— * Erſcheint wöchent! 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.70 Mk., durch die Poſt.70 Mk. zuzügl 42 Pig Beſtellgeld Abholſtellen Waldhofſtr 12. Kronprinzenſtr 8 Schwet⸗ zinger Str 44. Meerfeldſtr 13. Ne Fiſchorſtr. 1, he Hauptſtr 55. W Oppauer Gtr 8, Se Freiburger Str 1 Abbeſtell müſſen bis ſpäteſt 25. f. d. folgend Monat erfolgen 1,70 Mi und 30 Pfg. ſeue Mam heimer Seil Mannheimer Neues Tagebla Einzelpreis 10 Pi. n9 Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 14 Pfg. 6s mim breite Tezt, millimeterzeile 78 Pfg Für Familienanzeigen ermäßigte Orundpreiſe —— iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr 14. Bei Zwangsvergleichen od Konkurſen wird einerlei Nachlaß gewährt. Keine Hewähr für Anzeigen in beſtimmten— an beſtimmten Plätzen und für fernmündlich erteilte Allgemein ufträge Gerichtsſtand Mannheim Donnerstag, 18. März 1943 Verlag. Schriftleitung und Hauptgeſchäftsſtelle K 1.—6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummex 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90— Orahtanſchrift: Remazeit Mannheim 154. Jahrgang— Nummer 76 -Boolkrieg-„Krieg der Eutſcheidung“ Anti⸗Abootkonferenz der Weſtmächte„Einſatz aller Abwehrmittel“ Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Stockholm, 18. März. Wineer albingtoner Konferenz der Bestene der amerikaniſchen und eng⸗ liſchäü Kriegsmarine und Luftwaſſe. die der Bekämpfung der deutſchen U⸗Boot⸗ gefahr gilt, hat naturgemäß in den Ver⸗ einigten Staaten wie in Großbritannien die arößte Beachtung gefunden, wo in den lekten Monaten das Gefühl ſtark gewach⸗ ſen iſt, daß von dieſer Seite auf die Daner einer der entſcheidendſten Schläge gegen die Weſtmächte droht. In London unterſtreicht man, wie eine United⸗Preß⸗ Melduna beſagt, daß aus der Tatſache der Kouferenz hervorgehe. daß die Schlacht auf dem Atlantik nach wie vor das brennendſte Problem des Krieges darſtelle. Der Umſtand, daß die Konferenz in der Hauptſache defenſiven Zwecken dient, wird dabei freilich in London. wie aus ſchwedi⸗ ſchen Berichten hervorgeht, aus verſtänd⸗ lichen Gründen in den Hinderarund ge⸗ drängt. Man leat vielmehr den Hauvt⸗ akzent darauf, daß die Konferenz die notwendigen Maßnahmen trefſen müſſe, um die Offenſivaktion auf dem Kon⸗ tinent zuſtandezubringen. Die Konferens muß dazu herhalten. den Maſ⸗ ſen eine Erkläruna dafür zu geben, warum 994 oͤie von ihnen ſo dringend erwartete und ihnen ſeit Jahr und Tag immer wicder verſprochene Offenſive aegen den Kontinent bisher nicht in Gang gebracht wurde. Man erinnert daher in London daran, daß zu einem ſolchen Unternehmen Truppen und Material in aroßen Menagen über das Waſ⸗ ſer gebracht und daß darüber hinaus auf lange Zeit die Nachſchubwege von der deut⸗ ſchen U⸗Bootgefahr freigemacht werden müßten, da ſonſt jede Invaſion zuſammen⸗ brechen müſſe. Der Londoner Korreſpondent von„Af⸗ tontidningen“ aibt Meldungen wieder, wo⸗ nach ſich die Anzahl der deutſchen„U⸗Boot⸗ ſcharen“ auf dem Atlantik in letzter Zeit vexmehrt habe. Der marinemilitäriſche Mitarbeiter des„Daily Telegraph“ er⸗ klärt in ſeinem Kommentar zu der Wa⸗ ſhinatoner Konferenz. daß die Weſtmächte offenſichtlich bereit ſeien, iedes greifbare Fahrzeug bei dem Kampf um die Seeherrſchaft einzuſetzen ſowie den Konvois ein Mavimum an Schutz auch zur Luft zu verleihen. Es ſei wahrſcheinlich, daß die Verhandlun⸗ gen in Waſhington im Augenblick ſich mit der Frage beſchäftigen, mit welchen Mit⸗ teln man einer deutſchen Frühlinasoffen⸗ ſive zur See. insbeſondere gegen die alli⸗ ierte Atlantikroute begeanen könne. churchill:-Bootabwehr Kardinalpunkt EP. Stockholm, 18. März. „Die Frage der U⸗Boot⸗Abwehr iſt in allen britiſchen und nordamerikaniſchen Pläuen zum Kardinalpunkt erhoben worden“, ſagte Premierminiſter Churchill im Lon⸗ doner Unterhaus. Die Zerſtöruna von U⸗ Boot⸗Stützpunkten nannte er einen„we⸗ ſentlichen Teil dieſer Strategie“. Churchill gab dieſe Erkläruna in ſeiner Eiagenſchaft als Stellvertreter Edens als Führer des Unterhauſes und wies darauf hin, daß er ſich bereits vor fünf Wochen ähnlich aeäußert habe, daß alſo in ſeiner Auffaſſung ſeither keine Aenderuna ein⸗ getreten ſei. Churchill gibt damit zu, daß der U⸗Bootkriea nach wie vor ſeine und Rooſevelts ſchwerſte und dringendſte Sorge iit. Marineminiſter Alexander erklärte zur Anti⸗U⸗Boot⸗Konferenz, es ſei weſent⸗ lich, im Kampf gegen die Achſen⸗U⸗Boote eine möglichſt enge Zuſommenarbeit herbei⸗ zuführen. In dieſem Kampf gebe es keine Behaglichkeit, da die Lage viel zu ernſt ſei. Tag und Nacht werde von den verantwortlichen Männern gearbeitet und nichts ungetan gelaſſen, um der Situation zu begegnen. Die N· Boote werden dafũr sorqen * Maunheim, 18. März. In Waſhington tagt wieder einmal eine Kommiſſion der Marineexperten Amerikas, Englands und Kanadas. um endlich einmal ein wirkſames Abwehrmittel gegen die deutſche U⸗Bootgefahr zu entdecken. Solche Konferenzen ſind nichts Neues: nur der Zeitpunkt macht die gegenwärtige intereſſant. Wir ſtehen am Ausgang des Winters und am Beginn des Frühlings, an jener großen Cäſur der Jahreszeiten, die, ſeit⸗ dem die Menſchen ſich ein Vergnügen dar⸗ aug machen, gegeneinander Krieg zu füh⸗ ren, auch den Rhythmus des Krieges be⸗ ſtimmte. Der Winter war dabei immer die Hoffnung der Schwachen, der Frühling immer die Hoffnung der Starken. Der Schwache ſuchte in den Unbilden des Win⸗ ters einen Wall, der ihn vor dem Zugriff des überlegenen Gegners ſchützen ſollte: er hoffte. daß dieſer Wall möalichſt dicht und möglichſt lange halte. Der Starke ſah im Winter umgekehrt den unerbetenen Stö⸗ reufried ſeiner Aktivität; er hoffte, daß die⸗ ſer Störenfried den Weg zu neuer Tat ſo ſchnell wie möglich freigebe. Nun wird der Wea allmählich frei. Und es iſt begreiflich. daß England und Amerika davor Grauen und Angſt er⸗ faßt. Sie hatten auf den Winter ihre Hoff⸗ nung geſetzt— in mehr als einer Beziehung. Sie hatten gehofft, daß der Winter nicht nur den Sowjets den Siea auf den ruſſi⸗ ſchen Schneefeldern, ſondern auch ihnen den Sieg auf den weiten Flächen des atlanti⸗ ſchen Meeres geben werde. Der Nebel, die Stürme, die langen, dunklen Nächte des Winters: das ſollte die Schutztarnung ſein, hinter der England und Amerika ihren Sieg auf den Meeren enolich in Sicherheit Erregte Mordafrika-Debatte im englischen Oberhaus Schärfste Angritte gegen den militärischen Oilettantismus churchüts und das Versagen der Hmerikaner Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Liſſabon. 18. März. Die aeſtrige Oberhausdebatte über die Lage in Nordafrika hat in briti⸗ ſchen Regierungskreiſen teils Empörung, teils ernſte Sorge hervorgerufen. Man iſt entrüſtet über die, wie Lord Cranborne als Regierunasſprecher erklärte. provokatoriſche Art des Hauptſprechers der Oppoſition, Loid Wedgewood, und beunruhiat, welchen Eindruck ſeine Ausſührungen in Moskau machen müſſen. Man befürchtet, daß das ſowietiſche Mißtrauen gegen die Weſtmächte durch die Rede Lord Wedge⸗ woods noch erhöht werden würde. Auch die Rede Lord Beaverbrooks ſei nicht dazu geeianet. in Moskau Vertrauen zu er⸗ wecken. Lord Wedaewood, der aus der Ar⸗ beitervartei hervoraegangen iſt. kümmert: ſich in ſeiner Rede nicht im gerinaſten um die formale Anerkennung. die Giraud in⸗ folge ſeiner letzten Maßnahmen nunmehr fowohl in Waſhinaton wie in London ge⸗ funden hat. Er vertrat den Stambpunkt der enaliſchen Linken, die möglichſt nur mit de Gaulle zuſammenarbeiten möchte. Des⸗ habb richtete er heſtigſte Angriffe gegen die „katholiſch⸗reaktionäre“ Ofſizierselique, die zur Zeit in Nordafrika das Heft in der Hand habe. Wenn man die Wahl habe zwiſchen die⸗ ſen Reaktionären und dem Bolſchewismus, daun müſſe man ſich für Stalin eutſchei⸗ den. Gleichzeitia kritiſierte Wedgewood in äußerſt heftiger Art die militäriſche Füh⸗ rung in Algier. Er erklärte, wenn die engliſch⸗amerikaniſchen Militärs nicht in der Lage ſeien, Bizerta bis ſ 1. Juni zu beſetzen, dann wäre es zu ſpät, in dieſem Jahr noch eine größere Of enſive oder einen Angriff auf den Kontinent durchzu⸗ führen. Wenn die Militärs in Nordfrika zu dem Schluß gekommen wären, daz Bi⸗ zerta und Tunis nicht rechtzeitia erobert werden können, dann ſollten ſie möglichſt bald ihre Zelte abbrechen und an einer anderen Stelle eingeſetzt werden, wo ſie von größeren Nutzen ſeien. Der Standpunkt von Lord Wedgewood findet, ſoweit die militäriſchen Fragen in Betracht kommen, in innenpolitiſchen gtechts⸗ kreiſen Englands viel Unterſtützung. geht aus einem überaus ſcharſen Artikel der nationaliſtiſchen Monatsſchrift„Natio⸗ nal Review“ hervor. In dieſem Artikel wird die amerikaniſche oberſte Führung in Nordafrika auf das ſchärfſte angegriffen. Gleichzeitig wird Churchill der Vor⸗ wurf gemacht, er habe Rooſevelt nachge⸗ geben und den„überaus fäh'gen bretiſchen Deneral Alexander“ dem Oberkommando eines völlig unerfahrenen und unerprob⸗ den amerikaniſchen Generals uuterſtellt. General Alexander ſei übrigens bereits ser dritte kommandierende General im mittleren Orient, der Churchill zum Opfer falle. Da auch alle übrigen britiſchen Be⸗ R fehlshaber des Heeres, der Luftwaffe und der Marine ihm unterſtellt ſeien, könne man ermeſſen, welche rieſige Verantwortung man in die Hand eines Mannes gelegt habe, der vom Kriege praktiſch überhaupt noch keine Ahnung habe. Weiter greift„National Review“ die Amerikaner wegen ihrer Unfähigkeit auf das heftigſte an. Sie könnten ſich nicht auf ihre Kriegserfah⸗ rungen im letzten Weltkrieg berufen, denn damals hätten ſie ſiegen können, faſt ohne zu kämpfen. Heute ſei die Situation völlig anders, denn Amerika kei infolge des Krie⸗ ges mit Japan ſofort in den dickſten Dreck eines der vernichtendſten und blutigſten Kriege eingetreten, die die Welt erlebt habe. Die Amerikaner würden es noch einmal ſpüren, was kämpfen heiße, ſobald die „zweite Front in Europa errichtet“ würde. Für dieſe zweite Front in Europa trat in der geſtriaen Oberhausſitzuna Lord Beaverbrook ein und erklärte. daß man ſobald wie möalich den Sowiets, die ohnehin überaus mißtrauiſch ſeien. die alleinige Kriegsführuna abnehmen müſſe. Es ſei die Pflicht Enalands, die Sowiets in ieder Weiſe zu ermutigen. Der Reaierunasſprecher Lord Cran⸗ borne wandte ſich mit aroßer Heftiakeit ſowohl gegen Wedgewood wie auch gegen Beaverbrook. Er nahm die in Nordafrika getrofſenen politiſchen und militäriſchen Maßnahmen in Schutz und beſchuldigte Wedgewood, er habe mit voller Abſicht durch ſeine Rede böſes Blut zwiſchen den Ver⸗ bündeten ſchaffen wollen. Was Beaverbrooks Forderungen an⸗ gehe, ſo ſei nichts gefährlicher als eine „verfrühte Offenſive“. Er könne verſichern, daß Churchill und Rooſevelt und die interalliierten General⸗ ſtäbe das Problem der zweiten Front un⸗ ausgeſetzt im Auge hätten, aber alle der⸗ artiaen Vorbereitungen müßten methodicch und ſyſtematiſch getroſſen werden. Ueber⸗ eiluna könne nur ſchiden. Die im Ober⸗ baus gehaltenen Reden könnten die arößte öffentliche Beunruhigung in den Vereinig⸗ ten Staaten und in der Sowietunion her⸗ vorrufen. 5 Zuischen charkow und Kursk im Anvriff nach Osten Statke Sowietangriffe bei Orel gescheitett/ Der Feind grelft in Tunesien erlolglos an (Funkmeldung der NM3.) + Führerhauptquartier, 18. März. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im geſamten Kampfabſchnitt zwi⸗ ſchen Charkow und nordweſtlich Kurſk ſind die Diviſionen des Heeres und der Waffen⸗/ im Angriff nach Oſten. Trotz erbitterter Gegenwehr und ſchwieriger Geländeverhältniſſe er⸗ reichen unſere Truppen täglich die ge⸗ ſteckten Angriffsziele, werfen die So⸗ wiets aus ihren immer neu bezogenen Stellungen und fügen ihnen zuſammen mit der Luftwaffe ſchwerſte Verluſte zu. Die ſüdöſtlich Charkow ein⸗ geſchloſſenen feindlichen Kräfte ſind bis auf geringe Reſte vernichtet. Ent⸗ ſatzverſuche der Sowjets ſcheiterten blutig. Südlich Orel griffen die Sowjets geſtern ernent auf breiter Front mit ſtarken Infanterie⸗ und Panzerkräften an. Die in mehreren Wellen vorgetra⸗ churchill als Ober-Stratege des Emnires Er denkt nleht daran, von seiner Machtvollkommenhelt eiwas preiszugeben Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 17. März. Der britiſche Premierminiſter Winſton Churchill erſchien geſtern zum erſten⸗ mal vor dem Unterhaus und ließ ſich in 8 einer ſehr geſchickten Inſzenierung von den Abgeordneten feiern. Ein amerikaniſcher Bericht bemerkt etwas ironiſch dazu:„Das Wiedererſcheinen des Premierminiſters wirkte auf das britiſche Volk offenbar be⸗ ruhigend, das linfolge der Wiedereinnahme Charkows durch die deutſchen Truppen ſehr gedrückter Stimmung war, denn man hatte im Volk angenommen, daß die ſowjetiſche Winteroffenſive unauſhaltſam weitergehen würde.