ gedacht hätten, während ſie von friedlichen Nationen umgeben geweſen ſeien. Wichtiger iſt es, daß er eine„intime und vertrauensvolle Zuſammenarbeit“ zwi⸗ ſchen den Sowjets und den USA forderte, weil— ein dritter Weltkrieg unver⸗ meidlich wäre. Angeſichts dieſer von ihm geforderten in⸗ timen Zuſammenarbeit mit dem Bolſche⸗ wismus wirkt es wie eine Blasphemie, wenn er an anderer Stelle des Vortrages die Be⸗ merkung macht, daß die Demokratie„der einzig wahre Ausdruck“ des Ehriſtentums ſei, eine Feſtſtellung, die im übrigen vom theologiſchen Standpunkt aus immerhin neu iſt. Die Gefahr, daß der Bolſchewismus da⸗ bei auch auf die Bereinigten Staaten über⸗ ſpringen würde— eine Gefahr die man in weiten amerikaniſchen Kreiſen durchaus deutlich ſieht— tat er mit der Bemerkung ab, daß. wenn die„weſtlichen Demokratien“ allen Arbeit geben und ihre Produktion nach dem Kriege erböhen würden. die kom⸗ muniſtiſche Agitation dann keine Ausſichten haben würde. Immerhin gab er die Mög⸗ lichkeit zu, daß dieſer dann ausbrechen könne. wenn die USA ſo⸗ gar einen Kurs verfolaten, der im höchſten Grade ein„konſtruktives Zuſammenwir⸗ ken“ unterſtüsen würde. Beiſpielsweiſe würde der Krieg unver⸗ meidlich werden, der auf die Trotzkiſchen Ideen zurück⸗ greifen und die weltrevolutionären Strö⸗ mungen überall wieder unterſtützen wür⸗ den. Dieſe Aeußeruna iſt in mehr als einer Hinſicht ein wenig naiv. Einmal ſetzt ſie ein Bild ron dritte Weltkrieg auch wenn die Sowiets wie⸗ voraus, daß der Kreml jemalg von der weltrevolutionären Doktrin gelaſſen hätte, und zum andern, daß eine bluße freundliche Aufforderung von ſeiten der USA ihn be⸗ wegen könne, davon zu laſſen, und daß die Drohung mit einem dritten Weltkrieg für die Sowjets ein Motir dazu abgeben könne. Eine andere Urſache zu einem neuen Weltkrieg ſah er immerhin auch in der Wie⸗ derbegehung von Fehlern, die nach dem vorigen Weltkrieg gemacht worden ſeien: „Wenn eine Gläubigernation ihre Zollſätze erhöht und verlangt, da?; andere Länder ihre Schulden bezahlen ollen, während ſie ſich gleichzeitig weigert, dieſe Schulden in Waren bezahlen zu laſſen, dann wird das Ergebnis eine derartige Weltunruhe ſein, daß ſie früher oder ſpäter zum Handelskrieg 1„odann zum Blutvergießen führen muß. oftener Zwist Moskau— Washineton! Orvahtbericht unſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 9. März. Die geſtrige Erklärung des amerika⸗ niſchen Botſchafters in Moskau, Stau d⸗ ley, die Sowietunion verſuche im Aus⸗ laud wie auch im eigenen Lande den Ein⸗ druck zu erwecken, daß ſe den Krieg allein Durchkämpfe, was den Tatſachen nicht eut⸗ ſpreche, hat in Amerika ſowie in England das größte Auſſehen erregt. Sie bildet hente das Hauptgeſprächsthema von Preſſe und Rundfunk auf beiben Seiten des At⸗ lantik. Das amerikaniſche Staatsdepar⸗ tement wurde mit Fragen überhäuft, was hiuter dieſer plötzlichen und überraſchen⸗ den Erklärung ſtehe und wodurch ſie her⸗ vorgeruſen wörden ſei. In amtlichen Waſhingtoner Kreiſen er⸗ klärt man, ſelbſt„erſtaunt“ über dieſe Er⸗ klärung zu ſein. Man hüllt ſich im übrigen in tieſſtes Schweigen und erklärt lediglich, man könne vielleicht in dieſer Erklärung des Botſchafters ein Zeichen dafür ſehen, daß auf die amerkkaniſche Regierung„ein gewiſſer Druck“ ausgeübt werden ſoll. um ſte zu veranlaſſen, ihre Hilfsſendungen zu beſchleunigen und ihre Beziehungen zur Sowjetunion überhaupt eu klären. Von mehreren Seiten wird in dieſem Zuſammen⸗ hang darauf hingewieſen, daß unter einer ſolchen„Klärung“ auch die Erfüllung der Wallace fieht die Gefahr eines rarieges mit moshau am Bimmel! Anſprüche zu verſtehen ſei, die von der So⸗ wietunion in bezug auf die künftige Geſtal⸗ tung der Dinge in Oſt⸗ und Südoſteuropa geſtellt worden ſind. 0 Gleichzeitig wird von ſowjetiſchen Sen⸗ dern erneut die Frage dex zweiten Front in ſchärfſter Formulie⸗ rung geſtellt. Die Bundesgenoſſen des Weſtens werden beſchuldigt, daß die Deut⸗ ſchen infolge des Fehlens einer zweiten Front in Europa alle ihre Energien auf die Sowietunion konzentrieren können, worauf das Nachlaſſen der ſowjetiſchen Offenſive, vox allem im Südteil der Front, gurückzu⸗ führen ſei. Der Kanipf ums HMittelmeer Der Breunpunkt: Die Strate von Sizilien Wer mit ofſenen Augen, mit dem Blick für die großen Zuſammenhänge und Ent⸗ wicklungen der machtvolitiſchen Kämpfe der Völker in die Geſchichte vergangener Völ⸗ ker zurückſchaut, dem eröffnen ſich immer wicher neue Erkenntniſſe für das Geſchehen der Gegenwart. Dies trifft in beſonderem Maße für das Geſchehen im Mittelmeer zu, nicht nur, weil uns die geſchichtlichen Vor⸗ gänge in dieſem Raume durch die Ueber⸗ lieferung bekannter ſind als dieienigen an⸗ derer See⸗ und Landaebiete, ſondern auch, weil wir wiſſen, daß um die Herrſchaft im Mittelmeer ſeit Jahrtauſenden„gekämpft worden iſt und daß oft von dieſer Herr⸗ ſchaft das Schickſal Europas abgehangen hat. Man erkennt, daß ſich auch in der heu⸗ tigen Zeit dort Entſcheidungen anbahnen, die beſtimmend für die Geſtaltung des zu⸗ künftigen Eurovas ſein werden. Als am 24. Oktober des vergangenen Jahres die 8. britiſche Armee aus dem Nildelta zur Ofſenſive gegen die deutſch⸗ italieniſche Panzerarmee antrat, au einer Offenſive, die nach dem Zeuanis Rooſe⸗ Unverminderte Härte der Winterschlacht fortschreitender deutscher Angritt im Raum von charkow Terrorangritt aut Hürnberg (Funkmeldung der NM3.) Führerhauptquartier, 9. März. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die Winterſchlacht im Oſten hält in unverminberter Stärke an. Die deut⸗ ſchen Truppen ſind jedoch an der ge⸗ ſamten Front Herren der Lage. Sie ſind im erfolgreichen Angriff, halten an an⸗ deren Stellen in unerſchütterlicher Ab⸗ wehr ihre Stellungen oder führen be⸗ ſohlene Abſetzbewegungen in verkürzte Frontlinien plaumüßig durch. Der deutſche Angriff im Raum von Chärkom iſt im Fortſchreiten. Der Feind wurde nach heftigem Kampf aus weiteren Widerſtandslinien ge⸗ worſen. Zahlreiche Ortſchaften, u. a. die Städte Walki und Linnotin, wurden im Sturm genommen. Die Abwehrſchlachten in den Kampf⸗ abſchnitten von Orel und Staraja Ruſſja dauerten auch geſtern an. Die deutſchen Diviſionen, unterſtützt durch unermüdlichen Einſatz der Luftwaffe, Die schweren Abwehrkämpfe im Raum von Orel Känne deutsche Gegenstöge brechen die Wucht des scwietischen Angrikfs Funkmeldung der N M8. + Berlin, 9. März. „Nach vorübergehender Abſchwächung der Kampftätigkeit im Raum nordwe ſt Li ch Orel brachen am 7. März neue Maſ⸗ ſenangriſſe des Feindes los, bei deren Abwehr unſere Heeresverbände, wie gemel⸗ det, 66 und die Luftwaffe weitere acht So⸗ wfetpanzer vernichteten. An den vorausgegangenen Tagen ſtanden ſchwäbiſche, oſtmärkiſche und ſächſiſch⸗mittel⸗ deutſche Regimenter auch an der Front ſüd⸗ lich Orel in erbitterten Abwehrkämpeen. Eine württembergiſche Infanteriediviſion wurde in jenen Tagen mehrfach von drei Sowiet⸗Diviſionen angegriſfen. Die ſich dem feindlichen Anſturm entgegenwerfenden Grenadiere hielten ihre Stellungen und konnten ſie im Nachſtoß ſogar noch weiter vopverlegen. Innerhalb von zwei Tagen gerſchlugen ſie die feindlichen Sturmdivi⸗ ſionen, die nach Verluſt von weit über tau⸗ ſend Toten, 200 Gefangenen und Hunderten von ſchweren und leichten Waſſen aus der Front herausgezogen werden mußten. Bei dieſen Geſechten kam es durch gute Zuſammenarbeit zweier württemberaiſcher Grenadier⸗Kompanien und einem im Stel⸗ lungskampf eingeſetzten Fallſchirmjäger⸗ Bataillon zu bemerkenswerten Erfolgen. Die Bolſchewiſten verfuchten die Stellungen der Fallſchirmjäger durch den Angriff eines Schützen⸗Regiments zu überrennen. Um dieſen Vorſtoß zu erleichtern, gab ein vor⸗ geſchobenes Schützenbataillon von der Flanke her Feuerſchutz. Während noch die Fallſchirmiäger im Kampf die Oberhand zu gewinnen ſuchten, ſtürmten die Grena⸗ dierkompanien plötzlich durch den tiefen Schnee vorwärts und rieben das flankie⸗ rende Sowietbataillon auf. Dann ſchwenk⸗ ten ſie ſeitlich ein, nahmen das inzwiſchen vor den Follſchirmiägern zurückgehende ſeindliche Schützenregiment unter Feuer und ſchoſſen es zuſammen. Der Feind ver⸗ lor an dieſer Stelle allein 500 Tote. 130 Ge⸗ fangene und zahlreiche Waffen, darunter 36 Maſchinengewehre und Granatwerfer. Die Reſte des ſowietiſchen Sturmregiments entzogen ſich durch überſtürste Flucht der Vernichtuna. Sehr hart waren auch die mehrtägigen Kämpfe einer oſtmärkiſchen Infanterie⸗ Diviſion gegen eine aus zehn Schützen⸗Bri⸗ —————— Vor Zehu Jahren am 9. März 1933, wurde Gauleiter Robert Wagner als Reichskommissar für Baden be- stellt und damit die grobe geschichtliche Zäsur auch in unserem Lande vollzogen, der Nationalsozialismus zum bestimmenden Ge⸗ sétz des politischen, wirtschattlichen und kulturellen Lebens erhoben und der Weg zu einer Entwicklung freigemacht, deren um- Wälzende Ergebnisse heute nach zehn Jahren jedem offenkundig geworden sind. Es ist gut, sich heute an diesen Tag zu er- innern. Weniger um den Tag selbst zu feiern, als um sich ins Gedächtnis zu rufen, was ihm vorausgegangen ist. Ehe iener Tag des Sieges kam, gab es für die nationalsozia- ſistische Bewegung auch in Baden viele Tage harten, opfervollen und, Wie es manchmal Schien, auch verzweiflungsvollen Kampfes. Auch für den Führer und seine Bewegung galt das Gesetz, daß Größtes nur durch Schwerstes zu erkämpfen Sei. Auch sie müßten, che der Sieg sich ihnen gab, die Bitternis der Niederlage kennenlernen, und che ihre Herzen im Friumphe froh werden * konnten, musten sie erst hart werden, und wenn sie die Straße ihres Sieges abschritten, dann fehlten die Mahnmale des Opfers nicht, die diese Straße säumten. Was dort im inneren Bereich des deutschen Volkes sich vollzog, vollzieht sich heute in seinem äußeren. Der Sieg ist das Ge⸗ botheute wie dort. Der Wes ist heute nicht anders, als er dort gewesen ist: hart und schwer und opter- und enttäuschungs⸗ reich! Und gegangen werden muß er heute mit dem gleichen Geiste wie damals: mit dem Geist der Tapferkeit und Treue und der Bereitschaft zum letzten Verzicht und zum höchsten Einsatz. Fügt sich so die Tat von heute zum Bei- spiel von damals, dann wird auch das Ende unseres Kampfes nicht anders sein als das Ende des Kampfes von damals. Dann wird das deutsche Volk auch in seinem heutigen schweren und opferreichen Kampfe nach außen der Freiheit eine Gasse brechen, die aller Haß und aller Hohn der Gegner nicht wieder wird sperren können! 1 W gaden, einer Panzer⸗Brigade und einem Panzerregiment gebildete feindliche Stoß⸗ gruppe. Die meiſt friſch herangeſührten und beſonders ſtark bewaffneten ſowjetiſchen Verbände griſſen ſeit der letzten Februar⸗ awoche 35mal bis zur Regimentsſtärke und oſt mit Panzerunterſtützung an. Die völlig erſolgloſen Angriſfe koſteten den Feind über 900 Tote, rund 150 Gefangene, 18 Panzer. 83 Maſchinengewehre und Granat⸗ werſer und Hunderte ſonſtiger Waffen. In der Morgendämmeruna des 6. 3. leb⸗ ten auch im Abſchnitt ſächſiſcher Panzer⸗Gre⸗ nadiere die Kämpfe wieder auf. 20 Batte⸗ rien und zahlreiche Salvengeſchütze zertrom⸗ melten die Stellungen. Der Feuerwalze folgten in mehreren, dicht maſſierten Wel⸗ len zwei ſowjetiſche Schützendiriſionen und Teile einer Panzerbrigade. Ueber die im Abwehrfeuer zuſammengebrochene erſte Welle ſtürmte die zweite und mußte eben⸗ falls zu Boden. Den dritten und vierten Anſturm halſen die ſchweren Waffen zer⸗ ſchlagen. Die ſpäten Abendſtunden brach⸗ ten eine kurze Kampfpauſe, in der die Bol⸗ ſchewiſten ihre bereits ſtark angeſchlagenen Verbände durch friſche Truppen exfetzten. Im Morgengrauen des 7. 3. berannten die ſowietiſchen Diviſionen, diesmal durch die Maſſe dreier weiterer Schützenregimenter werſtärkt, von neuem die deutſchen Stellun⸗ en. Pauſenlos rollte ſchweres Artillerie⸗ feuer. Vom Schneeſturm getarnt, arbeiteten ſich die Angreifer vorwärts. Stoßtrupys gelang es ſchließlich, einige in unſerer Hauptkampflinie liegende Häuſerruinen zu erreichen. Doch bevor ſie ſich noch zur Ver⸗ teibiaung einrichten konnten. feate ſie be⸗ reits der ſoſort einſetzende Gegenſtoß wie⸗ der hinweg. In rund 1900 Toten und 150 gefangenen Bolſchewiſten, zahlreichen außer Gefecht geſetzten Panzern und in Dutzenden von erbeuteten oder vernichteten Maſchinengewehren und Granatwerfern drückt ſich zahleumäßia der Erfolg dieſes zweitägigen Abwehrkampfes aus. Chileniſcher Generalſtabschef in Waſhington. Der chileniſche Generalſtabschef General Oskar Escudero iſt auf dem Luftwege nach Waſhington gereiſt, um dort mit dem Generalſtabschef der 1SA, General Marſhall, über die Lieſerung von USA⸗Kriegsmaterial an Chile zu nerhandeln. hielten dem mit maſſierten Jufanterie⸗ verbänden angreifenden Gegner uner⸗ ſchütterlich ſtand und fügten dem Feind ungehenere Verluſte zu. Trotz ſtarkem Artillerie⸗, Panzer⸗ und Schlachtflieger⸗ einſatz konnte der Gegner an keiner Stelle Geländegewinne erzielen. An der nordafrikaniſchen Front verlief der geſtrige Tag im all⸗ gemeinen ruhig. Jäger ſchoſſen über Tuneſien fünf feindliche Flugzenge ab. Feindliche Fliegerkräfte grifſen bei Tage den Küſtenraum der beſetzten Weſtgebiete und einen Grenz⸗ ort in Weſtdeutſchland, bei Nacht die Stadt Nürnberg mit Spreng⸗ und Brandbomben an. Die Bevölkerung hatte Verluſte. Es entſtanden größere Schäden, vor allem in Wohnbezirken und öffentlichen Gebäuden. Einige kul⸗ turhiſtoriſche Stätten wurden vernich⸗ tet. Jagd⸗ und Flakabwehr der Luft⸗ waffe ſchoſſen zuſammen insgeſamt 17 feindliche Flugzeuge ab. der italienische Wehrmachtsbericht (Funkmeldung der NM.) + Rom, 9. März. Das Hanptquartier der Wehrmacht gibt ekaunt: An der tuneſiſchen Front Kampf⸗ handlungen von örtlicher Bedeutuag. Deutſche Jäger ſchoſſen fünf Spitſire ab. Im Mittelmeer haben die Begleitjäger eines Geleitzuges einen Augriff ſeindlicher Flugzeuge abgewieſen und ſünf der An⸗ greiſer abgeſchoſſen, die ins Meer ſtürzten. Ju der vergangenen Nacht erſolgte ein Luftangriff auf Palermo. Es entſtand kein ſchwerer Schaden. Die Bevölkerung hatte drei Tote und fünf Verletzte. Regypten unter der Mnute Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Rom, 9. März. Die ägyptiſche Regierung wurde von den britiſchen Militärbehörden gezwungen, Zivilperſonen die Benutzung der Ei ſen⸗ bahnlinien Kairo-Alexandria u. Kairo—-Suez zu verbieten. Dieſe Linien ſtehen nunmehr ausſchließlich den angelſächſiſchen Militärperſonen und dem Transport ron Kriegsmaterial zur Verfü⸗ gung. Damit iſt das wirtſchaftliche Leben Aegyptens praktiſch gonz unterbunden, zu⸗ mal auch alle Autotransporte von den britiſchen Militärbehörden wurden. beſchlagnahmt In Tunesien geiangengenommen Auch dieſen Gefangenen ſteht es im Geſicht ge⸗ ſchrieben, daß ſie ſich den Krieg anders vor⸗ ſtellten, als ſie zur Armee gingen ſPk.