—— — Erſcheint wöchentl. 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl..70 Mk. und 30 M. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt 1,70 Mk., zuzügl. 42 Pfg Beſtellgeld. Abholſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwet⸗ zinger Str. 44, Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1, e Hauptſtr. 55. W Oppauer Gtr. 8, ſien bis ſpäteſt. 25. f. b. Se Freiburger Str. 1 Abbeſtell. mü durch die Poſt 1,70 folgend. Monat erfolgen Neue Mannheimer Mannheimer Neues Tageblatt millimeterzeile 78 Pfg. beſtimmten Jeit Anzeigenpreiſer 22 mam breite Millimeterzeile 14 Pfg., 65 mm breſte Te Für Familienanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Rales iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 14. Bei Zwangsvergleichen od. Konkurſen wird einerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an lätzen und für fernmündlich erteilte Einzelpreis 10 Pf. N9 Allgemein ufträge. Gerichtsſtand Mannheim Freitag, 12. März 1943 Verlag, Schriftleitung und Hauptgeſchäftsſtelle R 1.—6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 2⁴9 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Rummer 175 90— Drahtanſchrift: Remazeit Mannheim 154. Jahrgang— Nummer 70 Tondon ſtellt ſich vo Es findet, daß Waſhington die Bowiets zu,„taktlos“ bekandelt WMoskaul drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Stockholm. 10. März. Trotz der ofſiziellen Desavonierung Standleys von ſeiten Sumner es ſowie der beiden Vorſitzenden des Außen⸗ politiſchen Ausſchuſſes des Repräſentan⸗ tenhauſes und des Senats iſt man offen⸗ bar in weiten amerikaniſchen Kreiſen mit dem auſſehenerregenden Schritt des amerikaniſchen Botſchafters nicht un⸗ zufrieden. Britiſche Korreſponden⸗ ten in Waſhington melden. daß die Er⸗ klärungen Standleus von neuem die amerikaniſche„Unzufriedenheit mit den politiſchen Handlungen der Sowiets“ ge⸗ ſchürt haben, die begonnen habe, als Sta⸗ lin an der Caſablanca⸗Konſerenz nicht teilgenommen und auch keinen Vertreter geſandt habe, und die ſich geſteigert habe durch Stalins Tagesbefehl an die Rote Armee, in dem er erklärte, daß die So⸗ wietnnion allein die Laſt des Krieges tragen müſſe, eine Unzufriedenheit. die dann noch weiter erhöht worden ſei da⸗ durch, daß die Sowietunion gewiſſe Ge⸗ biete Vorkriegspolens und der baltiſchen Staaten für ſich beanſpruche. Die ſchwediſchen Berichte aus London laſſen erkennen, daß man dort über den Schritt Standleys eine durchaus negative Auffaſſung hat, was bei den beſonders ngen Beziehungen Großbritanniens zum Kreml auch zu erwarten war. Man erklärt in London, daß die Sowjetunion durchaus teinen Anlaß zu kniefälligem Dauk habe, und„News Chronicle“ ſchreibt, man könne non der Somjetunion nicht erwarten, daß ſie glaube, ihre Bundesgenoſſen trügen hren Teil der Kriegslaſten, bevor man nicht zu einer militäriſchen Operation auf dem europäiſchen Kontinent geſchritten ſei. der Korreſpordent von„Afton Tidningen“ gibt als die Anſicht politiſcher Kreiſe in London u. a. die wieder, daß die Aeußerungen Staudleys nicht dazu beitrügen, Amerikas Beſcheidenheit und politiſchen Takt in helles Licht zu rücken. Großbritannien liefere an die Sowjetunion in nicht geringerem Um⸗ fange als die Vereinigten Staaten, aber kein verantwortlicher engliſcher Staats⸗ maun würde es wagen, in einer Rede überſchwenglichen Dank zu verlangen. Was zunächſt alſo nur ein Streitfall zwi⸗ ſchen der Sowjetunion und den Vereinig⸗ ten Staaten zu ſein ſchien, iſt nun über Nacht zu einem neuen Zankapfel zwiſchen Amerika und Großbritannien geworden. Verläsgetung des Pacht- und leingesetzes EP. Liſſabon, 12. März. Das UsA⸗Repräſentantenhaus hat mit 407 gegen ſechs Stimmen die Dauer des Leih⸗ und Pachtgeſezes um ein Fahr ver⸗ längert. Von den Lieferungen nach dem Pacht⸗ Leih⸗Geſetz ſind in den letzten drei Monaten 15 Prozent nach Afrika, 14 Prozent nach Auſtralien, Neuſeeland, Indien und China, 20 Prozent nach Sowjetrußland und 38 Prozent nach England geſandt worden. Der Reſt verteilt ſich auf andere Länder. Dieſe Zahlen ſind in dem vierteljährlichen Bericht der Pacht⸗Leih⸗Verwaltung ent⸗ halten. In ihm wird nicht angegeben, wie⸗ viele dieſer Lieferungen die Beſtimmungs⸗ länder erreicht haben. Weiter wird mitgeteilt, daß England und die USA ſchon über 80000 Tonnen nicht⸗ militäriſche Gegenſtände, vor allem Nah⸗ rungsmittel, nach Nordafrika verſchifften, wofür ſie allerdings über 50 000 Tonnen ſtrategiſche Rohſtoffe in Nordafrika einkauf⸗ ten. Damit ſoll dem Kongreß nachzewieſen werden, daß das Leih⸗ und Pachtgeſetz auf zweiſeitiger Baſis arbeitet, was insbeſon⸗ dere ſich an diejenigen Kongreßleute wendet, die ſich weiterhin heftig gegen einſeitige Lieferungen ohne entſprechende Sicherungen oder anderen Ausgleich wendeten und die auch durchſetzten, daß das Geſetz nur um ein Jahr und nicht um zwei Jahre, wie von der Regierung geplant iſt, verlängert wurde. „Zu wenig totalen Krieg. EP. Liſſabon, 12. März. Drei Schwächen weiſen die Kriegsanſtren⸗ gungen der USA auf, ſtellt der USA⸗Se⸗ für die nationale Verteidigung eſt: 1. Unzulängliche Planung und Verzöge⸗ runa in der Durchſührung der Programme. 2. Streitigkeiten über die Zuſtändigkeit für die verſchiedenen Phaſen des Kriegs⸗ programms. 3. Das Zaudern der Regierung, unpopu⸗ läre Maßnahmen zu ergreifen. Der Senatsausſchuß ermahnte die Beuöl⸗ kerung, ſich auf das„grimmigſte Jahr“ vorzubereiten. * Da Man darf heute ſchon ſagen, daß der Feldzug gegen die Bolſchewiſten einmal in der Kriegsgeſchichte als eines der ſchwer⸗ ſten Ringenaller Zeiten verzeichnet ſtehen wird. Die gewaltige Ausdehnung der Fronten, die oft unendlich wirkende Tiefe der Räume, die vielſeitigen Eigen⸗ arten des Kampfgeländes, der einſchnei⸗ dende Einfluß von Natur und Jahreszeiten auf den Ablauf der Operationen, die Mil⸗ lionenzahlen der Kämpfer, die faſt unvor⸗ ſtellbar erſcheinenden Maſſen eingeſetzten Kriegsmaterials, die zähe Hartnäckigkeit des Ringens, die oft phantaſtiſch anmutende Ausweitung ungeheurer Vernichtungs⸗ ſchlachten auf der einen, das mühſame Ab⸗ „ringen jeden Quadratmeter Bodens auf der anderen Seite, der Wechſel zwiſchen brau⸗ ſender Bewegung und verbiſſenem Stel⸗ lungskampf— das alles läßt dieſen Krieg ein gigantiſches Ausmaß einziger Art an⸗ nehmen. Wo wäre heute wohl Europa, wenn on Stelle Deutſchlands und ſeiner Verbündeten Amerika oder England oder beide zuſammen dieſen Krieg gegen die Bolſchewiſten hätten ſühren müſſen!? Es lieat keine Ueberheblichkeit in dieſer Frageſtellung. Die in den vorangegange⸗ nen Feldzügen gewonnene, Engländern und vor allem Amerikanern völlig abgehende Krieaserfahrung. die wir als ein wichtiges Kapital der deutſchen Wehrmacht bezeich⸗ Unsere Truppen in Charkow eingedrungen Schwere Stragenkämpfe in der Stadt/ Wiasmar planmäsig geräumt/ Pritischer Terrorangrift auf Stuttgart (Funkmeldung der NM3Z.) + Führerhauptqnartier, 12. März. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Nach dem ſiegreichen Abſchluß der Winterſchlacht zwiſchen Dniepr und Donez, der die Hoffnungen der Bolſche⸗ wiſten auf eine Wiedergewinnung der Ukraine zunichte machte, ſetzten unſere Truppen ihre Angriffe in Richtung auf Charkow fort. Panzer⸗ und Grenadierverbände des Heeres und der Waffen⸗/ durchbrachen vor der Stadt die tiefgeſtaffelte feindliche Schutzſtel⸗ lung und drangen von mehreren Seiten in die Stadt ein. Heftige Straßenkämpfe dauern noch an. Nördlich und nordweſtlich der Stadt warfen unſere Diviſionen den Feind nach Oſten zurück. Im Nachſtoß wurden zurückflutende feindliche Kolonnen auf⸗ gerieben. Wie sieht es hinter der Sowietfront aus! Grenzeniose Mot der Zivilhevölkerung · die folge des Stalinschen KMrieges Stockholm, 12. März.(Sondd. d. NMz.) hierher zurückgekehrten ſchwediſchen Indu⸗ ſtriellen, liegt über der Entwicklung der inneren Verhältniſſe der Sowietunion ein undurchdrinaliches Dunkel. Sicher iſt, daß die Verſoraunasfrage das zur Zeit jchwieriaſte Problem der Sowiets iſt. Ab⸗ geſehen von der Roten Armee und der Rü⸗ ſtungsarbeiterſchaft, iſt die Bevölkeruna der arößeren Städte einer Not an Nahrungs⸗ mitteln ausgeſetzt. Das Verkehrsnetz der Eiſenbahnen iſt ausſchließlich dem Nach⸗ ſchub für die Front vorbehalten und über⸗ helaſtet. ſo daß die Verſorguna der Städte in erſter Linie ein Verkehrsproblem iſt. Wenn auch Stalin den Maſſen des ſowieti⸗ Nach einem Bericht eines aus Saratow ſchen Volkes Unglaubliches an Entbehrun⸗ gen zumuten kann, ſo ſcheint doch die Grenze des Erträalichen erreicht. Die anglo⸗amerikaniſche Krieashilfe erſtreckt ſich zu 50 v. H. auf Lebensmittel, ein Zeichen, wie ernſt ſich die Nahrungsmittel⸗ lage in der Sowietunion geſtaltet hat. Bei der ſcharfen Ueberwachung jedes Ausländers iſt es nahezu unmöglich, ſich einen tieferen Einblick in die verheeren⸗ den Auswirkungen der Lebensmittelnot der Bevölkerung zu verſchaffen. Aber die ſichtbaren Male der zerlumpten und ver⸗ hungerten Menſchen in den Groß⸗ und Mittelſtädten zeigen, wie grauſam der Krieg mit. Begleiterſcheinungen ſich auf die Maſſe der Bevölkerung im Geſamt⸗ bereich der Sowjetunion fühlbar macht. guch nier behalten wir die Initiative in der Hand bie Absetzungsbewegungen im mittleren frontabschnitt/ Heroischer und ruhmvoller Kampf der Nachhuten + Berlin, 12. März. Um die Abſetzungsbewegungen unſerer Truppen im mittleren Abſchnitt der Oſtfront zu ſtören, grifſen die Bolſche⸗ wiſten am 10. März an verſchiedenen Stel⸗ len an. Die Hauptſtöße kamen wieder von Südoſten und Norden. Bei der Abwehr der zuſammenhangloſen Angriffe wurden erneut 17 Sowjetpanzer abgeſchoſſen, ſo daß ſich die Zahl der in den letzten acht Tagen bei den vergeblichen feindlichen Störver⸗ ſuchen vernichteten und außer Gekecht ge⸗ ſetzten feindlichen Panzerkampfwagen auf über hundert erhöhte. nach Das Abſetzen vom Feind geſchah genau feſtgelegtem Plan. Zuerſt wurden Vorräte, dann die rückwärtigen Dienſte, Lager und Werkſtätten zurückgenommen, um Raum für das Ausweichen der fechten⸗ den Truppe zu ſchaffen. Erſt nachdem alles für die Kampfführung Wertvolle wegge⸗ ſchafft und der Strom der fliehenden Zivi⸗ liſten, die vor den anrückenden Bolſche⸗ wiſten Schutz bei der deutſchen Wehrmacht ſuchen, verehbt war, zogen ſich die Stel⸗ lungstruppen etappenweiſe zurück. Nach⸗ huten beſetzten wichtige Punkte der alten Hauptkampflinie, hielten mit ihrem Feuer die nachſtoßenden Bolſchewiſten auf und deckten dadurch die Bewegungen ihrer Ver⸗ bände. Erſt wenn dieſe ihre neuen Zwi⸗ ſchenſtellungen bezogen hatten, löſten auch ſie ſich vom Feinde. ——————————————— —————ÄXÄXÄXÄXÄX——— Stalin gtatuliert Wie der englische Nachrichtendienst voll, Stolz mitteilte, hat Stalin nach dem Ter⸗ rorangriff der englischen Luft⸗ waffe auf Berlin an den englischen Premierminister Churchill ein herzliches Glückwunschtelegramm gerichtet, in dem er ihm seine Anerkennung für diese besondere Leistung der RAF aussprach. Es sind nicht allzuviele Glückwunsch⸗ telegramme zwischen dem Vorkämpfer der englischen Plutokratie und dem Vorkämpte des russischen Bolschewismus gewechselt worden. So lieben sich die. beiden nicht! Aber das hat Stalin imponiert! Dieser Terror- angriff auf Berlin, dieser Mord an Frauen und Kindern, diese Brandstiftung an Wohn⸗ gebäuden, Krankenhäusern und Kirchen, das wär Geist von seinem Geiste. So hat er es Selber gehalten, als er im Bürgerkriege durch Rußland zog, und so hat er es halten lassen, als er seine Rote Armee nach Polen, Rumä⸗- nien und ins Baltenland schickte. Auf dieser Ebene treffen sich beide, Churchill und Stalin. Es ist vielleicht die einzige gemeinsame Ebene, die sie haben: der Haß gegen Deutschland und das deutsche Volk, der entschlossene Wille, es zu ver⸗ nichten, die Lust, ihm Leid zu tun. In diesem Sinne ist dieses Glückwunsch⸗ telegramm Stalins ein historisches Doku⸗ ment: ein Dokument der Verbrüderung derer, die uns vernichten wollen. Wir wollen es ims merken für die spätere Zeit; und wir Wollen jetzt so handeln, wie es gegenüber solchem Hage unsere Ehre, unsere Pflicht. der Gedanke an unsere Kinder und an unser Land verlangt, und mit unseren Herzen den Wall errichten, der uns gegen Elut der Vernichtung schützt. W. reichten ohne Verluſte die 1 An anderer Stelle hatte ein oberſchleſiſcher Oberleutnant mit 24 Grenadieren das Ab⸗ Die bis zuletzt am Gegner verbleibenden Kampftruppen hatten oft ſehr ſchwierige Ge⸗ fechtsaufträge zu erfüllen. Eine von ihnen, die ein Münchener Oberleutnant führte, mußte beim Decken ihrer Diviſion dem An⸗ griff von mehr als zwei Sowiet⸗Bataillonen widerſtehen. Sie hielten ihre Igelſtellung, vor der 200 gefallene Bolſchewiſten liegen blieben, bis das in ihrem Rücken liegende Dorf durch ſeitlich vorſtoßende Sowjets be⸗ reits in Brand geſteckt war. Dann erſt löſten ſie ſich, vom Feinde, brachen die ver⸗ ſuchte Umfaſſung des Gegners auf und er⸗ Hauptſtellung. ſetzen ſeines Regiments zu decken. Hier gelang es den von allen Seiten nachdrän⸗ genden Bolſchewiſten, die Kampfgruppe völ⸗ lig abzuſchneiden. Als der Beſehl gum Ab⸗ rücken kam, ſtießen die Grenadiere feind⸗ wärts vor, durchquerten in ͤͤreißigſtündigem Marſch einen zehn Kilometer breiten, tief⸗ verſchneiten Wald und ſchlugen ſich ſchließ⸗ lich in den Abendſtunden des zweiten Ta⸗ ges Arch die feindliche Hauptkampflinie durch. Wohlbehalten und mit allen Waffen erreichten ſie die neue Linie. Heldengedenktag verlegt dub. Berlin, 11. S Der Heldengedenktag wirb in dieſem Jahr am Sonntag, dem 21. März, be⸗ gangen werden. Der Tag der Wehrmacht findet am 28. März ſtatt. Am Heldengedenktag ſind bis 24 Uhr abends alle öffentlichen Veranſtaltungen rein unterhaltenden Charakters verboten. Darbietungen eruſten Charakters bleiben erlanbt. 