“ Winſton Churchill ließ aleich in ſeiner erſten Erkläruna nach ſeiner Krankheit kei⸗ nen Zweifel daran, daß er die Zügel der egierung nach wie vor feſt in ſeiner Hand halten gedenkt. Er wandte ſich mit gro⸗ er Energie gegen den ſchon oft gemachten Vorſchlag nach Ernennuna eines gem ein⸗ ſamen Oberbefehlshabers für die drei Wehrmachtsteile. Churchill ſträubt ſich gegen dieſe Ernen⸗ nung, weil er darin eine Schmälerung ſeiner eigenen Stellung als ſogenannter Verteidigungsminiſter ſieht. Im Unterhaus fand er wenig Widerſpruch. Dafür erklärte gleichzeitig der Labourab⸗ geordnete Shinwell, das Schreckens⸗ kind des Unterhauſes, in einer Rede in Halifax, die Churchill⸗Regierung brauche dringend eine energiſche Oppoſition. Dieſe Oppoſition dürfe ſich nicht nur auf die po⸗ litiſchen, ſondern müſſe ſich vor allem auch auf die ſtrategiſchen Fragen erſtrecken. Churchill ſei heute allein der Schiedsrichter über alle ſtrategiſchen Entſchlüſſe. Wie dieſe Strategie jedoch in der Praxis ausſehe un wohin ſie das engliſche Volk führe, hätten die letzten Ereigniſſe zur Genüge gezeiat. Shinwell machte ſich in dieſem Zuſammen⸗ hang erneut zum Sprachrohr der ſowjeti⸗ chen Forderungen nach einer zweiten ront und kritiſierte ferner erneut die Verheimlichung der Schiffsverluſte, d zum genen Angriffe brachen am unerſchüt⸗ terlichen Widerſtand unſerer Truppen, die von der Luftwaffe hervorragend un⸗ terſtützt wurden, unter hohen Verluſten zuſammen. In dieſen Kämpfen wurden 116 Sowjetpanzer vernichtet. Auch ſüdlich des Ilmenſees rannte der Gegner wieder vergeblich gegen unſere Stellungen an. Bei örtlichen Kämpfen an der tu⸗ neſiſchen Front brachten deutſche und italieniſche Truppen Gefangene ein. Starke feindliche Infanterieangriſſe gegen die ſüdtuneſiſche Front wurden unter hohen Verluſten für den Gegner abgewieſen. Die Luftwaffe griff mit ſtarken Kräften in die Abwehrkämpfe ein. Deuiſche Jäger ſchoſſen über dem Mittelmeerraum fünf feindliche Flugzeuge, darunter vier Torpedoflug⸗ zeuge, ab. Major Philipp, Gruppenkomman⸗ deur in einem Jagdgeſchwader, errang am geſtrigen Tage nach vier Abſchüſſen ſeinen 203. Luftſieg. gmerikas Westuüste haite Iuftalarm Orahtbericht unſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 17. Märsz. Die amerikaniſche Weſtküſte hatte geſtern m erſtenmal ſeit mehreren Monaten Luftalarm. Am Dienstagnachmittag ertön⸗ ten plötzlich die Sirenen. Die Entwarnung erfolgte 30—40 Minuten ſpäter. In den Großſtädten wie San Franzisko und Los Angeles wurde der Luftſchutz aufgeboten. Alle Sender des amerikaniſchen Weſtens unterbrachen ihr Programm. bringen wollten. Sie hofften. während des Winters ſo viel Material an die entſchei⸗ denden Fronten des Krieges heranſchaffen und ihre U⸗Boot⸗Abwehr ungeſtört ſo⸗ weit entwickeln zu können, daß der Früh⸗ ling keine Gefahr mehr brächte. Jedenfalls hatte Churchill im November dieſes Pro⸗ gramm: Ueberwinduna der U⸗Boot⸗Gefahr während des Winters, ausdrücklich aufge⸗ ſtellt und zu dieſem Zweck den bekannten U⸗Boot⸗Bekämpfungsausſchuß gebildet, in dem er ſelbſt den Vorſitz übernahm. Es iſt anders gekommen. Der Winter hat zwar einen Rückgang der Ver⸗ ſenkungsziffern gebracht, aber in einem weitaus geringeren Ausmaße, als unſere Feinde gehofft hatten. Trotz der auch für die Winterszeit ungewöhnlich ungünſtigen Wetterlage auf dem Atlantik haben unſere U⸗Boote aus den Geleitzügen unſerer Geg⸗ ner mehr Beute herausgeholt als in irgend einem Vergleichsmonat des vorjährigen Winters. Und wenn es auch unſeren Geg⸗ nern gelungen ſein ſollte, was ſie behaup⸗ ten, was aber immer noch zweifelhaft, er⸗ ſcheint, über die Wintermonate hinburch mehr neue Schiffe in Dienſt zu ſtellen als verſenkt wurden, dreierlei iſt ihnen nicht gelungen: dieſen Vorſprung der Neubau⸗ ten ſo groß zu machen, daß er einen Aus⸗ gleich für die zu erwartenden Schläge im Frühjahr und Sommer darſtellt, ſoviel Ma⸗ terial nach England, Rußland und Nord⸗ afrika zu ſchaffen, daß in der gefährdeten Jahreszeit eine Herabſetzung der Trans⸗ portbeanſpruchung zu erwarten wäre; und die Abwehrtechnik und die Abwehrmittel gegen die U⸗Boote ſo zu ſteigern und zu vervollkommnen, daß England und Amerika in die nunmehr einſetzende erbitterte At⸗ lantikſchlacht des Sommers mit einiger Ausſicht auf Erfolg eintreten könnte. Alle Verſuche, die in dieſer Richtung unternom⸗ men worden ſind, ſind geſcheitert und in techniſchen Belangloſigkeiten ſtecken geblie⸗ ben. Weder die Bombardierung der deut⸗ ſchen U⸗Bootbaſen noch die Bombardierung der deutſchen U⸗Bootproduktionsſtätten hat einen greifbaren Erfolg gehabt; noch hat die Einſtellung der„Fregatten“ in den Ge⸗ leitſchutzdienſt und die Weiterentwicklung der Abhörgeräte und der Waſſerbomben verhindern können, daß die Zahl der ope⸗ rierenden U⸗Boote auf den Meeren immer mehr zunimmt. Unter dem lähmenden Eindruck dieſer Erfolaloſigkeit in der bisherigen U⸗Boot⸗ bekämpfung tritt die neue Konferenz zu⸗ ſammen. Sie weiß, daß die Schlacht auf dem Atlantik in den kommenden Monaten mit aller Macht einſetzen wird. Sie weiß, daß Deutſchland in dieſer Schlacht immer ſtärker. Enaland und Amerika immer ſchwä⸗ cher werden. Sie weiß. daß von dieſer Schlacht die Entſcheiduna des ganzen Krie⸗ ges abhängen kann— wie ſie ſchon einmal im letzten Weltkrieg davon abhing. Sie weiß, daß Enaland den Siea in dieſer Schlacht braucht, einfach um weiterleben zu können, und daß alle unſere Gegner den Siea in dieſer Schlacht brauchen, um über⸗ haupt Deutſchland zur entſcheidenden Schlacht ſtellen zu können. Ohne Sieg über die deutſchen U⸗Boote aibt es keine zweite Front und keine Invaſion des europäiſchen Kontinents— Churchill hat das geſtern im Unterhaus in nüchterner Deutlichkeit er⸗ klärt. Es ſteht alſo viel für den Geaner auf dem Spiele, es ſteht alles für ihn auf dem Spiele. Dieſe Schlacht auf dem Atlantik iſt für ihn wichtiger als die Schlacht, die in Rußland ausgefochten wird. In Rußland wird höchſtens ein Bundes⸗ genoſſe beſieat, in der Schlacht auf den Meeren werden England und Amerika ſelbſt geſchlagen. Drei Dinge ſtehen dabei im Vorder⸗ grund. Enaland braucht die Offenhaltung der Zufahrtswege allein ſchon um die Nahrungsmittel hereinzubringen, die die 40 Millionen ſeiner Inſel brauchen. Im Jahre 1917, auf dem Höhepunkt des U⸗ Bootkrieges, hatte Enaland noch genau für drei Wochen Vorrat an Lebensmitteln. Maa ſein, daß die Situation heute beſſer iſt, viel beſſer iſt ſie ſicherlich nicht. Gewiß iſt jedenkalls, daß Enaland ohne die Zu⸗ fuhr aus Ueberſee nicht exiſtieren kann. England braucht weiter die Offenhaltung der Seewege, um ſeinen eigenen Krieg gegen Deutſchland zu führen: die engliſche Kriegsflotte iſt auf das Oel, die engliſche Luftflotte auf das Benzin ange⸗ wieſen, das von Ueberſee mühſam heran⸗ gebracht werden muß. Zwar hat England Kohle genug, um ſynthetiſches Benzin her⸗ zuſtellen; aber in dem überheblichen Sicher⸗ heitsgefühl, das Englands Politik vor dem Krieg und Englands Eintritt in den Krieg beſtimmte, hat man dieſer komplizierten und koſtſpieligen Form der Benzingewin nung keine Auſmerkſamkeit gewidmet: mo⸗ hatte ja freie Verfügung über ſo gut wie — 5 — — — 2— meldung zuſolge, ſämtliche Oelvorkommen der Erde, und man hatte ja eine Flotte, die weit mehr als die vor dem Weltkrieg die Zufuhrſtraßen nach England o fenhielt. Heute büßt England dieſen Leichtſinn und dieſe Ueberheblichkeit. Heute iſt jeder Tanker, der auf den Grund des Meeres geht, eine unmittelbare und fühlbare Beeinträchtigung der militäriſchen Schlagkraft Englands. Unſere Gegner brauchen ſchließlich die Oßfenhaltung der Atlantikroute, um ihre Kriegspläne in Europa in die Tat umäuſetzen. Der ſowjetruſſiſche Bundes⸗ genoſſe iſt zum größten Teil, die in Afrika und Kleinaſien ſtehenden engliſchen und amertkaniſchen Armeen ſind ausſchließlich auf dieſe Zufuhr aus Ueberſee angewieſen, Jede Granate und jeder Liter Benzin ſür ſie muß mühſam über den Atlantik heran⸗ gebracht werden. Vor allem aber müßten erſt die Armeen mit ihrer geſamten Aus⸗ rüſtung über das Meer herangeſchaſft wer⸗ den, denen die Aufgabe zufallen, ſoll, Deutſchland auf dem europäiſchen Konti⸗ nent ſelbſt anzugreifen. Wie ſtark dieſe Armeen ſein müßten, weiß man in Eng⸗ land und Amerika ſehr gut: man weiß auch ſehr gut, wie unmöglich es wäre, dieſe Armeen durch die Sperre der deutſchen U⸗Boote hindurchzubringen. Man weiß abet auf der anderen Seite auch, wie ſehr notwendig es iſt, daß dieſe Armeen ir⸗ gendwo und irgendwann einmal in Er⸗ ſcheinung treten. Auf die Dauer kann auch engliſcher Zynismus und amerika⸗ niſche Kaltſchnäuzigkeit den Sowjets nicht zumuten, die ganze Laſt des Kampfes allein zu tragen. Aber all das ſetzt eines voraus: daß die U⸗Boote beſiegt werden. Bis⸗ her ſind ſie es nicht. Zwar alaubte Chur⸗ chill ſchon im Winter 1939 dieſen Siea über ſie in der Taſche zu haben. Aber ſie ſind immer zu neuer furchtbarerer Kraft und Größe auferſtanden. Und alle Konferenzen. Komitees und Kabinettsausſchüſſe haben daran nichts zu ändern vermocht. Im Ge⸗ genteil: ſie haben nur mit einer immer blamableren Offenheit gezeigt, wie ohn⸗ mächtig unſere Gegner gegenüber dieſer Gefahr ſind. Wir ſind überzeugt, daß auch die neue Konferenz dieſen Eindruck nur beſtätigen wird. Man wird beſchließen, neue Flug⸗ zeuge und neue Korvetten und Fregatten in Dienſt zu ſtellen— mit anderen Worten: das weiter zu tun, was man ſchon bisher getan hat, ohne daß ein Erfolg auch nur ſichtbar geworden wäre. Und man wird da⸗ mit nur beſtätigen, was dieſer Tage eine enaliſche Zeituna ſchrieb:„Die U⸗Boot⸗ gefahr iſt tödlich für uns. wenn wir ſie weiter mit den aleichen unzulänglichen Mitteln bekämpfen wie bisher.“ Die Zeituna wird recht behalten. Nie⸗ mandandersals unſere U⸗Boote ſelbſt werden dafür 8 T. Reutestsetzung der po'ize stunde Funkmeldung der N M8. —+ Berlin, 18. März. Der Reichsführer 5 und Chef der deut⸗ ſchen Polisei hat mit ſofortiger Wirkung die Polizeiſtunde allgemein auf nicht ſpäter als 23 Uhr jeſtgeſetzt. Nur in Großſtädten mit beſonders regem Fronturlauberverkehr darf für Gaſtſtätten, die in der Nähe des Hauptbahnhofes oder in der Nähe ſonſtiger dem Fronturlauber⸗ verkehr beſonders ſtark dienender Fern⸗ bahnhöſe liegen, der Beginn der Polizei⸗ ſtunde auf 24 Uhr hinausgeſchoben werden. Bei der Auswahl der für den ſpäteren Be⸗ ginn der Polizeiſtunde in Vetracht lommen⸗ den Gaſtſtätten iſt ein beſonders ſtrenger Maßſtab anzulegen. Horthy ſtiſtet„Orden der Heiligen Krone“. Der ungariſche Reichsverweſer hat den„Orden der Heiligen Krone“ geſtiftet der, an fremde Staatsbürger verliehen werden ſoll, die ſich um Ungarn Verdienſte erwarben. Kardinal Hinsl eſtorben. Einer Reuter⸗ 8—3* britiſche Kardinal —— an den Folgen eines Schlaganſalls ge⸗ orben ber uütende Soujetanstumm gegen Staraja Russia Der Prellbock hänl!/ Nle Sowietangriffe trotz stärksten Einsatzes gescheitert Funkmeldung der RM3. + Berlin, 18. März. „An der Ilmenſeefront konnten die nunmehr ſeit drei Tagen augreifenden Bolſchewiſten auch am 16. März gegen unſere unerſchütterlich kämpfenden Grena⸗ diere keinerlei Erſolge erringen. Im Schwerpunkt der neuen Vorſtöße lag wie⸗ der Staraja Rußja. Dieſes Frontſtück iſt nach der Räumung des Brückenkopfes von Temjanſk zum Prellbock geworden, h— der bolſchewiſtiſche Anſturm zer⸗ ſchellt. Schon während der vorjährigen Kämpee haben hier die Bolſchewiſten immer wieder angegriffen, um die Verſorgungsbaſis für den Raum Demjanſk zu trefſen. Jetzt diegt dieſer Punkt wieder die Schlacht auf ſich, da er ſich dem Stoß der Bolſchewiſten nach Weſten entgegenſtellt. Zu ſeiner Vernich⸗ tung zogen die Bolſchewiſten ihre ſtarken Verbände an Infanterie, Artillerie, Pan⸗ zern und Flugzeugen zuſammen, griffen mit dieſen Staraja Rußja an und führten leichzeitig Vorſtöße über den Ilmenſee inweg, um oͤieſes Bollwerk von rückwärts zu umfaſſen. Doch ebenſo wie in der vori⸗ 8 am 9. März erfolglos abgebrochenen fhenſive iſt es dem Feind auch in den neuen, ſeit dem 14. März laufenden Vor⸗ ſtößen bisher nicht gelungen, auch nur einen Fußbreit Boden zu gewinnen. Am 14. März verſuchten die Bolſchewiſten ihr Ziel durch Ueberraſchung zu erreichen, am ſolgenden Tage durch Verbreiterung der Angriffsfront nach Norden und an 16. Miärz wieder durch Konzentrierung ihrer Kräſte auf ſchmalem Raum. Ohvohl ſie an dieſem Tage ihre ſtürmende Infanterie mit ſchwerem Artilleriefeuer, zahlreichen Pan⸗ zern und ſtarken Schlachtfliegerverbänden unterſtützten und die Stellungen einer un⸗ ſerer Diviſionen zwölſmal hintereinander bis zu Regimentsſtärke berannten, brachen alle ihre Angriffe wieder unter ſchwerſten Verluſten zuſammen. Das Hauptziel des Anſturms war auch am 16. März oas frühere Flugplatzgelände öſtlich der Stadt, auf dem am Vortage u. a. drei ſowjetiſche Luftlandedivi⸗ ſionen mitſcant ihrer Panzerbegleitung zerſchlagen worden waren, ſowie die Dämme an der von Starajaa Rußja zum Waldai⸗ gebiet führenden Bahnſtrecke. Trotz aller Maſſierung ſeiner Kräfte gelang dem Feind an dieſem Abichnitt nur ein einziger kleiner Einbruch, der aber ſofort im Gegenſtoß be⸗ reinigt wurde. Nördlich des Ilmenſees er⸗ neuerten die Bolſchewiſten ebenfalls ihre Angriffe, denen ſie durch das Feuer zahl⸗ reicher Batterien und Tarnung der Sturm⸗ truppen dͤurch künſtliche Nebelwände größere Kraft zu geben hofften. Doch auch dieſe dreimal in Bataillonsſtäpke geführten An⸗ griife blieben erfolgſos. 