⸗Aufn.: Kriegsberichter Schnitzer, HH.,.) Von Kapitän z. S. Mohr⸗Kitzebera velts und Churchills ſchon ſeit dem Junf durch unablätſigen Nachſchub an Truppen, Kriegsmaterial und Flugzeugen teils um das Kap, teils auf den Wegen quer durch Afrika vorbereitet worden war, wurde be⸗ reits klar, daß der Vorſtoß Montaomerns keine aroßangeleate Diverſionsbewegung darſtellte, ſondern das Glied eines weit⸗ reichenden ſtrateaiſchen Planes war. dem man in feiner Konzeption ein gewiſſes For⸗ mat nicht abſprechen konnte, der aber zahlreiche Rechenfehler aufwies. Wir haben das Endziel dieſes Planes aus dem Munde unſerer Gegner gehört: Rückgewinnung der verlorenen Seeherrſchaft im Mittel⸗ meer, Wicdereröſfnuna des von Gibraltar nach Suez führenden Empireweges. im weiteren Verlaufe auch die Oeffnung des durch die Meerengen ins Schwarze Meer führenden Weges für die Bolſchewiſtenhilfe und Aufreißen der europäiſchen Achſenſront von Süden her. Es genüat ein Blick auf, die Karte, um zu der Feſtſtellung zu gelan⸗ gen, daß auf dem Wege zu dieſem Endziele viele Hinderniſſe liegen, die wegzuräumen wären, und daß zahlreiche Poſitionen zu erobern wären. die ſich feſt in unſerer Hand befinden. Die anglo⸗amerikaniſche Landung in Ma⸗ rokko und Algerien wählte die Punkte des geringſten Widerſtandes und beſchränkte ſich auf Häfen, die außerbalb des Wirkungs⸗ bereichs der Achſenluftwaffe und der italie⸗ niſchen Flotte lagen. Sie konnte deshalb rerhältnismäßig reibungslos, wenn auch nicht ohne Verluſte, durchgeführt werden. Zu dem von den Gegnern erwarteten Er⸗ folg hätte ſie aber nux dann führen können, wenn es den von Oſten und Weſten ange⸗ ſetzten Kräften gelungen wäre, ſich inner⸗ halb kurzer Zeit die Hand zu reichen, oder wenn man auf der Gegnerſeite ſich zu küh⸗ ner Planung und Ausführung hätte aufraſ⸗ ſen können, indem die Landuna über Pht⸗ lippeville und Bone bis auf ganz Tunis ausgedehnt worden wäre. Furcht vor allzu großem Riſiko ließ die Gegner hier einen ſtrategiſchen Fehler begehen, der nicht wie⸗ dergutzumachen iſt. 0 Im Oſten hielt Rommel unter klugem Ausweichen und taktiſch geſchickten Nachhut⸗ gefechten gegen eine zehnſache Uebermacht. die 8. Armee überall dort auf, wo natit Liche Hinderniſſe dies ermöglichten, während der tuneſiſche Brückenkopf durch erfolgreiche Kämpfe gegen die im Süden von Tunis ſtehenden Franzoſen in die Tiefe erweitert wurde. Mit jedem Kilometer, den ſich die 8. Armee nach Weſten und die 1. britiſche Armee ſich nach Oſten vorſchob, entfernten ſie ſich von ihren Verſorgungsbaſen und ge⸗ rieten ſie in den Wirkungsbereich der Achſenluftwaſſe. Philippeville und Bone, die gleich zu Beginn der Unternehmung durch Luftlandetruppen beſetzt worden waren, lagen im ſtändigen Bombenhagel und konnten nicht ſo ausgebaut werden, daß ſie als Stüspunkte operatives Gewicht erhiel⸗ ten. Viel koſtbare Zeit gina dem Gegner durch ſchlechtes Wetter und Organiſieren des Nachſchubs verloren, der mit Sicherheit nur in den Weſtküſtenhäfen Caſablanca und Ra⸗ bat ausgeladen werden kann und die von Marrakeſch nach Tunis führende Zentral⸗ bahn henutzen muß. Für die Heran ührung von Verſtärkungen und Ausrüſtung kommt aber nur der lange Atlantikweg in Belracht, der nicht nur im gegenwärtigen Zeitpunkt der Operationen beſonders fühlbare Zeit⸗ verluſte mit ſich bringt, ſondern auch— wie die Ereigniſſe zeigen— äuf ſeiner ganzen Ausdehnung und in ſeiner Ausmündung efährdet iſt. Ein eindringlicher Beweis ierfür iſt die Erfaſſung und Vernichung des Tankergeleitzuges ſüdlich der Azoren. Ehe auch nur das erſte operative Ziel erxeicht werden konnte, hatten die Ach en⸗ mächte in dem tuneſiſchen Raum einen Keil in das feindliche ſtrate⸗ giſche Syſt em aetrieben, dem da⸗ mit die Funktion der beabſichtigten großen Zange genommen wurde. Dieſer Keil er⸗ wies ſich als viel kräftiger. als die Gegner vermutlich angenommen haben. Er trennt in der Straße von Sizilien die im öſtlichen und im weſtlichen Mittelmeerbecken ſtehen⸗ den britiſch⸗nordamerikaniſchen Seeſtreit⸗ kräfte und verhindert iede ſeindliche Ver⸗ kehrsbewegung von einem Becken in das andere. Die kurzen Entfernungen von den. Haupteinſchiffungshäfen auf Sizilien, Sar⸗ dinien und Süditalien nach Tunis, die von ſchnellen Schiffen innerbalb weniger Stun⸗ den überwunden werden können, ermkg⸗ lichen wirkſamen Nachſchub, während die Nachſchublinien der Gegner immer länger werden. Dagegen iſt Malta wieder akti⸗ viert worden und erweiſt ſich als taktiſches und ſtrategiſches Kraſtfeld. das unter ſtän⸗ diger Kontrolle gehalten werden muß. In der Straße von Sizilien liegt dem⸗ nach der Brennpunkt des augen⸗ blicklichen Ringens im Mittel⸗ meer. Wer ſie beherrſcht beſitzt das Ge⸗ ſetz des Handelns. Die Geaner verſuchen zunächſt, ihre Flugplätze näher an dieſen Brennpunkt beranzuſchſeben und ihre nächſtaeleaenen Stützvunkte für den Anſatz ihrer Seeſtreitkräfte auszubauen. Je wei⸗ ter ſie ſich aber der Linie Sizilien—Tunis nähern, deſto ſtärker geraten ſie in den Wirkunasbereich der auf endem Roum maſſterten Kamofmittel der Achlenmöchte für Anariff und Ahwehr. Da den Geonern ein arones Ziel norſchwebt. wird der Kome um Hie Riegelſtellune im mittleren Mittel⸗ meer hart und unerbittlich ſein. „ —— —— bei haite. letzt auch„Luft-Kaiser-Särge“ Funkmeldung der NMz. Stockholm. 9. März. Wie„Stockholms Tidningen“ aus Neu⸗ vork meldet, übernahm der Jude Henry Kaiſer, deſſen„Kaiſer⸗Särge“ in See⸗ mannskreiſen eine trauriae Berühmtheit erworben haben. in der vergangenen Woche auch ein Flugzeugwerk, das er für die„Maſſenproduktion großer Transportflugzeuge“ einrichten will. die Türkei und die Meerengen anb. Ankara, 9. März. Wie der engliſche Nachrichtendienſt aus Kairo mebdet. hatte ein ungenannter ägyp⸗ tiſcher Korreſpondent eine Unterreduna mit dem türkiſchen Premierminiſter Sukru Saracoalu. Der Miniſterpräſident habe dieſer Unterreduna u. a. feſtgeſtellt, daß, was immer ſich auch ereianen möge, die Türkei als Hüter der Meerenge allen kriegeriſchen Abſichten gegenüber unerſchüt⸗ terlich bleiben werde. 5 Meuwahlen in Dänemark EP. Kopenhagen, 9. März. Der Präſident des däniſchen Reichstages verlas im Parlament ein im Namen des däniſchen Königs vom däniſchen Kronprin⸗ zen Frederik unterzeichnetes Handſchreiden, das die Wahl zur zweiten Kammer des dä⸗ niſchen Reichstages, dem Folketing, für den 28. März dieſes Jahres anordnet. Gleichzeitig mit der Wahl zum Folketing wird in drei Kreiſen auch die Erwählung der Wahlmänner zum Landsting, der erſten Kammer, vorgenommen werden. Dieſe drei Kreiſe ſind Süd⸗Jütland, Dolland⸗Falſter und Seeland, die zuſammen die Hälfte der Abgeordneten und ſomit auch der Wahlmän⸗ ner für den Landsting wählen. Roosevelts unersättlicher Imperialismus Der Pazif.k ais ,amerikanische See“/ Begehrliche Bucke auf britisches Empire Territorlum EP. Liſſabon, 9. März Der Stille Ozean müſſe nach dem Kriege ein„nordamerikaniſcher See“ werden, ſagte der demokratiſche Abgeordnete Warren G. Magunſon, Vor⸗ ſitzender des Marine⸗Unterausſchuſſes. Der umfaſſende Plan, den er entwickelte, ſieht im ganzen Pazifik Inſelſtützpunkte vor, die den Vereinigten Staaten als Brücke dienen ſollen. Magnuſon fügte hinzu, das Staatsdepartement und das Marinedepar⸗ tement hätten dem Unterausſchuß ihre Un⸗ terſtützung zugeſichert. Die Regierung Neuſeelands hatte, wie Magnuſon weiter erklärte, durch ihren Geſandten in Waſhington bereits ihre Be⸗ reitſchaft wiſſen laſſen, die Benutzung neu⸗ ſeeländiſchen Gebietes durch die Vereinigten Staaten zu diskutieren. UsA-Stützpunkte auch in Costarica? EP. Liſſabon, 9. März. Das Mißtrauen Coſtaricas gegenüber einer„panamerikaniſchen Zuſammenavbeit“, ſcheint nach den Beſprechungen des in Mexiko weilenden Präſidenten Calderon Guardia mit dem mexikaniſchen Staatsprä⸗ ſidenten Camacho nunmehr überwunden zu ſein. Dies geht aus Meldungen hervor, die beſagen, daß Coſtarica eingewilligt habe, den Vereinigten Staaten Luft⸗ und Marineſtütz⸗ punkte zur Verfügung zu ſtellen. Ent pre⸗ chende Einzelheiten werde der UsA⸗Vize⸗ 8 Wallace anläßlich ſeines für Mitte ärz vorgeſehenen Beſuches bekanntgeben. Hunger-Diktetur über Martin'que Funkmeldung der RRz. + Stockholm, 9. März. Nach Berichten aus Waſhington erklärte Sumner Welles am Montag auf der Preſſekonferenz, daß die Lebensmittel⸗Liefe⸗ rungen an die franzöſiſche Kolonie Marti⸗ nigue im November vorigen Jahres ein⸗ geſtellt und bisher noch nicht wieder auf⸗ genommen wurden. Die USA wollen durch die Anwendung der Hungerblockade die Herausgabe des der Kolonie zur Verfügung ſtehenden Handelsſchiffsraumes für ihre eigenen Zwecke erzwingen. Die Anwendung derartig brutaler Methoden rücken das an⸗ gebliche Kriegsziel der USuA, für die„Frei⸗ heit“ der kleinen Nationen und für die„Ge⸗ rechtigkeit“ zu kämpfen, in das rechte Licht. Wie Eisenhower die französischen Batalkone in Tunesien verbluten lies Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Paris, 9. März. Vor kurzem mußte Giraud die von der tuneſiſchen Front eingeſetzten franzöſiſchen Truppen zurüctziehen. Als Grund wurde ausdrücklich angegeben, daß ſie unzurei⸗ chend bewaffnet ſeien. Weder der franzö⸗ ſiſche Exgeneral, noch die Amerikaner hatten ſich geſcheut, die Franzoſen als Kanonenſut⸗ ter zu benutzen, bis die militäriſche Lage ihre Neuausrüſtung notwendig machte. Dieſe Vorgänge werden ietzt von fran⸗ zöſiſchen Soldaten beſtätigt, denen die Flucht aus Nordafrika gelungen iſt. In Frankreich eingetroffen, erklärten ſie, ſie ſeien unter den denkbar unaünſtiaſten Ver⸗ hältniſſen zum Kampf gezwungen worben. „Stellen ſie ſich vor“, ſaate ein Kanonier. „wir verfüaten über eine einzige mittlere Batterie und die mußte drei Bataillone decken. Wir erlitten ſchwerſte Ver⸗ luẽſt e. 90 v. H. der von den Amerikanern eingeſetzten Legionäre ſind gefallen. Was wollen ſie auch machen, wenn ſie mit In⸗ ſtruktions⸗MGs geaen Panzer vorgehen müſſen“. Alle Männer waren der Anſicht, ſie ſeien für die Amerikaner geopſert wor⸗ den. Um den franzöſiſchen Verbänden nur den Auswea des Kämpfens zu laſſen er⸗ zählte man ihnen, ſie würden als Frei⸗ Wunsch und Wirklichkeit im pazifik-Krieg „Kapitulation lapans“, während Australien vor Janaus Angrikf zittentl in Washington redet man von prehtbericht unleres Korreſpondenten — Stockholm, 9. März. Sumner Welles bielt es auf der geſtrigen Preſſekonſerenz wieder einmal für notwendig, zu erklären, daß die ame⸗ rikaniſche Regierung eine bedingungsloſe Unterwerfung und vollſtändige Abrü⸗ ſtung Japans ſordere. obwohl dieſer Wunſchtraum bereits früher von noch böherer Stelle in Waſhington vorgetra⸗ gen worden war. Es trifft ſich, daß am gleichen Tage, wo Sumner Welles von der bedingunasloſen Kapitulation und Unterwerfung Japans wie von einer bevorſtehenden Tatſache ſpricht, ein Sonderkorreſpondent von Reu⸗ ter„auf einer vorgeſchobenen Baſis auf Neu⸗Guinea“ ein äußerſt alarmie⸗ rendes Telegramm abſandte. Das Alarmierende beſteht darin, daß der In⸗ halt geeignet iſt. alle bisherigen in Groß⸗ Hritannien und in den USuA durch eine be⸗ fliſſene Agitation gezüchteten Vorſtellungen von der Kriegslaae im ſüdweſtlichen Pazi⸗ fi umzuwerfen. Als vor nunmehr einer Woche General Mac Arthur einen iapani⸗ ſchen Konvoi zerſtört haben wollte, hatte die anglo⸗amerikaniſche Agitation der Welt⸗ Bfentlichkeit einzureden verſucht. daß da⸗ mit die entſcheidende Wendung zugunſten Auſtraliens eingetreten ſei. Der Reuter⸗ Korreſpondent ſtellt nun ausorücklich feſt, daß die Initiative nach wie vor in japani⸗ ſchen Händen lieat, daß die Bedrohung Neu⸗Guineas und Auſtraliens„bei weitem nicht“ beſeitigt ſei. Die Japaner hätten ſeit langem ſtarke Streitkräfte an ſtrateaiſchen Stellungen im ſüdweſtlichen Pazifik ge⸗ ſammelt und die iapaniſchen Konzentratio⸗ nen wären in letzter Zeit verſtärkt worden. Aufklärunasfluazeuge hätten photogra⸗ Phiſch feſtgeſtellt, daß 60 Schiffe im Haſen von Rabaul lägen. Man wiſſe, daß andere Anhäufungen von fapaniſchen Fahrzeugen in Buin und Faiſi anzutreffen ſeien. Die japaniſchen Luftſtreitkräfte ſeien in den letzten beiden Monaten ſchnell verſtärkt 2 Luftſtreitkräfte der Alliierten„beträcht⸗ i Die Japaner