9 Starke Verbände der Luftwaffe griffen zuſammen mit ungariſchen und ſlowakiſchen Fliegerkräften in uner⸗ müdlichem Einſatz in die Erdkämpfe ein. Infolge der in den letzten Wochen erlittenen ſchweren Verluſte ließen die Augriffe der Sowjets im Kampf⸗ abſchnitt von Orel merklich nach. Ver⸗ einzelte ſchwächere Angriffe ſcheiterten. Zum ſofortigen Gegenſtoß angeſetzte eigene Verbände vernichteten geſtern zwei weitere Sowjetregimenter. Im Verlauf der zur Verkürzung un⸗ ſerer Front durchgeführten Bewegun⸗ gen wurde die Stadt Wiasma eben⸗ falls nach gründlicher Zerſtörung aller kriegswichtigen Anlagen und nach vor Wochen erfolgtem Abtransport der Kriegsgeräte und Verſorgungsgüter in der vergangenen Nacht kampflos ge⸗ räumt. „An den übrigen Abſchnitten der Oſt⸗ front kam es bei anhaltendem Tauwet⸗ ter nur zu Kampfhandlungen von ört⸗ licher Bedeutung. Mehrere feindliche Panzervorſtöße gegen die deutſch⸗italieniſche Stellung in Tuneſien wurden abgewieſen. Die Luftwaffe griff im Seegebiet von Bone einen feindlichen Geleitzug an und beſchädigte drei Handelsſchiffe und einen Zerſtörer durch Lufttorpedo und Bomben ſchwer. Britiſche Flugzeuge griffen in der Nacht zum 12. März ſüdweſtdeut⸗ ſches Gebiet an und warfen Spreng⸗ u. Brandbomben vor allem auf die Stadt Stuttgart. Die Bevölkerung hatte Verluſte. In Wohnvierteln, an öffent⸗ lichen Gebäuden und an mehreren Krankenhäuſern entſtanden größere Schäden. Jäger und Flakartillerie ſchoſſen elf der angreifenden Bomber ab. Die ſüdengliſche Hafenſtadt Ha⸗ ſtings wurde am geſtrigen Tage von ſchnellen deutſchen Kampfflugzeugen überraſchend im Tiefflug angegriffen. Erhebliche Zerſtörungen wurden beim Abflug beobachtet. In der vergangenen Nacht führten ſchwere Kampfverbände gegen Stadt und Hafen New Caſtle an der bri⸗ tiſchen Oſtküſte einen ſtarken Angriff durch. Ein Verband ſchneller Kampf⸗ flugzeuge ſtürzte ſich in den frühen Morgenſtunden des heutigen Tages auf London, jagte im Tiefflug, aus allen Bordwaffen feuernd, über das Stadt⸗ gebiet und kehrte nach Abwurf zahl⸗ reicher ſchwerer Sprengbomben ohne Verluſte zurück. Große Zeit für ägyptiſche Jüdinnen. Die Zahl der Miſchehen zwiſchen engliſchen, auſtraliſchen und ſüdafrikaniſchen Offizieren und jüdiſchen Mäcchen in Aegypten vom März 1941 bis heute beträgt 352. Jude als ſtellvertretender Generalgonvernenr der Cyrenaika. Zum ſtellvertretenden General⸗ gpuver eur der Eyrenaika wurde der Hisherige Beamte der britiſchen Reſidenz in Amman (Transjordanien) Hugh Mackintoſh Foot er⸗ nannt. Er iſt Jude. Clauſewitz in ict unser Geqner im Osten. Von unſerem militäriſchen Mitarbeiter Oberſtleutnant George Soldan nen dürfen, hat uns befähigt. den harten Kampf ſiegreich bisher ſo durchzuführen, daß er ſchließlich mit der Ueberwindung des Bolſchewismus enden muß. Kriegserfah⸗ rung und Kriegsgewohnheit treten mit dem deutſchen Volkscharakter in immer beſtän⸗ digere Wechſelwirkung, durchdringen unſere Truppen mit jenem kriegeriſchen Geiſt, den eingehenden Darlegungen überzeugend als das hingeſtellt hat, was ein Heer unüberwindbar macht. Man hat leider— denn es geht auf Ko⸗ ſten der deutſchen ſoldatiſchen Leiſtuna— den Bolſchewiſten als Soldaten bisweilen als minderwertig hingeſtellt. Das hat Be⸗ rechtigung, ſoweit die bolſchewiſtiſche Füh⸗ runa aller Dienſtgrade in Betracht kommt. Mun darf aber nicht vergeſſen, daß im bol⸗ ſchewiſtiſchen Soldaten die Ueberlieſerung des zariſtiſch⸗ruſſiſchen ſteckt. Dieſer aber war ſtets vorzüglich und deshalb kann die offenkundig aroße ſoldatiſche Leiſtung des bolſchewiſtiſchen Kämpfers nicht überra⸗ ſchen. Wir brauchen nur zurückzudenken an den Zug Suwerows über den St. Gott⸗ hard im Herbſt 1799. Bei einer Würdigung Hieſer Leiſtung beſcheinigte der bekannte deutſche Militärſchriftſteller General von Freytag⸗Loringhoven dem ruſſiſchen Sol⸗ daten. daß er eine Ausdauer im Ertragen von Mühſeliakeiten bewieſen habe. wie ſie ſchwerlich jemals in einer anderen Armee erreicht worden iſt. 1807 bei Pr. Eylau marſchierte die ruſſiſche Armee vier auf⸗ einanderſolgende Nächte hindurch auf denk⸗ bar ſchlechten verſchneiten Wegen. Ein deutſcher Offizier im ruſſiſchen Heer ſchrieb damals in ſein Tagebuch:„Eine Armee kann nicht mehr leiden, wie die unſerige in dieſen Tagen gelitten hat.. Es gehört eine ruſſiſche Geduld und Geſundheit da⸗ zu, alles das zu ertragen.“ Die Hartnäk⸗ kigkeit der Verfolaung des franzöſiſchen Heeres im Jahre 1812 durch die Ruſſen hat Clauſewitz. gemeſſen an der Ueberwin⸗ dung unſagbarer Schwierigkeiten, ſogar als beiſpiellos hingeſtellt:„Man denke ſich den Winter mit ſeiner ganzen Unwirtlich⸗ keit. die überall gelähmten phyſiſchen und geiſtigen Kräfte, ein Heer, welches von Biwak zu Biwak ageführt wird. an Ent⸗ behrungen leidet. von Krankheiten heim⸗ geſucht iſt. ſeine Wege mit Toten Sterben⸗ den und Erſchöpften bedeckt.“ Die ruſſiſche Armee war damals nach dem anſtrengen⸗ den Winterſeldzua im November und De⸗ zember zwiſchen Schnee und Eis, auf kaum gebahnten Wegen. unter ſchwieriaſten Ver⸗ pflegunasverbältniſſen, dem flüchtenden Feind 120 Meilen weit innerhalb fünfzig Tagen gefolgt und hatte dabei 60000 Mann tot. krank. verwundet oder erſchövft liegen laſſen. Die Leiſtungen des ruſſiſchen Sol⸗ daten bei der Belageruna von Sewaſtovol und im letzten Weltkriege ſind als der fün⸗ geren Vergangenheit angehörig bekannter. In einer Geſamtwürdigung kam der ge⸗ nannte deutſche Militärſchriftſteller— es was im Jahre 1904— zu dem Schluß: „Unzweifelhaft kann heutigen Kulturmen⸗ ſchen nicht das aleiche zugemutet werden. 8 Ruſſen der Jahre 1799, 1807 und Es iſt deutſchen Truppen noch weitaus mehr im Kampfe gegen die Bolſchewiſten zugemutet worden und ſie haben es nicht nur geleiſtet, ſondern ſich als überlegen er⸗ wieſen, überlegen hiermit einem Feinde, der gemeſſen an Härte, Standhaftigkeit und Todesgleichmut in dieſem Kriege auch nicht annähernd mehr ſeines⸗ gleichen finden könnte. Aber indem man dieſes ungeheuer wert⸗ volle Kavital an kriegeriſchem Geiſt und Kriegserfahrung als einmal auch kriegs⸗ entſchedenden Faktor herausſtellt. wird der Einwurf hörbar: aber die feindliche Ueber⸗ legenheit an Material, gleicht ſie nicht vie⸗ les aus?.— Es iſt das alte Problem Kämpfer und Material, das ſeit dem erſten Weltkriege nicht mehr verſtummt iſt. Wer fern dem Schlachſelde ſteht. will ſich nicht ſo einfach überzeugen laſſen von dem Hin⸗ weis, daß der ſein Kampfmaterial beherr⸗ ſchende Menſch, vorausgeſetzt natürlich. daß ſeine Waffen den feindlichen ebenbürtig ſind, zu beſtehen vermag, auch wenn nie⸗ derſchmetternde oder niederwälzende Maſ⸗ von Material gegen ihn eingeſetzt wer⸗ Es iſt ſeit dem erſten Weltkriege ſo ge⸗ weſen, daß verſucht wird, Mängel an mili⸗ täriſchem Können durch Häufung von Ma⸗ terial auszugleichen. Die Flandernſchlocht der Engländer iſt dafür als beſonders ty⸗ piſches Beiſpiel in die Geſchichte eingegan⸗ gen, allerdings als beſonders draſtiſch ne⸗ agtives. Bei dem ungenenren Verſchſeiß an Kriegsmaterial aller Art in den Kriegen unſerer Zeit iſt es leider nicht mehr mög⸗ lich, hinterher, mit Zahlenvergleichen kümp⸗ feriſche Leiſtung und Material gegenein⸗ ander abzuwägen Aber wir beſitzen für den heutigen Krieg wenigſtens verglei⸗ chende Angaben für die Luftwaſfe. Greifen wir aus den zahlreichen Feſtſtellungen der Wehrmachtberichte einige heraus: Am 20. April wurde gemeldet, daß 748 bolſche⸗ wiſtiſche Flugzeuge abgeſchoſſen ſeien bei einem Verluſt von 82 deutſchen. Am 20. Juni wird das Verhältnis mit 468 zu 42, am 11. Auguſt mit 195 zu 14. am 14. Auguſt mit 125 zu 8, omn 24. Anguſt mit 157 zu 8, am 26. Auguſt mit 2505 zu 140 feſtgeſtellt. Das waren Abſchüſſe, die ſich über mehrere Tage erſtreckten. Es finden ſich aber auch —— ——— ————————— ee e —————————— ——ꝝ— Feſtſtellungen, daß z. B. allein am 28. Auguſt 108 feindliche Flugzeuge bei einem einzigen deutſchen Verluſt abgeſchoſſen worden ſind, am 10. September war das Verhältnis 128 zu 8. Daraus ſind Rüctſchlüſſe auf den Ero⸗ kampf unbedenklich zu ziehen. Das Ver⸗ hältnis zwiſchen abgeſchoſſenen feindlichen Kampfwagen und eigenem Verluſt iſt viel⸗ leicht noch ſprechender. Es fehlen darüber amtliche Angaben. Wer aber draußen im Oſten im Kampfe ſtand, der weiß, daß die Verluſte der Bolſchewiſten an Kampfwagen, an Geſchützen. an Waffen aller Art und nicht zuletzt an Menſchen in einem gerade⸗ zu tragiſchen Verhältnis zu unſeren Ver⸗ zuſten ſtehen. Die materielle Ueberlegenbeit hat ihnen nichts genützt. Ausſchlaggebend blieb die kämpferiſche Ueberlegenheit des deutſchen Soldaten. Wir haben hier die Lage nicht nach äuße⸗ ren klar erſichtlichen Punkten auf der Karte gezeichnet, ſondern verſuchten aus inneren menſ lichen Werten heraus ſie abzuwägen. Man ſollte ſich gerade in dieſem Kriege an⸗ gewöhnen, derartigen pſychologiſchen Beur⸗ teilungen der kämpfenden Parteien mehr Bedeutung beizumeſſen, als es bisher ge⸗ ſchehen iſt. Bei den ungebeuren Auswei⸗ tungen, die er angenommen hat, ſpielt Ge⸗ ländeverluſt hier oder Geländegewinn dort niemals eine ausſchlaggebende Rolle. Der liebe Eott iſt auch heute nicht mehr wie B. zu Zeiten Friedrichs des Großen mit den ſtärkſten Bataillonen, auch nicht dort, wo die gewaltigſten Materialmaſſen in den Kampf geworfen werden. Der Endſieg wird der beſten Truppe zufallen, die zugleich die beſten Waffen führt. In der Angewißheit des Krieges wird ſie immer wieder ſich durchſetzen und alle jene Zufälle neiſtern, die dem Kriege ſein Eigenweſen oerleihen. Wäre es anders, müßte man am Sinn irdiſchen Daſeins zweifeln. Die Usd-Verluste in Nordafrika EP. Buenos Aires, 12. März. Die nordamerikaniſchen Verluſte in der Zeit vom 14 bis 20. Fobruar in Nordafrika Zab der nordamerikaniſche Kriegsminiſter Henry Stimſon auf 59 Tote, 176 Verwun⸗ dete und 2007 Vermißte, zuſammen auf 242 Mann an. Admiral Robert'ieb treu Martinique lehnt Zuſammengehen mit Girand ab Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Paris, 12. März. Admiral Robert, der franzöſiſche Cber⸗ kommiſſar auf den Antillen, erklärte vor venigen Tagen, er hoſfe, daß die Verhand⸗ kungen mit den Amerikanern über die Be⸗ lieferung Martiniques mit Lebensmitteln erſolgreich verlaufen würden. Die Ant⸗ wort kam wenig ſpäter. Sumuer Welles gab in Waſhington bekannt, die Lebens⸗ nittelſendungen ſeien einge⸗ tellt worden, und unterrichtete Kreiſe ügten hinzu, daß man den Admiral nun⸗ — durch die Blockade gefügig machen wolle. Zetzt verbreitet Newyork Preß eine inter⸗ ellante Darſtellung des Verlaufes der mit Admiral Robert geführten Verhandlungen. Daraus geht hervor, daß Exgeneral Giraud mit. Beſtimmtheit mit den franzöſiſchen Flotteneinheiten gerechnet hat, die dort totioniert ſind. Die Flotteneinheiten waren mit Rückſicht auf die amerikaniſchen An⸗ griffsdrohungen im Mai 1942 demobiliſiert, aber nicht ausgeliefert worden. Aomiral Robert lehnt die Zuſammenarbeit mit Giraud entgegen deſſen Erwartungen kate⸗ 8 ab, ſo daß ſich das Staatsdepartement n Waſhington veranlaßt ſah, Anfang März dieſes Jahres neue Verhandungen einzu⸗ leiten, die jedoch wiederum negativ ver⸗ laufen ſind.„In jüngſter Zeit“, erklärt Newyork Preß,„iſt der Eindruck beſtätigt wonden. daß Adaniral Robert feſt entſchſoſſen iſt, der Vichyregierung die Treue zu halten.“ g80 Deutſche aus Guatemala in Liſſabon ein⸗ getroſſen. Im Rahmen der vom Auswärtigen Amt Kurchgeführten Heimkehrer⸗Aktion trafen 980 Deutſche aus Guatemala in Liſſabon ein. Winbauer exausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer — Dr. Fritz Bode Eb. Mannnheim. R 1, 4/. Zur Zeit Preisliſte Nr. 14 gültig Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Or. Alois rrr————————————————————————— Den Staats⸗ wäre dann morgen mittag an Ort und Hommst du baſd wiederꝰ H. G. KUSTER 29 „Donnerwetter.“ Tabado fühlte ſich von dieſem Gedanken überrumpelt und be⸗ griff ſoſort, welche Möaglichkeiten hier vor⸗ lagen. Vom Standpunkt des Verhafteten und ſeiner Familie aus war es beinahe ſelbſtverſtändlich, auf dieſe Idee zu kom⸗ men. Er verſtand nicht. daß er nicht von ROMAN TON ſich aus daran gedacht hatte. Man überſah meiſt die nächſtlieaenden Möalichkeiten. „Ich werde ſofort in Regencia veranlaſſen, die Korreſpondenz der Firma Beia zu bdDurchſuchen.“ „Fein, Herr Inſpektor.“ Sie reichte ihm die Hand und erwiderte ſeinen Druck herz⸗ lich.„Es würde mich ſehr freuen, wenn auch ich ein bißchen zur Aufkläruna bei⸗ getragen hätte.“ Sobald ſie mit ihrem Vater gegangen war, meldete Tabado ein Geſpräch mit Re⸗ gencia an. Bevor die Verbinduna herge⸗ ſtellt war, klingelte das Telephon und In⸗ ſpektor Caſas melbdete ſich. Schon ſeine Stimme verriet Erreauna. „Der Sachverſtändige war eben bei mir. x bat ſein Gutachten ſchriftlich mitgebracht. nach ſteht feſt, daß die Unterſchriften von ſwei verſchiedenen Perſonen ſtammen. Er og ſicherheitshalber noch einen zweiten achverſtändigen bei. Deshalb wollte er ans geſtern auch keine endgültige Antwort zeben. Beide ſind bereit, ihre Auffaſſung zor Gericht unter Eid zu vertreten.“ „Alſo doch“, rief Tabado laut.„Baqual var alſo nicht Baqual.“ „Nein“, ſtimmte Caſas zu.„Aber ob er — nun Beia aeweſen iſt, wiſſen wir nicht.