3 Der harte Abwehrkampf unſerer Gre⸗ nadiere wurde von der Luftwaffe wirk⸗ ſam unterſtützt. Sturzkampfgeſchwader zer⸗ ſchlugen feindliche Graben⸗ und Artillerie⸗ ſtellungen durch Zahlreiche Volltreffer, während durch Tiefangriffe ſchneller Kampf⸗ flugzeuge die Nachſchublolonnen ſchwer mitgenommen wurden. Ueber dem ganzen Kampfgebiet kam es ſortgeſetzt zu heftigen Luftgefechten gegen die feindlichen Schlacht⸗ fliegermaſſen. Bei nur einem eigenen Ver⸗ luſt ſchoſſen unſere Jäger wieder 20 So⸗ wjetflugzeuge ab. Unter den in den letz⸗ ten dͤrei Tagen vernichteten 59 Flugzeu⸗ gen, die meiſt brennend oder in der Luft zerörechend abſtürzten, befanden ſich viele gepanzerte Schlachtflugzeuge und zweimo⸗ torige Nahkampfbomber. England möchte sie selbst verwalten. Unterhaus-Protest churchilis gegen Roosevelts Kolonialimperialismus EP. Stockholm, 18. März. „Die Verwaltung der britiſchen Kolo⸗ nien muß auch weiterhin einzig und allein in der Hand Großbritanniens bieiben“, erklärte der britiſche Premierminiſter Win⸗ ſton Churchill unter lebhaftem Beifall der Abgeordneten am Mittwoch im Londoner Unterhaus. Er beſtätigte damit die Ausführungen des britiſchen Kolonialminiſters Oliver Stan⸗ ley, die er in der vorigen Woche in Oxford über die Verwaltung des britiſchen Em⸗ pires gemacht hatte. Churchill ſügte hin⸗ gu, daß die britiſche Regierung für ihre Ko⸗ lonien die weiteſgehende politiſche, wirt⸗ ſchaftliche und ſoziale Entwicklungsmöglich⸗ keit innerhalb des britiſchen Weltreiches und in enger Zuſammenarbeit mit den be⸗ nachbarten und befreundeten Nationen wahrnehmen wolle. Damit hat Churchill gegenüber dem Rooſevelt⸗Imperialismus die Haltung der britiſchen Regierung in der Kolonialfrage feſtgelegt. Oliver Stanley hatte in Oxford erklärt, daß die britiſche Regierung nicht daran denke, ihre Kolonien einer inter⸗ nationalen Verwaltung zu unterſtellen. Duff Cooper ist wenigstens ehrlich Slatt Beveridge-Paradies Pollzeiknüppel für heimkehrende So-daten! drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 17. März. Der ehemaliae britiſche Informations⸗ miniſter Duff Cooper, der ſich den Ruhm erwarb, einer der unaeſchickteſten Politiker des Empire zu ſein hat geſtern wieder einmal die britiſche Regieruna in eine ſehr peinliche Lage gebracht. In einer Rede plauderte er nämlich die intimſten Sorgen mächtiger konſervativer Kreiſe aus. Er ſprach davon, Enaland werde nach dem Kriege„einer inneren Lage geaenüberſte⸗ hen, die ſehr gefährlich iſt“. Auf Kriege folgten immer Zeiten der Unruhe, der Re⸗ volution und des Aufruhrs, denn die Sol⸗ daten, die auf dem Schlachtſeld teilweiſe jahrelana dem Tod ins Angeſicht ſchauen mußten, könnten nicht ſo ſchnell ihr ſeeli⸗ ſches Gleichzewicht wiedererlangen. Es wäre infolgedeſſen notwendig. ſchon heute die notwendiaen Maßnahmen zu erwägen, die nach Beendiauna des Krieges getroffen werden müßten. In britiſchen Regierungskreiſen erwägt man alſo nach dieſer Mitteiluna Duff Coo⸗ pers ſchon heute Polizeimaßnahmen gegen die aus dem Felde zurückkehrenden Solda⸗ ten, falls dieſe nicht raſch ihr„ſeeliſches Die lade Hrahtbericht unſ. Berliner Schriftlte. — Berlin, 18. März. Die knappen Mitteilungen des OKW⸗ Berichts über die Lage an der Oſt front umſchließen eine Reihe Abwehrerfolge, die uns die Geſamtlage im Oſten als unverän⸗ dert gefeſtigt erſcheinen laſſen. Die Sowjets ziehen alle greifbaren Verbände aus ande⸗ ren Frontteilen heraus und werfen ſie in den Raum von Charkow. So wurden dort Diviſionen feſtgeſtellt, die noch vor kurzem in Murmanſk und Kurſk lagen. Trotzdem geht der deutſche Angriff bei Charkow er⸗ folgreich weiter. Es iſt beochtſam, daß die Sowjetheeres⸗ berichte bis heute noch nicht den Wieder⸗ verluſt von Charkow gemeldet haben, aber auch. nichts von der Ilmenſeefront zu be⸗ richten wiſſen; nur ſagen ſie, daß die deut⸗ ſchen Linien ſich unverändert verſtärken. Von dem lauten Triumphgeſchrei, das an⸗ geſichts der ſtrategiſchen Verkürzungen der deutſchen Front von Moskau aus nach Lon⸗ don und Waſhington hinüberklang, iſt es merklich ſtill geworden. Man lieſt ſeit einigen Tagen wieder die alten Wendun⸗ gen in den Sowjetberichten von der Ab⸗ wehr deutſcher Angriffe, während es doch in Wirklichkeit immer noch umgekchrt iſt. Denn auch jetzt dürfen keine Zweifel bei uns darüber aufkommen, daß der Ernſt und die Härte der Oſtſituation kein Nachlaſſen zeigt und daß es unverändert ſich um ein gewaltiges Ringen handelt, in dem unſere tapferen Truppen ſtehen und weiterhin ſte⸗ hen werden. * Daß die Londoner Preſſe noch mehr als in den Tagen zuvor von der Lage an der Oſtfront ſich auf die Fraae. wie man den Krieg zur See gewinnt, zurückgezogen hat, exregt ſelbſt das Erſtaunen de. den Blätter. Die U⸗Boot⸗Sobörper— sckL⸗ Junaen, die alle deutſche C Eremit höchſtem Stolz auf unſere tapferen Kämp⸗ fer zur See blicken laſſen, ſind die Antwort auf die U⸗Boot⸗Konferenzen in Enaland Gleichgewicht“ wiedererlangen und ſich ſtill und USA und auf die Churchillſchen Un⸗ und zufrieden in das alte Syſtem einfügen. Das ſind die„beſſeren“ Zeiten, die Eng⸗ lands Regierung für die Nachkriegsjahre zu verſprechen pflegt. In London denkt man, wie aus Duff Coopers Indiskretio⸗ nen hervorgeht, viel weniger an ſoziale Re⸗ formen von der Art des Beveridgeplanes, als an Polizeiaktionen gegen arbeitslos ge⸗ wordene ehemalige Soldaten. Engliſche Kriegsdienſtverweigerer. Nach „Daily Meil“ gibt es in England zur Zeit 65 000 eingetragene männliche und 2500 weib⸗ liche Kriegsdienſtverweigerer, das heißt, daß auf je 10 000 wehrpflichtige Männer 86 und auf je 10 000 arbeitsdienſtpflichtige Frauen je 27 kommen, die ſich aus„Gewiſſensgründen“ kriegswichtigen Aufgaben entziehen. Wie die Leibstandarte charkow) wieder holte 50 erbittert der Kampf war, s0 groß ist der Ruhm dieser neuen Wattentat dnb. Berlin, 17. März. In tagelangem, ſchwerem Ringen haben die Diviſionen des(/Panzerkorps die Stadt Charkow in umfaſſenden Angriff von Norden und Oſten zurückerobert. An dieſem großen Erfolg unſerer Truppen hat die /⸗Panzer⸗Grenadier⸗Diviſion„Leib⸗ ſtandarte Adolf Hitler“ unter /⸗Obergrup⸗ penführer und General der Waffen⸗// Sepp Dietrich hervorragenden Anteil. Die Ver⸗ leihung des Eichenlaubs mit Schwertern um Ritterkreuz des Eiſernen Kreuzes an Sepp Dietrich bedeutet Dank und An⸗ erkennung des Führers für die tapſeren Männer der Standarte und ihren Kom⸗ mandeur. den Eroberer von Charkow. Die Leibſtandarte hat am 10. März mit mehreren Stoßkolonnen in den frühen Morgenſtunden von Norden her den An⸗ griff gegen die von den Sowjets zu einer einzigen Feſtung ausgebaute Stadt Char⸗ kow eröffnet. In erbittertem Ringen ge⸗ wannen die /⸗Männer gegen den ſich zäh und verbiſſen verteidigenden Gegner lang⸗ ſam an Boden. In heftigen Straßenkämp⸗ fen gelang ihnen der erſte große Einbruch in die ſowjetiſchen Stellungen, durch den ſie bis zur Stadtmitte vorſtoßen konnten. Der vote Platz, das Wahrzeichen der ſo⸗ wjetiſchen Herrſchaft, und der Zentralbahn⸗ hof wurden mit ſtürmender Hand genom⸗ men. Straße um Straße, Häuſerblock um Häuſerblock, Fabrik um Fabrik wurden den ſich mit aller Kraft wehrenden Bolſche⸗ wiſten, die mit einem raſenden Abwehr⸗ feuer die Mauerreſte und Ruinenfelder der Stadt verteidigten, entriſſen. Gleich⸗ zeitig drangen andere Verbände der Waf⸗ ſen⸗y5 von Weſten und Oſten her in die Stadt ein. Am 13. März wurde nach Ver⸗ nichtung weiterer feindlicher Kräftegrup⸗ pen die Verbindung zwiſchen den von Nor⸗ den vorgeſtoßenen Teilen der Leibſtandarte und den im Weſtteil der Stadt kämpfen⸗ den Verbänden der /⸗Diviſionen„Reich“ hergeſtellt. Den letzten erbitterten Wider⸗ ſtand leiſteten die Sowjets im ſüdöſthichen Stadtteil, der aber am Sonntag, 14. März, abends, endgültig gebrochen war. Um 18.50 Uhr war die ganze, ſeit dem 17. Februar vom Feind vorübergehend beſetzte Indu⸗ ſtriemetropole der Oſtukraine wieder völ⸗ lig in deutſcher Hand. Damit hat die Leibſtandarte 75„Adolf Hitler“, die maßaeblich an der Eroberung Charkows beteiliat war, ein neues Ruh⸗ mesblatt an ihre Fahnen geheftet. In den Operationen. die dieſem bedeutſamen Er⸗ folg vorausgingen, hat die Leibſtandarte in wochenlangen ſchweren Kämpfen zwi⸗ ſchen Donez und Tniepr ſich ebenfalls her⸗ vorragend geſchlagen. In dieſen Kämpfen gelang es den Verbänden des Heeres und der Wafſen⸗. unter ihnen an der Spitze die Leibſtandarte. den Anſturm der mit er⸗ drückender Uebermacht geführten feindlichen Winterofſenſive aufzufangen, in kraftvollen Gegenſtößen den Gegner zu zermürben und den Boden vorzubereiten für eine Wiedergewinnuna des verlorenen Terrains und die Vernichtuna der ſowietiſchen Stoß⸗ armeen. die mit er Einnahme von Char⸗ kow gekrönt wurde. Zwei neue Juhaber des Eichenlaubes„(Standarten⸗Führer Fritz Witt und ½/ Oberſturmpannführer Kurt Meyer) und ſechs neue Ritterkreuz⸗ träger der Leihſtandarte, zeugen von dem unerhörten Einſatz der/ Männer in die⸗ ſen wenigen Wochen. Mit der Verleihung der Schwerter an ihren Kommardeur aber hat die Standarte ihre ſchönſte nud wert⸗ vollſte Auszeichnung erhalten. eine Aus⸗ zeichnung, die jeden einzelnen Mann dieſer denn Führer auf Tod und Leben verſchwo⸗ Gemeinſchaft mit unbändigem Stolz erfüllt. terhauserklärungen zur U⸗Bootbekämp⸗ ſung. In einem bekannte ſich Churchill diesmal zur Wahrheit, daß nämlich die U⸗ Boote die Hauptaefahr dieſes Krieges dar⸗ ſtellen, und wenn auch Lord Alexander in der aleichen Unterhausſitzuna wieder die übliche tröſtliche Verſicherung gab, man tue alles. was irgendwie getan werden könne, um der Laage zu begeanen, ſo wird die Zahl derer, die ihm weiter noch alau⸗ ben, doch nicht arößer werden. Das verrät ſchon das Londoner Abendblatt„Star“ mit den Worten:„Die Lage iſt wirklich ernſt, nin nicht zu ſagen, gefährlich ernſt. Denn der Premierminiſter würde ſich nicht zu dieſem Eingeſtändnis bequemen, wenn er irgemdwo einen ſicheren Ausweg gegen die U⸗Boote ſähe“. Und„Daily Mirror“ ſchreibt:„Wir müſſen weiter warten und 8 Rr wir mit lerner Entſchloſſenheit im Fort 0 zur See tun können.“ e ſtrategiſche und taktiſche run der großen Schlacht auf dem Meer die immer mehr in den Rang der Entſchei⸗ dungsichlacht dieſes Krieges rückt, bleibt bei uns Deutſchen bei unſeren unvergleichlichen, Leee SS deren Wil⸗ uskraft un ähigkeit un Si bringen wird.——5 2 Zu den U⸗Bootsſorgen tritt in das Blick⸗ feld unſerer Feinde 0 die— Gegenſätzlichkeit ihrer Auffaſſungen und ihrer Ziele. Heute ſchreibt auch Farſon, der frühere„Daily Mail“⸗Korreſpondent in Moskau, daß die Sowjetarmeen ſo furcht⸗ bare Verluſte erlitten hätten, daß ſchnelle —3 7 von England und Amerika kommen 1850 91— blem der kol⸗ Sicherheit hätten die Sowj Intereſſe hätten die Sowjets kein Tichungkings Kriegsverluſte Tichungkt 2 3 2. 2 n gibt die Verluſte der tichungkingchineichen Wehrmacht im Jahre 1942 mit 642657 Toten, 5 0— Verwundeten und 21314 Gefange⸗ Hauptſchriftleiter und verantwortlich kür Politik: exausgeber, Druch*3 Berlt.Kke. 9 er un erleger: Neue Ma t Kellung Dr. Fritz Bode& Co.,“ Mannnheim R 606. Zur geit Preisliſte Rr 14 gültig ——ů ,::—....——kk;jr?ĩ—;˖r;———————————————————————....—— Hommst du bald wieder? —— H. G. KUSTER 31 „Sechs Jahre unſchuldia im Zuchthaus.“ Dieſe Feſtſtelluna Lucias war nur ein Hauch, aber ſie traf den Inſpektor wie ein Schlaa. Er fühlte ſich als Vertreter der Polizei mitſchuldig an dieſem Urteil und grübelte veraeblich darüber nach, wie man —— ROMANVON es gutmachen könne. Müde ſuchte er ſeine Wohnuna auf und leate ſich ſchlafen. Erſt gegen Mittaa des nächſten Tages wurde er wach. Die Ueberbeanſpruchuna der letzten zehn Tage hatten ihn mehr mitgenommen, als er ſelbſt alauben wollte Lucia und ihr Vater verließen ſchon früh ihr Lager. Sie überwanden die Ab⸗ ſpannung mit dem Gedanken an Fernando. Jetzt dränate ſie alles zu einem Beſuch bei ihm. Bereits um neun Uhr ſchritten ſie durch das Tor des Gefängniſſes und emp⸗ fingen Fernando einige Minuten ſpäter mit Tränen der Freude. Unter den Wärtern war die Kunde von dem Fall Mora und ſeiner neueſten Ent⸗ wicklung bereits bekanntgeworden. Des⸗ halb verzichtete der auſſichtsführende Be⸗ amte darauf, ſich auf die Vorſchriften zu berufen. Er natm es ohne Wöderſpruch hin. daß der Häftlina mit ſeinen Angehöri⸗ gen ausführlich über ſeine Ausſichten und die zu erareifenden Schritte ſprach. Sie iu⸗ belten nicht laut und zeigten keinen Ueber⸗ ſchwang. aber in iedem ihrer Worte klang freudige Genuatuung. Sie Hachten nicht daran. daß der bevorſtehende Proꝛeß neues Leid ſchaffen könne. ſondern lebten dem unerſchüterlien Glauben. daß die Zeit der Prüfungen endaültig vorüber ſei. Nachmittaas aina Lucia mit ihren Kin⸗ dern zum erſten Male wicder aus. Sie fuhr durch den aroßen botaniſchen Garten, der in unendlicher Fülle Tauſende von Pflanzen birgt. und kam bis an den Rand des noch nicht bezwungenen Urwaldes. Mit dem Einbruch der Dunkelheit erreichte ſie wieder ihr Haus und erfreute den Vater mit lebhaft geröteten Wangen. Den Abend verbrachten ſie ſtill und ruhig. Die Nor war vorüber und das lachende, zukunftsfrobe Leben ſtand dicht vor ihnen. Doktor Martinez begab ſich nach ſeiner Ankunft am nächſten Vormittag erſt zu ſeinem Klienten. Es war nicht viel zu be⸗ ſprechen. Die Fragen Moras ließ er zu⸗ nächſt unbeantwortet, da er vorher mit dem Staatsanwalt ſprechen und die Akten einſehen wollte. Es war ebenſo ſchwer. die Hoffnuna Fernandos auf baldiae Haftent⸗ laſſuna zu beſtätigen wie zu verneinen. Man durfte ſich weder in der einen noch in der anderen Richtung feſtlegen. Ruiz empfina den Verteidiger betont freundlich. Zunächſt gingen ihre Anſichten den aleichen Wea. „Ich darf doch vorausſetzen. Herr Staatsanwalt, daß Sie die von Mora nach ſeiner Feſtnahme gemachten Angaben in dem Prozeß nicht anzweifeln werden?“ „Keinesweas. Das Beweismaterial iſt lückenlos. Vorhin kam auch das neue Gut⸗ achten des Sachverſtändigen. Er behauptet, daß die von Inſpektor Tabado anitgebrach⸗ ten Brieſe von der gleichen Hand ſtammen wie die in Santos aufgefundenen Unter⸗ ſchriften.“ „Unſere dringendſte Bitte geht dabin, den Prozeß ſobald wie möalich ſtattfinden zu laſſen. Können Sie ihn noch bei der nächſten Schwurgerichtstaguna führen?“ „Von mir aus ja. Die Anklageſchrift habe ich bereits diktiert. Sie iſt gans ein⸗ fach und unkompliziert. da der Angeklagte den Totſchlaa nicht beſtreitet. Heute nach⸗ mittag gehen dem Gericht und Mora die Exemylare zu. Ich bin auch bereit. mit dem Herr Gerichtspriſidenten Rückſprache zu nehmen und ihn zu bitten, keine Zeit zu verſäumen. Vielleicht tun Sie noch ein übriges.