hätten Tag und Nacht an der Anlage einer ganzen Kette von Flugzeug⸗ baſen in dem ganzen Gebiet gearbeitet und ihre Geſamtzahl ſei jetzt„unerhört groß“. Das, was der Korreſpondent über die er⸗ reichte japaniſche Ueberlegenheit zur Luft berichtet, bedeutet eine beſonders ſchmerzliche Enttäuſchung für die Amerikaner und Bri⸗ ten. die bisher geglaubt hatten, in dieſer Beziehung ein Monopol zu beſitzen. Der Korreſpondent bezieht ſich dann auf die An⸗ ſicht„maßgeblicher Perſönlichkeiten“, wonach die Japaner in den Abſchnitten des Stillen Ozeans bedeutend größere Vorbereicungen etroffen hätten, als dies für ein reines erteidigungsſyſtem notwendia ſei. In autoritativen Kreiſen alaube man, daß Mac Arthur die ſchwerſte Aufgabe aller alliierten Oberbefehlshaber erhalten habe, da er Au⸗ ſtralien und die umliegenden Inſeln mit einem Minimum an Kräften halten müſſe. Es ſei ofſenbar, daß er keine ausreichenden Streitkräfte für irgendeine große Offenſive habe— eine Bemerkung, mit der der Kor⸗ reſpondent eine weitere Illuſion zerſtört. Der Schrei nach Tonnage Ein Beispiel: Die frachtsätze dreimal nöner ais der Warenpreis! Drahtbericht unſeres Korreſpondenten 5— Madrid, 9. März. Vor wenigen Wochen iſt für argentini⸗ ſches Getreide, das nach der Schweiß ausge⸗ führt werden ſollte, ein Frachtpreis bezahlt worden, der fünfmal über dem Preis der bezahlten Ware ſelbſt lag. Dieſer Zuſtand, der die Knappheit an Schiffsraum ſchlag⸗ artig beleuchtet, hat ſich ſeitdem keines⸗ weas aebeſſert, läßt ſich vielmehr kurz da⸗ hin charakteriſieren: Es ſind neue Erhöhun⸗ gen der Frachtſätze vorgenommen worden, ohne daß darum eine Beſſerung auf dem Schiffsmarkt eingetreten iſt. Das ailt aber nicht allein vom freien Schiffsmarkt. Weil die Zahl der für Transvortzwecke zur Verfüguna ſtehenden Schiſfe ſich verringert, weil außerdem die Gefahr für die Schiffahrt zugenommen hat, hat das engliſche Miniſterium für Kriegs⸗ transporte die Reauirierunasentſchädiauna für moderne Ueberſeedampfer um' 20 v. H. zu erhöhen beſchloſſen. Die gleiche Er⸗ höhuna ſoll auf jede Art von Frachtſchiffen ausgedehnt werden. Die Fracht für Kohle von Enaland nach Portugal iſt von 40 gen. Der Bananenexport von den Antil⸗ len nach den Vereiniaten Stagten iſt ein⸗ geſtellt worden, weil auch die Spezialſchiffe für Friſchobſt und Friſchgemüſe für mili⸗ täriſche Transvorte benutzt werden müſſen. Die zuſtändigen Stellen Nordamerikas haben den Frachtpreis für Kohle von Hampſon Road nach Paramaribo in Hol⸗ ländiſch⸗Guinea auf 4,20 Dollar pro Tonne feſtaeſetzt doch kommen dazu nach 300 v. H. Krieaszuſchlag, ſo daß auf einer verhält⸗ nismäßia kurzen Strecke faſt 17 Dollar vro Tonne bezahlt werden müſſen. Der Schrei nach Tonnage iſt auf dem geſamten nordamerikaniſchen Sektor in den letzten Wochen ſtark angeſchwollen, weil es ſich darum handelt, zahlreiche, ſeit vielen Monaten in ſüdamerikaniſchen Häfen la⸗ gernde Erze nach den Staaten zu ſchaffen. In Argentinien ſind alle Bemühungen um neutralen Schiffsraum trotz aroßzüaiaſter Zahlunasangebote erfolalos aeblieben. ſo daß nur zu aut verſtändlich iſt, daß aus den argentiniſchen Häfen wahre SOs⸗Rufe nach Spanien um Entſendung von Frach⸗ tern zum Abtransvort von Weizen gerichtet ſchärler behandelt werden, wenn ſie gefan⸗ gengenommen würden. Meben dem But auch auch das Gut dnb. Tanger, 9. März. Die Abſchlußtaaung des Oberſten Kre⸗ ditrates in Algier aibt der Zeituna„Echo de Tanger“ Inſtitution einer kritiſchen Betrachtung zu unterziehen. In Wirklichkeit, ſo ſchreibt das Blatt, ſei die Schaffung des Kredit⸗ rates nur ein Beweis dafür, daß die Be⸗ völkerung Nordafrikas in wachſendem Maße herangezogen werden ſolle, die Krieaskoſten der Achſengeaner auf ſich zu nehmen. Von ihr werde nicht nur verlanat, ihr Leben für den USA⸗Imperialismus zu opfern, ſondern man wolle ihr auch ungeheure finanzielle Laſt en auferlegen. Alle dieſe Opfer würden der Bevölkerung Nordafrikas zugemutet, ohne daß eine Ausſicht dafür beſtände, daß 55 Hankees jemals das Land wieder ver⸗ aſſen. Das liegt innen besser I EP. Rom, 9. März. Ueber eine beſondere Form von Deſer⸗ tionen unter den USA⸗Soldaten in Fran⸗ zöſiſch⸗Nordafrika berichtet ein Korreſpon⸗ dent des„Popolo di Roma“. Es handelt ſich nicht darum, daß die Soldaten aum Feind überlaufen, ſondern daß ſie, des Krieges überdrüſſig, von ihrer Truppe fortlaufen und ſich auf die Ge⸗ ſchäfte ſtürzen. In Alaier und noch mehr in Marokko machten dieſe nordameri⸗ kaniſchen Deſerteure bereits eine beträcht⸗ liche Zahl aus, die von Tag zu Tag größer wird. Offenbar habe das Vorbild der zahl⸗ reichen nordamerikaniſchen Ziviliſten hier⸗ auf Einfluß gehabt. die in Nordafrika aute Geſchäfte machten. Die franzöſiſche Polizei und der franzöſiſche Ordnungsdienſt könn⸗ ten aegen Nordamerikaner nichts unterneh⸗ men, was dieſe Art der Deſertionen erleich⸗ tere. Die nordamerikaniſche Polizei ſei völlig unzureichend, zumal ſich die Deſer⸗ teure im Innern des Atlas⸗Gebirges ver⸗ ſteckten. Waren aus den Militärmagazi⸗ nen nähmen ſie einfach mit. Bei der Viel⸗ zahl der Völkerſchaften und der militäri⸗ ſchen Verwendungsarten ſei die Unterſchei⸗ duna zwiſchen nordamerikaniſchen Zivili⸗ ſten und Militärverſonen außerdem ſelbſt für die Nordamerikaner kaum möglich. Verkaufte Brasilianer Drahtbericht unſeres Korreſponbenten 9 Rom, 9. März. Nach italieniſchen Blättermeldungen ka⸗ men bei der Verſenkung des hraſilianiſchen Transporters durch ein italieniſches U⸗ Boot 800 Soldaten ums Leben. Auf dem verſenkten nordamerikaniſchen Motor⸗ ſchiff befand ſich eine braſilianiſche Militär⸗ kommiſſion, die nach Dakar reiſen wollte. In Recife und Natal haben ganze Truppenverbände die Waffen wegaeworfen und die Kaſernen ver⸗ „laſſen. Zwei zur Ausfahrt bereit liegende Schiffe mußten in Recife zurückgehalten werden, weil die Maſchinen den Dienſt ver⸗ ſaaten. Es handelt ſich um einen Sabotage⸗ akt. In aanz Braſilien herrſcht Empörung über den Verrat, der an den Trupven be⸗ gangen wurde. indem man ſie trotz aller gegenteiligen Verſprechungen zwang, außer⸗ halb Amerikas zu kämpſen. Moskans Agentur im Frak. Wie Nachrichten aus dem Frak beſagen, wurde die Stadt Bagdad als Sitz der diplomatiſchen Vertretung der Sowietunion für den Nahen Oſten/ auserwählt. Anlaß, die Aufgaben dieſer Die Lage Drahtbericht unſ. Berliner Schrifeleg, — Berlin, 9. Mürz. Wäbrend die erbitterte Panzerſchlacht bei Orel und die neuen Angriffe vei Char⸗ kow fortdauern und der deutſche Anariff den Feind völlia überraſchte, ſtürzten ſich bie aus Moskauer Quellen geſpeiſten eng⸗ liſch⸗amerikaniſchen Zeitungen und Nach⸗ richtenquellen auf die von deutſcher Seite voraenommenen verſchiedenen Frout⸗ verkürzungen. Wieder einmal feiert die ſeindliche Lügentaktik Triumphe. Es wird der„Times“ anſcheinend ſchwer, die⸗ ſer neuen Welle übertriebener Schlußfolge⸗ rungen entgegenzutreten, aber ſo ganz widerſpruchslos möchte ſie ſie doch aicht hinnehmen. Sie ſchreibt geſtern:„In der Räumung durch die Deutſchen und ſelbſt, wenn dieſe Räumung von den Sowſets er⸗ zwungen wäre, liegt noch kein Poſitivum für die Sowiets und für uns. Frontver⸗ kürzungen waren ſchon im erſten Weltkrieg immer nur vorüberaebende Erſcheinungen. Es wäre intereſſanter, zu wiſſen. was der Feind mit dieſen Frontverkürzungen be⸗ zweckt. die er ſeit kurzem planmäßig vor⸗ nimmt“. Zum Schluß der„Ti⸗ mes“⸗Kommentator, daß Moskau immer noch keinen einzigen britiſchen Korreſpon⸗ denten in den 100⸗Kilometer⸗Umkreis dex Front gelangen läßt. Warum die„Times das bedauert, kann man ⸗wiſchen den Zei⸗ len leſen. Tatſächlich haben die Sowiets die Widerſtandskraft der Deutſchen nicht brechen können. Stalinarad war der hohe Beweis, daß der deutſche Soldat ſtandhält und mit ſeinem Blut ſeinen heroiſchen Ein⸗ ſatz krönt. Wenn die Geſchichte dieſes Winterfeldzuaes geſchrieben wird. dann wird immer wieder aus ihr hervorleuchten, daß trotz aller zeitweiſen Rückſchliae der deutſche Soldat und die deutſche Führung Siegeswillen und Siegesalauben nie ver⸗ loren. Die planmäßigen Räumungen ſind keine Erſolae der Sowjets. ſie bekunden im Gegenteil Deutſchlands Willen, die Füh⸗ runa des Krieges im Oſten nicht aus der Hand zu geben. 4 Der neue 841 er* eine Weltpolizei zur Nie tung der Völker ſchaffen, der das Geſtändnis des A⸗Marineminiſters Knox umrahmt, wonach Amerika ſchon 225 Stützpunkte auf der Welt in Angriff ge⸗ nommen hat, findet in der USA⸗Preſſe leb⸗ haftes Intereſſe und ſtarke Zuſti'mmung. „Amerika ſteht vor einem neuen Zeitalter“, „Newyork Herald“ und„Waſhington Times“ meint, in dieſer Frage ſei Amerika einig, allerdings müſſe erſt der Krieg gewonnen werden. Eine Rückſichtnahme auf England kennt man in Amerika anſcheinend nicht, denn, wie„World Telegram“ hervorhebt, befinden ſich 100 dieſer Stützpunkte auf bisher eng⸗ liſchem Gebiet. Die Reſonanz in der Lon⸗ doner Preſſe iſt daher auch die eines ſtarken Erſchreckens. Schon der Londoner„Obſer⸗ ver“ ſchrieb am Sonntag, es könnte ſich doch nur um eine Zwiſchenvereinbarung bis zum Sieg handeln, und die Londoner„Times“ ſchrieb am Tage nach der Veröffentlichung: „Dem Sinn nach muß man annehmen, daß das engliſche Kabinett vorübergehender Be⸗ ſetzung zugeſtimmt hat, unm den totalen Sieg über die Gegner zu erreichen“. Aus den „Times“⸗Worten ſpricht deutlich die Be⸗ fürchtung vor dem Weltbeherrſchungs⸗ anſpruch der amerikaniſchen Flotte in allen Erdteilen und an allen Küſten. Die USA⸗ Geiſter, die Churchill, der Totengräber des 8 Empires, rief, wird er nie wieder 0 Auch überall wo zwiſchen Großbritannien und USA ein Kampf um Einfluß und Be⸗ herrſchung anderer Länder ausgeſochten wird, zieht Britannien immer den kürzeren. Jetzt haben nach einer Meldung des Ma⸗ drider„ABC“ die USA am 1. März 15 Konſulate in Aegypten und im Sudan er⸗ öffnet. Die Zahl der engliſchen Konſulate in dieſen Gebieten beträgt nur acht Frau Rooſevelts Botſchaft au Sowietſrauen. Frau Rooſevelt rſchtete an die Frauen der Sowietunion eine Botſchaft. worin ſie ihnen ihr „Lob für ihren Anteil am Kriege“ ausſpricht. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Volitik: Dr. Aſois Win bauer Herausgeber, Drucker und Verleger · Zeitung, Dr. Fritz Bode& Co. Mannnheim. R 9 Zur Zeit Preisliſte Nr 14 aültig worden und überträſen jetzt zahlenmäßig Shilling pro Tonne auf 94 Shillina geſtie⸗ werden. HꝗAêFÄUu d ¹17F——:—.TT0!!!?????—— Hommst du bajd wieder? ————— ROMAN VYVON AH G KUSTER 20 Kriminalinſpektor Caſas hatte in San⸗ tos bei ſeinen Ermittlungen beſſeren Er⸗ ſolg als der Rechtsanwalt in Regencia. Zu den Perſonalien der Familie Baqual ſtellte er eine Reihe von Einzelheiten feſt. Der Vater in war Santog geboren. Die Mutter Katharina, geborene Spanti, ſtammte aus einem kleinen Neſt in der Nähe von Ta⸗ guary im Staate Rio Grande do Sul. Die beiden Geſchwiſter des Vaters. ein Bruder und eine Schweſter, ſtarben verhältnis⸗ mäßig jung und waren bei ihrem Tode un⸗ verheiratet. Dafür beſaß jedoch Katharina Spanti mehrere Geſchwiſter. Maria, Afonſo, Diego und Tereſa. Von Aſonſo war be⸗ kannt, daß er vierundzwanzigiährig geſtor⸗ bden war und keine Kinder binterlaſſen Wo die anderen Geſchwiſter lebten und ob ſie überhaupt noch lebten, blieb zu⸗ nächſt ungewiß. Es ſtand lediglich feſt, daß Maria, Diego und Tereſa ſeit Jahren nichi mehr in ihrer Heimat weilten und aus⸗ wärts waren. Sobald Caſas dieſe Einzelheiten zuſam⸗ men hatte, erſtattete er dem Kollegen in Sao Paulo ſchriftlichen Bericht. Er be⸗ dauerte darin, daß er über die vor mehr denn acht Jahren angetretene Reiſe des Rodriguez Baqual ſowie über den Verbleib von deſſen in die Vereinigten Staaten aus⸗ —— Schweſter noch nichts in Er⸗ ahrung gebracht habe. Selbſtverſtändlich bleibe er nach wie vor bemüht, darüber Erkundigungen einzuziehen. Tabado erhielt dieſen Brief an dem Tage, da Damego Nachricht von Martinez bekam. Beide Männer laſen die Namen durch und kamen zu dem Schluß, daß ſie damit nicht mehr wußten. als vorher auch. Nur Manoel Dameao tat noch einen Schritt. Er ging kurz vor Mittag zu dem Inſpektor und legte ihm das Schreiben des Rechtsanwaltes auf den Tiſch.“ Zuerſt las Tabado ziemlich gelangweilt, dann weiteten 12 ſeine Augen. Er nahm das Aktenbündel Fernando Moras zur Hand, ſchlug den morgens angekommenen Bericht des Kollegen in Santos auf und äußerte ſeine Ueberraſchung zunächſt durch einen heftigen Schlag mit der flachen Hand, ſo daß der Staub aufſtieg. „Endlich, wir haben einen Anfang. Sehen Sie her.“ Er ſchob Damego die bei⸗ den Papiere hin.„Die Mutter des Afonſo Beja hieß mit ihrem Mädchennamen Maria Spanti und ſtammte wahrſcheinlich aus dem Staate Rio Grande do Sul. Und Baquals Mutter hieß Katharina Spanti, geboren in einem Dorf dieſes Staates. Alſo beſteht eine verwandtſchaftliche Bindung zwiſchen den beiden.“ „Damego atmete ſchwer. Im Augenblick überſah er noch nicht, wie und ob dieſe Er⸗ kenntnig Fernando helfen konnte, aber es war ſchon eine Erleichterung, daß nicht mehr alles im Dunkel lag. „Dann ſind ja Beja und Baqual Vet⸗ tern“, ſagte er mit zitternder Stimme. „Höchſtwahrſcheinlich. Das werden wir jetzt bald herausbekommen. Man muß nur erſt den Faden in der Hand halten. Das Auſwickeln haben wir aelernt.