“ „Faſt genau das aleiche habe ich eben Frau Mora und ihrem Vater erzählt. Da⸗ für haben wir eine neue Idee entdeckt. Was halten Sie von der Möalichkeit, daß Ba⸗ canossa-Gang nach Moskau! Die Urbeiterpartei möchte Orahtbericht unſeres Korreſpondenten — Stockholm, 12. März. Auf der letzten Pfingſttagung der Labour Party war u. a beſchloſſen worden, eine Ab⸗ ordnung nach Mohkau zu ſenden, die dort über„aktuelle Fragen“ konferieren ſollte. Bei dieſem Beſchluß iſt es indeſſen geblie⸗ ben. Wie der Londoner Korreſpondent von „Dagens Nyheter“ mitteilt, halte der rechte Flügel der Partei, der mit der Regierungs⸗ verantwortung belaſtet ſei, unter den gegen⸗ wärtigen Umſtänden eine ſolche Delegation nicht für notwendig, ſondern befürworte beſtenfalls eine Delegation. die alle eng⸗ liſchen Parteien vertrete. In dieſem Zu⸗ ſammenhange würfe man den Labour⸗Mi⸗ niſtern wieder ihre Nachgiebigkeit gegen⸗ über den Konſervativen vor. Auf dem linken Flügel glaube man, daß die Kommuniſtiſche Partei in der Sowiet⸗ union unter allen Umſtänden nach dem Kriege eine ſo bedeutung volle internatio⸗ nale Stellung erhalten werde, datz eine Zuſammenarbeit awiſchen den ſozia.iſti⸗ ſchen Parteien ohne die Teilnahme der Sowiets„ausſichtslos“ ſei. Andere Gruppen hätten dabei den Hinter⸗ gedanten, daß eine aktive Zuſammenarbeit zwiſchen der engliſchen Labour Party und den Sowjets der engliſchen Kommuniſtiſchen —* den Wind us den Segeln nehmen werde. Der Korreſpondent gibt dann noch ge⸗ wiſſe Nachrichten wieder, daß man in eng⸗ liſchen Labour⸗Kreiſen ein Ueberein⸗ kommen mit den Sowjets anſtrebe, wonach 1. die Zweite und Dritte Inter⸗ nationale nach dem Kriege aufgelöſt und eine neue Internationale ge⸗ bildet werden ſoll, 2. die ſozialiſtiſche Partei eines jeden Landes das Recht hätte, ihre eigenen Methoden und Mittel zu wählen, um den Uebergang des eigenen Landes zum Sozialismus anzuſtreben, ein Recht, das. von der neuen Internationale anerkannt werden ſoll, und., daß in den Ländern, in denen ſich mehr als eine Arbeiterpartei be⸗ finde, diejenige Partei, die mehr als zwei Drittel der politiſch organiſierten Mitglie⸗ der umfaſſe, Mitglied der neuen Inter⸗ nationale werde, während dann die an⸗ deren Arbeiterparteien aufgelöſt werden ſollen. „Dieſes Progromm zeugt von dex unge⸗ wöhnlichen Naivität britiſcher Labour⸗ Kreiſe in der Beurteilung des Weſens der Komintern. Mit dem Punkt 3 des Pro⸗ gramms hofft die Labour Party, die eng⸗ liſche kommuniſtiſche Partei los zu werden Was den Vorſchlag der Gründung einer neuen Internationale auf der in Punkt 2 ſkizzierten Baſis angeht, ſo bedeutet dies ein völliges Verkennen der Ziele der Komintern, denn dieſe beruhen ja gerade darauf, daß ſie nicht das Recht irgend einer Nation anerkennen, ihre eigenen Wege zum Sozialismus zu finden. Durch das politiſche Bündnis Großbri⸗ tanniens anit der Sowjetunion iſt die La⸗ bour Party, wie u. a. der Konflikt in der Frage der Entſendung einer Moskau⸗Dele⸗ gation zeigt, in eine ernſte Dauerkriſe geraten, und nur ſo iſt es zu verſtehen, daß man dabei auf einen ſo bizarren Ge⸗ danken vexfällt, wie die Gründung einer neuen Internationale, in dem ernſthaften Glauben, damit auf Verſtändnis in Moskau ſtoßen zu können. Weil die Arbeiterpartel s0 folasam war Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Stockholm, 12. März. Das bekannte konſervative„Komitee 1922“, das einen exkluſiven Zuſammenſchluß der ö dli ndz. Berlin, 12. März.(PK.) Schon einmal haben die Worte„nörd⸗ lich—eel“ ihren Eyrentlaua eryalten und ſind zum Inbearifk harter und erfolareicher Abwehrtämpfe am Mittelaoſchnitt der Oſt⸗ front geworden. Es war in den erſten Fulitagen des vergangenen Fahres, als heftige, durch den Einſatz ſtarker Panzer⸗ veroände unterſtützte Durchbruchsverſuche des Gegners an der unbeirrten Abwehr⸗ bereitſchaft unſerer Grenadiere und Pio⸗ niere, an der ſtählernen Front unſerer Panzer und dem zuſammengefatzten Feuer unſerer Wafſen unter hohen Verluſten an Menſchen und Material zerſchellten. Heute vexbindet ſich mit dieſen Worten die ſicht⸗ bate Größe eines Abwehrkampfes, deſſen Härte und Dauer von dem unbedinaten Entſchluß des Gegners zeugen, unter rück⸗ ſichtslofem Einſatz ſeiner Kräfte durchzu⸗ brechen und unſere Front am Mittelab⸗ ſchnitt zurückzuwerfen. Luftwaffe und Ar⸗ tillerie ſollen die Front zerſchlagen. Pan⸗ zer tiefe Keile vortreiben, Schützen dicht⸗ auf folgen. Er verſucht es an verſchiedenen Punkten zualeich, führt überlegene Kräfte heran, ſetzt neue ein, ſobald ſeine erſten Anariffswellen zerſchlagen ſind, und drückt unabläſſig, wenn ſich auch die dunklen Punkte auf dem Schnee der Hänge oder des freien Geländes noch ſo mehren— tote So⸗ wiets, die in unſerem Feuer liegen blieben. Nur die weniaſten haben ein Schneehemd getragen. Hier liegt die heißumkämpfte Ortſchaft, dort eine Höhe, die der Gegner zum dritten Male berennt. Ein paar hun⸗ dert Meter entfernt hat er neue Panzer herangeführt, nachdem von ſeinem erſten Vorſtoß kein einziger Panzer beweaungs⸗ fähig blieb. Es ſind harte Stunden. un⸗ abläſſige Kämpfe durch Tage und Rächte hindurch, aber es iſt auch hier wie überall. wo unſere Grenadiere und Pioniere einer feindlichen Uebermacht gegenüberſtehen, ſie Der Streit um die Hosen zutscnigge ouer keine?- bas ist dle roge, die England beschätugt! Orahtbericht unſeres Korteivonbenten — Stockholm, 12. März. Schon vor etwa Jahresfriſt war ange⸗ ſichts der ſtarken Textilknappheit bekannt⸗ lich in Enaland von dem dafür zuſtändi⸗ gen Handelsminiſterium die Beſtimmung eingeführt worden, daß neuangefertigte Herrenanzüge u. a. keine Aufſchläge an den Hoſen mehr haben dürfen. In Enaland ſcheint man ſich jedoch um dieſe Beſtimmuna wenia zu kümmern, wie aus einem Bericht des Londoner Korreſponden⸗ ten von„Dagens Nyheter“ hervoraeht. Da⸗ nach nehmen nämlich die Schneider. um ihre Kunden zufriedenzuſtellen, einſach die Geloͤſtrafe in Kauf, die ſie für die Ueber⸗ tretuna der Vorſchrift erlegen müſſen. und die dann wahrſcheinlich zu dem Preis für den Anzua aeſchlagen werden dürfte. Kürz⸗ lich hatte ſogar ein Richter in einem ſol⸗ chen Fall nur eine aanz geringfüaiae for⸗ male Geloſtrafe einem Schneider aufer⸗ leat, mit der ausdrücklichen Begründung, qual nach der Abſage Taautres ſich mit der — 2 um ein Tarlehen an Beia gewandt „Tatſächlich. Sie ſind ein feiner Kopf, Tabado“, erkannte Caſas an. „Nicht doch.“ Der Inſpektor wollte ſich nicht mit fremden Federn ſchmücken.„Frau Morg hat dieſen Gedanken agehabt.“ „Kluge Frau“, lobte der Kollege in Santos.„Ich möchte ſie kennenlernen.“ Tabado lachte, dankte für die ſchnelle Uebermittluna der Botſchaſt und hänate ab. Das Geheimnis war nun zur Hälfte gelüf⸗ tet. Jetzt konnte man hoffen, daß es auch gelingen würde, die Schleier von dem Reſt zu entfernen. Perſönlich war er überzeuat, daß Fernando Mora die Wahrheit geſpro⸗ chen hatte, ietzt mehr als zuvor. Aber we⸗ der für die Staatsanwaltſchaft noch für das Gericht genügten die bisherigen Feſtſtellun⸗ gen. Ungeduldia verbrachte er die nächſte Stunde. Unluſtia arbeitete er Akten durch, rauchte einige Zigarren und warf ſie ſchon fort, bevor ſie halb zu Aſche geworden waren. Dann kam endlich das Geſpräch mit Regeneia. „Herr Carmona ſelbſt am Apparat? Gut. Bitte machen Sie ſich einige Notizen. Es iſt ſehr wichtia.“ Er berichtete langſam und anit Betonuna der einzelnen Silben, worum es gehe. und hatte die Genuatu⸗ ung, daß der Kolleae in Regencia voller Eifer die neue Fährte aufzunehmen ver⸗ ſprach. Er wollte ſo bald wie möglich Be⸗ ſcheid aeben. „Frau Mora ſoll auch ihre Beruhigung haben“, brummte Tabado vor ſich hin und verlangte eine Verbinduna mit dem Hotel Dameao.„Man hat mir aus Santos mitge⸗ teilt, daß zwei Sachverſtändige einwanoͤfrei die Unterſchriſten als von zwei verſchiede⸗ nen Perſonen ſtammend bezeichnen.“ „Gott ſei Dank“. kam eine halb ſchluch⸗ zende Antwort.„Werden Sie meinen Mann ietzt freilaſſen?“ 8 „Das iſt Sache des Staatsanwaltes. Be⸗ denken Sie aber bitte, was ich Ihnen ſchon daß er, der Richter, auf dieſe Weiſe beitra⸗ gen wolle, eine Abänderuna der geltenden Beſtimmungen zu erreichen. Dies war das Sianal zu einem Eingrei⸗ fen des Handelsminiſters Dalton, der geſtern erklärte, daß er ſich unter keinen Umſtänden mit der Einſtelluna des Rich⸗ ters einverſtanden erklären könne. ſondern daß er das Verbot aufrechterhalten müſſe, um Textilien und Arbeitsſtunden zu ſpa⸗ ren. Dalton, der kürzlich das Verſprechen abaegeben hatte, ſelbſt vor Krieasſchluß ſich keinen neuen Anzua mehr anzuſchaſſen, glaubte die britiſchen Herren durch eine Reihe von Araumenten beeindrucken zu können, ſo z.., daß er auf die Reaie⸗ Trunasbank des Unterhauſes hinwies. wo eine Reihe„meiſt wohlgekleideter Mitglie⸗ der der Regieruna“ an ihren Hoſen keine Aufſchläge aufwieſen. Ebenſo ſeien die Uniformhoſen der Armee, der Flotte und der Luftwaffe ohne dieſe Zier, und was für das Militär paſſe, das könne auch Zi⸗ vilperſonen zugemutet werden. bei Ihrem Beſuch ſagte. Es ſteht feſt, daß der Tote nicht Rodriquez Baqual, ſondern ein anderer geweſen iſt. Ob er jedoch Beia war, können wir noch nicht beweiſen.“ „Trotzdem.“ Lueia wollte ſich ihre Freude nicht verkleinern laſſen.„Die Zeu⸗ gen aus Santos haben ſich geirrt. Alſo müſſen die Zeugen aus Regencia, vor allem Fräulein Chumbicha, die Wahrbeit geſagt haben. Können Sie wirklich nichts für meinen Mann tun?“ „Ich fahre zu dem Herrn Staatsanwalt und werde ihm die Sache vortragen“, ver⸗ ſprach er und machte ſich auch ſofort auf den Weg. Doktor Ruiz hatte ſich in den letzten acht Tagen um den Fall Mora wenia küm⸗ mern können, weil ihn ein ſchwerer Bank⸗ vaub ganz in Anſpruch nahm. Da der In⸗ ſpektor ihm leboch verſicherte. es ſei eine völlige Wenduna einaetreten. forderte er von ihm eingehenden Bericht und ſchob alles andere zunächſt beiſeite. 9 Tabado begann mit den Nachforſchungen in Santos, nonnte die wichtiaſten Bekun⸗ dͤungen des Maklers Taqufre, und kam dann auf die Schriftveraleich? und deren Eraebnis zu ſyrechen. Zum Schluß über⸗ mittelte er die Bitte Frau Moras um Frei⸗ laſſung ihres Mannes. „Sie haben mit Fhren Aeußerungen au Frau Mora völlia recht. Inſpektor Wir wiſſen nur, daß Baqual aar nicht Baqual war, wenigſtens der ſeit einiaen Jahren in Santos unter dieſem Namen lebende Mann nicht. Aber daraus kann man nicht ohne weiteres ſchließen, daß es ſich um den vermißten Beia handelt. Sie veraaßen in Ihrem Bericht das Eraebnis der ärzt⸗ lichen Unterſuchuna der Leiche.“ „Die Todesurſache iſt Ihnen ſchon be⸗ kannt, Herr Staatsanwalt. „Ich denke 19• an die Ausſage von ——— Chumbicha. Sie ſprach von einem A0 10. Kah 5 r6 chickt o. abado verbarg geſ ſeine Ueberraſchung An dieſes Gutachten hatte er kaum noch gedacht, weil es ihm ſehr un⸗ reaktionärſten Gruppe innerhalb der Kon⸗ ſervativen Partei darſtellt und durch ſeine weiverzweigten Verbindungen zur britiſchen Hochfinanz auch im Unterhaus einen Ein⸗ fluß ausübt, der in keinem zahlenmäßigen Verhältnis zu der Gruppe ſelbſt ſteht, hat es jetzt für richtig gehalten, ſeinen Namen in„Conſervativ and Unioniſt Members Co⸗ mittee“ umauändern. Die Umänderuna geht wahrſcheinlich darauf zurück, daß es durch ſeine Torpedierung des Beveridgeplanes im Sinne der britiſchen Hochtinanz zum Mittelpunkt der Angriffe, vor allem der Labour Party, geworden war, auf die die Regierung und auch die Konſervative Par⸗ tei wenigſtens nach außen hin während des Krieges gewiſſe Rückſicht nehmen muß. Man kann, ſo ſchreibt der Londoner Korreſpondent von„Afton Tidningen“, die Abänderuna des bei den Arbeitern ſo ver⸗ haßten Namens als ein„kleines verſpäte⸗ tes Nachgeben“ gegenüber der Labour Party betrachten oder vielleicht auch als eine Be⸗ lohnung für jene Miniſter, die„ſo treu der ührung des konſervativen Parteichefs hurchill gefolgt ſind“. Die Bemerkungen des ſchwediſchen Korreſpondenten zeigen, wie man die Labour Party heute in den britiſchen Kreiſen, die die Macht ausüben, einſchätzt. Im übrigen hat das Komitee ſeine Statuten dahin geändert, daß ihm jetzt alle konſervativen Unkerhausmitglieder ein⸗ ſchließlich der Miniſter beitreten können. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß ſich an dem Charakter der Gruppe als das plutokratiſche Machtzentrum innerhalb des britiſchen Par⸗ lamentarismus nichts geändert hat, und es die Aufgabe hat, dafür zu ſorgen, daß keine Majoritäten zuſtandekommen, die nicht im 5 der herrſchenden Schicht liegen wür⸗ en. 66 Orel Von Krlegsberichter Iosef Michels wachſen über ſich ſelbſt hinaus, vollbringen Leiſtungen, die ſie ſich ſelbſt niemals zu⸗ getraut hätten. Sie blieben in den Grä⸗ ben, als der Gegner ſtundenlana das Feuer ſeiner Artillerie darauf leate, ließen Panzer über ſich hinweaxollen. ſprangen aus den Gräben und bekämpften ſie mit Nahkamofmitteln. Wie ließe ſich im ein⸗ zelnen aufzählen und würdigen, was ſeder von ihnen in dieſen Tagen geleiſtet hat! Das Wort eines Bataillonskommandeurs mag dafür ſtehen:„Unter meinen Leuten kann ich 9 7 auswählen, wer ſich am beſten bewährt und eine Auszeichnung verdient hat. Ich würde damit Unrecht tun, es iſt keiner da, der hinter dem anderen gurüchſteht. Jeder von ihnen hat mehr geleiſtet, als ich erwarten konnte. Da iſt ein Gefreiter, der beherzt aus dem Fenſter eines Unterſtandes ſprang, weil der Eingang durch einen Pan⸗ zer in Schach gehalten wurde, und das Un⸗ getüm aus Stahl und Eiſen mit einer ge⸗ ballten Ladung vernichtete. Da iſt die Be⸗ dienung eines Granatwerfers, die acht Stunden lang in einem kleinen Geſtrüpy dicht neben der Raupe eines feindlichen Panzers lag, der hier auffuhr, und die ſich unbemerkt verhielt, bis die Dunkelheit kam und ſie den Granatwerfer und ſich ſelbſt in Sicherheit brachten, nun von dem Panzer bemerkt und ſich durch ſein Feuer zurück⸗ arbeitend. Da iſt der Richtkanonier einer ſchnellen Abteilung, der zum erſten Male im Einſatz ſteht und an einem Tage fünf feindliche Panzer ſowie ein Geſchütz erledigte, und da ſind nicht zuletzt jene, die ſeit Tagen und Nächten auf freier Fläche liegen und einen Einbruch des Gegners abriegeln. Alle leiſten, was die Stunde von ihnen ſordert. Nun werfen ſie den Gegner ſchon zum oͤrit⸗ ten Mole an einem Tage zurück. Nördlich Orel! Was in dieſen Tagen geſchieht, iſt ein harter erbitterter Kampf, laufs neue vom heldiſchen Geiſt unſerer Truppe zeugend, von ihrer Größe und Un⸗ überwindlichkeit., PPPP0P0P0PTPPPPPPPGTGTGTGPPPGTGPGbPGPPP''''——TT'PPPPP—òTVT————————————————— Die lage Drahtbericht unſ. Berliner Schriftltg. — Berlin, 12. März. Die neuen U⸗Boot⸗Verſenkun⸗ gen, die dritten in dieſem Monat, laſſen in ſchnellem Tempo die Zahl der verſenkten Schiffe und ihrer Tonnage nach oben ſtei⸗ gen, Wenn die Briten und Amerikaner auch keine Verluſtliſten ſehen, weil ihre Regie⸗ rungen die Ausrede gebrauchen, der Feind erführe dann militäriſche Geheimniſſe, ſo ſcheint man doch dort in Oeffentlichkeit und Preſſe recht gut über die ſchwindende Ton⸗ nage unterrichtet zu ſein. Denn vor zwei Tagen ſchrieb die„Times“, es ſehe auf den britiſchen Werften und in den britiſchen Häfen nicht zum beſten aus, weil man mit den Neubauten nicht auf das Tempo komme, das notwendig ſei. Von größerem Intereſſe iſt, was der Marineſachverſtändige des „Mancheſter Guardian“ geſtern ſchreibt: „Im Jahre 1943 muß unter allen Umſtän⸗ den die Abwehr gegen die U⸗Boote gefun⸗ den werden, eine Abwehr, die ſeden neuen Verſuch des Feindes, unſere Zufuhren zu beſchränken, unmöglich machen muß. Ge⸗ lingt uns dies im jetzigen Jahr, dann wird der Krieg für uns gewonnen.