“ eIch werde es nicht verſäumen. Nun meine wichtiaſte Bitte. Angeſichts der neuen Sachlage iſt der Antraa auf Haſtentlaſſung gerechtfertiat. Verdunkelunasgefahr be⸗ ſteht nicht mehr.“ „Es lieat aber ein Verbrechen vor.“ „Ein menſchlich durchaus verſtändliches Verbrechen. Wahrſcheinlich würde ieder Mann, auch Sie und ich in der Situation. — der ſich Mora befand, zugeſchlagen ben.“— „Ich beſtreite das nicht.“ Ruiz lächelte und leate die geſpreizten Finger mit den Spitzen aneinander.„Aber das ändert nichts an der Tatſache des Verbrechens.“ „Das Gericht wird zumindeſt auf mil⸗ dernde Umſtände erkennen.“ „Wahrſcheinlich.“ „Dann iſt die zu erwartende Strafe ſo gerina. daß kein Fluchtverdacht angenom⸗ men werden kann. Herr Mora hat Frau und Kinder. Er wird nicht fliehen.“ „Das ſtelle ich durchaus dahin.“ Der Staatsanwalt ſprach lauter.„Die Vermö⸗ gensverhältniſſe Moras ſind ſo. daß ihm eine Flucht und der Neuaufbau einer Exi⸗ ſtenz im Anslande leicht gemacht werden. Sobald der Angekſaate. und nor allem ſeine Angehöriaen ſich darüber klar ſind. Haß eine Verurteiluna angeſichts der Geſetze nicht zu umgehen iſt, weyden ſie weiſellos Fluchta⸗danken heaen. Sie müſſen ein⸗ ſehen, Herr Doktor. daß ich den Haftbefehl unmalich aufhehen kann!“ „Ich werde ſofort nach der Urteilsver⸗ kündiguna ein Gnadengeſuch bei der Bun⸗ desreaieruna einbringen und bin ſicher, daß ihm ſtattaegeben wird.“ „Und ich bin bereit. dieſes Gnaden⸗ geſuch zu befürworten. Ich aebe zu daß es mir verſönlich gar nicht recht iſt. Mova noch einmal für eine Tat zu beſtrafen. für die er bereits Jahre hindurh im Zucht⸗ kaus geſeſſen hat. keine andere Wahl.“ „Werden Sie ein Wiederaufnahmever⸗ fahren beantragen?“ „Das iſt bereits geſtern aeſchehen. Da⸗ für iſt iedoch nicht das Gericht in Sao Aber das Geſetz läßt Paulo. ſondern der Appellationshof in Rio zuſtändia. Wahrſcheinlich wird dort in formaler Sitzuna ohne Zeugen und in Ab⸗ weſenheit des Angeklaaten das frühere Ur⸗ teil aufaehoben werden. Die Beweiſe ſind ausreichend und nicht anzuzweifeln. Aber das ſchafft die Tatſache nicht aus der Welt, datz hier in Sao Paulo von Mora ein Tot⸗ ſchlag begangen wurde. Dieſe Tat iſt un⸗ geſühnt und das Geſetz verlangt die Sühne.“ „Ich beareife“, murmelte Martinez und ſuchte krampfhaft nach einem Ausweg. „Das Geſetz iſt lückenhaft. leider.“ „Ja, aber man kann dem Geſetzgeber keinen Vorwurf Haraus machen, daß er einen ſolchen Fall nicht vorausſah. Viel⸗ leicht iſt das Verbrechen Beias einmalig in der ganzen Kriminalaeſchichte, wenia⸗ ſtens mit den damit verbundenen Begleit⸗ erſcheinungen.“ Martinez ſah ein. daß er hier nicht mehr ſen erreichen konnte, und verabſchiedete ſich. Sein Verteidigunasplan ſtand bereits feſt. Er wollte ihn iedoch mit dem Kollegen aus Rio beſprechen und hatte zudem die ſchwere Auſaabe, Lucia Mora und Philippo Da⸗ meao die harte Wirklichkeit zu ſchildern. Die beiden nahmen ihn wie einen alten Freund auf, nötiaten ihn in den bequem⸗ ſten Seſſel, ließen das beſte Eſſen und den ausgeſuchteſten Wein auftvaaen und waren dankbar, daß ihr Gaſt Hieſen Genüſſen alle Ehre antat. Erſt dann begannen ſie aus⸗ führlich über das Schickſal Fernandos zu ſprechen. „Werden Sie einen Antrag auf Haftent⸗ laſſuna ſtellen, Herr Doktor?“ fraate Lucia. „Ich war ſchon bei Staatsanwalt Ruiz. Er lehnt die Aufhebuna der Haft rundwea ab.“ Die Geſichter Lucias und ihres Va⸗ ters zeigten arenzenloſe Beſtürzung. Mar⸗ tinez beeilte ſich. ihnen die Gründe des Staatsanwaltes begreiflich zu machen, und verſicherte, daß kein Zweifel an der Be⸗ ancdiguna Moras beſtehe. Nur müſſe einmal das Urteil rechtskräftia wer⸗ en. „Begnadiaung? Was ſoll Begnadigung?“ begehrte Lucia auf.„Mein Mann aanz recht aetan. Wie kann man ihn noch einmal für genau die aleiche Tat beſtra⸗ fen? Das iſt doch unaerecht.“ „„Menſchlich geſehen ſicher. Ihr Gatte wird freigeſprochen und rehabilitiert wer⸗ den. Die Reaieruna wird ihm eine Ent⸗ ſchädiauna zuſprechen. Aber das ſchafft die hier geſchehene Tat nicht aus der Welt. Den Worten Doktor Ruiz entnehme ich, daß ſeine Anklage auf Totſchlag lauten wird. Ich werde auf Körvperverletzuna mit To⸗ desfolge plädieren und bezweifle nicht. daß die Geſchworenen mir ögrin folaen wer⸗ den. Ihr Gatte hat zweifellos in ſeiner völlia verſtändlichen Wut nur zuſchlagen, nicht aber töten wollen. Daß Beia mit dem Kopf ſo hart auf das Pflaſter ſchlua, iſt ein unalücklicher Umſtand.“ zund wie hoch wird die Straſe ausfal⸗ „Die Mindeſtſtrafe. die das Geſetz dafür kennt iſt ein Jahr Gefänanis.“ „Noch einmal ein Fahr ins Gefängnis?“ Lucia ſchrie die Frage wie eine Anklage heraus.„Unmöalich. Mein Mann muß auf—.— Fuß „Die Regieruna w as Gna ſicher bewilligen.“ „Wir brauchen keine Gnade, ſondern verlangen Gerechtiakeit. Hätten Sie an⸗ ders gehandelt. wenn Sie an Stelle meines Mannes aeweſen wären? Kann man einen Menſchen nochmals ins Gefänanis bringen, 5— er 32 ſeigen und inte tigen Verbrecher erſchlagen ha Ich begreife das nicht.“ 9 1 „Aber Lucia.“ bat ihr Vater erſchüttert. zSo kowmen wir nicht weiter. Doktor Martinez weiß doch, was getan werden kann und was unmöalich iſt.“ Sie begann haltlos zu weinen. Die ganze Anſpannung und Erſchütteruna der letzten Wochen löſte ſich wie in einem Krampf. Die beiden Männer brauchten lange Zeit, um ſie zu beruhiagen. Fortſetzung folgt) Stadtseite * Mannheim, 18. März. Verdunkelung: Beginn 19.30 Uhr, Ende.10 Uhr Beachtet die Verdunkelungsvorschriften genau! Oer aſtronomiſche Frühlimg Der aſtronomiſche Frühling iſt eine wiſſenſchaftliche Angelegenheit. Alle Wiſ⸗ ſenſchaft ſchmeckt nach Studierſtube. Wenn uns alſo die Gelehrten ſagen, der aſtro⸗ nomiſche Frühling beainne mit der Tag⸗ unonachtaleiche, dem ſogenannten Aegui⸗ noktium. und dauere bis zur nächſten Son⸗ nenwende. bis zu jenem Tage aithin, der die längſte Tauer erreiche und an dem die Sonne um Mittag ihren höchſten Stand am Himmel habe, ſo iſt das kalendermäßig loder, wie der Studienrat meines Jungen das deutſch ausdrückt: jahrweiſergemäß) durchaus richtia. Der aſtronomiſche Früh⸗ ling umfaßt auf unſerer nördlichen Erd⸗ halbkugel die Zeit vom 21. März bis zum 21. Juni. Die Gärtner ſind keine Aſtronomen. aber ſie haben ihre Lostage im Kopf. Für ſie ſind der 17.(St. Gertrud) und der 19. (St. Joſef) März die Tage des eigentlichen Beginns der Gartenarbeit. Vom Gertru⸗ dentag ſagt eine alte Bauernregel:„An St. Gertrudis iſt es gut, wenn an die Erde die Erbſen man tut.“ Und wenn, wie in dieſem Jahre. die Sonne es aut meint und der Winter ſeit Wochen ſchon nichts mehr zu beſtellen hat. wird die Frühjahrsbeſtel⸗ Iuna ietzt ſchon überall im ſchönſten Zuge ſein. Die Samenlandlungen haben den Anſturm der Kundſchaft ſchon hinter ſich. Wenn der Himmel ein Einſehen hat. wird es in dieſem Fahre in jedem Haus⸗ und Schrebergarten Rekordernten geben! Auch die Vögel richten ſich nicht nach dem aſtronomiſchen Kalender. Sie haben den Frühling im Gefühl. Das Kalender⸗ ſprüchlein„Oculi, da kommen ſie“, iſt nur bedinat auf ihr Eintreffen anzuwenden. Denn Oculi iſt der dritte Faſtenſonntag und ſteht in Verbindung mit dem beweg⸗ lichen Oſterfeſt, das in dieſem Jahre auf den ſpäteſten Termin, den B. und 26. April, fällt. Der Sonntag Oculi fällt da⸗ mit erſt auf den 28. März. und bis dahin ſind die Zuavögel zum arößten Teil ſchon heimgekehrt. Sie laſſen ſich die Feſte nicht vorſchreiben, ſie kommen, wenn ihnen die Sonne am Euphrat das Gefieder anwärmt, nach einem geheimnisvollen Geſetz. Und für uns Menſchen iſt es Frühling, wenn bei uns die Sonne ſchön warm ſcheint, wenn die Wintergarderobe einge⸗ mottet wird und die helleren Farben ans Licht kommen. Ohne alle Aſtronomie ſchlägt die Liebe ins Blut, die Bänke in den Parks bevölkern ſich wieder, die Parade der Kin⸗ derwagen fährt an beſonnten Plätzen auf, es knoſpt und ſprießt und arünt und blüht, und die alte ſchöne Weiſe wird wieder ge⸗ genwärtia:„Ich geh durch einen arasgrü⸗ nen Wald und höre die Vögelein ſingen!“ Das bleibt uns auch im Kriege, der mit rauher Hand in die Verhältniſſe eingreiſt urn manche friedliche Gewohnheit beiſeite⸗ ſchiebt. Sonniae Tage machen die Herzen hell und ſtärken die Hoffnung. Es geht ja aufwärts mit dem Licht und mit der Sonne. Und aufwärts geht es auch mit unſerem Glauben und mit unſerer Zuverſicht. Wer an den Siea des Lichtes alaubt, hat auch den Glauben an den Siea des Lebens. Denn das Leben iſt der Siea, und alles an⸗ dere nur ein Ueberganal W. L. Keine Entschädigung bei Räumung oberer Stockwerke In vielen Gemeinden haben die örtlichen Luftſchutzleiter angeordnet, daß Betriebe des erweiterten Selbſtſchutzes und des Werkluftſchutzes die oberen Geſchoſſe ihrer Geſchäftsgebäude⸗ väumen mußten. Die Be⸗ triebe haben verſchiedentlich Anträge auf Erſtattung der dadurch entſtandenen Miet⸗ ausfälle geſtellt. In einem Beſcheid des Reichsluftfahrtminiſters wird eine Entſchä⸗ digung in dieſen Fällen abgelehnt. Es wird darauf hingewieſen, daß die zum erweiterten Selbſtſchutz gehörenden Dienſtſtellen und Betriebe die vom Reichsluſtfahrtminiſter angeordneten Maßnahmen als allgemeine Pflicht zum luftſchutzmäßigen Verhalten durchguführen haben. Es komme hinzu, daß eine allgemeine Ermächtigung zur Anord⸗ nung von Brandſchutz⸗ und Splitterſchutz⸗ maßnahmen erteilt worden ſei, in der aus⸗ oͤrücklich feſtgeſtellt werde, daß auch die Um⸗ lagerung und Auflockerung innerhalb von Betrieben, wozu auch die Räumunag eines 8 zu rechnen ſei, verlangt werden önne. un Wir wünſchen Glück. Frau Luiſe Wießner Biwe., Eichendorfſſtraße 19, feiert am 19. März ihren 70. Geburtstag. ur Flakſoldaten ſingen und ſpielen für das AicW. Mitwirkende: 2 Muſikkorps und viele Soliſten, Donnerstag, 18. März, 18.30 Uhr, Nibelungenſaal im Roſengarten. Eintrittskarten an der Tageskaſſe. un Elternabend der Jungmädelgruppe 19/71. Die Jungmädel dieſer Einheit haben auf Samstag. 20. März, einen El⸗ ternabend in den Caſinoſälen angeſetzt, zu dem alle Volksgenoſſen willkommen ſind. Die Veranſtaltuna beainnt um 18. Uhr. u Baſteln und Holzſchnitzen. men der Arbeitskreiſe des Volksbildung werkes beginnt am Freitag, 19. 3. 43, um 20 Uhr, im Caſino, R 1, 1, ein neuer Kurſus in Baſteln und Holzſchnitzen. Neuanmel⸗ dungen werden am Abend ſelbſt entgegen⸗ genommen. Kleinverkauf von Tabakwaren. In einer Bekanntmachuna des ſtädtiſchen Wirt⸗ ſchaftsamtes werden die Tabakwarenver⸗ kaufsſtellen(Fachgeſchäfte. Gemiſchtwaren⸗ geſchäfte, Gaſtſtätten Kantinen uſw.) auf⸗ gefordert, die beim Verkauf von Tabak⸗ waren in den Monaten Januar und Fe⸗ bruar 1943 eingenommenen Abſchnitte der Raucherkontrollkarten und. Kontrollaus⸗ weiſe dem Wirtſchaftsamt abzulieſern. Die Ablieferung muß ſpäteſtens bis zum 31. 3. 43 erſolat ſein. Im Maz⸗ 8 Keine newösen Magenbeschwerden Rervöse Magen'eiden stören die Schaftenskratt/ Der Magen als Meß'nstrument des seelischen Zustandes Rient übermüdet an den kssenstisch Das Beispiel tuhiger, statker Persöalichke-ten Es iſt eine eigenartige Tatſache, die man ſchon im vorigen Weltkrieg bemerkt hat und die der jetzige Krieg beſtätigt, daß ge⸗ wiſſe Krankheiten im Kriege weniger häu ig vorkommen als im Frieden, während andere gerade in Kriegs⸗, alſo Mangelzeiten, öſter auftreten. Zu den letztgenannten'hören „die Magenleiden“; das iſt um ſo erſtaun⸗ licher, als im allgemeinen die mit dem Stoffwechſel zuſammenhängenden Krank⸗ heiten im Kriege deutlich abnehmen. Er muß enoͤlich einmal entlaryt werden, der Migen; er hat keinen auten Charakter! Er tut z. B. ſo, als ob er ſich nur mit der Verdauung beſchäftige, an nichts anderes denke, als bray die Nahrung zu verarbei⸗ ten; in Wirklichkeit aber macht er ſich zum Meßinſtrument des ſeeliſchen Zuſtandes. Der Magen iſt in der Tat das bevorzugte Organ, durch das ſich Nervoſität bemertbar macht. Je robuſter die, Nerven, um ſo weniger weiß man von ſeinem Magen; je zarter und widerſtandsloſer aber das Ner⸗ venſyſtem iſt, um ſo empfindlicher iſt er. Liebe und Haß, Furcht und Angſt wirken ſich direkt auf ihn aus, und das in einem Grade, daß ein berühmter Arzt ihn„das Klavier der Gerühle“ zu nennen pflegte. Wenn man verliebt iſt, hat man keinen Appetit, wenn man ſich bei Tiſch geſtritten hat, liegt das Eſſen wie ein Stein im Ma⸗ gen— die Liſte kann beliebia fortgeſetzt werden. Das heißt nicht, daß es nicht auch rein organiſche Magenleiden gäbe, die ſich völlig ungbhängig von den nahen Beziehungen zwiſchen agen und Nerven entwickeln, aber jeder Spezialiſt wird uns beſtätigen, daß ein ſehr großer Teil der Magenleiden nervös beöͤingt iſt. Die heutige Medizin weiß, daß Körper und Seele eine unteilbare Einheit bilden.