“ Er verabſchiedete ſeinen Beſucher und begann eine ſieberhafte Tätigkeit. Es galt, die Geburtsdaten der beiden Frauen genau zu ermitteln. Stimmten zum Beiſpiel die von Martinez in Regencia ermittelten An⸗ gaben mit denen des Taufregiſters zu Ta⸗ 6 überein, ſo war kein Zweifel, daß ria Spanti, die Mutter Bejas, eine Schweſter der Mutter Baquals geweſen war. Die Erklärungen der Chumbicha über den Zeitpunkt der Reiſe zur Beerdigung wichen zwar von den Daten etwas ab, die aus Santos über den Tod der Katharina Baqual geborene Spanti gemeldet worden waren. Das beſagte jedoch wenig. Die Chumbicha konnte Big Abend führte Inſpektor Ta zum e rte Inſpektor 5 bado ſieben Ferngeſpräche. Dann hatte er die gewünſchte Beſtäigung. Der Pfarrer in Taquary hatte ſich bereit gefunden, ſofort in ſeinen Büchern nachzuſehen. Er nannte in dem Rückgeſpräch der Polizei das Ge⸗ burtsdatum. Es war das gleiche, das in der Sterbeurkunde der Maria Beja ange⸗ geben war. Martinez war überraſcht, als er dieſe Mitteilung von Tabado bekam und verſprach, noch einmal nach Regencia zu fahren und weitere Nachforſchungen zu be⸗ treiben Die Polizei in Rio wurde um Be⸗ ſchleunigung ihrer Ermittlungen nach dem Vater Bejas gebeten und Inſpektor Caſas in Santos nahm die Anregung ſeines Kol⸗ legen, bei den Schiſfahrtsgeſellſchaften Nach⸗ forſchungen nach Rodriguez Baqual anzu⸗ ſtellen, mit geteiltem Vergnügen bin, weil 3 ſelbſt nicht auf den Gedanken gekommen ar. Nachmittags erregte Manoel bei ſeiner Tochter einen Freudenſturm. Sie ſah ihren Glauben, daß ſich alles bald aufklären werde, beſtätigt und war nur mit Mühe zu bewegen, auch noch die reſtlichen vier Tage das Bett zu hüten. Am nächſten Vormittag bekam Fernando zum zweiten Male den Be⸗ ſuch ſeines. Schwiegervaters. Er wußte ſchon von dem Inſpektor, was man mittler⸗ weile in Erfahrung gebracht hatte, fand 8 aber weniger Grund zum Jubel als Lucia. „Vorläufig nützt mir das gax nichts“, dämpfte er die Freude Manoels.„Daß Beja und Baqual ſich ſehr ähnlich geſehen haben müſſen, war ſchon durch die Zeugenaus⸗ ſagen bekannt geworden. Ihre Aehnlichkeit hat jetzt nur eine natürliche Erklärung ge⸗ funden. Ob aber jemals feſtgeſtellt werden kann, daß Beja und Baqual zuſammenge⸗ troffen ſind und daß Beja die Papiere ſei⸗ nes Vetters bekommen hat. iſt fraglich“ „Du haſt recht.“ Damego ließ den ſich nach zwei Dahren ſinken und war betrübt.„Man darf jetzt nicht locker laſſen. Jedenfalls verſuchen wir alles, was nur denkbar iſt.“ Er nahm ſtillen Abſchied und ging nach Hauſe. Um nichts zu verſäumen. ſchrieb er dem Rechtsanwalt in Rio einen ausführ⸗ lichen Brief und fragte an, wann er ihn be⸗ ſuchen könne; um ſich mit ihm zu beſprechen. Die nächſten Tage vergingen ſchleppend und in unruhiger Spannung. Der An⸗ walt in Rio teilte mit, er habe ſich ſchon mit Martinez in Verbindung geſetzt und ſei gern bereit, erneut die Verteidigung Herrn Moras zu übernehmen. Dann ſchrieb Martinez, er wäre nochmals einen ganzen Tag in Regencig geweſen, habe iedoch nichts Neues feſtſtellen können. Jetzt bemühe ſich der Polizeichef Carmona weiter. Drei Tage lang lief Inſpektor Caſas in Santos von einer Schiffahrtsagentur zur anderen. Er ließ ſich die Bücher und Liſten vorlegen, die aus der Zeit der Abreiſe Rodriguez Baquals ſtammten und fand die⸗ ſen Namen nirgends verzeichnet. Dann machte er ſich ſelbſt auf den Weg nach Rio. Er wußte zwar von Tabado, daß die dortige Polizei ſchon Nach orſchungen anſtellte, aber es ließ ihn keine Ruhe, bis er ſelbſt an Ort und Stelle die vergeblichen Verſuche in Santos fortſetzen konnte. Diesmal war ihm das Glück holö. Vor⸗ mittags um 10 Uhr langte er an, beſprach ſich eine Stunde mit den Kollegen, ſuchte anſchließend zwei Agenturen auf, aß dann zu Mittag und befand ſich ſchon um drei Uhr in den Geſchäftsräumen einer oͤritten Agentur. Zehn Minuten darauf ſtieß er auf den Namen Rodriguez Baqual. Der Geſuchte war neun Tage nach ſeinem Weg⸗ gang aus Santos mit dem Dampfer„Black Star“, der einer nordamerikaniſchen Geſell⸗ ſchaft gehörte, von Rio abaereiſt. Sein Schiffsbillet lautete auf Neuyork. Tabado wurde ſofort unterrichtet und funkte nach Neuyork. Die Antwort hielt er in der Frühe des Kopf andern Tages in den Händen. Er ſchmun⸗ zelte beim Anblick des Telegrammformu⸗ lars und konnte einen leichten Neid über dieſe ſchnelle Arbeit der Yankee⸗ nicht un⸗ terdrücken. Sie teilten mit. daß Herr Rodriguez Baqual fahrplanmäßig mit dem Dampfer„Black Star“ in Neunork einge⸗ troffen ſei. Er habe alle Papiere oroͤnungs⸗ gemäß bei ſich geführt und ſei auch bei der Fremdenpolizei angemeldet worden. Vier Monate lang habe Herr Baqual in Neu⸗ hork gelebt. Bei der Abreiſe habe er in dem Meldezettel des Boardinghouſes, das ihn während der ganzen Zeit beherbergt habe, als nächſtes Ziel Baxcelona ange⸗ geben. Einigermaßen zufrieden mit dieſem Fort⸗ ſchritt ſeiner Arbeit ſetzte Tabado es bei ſeinem Vorgeſetzten durch, trotz der hohen Koſten auch nach Bareelona eine geſunkte Anfrage zu richten. Er war feſt entſchloſſen, den Verbleib Baquals nach Möalichkeit völ⸗ lig aufzuklären. Big jetzt ſah es ſo aus, als ob das gar nicht ſo ſchwer ſei, wie man anfangs befürchtet hatte. In den gleichen Stunden, da er das Te⸗ legramm nach Spanien niederſchrieb, ver⸗ ließ Lucia mit ihrem Kinde die Klinik. Der Vater hatte ſie abgeholt und lenkte den Wa⸗ gen ſo vorſichtig und langſam durch die Stra⸗ ßen, daß er ſich ein vaarmal die Flüche eiliger Fahrer anhören mußte. die durch ihn am ſchnellen Fortkommen behindert wurden 5 Zu Hauſe nahm ſich Lucia kaum Zeit, das Kind in ſeinem Bettchen unterzubringen. Nando zu begrüßen und das Kleid zu wech⸗ ſeln. Dann beſtand ſie darauf, ſofort Fer⸗ nando aufzuſuchen. Damegao verſuchle, ihr dieſen Plan auszureden. Sie ſah immer noch angegriffen aus und brauchte ſicher Ruhe und keine Erregungen. um ſich mäg⸗ lichſt ſchnell zu erholen. Lucia hörte ſeine rmahnungen kanm an. Sie empfors eine nicht bezähmende Sehnſucht nache ihrem Mann und brachte es auch ſertig. den Vater umzuſtimmen. Gemeinſam fuhren ſie zur Polizeipräfektur.(Fortſetzung folgt) Neue Mannheimer 66. 2* Stadiseiie * Mannheim, 9. März. Verdunkelung: Beginn 19.20 Uhr, Ende.20 Uhr Beachtet die Verdunkelungsvorschriften genaul Neue Richt inien Zur Fremdenverkemsienkung Ab 1. April gilt die vierte Reichskleiderkarte Die neuen vom Reichsfremdenverkehrs⸗ verband bekanntgegevenen Richtlinien zur Lenkung des Fremdenverkehrs im Kriege beſtimmen, daß die dritte Reichskleiderkarte für den Eintrag der Auſenthaltsdauer bis zum 31. März 1943 befriſtet iſt. Der Reichs⸗ fremdenverkehrsverband weiſt darauf hin, daß ab 1. April 1943, dem Beginn eines neuen Urlaubsjahres im Sinne der Fremdenverkehrs⸗ lenkung, für die Eintragung von Kur⸗ und Erholungsaufenthalten ausſchließlich die vierte Reichskleiderkarte gilt; der Ein⸗ trag in dieſe hat auf der Innenſeite des Stammacſchnittes auf den mit den Num⸗ mern 1 und 2 gekennzeichneten Feldern, die für dieſen Zweck beſtimmt ſind, ſoſort nach der Ankunſt zu erfolgen. Wer die Reichs⸗ kleiderkarte nicht ſoſort bei der Ankunft vorlegt, darf zum Zweck des Erholungs⸗ und Kuraufenthaltes nicht beherbergt werden. Aerztliche Zeugniſſe gelten nur für die Durchführung einer Heilkur in den aner⸗ kannten Heilbädern und heilklimatiſchen Kurorten; ſie ſind zwecklos als allgemeiner — bei veiner Erholungsbedürftig⸗ eit. Wer gegen die Kriegsartikel der Frem⸗ denverkehrslenkung verſtößt, wird beſtraft und muß an ſeinen Wohnſitz zurückkehren. Es iſt daher erforderlich, vor Antritt eines notwendigen Erholungs⸗ oder Kuraufent⸗ haltes nicht nur vechtzeitig für ein Unter⸗ kommen zu ſorgen. ſondern ſich auch der Zuläſſigkeit des Aufenthaltes zu ver⸗ gewiſſern. In Zweihels(ällen erteilen die Reiſebüros und die örtlichen Fremdenver⸗ kehrsſtellen Auskunft. Meuregelung des Urlaubs der Beamten Der Reichsminiſter des Innern hat im Benehmen mit den üorigen Reichsminiſtern eine weitere Kürzung des Erholungs⸗Ur⸗ laubes der Beamten und Angeſtellten im öffentlichen Dienſt für das Urlaubsjahr 1943 angeordnet. Für das Gebiet des Groß⸗ deutſchen Reiches wurde danach der Erho⸗ lungsurlaub wie folgt geregelt: Erholungs⸗ urlaub wird nur gewährt, wenn nach An⸗ ſicht des Dienſtvorgeſetzten eine Urlaubs⸗ bedürftigkeit vorliegt und die Geſchäſtslage der kriegswichtigen Aroeiten den Urlaub zuläßt. Der Erholungsurlaub beträgt grunoöſätzlich höchſtens vierzehn Werktage; ſür Beamte und Angeſtellte, die vor dem 1. April 1804 geboxen ſind, grundſätzlich höchſtens zwanzig Werktage. Eine Uebertragung von Urlaubsreſten aus dem Urlaubsjahr 1942 über den 31. Märs hinaus findet nicht ſtatt. Ebenſowenig er⸗ folgt eine Abgeltung nicht erhaltenen Erho⸗ lungsurlaubs. er Urlaubsbeginn iſt während der Zeit vom 1. Mai bis 30. September grundſätzlich auf die Wochentage Dienstag bis Freitag ſfeſtzuſetzen, es ſei denn, daß eine Reiſe nicht beaeſichtigt oder ſichergeſtellt iſt, daß der An⸗ tritt der Reiſe nicht in der Zeit von Sams⸗ tag bis Montag erſolgt Vorſchriften, die dieſen Beſtimmungen entgegenſtehen. finden keine Anwendung. Unberührt bleiben aber die Sondervorſchriften über Erholungs⸗ urlaub für beſchädigte Beamte und Ange⸗ ſtellte, über Mindeſturlaub bei Arbeiten bei beſonderer geſundheitlicher Gefährdung und über Urlaub für abgeordnete verheiratete und verheirateten gleichgeſtellte Beamte und Angeſtellte bei Reiſen zum Beſuch der Familie. Auf Beamte und Angeſtellte der Wehrmacht findet die neue Anoroͤnung keine Anwendung. on Schießübungen der Flakartillerie brinqt der Polizeipräſident in einer Bekannt⸗ machung zur Kenntnis. ————————————————————————————————————————————————————————————9— Kunstbrief aus Karlsruhe Karlsruhe, im März. Einige Stuttgarter Künſtlerinnen, Miiglieder der„Gedok“, Ortsgruppe Stuttgart, ſtellen ſeit Anſang dieſes Monats ihre Arbeiten im Badiſchen Kunſtperein Karlsvuhe aus. Als gute Porträtiſtin lernen wir C. v. Volborth, die Tochter Fahrenkrogs, kennen. Bildniſſe in Oel (Selbſtbildnis, SA⸗Mann), in Aquarell(Sabine) und als Zeichnung(Kunſtmaler v..) ſowie einige Stilleben beweiſen die gereifte Künſtlerin. M. Schwab⸗Haſſe iſt mit mehr Landechaften vertreten(Reichsgartenſchau), 8 Kerzinger⸗Werth zeigt einen Frühling in Schwa⸗ ben. Aquarelle bringen J. B. Jäckel(Roſſitten, S. Valentinoh. Fr. Sarvay(Rückenaktl und H. Rößle. Noch beſſer geſallen uns Plaſtiken von Kerzinger⸗Werth(Katze, Reh), Sarvay(Frauen⸗ maske) urd beſonders gut Tierſtatuetten in Ton von L. Rendlen⸗Schneider. Auch ein Mäochen⸗ kopf(Ton) von L. Nießner muß erwühnt werden. Drei Wände des großen Saales ſind gefüllt mit 25 Landſchaften in Hel des Pforzheimers Otio Haa s, der 4942 auch in München aus⸗ geſtellt hatte. Seine Spätſommer⸗ und Herbſt⸗ ſtimmungen aus Pſorzheim Altburg, vom Bodenſee uſw. erfreuen durch ihre geſunde Na⸗ türlichkeit und die Liebe zur maleriſchen Natur, die aus ihnen ſpricht.(Sonniger Herbſtmorgen, trüber Sommertag, alter Burghof, ſonniger Wie⸗ ſengrund, Waldesſonne, Herbſtgold, Dorfſtraße, Spätſommertag, Hof bei Hinterzarten u..) Im ſelben Saale hängen vier monumental ge⸗ ſehene, in Farbe und Au bau klar und großzügig gemalte Landſchaften von dem Karlsruher Ar⸗ chitetten Oberbaurat Prof. Dr. H. Billing. Er verleugnet nicht den Baumeiſter, lebt aber doch ganz in den maleriſchen Werten(bewegtes Meer, Palma gran Canaria, Küſte bei Havanna, Küſte am atlantiſchen Ozean.) Von Friedl Kratz auz Karlsruhe ſehen wir romantiſche Stimmun⸗ gen(Abichied vom Tag der Schäferſ in Oel und kandſchaftliche Paſtelle in aut gekonnter Technik. Hohen künſtleriſchen Genuß gewähren 21 farbige Handkupfer⸗ und Lichbdrucke des Kunſtverleus Braun u. Co. in Mülhauſen i. E. mit portreff⸗ lich'n Revroduktionen nach Dürer, Michelangelo, dbein, Leonardo, Hals u. a. Bobbein, Seswarho, K Dr. H. K. Kieſer. Nsk.„Du haſt Sonntag nacht Wache“, ſagte Paul zu mir und leate mir den Wach⸗ zettel hin. den ich unterſchreiben mußte. „Ich habe mich ſchon darauf eingerichtet“, ſagte ich und gab ihm den Zettel zurück. du Skat ſpielen?“ fragte Paul noch. „Nein“, antwortete ich,„ich nehme mir lieber was zu leſen mit.“ „Auch aut“, meinte Paul,„aber pack dir ordentlich was ein. Die Nacht iſt lang.“ Das brauchte Paul mir nicht erſt ſagen. Denn wenn ein Roman ia wohl auch ge⸗ nua ſein mochte für die Nacht. ſo konnte es doch ſein, daß der Roman mir nicht gefiel und ich lieber ein vaar kurze Geſchichten las oder gar Luſt auf ein paar Hymnen von Hölderlin bekam. Nun war es Sonntag abend. Eben war ich dabei. die mitgenommenen Schätze aus⸗ zupacken und vor den Augen der Kamera⸗ den hinzubreiten. die mich kopfſchüttelnd fragten, ob ich die Bücher alle ausleſen wolle, da klingelte das Telephon. Schon nahm der Wachhabende den Hörer ab, und da alle, die im Raume ſaßen, ſchwiegen, konnte ich die Melduna des Warndienſtes hören:„Feindflugzeuge im Anflug.“ „Sie werden bald da ſein“, ſagte der Wachhabende und teilte die Anweſenden ein.„Du kannſt mit Franz auf das Dach gehen“, ſagte er zu mir.„Und ihr geht hin⸗ über zur Gießerei“, wies er zwei andere an.„Seht nach, ob alles aut abgedeckt iſt.“ Er war noch nicht fertia, da kletterten wir zwei, die für den Beobachtungspoſten auf dem Dach beſtimmt waren, die Leitern hoch, die nach oben führten. Schon hat unſer Auge ſich an die Dunkelheit gewöhnt. Wir ſehen die einzelnen Hallen des aroßen Werkes aus dem Dunſt herausragen. Dort iſt noch ein ſchwacher Lichtſchimmer zu ſehen. Das iſt der Kupolofen in der Gie⸗ ßerei. Nun wird er abgedeckt. Danz dusr⸗ kel lieat nun das Werk und ſtill: Nun aber erfüllt Stöhnen die Luft. Ein geypreßtes Fauchen. Ein Lichtſchein. der langſam näher⸗ kommt. Auf dem Gleiſe neben dem Werk keucht ein Zua vorüber. Wir ſehen den Feuerſchein der Lokomotive, der den aus⸗ ſtrömenden Dampf von unten her anſtraylt. Hoffentlich iſt der Zua aus dem Bereich des Werkes, ehe der Tommy kommt! Dann klingelt das Telephon, das alle Poſten mit Sem Wachhabenden verbindet.