“ Das Blatt hätte beſſer ſchreiben ſollen; Gelingt uns dies nicht, dann iſt der Kricg für uns ver⸗ loren; denn es wird ihnen nie gelingen. * Im Oſten haben die Sowjets zu neuen Angriffen auf breiter Front angeſetzt. Von ntereſſe iſt hierzu eine Auslaſſung der oskauer„Prawoa“, die„Stockholms Dag⸗ bladet“ wiedergibt, und in der es heißt:„Es gilt für uns, den Feind zu beſiegen, aber auch unſeren Verbündeten zu zeigen, daß wir unſere Kriegsziele ſelbſt beſtimmen,“ Dieſe Auslaſſung der„Prawda“ ſpricht Biände für die nervöſe Spannung zwiſchen Moskau und ſeinen weſtlichen Verbündeten. Dieſe Spannung iſt auch nicht durch die Sitzung des britiſchen Oberhauſes behoben worden, in der dieſes ſich wieder einmal mit der törichten Frage befaßte, wie man Deutſchland am beſten vernichten und wie man dem Bolſchewismus das Feſtland über⸗ antworten könne. Zu dieſer ſkandalöſen Oberhausdebatte ſchreibt die„Times“, es habe allgemein eine Hochachtung für die Sowjets geherrſcht, und„Daily Mail“ ſchreibt, der Bolſchewismus ſei zu 50 v. H. bereits Englands Kriegsziel. Dieſen perdreheriſchen Auslaſſungen gegenüber gibt es keine Widerlegung durch Worte mehr; hier hilft nichts anderes als das deutſche Schwert. Sinclair warnt „Dentſchlands Bomberſtärke im Weſten imponierend“ Drahtperlcht unſeres Korreſpondenten — Stockholm, 12. März. Für viele Briten, ſo heißt es heute in einem Bericht von„Spensta Dagbladet“, die ſich vorgeſtellt hatten daß das Ausblei⸗ ben aroßer Luftanaruſe auf Enaland und beſonders gegen London, auf einem Man⸗ gel an deutſchen Bombern beruhe oder mit einer Konzentration an anderen Teilen Europas als im Weſten zuſammenhänge, „hätten einen Schock erlitten, als ſie in den Abendzeitungen den Bericht über die Rede geleſen hätten, die Luftfahrtminiſter Sin⸗ 84 58 geſtern im Unterhaus gehalten e. Sinlair hatte zu dieſem Thema bemerkt, daß es ein aroßer Fehler ſei, anzunehmen, daß man aus der Stärke der deutſchen Anariffe auf England die Anzahl der in Weſteuropa baſierten deutſchen Bomber er⸗ ſehen könne. Im Gegenteil, Deutſchland hätte eine'mponierende Bomber⸗ ſtärke“ in dieſem Teil Europas. Dieſe Ausführungen. ſo fügt der Korre⸗ ſpondent hinzu, paßten zu dem, was man in Londoner luftmilitäriſchen Kreiſen galaube. Im übriaen hätte Sinclair in ſeiner Rede zugegeben, daß 600 britiſche Jaadfluazeuge bei den offenſiven Patrouil⸗ — im Tageslicht verlorengegangen eien. wichtig vorgekommen war. anwalt durſte man das jedoch nicht merken laſſen. Er blätterte in den Akten und ſuchte den ärztlichen Bericht heraus, um ihn Dok⸗ tor Ruiz zu übergeben. Es waren nur ein paar Zeilen. Darin wurde ausgeführt, die Narbe an der linken Hüfte des Toten ſtammte von einer Ver⸗ brennung, wahrſcheinlich mit ſiedendem Waſſer. Sie ſei höchſtens ſechs bis ſeben Jahre alt. Wenn ſich an der Stelle —.— ein ſogenanntes Muttermal in orm eines braunen Fleckens gefunden habe, ſo ſei es durch die Verbrennung reſtlos ent⸗ ernt worden. Irgendwelche Spuren des ales könnten nicht mehr ſeſtgeſtellt wer⸗ den, doch ſage das nichts gegen die Möglich⸗ keit, daß früher ein Muttermal an dieſer Stelle geweſen ſei. „Nichts von Bedeutung und Hoch inter⸗ eſſant.“ Ruiz ſah auf.„Die größte Bedeu⸗ R die Zeitangabe.- Wenn der Tote die Verletzung vor ſechs bis ſieben Jahren erlitten hat, geſchah es nach ſeinem Ver⸗ ſchwinden aus Regencia. Ich will einmal vorausſetzen, daß es ſich um Beja handelt“, ergänzte er lächelnd. „Ja“, gab Tabado zu ünd hütete ſich davor, den Staatsanwalt merken zu laſſen, wie wenig er bisher daran gedacht hatte. „Es ſchließt die Möglichkeit nicht aus, daß es ſich bei dem Toten um Beja handelt.“ „Wie immer. Es ſchließt nicht aus.“ Ruiz lauſchte dem Klang der Worte nach. „Wir haben nur Möglichkeiten, nirgends eine feſte Handhabe. Es iſt beinahe ſo, als ob ſich auch Nebenſächlichkeiten verſchworen 143 9 uns die Arbeit zu erſchweren. Wäre ſas Mal noch vorhanden geweſen, dann wüßten wir genau, daß es ſich um Beja handelt“ „Vielleicht finden wir eine Spur in Regencia“, hoffte der Inſpektor, „Reiſen Sie ſelbſt.“ Der Stagtsagwalt verſteifte ſich auf dieſen Einfall.„Sie haben den größten Ueberblick und ich traue Ihnen auch mehr zu als Herrn Carmona. ann können Sie „Heute abend anit dem Nachtzug. Ich Stelle.“ „Fahren Sie“, ſagte Ruiz und entließ den Inſpektor, der ziemlich ſtolz über das in ihn geſetzte Bertrauen, die Präfektur wieder aufſuchte. Erſt als er wieder vor ſeinem Schreibtiſch ſaß, fiel ihm ein, daß er Frau Moras Wunſch nicht genug betont hatte. Er überlegte einen Augenblick und rief Doktor Ruiz nochmals telephoniſch an. Die Ant⸗ wort war jedoch entſchieden. „Eine Haftentlaſſung kommt nicht in rage. Wenn Sie in Regencia Glück haben, önnen wir das nochmals überlegen. Bitte, machen Sie Frau Mora aber keine vor⸗ eitigen Hoffnungen. Anſcheinend überſteht ie die juriſtiſchen Vorausſetzungen. Es liegt ein ſchweres Verbrechen vor, auch wenn man für die Tat Moras menſchliches Ver⸗ ſtändnis haben kann. Jedenfalls wird er als des Totſchlages Angeklagter vor Gericht ſtehen.“ „Man wird alſo den Prozeß auf alle Fälle durchführen, überlegte Tabado. Man denkt nicht daran, eine unſchuldig verbüßte Straſe einfach anzurechnen. Wahrſcheinlich ſchreibt das Geſetz dieſen Weg vor. Eine Stunbe, bevor er ſich zum Bahnhof begab, kam er in das Hotel Damego— wurde ſofort in die Wohnung geführt. Lucia und ihr Vater hatten hoffnungsvolle Ge⸗ ſichter und glaubten ſchon, er wolle eine frohe Botſchaft perſönlich überbringen. Um ſo größer war ihre Enttäuſchung, als ſi⸗h von dem Entſchluß des Statsanwaltes hör⸗ ten. Dafür klammerten ſie ſich um ſo feſter an die Hoffnungen, die mit Tabados Arbeil in Regencia verknüpft waren. Während der langen Reiſe vertieſte ſich 99 7—— die Akten. Ald encia ausſtieg, hatte er ſich end⸗ gültig zu der Ueberzeugung Hurchgerungen, 893 die von Fernando Mora gemachten An⸗ gaben reſtlos ſtimmten. Bisher ſprach nicht das geringſte dagegen, und die zu Beginn der ſtarken Zwei⸗ el waren zum Teil beſeitigt, zum Teil er⸗ ert.(Fortietzung folgt) PEE—————————— Stadiseiie * Mannheim, 12. März. Verdunkelung: Beginn 19.20 Uhr, Ende.20 Uhr Beachtet die Verdunkelungsvorschriften genaul Naunoͤßunkhoren— mit Verſlauò- Der Einſatz des Rundſunks hat beſonders im Kriege Hurch ſeine prattiſch grenzenloſen irkungsmöglichkeiten eine vielſeitige Be⸗ deutung erlangt. Die militäriſchen und poli⸗ tiſchen Sendungen haben neben den Nach⸗ richtendienſten die kämpſende und die ſchaf⸗ fende Front zu einer unlösbaren Gemein⸗ ſchaft verbunden, und das reichhaltige Unter⸗ haltungsprogramm ſchenkt dem einzelnen Erhebuna und Entſpannung, durch die er Kraft ſchöpfen kann zam Bewältigen der harten Kriegsaufgaben. Dennoch aber gibt es eine große Anzahl von Hörern, die ihren Empfänger ſinnlos anſtellen, Hausfrauen, die ihn vom frühen Morgen bis in die ſpäten Abendſtunden ſpielen laſſen, oft ohne von den einzelnen endungen etwas in ſich aufzunehmen. Sendepauſen, Zeitzeichen und Waſſerſtands⸗ meldungen tönen dabei genau ſo in das meiſt leere Zimmer, wie Nachrich en in fremder Sprache oder der Kinderfunk. Ab⸗ geſehen davon, daß ja ſchließlich der Auf⸗ nahmefähigkeit unſeres Gehörs Grenzen ae⸗ ſetzt ſind und ein Abſtumpien eintritt, das den Wert der einzelnen Sendungen nicht mehr erkennen läßt, wird eine erhebliche elektriſche Energiemenge willkürlich vergeu⸗ det. Daß dieſe ganz beachtlich iſt, ergibt ſich aus einer ſtatiſtiſchen Angabe des Jahres 1939, wonach der Geſamtverbrauch für Rundfunkzwecke ſich in der Welt auf über fünf Milliarden Kilowattſtunden belief. Da⸗ von entfielen rund vier Fünftel auf Emp⸗ fangszwecke und nur ein Fünftel wurde für den Betrieb der Sender und für die Rund⸗ funkinduſtrie verwandt; pro Einwohner ſind das in Europa vier Kilowatt⸗ oder 80 Be⸗ triebsſtunden. Dieſe Zahlen ſind bei dem deutſchen Hörer noch entſprechend hͤher, da wir in Europa die ſtärkſte Rundfunkemp⸗ fangsgemeinde auſweiſen. Wenn wir uns nun lemühen, nur noch planmäßig einzuſtellen, d. h. nach den täglich in der Preſſe veröffentlichten Rundfunkpro⸗ grammen, ſo iſt damit nicht nur uns und unſerem Empfangsgerät gedient, ſondern wir ſtärken ganz nebenbei nicht unerheblich unſere Kriegswirtſchaft. Alſo:„Hören— aber mit Verſtandl“ Das Ergebnis des 6. opfersonntags NSG. Auch der 6. Opferſonntag am 14. Ker, trug das Merkmal ſämtlicher bis⸗ erigen WHW⸗Sammlungen in dieſem riegswinter: In allen Kreiſen links und rechts des Rheines wachſende Opferfreu⸗ digeeit. Die Durchführung lag wiederum in den Händen der Politiſchen Leiter. Das Ergebnis betrug 1822 828.60 Mark, alſo um 600 957.68 Mark oder 49,18 v. H. mehr als im Vorjahre. Die Spitze hält der Kreis Emmendingen mit 207.05 Pfg. pro Haus⸗ halt. Die größte Leiſtungsſteigerung er⸗ zielte der Kreis Bruchſal mit 114,01 v. H. Verfügungsrecht über fernsprechgerät Nach einer Anordnung des General⸗ bevollmächtiaten für techniſche Nachrichten⸗ mittel wird das Reichspoſtzentralamt er⸗ mächtigt, zur Deckung des kriegswichtigen Bedarfs zu verlangen, daß Geräte für Ne⸗ benſtellenanlagen und Privatfernmeldean⸗ lagen. die für krieaswichtige Zwecke nicht oder nicht voll eingeſetzt ſind, an andere ab⸗ gegeben werden. In erſter Linie werden von dieſer Maßnahme die Anlagen ſtill⸗ geleater Betriebe betroffen. Mannheim— Richard-Wagner-Stadt Vor rund 72 Jahren war Mannheim die erſte Stadt in Deutſchland, in der ein Richard⸗Waaner⸗Verein gegründet wurde, der dem Meiſter den Wea für ſein Bay⸗ reuther Kunſtziel ebnen half. Emil Heckels Name wird immer mit dem Richard Wag⸗ ners verbunden bleiben. Im Mannheimer Theater⸗Muſeum fand ſich unter anderen wertvollen Erinnerungen mancher Brief, den die Freunde gewechſelt haben. So haf⸗ tet an Mannheim die künſtleriſche Ver⸗ pflichtung, das Bayreuther Erbe zu wah⸗ ren, nachdem unſer Theater die Werke des Meiſters als wichtiaſte Stücke des Spiel⸗ plans Jahr um Jahr muſteraültia her ⸗ ausbrinat und den Kunſtfreunden vermit⸗ telt. Der Name des Mannheimer Richard⸗ Wagner⸗Vereins iſt verklungen, aber ſeine Aufaabe ailt es zu erfüllen. Eine neue Vereiniauna iſt nunmehr auch in Mann⸗ heim wieder gegründet, und zwar als Orts⸗ verband des Bayreuther Bundes e. V. Der Ortsverband Mannheim des Bayreuther Bundes wendet ſich jetzt an die geſamte Oeffentlichkeit und wirbt für tätige Mit⸗ arbeit in ihm durch die Gründunas, feter am 21. März 1943. vormittaas 11 Uhr, in der Harmonie unter Mitwirkung unſeres Nationalthea⸗ ers. u Wir wünſchen Glück. Frau Dora Krempin, U 6, 20 feiert am 13. März ihren 85. Geburtstag. en Das Muſenm für Naturkunde wird am kommenden Sonntaa um 11 Uhr pünkt⸗ lich ſeine Vortragsreihe über„Die vul⸗ kaniſchen Erſcheinungen auf der Erde“ in der Aula A 4, 1 beenden. ur Um den Verluſten von Reiſegepäck nd Expreßgut vorzubengen, die durch Ab⸗ ſen der Anſchrift oder durch ſonſtige un⸗ enügende Kennzeichnung entſtehen, hat ie Reichsbahn vorgeſchrieben, daß in die Gepäcks⸗ und Expreßgutſtücke ein Doppel der Anſchrift einzulegen iſt Läßt ſich ein ſolches nicht einlegen, ſo iſt außen eine weite durch Beklebung oder An⸗ änger anzubringen. ——„Kennzeichnung oder dem Feh⸗ en des Anſchriftdoppels entſtandenen Nach⸗ keile hat der Reiſende oder der Abſender zu vertreten. Sinn für das Unrechte Die aus der ungs⸗ F T allen am wer. Tatbereit zur Stelle, wenn das* rurtl Wir haben es oft genua erlebt in den beiden letzten Jahrzehnten, daß die deutſche Frau und das deutſche Mädel den Weg zu einem großen Entſchluß ſchnell und leicht fanden. Wo der wägende Verſtand des Mannes manchmal noch unſchlüſſia und be⸗ troſfen auf die Hinderniſſe ſah, da hatte Herz und Inſtinkt der Frau oft längſt ent⸗ ſchieden. So unbeirrbar treu unſere Frauen an wirklichen Werten der Ver⸗ gangenheit hingen. ſo wach war ſtets ihr und Schädliche. Wenn wir heute mit Stolz von den Vor⸗ kämpfern des neuen Deutſchland ſprechen und wenn wir ſie als den koſtbaren Kern unſeres Volkes werten, dann wollen wir auch nicht vergeſſen, wieviel Frauen und Mäochen völlig anſpruchslos und zu höch⸗ ſten Opfern bereit von Anbeainn die Sache der Bewegung vorantrugen. Daß die deutſche Frau heldiſch und heroiſch nicht nur zu denken, ſondern auch zu handeln vermaa, das hat ſie in über zwei Jahrtauſenden wieder und wieder be⸗ wieſen. Eine heldiſche Epoche