— Und weiter wiſſen die Spezigliſten: ein nervöſes Magenleiden iſt weit ſchwerer zu heilen als ein handfeſtes organiſches! Iſt ein Magen krank, weil der Patient gewohnheitsmäßig ſchlecht kaut oder einen chroniſch verbrühten Magen vom zu heißen Eſſen hat oder eventuell Magen⸗ geſchwüre vorhanden ſind, dann läßt ſich etwas tun: Diät, bis die Heilung erfolgt iſt; man legt die ſchlechte Angewohnheit ab, ſchlimmſtenfalls wird operiert; alles mit beſter Ausſicht auf baldige vollſtändige Ge⸗ neſung. Auch Geſchwülſte ſind kein Grund für dauerndes Siechtum, wenn rechtzeitig einggriffen wird. Aber dieſe nervoſen Miagenbeſchwerden! Weder Medikamente noch Diät treſfen die Grundurſache; der Magen bockt ja gar nicht, weil er ſchlecht be⸗ handelt wird, ſondern weil er ſich beſtändig von den Nerven aufhetzen läßt. Er bockt, weil der Vorgeſetzte unausſtehlich erſcheint, weil der Egepartner Launen hat, oder weil die Kinder nicht wollen, wie ſie ſollen. Häufig iſt die Urſache„nervöſer“ Magen⸗ beſchwverden, daß der Patient ſich regelmäßig übermüdet zu Tiſche ſetzt. Bei den erwähn⸗ ten innigen Beziehungen des Magens zu den Nerven nimmt dieſer Anteil ſowohl an geiſtiger wie körperlicher Uebermüdung. Eſſen bleibt häufig unverdaut im Magen liegen und verurſacht dort völlig überflüſ⸗ ſige Komplikationen. Wer mit durchgehen⸗ der Arbeitszeit arbeitet und gegen Abend müde zur Hauptmahlzeit nach Hauſe kommt, kann Beſſeres tun, als ſchon in der Haus⸗ tür nach dem Eſſen zu rufen. Das Richtige iſt, vor Tiſch eine halbe Stunde wirklich ruhen, bequem ausgeſtreckt und ganz ent⸗ ſpannt. Wer ſich erſchöpft fühlt, tut gut, ſich ins kühle Schlafzimmer bei offenem Fenſter angezogen ins Bett zu legen. Ein Verſuch überzeugt; man wird ſtaunen, wel⸗ cher Unterſchied im Befinden ſich einſtellt, wieviel beſſer das Eſſen ſchmeckt und an⸗ ſchhägt, wieviel ruhiger man ſchläft. Es iſt nicht unbedingt nötig, dieſen Rat erſt dann kluge Leſer, der zu den„müden Abendeſſern“ gehört, baut 3 und erſpart ſich Aerger, Schanerzen und Koſten.— 3 —— Untergrunde der„Nervoſität vieler Voltsgenoſſen liegen heute aber nicht nur täglicher Aerger und ſtarke Belaſtung, ſondern Angſt und Sorge um das Leben eines geliebten Angehörigen. Da hilft aller⸗ dings keine Geſchicklichkeit, mit der der Ent⸗ ſchloſſene ſo viele Unebenheiten des täglichen Lebens überbrückt oder ausgleicht— wir ſtehen Auge in Auge mit dem Schickſal ſellſt. Aber in jedem Kreiſe gibt es das Beiſpiel einiger ſtarker Perſönlichkeiten; ſie wandeln Angſt und Sorge in gute, kraftſpen⸗ dende Gedanken, die in Brieſen bis in die Front wirken, ſind erfüllt von den Aufgaben der Gegenwart und entſchloſſen, was kommt, in jedem Falle mit ſtarker Seele zu tragen, ſei es Glück oder Unglück. Ihnen muß man nacheifern— und nicht nur um des Wohl⸗ befindens willen. 5 Jedoch auch bei dieſer ernſten und das Tieſſte anrührenden Grundhaltung dürfen wir das Geringfügige und Oberflächliche nicht vergeſſen. Großes und Kleines zu⸗ ſammen iſt„das Leben“, und das Kleine drängt ſich ſogar oft recht unangemeſſen in den Vordergrund. Jedenfalls, wir dürfen im Kriege nicht krank werden. Jeder von uns wird dringend gebraucht, iſt unerſetz⸗ lich. Nervöſes Magenleiden, eine zurzeit ſo häufige Urſache von Arbeitsunfähigkeit — und nicht zu vergeſſen über Schmerzen, Schwäche und Gewichtsabnahme— können wir jetzt ganz beſtimmt nicht gebrauchen. Wer dazu neigt, denke daran, daß der Arzt mit ſeinen Maßnahmen nur in manchen Fällen und da öfter auch nur zeitweiſe Hei⸗ lung oder Beſſerung erzielen wird. Eine wirkliche und endgültige Heilung iſt nur möglich, wenn man ſorgt, daß Her ſtarke Einfluß der Nerven auf den Magen ein anzuwenden, wenn ſich nennenswerte guter iſt! Es lohnt, ſich ernſt darum zu Magenbeſchwerden eingeſtellt haben! Der bemühen! D. — Buchhandlungen verleinen Bücher Auf Vorſchlag des Leiters des deutſchen Buchhandels hat der Präſident der Reichs⸗ ſchriftumslammer angeordnet, daß künftig alle Buchhandlungen einen Teil der Buch⸗ vorräte für Ausleihzwecke bereithalten müſſen. Damit iſt allen Volksgenoſſen Ge⸗ legenheit gegeben, ſich in Buchhandlungen auch neuerſchienene Bücher auszuleihen und auf dieſe Weiſe das weltanſchauliche und ſchöngeiſtige Schrifttum unſerer Zeit kennen⸗ zulernen. Soweit der Buchhandel von ein⸗ zelnen Büchern größere Beſtände vorrätig hat, wird der Buchwverkauf weiterhin auf⸗ rechterhalten. Schulbücher und Fachbücher ſind von dieſe Regelung ausgenommen. bie lesegebühr für Leihbücher Der Preiskommiſſar giht eine Neufaſſung der Anordnung des Präſidenten der Reichs⸗ ſchrifttumskammer zum Schutze des Leih⸗ büchereigewerbes bekannt. Danach richtet ſich die Leſegebühr nach dem Ladenver⸗ kaufspreis und erhöht ſich bei den Neu⸗ erſcheinungen um einen Zuſchlag. Die Leſezeit beträgt 7 Tage und verlängert ſich jeweils um 3 Tage. So ſtell. ſich z. B. die Leſegebühr für ein Buch mit einem Ladenverkaufspreis von 3 Mark für 7 Tage auf 20 Pfg. zuzüg⸗ lich 5 Pfg. für Neuerſcheinungen. Eine Nachgebühr für 3 Tage beträgt 10 Pig. Die Gebühren ſtaffeln ſich bis zu einer Höhe von 90 Pfg. für ein Buch mit einem Laden⸗ verkaufspreis von 15 Mark. Als Zuſchlag für Neuerſcheinungen werden 10 Pig. in Anſatz gebracht. Die Nachgebühr für drei Tage beträgt 45 Pfg. Bei noch teueren Werken beträgt die Leſegebühr 6 v.., die Nachgebühr 3 v. H. des Ladenverkaufsprei⸗ es, der Zuſchlag für Neuerſcheinungen zehn fennig. „Der Zuſchlaa für Neuerſcheinungen wird ein Jahr lana erhoben, gerechnet vom Tage an, an dem das Buch im„Verzeichnis der Neuerſcheinungen“ uſw. veröffentlich. wor⸗ den iſt. Für Lieſerung ins Haus wird bei jedem Buch ein Zuſchlag von 10 Pfg. be⸗ rechnet. Einſchreibgebühr für ieden neuen Leſer 20 Pfg. Von der Anordnung abweichende Abon⸗ nements oder örtliche Sonderbedingungen Mannheim ehrt die Gefallenen zweier Kriege Militärischer Gedenkakt am Voemittag. Parte, teier am Racumitiag Heldengedenktagl Auf dieſes Wort konzentrieren ſich die Gedanken der ge⸗ ſamten Einwohnerſchaft. Es iſt der ein⸗ dringliche Appell, nicht abſeits zu ſtehen, wenn es gilt, die Helden zu ehren, die im erſten und zweiten Weltkrieg ihr Leben für Deutſchlands Weiterbeſtand hingaben. Man darf deshalb am kommenden Sonntag mit einer ſtarken Beteiligung aller Kreiſe rech⸗ nen, wobei die Hinterbliebenen der Gefallenen die Ehrenplätze einnehnen. Zwei Gedenkſtunden ſind diesmal vorge⸗ ſehen, am Vormittag die übliche militäriſche auf dem Heldenfriedhof, am Nachmittag die der Partei im Nibelungenſaal. Der militäriſche Gedenkakt wird um 8 Uhr mit der Vollſtockbeflaggung der Mannheimer Dienſtgebäude eingeleitet. Neben der jetzigen Reichskriegsflagge iſt in den Kaſernen die frühere ſchwarz⸗weiß⸗rote Kriegsflagge mit dem Eiſernen Kreuz bei Posh Parade zu ſetzen. Gleichzeitig ziehen oppelpoſten vor dem Ehrenmal auf dem eldenfriedhof und dem 110er⸗Denkmal am riedrichsring auf. Die Heldengedenk⸗ eier beginnt um 10 Uhr am Ehren⸗ mal auf dem Ehrenfriedhof. Die Truppe iſt durch eine Ehrenkompanie mit Muſikkorps und Spielleuten, ſowie drei Abordnungen vertreten, von denen die dritte die Verwundeten der Mannheimer Reſervelazarette ſtellen. Von den Verbän⸗ den ſind mit Fahne vertreten: NS⸗Reichs⸗ kriegerbund, NS⸗Kriegsopferverſorgung, Volksbund Deutſche Kxiegsgräberfürſorge, Politiſche Leiter, SA, /, NSckK, NScK, HJ. NoS⸗Studentenbund, Deu ſches Rotes Kreuz, Techniſche Nothilfe, DAF, Abteilung Wehrmacht und Reichsluftſchutzbund. Die Feier beginnt nach der Meldung des Führers der Ehrenkompanie mit dem Ab⸗ ſchreiten der Front durch den Standorts⸗ kommandanten und den Kreisleiter. Nach der Begrüßung der Hinterbliebenen, Kriegs⸗ opfer, Verwundeten und Ehrengäſte, die ge⸗ beten werden, bis um.45 Uhr ihre Plätz⸗ einzunehmen, da bis um.50 Uhr die ge⸗ ſamte Aufſtellung beendet ſein muß, durch den Standortskömmandanten erfolgt der Fahneneinmarſch. Ein Trauermarſch und er Vorſpruch eines Wehrmachtsangehöri⸗ gen leiten über zur Gedächtnisanſprache des Standortskommandanten, Generalmajor Lütkenhaus, die durch die Kranznieder⸗ legung durch den Redͤner und den Kreislei⸗ ter mit Gedenkwort und das vom Muſik⸗ korps geſpielte Lied vom auten Kameraden unterbrochen wird. Das geſpielte und ge⸗ ſungene Lied„Volk, ans Gewehr“, das vom Standortskommandanten ausgebrachte„Sieg Heil!“ auf den Führer und Oberſten Be⸗ fehlshaber und die Nationallieder beenden den Gedenkakt. Nach dem Vorbeimarſch der Ehrenkompanie und der militäriſchen Ab⸗ ordnungen vor dem Standortskommandan⸗ ten rücken die Verbände ab. Die Parteifeier— Bei der Feier der Stabtortsgruppen der NSDAP, die um 3 Uhr nachmittags im Nibelungenſaal beginnt, hält der Komman⸗ deur der Mannheimer Flak die Gedenkrede, die dͤurch muſikaliſche Darbietungen um⸗ rahmt wird. Die Hinterbliebenen und An⸗ gehörigen der Gefallenen, die erforderlichen⸗ falls durch den BDDM, die NS⸗Frauenſchaft oder Angehörige der NSKOV abgeholt und nachher wiedex heimgeleitet werden, ſind durch die Kreisleitung über die Ortsgrup⸗ pen beſonders eingeladen worden. Der Feier geht morgens die übliche Nieder⸗ legung von Kränzen an den Ehrenmalen voraus. Zu beiden Feiern iſt die geſamte Bevölkerung eingeladen. Sch. unterliegen der Zuſtimmung der Reichs⸗ ſchrifttumskammer und des Preiskommiſ⸗ ſars. Es bleibt dem Ermeſſen einer Leih⸗ bücherei überlaſſen, ob ſie ein Pfand ent⸗ ſprechend dem Wert des ausgegebenen Bu⸗ ches erheben will. Lamari zauberte bezaubernd Zuerſt dachte man: a ha, auch die Magier und Zauberkünſtler haben ſich umgeſtellt und der Mangeuage angevaßt, früher ver⸗ wandelten ſie Waſſer in Wein und griſſen ſich Zigaretten aus dem Nichts und entzün⸗ deten ſie an der Luft, jetzt ſind ſie damit zufrieden, wenn ſich Waſſer in Tinte ver⸗ wandelt und wenn ſie ſich blankes Hartgeld aus der Luft greifen können. Aber dann macht Lamari ſolche Ueberlegungen damit zuſchanden, daß er in einen Topf etwas Waſſer tut, Tropfen und Körner beigibt, das Ganze im eigenen Saft kochen läßt und Würſtchen, Würſte und Eier daraus hervor⸗ gehen läßt. Das mit dem Denken iſt ja ſowieſo Glücksſache, denn immer dann wenn man gebacht hatte, dem verbindlich lächelnden Herrn Lamari hinter die Geheimniſſe ge⸗ guckt zu haben, war es Eſſia damit. Und wenn er gar mit Erklärungen herauskam, wurde man ganz beſtimmt gründlich ge⸗ täuſcht. Zwei Stunden lana täuſchte Lamari ſehr geſchickt ein Publikum, das ziemlich wil⸗ lens war, ſich nicht täuſchen zu laſſen, fie⸗ berhaft geſpannt aufmerkte und infolge⸗ deſſen nur um ſo leichter auf den Holzweg zu führen war. Es wurde weidlch geſtaunt über all die Tricks mit Apparat, aber noch rätſelhafter waren eigentlich die ohne. Und es war ja ſchließlich ſo, wie der Magier ſelbſt ſagte— ſeine Ueberraſchungen ge⸗ hörten zu den angenehmen. Angeregt unterhalten verbrachte man den Abend bei Lamari. Nur den Homunculus mußte er uns ſchuldig bleiben. Was der uns wohl zu ſagen gehabt hätte? vereine Liedertafel und *, Bliex auf udmiesben uchthaus für Schwarz r. 2 S Emil Herrle, der 8 alte Gu⸗ ſtav Herrle und deſſen Eheſrau, der 35 Jahre alte Otto Mackle und deſſen Chefrau und der 35 Jahre alte Eugen Wentz, alle von Ludwigs⸗ hafen⸗Oggersheim, hatten ſich wegen Schwars⸗ ſchlachtens vor dem Sondergericht Saarbrücken zu verantworten. Im ganzen wurden von ihnen 14 Schweine ſchwarz geſchlachtet. Hauptſchuldi⸗ ger war Emil Herrle. Die übrigen hatten nur an drei ſchwarzgeſchlachteten Schweinen einen Anteil erhalten. Emil Herrle erhielt eine Zucht⸗ hausſtrafe von 2 Jahren, Otto Mackle und Eugen Wentz bekamen 1 Jahr und acht Monate Gefängnis zudiktiert. Guſtav Herrle kam mit 1 Jahr Gekängnis davon. Die ſtrafbaren Hand⸗ lungen der angerlagten Ehefrauen wurden mil⸗ der beurteilt. Die Ehefrau Herrle erhielt swei Monate, die Ehe'rau Mackle vier Wochen Ge⸗ fängnis. Wie der Staatsanwalt ausführte, wã⸗ ren die Strafen allgemein höher ausgefallen, wenn das Gericht nicht mildernde Umſſände be⸗ rückſichtigt hätte. Dieſe wurden u. a. darin er⸗ blickt, daß die Angeklagten ſtarke Einquartierung gehabt hätten. Eine niederträchtige Handlung leiſteten ſich drei Jugendliche aus dem Ludwigshafener Stadt⸗ teil Mundenheim. In der Dunkelheit ſpannten ſie über eine wenig belebte Straße einen ſtarken Draht, der von Paſſanten natürlich nicht er⸗ kannt werden konnte. Die Folge war, daß ein Radſahrer, der von der Arbeit kam, mit ſeinem Rade gegen das Hindernis fuhr. Der Draht zerſchnitt ihm das Geſicht und er ſtürate zu Boden. Die jugendlichen Verbrecher erhielten wegen gefährlicher Körperverletzung je eine Woche Gefängnis. heidelheroer Ouerschnitt Familiennachrichten. Zahnarzt Dr. Georg Dietrich, Märzgaſſe 3, vollendet am heutigen Donnerstag ſein 70. Lebensjahr. Zahlreiche Ge⸗ dichte aus ſeiner Feder in Pfälzer Mundart atmen den leichtbeſchwingten Frohſinn der pfäl⸗ ziſchen Heimat. Vor Jahren war er auch im Heidelberger Karneval eine führende Perſön⸗ lichleit.— Am heutigen Donnerstag feiern der frühere Hausmeiſter am Amtsgericht, Otto Reith und ſeine Eheivau Ludovika, geb. Arm⸗ bruſter, das Feſt der goldenen Hochzeit. Streiflichter auf'einreim Weinheim, 17. März. Hier ſtarb im Al⸗ ter von 63 Jahren Frau Maria Helfert. geb. Strauß, Wilhelmſtraße 11, und Sajährig Frau Kätchen Seiderer, geb. Leininger, Berg⸗ ſtraße 145.— Auf dem Felde der Ehre fiel Ober⸗ gefreiter Karl Heinrich Kreis, Obergaſſe Ua. — Die Rückgabe von Speiſekartoffeln für die bei den hieſigen Verteilern beſtellten Saatkar⸗ toffeln hat am Freitag, 19. März, im Hauſe Hauptſtraße 4, Eingang alte Poſtgaſſe, vormit⸗ tags von 9 bis 11 Uhr und nachmittags von 14 bis 17 Uhr, zu erfolgen. Sollte eine Ablieſe⸗ rung von Speiſekartoffeln nicht erfolgen, kön⸗ nen auch keine Saatkartofteln bezogen werden. — Cinen ſchönen Verlauf nahm das vom Män⸗ nergeſangverein„Eintracht“ im Vereinslokale Martin Bienhaus veranſtaltete kamercoſchalt⸗ liche Beiſammenſein mit Familienangehörigen. Die Begrüßungsanſprache hielt Vorſtand Jo⸗ hann Wetzel. Wundervolle Chorvorträge unter Stabführung des ſtellv. Chorleiters Hauptlehrer Albert Metzter umrahmten die Veranſtaltung. — Nach Bekanntgabe des Bürgermeiſteramtes liegt das vom Vorſtand der bad. landwirtſchaft⸗ lichen Berufsgenoſſenſchaft Karlsruhe geneh⸗ migte Verzeichnis der land⸗ und forſtwirtſchaft⸗ lichen Betriebsunternehmer für das Jahr 1942 vom 18. März ab während der Dauer von zwei Wochen im Rathaus, Verwaltungegebäude, frü⸗ heres Arbeitsamt, 2. St., Zim. 11, öſſentlich auf. gund um Schwetzingen * Plankſtadt, 16. Die Männergeſang⸗ lederkranz werden in Zukunft, dem Beiſpiele der Amicitig und Sän⸗ er⸗Einheit folgend, die Geſangsproben gemein⸗ am abhalten. Dadurch ſind zwei leiſtungsfähige Ehorkörper entſtanden. Die Geſangsproben für Liedertafel und Liederkranz finden im Adler, für Amicitia und Sängereinheit in der Krone ſtatt. — Die Eierablieferung geſchieht für die Sommermonate wieder in der Eierſammelſtelle Moltkeſtraße 17. Die Ablieſerungszeit iſt ois auf weiteres wieder mittwochs nachmittags 16 bis 17.30 Uhr feſtgeſetzt. Die Hühnerhalter werden aufgefordert, ihrer Ablieſerungspflicht pünktlich nachzukommen. * Plankſtadt, 16. März. Am 14. März ſeierten Jakob Rebel, Leopoldſtraße 57, und die älteſte Frau der Gemeinde, Frau Barbara Mack, geb. Himmele, Schwetzinger Straße 36, ihren 83. Ge⸗ burtstag. * Oftersheim, 16, März. Der Jahresappell der Kriegerkameradſchaft, welcher im„goldenen irſch“ ſtattſand, brachte die Ehrung verdienter ameraden. Für 50fährige Mitgliedſchaft wurden Kameradſchaſtsdiener Jakob Schwarz; für 40⸗ jährige Mitoliedſchaft Foſef Kern, Karl Mergen⸗ thaler, Karl Gilbert und Peter Wagner 3; und für 25jährige Mitgliedſchaft Ludtwig Meiſter mit dem Ehrenzeichen ausgezeichnet. „„—r—TkT.