„Feindflug⸗ zeuge über dem Ruhrgebiet!“ tönt es aus der Muſchel des Hörers in unſer Ohr. Im aleichen Augenblick gellen auch ſchon die Warnſirenen auf. Dumpf und halend die einen, ſcharf und gellend andere, fernexe. Abgeſchwächt folat das Echo all der Warn⸗ rufe, die aus immer arößerer Ferne unſer Ohr erreichen. Da und dort in den gegen⸗ überliegenden Häuſern blinkt für einen Augenblick ein ſchwaches Licht auf. Dann iſt alles wieder in Dunkel gehüllt. Tiefes Schweigen erfüllt die Nacht. in die wir ge⸗ ſpannt hineinhorchen. Hören wir ſchon die Motore ſummen? Nichts. Nur der Wind heult über die Dächer des Werks. Nimmt da und dort ein vaar Dachziegel auf und läßt ſie ſchepperrd wieder niederfallen. Scharf ſind unſere Augen in das Dunkel gerichtet. Da, war das nicht ein Blitz? Zuckte da nicht ein Licht au'? Oder iſt es ein Stern? Da dröhnt auch ſchon der dumpfe Knall eines Abſchuſſes auf. Sekunden ſpäter die Detonation einer in der Luft krepieren⸗ den Granate. Die Flak iſt auf dem Poſten. Und nun vermehren ſich die Lichtpunkte, die immer noch fern von uns aufblitzen. De einzelnen Knalle xeihen ſich aneinander und werden zu einem oͤumpfen Grollen, das uns aus den vielen Nächten dieſes Krieges wohlbekannt iſt. Nun kommen die Abſchüſſe näher. Schon feuert das Langrohrgeſchütz, das dicht beim Werke ſteht, ſeinen erſten Schuß nach oben. Dröhnend verläßt die Granate das zitternde Rohr. Die Erde bebt. Mit hellem Blitz, der ſich fächerartig verteilt, krepiert die Granate über uns. Lange Sekunden ſpäter hören wir die Sprengſtücke auf die Dächer praſſeln. Wir verkriechen uns unter unſer Schutzdach und beobachten nur durch einen ſchmalen Sehſchlitz das Werk. Doch nichts geſchieht. Keine Brandbombe fällt, deren Feuer au löſchen wir bereitſtehen, keine Sprengbombe kracht hernieder. Schon läßt das Feuer der Ein Bericht aus dem Ruhrgebiet Von Erich Gris ar Flak nach. Dumpſer wird das Grollen. Fer⸗ ner das Leuchten krepiernder Granaten. Es waren wohl von der Luftabwehr ver⸗ ſprengte Flugzeuge, die uns heimgeſucht. Oder aber ſie ſind nicht dazu gekommen, ihre drohende Laſt abzuwerſen. Minuten ſpäter iſt Stille. Schon klingelt wiedex das Tele⸗ phon.„Feindflugzeuge im Abflug“ hören wir die Stimme des Wachhabenden die Mel⸗ dung des Warndienſtes wiederholen. Ein⸗ mal noch zerhacken ein halbes Dutzend Schüſſe eines leichten Flakgeſchütes die Nacht.„Luftraum frei“ heißt das Signal, — von Poſten zu Poſten weitergegeben wird. Nun ruft man uns wieder nach unten. Die Gefahr iſt vorüber. Der Reſt der Nacht gehört uns. Während ich den dicken Mantel ausziehe, den ich oben getragen habe, ſind die Kameraden ſchon dabei. die Karten für ein Skatſpiel auszuteilen. Mit Luſt mache ich mich nun über meine Bücher. Doch kaum habe ich einige Seiten geleſen, da er⸗ tönt von neuem die Klingel des Telephons. Wieder Alarm?„Leitungsprobe!“ extönt es aus der ſchwarzen Muſchel und nicht lange darauf nach neuem Anruf:„Zeitangabe“. Ich ſehe ſchon, ich komme nicht zum Leſen in dieſer Nacht. So lege ich mich denn aufs Ohr. Verſuche zu ſchlafen, während die Luft im Keller dröhnt von den Rufen der Skat⸗ ſpieler. Dann machen auch dieſe Schluß. Einer nach dem andern legt ſich hin und ſchnarcht. Nur der Wachhabende ſitzt noch neben dem Telephon und macht Eintragun⸗ gen in das Wachtbuch. So kommt der Morgen. Die Männer der Frühſchicht betreten das Werk. Dann heult die Sirene. Arbeitsbeainn. Wir ver⸗ laſſen den Wachraum und aehen an unſere Arbeit. Etwas müde noch und unausge⸗ ſchlafen, aber im Bewußtſein getaner Pflicht. So wachen wir nachts und ſchaffen am Tage, um der Front die Waffen zu ſchmieden, die ſie braucht, um die Heimat zu bewahren vor dem Anſturm des Fein⸗ des, der uns mehr rauben würde alg den Schlaf einer Nacht, wenn wir nicht wach⸗ ſam ſind. ——————— Sozialversicherungsbeiträge eintragen! Nach der Zweiten Lohnabzugsverord⸗ nung ſind in der Invalidenverſicherung vom 29. Juni 1942 ab und in der Ange⸗ ſtelltenverſicherung vom 1. Juli 1942 ab für verſicherungspflichtige Gefolgſchaftsmitglie⸗ der regelmäßig keine Beitragsmarken mehr zu verwenden. Dafür hat der Arbeitgeber, da für die ſpätere Feitſtellung der Renten⸗ leiſtungen die Beſchäftigungszeiten und die Höhe der bezahlten Beiträge nachgewieſen werden müſſen, eine Beſcheinigung auszu⸗ ſtellen. In dieſe ſind nach Beendigung des Beſchäftigungsverhältniſſes, ſpäteſtens aber nach Ablauf des Kalenderjahres einzu⸗ tragen: 1. die Zeit, in der der Arbeitgeber den Verſicherten in dieſem Kalenderjahr beſchäf⸗ tigt hat. 2. der geſamte Enigelt, den der Ver⸗ ſicherte in dieſer Zeit von dem Arbeitgeber erhalten hat. Alle Arbeitgeber haben daher nach dem 31. Dezember 1942 dieſe Eintragungen vor⸗ Um den vorzeitigen Umtauſch er Karten alten Muſters zu vermeiden, haben die Beſcheinigungen, ſoweit nicht be⸗ reits neue Karten ausgeſtellt ſind, auf be⸗ ſonderen Einlagezetteln zu erfolgen, die bei den Ausgabeſtellen(Polizeibehörden, Kran⸗ kenkaſſen uſw.) erhältlich ſind. Die alten Karten dürfen vor Ablauf der geſetzlichen Umtauſchfriſt von drei Jahren erſt umge⸗ tauſcht werden, wenn auf dem Einlagezettel für Eintragungen kein Raum mehr iſt. Die jetzt vorzunehmenden Eintragungen haben ſich guf die Beſchhtigungszeiten und Ent⸗ gelte vom 29. 6. 1942 ab in der Invaliden⸗ verſicherung und vom 1. 7. 1942 ab in der Angeſtelltenverſicherung zu beſchränken, weil für die Zeiten vorher die Beiträge noch durch Verwendung von Marken entrichtet ſind. Die Beſchäftigungszeiten ſind genau einzutragen. Unterbrechungen der Beſchäf⸗ tigung ſind nur einzutragen, wenn kein Entgelt weiter gezahlt wurde(Krankheits⸗ seiten, unbezahlter Urlaub) und wenn ſie mindeſtens eine Kalenderwoche bei Invali⸗ denverſicherungspflichtigen, mindeſtens einen Kalendermonat bei Angeſtelltenverſiche⸗ Isolde Riehl singt Schubert Ein Konzertabend in der Gebok Profeſſor Iſolde Riehl⸗Wien, eine Altiſtin von hohen künſtleriſchen Graden, ſang in einer Gedof⸗ Veranſtaltung Schubertlieder. Sie überraſchte und entzückte zugleich durch ihre blendende Stimme, einen in allen Lagen pracht⸗ voll durchgebildeten und kunſtgerecht behandelten Alt von ſamtweichem Klang. Eine geradezu ver⸗ blüffende voix mixte bezauberte die Hörer ebenſo wie der kraftvoll ſatte Forte⸗Ton. Vor⸗ bilöliche Textbehandlung und eine geradezu iceale Auslegung des gedanklichen Liedinhaltes ſind weitere Vorzüge der warm und beſeelt ſingenden Künſtlerin. Groß geſtaltet und tief empfunden erſchten im Vortrag„Dem Unen“ lichen“, ein phänomenaler Regiſterausgleich überraſchte in „Sehnſucht““, kraſtvoll friſch erklang„Der Schi'⸗ ſer“, in leuchtender Tonmalerei geſtaltete die Künſtlerin„Waldesnacht“ und ein wahres Kabi⸗ netiſtück an Vortragskultur, Entfaltung blühen⸗ der Tonſchönheit und muſikaliſcher Deutung er⸗ —* man in der Wiedergabe der„Meeresſtille“. Vüget wirkte mit hervorragender Anpaſſung und Einfühlſamkeit Otio Eiſenburger. Im ganzen: ein beſonders ſchöner Abend, der den Beſuchern lange in Erinnerung bleiben wird. Es Kab begeiſterten Beiſall, viel Blumen und Drein⸗ gaben. Maria Dillinger. Spielplauänderung im Nationaltheater. Wegen Erkrankung im Perſonal wird heute, Dienstag. an Stelle von„Don Juan und Fauſt“ die Komödie„CForona“ von Eugen Linz ge⸗ geben. Anfang 18 Uhr. meater, Musik und Kunst in Kürze Am 26. Märg 1043 wird im„Alten Schloß“ zu Straßburgie Oberrheiniſche Kunſt⸗ ausſtellung eröſnet werden. Alle hildenden Künſtler im Gau Baden⸗Elſaß die Mitglieder der Reichskammer der bildenden Kunſt ſind, wurden aufgefordert, ein bis W Arbeiten einzuſenden. Erika Hieſch, die ihre ſtimmliche und dar⸗ ſtelleviſche Ausbildu an der Mannheimer Spernſchule bei Kammerſänger Richard Schubert erhalten hat, wurde als Soubrette für Oper und rungspflichtigen betragen haben. So iſt in die Quittungskarte einer Hausgehilfin, die von Montag, den 23. 11., bis Sonntag, den 6. 12. 1942 erkrankt war, als Beſchä tigungs⸗ zeit einzutragen: 20. 6. bis 22. 11 1942, 7. 12. bis 31. 12. 1942. Handelt es ſich im gleichen Falle um einen Angeſtellten, ſo hat die Be⸗ ſcheinigung zu lauten: 1. 7. bis 81. 12. 1942. Als Entgelt iſt in den Karten die Summe aller in der eingetragenen Beſchäftigungs⸗ zeit gewährten Bar⸗ und Sachbezüge auf⸗ zuführen, die als Gegenleiſtung ſür die ge⸗ leiſtete Arbeit gegeben wurden und bei⸗ tragspflichtiger Entgelt im Sinne der So⸗ zialverſicherung ſind. Zum Entgelt gehören beiſpielsweiſe auch die Familienzuſchläge, Gewinnanteile, Weihnachtszuwendungen, die Ausfallvergütungen nach der Verordnung vom 16. 12. 1942(RGBl. 1 S. 702), der Wert für freie Station, Wohnung oder Koſt ſowie Ueberſtundenvergütungen, dieſe jedoch ohne die ſogenannten Mehrarbeitszuſchläge, die nicht Entgelt ſind. Für die Sachbezüge iſt der amtlich feſtgeſetzte Wert einzuſetzen. Eiſerne Sparbeträge ſind vom Entgelt nicht abzuſetzen, obwohl ſie kein beitragspflich⸗ tiger Entgelt ſind Für eine Hausgehilfin mit einem Barlohn von 48.— Mk und mit freier Station im amtlich feſtgeſetzten Wert von 42.— Mf. monatlich, die von ihrem Monatslohn 13.—. Mk. eiſern ſpart, iſt der Eintragung der volle Entgelt vong 90.— Mk, monatlich zugrunde zu legen. alſo für die Zeit vom 20. 6. bis 31. 12. 1942 ein Arbeits⸗ verdienſt von 540 Mk. einzutragen. u Fünfhunberter gezogen. Ein Flak⸗ ſoldat zoa geſtern aus dem Kaſten der arauen Glücksmänner ein 500⸗Mark⸗Los: ebenfalls von einem Wehrmachtsangehöri⸗ gen wurde ein Los über 50 Mark und von einer Frau aus Neckarau ein Los über 100 Mark gezogen. —— Aus der Mappe des Arbeitsrichter Leiſtungen unbefriedigend Die Verwaltunasangeſtellte wurde mit halbfährlicher Kündiaungsfriſt entlaſſen, weil ihre Leiſtungen unbefriedigend waren. Die Klägerin war nicht dieſer Meinung, ſie brachte zu ihrer Entlaſtung vor, daß ſie kränk ſei, daß ſie früher Anerkennung für ihre Arbeit bekommen hätte und daß die Kündigung eine unbillige Härte darſtelle mit Rückſicht auf ihre lange Dienſtzeit von 14 Jahren, während der ſie zum Teil niedrig bezablt wurde. Das Arbeitsamt hatte der Kündiaung zugeſtimmt. Das Ar⸗ beitsgericht wies die Klage ab und berief ſich auf die dienſtlichen Aeußerungen frü⸗ herer Voraeſetzter. Die Gegenüberſtel⸗ luna mit dieſen, die die Klägerin verlangt hatte, wurde abaewieſen. da ſie nicht aus Gründen, die in ihrer Perſon liegen, ge⸗ kündiat wurde, ſondern lediglich wegen un⸗ befricdigender Leiſtuna. Darüber aber hätten ſich die Zeugen ſo unzweideutia ausgeſprochen, daß von einer Gegenüber⸗ ſtelluna kein anderes Eraebnis zu erwar⸗ ten ſei. Die Kündiaung enthalte unter den Operette an das Stadttheater Allenſteinver⸗ pflichtet.— Der Baſſiſt Georg Wanger hat einen Vertrag an das Stadttheater Heidel⸗ bera abgeſchloſſen. Auf Grund des großen Erfolges, den die „Carmina Burana“ von Carl Orff in der Mailänder Scala hatte, wird dieſe Oper nunmehr in den ſtändigen Spielplan der Seala aufgenommen. — „Volk im Moor“. Von B. Müller, Bilder von Elſe Wenz⸗Vietor. kl.8 0. 72 Seiten, 2,50 Mk. Verlag Joſef Müller, München 13. Es iſt ein Ran kleines beſcheidenes Büchlein. Aber ein frohes und frohmachendes Büchlein. Wir wüßten was wir zu dieſen— mit ſolcher Liebe und dnnigkeit gezeichneten Bildern aus dem Tier⸗ und Pflanzenleben der heimatlichen Moorwelt, beſſeres ſagen könnten! A. Winbauer. „Die Weſtmark“ ſetzt ſich in ihrem neueſten Heft noch⸗ mals mit dem Problem Frankreich auseinander. Ein Aufſatz von Helmut Brühl legt den verhängnis⸗ vollen Weg Frankteichs nach Verſaillss dar. Die Aus⸗ wanderung aus dem Weſten des Reiches im 18. Dahr⸗ 193— nach der Südoſtgrenze behandelt Bruno Krei⸗ ing und Horſt Meyer⸗Haenel erzählt von dem Einſatz Georg Vothauers als Kriegsmaler an der öſt⸗ lichen Winterfront. Das mit zahlreichen Bildern und vielen feinen Beiträgen ausgeſtattete Heft bringt u. a. noch von Lina Staab eine Dichtunng 2Heinkich und Ottogebe“, nach dem Epos„Der arme Heinrich“ von Hartmann von Aue. Der Rundfunk am Mittwoch: Reichsprogrammt 12.45—44.00 Uhr: Schloß⸗ konzert aus Hannover; 15.00—15.90 Uhr: Lied⸗ und Orcheſtermuſik; 15.30—16.00. Uhr: Kleine Stücke aroßer Meiſter; 16.00—17.00 Uhr: Heitere Klänge; 18.90—1900 Uhr: Der Zeitſpiegel; 19.00 bis 19.15 Uhr: Vizeadmiral Lützow:„Skekrieg und Seemacht; 19.20—19.25: Frontberichte; 19,45 bis 20.00 Uhr: Politiſcher Vortrag; 20.15—91.00 Uhr:„Laßt Blumen ſprechen!“(ünterhaltungs⸗ muſik); 21.00—22.00 Uhr: Die luſtige Stunde.