unſerer Ge⸗ ſchichte iſt ia überhaupt undenkbar ohne den täalichen Anteil unſerer Frauen, ob es ſich nun um die Mutter ber friderizianiſchen Zeit oder um die ragenden Geſtalten der Uta und der germaniſch⸗deutſchen Königin⸗ nen, um eine ſchlichte Bauersfrau aus der Zeit des Dreißiaiährigen Krieges oder eine Tirolerin von 1809 handelt. Immer waren ſie da— vielleicht nicht als alänzende Geſtalten im Vordergrund, immer aber gls ſtumme und tätige Wäch⸗ terinnen des Ganzen— und immer packten ſie die Aufgaben an, wie ſie geſtellt wur⸗ en. Und eines fällt uns dabei auf: daß ſie ihr Werk ganz weiblich zu meiſtern ver⸗ ſtanden. Von den„weiſen Frauen“ ſpricht ſchon die älteſte deutſche Sage, und dem Preis der treuen und klugen Gefährtinnen iſt ſeither eine ganze öͤeutſche Dichtung von vielfältiaſten Formen gewidmet worden. Das iſt in dieſem Fall nicht Höflichkeit und Ritterlichkeit, die in ſedem Deutſchen fort⸗ leben, es iſt lediglich öie hiſtoriſche Wahr⸗ heit. Je größer die Beiſpiele ſind, deſto um⸗ faſſender müſſen mit Notwendigkeit die An⸗ ſbrache ſein, die unſere einzigartige Zeit mit hren Verpflichtungen und Forderungen an die deutſchen Frauen von heute ſtellen kann, ſtellen darf und ſtellen muß. Die Pflicht, die das Geſetz heute jeder Frau ohne Unter⸗ ſchied auferlegt, iſt gewiß nicht klein, aber gerade die weibliche Seele weiß. daß es in ſolchen Augnblicken nicht mehr um die para⸗ graphenmäßig verankérte Forderung geht, ondern um den zuſſätzlichen freiwilligen eitrag, den jeder und jede auf ſich nehmen wollen. Wenn ſich ſchon das, was eine Frau und Mutter im täglichen Leben vollbringt, nie voll erfaſſen läßt, wie ſoll es dann an⸗ ders ſein, wenn es um die rieſige deutſche Familie geht und um die Frauen, die ohne Schema und umfangreiche Statiſtik ein Aeußerſtes 85 wollen! ie lächerlich würde es wirken, wenn man einmal das mit dem Rechenſchieber„bal⸗ kulieren“ wollte, was eine Mutter von der Geburt des Kindes an ſür dieſes zu voll⸗ bringen hat, bis der Junge und das Mädel, die erwachſene Frau und der gereifte Mann die nie zu erſetzende und nie zu entbehrende Betreuerin verlieren! Niemand weiß beſſer als die deutſche Frau, die Tauſende ſolcher Beiſpiele aus dem eigenen Schaffen anführen kann, daß es letztlich immer auf das Unmeßbare 0 kommen iſt, wenn wir mehr als andere Völker vollbrachten und wenn wir höhere Ziele als ſie erreichten.“ Alle die großen hiſtoriſchen Beiſpiele des Einſatzes wären aber nur wenig wert, wenn ſich ihnen nicht gleich große Leiſtungen der Gegenwart zur Seite ſtellen. Die Frau, die heute zum höchſten aufgerufen wird, die ſich zu unermüdlichem Einſatz für Volk und Reich ſtellt, will und muß wiſſen, ob es ihre Schweſtern gleichtun und ob ſie es ihr viel⸗ leicht ſogar vorantun. Jetzt, hier und heute muß es ſich zeigen, ſo ſagt der helle Frauen⸗ verſtand, und er hat Recht damit. Wenn heute nicht Hunderte und Tauſende, ſondern unüberſehbare Scharen von Bauers⸗ frauen in der Woche ſechzig, ſiebzig und mehr Stunden aus freiem Entſchluß und aus Verantwortungsbewußtſein auf dem Hof dienen und zugleich eine ganze Kinder⸗ ſchar betreuen, wenn ſie mit echt fraulicher Sorglichkeit die Ernte treulich einbringen, wenn ſie die Viehzucht nicht überſehen und zugleich dafür ſorgen, daß mit ganz weni⸗ gen Hilfskräften auch der letzte Quadrat⸗ meter ordentlich beſtellt, gedüngt und ge⸗ pflegt wird, dann iſt das eines der großen und vielen Beiſpiele. Und es wird mancher Städterin, die ſich üher eine ſchwere Laſt be⸗ klagt, eine heilſame Beſchämung bringen. Be⸗ gegnet ihr dieſen Bäuerinnen einmal, die noch bis zum tiefen Abend— und ein Bauerntag beginnt beim erſten Hahnenſchrei — ſchaffen, dann zieht den Hut vor ihnen, denn ſie haben es verdient.„Nährmutter des Volkes“ hat ſie der Alte Fritz zu ſeiner Zeit genannt, und dieſen Ehrentitel haben ſie ſich neu errungen in unſeren Tagen. Weit draußen vor der Großſtadt ſteht ein lugzeugwerk, und auch da finden wir Frauen, Frauen und Frauen. Eine ältere Frau lernt gerade die jungen Reſerven an, Mädel und Frauen aus allen Berufen. Sie macht nicht viel Weſens von ſich, dieſe Lehr⸗ meiſterin, die mit unerreichter Könnerſchaft im Apparatebau tätig iſt. Nur wenige wiſ⸗ ſen, daß ſie daheim drei Kinder hat und daß dieſe Frau faſt auf den Taa ſeit drei Jah⸗ ren hier freiwillig tätig iſt. Sollen da die anderen ihre kümmerlichen, kleinen Sorgen und Nöte ausbreiten? Nein, ein ſolches Beiſpiel läßt die Kräfte wachſen, und ein ſolches Vorbild erreicht es, daß ſie alle ſchon in den erſten Tagen etwas von dem Stolz ſpüren, tätige Glieder einer aangteſ deg Organiſation zu ſein. Wenn raußen die neuen Bomber eingeflogen werden, dann wiſſen ſie, daß auch ſie dazu mitgeholfen haben, und daß ſie nun den Männern und Brüdern eine aute Waſſe lie⸗ fern dürfen. Ein kleiner Elektrokarren mit Werkzeug und Gerät rattert vom Morgen bis zum Abend über das weite Gelände einer U⸗Boot⸗Werft. Ringsum wachſen die Schiffsvümpfe in die Höhe. Schweißappa⸗ rate und Niethämmer geben die Muſik ab, aber das Mädel auf dem Karren iſt es ſchon ſo gewöhnt. Und ſie navigiert wie ein geborener Steuermann ihr wintziges Fahrzeug durch das Leben und Treiben. Im Dock wird ein Kreuzer bearbeitet, und da braucht man ihre Werkzeugkäſten. Ein⸗ mal wird auch dieſes Mädel wieder eine Bibliothekarin ſein, alber heute iſt ſie ſtölz darauf, daß ſie den Karren beherrſcht. Und — wird ſie dieſe große Lehrzeit ver⸗ geſſen. In einem Rieſenſaal werden Anker und Kabel gewickelt. Wie wild tanzen die Spu⸗ len auf dem Gerät, und da müſſen die Frauen gut achtgeben, daß nicht eine Se⸗ kunde ein Apparat leerläuft. Ehrenſache, daß man nur tadelloſe Sachen abliefert und daß man den Prüfſtänden keinen Kum⸗ mer macht. Die Frauen hier haben alle kleine Kinder daheim und kommen aus den verſchiedenſten Häuſern. Jetzt aber tragen ſie alle das gleiche Kleid, und nie⸗ mand fragt danach, ob es eine Oberinſpek⸗ torin war, die eben bei der Schmiedefrau Rat und Beiſtand ſuchte. Im Taktſchlag geht die Arbeit dahin, und wenn der Be⸗ triebsleiter durch ſeine Halle geht, dann iſt er unbändig froh darüber, daß ſeine ſhaen längſt das notwendige Penſum chaffen. Ein glühender Erzblock kivpt aus der Weißalut auf die klappernden, fördernden Walzen. Durch viele Preſſen und Häm⸗ mer muß er laufen. ehe das lange rotleuch⸗ tende Band handgerecht iſt. Da ſteht ein alter Facharbeiter und packt, immer im entſcheidenden Augenblick, mit der Rieſen⸗ zange den alühenden Wurm. Umpreſſen, Formen, Hämmern und Läutern— das areift alles ineinander. Die Frauen kön⸗ nen bei vielen Arbeitsgängen Hilſe leiſten, und ſie tun es gerade hier doppelt gern. Iſt es nicht ſymboliſch, was hier vorgeht? Ehe das neue Deutſchland fertta iſt, un⸗ bezwinalich durch alle feindlichen Waffen, müſſen wir alle durch Reckhämmer und läuternde Flammen. Die Frauen verſtehen dieſes Sinnbild, und ſie vergeſſen dieſes Bild nie. Frontſchweſtern blicken aus dem Laßa⸗ rettzua, der auf einem Nebenaleis fahrt⸗ fertia gemacht wird. Sie haben ſo vieles zu bedenken und zu tun, Haß ſie nur ſelten einmal Ausſchau halten können. Draußen, hinter dem Zaun, werden neue Wafſen ge⸗ ſtapelt, und auch hier können Frauen mit⸗ helfen und das ihre leiſten. Wie rechte Geſchwiſter blicken ſie ſich an: die im blauen Arbeitskittel hier und die im Waſchkleid mit dem Roten Kreuz dort. Und ſie grüßen ſich herzlich. In Monaten, in Jahren haben ſie beide bewieſen, was Frauen in unſerer Zeit zu vollbringen wiſſen. Der Zua fährt an, und drüben wird ein Wagaon nach dem anderen ge⸗ ſchloſſen. Man winkt hin und her:„Machts aut! Wir ſind dal“ E, K. Di jte Welle d ichtigen! ie zweite Welle der Meidepflichtigen! Am 14. Februar 1943 hat das Arbeits⸗ amt den erſten Teil der meldepflichtigen Perſonen aufgerufen. Mit dem heutigen Aufruf werden nunmehr alle erfaßt, die bislang keinen Meldebogen abgegeben haben, aber meldepflichtig ſind. Der Perſonenkreis iſt ziemlich klar um⸗ ſchrieben, ſo daß nur wenig Zweifel über die Meldepflicht auſkommen konnen Die ſelbſtändigen Berufstätigen, die nicht mehr als ſünf Perſonen voll beſchäf⸗ tigen, gehören überwiegend dem Klein⸗ oder Großhandel an, dem Handwerk, dem Gaſtſtättengewerbe, Bank, Verſicherungs⸗ gewerbe oder ſie ſind tätig in einer Wirt⸗ ſchaftsgruppe, einer gehören dem Reichsnährſtand als itglieder an. Dieſe Perſonen ſind ſchon über thre Be⸗ rufsverbände oder Fachgruppen erfaßt und brauchen ſich nicht mehr geſondert gegenüber dem Arbeitsamt zu melden. Soweit aller⸗ dings ſelbſtändig Berufstätige mit weniger als fünf Gefolgſchaftsangehbrigen von ihrer Fachgruppe noch nicht zur Meldung auf⸗ efordert ſind, haben ſie den Meldebogen für 63 das Arbeitsamt auszuſüllen und ihrem lockleiter perſönlich auszuhändigen. Nicht unter den aufgerufenen Perſonenkreis fal⸗ len demnach Architekten, Rechts⸗ an wälte, freiſchaffende Künſtler und ſolche Perſonen, die der Reichskultur⸗ kammer oder einer ihrer Gliederungen an⸗ gehören, es ſei denn, daß ſie auch noch nicht von ihrer Fachſchaft zur Meldung aufgeſor⸗ dert wurden. Zum gemeinſamen Haushalt gehören auch Kinder, die nur auf kurze Zeit, z. B. Kin⸗ derlandverſchickung oder zur Erholung, n ihrer Familie vorübergehend getrennt ind. Die Meldebogen ſind ſehr ſorgſältig und E ſenbelt und gut leſerlich auszufüllen. er glaubt, berechtigte Einwände, die dem Einſatz entgegenſtehen, geltend machen zu müſſen, ſoll dies eingehend begründen. Frauen, die geſundͤheitliche Bedenken geltend machen, geben ihren behandelnden Hausarzt on, ohne aber von dieſem irgend ein anzufordern. Um eine Ueber⸗ laſtung der Aerzte zu vermeiden, ſind dieſe angehalten worden, keine Zeugniſſe zu die⸗ ſem Zweck auszuſtellen. Allein dem Amts⸗ arzt des Arbeitsamts iſt es vorbehalten, ſolche Zeugniſſe einzuholen oder auf Grund eigener Unterſuchungen feſtzuſtellen, inwie⸗ weit eine Einſatzfähigkeit beſteht. Die Schüler und Schülerinnen von Be⸗ rufs⸗, Fach⸗ und Hochſchulen ſind noch nicht meldepflichtig. Da dieſer Perſonenkreis klar abgegrenzt iſt, erfolgt die Erfaſſung und 75 Einſatz auf Grund beſonderer Wei⸗ ungen. Frauen, die erſt nach dem heutigen Auf⸗ ruf meldepflichtig ſind, aber ihre Meldung bereits abgegeben haben, brauchen natürlich keine zweite Meldung abzugeben. rauen, die ſich freiwillig für den Arbeitseinſatz bereitfinden, obwohl ſie nicht meldepflichtig ſind, können jederzeit einen Meldebogen ausfüllen oder beim Arbeits⸗ amt ſich perſönlich melden. Aufruf des Atbeitsamts Mannheim Um eine Ueberlaſtung des Arbeitsamts zu vermeiden, iſt es zweckmäßig, ſich dort nur einzufinden, mit Ausnahme der ſich freiwillig Meldenden, wenn ſie vom Ar⸗ beitsamt hierzu ſchriftlich aufgefordert ſind. Viele bereits im erſten Aufruf melde⸗ pflichtigen Perſonen ſind, z. T. durch Ab⸗ weſenheit oder weil ſie ſich nicht als melde⸗ pflichtig anſehen, noch nicht zur Meldung ge⸗ kommen. Es wird darauf gufmerkſam ge⸗ macht, daß auch die gutgläubige Auffaſſung, 65 melden zu müſſen, keinesfalls ent⸗ chuldigt. Es iſt daher allen dieſen Per⸗ ſonen aus dem erſten meldepflichtigen Per⸗ ſonenkreis jetzt nochmals Gelegenheit ge⸗ geben, ihrer Meldepflicht zu genügen. Wer nach Abſchluß dieſer Erfaſſung als Melde⸗ pflichtige ermittelt wird, ohne eine Meldung abgegeben zu haben, macht ſich nach den er⸗ gangenen Beſtimmungn ſtraſbar. krziehungsbeinlifen für Lehrlinge und Aniernlinge Der Generalbevollmächtigte für den Ar⸗ beitseinſatz Reichsſtatthalter Gauleiter Sauckel hat durch Anordnung vom 25. 2. 1943 mit Wirkuna vom 1. Märß 1948 die Er⸗ ziehungsbeihilfen und die ſonſtigen Leiſtun⸗ en an Lehrlinge und Anlernlinge verein⸗ eitlicht. Die Anordnung gilt für die pri⸗ vate Wirtſchaft des Deutſchen Reiches ein⸗ ſchließlich der eingegliederten Oſtgebiete, mit Ausnahme einzelner Wirtſchaftszweige, in denen beſondere Verhältniſſe vorliegen. Sie erfaßt alle nach ihrem Inkraſttreten be⸗ gonnenen Lehr⸗ und Anlernverhältniſſe. Berufserziehungsverhältniſſe, die vor dem 1. März 1943 begonnen wurden, bleiben grundſätzlich von der Neuregelung unbe⸗ rührt. Die neue Erziehungsbeihilfe iſt ſo bemeſſen, dß ſie einen wirkſamen Bei⸗ trag zu den Unterhaltskoſten der Jugend⸗ e ſeiner Berufsausbildun arſtellt. —— Dass aucn biE ſPERMPEENöE FRONT 40 OPEERSONNTAG AM TE. MARn Blick auf Ludwigshafen Chorkonzelt ber J6. Am kommenden Sams⸗ 660 um 19 Uhr, wird der Geſangverein der Ich Farbeninduſtrie im JG ⸗Feierabendhaus “ein eigenes großes Chorkonzert veranſtalten. Soldaten ſingen und ſpielen. Zugunſten des Kriegswinterhilfswerkes führt die NS„Kraft durch Freude“ am kommenden Samstag, um 19 Uhr, im Konzertſaale des Pfalzbaues, eine Ver⸗ anſtaltung mit geſanglichen Darbietungen, Kurzſzenen uſw. durch. Ausführende ſind die Männer einer Nachrichtenkompanie. Karten ſind auf der Koöc⸗Dienſtſtelle erhältlich. Max⸗Reger⸗Abend. Zum 70. Geburtstag Max Regers am 19. März werden Erna Poſtel (Sopran), Liſelotte Richter(Cello) und Hans Schönamsgruber(Orgel) mit Liedern und In⸗ ſtrumentalwerken des Komponiſten konzertie⸗ ren. Das Konzert findet am kommenden Sonn⸗ tag, um 18 Uhr, in der Lutherkirche, ſtatt. Der Eintritt iſt frei. Tagung fällt aus. Die Tagung„Kriegsmäßi⸗ ges Bauen“ im Rahmen der NSBD⸗Vorträge mußte verſchoben werden. Der neue Zeitpunkt wird noch bekanntgegeben. Wegen fahrläſſiger Eiſenbahntransportgefähr⸗ dung hatte ſich ein Kraftwagenlenker vor dem Ludwigshafener Amtsgericht zu verantworten. An einem unbewachten Bahnübergang fuhr er mit ſeinem Kraftwagen gegen einen Rangier⸗ zug. Glücklicherweiſe entſtand nur geringer Sachſchaden. An Stelle einer an ſich verwirk⸗ ten Gefängnisſtrafe von einem Monat kam der leichtſinnige Fahrer mit einer Geldſtrafe davon. Heid