——————————ZvÄÄÄÄZXÄ2Ä2Ä2ꝛ2Z7 PTTT——X— ꝓꝓ————PPP——PPP—————— Y——————— Heiterer Kleist In neuer Einstudierung: An die fünf Jahre ſicherlich haben wir den belebenden derb⸗realiſtiſchen Hauch der Dorfrichter⸗Komödie Kleiſts, dieſer unſterb⸗ lichen Blüte im Gärten deutſcher Luſtſpiel⸗ dichtung, nicht anehr vernommen. Geſtern nun, einen Tag früher als urſprünglich be⸗ abſichtigt, war in der niederländiſch⸗bäuer⸗ lichen Amtsſtube des Richters Adam neuer Termin angeſetzt in dem Gerichtshandel der wackeren Marthe Rull um ihren zertrüm⸗ merten Krug, jenes corpus delicti, das die klaſſiſche Komit eines Prozeſſes entzündet, in dem der Uebeltäter als Richter fungiert und trotz erheblichen Aufwandes an Bauern⸗ ſchläue und einer ſtets auf dem Quivive befindlichen entwaffnenden Frechheit ſich ſchließlich ſelbſt um Kopf und Kragen judiziert. Robert Kleinert ſpielt jetzt den nach mißglücktem Liebesabenteuer dex Nacht arg geſchunden erwachenden glatztöpfigen Dorf⸗ richter und macht eine Prachtgeſtalt aus ihan. Er ſetzte alle reichen Mittel ſeiner hervor⸗ ragenden komiſchen Charakteriſierungskunſt in wohlberechneter unterſchiedlicher Fär⸗ bung ein, ſpielte ſich aber dennoch wohl⸗ weislich nicht allzuſehr in den Vorder⸗ grund. Er ließ vor allem der anklagenden Marthe Rull die ihr zukommende weſentliche Geltung als antriebgebende komödiale Kraft und ſein überragendes Spiel verdunkelte keineswegs den eigentlichen dramatiſchen Angelpunkt des Ganzen, nämlich den Ver⸗ trauenskonflikt zwiſchen dem Liebespaar Eve⸗Ruprecht. Glänzend in der Maske, un⸗ widerſtehlich in der breit ausgeſpielten An⸗ kleideſgene des Beginns, ergötzlich in ſeiner aus nie verlegener Pfiſfigkeit und an⸗ maßender Frechheit wirkungskräftig ge⸗ miſchten Haltung dem inſpizierenden Ge⸗ richtsrat gegenüber und ſehr beluſtigend, wenn dieſer immer mehr in die Enge ge⸗ triebene richtende Sünder bis zuletzt hoch⸗ mögende Contenance zu halten verzweifelt ſich bemſiht und es fertigbringt, bei ſpritzi⸗ gem„Moſler“ und fettem Limburger Käſe am Schillerplatz „Der zerbrochene Krug“ (den der Requiſiteur allerdings als rot⸗ kugeligen Edamer ſervieren ließ) ſogar den Gerichctsrat für einen Augenblick irre⸗ zuführen und ihn faſt auf ſeine Seite zu bringen. Hatte man ſo ſeinen behaglichſten Spaß an Kleinerts Leiſtung, ſo nicht minder auch an der eruptiven Reſolutheit dex von Eliſa⸗ beth Funcke mit ſaftiger Draſtik umbauten Geſtalt der Krugoeſitzerin Marthe Rull. Hier war die herrlich natürlich gewachſene Komik eines in aller zornigen Aufgebracht⸗ eit um den Ruf der Tochter ernſthaft be⸗ orgten mütterlichen Herzens höchſt inſtinkt⸗ icher aufgeſpürt. In erſtaunlicher dialek⸗ tiſcher Beherrſchung der Rolle verhalf Eli⸗ ſabeth Funcke beſonders in der mit ge⸗ ſchmeidigſter Sprachphantaſie geſtalteten liebevoll weitſchweifigen Erzählung von des Kruges Wert und Würde dem Kleiſtvers zu ö prächtiger Plaſtik. Wie ſchon geſagt, blieb der oft bläßlich und nebenſächlich wirkende Konflikt der Liebesleute vermöge der indi⸗ viduellen ſchauſpieleriſchen Profilierung des Ruprecht durch Egbert v. Klitzing und der aus gedrückter Paſſivität zu tempera⸗ mentvoll entlarvender Anklage gegen den Beleidiger ihrer Mädchenehre anrennenden jungen Eve durch Aimee Stadler erfreu⸗ lich ſichtbar. in Ton und Auf⸗ treten fügte ſich Lola Mebius als Frau Brigitte knotenlöſend ins heitere Spiel ein, und Friedrich Hölzlin charakteriſierte den Gerichtsrat Walter mit vornehmer, nur in der Frühſtücksſzene ſinnvoll um ein Weniges gelockerter Zurüchhaltung. Kaju Golembiewſkis Schreiber Licht, Joſeſ Renkerts Veit Tümpel, Nora Lan⸗ derich und Herta als ſtallduftende Magoͤgeſtalten, ſowie eorg Zimmer⸗ mann und Albert Venohr in Epiſoden rundeten die von Friedrich Branden⸗ burg ſpielleiteriſch lebendig und umſichtig betreute Aufführung mit ſchöner Einfüh⸗ lung in den Kleiſtſchen Komödienſtil wirk⸗ ſam ab. Dazu ein von Nötzolod hergerich⸗ tetes Bühnenbild, in dem die junggeſellig⸗ ſchuſſelige Autagswelt des richtenden Dorf⸗ gewaltigen ihre naturaliſtiſch⸗deftige Spie⸗ gelung fand. Die Freude 9955—5— Neuſtudie⸗ achhaltig. ü (Q Aus dem Nationaltheater. Am Samstag, 20. März, erſcheint nach einer langen Reihe von Jahren Heinrich Marſchners Oper Hans Hei⸗ ling“ in neuer Inſzenierung im Spielplau des Nationaltheaters. Die muſikaliſche Leitung hat Werner Ellinger, die Spielleitung Erich Kronen. Die Bühnenbllder entwarf Helmut Nötzoldt. Es wirken mit: Hans Schweska in der Titelpartie, Käthe Dietrich, Glanka Zwingenberg, Zrene Ziegler, Anton John, Fritz Bartling, Hans Vögele. 8 Adlerſchild des deutſchen Reiches für Wil⸗ helm Kreis. Der Führer verlieh Profeſſor Wil⸗ helm Kreis als einem der größten deutichen Baumeiſter der Gegenwart zu ſeinem 70. Ge⸗ burtst ag am 17. März den Adlerſchile des deutſchen Reiches. Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels überreichte in Gegenwart von Reichsmini⸗ ſter Speer dem Jubilar die ihm vom Führer verliehene hohe Auszeichnung und würdigte da⸗ ei die Verdienſe des großen Meiſters, deſſen Schaffen alle Gebiete der Baukunſt umfaßt und dem bedeutende baumeiſtertiche Aufgaben bei der Neugeſtaltung der Reichshauptſtadt und als Generalbaurat für die Geſtaltung deutſcher Kriegerfriedhöfe bei der Schaffung der deutſchen Heldenmäler dieſes Krieges übertragen wor⸗ den ſind. Von Reichsminiſter Dr. Goebbels und Reichsminiſter Speer wurde der Jubilar durch Ueberreichung zweier Kunſtwerke beſon⸗ ders geehrt. Reichsminiſter Dr. Frick über⸗ ſandte Profeſſor Dr. Kreis ein in herzlichen Worten gehaltenes Glückwunſchſchreiben. Der Rundſunk am Freitag: Reichsprogramm: 15.00—15.30 Uhr: Waterkant; 15.90—16.00 Uhr: Soliſtenmuſik von Karl Haſſe; 16 00—17.00 Uhr: Unterhaltendes von Humperdinck bis Weber; 18.30—19 00 Uhr: Der Zeitſpiegel; 1900—1915 Uhr: Wehrmachts⸗ vortrag; 19.20—19.35 Uhr: Frontberichte; 10 45— 20.00 Uhr: Dr.⸗Gocbbels⸗Artikel:„Ceterum Cen⸗ ſeo“; 20.15—22 00 Uhr: Hochzeitsnacht im Para⸗ dies(Gaſtſpiel des Berliner Metronoltheaters). — Deutſchland'ender: 17.15—18 90 Uhr: Max⸗ Reger⸗Gehächtnisſendung(Leitung: Kabaſtaſ; 20 15—21.90 Uhr: Helmut Riethmſiller(zeit⸗ genöſſiſche Muſikſendung): 21.00—2200 Ühr: Markſteine Berliner Muſtkgeſchichte(Paganini und Liſzt). der ee —— —— Walde in Kaiſerslantern; Auzi: LSon-Nachrickien Westmark- Leichtatlletik 194³ Auf der Arbeitstagung der Weſt⸗ mark⸗Leichtathleten in Bad Dürkheim, die unter Leitung von Gau⸗ und Gebiets⸗Fach⸗ wart Gerd Hornberger ſtand, wurden auch die Wettkampftermine für die kommen⸗ den Monate feſtaelegt. Hervorzuheben ſind die Gau⸗ und Gebiets⸗Waldlaufmeiſerſthakten in Zweibrücken am 11. April, die Gaumeiſterſchaf⸗ ten auf der Bahn am 11. Juli in Lud wigs⸗ hafen, ein Gauvergleichskampf zwiſchen Weſt⸗ mark urd Elſaß am 5. September in Saarge⸗ münd und ein Gau⸗Herbſtwaldlauf am 24. Ok⸗ tober in St. Avold. Von der Durchführung von Kreismeiſerſchaften wurde Fiesmal Abſtand gen ammen. Dafür gibt es Kreisgruppen⸗ oder Besir'smeiſterſchfaten für Pfalz. Saar und Lothringen. Neu iſt die Durchkührung eines „Tags des unbekannten Sportsmannes“ in al⸗ len Kreiſen. Staffelläufe, gauoftene Sportſeſte und die Kämpfe um die deutſche Kriegs⸗Vereins⸗ meiſterſchaft vervollſtändigen den Welt'amp'⸗ plan, der im einzelnen folgendes Ausſehen hat: 4. April: Bezirks⸗Walzläuſe in Saarbrücken, Walsfiſchoach und Diedenhofen⸗Niederjeutz: 11. April: Gau⸗ und Gebiets⸗Waldlaufmeiſterſchaf⸗ ten in Zweibrücken: 7. Mai: Gan⸗Stafeltag im kämpfe in den Kreiſen; lauf in Metz; 23. Mai: Dag des unbekannten Sportsmanns; 290. Mai: Reichsſportwettſampf; b. Funi: Großſtaffellauf in Frankenthal; 13. Gräfenſtein⸗Bergieſt wabhrſcheinlich in Wald fiſchbach; 20. Juni: Bezirks⸗Meiſterſchaften in Neuſſadt, Saargemünd und vorausſichtlich Saarbrücken: 4. Juli: Hoferfopf⸗Berg'eſt in Bilöſtock; 11. Juli: Gaumeiſterſchaften in Lud⸗ wigshafen; 18. Juli: Gebietsmeiſterſckatten in Kaiſerslautern oder Homoura; 1. Anguſt: Spi⸗ cherer Bergfeſt; 15. Auguſt: Siersöurg⸗Bergfeſt; 5. September: Weſtmar ⸗Elſaß in Saargemünd; 12. Sentember: Sportfeſt des 1. Fc Kaikerslau⸗ tern; 10. Oktober: Herbſt⸗Bezirks⸗Waldläuſe in Neunkirten, Lamprecht und Saarburg; 24. Ok⸗ tober: Gau⸗Herbſtwaldlauf in St. Avold. Die Verſucke zur deutſchen Kriegs⸗Vereins⸗ meiſterſchaft aller Klaſſen ſollen am 27. Juni, 25⁵. Juki, 2. Auguſt und 19. September dͤurch⸗ geführt werden. Hessen-Nassaus Tischtennis-Meister- schaften Den Tiſchtennis⸗Mannſchaftsmeiſterſchaften des Sportgaues Heſſen⸗Naſſau am 28. Mirz in Hep⸗ Penheim a. d. B. folgen am Sonntag, 11. April, in Darmſtadt die Einselmeiſterſchaſten des Gaues. Im Auftrag der Gauſportführung richtet die Tiſchtennis⸗Abteilung des Sportvereins 1898 Darmſtadt dieſe Meiſterſchaften aus. Es ſind nicht weniger als 16 Wettbewerbe für Männer, FNrauen und Kunioren vorgeſehen. Als Meiſter⸗ ſchaftswettbewerbe zählen natürlich nur ͤie fünf Wetibewerbe der A⸗Klaſſe. Meldeſchluß iſt am Donnerstag, 8. April. Sienteich im Korbhall SSgg Frankfurt und TV Heppenheim in Offenbach Einige der beſten Frauen⸗Korbballmannſchaf⸗ 16. Mai: Großſtaftel⸗ 9. Mai: Bahnwett⸗ Auslands-Fußhall Italiens Nationalelf gegen Städtemaunſchaften Die italieniſche Fußball⸗Nationalmannſchaft, die in dieſem Jahre keine Länderſpiele beſtrei⸗ tet, wird nach Abſchluß der Spiele um die Lan⸗ desmeiſterſchaft Gelegenheit erhalten, in eini⸗ gen Werbeſpielen vor die Oeſſentlichkeit zu tre⸗ ten. Es iſt geplant, die Nationalmannſchaft, die im vergangenen Jahr in Mailand gegen Spa⸗ nien mit:0 Toren gewann, am 2. Mai in Rom, am 30. Mai in Mailand oder Bologna und am 13. oder 20 Juni in Florenz antreten und zwar jeweils gegen Städtemann⸗ ſchaften. Ungarns Nationale besiegt Das erſte Probeſpiel der neuen ungariſchen Fußball⸗Nationalmannſchaft, die demnächſt zu Länderkämpfen gegen die Schweiz und Bulga zien antreten wird, endete zahlenmäßig nicht mit dem gewünſchten Erfolg. Die Nationaten traten in Bekescſaba gegen eine Provinz⸗Aus⸗ wahlelf an und verloren mit:4(:2) Toren Der Gegner der Nationalelf entwickelte nich nur großen Ehrgeiz, ſondern auch überraſchend autes Können und ſiegte keineswegs unverdient Die Spieler von Großwardein bildeten den Stamm der Mannſchaft. In der Nationalelf ſtanden u. a. Szües, Kispeter, die Brüder roſt, Bedola und Toth. FC Mecheln wird Meister Im bergiſchen Meiſterſchafts⸗Fußball kam es am Sonntag zu der mit Spannung erwarteten Begegnung zwiſchen dem Spitzenreiter FC Me⸗ cheln und dem an zweiter Stelle ſteherden Lan⸗ desmeiſter Lierſche SK. Mecheln gewann nach glänzender erſter Halbzeit mit 311(:0) Toren und dürfte damit den Titel ziemlich ſicher haben. Der Vorſprung von fünf Punkten bei vier noch ausſtehenden Spielen ſollte vom Titelverteidi⸗ ger Lir nicht mehr gefährdet werden. Slowakei ehrt Reichssportführer Anläßlich des vierten Jahrestages der Grün⸗ oͤung des ſelbſtändigen⸗ſlowakiſchen Staates, der gleichzeitig der Geburtstag des neuen ſlowa⸗ kiſchen Zentralſportrates iſt, wurde ein Ehren⸗ zeichen für Sportler geſtiftet. Dieſes Shrenzeichen wurde jetzt erſtmalig einer Reihe führender Per⸗ Sa⸗ ſönlichkeiten und aktiver Sportler verliehen. Das Ehrenzeichen in Gold erhielt außer dem, ſllowakiſchen Innenminiſter Sano Mach und Verteid igu: gsminiſter General Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten. Auf der Liſte der Ausgezeichneten ſtehen fernerhin der Führer des volksdeutſchen Turn⸗ und Sport⸗ verbandes Rubatſchek ſowie der Olympiaſicger Joſef Herda.* Schweiz— Kroatien und Spanien— Portu⸗ gal. An die Stelle Italiens iſt jetzt Kroatien als Länderſpielgegner der Schweiz getreten. Die Kroaten treten am 4 April in Zürich an und ſpielen acht Tage ſpäter in Agram gegen die Slowakei.— Spanien und Portugla haben eine Begegnung nach Barcelona vereinbart. Sie ſoll m Mittelpunkt einer ſportlichen Veranſtaltung tehen, die aus Anlaß der 450⸗Jahrfeier der Rückkehr Kolumbus aus Amerika geplant iſt. Mainfrankens Rabballſpieler beſiegt. Kagdeburger Gruppenturnier um die deutſche Jugendmeiſterſchaft im Raoball(nicht Hallen⸗ zandball) war das Gebiet Mainfranken betei⸗ igt. Den Gruppenſieg errang das Gebiet Nittelelbe, das 12:1 gegen Mainfranken und 15:1 gegen Mittelland gewann. Heſſen⸗Naſſan und Moſelland wollen am erſten Oſtertag in Bad Ems einen Hyckey⸗Vergleichs⸗ kampf der Männer beſtreiten. Vor einigen Wo⸗ chen landete Heſſen⸗Naſſau in Köln mit 2·1 Toren einen knappen Sieg. Belgiſcher Hockeymeiſter wurde wieder der Racing⸗Club Brüſſel, der ſchon ſeit vielen Jahren an der Spitze der belgiſchen Hockey⸗ mannſchaften ſteht. Italiens Korbballſpieler, die augenblicklich in Spanien weilen, traten nach ihrein Erfolg gegen Real Madrid in der ſpaniſchen Hauptſtadt gegen eine ſpaniſche Auswahl an und ſiegten mit 41:13 Punkten. Bayreuths Turner kümpften in Kulmbach um die Gebietsmeiſterſchaft im Mannſchaftskampf. Der Bann din Kulmbach ſiegte mit 786,5 Punk⸗ ten vor den Bannen Straubing(763.), Paſſau (755.), Coburg(752.), Neumarkt(717.), Kronach(688.) und Bamberg(598,5.). Briethasten W. M. Steuererklärung. 