— Deutſchlandſender: 11.80—12.00 Uhr? Ueber Land und Meer; 17.15—48.30 Uhr:„Deutſche und nor⸗ diſche Orcheſtermuſik. alte Bläſermuſik; 20.15— 21.00 Uhr: Jean⸗Sibelins⸗Zyklus, 8. Sendung (Leitung: Hagyanen); 21,00—22.00 Uhr: Ausleſe ſchöner Schallplatten. angeführten Umſtänden keine Unbilligkeit, ſo daß die Vorausſetzungen für eine Kün⸗ diaunaswiderrufsklage nicht gegeben ſeien. Nach dem Krieg ... wollte der frühere Verkaufsange⸗ ſtellte gegen den Geſchäftsinhaber vorgehen, um Regreßanſprüche wegen nicht erhaltener Ware zu erheben. Zu dieſem Zweck hutte er Papiere an ſich genommen, die eigentlich Geſchäſtseigentum darſtellten, auf deren Herausgabe der Geſchäftsinhaber klagte. Für die Ware, die der Angeſtellte, der das Detailgeſchäft führte, erhalten hatte, ſchul⸗ dete er einen Betrag von über 228 Mark, den er auch zu zahlen anerkannte. Es war nur amnerkwürdig, daß er jetzt die Ware be⸗ zahlen, dagegen ſpäter— nach dem Krieg, da der Inhaber bei der Wehrmacht iſt— gegen den letzteren vorgehen wollte, um nachzuweiſen, daß er nicht ſoviel Ware be⸗ kommen hatte, wie ihm berechnet wurde. Das Ganze war eine ſonderbare Situation. Auf dem Gerichtstiſch lag der Ordner, in dem ſich die Papiere befanden, die dem Be⸗ klagten(Angeſtellten) ſo teuer waren, daß er ſie dem Gericht zu treuen Händen über⸗ geben wollte, um„ſpäter“ ſie als Ent⸗ laſtungsmaterial für ſich und gegen den Kläger(Geſchäftsbeſitzer) zu verwerten. Darauf konnte beareiflicherweiſe niemand eingehen. und der Angeſtellte ſah dies nach einer Weile auch ein. Er folgte dem Vor⸗ ſchlag des Vorſitzenden, Oroͤner und eigene Dokumente an ſich zu nehmen und den Ge⸗ ſchäftsinhaber das Seinige herausnehmen zu laſſen. Damit war dieſer ungewöhnliche Klagefall erledigt. Gratiſikation bei Kraukheit? Für das Jahr 1042 erhielt der techniſche Angeſtellte 41 Mark weniger Gratifikation als im Jahre 1941. Dies hielt er nicht für richtia und erbob Klaae beim Arbeitsgericht. Die Firma erklärte, daß die Grakifika⸗ tionshöhe von 1942 genau den Richtlinien entſprächen, die für die Auszahluna gelten und die lauten:„Angeſtellte, die länger als ein Vierteliahr krank waren. erhalten -nur ſoviele Zwölftel, als ſie volle Monate im Betrieb gearbeitet haben.“ Die ent⸗ ſprechende Anwenduna dieſer Richtlinien für den Kläger eraebe für 1942 ein Weni⸗ ger von 41 Mark. Auch das Arbeitsgericht entſchicd in dieſem Sinne und wies die Klage ab. Die Zuwenduna der Jahresgra⸗ tifikation— ſo wird im Urteil ausgeführt — durch den Beklagten ſei gwar eine frei⸗ willige, aleichwohl wäre dieſe aber nich' be⸗ rechtigt. bei der Verteiluna der Gratiſika⸗ tion gegen die Grundſätze der Gleichbehand⸗ lung der Gefolaſchaftsmitalieder zu ver⸗ ſtoßen. Wenn aber die Beklaate. wie dies hier der Fall iſt. Richtlinien für die Ver⸗ teilung aufgeſtellt babe. die ihr eine Hand⸗ habe bieten, beſtimmte Gefolaihoftsmit⸗ alieder von der Zahlung auszuſchließen. ſy könne dies vom rechlichen Geſichtsrunkt aus nicht beanſtandet werden. Die Kfage Faße daßer aus rechtlichen Gründen keinen Erfolg haben können.—.— Erkassung für den weiblichen Arheitsdien st Vom Frühjahr 1943 ab werden die Ge⸗ burtsfahrgänge 1925 und 1926 der weiblichen Jugend im Reichsgebiet zur Erfüllung der Reichsarbeitsdienſtpflicht herangezogen. Da der Geburtsjahrgang 1925 voräusſichtlich nur noch teilweiſe herangezogen wird, wer⸗ den nach einem Erlaß des Reichsimnenmini⸗ ſters die in Betrocht tommenden Diewtpflich⸗ tigen dieſes Jahrganges ausnahmsweiſe durch die Reichsarbeitsdienſtmeldeämter er⸗ ſaßt werden. Eine polizeiliche Erfaſſung erfolgt nicht. Der Gi urtswurgann 20 der weiblichen Jugend dagegen wird von den Polizeibehörden erfaßt. Die Erfaſſung findet in der Zeit vom 15. 3. bis 10. 4. ſtatt. os Wir wünſchen Glück. Seinen 83. Ge⸗ burtstag kann am 10. März Herr Johann Schindel, Stockhornſtr. 66, feiern. Herr Fohann Gerner, Hallenmeiſter a.., Augartenſtraße 21, feiert ſeinen 80. Ge⸗ burtstag. en Mit dem Eiſernen Kreuz 2. Klaſſe und anderen Ehrenzeichen wurde Gefr. Philipp Weigenand, Mannheim⸗Waldhof, Schie⸗ nenſtraße 27, ausgezeichnet. Gefr. Walter Sohn, O 2, 9, erhielt das Eiſerne Kreus 2. Klaſſe. e Verlängerung der Stillseldbezugszeit in der Familienwochenhilfe bei der Alla. Ortskrankenkaſſe Mannheim. Näheres ſiche Anzeige in dieſer Nummer. ar Lichtbildervortrag im Planetarium. Der Lichtbildervortrag am Donnerstag. dem 11. März, behandelt das Thema: ufgaben und Leiſtungen der wiſſenſchaftlichen Photographie. Der Vortrag wird am Freitaa wiederholt. Blick auf Iudwigshaten Wegen gefährlicher Körperverletzung hatte ſich ein Arbeiter aus einem Ludwigshäſener Chemie⸗ betrieb vor dem Amtsgericht zu verantworten. Er war mit einem Vorarbeiter, der eine not⸗ wendige Maßnahme angeordnet hatte, in Streit geraten. Er ſtieß den Vorarbeiter aus Wut zu Boden und riß dabei ein mit ätzender Säure ge⸗ füntes Faz um. Die Säure ergoß ſich über den am Boden liegenden Vorarbeiter und verletzte ihn ſehr ſchwer. Das Gericht ahndete die gemeine Tat mit drei Monaten Gefängnis. neidelberper Querschnitt Todesſall. Frau Philippine Büöſſecker, bie Mutter des Ritterkreuzträgers Wachtmeiſter Ar⸗ thur Büſſecker, der ſich bei den Kämpfen in Sta⸗ lingrad beſonders bewährt hat und dort ver⸗ wundet wurde, iſt pletzlich an einem Schlaganall im Alter von 55 Jahren geſtorben. Sie hatte vor kurzem noch die große Freude, an der Ehrungsfeier des ganzen Stadtteils für ihren heimgekehrten Sohn teilnehmen zu können. Von ihren Kindern ſtehen noch zwei Söhne im Feld, während Arthur Büſſecker ſich z. Zt. in einem badiſchen Reſervelazarett befindet. Ein kleines Schadenfener beſchädigte am Sonn⸗ tagvormittag auf einem Grundſtück in der Quinckeſtraße einen Schuppen erheblich. Die Feuerwache beſeitigte die Gefahr. Im Kleingärtnerverein Pfaffengrund zeigten am Sonntagnachmittag in einem Farblichtbilder⸗ vortrag Peter Gräf und Luiſe Hefft berr⸗ liche Aufnahmen aus dem Neckartal. Anſchlie⸗ ßend ſprach Kreisgruppenleiter Diebolder über die Entwicklung des Pfaffengrundes und über die Pflege und Entwicklung der Gärten. Der Pfaffengrund ſoll und kann die Gartenſtadt von Heidelberg ſein, darum müſſe der Kleingärt⸗ nerverein dieles Stadtteils einer der ſtürfſten Vereine werden, weil die Vovausſetzungen datzu gegeben ſeien. Berufung nach Aachen. Der Dramaturg des ſtädt. Theaters in Heidelberg, Ullrich, Klein⸗ Ellersdorf, iſt für die beiden Spielzeiten 1948 bis 45 an das Stadttheater Aachen als Dra⸗ maturg und Spielleiter verpflichtet worden. Streiklichter aut Weinheim Weinheim, 9. März. Zu der Imker⸗Ber⸗ ſammlung der Ortsfachgruppe Weinheim, die mit der Begrüßung und Worten des Dankes für den —— Beſuch durch Rektor Schuhmann Schriesheim) eröffnet wurde, war als Haupt⸗ reöner mit dem Thema:„Die Wanderung in den Raps“ und„Die Tannentracht“ Hauptlehrer Ger⸗ tis(Karlsruhe) gewonnen worden. Hierüber he⸗ ſtand bei dem größten Teil der Mitglieder noch ein Glaube an alte Ueberlieferungen, die durch die intenſiven Forſchungen des Leiters des an⸗ ſtiiuts für Bienenkunde in Freiburg i. Br., Prof, Dr. Geinitz, heute überholt ſind. Einwandfrei konnte nachgewieſen werden, daß durch das Auf⸗ veten des Lachniden erſt der Grund zur Honig⸗ Abſonderung der Tannen gegeben iſt. An⸗ ſchließend wurde noch über den Bezug von Soſa⸗ mehl für die Frühſahrs⸗Reizfütterurg der Bie⸗ nenvölker, die Lieferung des reſtlichen Zuckers und über den Bezug von Mittelwänden und des Tabaks eingehend geſprochen.— Sämtliche Jun⸗ gen und Mädels der Jahrgänge 193½3 wurden am Samstag zum Dienſt im Deutſchen Jungvolk und Jungmädelbund der Ortsgruppe Nord und Süd angemeldet.— Die Erfaſſung des Jahr⸗ ganges 1026/ des BDM fand am Samstag im Parieiheim am Dürreplatz ſtatt. See. 1²⁰ Koklenkluu von seinem freund Winter verrutenl Kchlenklau hat aufs falsche Pferd gesetztl Et hatte gehofft, unter einer Decke mit seinem Freund Winter häßliche Geschäſte machen zu können. Irrtum! Von wegen dauernd 209 unter Null und so— das hat uns diesmal der Winter erspart. Wir aber sparen uns für den nächsten Winter einen schönen Batzen Kohle und Holz. Denn Du und ich und wir alle eind ja nicht 0 dumm, daſ wir uns durck das warme Vetter verleiten lassen, auch nur eine Kohle unnötig zu verbrauchen. Jede Kohle, die wir heute sparen, kommt uns im nächsten Jahr zugute. Darum heißt es jetzt erst recht: Achtung auf Kohlenklau! Der Winter ließ ihn arg im Snich. poß trotzdem quf. Sonst rücht er sich. S * — —— UDeot-Nachricten — Holz 2. Vollmer, Freiburg, 743 Holz; 3. Käſer, Runsen Statt Karten! 98. Hauptversammlung des Iv. Mannne m 1846 Es iſt für die Zukunſt belanglos, ob ein Ver⸗ ein mit mehr oder weniger Veranſtaltungen vor der Oefſentlichkeit zu glänzen ſucht, aber es iſt nicht belanglos, ob er Sie als lriegswichtig er⸗ klärte Leibesertüchtigung mit allen Mitteln vor⸗ angetrieben hat. Für letzteren Geſichtspunkt lieferte die diesjährige Hauptverſammlung des rößten badiſchen Sportvereins, des TV Mann⸗ eim 1846 den Nachweis. Zahlreich waren beſon⸗ ders die Alten dem Ruf gefolgt und haben durch die Verhältniſſe vorhandene Lücken ausgefüllt. Begrüßung durch den derzeitigen ſtellvertreten⸗ den Vereinsührer F. Schweizer und Ge⸗ ſaug des Siedes„Auf hebt unſere Fahnen“, lei⸗ teten über zu einer würdigen Geöenkfeier fürdie Doten, unter denen ſich auch der Se⸗ nior des Vereins H. Hellbach und der ver⸗ Rienſtvolle Vereinsführer K. Groß befinden, de⸗ nen der Verein eine zweite Heimat war. Der von Schweizer erſtattete Geſchäfts⸗ bericht ließ die Geſchehniſſe des Jahres 1942 noch einmal lebendig werden. Der Mitglieder⸗ fand ſtieg von 2818 auf 3440, alſo um die ſtatt⸗ liche Zahk von 622. Mit herzlichen Dankeswor⸗ ien an alle, die Hand anlegten, um dieſe Ergeb⸗ niſſe zu erzielen, ſchloß Schweizer ſeinen mit Beifall aufgenommenen Bericht. Oberturnwart Adelmann ſtellte den leben⸗ digen, auch von vielen äußeren Erſolgen gekrön⸗ ten Turn⸗ und Sportbericht feſt und dankte der Borturnerſchaft und den Abteilungsleitern als deren Träger. Der Kaſſenwart Goßrau er⸗ ftattete den umfangreichen Kaſſenbericht. Von den Rechnungsprüfern wurde die Kaſſenführung als muſtergültig bezeichnet, ſodaß Entlaſtung er⸗ teitt werden konnte. Durch den Tod ſeines Vereinsführers K. Groß iſt der Verein z. Zt. verwaiſt. In aner⸗ kennenswerter Weiſe ſprang F. Schweizer in die Breſche und wird in Gemeinſchalt mit dem Füh⸗ rerſtab die Geſchäfte auch weiterhin führen. Eine hohe Wertſchätzung ward den Leibes⸗ übungen dͤurch den Führer zuteil. Er ſtiftete Auszeichnungen für Verdienſte für die Volks⸗ pflege. K. Groß und L. Storz wurden mit der Medaille, R, Groth, F. Schweizer und R. Joſt mit dem Ehrenkreuz ausgezeichnet. Mit dem Ehrenbrief des Gaues wur⸗ den ausgezeichnet: A. Bleich, K. Ritſchel, H. Roſt, K. Stahl und W. Wenzel. Die Schar der Getrenen des TW18846 iſt wie⸗ derum gewachſen. Es wurden ausgezeichnet für Diährige Mitgliedſchaft: A. Fuß; für 40jährige Mitgliedſchaft: A. Fucke, E. Schilling und H. Schmitt; für 25jährige Mitgliedſchaft: W. Urban und A. Zeumer; für Bjährige Mit⸗ gliedſchaft: G. Aubel, W. Kübler, F. Najer, P. Metz, O. Möller und W. Sil⸗ berzahn; für 20jährige Mitgliedſchaft die Tur⸗ nerinnen E. Braun und E. Scheurer. „Der Film„Heitere Stunden im Reichsſport⸗ fed“, Darbietungen der Muſikriege und der Sängerriege beſchloſſen die harmoniſch verlau⸗ ſene Verſammlung. Cauverbandsmel'sterschatten 1943 185 der Sportkegier Am 7. März fanden in der Kegelſporthalle des Bereins Mannheimer Kegler die erſten Kämpfe für die Gaumeiſterſchaten im Gau Baden ſtatt. „Nach Abnahme der Bahnen durch den Gauſport⸗ wart Kohrmann, bei denen ein abſolut ein⸗ wandfreier, neutraler Zuſtand feſtgeſtellt wurde, begannen die Kämpfe. Es wurden folgende Er⸗ gebniſſe erzielt: Aphalt⸗Bahnen: 1. Bohn, Maunheim. 785 Karlsxuhe, 719 Holz, 4. Eberle, Weinheim, 716 Holz, 5. Blatt, Mannheim, 703 Holz; 6. Kuß⸗ maul, Karlsruhe, 702 Holz; 7. Kopf, Offenburg, 663 Holz. Senioren: Gerber, Mannheim, 479 Holz; Höſer, Karlsruhe, 1s Holz; Bockſtahler, Frei⸗ burg, 477 Holz; Mangold, Weinheim, 469 Holz. Frauen: 1. Wolf, Mannheim, 511 Holz; 2. Keſtel, Karlsruhe, 491 Holz; 3. Mainzer, Karls⸗ ruhe, 448 Holz. -Bahn: 1. Winkler, Mannheim, 1470.; 2. Zimmermann, Karlsruhe, 1465.; 3. Käſer, Karlsruhe, 1451.: 4. Dieſenbach, Mannheim, 1407 Punkte. Senioren: 1. Skockert, Karlsruhe, 666.; 2. Egner, Mannheim, 619 Punkte. Die Schluß⸗ und Mannſchaftskämpfe finden am 21. März 1943 ebenfalls in der Kegelſport⸗ halle in Mannheim ſtatt Die Kämpfe wickelten ſich in einwandfreier Weiſe ab, und es war er'reulich, daß der Beſuch ſehr groß war.— Anſchließend an die Kämpfe fand eine Arbeitstagung in der Kegelſporthalle ſtatt, die vom Gauverbandswart einberufen war. Sämtliche anweſenden Fach⸗ und Sportwarte des Gaues Baden, welche hieran teilnahmen, haben ſich in einer ergiebigen Ausſprache mit den ſport⸗ lichen und fachlichen Aufgaben eingehend befaßt. Die Spiele der 1. Spiebtlasse Bezirk Heidelberg Am Sonntag wurde nur das Spiel Walldorf— Baiertal 91 ausgetragen. Eppelheim kam ge⸗ gen Handſchuhsheim kampflos zu zwei Punkten, da Handſchuhsheim nicht antreten konnte. Vereine Spiele gew. unent. verl. Tore Pkte. TucSV Walldorf 19 14 1 4 62 30 9²0 Fo Kirchheim 10 10 5 1 51227*¹3 SV Sanohaujen 17 11 2 4 49 12 24:10 Anion Heidelberg 18 88 54.47 19.17 1. FC 05 Heidelberg 18 8 3 7 49:46 19:17 Sportfr. Leimen 18 8 2 8 47.52 18.18 VfB Wiesloch 10 8 2 9 52⁰53 18.20 TuSc Rohrbach 17 6 5 6 4730 1417 FVgg Eppelheim 10 7 3 9 53²44 17 21 C Baiertal 17 8 3 12 29:55 727 § Handſchuhsheim is 3 1 14 19.64.2⁰ Wehrm.⸗Kp. 104 a. K. 17 9— 8 69.41 1816 Walldorf konnte durch dieſen Sieg ſeine Ta⸗ bellenführung weiter befeſtigen. Baiertal blieb an vorletzter Stelle. 0 Boxen in Heidelberg Die zweite Großveranſtaltung im Boxen in der Heidelberger Stadthalle hatte wiederum einen ausgezeichneten Rahmen. Bei der Vorſtellung der einzelnen Paare mußte man leider das Feh⸗ len des Olympia⸗Siegers Runge feſtſtellen, der abſagen mußte. Der Jugendkampf brachte eine nette Einlei⸗ tung der zahlreichen Kämpfe, die über die volle Zeit gingen. Die ſchönſten Kämpfe lieferten ſich der in der Weſtmark lebende Jtaliener Marcuola und Stolleiſen ſowie Herchenbach und Teichmann. Ausgezeichnet hielt ſich die Merlenbacher Mann⸗ ſchaft mit dem Gaumeiſter im Schwergewicht, der in ſeinem Berufe unter Tage die letzte Nacht⸗ ſchicht kurz vorher abgeleiſtet hatte. Eine Dis⸗ qualifikation wurde im Mittelgewicht gegen Kaltſchmitt verhängt, der ohne Tiefſchutz ange⸗ treten war. Die Ergebniſſe: Der Einlagekampf Strittmacher— Baumann hlieb ohne Wertung. Schwergewicht: Eckert (Mainz) beſ. Schmitt(Singen) n. P. Bantam⸗ gewicht: Koch(Frankfurt) beſ. Huckele(Heidel⸗ berg) n. P. Fliegengewicht: Horländer(Frank⸗ furt) ſiegt über Barth(Schweinfurth) n. P.