Aberger Ouerschnitt Der Haus⸗ und Grundbeſitzerverein hielt in der„Brauerei Ziegler“ ſeine gut beſuchte Jah⸗ resverſammlung ab, in der von Rechner Weiß ein Vortrag über die Einkommenſteuererklä⸗ rung gehalten wurde. Geſchäftsführer Wol⸗ fel ging nach Erſtattung des Geſchüftsberichtes auf die Neuordnung im Wohnungsweſen ein, wobei er auch auf die Sprechſtunden für die Mitglieder hinwies, in denen über die verſchie⸗ denſten Fragen Rat und Auskunft erteilt wird. Beſonders verwies er auf die Vorſchriſt, daß freiwerdende Räume jeweils ſofort beim Wohnungsamt angemeldet werden müſ⸗ 1 Unterläßt ein Hauseigentümer dieſe Mel⸗ ung, ſo ſetzt er ſich der Gefahr einer Beſtrafung aus. Zum Schluß. ging er auf die Hausge⸗ meinſchaftsoroͤnung ein, die vom Mieter und Vermieter erwartet, daß das Miteinanderleben im Sinne einer wahren Volksgemeinſchaft ge⸗ ſchieht. Heute, da es um Sein oder Nichtſein eines ganzen Volkes geht, müßte die ver⸗ trauensvolle Hausgemeinſchaft eine Selbſtverſländtichkeit ſein. Achtzigſter Geburtstag. Eiſenbahnoberſchaff⸗ ner a. D. Heinrich Becker im Stadtteil Kirch⸗ heim, Häuſelgaſſe 23, vollendet am Freitag in guter Friſche ſein 80, Lebensjahr. Srreiflichter aut Weinheim UWeinheim, 11. März. Nach kurzer Krank⸗ heit verſtarb plötzlich im 74. Lebensjahre, nach einem Leben reich an Arbeit, Fabrikant der er⸗ ſten badiſchen Teigwarenſabrik Wilhelm Hensel Gmbc, Pg. Julius Zaiſer. Er gehörte zu denjenigen Perſönlichkeiten, die regen Anteil an dem Weltgeſchehen nehmen. Der Arbeit der Partei galt ſeine ſtete Fürſorge. konnte mit Stolz auf das von ihm geſchaſſene Werk blicken, das er aus kleinſten Anfängen heraus in unermüblicher Schaffensfreude zu einem Unternehmen aufbaute, das zu den füh⸗ renden der Branche in Deutſchland gehört, aber auch weit über die Grenzen des Reiches bekannt iſt. Es war für ihn eine Selbſtverſtändlichkeit, daß er ſein Wiſſen und Können in den Dienſt der Allgemeinheit ſtellte. Als Leiter der Fach⸗ gruppe Nährmittelinduſtrie in der Wirtſchafts⸗ Fathes Lebensmittelinduſtrie verkörperte er den achmann und Könner.— Mit dem EK. 2. Kl. wurde Gefreit. Willi Schwab, Gabelsberger⸗ ſtvaße 13, ausgezeichnet.— Am Freitag tritt der bekannte Mitbürger Fabrikant Ferd. Speng⸗ Ller, Bergſtraße 18, in ſein B. Lebensjahr.— Am Samstag, um 17 Uhr, treten die der frei⸗ willigen Feuerwehr angehbrigen Jungſener⸗ wehrmänner zu einem Ausbildungsdienſt im Hofe der Benderſchule an.— Auf dem Felbde der Ehre fielen SA⸗Obertruppführer Pg. Willi Werner, Lindenſtraße 17, und Gefreiter Os⸗ kar König, Sohn der Familie Philipp König, Zeppelinſtraße 8. Margarethe Brandes Maunheims ehemalige Hochdramatiſche geſtorben In der Mitte der Siebzig ſtehend, iſt dieſer 7 Margarethe Brandes, die weithin ge⸗ ſchätzte ehemalige hochdramatiſche Sängerin des Mannheimer Nationaltheaters der Fahre 1903—10, Sie war die eine von dͤrei höchſt begabten Töchtern des ehemali⸗ gen Heldenbaritons und ſpäteren Breslauer und Mainzer Theaterdirektors, Georg Brandes. Die zweite Schweſter iſt die bedeutende Dres⸗ dener Staatsſchauſpielerin Alice Verden, die dritte eine individuell geſtaltende, ſympathiſche Soubrette, Helene Brandes, geweſen, die 1903/04 ebenfalls in Mannheim verpflichtet geweſen war. Zum Unterſchied vdn dieſer, der„kleinen“, nannten die Mannheimer die mächtige Erſchei⸗ nung ihrer Schweſter der bedeutenden Wagner⸗ Sängerin die„große Brandes“. Nach den poe⸗ ſtevollen Geſtaltungen der Anna Roche⸗Heindl, welche damals an die Dresdner Hofoper ging, repräſentierte als ihre Nachfolgerin die herbere, ſtrengere Brandes im Gegenſatz zu dem Zwi⸗“ ſchenfachcharakter der erſteren durchaus den Typus der wohlproportionierten Primadonna und beſtand mit einer gänzlich anders gearte⸗ ten, aber prachtvoll zupackenden, helbiſchen Stimme, und einer klugen, erwogenen, groß⸗ zügigen Darſtellung auf heroiſchem Gebiet in höchſpen Ehren, bis auch ſie ſrüh von der Bühne ſchied und ſich in Mannheim als Lehrerin nie⸗ Herließ. Dr. Ernſt Leopold Stahl. „Fessel und Schwinge“ Eine Uraufführung in Stuttgart Der funge Münchener Dichter Artur Mül⸗ ler, von deſſen dramatiſchen Werken bereits „König und Gott“ 1030 und„Didos Tod“ 1041 an den Kammerſpielen ſeiner Heimatſtadt ur⸗ aufgeführt wurden, fand jetzt in den Württem⸗ bergiſchen Staatstheatern in Stuttgart eine Bühne, die ſich für ein vor vier Jahren entſtan⸗ denes Werk„Feſſel und Schwinge“ er⸗ folgreich einſetzte. In dieſem„ſeſtlichen Schau⸗ ſpiel“ behandelt Artur Müller den gleichen Kon⸗ flikt zwiſchen Thebens König Pentheus und ſeiner Mutter Agaue, den Euripides in ſeiner Tragödie „Die Bacchen“ dramatiſch geſormt hat, in neu⸗ artiger dichteriſcher Schau und Geſtaltung. Wäh⸗ rend in der thebaniſchen Sage Pentheus wegen ſeiner Wiberſetzlichkeit von Gott Dionyſos da⸗ durch beſtraft wird, daß ihn die in Raſerei ver⸗ ſetzten Frauen Thebens in Stücke zerreißen, klingt Müllers„Feſtliches Schauſpiel“ verſöhn⸗ lich⸗harmoniſch aus. König Pentheus überzeugt ſeine Mutter und die thebaniſchen Frauen von der ſtaatspolitiſchen Notwendigkeit, die Verfol⸗ gung des fliehenden Feindes der Luſt an zügel⸗ loſem, bacchantiſchem Treiben vorzuziehen. Artur Müller hat ſich in dieſem Werk erneut zur Tragödie ohne Schuld und Sühne bekannt. Fedenfalls war der Eindruck von„Feſſel und Schwinge“ vor allem durch die Schönheit der Sprache und der zeitnah⸗ſymbolhaften Gedanken bezwingend ſtark, nicht zuletzt dank der dem Weſen des Werkes durchaus gerecht werdenden Auf⸗ führung unter der Spielleitung von Heinz Hauſe mit Elſa Pfeiffer und Waldemar Leitgeb in den Hauptrollen. K. H. Schultz 5 Edwin Fiſcher als Dirigent der Berliner Philharmoniker. Edwin Fiſcher trat im 6. philharmoniſchen Konzert des Berliner in drei⸗ ſacher Weiſe hervor. Zunächſt als Bearbei⸗ ter des Ricercare aus dem„Muſikaliſchen Opfer“ von Bach, das er mit romantiſcher Klangfülle für Streichorcheſter geſetzt hatte. So⸗ dann als Soliſt des Beethovenſchen Klavier⸗ konzertes in C⸗Dur, das er mit ſeiner ganzen pianiſtiſchen Meiſterſchaft interpretierte, wäh⸗ rend er zugleich das begleitende kleine Orhe⸗ ſter leitete und überwachte. Schließlich trat Fiſcher— und das war ein ungewohntes Er⸗ eignis— auch noch als Dirigent vor das große, vollbeſetzte Orcheſter, das er zu einer prächtigen Wiedergabe der 2. Sinſonie von ruckner anfeuerte. So ſtand der ganze Abend im Zeichen der eindringlichen, mitreißenden und unermüdlichen Muſizierenergie Fiſchers, der für dieſe außerordentliche und vielſeitige Leiſtung ſtürmiſch geſeiert wurde. Walter Stein hauer. Ricolais„Templer“ neubearbeitet. Die erſolgreichen Neubearbeiter von Otto Nievlais lange vergeſſener Oper„Mariana“(Der Ver⸗ bannte), die jetzt, nach der Berliner Aufführung in der Inſzenierung und unter der Leitung der Bearbeiter auch in Nürnberg ein glänzender Erfolg war, Intendant Willy Hanke und Ka⸗ pellmeiſter Dr. Max Loy, haben den eg erhalten, auch eine andere Nicolaiſche Oper au der italieniſchen Zeit des Komponiſten„Der Templer“ neu zu bearbeiten. Theater, Musik und Kunst in Kürze Im Märzheſt gibt„die neue linie“ das Ergebnis ihres Erzähler⸗Wettbewer⸗ bes bekannt. In dieſem Jahre konnten ſechs Preiſe in Höhe von 3500 Mark verteilt werden. Die Preisträger ſind: Max Lippold, Annn Berg von Linde, Wolfgang Weyrauch, Gerhard De⸗ necke, Felix Peltzer, Heinz Riſſe. Die erſte Preisnovelle erſcheint gleichſalls im Märzheft, das vorläufig das letzte ſein wird, weil die Zeit⸗ ſchrift ihr Erſcheinen einſtellen muß. * Genzmer, der bekannte Kom⸗ poniſt, iſt als Lehrer für Kompoſition, Tonſatz und Inſtrumentation an die Landesmuſikſchule Hannover berufen worden. Paratelsus und der Kaiser Der Kaiſer litt an Podagra. Und da kein an⸗ derer Arzt ihm helſen konnte, ließ er Paracelſus rufen. Die Diener wollten ihm fürſtliche Klei⸗ er anziehen, er aber beſtand darauf, in ſeinen „Lanoſtörzerkleidern“ vorgelaſſen zu werden. Er bereitete dem Kaiſer eine Arznei, machte ſich aber flugs davon, als jener zu trinken begann. Der Kaifer bekam fürchterliche Schmerzen, er wähnte ſich vergiftet. Er ließ voll Grimm Fara⸗ celſus(über den die Bavaria fetzt den Film „Paracelſus“ mit G. W. Pabſt als Spielleiter und Werner Krauß in der Titelrolle herſtellt) ſuchen, doch fanden ſie ihn nicht. Nach zwei Ta⸗ en aber kam der Doktor von ſelbſt. Er fand en Kaiſer geſund.„Es iſt gut, daß Ihr mir nit vor die Augen gekommen ſeid“, ſagte der Kaiſer.„Ihr lebtet ſonſt nimmer“.—„Das wußt ich“, antwortete Paracelſus,„deshalb komm ih erſt heute. Euer Podagra aber war nit anders zu heilen.“ Der Rundfunk am Samstag: Reichsprogramm: 14.15—15.00 Uhr: Beſchwingte Zeitmuſtk, 1600.—.00 Uyr: Bunker Nachmitaag 18.00—18.15 Uhr: Politiſche Hörſzene; 18.50—19.00 Uhr: Der Zeitſpiegel; 19.20—19,95 Uhr: Front⸗ berichte; 19.45—20.00 Uhr: Politiſcher Vörtrag; 20.15—21.00 Uhr: Muſik zur Laune; 21.00 bis 21.90 Uhr:„30 beſchwingke Minuten“; 21.30 bis 22.00 Uhr: Kleines Unterhaltungskonzert.— Deutſchlaudſender: 11.30—42.00 Uhr: Ueber Land und Meer; 17.10—18.30. Uhr: Sinſontſche Ge⸗ burtstagsſendurg(Suder, Meßner, Siegel), 20.15 bis 22.00 Uhr: Aus Oper und Konzert. Pg. Zaiſer ————— 55 Sport-Nochricllien Das Gebot der Stunde Wir wiſſen ſchon lange, welche Bedeutung der Mann⸗gegen⸗Mann⸗Kampf Ringen im Rahmen der deutſchen Leibeserziehung hat. Wir wiſſen aber auch, daß noch ſehr viel Aufklärung notwen⸗ dig ſein wird, um dem Ringkampf einen viel ſtärkeren Aufſchwung auf breiterer Grundlage zu ermöglichen. Da iſt einmal die ſchnelle Erwer⸗ bung der Kraſt, vor allem des Rumpfes, ohne die die Jugend gar nicht auskommen kann. Wird ſie doch als Grundlage für alle Leibesübungen benötigt. Dazu kommt die Förderung aller Man⸗ nestugenden in— man möchte ſegen— jeder Sekunde eines ſchneidig geführten Kampfes. So dürfte dieſer uralte Zweikampf in einer Zeit, wo die Leibeserziehung von den maßgebenden Stellen als kriegswichtig anerkannt wurde, der Wehrertüchtigung ſeinen würdigen Beitrag geben. Wie iſt es mit den anderen Hauptdiſziplinen der Schwerathletik? Das Gewichtheben, die Arbeit an der verſtellbaren Scheibenſtange, hat ſich ſchon vor zwei bis drei Jahrzehnten Hoch⸗ achtung in allen Lagern der Leibesübungen er⸗ worben. Es iſt kein Geheimnis mehr, daß auch hier Muskel⸗ und Kraftzuwachs in kurzer Zeit exworben werden kann. Die Mär, der ſchnelle Mann werde durch Gewichtheben langſamer, wird aber immer noch hier und dort zu zerſtreuen ſein. Wir werden auch 1943 ſagen, daß es überaus nütz⸗ lich für jedermann iſt, ͤas derzeitige körnerliche Seiſtungsvermögen regelmäßig an der Scheiben⸗ hantel feſtzuſtellen. Beherrſcht man die Technik einigermaßen, ſo iſt ein nahezu untrüglicher Kraftmeſſer gegeben. Der zweite Zweikampfart im Kraftſport iſt Judo, wo faſt die gſeichen Vorausſetzungen be⸗ ſtehen wie im Ringkampf. Dem ſo ſtark auf⸗ ſtrebenden Judo wird vor allem die Jugend den Weg machen. Wo ſie ſtark auftritt, da erleben wir es immer wieder, daß das Geſchehen auf der Matte überaus ſpannend und inhaltsvoll wird. Es iſt beſtimmt gut, wenn wir uns jetzt wie⸗ der mehr nach innen wenden Bei Krieysausbruch machten wir aus der Not eine Tugend, als wir uns gleich umſtellten und daran dachten, den Juge oͤbetrieb mit allen Mit⸗ teln zu fördern. Dies werden wir jetzt in er⸗ höhtem Maße tun. Weiter agilt es. die verwun⸗ deten Kameraden, die Kriegsverſehrten. wieder in unſerem Kreis auſzunehmen, um ihnen mit zum Lebenswillen, zur Lebensluſt zu verhelfen. Alle Uebungs⸗ und Wettkampfgelegenheiten müſ⸗ ſen beſtehen bleiben. einmal für die H8, außer⸗ dem für die Angehörigen der Wehrmacht und ſchließlich für die Kameraden, die im Arbeits⸗ einiatz ſtehen. Auch ſie verlangen nach Eut⸗ ſpan yne und neuem Kräfteſammeln, um für die erhöhten Anforderungen des totalen Krieges beſtens gerüſtet zu ſein. Betriebssport erhöht Schaffenskraft In einer großen ſchleſiſchen Schuhfabrik wurde nach den Richtlinien des Sportamtes der NS⸗Gemeinſchaft„Kraſt durch Freude“ wö⸗ chentlich eine halbe Stunde Sport getrieben. Bei den gleichen Arbeitsbedingungen wurden wöchenttich trotz des Zeitausfalls 610 Paar Schuhe mehr hergeſtellt. ſtige Wirkung war bei den Frauen mit ſiten⸗ der Arbeitsweiſe zu beobachten, die eine Lei⸗ ſtungsſteigerung bis zu 8 v. H. aufwieſen. Nach Abſchluß des Verſuchshalbjahres lag die Pro⸗ duktionsleiſtung des Geſamtbetriebes, der als kriegswichtig anerfannt iſt, bei ſtets gleichblei⸗ benden Arbeitsbedingungen 1,5 v. H. höher als vor Einführung des Betriebsſports. in allererſter Linie Eine beſonders gün⸗ Die Rabſportler der Weſtmark ermittelten in Neunkirchen(Saar) ihre Hallenmeiſter. Im Zweier⸗Radball ſiegte der RV Ludwigehafen⸗ Frieſenheim, während im Radpolo der Frauen der RB Saarbrücken⸗Gersweiler erfolgreich war. Straßburger Siege gab, es bei den Querſeld⸗ einläufen der TS Saargemünd. Im Hauptlauf über 5,5 Km. ſiegte der Straßburger Bollinger in 18:07 Minuten und der RV Straßburg holte ſich ſowohl in der Hauptklaſſe als auch in der Klaſſe 2 den Mannſchaſtsſieg. Einzelſieger in Klaſſe 2 wurde Thomas(Ludwigshafen). Die TG 46 Frankenthal ſicherte ſich durch einen 50⸗Sieg über den DS Saar 05 Saarbrücken endgültig die Frauen⸗Hockey⸗Meiſterſchaft des Sportgaues Weſtmark „Die DrScͤ 1874 Hannover gewann die Män⸗ ner⸗Hockeymeiſterſchaft des Sportgaues Südhan⸗ nover⸗Braunſchweig. Der Berliner KV wurde zum 16. Male(und zum 12. Male hintereinander!) Berliner Meiſter im Mannſchaftsringen. Im Berliner Sportpalaſt wurde ein Hand⸗ ballturnier abgewickelt, das im Endſpiel die Ord⸗ nungspolizei Berlin mit:5 Toren über den SC Charlottenburg erfolgreich ſah. Beim Müuchner Hallenſchwimmfeſt im Nord⸗ bad gab es auch ein Waſſerballſpiel zwiſchen München 99 und Schwaben Augsburg, das die Münchner mit 12:3 Toren gewannen. Finniſcher Schimeiſter im 50⸗Km.