1. Wenn die Kinder als geſetzliche Erben berufen ſind, ſo ſteht ihnen ein Anteil am Rachlaß, d. h. am Vermögen, des verſtorbenen Vaters, nach Abzug der darauf laſtenden Schulden und Nachlaßkoſten, zu. Dieſer Anſpruch erſtreckt ſich auch auf das etwa vorhan⸗ dene bare Geld. 2. Die Wätwe hat in ihrer Ein⸗ kommenſteuerklärung für 1942 das geſamte von ihrem Manne und das geſamte von ihr ſelbſt be⸗ zogene Einkommen anzugeben. Zu dem Ein⸗ kommen gehört auch das beim Tode des Mannes bezahlte Sterbegeld. Etwas anberes gilt aller⸗ dings dann, wenn dieſes Sterbegeld auf Grund von Einzahlungen des Verſtorbenen bei einer Sterbekaſſe gezahlt worden iſt; dann gehört es nicht zum Einkommen. 3. Die von Ihnen an⸗ gegebenen Ausgaben können grundſätziich vom Einlommen nicht abgezogen werden. Vor allen Dingen gilt das für die bei den Pe ſionszah⸗ Steuerpflichtigen erwachſenen beſonderen Be⸗ laſtungen an. Ohne genaue Kenntnis dieſer Werte können wir näheres nicht angeben. ., Neckarau. An ſich beſteht die Unterhalts⸗ pflicht des Mannes auch heute noch, ſelbſt wenn die Eheleute 8 Jahre lang getrennt gelebt ha⸗ ben. Eine andere Frage aber iſt, ob der Mann nicht nach§ 1961 BGB die Zahlung von Unter⸗ halt verweigern lann.§ 1301 BGB beſtimmt: „Leben die Ehegatten getrennt, ſo iſt, ſolange einer von ihnen die Herſtellung des ehelichen Lebens verweigern darf und verweigert, der Unterhalt durch Entrichtung einer Geldrente zu gewähren. Die Unterhaltspflicht des Mannes fällt weg oder beſchränkt ſich auf die Bezahlung eines Beitrags, wenn der Wegfall oder die Be⸗ ſchränkung mit Rückſicht auf die Bedürfniſſe ſo⸗ wie auf die Vermögens⸗ und Erwerbsverhält⸗ niſſe der Chegatten der Billigkeit entſpricht“. Ohne nähere Kenntnis der ganzen Verhältniſſe kann daher Ihre Anfrage nicht abſchließend be⸗ antwortet werden. Catles auch Am Uirischafis-Feſdüngen Schiedsgerichtshof der Internationalen HFandelskammer Mit Wirkung vom 1. Januar hat der Präſident der. Internationalen Handelskammer J. S. Göſtröm, Dr. G. von Schnitzler, Mit⸗ glied des Vorſtandes der J. G. Farbe induſtrie Ach, Frankfurt a. M.(Mitglied des Präſidiums der deutſchen Gruppe) in das Präſidium des Schiedsgerichts der Ichs beruſen. Es ſetzt ſich ſomit gegenwärtig aus folgenden Perſönlichkeiten zuſammen: Präſident: Algot Bagge, Mitglied hes ſchwediſchen Reichsgerichtes, Stockholm; Vize⸗ )räſident: Albert Buiſſon, Mitglied des In⸗ ſtitut de France, Ehrenpräſident des Tribunäl de Commerce de la Seine, Paris; Emil Sand⸗ ſtröm, Mitglied des ſchwediſchen Reichsgerichts, Stockholm; Dr. Georg von Schnitzler, Mit⸗ glied des Vorſtandes der J. G. Farbeninduſtrie AG., Frankfurt a. M. und Albert Voigt⸗Hanſen, Direktor der Verſicherungsgeſellſchaft A. Voigt⸗ Hanſen, Paris. Als deutſches Mitglied des Schiedsgerichtshofs gehört ihm Dr. Gerhard Ried⸗ berg, Stockholm, an. Die Tätigkeit Ser IHK auf dem Gebiete der Schiedsgerichtsbarheit hat auch während des Krieges keine Unterbrechung er⸗ fahren. Die Schiedsklauſel der JHͤ findet da⸗ her in geſchäftlichen Vereinbarungen internatio⸗ nalen Charakters nach wie vor weitgehende Ver⸗ breitung. Beſo ders iſt darauf hinzuweiſen, daß ſämtliche Anträge deutſcher Firmen auf Eröſf⸗ nung des Vergleichs oder des Schiedsverfahrens bei der deutſchen Gruppe der Internationalen Handelskammer, Berlin NW 7, Doroth enſtr. 29. einzureichen ſind, die ſie an die Geſchittsſtell⸗ des Schiedsgerichtshofs in Stockholm oder— falls die Parteien übereinſtimmend die Behandlung der betr. Streitſache durch den Schiedsgerichtshof in Paris wünſchen— an diejenige in Paris weiter⸗ leitet. Ein neues Reichsoberbergamt in Karlsruhe Im Zuge der Ueberſührung der Bergbehörden vom Land auf das Reich werden am 1. Avril zehn Reichsoberbergämter ihre Tätigkeit aufnehmen, an Stelle der bisher 27 mittleren und oberſten Landesbergbehörden. Die Oberbergämter haben ihren Sitz in Dortmund, Bonn, Halle. Claustal⸗ Zelleriebd, Breslau, Saarbrücken, Freiburg i. Sa., München, Wien und Karlsruhe, welch letz⸗ teres neu errichtet wird und neben den badiſchen Lagerſtätten auch die Kalivorkommen und ſonſtige Berabaubetriebe im Elſaß betreut. * Löwenbrauerei eGmbc, Frankfurt a. M. Bei dieſer Frankfurter Genoſſenſchaftsbrauerei ging 1941⸗42 der Rohertrag auf 0,54(0,60) Mil⸗ lionen/ zurück. Nach Verrechnung der Auf⸗ wendungen einſchl. 36 00(79 060) Abſchrei⸗ bungen und 77000(53 000)/ Beſitz⸗ ſowie 228 000(252 000) ſonſtiger Steuern und Ab⸗ gaben bleibt ein Reingewinn von 28 933(39 709) , woraus die H unv. 5 v. H. Dividen de auf 0 16(.15) Mill/ Geſchäftsguthaben zu verteilen beſchloß. Die Rücklage erhält 5o00 (10 600). 4, der Sozialfonds 1000(2000) 4, wäh⸗ rend 14 745(20 528) auf neue Rechnung über⸗ nommen werden. Die HV ſtimmte weiter dem Ankauf des Grundſtückes der früheren Braue⸗ rei Henrich zu. * Börſenindizes. Die vom Statiſtiſchen Reichs⸗ amt errechneten Börſenindizes ſtellen ſich in der Woche vom 8. 3 bis 13. 3. im Vergleich zur Vor⸗ abgeändert. Nen Aenderung der Bestimmungen über die Förderung von Kleingärten Der Reichswohnungskommiſſar hat ab ſoſort die Beſtimmungen vom 22. März 1988/44. Oktbr. 1939 über die Förderung von Kleingärte i in weſentlichen Punkten zunächſt auf Kriegsdauer Für neue Kleingarten⸗Daueranlagen können danach je Kleingarten folgende Reichs⸗ darlehen gewährt werden: a) für den Erwerb von Land aus Privatbeſitz bis zu 300/(bisher 250), bei höheren Erwerbspreiſen auch darüber hinaus bis zu 70 v. H.(bisher 50 v..) der tatſächlich entſtehenden Koſten; nen iſt, daß Beträge, die früheren Nutzungsberechtigten als Entſchädigung zu zahlen ſind, hierbei den Erwerbskoſten zu⸗ zurechnen ſind; b) für die Herrichtung und Fin⸗ richtung der Einzelgärten bis zu 550(bisher 800) Mark mit der Maßgabe, daß für den Laubenbau bis zu 300 /, für die übrigen Koſten bis zu 250/ vorgeſehen werden dürfen. Die Darlehen für den Landerwerb werden auch bei der Beſchaffung von Erſatzland aus Privat⸗ hand für gekündigte Kleingärten unter der Vor⸗ ausſetzung zur Verfügung geſtellt, daß die Stelle, welche die Kündigung der Kleingärten für eine dringend notwendige Maßnahme veranlaßt. 20 v. H. der Erwerbskocten als Zuſchuß bereitſtellt und der Verfahrensträger den Reſtbetrag aus ei⸗ genen Mitteln deckt. Soweit das Kleingartenland für Wohnungsbauten in Anſpruch genommen wird, welche unter Einſchaltung zugelaſſ iner Bauträger aus öffentlichen Mitteln auf Grund der Beſtimmungen oder Weiſungen des Reichs⸗ wohnungskommiſſars geſördert werden, ſind die Bauträger von der Verpflichtung, einen Zuſchuß für die Erſatzlandbeſchaffung zu gewähren, be⸗ Dafür kann das Reichsdarlehen auf 90 v. H. der Erwerbskoſten erhöht werden. Wir“ be⸗ reits kleingärtneriſch bewirtſchaftetes Privatland, das bisher für eine ardere Zweckbeſtimmung vor⸗ geſehen oder über deſſen endgültige Zweckbeſtim⸗ mung noch nicht entſchieden geweſen iſt, durch die ſtäbtebaulichen Pläne der Gemeinde zur klein⸗ gärtneriſchen Nutzung beſtimmt, ſo kann dem Ver⸗ fahrungsträger für den Erwerb des Landes ebenfalls ein Reichsdarlehen bis zu der eirganas angegebenen Höhe gewährt werden. Ein Darlehen zur Herrichtung und Einrichtung der Einzel⸗ gärten bis zu der vorerwährten Höhe darf je⸗ doch nur in dein Falle zugebilligt werden, in dem die etwa erforderliche Umwandlung der Anlage tatſächlich und koſtenmüßig einer Neuanlage gleichkommt. Gemeinden, die kleingärtneriſch genutzte Grundſtücke veräußern, erhalten Reichsdarlehen zum Landerwerb erſt dann, wenn ſie den bei der Veräußerung erzielten Erlös für den Erwerb von Kleingartenland und für Auslagen verwen⸗ det haben, durch die das Land zur Daneranlage ausgeſtaltet wird. Die Darlehen für die Herrich⸗ tung von Kleingartenanlegen ſind zu verſagen oder in entſprechend geringerer Höhe zuzuſorechen, ſoweit die Bewerber aus eigenem Vermögen Sie entſtehenden Koſten decken können. Die Reichs⸗ darlehen ſind unwerzinslich; ſie ſind in ſpäteſtens 90(bisher 20) Jahren zu tilgen. Die Tilgung beginnt am 1. Oktober des auf den Abſchluß des Darl⸗hensvertrages ſolgenden Jahres. Die Til⸗ gunnsbeträge ſind von den Darlehensnehmern halbjährlich nachträglich am 1. April und 1. Ok⸗ tober jeden Jahres zu entrichten. Die erſte Zah⸗ lung hat in der Höhe zu erfolgen, daß die Schuld in den folgenden 2914 Jahren in gleichbleibenden, auf volle Reichsmark abgerundeten Beträgen ge⸗ tilgt werden kann. Der geſamte ungetilgte Reſt⸗ betran des Reichsbarloßens iſt vorzeitig zurück⸗ zuzahlen, ſoweit das Land für einen anderen ten des Sportgaues Heſſen⸗Naſſau trafen ſich bei einem Turnier in Offenbach a. M. Allerdings⸗ jehlte die angeſagte ſtarke Mannſchaft der Reichs⸗ nau. Den Sieg in der A⸗Klaſſe er⸗ rang die SSVag Frankfurt, die den TV Heu⸗ ſenſtamm mit 15·3 und den TV Oſſenbach mit durch einen Heuſenſtamm den zweiten Platz. der Turnierſieg an die Mannſcha't des TV Heppenheim a. d. B. vor 2 Dreieichenhain und TV Offenbach 2. bahn⸗TG Ha 10:4 bezwang. 12:4⸗Sieg über In der B⸗Klaſſe fiel Offenbach belegte Sie können Krankenkaſſe als aaben ſichtigt werden. lungen abgezogenen Betyäge für NSV u. WoW. jedoch Beiträge zur Sterbelaſſe und Sonderleiſtungen Steuererklärung abſetzen. Die durch den Tod des Mannes beſonders erwachſenen Koſten und eben⸗ ſo die für die Witwe notwendigen Aus⸗ für Kurbehandlu gewöhnliche Belaſtungen deren Antrag des Steuerpflichtigen durch Ermäßigung der Einkommenſteuer berück⸗ Dabei kommt es auf die Höhe des Einkommens und auf die Höhe der dem bei der können als außer⸗ und auf beſon⸗ * H. D. 200. Der Ehemann beerbt ſeine ver⸗ ſtorbene Chefrau neben Verwandten der zweiten Ordnung Eltern des Erblaſſers und deren Ab⸗ der überlebende Ehegatte die ganze Erbſchaft. auf 104.88(104,65). woche wie ſolgt: für die Aktienkurſe auf 158,14 (158,19), für Pfandbriefe auf 102.50(102.50), für Kommunalobligationen auf 102,50(102.50), ſür die Deutſche Reichsſchatzanweiſungen 1940 Fol⸗ FAMILIEN-ANZElGEN Unser Hermann hat ein Schwester⸗ chen Christa Erna bekommen. Dies zeigen in dankb. Freude an: Eleonore Schreiber geb. Franke, 2. Z. Diakonissenhaus— Willi Schreiber, 2. Z. Uffz. im Osten. Mannheim. Seckenheimer Str. 49. den 16. März 1943. die Nachricht. daſ mein lie- ber Mann und bester Ka⸗ merad. un-er lieber Sohn, Bruder. Schwiegersohn. Schwager u. Onkel Richard Heinrich Obergetreiter in einem Jäger-Batl. bei den Abwehrkämpten an der Ostkront im Alter von 29½ Jahren den Heldentod gefunden hat. Mannheim. den 18. März 1943. Seckenheimer Straße 134. Intiefem Schmerz: Gisela Heinrieh geb Schwinn: zualeich im Namen aller Angehörigen. Kart und schwer traf mich Nach langem. schwerem. mit gro- Ber Geduld ertragenem Leiden. ist heute mein ümigstgeliebter Mann. mein herzensguter Vater und Opa. Bruder. Schwager und Onkel Heinrich Obermaier, Wirt im 62. Lebensiahr entschlafen. Mannheim den 16. März 1943. Hafenstraſe 66 In tiefer Trauer: Frau Käthe Obermaier geb. Krapp; Else Obermaier u. Enkelkind Heinz Feuerbestattung: Freitag. 19. März. nachmittaas 3 Uhr. 6559 Gott dem Aumächtigen hat es ge- Lellen. meine liehe Mutter. unser herzensautes Großmütterlein. Ur⸗ Sroßmutter und Schwiegermutter. Schwester und Tante. Frau Maria Schmitt nach langem. mit grofßer Geduld getragenem Leiden. im Alter von 79 Jahren. zu sich in die Ewiakeit abzuberufen. Mannbeim(U 1. 25). 18. März 1943. In tiefer Trauer: Willi Rathey und Frau geb. Schmitt: Franz Klarmann(z. Z. im Osten) und Familie: Fritz Wolf und Frau: Wiln Wolt und Familie: Familie Hans Helmling: Carl Zink(2. Z. im Felde) und Frau und sämt- liehe Verwandten. Beerdiguns: Freitag. 19 März 1943 13.30 Uhr. Hauptfriedhof Mhm. ieeeeeeeee Amtl. Bekanntmachungen Ausgabe von Marinaden. —Katharinenstr.; Verwandten und Bekannten geben wir die traurige Nachricht. daß unser lieber. unvergeßlicher Sohn, Bruder. Enkel. Neſle und Vetter Erich Koch nach schwerem Leiden im blühen- den Alter von 13 Jahren in die ewige Heimat abberufen wurde. Mhm-Neckarau. 16. März 1943. Wingertstraße 20. In tiefer Trauer: Eugen Koch und Frau Maria geb. Nahm u. Schwe⸗ sterchen Hilde sowie alle Ver⸗ wansten. Beerdiaung am 19. März, nachm. 3 Uhr. auf dem Friedhof Neckarau Von Freitag. den 19. März 1943..30 Uhr. bis Samstag. den 20. März 1943. 19 Uhr werden gegen Vorlage der grünen Aus- weiskarte zum Bezuge von Fischwaren mit den Nr. 43 531—65 580 in den be- kannten Fischfachgeschäften sowie in folgenden Lebensmittel- und Feinkost- Seschäften Marinaden ausgegeben: Erich Güth. G 7. 24; Friedr. Wicken⸗ häuser. C 1. 12. Th. Stemmer. O 2. 10; Herm. Rüttinger. 0 7. 16: Fr. Ziegler. N 4. 22; Eriedr. Linder. S 6. 35; A. Lenssing. H 5. 1; Paul Meyer. Secken⸗ heimer Str. 57: Peter Kesselring. Ne. Georg Krämer. Wa. Frevastr. 40: W. Schäfer. Wa. Sand- holer Str.; Erwin Schneider. Lange⸗ rötterstr. 98: Aug. Ensel. Erlen tr 67: W. Seifert. Meerwiesenstr. 2: W. Wil⸗ denstein. Brentanostr. 11; Würz, Schwarz- Waldstr. 10: Karl Dietrich. Rh. Däni⸗ scher Tisch 25: Werner Hertel. Rh. Casterfeldsicdlung; E. Schweinturt, Waldparkstr. 