— Leichtgewicht: Müller(Neuſtadt a. öd. W) beſiegt Schmitt(Singen) n. P.— Halbſchwergewicht: Schächtele(Freiburg) zeigte gegen Graf(Mann⸗ heim) die größere Ringerfahrung und wurde ſicherer Punktſieger.— Halbſchwergewicht: Uhrig (Schweinfurt) unterlag Bettendorf(Frankfurt) 5* 4. P.— Bantamgewicht: Marcuola(Italien) be⸗ ſiegt Stolleiſen(Neuſtadt a. d..) n. P. Weltergewicht: Hamm(Frankfurt)— Hoffmann (Heidelberg) trennten ſich unentſchieden.— Mit⸗ telgewicht: Ruthenbah(Schweinfurt) wurde Sie⸗ ger infolge Disqualifikation von Kaltſchmitt (Heidelberg). Schwergewicht: Greſkowviak (Merlenbach) beſ. den Heidelberger Kupſch n. P. — Mittelgewicht: Girok(Frankfurt)— Alwarth (Schweinfurt) unentſchieden.— Bantamgewicht: Moskon(Merlenbach)— Reinhardt(Heidelberg) unentſchieden. Weltergewicht: Herchenbach (Mannheim]— Teichmann(Berlin). Herchen⸗ bach Sieger n. P.— Weltergewicht: Schimanſti (Merlenbach) beſ. Stein(Heidelberg) n. P. Volksschule der leibesübungen Der NSgie iſt die Volksſchule der Leibes⸗ übungen genannt worden. Ein paſſenderes Wort konnte nicht gefunden werden für die wichtigſte Aufgabe, die dem NSRgeſtellt iſt und die darin beſteht, dem Alltagsbetrieb der Leibesübungen, wie er ſich in der Alltagsarbeit der Vereine dar⸗ ſtellt, immer neue Antriebe zu geben. Nicht nur dem Eingeweihten iſt bekannt, daß die Leibesübungen, wenn ſie nicht verſanden oder veröden ſollen, dauernd der Auffriſchung be⸗ dürfen öͤurch das ſchöpferiſche Beiſpiel, das durch die Lehrweiſe fortſchrittlicher Uebungsleiter ge⸗ geben wird. Auch die Leibesübungen ſind dem ewigen Wandel unterworſen wie das Leben ſelbſt und können nicht ſtehen bleiben bei veralteten Auffaſſungen. In Form von nach Tauſenden zählenden Lehr⸗ gängen fließen daher alljährlich die fortſchritt⸗ lichen Erkenntniſſe, die von der fachlichen Füh⸗ xerſchaft des NSgie in mühevoller, praktiſcher Ar⸗ beit geſammelt wurden, in den Alltagsbetrieb der Vereine hinein. Die Mittler ſind die nach Zehn⸗ tauſenden zählenden Uebungsleiter u. Uebungs⸗ leiterinnen des NSRe, die ihre nicht hoch genug einzuſchätzende Helferarbeit völlig aus freiem Willen leiſten. Mit freudiger Hingabe unter⸗ ziehen ſie ſich der Mühe der Lehrgänge, die dem Zweck der Erneuerung des praktiſchen Wiſſens dienen, ſowohl als Lehrende wie als Lernende. So ſind im Jahre 1942 allein auf dem Gebiet des Frauenſports in 23 Gauen des NSRe 246 Gau⸗ und 617 Kreislehrgänge durchgeführt worden. Ein leuchtendes Beiſpiel für den im NSRe herrſchenden Idealismus, ohne den die große, bisher geleiſtete' Breitenarbeit im NSRe nicht möglich geweſen wäre, ſind die NSRe⸗Kreis⸗ ſchulen. Dieſe Schulung, die ſich auf ein halbes Jahr erſtreckt und in vierzehntäglich ſtattfinden⸗ den Lehrgängen beſteht, baut ſich auf der pölligen Freiwilligkeit aller Beteiligten auf und wird ehrenamtlich geleiſtet. Sie bezweckt die Heran⸗ bildung von Uebungsleiterinnen auf den ver⸗ ſchiedenen Sportgebieten wie Gymnaſtik, Gerät⸗ turnen, Leichtathletik, Schwimmen, Spiele uſw. Die Lernenden verpflichten ſich, ein halbes Kahr lang vierzehntäglich die Lehrgänge zu beſuchen, um die Beſcheinigung zu erhalten, dann in einem Verein Uebungsleiter zu werden. Oftmals müſſen ſie lange Wege zu Fuß, zu Rad oder zur Bahn zurücklegen, um pünktlich zur Stelle ſein zu können, müſſen an den Sonntagen früh auf⸗ ſtehen und kommen abends ſpät heim. Das be⸗ einträchtigt keineswegs ihre freudige Einſatz⸗ willigkeit, und es liegen zahlreiche Zeugniſſe vor, daß ſelbſt in den ſtark luftgefährdeten Kreiſen die Gefolgſchaftstreue der Frauen nicht gelitten hat. Im ganzen beſtanden 1942 im NSRi rund 110 Kreisſchulen, an denen etwa 2500 Uebungsleite⸗ ringen geſchult wurden. Die größte Anzahl der Kreisſchulen wies der NSRe⸗Gau Südhannover⸗ Braunſchweig mit 15 auf. Es iſt geplant, in Friedenszeiten die NSRe⸗ Kreisſchulen auch auf die Ausbilbung der Uebungsleiter auszudehnen und damit eine um⸗ fallende Volksſchule der Leibesübungen zur Tat werden zu laſſen. Wiriscaſts-Heſdungen Auch ein Beitrag zur Beschleunigung des Wagenumlauis Als ein Beitrag zur Beſchleunigung des Wa⸗ genumlaufs wäre anzuſehen, wenn alle Verlader, die vor der Verſendung das Verſandgut ſelbſt verwiegen, das Ladungsgewicht im Frachtbrief einſetzen würden. Auf dieſe Weiſe nämlich wür⸗ den eine ganze Reihe von Differenzen vermieden werden, die dadurch entſtehen daß bei Gütern, bei denen es auf ein genaues Gewicht ankommt, das bahnamtlich ermittelte Gewicht nicht in Wider⸗ ſpruch ſteht zu der Werksverwiegung. Das iſt nämlich ſehr leicht dadurch möglich, weil im Regelfalle das angeſchriebene Tara⸗Gewicht von dem Gewicht des beladenen Waggons abgezogen wird, während zur genauen Ermittlung des Ge⸗ wichts auch eine Leerverwiegung des Wagens notwendig wäre. Durch Witterungseinflüſſe und ſonſtige Umſtände kann das angeſchriebene Tara⸗ gewicht immerhin erheblich pom genauen Gewicht des leeren Waggons abweichen. Die Einſetzung des ſelbſtermittelten Ladegewichts im Frachtbrief iſt heute deshalb von beſonderer Wichtigkeit, weil eine Leerverwiegung des Waggons vor Beladung nach der Verfügung vom 30. 3. 1940 nicht vor⸗ genommen werden kann. Erſcheint nun dem Empfänger des Wagens die Differenz zwiſchen dem vom Verſender ermittelten Ladungsgewicht und der bahnamtlichen Verwiegung des beladenen Waggons zu groß, ſo hat er die Möglichkeit, eine Nachverwiegurg des leeren Waggons zu bean⸗ tragen; natürlich darf es ſich dabei nicht um Dif⸗ ferenzen, die als Bagatelle anzuſehen ſind, han⸗ deln. Die Möglichkeit der Nachverwiegung er⸗ gibt ſich aus der Eiſenbahnverkehrsordnung. Es können ſo alſo nicht nur Meinungsverſchieden⸗ heiten bei dem Empfänger vermieden, ſondern auch ſchnell und reibungslos geklärt werden. Der wichtigſte Effekt iſt iedoch der, daß durch der⸗ artige Differenzen der Wagenumlauf nicht mehr behindert würde. Amtliche Mitteilungen des Reichs- treuhänders In der Nummer 5 der Amtlichen Mitteilungen des Reichstreuhänders der Arbeit für das Wirt⸗ ſchaftsgebiet Südweſtdeutſchland ſind Anordnun⸗ gen und Bekanntmachungen enthalten, ferner Ge⸗ ſetze, Verordnungen und Erlaſſe, unter ihnen z. eine Anordnung über die Lohngeſtaltung für Arbeiten mit der Deckblattſtanzmaſchine(Zigar⸗ renherſtellung), Tarifordnung für die reichs⸗ deutſchen Kraftfahrer und Beifahrer der Organi⸗ ſation Todt, Tarifordnungen über Klöppel⸗, Filet⸗ und Tüllarbeiten in Heimarbeit u. a. m. Verwendung von Treibriemen aus stillgelegten Betrieben Auf Grund der Lederpreisverordnung hat der Preiskommiſſar im Erlaßwege für aufgearbeitete, gebrauchte Ledertreibriemen aus ſtillgelegten Be⸗ trieben den Höchſtverkaufspreis bei Abgabe von dem Reparaturbetrieb an den Verbraucher auf 6 4 je Kg. ſeſtgeſetzt. An die ſtillgelegten Betriebe ſind für die von ihnen abgegebenen gebrauchten Leder⸗ treibriemen zu zahlen: für neuwertige 4/ je Kg., für gering beſchädigte 3 je Kg., für reparatur⸗ bedürftige 4,25/ je Kg., für nicht mehr reparatur⸗ fähige 0,20 bis 0,30 Pfg. je Kg. * Brauerei Huttenkrenz AG, Ettlingen. In⸗ folge der notwendig gewordenen Rationierung blieb 1941/42(30..) der Bierverkauf hinter dem des Vorjahres zurück. Der Biererlös ging auf 0,52(0,576) Mill. zurück, dazu brachten ſonſtige Erträge 0,05(0,05), ao. Erträge 0,03(0,002) und Zinſen 0,006(0,005) Mill., während anderer⸗ ſeits der Perſonalaufwand 0,095(0,094) Mill. 4 beanſpruchte. Nach Verrechnung von faſt unv. 6500 /% freiwilligen Sozialleiſtungen, 49173 (53 899)/ Abſchreibungen und 319 200(833 900)%4 Steuern(davon 198 000 gegen 177000 Brau⸗ u. ſonſtige Steuern) ſowie nach Rücklagenzuwei⸗ ſungen von 41300(20 290)/ und auf. 0,07(0,097) Mill./ verringerten übrigen Auſwendungen bleibt einſchl. 15 653(16 203)„ Vortrag ein Rein⸗ gewinn von 42 982(42 653)„. Der HV am 6. März wurde die Verteilung von unv. 4% v. H. Dividende auf das i. V. um 180 000 auf 600000% berichtigte Kapital vorgeſchlagen. * Maſchinenfabrik Hartmann Acſ, Offeubach a. M. Die 9oHV der Maſchinenſabrik Hartmann Ach Offenbach a. M. ſtimmte dem Jahresabſchluß für 1942 zu und beſchloß die Verteilung von wie⸗ der 6/½ b. H. Dividende auf 1,2 Mill. /% Aßt. und Vorſtand wurde Entlaſtung er⸗ eilt. glied Bankdirektor Günther Ladiſch, Frank⸗ furt a. M. wurde wiedergewählt. 145 * Kapitalberichtigung bei Wüſtenrot. Die Bauſparkaſſe Gemeinſchaft der Freunde Wüſten⸗ rot in Ludwigsburg hat beſchloſſen, das Stamm⸗ kapital vom 31. 12. 1941 von 0,11 auf 1,10 Mil⸗ lionen„ zu berichtigen. Die benötigten Mittel werden mit 1,089 Mill. den Rücklagen, mit 142 100 den Rüctſtellungen entnommen, den Beteiligungen werden 185 700/ zugeſchrieben. Von den dadurch gewonnenen 1,34 Mill. die⸗ nen 0,99 für die Kapitalveränderung, 0,13 zur Das turnusmäßig ausſcheidende AR⸗Mit⸗ Auffüllung der geſetzlichen Rücklagen und 0,188 für die Pauſchſteuer. * Fuſton Siemens& Halske— Brannſchwek⸗ ger AG. Der Aufſichtsrat der Braunſchweiger A für Induſtriebeteiligungen, Braunſchweig, hat beſchloſſen, der auf den 29. d. Mts. einzube⸗ rufenden HV die Ausſchüttung einer Dividende von wieder 6 v. H. auf das Grundkapital von 11 500 000,& in Vorſchlag zu bringen; außerdem ſoll der Hauptverſammlung vorgeſchlagen wer⸗ den, einen mit der Siemens& Halske Ach ab⸗ geſchloſſenen Verſchmelzungsvertrag zu geneh⸗ migen, wonach das Vermögen der Geſellſchaft als Ganzes auf die Siemens& Halske Ach über⸗ gehen ſoll gegen Gewährung von ab 1. 10. 1942 dividendenberechtigten nom. 4000 Siemens & Halske⸗Vorzugsaktien mit Stimmrecht für nom. 3000 Aktien der Geſellſchaft mit Gewinn⸗ anteilſchein 42/3 ff, Eine Kapitalerhöhung bei er Siemens& Halste Ac wird dadurch nicht erforderlich. *. Das 50. Lebensjahr vollendet am 9. Mürg Direktor Günther, z. Zt. Geſchäftsführer der Suarzlampen ⸗Geſellſchaft m. b.., Hanau. Direktor Günther iſt der Schöpfer den techniſch⸗ wiſſenſchaftlichen Vortragsreihen für Materialprüfung und Feinmeſſung, die in den Jahren 1986—39 in Jena abgehalten wurden und in der Fachwelt galler Kulturſtaaten lebhaftes Aufſehen erregt haben. Bei den Beranſtaltun⸗ gen, die durchweg von etwa 1200 Gäſten beſucht waren, darunter Teilnehmer aus 85 bis 30 Nur⸗ tionen, kamen neben bekannten Männern der Praxis ſolgende Proſeſſoren zu Wort: Staats⸗ 8———— Bernoͤt⸗Dresden, Saspersſon⸗ Stockholm, Frey⸗Wyßling⸗ Züri Gerlach München, Hanemann⸗ Berlin, 8 Jena, Hirt⸗Straßbyrg, Heilmeyer⸗Jena, Kienzle⸗ Berlin, Köhler⸗Jena, Köſter⸗Stutkgart, Lunde⸗ ardh⸗Upſala, Pomp⸗Düſſeldorf, Peters⸗Lüttich, Rüſt⸗Zürich, Seith⸗Münſter. Der Krieg hat dieſe außerordentlich erfolgreiche Arbeit, die weſentlich dazu beigetragen hat, did Führung in der wiſ⸗ ſenſchaftlichen Materialprüfung u. Feinmeſſung Erohen. an Deutſchland zu binden, unter⸗ PPPTTTPT0T0TTT Wasserstandsbeobachtungen: Rhein-Pegel: 7. „8. 9. Rhein-Pegel: 7. 8. Rheinfelden.08.8.95 Mannheim.35.40 237 Breisach.60.47.49 Kaub.52.52.58 Kehl.18.12.04 Köln.38.36.87 Straburx.05.00.92 Neckar-Pesel: Maxau.65.71.59 Mannheim.37 245 244 5445 FAMHEN-ANZEICEx Die glückl. Geburt eines gesunden Beorg Hexmann zeigen in dankbarer Freude an: Herm. litt u. Frau Auguste geb. Künzig, Mannheim, S 6, 34. Unsere Tochter Marianne Eliriede ist angekommen. Molly Schlicker geb. Zechbauer Dipl.-Ing. Heinz Schlicker, Techn. Kriegsverwaltungsrat. Baden-Baden, Ebersteinstraße 30 den 5 Marz 1943. St3541 Verlobung geben bekannt: Elisabeth 9—— edrich Pieuffer(2. Z. i. Felde) Mannheim, Eichendorftstraße 37, 22 1843.3543 Inre Verlobung geben bekannt: Lieselotte Brenneis. I 5 Nr. 13. Fritz Sebert, Mannheim-Waldhof Alte Frankiurter Straße 18. mre Vermählung geben bekannt: * ter. guter. nach treuer schieden. Am 5. 3. 1943 ist infolge einer beim Feldzus in Nordafrika erlittenen, schweren Ver⸗ wundung“ unser einziges. noch ver- bliebenes Kind. unser inniastaelieb · strebsamer und hoff- nungsvoller Sohn. unser Neſte und Vetter Gerichtsreferendar Dr. jur. Walther Mohr Oberlin. d. R. und Batterieführer einer Panzerdivision Inh. des EK. 1. u. 2. Kl., des Sturm- und Verw.⸗ Abz. und der italien. Afrika-Med.. Teilnehmer am Westeldzus einem deutschen Lazarett im blü- henden Alter von 27 Mhm.-Neuostheim Dürerstraße 18) In unsagbarem Leid: Dr. Ludwia Mohr u. Frau Marie- Luise geb. Scholl: nebst Verwand- ten und Anverwandten. Bestattung am 11. März 1948. 13 Uhr im Hauptfriedhot Mannheim, *. Unfallbar schwer traf uns die traurige Nachricht. daß mein herzensguter. über alles geliebter Mann. mein lieber Vater. unser lieber Sohn. Bruder. Schwager und Onkel Altred Meyer Gelr. in einem Grenad.-Rext. Inh. des EK. 2. Kl. u. d. Ini.-Sturmabz. im Alter von 30 Jahren im Osten den Heldentod starb. Wer ihn ge⸗ kannt. weiß was wir verloren. Mannheim-Neckarau. 8. März 1943. Woörthstraße 3. In tiefem Léid: Frau Gertrud Mever geb. Schmitt; Sohn Alired nebst Eltern u. alle Verwandten. lieber Pflichterfüllung in Jahren ver⸗ — Nach Gottes hl. Willen verschied mein Ib. Mann. unser guter. treu- sorgender Vater. Schwiegervater, Bruder. Onkel und Großvater Karl Nenninger Ausbildunasmeister im Alter von 63 Jahren. wohlvor⸗ bkreitet. * Mhm.