⸗Dauerlauf wurde Ohtonen in:08:39 Stunden. Weltmeiſter Kurikkala gab nach 28 Km. auf. Schweiger Turnmeiſter wurde in Bern der bekannte Michael Reuſch vor Joſef Stalder ir ſtehen hinter unſeren Soldaten, V ſo wie unſere Soldaten für uns einſtehen l (Zuzern). Reuſch ſiegte auch am Barren und zu⸗ ſammen mit Frei(Schaffhauſen) an den Ringen, während Stalder Einzelmeiſter am Reck und im Bodenturnen wurde. -Sportlehrgang Aus gegebener Veranlaſſung wird nochmals darauf hingewieſen, daß der H⸗ und Da⸗Sport⸗ wartelehrgang beſtimmt am 13. 3. 43, um 16 Uhr, im Mannheimer Stadion beginnt. Der.⸗Bannfachwart für Leichtathletik: gez. L. Ziegler, Scharſührer. Der.⸗Führer des Bannes 171: gez. Barth, Stammführer ſmmtschafts-Meſdunden Gutes Februargeschäft am deutschen Rauchwarenmarket Der deutſche Rauchwarenmarkt konnte ſich auch im zweiten Monat des neuen Jahres eines guten ausländiſchen Beſuches erfreuen. Das Verkaufs⸗ geſchäſt wurde in der Hauptſache vom Export⸗ ſektor getragen, da neben den kricgswichtigen Lie⸗ ferungen für den Heeresbedarf die deutſche Nach⸗ frage nur in beſcheidenem Umfange Berückſich⸗ tigung finden konnte. So konnten Silberfüchſe und Perſianer an den Inlandsmarkt abgegeben werden. Von den ausländiſchen abnehmenden Ländern waren es beſonders Schweden und Finn⸗ land, die gute Aufträge an den Brühl erteilten. Ferner traten Rumänien, Bulgarien, Kroatien und Ungarn als namhaſte Auftraggeber hervor. Aber auch von den übrigen kontinentaleuro⸗ päiſchen Wirtſchaften traten mit Ausnahmen alle Länder wieder als Kunden auf. die ſich ſeither Leipzig als Einkaufszentrale gewählt haben. Die Auslandsnachfrage erſteckte ſich auf alle im Rah⸗ men des deutſchen Rauchwarenhandels liegenden Waren. An der Spitze ſtanden wieder gelockte Artikel, insbeſondere Perſianer, worin hauptſäch⸗ lich Ungarn, Rumänien, Kroatien großen Bedarf deckten. In Leipzig waren weiter gefragt Edel⸗ füchſe, unter ihnen Silber⸗, Blau⸗ und Platin⸗ füchſe. Naturelle und ungefärbte Rotlüchſe wur⸗ den vornehmlich für Mantelzwecke verkauft. Auch in Mauſwurf⸗ und Zickelfellen bot das Februar⸗ geſchäſt Befriedigung. Wie verlautet, werden im Brühl wieder An⸗ künfte von friſcher Ware aus dem Auslarde er⸗ wartet. So iſt mit der baldigen Ankunft von finniſchen Feh und Füchſen zu rechnen. Für März iſt das Eintreſſen, von weiteren Partien norwegiſcher Silberfüchſe auf Grund des deutſch⸗ norwegiſchen Lieferabkommens für 1942/43 zu er⸗ warten, ſo daß dann noch ein Drittel der Kon⸗ traktfüchſe neuer Ernte ausſteht. Auch die Deutche Rauchwarengeſellſchaft mbe. Leipzig als Erſaſſurggeſellſchaft für den Oſten rechnet mit neuen Ankünften. Weiter ſind neue Ankünfte in Rohkanin von Frankreich zu erwarten. Auch die Ernte in deutſchen Kanin wird in dieſem Jahre ſtärker ausfallen, was als Erfolg der planmäßig betriebenen Werbung zu buchen iſt. Die Anliefe⸗ rungen in deutſchen Silber⸗ urd Blaufüchſen ſo⸗ wie von Nerzen und Sumpfbibern(Nutria) ver⸗ laufen gleichzeitig recht zufriedenſtellend, ſo daß die Läger des Rauchwarengroßhandels faſt lau⸗ fend mit neuer Ware geſpeiſt werden können. Hrieſgasten E. Ei., Weinheim. Wegen des Internats 3— Sie ſich am beſten mit einer dortigen höheren Schule in Verbindung. L. M. Die Anſchrift„Gauleiter Fritz Sauckel, Weimar, Platz Adolf Hitler“, genügt. Ihre zweite Anſ rage iſt unverſtändlich. J. B. Schaben vertreibt man, indem man abends feuchte Tücher oder Bürſten auslegt, in die ſie ſich verbeißen. Man kann ſie dann be⸗ quem vernichten. Auch kann man fein gepul⸗ verte Borſäure in die Schlupfwinkel ſtreuen. R. C. Soweit die nach der Reichsverſiche⸗ rungsordnung Verſicherten oder ihre Hinter⸗ bliebenen nach andern geſetzlichen Vorſchriften (3. B. Kraftfahrzeuggeſetz, F§ 828 ff BGB) Er⸗ ſatz eines Schadens beanſpruchen können, der ihnen durch Krankheit, Unfall, Invalidität oder durch den Tod des Ernährers erwachſen iſt, geht der Anſpruch auf die Träger der Verſicherung inſoweit über, als ſie den Entſchädigungsberech⸗ Entſchädigung um die Beträge kürzen, die ſie ihrerſeits dem Verſicherungsträger gemäß obi⸗ ger Beſtimmung zu erſetzen hat. 85 . Gö. Wenn der Meiſter keine Schwer⸗ arbeiterzulage erhält. kann Ihnen die Firma für dieſen keinen Abzug von Ihren Karten machen. H. H. In Ihrem Falle erfolgt der Aus⸗ gleich durch das Fürſorgeamt. Die Firma iſt nicht verpflichtet, einen Differenzbetrag nachzu⸗ bezahlen. H. A. Wegen Ihrer Fragen wenden Sie ſich am beſten an die Schloßbibliothek, wo Sie auch entſprechende Literatur erhalten können. E. Sch.„Wollen Sie mir bitte erklären, was Winkelried iſt?“ Winkelried wax ein Landmann aus Staus(Unter⸗ walden). Er ſoll in der Schlacht bei Sempach am 9. Juli 1386, indem er eine große Anzahl feind⸗ licher Speere auf einmal ergriff, ſeinen Kame⸗ raden eine Breſche geſchlagen haben. Durch ſei⸗ nen Opfertod entſchied er den Sieg der ſchweize⸗ riſchen Eidgenoſſen über Herzog Leopold III. von —— Arnold oder Erni In der Rauchwarenveredelungsinouſtrie waren keine Anzeichen für ein Nachlaſſen des Auftrags⸗ eingangs zu ſpüren. Die Zurichtereien und Fär⸗ bereien arbeiten auf vollen Touren. Vorsatzbretter in Cüterwagen Die Deutſche Reichsbahn ſtellt ſeit einigen Monaten für gedeckte Güterwagen, in den loſe Schüttgüter verladen werden, bahneigene Vor⸗ ſatzbretter mietweiſe zur Verfügung. Dieſe bahn⸗ eigenen Vorſatzbretter brauchen und ſollen nicht angenagelt werden, denn ſie ſind mit Vorrich⸗ tungen verſehen, mit denen ſie an den Rahmen der Wagentüröffnungen ohne weiteres befeſtigt werden können. Dieſe bahneigenen Vorſatzbret⸗ ter reichen aber für den derzeitigen Bedarf doch nicht aus. Infolgedeſſen werden von der Reichs⸗ bahn noch von den Verſendern beſchaffte Vorſatz⸗ bretter zugelaſſen, die auch weiterhin angenagelt werden dürfen, wenn ihnen Vorrichtungen feh⸗ 905 die die Befeſtigung ohne Annagelung ge⸗ atten. Deutsche Girozentrale in 1942 Mit 4,2 Mrd. war die Steigerung des Kre⸗ ditorenbeſtandes bei der Deutſchen Girozentrale in 1942 ungewöhnlich groß, doch entfallen 2,3 Mrd.„ auf von den angeſchloſſenen Geldanſtal⸗ ten für Zwecke der Hauszinsſteuerablöſung be⸗ reitgeſtellte Beträge, ſo daß aus dem Einlagen⸗ zuwachs der Sparkaſſen rund.9(i. V. 1,5) Mrd./ der Girozentrale zugefloſſen ſind: Im Bereich der deutſchen Sparkaſſen⸗ und Giroorga⸗ niſation ſind etwa 1 Mrd./ aus den Einlage⸗ konten für Zwecke der Hauszinsſteuerbarablö⸗ ſung beanſprucht worden, weitere.3 Mrd.% entfallen auf Abgeltungsdarlehen. Die Anlage der der Girozentrale zugefloſſenen Gelder er⸗ folgte wiederum überwiegend in Reichsſchatz⸗ wechſeln und unverzinslichen Schatzanweiſun⸗ gen, wobei in der 2. Jahreshälfte das kurzfri⸗ ſtige Material beſonders ſtark bevorzugt wurde. Die Zinsſpanne hat ſich daher von 0,14 weiter auf.10 v. H. ver⸗ ringert. Im Kommunalkreditgeſchäft hat ſich die Schrumpfung verſtärkt fortgeſetzt, die Gemein⸗ den nahmen außerordentliche Darlehensrückzah⸗ lungen erheblichen Umfangs vor, ſo daß die Girozentrale neben planmäßigen Tilgungen von 29,7 Mill./ von ihrem Anleiheumlauf 57,1 Mill./ außerplanmäßig zur Tilgung bringen mußte. An Reichsemiſſionen vermittelte die DGzZ insgeſamt 10,4 Mrd. /, d. ſ. 46 v. H. der 1942 neubegebenen langfriſtigen Emiſſionen li. V. 8,1 Mrd./ oder 37 v..). Die Wert⸗ papierverwaltung nahm weiter außerordentlich ſtark zu, ſo daß weitere Vereinfachungen durch⸗ geführt werden mußten, insbeſondere dehnte ſich die Sammelverwahrung ſtark aus. Nach 0,27(0,31) Mill./ Abſchreibungen und Rückſtellungen ſowie unv. 0,30 Mill. Zu⸗ weiſung an die Gefolgſchaftshil'e wird aus.87 (4,37) Mill.„ Reingewinn das 30 Mill./ be⸗ tragende Betriebskapital wieder mit 5 v. H. verzinſt. 1,5(2,0) Mill.„ gehen an die Sicher⸗ heitsxücklage, unv. 0,87 Mill./ auf neue Reh⸗ nung. Trotz des Kreditorenzuwachſes blieb das Ergebnis der Zinsrechnung hinter dem vorjäh⸗ rigen etwas zurück, die durch Zinsſpannenrück⸗ gang hervorgerufene Ertragsſchmälerung konnte durch die Bewirtſchaftung des erheblich ver⸗ größerten Einlagenbeſtandes kaum ausgeglichen werden, doch ſtiegen die Proviſionseinnahmen infolge des größeren Wertpapierabſatzes. Steuern nahmen von 6,61 auf.44 Mill./ zu durch volle Auswirkung des Kriegszuſchlages zur Körperſchaftsſteuer, dann aber auch, weil das Verhältis der ſteuerlich begünſtigten Ein⸗ nahmen aus dem langeriſtigen Geſchäft ſich zu im kurzfriſtigen Gelogeſchäft Unternehmen war. * vorm. Fr. Reitter, Lör⸗ rach i. Bb. In 1941/42(31. 10.) ergab ſich bei die⸗ ſem Familienunternehmen ein Jahresertrag von 0,41(0,475) Mill.“ und nach 9 der Aufwendungen einſchl. 53 358(65 643) Ab⸗ ſchreibungen und 718 351(220 242)/ Bier⸗ und ſonſtigen Steuern neben 56371(85 962)/ Er⸗ tragsvermögensſteuern ein Reingewinn von 23 369(22 580). Durch 55 388(50 809) 4 Vortrag ſtanden 78 757(78 388)/ zur Verfügung der HV. Die Verwendung iſt nicht bekannt(AK. 300 000). 2 Kraftübertragungswerke Rheinfelden, Rhein⸗ felden/ Baden. Der Aufſichtsrat der Kraftüber⸗ tragungswerke Rheinfelden, Rheinfelden/ Baden, hat beſchloſſen, der am 31. März 1943 ſtattfinden⸗ den HV die Ausſchüttung einer Dividende von wieder 6 Proz. für das Geſchäftsjahr 1942 vor⸗ zuſchlagen. * Vereinsbank Saurbrücken embcH., Saar⸗ brücken. Der Umſatz war 1942 mit 263(265) Mill. Mark trotz Wegfalls der i. V. ſtimulierenden Einflüſſe gut behauptet, die. Bilanzſumme ſtieg um 28,5(44 Proz.) auf 18,5(44,9) Mill. /, darun⸗ ter Spareinlagen allein um 62(48 Proz.), Konto⸗ korrenteinlagen und Depoſiten jedoch nur um 6 (43 Proz.).— Erſtere erſcheinen jetzt mit 88(), letztere mit 8(76) Mill.„. Ausleihungen ſind auch hier um 9,1 Proz. auf 4,4 Mill.% an⸗ gewachſen, da erhebliche Mittel zu Eigenfinan⸗ zierungen und auch Hauszinsſteuerabgeltungs⸗ darlehen gewährt wurden. Aus 61 290(60 398)/ Reingewinn werden unv. 5 Proz. Dividende ver⸗ teilt. Mitgliederzahl 1592(1589) mit 0,975(0,858) Mill. Geſchäftsguthaben. * Spinnerei Atzenbach AG, Schopfheim/ Baden. In unſerem geſtrigen Bericht über die Spinnerei Atzenbach AG, Schopfheim/ Baden muß es heißen: Die Dividendenausſchüttung beträgt nicht 5 Proz., ſondern 4 Proz., im Vorjahre ebenfalls 4 Proz. Bei den Wertpavieren muß die Vergleichszahl richtig lauten: 0,05(nicht 0,005). * Börſenindices. Die vom Statiſtiſchen Reichsamt errechneten Börſenindices ſtellen ſich in der Woche vom 1. bis 6. März 1943 im Ver⸗ gleich zu der Vorwoche wie folgt: Viervrozentige Wertpapiere Pfanobriefe 102.50(102,50), Kom⸗ munalobligationen 102,50(102,50), Deutſche Reichsſchatzanweiſungen 1940 Folgen 6 und 7 104, 33(104,26), Deutſche Reichsbahnanleihe 1940 103,36(103,26), Anleihen der Länder 102.99 (103,28), Anleihen der Gemeinden 102,48(102,56), Gemeindeumſchuldunasanleihe 103.55(103,45), In⸗ duſtrieobligationen 104,65,(104,39). * Perſonalien. Bankier Emil Schilt, Se⸗ niorchef des Frankfurter Bankhauſes Koch. Lau⸗ teren& Co., das im Jahre 1936 als älteſtes Bankunternehmen Großdeutſchlands ſein 950⸗ jähriges Beſtehen feierte, wird am 25. März dieſes Jahres 70 Jahre alt. Herr Schill ſteht ſeiner Firma nunmehr nahezn 40 Jahre vor und verſtand es, zuerſt als Alleininhaber, ſpä⸗ ter gemeinſam mit ſeinen Mitinhabern das Un⸗ ternehmen trotz aller wirtſchaftlichen und poli⸗ tiſchen Gefährniſſe günſtig weiter zu entwickeln und deſſen guten Ruf zu behaupten und zu be⸗ feſtigen. Bei Gelegenheit der Jubiläumsfeier ſeiner Firma wurde Schill in den Beirat der Handelskammer, jetzt Gauwirtſchaftskammer, berufen, wie er auch verſchiedentlich Aufſichts⸗ ratsmitalied oder Mitarbeiter bei naheſtehenden lnternehme Der Jubitar blickt jetzt auf eine 52jährige Beru'sarbeit zurück Vor neber⸗ nahme des Bankbauſes Koch, Lauteren& Co. war Herr Schill eine Reihe von Jahren um die Jahrhundertwende in zahlreichen ausländiſchen Staaten tätig. FCCCCCCCTT———TTT Wasserstandsbeobachiungen: Rhein-Pegel: 10. 11. 12. Rhein-Pegel: 10. 11. 12. — tigten nach dieſem Geſetze(Reichsverſicherungs⸗ Oeſterreich. den ſonſtigen, dem vollen Steuerſatz unterlie⸗ 8 Eine Schau der Leibesübungen führte der ordnung) Leiſtungen zu gewähren haben(§8 1542 A. B.„Auf welchen Zeitvunkt fiel Oſtern im genden Gewinnen verſchoben hat. 5 Bi lanz⸗ 92 158 151 145 Sportgau Weſtmark in Saarbrücken durch. Trä⸗ Reichsverſicherungsordnung). Die Verſiche⸗ Fahre 1886?“—— Oſtern 1886 war am 55. April. ſumme mit 4,105 Mrö. nunmehr 9,254 Kehl 1833533 0 4 5 95 gerin des Programms war die Gauvorführungs⸗ rungsgeſellſchaft des haktpflichtigen Kraftwagen⸗ J. 3. Wegen der Herrichtung der Küche müſ⸗ Mrö. /, Umſatz + 39 Mrd. und damit Strehnburg.95.92.95 Neckar-Pesel: gruppe. beſitzers kann daher die von ihr zu zahlende ſen Sie ſich an die Handwerkskammer wenden. 141 Mrd.. Maxau.63.62.63 Mannheim.35.29.25 Vertsilung von Zwiebeln. Die Markt⸗ Capitol, Waldhofstr. 2. Ruf 52772 FAMILEN-ANZElGEN 222 Auf F u 1 1 händler und einschlägigen La— 8 Pis 1 12 Keute P. E I. Nach der Verordnung des Generalbevollmächtigten für den Ar- schäkte Fünnek ant den Abct 50 LLEEE Purb er 04. Premierel beitseinsatz über die Meldung von Männern und Frauen für Auf-[ der roten Nährmittelkarte 47 für Kin-] Uia-Palast. 2. Wochel Der große]„Die goldene Stadt“ mit Kristina gaben der Reichsverteidigung vom 27. 43 werden hiermit alle der u. Erwachzene ein weiteres 74 kg Erfolg! 2⁵ Jante al 5 abte Serbun Pinen Klöpfer, Paul Unsagbar hart und schwer trat unz heute die Nach- richt. daß mein lieber. bra- ver. unvergeſilicher Mann. unser leber Papa seiner beiden Mädels. unser Sohn. Bruder. Schwieger⸗ sohn. Schwager und Onkel Pg. Gustav Ernst Unteroftz. in einem Art.