3. Zur Ausgabe kommen etwa 125 ar Marinaden für ieden Ver- sorganasberechtigten genen Abstempe- lung des Feldes D der grünen Aus- weiskarten, mit den Nr. 43 531—65 580 und Abtrennyng des Abschnittes N 29 der Nährmittelkarte 47. Um den Be- dürtnissen der Berufstätigen Rechnung zu tragen. werden täslich von 17—19 Uhr Marinaden nur an Berufstätige abgegeben Die Verteiler haben bis spätestens 21. März 1943 die noch vor- handenen Restbestände fernmündlich (Kathans Klinke 393) aufzuseben und die eingenommenen Abschnitte der Nährmittelkarte zu je 100 Stück ge- bündelt bis spätestens 20. März 1943 bei unseren Zweigstellen abzulietern. Verwandten, Freunden u. Bekann- ten die schmerzliche Mitteilung. daß unsere liebe Mutter. Großmut⸗ ter und Schwägerin. Frau Luise Völker geb. Stezenbach im Alter von nahezu 80 Jahren. wohlvorbereitet. sanft entschla- ken ist Mannbeim. Budapest. 17. März 1943 Kleine Wallstattstraſie 13. In Namen der trauernden Hin- derbliebenen. Fritz Völker. Béerdigung: Freitag. 19. März 1943 13 Uhr. Hauptfriedhof Mannheim. 4 Für die zahlreichen Beweise auf- richtiger Anteilnahme an dem uns so schwer betroſfenen Verluste un- seres lieben Sohnes und Bruders. Grenadier Herbert Weller, sagen wir auf diesem Wege herzlichen Dank Menaheim(K 3. G. P5. Marz 1063. Familie Adam Weller. Städt. Ernährungsamt.(189 Oeffentliche Erinnerungl Zur Zan- Iuns an die Stadtkasse waren bezw. werden fällia spätestens am: 3. 3. 1943: Schulgeld der Höheren Lehranstalten. Höheren Handelslehranstalten sowie der Mittelschule(Luisenschule) für März 1943: 18. 3. 1943: Gebühren und Verwaltungsstrafen für Februar 1943: 20. 3. 1913: für Februar 1943; 21. 3. 1943: die auf Grund von Styndungen. Steuerbeschei- den und Forderungszetteln bis dahin lällig werdenden Steuerzahlungen und Säumniszuschläge: 31. 3. 1913: Ver⸗ gnũgunsssteuer für März 1943. An diese Zahlungen wird erinnert. Wird eine Zahlung nicht rechtzeitig entrich- tet. so ist nach den Vorschriften des Steuersänmnisgesetzes mit dem Ablauf des Fälligkeitstages ein einmaliger Zuschlag(Sänmniszuschlag bezw. Ver⸗ säumnisgebühr) in Höhe von 2 v. H. des rückst ändigen Betrages verwirkt. Der Schuldner hat ayberdem die mit hohen Kosten verbundene Zwangsvoll- streckung zu erwarten. Eine besondere Gemeindegetränke teuer Regelung des Kleinverkauis von Tabakwaren. I. Die Inhaber von Verkaufsstellen für Tabakwaren(Ta- bakfachgeschäfte. Gemischtwarenge- schäfte. Gaststätten. Kantinen usw.) haben die Abschnitte. die sie beim Verkauf von Tabakwaren von den Kon- trollkarten und Kontroltausweisen für den Einkauf von Tabakwaren in der Zeit vom 1. 1. bis 28 2 1943 abge- trennt haben. bis spätestens 31, 3. 43 bei der Zweisstelle unseres Amtes ab⸗ zuliefern. in deren Bezirk sich die Ver- kaufsstelle befindet. Die Ablieferung kann auch bei unserer Punktverrech- nungsstelle in L. 2. 9a(1. Obergeschoß) erfolgen. Die Kontrollabschnitte sind zu trennen nach Abschnitten der Rau- cherkontrollkarten und der Kontroll- ausweise; sie sind— sofern sie nicht aulgeklebt werden— zu je 1000 Stück in Beutel zu füllen. Der Ablieferung ist eine Erklärung in doppelter Fer- tigims beizufügen: diese Erklärung muß enthalten: a) die Angabe der Zahl der abgelieferten Abschnitte. b) die Ver- sicherung. daß alle bis zum 28. 2 43 eingenommenen Kontrollabschnitte ab- geliefert werden. c) die Angabe des Wertmäßigen Umsatzes an Tabakwaren in den Monaten Januar und Februar 1913 ohne Kriegszuschlag. Die Erklä- rung muß auſßerdem die vollständige Anschrift des Ablieferers enthalten und mit dem Firmenstempel versehen sein. Die eine Fertigung der Erklärung wird mit Empfangsbestätigung versehen dem Ahlieferer zurückgegeben. II. Nicht⸗ befolgen dieser Anordnung und un⸗ richtige Angaben werden nach- der Verbrauchsregelungs- Strafverordnung in der Fassung vom 26. 11. 41 bestraft. Städt. Wirtschaftsamt Mannheim. OFFENE STELLEN Wir suchen sof.: Elektromonteure, Schlosser, Kranführer, Weichen⸗ steller(innen), Schiebebühnen⸗ kührer(innen) und ungelernte männl. Arbeitskräfte. Badisches Hafenamt Mh., Güterhallenstr. 12 Vorkalkulatoren, Terminverkolger, Sachbearbeiter für Auktrags. und Bestellwesen suchen wir kür un⸗ ser Werk. Bewerber melden sich unter dem Kennwort„Aufstiegs- möglichkeit 4444“ an die Ala, Wien I. Wollzeile 16. 1081 Mitteldeutsches feinmechan. Werk sucht mehrere techn. Zeichner oder, Zeichnerinnen mit guten handwerkl. zeichnerischen Fertig. keiten u. Vertrautheit mit dem Normenwesen, sowie mehrere mathemat. begabte Mitarbeiter als optische Rechner oder Rech- nerinnen mit mögl. guten Allge⸗ meinkenntnissen. Abitur. erw. Ausführl. Bewerbg. mit Kenn⸗ Wwort„Zeichner“ bzw.„Rechner“ unter Nr. 6560. Junge tüchtige Verkäuferin ges Baum, Füllhalter. 0 6, 4. Fern⸗ Sprecher 265 31. 32⁴⁵ kort gesucht. Geschw. Nixe, Laden N 4. 7. 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März 1943: Das Programm: Bunt und heiter— usw.— mit Adi Walz in der Posse:„Käsbibberle als Geburts. tagskind“ Außerdem artistische Delikatessen, u..: 4 Weltons Luftsensation und weitere At. traktionen.. Täglich 19.30 Uhr, Mittw, Samst u Sonntag auch 15.30 Uhr Vorverkauf täglich KdF Plankenhof. Uhrengeschäft Marx, R 1. 1, von 10-12 u 15 bis 17 Uhr und an der Abendkasse jeweils eine Stunde vor Beginn der Vorstellung. 585, Heckel. 0 3. 10. Ruf 221 52.— Varieté- ganz groß- mit Ludwig Schmitz, der vielbeliebte Film- komiker Maria Ney, die lustige Hamburgerin mit ihrem Schiffer. klavier- Richard Schwarz, der bekannte Schnelldichter Trio Giro, das ausgezeichnete Wurf. tanztrio- Liesa Melchior, Violin. virtuosin. Fred u. Jonny Kuhn, Leiterbalaneen Ellen El Lain in ihren Maskentänzen Kambar, der originelle Straßenmusikant⸗ Carl Eichheim, Improvisationen am Flügel- Torres Muchar u. Co., sDanische Musikal-Exzentriker- Cuky. der Exzentrik-Jongleur. Otto Melchior begleitet a. Flügel. 31. März, 18.30 Uhr. im Musen⸗ Saal⸗Rosengarten. Karten M 1. bis 4 50 an meiner Konzertkasse im Reisebüro der Deutschen Amerika-Linie, 0 7,9, Ruf 232 51 und an der Konzertkasse K. Ferd. Veranstalter: Heinz Hoffmeister, Manpbeimer Gastsvieldirektion. Alhambra, Ein überragender Er- foigl Bereits über 20 000 Be- sucher! 11.00, 12.30,.45..00 und.15 Uhr„Der dunkle Tag““. Ein Bavaria Film mit Marte Harell. Willy Birgel. Ewald Balser. Roma Bahn, Hans Zesch-Ballot, Malte Jaeger. Walter Steinbeck, Josef Eichheim u. a. Zwei Männer Zwei Welten ringen in diesem fesselnden Film um die Liebe einer Frau. Wo⸗ chenschau u. Kulturfilm. Jugend- liche nicht zugelassen!, Ufa-Palast. 2. Wochel Der große Erfolg! 25 Jahre Ufal 25 Jahre Leistung u Erfolg! Marika Rökk als strahlender und tanzender Mittelpunkt in dem Ufa- Film: „Hab mich lieb“ Staal. Hans Brausewetter, Mady Rahl, Aribert Wäscher u. a. Spielleitung: Harald Braun.— Neueste Deutsche Wochenschau! Für Jugendliche nicht erlaubt! .00,.30 und.15 Uhr. Ge⸗ schlossene Vorstellungen! Bitte Anfangszeiten beachten! 883 Schauburg. Erstaufführung..00, .35,.20 Uhr.„Die große Num⸗ mer“, Ein Tobis-Film mit großer Ausstattung und spannender Handlung, mit Leny Marenbach, Rudolf Prack, Paul Kemp, Charl. Daudert, Marina Ried und Maly Delschaft. Die Liebesgeschichte einer Kunstreiterin und eines Dompteurs. Im Beiprogramm: „Sprung in den Feind“, Wochen. Schau. Jugendl. zugelassen? Capitol, Waldhofstr. 2. Ruf 527 77 Wir zeigen heute 2. letzten Mal: Der 1. Farb Großflm der Ufa: „Die goldene Stadt“ mit Kristina Söderbaum, Eugen Klöpfer, Paul Klinger, Anni Rosar, Kurt Meisel Neueste Woche. Jadl. nicht zug! Der große Erfolg!.30,.40,.50. Gloria-Palast Seckenheimersir 18 Heute Donzerstag letzter Tag! Veit Harlans erster dramatischer Farb-Groß-Film der Ufa:„Die goldene Stadt“— mit Kristina Söderbaum, Eugen Klöpfer, Paul Klinger, Annie Rosar, Kurt Meisel. Rudolf Prack. Neueste Wochenschau. Beginn:.40,.00. .20 Uhr.. Jugendl. nicht zugel.] Reichskolonialbund, Kreisverband Mannheim. D. Kolonialkrieger- bund.'schaft Mannheim. Sonn- tag. 21. März, 11 Uhr vorm., in der„Schauburg“ zugunsten des Winterhilfswerks: Filmvorführg. „Unser Kamerun“, dazu neueste Wochenschau.- Uebliche Preise Karten an der Tageskasse. 6561 Zuverläss, Frau für Ladenhilfe so- St4140 VERMISCHTES Achtungl Mache die Kundschaft des verstorbenen Schuhmacher- meisters Joh. Farrenkopf darauf aufmerksam, ihre in Reparatur befindlich, Schuhe am Samstag, 20.., nachm.-6 Uhr in H 4, 12 abzuhol., da sonst keine Garantie Jagdhund, groß, braun, kurzhaar. entlaufen. Nachr. unt. Nr. 6558. Gloria-Palast ScckenheimerStr. IB. Voranzeige!l Ab Freitag:„Der großle Schatten“. Ein dramati- scher Fiim aus der Welt des Theaters mit Heinrich George, Heidemarie Hatheyer. PALI- Tageskino(Palast-Licht- Spiele) spielt tägl. ab 11 Uhr vorm. Heute letzter Tag!— Professor Veit Harlans großer. dramati- scher Ufa-Farh-Groß-Fitm:„‚Die goldene Stadt“. Kristina Söder⸗ baum, Eugen Klöpfer, Rudolf Prack, Annie Rosar, Dagny Ser. Vaes, Kurt Meisel, Paul Klinger. Neueste Wochenschau. Jugend nicht zugelassen! Beginn: 11.00, .00..00. 500 und.20 Uhr. .ichtspielhaus Müller Mittelstr 41 Danielle Darrieux. F. Ledoux: „Ihr erstes Rendezvousl.. Ein keiner, amüsanter Spielfilm. Neueste Woche. Igdl nicht zugel. 1 Sack Cellit gef. Abh. Waage K.1 Heéufe letztmals!.30,.40,.25. mit Viktor⸗ ersten Male). Film-Palast Neckaräu, Friedrich- Straße 77. Heute.15 und.30 „Geliebte Welt“, Ein Ehedrama Aus unseren Tagen. Regina Neckarau. Fernruf 482 76 Heute.15 u..30 Uhr unwider⸗ ruflich letztmals:„Fronttheatex“, Jugend hat Zutritt. Am Frei⸗ tag: Paula Wessely, Joachim Gottschalk, Maria Andergast in: EEin Leben lang“, Union-Theater Mhm.-Feudenheim. Am Donnerstag.00 Uhr: Große Jugend- Vorstellung:„Kampf⸗ dgeschwader Lützow. Saalbau, Waldhof. 6 C0 und 730 Willy Fritsch, René Deltgen und Lotte Koch in:„Auschlag auf Baku“.. Jgdl. ah 14 J. zugelass. Freva, Waldhof. 6 00 u..30 Uhr. Bin Zug fährt ab“ mit Lucie Englisch, Leny Marenbach, Ferd. Marian und Georg Alexander. Jugendverbot! THEATER Zweck verwendet werden ſoll. (0T0T0T0T0TT—TTT——T— Wasserstandsbeobachtungen: zümmlingen! oder Hrotzeltern zur Hälſte. gen 6 und 7 auf 104,38(104,33), für die Deulſche Auperdem gebühren ihm die zum ehelichen Reichsbahnanleihe von 1940 auf 103,40(109.360, Rhein-Pegel: 16. 17. 18. Rtiein-Pegel: 16. 17. 18. Haushalt gebörenden Gegenſtände und die Hoch⸗ für die Anleihen der Länder auf 103,13(102.90], Rheintelden.90. 197.90 Nennheim 224 224 2030 zeitsgeſchenke als Voraus(C§ 1031, 1092 BGB). für die Anleihen der G⸗meinden auf 102.45 Breisach 148.58 133 Bab.46.45.41 Nur wenn weder Verwanöte der zweiten Ord⸗(102,48). für die Gemeindeumſchuldungsanleihe Kehl.05.12.12 Röln.19.17.15 nung noch Großeltern vorhanden ſind, erhält auf 103,65(103,55) und für Induſtrieobligationen Stragpurs.92 201 2000 Neckar-Pegel: Maxau.56.58.61 Mannheim 225.22.30 Die Frau Steuer? Veibliche Kräſte helſen der Deutschen Reichspost bei der schnellen Zustellung der Sen- dungen auch im Kraftioagen⸗ führerdienst. Frauen und Madel, meldes Euch beini nüchsten Postamt. bEürschE“ RxichsPOST Nationaltheater Mannheim. Frei- tag, 19. März, Vorstellg. Nr. 217, Miete F 18, 2. Sondermiete F 9: „Monika“, Operette von Nico Dostal. Anfang 18.00 Uhr, Ende etwa 21.00 Uhr. KONZERTE Sonntags-Konzerte der Stadt Mann⸗ heim im Nationaltheater. Sonn- tag, den 21. März 43, 11.15 Uhr: 3. Konzert. Leitung: Eug. Bodart.“ Solistin: Leonor Bredöhl, Berlin (Sopran). Das Nationaltheater- orchester. Vortragsfolge: 1. Pino Donati: Tre Acquarelli Paesani für Orchester(zum ersten Male); 2. W. A. Mozart: Non piul Tutto ascoltai(„Genug, ich bin ent⸗ schlossen“) Rezitativ u. Arie(aus „Idomeneus“) für Sopran m. Or- chester; 3. Ennio Porrino: Sar- degna, Sinfonische Dichtung(zum Pause. 4. Eugen Bodart: Capriccio 2z. Oper„Heim- licher Walzer“(Uraufführung); 5. Erich Anders: Suite altitalie- nischer Arien in neuer Fassung für Sopran u. kleines Orchester (Zz. ersten Male); 6. Paul, Graener: Wiener Sinfonie, op. 110(zum ersten Male).— Eintrittspreise: .45 Pis.55 RM. 188 „Das Spſe/ beginnt“ 282 8902 1702 Millionen ele Mittelgawinge bei de- Deutscheh Reichslotterie HMCe SrSSWIUNN SFaafl. Cotterje- Ennahme Hannſeim C.& Is Susteot At Sp Kurn. Als Flersteller von Quelitöts- S2zeudisen bekontitin Deutschlond und Velen Stoacten der Welt. R. NGfeke HAMEBORS- BERSEDORRE“ Hochschule für Musik u. Theater annheim.. Alte Musik. Drittes Kammerkonzert Freitag, den 19. März, 18 Uhr, im Kammer⸗ musiksaal. E 4, 17. Musikalische Leitung: Chlodwig Rasberger Solisten- Karl v. Baltz(Violine): Albert Hofmann(Cembalo); Mar⸗ tin Schulze(Hammerfiügel); das Kammerorchester der Hochschule. erke von: Joh. Sebast. Bach. Phil. Em. Bach, Jos. Haydn und W. A. Mozart- Karten zu BM 3. in der Verwaltung der Hoch⸗ schule, Tel. 340 51, Apparat 849 GASTSTATTEN Stadtschänke„Durlacher Hof“ Restaurant, Bierkeller, Münz- stube, Automat, die schenswerte Gaststätte für jedermann, Mann⸗ heim, P6, an den Planken.(341 91e ieben tänger wenn Sie Arterlenverkalkung kernhalten Nehmen Sie Blattgrün Wagner Arteriosal Packung:.50 und.40 RM keſormhäuser: Eden 07 3. Mohr Rathausbogen: Biecker. Windeck⸗ straße: Thalvsia. Paradeplatz: avolkswohl“ Mittelstr 57 Ecke Hbestalozzistr) Wacker E 1 11. Beramann Mönchwörthstr klalte⸗ Stelle Almen. Uranis Ou 3, Au Brau Kleiststr Dronerien: Droa. Gohmann EH 1 16 Markt. Pienken. Bron.9: Krappmühſdru Schwet⸗ zinuer Fir bbrog Mundine P 6. 34. Neckardrod Mittelstr, Pros Michels Markip! Löwendrox Hein Feuden- hejm. Drg Schneider'heim. Haunt⸗ str 29/5. Inrenberedroe Waldbof