-Neckarau(Holunderstr. O. arl BEderle(Uffz., z. Z. i. Felde), Gruna Ederle geb. Janik. Mannheim, Bibienastraße 18— Sk. Pölten, Matthias- Corvinus⸗ Straße Nr. 70. St3560 Viel Freude haben Uns die Glückwünsche und Auf⸗ merksamkeiten anläßlich unserer Verlobung bereitet u. auf diesem Wege sagen wir unseren herz- lichsten Bank. Annelore Richter, KHeinz-Rudolf Kruv. Mannkeim. Langerötterstraße 43. im März 1943. Stg577 In wehem Schmerx teilen wir Freunden u. Bekannten mit. daß unser lieber Sohn, Bruder. Enkel und Neife Rolf Kern-Beck Gekr. u. Ofl.-Anw. i. e. Gren.-Rent. inm Hlter von 19½ Jahren in einem Feldbazarett im Osten seinen Ver⸗ unsere liebe Releitet. Allen Verwandten und Bekannten die schmerzliche Mitteilung. daß mutter und Oma. Frau Johanna Reulino deb. Gulmann am Freitas. dem 5. März 1943. im Alter von nahezu 62 Jahren durch einen sanſten Tod von ihrem schwe⸗ ren Leiden erlõöst wurde. Wir haben sie inzwischen zur letzten Ruhe All denen. die unserer lb. Mutter während ihrer Krankheit gedachten u. die uns in Wort und Schrift. durch Kranz- u. Blumen- spenden ihre Anteilnahme bekun⸗ det haben, sprechen wir auf die- sem Wese unseren herzl. Dank aus. Mannheim, den 8. März 1943. Qu 4. 20- Rennershofstraße 18. Die trauernden Hinterbliebenen: Georg Reulins: Emilie Weber geb. Reuling: Els? Reuling geb. Pfal⸗ ler: PhilippWeber u. 4 Enkelkinder Die trauernden Hinterbliebenen: Soſie Nenninger geb. Schuhmacher Wwe.: Hans Hürtenstein(2, Z. Wm.) und Frau Anna geb. Nen⸗ ninger: E ieh Kerschb (2. Z. Wm.) u. Frau Helene geb. Nenninger: Gertrud Nenninger; Maria f Joset Nenni der(z. Z. Wm.) und Frau Berta geb. Wolt: Eduard Nenninzer(z. Z. Wm.): sowie Enkelkinder. Beerdisuns: Mittwoch. 10. 3. 1943. 14.45 Uhr. Friedhof Neckarau. · 1. Seelenamt: Donnerstas. 11. 3. 43. 9 Uhr. Jakobuskirche Neckarau. Mutter. Schwieger⸗ Nach einem arbeitsreichen Leben ist heute unser lieber. treusorgen⸗ der Vater. Großvater. Schwieger⸗ Vater. Bruder, Schwager und Onkel. Herr Josef Ruschmann plötzlich und unerwartet im Alter von 67%½ Jahren von uns gegangen. Mannheim(J 7.). 8. März 1943, In tiefer Trauer: Trudel Rusch- mann: Anni Schmidt geb. Rusch- mann; Julius Schmidt(z. Z. Wm.); Eamilie Georg Blum: Familie Karl Ruschmann. 8 Einäscheruns: Mittwoch. 10. März. 16 Uhr. Krematorium Mannbeim. Wir verlieren in dem Entschlafe⸗ nen einen allzeit pflichtgetreuen Angestellten. Betriebsfiührung und Gefolaschakt der Mannheimer Versicherunas⸗ gesellschalt. Gott der Allmächtige hat meinen lieben Mann. unseren herzensguten Vater. Bruder. Schwager u. Onkel Karl Kruse, Konditor nach schwerem Leiden, im Alter von 75 Jahren. wohlvorbereitet. zu sich in die Ewigkeit abgeruten, Mhm.(Rheinaustr. 10), S. März 1043 Im Namen der trauernden Hinter- bliebenen: Frau Maria Kruse geb. Geiger und Sohn Altred. Beerdiguns: Mittwoch. 10. März 43. 13.00 Uhr. Hauptfriedhof Mhm. In namenlosem Weh bringen wir die schmerzliche Nachricht. daß nach kurzem. schwerem. mit zro⸗ ber Geduld ertragenem Leiden. mein lieber. Luter Mam. unser treusorgender Vater, mein lieber Sohn. unser Bruder, mein Schwie⸗ gersohn. unser Schwager und Onkel. Herr Wundungen erlegen ist. Mannbeim., den S. März 1913. Rupprechtstrabe 18. In tieter Trauer: Erwin Beek(z. Z. Wehrm) und Frau Maria geb. Wieder(Eltern); Günther Kern⸗ Beck(Zz. Z. Wm). Brude: Fam. Adam Wieder(Großleltern); Fam. Otio Froessl(Shanshai/ China); Fam. Colette Leonhardt(Dams- BHBausen) Fam. Pius Rollz Fam. Otto Maverz Fam. Maria Birken⸗ um ier Wwe.; Frau Johanna Göh- ler Wwe.: Hanni Madert u. An⸗ nebörige(Haßmersheim); Frl. Hilde Gantert nebst Eltern. „Mutter. Kegansen ist. Allen. die sie kannten. zur Nach- richt. daſl unsere aute und tapiere Schwiegermutter, Schwe⸗ ster Schwögerin u. liebe Oma, Frau Auguste Paul geb. Klingmann im Alter von 72 Jahren von uns Mannheim. den 8. März 1943. Waldhofstraſse 142. Im Namen der trauernden Hinter- bliebenen: Familie Erich Paul. Feuerbestattuns: Mittwoch, den 10. Irz 1043. 15.30 Uhr. Philipp Zimmerer Teilnebmer an den Weltkriegen 1914/18 und 1939 im Alter von 43 Jahren am 7, 3. 43 entschlaten ist, Sein Leben galt hur der Arbeit und seiner Familie. Mannheim(6 7. 19/ S. März 1943. Nittenau-Bergham, Weiden, Resens- burg..-Elberfeld. im Felde. In tietem Leid: Muruarete Zim- merer geb. Teutsch nobst 5 Kin⸗ dern; Maria Zimmerer. Mutter. nud allen Anverwandten. 8 Beerdigung: Mittwoch. 10. März 43. 14 Uhr. Mannbeim. Hauptfriedhof. Auch wir trauern mit der Familie Für die vielen Beweise mitfühlen- der Anteilnahme durch Wort und Schritt sowie die Kranz- und Blu- menspenden bei dem schweren Ver⸗ lust meines Ib. Mannes. unseres gu- ten Sohnes. Schwiegersohnes. Bru- ders. Schwagers. Onkels. Neſfen u. Vetters Walter Herzod. Feldw. u. Zunk. i. ein. Panzer-Regt., sagen ir auf dierem Wege herzl. Dank. Insbesondere danken wir den Ver⸗ tretern der Wehrmacht für ihr ehrenvolles Geleit. den Vertretern der NSDOAP und den Betriebsange- Berigen der Firma Felina sowie Herrn Stadtptarrer Schäfer für seine trostreichen Worte. Mkm.⸗Käfertal(Reiherstraſle 54). Im Namen der trauernden Hin- terbliebenen: Dina Herzog Wwe. teb. Dörsam: Familie Friedrich Herrog. Mannheim-Kätertel. Mannes. uns. uns ten. uns. Anläßilich des Todes meines lieben des Herrn Eduurd Kramme, sind viele Beweise herzl. Anteil⸗ nahme von allen Seiten zugegan⸗ gen. Allen, denen, die mit uns fühl- ärmsten Dank. Besond. Dank für d. trostr. Worte d. Herrn Stadtyſr. Walter. der Fa. Daimler-Benz u. den treuen Arbeitskameraden sowie den Haus- bewohnern für die Ehrungen und Kranz- und Dlumenspenden. Auch den Musikern ein„Verselts Gott“. Die Freundschatt u. Wertschätzung für unseren lieb. Heimsegangenen ist uns Trost in unserem Leid. In stiller Trauer: Frau Emma Kramme Wwe. nebst Kindern: Jakob. Elixabeth. Eum und Gustav. um unseren lieben Mitarbeiter und Prokuristen. Wir verlieren in ihm einen Zuten. tüchtigen und treuen Arbeitskameraden. A. Teu'sch. Südfrucht. u. Landes⸗ vrodukten-Import G. m. b. H. guten. treuen Vaters. Wir danken von Herzen für alle Liebe und Aufmerksamkeit. die uns beim Hinscheiden uns. lieb. Mutter u. Großmutter, Frau Theresia Kupfer geb. Walther, entgegengehracht wurden. Besond. Dank dem Herrn Geistlichen für seine Krankenbe⸗ suche sowie den Schwestern des St. Monikaheims für die aufopfernde Pflege und allen, die ihr während ihrer Krankheit Gutes getan haben u. für alle Kranz- u. Blumenspenden. Mannheim(J 1.), 9. März 1943. der Abordnung übungen der Flakartillerie. In Trauer: Die Hinterbliebenen. ireeee eeeeeeeeneeegee ereenneneeenkeen n Für die herzl. Anteilnahme beim Heimgange meines lieben Mannes. unseres adien Vaters, Schwieger⸗ und Großvaters Sebastian Beedgen saten wir herzlichsten Dank. Mannheim. den 7. März 1943. Luisenring 41/42. Im Namen der trauernd Hinter⸗ bliebenen: Maria Beedgen geb. Vigali. rrr Für die Beweise aufrichtiger Teil- nahme beim Hinscheiden meines Ib. Mannes. meines lieben Vaters, Schwiegervaters und Opas. Herrn Geors Knapp, sagen wir heral. Dank. Besonderen Dank für den ehrenden Nachruf u. Kranznieder- lenung der Eliegerhorst-Komman- dantur, den Schulkameräden. den Hausbewohnern für die Kranzspen- den und allen denen, die ihm die letzte Ehre erwiesen haben. Mannheim(T 4. 16), 9. März 1943. Im Namen der traueruden Hinter⸗ bliebenen: Erau Sus. Knapn WòW. „Jagerhaus Bannholzaraben Nord- rand Viernheim Kuhbuckel wird ab⸗ gesperrt; die Bewohner dieses Gebie⸗ tes haben sich luftschutzmäſpig zu ver- halten. Die Bewohner der Orte Groß- und Kleinhausen. Lorsch Heppenheim. Laudenbach. Hemsbach und Hüttenfeld haben sich wie bei OLW zu verhal⸗ ten. übungen wird ieweils durch einen rot- gelb gestrichenen Fesselballon von 2 m Durchmesser angezeigt. der 15 Minuten vor Besinn der Schießübungen auf 400 Meter Höhe gelassen und unmittelbar nach Beendigung derselben wieder eingezogen wird. Mannheim. 8. 3. 1943. Der. Polizeiyräsident. 2 Die Durchführung der Schieß- 57²9 Bestellveriahren für Kartoffein. Die Bestellscheine 48 für Kartoffeln können bis zum 13. März 1943 auch bei einem zum Verkauf von Kartofleln zugelassenen händler auf den Märkten zur Bestei- lung abgegeben werden. Städt. Ernah. rungsamt. ambulanten Kartoffel- (189 OFFENE STELLEN Modezeichner und-Zeichnerinnen schulung auf gesucht. Unterlagen hefördert Kennwort„44/2222“ werden von groß. Werk zur Um. techn. Zeichnen Angebote mit den übl. die Ala, Wien I, Wollzeile 16, unter dem 1081 Druckerei-Buchbinder werden ein⸗ gestellt. Mannh. Großdruckerei, 1. 46. 5613 Männl. oder weibl. 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März. täglich Bekanntmachung. von 10—12 Uhr und von 14—16 Uhr Kinderbettchen mit Matr. geg. wB. im Raume Käfertaler Wald- Viernhei⸗ mer Heide erneut Schießübungen auf Luftziele durchführen. Das gefährdete Gebiet wird durch folgende Punkete benrenzt: 500 m südl. Kirche Waldhof. Gartenstedt(Kuhhuckel)-Lampertheim (ohne Lampertheim) 1 km ostwärts Bürstadt(ohne Bür tadt)“ 1 km ost- Wärts Biblis(ohne Biblis). Groß- und Kleinbausen Heppenheim- Oberlau⸗ denbach- Hemsbach-Viernheim(ohne Viernheim) Kuhbuckel. Der Raum Kuhbuckel 2 km nördlich Lampert⸗ heim(ohne Lampertheim)- Neuschlol Gr. 40 gegen Bügeleisen, 220 V. Angebote unter St 3407. Gr. Teddybär und Uebergardinen geg..-Korbwagen zu täuschen ges. Rheindammstr. 31, I rechts. FlI.-THEATER Alhambra. 2. Wochel Der über⸗ ragende Erfolg!- Heute Diens⸗ tag letzter Tag! 11.00, 12.30, .45,.00 u..15 Uhr. 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Ge. schlossene Vorstellungen! Bitte Anfangszeiten beachten! Capitol, Waldhofstr. 2, Ruf 52772. „Sommerliebe“. Ein reizender Wien⸗Eilm mit Winnie Markus, Siegfried Breuer, Lotte Lang. Neueste Woche. Jgdl. nicht zugel. Täglich.35, 5,45 und.40 Uhr, Union-Theater Mhm.-Feudenheim. Heute letzter Tag„Fronttheater“ Mittwoch und Honnerstag, je 74%0 Uhr:„Das andere Ich“. Hilde Krahl, Mathias Wiemann, Margarete Haagen, Harald Paul⸗ sen u. a. Wochenschau. Ju⸗ gendliche verboten! Freya. Waldhof..00 u. 730 Uür Heute bis Donnerstag:„Der Wey des Herzens“ mit Magda Schnei⸗ der Wille Eichberger und Hilde Von Stolz.— Iugendverhot! Saalbau, Waldhof..00 und 750 Heute b. Donnerstag: Lil Dagover, Albrecht Sehönhals, Peter Peter⸗ Sen in:„Maja zwischen zwei Ehen“. Jugendverbot! THEATER Nationaltheater Mannheim, Mitt. Woch, 10. März, Vorstell. Nr. 208, Miete H 18, 2. Sondermiete H 9: „Gorona“, Lustspiel von Eugen Linz. Anfang 18.30 Uhr, Ende gegen 21.00 Uhr. UNTERHALTUNG Libelle. Vom 1. his 15. März täg- lich 19 Uhr., jeden Mittw., Do, u. Sonnt. auch nachm. 15 Uhr; „Exzentrische Delikatessen in einem feinen Programm!“(siehe Anschlagsäulen). Vorverkauf je- Weils 7 Tage im voraus(außer Sonntags) tägl..30—11.30 Uhr: Libelle-Kasse, 0 7. 8. 37³ Palmgarten„Brückl“, zw. F3 u. F4. Ein wirklich reichhaltiges Pro. gramm!- Tägl. 19.30 Uhr, Mitt⸗ Wwoch, Donnerst. u. Sonntäg auch 16.00 Uhr. Vorverkauf fäglich 10-12 u. 14.17 Uhr.“ Tel. 226 01. Gloria-Palast SeckenheimerStr.13. „Meine Frau Teresa“, Eine amũ Sähte, moderne Ehegeschichte mit Elfie Mayerhofer, Hans Söhnker, Rolf Weih, Mady Rahl, Harald Paulsen u a. Neueste Wochen. Schau.- Beg.:.40, 5,00,.20 Uhr. „Jugendliche nicht zugelassen! PALI- Tageskino(Palast-Licht- Spiele) spielt tägl. ab 11 Uhr vorm. In Wiederaufführung:„Diskre- tion Ehrensache“ init Heli Fin⸗ kenzeller, Ida Wüst, Fita Benk⸗ hoff, Ralph Arthux, Roberts, Theo Lingen, Hans Holt, Paul Henckels, Fritz Odemar. Das Stelldichein dercHumoristen, ein Tummelplatz der Komik und des Humors. Neueste Wochen⸗ schau Kulturfilm. Jugend hat keinen Zutritt. Beginn 11.00, .00, 300..00 und.20 Uhr. Varieté in der Liedertafel, Mann-⸗ heim, K 2, 32, Fernspr. 287 90. Vom.—15. Marz 1943 das Pro- gramm der frohen Laune mit Adi Walz und Paul Leitner in der Lachszene„Das kleine Braut⸗ Seschenk“. Außerdem das gréße Weltstadtprogramm. Tägl. 19.30, Mittw., Samst. u. Sonntag auch 15.30 Uhr. Vorverkauf täglich: KdF. Plankenhof, Uhrengeschäkt Marx, R 1, 1, von 10-12 u. 15 bis 17 Uhr und an der Abendkasse jeweils eine Stunde vor Beginn der Vorstellung. 9483 Städt. Planetarium. Donnerstag, 11. März. 19.15 Uhr, mit Wieder⸗ holung am Freitag, 12. Marz: Lichtbildervortrag: Aufgaben und Leistungen der wissenschaft- lichen Photographie.— Karten⸗ bestellung mit Ruf 340 51. .-Stiefel Gr. 38, gut erh.,, gegen Knabenschuhe 38-39 zu tausch. D 5, 3, 3 Treppen. S13273 eis. Bettstelle m. Matr. zu tausch. Er. Wacker, Burgstraße 4, II. Lichisnielhaus Müller Mittelstr. 41 „Ein Windstoß“, Eine spannende Tragikomödie mit P. Kemp, Mar- grit Debar, Ursula Herking..a, Neueste Woche. Jugdl. ab 14 J. Täglich.50..50 und.25 Uhr. — Zfl. Gaskochplatte mit Backhaube schliebbare Aufsatzregale zu tau- gegen Bücherschrank oder ver- schen ges. Angeb. unt. St 3285. Wringmaschine für Handbetrieb, 37 Sm br. Walzen, geg. Schlauch und Mantel für Da.-Fahrrad zu tausch. ges. Ang. unt. Nr. 5517. Regina, Neckarau. Fernruf 482 76 Heute bis einschl. Donnerstag jeweils.15 und.20 Uhr: Aüf⸗ marsch der ,urwüchsigen“ Mün⸗ chener und der„urgemütlichen“ Berliner Lustspiel- Kanonen in dem temperamentvollen Ufa-Fim „Links der Isar, rechts fler öyree“, Jusendwerbot! VERLOREN Eherind, L R 28. 9. 33, verloren. Ahzugeben gegen Belohnung auf dem Fundhüro. St3559 ENTFLOCGEN Grüner Wellensittich entflogen. Abzug. geg. Belohn. F 4, 11, 3. St. Grüner Wellensittich entflogen. Abzugeben gegen Belohnung bei Krämer, P 6, 16. St3524