-Reat. Inhaber des EK. 2. Kl. im Alter von 28½ Jahren. nach- dem er die schweren Kämpfe in Stalingrad gut überstanden hat. jetzt an einer schweren Krankheit in einem Feldlazarett im Osten verstorben ist. Er folste seinem Bruder. der vor 8 Monaten und seinem Schwager. der vor einem Monat im Osten getallen ist. Sie gaben alle ihr ienges Leben für Führer. Volk und Vaterland für eine bessere Zukunſt. 8 Mannheim-Waldhof. 11. März 1943. Kattowitzer Zeile 77. In tiefem Schmerz: Maya Ernst geb. Seilheimer: Marua u. Ursula. Kinder: Weg 13. Vater; Geschwister: Uliz. Jakob H iss und Frau Eleonore geb. Ernst: Heinrich Ernst und Frau Friedl geb. Hauert: Uffz. Karl Duiner(z. Z. i. Felde) und Frau Charlotte geb. Ernst und Kinder: Emille Ernst: Käthe Erust Wwe. geb. Neuner u. Kin- der: Schwiegereltern: Anton Seil · he'mer u. Frau Marsaretha geb. Reisert und Kinder: nebst allen Angehörigen und Verwandten. Gustav Ernst. Eichen- In namenlosem Weh bringen wir die schmerzliche Nachricht. daſñ nach langem. mit aroler Geduld ertragenem Leiden. mein lieber. guter Mann. unser treusorgender Vater. Schwiegervater. Bruder, Schwiegersohn. Schwager, Onkel und Ova. Herr Emil Scheeier Teilnehmer des Weltkrieges 1914/18 im Alter von 48 Jahren, am 10. 3. 1943 entschlaien ist. Sein Leben galt nur seiner Arbeit und seiner Familie. Mannheim Schõnausiedluns Kattowitzer Zeile 91. In tief. Leid: Frau Anna Scheefer geb. Ma''nger; Kinder: Gerda, Meta: Franz Werle(z. Z. Wm.) und Freu Lisa geb. Scheefer; Enkelin Ursula u. Anverwandte. Feuerbestattung am Samstas. um 12 Uhr. in Mannheim. Plötzlich u. unerwartet verschied am Mittwoch. 10 März 1943. im vollendeten 70. Lebensjahr unser lieber Vater und Schwiegervater Heinrich Müller Er folgte seiner herzensguten Le- ter. im Tode nach. Mannheim(K 2. 18) Die trauernd Hinterbliebenen: Fritz Müller u. Frau Emmy geb. Kuch(Exgenstr.); Fritz Benkler und Frau Lina geb Müller(He⸗ belstralle 15): Ernst Schöneberger und Frau aAmalie geb. Müller (Neustadt a. d. Weinstraſe). Fenerbestatinns: Samstag. 13. März 1943. 712 Uhr. Familien-Anzeigen finden in der NMZ“ groge Verbreitungl bensgefährtin. unserer leben Mut- meldepflichtigen Personen zur Meldung aufgerufen, soweit sie nicht schon nach dem ersten Aufruf ihre Meldung abgegeben haben. Demnach sind jetzt meldepflichtig: a) Die Männer vom vollendeten 16. bis zum vollendeten 65. Lebens- jahr und Frauen vom vollendeten 17. bis zum vollendeten 45. Lebensiahr, die in einem Beschäftigungsverhältnis stehen, aber weniger als 48 Stunden in der Woche arbeiten. b 8 Frauen der angegebenen Altersgruppe mit einem schulpflichtigen Kind unter 14 Jahren, das im gemeinsamen Haushalt lebt, oder mit einem oder mehreren älteren Kindern. c) Selbständige Berufstätige, die am 1. I. 1943 nicht mehr als 5 Per- sonen voll beschäftigt haben und im Rahmen der Maßnahmen zur Freimachung von Arbeitskräften für kriegswichtigen Ein- satz nach dem 1. II. 1943 noch keinen entsprechenden Frage- hogen an die zuständigen Stellen abgegeben haben. d) Heimarbeiter. Besucher von Fach-, Berufs- und Hochschulen haben sich noch nicht zu melden; sie werden besonders erfaßt. II, Von der Meldung sind beireit: 1. Ausländer 2. Männer und Frauen, die in einem öffentlich-rechtlichen Dienst. verhältnis stehen sowie die zur Wehrmacht, zur Polizei und zum Reichsarbeitsdienst Einberufenen; 3. Männer und Frauen, die mindestens seit dem 1. Januar 1943 in einem Beschäftigungsverhältnis stehen, dessen Arbeitszeit 48 Stunden oder mehr in der Woche beträgt; 4. Selbständige Berufstätige, die am 1. Januar 1943 mehr als künk Personen beschäftigt haben; 5. Männer und Frauen, die in der Landwirtschaft voll tätig sind; 6. Männer und Frauen, die hauptberuflich selbständig im Gesund- heitswesen tätig sind; 7. Geistliche; 8. Schüler und Schülerinnen, die eine öffentliche oder anerkannte private allgemeinbildende Schule(Mittel- oder Höhere Schule besuchen; 9. Anstaltspfleglinge, die erwerbsunfähig sind; 10. werdende Mütter und Frauen mit einem noch nicht schul⸗ pflichtigen Kind oder mindestens 2 Kindern unter 14 Jahren, die im gemeinsamen Haushalt leben. Bestehen Zweifel hinsichtlich der Meldepflicht, ist erstatten. die Meldung Z2u III. Mit Zustimmung des Kreisleiters der NSDAP werden die Melde- blätter der heute aufgerufenen Personen in die Wohnung gebracht und am Mittwoch, dem 17. März 1943, ausgefüllt wieder abgeholt gegen Unterschrift der von dem Meldepflichtigten auszufüllenden Bestätigung. Die vom Beauftragten des Arbeitsamts vollzogene Meldebestätigung ist aufzubewahren und auf Verlangen dem Ar⸗ beitsamt vorzulegen. Die Meldebogen können dem Blockleiter auch Verschlossen ausgehändigt werden. Meldedflichtigen Personen, denen durch den Beauftragten der Partei kein Meldebogen ausgehändigt wurde, haben diesen bersönlich hei ihrem Blockleiter abzuholen und diesem ausgefüllt gegen Be. stätigung abzugeben. Diese Regelung gilt nur für die Meldepflichtigen, die in den Städten Mannheim, Schwetzingen und Weinheim ihren Wohnsitz haben Die Meldepflichtigen in den übrigen Orten des Arbeitsamtsbezirks holen das Meldeblatt persönlich bei ihrem Ortsgruppenleiter ab. IV. Die Meldepflichtigen haben dem Arbeitsamt auf Verlangen alle notwendigen Unterlagen vorzulegen sowie alle erforderlichen Aus, künfte zu erteilen einer Aussprache über den Einsatz vorgeladen. Sie werden in der Regel vom Arheitsamt zu Eine solchen Vor- ladung haben sie versönlich Folge zu leisten. V. Das Arbeitsamt kann von den Meldeyflichtigen die Meldung und das persönliche Erscheinen durch Zwangsgeld bis zu 1000 RM. er- zwingen. Meldeyflichtige, die gegen die Verordnung vom 27. I. 43 und diesen Aufruf verstoßen, werden auf Antrag des Leiters des Arbeitsamts mit Gefängnis und Geldstrate oder mit einer dieser Strafen bestraft. Mannnheim, den 12. März 1943. Der Leiter des Arbeitsamts Mannheim. Land- und forstwirtschaitliche Unfallversicherung. Das Verzeichnis der beitraaspflichtisen land- u. forst- Wirtschaftlichen Unternehmer in der Stadt Mannheim für das Kalenderiahr 1942 kann eb 15 März 1943 während zweier Wochen von den Beteilisten eingesehen werden. und zwar für die Betriebsunternehmer im enseren Stadt⸗ Kebiet bei der Städt. Landwirtschafts- Abteiluns. N 2. una. N 2. 2 im übriszen Stadt gebiet bei den zuständigen Gemeinde- sekretariaten Gegen evtl Unrichtis⸗ keiten des Verzeichnisses kann seitens der betr. Betrieb inhaber innerhalb einer weiteren Frist von einem Monat beim Abschätzungsarsschuß der land- und korstwirtschaftlichen Unfallver- sichermnu. Mannheim. N 2. 2. Ein- spruch erhoben werden. Mannheim. den 8. März 1943. Der Oberbürger- — meister.(191 Zwiebeln abgeben. Städt. Ernährungs- und Wirtschaftsamt.(189 TAUSCH-ANZEICEx Tausche gute Nähmaschine gegen Vorhangstoff. Ang. unt. St 3669. Tausche Oelbild od. Porträt gegen guterhaltenen Teppich. Angehote unter St 3661. .⸗Schuhe, Wildleder, grau, Gr.38, .-Schuhe, blau, Leder, Gr. 38, geg. ebensolche Gr. 39 zu tausch, gesucht. Angebote unter St 3655. Biete 10 Pfd. Bettfiedern u. 5 Pfd. Daunen. Suche gute Bettwäsche sowie Uebergardinen. Angebote unter St 3608. Biete Herren-Armbanduhr, sehr Schönes Stück.— Suche gutes Herren Fahrrad oder Bettwäsche. Angebote unter St 3608. 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Vorverkauf täglich 10-12 u 14-17 Uhr Tel 226 01 Varieté in der Liedertafel, Mann heim. K 2, 32, Fernspr. 287 90. Vom.—15 März 1943 das Pro. gramm der frohen Laune mit Adi Walz und Paul Leitner in der Lachszene„Das kleine Braut- geschenk“ Außerdem das große Weltstadtprogramm. Tägl. 19.30. Mittw., Samst. u. Sonntag auch 15.30 Uhr. Vorverkauf täglich: KdF. Plankenhof. Uhrengeschäft Marx, R 1. 1, von 10-12 u. 15 bis 17 Uhr und an der Abendkasse jeweils eine Stunde vor Beginn der Vorstellung KONZERTE Hochschule f. Musik und Theater Mannheim. Kammermusik Samstag. den 13. März, 18 Uhr, im Kammermusiksaal der Hoch- schule. Ausführende: Richard Laugs(Klavier), Karl v. Baltz (Violine), Choldwig Rasberger (Bratsche). Otto Bogner(Cello), Julius Frank(Waldborn) Vor⸗ tragsfolge: L, V. Beethoven: Klaviertrio-moll: César Franck: Violin-Sonate; Felix Draescke: Klavieranintett Karten u BM. .— in der Verwaltunged Hgeh- Schule. F 4. 17, Fernruf 340 K1. Apparat 819. 5˖5 9 Alhambra. Heute große Premierel 11.00, 12.30,.45,.00 und .15 Uhr.„Der dunkle Tag“ mit Marte Harell, Willy Birgel, Ewald Balser, Roma Bahn, Hans Zech-Ballot, Malte Jaeger, Walter Steinbeck. Josef Eichheim u. a. Geladen mit Spannung ohne⸗ gleichen schildert dieser von Geza von Bolvarys Meisterhand inszenierte Bavaria-Film die dra- matische Liebesgeschichte einer Frau, die, zwischen zwei Männer gestellt, eine schwere Wahl treffen muß. Wochenschau u. Kultur⸗ film. Jugendl. nicht zugelassen! Alhambra. Sonntag vormittag 10.45 Uhr Frühvorstellungl Erst- aufführung des großen Afrika- Films:„Wildnis Das letzte Paradies. Das unbekannte Afrika zeigt sich hier in para: diesischer Schönheit. Sitten und Gebräuche der Naturvölker im Herzen des„schwarzen“ Erdteils. Herrliche Bilder von Tieren in kreier Wildbahn. Dazu: Die neue Wochenschau. Jugdl. zugelass. Schauburg. 2. Wochel Der große Lustspiel-Erfolg!.30..00 und .20 Uhr:„Liebeskomödie“, Ein überaus vergnügliches Spiel um Liebe u. Eifersucht! Mit Magda Schneider, Lizzi Waldmüller. Jo. hannes Biemann, Albert Matter Stock, Theo Lingen, Hertha Mayen. Ruth Lommel, Ursula Herking und Rudolf Carl. Wochenschau u. Kulturfilm. Jgdl. nicht zugel.! Schauburg, Voranzeigel 3 große Märchen-Vorstellungen! Samstag nachmittag.30 Uhr, Sonntagvormittag 10.45 Uhr und Montagnachm..30 Uhr, zeigen wir den entzückenden Märchen⸗ film:„Der gestiefelte Kater“ dazu:„Die blaue Blume im Zauberwald“. Kleine Preisel Vor- Verkauf an der Theaterkasse. PALI-Tageskino(Palast-Licht. spiele) spielt tägl. ab 11 Uhr vorm. Ab heute- Professor Veit Harlans großer, dramatischer Ufa-Farb- Groß-Film:„Die goldene Stadt“. Kristina Söderbaum, Eug. Klöpfer, Rudolf Prack, Anni Rosar, Dagny Servaes. Kurt Meisel, P. Klinger. Neueste Wochenschau. Jugend nicht zugelassen! Beginn; 11.00. .00..00..00 und.20 Uhr. Lichtspielhaus Müller Mittelstr.41 „Todteinde“. Conchita Montenegro, Cortese.. Ein prachtvoller Aus. Ein Difu-Film mit Leonardo stattungsfilm m. pack. Handlung, Neueste Woche, Jugdl. ab 14 J. .55,.45,.20, Sonnt..45 Uhr. Klinger, Anni Rosar, Kurt Meisel. Neueste Woche. Igdl. nicht zug.! .30..40..50. Sonntag ab.40. Morgen Gloria-Palast SeckenbeimersStr.13 Ab ͤheute! Der erste dramatische Farb-Groß-Film der Ufa:„Die goldene Stadt“. Das tragische Schicksal eines von der Sehn⸗ sucht nach der„goldenen Stadt“ erfüllten Bauernmädchens. Ein Veit-Harlan-Farbfilm mit Kristina Söderbaum, Eugen Klöpfer, Paul Klinger, Annie Rosar, Kurt Meisel, Rudolf Prack. Neueste Wochenschau- Besinn:.40, .00 und.20 Uhr.. Für Jugend- liche nicht erlaubt! Film-Palast Neckarau, Friedrich- straße 77 Heute.15 u..30 Uhr „5000 Mark Belohnung“ mit Ollv Holzmann, Hilde Sessak, Paul Dahlke, Oskar Sima u a. Ein“ Kriminalfilm, der fesselnd in sei- ner Handlung, aber auch köst⸗ lich in seinem Humor ist. Film-Palast Neckarau. Friedrich straße 77. Sonntag.30 Uhr: Märchenvorstellung:„Der ge- stieielte Kater“ sow. Kasper. Die hlaue Bluma im Zanberwald“ Regina, Neckarau. Fernruf 482 76 Heute bis einschl. Donnerstag: Beginn tägl. 5 15 ůu.30 Uhr mit Hauptfilm:„Fronttkeater“, mit Heli Finkenzeller, René Deltgen u. Kammersänger Wilh. Strienz. Jugend hat Zutritt! Unioyp-Theater Mhm.-Feudenbeim Freitag bis Montag:„Andreas Schlüter“ mit Olga Tschechowa, Dorethea Wieck, Theod. Loos u. à. Neue Wochenschau. Anfangs- zeiten:.10. So..30..45,.10. Jugendl. üb. 14 J. haben Zutritt! Kaalbau, Weldhof. 6 00 und.30 Heute bis Montas- Harry Piel in:„Sein bester Freund“.- Ein Spannendes Geschehen. Jugend. frei ab 14 Jahren. Freva, Waldbof. 5 00 u 730 Uhr Heute bis Montag: Schwarzer Juger Jobenna“ mit Marienne Hoppe. Paul Hartmann. Fita Benkhoff und Gustaf Gründgens. Iugendfreil“ THEATER Nationaltheater Mannheim, Sams. tag. 13 März, Vorstellg. Nr. 211. Miete 6 17. 1. Sondermiete G 9: -Monika“. Operette von Nico Dostal. Anfeng 18.00 Uhr, Ende etwa 21.00 Uhr. VERMISCHTES Denke dran bei jedem Schritt: Deine Sohlen schützt„Soltit“! Soltit gibt Ledersohlen längere“ Haltharkeit, verhütet nasseEüße! Lose 1. Klasse eingetroffen— Stürmer, staatl. Lotkerie- Ein. nahme. 0 7. 11. 1120 Wellensittich. Türkis, entflogen Ahzugeb. geg Belohng. bei Kur⸗ Schwetzinger Straße 21. St3790 — Ein Bavaria-Film mit Marie Harell Willy Birgel- Ewald Balser Roma Bahn. Hans Zesch-Ballot Musik: Leo Leux Spielleitung: Geza von Bolvary Zwei werensverschiedene Männer. eine Abenteuerernatur u. ein Pllichtmensch. ringen in diesem psychologisch ſes- selnden Film um die Liebe einer Frau. Wochenschau—* Kulturſilm 11.00 12.30.45.00.18. Jadl. nicht Zug. Ein Professor-Veit-Harlan-Farbfilm der Uła mit Kristina Söderbaum und Eugen Klöpfer Drehbuch: Veit Harlan u. Alfred Braun nach dem Bühnenwerk„Der Gigant“ von Richard Billinger Musik: Hans Otto Boramann Herstellungsgruppe u. Spiel⸗ leitung: Veit Harlan Prag. das türmereiche u. die verträumte Landschaft der Moldau im Böhmerwald bilden die Scha'wlätze dieses ereignis- reichen Veit-Harlan-Farbfilms der Ufa Jugend nicht zugelassen! PALI Palast-Lichtspiele TAGES-KINO spielt täglich ab 11.00 Uhr vormittags. berrix· Einkochgläser sind K. deny ihre Wand'stärke ist be. sonders gleichmäßig. Släser sind knapp, gehen Sie immer sorgfältig damit um. Schonen Sie Glas und Ring, indem Sie keine kellerkolten kiakochgläser öffnen. Bringen Sie die Gläser einen Tag oder mehrere Stunden vorher iñ einen warmen Raum. Je wörmer das Glas, desto leichter das Uffnen. Gerrix-Gles hochentwickelt hochgeschätzt